Presented to the LIBRARY ofthe UNIVERSITY OF TORONTO by MONIKA JOHNSTON öroriiliaus1 &onuerfattons=£ertkoii Utenel|iite uoüftänbii] neubcarbeitcte Auflage. 3cliuter Baut». K — 'Ccbcnsuevjtdjmtmt. Digitized by the Internet Archive in 2011 with funding from University of Toronto http://www.archive.org/details/brockhauskonvers10leip Srodüjau*' Ionm!*atiott0=£mkotL DicrjEljutc iwltyfäitirtg nnUu\u* bettete Ruflaiic gtt fedjfdjn tl Kit bcn. Zehnter Bantr. K — ICclicmuicvluiicnnui. WM 77 292 SBxfabbilbimaEtt % B. Brotkljaus in Xtipjxg, Berlin unti Wim. 1894. .f. ärtifrf, imp nrnn unter R ccrmijit, fiub unter G auiäuiiidjrn. ifcr ber elfte Sudiftabe unfer§ 2ltöh«bct§, bat in bei ältefteu jemit. ^nfdjrift ungefähr biefetbe Storni wie im ältefteu (Mvicdnjdi: ein fenfrecbter Strich mit einem foihen SBinfel an ber linfen Seite; baraus würbe in tectjtätäuftaer ©djrift K, baS in bie altitalifcben Sttybabete überging, auch in ba§ ktteinifebe. Jn ber älteften tat. Snfcbrift lieft man: pakari, foked. Später bat ba§ C (f. b.) im Sateu midien bas K oevbrängt; au§nahm§toeife hielt ei fid) in Karthago, K(alendae), Kamenae u. a. 3'ür Sie abgeleiteten SItöhabete ift K befonberä Wichtig. 3(hpbabete, bie ein K tjaben (j. S. bie ber Armenier, fiepten, ©oten, Slawen), ftammen au§ bem ©rie= djifdjcn; bie anbern au§ bem Sateinifdjen. Sod) baben Öngtänbex unb S)eutfd)e bas K, bas im 8a* teinifeben nie ganj fehlte, fegon febv früh angewen= bet. m§ Sabljeidjcn bebeutet K im ©rieebifeben 20. (S. Schrift.) Ser Saut beS K gehört ju ben gut= tnvalen SerjdHufitauten (f. ßaut). 211« SlbtiU'^ungyjctdjen ftebt K im £atei= jlifdjen für Kalendae unb für ben Sftamen Kaeso; Serleumbevn würbe in SRom ein K = Calumniator auf bie Stirn gebrannt. Stuf franj. ÜJlünjen be= beutet K ben Srägort Sorbeaur. 3n ber ©r)emie ift K bas .Seidien für Kalium; in 9ßar(amentsberich: ten für fonferoatiö. I^m Englifchen ift K bie 3lb= tür.uiug für King (.Wenig) unb für Knight (Dtitter). K., hinter tat. Sßflanjennamen Slbtürjung für ©uftaö Kunie (f. b.). Ka, bas früher gebräuchliche ehem. 8cid)en für fiatium (jebt K). Montm (fia'ba), eigentlich 3Bürfel,ein länglich* öierediges, 12 m langes, 10 m breite» unb 15 m hohes plumpes ©ebäube in Titita, welches, feit ät= teftev 3eit uou einem gvof;en Jeil ber arab. Stämme als 2iationalbeüigtiuu »erct)rt , oon SDtobammeb jum 2Jcittelpunrte beS islamit. ©laubenS, jut all= gemeinen Kibla (f. b.) unb 511m 3ic(e ber religiös oorgefdiriebenen Pilgerfahrt gemacht würbe. 3Der Dornebmlidjfte SSerebrungsgegenftanb biefes 00m 3slam als Seit SUtab («ßaus ©otteS») bejeicb= neten Saues ift ber nach ber mobammeb'. Segenbe com Enget ©abriet bem 2lbral)am als ©efebenf über= braute feg. Schwarte Stein, ein uralter Setifdj ber beibn. 3(i\iber (f. öabfdjar), Welcher, in ber füböftl. (5cte auf 5 Juf; §obe neben bem Eingänge einge= mauert, Den ben pilgern mit großer Ehrfurcht be= rührt unb gefüfit wirb. Sie SBcobamtnebaner führen bie ©efebiebte ber K. bis in bie rjorfintflutlicbe 3eit jurüd; ben jelugcn Sau (äffen fie oon 2(brabam unb l^smaet perrübren. Sie R. erfubt'im Saufe ber 3eit Biete Umgeftaftungen; ben leisten Neubau ner= anftattete ber türt. Sultan SWurab IV. 1630. SBon ben türt. Sultanen toirb alljäbrlidi bie toftbare S8e= Reibung (fiiftna) erneuert, tveldie bä§ ©emäuev ben SiodJfluB' ftoiil»erfatioiiS=Sejilon. 14. 5(nft. x. | Süden eutjiebt; fie roirb in Kairo Ocrjertigt unb mit ber ägüvt. $ilger!ara»ane unter grofäen Jeicr lid)teiten in bie beilige Stabt gefenbet. Umgeben toirb bie H. uon einem .öofe, tueldier, burd) tjobe Säulenballen nad) auf.en abgefd)icben, benSRamen S)JeSbfd)ib eUöaram, «SDtofdjee beS Heiligtums», fübrt unb oerfd)iebene Sauirerte in fid) faf;t, bar= unter bas ©ebäube beS immbertbätigen ,3^u,iem^ brunnenS unb ber »Stanbert SlbrabamS» (SKafäm 3brdbim), too ein Stein mit bem yufjabbrud; Stbra= hamS 'aufbewahrt wirb. Um bieH. siebt fid) ein gra; nitener 5ßflafterweg, auf bem bie Sßüger ben fieben maligen Umjug um bie H. oolljieben. — Sgl. Snoud' Öurgronje, "Uietfa, SBb. 1 (fiaagl888), unb ben ba uigebörigcn SilberatlaS, Jaf. I — III. Mmi&cii. 1) 5öcjirfSt)nH^tmniiiifd)aft in Söl)= men, bat G17,o5 qkm unb (1890) 66955 (:?2588 mannt., 34367 weibl.) beutfebe @7 8923 Häufer unb 14802 SBobnparteien in 79 ©emeinbeu mit 159 Drt= fd)afteu unb umfafjt bie ©eridjtfibejirte S)ufpöait, fi. unb Srefsnih. — 2) Stabt unb Sit; ber Se= sirtsbauptmauujdjaft, an ber C'ger unb ben Sinien ü5riefen=H. (11 lte= feS nad) bem £obe §abj DmarS 18G4 jerficl , blieb K. in ben Sänben ber Juculer unter ber Herrfdiaft eines feiner Sehne. Kuniatari mit 5000 P". ift bie Sauötftabt, Oiioro ber wid)tigfte öanbel§= Vlab. Anfang 1891 Würbe K. r>ou bem Dberfteu i'(rd)inarb erobert unb im September 1892 bem i'Soudiin francais» einverleibt. Snae', ©faufoii oon, f. tflaufcivKaas. 1 Sau -- Saöel Sab, SBabi el=©ab, Cafe in Dlubien, in ber Vibnioheu SBüfte, weftlid) oon Songola. So'bn, f. ftaaba. ftnbncfc (ruf), kabak), alteS, baufälliges öauS, aud) fdbjecbte cdvufe, Sranntweinfneipe. JTnbolc (frj.; Dom lu-br. ftabbala, f. b.), geheimer 3tnfd>(ag ;uv Srreidjung bbfer 3lbfid)ten, Sntrigue, aud) bie gemeinte SSerbinbung, toeldje Jolcqe SRänte fdjmiebet (cgi. Sabal); fabalieren, ft. Jdjmieben; S a bali ft ( 6 a b a leur), 3länfefd)nüeb. Sabän, f. Soral efcSltif. ßabara, Drt in Scorbweftafriia, im weftt. £u= tan, an einem Seitenarm beS ERiaer , 15 km füb= ltd1 von Simbuttu, teilen öafenplatj c-> ift, jablt S.; fübtoeftlid) baren am öauötftrom ein jmeiter wichtiger SanbungSplag, .H prieme. fiabarba/vantfehaft im ciSfaufaf . Seil be§ ruff. ©enetalgouDemementS .Haufafien, benannt nach, ben bort wobnenben ftabatbinern (70000 ftöpfe), einem Stamme ber Sfdjerfeffen, ber feine iBefitunt- gen bebalten bat, währenb faft alle anborn tfdicr= teff. Stämme in bie aürfei auSgcwanbert Jinb. Sie beftebt n au§ bet ©rofjen .H., bie fidi im vJi.\ bis ui ben Dftabbängen bei SlbruS unb feinen 3tuS= läutern foroie ;u ben Quellen ber äftalfa unb ftuma erftredt, im ')!. burdj baS Sfchinalgebirge unb bie i\'ia(ta begrenzt wirb, im C. faft bie jum üEeref, im S. bis ui ben fog. SdMoar.u-n iVrgen unb bem fabarbinifdjen ©ebirge reidjt, unb 2) auS berftlet= neu ft., red)tS beS ieref bis jur ÜRünbung bei- ftarp in benfelben. grüber reichte fie bie wx SQtünbung ber Sunicba. Sie fileine ft. bilbet ben achten 2 eil ber ©rofien S. unb beibe gufammen umfaffen 9S0U qkm. "JlMiüniiivatio geboren fie ju ben beurteil Jialtfcbif unb SSBlabifarofaä beS lerfdien ©ebieteS. ftabarett (frj. cabaret), Sdjenfe, SBtrtSfyauS; ftaffee=, Jbcebrett unb =©efd)irr; fädjermeife ab= geteilte 5d)üffel für SomsottS. ftabatafch, SSorftabt oon ftonftantmofpel am europ. Ufer beS SBoSporuS, 2 km com ©olbenen Vorn, Station ber SBoSporuSbampfer. Rabbäla (bebr., «Überlieferung", worunter man urfprimglid) fowobl bie nidjtmofaifäjen heiligen Südjer als bie münblidp überlieferte i'ebre Derftanb), feit bem 12. Jjabrt). 3iame ber allmählich *,u einer eigenen Sdnue unb Sitteratur ausgebildeten ©e= heimlehre ber 3uben , bereu Elemente fdjon in bem perf.=maccbon. Zeitalter ftcbtbar werben unb bereu ©runbtage bie Orient. (5'manationelebre ift. SBei Sßtjilo, im Salmub unt< in im Diibrafdiim finbeit fid) allerbings tbcol.^pliilof. ®arftellungen, bie jum Seil von ben Spatem aufgenommen nutrben; bod; ba§ erfte fogmogonifdje Sudj ift ba% ibud) Sejira (f. b.) auS bem 1. %ahxb., baS bem Stfiba (f. b.) untergefd)oben inurbe. Qnbes erft feit ber legten Öälfte beS 12. Jsabrb. jog bie ©ebcimlebre, bie fidi anfangs nur über (Sott unb 6epöpfung auSbreü tete, ßjegefe, SDtoral unb ^bilofopbie in ibre 3pbävc unb mürbe fo ju einer mpftifdien SReligionSpbilo: fopbie. Sie biefer £eb,re in ben folgenben brei ,\abrliunberten gemibmeten sablreidien Sdniften leljrten ben gebeimen Sinn ber heiligen Sdirift unb ihrer Auslegungen , ber öagabab» (f. b.), bie höhere ^ebeutung ber ©efe^e, fotoie burdi ätn= menbung göttlicher [Ramen unb beilig.ee Spriute DaS ÜBunbert^un. (5in grofser Seil ber fabbali= ftijeben Sdjriften ift anonpm oberpfeuboupm. ©aS bcdjfte Slnfeben geniefet bas SBucb, Sobar (f. b.). Sie Gegner ber ft. waren bie 5J5bilofopfeen unb 311m Vtvtitct, bie man untft S oerm £eil bie Jalmubifteu. SDlit bem iJliebergange roiffen= fdjaftlid)er Seftrebungen unter ben ^üben, befon= berS feit ber Vertreibung aui Spanien (1492), unter bem Srucfe ber 3«ten erbielten bie tabba- (iftifdjen Stubien in Sßaläftina unb Italien einen neuen Sluffcb,mung, arteten jebodt in 3Jfagie unb Sudjftabenüauberei auS unb baben abergläubifdje ©ebräucb,e erjeugt. 2roi',bcm befebäftigten fidi feit 9leud)lin aud' dn-iftl. (Üelebrte, wie ftnort oon Dtofen= uul\ Melmont u. a. mit benfelben. — Sgl. A-rant, Iie ft. (beutfd) oon Setiinet, Vp;. 1844); Sellinef, Beiträge jur (iSefebid'te ber it. (ebb. 1851—52); Dorf. , 'Jlu-Moabl rabbaliftifrfjer SKbftil (ßeftl, ebb. 1852); SKubin, ßeibentum unb it. (SBien 1893). ic. jjtoifdje Sitteratur.) .Hntilmlut, ftenner, SluSübenber ber Sabbata ff. b.), tauberer u. f. 10. ; it abbali ft e r e i ( fi a b baliftif ), tabbalifti jd^e ftunft ; Rabbali ft i t u m , rabbaüftifdje Sdjrift. Jiabbcluiig, bie ßrfrfjeinung auf ber SBaffer= oberfldcbe, tooburd) fidi eine oovbanbene Strömung tenntlidi mad)t. @S ift bieS ba§ älüftoerfen uon Keinen SBellen, wie fie aud) fdjnellfliefjenbeS SJaffer an feiebten Stellen in Alüfjen jeigt Sie ft. im offenen OJlecre entftebt getoö^nlid; nur, wenn ;wei Strömungen in einem 5Binte( aufeinanber treffen ober eine Strömung gegen ftillfte^enbeS SBaffet ftöfjt. Sie ©ejeitenftr&nie rufen bei iljrem SBedjfel, befonberS an gelrümmten unb tUppenreidjenitüftcu, ftetS Stromfabbelung beroor. Jlabcbc, ehemaliger ßauptort be-3 Sunba=SReid)S im weftt. Sentralafrifa unb Slefibenj bes oberften ijiäuptliug« ber Söalunba, beS !Öluata gamoo c.'Jca tiamoo). Sogge (1875) fanb nur nod) ein weit icrftreute? Siegerborf; bie Slefibenj war nach, bem nahen Üiuffumba neriegt werben. finbeiroi, f. ftabiren. Jtnbel, im Sdiijff-wefeu bide Saue, bie einen Umfang oon über 15 cm baben unb in beftimmter SBeife gefdilagen (b. b. gebrebti ftnb. ©eioöbnlidje* Jauwert beftebt auS bünnenöanffäben,ben Mahe( = garnen. Siefc haben faft ftetS biejelbe Stärfe unb werben in Stränge (Suchten ober ftarbeele) jufammengebreb,t, wobei bie 3o^l ber (Same bie Sirfe beS SauwerfS beftimmt, Srei ober »iec fol= cber luditen werben bann sufammengefdilagen unt< bilben baS Sau. 93ei it. werben brei fo!d)er £aue noch einmal unb 3»at ben entgegengefegten 9Beg (b. h. anberi-lierum), wie bie Suditen jufammen= gefdilagen, unb mau nennt biefe i'ianier fiahel- l*lag, wäbrenb bie Anfertigung au« brei ober Pier Suditen Jroffeiu ober SBantf eblag fyeif;t. ftabeltaue nannte man früher bie 2lntertaue, bie bei grojjcu Schaffen einen Umfang bis ju 60 unb mehr Zentimeter hatten. Seit 50 fahren finb fie burd) Slnferfetten oerbrängt. fiabelaatt lieifet auf Sd)iffen ber :Haum im untern Sdjiffe, wo {ruber bie Kabeltaue, jettf aber baS Jauwert aufbewahrt wirb. (5. aud) iauwert.) 3m £ ele g r a p h e n w c f e n nennt man ft. ( 2 c l e = grapbcnfahel, früher audi 2elcgrapbenfeili einen unter SBaffer, in feudjtem Srbboben ober fenft burdi feudite SRäume (3. 5B. Sunnel) 311 führenbeu ifolierten fieiter für elettrifche Ströme. (S. 2ele= grapbenteihmg.) gebeS folche ft. beftebt aus brei I eilen: bem Veit er, ber 3folier= unbberSchujj : hülle, ^eber mit einer ifolicrenben Sdiidjt über= tleibetei'eiter(überiogenerSrabt) wirbit ab e lab er genannt; bie feilartige Serbinbung mehrerer foldjer ißt, f«ni unter 6 auiäuluc^eit. tiabcl albern liefert eine .Uabellibe. Set Setter roivb | auS möglid)ft dicmifdi reinem Surfet In- v lieft eilt unb auf Seilmafcbinen auS bvei bis fieben ffitpferbräb! ton von 0,6 biä 0,1 mm Tide 311 einer Sige jufam= uicngebrebt, bamit beim Dieijjen eines Trabteö nidit sie ganje Seitung oerfagt; einige atlarttifdje ff. haben fogat eine groötfbcfi^ttge Situ-. SllS ifolie- cenben Stoff benutjt man Wuttapercha; ffautfdmt ifoliert jWar beffer, ift aber im Sßaffer uidit fo baltbar, loäbrenb ©uttapetdja ivieber burdi bie Suft unb SBanne bruchig wirb. Seite um bie Sfolierung 311 erhoben, teils um bie auf 5ßrejjmafd)inen nadi= einanber über beu Trabt gebrachten einzelnen (ge= lobbnlid) brei bis Bier) Schichten ©uttapereba 31t vereinigen unb feft aufeinanber foioie an ben Trab: ten ba|tenb 311 machen, bringt man ;wifd)en tiefe Sagen Wie aud) unmittelbar um bie Trabtlilicn geivifje fiebrige, aber ebenfalls ifolierenbe Wa- fdningen, ven benen eine ber gebräud)lid)ften baS auä Wuttaperdm, ßoläteer unb .\Sar3 bergefteHte ©batterton=Gompounb ift. 3e bitter ber Seiter i im uuerfchnitt. Tie 'Seele bei ff. bilben fieben ©uttaperd)aabern Gx . . . G, , roeUve bie Seiter L, . . . I-, cntbalten. Tie mittelfte aber G, ift in gig. 1 über bie fie umgebenben fedjS anbern älbem oorragenb gejeidjnet, um bie SeftanbteUe einzeln ui jeigen. ;Vber Veiter ift eine auS fieben ffupfer: trabten je pon ber Starte beS Trabtet 1 gebilbete Sitje unb mit jWei Sagen ©uttapereba ifoliert, bereu erjte bei g fidubar ift; bie jroejte bat einen Turcb meffet von 6 mm. Um tie einzelnen Slbern von eiuanber unterfdieiten ju tonnen, fiut G, unb Gä beim Umvrefjen ber ©uttaperd)a mit einer be;. mit ?ivei feinen SängSmarten in ©eftalt einer geringen Erhöhung beS ^folationSmaterialS verjebeu. ©ie übrigen aufsen Uegenben Slbern G3, G4, G6 unb G0 werben in ber9iid)tung gewblt, ivcldie burd; G, unb G., angegeben ift (vom Slnfang bei ff. gegen baS (Enbe bin gefeben in berjRtdjtung, ivie ber Uhr Seiger läuft). Sroifdjen je jweiSlbern liegt ein 3jute= faben j ber Säuge nacb, um ben3roifd)cnraumaii'>- jufüllen, Worauf bann biellmroidlung mit Jutefäben gig- 1- genommen »erben mufj, um fo gröfjet mufj audi bie Tide ber 3f olierfdjidjt genommen werben; bei beut bobeu greife beS ^folationSmaterialS ift baber tie iscrivenbung mbgltdjft gut teitenben ffupferS böcbft wictjtiß. Sebjt forgfam muffen bie Serbin: billigen (Sötungen) jiveier albern gu einem längern Stüd ausgeführt roerben; eS roerben babei ätmädjft bie Jjolierhülleu beiter ffabellifcen fpilt julaufenb fo roeit weggefdinitten, bafj bie ffupferli&e auf etiva 3 cm frei liegt, bann bie Trabte auSeinanber ge= brebt unb jeter auf etiva 1,5 cm blaut gepult, bann ivieber jiufammengebrebt unb mit reinem Sötjinn jufammeugetötet, jebe Sitie barauf mittels einer geile febräg sugefebärjt unb beibe ;,ufamiiieu-- gelotet, mit feinem iünbebralit iiniividelt, ivieber Betlötet, nocbmalS untividelt unb bie beiben tuten ber Umividlung auf 3 — 4 min mit ber Sitse felbft verlotet unb enblid) ba§ ©anse mit Gompounb unb utebreru Sagen ©uttapereba forgfältigft über= fleibct. Tie fo fertigen ifolierteu Trabte roerben in faft paralleler Sage, nur roenig umeinanber gewun= ben, mit geteertem i'laiiilabanf umividelt unb 311 einem Sau vereinigt, ©cwcbnlidi orbnet mau jroei folebe, in cntgcgcngefeijten DUdjtungen aufgeroiaelte yJiamlabaiiflagen an. Qux Sirberung beS SEaueS gegen äufsere 33efd)äbigungen fommt enblid) über tie öanfnmroidlung nod) eine Sage ftarfer Gifen= bräbte oter Trabtlitien, bei G'rttabelu bagegen ein ©ifenrobr; bei Seefabeln verivcnbet man (uad) Siemens' 3Sorfd)lag) ivobl aud), ba felbft DerjintteS ■Üifen vom SWeerroaffer angegriffen roirb, Streifen von fiupferblcd). I5in Crbfabel ber beutfdjen SReidjStelegrapbeii' Bcrivaltung in ber für bie grofjeu Sinien angenom= menen "liauart ift in vorftebenben gig. l 11. 2 in Stnfutt unb im Cuerfduütt in tuapp jivei Trittel haturlidjer ©rbfse abgebilbet; ba.^u in jyig. 3 nod) in natürlidier ©riSfje baS fi. Söerlin = iUel (1877) Strtifel, bie man unter ß Der »ig. -'• ■T folgt Über bie fo bergeftellte Seele ift bie Sd)ut;= bulle S (bie älrmatur ober ÜSeroebrung), be- Itebenb auS 20 je 3,75 mm ftarfen Derjinlten (Sifeiv bräbteu, mit gegen bie diiebtung berSutefäben um= gefebrt gerichtetem Trall aufgeivunben ; biefe enblid) ivirb von ber 3l»pl)altl)ülle A bebedt unb bilbet mit ihr baS fertige St, beffeu Starte etiva 32,r. mm beträgt. Seim Überjcbreiten von Jlüfjen roerben bie ,Ü'. 311m cdiub gegen Sefd)äbiguiigen burd) bie Sd)iffSanfer in geglieberte giifseifernc iUiiffen eingefdjloffen. Dceuerbiugg roenbet man jur Umbülluug bei See fabeln häufig Stablbrähte an, iveldje felbft mit gc^ teertem 6anf tid)t be= a& itnctelt werben, oter aud) man umfpinnt fie aufjeu mit .ftauf, ivoturdi grö= |ere Sidjerbeit beim :)iei= f;en eineS Umbülluug->-- brabteS erreicht roirb. S er Turduneffer unb tie äln= ;ahl ber Seiter für ein M. fiut fel)r vcrfd)ieten. Cr= fterer roedjfelt etwa jwi= fdieu 2 unb 0,5 cur, (entere jwifeben l unb 7 Seitern; Jieifecfabel erhalten jetjt in ber Siegel nur einen Seiter. i'lit beut Turdimcfjer fteigt bie AcftigEcit, aber audi baS ®ewid)t i'ian madit baber jür SÜeffeefabet bie C"ifenbrabtl)ülle fo fdjtvacb , als eä ber^ug, roeldjen fie beim Serfenfen auSnihalten bat, suiäfjt; bagegen verftärlt man bie Sd)uKbülle be§ K. in mebrfacger älbftufung bei Slnnäberung an bie .Hüfte, giebt beut ff. in nädjfter 3uihe ber .Hüften, ivo eS turdi tie ^Bewegung bei 3Bai)erS auf gelfen gefebeuert Wirb, eine febr ftarle SdniKbülk-, ober felbft eine boppelte, lote bieS fyig. 4u. 5 in jWei Trittel natürlidier ©röjje veranfdiaulidieu, von i>cnm gig. 5 baS 2iejfeetabel, gig. -1 baS eine mißt, finb unter 6 imiuit? Diel neu bemfelben ablauft. 3?ad)bem man Dörfer fdjon mehrfach SSorfdjtäge iu unterirbifeben Seitungen unb midi SSerfudje im (leinen gemaajt hatte, entberfte üökrner Siemens in ber ©uttaperdja einen geeigneten 3folator für ff. unb tonnte 1847 jwei je % SDteile lange, mit reiner ©uttapereba ifolierte fiupferbrätyte als erften Serfud) entlang ber i'lnbalter Sahn oerfenfen; 1848 würbe tiefe Sinie bis nad) ©rojjbeeren (18,4 km) oerlängert unb bie babei oerwenbeten Trabte nuiv ben mittels ber 1847 erfunbenen ©uttaperijapreffe mit einer nabtlojcn 3folierf>flUe oerfeben. Tie feit 1848 in (iuropa bergcftelltcn unterirbifdn'u Tclc= grapbenleitiingcn Mürben halb triebet ab;- unbraud); bar aufgegeben, ba infolge beS ju grojjen Sd)wefet= ,?ufat?eS uir ©uttaperdja, unb Weil man bie SDcaffe in ||u beber Temperatur »erarbeitet batte, bie ,\io latiou balb mangelhaft Würbe. SaS 1851 vm\ Sie= menS & galSfe in Serlin »erlegt« ff. batte über ber ©uttaperdjaaber eine etwa 1,5 mm biete SSCei= bulle unb mar teilweife bis nach 18i;o im Setrieb. Tie mieber mit reiner ©uttaperdjo ifolierten Unter= feeleitungen, beren erfte 1850 (unb 1851) jiwifdjen Ihtglanb unb gfranfreieb »erfentt Würbe, lieferten HrtilcT, bie man unter 9t »trmi ante ßrfolge. Seitberit oerbreiteten fi cb bie unter* feeifdjen ff. rafd) über bie ganje @rbe. ätnfang 1889 batten bie im Setrieb beftnblidjen Seefabel eine Sänge Oon etwa 210000 km, baoon 205000 km mit nur einer SeitungSaber. Sftedmet man, bajj 22 •-'•-' I km bei trübem Sßerfudjen oertoren gegangen finb, Jo Wären nacb unb nad) runb 231000 km in bie Tief c beS EEReetS oerfentt toorben. gür ba§ unterfeeifdje ffabelnetj mar bis babin ein 2tnlage= tapital oon annäbemb 800 ÜJlill. QJc. aufgewendet werben; Neroon entfallen etwa 700 SKill. 'VI. auf bie fiabelgeJeUfdjaften, 9lad) ber im öerbft 1889 oerbffentfidjten Sifte waren 798 fi. üon 12524 See meilen Sänge mit 18770 Seemeilen Seitungen im 5taat§=, 247 fi. con 107 51G Seemeilen mit 107846 Seemeilen Seitungen im ©efeUfdjafrSbetrieb, alfo im ganjen 1045 Seetabel oon 120070 Seemeilen Sänge (126616 Seemeilen Seitungen). Sie im Slpril 1892 ausgegebene ffabellifte entbält in ber= felben golge bie ;!ablen: SSO, 14480, 21561 unb 288, 125804, 127633; jufammen 1168, 140344, 1 19194. 3m Saufe beS jf. 1892 mürben nod) etwa ::000 Seemeilen ©efellfdjaftstabel gelegt, fobafi @nbe 1892 bie Sänge ber ©efellfdjaftStabel nmb faft 240000 km betrug. 1888 tr.ü eine fog. ffabel fdjufefonoention, internationale Seftimmungen jum rdmi? ber unterfeeifdieu Selegrapb.enlinien, in ffraft (f. Jelearavbeinnu-tebr). Über bie Sage ber ff. f.ffarte: ältlantifdjer Ceean unb ffarte: 3n= bifdjer Dcean. äliit ber Segung bon au§gebeb^nten unterirbi= fd)en Sclctivapbenlinien ging guerft ©eutfdjlanb oor. Sa§ 1876—81 beraeftelite Oieb, oerbinbet bie militärifd) widjtigften fßläfee unterirbifd) mit Serlin unb unter fid>; ferner finb bie beroorraaenben fßläge ber SJorbfeefüfte mit bem ffriegS^afen .Hiel foWie mit Öamburg unbSerlin oerbunben. ^tabereo über bie Sänge berfi. f. 5)eutfd)tanb unb SeutfdjeS Seid) (S3b.5,S. 145). Sie fi. enthalten meift fiebeirJlbem, auf fünf Sinien bagegen nur oierStbem. S)a§ auf= gewenbete Kapital belauft fieb auf 32,:.' SöliD. -A'c. ; iuemad) toftet 1 km 800 ~JJi., mabrenb 1 km obev= irbifdje Seitung etwa 110 3K. toftet. Arantreid) bat erft 1880 mit öerftellung eines unterirbifdjen 3iel?e* begonnen unb befaf? i'injaug 1890 nur 3800 km Öauptlinien in giif?eiferncn :llbbren unb 1100 km Nebenlinien mit cebut?bräbteu; bie ©efamtlänge ber Seitungen betrug 23000 km. "Jür telepbonifdie oioecte (?Jernfpred) = anlagen) finb in jüugfter ^cit ff. ein febr brin= genbel SBebürfniS geworben, loci! in ben grojjen Stäbten mit bem raffen SBadjfen ber ;]abl ber Jeilnebmer an ben Jelcbbonanlagen bie Sd)wie- rigfeiten in ben oberirbifebeu Seitungen auf ben Täd)ern unb an ben Säufern gewaltig Wudjfen. Sa aber bie Selcplioufabel (§ernfpred) = fabelt eine grof;e 5ln?abt oon Seitungen in fidi enthalten follteii unb im Selepbon jid) aud) febr fdjwadje Strome bbrbar mad)en, fo muf?te bei ber feerftellung foleber K\ gan3 befonberS barauj :Kiu1iubt genommen Werben, baf? bie ftorenbeti Ginflüfje ber ^nbuftion befeitigt werben, infolge beren ein auf bem einen Trabte geführtes ©efprSdj auf einem anbern benad)barten Trabte mitgebbrt Werben tann. Um bieä ,ui erreieben wirb entWeber iebe einzelne ffabelaber in ein aus bünnem ffupfer= bledi beftebenbe? jyad) gelegt ( A-ädierEabcl), ober mit einer 2tanniollnille umgeben, burd) roeUte fämt= lidje albern eines fi. auf ibrer Oberfläche in ine» Dt, finb «ntrr (f (lufjiifiK^rii. Äabcl tatlifcbc Verbinbung Eommen unb burctj einen ober mehrere inufdH'n bie albern eingelegte blaute Knpjerbrübte mit ber (5'rbe in Verbinbung gebracht irerbeu Eönnen. Tic c dum hülle biefet R. befteht ebenfalls auS einem SBleimantel; fie enthalten 11, •27 unb mehr Slbern. Tiefe tnbuttionSfreien R. wer ben entmeber in bie Grbe gelegt ober oberirbifd) gejiilnt (Sufttabet); im letjtern galle werben bie s<. thuulichft leicht gemadjt unb wegen ihrer gerin: gen abfohlten geftigEeit an ftäblernen Jraglüu'it oernitttclft befenberer ftafeu aujgebängt. "Jluf;er tiefen befonberS oon gelten & ©uilleaume in äJcut= beim a. 9ib. bergcftcllteu Jelcpbontabelii finbeu nodj bie R. oon Vertboub&Vorel in (Sortaillob (Sdjweij), in Weltben bie Scitungen oon einer befonbern 3folier= maffe umprejit iinb, bie R. von SBaring w\i> oon Vatterjon ber Western Electric Company auäg& behüte Vermenbung. Sie Verbreitung beS 5J$atter= Jen .Haheho in ben Vereinigten Staaten foU fiel I 89i i idien auf 55000 km Trahtleitung belaufen haben. Aur bie l890t>oUenbeten uuterirbifebeu Jelephenleh tungen in Berlin (f. b., 35b. 2, S.811 b) haben gelten & ©uilleaume inbultionSjreie Srttabel mit je 28 8ei= tungen auSRupfcrbrabt(9cr. 19) geliefert, berenäufse= rer Vleimantel mit ac-pbalticrtcm Sanbe unb mit oerünlten (fifenträhten umwictelt ift. Sie Seitungen finb mit getränfter giber ifoliert unb mit Stanniol umwictelt. SieR. finb in gufn'ifenie :Uebren ocrlcgt, rie 21 > — 90 R. aufnehmen leimen. ,\u gleicher 9Beife finb bie unterirbifdjen R. in Hamburg bergcjtcllt; ebenfo haben iRürnberg unb Kopenhagen ein auS= gcbcbnteS Kabeln eh; 1893 hat auetj Vcipiig bamit begonnen. — rjn granlreid) würben Jclephoufabel init Toppelleituug oerwenbet, teils mit einer, teils mit jieben Seitungen. Srftere enthalten jwei 3,5 mm tiefe Sxjjen auS brei Rupferbräbten oon 0,5 mm Siele mit jtoei Sagen van l>tiatterton = liompounb unb jwei Vagen neu ©uttapereba, bie mit jenen ab wccbfeln, unb barüber Vaumioollüberipinnuiig; bie beiben Sitjen finb mit jwei öanffäjnüren unter einem Vaumwollbanbe Dereinigt unb Eommen in ein Vleirobr oon 1,25 mm ÜBanbbicte. Tte ßijjen fcer fiebenabrigeu R. finb nur 2,5 nun biet; jebe ift in Vaumwollbefpinitung, bie beiben jufammew gehörigen finb »ereinigt; alle fiehen albern, in Söe= jpinnung oon oerfchiebener garbe, finb oereint mit Vaumwollbanb bewictelt unb in ein Vleirobr oon 1 mm Störte eingeführt. 3um 2elcpboniercu groi= feben Sonbon unb SfJariS legten im 3Rdrj 1891 bie engl, unb franj. Regierung gemcinfcbaftlidi ein .'17,7 km langes R. burd) ben Kanal (jwifeben 3t. 2RargaretS=93ai bei Toeer unb ©anhatte bei GalaiS). SiefeS R. bat oier albern mit je fiehen Rupferbräbten; jebe 2lber bat brei abwedjfelnbe Sagen oon Ebatterton = Eompounb unb @utta= perdja; bie anbern werben mit Jutegarn umgehen unb barüber mit 16 Trabten oon 7, 11 mm Tide um= loidelt, Wobei für jeben Trabt wenigftenS 10 S-Biit= bungen auf 152 mm (6 3oll) Eommen. Ter betrieb ift 1.2lpril 1891 eröffnet Worten; ein ©efprärb oon 5 Minuten toftet 20 grS., oon ." Minuten 10 grS. Sludi bei ben gelbtelegrapbcn (f. b.) Eommen oft hiegfame unb leidjte R. jur Verwenbuug, welche bie Jelegraphentruppe auf Srommeln mit ftei) führt, entmeber auf befonbern Karren ober, befonberS im ©ebirge, auf SßacEtieren. Tiefe R. werben auf bem ßrbboben ausgelegt, auf Söegen aber 311111 Sdjufc gegen SSefebäbigung burdi bie SBagenräber in einen Wrabcn gebettet unb mit (h'be bebedt. Solcbe gelb= Slrtifcl, Me m:in unter S ocvi Fabel erhalten oielfadj einen fiehenbrähtigeu Veiter mit iirei ©üttapercbabüllen, barüber eine hoppelte Vage oon .öaujjdben unb enblidj ein ©efled)t auS folcpen. SKilitärEabeln giebt man oft (als T oppel= fabeln) gmei Veiter, bie als öin= uub ;Kitdleitung Dienen, ober man beuuiu aueb bie fiufsere 2t:,h:tuilU' al§ :Küdleiüing. So ift in einem anfuuft leisten SiemenSfcpen R., oon bem ein jelbiudfug aiugerüfte- ter ÜJtann l km ;u tragen oermag, bie f:hr bünne fiebenbrdhtige Rupferli^e mittels einer eduht ©uttapereba ifoliert unb mit Saumwolle befponnen . um biefe finb bie bie Öitlctleitung bilbenben adu Rupferbräbte gewunben, wehhe oon einem feineu ©efled)t auS febrfeftemöanfjwirn ,uifammeitgcha! ten unb gefduiiu werben. 9Jtituntet erhalten bie gelbfabel eine auS 33led)ftreifen gebilbete idmtv becte. Sie einzelnen SBinbungen ber über bie ,\ute bectefpiralgängigaufgerounbenenRupferblecbftreifen überlappen [icb gegenfeitig halb unb brtteten fidt iu= einanber ein. (eine feitliehe Sßerfcbiebung ber ein= leinen Vagen ber Tede gegeneinanber fanu babei nicht weiter ftattfiuben, all ju einer gewiffen S3ie= gung uotioenbig ift. SSefonberS leichtige gortfebritte hat bie Kabel fabrifation nodi in ber allerjüugfteu ,'jeit geiuad't infolge ber fieb fo rafcb auSbreitenben älnwenbung ber ßlettricität. Jmi betreff ber Rabelfeele hecuheii bie SSerbejjerungen auf ber .öerftellung eines weit reinem Rupf erS unb auf Verwenbung 0011 Trabten mit befonberer QuerfcfmittSform. Sorjaben geltend ©uilleaume im RarlSwerE in llliülheiiu a. ;)ih. einer; feitS jur Verringerung ber Rapacität in 2elephon; fabeln fdirauhenfbrinig oerbrehte Veiter oon brei ectigem, reebtectigem ober fternförmigein Duerfcbnitt oerwenbet, bamit bie Sfotierbülle nur bie Ranten'beS SeiterS berühre, gwifepen bcfjen gebrehteu gläcben unb ber öülle jelbjt [ich fdjraubenförmige Sufttanälc bilben; anbererfeitS haben fie für Vidntabel ben Veiter nicht am runben Trahteu gebilbet, fonbern au§ fokten mit freiSabfcbnittförmigem C.uerjd'iutt. bamit er in feinem ^niierit feine .Hohlräume ent^ halte unb beSbalb fein Turdjmefjer Heiner Werbe. Vejüglicb ber ifolierenben ."öülle fah man ficb jur äluffinbung eine» billigern 3foliermittelS gebrangt, baS äugleictj bei Jelephonfaheln geringere Rapacität befäjse. So hat namentlidi bie Norwich Iusulated "Wire Company inJieuporf 1891 in fehr auSgebel;n= teilt lluifie Viipier alä Sfolator benuBt, baS in Streifen bis 31t 8 km Säuge gefebnitten unb auf ".lUafchinen fpiralf örinig um ben Veiter gewidelt wirb ; fo hergeftellte R. (aiut für Jelephonanlageni erhalten nod) eine ifolierenbe öülle unb enblicb in einer hnbraulifd)eii treffe eine Vleilnille. Slnbere bähen Vapierrobreit als Sfolatoren 311 oerwenben oerfuebt, weldie in 3RetallEäften auf ifolierenben Jriigeru ruhen. Sßerci & Sd>acberer in Vubapeft gaben bem Seiter 1891 jirei Sd)id)ten (iellulofc in a- jebr ;ivedmäi;igcr SBeife brauten gelten ^ Suil leaumebeiiielepbonfabelnbieSfolierungmit^apicr imb Suft (ogl. audj gig. 10 u. ii) jur Serreertung, inbem (te nad] '>ia. 8 bie gwei ui einer Seitung ac- porigen Tiv.l te ui betten Seiten an einen kavier jtreifen legten, weUber ju einer Spirale geh>unben würbe; barnin würbe ein aetranlter ober niciu ge= t ränfter ^apierftreifen gcwitfelt unb enblidj bie }um R. -,u oereimgenben Brautpaare in ent= gegengefeftter 9tid)= hing ;u ein, m £an gufammengereidett, baS nodj mit einer ÜBleibüOe verleben würbe. SJtefeS.finb febrleid)t unb haben überaus niebrige Sapacität; berSBleü mantel fdutlU hier imb anberwärtä a,e= gen baS (Einbringen Don geudjtigfett, baS bei SGerwenbung ber lnn{rc ftopifdjen gaferftoffe ,?ur 3folation jii bejürditen ftebt. gnbuftionSloS bat man bie Jelepbontabel mit einfachen Veitern, b. b. bei SSemijjung ber ßrbe als SHücfleirung, teils tm-rfj Kreuzungen ber Veiter in bejtimmten Slbftänben ;u mad;en öer= fud)t, teil§ unb etmaS einfacher bureb lliueinaii- berwideln weier albern, teils burd) llmwitfelu ber albern mit Stanniol unb Hinlegen »on nid?t isolierten Srbbräbten. Sei bem 28aberigcn k. beS äReid)§=$oftamteS, beffen Veiter all (ümleiter unb Soppelleiter benufet Werben fönnen, bilben bie 28 Slbem 7 ©nippen, wetdje äbnlid) mie bie 7 Stbern in gig. 2 u. 3 angeorbnet finb; bie 4 2lbern jeber ©ruppe finb um einen nicht leiteriben (5'ijenbrabt oerfeitt. Enblid) finb audj rüctjidjtlid) berSöewebrung Berbefferungen eingeführt roorben. SBo auf filein* beit beS SiircbmefferS unb glatte Oberfläche beS fi. 3Bert gelegt wirb, nimmt man ftatt ber runben [lad e SewebningSbräbte, Wie 3. "13. bei bem in gig. 9 abgebilbeten SBleU ^_^__^ tabel. gelten uil= (eaume haben betben Unterfee ■■ Telephon^ Sleimantel li liegt; an ber onuenfeite beS lelt- tem befinbet fid) gettänfteS Soaummollbanb unb ltmfcbliejsi bie buntelmartierte Sülle auS gctränl* tem SJSapier unb ben au£ gleichem Stoff b'eftehcn- beu Stern, in bellen Snnern unb 6 galten bie 7 .Uupferbrabte oon 1,85 mm Tuvdnneiier liegen. 3)er mit ber 3iffer l bejeichnete Trabt ift »erjinnt; bie aubern albern »erben ber Bewegung be-> Uhr jcigerS entfpredjenb numeriert , wie bie banebengefefeten 3ifä fern angeben, unb ber innerfte erhalt Dir. 7. Sei 15° C. beiint ba§ ß. 7,5 Siemens = (Einheiten Settun gSwiberftanb, 500 i'iill. SiemenS Einheiten 3folattonSwiberjtanb unb 0,12 ÜJlifrofarab£abung§= fapacität. Seil baS ß. nicht in :Kebreit eingejogen, fonbern in bie blcf;e l!rbe Beilegt Werben, fo erbdlt eä eine Setuebruug au-s »erjinften runben @ifen= bräbten. Ser$reiS biefer fi. mit 5ßapier= unb 8uft= rgumifolierung ift um mebv al§ ein drittel me= briger als berjenige ber ®uttaperd)alabet. über iL für elettrif d) e Vi cb tanl a a. e n f. 33lei= fabel, SeitungSmaterial imb SeitungSnette. Sgl.©. 6. Süffel, The Atlantic Telegraph (Sonb. 186G); ScbcUeu, SaS atlantifcbe fi. (SBraunfdjm. 1867); ;)ietbcr, Ter Jelegrapbenbau (4. SlufL, S3erl. is7r,i; Stellen, Set eleltromagnetifdje Telegraph (G. Sttttfl., äSraunfd)». 1880—88); 3od)aria§, Sie eteftrifdjen Seitungen unb ibre Slnlage (SBien 188D); Süllig, Bie Rabeltelegrapbie (ebb. 1884); SeUHl-e, Oanbbud) ber elettrifcpen Selegrapbte, Sb.3 (Serl. 1887 unb ßalle a. S. 1891); 3Bunfd)enborf, Tratte de telegraphie sous-marine ($at. 1889) ; (i'. lliiiller, Ter lelegrapbenbetrieb in fiabelleitungen (2. 3htfl., SBerl. 1891). Jtabclabcr, f. fiabel (S. 2b). [babnen. MnlH'Ibnlnteii, i. Srabtfeilbabnenunb Strafen: «nln-ignni, Kabelgatt, f. fiabel (5. 2b). Jiatu-Ijiiu ober Sabltau (Gadus morrhua L., \. Tafel: gifd)e II, gig. 1), auS bem portitg. ba- calhäo (non baculo, Stoct) burd) llmftellung ge= bilbet, ein fehr roidjtiger Seefifa) auS bergamilie ber Sdjetlfifcbe (f. b.). li'r mirb bi§ 1,5 m lang unb bis 50 kg frbroer. Tie gätbung ift im Grabe ber Sntenfität jablreidjen inbioibueflen Sd)toanrungen unterworfen; meift ijt fie auf bem Dtüden unb an ben Seiten buntler ober beller olioengrün bis braun mit ;ablveid-en bunflern lleinen glerlcn, an ber Unterfeite filbetroeifs ebne gletfen. Solan finbet ben )(. in allen nbrbl. SÖleeren jmifeben 40—75" nörbl. S3r., and) an ben engl, unb normeg. .Hüften, fabeln mit Sufträumen eine SBeiuebruug eingefübrt, I oorjugStoeife jebod) um Sabrabot unb 9leufunb= bei rcekter nad) gig. 10 jeber Sral)t über feinen lanb, reo fein^ang oon oielen bunbert gabrjeugen •liadibarbrabt binreeggreift, reoburdi bie Seele beffer gegen jeben oon aufjen fommenben 3»ö ober Trud gefdjüöt ift. gig. 1 1 enblicf) jetgt im Quer fdjnitt ein 7aberigcS Telepbonfabel mit $apier unb Suftraumifolierung, loeldjeS bei ber 9teid)S Eelegrapbenoerrealtung Serreenbung gefunben bat. Tie aufu'rj'.e S3ewel)rungSbülle ift bier reieber auS fladu'u Trähtcu d gebilbet; bavauf folgt eine auS aSpbaltiertem Saumreollbanb gebilbete Sdiid)t, innerhalb reeldjcr ber entfpredjenb bide (l,so mm) betrieben wirb unb (tetS oon foldjet Sebeurung war, taft über bie SBered)tigung beSfelben iatttv nueriae Streitigfeiten geführt reorben finb. (6. gi febereifrage.) 3htt im frifdjen .Suftanbc beif.t ber gifd) JJ., an ber Vuft gerrodfnet wirb er Stoiffifdj genannt unb bilbet als folajer einen reidjtigen ÖanbelSartifel. ©efalgen nub naebber getroefnet beifjt er Slippfifcq, btofs eingefalaen (gepbfelt) Vabcrban, unb biefe Benennung foü oon ber fdjott. Stabt älberbeen abgeleitet fein, welche früher SIrtilct, bie man unter fi oermiät, finb unter K aaijufiKtjen. SfaBeljaufdje — Sabinettfäfci ber ßaupt&anbelSplafe für iSlänbifdje ff. war. 2luS ber Seber wirb bet alc- .Heilmittel angewanbte ßeber= tbran bereitet. Ter Ertrag ber ffabeljaufifdjerei oon Sanaba belief fid) 1891 auf 3,82 ÜRill. Soll., wovon auf 9ieufd)ottlanb ber öauptanteil entfallt. Scbotttanb liefert jäbviuh über 25000 t, SRorweaen M.890) 631/, Will. 5tüd im SSBerte oon U SOitU. Kronen, in ben legten 24 Jahren burd)jd)nittlicb iiiljrtidi 52 ÜRill. StüdE. Ter Erport an $robuften ber Kabeliaufiicbcrei batte 1890 in Korwegen einen SBert oon 35 JJiill. Kronen, Säbrlid) fommen auf Don SBettmarft burtt^fajnittticb. I5ü DUll. getrod= netc unb gefallene ff. jrofebem bat fid) teinc Sßer= minberung ber ff. gezeigt 3n Suropa altein bc= fajäftigt fein gang über 100000 äßenfdjen. KabcljaufrlK, iJJarteiname, f. ßoeffd)e. Kabellänge, Sängenmaß, f. Kable. Kabel. ine, Kabclfcnlag, f. Habe!. Kabclfriiutjfonuentiou, f. Telegrapbenocrtcbr. Rabcltau, f. Kabel (5. 2b). Kabcltaubabitcn, f. Straßenbahnen. Kabcnau, ©abtna, gluß in ffaifer =2BUt)eIm§* Sanb, münbet wenige Kilometer öftlid) oon ffow ftantinbafen in bie 2tftrolabe*5Bai. Er feheibet baS gimfterregebirge oon ben fübltdjer gelegenen Krätte = unb SBiSmardletten unb würbe 1887 burd) Dr. Schueiber, 1888 burd) ö. Söller erforfebt. Kaberu (Canis sinensis Büppel) , eine Slrt ber ynmbc oon 70 cm fförper=, 35 cm Sduoantfäuge unb 50 cm yöbe, mit langen, fyiijen Cbreu, boben Seinen , geftredtem irunbbunbäbnlidicm Körper, braunrot mit weißer SBruft unb Saud) unb fdjwarjer Stfyoanjfpt&e. Sie jinb in 2lfrifa i/Jlbcffinien bis Eentratafrita) beimifd). Kabee*, Statt in Junefien, f. ©abeS. 8«'6iin3u^ehr,arab.®id)teräur3eitbe§2Ro= bammeb, Sohn bee TiditerS Subeir, bee1 2>erfafferS einer ber fieben fog. Moallakat (f. b.). 2ltS ftd) fein ©ruber Subfdjeh: jum 3Slam befannte, fpradi er ein ©ebidjt, in welkem er biefen Sdjritt mißbilligte unb ben Propheten oerfpo trete; l'cohammeb erflärte ibn beStjatb für oogeljrei. ff. unterwarf fid) bem Propheten unb uabte jid) ibm mit einem :Riibm= gebidjt. Srftarb balbnact) feiner Belehrung. 2lue= gaben beS ©ebid)tS, WeldjeS nadi feinen 2tnfang»= Worten gewötntlid) «Banat Sn'äd» genannt wirb, neu ©. 3. Sette (Seib. 1748), ©. SB. gre»tag.(£alle 1823), $gnaj ©uibi (2 Sie., £pj. 1871—73). Kabinba (einbeimifdie Benennung Bafiote), ■Regerftamtn an ber afrif. 3Beftfüfte, bilbet etbno= grapbifdi ben Übergang oom Sieger bee" ©abun ni bem beS Kongo. 5>on bem frübern Kongoreid) lofte fid) allmablid) bas SRetd) Soango mit ben ibm tributären Staaten Kalongo unb Digejo ab. §ier feisten ficb bie SBortugiefen feft (f. 2lngola unb Soangofüfte) unb führten baS Ehriftentum ein. Ter .H., befonberS berBafiote (ffafiote) nörblid) ber Kongomünbung, ragt in Bejug auf BilbuugSfäbig= feit unb ©efebiefliebfeit unter ben Siegern beroor. Er fahrt mit eigenen Sdujfeu läng§ ber Rilfte Don ©abun bis 3Jloffamebe§; er ift uim unentoet)rtid)en Arbeiter in ben ,yaftoreien ber Hüfte geworden. Sie R. bilben bie öauptbeoölferung ber Säftenftabt Ä., bie in fruchtbarer ©egenb gegen 60 km oon ber .Hongomünbiiug entfernt liegt. 2er (Eifer ber ißemohner unb ber oortrefflicbe |>afen baben ff. m einem widjtigen .'öanbelSplat? gemadit. Sabine (frj.), auf ©djiffen fooiel Wie Kajüte, Koje ; and; Sabefarren in Seebäbern. Kabinett (fr,,., Siminutioform jucabaue;engl. cabin, .vuitte; ital. gabinetto), ein fleinere-3 3im- mer neben einem grof;em, mit bem Begriff ber 31b= geiYhleifenheit unb .UivndgeuMenbeit. Te->balb nennt mau ff. aud) ein ßimmer ober eine älotei= luug für au§gejeid)nete, burd) ihreiioftbarteit ober Seltenheit befonbers mertoolle ffunftgegenftänbe ober OiaturVrobuite ( .Ü abinett ft ü de), unb unter Kabinettmalerei oerftebt man bie llialerei in lleinem SKafsftab. 3n fürftl. Sd)löi|eru ift ff. bai 2Bobnjimmer be§ [Regenten, foroie auch ba§ 3im'uer, in bem er fid) »on feinen IRäten Vortrag halten (äfät. hieran fd'lient fid) berjenige Spradjgebraud), Weldjer früher mit ff. (©ebeimeä ff.) bie bödjfte, in unmittelbare Sejiebung ju bem Staateoberbaupte gefegte SRe= gientng-;ftelle bejeid)nete. Später entwidelte ficb all= gemein au§ fem ff. baä beutige ÜRinifteriatfpftem, oielfad) in enger ÜBerbinbung ber beiben Ginrid): tungen. ffienn nach, ber SBerfaffung öon fämtlidjen iDliniftern nur einer ober einige bem Souoerän SSortrag erftatten, bie anbern al-5 Tepaitementc--- Borftänbe blof> an ben Beratungen ber ÜRinifter teilnehmen, fo beißen jene ffabinett§minifter, biefe ffonferenjminifter. Über ba§ ff. in Sngltfnb f. Cabinet. Kabinette frage beif.t eine grage, Oon bereu @ntfd)eibung e§ abhängt, ob ÜRinifter im 3lmte bleiben ober nicht. Kabine Uefa dien jinb alle Jlugelegenbeiten, auf bereu SBebanbtung unb d"ut= fajeibung ber SRegent unmittelbar einwirft. S)ie in foleben Sadien erlaffenen ffabinettäorbern ober ff abinett»bef eb, le werben, infofern fic nid)t al§ SBefdjIüffe eines ffabinettäratä in ber Staate; taujlei uir 2luefertigung gelangen, oon bem "Sic- genten unterieiebnet. grüper Waren iuebefonbere in ^reufsen bie ffabinettäorbern bie regelmäf;ige gorm für ben Urlafj aller midjtigem ;lied)teoorfd)rif= ten, bi§ biefelben burd) bie gorm bei Eonftitutio= neQen ©efeljeä abgelöft Würben. Zeitteilungen au anbere dürften ober auswärtige K. ergeben in ber Aorm wn mehr oertraulid)en ffabinettäfd)rei= ben ober oon feierlichen Kaujleifcbreiben. SBennbie enbgültige (Frlebiguug oon SBefdjwerben bei bem Souverän gefiutt wirb, fo bilbet fein ©ebeimcr9iat bie ff ab in e 1 1 S inft a n j. 3n 9ßreufjen würbe 1808 aus bem ff. ba§ StaatSminifterium gebilbet, jebod) fo, bau beibe im Staaterat ihre höhere Einheit fin= ben füllten. £'ekterer@ebanfe Würbe nieoertoir£lid)t, baS K. behielt iebod) nod) lange feine bobe 39ebeu= tung. 5Rad) 6'infübning ber fonftitutiouellen Staate^ oerfaffung fungiert baS ff., geteilt in baS Eioil= unb äRilitärfabinett, als baS ^riimtfetretariat beS Sanbesberrn berart, baß burd) baSfelbe alle bie- jenigen Jlngelegenbeiten au ben 3Ronard)en gelan= gen, weldie außerhalb ber fonftitutiouellen Sßerant= wortungSpflidjt ber Sölinifter liegen. Kabinettformat, gormat für "$botograpbien, etwa 16 cm hoch unb 11 cm breit. Sabiiicttfäfer (Anthrenus mnseorum L.), ein Heiner 2,5 mm langer ooaler Käfer au$ ber gamilie berSdjabfäfer, oon bunfelbrauuer garbe mit brei aue graugelben öärdjen gebilteteu SB5el= M, lenbinben über ben glügefbeden unb mit brei weißen gleden auf bem , .Öalefdnlb (f. beiftehenbe gigur). Sie K., mehr nod) ihre braunen, ftartbebaarteu 2ar= oen find joolog. Sammlungen, befonberS 3nfetten= Strtifcl, bie man unter 8 t>enui&t, [in& unter 6 auiäu)ud):n. .VuÜHiietttimlevri - Maluil fammlungen, febr gejäbrlid). y>äurige-> Befid)tigen bet auibcioabrtcn Dbiefte, nebft älnwenbung von C.uednlber, Kampfer unb anbern Konferoierungä mittein oerfdjeucbt unb vertilgt fie am beften. Stabinettmalevei, i. Kabinett unb ©laSmalerei. $fabttietteU>cfcl)l, Saüittettöftttge, ftnbt= nettöitifians, f. Kabinett. Jlnliiucttcjuftiä, bie Sinroirfung bei [Regierung auf bie Seitung imb @ntfd)eibung von einzelnen (iivil- unb Kriminalprojeffen. Unter ben germau. Stationen galt Don Slnfang her ber ©runbfag, baf; bet König unb ber »on ibm eingefegte Beamte nur reu Bann, b. h. bie ©eriebtägematt unb bie ^oll frreefung ber G'rtenntmffe habe, lvabrenb bie Urteile über :Kechtc-fragen unb Shatfragen »on ben 2ln= gehörigen eine! jeben iRed)t3treife§, »om Bolfe ober »on Oföännevn au§ bemfelben (Sd)öffen) gc= funben Würben. Selbft Lehnsleute, äRinifterialen imb gut-Mierrlid'e Uutertbanen bilbeten unter ber Seitung bei Ober ober Sd'iutberrn baä ©erid)t für ibre ©enoffen. SBenn nun einer fpäter bie alten ^elfc^ unb StaubeSgeridjte bunt .uijtijbcherben erfetrt unb bie Urteile burd) lanbeeberrliche Beamte gefunben würben, fo galt bodi bie Unabbdngigteit Cor (etjtem all unuvcifelhafte* ©runbredjt, gegen beffen Bcrlegung fid) fteti lebhafter SBiberftanb er= beb. S)ai neuere beutfdje Staatlredjt fanb, ab- gefejjen »om ©efdjworenengeridjt unb von fonftiger ßujiebung be§ ßaienetementä jur iKeebtfpreduiug, ©arantien gegen K. forootjl in ber Bunbeäafte (3lrt. 12) unb ber Sehlufuttte (3(rt.29) al§ au* in ben ©runbgefegen ber meiften (5'injcljtaaten. Sludj ba§ Beftreben unferer.8eit, bie fog. abminiftratio= Eontentiofen Soeben ben orbentiieben ©eriebten ober befonbem Beworben, ben Serwaltung§gerid)t§: böfen, ju überroeifen, gebort bierber. Aür bal ©ebiet ber orbentlicben ftreitigen ©eridjtöbarfeit (f. b.) ift jelit burd) bie Beftimmungen ber £Reid)§iufti)gefei;e jebe JJtbglidifeit einer K. »ollftänbig au§gefd)loffen. 5)en tanbec-berreu ftebt nur allgemein ba-> iRedpt ber Begnadigung (f. b.i unb unter gewiffen Borau§= fegungen bai Redjt ber Abolition ju. ftabinctteiminiftcr, ftabinerttforber, fia= biitcttcffacbcn, ftabiitcttefdtmbcn, .aupt= vcrchningsftätten waren vemno», gmbro§, «amo^ tbrate unb bie benachbarte ftüfte von SroaS. Gine beftimmte BorfteQung von bem SBefen ber K. läf-.i bie aufjerft geringe Überlieferung nicht 511; allen gc meinfam ift eine gewaltige, geheimnisvolle Macht. Tic lemniieben K. [inb bem Sicnpfos unbyebl'aifti'^ »erwanbte lamonen, bie bcrgamenijcben werben al^ (Scbne be-j Uranov, bie famotbrafifd^en al-J -ohne 2t»ollon§ be;,eidinet. ©enauereä ift über ben tbebaniid)cn .Unit burd) bie fiirjlid) unternommeneu 3lu§grabungen (Mitteilungen be§S)eutfd)en 3lrd)do logifd)en3nftitut§, l'ltben 1888) bei fiabirentemselä bei Jbeben ermittelt, ©ie Überlieferung fdjreibt feine Oinridnung, bie, nad) bem Sllter be§ Jem»el§ }u fdjliefjen, in bal G. .Y.tbrh. ». G br. ju reiben fdjeint, einem atbcnijdu'ti $riefter ~J.iieibavo-> (tiermutlid) einem ;Jeitgenonen bei DnomafntoS) ju; er febeint SIvtitct, bie mau unter fl urrm »on Gliben anS bie orpbijdien äRuflerien nad) Jbe^ ben gebrad)t unb an ben bort beimiitben Siontifol tult angetnübft ju baben. 3n Jbebeu würbe ein .Uabeiroc- iH-rebvt; Sßafenbilber (bie toobl ba-5 Kult bilb wiebergeben i [teilen ihn, einen bärtigen Staun, bem S)ionöfo§ äbnlid), auf einem Sager bingeitredt bar, bav öaupt mit einem Grpbeufranje umwunben ; in ber Sierbten tragt er einen SBedjer (MantbaroS). @r mar bier bauptjad'lieb ein ©ott ber Serben unb neben ibm würbe Semeter Mabiria i>erebrt. Überall waren mit bem Rabirenlultuä SWufterien unb mt): Hifdie SBeiljungen »erbunben; ben gröfsten Dtubni genoffen bie famotbrafifd)en, bie ihre bödjftc Be= beutung in ber macebon. 3ett (fd?on slU)iliw unt> Ol»m»ia§ liefjen fitb aujuebmen) unb unter ber röm. öerrfdjaft erreichten. Bor^ugäweife nahmen 'Seefahrer bie Reiben, beim gegen bes 3JleerS ©e jähren galt ber Sdnib, ber fl. für befonberä wirtfam. S)a§ grofse Jeft fdu-int jiibrlid) im £>od)fommet brei Sage binburdi (20. bi§ 22. Juli) ftattgefunben jju baben. — SSgl. ;Kubeniobn, Sie iUpftericnheilig tiimer in dteupä unb 3amotbrafe (Berl. 1892). Sabita'i, f. fiasitat. Habl tau, f. .Uabeljau. MnbotrtiU' (frj., fpr. -tabfdi'), f. ftüftenjabrt. Jtabri, f, ©abelantilose. ftnbriolctt (frj. cabriolet), (eid)ter, einipdnni- ger, jiweiräberiger ©abelwagen. Bei $oftfutfd)en bei |t M . bie »orbere Abteilung mit nur einer Siferetlje. nabu (tuet.) , b. i. Sßforte, bebeutet fpeciell baö Jlmt'jgebäube be§ ©rofjwefirä in SonftdntinoB'el mit ben SDlinifterien be§ Qnnern unb ber auSwär tigen 2lnge(egenbeiteu (eigentlich sl> a f d) a ,H a»uf f i, 5fiafd)a=$forte). g-ür öob,e SJSforte, b. i. ber o§man. Staat, ift arab. Bäb=ali in ©ebraudj. Maluti, öauptftabt »on 2(fghaniftan (f. b.) ober u'itmeilig audi nur be§ norböftlidjften SCeilä, b. i. von Sabuliftan, weldjei im 9L von bem öinbu= fufd) unb ffaftriftan, im SB. von ben bie ©ebirg& einbben beS 9faro»amifii§ (©urbfebiftan) beivohnen= ben Stimal unb ben .vjafara, füblidi von fianbafcar, bftlich von $ifd)awar unb anbern am redjten Ufer be§ ,Vipuv gelegeneu, fegt brit. Siftriften begreuU unb von SB. gegen 0. von bem reifjenben Kabuls fluffe ("). b.) burdjftrbmt wirb. Sie Stabt liegt in etwa 2000 m Sltccresbbhc, 34 30' uörbl. Br., 69 18' oftl. 8. in einer Sdjlud)t am Kabulfluffe, auf brei 2 eiten von beberrfebenben Bergen eingcfdilcmen, bie nur einen engen SBurdjgang (äffen; über fie fiXljvt eine jur SBarteibtgung gegen bie ©bilbfdji angelegte, jebt verfallene ÜJtauerhme. K. bat gegen 60000 6"., barunter viele Armenier unb ^uben. Sie ©äffen finb eng unb fdjmufeig, bie Käufer hodi unb platte gebedt, fie bitten gruppeniveife Heine geftungen. S. ift ein wichtiger Stapelplag für bie Karawanen jwifdjen 5Berfien unb 3"bien unb ber SRittctpunlt eine! bebeutenben 6anbel§. Süblid) von ber Stabt erhebt fid) ba§ ©rabmonument be§ Kaifer§ Babat (f.'b.). Süböftlid) ftebt auf einem A-clfenvorfprung bal gort Bala^iffar, am 21bl)ang liegen bertbnigl. 'Jjalaft unb bie bauigebbrigen ©arten nebft Bojar, von ©raben unb SBall umgeben. £herbalb beä Aortv, auf einer 2(nbb[,u-, bie Eitabelle mit bem von Soft ll'cobammeb erbauten SJalaft. Sie (5'robernng unb teilweife ;ier|tbrung burd) bie (5'nglänbcr 1842 legte faft bie ganjc Stabt in Sriimmer, ein 6'rb= beben vom L4.5Dft.1874 jerftörte gegen 1000 ©aufer. 3ri ben neuern polit. SBirren Slfgbaniftanä bat R. eine hervorragenbc Solle gefpielt. tot, finb unter 6 aufjujudjen. ßoliutfittfc - - ftacfjetieu . Stnbulflufj, bei SopljeS be§ SlltertumS, cnt= Springt unweit beS öümenb (f. b.) unb mirb 6alb burd) eine SlnjabJ ©ewäffer, weldje jum Jeil betn .vuvblonb oon ©t)a§ni, jum £eil bem öinbufufd) ent= fptingen, Derftärft. öauptjuflttffe ftnb redjtS ber Sogar. tinfS ber Jfdutral ober Kimer unb ber Smat ober Sanbat. Son Sfdjatalabab an ift er fdnffbar unb trägt neben glöfjen nu-:- aufgeblafenen fytQtn häuten audi Sdjiffe oon 50 1. @r burd)brtd)t nörblid) Dom libaibarvaf; (f. b.) ben öftl. cofib Kcb unb ergießt fid) bei ber geftung Sttaf (f. b.) tu ben 3nbuS. Sein 2bal bittet bie öauptftrajje Don :vVau nad) ftabuliftait, f. Kabul. |,v\itbiett. Rabnlcn, eigentltd) fi'bai'l (SßturalbeS arab. SBorteS kabila), heifu-n bie Serbern (f. b.) in Sit gerien unb Juni*, DorjugSweife bic int Stiften: gebirge baufenben Stämme berfelbcn. ;xshrc ;)M wirb fürSligerien offmell auf 760000 angegeben. KabtUciilanb ober Sabölien nennt mau ben meift fchr beben, mit gelsfpi&en befegten öftl. Seil ber SiiftengebirgSjone Dom xl^at1 Jjffer bis jur üftünbung beS9Bab=ßebir, unb unterfdjeibct tücv toieber ©rofifabplten (la Grande -Kabylie) ober ben weftlidjen, faft ganj jur ^ßtoDinj Stlgier geljö' rigen Seit bis Mir äRünbung beS 5Bab=Sabet, unb Äleinfabplien(laPetite-Kabylie), bcuoftl.'Jeil in ber Sßrooinä (fonftatitine mit bem ©rofjen SBabor. ©rofsfaorjtien, ein großartiges, faft alpines SBerg= reiner, auSgejeidjnet burd) äBafferreidjtirm, üppige Vegetation, bidjte SSeDölterung unb guten 3tnbau, mirb burd) benöauptgrat beS iDfdjurbfdjura, beS widjtigjten 2ciU- beS Kleinen SlttaS, 2317 m liodi, m Sinei öälften geteilt. jjur b,amitifcben ÜBölferfamilie gehörig, finb bie St. mittlerer Statur, mager, babei oon ftarfem ßnodjenbau. Sftre Derbrannte öaut fpielt Dom Tunfclbraun inS Sdmtutsiggelbe. Sie haben feite Söofynfitse auf (teilen .vnigeln, treiben weniger Weh -,iubt al-> 'ipatenipirtidmjt, Cliven= unb Dbfttultur unb bebauen bie ihälcr unb SBergabtjänge mit gro= jjet Sorgfalt. Jbre Snbuftrie beitebt in Fertigung oon Sldergeräten, ÜJceffern, SBaffen, Sdjiejjpulocr, ÖaffS unb ©uinuffen, Seppidjen, Seber, geflochtenen SäJiatten, 6ol,i= unb groben Stöpfermaren. (5barat= teriftifd) ift ibr öanbelSgeift unb ibre Siebe jum ©elberwerb. Sie SJMutracbe gilt ihnen als Gsr)ren= liefen unb fann ntdjt burd) (Selb abgefauft werben, ©aftfreunbfdjaft mirb gegen jebermann geübt. iöis jeht gebort biefe IKegion nod) 311 ben militär. Territorien SllgerienS. über ibre Organisation DflL Algerien (iöb. 1, S. 390a). Sie fi. haben nur Kopffteuer 51t jagten. ®ic tnterejfantefte Serbin: bung. Eabplifdjer Stämme mar bie ber Suatoat) (3ouaoua) auf bem 3torbabt)ange ber Sfdjur bfd)urafette, bie bis 1857 eine mädjtige unb ge= fiird)tete polit. fiörperfd)aft bilbete. 31b3 bie Aian lOfen in Sltgerien nad) bem üftufter ber brtt.=oftinb. 3ipoi eine inlänbifcbe Sruppe grünbeten, gaben fie berfelbcn ben -Kamen ber hiegerifdjen Suaroab,, woraus baS 3Bort 3na»e (f. b.) entftanben ift. Sabrjlien hatte lange mit .fiilfc feiner unäugäng= lidieu SBerge fdjon gegen bie Karthager unb [Homer feine lluabbängigfeif faft gäu.Hidi bemahrt. Sie Grpebitionen ber g-ranjofen begannen 1841 unter ll'iarfd\ill SBugeaub, aber erft mit ber im l'iai unb 3uni IX'7 unter iHanbon erfolgten SSeftegung be§ nörbt. Jeilc- oeu ©refitabtilicn fall man bie fämt= liehen Stämme als oötlig unterworfen au. (S. 311= gerien, 93b. 1, S. 395.) — SSgl. ©anoteau unb Slvtifrt, Me man unter fi Den Setourneur, La Kabylie et les coutumes kabyles (3 Bbe., S|5ar. 1873); garine, Kabyles et Krou- mirs (ebb. 1881). ftad)chit (grd).), f. fiadjerie. Jtarticl", bie einjelnen SBeftanbteite theiierner Öfen, auc- beiien ber 6auptf6rper berfelbcn ju= fammengefcHt ift. Sie beftebeu au§ gebranntem Jheit, i'inJr an ber Sorberfeite entWeber eben (<ßlattfad)eln), ober mit Vertiefungen (3iavf = t ad) ein), ober mit SReliejS oerfepen unb in ber :Hegel glajievt, auf bei :Kiidfeite bagegen mit einem erhöhten, umgebogenen Sdanb (6al§, Stumpf ober ;javgc) iHU-feben. Tic unglaficvten glatten ,U. nennt mau SiSfuit», bic glafierten Sd)melj= fadieln. i'ehtere werben oor beut ©lafieren auf einer eifernen platte mitSanb abgefdjtiffen unb in neuerer ,°,cit wieber reid) gefdjmüdEt. Slufjerbem unterfdxubet man (Sd=, ,uie->-, SimStadjeln u. f. m. 2 er an ber SRüdfeite befinbliebe :K inb oer= leiht ben K. grbfjere üfeftigteit unb erleid)tert ba§ ".Hujfetu'ii, inbeiu in bie Aiiaen Velnn eingebrüdt wirb unb Trabte ober SifenbledjHammern ju 33er= binbung ber einzelnen K. eingelegt werben, jlior fem -Hujieüen werben bic K. mittels beS fog. öau= eifenS mit fdjarf fantigen Slänbern »erfeb, en unb auf einem Sanbftein abgefdiliffen. Sadjclofcn, ein auS Kadn-ln (f. b.) sufammen« gefegter Ofen. (S.Öfen.) ScrK. ift feit langer ßeit ein ©egenftanb Eünftterifdjer ©eftattung unb 3luS= fdjmüching. SBäbrenb man bis inS 15. ^ahrh.nod) niel unglafierte Sadjeln finbet, jeigen fic im 16. fd)on reiben garbenfebmud, fobafs bie K. 311 Sprunfftüden ilircr Slrt würben. Sfllan fdnni'tdte nieht nur jebe cin:,elne Kadicl mit SReliefS, »erjierte bie SimS= unb @dftüdeaufS reidjfte, fonbern mobeUiertc in Jon freiftchenbe ornamentale giguren, bic bann gebrannt unb mit beut 8. in Berbinbung gebradjt würben. S)er ©ruubtou mar meift ein tiefeS ©rau ober Kranit, im 17. ^ahrh. ein leidjt irifierenbeS ! Sdjwarj. ^m 18. ^ahrh. Würben bic Jone heller; 1 audj gewann ber K. nod) großartigere unb fünft* 1 Dotiere gormen, inbem bie einjelnen Sranbftüde immer aröfjer gebilbet würben, hi-> man bie äjthe= tifdi richtigere oufammcnfei'.uiui auS fiujjerlid) als foldu'n erfennbarenSadjeln ganj aufgab, um einen cinheitlidien, mehr ard)iteftonifd)en 6b.arafter ju gewinnen. S)iefen gehler ber K. ber iRofofojeit I nahm ber filafficiSmuS auf, ohne feine Slnmut ju erreidjen. Ter K. mürbe nun in ftreng ard)itelto= I nifdjen gönnen unb gan;, meif; gebilbet, fobaf; er nidjtS meljr oon bem mannen Jone früherer 3eit behielt unb in gorm unb garbe einem SBlarmor= benfnial nadjgebilbet mürbe. t?rft feit etwa 1860 ! begann man bic farbigen H. mieber auf',unehmen. 93erübmtc ältere K. finbeu fi* auS bem 15. ^Vibch. im ©ermanifdjen SJlufeum ju Nürnberg, in >ioheit= faljburg, au§ bem 16. ^ahrh. im ;Uatbauc- ju SlugSburg, in ber Sdjweij (3RörSburg, SBütflingen, ceibenhof ;u Sürid) 11. a. 0.), auS betn 18. ^abvb. im SlofterSt. gtorian bei Sinj, im Sdjlofj ;u ffiürg= bürg, im Kunftgemerbcmufeuin 311 ßaunooer u. a. m. — Vgl. gälte, ®ie Kunft im Saufe (5. 2lufl., SBien 1883); Airth, S)aS beutfdie 3"«'"« (3. Slufl., gßünd). 1886). ftart)Cticn, 8anbfd>aft im tranSfaufaf. 2eil beS ruff. ©oiioernementS Kautafieu, am Überlauf beS j(ora unb beS Sllafan, eiuft baS fog. Sadjeti= nifdic Kbnigrcid; (in ben biplomat. Sitten bc* IG. unb 17. Sabril, ©ruften genannt, f. ©eorgien), mißt, pi'* »ntcr . ft. in befannt burd) (einen SBeinreidjtum (etwa 36000 1 hl im äßert oon 8 3Wiü. Kübel jäprlidj . i ■ probujiert aud) ©etreibe, Sabal unb Seibe. ftarucr.tc (grd)., ba§ übelbefinben, im ©egenfafc turßuerie, bem SBoblbefinben), Sadjeftif, bie üble öefdjaffcnbeit unb ba§ ungefunbc SluSfeben eine! lebenben SBefenS, im befonbern bie attge= meine älbmageiung eine» äJtenjdjen, bie eintritt, wenn bei fförper mein- »erbraust, at§ er aufnimmt. 'Jim auffälligften ift bie fi. bei (angfam oertaufen= ren firanfbeiten, fo bei luberfulofe (Stusje&rung), Seufämie^ ftreb», rovbiiU-, SKetalloergiftungen unb geroiffen ©eiftesfranfr/eiten (3Re(and)o(ie, 3Ra= nie). iöiejelbe tann ferner entneben bei ausfdjwei- fenber SebenStoeife, bei Säufern, bei teittoeifem i'erfd'luf; ber SSerbauungSroege (Starben ber Speife= röbre) unb ift häufig na* jepr erfdjbpfenben fieber= hatten itrantbcitcu i ;. SB. £npfyu§) umhauten. Jie Abmagerung mad)t jid) an allen fförperteilen gel: tenb. Ja: jyett unter ber Saut fdjroinbet, bie 6aut läfjt mt in langen Aalten abgeben imb toirb fetbft runjetig, bie äRusteln werten bünn unb weit, bie ©rnäbrung bei Slcroenioftcm» leitet 5Rot, unb e» fommt getoötmtidj febr halt ;u erfjeblidjer S8tut= armut, meiere [idj burd) ein fahle-:- Slu-Hebcn (habi- tus cachecticus) tunbgiebt. Sadju, f. Sated)u. " Sabamiffef), motjammeb. Sefte, f. IRofiairier. Sa&apa (engt. Subbapab), &auptort be§ SiftriftSÄ. (22649 qkm, 1881: 1121038 '6.) in ber inbobrit. Sßräfibentfcbaft 9Rabra», liegt unweit red)t» Dom Sluffe ?$enna unter 14: 29' nörbt. 5Br. unb 783 52' citl. 8., bat i L891) 17379 15\, ein ©efängni» unb ein arohe-:- iDcilitärfantonnemenr. Saöaritcn, f. 3§lam (SBb. 9, ~. 713a). ftatnuev ilat.i, Seidjnam, f. Seidje. Rababcralfaloibe, f. Seiajenalfaloibe. ftaöbigül, ftabeöt, Gaöieöl (Oleum Jnni- peri empyroumaticum. Oleum cadimimi, ber burd) trecke ©eftiüation au» SBad)olberl)otäarten, be= fonter» Juniperus oxycedrus L. , im fübt. ;\rant= reich gewonnene btdflüffige Jeer. .u. ift buufeb braun, rieebj angenehm teer= unt toadjotberctrtig, ift leidner al» äßafjer, in 'Jtther unb Ebloroform tiar lei-lidi unb tieut ;u Einreibungen bei $jaut= trantbeiten, ©tdjt unb :Kbeuma. flacen, SBotbemar, Sdjriftftetler, geb. 0. ^ebr. 1838 ju 2re»ben, ftutierte SfSäbagogit, war Viani- lebrer in :Kiga unb S)orpat, ging barauf ein 3»br \\\ vhilol. Stubien nad) Sßari», würbe 1867 iiiet tor bes Seutjcben 3nftitut§ in -Jteapel, fpäter 5|Sro= feffot ter beutfdjen Sprache mit Sitteratur am tluloi. ©nmnafium unb an ter Unioerfität bafelbft; i---' legte er biefe Stellung nieber. Seinen ffian berungen turd) Italien oerbanft eine ;Keibe oon anjietyenb gefepriebenen SEßerten ihren Urfprung, namentlid) a9Banbertaflein3talien»(£tuttg. 1874), *®urftige Jage« (ebb. 1874), K^jtalienä SJunber= bonw (uberi'ejjunflen ital. SSolfölieber, cht. 187S), «Unter ben Dlioenbäum.en. 6übital.35oH§märcb.en (8p3. 1880), Italien. @ine Sommerfabrt nad) bem £üteu> (©logau 1881), K$ompejanif(b.e '.Kooelleu > (©tuttg. 1882), i ~ie:iiiniera» (mit 9ieftel;iUuf friert, i ©ipänguren» (3. Stuft., DtbenB. 1891). Stufserbem nerbeutfdjte er SOlanjoniS [Roman i Sie Verlobten (Stuttg. 1883; mit SinteitungJ unb SDlifaftä o'ala ' brifdje Slooeüen» (ebb. 188 1 1 unb bearbeitete mehrere Aubrer, mie i Italiens (1883), Iie ©ott^arbbabn unb ibr ©ebiet» (1883; 3. Stuft. 1889; aud) itatie= nifd)), Müfmaen» (1889; 2. Stuft. 1892) u. a. ftabcnä (ital. cadenza; frj. cadence, 5cblufj= ; fall), eine Sonfotge, bie auf baä ©epör ben 6in= brud einei SRupe- ober SnbpuntteS, ober Wenig; iteiK- ben eine§ Slbfatjei-j madjt. SSon bem ©rabe ber ben oerfd)iebenen Strien ber .H. innewopnenbeu 5d}tuf)fraft banat loejentlid) tie ©tieberung be§ mufita(ifd)en StSeriobenbauei ab. Jn feber Sonart abfeptiefsenb loirft bie 3'0'öe t1'-' Sreittangä ber erften 2tu:,' (tonifd)er ober Sauptaccorb) "uf ben 5)rei= ober SSierttang ter fünften (®ominant= ober Seitaccorb). Siau nennt biefe bie oolltommene ober öauptfabeng; mit ihr fdjlieften tie Zmi- ftüde unb ibve 1-evioteu. Srfdjemt bie afö §aupt= taten; angegebene Stccorbfotge umgeleprt, t. b. folgt bie Imniuantbanuouie nad' ber tonijdjen, fo entitobt bie unvottfommene oberöalbtabenj, bie wohl einen Slbfdjnitt hütet, aber tie SRötigung jur Fortführung ber lonreipe in fid) trägt, gotgt bei einer öoflfommenen fi. ftatt be§ erwarteten Öauptaccorbe§ ein anberer, fo enti'tebt ein£rug = fcplufs. — fi. heifit audi eine frei unb breit au§= geführte Sergierung am Sdjtuffe eine§ Safee» ober Slbfd)nitt§, bie fritber (in ital. ©efang»tom= pofitionen sunt Seil uodi jetjt) ber Srfmbung beä äJortragenben überlaffen mar. Sie Begleitung hält babei einen Stccorb (Seitaccorb) auä ober pauftert unb fällt am Sdjtuffe mit bem öauptaecorb (bei Drd)efterbegteitung al§ «Tutti») ein. 3" 3"ftru= mentatfompofitionen haben fotege fi. ben Umfang auc-iietehnter ^hantafien unb ben Eparatter fetb= ftänbtger Strbeiten, in teueu Sbemen unb äRotine be§ Satiec- nod)ma(S tunftooü Eombiniert werten. ©rofse 5on''et;er haben fid) mit ter Slbfaffung iold\-v eingelegten fi. befdjäftigt; fo feprieb Seetboven H. ut "J.'cOiartjdH'u .Hlainertoujertcu. 5iatei Sarnea, £rt an ber ©renje jmifdjen ysrael unt l5tom, entfpridit bem heutigen ' 31 in ftabiS auf ter .öodjcbene ber 3lfäfime=93ebuinen, etwa 30 km jütiid1 oon Beer: feba (f. b.). "Jiadi ber altern Überlieferung haben fid) bie iiraet. Stämme vor ter ÜBeletumg "Baläftina-i längere geit in fi. auigchalteu, bat iUejes oon R. au§ bie jhinbfdjafter nad1 fianaan gefanbt unt bort eine Quelle geöffnet, bie aud) öaterroafjer («5Weriba», 4 SOßof. 20, 13; ö SDtof. 32, 51) genannt tourbe. — Sgl. ,!eitidu-ift be» Seutfdjen 9paläftina= S8erein§, Vllhl'Ov 1885). ftfibett, Gäbet, 3°fltinfl ber fiabettenanftalten (f. b.) ; in £ ft c r r e i d) = 11 n g a r n bic bei ber Gruppe befinblidH-n Dfjijierafpiranten. Vetttere betleiben irgenb eine Ifbavge bei 3Jtannfd)aft§ftanbe» unb rüden fdjliefjlid; (oor ibver Sefbrberung ;,um Dffi= jier) in bie bödj|te Ebarge beSfelben, biejenige beä .Uatett --i. ifiiier ■■ Stett»ertreter§. 5)ieSdjü= ter ber SDtilitärbilbungSanftatten (fetbft berÄabetren= fdjulen, >. b.) heihen niebt S., fonbem 3öglinge. ftabettcuanftalten, .Hatettenbäujer, lir uehungvanitalteu, tie ihren ;!cglingen loifJenfcb,aft= cht. 1884), .Vene SBetfdjlanbäbilber» (8pj. 1886), lid)e Biltung gewähren unt jie an militär. Crtuung - Bonnenbrut» (S)re»b. 1887), Btigjen unb ßuttur= unt Unterorbnung geioobncn iowie törpertid) ihrem bilber au« Stalten» (2. Stuft. , 3ena 1889), «3taJ. tünftiflenSerufeentfpredjenbauSbitben. S!uf>ertem Httifel, bic man unter S ticruiiüt, [mi untet 6 ttufäu[ii(^cn. Äabetterrtjäufer — Shbcttcuj'cfjulcit 11 verfolgen biefe Slnftalten ben 3wcct, oerbienten Dfft= jieren unb SSeamten bie Srjiebung ihrer Söhne 511 erteiltem fowie einen Seil bei Df jijiercrfalic* fidjer ;u [teilen, 3,u ben ff. gehören bte ffabetten = tbrpS (f. b.) in Sßreufjen, Sägern, Sacbfcn, Stufs: lanb unb ber ©cbweij, in gewiffem Sinne auch bie fiabettenfdjulen (f. b.) in öfterreieb »Ungarn. Sie eigentlic&^n ff. öfterreidb* Ungarns im obigen Sinne finb bie SJt ilit ärr ealf d) ulen (f. b.) nnb bie 2JHlitärafabemie(f.b.) ju3Biener=ifteuftabt. 3(ud) (jrantreid) bat, wenn aud) iüd;t bem 5lamen, bod) bem oben angegebenen Sinne nad) eine Sa bettenanftalt in bem Prytanee militaire jn 8a gtedje if.b.). Sie 3unferfcbulen in Dtujjlanb fallen ben mit mangelhaften Sdjultenntniffcn oerfebenen Dffi= äierafpiranten(f.ffabetteu!orpS)baSfüreineniyront offtjter notwenbige i'iafi allgemeiner unb militär. 33iibung geben. iDerffurfuS ift jweijäbrig; frembe Sprachen werben nidit gelehrt. 3ur 3eit 6efte6en für Infanterie 9, für ffaoallerie 2 nnb für ffofafen 33unferfd)ulen mit jufammen etwa 3000 Schülern, ©egen SnbebeS 17. Jahrb. begann man in granl reich bie ju Dffijieren beftimmten jungen ©bedeute als cadets (f. Kabct) in Kompagnien 311 Bereinigen unb ihnen eine ibrem lünftigen werufe entfpred)enbe Krjiebung 311 geben; aud) in anbern Staaten ging man ähnlich, cor. Sie fo entftanbenen ff. hatten anfänglid) mehr bie ted?nifd)en gertigfeiten ber ffabetten im Sluge unb imirben erft im Saufe ber 3eit 311 toiffenfd)aftlid)en Sehranftalten. ftabcttcnrjäufcv, f. ffabettenanftalten. Sabcttcitrorpö, bie ffabettenanftalten (f. b.) in 3ßreu{sen, SSapern, Sadjfen, [Ruf lanb unb ber ©djweij. 5)aS p r eufs i J d) e ff. ift beftimmt, Knaben unb junge Seilte (Wobei in erjter Sinie bie Söhne 0011 Dffijieren berüdfidjtigt werben) 311 tünftigen Dffi= jieren 311 erjieben unb fo einen Jeil beS Dfftjier= erfa&eS fidjer 311 ftellen. SllS wiffenfd)afttid)e Slnftalt bat baä S\. feit ber 1877 ein:, feit 1881 oollfommeu burd) geführten Umgestaltung im allgemeinen ben Sehrplan unb bie neun oabreöllaffcn eineS SRealgpm= nafiiinis. üRadj Slbfoloierung berDberfefunba legen fämtlicbc SöflUnge baS AäburicbScramen ab, unb bie meiften treten bann aß cparafterifierte 9ßortepee= fäbnricbe in bie älrmee. Sin Heiner 33rud)teil mad)t nad) Slbfotöierung ber Sßrimatlaffen baS Sfatiiri tätSeramen (f. b.j unb erlangt bierbiircb bie mit bemfelben oerfnüpften ^Berechtigungen; in ber Siegel treten inbeffen aud) biefe älbiturienten in bie Slrmec unb jWat gleid) als patentierte Aäburicbc, aud) er= halten fie fpäter, wenn fie baS Dfjrjiereramen mit «gut» beftanben, einen Sßatentoorteil Don einem 3p.br. (5'in anberer Heiner S9rud)teil ber 3öglinge wirb nach Slblegung beS 5äbnrid)SeramenS in bie Seieita perfekt, erhalt hier benfetben militär. §ad)= imtevrid)t wie bie g-äbnridje auf ben ffriegSfdnilen, unb tritt nad) erfolgreicher Seenbigung beS eiujäb rigeu KurfuS fofort als Dffijiere in fie Armee. Sa* ff. jerfäüt in fieben ff ab et t eno 0 r a n ft alten (f. b.) unb in bie öauptfabettenanftalt (f. b.) in 8id) t erf elb e. Sie Stellen ber K., über beren SSer leihung befonbere SBeftimmungen befteben,,finb teilä foftenlofe greifteilen, teils fog. etatSmäfsige Stellen, für tveldie Srsiebungäbeiträge ooii 90, 180, 300 unb 450 ÜJt. jäbrlid) 311 entrichten finb, teils ?Penfionär= ftellen mit einem Ih-jiebungjbeitragoou 780 l'J., Dom 1. Slpril 1894 an oou 800 3JI. 3ögliuge werben au§ beut gaiuen DteidjSgebiet aufgenommen, mit 2lu§= nähme oon Sad)feu unb ©apern. 3n Spenfionärftellen Slrtiffl, Ute man unter fi »erm (önnen auSnabmSroeife unb gegen eine bebeutenb höhere ißenfibn aud) SluSlänber aufgenommen roev ben. Ter Unterridjt Wirb con Ganlleijrern unb Djfi jieren erteilt. — Ter ©rofje fiurfürft grünbete Ma bettenforpSanftalten in Berlin, Holbera, unb SWagbe bürg ; festere beiben älnftalten mürben unter Ariebrid) ÜBilbelni I. in ber '-Berliner SCnftalt oereinigt. SBeitere S. murbetrerridjtet L7G4 in Stotp, L776 in Kulm, 1793 in Suilijdi, 1801 in 9(5ot3bam. 3m Silfiter Aiieben mürbe Kulm unb fiatifcb abgetreten, Stolp würbe 1811 aufgelöst. 9lad) ben SefreiungSfrtegen mürbe Kulm wieber erridbtet; ferner würben neu er= richtet 1838 SBablftatt, 1840 93en§berg, 1868SplBn unb Dranienftein. S)ie3lnftalt in Kulm würbe 1890 nad) .Uöslin oerlegt, 1892 eine fiebente SSoranftatt in Karlsruhe eröffnet; eine ad)te Slnftalt foH in jlaum= bürg a. S. errichtet werben. Tic SSertiner ßaupt= anftalt würbe 1878 nad) @roj$=2id)terfelbe oerlegt. (SBgl. Sdiarfenort, Ta-3 liinigl. prcufufdje ff. 1850 —92, Serl. 1 892.) — S)a§ f d ci) f i f d) e K. in SreSben ift au§ einer 1725 errid)teteu Sabettencompagnie beroorgegangen; feine 3öglinge legen uacb Seenbi= gung beü fedjSflaffigen SebrgangeS bie ö'ät)nrid)S= Prüfung cor ber preufj.Dber=aJlilitärejaminationS= fommiffion ab, bie fid) 311 biefem 3wed nad) Bresben begiebt. — S)aä baprifebeß. würbe 1755 gegrün= bei unb 1868 ben Dtealprogpmnafien gleid)geftellt. 3n SRufslanb beftebeu 21 H., bie eine 3nns= bruä unb Semc-r-rar, bie .Üaoallerietatetteu ntule in SBeijsfirdjen (3Habren), bie Artillerie: f abetten jdntle im SBtener Arfenal unb bie v|3io n ierf abetten j d) u 1 e in ©ainburg. &abettcnt>oranftaltcn, bie äBorbereitungs= anftaltenfütbieSaupr!abettenanftalt(f.b.)tnSio^ter felbe. @S beiteben i L893) fieben unb swar in Röslin, '•ISotsbam, SBatjlftatt, Sensberg, $lön, Cranien i;ein unb Rarlsrube. Sie Stärle ber einteilten Stn= natton beträgt 150— 240 Rabetten. ;Vte ätnftalt ftebt unter einem Stabsoffijier als (fommanbeur unb ift in jmei Kompagnien geteilt, beren jebe in 3— 6 [og. Srigaben ((Srjielningsabteitungen) geglie= bertift, biefe einem Cifviieriiiruebevi utr befonbern Übermadjung. unterftellt finb. Ter wifienfcbafttid)e Unterriebt Wirb in jeher Anftalt bind1 iroei SDttlitär; leerer (©auptleuteoberSieutenants) unb eine Elnaapl if ioilleprer erteilt. Ser ältefte Sabrgang jeber i;or anftalt tritt planmäßig mit beut Beginn bes neuen iduiIiabre-Ml.-.Hrriliuiryaianiatettenanitattiiber. Sie 3öglinge berR. finb nid)t bewaffnet, nur bie Unteroffiziere tragen ba§ Seitengewehr. finbettiercu (jr,;.i, mit Rabetten (Steinptafc ten) belegen. ftabett ,ytr 2cc, i. Seefabett. Sabi (arab. Rabbi), in iürt. 3lu§jprad)e ge= wdlmtidj Räfi, bei ben SBötfern bes mehammeb. ©laubens ber Sitel bes nadj bem SRetigionsgefei; entfd)eibenben Sftidjterä, ber com Sdjeid) ul^stam, bem Dbermufti (f. äftufti), ernannt mirb unb ber SBter/femcp, b. h. bem Snbunal, profitiert. Unter ben Rabiämtem im türf. iReicpe finb bie pöcpften bie ber beiben Rafiasfer (f. b.). Jlaöinf gruppe, unfein an ber Sübfüfte äUasfas, oon ber fie bureb bie Scbeledjow* ober ällaslaftrafje getrennt finb. Sie gröjjte ift Rabial (8975 gkm), buebtenreid), buritjroeg gebirgig unb in ibrem nörbl. Seile biet}! behaltet. 3ie bilbet ben mittelpunft bes $eljbanbeli oon äla§ta. Sie Kimatifdjen Zk- bingungeit geftatten ben i'lnbnu oon SRüben unb Kartoffeln unb ba§ ©alten oon ~i;ieb. SReben bem Sduffbau befdjäftigenficb bie bort lebenben 1 5i x » c •:- limc mit 8ad)§= unb seeotterfang unb ^eljtierjaab. Äabi=2l^fcv, türf. Seamtentitel, f. Safiasfer. Sabitöi, Sorf am Üluefluf; be§ SoSporuä in baä ÜBarmarämeer, im S. reu Sfatari, bat mit ben Kebenorten SDloba unb fialamifd) 35000 @. unb ift Wegen feiner bequemen Siampferoetbinbung mit Sonftantinopel beliebter Sommetaufentbalt. .inufdH'it ff. unb ©hitari liegt 6aibar = s$afd?a mit grofjer Saferne unb 3Rofcbee I Selimieb.), ber Stu§gang§pun!t ber afiat. S3abn nadb ^ngora. Sabinen ( fi a bp,nen,b. b. ©amen), bie nad) bem freien SfßiQen be§ aultani au§ ben Sflaninnen be§ Saremä auägewäblten grauen be§felben. Sie fahren ftreng abgefeptoffen im Serail ibren eigenen >;cj: ftaat mit SlgaS, @unurf;en unb DbaliS(en(f. ga»orit= Slabift, f. Sftambol (Sfentrifi. [fultanin). Sabjaren, f. Rabfdjaren. JJabnteia (lat. Sabmea), bie uralte, ber Sage nad1 oon Sabmoi (). b.i, »ielleid)t Don l;beni;ieru gegrünbete 3ltropoli§ ber beut. Stabt Sbebeu (f.b.). ftabmium, djem. ßeidjen Cd (Cadmium), Sltoni: gewid)t 112, ein jiemlitp feiten Dortommenbe§ 3Re= tall, ba-> fid) bättfig neben 3'"f '" ber oiutblenbe unb bem ©atmet finbet. S§ mürbe 1^17 oon £tro= meöer in öannoser unb 1818 Don ©ermann in Sd)önebed,bem Stromeperi Arbeiten unbefannt ge= blieben waren, entbeett. ^u jinfifd}en @rjen erfennt man bie ©egenwart bei u. baran, bafs biefelben, mit ceba gemifd)t, auf .Heble beim Anblafeu mit vcbii- tierenber Sötrob;rf(amme einen brauneu Sünflug geben. Sa-? .u. ift meifjer alä 3i»t (faft ebenfo Weifj alö o11""' Hart gldntenb, Eröftaüinifd) im Srucbe unb von 8,6 fpec. ©ewiebt. Seim Siegen tnirfdu e§ wie ,!iun, ift barter afe biefeS, läftt fid) aber mit beut Keffer fd)iteiben unb ju Trabt au*: sieben; ünfbaltiaev fi. ift fpröbe unb brüdjig; es febmilit bei 320° unb fanu bei 770', wo e§ ju fiebeu beginnt, überbeftidiert werben. Sin ber 2uft bleibt eo unoeränbert, beim t5rluheu aber entjürtbet es fid) unb Derbrennt ;u braungelbem Drpb. Jn Sab peterfäure ift e-> leiebt löslirf), in Sä)Wefelfäure, ©ahfäure unb Sffigfduve löft e>? fid) unter (Jnt: widlung Don SBafierftoffgas langfam; Srwärmen befdjleunigt bie Söfung. iUau gewinnt es in Ober: fd)leften unb in Belgien als SJcbenproburt bei ber Diebuftion bes Sintc-. Sa e§ flüdjtiger ift al« 3>nt, fo aebt es bei ber Scftillaticn juerft über. S)ie ©efamtprobuftion an K. beträgt in Belgien gegen 300 kg, in Sdjlefien etwa 3200 kg. Tas ^Äilo= gramm Wirb mit 4,5 bis 5 SB. betablt. iliit anberu 9)tetallen bilbet e-J leidjt [d^meljbare Segierungen (f. fiabmiumlegierungen). Sie Sabmiumoerbinbungen finb in Dieler ©inftrbt beneu be-5 3*n^ abnlid1. (©. .Uatmiuni: bromib, Sabmiumdjlorib, ßabmiumjobib, Rabmium: ernb, Rabmiumfutfat, Rabmiumfulfib.) Miibmtuuibromib, Sromlabmium, CdBr?, entftebt burd; birefte Bereinigung oon Brom mit Rabmium unb fmftallifiert aus Sffiaffer mit 4 2Jlole= Eulen Rrpftallmaffer. H'ian braudu es in ber ^betc: grapb,ie. jm©roibanbcl toftet bas Rilogramm 8,5 ^Ji. M.iMiuiiuirlilorib, Eblorfabmtum, (AR'L I- 2ll,n, entftebt beim Sojen oon Rabmiumopjb in Saljfäure unb wirb beim SBerbampfen ber Sofung in farblcfett ^riämen erhalten. Sie burd) Grwdr= men DonRrpftallwaffer befreite Sßerbinbung fcbmiljt in SRotglut unb fublimiert in glimmerartigen Blatt: $tabmiutngclb, f. Rabmiumfulfib. [eben. Äabntiumjobtb, Sobtabmium, CdJ.., erbält man birelt au-:- Rabmium unb Joo. ober burd1 (5in= Stvtitft, bie man unter fi ucrmiBt, jinb unter 6 auläiijudu-n. Stabmiumlegierungcu — ßabugiercn 13 Dampfen einer Söfung oon 15 Seilen Rabmiumfulfat mit 20 teilen 3obialium mit 2tu§äiet)en bei R. mit Hffobol, ber baS gleidjjeitig gebitbete Raliumfulfat itnßelöft läßt. Sä bilbet tafelförmige farblofe Rrö= jtalle unb finbet SJermenbung in ber Sßbotoaraphje. 3m ©rofcbanbet foftet baä Kilogramm 30 m. ^ Saomtunt(cgtctuna,cit, bie SJerbinbungen be§ HabmiumS mit oftbern DJietaflen. Tic R. jeicbnen ficb imrdjmeg burd) (eicfjte Sdjmetjbarfeit au§. 3lm leidjteften (bei etwa (JO3) fdnuilit bie Segierung von 8 ©en>id)t§teilen 53(ei, 15 Seiten SBiSmut, 1 Seiten ,-)imt unb 3 Seiten Rabmium (ba§2Boobfd)e Wit- tall). Turch 3«fa& oon 1— '-, Seiten Quedfitber läfst fjdj ber Sdjmetäpunft nod) weiter erniebrigen. Tic Segierung ift faft filberweifs, fein- potiturfätjig unb bebnt fid) beim (Srfalten etwaä au*, ©ie finbet als SDletaUiitt unb für 3ab.nfütlungen SScrwenbung. ;}u (efeterm Qtoeäe tonnen aud) bie Slmatgame be§ Rabmiumi (j. 33. nad) König 26 Seite Rabmium unb 74 Seite Ctuedfilber) benufct werben. ®ie bei 14'.)' fametjenbe Segierung oon 2 Seiten Rabmium, 4 Seilen 3"™ unb 2 Seilen 33lei eignet fid) 5,um ©dmeÜlötcn, eine fotdje oon 51 1 Seiten Stei, 36 Seiten 3inn unb 22,5 Seiten Rabmium ,uir Anfertigung oon lilich». ftabmiuntornb, CdO, entftebt atä braungelbeä ^utoer beim ti'rbiben be§ Rabmiumä an ber Suft, wirb aber jloedmäfjiger burd) ©lüben von Hao= miumorobböbrat (f. unten) ober oon foljlenfaurem Rabmium erbalten. @§ ift unfdjmetäbar, nid)t flüchtig, wirb burd) Mlüheu mit .Hoble leicht rebu= •,ievt, [oft fid) leidjt in Säuren unb bilbet mit tiefen meift fdjön frtiftallifierbare, fdiarf metattifd) fdjmedcnbc Satje; baS Karbonat unb bas'lMio-jphat finb in SBaffer ünlöälid). R a b m i u m 0 r 11 b b » b v a t , Cd(0H)2, entftebt als weifier, im SBaffer unloitidjer Oticberfcblag beim SBermifdjen einer Rabmiumfat^ löfung mit Stlfatiböbrat; tS iftinSllMi untöilid) unb Dertoanbelt fid) beim (Trinken auf 300° in fi. Stabutmmfulfat, fcbwefelfaurel Rabmium, CdS04+3HäO, entftebt beim Söfen oon Rabmium in tonjentrierter Scgmefelfäure. <§§ froftatlifiert in farblofen Safetn unb finbet in bor Sliigenbeiltuube sierwenbung. ftabmiumfulfiö, 3d)Wefelfabmium, CdS, fttibct fieb in ber Statur ali ©reenodit (f. b.). .luv Sarftellung leitet man in eine fdjwadj faure Rab= miumlöfung ©djwefetwafferftoff ober oerfetjt fie mit ©d)h>efelnatrium, wobei tS als fdjön gelber, in SBaffer unb in oerbünnten Säuren foroie in Stm= moniat unb in Sdjwefelammonium unlöelid>er "liicbcrfdilag gefällt roirb. Skrfelbe finbet unter bem SJtamen Rabmiumgetb unb Jaune brillant Sßertoenbung als 3Ralerfarbe, aud) jum Aärbeit oon tScifcn. Stuf ©etoeben roirb Rabmiumgetb enttoeber alk Äpölifation§farbe bejeftigt, ober inbem man ein (»emifdi oon Rabmiumd)Iorib unb unterfcbloeflig: faurem SRatron aufbruett unb bämpft. ®a§ Mar miumgetb jeiebnet fid) aus burd) grofseS [yeuer, bolie Scdtrajt unb bat bor äbnlidieu garben ben SSorjug, bafi eS »eber von ätltalien unb Säuren nod) bui\t Sd)tt>efeth>afferftoff oeränbert wirb. 3m (Srofibanbel foftet ba^ Kilogramm 12 3W. ftabmott, f. Uacbmon. ft abmoe«, urfprünalidi ber 6eroS @pon»mo§ ber tl)ebani|d)cu SBurg Rabmeta, nad) ber au» oerfebie: benen altern flintben jufammengefeltten gried). «Sage ber 3obn be§ ätgenor unb ber lelevbaiia, ber »ruber ber Europa , beS i^boinir unb Rilir; er Ärtifcl, bie man unter fi Bern mürbe oon feinem Sater, als Suropa oerjdmumben »ar, nebft feinen SSrübetn aiisgefcnbet, jene )u judien, mit bem 33efebt, obue fie nid;t nuiuliulebven. 3a allc-j SRad>forfd)en oergeblid) mar, lief; fid) R. nebft feiner Mutter in ilu\r,ieu uieber. 9lad) ihrem Sobe ging er nad) Tely>bi, um taS Dratetmegen feiner ©^wefter ju fragen. Tiefen aiitirjortete: er follc von feinem Sudjen abftebeu , einer .Hub , bie ihm begegnen inürbc, nad)geben unb ba, too biefe ermübet fidi nieberfaffe, eine itabt grünben. Siefe Rub begegnete ilnn in5fJb.ofi§; er folgte ihr nadi Übotieit unb erhaute an beut Sßlatje, too fie fid) ta= gerte, bie ©tabt Jbebeu. Jn ber :'lbfidit, bie Rub ber aitbene ,;u opfern, febiette er feine ©enoffen ;u ber nahen C.uelle beä mtS nad) SBaffer. Sort würben fie von einem Sradjen, ber biefelbe be= »ad)te, getötet; R. erfd)tug ba§ Ungeheuer unb fäte auf Slt^eneg :)!at beffen ,jähne. yierauS er= roud)fen gebarnifdjte ÜJlänner, ©partoi, b. i. ©efäte, genannt. R. toarf einen Stein unter fie, loorauj unter ihnen ein loütenber Rampf entftaub, in toet= ehern nur fünf übrigblieben, G'djion, llbalo», tlhtbo- uio§, ör)perenor unb ?ßeIor. Ten Sradjenmorb mufjtc R. mit einer aehijährigeu Stfaoerei beim ■Jlrei- büfsen. Sftad) tiefer %e\t gab ihm Athene bie Öerxfdmft über S beben, unb ,',euo oermäblte ihn mit ber öarmonia (f. b.), bie ihm "Belnboroc-, Jlutonoc, Sno, ©emele unb ätgaue gebar. Später verlief; er mit fetner ©attin Ibeben unb ging 311 ben (Sinteleeru, loetdje ihm bie Menfebajt übertrugen unb unter feiner Einführung bie ^llnrier befiegten. :'li» Rönig von 3Hr)rien betam R, Don ber Mar litonia nod) einen Sohn, .Vlrnio*?. ,'iiilelU mürben beibe in Schlangen oertoanbelt unb oon Reui in ba§ tilnfium gefenbet. Sa at§ öeimat be§ R. (mit lln= red)t) ^hbni;ien galt, fdjrieb man ihm bie (iinfüh= rung ber Schrift (eine§ 3ttpbabete§ oon 16 93ud)= ftahen) in ©riedjenlanb 311. naMtiroHi. 1 ) Rreil im fübtoeftl. Seil be-5 ruff. ©ouoernementä2J5otogba,eine»onberRubinabur(^= idmittene iSbcnc, bie fid) 311111 See Rubinffoje fenft, bat 17 353,7 qkm, I708l'.i 15'., ©etreibe= unb gtad)§= bau. — 2) RretSftabt im Rreil R., 15 km norböft= lid) oon SBotogba, an bem burd) bie Sßelfcbma jur SudionagebenbeuSobim, bat(ison) 1397 ri., Sßoft, lelegraph, brei .Uirehen, ,'öanbel unb Snbuftrie. Jlnbol iluirg, ä'uirttfleden im S3eäirt§amt Aürth ; be§ battr. SReg.=33ej. EÖlittetf ranf en , unweit be« Aarrnbad)3, ©i^ eines 2tmt>Jgerid)t§ (2anbgerid)t Aürtb), bat (1890)12806., barunter 45 Ratbofiten, ^oftejpebition , Setegrapb , eine grofsartige alte i 33urg, ebemat§ ©ife ber yiobeiviollern aUi 33urg= grafen oonüRürnberg; Dbftbau, 33aumf cb.uten unb i groje canbfteinbrüehe. ,*tnboe<, öohlmaf;, f. EabuS. ftaöfar iah, fooiel toie ÜRtngrelier, f. iKingrelien. Mnöfrlaga ober ©atam, frühere ^e;eicbnuini ber Umgebung oon Söafel am Senegal ober aud) beä ganjen ©ebiete§ am oberu Senegal bei beu einheimifdien ßäubtern. Jt abichdren ( R abfa r e 11 1, 3tame ber feit 1791 in Verfielt (f.b.) berrfdjenben turtomantfeben Tnnaftie. ^abu, SRefibeittfdjaft auf 3aDa» f- Rebu. ftabujicrcn (oon tabüt, fr;, caduc, tat. c.a- dueus, binfällig, heimgefalleiii, für hcimaefallcn erllären, auch nieberfchlageii, einen Soften alä un= cinbringtid) in SBegfall bringen; tabujiertc Slftien, fohbe SUtien, bie locgen nid)tgeleifteter (Fiiijahlimgeu für ungültig erltärt loorben finb; ui6t, r>"b unter (f nufjiiiuefjeii. 14 Sabinen — föäferttjal Kabujität, öinfälligfeit, öaufälligfeit, audj un= ' angebautes ©runbftüd, Don t>cm bie barauf 1\-j' tenben Slbgaben niebt entricbtet werben tonnen ; S a bujitätcn ober Eabujierte ©üter, im QRittel alter©runbftüde,bie wegen (hbtofigteit ober getonte anheimfielen; audj beifeen Sabujitäten verloren gegangene ober Wegen ^eihlungviinvermögenc- bc» Sertilcucr;- ober Unvermögen;- bei ©laubigei*!S,ben Scbulbner jur ,',ablung anjubalten, verloren }u gebenbe Kapitalien unb Slusftänbe, I c. audj I a- Sacnncn, f. Sabinen. [ducum.) Sabtttic, f. Kiu. Sacbmon, i. (Saebmon. Safer ( fi o 1 e r v t e v e n , Coleoptera) , eine C rb = mmg ber ^nfelten (f. b.); fie beigen au* 3dH'i = ben flu gier ober I edr Inaler, »eil ihr oorbere» iytügelpaar von einem bäriern, meift bornartigen ©erneue i)"t, mir bie Sede ober Sdjeibe cor eigent- lieben A'lügel au§mad)t unb oe->balb mit bem tarnen }luge(beden belegt wirb. Selten finb tiefe 5'tügel= beden weieb, faft häutig, Pber jp für,, bafj fte ben Hinterleib niebt ganj beden, knie bei bem äRaiwurm, ben SRaubtäfern u. f. w. Tic gtügelbedcn Eönnen m Körper nur im redeten SBinfel entfernen unb fdplagen im 3-tuge niebt, fonbern bleiben wä>- renb beäjelben nur in biefer DUdjrung ausgebreitet. 3tur wenige S. breiten bie Slügelbeden beim gluge niebt au§; bei einigen Käfergattungen finb fte 1..1UK- ber A'iitteltinie oermaebfen, unb bie ynmer flügel fehlen bann ober Eönnen nur feitlidj bar; unter bervorgebreitet Werben. Selten finb fie nur angebeutet ober beinahe feblertb, wie beim 2Beib= eben be§ 3obanni§würmd)en§. Sie j$lügelbeden tragen audj ben garbenfdjmud, ber siele fi. au^-- ieidmet, unb bie Sejcbaffenbeit ibrer Dberflädje fowie biejenige bei fiopfeä nur bei SBruftfdjilbeS bietet gute.Hemueirfvn nim Untemteiben berKäfer= arten. Sa§ unter ben $(üa.elbeden gelegene luit= tere glügelpaar, wetdjeä bie eigentiieben glügel auämadjt, ift bäutig, geabert, langer alc- bie «ytügelbeden, im oiiitanee ber :)iube öom 3luf>en= ranbe mittete eine; ©elenfä nadj innen jurüd= gefd)lagen unb aujjerbem ber Sänge nadj gefaltet, fobafe e§ nur einen verhältnic-mänig deinen 9taum in ber iKube einnimmt. Ter Kopf ber .H. ift frei beweglid), trägt wfammengefettfe, oft au->geran= bete ober geteilte Eugen, bie bei manchen untere irbifdj tebenben ©attungen feblen, unb bat, mit '.HiK-uabme einiger ©attungen ber SRaubfäfer, leine .'iebenaugeu, meift elfgliebrige Aübler vpu febr ver= urietener jyorm unb beifsenbe, iebr feiten faugenbe Sfltunbteile mitKiefer= unb Sippentaftern. Ter erfte Sruftring (prothorax) ift frei unb meift ftarl ent= widett, oft mit Jörnen bewaffnet; bie mit Krallen vaiebenen unb oft veriohieben geftalteten mi\\; babeu meift fünf, feltener vier pber brei ©lieber an ter Jufewurjel (tarsus). Sie Serwanblung ift uolttoinmen; bie mit einem bornigen Kopf, brei rtufjpaaren verfebenen ober ganj fufjlofen Saroen leben meift verborgen in Srbe, l;tla:i;en u. f. to. unb finb gewöbnlidj farblos; bie rubenfen ißuppen lauen alle ©liebmafsen frei feben. Sie meiften .H. pnb fi;r bie mcnfcbliebc Dtonomie gteicbgültig, viele febäblicb; nur unter ben ffeifdrfreffenben giebt ei einige Arten, welche burdj ,ierftbrun.i anberer ,\n ielten, Scbneden unb Sßürmer nü^licb werben. JIU- firett bem Kenfcben nüljlid) tonnten nod) er= iväbnt werben bie SBlafenfäfer, Weldje in ber ßeit funbe 3Serwenbung finben, unb einige befonber§ SIrtitcI, Me man unter ft Bftm vvaduvolle Strien auä ben ^-amilien ber 9iüfjel= täfer unb ber Sdjilbfäfer, bie ni 5d)mudfacpen verarbeitet Werben, gflr bie ßinteitung ber über SOO00 betannte Strien ublenben Drbnung berß. finb bie 3abl ber Auf;glieber, bie Silbung ber Aübler unb ber .l'iuubteile maf'.gebenb. 3Kan unterfebeibet geivebnlid1 vier &auptgruppen : ö unf 3 e b 1 1 1 Pen- ii mit fünf Jarjalglieberu, Woju bie meiften c irren geboren, cinfdjliefjlidj bor f d1 c i n b a r v ier= ; e Im a e n ,U. i Cr^ptopentamera), bei benen bie Aiibe [djeinbar vier:, [n SBabrbeit aber audj fünfgliebrig finb, inbem bai vprlctne vierte gufjglieb febr Hein unb öerftedt iü; i;eridnebeu;eber (Hetero- mera) mit fünf Jarfalgliebern au ben oorbern, vier an ben beiben bintern Atif.vaaren i3dnvar;fäfer, fpan. A'licgen u. f. w.,i; Bierjeber (Tetraraera) initoierS!arfalgtiebeni,woiiunamenttidj bieSH Sorfen=, 35pd= unb 331atttäfer geboren, unb enbtidj bie nur aui ben ÜÄarientäfern beftebenbe ©ruppe ber Trei;eber (Trimera) mit brei Jarfalgliebem. Öierju bie Safetn: .Hafer I unb II; jur Drientie: rung f. Ifrifeften (93b. 9, 6. 627b, D). — SSgt. Aabrieiu-j, Systems eleutheratorum (-2 i^be., Siiel 1S01); Stebtenbacber, Fauna austriaca (2. ätufL, iLDieix 1856 — 58); Sacorbaire, Genera des coleop- teres (12 Sbe., $ar. 1857—76); Gricbfon, 9tatur= gefebiepte ber oufefteu Seutfcbtanbg, Slbteit. l: Coleoptera, 33b. 1 — 6(58erLl848 ---s ;©einmingcr unb öarolb, Catalogns coleopterorum (12 Sbe., ÜDtünd). 18G8— 76); Sldermann, Sie S. unu ©e= brauebe beim Unterriebt unb ;um Selbftbeftimmen fßeräfelb lSVlj; Koteopterotogifcbe öefte, bg. unter Diitwirfung mebrerer ^aebgenoffen vpu 15'. ven.^a= rolb (3Rüncp. 1867—79). Jtäfermilben (Gamasus coleoptratorum L.), faft 1 mm lange, gelbbraune SDcilben (f. b.), febma= rot;e:t an Katern, befonberS Jiiftfäieru unb Jcteii= gräbern, unb öummeln, tiefe oft ganj bebedenb. Säfctrnburg, im ÜRittelalter eine felbitänbige ©raffebaft in 2büringen, mit ben Orten Slrnftabt, Stabt=3tm, ^aulinuila, Stebenftein, ^duerc-baufen. Sie ©rafen von fi-, genannt nad) ber SSurg gleichen Jiamenä bei Slrnftabt, Eommen bereit* im 8. Aabrb. al§ mäcbtige Ferren in Thüringen VPr. SDlit ©ün= iber IX., ber auf einer Steife in-> ©ebbte £'anb 1385 itarb, erlofeb beto ©efcblecpt; bie ©raffebaft tarn an bie Sanbgrafen von Jbüringen, bie fie grofuenteil-:- 1446 an bie Grafen vpn SdnvarUutvg abtraten. Säfcrfchnccfcrt (Chitonidae), gamilie ber Streiitiemer, auägejteidmet burdj ben S8eji§ einer aui ad)t einjelnen, miteinanber gelenlig oerbunbe= neu Stüden beftebenten Sdjate. Siefi. baben fei= neu abgefenteu Kopf unb leine Aübler. Ter Körper iü fummetrifd) gebaut mit bem Alfter am 6inter= enbe. Siefer i;igenbeiteu halber werben fte r-pn vielen 3oplPöfn ÖI8 befonbere Sdjnedenorbnung ober gar al§ eigene SBeicbtiertlaffe (Placopliora) aufgefafet, bie ben Übergang ui ben Türmern bil= ten fpü. ^ieuerbinge- hat man bei maneben Strien jabtreiebe Slugen entbedt, bie aber niebt am >\oxu fonbern auf beut Stüden in Hören ber Scbate ftehen. Sie S. finben lub in allen SKeeren unmittelbar an ber .Hüfte, bei I5bb: oft aufjer fflaffer, wobei fie an Steinen ü. f. iv. äufjerft feft haften. SoSgetöft ver= mögen ue fidj ivie Slffetn auf.nirollen. Jtafcrftctu, f. Scarabäul. Säfcrtbnl, Torf im bab. fireii unb Stmtsbejirl QJtannbeim, an ber Vmie 3ranffurt iiiannheim ber Öeff. Ü'ubivig-M'abn unb an ber DJtannbeim^Sßeüv igt. finb unter 6 auiwiudjrn. L Gemeiner Totengräber (Necrophorus vespilLo). 2. Canganiuger Pinselkäfer l F.uchirus Itmgnnaniis 8 Ceratorrhina lorqnata 9 Dreihorn (Geotrapes lyjjhjoeusX lO.Alaus lacteus. 11. Ctenicera iiolulis. 12.S11 IC Schwarzer Kolli IMmplnliis aterrimus». 17. Heterorrhina Dolirra. 18. Jnlodis robrohirl 23. Enocnenus Vu Brockfiaus' Kbnwr. fünfuaftc. Sa ber Haffeebaum ad)t SDlonate binburch blüht, fo finb feine Jrücbte bou febr ungleidjer Steife ; man hält baber jäbrlid) brei Sefen, Bon benen bie jweite biewidjtigfteift. -Huf befonberäeingeridjteten grofjen Jennen, wo mau bie gefammetten Beeren auSbrei= tet unb bäufig roenbet, trorfnen biefelben unter 6in= wirfung ber Sonnenhige, wenn anberS ba§ SBetter günftig, in 3 — 4 Sagen ööUig jufammen. 6in= fallenbeS ^Regenwetter bringt eine Wärung ber Beere heriwr unb maebt bie Samen gelblid), Wäb= renb biefe bei fd)neller Erodnung ftets bellgraugrün unb mit einem filberigen ."öäutdien betleibet er= fdjeinen. Siefe lehtern gelten aU hefte 2Bare. 8e= fonbere SBalgmübten (.öüljer ober yuller) bringen hierauf taS eingetrodnete Aleifdi jum Slbfpringeu, unb naebbem bie Bohnen oorher nod) burd) cdiwiiv- gen bou ben f proben Süllen befreit worben finb, wirb baS ,5ßrobu!t in Säden nad) ben öäfen oer= fübrt. Sic fo gewonnenen Kaffeebohnen enthalten aber, weil mit ben reifen aud) überreife unb un= reife Beeren geerntet werben, weific, grüne unb fdjwarje Söhnen, Brud) unb Unrat, wie ^teindjen, Erbe unb öoljteile, unb leiben aud) oft im ©efchmad, Wenn fie bou ben ihnen anbängenben Jlcifdjteildjen nicht fauber gereinigt unb nidjt fdjnell getroefnet werben. Siefer feg. alten SRetbobe ber Behanblung ftebt bie weftinbifdje, urfprünglicb auf Surinam geübte, gegenüber, bei ber bie grüd)te in einen grofjen Behälter (Bulper) gebraebt, burd) Quetfd)en ihrer fleifd)igen Schiebt entlebigt, bann alSs^erga = mentfaffee in 3Bafferbaffinö geworfen unb bou bem ftets juftiefjenben äBaffer grünblid) gereinigt Werben. Sann trittbie Jrodnung an berSonne ober burd) Sampfwärme ein, worauf bie öüljen mit- tels cincS fog. 5ßeeler=KolIergangeS gebrochen unb burd) B-Mnbmüblen abgebtafen werben; burd) '}>o= liennühlen Wirb bie Steinigung ber Bohnen boIU tommen. Sen Sd)lufi bittet baS 3(uSlefen ber Bohnen, baS Sortieren, baS mit ber Sanb heforgt werben inufi. 3ebe Ernte liefert etwa 5 Iko,?. fog. Erhfen: ober Serlbobncn (aud) männlidje i6t, finb unter 6 aufjufudjca. 16 Kaffee SBobnen, richtiger iftunbbobnen genannt), bie weniger bet befonbern Gnitc ali Dielmehr einer iiietetbrrheit halber einen hebern Hrei? erjielen. Ter ff., in foldj rationeller 3Bei(e bchautelt, bat eine buntelgrünlicbe ober bläuliche garbe; bie gelbe ober braune ,\arbe ift fünütid1 mittel-:- bei Pinfluffc-? ter Sonne, oft audj bireft bureb fünitlid'e jyärbung cr.seugt. SBenn an* tic toeftinb. ober naiie Sie tbobe gegenwärtig Dormiegenb geflbt toirb, fo machen e-j bie grofjen ,vortidnitte, bie man in ber Weuseit in ber ffonftruftion Don Apparaten für bie alte ober Irorfenmethcee ersielt bat, ioahrid,einlid\ taf. man fich in gutunft mebr unb mebr ber Ictucrn. fdjon Cer .ieiterirarui-? halber, siiWenben Wirb. — 0?-; giebt für ben ff. leine 9(ormatoerpadung; aber gemöbnlid) ged-iebt fic in Süden rem 120 Hie. Sie facbgemäjje Unterfcbeibung ter einjetnen .uaiieeiorten erforbert langjährige, nur burd) bie Hrari-5 m erlangenbe Übung, 3umal oft Don einem unt bemfelben fßrobuftionilanbe bie »er jdjiebenften Sorten nach öform, ©röfse unb 3lu§= teben geliefert leerten. 3113 hefte 3 orte gilt heute nod) allgemein ter in ter. avah. Zutritten älben unt DJtotfa maebfenbe Hioftafaficc. Tic ißrobuftion besfetben iü eine geringe, fobafj tiefe Sorte für ben äBettbanbei jete HeOeutung oerloren hat; L89U würben aui Jlectt, bem einzigen (Importhafen für i'lolfa, 51200 Soppelcentner im ÜBerte Don 11'1, 3JUU. 3B. auc-geführt, baoon ging bie öälftc nad) Sigopten, ter :iieü nadj Sonbon, SWarfeille, Irieft unt Jieunorf. ©efdjä&te Sorten fiuo fer ner ter ,"\ a D a = unt (Acic b e •> i 'AU e n a b o-) ä äffe e. Elfterer wirb niribt nur in jjaoa . fonbem au* in Sumatra unb anbem gnfeln bei Hialat ifdjen Hrdnpeli cneugt. Sluf 3aoa iü bie ffaffee= probuttion grofjenteili Monopol ber bollane. :Ue gierung. 5>ie Höhnen biefer 2 orte iuit gelblid) braun unb werben an Pirefee nur Dom liberifdjen ff. übertroffen. Hli befte Qualität galt ber 'Jute ®ou»ernement&3aDa» ; jettt wirb aber biefer IJcame für allen braunen gaoafaffee angewandt Hotu Eeülonfaffee, beffen Prutcii int legten ^ahrsehnt burd) bie Saubfranfbeit erheblich gelitten haben, unterfdjeibet mau Sßlan tagen- unt Satire Perlon faffee; legrerer, Weil Don ter. Pingeboreuen Weniger forgfättig behantelt, fteht im Sßreife niebriger. ÖauötauSfubrbafen ift Polembo. Tic garbe ber ^obnen wedjfelt Don Weifj stt gelb, auch bie ©röjje ift Derfdjieben. Son inbifdjenff. unt Hiaeva-j , Qliaiftir= (3Röfore=) mit 'Jülgiri iHcilabeno iffaffee heroorstibebeu. ßauptauifubrbäfen pnb Hi'atra-?, JeUnberri unt Patient. Hon ter SBefttüfte 31 i rif a-? fommen aui Liberia jährlich etwa 1 Scill. Hit. über ben Shiifubrbafen ÜRonrovia, aufserbem in größerer Hicnge aue Hcngiiella unb Jlngcta bie fog. Pasenao unb ßufongolaffeeä, Sorten Don Heiner, hellgelber Hohne, bie mein witb toaebfen. 2lud) HiaCaaa-Har, 2Jlauntiu3,$dunion,2ßojambiqueunb9cata[jübren nur geringe Hceugen aui; in Seutfd):Dftafrita finb bie ffaffeeptantaaen nod1 jung, Scheinen aber eine gute Qualität ;u erzeugen, ©ans Cftafrita (teilt jäbrlid; sunt SBeltbanbel etwa 2,5 ÜRiU. Hie. 7 ie Hrotuttion ift in fd>nellem 3Bad)fen begriffen unb 'Junta wirb roohl einft eie bcbeutenbfte 53eju Hrotutt ; eie Höhnen finb grüngrau i grün lieb I- Son teu Keinem Juieln haben nur Jriitieat unb Dominica greüere Heetuftion aufjuweifen. P e u tr al a m eril a n i f d> c $robuttion§länber finb Eofta SRica (graugrüne SBobnen), ©uatemala (bläu= lid)= ober tuntelanme Hohueni, Saloabor (grüne Höhnen mit füfjlicbem ©erud)) unb ÜJteyifo. 3n Hlerifo unterfebeibet man iieflanb= unb öod)lanb= faffee; eie Hrotuttion ift in ftetigent 2tnwad)ien be= griffen. Sie befte Qualität toirb an ter H'eütüfte. baiiit'ad'lid' in Pelima erjeugt, ift aber bi-? jee.t nidn tur 'JluÄfubr getommen. Tiefer S., all Jepic faffee befannt, gleid)t teilt Hioffa unt wirb oon ben Hierifauern für ben heften ff. erflärt unb teuer be= Mbit. 3Barftbeb,errfd)enb ber Hienge na* fint eie b raf ili a n i i d) e u ff., oon benen bie eerfdüetenüeu Sorten eriftiereu. :Hio= unt SantoSfaffee bilceu baä ©ro§. jjm TurdM'dütitt fint bie Hehuen Hein unb bell; biv bunfelgrün; bie ff. be§ Staate! Sao Haule, tie über Santo! nun Preort gelangen, finb milber unb feiner im ©efajmad alä eie beä Staatei Jtio ; erftere bileen ben öauptfonftint Piireva-J. Tie orbinärfte, au§ ;erbrocbenen fqnoarjen unt mit 5ä)alen Dermifd)ten Höhnen befteheuee Sorte ift ber Xriagetaftee(iBrenntoare). Hon ben übrigen faffee probugierenben i ü e a m eri! a n i f dj e n ;H e publit e n [inb nod1 Heneutela unb Poliuitbia loidnige Hui iubrldiieet'. 3iadj ben Jliivfuhrbdfen bes. .vauet inärften unterfebeibet man: Hiaraeaibo, Ba ©uaira, Horto Pabello, ätngoftura, Sabaniüa unb Hogota. Sie Qualität iü mein gut Tie heitern Sorten haben eine bläulidjgrüne Färbung, eie bei Iditgerm Vagem einen Stid* in-5 ©elb(id)e befommt. Sie Söhnen fmb oon gleicher ©röfse unb Aortu unb haben ein eigeutümlidH'-:-, aiigenebme-j Jlroma. 2lm beliebtesten fint ter Hogota= unt befoneerc- ber Puctitataffee, ber bem xuieataffee an ©röfse unb 3'onu ähnelt. Tie unfein te-> Stilleu Cceans? liefern nur wenig ff. auf ben 3Beltmartt; nur bie Aiefdn , 5anbWid)ö Samoa=3nfetn unb Tahiti führen einige 100 Pentuer jäbrlid) au§. Sie ffaffeeprobuttion läfet ftefa nur fd)ägen, ea ei an juoerläffigem ftatift. 3Raterial fehlt. Hian berechnet biefelbe burd)fd)nittlid) etwa ein T rittet hoher al-> tie ffaffeeauifubr. Setttere bat feit bem erfteu Trittel bei 19. ,xsabrh. aufjerorbenttid) su genommen. SSBäbrenb fie 1832 ungefähr 95000 t betrug, belief fte ftd) 1844—55 jäbrlid) auf 330000, 1865 auf 425000, 1878 auf 491 1882 über 550000, 1884—85 auf G87 500, 1888—90 auf etwa ." 000, 1892— 93 auf 700000 t. 3n ben einjetnen Säubern betrug bie Hrobuftioii (18Sör- 92): £ ä n b e r Sonnen SBrafilien I 370000 % ©udtemata 33 000 Öafti 32 000 Hortorito 28 000 Hriti'd' Cftinticu 18 000 Saloabor 13 00i> Polumbia 11000 ÜReritb 10 500 Jllle anteru Hiotuttioiii-ldnber unter. . 10 000 miit, finb unter G am'jujudjeu. Kaffee IT "uu Kaffeeb anbei babcn fidj burd) bie etwa oor einem ,Vtln\sebnt erfolgte Giinfürjrung. be§ letmingefdjätto manche ißanbtungen vollzogen, luerft würbe an ber 9ieiU)orfer33örfe9tiofaffee auf Jermin gebaubelt. 1881 ging mau in öaore für rie für ben kontinent wid)tigfte Sorte, good averagc Santos, su biefer ©efdt>äftäort über unb grünbete i L882) eine SiquibationSfaffe. 1886 folgte .fiaiir bürg biefem SJeifpiel. golgenbc Labien fenns,eid) neu bie ßntroirflung. Sie ~Jluc-fuhv oon Santoä betrug, in Süden »it 60 kg: 3 a b v 1876 81 1, ss 1—85 1886—91 1892 Wart) Jpanibutn 321200 359 500 649 01)0 851 500 9ind| ,gnöre 181 900 520 900 489 600 503 600 Kurs barauf folgten aud) Sonbon, Antwerpen, Mmfterbam unb üftotterbam, bodi blieb an biefeu Waben baä Jermingefdidft, entjpredjenb ibrem ge- lingen! t5'jfettiugefd)ärte, erbeblid) hinter beut per beiben erftgenannten SJJIätje jurüdE. S)a§ bamburg. Waftee:5ermingefdiäft rief anfangt Diele Klagen ber Maffeehänblcr bei SBinnentanbeS, namentlich, SGBeft= beutfdjtanbä, hervor; bie Unsufriebenr)eit erhielt burd) 3lu§fd)reitungen ber ©Refutation (ben Sep- tember Corner von 1888) veidilidn' ".'labrung. Seit= bem aber biefe ©cfd)äftSfonu fid) eingelebt, oaä ßrivatpuhlituiu jid) -givüd'gciogen unb bie 2iquiba= tionsBfaffe burdi »erbefferte Sinridjtungen ber 3Bie= betteln- von 9Jetfud)en jut SSetgewaltigung be§ ÜRariteS vorgebeugt bat, finb bie Klagen mebrunb mehr oerftummt, jumal ba bei SBefeitigung biefer 8inrid)tungen bie Vorteile berfetben nur ben anbern blähen ulfallen würben. Tie gefamte Kaffee.uifubr betrug 1892 in .Hamburg 132 "Will., in i)aore L04DM. kg. Tie (fntroirfluna ber Zufuhren (pro ,\abt in l ooo t) unb ber greife (pro Silogramm in Pfennigen ) geftattete fid) in Hamburg Wie folgt: 3 a ftt ;!niuf)i- Sßveiä 1843—50 .',1000 68 1851—6D 37 000 96 1861—70 47 000 122 1871 —81 ) 73 000 156 1881—90 96 000 120 1891 125 000 160 1892 131000 166 Cinen i'lnlialt für baä 3Bertuerf;a(tni§ ber »er= idnePeucn Sorten »ueinanber bieten bie folgenben Hamburger Dotierungen (pro Kilogramm iii 3ifen= nigen) com 35es. 1893: K äffe e f o r t e u m- Santo* reell orbinär | 172 SRio reell orbinär L66 ©uatemala I 226 tSofta=9Uca ,214 Üa ©uaira fDiaracaibo Tomingo reell orbinär motte, 184 208 170 280 jjaoa | 340 ©ajengo i;,l SBi-ocfluiu-:-' «ouvcvi: 40 9Jt. für 100 kg) mürben 48812800 SR. erbobeu, b. i. 12,i 5ßrog. oom gefamteu .iollertrag, 96,7 Sßf. auf beu Kopf. S)er35erbraud) betrug im ge= nannten ^abre 122006 i, b. i. 2,n kg auf ben Kopf. Zur Senu&ung bei .U. werben tie 33ob,nen in einem öerfd)Ioffenen .öoblailinber i.Uajfcctrom nie l ) über fd)Wadjem geuer mögliebft gleidnnäfsig geröftet, bis fie bunfelluaun geworben finb. 33eim Soften verlieren bie Kaffeebohnen je nad) ber Starte bO'S 15rbiHeii'> 15—20 Sßros, ibre^ ®eroid)t§, nebmeu aber burdi i'lufblaben etroa 30 vl>ro;. ibve* SBolumenl su. Ter geröftete K. verliert fein -Uroma siemlid) fcbnell, barf baber nidjt lauge aufbewahrt loerbeu. Sßot bem Kodjen loirb ber geröftete K. gertteinert (gemahlen). Sei beut Kodjen be§ K. ift eine mefeut lidje öauptbebingung; baf? ba>> SBalier, womit er übergoffen wirb, aud) wirf lieb, bie Siebetemperatur (loo r.i bat unb nur furse Zeit mit bem Kaffee= putoer in Söerüf^rung bleibt. Sfleuerbing§ wirb K. aud) mittels Kaffce=@jttaft bergeftellt. 3u Slrabien unt> im Orient bereitet man beu K. nicht immer auf bie in (Suropa gebräud)tid)e Slrt at-> ©etränf. öäufig mirb bort eine Stbfodntng uu geröfteter Samen getrunfen, unb su bem K. ti la Sultane, ben man bem au-> ^lohnen bereiteten üor= ueht, werben bie Samenbeeten unb ba-> an biefe angetroefnete yteifd) geröftet oerwenbet. Ter K. ift fein Dcafyrungsmittef; als ©etränf wirft er erregenb auf ba§ Dletoenfi)ftem unb be- förbert bie SSerbauung; bod) bringt er aud) bei reij= baren 5ßerfonen Stutwatlung hervor unb wirb SJer= anlaffung ;u ödmorrboibalteiben unb ftampfarti= gen S3efd)werben im Sftagen. Sin oorjüglidjeä @r= f rif diung* = unb Stdrfungsmittel giebt ber K. für ermübete SReifenbe ab. Eine ber wid)tigften @igen= fdiajteu, Wetcpe ohne Zweifei mddjtig ba.ni beige tragen bat, ben K. allgemein ;u verbreiten unb ben= ielben ju einem iinentbebrlidieu ©enujjtttittel jii inad)en, ift fein febeinbare-j Sdttigungvvermogen unb bie Kraft, bie geiftige Jbätigteit £>e>; DJlenfd)eu ni erhöben, ÜBirfungen, bie burdi beu O'affeiugehalt, fowie audi burd) anbete, nun Teil beim iHöfteu ctft fid) bilbeube SBeftanbteite bebingt werben. Tie 33 e = jt a u b t e i l e b e t .H äffe e h o b n e (in -f>ro ;.) finb : "ü e ft aufteile SHotjei; (Sctüftetcv Maffcc fiaffi-e Gaffer 8,26 "Jiobruider 8,is daffein ; l,io getteöle U,i2 15'iweifjftofie ; 10,cs Ohiiumi, Tannin u. ß|traftftoffe 14,os 9tof)fafer 42,jc Jlfcbe : 3,07 9 0,30 1,81 1,06 8,30 12,03 26,28 41,'.',; 5,17 18 SEaffeefcaum - Safjern Stufjer bem Gaffeln (j. b.) enthalten bie Raffee höhnen eine eigentümtidje Säure, bie Raffeegerfr jäure (j. b.); ferner äiemlid) viel Sali unb 5ßt;oS= pljorfäure. ©efteigerter äBerbraud), mißratene Eru- ton iiuc bie beben Sßreije bec- .H. haben bie ^Bereitung jar;lreid)er Rafjeefurrogate (f. b.) oeranlafst Slud) iit ber R. oielen SBerfälfcpungen unterworfen; 5unäd)fi enthalt ber rohe R. nidn fetten eine SDtenge groben SeefanbeS (QuarjgerStle), ber beu Sehnen Ter Aarbe nad) febr äbnlid) ift, jur ©eroictjtäDer luehruug beigemifajt. S)ie ungebrannten lohnen unterliegen oielfacheu Datierungen burdj 53erliner= blau, Eureuma, E bromgelb, gelben Oder, IJnbig, Rupferfatje. Ter »eiterte Spielraum ift beim S3er= taute gebrannten unb gemahlenen R. bargeboten. äJtan trifft Darin (fieberte, bereite ertrcibtertenitaffee- iah., gebrannten Joggen, ätunlelrüben, Eidvln, Öupinen, Erbmanbeln u. f. ie., audj mineralifdje in feilte, »ie 2bon, Oder u.bgl. Slud) gebrannte Raftee= bebnen »erben Eunfttidj bargefteut teitS auS Jhon mit gebranntem 3utf er, teitS auS äRebtteig, teils auS üben ausgesogenem gebranntem R. unter ;iufals ben '.l'i'ehlteig. (S. äSerfälfdjungen berSabrungSmittel.) ©efdiiebte. ©er ©ebraud) bei R. ift jeben= faQä febr alt, 3Benn amb bieSIoti.;, bafj bereite um 875 u. (Ihr. in Werften baS Raffeetrinfen Sitte geioefen fei, 1 1 i d> t verbürgt ift, fo ift eS bod) Watp üteinlub, bafj wenigftenS in Slbeffinien ber R. fdjon um bieje3eit befannt geioefen ift. Di jebod) berR. febon ebenfotange als Kulturpflanze gebaut »urbe, iit febr gweifelbajt, e§ ift vielmehr »abrfcheinlicb, baff eine beträd)tlidje ,]eit hinburdi nur bie Samen reu witbwatbfenben ^ftanjen beuutjt »urben. Sadj Arabien foll bie Sitte bei Raffeetrinteni burd) einen SKufti auS Slben, ber fie bei einer Seife nad) Werften tennen gelernt hatte, im 15. ^abrb. ein= geführt »erben fein. 1517 feil nun erftennial ber R. nach Ronftantinopel gebracht warben fein unb war burdj Sultan Seiini uaeh ber Eroberung pon •Jignpten, 1551 »urbe in biefer Stabt bereits baS erfte öffentliche RaffeebauS eingerichtet. 3DaS erfte RaffeegauS im Dccibent »urbe 1045 in Söenebig errichtet; bie erfte "Jutduicbt oon ber 2Birfung bei R. als Jlr;nei tear burd) Sßrofpero "Jllpino 1592 nad) Stauen gelangt. 3[n Englanb »urbe ba« erfte fiaffeebau-:- ui Djforb 1650, ein ;weiteS in Sonbon 1652 errichtet. 3n grantreidj entftanben suerft um 1659 iui'carfeille.Uaffeebdujer, in SßariS fcplug juerft in ber Sßorftabt 3t. ©ermain ein Armenier in ben fiebjiger fahren beS 17. ^ahrb. eine Raffeebube auf. S)aS erfte eigentliche Maffee- baue- bafetbft »ar aber baS um 1725 oon bem Bicitier Sßrocopio gegrünbete Cafe Procope. Qn äßien erhielt ein $ole baS erfte vl'rioilcgium jur Anlegung eines Raffee&aufeS. Sßon grantreid) auS febeint fid) ber ©elnaiub beS St. um 1670 nad) leutid-lanb Derbreitet ut haben. 1675 tannte man ihn bereits am öofe beS ©rofjen Surfürften »on SBranbenburg. 3n Samburg entftanb baS erfte Saffeet)auS 1679, oon einem engl. Raufmann ge= grünbet; in 93erlin 1721. Aiiefridi IL, ein citt= fdjiebener ©egner beS fi., tiefe StaatSfafjeebrenne= reien errieten unb machte 1781 ben .Uaijeehanbet uim Monopol. ,\n SBürttemberg mad)te ber be= rücb. tigte Sube 2uf, 1736 baSSRectt, Kaffeebdufer ui halten, ;u einem SDlonbpot unb oeroadnete eS wie anfeie ©emerbSä»eige an ben SKeiftbietenben. 5)ie erfte Slnpflanjung beS R. in Rotonien aufjerbalb StfrifaS unb SlrabienS gefdjat) bureb. ben Slvtifri, Mc man unter « (ei I ©ouoerneur oon SßataDta, öan ©oorn, auf SSeran= laffung beS SütgermeijterS bon älmfterbam , '.Kiee taS SSBitfen, 1690 auf ?jat>a; bie bort oer»enbeten ^ftanjen waren auS nrabien bahin gebracht irer ben. Son tiefen Sptantagen gelangten 1 7l< i mehrere (f remplare nadj Europa unb Würben hier in betau. ©ätten, 3. SB. in älmfterbam, mit gutem Erfeig tut tioiert. Jer erfteu Slnpflanumg in 3aoa fehlten halb mehrere 3Serfucb,e, beu R. aud) in anbera Van bem ut fultioiereu; fo bradjten bie öottänber I7is i benfelben nad) Surinam, bie Aran-,efen 1725 nad1 Eaeenne, 1720 efer 1723 nad) SDtartinique, 17;'.o [ nad1 ©uabeloupe unb gegen Snbe beS 18. Aabrh. 1 gehörte ber R. fd)pn ju ben oerbreitetfteu Ruttur pflangen innerhalb ber Sropen. Sitteratur. Jsehn Ellie, An historical aecount of coffee (Soub. 1774); \\ SBetter, Essai sur l'histoire du cafe ($at. 1868) ; Auch-j, Sie geogr. Verbreitung beS RafjeebaumS (Spä. 1886); älrnolb, Coffee, its eultivation and profit (Sonb. 1886); Semter, iropifcb,eStqrirultur, Sb. 1 (SBiSmar 1 886) Srougier, Ser R., teffen Ruttur unb Kautel (Ilhiiub. 1889); Saperbörffer, 2 er Maffeetermiiibanbel (in Eeitrat-:- i ■;>ahrhüdicrn für iRationalötonomie unb Statiftit», «b. 56, 1891). Staff ecöaum, f. Raffee. — ü her ben fi e n t u d e - fd)en R. f. Gymnocladus. Saffccblattfranffjeit, f. Raffee (S. 15b). Äaffceborincn, grüd)te beS RaffeeftrauebS, f. Saffec=e-rbfc, f. Cicer. [Saffec. Staffccgerbfäure, eine ,;u ben ©erbfäuren (f.b.) geherige organifd)e Säure oon beroufaiumenfemtng t iSHls08, bie, an 2Jcagnejia unb Halt gebunbeu, in ben Raffeebo^nen unb aufjerbem aud) im Sßara guaothee unb in ber Eaiucarour,;e! oortommt. Sie bilbet eine im ©affer leiebt löSlid)e gummiartige SKaffe unb äerfällt beim Erwärmen mit Ratilauge in eine guderä^nlid)e 2 ubftanj unb ,H af feef ä u r e , f'9H804. Sehtere ift als Sierophenacnufäure, C6 H3 (OH), • CH : ( II • COOH, auf utfaffen unb tann fontbetii\h bargeftellt »erben. Sie ift in ÜBaffer leidittbi-licb, froftallifiert in gelblidjen $rtSmen unb fduuilu bei 213c. Saffcepflansungcn, f. Raffee. Saffeefä'urc, f. Raffeegerbfäure. fiöffeeftvaud), f. Raffee. Saffccfurrogatc, gereuete oegetabitifebe Sub= ftanjen, bie wegen ihve-> geringern $reifeS ober auS gefunb&eitfidjen SRüdfubten als Stfafemittcl beS RaffeeS bemun werben. Sie unterfd)eiben fid) fämtlid) oom Raffee burd) baS Aeblen beS SaffetnS (f.b.), bem ber Raffee eine neroenbelebenbe, aber auch aufregenbe 6igenfd)aft oerbanft. Sie wid)ttg= ften R. finb: Eid)orie (f. Cichorium), Sidjelfaffee (f. Etdieln), Raffee an-:- Serealien unb Beguminofen (©erfte, SKaiS, Erbfeu, Sehnen, Vuotnen), iVianbe! faftee, .Haffe: auS Sattelfernen, Sfruffen, SRüben, auS ben fvrud)tfd)aten berMaffeebohue | ratfafaffee», Aeigeutaffee (f.b.), 3JiaIs=(*DlaIto ifaffec (RneippS xJJial;faffeet u. bgl. — SgL SSibra, Ter Raffee unb feine Surrogate (3Küncb. 1858) ; Trülidi, Tie M. (ebb. 1889); ßebmann, Tie gabrifation beS ©urro= gatfaffeeS (2. Stuft., SEBien 1893). ftaffectragant, Vflanjeuart. f. Astragalus, ffaffetn, f. Eaffein. Saffcrn, ein oom arab. käfir (Ungläubiger) rev ftammenber Same, ber gwei beieu. SSölfern juerft öon ben SWob.ammebanern beigelegt würbe, oon benen er aud) bei beu Ebriften in ©ebraud) tarn. SS mibt, finb unter 6 (iiäuiiitc&eii. Kaffernbüffel — Äafiücv 19 finb oie-s bie fiojtr (f. b.) in ^nuerafiou unb bie ff. I in Sübaftita. Sic lentern bewohnen baä Sanb oon i ben 5ftL ©reinen bes Kaplanbes b i -:- an bie Sela goabai. Sie hüben einen eigenen imms unter ben afrit. Söllern. Sie Hautfarbe ift bei ben iüblidifteu Sölferfcbafteu, ben ilcatofa, liebt unb rein braun; uerbioärts nurb fie allmählich buntlcr nnb an ber Selagoabai bunteltdnoan. Sie fi. t)aben fdiwanes, molliges Haar; ihre Wefidnsn'ige dbneln ber bev faufaf. Sftaffe, bie Säulbct nnb botidjocepbal. Seit ben Europäern haben fie bie hohe Stirn uub ben ec habenen üitafenrüden, mit ben Hottentotten bie her oorragenbenSadenfnodien, mit ben ERegern bie auf- geworfenen Sippen gemein; ihr Sart ift fdnoad\ ,Mne Sprache gehört äuben58antufpracben(f.93antu Dölter). Sie glauben an ein bödiftcs böfeS ÜEBefen, halten aber Diel oon ^auberbefduoörcrn unb Wegen: machem, beren ©unft jie iidi bureh gute Scwhluug nt erbalten fuebeu. Sie SSeftrebungen eoang. SJli}= fionare haben im allgemeinen wenig Erfolg gehabt, weil bas1 Gbriftentum bie Solpgamie oerbtetet, uub gerabe bie oahl feiner grauen, als Arbeiter , ben SJBoblftanb be§ ff. bebingt. Sie ff. (eben bauptfäd)licb »on SRilä) uub i'iais brei; nur bie Krieger haben bas Jüorrcebt, gleifdi m gemejsen. Sei ben meiften ff. ruht bie Saft bev Warten; uub jyelbbaues" auf ben SBeibern, roäijrenb lieh cer Scann mit ausgezeichnetem Sßerftänbnis um jie Serben belümmert uub ber 3agb uub bem Kriegs^ banbroer! fieb bingiebt. Sie teduüichc ©efdb,idlid)feit fteht auf nief rigor Stufe; ihre Wohnungen ähneln benen ber Hottentotten. Sie ff. jerfaUen in Drei SSöfierfdjaften: li Sie Sübofttaf fern wohnen am Küftenftridi jWifdjen fem grofjen ffei= unb bem Umtannumaflufje. ,\lue ,iahl tuirb auf 500000 gefebäbt. .vuerui geboren bie ginge (f. b.) am ffeifluffe ; bie 31 m alof a ober fi o j a ibeftehenb aus ben über bie ffapfolonien jerftreuten © aita unb ben am Ü8af beefluf; anfäffigen ® a t e t a i ; bie 2lmatembu ober Sambuti uoiid'eu bem Safdjee uubUmtata, oon berffüfte bis iubas.\>cdi= lanb berffathlambaberge; bie Stmaponbo im 5ßonbo= (anb (f. b.) unb bie $onbomifi in Dftgriqualanb if. ©riquai. 2) Sie ,',ulu (f. b.'i ober ämajulu i ungefähr 500000), ltrfprünglicb ein Heiner Stamm, smifeben bem Sßongola unb bem Jugelafluffe an= fdffig, gewannen erft im Saufe bes 19.3apr|. polit. SSebeutung unb beioobnteu STtatal unb bie nörblid) anftofjenben Sänber swifeben Iransoaal unb bem SWeer bis jur Selagoabai, als 3ulu- Songa unb Siuafi. (6. Safel: Slfriranifcbe SSöllertppen, Aig. 11.) 3hr 9Rut, ihre äluSbauer, Sd)laubcit, ©eioanbtheit uub berfulifd)e Starte hatte fie, öer= bunben mit ihrer militär. Sisciplin, ju bem ge= türditetfteu SJolfe im fübl. Slfrifa gemacht. 3) Sie 3 I e t j dp u a n e n I f. b.). über bie 3W a't a b e 1 e f. 3Jtata= belelanb. — Qebes biefer ffaffernoölfer jerfdllt in Heine Stämme, bie oon befonbern Häuptlingen ge= leitet Werben. Qeber Häuptling regiert über feinen stamm ober (flau unumfdnänft, giebt ©efe&e, fpriebt Otecht unb entfdjeibet über Seben unb 2ob. Sie ehemalige brit. Kolonie SSritifcb=ffaffra= ria umfafjte bas Sanb uoiid'eu ben glüffen Kei§s tama unb ©rofjer ffei, würbe aber 1866 ber fiap= tolonie eiuoerleibt unb hübet bie Sioifioneu King= Williams =£onm unb (faffcSonbon (f. biefe ?lrti£eii. Saä früher ff äff rar ia, jegt Sranstei = territorium (nidjt ju oerWecbfetn mit einem ieil beSfelben, bem Jransteibiftrilt, f. 0.) genannte Slititct, l>ic mau unter S» Dcrmi Sanb begreift in fieb bie Hufteuürede oem .Hei bis ium Umtamruua (©renje oon Diatali unb lanbein= iravts bis ui ben Srafeubergen | Safuto ). (5s be-- beutet alfo etbuograpbifd1, niebt politifeh, bas eigent= liebe ffaffernlanb. ©efcbidUe. Sie ff. leinen ftets mit ber ffap> tolonie in Aeiubfebaft, uub nod) ietu loirb ber Sefib, bes brit. Satfernlaubes, füblid'1 oom ffeifluffe bis umi Meisfama, nur burdi bie am Suffalofluffe ge= legene fflilitdrftatiou SBitliamStoron unb adjt aoiIs aufrede erhalten. Sorb SKacartnerj hatte 1798 i(n Aifebfluf; al§ ©reine gegen bas ffaffernlanb be= nimmt, bodi gelang es erft 1812, biefe ©reuie ju behaupten. 1*17 bradj ein allgemeiner "Jlufftanb aus, loeldnu- erft 1830 bureb Afiebensfdiluf;, tooriu ber ffeiSfama als ©renje be§ffap(anbe§ anertannt Würbe, fein (5ube faub. SEBegen angeblid; oon ben Hottentotten, am ffatflufj angefiebelten ff oloniften, begangener ©renjoertetningen taut es im Sej. is;j4 abermals nun Kriege, in weldjem bie ff. Q3atr)urft ierftörten unb bis über ben Sufdnuauniluf; oor= brangen, bann aber gefd)lagen würben; im grie= bengfdjlufi (17. Sept. 1835) würbe ber Keifluf; al-S Sübgrenje fes Kafjernlanbes beftimmt. Sod) brad; im i'Jcär; 1846 aurs neue ein blutiger Krieg aus\ welcher erft s). Sej. 1847 fiegreich für bie ßnglänber enbigte. 3n einem 1850 abermals au§gebrod)enen •Jlnjüanb ber ff. würben bie engl. Koloniften roieber= holt überfallen, bie brit. Sruppen ium ;)iüdntg ge= uoungeu. Sie am Katfiuf; anfäffigen Hottentotten gingen aus g-urebt iu ben ff. über. Sin ganje§ ,Vilu- blieb bie ffapregierung in ber Scfenfioe. ~Jlls ©e= ueral (Eathcart mit einem namhaften Slruppenlorpi, barunter bie engl.=beutfd)e Segion, li'nbe i'uir; 1852 im ffaplanb eingetroffen war, bradjte er burd) energifdje Kriegführung :•. sJJiäv; 1853 einen grie= bensfdnufj ui ftanbe, iu meUtem alles füblid) oom ffei belegene ©einet als SBefits (Großbritannien« anertannt unb «SBritifd)=Saffraria ■ für ffrontolonie ertlärt Würbe. Sefetere würbe 1865 als Sßrooinj ber ffaplotonie eiuoerleibt. 1875 nahm bie brit. Dtegierung Jiugolaub (b. i. ben Jiv.nsteibiftritti unb 1876 Dftgriqualanb i b. i. URomanSlanb) in Sefig. 1877 bradi ein neuer ff äff erntrieg aus. Sie©aleta am SBafbeeflufj hatten bie benadjbarten /iiugo räu= berifd) überfallen ; bie ffaptolonie Eam ihnen ju Hilfe. Socb erft bas Singreifen föniglid) engl. Sruppen oermoehte bie ©aleta uub bie mit ihnen oerbunbenen ©aifa unb Sambuli gänslidj 311 be= liegen. (S. ßululanb.) 3?gl. 3- S. Sllcranber, Excursions in Western Africa (:> 93be., 2. Slufl., Sonb. 1840); 21. SB. Kote, C'ape and the Kaftirs (ebb. 1852); SBoWter, The Kaffir wars (ebb. 1865); ^vritfcb, Sie eingeborenen Sübafrifas f'in-esl. 187:.;i; iHeooil, Les Zoulous et les Cafres (Sille 1880); Sublow, Zululand (Sonb. 1882); SUitforb, Throuek the Zulu-Countrv (eto. 1883); SRafeel, SBölferlunbe, SBb. l (Spj. 1885). Kaffernbüffel ober tapifeber Süffel (Buba- lus Caffer £.), f. Süffel uub bie älbbilbung auf ber 2afel:9UnberI, g-ig. 2. Saffcrnfocn, f. Sorghum. Äaffcrnfdjtoanjtuütoc, f. SBitwenöögel. Saf ftcr (Otocyon raegaloti? IUtgcr), f. C hr()linb. Safftatia, f. Kaffern. Jlafffim^, f. Sims. ftaffjicgcl, f. ffapptiegeL Häfig, f. Sogeibauer. Safillcr, f. Jlhbeder. ;&t, iini unter E auiäuiu^en. 2* 20 Saftete - Magill ft aftotc ob« 93 a f iot e, -Regerftamm, i. ffabinba. ftäftr, b. I'. Ungläubige, arab. Käme bei ffafi= riftan (f. b.) bemobnenben ariden [BoltSftammeS. 3>ieff. jerfallen in brei .öauptftamme, bie SRamgat, JSaigal mir Safbgal, bie fui) auebor in eine grefie ;',abl (leiner Stämme gliebeni. SllS bei mädjtigftc gilt ber ber SSaiaalS, ber fa-j größte Tbal bewohnt. I er Käme 3 i j a b p o j dl , ben man eft ben ff. giebt, ift fein ein&eimifdJer. @r ift perfifdj , bebeutet [cbtnarjgetleibets ünb ift ben ff. beigelegt luorben, roeil einige ein fcbroarjeS, au* oieautfellcu gcfcr= tigteS Dbergeroanb ju tragen pflegen. Jbrc Sprache aebert ben neuinbifdjen, arifeben Sprachen an unb ftebt ber ber Tarben unb .iigeuuer am näebften. Ti: ©efamtjabt ber Vereiterung wirb auf über 200000 gefcbä&t. >re [Religion iit ein ©eifterbienft. 3tn ber Spike ber ©elfter, bie fie als fdjabenbringenb fürebten, ftebt 3mbra. Jbre Tempel ünb Dterecfige :Uaume au£ Vaubolj, mit cingeidmittenen unb tu malten Tbüreu. Sin eigener ißriefterftanb ift »or= banbeu, aber ebne befonbereS ".''nfcboii. jjn be= ftänbigem Kampfe leben fie mit ben l'Jiobaiuiuo; banern, bie fie als ibre Tobfeinbe betrauten. — SBgl. Trtnupp (in ber «3eitfd)rifi ber Teutfdvu äRorgen= länbifd)en ©efellfcbaft»); SBibbulpr), Tribes of the Hindun Koosh (ffaltutta 1880), unb befonberS .'Jiejuiir in ben «Proceedings of the Royal Geo- graphica! Society >, Fol. VI (1884). ftafiriftait, ättpenfanb im loeftt. ^nuerafien, uinfafät einen grojsen Seil be§ fübt. Abfalls ber ©eoirgStette bc-> vunbutufdi unb ber von biefer fid) fübtoärtS bis au ben Aluf; Kabul fteil erftreetenbeu Jlebenfetten. ff. grenjt nörblidj an ffunbuS unb 93abacbfd)an, öftlidj an Jfdntral, Stoat unb ba-j in ätfgbaniftan geberenbe $anbfd)fora, füblid) unb »eftlicb au ffabuliftan unb beftebt auS breitern ober fdunälern Jbalern, bie pen brbeu, meift mit Schnee bebedteu ©ebirgSrücten eingefaßt fiub, unb ift »oller Scheuchten, i'lbgrünbe unb Söergftröme, bie gref;- artige SSaflerfäUe Iniben, umi Seil ©olbfanb führen unb in ben Kabul einmünben. An ben niebrigern Tbälcnt gebeibeu Trauben, Cbft unb SBeijjen in Aülle. Ted' ift ber "Jldcrbau auS [Diangel au Kultur beben nur unbebeuteub unb bie ÜBenölterung i f. Karin bauptfädjlirb auf ©erftenbau, 'i;ieb;udu unb be= ionberS ÜJBeinbau angeroiefen. Tic ©ebirge fiub mit frbeneu ttrroälbern, bauptfddUieb oon SRabefifölgerit, bebeett. ff. ift noch, roenig erforfebt. 1877 braugeiu inb. [DhiÜa burd) ba-j Tbal beS ©itgbit bis SJlaftubfd) vor unb tebrte burd) baS [ßanbfcbjforatljat nadi 'l>ifcbairar uirütf; 1878 nahm berfelbe ffobiftan auf; 1882 machte Sajiab cAwb ett)nogr. Stubien; 2Jtc9Mr, unter ber i'Jtac-te eine§ inb. SlrjteS ber erfte europ. SReifenbe in .u., beroerfftelligte 1883 '.'liituabmen unb yebeubefttmmuugen. Safi^, tuneftfctjeS £>oblmaft, f. Eafifo. ftair, ffefr larab.i, fobiel »ie Torf. ftaftan (türf.), ba§ einem Sdjlafrod dbnlidie SleibitngSftüd ber Orient. 3S5lfer, oon baumwollen nein ober feibenem ;!euge verfertigt unb bäufig mit foftbarem SHaudjroert gefüttert. ftaftan, JuliuS, prot. ibeolog, geb. 30. 5ept. 1848 ui Soit bei älpenrabe in 9lorbfdjle§roig, ftu- bierte in Erlangen, Setiin unb Siel, babiiitierte fid) 1873 in Veivug, würbe aber nodi vor SSeginn feiner SBorlefungen alc- aufjerorb. [ßrofeffor nad> Öafel berufen, bier 1881 orb. ^rofeffer unb 1883 1-rnieffor ber fpftematifdjen Jbeologie in Serlin. Urjprunglid) »on ber fonfeffioneK iutb. ;Ricbtung Ärtitct, btc mn» unter St Der ausgegangen, bat K. unter bem @influfs :)iitfdn-> feinen tbeol. Btanbpunft roeitcr entroidelt @t fdnieb: <>Tie Sßtebtgt be-j 6»angeliumä im mober= neu ©eifte§leben» (Saf. 1879), «Sa§ goangelium be-> Slpoftefö "l>auhic-, in Sprebigten ber ©emeinbe bargelegt» (ebb. 187;n, «la-; SBefen ber cbriftl. Seligion» (ebb. 1881; 2. Slufl. IS88), i Sie ffiabt beit ber cbriftl. Religion» (ebb. 1889), (''Haube unb Togma, 33etrad)tungen über Irer>er-> unbogmatU fd)eä (fhriftcntinit > i :'.. 3lufl., Spji. 1889), «9rau= dien nur ein neues 3)ogma?» (Sielef. 1890). — Sein ©ruber, Tbeobor ff., geb. 18. äJlärj 1847, ift feit 1886 ©eneralfuperintenbent Don S^leSroig; er fdirieb u. a.: «SluSlegung be§ lutb. ffatedjiSmuö» (SdjleSroig 1892). Maftnnboiiig, f. "\ebanuic-bret. Mciga! (ffabal, bebr., b. b. 'iierfammluini, ©e= meinbe), [üb. ffonftftorium, urfprüngtid) bei ben Rubelt in iKuftlanb eine ©emeinbebebbrbe, toelcbe bie >>ebe ber 5taat§fteuern unb Beiträge für binnen unb .Uranfenpflege für bie einzelnen ©emeinbemit; alieber beftimmte. Solcbeff. beftanben in§befonbere in Dbejfa, SdjHoro unb 93erbitfd)eh). Jlagcra, Aluf, in Slfrifa, f. 8lleranbra--5Ril. Sncgi, älbolf, vl>l'üolea, geb. 30. Sept. 1849 ;u Sauma (€d)roeij), ftubierte tlaififcbe unb Orient. LUüloloaie in .Jüvidi, Seipjig unb Jubingen, lourbe 1877 "i>rofefjor am ©rjmnaftum, 1S83 audi an ber Uniberfität gürid). If'r fdjrieb u. a.: «ffritifebe ®e= fd)id)te be§ Spartanifcpen Staates oon 500 bi-> +:;i i\ Sbr.» (Spj. 1873), «Siebenjig Sieber be§ [Rigoeba überfe^t» (mit ff. ©eibner unb :H. fliotb, 2üb. 1875), ■ Ter :Hiaeeba, bie ältefte öitteratur ber ^nber« (2. Stuft., 8pj. 1881), «Sltter unb Mer fünft be-J germau. ©otteSurteilS» l ;Uir. 1887 1, «Tie ')ieuir,abl bei ben Cftarieru» (ebb. 1891). 3" 'eiua ©ried). Sdjulgrammatif» (3. ätufl., SBerl. 1892) unb einer :)(eibe von Sirtiteln babnte er uierft auf ©runb forgfältiger Statiftif bie 'i'ereinfaebung be§ 8ernftoff§ für ben Unterricbt an; bemfelben Bloed bient fein " ©ried). ÜbungSbud) in jroei Teilen • 12. 3tuff-, Teil 1 , 33erl. 1893), unb feine ben neuen Sebrplänen oon 1892 angepaßte «ffitrjgefafäte gried). Scbutgrammatit» (ebb. is;)3). ,r.uiii, f. ffagt;§man. ttagoibintrt, Qauptftabt ber [JJroBins Satfuma unb be-> .Hagofbima teu auf ber Japan. Anfel .«iuibiu . au ber tiefen (Sinbud)tung ber Sübfiifte, ber jnfe! Safura gegenüber, bat (1891) 56643 6. > ber oftroärtä an ber 33ud)t gelegenen Sorftabt ianura nürb bie altberübmte Steingutroare 1 5atfuma= Aaneucei bargeftellt. J?ngu (Klunochetus jubatus Verreaux), SRaI= Cenfranid), ein merfroürbiger i^oael auS Seu= calebonien, ber ber ein.uge äSertreter einer gamilie (Bhinoclietidae) ber Stel3Dögel (f. b.) iit. Ter Sdjnabel ift oon ber Sänge ce-> .Uovfe->, leidet ge= trümmt, Sdjroanä turj, abgerunbet, Sauf länger als bie i'iitteliebe, gebern am .'öinterfopf ju einem Sdjopf oerlängert, gärbung oben bläulicbgrau, Unterleib bell roftbraun, Scbroingen fdni'ar; nur lueifjer, fdnvär;lidi marmorierter ÜBinbe, Scbmau; febern grau mit rotbraunen SpiReu. Sänge etroa 65 cm. Ter}}, frijst Sebnedeu unb ^nfetten. Jlagul. 1) ff. ober Kabul, aud) gormofa, Stabt im ffreiä A-Miiait be-> ruff. ©ouioernementS Beffarabien, linf-> au einem 'Jlrm be-jvl>rutb, bar (1885) 5980 15"., 'l>eft, Telegrapb unb geborte 1856 . —TS ut [Rumänien. — 2) ff., Unter Kcbcnfluft ber miiit, i'uxi niitcv (f aujjufudjen. .Shiiinlmit - ®at)(enbetgerborf 21 lonau in bcmfelben ©ouoernement, enbet in einem Simon. Sin ibm fcblugen bie SRunen unter 3üum= janu'iu 1. Slug. I77i> bie Surfen. ttngtiliwf, vuii. aIuü, )". fiogilnif. fiagtiänutn, audj ftagiiman. l1 Bejirt im jübl. Jcil bes fiar§f&en QiebieteS im ruff. ©eneral= gouoernement fiaufaften, bat 3635,4 fikni, .">l'4i>1 (f. — 2) »cstrfSftabt im xHtsivt >»., 78 km füblidj von Har§, reajts am ?lras, ijt Sit? eineä SrigabeftabS quartier» bev ©renjroacbc, bat .';4:'>5 15\, in ©arnifon Das! 1 54. Infanterieregiment ; C bftbau, grofee Stein= (abläget flfrobuttion 1890: 5'.. SOIill. kg). ftnhrtl, j. fiagal. Jtafiau, j. Sdjlanfaffen. Jüoftc, Sanbftbaft in SeutfdVDftafrifa, ffiblid; vom .Hiliina^.'iDiiiHiro, Dindnftrcmt Dom 9jau unb lehn, C.uellftüficn be» Sangani, befi&t eine (Sri art, bie abgebampft ben (Eingeborenen all Satj bient. Sübroeftlid) von fi. filein=3lrufd)a n". b.). ttnliira, f. ßairo. ftdtiir «illätn, 3Ü=, f. ßbalif (Bb. I. 3. 7:0.). ft ablrt, Stabt im Sanbratsamt iRoba be§ \vnoa- tumi Sachfen=3lltenburg, SBeftfreiä, 14 km im 9$». Don SReuftabt a.b.Drla, lintc- an ber Saale, an ber vinic @rof$eringen=©aalfetb ber Saaleifenbabn, in reijenber Sage, (>od) ummauert unb früher be= feftigt, ciK eine! Slmtsgericbtö, bat (1890)35556., barunter 30 Alatbolitcn ; Boft uveitcr Miaue, iele= aravh; bebeutenbe SorjeUanfabrifation, ©erberei, Tamvffdgeiverf unb Sanbmirtfcfyaft. Sie fiodifdjc Sorjelianfabrif, 1843 gegrünbet, feit 1887 2lftien= gefeUfdjaft, umfaßt •"> Gabrilen in ft., je eine in .eit glaubte mau, bafi manche von ihnen eine 'üictamorvboic burd)liefen. "Jus- ihre Sarueu, Die S e o t o c e p r)ali D e n ober 6 e 1 m i cb t Im i d e n heißen , betrachtete man banbförmige, glas-hclle, bßd)ften§ 21 > cm lange pelagifd) (ebenbe jyifdjc, bie neben Den i'auicttnfdHm (f. b.) unb Den jungen Blctttfiidvn bie einzigen SBirbeltiere finb, bie weifte» Blut haben. Tic sEbat= lache, bafs fie nie ©efdjlecbtäorgane, bafür aber ein oerfümmertes- Stelett befihen, hat neuerbingS eine anbere "Jluffafiuug auftommeu [äffen , iDonadj fte mertroürbige Umbilbungen junger Küftcnfifct)e bar= [teilen , bie burd) Strömungen auf ba-> hohe SWeer entführt unb bort ju leben gejtoungen lourben. 2. 'Jlal, 3)iuräne uud 3itterfifd)e.) Jtablbcrg. Seebab im Rreiä Sanjiger 9iiebe= nma bei preufj. SReg.=33ej. Tanua. an beut Züt- abb^ange ber Sünc Der Arifdvn Dlebrung, mit Sampferöerbinbung nacb. Slbing, Sönigsbevg, "ßillau unb Braunöberg, hat (1890) 44:; S., Sßoft, Helc.irapl) unb (1893) 1506 gurgäjte. ftahlc, 'liidiarb, Sd)aufpieler, geb. l'!. ^uui 1^4J in Berlin, ftubierte Drei ^ahre Sß^ilologie unb ging bann ;um Jheater. Suerft mar er in '^eft engagiert, mo er 1865 al-j 3ßanfreb in ber "Braut Slvtifcl, bie nmn unter ft Her; von HJleffma» ,;um erftenmale auttrat. 1869 würbe er von Sauoe nadi Seipjig berufen unb is71 am ' Berliner öoftbeater engagiert, fi. fpielt hier einen grofjen Jeil ber erften ü'havattevrolleu. Serbetratet ift er feit 1880 mit SDlarie .HefUer (geb. 17. 3lo». 1844 nt ©eifsenfete), Die am Berliner . öoftbeater lange im iyad) Der Salonbamen ivirfte unb Dann in* altere irad' überging. ftafMcnbcrg ober Salenberg, ber norDöft lidiftc, bi*> an bieSonau reic^enbe3lueläuferber9(0= rifeben üllpeu tn^iieberbfterreid1, unn Jeil aud) unter bem tarnen be» SBienerloalbei (Mons Cetius bei ben Sllteni betannt. Tic äufjerften ©renäpfeiler treten ;tüifd)eu äBien unb Mlofterneuburg an bie Touatt unter beut [Ramen ber .Uahleuberge, bie buvch herrliebe SBalbfcenen unb 3lu»Ttd)ten betübmt finb unb von Denen ber leiste Seopolbiberg, ber vorleute.ü. ober 3oicpb§berg (483m) beifit. Bon ©rinjing führt eine bequeme Strafte, vom S?onau= ufer Die Mahlenber.ibahn (f. b.) binauf. Ter 8eo= polbSberg fteigt unmittelbar au;- ber 3)onau 423 m hod' r_'(;.'! m über ber Tonaul empor unb trägt auf Dem ©runbgemäuer ber alten, von Seopolb Dem .^eiligen 1101 erbauten SBurg ber SDiarfgrafen von Öfterretdj eine .Hirdw Stuf bem ,H., ber jetu ein Ion, 3ofepb§borf, mit (1890) ">;; ß. unb einer alten Äirdje enthalt, iaiuntelten fwb, :;. Sept. 1683 Die .vSeevjührev bei E'ntfatjfyeerg be-> belagerten 5Bten vor ber Jürfenfchladn ju einem gemeinf4aftlid)en ©ottesbienft. jseKt finb bafelbft ein grofseS öotel mit Aernüdn auf SBien unb mehrere Billen erbaut ivorDen. -Hm Atif;e, 7 km oberhalb SBien, Da-:- alte T orf M. ober S a h l e n b e r g t r b o r j , ieM ebenfo ivie ,"\oiephöborf mitSSien, XIX. Sejir! iTöbling), ver einigt, an ber Vinic äBien=5Bubn)eiB=?ßilfen=(iger Der bfterr. Staatsbal;nen i,\rani --^ofcvb*babni, mit (1890) 600 15'., Tampferftatioit, oiiderfieberei, Steinbrud) unb SBeinbau. \iiev foll, ber Sage nad), um 1330 ali Bfavrer Sßeiganb von ihebeuian ber JUarcbmünbung, gegen- über öainburg), ein ©ünftling .ver;og Dttoi be-> ,u'bhlidH-n igen. 1339), gelebt unb Jetne luftigen Späfse unb ^offen getrieben haben. T ieje Sduvdnte bei Bf äffen vom Kaienberg, in benen ftd) ba» yiftorifdie vom (Srfunbcnen nid)t mehr unter= jcbeiben läfjt, würben fpäter, faum vor Stnfang bei 15. ^abrh., von Bhil. g-ranffurter gefammeit unb in :Heime gebradu. Sdpon ber ältefte erhaltene Trmt ber «©efdjicbt bei Pfarrer» vom Kaienberg» lohne Ort unb ,\eibr, aber vor 1500; erfte batierte ~J(u»g. , ohne Drt 1500; bann Jranlf. a. Wl. 1560) bietet nur einen verftüntmelteu Jert, ivie gragmente eine* nieberbeutfe^en Trude-> unb Die aus bieiem geflogene engl, ißrofa bei «Parson of Kalenborow» erweifen. Tae ©ebid)t bilbet ein SWittelglieb \to\ fdjen bem Sßfaffen 31mi-? vom Strider unb bem SeterSeu, bem anbern Kalenberger; audj in Den (Sulenfpiegel gingen Sdnvänfe bei fialenberger» über. Bon Der Sagen hat baiä Webicht in feinem «5Jarrenbud)» (.'öalie 1811 1 erneuert; attdi Bober= tag bat e-;- in feinem «Dcarrenbud}» (in .Uürfdmer-> - Sfiationallitteratur», Bb. 46) herausgegeben. §>en= fclben Stoff behanbelte Stnaftafiug ©tun im «Sfaii vom fi. ■ (Spj. 1850). — Sgl. a. 3B. ßbeltng, Tic «ahleuberger (Berl. 1890). ftablcubcrgbabu, ^abnrabbahit mit 1 :.".."» bie- L:10 Steigung von [Rufjborf bei 3Bien nad) bem fiablenberg (f. b.), ift 5,2 km lang unb 1874 eröffnet. Sanlcnbcrgcrborf, f. fiablenberg. mißt, üub untet ß nuijujiidji-ii. 99 ®arijler -- .st nim Rochier, äRartin, prot. Jhooloa, geb. G. ^an. 1835 ;u 5Reubaufen boi Königsberg \.%\\, ftubierte ;u Königsberg bie [Rechte, bann in ©eibelberg, ÖoBe unb Säbingen Theologie, habilitierte fid) 1860 in öoHe, würbe 1864 aufjerorb. SjJrofeffot in Sonn, 1867 in vallo, wo er gleichzeitig mit bem Jnfpettorat be§ Scbtefifchen KonDiftS betraut War unb feit 1*79 at§ erb. Sßrofeffot für fvifteinatijcbe Theologie unb äflenes1 Teftameut wirft. K. fdn'ieb: «fßauluä bor 3ünger unb Sote «Viu oon ERajcrcet^» (£alle 1862), Sie fcbtiftgemäfie Sehte com @e= wiffen (ebb. 1864), «Sie ftatteu äBurjeln unferer Kraft. Betrachtungen über bie Segtünbung be§ Tetttf d)en Kaif erreidjä unb feine erfteKrife» (@otba 1872), «Stuguft Tboluä» (öalle 1877), «3uliu§ äßüller, ber b'allifibe Toantatifer ■ (ebb. 1*78), «Tas ©eroiffen (1. £1., 1. öälfte: «Stltertum unb IKeue§ ^ettament i.ebb.lsTM, "•.'iouteitaiuentlictieidn'iiten in genauer äßiebergabe ihres ©ebantengaiigc* burd) fid) felbft au§gelegt » (ebb., 1. .fteft: «®er J&ebräcr= brief , 1880; 2. Stuft. 1880; 2. ßeft: «Ter ©rief be§ Kaufes an bie ©atater», 1884; 2. SCufl. 1893), • Tic SBiffenfchaft ber djriftl. Sebre» (Gsrtangen, L.$eft:< Sinleitung unb Slpologetif», 1883; 2.,'neft: ■ Toamatif«, 1884; 3. ©eft: «@tbü», 1887; ba-> ©anje: i. Stoff., 8p3. 1893), «Sie Serföbnung burd) Sljtiftum unb ihre Sebeutung für ba§ djriftl. (Glauben unb Sehen» (Erlangen 1885), ■ Sered)ti= gung unb 3uOer|ld)tlidjfeit besä Sittgebet*» (öalle 1888), «Sunt @ebäd)tni§ &-riebrid)§HI.x (ebb.1888), • Tic Unioeifitäten unb ba§ öffentliche Sehen» (Sr= langen unb Spj. 1891 1, (©uterSlol) 1893). Manier 3tftcnbcrg (Kahler Slften), ber hödjfte ©ipfel bes1 weftfät. SauerlanbeiS, imKrets' Sriton, 830 m hod\ enthalt bie Quellen ber Saue, 'Jiuhne unb L'bber. ftablfrafc, bie burd) maffenhaft auftvetenbe 3n fetten, wie -Rönne, SRotfcbwanj, Kiefernraupe u. a., bewirtte (Sntbtätterung ber Säume, befonber§ ber ätabel&öijer. (©. gorftinfetten.) fttthjgtiub ober :R in g worin (Herpes ton- surans), eine aufteetenbe, burd) einen parafitifdjen InU (Trichophyton tonsurans Mahnst.) bebingte Sranfbeit ber behaarten Kopfbaut, bie leidet bauernbe .Hahlheit erzeugt. ( Stüd beäafjtt unb nadj Strt ber anbern ©eier (f.b.) gebalten. «tnltltüpfigfeit, f. 5aarfd)n)unb. «alilinnilieitbe ©otf cnflcchtc, i. .^autlianf beiten (ber 6au§tiere, S9b. 8, ^. 907bj. ftnhlmäufer, f. .Halnuüifer. ftablfrtUnnlietrieb, eine Unterart be-j Sd)tag: weifen öodjwatbbetriebä (f. b.) ber gorftwirtfebaft, wooei ber iebeSmalige ^abresfd)Iag, unter Um= ftänben mit StuSnabme einiger für einen jweiten Umtvieb übevjupaitenber Säume (2Balbred)ter ober ubivhaitev, f. b.i, taht abgetrieben wirb. Sie Ser= jüngung erfolgt nad) beut abtrieb meiftburd) fünfte lidje Saat ober ißflanjung, baber ber äluibrud SRadjBerjüngung oon Sßre^let in bie ßiöeratur eingefühlt würbe, im ©egenfafe ;u bei beim gemel= fdjlagbetrieb (f. b.) ftattfinbenben SSoroerjüngung. S8on ben beutfeben öotjarten werben Dorjügticb Kiefer unb siebte int M. beiiurtfehaitet, uamentltd) in [Rorbbeutfcbtanb, Sadjfen unb Jhürinaen, wäb= renb in ©übbeutfcblanb neben bem M. aud) für biefe öo^arten ber gemelfcblagbetrieb Slnwenbung finbet. ÜBucbe unb Janue eignen fid1 uidit eint für ben K., weil fie fid) ohne SduiB ber öamenbäume in ber erfteu Jugenb fd)Wer erziehen laffen. Siefern unb Richten (äffen fid) leicbt auf fahlen Alad'en uad'uehen unb bei ihnen bietet ber M. mancherlei SSorteile: dinfaebbeit be§ SSerfabrenS, Uuabbdngia feit Pon Sameniahren (\. b.), i>aä SSermeiben jeber 35efd)äbigung bei 9}ad)wud)fe§ hei ber Ladung unb beim Transport, @rleid)terung be-> lehtcm über^ haupt unb be->hatb bie 3Rßglid)feit einer gtöfjern iljutiboijiieirunnunii. gut bie §id)te fontnit nodj hinut, baf; bie im $emelfd)(ag lid)t geftellten Säume häufig com SSinb geworfen werben. Sin 9lad)teil be§ R. ift e§, bafj burd) benfelben faft nur reine SBeftänbe etgogen werben. Jauue unb S8ud)e oer= fdiwinben mehr unb mehr au* ben gidjtenbeftänben, ebenfo @id)e unb 33ud)e au-j ben .Uiefernbeftäu ben, benen fie irtiher Dielfad) beigemifdjt waren. Saburd) werben bie bem SJBalbe burd) Sturm, ,u; fetten unb Aeuer brohenben ©efabren rermehrt. Sa§ namentüd) früher in einigen Sltpengeuen ben übtidje Verjähren be-> M. ebne tüuftliche Sers jüngung, wobei mau bie natürliche Sefantung ber Schläge von ben angrenjenben Seftanb§ränbern erwartet, ift ganj Derwerflid), e-5 bat inei gut Ser WÜftung mandjer 'JUpenwälber beigetragen. 3m [Rteberwalb werben eigenttid) aud1 Kabtfa)täge ge führt , man weubet aber ben Slu§brud ,H. für biete S9etrieb§art nicht an , weil hier bie äßerjüngung im Arübjahr unmittelbar nad) bem Jlbtrieb burd' bie Stoctauäfcbtäge oon felbft erfolgt. rtabluiilb, in ber JägcrfpradH' bie geweibtofen wei6ttd)en Tiere unb bie .Halber Don Sbet«, 6ld>= unb Tamwilb. ftiilim i.ttuhueu), ein beriefe nahe oerWanbter l;il;, Saccharomyces mycodenna Be«s,Mycodenna vini ober cerevisiae Desm., ber namentlid) auf jungen, an x'llfchol armen SBeinen, Sieren, fßflan- senfäften al§ sarte§ weine* öäutd)en erfd)eint, wenn biefetben mit Der Suft in Berührung bleiben. Seinen Sigenfcbaften nad1 gebort ber .H. ju ben SBerwefungJ ptljen, inbem er auS ber Suft Sauerftoff aufnimmt unb biefen auf bie organifche Subftanj, ben iüfchcl bec- ~Ji!eiu-j unb S3ier§, überträgt unb barauS .Uch lenfäure unb SBaffer erjeuat. Tac- Sdjatwerben ber ©etränte ift auf bie Jhätiaf eit be-> S. ;iiiüdnifubren ; Sdnihmittel fiub: mögltdjfter Slhfd)lufj ber Suft, x'lbjieheu auf reine ©ebinbe, SaltOjIfäure, 3ßafteuri= fieren. — Tie llrfacbe ber gffiggärung ift ber Gffigtahm (f. ßfftgfabrifation, SBb. 6, 5. 368a). S. aud) Batterien. Mahn, im allgemeinen ein Reineres" unb unoer: bedte* Aahru'tig mit flachem SSoben, ba-> aowöhu lid) mit Dtubern, fettener burd) Seaet fortbewegt wirb. SKan hat ben '.Kanten jeboeb auf gröfjere />e.hi;eiuie Oon äbnlicber Sauart übertragen, bie auf uniem Strömen ben SBarentranäport oermit tetu unb bapon 3l>eiet", @lb=, Cbertäf)ne u. f. W. SIvtifcI, bie nmii untec fi ucrmiBt, fint) unter K aufjiiiudu-ii. ilai)itiu'iit — Sahnt genannt werben. Tiefe grofsen ff. finb fladi gebaut, baben 1—2 3Jtaften mit :ltahc--, Spriete unb @affel= |egetn; ihr großer Sabevaum wirb burd) Sufenbedel aejdjloffen. ' ff. finbcu audj ati 8eid>terfabrgeuge Brewenbung. 3ic werben fortbewegt Mir* Segel, Stangen ober Sdjlepper (f. b.). Jlanubein (Os naviculare s. scaphoideum), Keiner, an bcr Saumenfeite gelegener ffnodjen ber cvfteu üteibe ber.öanbloursetlnodjen; au* einer ber lieben giiJ5rounelino*en. (©. au* Sein.) Jta&nfüfter (Scaphopoda), f. SRoltuiten. ftnhitt, gelbmafj, f. Üatoneö. ftnlinic, Sari griebr. Stug., luth. Jbcolog, geb. •22. Sej. 1814 ju ©reis, ftubierte in öalle, babilt= tiefte firf) 1842 in S9erlin, tourbe 1844 aufjerorb. Sßrofeflor in Sreitau, too er fich ben Slttlutberanern anftylofs, 1850 orb. $rofeffor in Seipjig, 1860 sunt Somljerrn oon SDieifeen ernannt, 1886 emeritiert. (fr ftatb 20. guni 1888 in Seipjtig. Sem iutb. ffonfeffionalismuä angeböreub, offenbarte bod) ff. in ber 2. Stuftage (1860) feine* trefflidicn Sudjei: «Ter innere ©ang bei beutjdjen Sßroteftantiimui feit ifftitte bei oorigen .uihrbunbcrti» (2pj. 1854; :;. Stuft., 2 93be., 1874) unb meliruo* in ber «Vutb. Sogmatit, lüftorifcb = gcnetifdi bargeftellt» (3 93be., ebb. 1861—68; 2. Stuft., 2 33be., 1874— 75) eine Areifinniateit ber ^Beurteilung, bie ihm oon öeng= ftenberg, Tiedboff u. a. heftige Stngriffe jujog; biefe ioie-3 er in feinem «3eugnü oon ben ®ruubwabr= betten Des sßroteftantiimui gegen öengftenberg» (ebb. 1862) ,utrüd. gerner fdjrieb er: «Dr. ;Huae unb Segel» i Cucbltnb. 1838, liegen bie .vScgelfdic Sinfe), «Tic mobeme SBiffenfdjaft bei Dr. Straufs unb Der ©taube unferer ffirdje» (Sert. 1842), «Sie Sebre »om öeitigen (Seift » (S8b. 1, ©alte 1847), Sie Sebre öom Slbenbmabl» (Spj. 1851), «Sie moberne Umoniboltrin» (ebb. 1853), « Sie Sad)e ber httb. ffirdje gegenüber ber Union, Senb{d)rei= ben an 3iit)fd?» (ebb. 1854), «Sic Jtirdje nad) il)rcm Ursprung, ibrer ©efdjidjte, ihrer ©egentoatt» (ge= memfam mit SBrüdner unb i'utbarbt, ebb. 1865; 2. Stuft. 1866), «*ßrebigten» (2 S3bc, ebb. 186(1—71), Cbtiftentum unb Sutbettum» (ebb. 1871), «Sie beutfdje iReformation» (58b. 1, ebb. 1872), «Ser ©ang ber ,«ir*e in Sebenibilbern» (ebb. 1881), t über ba-j SBerbältnii bcr alten Sß^itofop^te jum eibriftentum» (ebb. 1884). ftiihitfilntabcl (Cancroraa cochlearia L.), ein Leiber ©übamerifai, an ©röfje ungefähr ber (Inte gteidj, mit gelblichen, bräunlichen unb febwarjen webern bebedt; am öiuterbaupte finbet ftcb ein aui lainren gebern hefteljenber Sdiopf. Ser ©djnabet ift febr ftart unb breit, tabnfötmig mit baienartiger Spi^e. Ser ff. lebt oon ^nfeften, frifst in ber ©c= fangenfdjaft aber aud} gifdje unb gleifd) unb foftet etwa 100 9Jt. ffafjnfcfjnctfe (Cyrabium), ©attung ber fd)mal= jungigen SSorbertiemer (f. b.), mit baudjiger, ftart eingerollter Schale, fUrjem, oerftedtem, aufgetrie= heuern ©etoinbe, toeiter Jhinbung, faltiger Spinbel, bünner, ganjranbiger Slufsenlippe. Sie 10 Strien, von benen einige über 20 cm (ang werben, bemchnen bie Wärmern Suteere, befonber» ber afrtt. ffüfre. ftafttän (ibentifd) mit ^ottän be§ Sitten £efta= nient«), na* ben arab. ©enealogen ber Uroater ber fübarab. Stämme. Sein Sehn Jja'rub wirb al§ erfter genannt, ber arabif* rebete; beffen @nfet ift Saba i Daher ber -liame: ©abäer), SSater be§ Öimjar i faber: .'öimjariteu ) unb ffablän. — Hrtitel, bie man unter fi »er Sgl. Söüftenfetb, ©eneatogifd)e Tabellen ber arab. Stämme unb gamtüen !(s'ictt. 1852). Jtahul, f. Magul. [infetn (f. b.). ftanulnui. Sab oo law e, eine ber Sanbwid)= ftnliuii, bengat. ©etreibegewidjt, f. EoBang. Sai, f. Quai. Soi, gtufj in Sübafrita, f. ffei. Jtatnplxic«, f. ffaipba§. Kaien ober Hippen, Die Waben eine-? Sd)iffe§ burd) Die ioppwauteu (f. b.) in fenfredjte Vage hrin= gen, um jie an Scd fiercu (f. b.) ju tonnen. Äai=föng, öauptftabt ber ajinef. SBrocinj öo= uan, etwa 755 km im 33®. öon $efing, füblicb am öoang*o gelegen, ift Sih be-i Statthalter^ unb ber getnöhulidien ^robinjbebbrben, eines Tao^tai für Satss unb ©etreibeangelegenbeiten, hat gegen 200 000 S., fed)§ Sölofdjeen unb üoerrefte einer einft blühenben jüb. ©emeinbe. ff. war r>ou 960 bis 1125 öauptftabt bcr Srmaftie ber Sung unb erlebte eine 3eit hoher SBIütc. Jtaigaui, SBoIfäftamm, i. Stmeritanifcbe Stoffe Jtat», f. ffaiif. [(33b. 1, 3. 525b). Jtailaä ober ffaitafdj. 1) fflergtette in Tibet, f. ©angri; 2) ©rottentempet in (5'lura (f. b.). Hnilccbrntiol;, f. Aüabagont. Kaiman, SReptitienfamilie, f. Sttltgator. fta'i'ntch (arab., »aufrecb,! ftehenb-, « iuberläfüg»), hei ben fürten [Rame be§ $apietgetbe§, ber ffaflen= Kaimeni, Snfeln, f. Santorin. [fdjeine. Ädint=mafdnt ober Haima tarn (arab., fälfd)= U* ffaimaldn) bebeutet Stclrocrtretcr unb ift ber türf. Titel für bie SSerWaltungäbeamten ber ßiwaS ober Sanbfdjafä, ber Unterabteitungen berSBitajet§. 3jm SDlilitärbienft entfpridjt ber Titel ff. bem SJtang eine» Dberftlieutenantä. Sattt, nad) ber bihlif*en Griäblung Stbamä unb @oa§ erftgeborener 3ohn. 3n ihm finb jWei oer= fehiebene ©agengeftalten nifammengeflofien, benu ber ff., ber, urfprunglidj ein Stderämann, feineu SBruber 2lbel erfdjtägt unb jur Strafe Dafür von ,sahweÄ Slnttiö, b. b. au§ bem paläftinifdien ffultur= lanb, oerwiefen wirb, ift ein anberer ah> Der Stäbte= bauer ff., ber Segrttnber bei fefihaften Sebenä unb ber weltlidien JUiltur, Der Stammoater Der Kanuten (1 ÜÜtofe 4, 17—24), t>on bem bie ßrfinbungen abge= leitet werben-, bie ba§ menfd)ticbe Seben oerfdjönern, unb rion bem fi* erft weit fpäter ein nomabifdjer Teil abjweigt (f. 2amed)). ff., ber Stammrjater ber ffainiten, gebort oicllei*t bem bftt. ©agenftoffe an, währenb ber unftete Srubermörber eine edn paläftinifd)c gigur, baö Slbbilb ber an ben ©renu'u Ixrläftina« (ebenben Slomaben ift. ÜJtöglidjerweife ift an ben Stammoater be§ Stammes ber ffeniter angefnüpft worben. (©. ffain§3eidj)en unbffeniter.) yiaa) ilim nannte fid> eine gnoftifebe Seite bei 2. Sabrb. n. 6br. ffainiten (f. b.). Maiuarbfcfii, f. ffücäl=ffainarbäa. ßainäe^, ^albinfct, f. Sltfen. KaincuC (lat. ßäueus), na* fpäter grie*. Sage urfprüngli* eine Jungfrau, bie Don SBofeibon geliebt unb auf ihre SBitte in einen unberwunbbaren SDlann öerWanbelt tourbe. ff. gehörte ju ben 2a= pitben unb nahm teil an bem ffampfe mit ben Kentauren auf Der yod^cit bei Sßeiritbooi, in toet= d)em elftere unterlagen. Sa er unnernuinbbar War, würbe er oon ben Kentauren mit gclfcn überfduittet, bi§ er nodj unöertefet in biefid) fpaltenbc @rbe fuhr. ftatuit (com grd\ kainös, neu), ein 1865 von finden entbeätei, in ben Stbraumfatjen bei Stein iniBt, finb unter (i aiiiäuiudjen. Saunten — ftairo faljlagers ;u Stajjfurt unb Seopolbi&afl unb ju Sa= In-:-; in ©aligien maffenbaft fidj finbenbei mono: tlinec- äftinerat. Ter ff. bilbet meiit cht feinfbrnige-> Aggregat oon lid'tgraucr, gelblidjer bU-bunfelfleifdv roter Aarbc, in beffen Srufen farblof c , bic- 20 nun lange unb breite, S mm bobe tafelförmige .urnftallc filjeii. @r roirb an ber 8uft nidjt fcitdn, loft fidi aber in äöaffer leidn; bai fpec. @eroid)t iit 2,ot bi§ 2,i5. J ie dient, gormel iit MgS( »4 + KCl -|- oH.,0. ff. iit eine berroertBoUjtenanorgamfdjenffaliqueUen; man »erarbeitet ibn in ben djem. Gabrilen auf fdjroefel= jaures unb auf fol)lenfaurei Valium; gemahlen bient erati Tüugenüttel. ftninucit, na* ber Stammtafel 1 SDJof. 4,n— st bic 9iad)fommen ffaini (f. b.). — ff. iit aud) ber Diame einer gnoftifdjen Sßartei bei 2. nur 3. .Vtbvb. (f. ©noji§)._ Sie mar eine ätbart ber Dpbjten (f.b.). ftaiuojoifdj (grd).), fo»iel roie fänojjoifd^. Mniitcf. l) SSeätrt im roeftl. Seit bei ruff.=fibir. ©ouDernementiXomii,ntebereSteppemit6cilamm= boten, nun Teil Sdjroarjerbe, bat 82166,6 qkm (ba= ooii 5328 qkm Seen), 126880 6., 'Jlderbau unb Siebgudjt. §n ff. liegt ein Steil ber SSaraba (f. b.). 2) fBejtrfdftabt im Sejirf ff., in fumpfiger, roenig beroofntter ©egenb, am ßinflufe ber ffamenfa in ben Cm unb an ber grofjen fibiv. Strafje, bat (1891) 9081 15'., Sßoft, äderbau, iUebutdn, Auhrioeicn, einige ©erbereien unb Ziegeleien. fi(iVite*,5eitt)cn, nad) geroöljtilidjer Sluffafjung ein auffallenbei l'ierfmal, bai .Hain (f. b.i an feb nein 8eibe , etroa ein öorn auf feiner Stitn, ge= tragen unb bai ibn al* ÜBrabermörber gebranb= marft baben foll. Sie Sage benft an ein Seiden, bai Main ali im Sdjufee galjroei ftebeub auiroeift unb baburd) uiioerleKlidi maebt. gft Main 9fteprä= ientant bei ^abinc oerebrenben SSoUiftammei ber ffeniter, fo liegt ec- nabe, an eine Jattoroierung ober fföroeroerftümmelung iit beuten, bnvdi bie bai ,vmi bioibuum ali jum Stamme unb bamit in ^abioe acbevig auigemiefen mürbe. Tan är)nlidje .ieidn-n in alter Zeit audj in 3§rael angebradjt mürben, be= loeift bai bagegen gerichtete Verbot bei ©efefeei. ftainj, >ievb, Sdjaufpieler, geb. 2. San. 1858 ;u SBiefelburg in Ungarn, betrat 1873 iucvft bie \Inihne am Sultoroftptbeater in SEien, loar 1875 76 in Harburg in Steiermark 1S7G — 77 am Stabttbeatcr in Vciyüg, 1877—80 am A'ieiningev yiottbcater. 1880—83 am öoftt) eater in äftündjen engagiert. Seit Sept. 1883 mar ff. lUitglieb bei Teutfdjen Ibeatev-j in Berlin; bann mürbe er Don ^Bornas für ba-> berliner J beater engagiert, bem er fid) aber infolge einei ffonflifti mit bem Ttrettor mieber entfrembete. %lai) langem ©aftfpielreifen, Tie ibn aueb nad) -Hmerita fübrten, gebort er feit ?lprill892 mieberbemSeutfcb,en 2 beater an. .\>auot- rollen oonff. jinb Ton Eartos, dtomeo unb Srinj von öomburg. xxsn lejUer ;-|eit oerfuebte er fidj mit grofjem Erfolg and1 in (fbaratterrollen roie Ai'ani JJioor unb ber litelroüo in lllioliere-> «DJlifantbrop». Scrbeiratet mar er mit ber bcutjdi amerit. Sdu-ift= ftellerin Sara vuider (geft. 24. Suni 1893). ftain,;cnbab, f. Sßartenfirdjen. Mnittlinv<, eigentlidj .uM'eob .Uaiavba-j, jüb. .fioberpriefter -,ur ,leit bei» vom. Sauböflegerg SjJon: tiu§ l;ilattK-, batte einen Mauptanteil an ber SJer urteilung Sefn. 6r mürbe :;7 n. (5br. Dom SJ$ro= fonjul SBiteUiuä abgelebt. Jlaipiug, Stabt in ber djinef. $WBin3 'l>e tid'i li im -)!C. von Jien=tfm, ift toidnig roegen ber Durd) Strtifct, t leidet in SBaffer [Bälidj ift unb einen bttterfalgigen sufam menüebenben ©efdjmad befitu. ff. A iit bai ial; faure Salj iiou '/-Cnidunolindtlmllnibrür, t',,]],-, NO -HCl, ff. M baä von a-Cnidiinolinmetbo! bPDvur, C20H13N0-HC1. Kairo (©airo, arab. 3Hair eh.Udbira, Di« Seämingerin»), öouptftabt Sg»pten§, liegt unter :'.ii 6'nörbl. Sr. unb 31' 26' citl. ß. am reebten Ufer bei Sßil§, li.' km oberhalb be§ fog. Mubbaud1^, ber Stelle, loo ber Strom fidi in ben 5tofette= unb ben Tamiette ^Irm teilt, bart am Sanbe berSBäfte, bie liier fidi ;u ber Aiügelfette bei -Tfdiebel ajtotattam er bebt, burdj I5ifeubabuen mit "Jlleranoria, Tamiette. 3 lio-:- unb Siut oerbunben imb am 3tu§gangSbuntte bei ffanali uaeb Jintailia. (,'öierui ffarte: ,H airo unb bie $Bramtbenfelber unb ein ben Stabt teil ,\;-mailijeb barftelleuber Eertclan [S. 25].) ff. ift bie gröfjte Stabt Slfrifai. SRacb beut tien ful 1882 maren 374 8386. oorbanben. :l'ian febätit nteift 4i ii ii H in t5'. unb noar ,yellab, .Kopten unb Hin- ten , ättaber unb oeveinjelt ilugebbrige faft aller Orient. Wolter. Tie ,^abl ber Ai'eiuben betragt 21650, barunter 7000 Italiener, je 4000 ©rte= dien unb Arauioien, je 1600 öfterretdjer unb (5'ng tänber unb 1200 Seuti'dje. ff. ift dtefibcni be§ SBice tbuig-j ((ibebivi, alter oberften SBebörben be-j Vau bei unb einei internationalen ©eridjtibofi. Aiir bie Eingeborenen bat bai trübere bbdifte ©eridit bei Sanbei, bai öaui bei .Hati, nur nodi bann S3ebeutung, menn ber .Koran bie (Sninblage ber 9ted)tfpred)ung bilbet. Tie Stabt mint etroa 5 km oon ~)i. nad) S. unb 2,5 km oon SB. nad) C, bat gegen 30000 öäujet unb oerltert feit 180:i ihren rein Orient. Cbarafter rafd); nur in ben arab. Vierteln finbet fidj uod> ein ©emirr »on 9tebengaffen, bie, nun Seil Sadgaffen, fo fdimal fiitb , bafs man fidi aui ben bol',Dergitter; teil Aenftererfern C.iJiafdn-ebiieb) ber fidi gegenüber liegenben ööufer bequem bie jjänbe reidjen tann. Todi bietet fie burd) ibre ftiloolien Sauten unb bai ©emifd) neu Sölfevfcbaften bobe-> ^nterefje. Sie Säufer fiub burdjgebenbi con gelbem ffaltftein ge baut, bie Säcber platt, binter vielen ^obnuugeu befinbeu fid) Heine ©arten. 3n neuerer ,!eit bat ff. breite, aber nidu gepflafterte Stratum mit @a§be= leudituug, Söaumreiben unb SvottoivJ erbalten. ~J!adi Sfl'eften bin ift ber gau; europ. Stabtteil Ai-mailiieh (Simaxtia) eutfianben. fiter be finben fidj bai Dpembaui (äSorftellunaen im Ü!)in terl, baiTheätre t'ranoais, bie beutfebe unb engl. ffird)e, bie ffonfulate aller europ. Staaten, bie Sölini= fterien unb ffafernen. E9tittelpunlt bei mobernen Sierteli ift ber 6ibeftjeb= ©arten, ein 3(d)ted oon 82000 um $tädje, mit 2 m tiefem Jeidje, ©e roädjfeii aller .ioneit, ffaffeetjäuf ern , Öierballeu, ffonjertbäufern unb ffaitaben. Er inutbe unter Stebemeb =3tli burdj 3tuffd)üttung unb £roden= legvtng einei ;ur ;3eit ber Diilfcbmelle loafiererfüllteu grofsen JeidH-v, ber Sirtet el'Öibetijei), bergeftellt. Sic ".'JfiK-ti intit ibrer [yortf etjung , ber :Kue Oleuve, l,s km lang), f rüber bie öauptgefd?äftiftra|e, bat mifet, (inl) inm-v 0" nii'jiiiiirti.'iu KAIRO UND DIE PYRAMIDENFELDER 31"»» Ostl I, i'.Greenwich r h'afr Sa/dm Haschtet ^ \ »O El-Beraqit yfiumMere JO^T -r \KufUr\ \ \ 1'yi'aiiiid.FiLvOTi. Sawijet el Arfan c Fvramidfn Dahsrliur Jtahtdai- [51 ° o 0};,„nApd g Ab,\R».jun,an tf Kt-Trt.rn BrockhausTvbiiversations -Lexikon .14-bifl . MaüMnb 1 200.000. ? V- i « ' KA.Brockhaus'GcojcartistAiJStalt, Leipzig . Kairo 5>ö ihre Sebeurung öerloren; bie öauptöerfeljrgaber itt gegenwärtig ber über •_' km lange 93outeoarb StetJemet^SMi, ber Dom Sttabct el=ßabra=9ßla& .uiv (SitabeUe fübrt unb 1889 mitten turdi t?ao Valnv i'intb dou ©äffen unb ©äfjd^cn gebrochen mürbe. Ser/en§toert finb Dor allem bie 'Wotcbcen, bereu St. 52.°. befitu, rort benen inbei fiele baib ober gaitj in [Ruinen liegen. Sie beriibmtefteu finb: bie Don Slcbmeb ibn 5iilün *77 nad) rem platte Per "JJipfdiee in lUetfa erbaute mit ber ältejten Slnroenbung bes SpiijbogeuS libren ©runbrif; jeigt bie £afet: Strabifct/e .Hnnft II, gig. 2); bie ebenfalls mit Spttjbogenreifyen gegievte sSatim= SJtofdjee (1093 Dollenbet); bie burd) ras 8G m bebe SOtinaret unb eble Serr/ältniffe ausgezeichnete Sultan Öafant3Jlofcb,ec, ein Suroel arab.SBaufunft (f. gig.6) mir in ben ©runbmauern erbaltener f leiner ©rab= mofd)een, unter Denen beienbers bie ber Sultane Solimän ibn Sclim (f. Jafel: Sltabif dic.ttunft If, ,vig.4 1 unb 2U=2ljd)raf unb Sie Don Saüt=93erj (f. Stafct : .Hnnft bes 38lam II, gig. L,33b.9, 2.714) fünft= lerifdi berporragen; ferner Derbienen 6rroäf)nung bie 2bore S8ßb en=9laior, bitrdi bas bie alljährlich bier ftd) fammelnbe .Uaraipane ber roeftt. SJleff apilger ibren Jluc^uig biilt.'iiab-oiniH'ileb unb ^ab^li'bAUtiili (ohne bie Don -Diebemeb = 2llis ebbneu Jttfiuu unb 3§mail erbauten 39runnenf)äiifer (Sebtt). Sic 93i= bltptbet beä SSicef BnigS , 1870 begrünbet, bejitu 41 13C> SBänbe, barunter 24 135 arabijdje, gröfjteiv tei(§ D.'ianuft'ripte ; grojjen Sunftroert befihen bie foftbareu alten ßretnplare bes" fioran. ~ie nncbtigften ber zablreidieu SBajare finb: Suf *^K«j$j Fr ':i i A^~I»«*™1. !■ nnenrt y A^S 2or> — Maßstab 1:20600. ?niru (StoMtcif SämaiHicIi, ©üuationäplan). btc neuerbingl umgebaute al = öafauen = il'iofdicc ber Söhne Suis, beS Sd)roiegerfobns bes $ro= Vbeten, xmlreit be§ Gban eWChalili, be§ früberu äUittclpuntts bes gefd}äftiid)en Treibens, gelegen, unb bie jierlid)e Sitti oetniab^OetHbe^enabO-OiP1 fd)ee, nad) einer 2cditer DipbammcbÄ benannt; bie mit mehr als 400 Säuleu gefebmüdte 2ljt;ar=2Tlofct>ee (f.b.). 3u ben iUpfdieen gebbreu bebentenbc SBibtio= tbeteu. Unter ben neuen Htpfcbeeu nimmt bie im türf. etil ppu Äpnftantinppel erbaute ber Eitabelle, oie fpg. JKabaftermpfcbee, mit bem ©rabmal SDie= liemeb=2(lis, bei ber ber tiefe, Den Sdlabin gegrabene :1\iillufjs(Jsofevibs0bvunnenliegt,benerften3taitgein. iipn anbern Sauten finb ju nennen: bie im Dften am Dianbe ber SBüfte gelegenen (ibaltjeugräber, eine ©rupBe jebr uerlid^er, aber DerfaUener, jinn Seit Slrtifcl, bii- mau unter ft t'frm el=2(ttarin, ber BJtarft ber ©emür^änbter, SuH'arijeb für 3uder unb grüd)te, ber eigenartige Sau ber cdiubmacber, ber früber berübmte Sajar ber ©affen^änbler, ber ber Sattler, ber SDlarft ber .«upferfdmtiebe, bie S3a,,are ber ©olb= unb Silber^ arbeitet unb ber £eppid)^)änbler im öofe eines icbpncu altarab. öaufeä. §ür ben ©rojsbanbel mit pen Dom iKpten äUeere Eommenben SBaren ift l>ie Strafse Wamelijeb beftimmt. gür ben Sertebr im onnern benuht mau Dor allem @fet; ppu ben brei Sabubpfeu liegt ber für SUeranbria unb Sites am "ssmailiielvKanal, ber für ,vajum unb ©tut in Sutat, ber für .^cluau unb iuvra an ber Citabelle. .«. loirb infolge feines milben .Hlimas (Semseratur beä Sa^reä 21,3°, bes1 Januar I2,i°, be§ 3uli 29 ' C.) von Vungen= unb Sruftteibeuben Iruropas uielfad) iBt, finb unter 6 auijutiirljeu. 26 .Siaivolin ■StaiHT i'ii hinter aufgefucbt. Es beftcheu beutle, engl, unb franj. Streben neben ben ©otte§b,äufern bet Kopten, ÜRaroniten unb gSraeltten, ferner eine beutfebe Sdmlc, amerif. unb engl, üiliffionsfebule, irau;. Sßenftonate, brei europ. öofpitfiler. An toiffen fdjaftltdjen 3nftituten fürt ju nennen: baä 1859 g< grünbete Institut egyptien (urfprünglid) in Aleran= bria) mir bie öon Sdmnunfurtb begrünbete ©eo= grapbifdH" ©efeUfdjaft. iyaft mit fi. oertoadjfen in Sulat (f. b.); im 2. liegt baä oon ben erobernben Arabern 640 ;uerft begrünbete Alt = .Hairo (Aoftat ober iUtasr el= ältila) an Stelle ber im Altertum Babplon ge= nannten Anfiebelung, mit ber 3lmr=9Rofdjee unb einer Eopt. SBarienfirdje, weiter oberhalb äHitttör= ctabliffemcnt» nnb (22 km) bie wichtigen Säber oon Öetuan (f. b.). Auf bem lin!en Ufer führt bie <\abr (träne nad) ben $nramiben (f. b.) oon ©ifelj. 3m Altertum ftonb 26 km oberhalb an ber Stelle fco jehigen Torfe;- i'Jiit = rHalunc bie bi? auf ihre •Metropole faft »öllig öerfdjtounbene ffönigSftabt l'icmphk-. iebcv= mittel, llietbnl ober StbBlbnbrodjtnoltn, jufam= meugeietu ( ,. II10X(CHS) ober C0HlnX(C,H5|. äRan erhalt e-> bei ber SBebanblung Oon :l'ietbt)l= ober 'eitlinldunoliii mit SRebuftion§mitte(n. E§ iü flüffig unb liebet bei 243°. RaitU, f. 7'Urinlle xmic(. ftatrunu ober ffa'irtoän, heilige Stabt in £u nefien, eine ber «bier 5J5f orten jum Sßarabiefe», in einer batum unb ftrauchloieu, fumpfigen Ebene, 140 km füblid) i?on 2uni-:, mit Sufa burd) eine Eifenbaim öerbunben, hat 20000 E. 3$on ben vo 3Jtofd)een unb fflöftern ber Stabt ift bie Dfba= A'ieichcc eine ber heiligiten be§ ,V:lam, ber tjon Sorjboba ganj ähnlich; in ihr liegt "JJiebammeb-:- Söufenfreunb unb ©efäforte Ettoaio begraben; im Ämtern bejinben fid) 300 antife SOKarmor=, @ranit= nnb 'l-ciptniriäulen. Tic Stabt nnirbe CTO oon 0!ba beu-Oicifi gegrünbet unb toar ber polit. unb religiöfe ÜRittelpunlt ber ^rooins gfrifijab. 1881 mürbe fie Obit ben granjofen hefeht; feit ber 3ifd) (f. b.), nahe bem Kara=fu ge- legen, hat -15—50000 (?., enge, fd)mufeige Strafen unb auägebebnte SagarS. 1893 tourbe einer beub fdjen Unternehmergruppe bie Sonjeffion jit einer Salm ilngora M. erteilt. Ä. ift ba§ alte Eäfarea ". e.i. — K. in Spaldftina, f. ©äfarca $aläftina. ftaifev, bie S3e}eid)nung ber hbitften polit. 3Sürbe. ,n. ift urfprüngltd) ber Sßerfonenname be» erften ©rünberl ber rbm. SBeltmonard>ie, ©ajuä Julius Eäfar, oon ben @ried)en Haifar geiorochen unb buraj fie ber beutfd)en Sprad)e »ermittelt. Sie Jtrtifct, bie man unter St in-vm SHömer ielber nannten ihren R. Imperator ober äluguftuS ilefttere-j ebenfalls anfangt 9ßerfonen= name) unb gaben bem Jhreitrelaer ben Flamen 6 ä j a r. T aä r b m i j ih e S a i f e r t u m toar abfolute Staat§getoalt; auf ben .«. toar alle ©eroalt be-:- rbm. i'olts übergegangen, befieu öaupt er roar. 3lber ba ber rbm. Staat ein äBeltftaat toar, fo tarn bem S. audi bie SSeltberrfdjaft ;u. Seitbem bag Kömerreidj neben :Rom fionftantinopel al:- jtoeite öauptftabt erhielt, jeigt fidj audj ber 3)uali§mui be§ loeitröm. Kaifertumä unb bei oftrömifdjen ober br;an tinifdjen ffaifertumä, bie beibe freilich ju "bem einen SBeltreidje »erbunben waren, beren©d)icl= fale aber weitere oweiung nach ftdi jog. Ta-> Infant. .Han'ertuiu erhielt ein lirdjlid) = ortboboreä Gepräge unb näherte fid) bev Orient. 2 heofratic. Jahrlnintcrte : lang war bae .Uaiiertmu im Dccibent erlofd)en, bi-> Karl b. ®r. e§ 800 mit öilfe beä Zapfte! 8eo 111. erneuerte. 5)a§ neue Haifertum Enüpfte in ber >ce unb in ben formen an ba§ alte an, mar aber eine oöllig anbere ^jnftitution geworben. Sie £>aupt= macht ber fränfifdjen ff. lag nicht in bem rbm. ffaifertum, fonbern in bem traut. .Heiligtum, unb biefee war eine befdjräntte german. ffönig§mad)t. Sie fiaiferwürbe trat al-:- eine uniberfelle su ber nationalen ff önigSwürbe hiuut. Sie toar bie pöcbfte weltlitbe SBürbe ber Ifhriitenheit. SJenn man fpäter nodi oon 3Beltberrfd)aft (imperiam mundi) fprad), fo entfprad) ba§ nidn ber ©irllidjleit, bodi galt tbeoretifd; bie trrhaltuug be§ 3Beltfrieben§ immer al§ oberfte taiferL Aufgabe. Ta-,u fo.m bie Schirm= hoheit für bie röm.ffirdje unb bie Ausbreitung bei (ihriftentum-:-. Sie Jreuuung oon Dccibent unb Orient warb nun ftaatlid) unb ttrehluf ooUjogen. 3ln ba§ frön!. ffaifertum fduicf;t üd' ba§ römifdje ffaifertum ber beutfegen .Könige an, feit= bem Dtto I. 962 bie fiaiferwürbe für bie beutfdje Nation erworben hatte, ätud) ba nnirbe jwifdjen bem beutfdjen fiönigtum, welche-5 burd1 bie SReid)§= unb bie SebnSoerfaffung unb oornebmlid) bureb bie älriftolratie ber beutichen dürften befdiranft mar, unb beut rbm. ffaifertum, auf welches ber gewählte beutfd)e ffönig einen £Ked)t§anfprud) hatte, unter= fdneben. 3fn ben erften ^abrQunberten erhielten bie Honige ben fiaifertitel erft, wenn fie in :Kom gefront Warben waren. Später horten bie :Hbmer= jüge auf unb c-> oerftanb fid) oonfelbft, bar, ber beutfdje ffönig jugleid) römifdjer .ü. toar. Ser ffampf gtoifd)en ben ff. unb ben köpften, ber baS Mittelalter dvirafterifiert, geinte bie ffräfte be-:- beutfd)en ffönigtum§ aw. Seit bem Untergänge ber öof)enftaufen mar ber allmähluhe Jliebergang be-> beutfa)en ffönigtum» nicht mehr aufjubalten, älud) ba-:- rbm. ffaifertum oerlor feine Autorität uub nnirbe Wefentlid) eine Sitularwürbe. 1806 ging audj ber Jtame unter. iS. aud) iSeutfdjer ffönig.) yn neuerer oeit nnirbe aber bie fiaiferwürbe Wieberum uub nun in Anlehnung an bie moberne, nationale Staatenhilbitng erneuert; juerft »on ben ruff. garen feit "Iseter b. ©r. (1721), inbem fie bie Erinnerung an f a-:- alte, ebenfall-: feit ber £ürfen= berrfd)aft untergegangene bnjant. gried1. erthebere ffaifertum in älnfprud) nahmen; bann oon3lapo= leon L, ber 1804 ba-: ffaifertum Karl-:- b. ©r. al-: franj. ffaifertum wieber aufrichten wollte, im: Napoleon EH.. ber barauf eine Art europ. Sd-iec;- ridneramt grünbete; 1804 von Cfterreid), befieu •ntonarch Sübofteuropa her hab:-burg. Dberb,err= fd)aft unterorbnen wollte. 1^71 nnirbe ba-: neue igt, finb unter 0" Biifäiiiudjen. Alaifcv (Sofjann äötlfjclm) -- $aiferin*@Ii[a6et^4Ba&,tt 27 Seutjdie Saifertum gef^a^fen (f. Seutfdjerffaif«); jutefet würbe 187t: bei ßavjettitel Don ber ffömgin oon (fngianb für ba§ Cftinbifdie :Keiit aboptiert itt'aiferin oon gnbien), unb 1877 nahm bcv türt. Sultan ben Jitel £-Muani_fcbcr .ft. an. Sgl. Aict'et, Saä Seutfdhe ffaijetteicb, in feinen umoerfeUen unb nationalen Sejiebungen ßjnnSbr. 1861); 3- oon Selb, S)aS fiaifettum at§ SReegt§= begriff (Sffiürjb. 1879); Lehrbücher bei Staatsrechts Don Sabanb, ©. Werter, oon :Kbnue, 8orn. Staifer, 3obann ÜSSilbelm, bollänb. Kupferftcdier, geb. ö.^an. 1813 ju STmfterbam, bilbete fid) an ber bortigen Slfabemie, leitete 1859—83 bic tiupfevfte*- fdnile in Slmfterbam. Seine bebeutenbfien Stattet unb: Sie SdnUieumabljcit nad) 33. Bau berJ&elft (1855), Set SBürgermcifter Sif, Sie Staalmeefterö \mt> Sic "Jiacbtwadie (1866) nad) Stembranbt. Jev= uev tabierte et bie ©emälbe bcv Sammlung Siy in '.'(mfterbam, worin bic Slätter nad) Sou, SDletfu unb ierbordi Dorjüglid) gelungen finb. Sttifcrabfcr, jooiet wie HönigSabler (Aquila imperialis Bchst.), f. älbler. knifercrjronif, beutfdjeS eöifdjeS bjebicbt, um 1150 oon einem baor. ©eiftüdjen, wabrjcbeiulid) oom Pfaffen Sontab (f. b.), bem Sichter be§ :Ko- [anbSliebeS, in SftegenSburg Betfafst. Sin r>erwor= teneS Gegiftet ber röm. unb bcutjdien fiaifet bis auf fiontab 111. wivb burd) allerlei Sagen unb Se= genben, bic oft gan; willlürlicb an bie einzelnen Hälfet angetnüpft wevben, ausgefüllt; für biebeub febe @efd)idjte benuttfe bcv Siebter bejonberS ba« «Chronicon Wirzeburgense», bic £ÖBeltd)ronil bc-> (Ittebarb , ba» Mnnolieb (f. Slnno'i unb fdiliefUicb eigene Erfahrung. 3s?abrfd)ciniid) lag ihm eine altere iHcimcbrouif r>or, bie er rebigierte unb fort= feite. Sic K. war iebv beliebt, Würbe fortgefeljt unb bearbeitet. SluSgabe oon DJlafjmann (3 lobe., Quebttnb. 1840—53, mit gelehrten Sagenunter: iudiuugcn), am heften oon 6'bm. Sdjröber in ben aMonumentaGermaniaehistorica»(§annoD.1892). ftaiicrbnrfi, f. Juvm. 8aifcr=räftbcnt beS ?lbgeorbnetenhaufeS. 1870—71 würbe berSanbtag 8teiermarf§ aufgelöft unb fi. sum Sanbe»haupt= mann ernannt. Siel i'lmt behielt Ä., ber 1872 jum lebenslänglichen :'Jlitglicb be§ öerrenbaufe» er= nannt war, audi fpäter unter bem DJcinifterium Saaffe, bi-j er e* im 3uni 1884 infolge con fitänt Stvtitct, bie man unter S uev lid)feit uicbevlcgtc. (5'r ftarb 14. gebr. 1885 auf feiner iu'fitumg iöirffclb in Steiermarf. — Sgl. gt. oon Stoneä, 3)iorit! oon 9t. (Spj. 1887). Jiaifer = g-erbtnanö<< - 3}orbbat)n, f. öfter= reiebifd) = Ungarifdie (5'ifenbabnen. SVaiferfifd) | Cbaetodon imperator Bloch), bc- fonbetä fdibue 3lrt Hlippfifd) (f. b.) Cftiubicnc-, bunfelblau,* mit 30 — 32 oraiuiegelbcn, welligen, oom ;Hüdeu uadi unten oerlaufenbe Sinien. Jlu .Hopf unb SSruft finben fidi gläinenbblaue Sinien unb am Hicmenbcdel unb Schultet ein fdjtotirjet glect. (S. and) Holacantbus.) ftaifct = ^vanjcncbab, f. Aianjcnebab. Saifet=55ratt3=5ofeti^=55io»!b, BiefoetjWeigte Sudit an ber Oftfüfte ©rönlanbi, jroifcb.en .ftav Arantlin (73^ 16' uörbt. 33t.) unb Hap öumbolbt, ift oon ber OJcünbung bis }U ber notbWärt§ gebeubcu 3lb,Uocigung burcbfdinittlirii 22 km breit. ,u'nicit-ö biefer älbätoeigung ücht fich ein 3ltm nach SB., bann nach 5v-ls.\ Sie Jiefe in ber Witte be§ 3ltm§ beträgt übet 970 in. Slufset bem 3ßattet§baufeii=©letfcher, bellen ©letfchetjunge bi§ 300 m übet bem il'teeve-:-- fpiegcl mit einer 2Räd)tigfeit oon 90 m hinabreicht, zeigen fidi nad) innen ju zahlreiche, fteil jum SBafler abfalleubc ©letfdjer, oon benen fid) bic @i§berge, mit benen berfjrjorb gefüllt ift, ablöfen. Stuf ber Sübfeite erbeben fidi bic ^aner;3piHe ;u2200 unb bie '^etermann roir.e ;u etwa 3480 m. Ter H. Würbe 1870 oon Molbeweo unb Sßaper entbedt. Jiaifcr^ronä^SofeV^Srtub, f. gran3=3ofeöl)= Sanb. $lttifci, = 5ran3 = 5ofcöf)e* = 'i8ar)u, j. Öfter= reid)ifd) :Ungarifd)e (5'ifeubabucn. Stoifcrgcbirftc, ©cbirgsftod ber SRorbtitolet .«altalpeu, bftlidi oon .Uufftein, f. Dftatüen. — Sgl. Jrautwciu, Saä ff. in 2irol (l'iüudv 1891). Saifctgctb, f. älurantia. $taifcrgrofd)Cii , ehemalige filbevne Scheibe: münic in Dfterveid\ bie S ceifrcu-,crftüde bes 20=©ul= bentuf.c-? ober bcv ffonBentionSmünge. 3ll§ :,_.,, be§ ©ulbenS ift ber K. = 10,525 $f. JteidvJwäbruug. ftaifergrün, f. cebweinfurter ©tun. Saifcrgul&en, ehemals- in Cftervcid) bic ©ut= ben bc8 20 ■- ©ulbenfufscl ober ber Konvention-^ münje = 2 D)c. 101/., Sßf. JSaifertn=2(ugufta=^lu^, bebeuteubev aIuh in fiaifer - Söilhclm-3 = Sanb , an ber jiorbtüfte 9ieu= guinca-s, münbet öftlid) oom .Hap Sella Sorte, ßr flicfjt in gemunbenem Sauf faft nur buret) Jieflanb, bas im S. oon einer bis 2000 m hohen Sette be= greu.u wirb. Sic Quelle liegt unweit ber beutfd)= bolläub. ©renje. Ser glufs ift für bie fernere (Jr= fdilieftung unb 33efiebelung be§ SanbeS wichtig. — SBgl. SRachridhten über Hai'fer = SBilhelm§ = Sanb unb «i-3mard=2lrd)ipel (Scrl. 1886, 1887, 1888, 18891. Jt aiieriit = Slugufta = Stiftung , Saifcrin= 3(ugufta = iöercin, f. Q'ivoalibcnftiftungen. Äaiferin=@lifabeth=J8ttrjn, ehemalige öfterr. 5?rioatbahninitbcv.V)auptliiüe5IUeu=Sin1vSal3burg. Sie würbe 1856 genehmigt unb ber ©efcllfd)aft bie Verpflichtung auferlegt, bie ^f erbebahn Sinj=S8ub= weis (126 km) unb bie fdimalfpurige Sinie Siu;= ©munben (65 km) oon ber Srften üfterreidiifcheu P'ifcubahngefellfcbaft ju erwerben. Sie Strede 2Bien= (aBeftbabnhoj) Sinj (189 km) würbe 15. Sc;. 1858, bie Sins = Sambad) 1. Sept. 1859, Sambad)= Salzburg (©renje) 1860 unb öegeuboiTSouaulänbe (ffaifer=(sber§botf) 1872 eröffnet. Sie ^ferbebahu 8inj^33ubweiä würbe 1871—73 in eine (5'ifenbahu mißt (ini unter ß auüniucSen. 28 Mciifcrjäger -- $aiferfcfinitt umgebaut. Sinen befonbem Seil berfi. bilbet bic Miieiababu (f. b.). -Im l. $an. 1882 imivbe bie S. oerftaatlid)t Saifcrjägcr, eine nad) ber Söiebergeloinnung tiroli 1816 aufgefteUte öftere, ,\daertrutre, loeldje 1893 a l -:- Sirolet ,\aae vv im i »k n t eine Starte von 12 Bataillonen bat. Tac-ielbc toirb nur auS £iroI unb Vorarlberg ergänzt, in in Bewaffnung, Betlei bung mit ätuitüfhmg von t>cu gelbiägerbataiüonen nid)t oerfdjieben. 9iad) DoUenbeter &eeresbienft= pflid)t treten bie it. auf jtoe: %"\ahre ;u ben Sanbei= fdjütjen oon Tirol nur Vorarlberg über. Raif crfastal (Canal imperial) ober Maual oon Siragonien, i. Sbro. ftaiferf anal ober © r o f> c r .« a n a 1 , d)inef. 3 ü u = b o ober 3 ü it - 1 i n ng= fyo I -Si. ornverf dufiung^ rinn i, ber Beting mit £>ang=tfd)ou oerbinbenbe äBaffertoeg. (ir läuft von Vertilg in öftl. :Kiduuug bii £ung=tfd)ou, ivp er in Don Sckvbo uub mit bie= fem in ben $ei=bo münbet, oerfolgt reu Sauf bei leutern bii oor £ien=tfin, bann ben bei B>eHic au}= wart* bü 8in=tfing=tfcfc>DU in Schawtung, oon loo er bei iung=piug=tfcboit auf ben netten Sauf bei (Selben ijtuffei trifft, äiorbtoeftlid) oon Jfinting er= veiebt er bie i'iünbung bei B.;cwbo. Acuieit ?fi ning läuft et in mein- füböftl. 9ttd)tung burd) ben Tfdiao= jang=©ee, nimmt oon OtC. bie Wewdffcr bei ,\ ho auf nnb gelangt nad) 5u=tfien=bien, von too er üib öfttidj bii 9Bang=fia^ing am jtorbufer bei in ben fdnfjiger fahren oerlaffenen alten Saufei bei vwaug ho läuft. Tiefen frettwnb gebt er bann nad) .v>wai=ugan=iu unb fübtoärti, aui ben toeftlid) ge= tegenen Seen, bem i3ung=tfe unb beut .Hae ■•ju-lui gelegentlich, äßaffer auinebmenb, ober an bai öft= lidj tiefer liegenbc Sanb überfdjüffigei SBaffer jur Vetoäfferung abgebenb, nad1 3ang:If<^0U5fu. vi;cn biet führen mehrere älrme in ben ,V.invtie=tiang. iraibifd)), hat feine einheitlid^1 Aonn, fonbern üt für jebei ßaiferreid) oerfd)ieben. Sic fi. bei öeiiigen 3tBmifd)en Bieicbi S>eutfd)er ".Kation (f, Tafel: Jnfignien, Jvig. 1), früher im fitbnungifd)a§e ;u 3lad)en, ift feit Ütuflöfung bei Sfteidji (1806) im SdiaRe ;u SBien verwahrt. Tiefer nad)gebilbetiftbieS.beiScutfd)enfiaiferi(f. iafel: Seutfdjer ffaifer. SEßatoöen, .H rotten unb Stanbarten, aui. 2), burd1 i^rlan oom 15. DIt. l-Tl aefdviiien. J.Kit ihr in 'i«erbinbttng fteht bie .«rotte ber Teutfdvn .Haiferiu (gig. 3). Tie anbern Si. finb bie oon öfterreid) if. Tafel: fironen I, 5ig. 17) unb :Huf;lanb (gig. 26), bie ebemattgen M. jyranfreidji (§ig. 25) unb SJraftlicnS (gig. 21 1. SttHtct, bic 111(111 mite; M '..;: ftatfertronc, ^flanje, f. Fritillaria. ftnifcrlainpc, f. vamven. ftuiterlirtje Roheit, f. Roheit unb fironpriiy. Soifcvlicficr 9tat, ein oom .Hauer ernannter SRat, in Slfafj=Sotbringen ein aus ÜRitgliebern bei 3Rinijteriumi hefteheubee SSerloaltungsgeridjt, irel d)t§ in (yrfatt be* franj. Staatsratei ali jioeite onftanj über Slngelegenbeiten entfdjeibet, bie in evftev Snftanj bor bie öeäirtiräte geboren. Niatferliiig, .Haiferpili, flaifcrfcbioamm, Öerrenpilj, Ifieridniuimm (Agaricns caesa- rens Scop.), ein [d)on bei ben alten ätömcrn locgen feines äBoblgefc&inadi beliebter iölättcrpilj 1 1. Agari- cus), ber in Saubmälbern, namentlid1 unter 6id)en unb Maftani.'it, in Sübbeutf d)lano , Dfterreid), Atautreid1, .Valien, Ungarn unb $olen loäd)fi unb megen feinci hodn'otcu öutei bem fliegen? pil3 etroas ähnlid1 fieht, fid) jebod1 oon bcmfelben an feinem gelben Sttunt unb golbgelben gleifdi leid)t untcrfd)ciben leint, dr roirb oon ^uni bii Oftober gefunben. ftnifcnnanöner, f. SDtanöoer. Staifcrmün,}eu,biemit bemiSUbnii unbDtamen ber röm. Maifer gef djlagenen- SJlünjen. SBäljtenb mau unter berSepubti! bie äRünjen auf berSSorber= feite mit bem Silbnii einer Gottheit Derfab, ttnirbe feit ber ciuigebenben Dleootutioniieit ba-> SBilb bei Öerrfcberi, in ber .Haiier;eit aud) bac- feiner G5e= mahliu ober fonftiger 3lngebörigett foioie eine ben Dtamen, bie £>ürbe unb (ihrentitel anjeigenbe Um fduitt auf ber sBorberfeite angebrad)t. Jlui ber jRürf ieite führen bie ff. oerfd)iebene Sinnbilber unb Teoiieu, SBilbniffe Don (Gottheiten in ganjer Aigur, meifteni Tarftelluuaen, roelcbe bie 3ieete ober fou ftige J baten be-> fiaiferi oerherrlidH'u. öiftorifd) finb bie Jt. bec-halb loertooll, »eil auf ihnen bie .Uonfulate unb Sribunate ber regierenben .Haifer faft regetmäfiig angegeben finb uub üe be->halh in oielen fonft ftreitigen gälten einen feften dn-onol. '.'Inhalt geroäbren. — SSgL (foheu, Description historique des monnaies Grappees smi^ l'empire (6 ©be., -. -'Intl., Ivir. 1880—86); ,xMtihoof Blumer, ^orträttöpfe auf röm. i'iüineu c2. Jlufl., Vis. 1893). Jtiiiu-rül, f. Petroleum. ftaifetpfaifo f. BfaU. ftaiicrpilä, f. fiaiferling. Snifctrcdjt, im SÄittelaiter ©ejeidinung fomobl für bie beutfehen 3Reid)igefefee ali aueh für ba;- rem. 5ted)t, ba bie beutfd)en ftaifer bie röm. Imperatoren ali ihre Verfahren in ber SEBettberrfd)aft betradne ten. '.'lud1 ber fog. Scbroabenfpiegel ift ali H. be u-idMtet morben. 3™ ©egenfati ju ihm nannte fid) ein Hehlerei SRed)tibud) einei unbetannten Ver^ fafferi aui bem 14. Aahrh. bai Heine ober luttite u. (bg. von (Inbemann, Eaff. 1846). ftaifertot, .öanbelibeseidbming für ein e menge von SSromnitrofluoreiceTn (Sojtn BN) mit Tinitronaobthol. Saiferfttgc, f. .Hrffhduferiaac. Saifcricttnitt (Sectio caesarea ober Hystero- tomia), dnvuva. aetnivt-r-lMliüdH' Operation, hei loeldjcr bie grud)t burd1 einen burd1 bie 33aud)beden in bie ©ebärmutter gemad)ten Sd^titt aui beut Seibe ber SDhttter genommen wirb, ^u neuerer ,!eit mirb hdufiii ber R. mit gleid)jcitiger irntiernuua ber ganjen ©ebärmutter auigefübrt (38erfa?)ren von "Borroi. '.Kotiveubia wirb ber ft., wenn bie grud}t, fei ei wegen Sngc ber ©eburtitoege, fei ei weiten eingetretenen Iobe-> ber DJlutter, ba-> Beden nicht ifit, finb unter 6 aufjitfudjen. ®aiferfdjtödmnt .Scatjevöiuittent 29 in pafficren Bermag. Sie Operation an ber Sebeiv bcn mar früher in hohem ©rabc gefäbrlid); Bon ben in operierten grauen ftarb etwa bie öälfte entWeber fogteid) infolge bes Stut»ertufte§ ober an ber fpätcr oft auftretenben SBaucbfellentjünbung. Sie ©efabr ber Operation ift burd) bie mobernen anttfeptifdjen Serbanbmetboben erheblich oetringert Werben. Sie .Uinbev werben burd) bcn St uid)t immer [ebeilb nur äßelt gebracht. Srofcbem ift bie 3abl ber gtüdlid) Dertaufeneii Operationen eine uidit geringe; \a es giebt mehrere woblbegtaubigte gälte, in benen ber k. an einer unb berfe(ben9ßerfonbrei, fetbft fünf mal mit gutem Srfolg ausgeführt würbe. Ttad) frühem gefe&lid)en 33eftimmungen, welche Bus auf bie Lexregiademortuo inferendooon SRuma Sßompüius äurülrcidjen, muf; ber M. auSgefübrt werben an grauen, welche nad) ber 2<. Sct)Wanger= fdjaftswodje fterben, wenn äuoerläffige 3eid)en Born Sobe ber gruebt nicht Borbanben finb; bod) ift bie grift Born Sobc ber SJtuttct bi§ ,unn Jobe bes .«inbes mir turj. gemer foll er unbebingt aus= geführt werben, wenn bas fiinb wegen Ungc ber ©eburtswege, in§befonbere wegen bod)grabigcr SedcnBcrengerungen, Weber ganj nod) serftüdelt aus ber ©ebärmutter entfernt werben fann, weil fonft bas Seben ber i'iutter in bie gröjjte ©efabr »erfekt wirb. 3" gällen, wo bas fiinb 3 war uidit uiiBerfebrt, wohl aber nad) oorgängiger 3erftüdetung (f. (5'mbrnotomie) auf bem nütürlidjen SBege aul bem UteruS genommen werben fann, bangt e<3 bou öcr 3uftimmung ber iUutter ab, ob ber .U. gemattet werben foll. Gin ©efets, welchem bie iUutter jmingt, ben .«. wiber ihren SBitlen an fidi »oUjieben su (äffen, giebt es nicht. Jlud) ber Ehemann l,at 1°'" 9ted)t, baä ui »erlangen. Söenu aber bie (5'rbaltung beä Sebeng ber DJhitter mit ber drbaltung bes Sehens bes fiinbes follibiert, geht bas Seben ber Kutter üor. Ser ©eburtsbetfer hefinbet fid) in einem sJtot ftanbe. öat er in einem fotdjen pflidjtmäfäig ge= hanbclt, fo fann er ftrafrcdnlidi nid)t nir Serant= Wartung gelegen werten, weil er bai .Hinb getötet bat, um bie ädutter 31t erhalten. Säfar foll nadj ber Serfidjerung be§ 9ßlinius buvrfi .H. ;,ur äßelt gebracht worben fein. — S5gl. SBadjS, Ter SEBittenberger .U\ oon 1610 (Spj. 1868); 5ß. äRuller, Ser mobefne St (Serl. 18M); Sänger, Ser it. hei Uterusfibromen hefcft i'ergleidienber IHetbobif ber Sectio caesarea unb ber $orro = Operation (Spj. 1882); Sdjaper in ÖotijenborfjS «öanbbudi be» beutfdjen Strafredjts», v5b. 2 (33er!. 1871); Clshaufen, .Uommentar jum SReidjäftrafgefeöbud) (3. älufl., ebb. 1890), §. 211, 3Jr. 4; 2)tittermaier, über bie ©tenjen unb 33c- bingungen ber Strafloftgfeit ber Perforation (im «Sceuen Strdjto bei Sriminalredjtä», 33b. 8, $alle 1825, S. 596 fg.). Ättif erfc^tuatnm , f. fiaiferting. Äaifctr^Iautern. 1 1 secjirtsanit im batir. 9ieg.= aScg. $fatj, bat 645,oi qkm, (1890) S1644 (40035 mannt., 41009 weihl.i l*., 04 ©emeinben mit 255 Ortfcbajten, barunter 2 Stäbte. — 2) 5ßc,rirt^ftabt im SSejirfsamt Ä. , au ber ÜBalblautet , in 249 m .sjbhe, an ber Weftt. 2lbbacbung be-S öarbtgebtrges unb an ben Sinien 3ceuntirdjen=31lannbeim, ff.= ÜJtünftet am Stein (59,7 kin), fi.=3figerj (5(3,i km) unb ber Nebenlinie fi.=Sautereden (34,2 km) ber 5ßfälj. li'ifenbabnen (öaupt=, SBeft= unb 3{orbbabn= boj), Sig bes 33ejirtsainte» , eines Sanbgeridjts lDber(anbesgeria)t ,'iweihrüden ) mit neun 3lmts= gcrichteu (H. , ftird^heimholanben , .Hufe! , 8auter= Srtitet, bio mau unter ft Bei eden, Obermofdjel, Otterberg, Diodeuhaufen, 35Binn= weiler, SBolfftein), eines 3tmt§gerid}t§, SRcnt-, ~.lieheu;ollamtes, eines SBejirfSgremiums unb einer :Heidishanfnchenftelle, bat (1890) 37 047 (18119 mannt., 18928 weibl.) @., barunter 13568 ftatbo= liten unb 7263§taettten,$oft erfter .Ulaffe, Jelegrapb, genu fpred)eiuricbtung, eine etiang. Stijtstirdie (13.' Jahrb.), 1880 renooiert,mitbemUnion§bent= mal aus weifeem SKarmor »ou .Unoll, sur (Irinnerung au bie SSereinigung bei- Reformierten unb Lutheraner 1818, eine Keine cuaug. .Uirdie (1711), alte unb neue tatb. ,Uird)e, Dtetbobiftenfirdu', ©önagoge (1885), ein ©eroerbemufeum mit ?lb= terlungen für (bewerbe unb Saugetoetlen, üebr= Wertftätten unb gad)furfen, eine uon "i^oit erhaute Arud)thalle (1843), ein Stabttheater, fönigl. pari= tätifd^es ©Ijmnafium (;He!tor Dr. Simon, 20 Lehrer, 9 klaffen, 300 cdnilerl, iKcaljchule, Lebrerjemiuav mit Sßräparanbenf d)ule , hLMiere 3Jläbd)en=, Sau= aewerfen=, lanbwirtfd)aftlid)e SBinterfd)ute; 9Baffer= wert, Jtanalifation , ©asanftalt, neues 6d)iad)t= bau^,3udit=unbÜ(rheitshauS,Siftriftslranfeuhaiis, öofpital, nihlreidie Vereine unb 32 organifierte firantenfaffen mit 12001) iltitgliebern. Sic be= beutenbe äjbuftrie erftredt fid) auf fiammgarn= fpinnerei (Stttiengefetlfcbaft mit 61000 gein= unb 14000 3wirnfpinbeln unb 1500 Arbeitern), 39aum= wollfpinneret (Vampertsmühle mit 1650 Arbeitern), v)iähmafd)iuenfabrifation (2 gabrifen mit 1200 2tr= heitern), Gifengiefeerei unb SSrüdfenbau (550 9lv= heiter), Stahlwcrt (250), 3Jtaf djinenf abrifation ; ferner beftehen grbfje (5ifenbabnwerfftätteu, Mejjel fdjmieben, medjan. SBerfftätten, ©todengiefjerei, 7 grofse Brauereien unb gabritatiou Bon Üigarrcu, fünftlichem Sünger, SDlbbet unb SotjWaren, !ünft= (id)en 33lumeu, Sduthwaren, Seife unb Sitber= rahmen, Sampffägewerle, Sd)teif= unb Sanbfteuv inbuftrie; jweiSianlen, 3!orjdnifwereiu, ftäbtifdie Spartaffe fowie ein Bejirfsgrcmium ber §anbels= unb ©ewerbefammer ber 3ßfa(ä. Ser grudjtmartt unb ber .vSol^hanbel finb bebeuteub. ®efd)id)te. Schon unter Sßippin bem fileinen nnr> «arl b. ©r. foll 51t .H. eine Sßfatj geftanben haben ; ber Jiame fi. fommt erft feit 1322 Bor. iyriebrid) Barharofja baute hier 1152 einen fiaiferpalaft. Sftu= bolf Bon öabsburg erhob ben Surgfleden jur freien 3teid}sftabt. Später würbe fie bjter oerpfänbet unb 1417 ber fiurpfatj ciivoerleibt. Son 1577 bis 1592 gehörte fie bem Serjog Johann Hafimir, ber fie er= weitertc unb bie Hugenotten aufnahm. Qm Sreiftiiv jährigen ffriege würbe bie Stabt Bon ben Spaniern, 1688 Bon SubWig XIV. erobert unb geplünbert. (5ine gröfjere Sd)lad)t fanb hier 28., 29. unb 30.910B. 179.", itatt,woberßeräogBon33raunfd)Weig,fiart33i(betm gerbinanb, eine Abteilung ber Sfllofetarmee, weldie unter 5od)e, um Sanbau ,ut entfeticn, burd) bas ©e= birge berBorjubredjen fudjte, nad) einem blutigen Kampfe jurüd'fchlug. @iu jweite» Steffen bei W. 23. ajcai 1794 gewann ber preufe. ©eneralfelb= marfdjall Scöllenborf gegen i'lmbert; in einem brit= ten, 20. Sept. 1794, fdilug AÜrft Bon .«ohculohe= Augelfingen bcn Unten glügel ber frans. iKheinarmee unter 3Jleunier. 1801 würbe St. Sejirf§bauptftabt be-S franj. Separt. Sonneroberg, unb 1816 fiel es an SaBern. 3m ^'oii 1849 war es währenb bes mifit, finb unter (? aufjitfucTjeit. 50 Saijerftuljl — Saifer-SBiI§eInt§=©penbe V'al;. äufftanbeä Suj Per ptoDifotifd)en [Regierung. ■ - Sgl. Seemann, Urfunblicbe ©efdjidjte bet Se= ürf->baurtftaPt fi. unb bei ehemaligen Meidjilanbei (SaifetiL 1853); ßollenfteinet, fi. mie ei mar unb iit (ebb. 1 860); Soft, ©efd)id)te ber6tabt .H. (ebb. 1886). Äaifcrftulil, Dultanijdjei ©ebitge im bar. fiteü greiburg in bei obettbetn. Tiefebene, notbweftltdj oon greiburg, liegt oeltig iioliert, beftebr aui 40— 50 Safafe unb Solerittegeln unb bebedt bei 7 km Steile, 15 km Sänge hup 37 km Umfang etwa km. 2hif bem bed^ten Serge, ben Meun Stnben (557 m), ift pben ein runbei ^lah, Per Jotenfoof, auj Pein .Honig [Rubolf I. Don >>ab->- bürg nad1 Per Sage ©etid)t bieh. — 8. Wirb aud) ber Sönigiftubl ft. b.) bei öeibelbetg genannt.— Sgl. finop, 2er fi. im Steiigan (Spj. 1892). Saifcrftuftl, Stabt im Sesitt ,',uv;a* bei fd)toei;. Rantoni Slargau, auf beut iHbbange eine» Sergei am Unten Ufer pc-> [Rbeini , über Pen eine neue eiferne Stüde fübrt , an ber Sinie Stein= Sädingen = 3Bintertbur (Station SBeiadj S.) ber Sd)weiget Morbbabn, b.at(1888) 370 (f., barunter 44 Goangelifebe; Soft, £elegtapb, einen Surm mit rem. Unterbau; Stidferei. $taifcr*ujcrtf), Stabt im preujj. [Reg.sSej. unb öanbtreü Süffeiborf, 10 km nörblid) Don Süffeiborf, tedjti bei SR&eini, bat I L890) 2379 G, barunter 756 @pangelifd)e unb 35 Sjitaeliten; Soft, 2eiegravb, eoang. unb fatb. Hirebe, eine 6e= rühmte oon Saftor Qrliebner (f. b.) gegrünbete Sia= toniffeuanftalt, eine Gmeritenanftali für Scieft« ber (Srjbiöcefe Mein, mr ,leit unbeuutu, ein fatb. Sranten= unb Sßfieget;aiis. SMit ber Sialoniffen= anftalt Derbanb ^liebner admä^lid) aujjer ber ba= felbft bereite- beftebeuPen.Kleiutinberiebule unb bem Sifrol mit bem SMagbalenenftift 1836 ein ,Uvanten= baue (1889 neu gebaut), 1842 ein SSaifenftift für OMäbdjen aui mittlem Stänben, eine Seitanftalt iür weibliche ©emütitrante (1852), ein geierahenb= hau* für Pie alten unb trauten Sd)Weftern (1854). •Jladi feinem £obe taut 1865 eine Siatoniffenfdjulc utr öeranbilbung jüngerer SMäbd)en für Pen Sia toniffenbetuf taui. -Tic Slnftalten ;u 8. fmb feit 1836 auä bem Keinen ©avtenbauie ui Strafen mit ftattlid)en ©ebäuben angewachsen, in benen täglich, 850 SMenfdjen beföftigt werben. Sie ,labl Per Stationen, barunter Saito, Sufareft, Seft u»b ;Kom, ift 1889 bereite auf 214 mit inigefamt gegen unb 1702 Don ben Baifetlidjen unb Steufcen erobert warb. — Sgl Siffetyoff, Sai Jiafoniffemiliutter= baui ni 8. am :Hbein unb feine iodjterbäujer (neue ätuig., Raiferiw. 1892). Saifertbalcr, ehemal-> Jhaler im 20:@utbenfu$ ober ffonnentionitbaler = 1 SM. 21 Sf. 1 3. 9ftaria= ihevefientbaler.) Jtoifcrtintc, f. 2inte. fiaiferrranflitnonabc, f. ©ebeimmittel Jtaifcr=2öilöclme*=5nfeln, J(rcbipel oon ied-6 gvpv.ern gnfeln im fübl. Siimeere, ;,u Girabamlanb gebevig, jtoifdjen 63° unb 04= 30' toeftl. S. Don ©reentoid), bat etira 110 km Sänge. Jabinter bie 28—34 km breite SiimardEftrafje. Jtaifcr = aSilhelme' = 2anb , 2 e u t f di = Dl e u •■ guinea, ba-> unter beut 5d)urje be-> Jeutjdicn Seidji itebeupe ©ebiet ber Dleuguinea=(iompagnie, im ncvbpitl. Jeil Per ^niel, roirb lpettlid' oon bem bcllauP. Seil, füblid) oon Pein engl, teil Per Juiel begrenjt. Si eritredt fteb rem 141. Sängengrabe ofttoärti, feine füblid)fte ©renje fällt mit bem 8. fübl. Sr. ;ufammen; e§ bePedt 181650 qkm. fi. ift in ber 6au»tfad)e ©ebtrgilanb, nur ber ~3for= Pen entbalt eine ettoai aujgePebnteve Obene (f . Äafc ferin=3tugufta=t5tu6); fonft fteigen faft an Per ganzen .Hüfte bie ©ebirge (teil aui bem SMeere auf ober (inp nur burd) ein febv fd)malei fiorallenoorlanb oon bemfetben getrennt. Stnai genauer betanut iü bü je|t mit bai öinifterregebirge. ßi frteubttote pie meiften anbetn oon M9B. nad) 2C. Sin SEßaffer= laufen iit bai Sanb jebr reid), boeb finb ei mein nur ©ebttgibädje. ü'iit Kämpfern befabrbar unb nur toemge, barunter ber gewaltige Kaivvin i'luguita-- 5lufe. über baiMma, bie geolog. Serbältniffe, Aleva, Aauna unb Seoöltetung f. Meuguinea. Über Serroalrung,3lnbauunböanbelfott)ieHolonijierung f. Neuguinea =Eomoaqnie. ,v>ier;u Ratte: Kaifer= 3Bilbelm§=Sanb, SiimardE=3lrd)ipel, ca- 1 o in o n = u n b SM at f b all=3nf ein. ".mihi) SM. geftiegen. 3n S. unb Umgegenb befteben eine median. Seibennebetei, eine djem. garbmarenfabrit, eine ~l>arier= unb Stefsfpanfabtil unb eine DrgelbauanftaÜ; Sofdlfdjiffabrt smifo^en Süffelbotf unb ütbingen über S. — ~lurriu oon Öetiftal fd)enfte bem beil. Suitbett Pie Mbeininfel, auf loelcpet biefet bai filoftet fi. ftiftete; um bai ftlofter entftanb balb betört. 3" bei 124:; doH= enbeten roman. Stiftüirdje beftnbet fid) ber Me: liquienfdjtein mit ben ©ebeinen bei ^eiligen. Slnno oon fiöln entführte bier 1062 Pen jungen ßönig öeinrid) IV. gnebtid) I. Satbatoffa etmeitette bie fatierl. Sfolj« "on ber nodi gemaltige SÄefte an Safalt=, 3;tad)Dt=, .iiegel- unb Sufffteinbauten dop banben fmb. Son ba an fübrte ber Ort Pen Mamen 8.; früber bief; er Suitbertu§=9Bertb. Seit Anfang bei 14 ,ic man unter 8 ocrmiBt, fini unter 6 aufjufuc^en. mnbett Rablftellen nehmen Ginlagen im Setrage oon 5 SM. be> einem Sielfad)en oon 5 SM. ent= gegen, toofüt ber Sejug einer SRente ober einei Rapitati (ftübefteni mit GSnttitt bei 56. Sebene= iabtei) auibebungen »erben Eann; bie .vobe bet= felben bemifst ftd) unter 3ugtunbelcgung eine? 3in§= fufsei Don 31., lU-pi. nad1 bem Seitattiattet. So betragt 5. $\ für 5 1U. Ginlage bei einem Hinbc, toeld)ei im 1. ,uibre Detfidjert »itb, beim frübeften gäKigfeitStermin Pie [Rente jabrlub 4,:: SM., bai Kapital 57,n 3K., beim fpäteften gälligfeititetmin mit 7i ' oabren bie Sftente 19,oi SM., bai Marital 151,25 iU. Ginc Münbigung ber Ginlagen, in ber Megel erft nad) 5 ^abren, ift jetjt in S)tmglid)leits= fallen aud) fdjon nad) 6 SMonaten uildfüg. Si§ Gnbe 1893 waren im ganjen 1723] [Ölitgliebet eingetreten, baoou Waten 13325 al-> fold)e oer= blieben; 968 Serfonen batten bü babin Dienten erbalteu. Z ie SMitglieber geboren ben oer)d?icbcnften Serufitlaffen an, nur 511m geringen Seil ber KAISER - WILHELMS LAND, BIS M ARCK - AkCHi lici-i.-kl.ll n .s ' Roiv satloTis-r.exikDn. 14.Ati.fl IPEL SALOMON-UND MARS HALL - I N S ELN K. A. Brockhmis' Geugr.- tu-tl»t. Anstalt, Leipslg. $atfer*2Bifljetm=©tiftimg — Safao " 1 ol SlrbeiterbeBölferung. Tic Einjablungen betrugen 1892/93 358080 DM., bie oereinnabmten ,'>infen etroa 352000 2)1., bie ausgebauten [Renten etwa 202000, bie Sapitalien runb 30800 9Jt., bie SSer= roaltungsfoften runb 45 00i » DJt. Ser@atautiefonb§ belief fidi Dftem 1893 auf faft 2 Hiilt. 3JL, bas Sectungslapital auf 6,2 DJtitl. 2Jl., ber Sid)erbeit§= fonbi auf -425 48 l,?i 3JI. ober 6,9 Jßroj. bei T edung§= tapitais. Surdj Slufiidjtsratsbefdjlufj 00m 6. ©e^. L890 wirb für jebe Einlage, bie Bor fem h ?lpril L886 beftanbunb 31.3ftärj 1891 nodj beftanb, nad)= träglid) eine breiprojentige Siuibcnbefürjebeä SSer= ficbenmgsjabr gewährt. SBeitcrc fiberfdjüife werben baju oerwenbet, Unternehmungen, weldjebas" SBobt Ber arbeitenben 33csölterung im 2lugc (toben, bunt Beiträge 31t unter jtüUen. ,vür foldje ; iiuode finb in ben ©efdjäftä jähren 1886—93 115000 SK. gejault. Sögt. Stämmler, Tic ff. (SSerl. 1880) unb bie 3jabrc§= beriete berfetben (23crlin); öanbwörterbud) ber Staatstoiffenfdjaften, 33b. 1 ßena 1890), S. 230 fn. Äai|cr = aöil^clm--«tiftuiifl, f. ^uBaliben- ftiftungen. ftaifersahl, f. 3nbiltionenc»llus\ ftaihmvm, f. Slpfelblütenftedjer (ffäfer). finjar^, S3oote ber ESlimo (f. b.). M a\aputbaum ( ff a j epu t b aum) , einige ".'Uten Melaleaca (f. b.), au§ benen bai Majaputel (f. b.) gewonnen Wirt. ftajapüröl (ff ajeputöl), ein aul ben Slättern beä ffajaputbaum= (j.Melaleaca) butd) Tejtillatieii targeftettte» ätberifebe* £1, blafarün (butdj ffupfer* gebalt), Bon einem fpec. ©ewidjt Bon 0,915 bis0,9so, im rcftifijicrtcn 3uftanbe farblos. Es wirb auf ben DRotutten gewonnen, ineift oon Eingeborenen ber lleinen Ignfel 33uru, oftlid? Bon Gelebes, bargeftellt unb f ommt über Singapur in ben .vvmbcl. Es beftebt 311111 größten Seil aus ffajaputöl, <'K1Hlsü, bas iMircb nnebetbolte fRettiftfation über Sßbospborfäure: anlmbrib unter Slbfpaltung Don 1 SKoIetül SBaffet in ffajaputen, CU1H1G/ Bon lniacinthenäbnlidvm ©erudj oerwanbelt roirb. 3Ran braiuht bas ff. in ber SÜlebijin als SReijmittel, namentlich äu|erlid), 3. 33. beiStetBenfcbmeräen, ©iebt, gäbmungen, als SBurm: mittel unb (in ben hohlen ,°,abn gebrad)t) gegen .iabnfdimer,en, auch ju Einreibungen unb 2Bafd}un= gen, 3. 33. nun Vertreiben bes Ungegiefers. Würben Pbarmaceutifcben ©ebraudi mufj bas robe öl, um es öon ffupfer nt befreien, mit SBaffer befttlliert Werben. 9lur feiten tommen in Suropa bie Samen bes ffajaputbaumS (Semiua Cajaputi) oor, bie ihre SBirffamteit bem ätberifdjen öle oerbanten. S)as ff. wirb nidit feiten Berfälfd)t. 5)iefe§ Berfälfdjte ff. ift bnvd) fein SSerbalten gegen 3ob, mit bem es für entjünbet, ma-> bei bem ed)ten Dl nidit ber Tvalt ift, ;,n ernennen. !^n bem älrjneibucbe für baä Seutfä^e iUeid) ift bac- ff. nicht enthalten. Safe, .luai. (f. b.). Sajclt, öauptftabt ber Qnfet 33uru ftajepHtbnum, f. ffajaputbaum. Sajeputöl, f. ffafaputbl. Jtajif (ffai'f, türf.), fd)(ant gebautes ga&rjeug, in bem man nur mit untergef autogenen ©einen fifeen t'ann; Jtajiftfdu, Ruberer auf einem ff. Sajolicrc» ifvj., fpr. fafdbo-), liebfofen, fdnnei= ajeln. Jlajubaunt, Stcajoubaum, f. Anacardium. Jinjung, f. Quai. Jiajittc, Der SBo^nraum be§ ffommanbanten ber ffriegSfdjiffe ; bie ff. befinbet fid) in ber 3ld>terbatterie Sl.tifrl, bie man untev S Bct ober in ber Kampagne (f. b.); auf [ytaggfebiffen iü aufierbem eine •Jlbmival-jtajüte inirbanben. Sluj 5ßaffagierbampfern bienen bie ff. jutn i'lufenthalt bei ffapitänf unb ber «ffajütgpaffagiere >. Srfte ff. entfpridjt ber erften fftaffe, jweite ff. ber jweiten fftaffe ber ßifenbabnen. x'lnf ben übrigen öanbels= fdnffen ift bie- ff. SBo^nung be§ ffapitänö unb ber Steuerleute. ftafa, ^apageienart, f. Dceftorpapageien. ftatiiöit (Plictolophus), eine in äluftralien, ben iltoluffen unb ben Philippinen einheimifche $apa geiengattung, Weldje fid) burdi eine aufriebtbare Aebevbauhe aufbemffopfe, furjen, breiten, auf ben Sd)neiben gebahnten Sdnmbel, (urjen SdjWanj unb gebrungenen Körperbau au«uncbnet. Tic ff. finb febr anfpred)enb gefärbt, häufig rein weife, rofenrot ober bunfel, feiten Bleifarbig bunt. Sie leben in ihrem SBaterlanbe in Sdjaren öon jyrücbten, itör= nern, graben aber audi ffnoQen unb 3wiebetn mit bem Schnabel au§ unb geböten ,111 ben gelebtigften Papageien, bie febr leicht fpredjen, fingen unb allerlei ffunftftüde mad)en (erneu. 3)iau tennt etwa tu 'Jlrten, Don benen ber jart rofenrot unb grau ge= färbte 9tofen!afabu (Plictolophus roseicapillus Vieill.) am bäufigften nad) Europa gelangt unb fdiou für 1 2— lö Sfll. ;u haben ift. Ter grofse weipe ^'> e l b baubenfafabu (Plictolophus galeritus Lath.) toftet aud) nur etwa 20 3K., ift aber wegen feinei . Tic eine Slrt be§ [Rotten» beftebt barin, baf; man bie Söhnen famt bem anbängenben ArudHmarf einfach in bie Erbe eingräbt unb fie einige Sage einer fd)wad)en Selbftgärung überlädt. SRadj einem anbern 33er= jähren legt man bie 33obnen 24—28 Stunben lang in v>ol; ober ©teintröge, bie oben jugebedt Wer= ben unb unten mit 3lbäug§Sffnungen für bie bei ijjt, fmi unter (i aiif.iuiucTjen. .stafao ber ©ärunq beS nod) anfjängenben jyrudjtinujeä fid) bilbenbe glüffigfeit oerfehcu finb. -Nad) bem Motten »erben bie Sobnen an tov Sonne getrocf= net iiixt> bann burd) Steiften pon bem anhängen; ben grudjtmarf möatidjft befreit Socf) behalten ric gerotteten SBoljnen einen füt fie djarafteriftifdjen tunfein erbigen Überzug, loäbrent bie ungerotteten Sonnen , fie birett nad) ber Qirnte getroefnet wer* reu, fid) oon bem aubängeufeu ÜRuI burdj bleiben ooüfommen befreien laiieu, weshalb ihre ©djale fie natürliche fd)ön rbtlid)e jyarbe fowie bie Siberung u'igt. AUaugelbaft gegärte SBobnen unb geringere Spielarten »erben nun ;lmedc ber sßräferpierung mittele roter (5rbe gefärbt ober getbont I engl. clayed). Tie ungerotteten Dolmen fdniierfeu berb unf bitter, fie gerotteten jebod) beteutenf milber unb aromatifdjer, aud) iit bei ibnen, aaä ihre 8ager= iäbigteit erbebt, bie .Heimtrajt getötet. — ^m.ara, SBafjia, 'Diaranbon l: glatt, feileiförmig, fdjön braunrot, an fem einen 9tanbe fall eben, am anfern ftarl EonPer; 2) Eapenne: außen graubraun, innen blaurot; 3) Slntitlenfafao. a. iriuibob: grofs, iebr breit, platt, faft fdjWarj: braun; b. Diartinique: länglid), platt, braunrötlid) ; c. 2t. Tomingo: Hein, platt, fdjmat, bunfelbraun= oiolett. B. (Gerotteter M. ober grbfafao: 1 1 AUerifauifdH'v ober Soconufco: Hein, ftarl fonper, gotbladfarbig , aromatifdj, milb; 2) SSmeratbaS (auä (i'euafon: fem oovigen äbnlid1, nod) Heiner, fimfler; 3) ©uatemata: fehr grofs, ftarl fonper, an ber Spi&e fdjmat, feljr milb unb aromatifd); 4i Ka= racas: blapräuntid) mit grauem, erbigem iibenug, ©efdmtacf milb unb augenebm: 5) ©uatiaquil (auS (i'euafon; faft fetteiförmig, platt, braunrot, ruiu lig; Hl JJerbice: flein, außen grau, innen rotbraun; 7i Surinam unf (Sffequibo: giemtidj grofj, aufjen ni'imitiiggvau, innen bunlelrötlicfjbraun. SBie fid) bie Sprobultion auf bie einzelnen Sänber verteilt, iit uniuöglicf) anzugeben, fa man ben SSer= braud) im Sanbe felbft nidjt fennt; bod) läßt bie folgenbe Tabelle, fie fie StuSfubr aus ben 9ßro tuftionsgebieteu im Tmrdjfcfmitt ber ,\. l*<5 — 85 giebt, einen Schluß aud1 auf fie Sßrobuftion ut. S ä n f e r Stuäfuljr Scuabor 14000 Jrinifaf ! 5 500 öeneäuela 3 500 ■üvafilieu ■">"' 28 361 3üfammen 1 30 755 Tie Umfuhr in ben freien Serfefjr beS beutfdjen Zollgebietes Detief neb 1892 auf 7461 1 im SBerte Pon 1 1 1 893 1 K H 'AK ■ SlndingangSjoli tourb en 2611 000 Di . erbobeu, f. i. <>,; Sroj. oom gefamten .jollertrag Strtifel, ti.- man unter S ben unf 5,s ~t;i. pro ffopf. Ter Serbraud) betrug (1892) 7483 t, b. i. auf ben .Hopf 0,io kg. 'Dach ehem. ;'(nalojen finben fidj im S. folgenre Stoffe in loedifelnfen Giengen: StSrfemebl, (5'itoei|V rUrote'initbrver, ,«tt, tieliulofe, ;Hobr= unf ttaa-- bennider, Mafaorot, Jbeobromiu, SBaffer unb mine= ralifdje Stoffe (Slfdie). Sem ©etialt au C'iioeiv, tbvpern (14—21 Sßroä.) Perbanft ber >i. feinen '.Uäbv toert, bem Mafaorot fie röt(id)e iyarbe unf feinen eigeutihulidu'n ©efcfimad unf bem Jbeobromin. einem 1841 oon SBosfreilenffn eutfeelteu, bem (iai fein äbulidien ällfaloib, feine neroeubelebenf e "iL!ir: hing. Ta-> jyett, fa-> bis ;u 50 l^roi. in reu .Hernen enthalten ift, fommt alä Mafaobutter (f. f.i in ben Öanbel. Tie .«auptoertoenfung finben bie ttafao- bobneu jur ,)-abrifatiou ber Mafaopuloer foioie ber 5d)ofolabe (f. f.i. gär beife ,\abritate werfen fie ^obnen nmädift geröftet, fobann unter li'ntfevnuug ber Sd)alen auf oerfdnefenen 2)fafcbinen fein jer= fteinert. Sie fo erhaltene fi a t a o m a f f e ift ba-> Sht« gangSprobuft für bie Sdjofolabenfabrifation fo= loobl afö für fie perfdjiebenen im ©anbei befann= ten fiafaopulper. 3Jon biefen jeiefmet fidj ber ipubcrfafao burdi feinen geringen Aettgebalt il'ii— i'."> SJ5roj.) unf fie bamit bebingte leidne Ser= bau(id)feit auc-. Tie für bie öerftellung f iefer Sorte nötige teilioeife ßntfernung be» Aette-> au§ ber Kafaomaffe gefduebt burdi beiße* Muspreffen; gän.v lidj ein jenen i entölen i läjst jidb, ber M. nur mit tt)em. 'AKitteln, fie aber im großen nie angeioeufet ioer fen. (^eioöbnlid'e Safaopulper (nidbt entölte) löfen fidj nid)t PoQftänbig in beinern SSafler, f. b. fie geben beim Alufgießen mit fodjenbem vJi>af)er mit fiejem feine innige ißerbinbung ein, fonberu e-> fdn'ibeu fid) mäfferige Seile auf ber C6erfläd)e fe-;- ©etränfeä ab. SßoUftänbige Vöelid'feit erbalt fa-> $utper erft burdj 3ufa§ Don Stßalien. Soldjer lö-> lieber ob er bollänbifcber ,Ü. enthält 2—5 $voj. $ott= afdje refp. Sofa unb einen geringen .'Uifan r>ou fobleufaureiu A'iaguefiuin. Tie 3Serfudje 3ipperer£i, fie fdjarfen Sllfdlien burd1 bie milbern 'Jlmmonium= Deroinbungen \u erfeßen , babeu nun teilmeifen 15" r fatj ber erftern geführt. Jn neuefter Seit hat mau gefunben, faß fidj fie pollfommene Vö-Michfeit ber Safaopuloer aud) burdj forgfättigeS 3ft5ften ber %faobabuen erueleu läßt, ioa>> aud1 nod1 ben ^or= teil mit fid1 bringt, faß bie Silbung brenjlidjer Stoffe, fie fa* "Alroma oerf erben, folpie ba§ Uu perbautidjtDerben ber EiiDeifjbeftanbtcile oerbütet mirb. (S. aud1 Sdiofolabe.) Tie bei ber Sereituug ber .Hataomaffe abfallenben Sdialen werben al-> Hafaotbee oerfauft unf bilben wegen ihre* ©e= balt-> an Jbeobromiu ein anregenbeä (Setränf, bac- billig, aber nieht moblfd-nnedenf ift. ©efd)id)tlid)eS. Ten (Europäern nunfe ber X. L519 burd; Eorteä befannt, ber ihn bei feinem ©tn= bringen in i'ierito im allgemeinen Sebraud) bei feit -JlUeteu fant; bo* mar er fort ben 1325 Pon ten 'AUteten unterjod)ten lolteteu fd>ou »emaffoiä ein Aabrtaui'enb porber befannt. SSeiben Söllern bien= ten bie .Uafaobobueu (agtefifd) KakaohaÜ) nidtt nur als 3tobrungSmittel, fie bilbeten bie einüge überall gangbare AAiüuie, in ber aud1 fie 9ßro»injen ihre Steuern an bie Sftegierung be;ab!;eu. Corte; fanb bei SKontesuma ein ungeheure* .Uataolager oon 2 ' . '.Hüll. Ißfb. Ten ©ebraudj ber fiafao bobin u ali SKünje fanb nod1 öumbolbt in ©ofta= SHica. Tie geröfteten, gefebälten unb geftoßenen ^obueu lourfeu mit falteiu 39affcr anaenibn tie •mifit, iiii? unter <5 aiiisiijue^cn. $afao6auin warme Bereitung führten evft bie Spanier ein), von ten &tmen mit OJcaiSmcht gemifdjt unb ftarl ge= roürjt, pon ben SBoblbabenben and? mit öonig ner fegt. S)aS bidflüificje ©etränf nuirbe Chocolatl (pon choco = fcbäumen unb atl = SBaffer) genannt. Sie Senntnil bcS ff. blieb für Suropa lange 3eit auf Spanien befcbräntt, bt» ber Italiener e Sejckb= nung für bas Staune 1-ulivv (f. b.). ftofrtoror, f. fialao iS. 32b). fiafaofeife, f. ßafaobutter. Hataotfyce, f. ffafao (S. 32b Ratapo, Sßapageienart, f. Sladjtpapagei. SafaraUt, j>oljiorte, i. Lecythis. Äafarbifta, ©ebirjje in (SpiruS, f. $inboS. Jtafcrlaf , foniol n»ie ällbino (f. SltbinoS); au* fooicl irie fffld)enfd)abe <;. b.). 8a-tt)]en, f. ffa tfdnn. ffafinaöa, engl. (Focanaba, Seehafen unb .öauptftabt bes* SiftriftS ©obaloari (f. b.j in ber htbobrit. Sßräfibentfdjaft SMabraS, unter lß° 57' nörbLSr. unb S2J 13' öftLS., bat (einf*liefjlt* cor aitftabt 5)fd)aganabbapur) 1S91: 40553 (£. ÖauptauSfubtartifel für Europa finb: ^Baumwolle aus @obatr>ari unb ffiftna Ibie in ©antut [engl. ©untoor] geprefst it>irb), clfamen, 3ucfcr unb SRetS ; eingefühlt loerben (5'iicn, ffupfer, Starte unb (§c- tränte. Sie [Reebe ift eine ber fidherften an ber ge= fdbrli*en ffotomanbettüfte. Hatte, eigentümli*c, in Japan, 2luftralien unb Jinbicn enbemiiebe ffranfbeit. (S. Seriberi.) Safo... (gr*.), in 3uiammenfe&nngen fooicl rcie f*le*t, übel, gering. [Säfte. . ober eine? Organ?. Safoftjntbcton (gr*.i, fohlevbaft 3ufammen= gefegtes ÜBort. SafotbÄntic (gr*.), SKifjmut, ©abnfiun mit öetftecftet ^o-:-heit. .ffatraciiigbi^ailcit, f. Rhus. ffafteett (Cacteae), $flanjenfamilie auä ber G5ruppeber Jitotnlobonen mit überaus äablrei*en Slrten; man tennt ihrer bereits etroa 1000, bie cielen Siebenformen ungere*net. Sie ff. gehören auef*lief;lidi älmerita an, wo fte auf beiben Seiten be§ sSiquatorS bis Ghile einerfeitä unb Sanaba anbererfeitg, bauptfadili* aber in SKerilo fi* finteu, al§ ungeheure ffugetn (3Motafteen), als ineleetige Säulen (Gereen), als" 23üf*e mit blatt= artig verbreiterten einfachen (v$t)Bllotatteen) ober gegliebettcn (@pipb9llen) Siften, at§ bi*ter Sta*el= rafen (man*e ßdjinocereen), als langgeftredtte frie- djenbe ober tletternbc S*langen (man*e Gereon i, als binfenartige (Rbipsalis) ober belaubte ($eireS- cien) Sträu*or unb Säume, oft mit grofeen far: bcnptoÄbtigen , buftenben Slüten. Stile ff. haben floiktige, oft febr faftreifbe Stengel unb 2ifte, loeldje jebo* bei oietenoon einem f eften öoljförpet bureb sogen finb, fobafs ber birfe fleif*ige Seil nur als :Uinbeulage ju betrachten ift. Sie meiften fmb blattlos /nur bie i^eirescien baben mabre Slätter unb bei otn Opuntien ftnb fte ju binfälligeu pfriem: lieben ©ebilben pcrtümmert, im übrigen aber bur* Sduippenhaare unb Sta*eln oertreten. Sie ff. jinb in mohrfa*er Sejiebung nütUidv ©oträ*fe, 5ab(rei*e Sitten baben efebare Am*tc, von anbern irorben bie holüaon Seile, bie jirar febr lei*t jinb, aber bo* grof;e Tveftigtoit befigen, ;u »erfdjiebenen Sieden benuht, mieber anbete bienen sut öerftefluna oon unbur*bringli*en 3au= uen u. bgl. Jim tricinigften aber finb von ben ff. mehrere' Cpuntia = 2lrten als Srährpflanjen ber S*arla*laus, meldie bie Eodjenitte (f. b.) liefert. Tic M. geböten ui ben anfprudjlofeften aller Sßflan= jen. Sic natürli*on Stanbotte ber meinen arten i'inb biebaumlofen, ftcrilen, fteinigen s>o*ebenen in äUcritp, trofelbft fie bie lange anbauernbe, oöllig regenlofe beifce ;Aabie-5.;eit, in ber alle anbern (3e- iDädjfe oertroefnen, obne9Ia*toil ertragen. Jagegen vermögen fie ni*t in bauernb naticm ©oben iti ge: beiden. Sementfpre*enb muffen fie au* im @e= irädK-haufc ober 3immer tultioiert werben, i'can pflamt fie in fanbige 8aub= ober iMafoncrbo, hält üc Dom Arübjahr bis uiiti öerbft Wäbrenb ihrer Vegetation gleidjmäfeig feudjt, jebodj ni*t ju nafs, unb giefjt fie mäbrcnb ber iHuhccit im SBintet faft Strtifel, tiie man unter Ä DcrmiBt, finB unter G aufäii[uc5en. KAKTEEN. f.. - ■ ,' „n K'^f' ' M';"r:i '•"'■'■"«•|l'r"'"' Sahn... CoohenillekaMus). 2. Pilocereus senilis Lern is, nhaupttaürtus) 1 Cereus giganteus ÄV^eön ( Riesen.- Kerzenfeürtus), a Blüte 8 Pruch.1 + V, m - K ™ Tl':; : ,' a"*l;7,?;T WtawataMwrt 5 ahipsalis pari xa /., Abweklender RuC- te *SteSfcS2iw^?rw!?fS ^lUS . C (Gemeinei Melonen kaktus) ftciftiisgeorgine — Salamajoo 35 gar nidjt, Sie mciften Sitten fBnnen bei 5—8° R. SBärme überwintert unb im Hemmer in§ Ateie ge= itellt werfen, anbere »erlangen einen bauernben Stanbort im ©eroäa>3bauie ober Zimmer unb im SSrnter 8 — 12° öeijiDätme. 3Won vermehrt bie fi. burdb Samen, Stealinge unb SBerebelung. v>ier;u bie Jafel: Ratteensjur ErEtärungtigl.bieSlrtifel: Cereus, Echinocactus, Eehinocereus. Echinopsis. Leuchtenbergia. Mammillaria, Melocactus, Opun- tia. Phyllocactus, Rhipsalis. — SgL gerfter, .'öanb; budj ber ßatteenfunbe (2. 2lnrl, Sps. 1886); Soul, 3ßuftrierte§ öanbbud) ber ßafteenfunbe (Stuttg. 1890 : £aage,Rafteentultur(33re§l.lS92); !Kümp= ler, Sie Suttulenten (93erl. 1892 ftattuCgcorginc, f. Dahlia. Saftu£fct)tlblau#, Jooiel ieie EodjeniUe (f. b.). Saftu^fittttt), [. Reilfdbroanjjittidje. Safuang, f. ^eljflügler. ftafumtnallautc, i. Saut. Sal'a (arab.), fooiel rote Eitabette, 53urg. Sala, Rtofter bei Sßarte, f. (iala. ftalabat, j. tialabar. Kalabarbolntc, i. Physostigma. Jlnlnbaifc (fpan. calabaza; frj. calebasse), glafebentürbig, aud) ein baraui reriertigte» SrinE= gefäjj. [Crescentia. ftalabaffcnbaum (Ralebaff enbaum), f. ftalabocf, f. Slntifope. ftalabrefcr, breitf rempiger, beber, feit? miau: fenber, uriprünglicb reu ben Seteobuern Gaiabriens getragener öut r>on roeidjem Sitj, 184S xUbjeicben ber SRepublifaner. ftalabc (fq.), in ber SRcitfunft eine abfdjüfflge 2(nbohc in Üteitbabnen, ;ur SBenutning für Sreiuiv= Saläfat, f. Ealafatu. [nr>ede. Jtalabatt, Ralabara ober ßarri = farri (b. b. bie peinigenbei, fanbige Steppengegenb in | Sübafrifa, noi'cben bem bügeligen Seil bes" 93e= Hd)uanenlanbe§ im D. unb bem Samara; unb @ro(s; •Jiama'.anbc im 2i;. , an bem Drarrjeftufs , bilbet bie gerttesung bes uufrudnbaren imfdnuannlanbes groifajen beut Dranje unt> ben Rarroobergen. Sie buta)fd)nittlid)e .«che beträgt 1200 m. 2er roeftl. Seil Eennjeidjnet jidi burdi jablreicbe ton 9R9298. nad) 35C. ftreicbenbe Simentetten, bie faft überall bidn mit Säumen unb Sträiutern bebest finb, ber bftlicbe bureb größere unb Heinere .Hefielbilbungen. ÖJtlict) rem Jlofop nimmt ber Saumbeftanb ju, im Slotben, bei Setnititang, »erbiebtet er fidi mm SBalb, ■ ber bauptfädilidi au-? Ramelborn=, SBaftarbborn- unb SBlaubäumen beftebt. öon •Jluguft bis\2lpril fällt reicblid? Stegen; bas ganje 3abr batten nur wenige RejfelSBaffer, teie Sebutitang, SJJatba, 23itter= rcaffer unb Cfui. Söährenb ber Srodenjeit bieneu jroei ©urtenarten, bie 3iaras (Acanthosicvos hor- ridaWeho.) unb bie Hafferngurte, al-3 roafferbalttge Spetjen unb roerben r>em 3>iei? febr gern gefre))en, mie fte aud) ben öottentetten all Siebling-Mpeije bienen. ^\n ber ganjen fi. ftnb ctica 150 ha in S3e= bauung , bauen ein Srittel nur mit ber &afjerm gurte. Dtur ber nerbt. Seil ift oen ;er|treuten 33ujdi= mannfamitien unb wenigen Setfdjuanenftämmen, befonberä S3a=!a(ai)ari (i. b.) beroobut. Ser 3Bilb= beitanb ber S., bie trüber ui ben rcilbreicbl'ten @c= genben ©übafrifa§ geborte, ift jefit gering, ©iraffe unb dien ftnb nur noeb Dereinjelt, ebenje Strauße; häufiger unb 6nu*, ©emsbbete, öartebeeft, Springs böete. Söroen finben fidi nur roeftlidi con £ebuti= tang , Secparben , SBilbfafeen unb roilbe Jöunbe vu- SIrtifcI, 6ie man unter S oerm einjett im ganjen ßiebiet. 3<»blreidj jinb bie Sd)lan= gen, befonber? bie -^uffotter. 1892 rourbe bie Ä. Dom Hauptmann 6. ton Arancei« bereift (oat. ten Seriitt im 1. öejt ber «3Jtirteilungen au-i ben 2cbug= gebieten», 1893). Salätd unb 3ctce^, bie Soreabeu (f. b.). ftalatt, 9KineraI, i. Sürtis. Ralafaua; fiönig ber canbroicfeinfeln (f. b.). Jlalnfcnt, Rupfermcrt ber ©ebrüber Siemenl (in SSerlin unb Sonbon) im rufftfd?en tranSlaufaf. ©outjernement Jeliiamctpol (f. Rebabet). Galant (arab., «iRebe»i, bie im ■>. ^abrb. be§3§= lam entftanbene fdjotaftifdje 2beolegie, bie bie tra= bitienellen ©laubenslebren mit ber philof. SBetracb= tung in (5'intlang ju bringen iudite. 5.1cutatalli = mun_, Segmatiter, bie [id) mit ber üBiffenfcbaft be§ S. befcbäjtigen. Jtöläm (3!ebr;abl Heläm, arab.), bie 5um icbreibeu benuRte Jtobrfcbcr, i. Calamus. ftalant, ßanbftrid) im SflSß. 3tfrifaS, nörbtid) oom cbern Sinue, im SC. oon refeto unb im SE>. r>on SBornu, liegt in reijenber, mit ©iefenmatteu bebect= ter ©ebirgsgegenb unb ift Sefoto (f. b. ) tribut= pflidnig. yn ber .öauptftabt, in bem am ©ongela (@abfd)em) jroifcben pitterelfen J-eifenbergeu gela= gerten ©ombe mit 20000 Q., roobnen Julbe als ioerrfdier unb fianuri aue- 33crnu als Ginroanberer. Sie einfeeimiftbe Senelferung (Sangale, §ali unb 33ele), ein roilber, noeb ber l'cenfdienfrenerei erge= bener SRegerftamm , bat fid) in bie «cbluii)ten ber Serge gutuetgejogen. Sie Serooliner befd)äftjgen ftdi mit Anfertigung neu Statten, mit öerfteüung Don funftreid) geformtem unb bemaltem ©efebirr. ftalamä, Ralamata, öauptftabi ber gried). ßpardne ft. unb be-j 3icme-j Üteffenien im $elo= ponncs, am Dieben, unroeit feiner iliünbung in ien üDieerbufen rjon SDceffenien, ;roifd)en Orangem unb E linengärten an ber Stelle be§ alten $berä gelegen, (Snbpunft ber ßifeubabn Siaoolitfi=R., Sih eine* ßrjbifcbofs unb eines beutieben Honfuls, bat (1889i 10696, als ©emeinbe 15479 G\, ein ©pmnaftum, cberften @erid)tsbof, jinei Seibenfpinnereien mit Sampfbetrieb, älnbau ecn DUoen, geigen, 3Jlaul= beeren, Slgrumen, .lebhaften ."öanbel com öafen aus unb ftarten lolaleu Sampfercertebr. 2lusaefübrt rourben (1892) 32 DJliU. Sfb. ftorintben meift na* grantreidi unb älmerifa, 12,46 3RiQ. ki geigen faü nur nacb Srieit, Seibe (17500 kg) nacb, gtantreid) unb Clioenbl. Sie ßiufubr (©etreibe, gleifcb unb anbere Sebensmittet) leibet unter ben finanziellen 3uftänben be» i'anbes. Ser lebhafte öaien ift im gefd?ül)t. — R. roar 1821 eine ber erften Stäbte, bie burtb ben gried?. Slufftanb befreit nmrben. öter rourbe bie erfte gried). Dtationalserfammlung unter bem Flamen bes Senats von Sieffenien (9. 2tpril 1821) eibrfnet. 33on ben Sruppen ^ibrabim ^afd?as 1825 ierjtört, bat ftcb fi. feitbem icieber erbolt. Ralantaita, ein nad? ber Stabt Holomea in ©a= li3ien benannter flaro. San? ren leibenfebajtlia) be= roegtem (Xbarattcr im raieben Sfeicierteltatt, ber bis 1830 aueb in SeutfdHanb getanjt rourbe. ftalamaei, bei ben Alten Sbpamis, gluf; in Albanien, entfpringt nerbroeftlid) ton Jannina unb münbet .Hojfu gegenüber ins_3onifd)e iüteer. ftalamata, Stabt in ÜReiienien, f. Ralamä. &alama$oo (fpr. -fub), öauptftabt be§ ßountn R. im norbamerif. Staate 3Rid)igan, am gluß R., füblicb nen ©ranb 9tapib§ , roeftlicb con Setroit, in einer fruditbaren Ebene , (fifcnbabnfnctenpuntt, ist, finb unter 6 ouijuiu^cn. 3* ■66 £ü(üiiiiu — £al6 (ßfjarfotte uon) hatte 1S80: 11937, 1890: 17853 @., gabrifen öon itderbaugeräten unb äBagen. 2 er öanbel mit 6t= geugniffen eer frudjtbaren Umgebung ift bebeuteiü). ff. ifi Si| bei StaatSirrenanfrait, eines College für grauen unb eine! SaptiftenlollegS. Äalantin, äftineral, f. ©almei. Salami^, grieeb. Bilbbauer ju Sitten in ber etilen öälfte beS 5. Jabrb. r. (flu-. 3ln feinet Statue ber Sofanbta betounberte man baS öetftoblene Säcbeln, bie feine Bilbung betffnöcbel unb biegra= gioie Bewegung be-5 Jangfc&titteS. Slucb. als Sßfevbe= bilbnet leiftetc or SerBorragenbeS. Setfudje, unter reu erhaltenen Senfmdlern SBerfe beS ff. nacbgu= weifen, hatten bie-ljer feine fiebern SRefultate. ffalamlta «ai ober gelen t = Burunjebe Bucht be§ Scbtoargen MeetS, -vi bet SBeftfeite bet ffrim, groifdjen bet .Hüfte bei Supatoria (im SR.) unb cer ßatbinfei Cberfone* (im S . Kalamität (oom lat. calamus, £>atm), eigenfc lieb iRifjtoad^ bet öalmfrucbte, beS ©erreibeS, bann 5Rot, Cleub, Srangfat; ffalamitöfen, oon einer ff. Bertoffene. Kalamität (Calamites), Sßffangengattung, f. Solan, f. ÜDieerottet. [Cquijetaceen. Jfalanb, Calenb ober dalaub, gunäcbft bie Berfammlungen ber ©eiftlicben eines Kapitels ober Sprengel?, weil fie am etften Jage be§ iKonatS ; (at. Calemlae , f. b. ) ftattfanben ; noch jefet wirb ff, in einigen ©egenben SeutfcblanbS gur BegeiaV nung regelmäßiger SßaftotaUonfetengen gebraucht. ,xsm Mittelalter biegen ©efellfetaften, bie unter Cberaufficbt beSSBifcgofS auS2Rännern unb grauen, au3 ©eiftlicben unb 8aien gufammenttaten, um ihren SDlttgliebern ein feietliäjeS Begräbnis unb Seelenmeffen, bett Angehörigen bie nötige Untere ftütjung ju fiebern, ffalanbgefeQfobaften, ffalanbS» brüberfdj aften , bie 2Ritgliebet ffalanbSbtüber ober ffalenbcrbetten (tat. Fratres Calendarii), ibre Berfammlungen ff. Tie ältefte trirb um 1220 im ffloftet Dttberg ermahnt; fie »«breiteten jirfj balb Durch baS nörblicre unb mittlere Seuticblanb, in cor SAreeij unb grantreieb, fogat bi* nadj Ungarn unb Scbroeben. Sie monatlichen Sufammenffinfte icbloncn oon Anfang an mit einem gemeinfamen fDlabL 2113 bura) Stiftungen unb Bcrmädjtnific tai Bermögen ber ßalanbSbrüberfcbaften anroucbS, arteten bie ©aftmäbler ju fdMoelgerücben @ela= gen au3, jumat bie ©eiftlicben, welche Brauge= reebtigfeit befafjen, in ben ffalanbSbäufern ibv Biet oerfdjentten. ffalanbetn obet «einen grojsenff. balten» mürbe Dielfad) jur fpricblDörtlidben SRebenS= art für fcbtoelgen. Jn ber SReformationSjeit unb oft fd)on rjorber mürben bie ffalanbäbtüberfdjaften aufgelöft unb ibre (Sinfünfte mobltbdrigen än= italten übettoiefen. Jim (dngften, bi-5 jum Anfang be» 19. 3obtb. , Melt ftdj ibvem urfprünglicben 3_toed treu bie SSrüberfcbaft ju Brilon in ber 6rg= biöcefe ffbln. — Bai- Blumberg, i^urje älbbilbung beä ff. (Sbemn. 17oi). Malnu&cr, ©lanber, eine Slppteturmafcbine, mittel-3 bereu ©emebe, 3ßapiet unb 8ebet gtöfsete Siebte, ©lätte unb ©lang crbalten. (3. Slppretur, Bb. 1, 2. 763b, Banbfabritation, 8b. 2, c. 360b unb Sßapierfabrifation.) flalauöerlcrrrtc, f. Serdje. Salanbcrn, f. ffatanb. Salanbgilbc, f. Brüberjdjajt. Satanbeott gut Begeidjnung eine-3 fdjledjten SBi^ei, SBortfpielä u. i. m. Jtalaurta, jeht Boro», felfige, Donffiefern= toalbevn bebedte ^sniel an ber iRorboftfüfte ber gtieob. ßalbinfel ältgoli», oon berfetben nur turd) einen febmaten fDleereSarm getrennt; im Altertum be= tübmt burdj einen Sfofeibontempet, tnetebet ben Sölittelpunft eiueä Stäbtebunbeä (Slmpbitrponie) bilbete. ,ui biefem Jempel gab jid) SemoftbeneS (322) ben Job. SetSauptott Boro» liegt auf fcbmalet Sanbgunge auä Jtacbut, bat (1889)4579, als ©emeinbe 6430 Lv., Dotttejflicben öafen, iDlatine= atfenal, ßanbel, Sdjiffabrt, jifdjerei uno (iitroneu= bau. (£. aud) .«obraj Kalauttitrt (b. b- Scbönbrunn), öauptftabt ber Spatdjie ff. im griedj. 9iomo§ äajaia uno üli-5 im Betoponnei, liegt ein ber Stelle ce-> alten ffonätba am ff., an ber in Bau begriffenen Bergbabn Iia topbton:.«., ift Bifd)of§r»6, bat (1889) 1237, als ©emeinbe 2260 Q. uno ©mnnafium. K. icirb über= ragt Don ben jRuincn einer ftänt. Burg. 3" ff- erbeb juerft 23. SÄärj 1821 ber ßrjbifcboj ©erma= no-3 non Batra-J bie Jalme beä 3lufftanbe<3. Salb, Begeid)nung fürbaS junge SRinb beiberlei ©ejdjlecbtä bis gut Bollenbuna be§ etften 8eben§= jabre-3. Jsit ber3ägerfptacbe »ttb .H. für baS Junge oom Sbet, ßld)=, Sam= unb Dlebmilb, uon ber tie^ burt bi§ 3)lartinitag ober bi-5 511111 legten Segembet beS ©eburtSjabteS, gebraudjt. Jtalb, Charlotte »on, geborene 3Rarfdjalt 0011 Cftbeim. greunbin ScbiÜetS, geb. 25. ;\uli 1761 gu äBaltetSbaufen im ©tabfelb, uutbe 1783 nüt.öeiiv rieh oon ff., Cfftjier in pfal3=jroeibrüdifd?en Sien= ften, einem braoen, aber Don ihr niobt geliebten SERanne, oermäblt. 1781 lernte fie Schiller in 3Rann= heim tennen. 3115 biejer 1785 'üiannhetm ocrlaticn mufite, roat baS Berbaltni? febon gu einer leibeu= fdjaftlidjen Sajtoärmerei auf beiben Seiten geftie= gen, 1000011 ScbillerS ©ebidjte «Ter ffampf» unb «iKeftanatiPiv ^eugniS ablegen. 1787 ging Sduüer befonberS um ibretioiUen von Stesben nach is?ei^ mar, 100 fie fid? bamalS auibielt. auf Schillere- Smpfeblung mürbe 1793 bet junge ßölöerlin eine Seit lang (inieber ihrer MinCer auf bem Gute SOSaU terSbaufen. Slucb mit ©oetbe ftanb grau oon «. in Betfebt, unb als 3*an B^«l 1796 nad) SBeimax ärlilet, lie man unter ft rcnniB*, fmli unter 6 aufiujutfien. SMD (Sofjann, SBarort neu) -- SMcfreutlj (griebrid) 9(boIf, ©raf bort) 37 fam, fafuc fic für biefen chic ebenjo fd)iüärmerifcl)e •Keigunfl letc früher für Schiller. Set Gbaraltcr ber Sinba in 3ean $aut§ «Siitan» ift nad) ihrem SBUbe gewidmet. 2tl§ 1804 ihr ©attc geftorben mar, jog fie mid) SSerlin, tuo fic 1820 erblinbete unb, ba fic -,nglcid) mit ihrem ©atten auch ir)t SSermögen bureb 'einen SJJrosejj bcrloren hatte , im Eönigl. Sdjtoffe gaftfrcic2lufnabmc fanb. Sie ftarh bafelbft 12. 30tail843. !Jbrc unflare Sd)n>ärmerei übertrug fie and) auf ihren jdjriftfteUcrifdicnStil; ber9ioman «Eornelia» unb ihre ScbcnSerinncningcn, bicu.b.S. «Ebarlotte» »eröffenttiebt mürben (neu hfl. üon 6. $atle§Ie, mit Porträt, Stuttg. 1879), fmb an otelen Stellen unr>erftänbüd\ ^bre Briefe an Scan $aut unb beffen ©attin gab 9ierrtid) (SBerl. 1882) heraus. — SSgl. fiöpie, Charlotte bon fi. unb ibre Seäjejnmgen ;u Schiller unb @oett?e (Bert. 1852). Salb, gewann, Bar»n bon, ©eneral im amerif. 91e»olution§rnege, geb. 29. Sunt 1721 311 ftüttem borf bei SBaBreutb, at§ Solni eines Stauern, ging 1737 al§ Seltner in bie grembe, marb 1743 Sicute= itant in franj. Sienften, avancierte 1747 jjum ©aupt= mann, 1756 311m ÜDlajor unb nahm bann am Sichern jäln-igcn Kriege im KorpS beS £cr3og8 bon Broglic teil, Iialf bentTtüdjug ber gransofen bei SJtofjbaäj bcdcii unb geidjnete fid) in ber Sd)lad)t bon S8erg_en auS; 1761 mürbe er @eneral=Guartiermeifterab)Us taut bei ber 2lrmee beS DbcrrbcinS. 1767 rourbe S. bon GtiDifcnl nad) SRorbatnerifa gefanbt, um bie Stimmung berbortigen Kolonien gegen baS 9Jiuttcr= tänb 31t erf orfeben, f ehrte jebod) fd)on 1768 nad) 5ßari§ 3urüd. 1777, nadi 2luSbrud) beS norbamerif. UnabfyängigfeitSiriegeS, ging er mit Safancttc nad) Tcorbamcrita. 3m ®e3- l^9 übertrug ilmi 2.öafl)= ington ben Oberbefehl über bie DJamlanber unb Sctamarcr Siüifion, um (Jfyarlefton 311 beden. Sie Stabt mar inbeS bereits bor ber 2lnfuuft S.S ge= fallen (12. 3Rai 1780), unb biefer 30g nun nad) Sü= ben unb nahm unter ©atcS, bem ObcrbcfcblSbaber ber fübl. 2lrmee, 16. 2lug. 1780 teil an ber Sd)ladit bei Gamben, bie trob aller ©egcnborftelluugcn R.§ unternommen mürbe. ©atcS floh, beim erften 2ln= ftof», ber redjte gtügel unter K. tjiett ftanb, löfte fid) aber aud) in milbcV glud)t auf, als K. töblid) bcr= iminbet gefallen mar. @r ftarh nad) brei Sagen (19. 2lug. 1780) in Gamben. — Bgl. Sab», £eben be§ amerif. ©encralS Johann K. (Stuttg. 1862; ffat&c, f. gerfe. [engtifd) 9]euport 1884). ftalfce, Kreis unb Stabt, f. Galbe. Rolbctf, 9)iar, Sd)riftfteücr, geb. 4. San. 1850 3u Bte§Iau, ftubierte bafelbft Bbilolegie unb Bbilo- foöbie unb ging 1872 nad) SJJünchen. Später mürbe er 2lrcbh?ar an bem DJIufeum ber hilbenben Künfte in 33re§Iau unb folgte 1880 einem Mufe nad) 2!Bien an bie «Sicner Jtligemeine 3eitung», bie er 1883 mit ber «treffe», 1890 mit ber «2liontagÄ:9icmie» oertoufdjte. 2U§ Überfetjer unb Dramaturg bearbei-- tete er SDlaffenetä «Cib» unb «SBertlier», 23erbi§ «Ctl)ello» unb «galftaff», SmaregliaS «2>afall uon Sigctl)«, SmetauaS «33er!aufte SBraut» u. a. für bie beutfdie Süb,ne. ©änslid) neue Jerte unb Sfnfcenie: rungen gab er 31t SCRojartg Düern «®on Siiau» (1887), «SBaftien unb Saftienne» (1891) unb «Sie ©ärtnevin» (1891); 311 einer SRcibe üon ©ludfdien 9Jcufifnummern berfaf?te er ba§ Sd)äfcrfpiel «S)ie SKaienfönigin» (1888). 2(uf,erbcm beröffentlid)tc ff. «2lus SUarur unb Sehen», @ebid)tc (Sre^l. 1871; 2. 2luft. 1S72), «9!eue Sid)tungen» (ebb. 1872), i$täcr>te , Irvifcbc Sichtungen (ftirfebb. 1878 ; 2.2lufl 53erl. 1880), «3ur Sämmerjeit», ©cbidite (2p3. 1881), «2luc-> alter unb neuer 3cit», gcfammelte ©e- bid)te (SBerl. 1890); ferner: «9Ieue Beiträge jur Biographie be§ Sid)tcr§ ©ünther» (£p3. 1879), tritifdjc Streitfdiriften über 9iid)arb 2Bagner§ «9tibe= hingen» (33re8l. 1877; 3. Stuft. 1883) unb «^arfifal» (2. Stuft., chb-1883), «äßiener Dpcrnabcnbc» (SBicn unb 8öj. 1885) unb u. b. 2. «öereiintcS unb Unge= reimteS» (93erl. 1885) eine Sammlung fatir. 2luf- fäuc unb Epigramme. JValbcficbcr, f. ©ehärfieber. Salben ber ©letfeher, f. ßisberge. Jtnlbcrfroöf , f. Chaeroplvyllum. Jtnlbcrmoflcn, fobiel mic Hab (f. b.). SalbfcDe, bie 5-clle ber Kälber ber Miuber, lommcn getrodnet ober gefalsen in ben öaubel unb merben, meift lohgar, 311 Kalbteber »erarbei^ tet, ba§ eine »erfchiebenartige SSermenbung, bcfon= bers 31t Sd)uhmert finbet. 9JJit öaaren gegerbtes (raubgarcS) Kalblcber mirb 311 Sorniftern, %ac\b-- tafdien u. bgl. bermenbet. Sie Sätberljaare be-- nuht man als S[$otftermateriaI. Ts" Scutfcblanb betrug 1892 ber Umfafe in fi. (in Sonnen): Kalbfelle einfuhr SIu»fulir ©rüne unb gefalsene ©cfalfte unb troefne 4202 7234 1425 3899 Strtitrt, bie man unter ft termist, Tm6 unter 6 aufäujudien. Sie e= ben, Strgentinien. Ser gröfete Seil ber beutfd)en 2luSfubr gebt nad) grantreid). Stnlbc*milrl), aud) 93röSd)en genannt, bie an ber innern öalSfcite figenbe Sruftbrüfe (Sb»muS= brüfe, f. b.) "ber Kälber, metdje megen ihres 3artcu SBohlgefcbmadS als Selifateffe gilt unb aud) als 3utbat 3U feinen 9iagoutS bient. ftrtlrhae*, ber Sotm beS Sbeftor, ans 9)icfene, ein berühmter Seher ber ©riechen, ber, mie öomer fagt, «ertannte, maS ift, maS fein mirb, ober 3u= 'fiotct)cboit, f. ©balccbon. [r>or mar». flnlrfrciitö, griebrid) 2tboIf, ©raf üon, preufs. ftelbmarfd)all, geb. 22. gebr. 1737 ju SottcrSbaufen bei Sangerb,aufeu, trat 1752 als Runter in baS 9ie- giment ©arbe bu CorpS, mürbe halb Dffisier unb 1758 2lbjutant bcS ^rii^en i^einrid). gür feine Sienfte bei greiberg (29. Ott. 1762) ernannte il)n griebrid) b. @r. 3um"9Jiaior, megen feiner 93cjiel)un= gen jur ^ßrinsef? Scinrid) mürbe er aber 1766 nad) fciftpreufeen »crfet?*t. Crft griebrid) SBilbelm II. rief ihn 1786 surüd unb erbob ihn in ben ©rafenftanb. 1787 bei ber 6'rpebition nad) §oflanb bemährte fid) K. als gemanbter Sruppcnfübrer, 1790 mürbe er ©cncrallieutenant unb erreid)tel792 in bem Kriege gegen granireid) burd) gcfd)idtc 2BaffcnftillftanbS= uerhanblungen mit Kellermann , baf; bie 9trriere= garbe ber preufs.2lrmeeunbeläftigt absieben tonnte. Seine uor3üglid)ftc Stiftung in biefer 3eit mar bie Belagerung r>on 91iain;,, baS er 22. Suli 1793 jur Kapitulation smang. %m gclbsuge 1806 führte er bie 2. 9ieferuebioifion unb marfd)ierte, eine Sßtertel= meile bom Sd)lad)tjelbc von 2tucrftebt ftehenb, fo fpät ab, bafe ber König angefiditS ber insmifdien eingetretenen ©efed)tSlage oon (iinfetumg ber 9te fertie Stbftanb nahm. Sind? auf bem Dtüagug th.at K. niditS, um bie Sriimmer beS gcfd)(agenen ineers, baS ihm jetjt unterftellt mar, du retten; nur ber SBiberfprudj Blüd'crS unb beS >nrinjen 2luguft rj»ec= 38 SMcfreutl) (Scopolb, ©raf öon) — Äale'boffop Huberten ihn ein ber Kapitulation. Später leitete et bte Berteibigung pon Sandig, mufete aber bie gfeftung nach 76 Sage langet ^Belagerung 24. 3Wai 1807 an SWarfdjaO Sefebore übergeben. -'lad) ber ©djladjt pon jyrieblanb fdjlojs K. 25. Sunt b*u SBaffenjfillftanb 311 Silfit unb 12. Kult eine bödjft nngfinftige Convention über bie 2lusfübrung be§ Artebens ab. §füt bie tapfere Sertcibigung 5)an= -.igs tum jvelbmarfcball ernannt, mürbe er 1807 ©ouperneur öon Königsberg, 1809 pon Xöerlin. Si» ju ben Sefreittnastricgen geborte K. ju ber Partei, tie an ber SBieberaufndjtung ■Brcuftens öerjtoeifelte. Gr mürbe 1812 ©ouperneur pon Src-J- Iau unb tebrte 1814 al§ ©oupetneut na* Serlin jitrücf, wo er 10. Kuni 1818 ftarb. ftalcfrcutf), Veopelb, ©raf pou, -Dealer, Seht be§ folgenben, geb. 15. ÜJiai 1855 51t Sfifjelborf, bcfudjte bie ffunftfdjule tu ÜKeimar, bann bie ätfa- bentie in iBiüncben. Sein erfteS burdtfeblagenbe-? Silb war (»'in Scgräbnis in 3)ad)au. Sonft [inb tu nennen: Set üodbjeitSaug in JaOorina (fiar= paten), ffinberfaffee, SRadjbarSfinbet, .Homm uidit mehr mit, älbenb (1893). Sludj als Porträtmaler hat fid) ff. betätigt, ff., einer ber entfdjiebenften Vertreter be§ AmpreiftonismuS, mirlte 1885 — 90 alä Srofelior an ber ffunftfdjule 311 SBeimar. Jtalrtreutb, Stani§tau§, ©raf Don,£anbfdjaft§= maier, 9ieffe jjfriebr. Slbolf pon K.s, geb. 25. 3)ej. 182" 311 .Hoimin in Sofeu, mar fünf Jahre lang ©arbelieutenant in^ßotsbam, ging aber 1845 jur Kunft über unb empfing feine fünftlerifcbe Silbung erft bei ÜB. ffraufe in söerün, bann bei Sdurmer auf ber Slfabemie in 2ü|)elborf. 2luf feinen aus= gebebnten Seifen hatte ff. ©elegenb,eit, in ber @e= birgsnatur eingebenbe Stubien tu madjen; be= ionbers liebte er bie ätpenninen, bie Sprcnäeu unb tie ällpen für feine ©cmälbe auszubeuten. Ben biefen fmb' 311 nennen: Sac be ©aube (1855) unb t>a3 Ganigattbal (1850; beibe in ber berliner 3Üatio= nalgalerie), See in ben öod)=S($örenäen (ff5nig§s berg, üDlufeum), S)et äSiermalbftätterfee, S)ie Jung; trau, 2)er Sac b'Do, SdHef; Srattberg u. f. to. Sie Sapalier3immer ber $ot§bamer Orangerie ent= balten eine Serie Pon 25 Sanbfdiaften pon feiner Öanb. Gr ift ber ©rünber ber 1860 eröffneten ffunftfdjule in SBeimar, bie ftd) 311 feiner 3eit burd) Dai ülMrlen pon Kräften mie XBöcflin , Bamberg, Senbadj, 9t. Sega«, ©uffom, 31. Säur, %. Sattmei-3 u. a. einer grofsen Slüte erfreute. 9tad) ber im San. 1876 erfofgten [Rieberlegung feine§ Sßoftenä aU töiteftot ber SBcintarifcben ffunftfdjule lebte ff. erft in ffreujnadj, gang mit feiner .Hunft befdjäftigt; er malte in biefer 3eü: JRojenlauigletfdier (berliner 3lationalgalerie), Montblanc unb Sllpenglttben. 1883 fiebelte er nad) ÜDlündjen über. Äoltfftettnffalf)"tein), Gbriftian Sttbw. pon, f. ,vriebrid> SBilbclm, Kurfiirft penSraitbenburg i.itb. 7, Kalbani, f. (Fbalbäer. [6. 322b). Malsauncn (nieberbeutfd)), Singetoeibe, befoiv bet§ bie efebaren ©ebärme. Jlalsnuuciira^cUc, eine SegtäbniSfaselle , in ber bie 'Gingemeibe fürftl. '•Ber Jonen unb Prälaten beigefefet mürben, ff. fomiueu febr früh por, 3. 33. bie ff. beS llioribflofter» bei feilbeSbeim, »elcbe im 11. Sabrb. bie Üingeroeibe bee beil. ©obebarb auf; nabm, unb bie ff. ber abgebrod)enen St. SBriaI§= flute 311 Sünebutg. ftalbcutirdicii. Statt im fftei§ Kempen im SRbeinlanb be-> preuf;. Keg.=SBeä. Sflffelbotf, Gkm Strrifd, bie man unter fl Derm im SD. üon SSenlo, an ber niebertänb. ©ren;e unb an ben Sinien ffempen=95enlo unb 3}i.=©labba*= Senlo ber 'ßreufe. Staat»babnen, Sin eines .«aupt= Zollamtes, bat (1890) 3254 (I\, barunter 392 @Ban= gelifd^e unb 52 ;"\sraliteu, SJJoft jroeitet fflaffe, Seü= arapb, SRettoratfctnile; Santpffärbereien, gabrifa= tion pon Stgarren, ©id)orien, ©efunbbeitSfaRee, Stqucur, gal3bad)3iegeln unb 2bourcbren. ftale (türt.), Sd'lof , bäufig in Crtsnamen. ft nlebn ff e , i. Ralabaffe. ftalcünffcitbaum, 1. Crescentia. >Tnleibopf)on (grd).), ein von iBbeatftone erfun= bener Slpparat, ber bie Bd)tt)ingung eines mit einem gtänjenben ffügeldjen oeriebenen tönenben Stabes rem Sluge in leucbjtenben Sinien fidnbar madu. ttaleioot'top (grd)., b. i. Stbönbitbfd^auet) , ein öon Srerojter (f. b.) in Sbinburgb 1814 erfunbe= ne-3 unO 1817 befannt geinadues, äußerlid) einem yernrohr iibnlid\'s tatoptrifd)es ,"snürument , bas au» einer inroenbig geid^märUen :Kbhre mit Jtoei ebenen spiegeln beiteht, bie burd) bte Sänge Der :Köbre reidien unb gegenetnanbet unter einem fpitsen Eintel geneigt finb, mäbreub auf ber Cbjeftipfeite ftd) jtoei plane ®läfet beftnOen, 0011 beuen baS eine unmittelbar bie Spiegel berührt, unb oas anbete, bas matt fein muf>, in einiger (Entfernung abftebt. 3mifd)en bieten Kuren ©läfern befinOen fid) Det= fdjteöenfatbtge ©laäftüdcben, ©laspcrleu, 2Koos= blättdteu u. Sgl. m., Pon benen, fo ungeerbnet fie and1 liegen mögen, bie Stnegelbilber ftets Perüiel= tadu unb um reu idteitel ttS 3Bintel§, im bie betbeu 'Blanfpiegel miteinanber madjen, in einer Kreislinie [nmmetrifdj georbnet erfebeinen. Sie Silber eines jeben smifdjen ben Spiegeln befint?= lieben Cbjetts treten fo pielmal Peroielfad?t auf, als rer Kreisbogen, unter beut bie Spiegel gegeneinan= ter fteben, in bem ; Mveisutnfangc enthalten ift, mo= bei ba§ Dbjeft felbft als SBilb mttgeiäblt ift. Silben 3. S. bie beiben feln-afüer= ten Spiegel 1 f. betftebenbe j$t= gur) miteinanber einen SBtnfel »on 72°, fo bat mau 360: 72=5, mit= bin, nad) älbgug be§ ©egenjtan= res A, 4 Silber, unb tmar in B unb B', C unb C. Sic Konftrultion biet'ev Silber erfolgt nad) fem Spiegeigefes, mo= nad' ein in 0 befinbfid)e§ Sluge öon beut DbieB a im rednen Spiegel bas Siib IJ unb im linteu bas Stlb B' uel't'. veitteves Stlb oetbält ftd1 jebod) fttr ben Spiegel redjti loteber als ©egenftanb unb giebt tas Silb G, unb ebenjo bringt ber linte Spiegel öon Silb B bas Silb C beroor. "Bon bieten JVoeiten Silbern entiteben hier feine meitern Silber, meil ihre Strablen nid)t ntebr bte Spiegel treffen feinten. 5)a bie in fokter SBeife perpiel [ältigten Sptegelbilbet eine atabeäfenattige gigut bilben, bie fid) bei ber gertngften Serrüdung bei fie erjeugenben ©egenftänbe öetänbett, fo aemäbrt bas ff. eine angenehme Unterhaltung; aud) tann e§ bem 3eid)ner »on SRofetten, 8lrabe3ten unb QRujtern al§ igt, fttiti unter g attisuiiictioii. latent -- SMcnber gunbgrube bienen, toegbalfi man eS aud) SDctjrio* j morpboffop nennt. ffltehr sunt SRadbgeicbnen ber gigüten eignen fid) bie SKobifuationen be§ ff., unb j»ot baä '^bcabor oon 9hrppred)t in Dcürnberg (1848), baS ®cbuffop doii SebuS 311 ©cbönbetg im ©rojiberjogtum öeffen (1860), baS in SfSariS er* funbene Gbromatoftop (1861) unb baS Jppo* jtop oon GsmSmann in 'Stettin (1862) u. a. m. 31(8 sBorläufei beS ff. (äffen fieb bie SBinfelfpiegel ißortaS (um 1560) unb bie alten ©piegelbücbet aufeben. ftrtlcm (Dom tat. Calamus, f. b.; avab. ffatam), in ber STüxIei SBeseidmung für ©dbreibfeber, bann aud) für SBureau unb 2lmtS(oEalität. Jlulcmn, f. SRoller. Salenbevs, ©ebirge, f. ffafylenbetg. [berg. Jtalcnbctrg, eb ema(ige§ gttrftentum , f. Galen* Salcnbcrg, Pfaffe com, ober ffalenber* ger, f. ffableuberg. Kalenäae, f. Calendae. [torum. Snlcnbflri um, f. Calendarium unb Acta Sanc- ffalcnbc, eine nur in Dft= unb äBeftpreufjen nortemmenbe tird)lid)e älbgabe, befonberS in -Jcani* raßen beftebenb. Sa» oftpreufj. 95ro»injtattecb,t unterfdjcibet jwifeben grof>er unb tleiner ff.; elftere ift eine auf bem ©runbftüd rubenbe Abgabe, 3n 3Beftpreuf;en werben bie ff. unb ber feg. Sitaltag jufammen als ©trena bejeiebnet. fifllcnber (nom tat. SBort Calendae , ber erfte Jag jebeS ÜJionatS, abgeleitet) ift ein SßeräeicbniS ber nach 2Bod)en unb SBconaten georbueten Sage beS Safereg. SaS SBort ff. wirb aber aud) gebraucht für bie oerfcfrebenengcftfeljungen ber Zeiteinteilung unb ber 3obre§recb,nung. Suädjft bem Sage finb ber fpuobtfcbe ober SJlonbmonat (f. 9Jconat) unb baS ben 2Bed)fel ber 3abre§jeitert umfaffeubc tro* pifebe ober ©onnenjabr (f. Qa^r) bie böbern oon ber 9catur birett gegebenen Zeiteinheiten; ihrer be= bienten fid) baber aud) bie »erfebiebenften SSölfer ju ihrer Zeitrechnung. 23on ben SSölfern be8 2lltcr= tutnS batten bie iiigppter ein in 33ejiebuug auf bie SabveSzeiten bewegliches, mit bemjDconblaufe in feinem Zufammenbange ftebcubcS ©onnenjabr oon 365 Jagen, geteilt in 12 SÜtonate oon 30 Ja* gen, benen nod) 5 GrgänzungStage (Gpagomenen) folgten. Dieben bem SBanbeljabr hatten bie 'iigppter aber auch ein fefteS, bem 3ulianifd)en3abrfaft gleich* f ommenbeS oon 365% Jagen, bellen Slnfang bureb ben grübaufgang beS ©otbi8*©iriu8 (baber SotbiS* jähr) beftimmt würbe. Ser Slnfang be8 beweglichen ,Nabre8 fiel nad) unb uacb in alle Jsal) regelten, unb evft nad) einer ben sHgpptern befannten 9ßeriobe oon 1461 ^ab^en traf er wieber auf bie nämtidje 3afyre§jeit. 3Jlan nennt biefen Zeitraum öunbg* ftern* ober SotbiSperiobe. SJcacb. EenforinuS (f. b.) begann 21. 3uli 139 n. Gbr. eine neue Sßeriobe. Sa baS ©otbisjabr tbatjäcblid) bem 3ulianifd)en uicbtganj genau gteicbfommt, inbem bie Sßräceffion ber 9uid)tgleicben fowie bie Gigenbetoegung beS Siriü8 für längere Zeiträume ifyren (Jinfluf; gettenb mad]t, fo erfährt bie Sauer ber cotbi-iperiobe im i'aufe ber Zeit Sßeränberungen. 3iad) einer oon Jb. oonDppoljer, «über bie Sänge beä Siriu§jabre§ unb ber ©otbi^periobe» (in ben «'3i^ungsberid)ten ber SBiener Hfabemie ber SBiffenfcbajten», 33b. 90, Slbteil.2, 1884), angeftellten 33ered)nung bejeidjnen bie 3. 4236, 2776, 1318».6b.r. unb 139, 1591 unb 3039 n. 6br. ben SBeginn einer neuen 9[5eriobe. Sie 93eobad)tung ber ftgppter ift bemnad) für bie Zeit con 4236 bi§ 277G, in welcher bai Snterpall jwif eben ben beibeu forrefponbierenben ^rübaujgängen 1460 3ab.ee betrug, genau jutreffenb, bod; ermäßigt fid> non nun au bie -Dauer ber Sßeriobe ftetig, um ya? leüt (1591—3039) auf 1448 Sabre ^erabjufinfen. 3m 3- 26 ü. Sbr. f übrte äluguftul, um bem 3abrc eine fefte Sage ju geben, in i'tieranbria einen 4jäbrigen Sdialtcptluä ein, in weldiem bie brei erften ^ai>xe 365 Jage batten, wäbrcnb bau merte 366 jäblte; bod) gelangte berfelbe in flgppteu erft nacb oier 3abrbunbcrten jur ©eltung. Sie ©riedjen rechneten in ben älteften Zeiten nad) wahren OJlonbmonaten , bereu 12 ein 3a6t auumad)ten unb non benen 6 je 30, 6 je 29 Jage lang waren. Um ba» fo entftebenbe bürgerliche 3al)r non 354 Jagen mit bem Sonnenläufe aug= ;,ugleid)en, würbe non Zeit 311 Zeit ebenfalls ein Sdialtmonat hinzugefügt. (5'ö gefd>ab bieä anfangs fo, bafj man ein 3abt um baS anbere einen DJtonat non 30 Jagen einfcbaltete. Später würbe ein 8jäb= riger ScbaittreiS (CttaeteriS ober SnnaeteriS, f. b.) eingeführt unb in 8 3a')ren breimal ein DJJonat oon 30 Jagen eingeschaltet, fobafs baS mittlere 3abr 365'/4 Jage hatte. (Einen 19jährigen Sd)alt= frei» führte man ein, als ber Slthener DJleton 432 c. Ehr- bie Gntbedung gemacht batte, bafs 235 DJconbmonate faft genau 19 Sonneniahre geben. Siefe le^tern hatten 6940 Jage, bie atteton fo in 9Jlonate einzuteilen roufUe, baft fie mit ben 9JJonb= wedjfeln übereiuftimmten unb bie SDtonatäanfänge mit benJceumonben obemielmebr mit ben Jagen, wo bcrüDconbalS fd)male Sichel am Slbenbbimmel ficht* bar ju werben anfing, 3ufamineufielen. (S. @nneafai= betaeteriS.) Unter ben 19 34ten eineä ScbaltlreifeS waren 7 Schaltjahre. 9iod) gegenwärtig Wirb ber9Jle= tonfehe 19jährige ©t)tlus unter bem -Kamen sDtonb = jirfelin ber Gbronologie gebraucht, ßinen »erbef= feiten GptluS entwarf ffallippuS non ffpjifoä (330 n. Gbr.), inbem er im öinbüd barauf, bafj DJleton feinem GptluS im iu'rbältniS ju ber oor= ausgefegten Sänge beS 3al)i'cS oon 3651/* Jagen 1U Jag juöiet gegeben hatte , am Schlufi einer »ier Gptlen umfaffenben 76jäbrigen Sßeriobe (fog. ffal» lippifcbe ^eriobe) einen Jag ausfallen lief;. Öippard)uS oon 9Ueäa (160—125 D. Gl)r.) fanb inbeffen, baf; ffallippuS baS Sonnenjahr immer noch um Vsoo Jag ju lang angenommen hatte, unb fafjte baher oier ffallippifcbe Gptlen ju einer s$eriobe non 304 3«bren (fog. ©ippardjifdje Sßetiobe) mfammen, bie er bann wiebennu um einen Jag ner= Eürjte.— Sie SJlamen ber attif d)en Monate waren öe= tatombäon,2)letagcitnion,33oebromion,^panepfion, 9.)(ämatterion, $ofeibeon, ©amelion, Jlnthefterion, Glapbebolion, 9Jlunpcbion, Jbargelion, Stiropl)o= rion. Ser Schaltmouat, ber feine Stelle nad) bem Sßofeibeon erhielt, waS ju ber Stnnafyme eines altern mit bem ©amelion beginnenben 3al)reS 2(nlaf; gegeben hat, führte iim -Hamen zweiter sßofcibeou. Ser 3abreSanfang , ber bei ber 9iatui beS SIRonb» jabrcS ein wed)felnber fein mufjte, pflegte jwifeben Gnbe 3uni unb Gnbe 3uti ju fdjwanten. Sie Jftbmer febeinen juerft ein reineS Sonnen* jabr oon jebn SUtonaten mit febj ungleicher Sänge gehabt ju haben. Sie Gtnfübvung beS zwblfmoua* tigen ÜJconbjabrS wirb bem .Honig SRuma juge* fdjrieben. Sie uvfprüuglid)e SReibenfolge ber SDio* nate war 9JiartiuS, i'lpriliS, 1'cajuS, SuniuS, CuiuetiliS, ©ertiliä, September, Cttobcr, Dtooem* ber, Sejember. 311S 153 0. Gbr. ber bisher fd)Wau= tenbe SlmtSantritt ber ffoitfulu auf ben 1. 3an- Strtitcl, bie man unter R Dccmiöt, finb unter K oufäiifiidjen. 40 Äafenber Tcitgcfcfet würbe, mürbe biefer Zaq audvftalenber ncujabr. Sa bic Sortier bic uiigerabe3al)t für glfid bringenb Metten, erbebten fie nid)t nur bie Sauer bei ilionbjabrs Bon 354 Jagen auf 355, fonbern Dermieben aud) ben fonft üblichen ÜÜJedifel Bon 29= uub 30tägigen Slionatcn, inbem fie bem SÖtätj, 2fiai, ÖuinctiliS unb CEtobcr 31, ben übrigen ÜDlonaten bagegen mit Stu§nal)me bes gebruar, auf ben btofe 28 Jage entfallen tonnten, 29 gaben, gur 3Iu§= gleidjung mit bem Sonnenjabr 'würben in jeb'etn jroeiten unb Biertcn Sabrc nach bem 23. gebr. ab= medjfelnb 22 ober 23 Sage cingefd)altet. Siefet ©cbaltmonat, ;u mcld)cm man nod) bie teilten fünf Sage be3 gebruar biniurcdinetc, biefj 9Jiercebo = nius (oon merces «3in§», piclleid)t baber, bafs Die ''päcbter, beren Gablungen im 9)Mr,;, mit bem bas1 Sabt begann, fällig nnirben, burd) jenen DJlonat nod? eine gtift erbietten). 9cacb bem oben erwähnten ©cbaltfnftem ftcllte ftd) bie SurcbfcbnittSbaucr bcZ fsabres, welche obne ba§ .funjutommen bc3 355. Sagc§ gerabc bie normale gemefen fein würbe, auf Sße1!^ Jage, was1 im Saufe ber 3eit eine 2>cr= fdiiebung bes '9ieujabr§ Bon einer Sabresjett in bie anbere jur golge haben mufjte. gerner ging aber baburd), ba| bie 3abJ ber ein ^abr um bas anbere einjufdialtenben Sage ber Sauer eine? fonobifeben ÜDtonatS nid^t entjprad), aud) bie Übereinftimmung mit ben DJtonbsbafen Bcrloren. Surcb bie SBillfür ber Dberpricfter, bie ben fi. ju orbnen batten, geriet bcrfclbc »oHenbi in SSermirrung. liefern 3>'ftanb madjte erft Gäfar 4G b. Gl)r. ein Gfttbe. 9iad) bem von ihm eingeführten Sultan ifdien ft\, welchem ba* reine Sonnenjabr ju ©riinbc gelegt würbe, crbielten bie brei elften ^abre eines Bierjährigeu (SöttuS 3G5, ba§ merte aber 3G6 Sage, wonad) fidi ebenfo Wie in ber DftaeteriS unb im .Hallippifd)eu Uoflu« eine Surdifcbnittsbaucr pou 365% Sagen ergab. Sen einjelnen üfftonaten gab Eäfar biejenige 3abl Bon Sagen, bie fie nodi gegenwärtig baben. S>er ©cbattta'g erhielt, ebenfo Wie im alten S. ber ©djaitmonat, feine Stelle uadi bem 23. gebr. Um ben burd) wieberbolte llnterlafjtmg Bon ©d)al= tungen entftaubenen i'lusfatl ;u beseitigen, legte Gäfar im S- 4G, weldjes ohnehin im gebruar ben bertömmlicben 23tägigen ©djaitmonat batte, jwi= fdnm bem DcoDember unb Sejember nod1 jwei Weitere ein, bie jufammen 67 Sage enthielten, worauf mit fem l. Jim. res folgenben Rubres ber neue M. ins geben trat. 3ene§ übergaugsjabr, wcldjeä 445 Sage jäblte, fübvte ben Dtameu annus confusionis Cyabr ber SBermirrung). ©tatt ber ÜDJonatsnamcn Quinc^ tili§ unb ©ertiltS fübrtc ber röm. ©enat, bem Sn= lius CSäfar uub bem Staijcr 2luguftus ;,u dbren, bie nod) jefct üblieben Dlamen Julius unb 2luguftus ein. Sen erften Sag febeS Üionats' nannten bie Dlömcr bie Calendae (f. b.) , ferner in ben äJionaten 3Rärj, DJiai, 3"ti< Ottober ben 15. bie 3>ben (Idus) unb ben 7. , ber oon ben Idus rüdwärtä gcred)net bei (Finfdilufs be§ 2tnfang§= unb ßnbterminä ber neunte Sag war, bie Nonae, in ben übrigen DJlonaten aber febon ben 5. Konae, ben 13. Idus. 3>on tiefen brei auägeieidmeten sHIonatätagen an würbe nun in ber äßeife riidwärtä batiert, bafe ber il)neu un-- mittelbar oorau^gebenbe Sag als1 fold)er (pridie Calendas), ber oortetjte 2Jlouatstag als1 britter oor ben fialenben be§ näcbften ÜJlonatä u. f. w. be= jeidjnet würbe. Semnadi bief; ber 2. 3an. ber IV. (ante) Nonas Januarii, ber 8. ffliärj VIII. Idus Wartias, ber 20. 2Uai ber X"III. Calendas Jnnias u. f. w. Set im ^ulianifeben Ä. jebe§ oierteSabt nad) bem 23. gebr. einiulegenbe ©djatttag führte, weil er bei ber 3iüdwärtS3nbtung erft auf ben mit VI. Kai. Mart. bejeid^neten Sag folgte, ben 9camen bis sextus. Über bie Berfd)iebene 33efd)affenbeit ber fiatenbertage in red)tlid)er .'öinfiebt f. Fasti. 91ad)bem bie 3llimnifdie Cinfd)altung§metbobe, weldje aud) bie©l)riften obne Snbetung annabmen, über 1600 3ül)re beibehalten worben war, fül)rte "i^apft ©regor XIII. 1582 auf ©runb eine§ Dom Sribentinifcbeii fionjil gefaxten S8efd)luffcä eine genauere ein, wcldie bie (Srunblage be§ oon £uigi Silio entworfenen ®regorianifd)en St. ift. Qu biefem beftebt gegen bie Qutianifdje ©dialtmetbobe bie 9lbWeid)ung, baf? in bem legten Sabre eines jeben 5ai)rbunbcrt§ bie Spaltung unterbleibt, au^er wenn bie 3a')l ber nad) SIblauf be§ 3abr# ucrfloffcnen ^abrbunberte burd) 4 teilbar ift. ©o waren 1700, 1800 leine ©d)altjabre, 1900 wirb aui) fein? fein, mol)t aber 2000, 2400, 2800 u. f. W. Sie SBeglafjung con 10 Sagen jwtfdjen bem 4. unb 15. Dir. 1582 batte ben 3wed, bie grül)ling§nad)t= gleite, Weld)e jur 3eit ber fiirdjenncrfammlung 511 9iicäa (325 n. Q[)x.) 21. DJiär^ eingetreten war unb feitbem, befonbers ber iBercdinung be§ Ofterfeftes wegen, eiu= für allemal auf bicfenSag gefeht würbe, tbatfädilid) auf benfelben gurüdjufübren. Ser ©re^ gorianifebe S. Würbe an beut oon ber päpftt. Sülle bafür feftgefetiten Sage nur in Stauen, ©»amen unb Portugal eingefülirt, in granlreid) unb ben fatb. Diieberianten erft jroei URonate fpäter, in bem tatb. Seile Bon Seutfcbtanb unb ben fatb. fiantonen ber ©ebweij 1583, in $olen 1586, in Ungarn 1587. Sic eoang. ©tdnbe Seutfd)lanbt- nahmen ben Der= befferten S. nad) langem SBiberftreben erft 1700 an, inbem fie 11 Sage ausliefen unb ailf ben 18. gebr. fogleid) ben 1. SDiärj folgen liepen. @leid)jeitig tbaten bie§ SänemarE unb bie 91iebertanbe, im folgenben 3al)re bie eoang. ftautone ber ©cbweij, weldie ba§ 18. Qabrb. unter SBeglaffung ber 11 erften Saleubertage mit bem 12. 3an- l70i an: fingen. $n (Fitglanb führte man ben ©regoria= nifd)cn Ä. erft 1752 ein, inbem man oon bem 2. auf ben 14. ©cBt. überging; jug(cid) fing man bort Bon nun an ba§ 3abr nid)t mel)r, wie bisher, 25. 9Här;, fonbern 1. San. an. S>a§ letzte Sanb, ba§ ben Berbcfferten it'. annabm, war Sdiwcben, wo man 1753 nad) bem 17. gebr. ben 1. DJJärj jaulte. Sie SRuffen unb überbaupt bie SBctenner ber nid)t= linierten gried). fiird)e finb bei bem Sulianifd)en Ä. (2lltcr Stil) geblieben unb balier b'nter ben übrigen (furoBäern feit 1700 um 11, feit 1800 um 12 Sage uirürf, bie fid) 1900 auf 13 unb 2100 auf 14 Sage Berniebrcn werben, öinftcbtlid) ber 23e= ftimmung be§ Dfterfefteg (f. Dftem) beftanb lange nod) eine SScrfrfjicbcnbcit äwifdjen ben ßatboliten unb ben "proteftanten. Studj biefe Würbe 1775 auf 2lutrag griebrid)» II. oon Sßreufien befeitigt, unb ber proteftantifdje .8. weid)t feitbem oon bem tatbo= lifd)en nur in ben ^Benennungen ber©onntagc unb anbern ünwefcntlid)cn fünften ab. — 35gt.fialten= brunncr, Sic 35orgeid)id)te ber ©rcgorianifd)enfia= leuberreform (SBien 1876); beif., Sie Sßolemtf über bie ©rcgorianifd)e Satenberreform (ebb. 1877); berf., ^Beiträge gut ©efd)id)te Ocr ©regorianifdjeii Salenberreform (ebb. 1880). Scr j ü b i f d) e fi. ift febr Berwidelt. Scr ÜRonat ber S"ben ift ein SDionbmonat unb eutweber boU ober mangelbaft, je nadjbem er 30 ober 29 Sage Krtitel, bie man unter S UfrmiBt, r>ul> unter 6 aufjufuefttn. Äalenbcr (Scnutfc^e) — £afe=Su(taitie 41 tjat. Sa§ gemeine fja^ii bat 12 TOonatc ; bie SRamen berfclben finb: Sifcbri, 9J2ard)cfcbDan, .«islen, Se= betb, ©d&ebat, Slbar, Diifan, 3jar, ©ioan, Sba= imi-- . 2lb uub C5'lu(. Um baigabr, bas um bie öerbftnad)tgleid)e beginnt, mit ber Sonne ausm= gleiten, mirb uon 3eü 3" 3"t nod) ein 13. 3Jio= nat eingefdialtet, ber auf ben 2lbar folgt unb $cabar, b. i. »mciter Slbar, genannt mirb. Ser ©djattfreis umfaßt 19 3atjve, morunter 7, nämlid} bas 3., 6., 8., 11., 14, 17. unb 19. ©d>altja&re fmb. Sa» im ßerbft 3761 x>. 6br. feinen Anfang nebmenbe Kalenberjabr, mit bem bie jüb. S?ett= ära beginnt, mar jugleicb, bas erfte eineä 19jäb: vigen ßrjftuS. Sas mittlere ober regelmäßige @e= meinjnbr bat 354 Sage; bie ungeraben üDtonate haben 30, bie geraben 29 Jage. Sa§ mittlere ober regelmäßige Sd)altjabr bat 384 Sage; ber Slbar bat in bemfelben 30 Sage, mäbrenb im ©emeinjabr auf ibn bloß 29 Sage f ommen, ber SSeabar bagegen 29. Ein fiber3ähtige§ ©emein= ober Schaltjahr bat einen Sag mebr, ein mangelhaftes einen Sag toe= uiger als ein mittleres; in jenem bat ber9)iard)cfd): flau 30, in biefem ber Kisleü 29 Sage, jMcrnad) haben bieQuben nid)t weniger als fecbs oerfcbiebene 3abre üon 353, 354, 355, 383, 384, 385 Sagen. 3brcn bürgerlichen Sag beginnen fie mit Sonneu= Untergang. Sie DJJobammcbaner baben ein reineS ÜJlonbjabr, bas fid) gar nidjt nach beut Son= nenjalirc ricbtet. Ser DJlonat beginnt jebeSmal an bemjenigen 2tbenb, an melcbem bie neue SDJonbfidiel sunt erftenmal fid)tbarmtrb. Siearab.2lftronomcn haben inbeffen einen Gpf lus non 30 3abren, in benen 11, nämlid) bas 2., 5., 7., 10., 13., 16. (15.), 18., 21., 24., 26. unb 29., ©djaltjabre oon 355 Sagen, bie anbern ©emeinjabre non 354 Sagen fmb. Sie 12 JRonate beißen: DJlobarrcm, Safer, 9lebi utetoel, Slebi ul=ad)ir, Sfd)emafi ul=emel, Sfcbemafi ul=ad)tr, 9icbfd)eb, ©d)aban, Dtamaban, Sdjemal, 3iH'be unb 3''b'bfcbe. Sic geraben baten 29, bie un= geraben 30 Sage, nur in Sd)altjabrcn bat ber letzte DJtonat 30 Sage. Sie Gpocbe ber mobammeb. iStra beröibfd)ra'(f»ebfdira, iiegira) ift ber Slbcnb beS 16. 3uli 622 n. 6br. (f. öibfcbra). Ser fransöfifaVrepublifanifcheK., beubcr 3lotionalfon»ent burd) Sehet Dom 5. Dft 1793 einführte, nahm als ©renje ober Gpod)e ber neuen 3ab.resred}nung bie mit ber2lbfd)aftungbesKönig= tums jufammenfallenbe 6erbftnaä)tgleitt)e bes 3- 1792, ober genauer bie 9Jtitternad)t, mit meld)er ber Sag berfefben anfing. 3£bes folgenbe 3<*br folltc gleichfalls mit ber ber mabren £>erbftnad)t= gleidie r>orausgel)enben 9)iitternad)t beginnen. Sag 3abr beftanb im 21nfd)luß an ben altägpptijdjeu K. aus 12 DJionaten, jeber su 30 Sagen; jur (5r= gängung besjelben hing man am (tnbe 5 unb in ben Sdialtfabren , bie in ber Siegel in üierjäbrigen 3nten?allen eintreten füllten, 6 Sage an. Statt ber Soeben mürbe jeber SJtonat in brei Seile ober Sefaben ju 10 Sagen eingeteilt, rcober ber K. ben Diamen Decadrier erbielt. Sie üftamen ber SUonate mürben fo gemäblt, baß fie burd) tyre 2lbleitung bie 3abresjeit bejeidmeten. Sie maren für ben fterbft, Dom 22. Sept. bis 20. Sej.: Ven- demiaire (äßeintefetnonat), Brumaire (Siebelmonat) unb Frimaire (JHcifmonat); für ben SBinter, com 21.Sej.bis 20. Sltärj: Nivöse (Scbneemonat), Plu- viöse (Segcnmonat) unb Ventöse (äßinbmonat); fürben^rübling, rjom21.9Jcärj bis 18.3uni: Ger- minal (Keimmonat), Floreal (SBlütenmonat) unb Prairial (©iefenmonat); für ben Sommer, üom 19. 3uni bis 16. Sept.: Messidor (Erntemonat), Thermidor (öißemonat) unb Fructidor (3ruebt= monat). öicran fdilofjeu fid) bie 5 @rgftn,mngstage (jours complementaires ober sansculottides), ge= nannt: la fete du genie, la fete du travail, la fete des actions, Ja fete des recompenses, la fete de l'opinion (21. Sept.). Sie 10 Sage ber mit einem SRu&etag enbigenben Sefabe bießen : Primidi, Duodi, Tridi, Quartidi, Quintidi, Sextidi, Septidi, Octidi, Nonidi unb Decadi. Übrigens hatte jeber Sag im 3al)re feinen befonbern Siamen, ber aber niebt con einem heiligen, fonbern oon ber Ctonomie Ijerge; nomiucu unb ber 3eit, in bie ber Sag fiel, ange= meffen mar. SBei ber SHebuItion ber republifanifeben ffalenberbaten auf unfere 3eitred)tuing ift ju beadb= ten, baß bie 3abre III, VII unb XI ber republita= nifd)eniira (1794/95, 1798/99, 1802/3), anbererfeits aber and) bie ©regorianifdien 3- 1796 nnb 1804 Sdmltjabre maren. Surd) ein »on Diapoleon oer= anlaßtes Senatsbefret com 9. Sept. 1805 mürbe biefer republitanifcbeK. aufgeboben unb 1. 3an. 1806 mieber ber ©regorianifdje S. eingefübrt. Über bie 3cidien, meldte in ben M. Dorjsufom= men pflegen, f. 2lftronomifcbe 3eiie auS 200, 500—800 ad'tfilbigen," reinilofen, burd) »toei ober brei allittenerenbe öebungen gebunbenen S?cr= ien befielen. Tiefe Sftunen, jahrtniubertelang burdj münblicbe Überlieferung be! finn. SBoltS fortge= pflanzt, fmb 311m größten unb beften Seil in SRuf= [i|cb,=fiaretien, 511m Seil aber auch im eigentlichen Ainlanb unb in Jingermanlanb aufgejeiajnet mor= ben unb mareu mofyi urfprünglicg ©emeiugut aller battifdjen Sinnen, ßinjetne Heinere epifebe unb mptbifebe Fragmente mürben fdmn im 18. Jiabrh. aufacu'icbnet; bod) erft Sönnrot orbuete fie 511 einem jufammenhängenben (Sangen, bem er ben SRamen ff. gab. 3Me erfte, uodi uncoUftänbigc StuS* gäbe erjagen 1S35 in jjelftngforS, eine sme'itc, um baä doppelte Pennebrt, cbb/lS49. Sefctere umfafet in 50 SRunert 22805 Setfe. Ta! 93ert würbe in mehrere Sprayen überfetst; beutfeb oon Scbieincr (Öelftngf. 1851») unb ö. i'aut (2 SBbe,, ebb. 1885— 8Ö); fdnuebifeb von 3K. St. Haftivn (ebb. 1841) unb ff. 6oüan (ebb. 1864^-69). Ter Inhalt be! reieb, mit mannigfaltige" (ipifoben (von allem feien ber boebpoct. (Srdlu! Don ffulleiDO, ferner bie fdiöne Stinofage unb bie finnigen .\Sodvitc-licbcr genannt) auSaeftatteten ©ebidjtä berubt auf bem ©egenfajj ätoifcben ben SSölfern ff.3 unb SßopjolaS, ben ginnen unb ben Sappen. S^a bie epifchen Sagen fämtücbcr Völler gemebulicb bem SBeftreben entflammen, ge= maltige -ftaturerfdjeinungen 311 elitären unb finu= bilblicb 31t geftalten, fo lafjen ficb, leidit allerlei äit/n« licbfeiten imifdvn ber R. unb anbern Slationalepen uaebmeifeu. Slber in ben ßonterifepen ©efängen unb bem 9!ibeluugenlieb bat bie Sage ficb um eine geroiffe biftor. Gegebenheit gelagert, woburdj baä Sagenhafte eine grofeere SSermenfdjlidjung unb 8ln= febauliditeit getoonnen bat. Sem finn. Stoße fehlte aber eine eigenttiepe öelbenfage, unb bie befdjau= lictje Gemütsart be! i'olf! teufte feine Sagenbib bung mehr nad) ber 9iaturfpmbolif bin, tooburdj bie l'tnthen ber ff. ibrer urfprünglidien Verleitung au§ ber 'Jiatur toeitauä näher ftepen all 3. SB. bie 6ome= vifeben ©efänge. Stuf berüftptte unb Sage be-j finn. SBolf!, tote fie ficb inmitten feiner norbifdjen ÜRatut auc-gebilbet haben, benihenb, gemährt ba! ©ebiebt ein amdvutlicbee SStlto non bem eigentümlicben Sehen unb SBefen biefeS SSoltä. Sa-J in toiffenfdjaffc lieber ßinftc^t äufeerft mid)tige EDlateriat 311 ber R., au§ mebreru Sehntaiifcnben oerfdiicbencn Siebern unb Fragmenten beftehenb, mie fie unmittelbar au! bem ÜDtunbe be! S>olf! aufgezeichnet mürben , hat bie gimüfdje 2itteraturgefellfcb,aft 311 öerßffentlidjen befdiloDen. 3)ie erfte Sieferung, pon 3. Ärobn georbnet, erfdnen 1888 u. b. %.: Kalevalan toi- sinnot (Les variantes de K.). — Sgl. Eäfar , £ a! finn. aSolf!epoS fi. (Stuttg. 1862); % ©rimm, fiteinere Schriften, 95*. 2 (Serl. 18G5); von Jettau, über bie epifdjen S)icb,tungen ber finn. ißölter, be= fonber* bie ff. (6rf. 1873); Somparetti, Ter ff. Jtalfättcr, f. Calefactor. [(Salle 1892). ftcilfatcrn ober Siajten, bie SRä&te imifdieu ben Sßlanten, mit benen ber Sd)iff§rumpf hefleibet mirb, mit SBerq öerftopfen unb barübei ißecb, giefjen, um fie mafferbid)t ju macben. Sa! ©ort ift arab. Urfprung! unb im SBtittetaltet burd) bie Staliener in bie abenblänb. Spraäjen gelangt. Bttitet, Sie man unter R oerm Äalgau (mongol. Übagljalgban, fibalgban = «Ibor»; dunef. 2fd?ang = !ia = tou), Stabt in ber cbjncf. S|Jro»iiu "$e=tfcbi4i, 213 km (4—5 5agc= reifen) norbtoeftliä) pon geling, liegt füblid) pou ber Öffnung ber (Mrofeen flauer, meldie ben Sfing=bo, einen Ütebenflufe be! öun^io, burd'lafet, Mi bem gemohnlichen ,N>anbel!mege Don $eting na* Mia*ta. K. ift ein für bie 2lu!fubr oon Jhee na* ^nner= afien unb Sibirien midniger ßanbetöplaö. Sie 8e= toobnerjabl mirb auf 40 — 50000 gefragt. Jtnlgujch), Jniel, f. ffolgujeto. Salt, foriel toie iitjfali (f. b.). — fi. mirb auyb bei ber ^e;cidnuing ber fialiumfalje gebraucht; fo lagt man beifpielsroeife effigfaures ff., toblenfaure! fi., beffer jebod) effigfaures fialium, fohlenfaures fialium u. f. m. — Sa! Kali causticum fusum be! 2lr3neihuche! ift fialiumbpbrorpb (in Stangen ge= gollene! '.'ihtalii. Salt, inb. ©öttin, f. Durga. JTali •JUauit, fialiumaluminiumfiilfat von ber 3-ormel KäS04Al.,iS04)3 +24Hä0 (f. Sllaune). flnlinlint, ein Sltbirfelbfpat, ber neben bem pcr= maltenben 9urtron aud) einen geringen, nie 5 SßtOji. überfteigenben ©ehalt an Mali (mabrfdjeinlicb bureb oumifdiung pon DBifroHin) heftRt. ftaltaturnol •„ f. SanbelhoU. Jtaltbcr (00m altfpan. calibo, au! bem arab. kalib, «g-orm», «i'iobell", ober au! rem altjr,. qualibra, aroieoiel Sßfunb»), ber 93ob,rung!burcb,= mefier ber geuerroaffen (Jurdimetier bei Seele, ;Kohrfaliber) ober ber Querburdjmeffer be! niae= hörigen ©efdione-j (©efdiofefaliher;. 5)a§ ff. mirb neuerbing! meift in (Zentimetern, hei ,v\anb= feuertoaffen in ÜRilltmetern angegeben; nur (5nii= tanb, Dtufelanb unb'.Uorbamerifa haben auch hier ba! ;',oUmafe beibehalten. Dtad) oielen Sdjroantungen haben fi* in ben oerfajiebenen Staaten gan3 6e= ftimmte ff. al§ gebräudjticb, berau!gebilbet unb roerben aud) bei SReufonftrutrionen (oon Selbfle» idnineu abgefeheni faft immer mieber heihebaltcn. So fiub in ber beutfajen Sanbartillerie bie .Haliber 9 cm, 12 cm, 15 cm, 21 cm, 28 cm unb 30,5 cm; in ber franjöftfdjen 8 cm, 9 cm, 10 cm, 12 cm, 15,5 cm, 19 cm, 22 cm, 27 cm unb 32 cm Übtid). 33ei ben Sclbgefehülien fdjeint jeUt, ehenfo toie e! hei ben Jnfantericgemehrcn bereit;' turdn^etührt ift, auch eine allmählidie SBertte'inerung be! ff. forcie SSergröfjerung beö t^eidofegemiebt! eintreten 311 follen, fobafe bie triihcrn .«. hier aufgegeben mürben. Tie Sänge ber ©efcbülu'ohre mirb meift burch ba! SSielfacfte bec- ff. au!gebrüdt; fo bebeutet L24 ein ©efdiüti, benen 9iobr 24mal fo lang al! baä ff. ut. ftalibcmtaKfrab, ein 511111 SDleffen be§ ffaliberä beftimmtet ,Sirtel; auch, fopiel toie Sduhlehre (f. Sebre). Saltblau, Jarbennuanee in ber 23laufärberei. Tie DJIufter »erben mit cj'ifenheije aufgebnictt, morauf bie Stoffe nad' bem Süftcn in fcbmacbfaiirer Söfung oon SBlutlaugenfalj ausgefärbt »erben. Salibricrcn, ba! genaue ilhgleicben be! innern Turdnueffer! ber Otohreu, toie e! namentßd) hei Öerftetlüng pon ibermometeru, überhaupt bei phofif. Stpparaten Dorfommt. — Ta-^ ff. von metallenen t'atrouenhülfen, fomohl für ^nfanteriegemebre al! audj für Sdmellfeuerfanonen, befteht barin, bafe bie ."öülfen genau auf bie äufeern Slbmellungen be§ Patronenlager! gebracht toerben unb audj an ber offenen Seite benjenigen genauen innern Turch= melier erhalten, ber für ein fefte! (iinpreiien be! Üt, fmk unter 6 aut'äufudjcn. Satibufa — Äalibe 43 ©efAoffeS erforberliA ift. S)a§ 5?. geflieht mcift mit bcfonbern KalibriermafAincn unb bcftebt im mefentlidjcn barin, bafs bie öütfen burA genau gearbeitete gta§r)arte Stablcptinber pinburchgeprefet raeiben. Sa§ K. mu| foreobt bei neuen .vuilfen al§ auch, bei gebrauchten öütfen vor ihrer SBieberoers rocnbungjtattfinbcn. ftaltbafn, ber au§gejeicbnetfte unter ben Kuuft= biebtern SnbicnS, au§ bem 6. %ai)rb. n. 6br., lebte am §ofe eineS SBiframäbitja unb mirb flu ben fog. «neun perlen» beSfetben gerecb.net. Sein frübeftc» SBert ift ber Raghuvamca («©efAleAt be3 Ütaghu»), ein KunftcpoS in 19 ©efängen, ba§ bie ©cfAiAte ber alten jjerrfdjer »on Sljobbjä (beute Dub'o) au 3 bem ©efcblccbte beS Dtagbu bebanbelt (bg. »on Stenjler mit lat. Überfettung, 2onb. 1832, unb mit bem Kommentare bcS Ülcallinatba am beiten »on ^araba, 3. Stuft., 23ombap 1886; mit ajtaHinät&a, StuSjugen aue an feine ferne Oeliebte aufträgt unb ihr ben SBeg febitbert, ben fie nehmen foll. herausgegeben ift ber Meghadüta mit ©toffar »on ©ilbemeifter (23onn 1841) unb ©tenjler (SBreSt.1874); aufserbem mit bem Kommentar beS iUalliuatba häufig in Snbien, }. 23. »on ©obabole unb Sßaraba (2. Stuft., 23omba» 1886). 3nS Seutf Ae überfeljt ift er non 2Jcar DMüer (KönigSb. 1847), SAüt? (SBietef. 1859) unb Sriije (©hemmt? 1879). Unter ben Sramen beS K. ift baS frühefte baS Mäla- vikägnimitram, ein 2uftfpiel in fünf Sitten, taä bie ^'iebe->aefchi(bte ber TOdtaüifa unb be» Kbnigi 2(gni= mitra bebanbelt (bg. con Sullbcrg, Sonn 1840; SBotlenfen, £pj. 1879, unb ©b^aniar "tiänburang Sßanbit, 2. Stuft., 33omhan 1889, mit bem Kommeu= tar be§ Kätajaoema; mit bemfclbeu Kommentare unb crllärenben engt. Stnmerfungen uon $araha, ebb. 1890; in§ 3)eutfcbe überfeM dou SBJeber, 93erl. 1856, unb 5-rifee in "Jteclamä «Unioerfalbihliotbel»). 2ie gejeiertfte Sichtung beä K. ift baS Drama Qakuntalä in fieben Sitten, beffen ©toff auS bem Mahäbhärata (f. b.) genommen, aber con K. fünft: terifd) umgeftaltet »orten ift (»gl. 23. SKüHer, K.s Qakuntalä unb ihre r.uelle, 23reelau ohne 3al)r). C'? giebt mehrere Bearbeitungen, Don benen bie fog bengalifche SRecenfion bemCrigiual am nächften fteht (hg. Bon ^ifdiel, Kiel 1877); ihr am meiften gleicht bie taemirifche SKecenfton (bg. oon 23urtharb, SBieu 1884),' roeibrenb bie fog. 5)er)anagan=sJiecenfion eine fürjere unb jüngere Überarbeitung enthält (hg. von 23öhtlingf, 23onn 1842; Monier SBilltainS, öertforb 1853; 2. Stufl., Drf. 1876; SBurtbarb, S8re§t. 1872; febr oft in ^nbien, mit bem Kommentar be§ Ragha- vabhatta ron ©obabole unb Sßaraba, 3. Stufl., 23omhai) 1891); ihr fdjlieftt fid) in uo& »er= Eütjter ©eftalt an bie brambifebe ober fübinb. 9ie= cenfion (bg. 2)cabra§ 1874 in Setugubrud). S)ie Cakuntalä mürbe in§ 2)eutfd)C üherfegt in ber Raffung ber bengalifeben Steeenfion naA ber engl, überfc^ung Sir SEilliam ?ione§' (Kaltutta 1789) »on 3. ©. 5orfter (2. Slufl. beforgt con öerber, fyrantf. a. ÜJt. 1803) ; bann »on 23. öirjel (3ür. 1833 ; 2. StuSg. 1849; nach berStuSgabe »on ©b^Jb, ^5^r. 1830) ; am bejtenoon griSe (Scblofi=£hemnit! 1877) ; naA ber S)e»anagan = 3iecenfion »on 23öbtlingt in feiner Slu^gabe, ©. SÖteier (öilbburgl). 1867), 2ohe= bau? (8. Stuft., 2vs- 1892) unb iRüdert {ebo. 1867). gür bie beutfehe 23ül)ne mürbe bie Qakuntalä bear= heilet »on SJBolsogen 1869 (Schwerin) unb ® on^borf 1876 (fflien). ®aä britte Srama beä K. ift bie Vikramorvac! ober Urva^i, bem bie alte Sage »on sßurüraoaä unb llröaci (f. StpfaraS) flu ©runbe liegt Ihg. »on£enj, 23ert. 1833; mit lat. überfe^ung unb Apparatus criticus, ebb. 1834; »on 23ollenfen, 9ßeter§b. 1846, mit bcutfdjcr überfegung; mit bem Kommentar be-3 Siaiigandtha »on st3araba unb ielang, SBomba» 1888; in ber »erführen bra»i= bifAen Otecenfion »on st>ifd)e(, SBert. 1875, unb »on Shantar Sßanburang ^anbit, 2. Stuft., 23ombau 1889 ; in§ Seutf Ae überfe^t »on ööfer, 23erl. 1837 ; Sujet, granenf. 1838; Sobebanfl, 3. Slufl., Spj. 1884; Jritie in Steclamä «Uni»erfalbibliotbet»). S)er inb. 2rabition naA hat e§ bvei »erfAiebene SiAter K. gegeben, unb fo gehören »iellciAt bie unter K.§ SJamen fonft noA gehenben SSerte , mie ber Rtusamhära , eine SAilbcrung ber »erf Aiebe= nen 3abre§'jeiteu (bg. »on % »on 23obten mit latei= nifAer unb freier beutfdjer Überfetiuug, 2pfl. 1840; mit bem Kommentar be§ Maniräma, 23omhap 1885), ber Qrutabödha, ein Heineä metrifAe» SehrbuA, ba§ ^wtritgebicht Rävanavaha ober Setubandha (hg. »on S. ©olbfAmibt/Strafjb. 1880—84) u. av ben beiben anbern K. an. Sem alten K. fmb fie jebenfallS abflufpreAcu. SlbSSSerfafferbeSNalödaya, eines übertünftelten f Atoülftigen ©ebid)t§, baS bis» ber bem K. jugefArieben mürbe (bg._ »on 2>enarp, 23erl. 1830 unb fonft), hat fiA 9ta»ibc»a, ber Sohn beS DMrajana, b,erauSgefteltt, bem aud) baS ge= fdimactlofe Kävyaräkshasam angehört (hg. »on Öbfer, SanStritlefebuA, SBert. 1849). — 23gt. §uth, Sie Seit beS K. (SBert. 1890). Stalibe, Sheob., 23ilbbauer, geb. 8. Sehr. 1801 ju Königsbütte in DbcrfAleficn, mibmete ftA an= fangS ber ©iefseret, bann ber Sßtaftif. einige feiner frühem ©d)iJöfungen entftanben noA unter ber StuffiAt »on Stand), beffen sJtid)tung er inbeS in feinem betannteften unb oft reprobuflierten SBerte: • Knabe mit einem ©djttian (für ben öd)to^garten in ©barlottenhurg) wie in bem jterbenben Sömen auf bem ©rabe ©AamborftS auf bem 3noalibentird)= bof flu SBevtin oertiefj. SDtit befonberer Sßortiebe ber Sierbarjtelluug jugeWanbt, erreichte K. feinen ööbe: puutt in ber Jruufenen 23acAantiu auf einem 43an= ther (1878 für bie 23erliner 3iationalgalerie ange= SIrtifel, Sic man unter R oermiür, finb unter S aufäu|ud)cn. 44 ßatibüngrt — Kalifornien tauft). 93on fenftigen Sirbetten finb befonberS 31t erwähnen bie 1853 in feinem ©eburt-iort errichtete Statue be§ SBinifterS Sieben, ber Knabe mit bem 83ed, DJtabonna mit beut Kinbe unb eine für König griebrieb SBilbelm III. gefertigte ^radituafe. @r ftarb 26. Slug. 1863 in Rönig§bütte. Jtrtlisiittgcr, Kaltumfatjc enthaltcnbe Sünge= mittel. R. ift für alle faliarmen SSobcnarten (Sanb-, DJloorboben) oon größter Vebeutung, ba er einen ben SPftanjen unentbehrlichen 9uibrftoff bem ©oben gufflbrt. jyriiber rourben bie bei ber Bereitung ber Ralifalge (f. b.) nbfallenben 9i'ebenprobufte betrugt, bie au§ fcbwefelfaurcm Sali unb Rocbfatg nebft DJtagnefta beftanben. Qctjt roenbet man meiftens ben natürlich r>orfommenbcn Kainit (f. b.) an. Sue Jluroenbung be§ R. finbet DorgugSweife für SBursel-- cteroäd-'fe (9iüben, Kartoffeln) fiatt, Weil biefelben Sali in oerbältnismäßig größter iDlcnge bem ©oben entheben. Sa aber alle R. größere Stengen r>on Kodtfatg (bi-3 50 ^03.) entbalten , baS eine 93er= minberung be<3 3l'dergehalt-3 in ben Stuben unb be« Start cgebaltg in ben Rartoffeln perurf aebt, 10 roenbet man ben R. mciftcnS gu ben Vorfrüd?ten (©etreibe) an, weil aisbann burdt bie meteorolog. 9iiebcrf ebläge eine 2Iusroaid>ung bei (ihleruatriums erfolgt, roäh= renb bie Ralifalge bureb bie 2lbforption ber Sitfererbe mrüdgebaltcn werben. — Sgl. 9Jtacrder, Sie Gr= folge ber 2lnroenbung oerfdnebener Ralifalge, in§-- befonbere bes Kainit« in ber 5ßrari§ (SerL 1891); berf., S)ie Rattbüngung in ihrem Söerte für bie 6r= bebung unb SSerbidigung ber laabroirtfcbaftlidien 1>rebuftion(2. Slufl., ebb. 1893); Ulimann, «alt unb 9Jtergel. Anleitung gur öebung ber spobcnfultiir burd) Ralibüngung (ebb. 1893). ftaltf, Stolifat, unrichtige Sdjreibung für Cbal'tf (f. b.) unb Gbalifat. Kalifornien (00m fpan. Caliente Fornalla, ■ beiftcr Ofen»), abgetürgt Cal. (California), näcbft Scra-5 ber größte ber bereinigten Staaten Bon 2(merifa, groifeben 32° 31' 59" unb 42° nörbl. 33r., bat eine Sänge 0011 etira 1100 km unb eine Sreite i>on etroa 3300 km. Qm 9t. wirb R. t>eu Oregon, im D. t>on SReoaba unb 2lrijona, im S. Dom mcril. ?l(tfalifornieu, im 2B. com Stillen Dcean begrengt. Sie Rüftenlinie beträgt 1755 km, bev glädjenraum 410140 qkm. Dbcrflädieitgcftaftung. 8»ei mädjtige ©ebirg§= >üge, ba-3 Rüftengebirge (f. b.) im SB. unb bie Sierra 9iebaba (f. b.) im 0., burebgieben R. in ber ;KiaV tung Don 313D. nadi SD. ber Sänge na* unb ger= legen *e§ in fcdSS ptmfifalifcb berfdjiebene Steile: lf Sroifd'en beiben ©ebirgsjücten liegt ba» Sa= cramento= unb San Jeaquinbeden (77000 qkm), nad) feineu beiben Sattptflüffen benannt, gtoifdjen 35° unb 40° 40' nörbl. 93r., mit bebeutenber Sanb tnirtfdiaft , namentlich SBeigenbau. 2) Ser Rüften= ftria) umfaßt etwa 109000 qkm. Sie auf ben Rüftenfetten entfpringenben ($'lüffe finb furg, faft burdjgängig ieidn unb oerfanbet, gum größten Seil fogar nur in ber SHegengeit Dovbaubcit. ?lm bcbeu= tenbften finb ber bei DJtontcrei) münbenbe Salina-?, ' ber Santa ilJaria ober ©atiama, Santa ^lt^j unb Santa 2lna. 3) 5)a§ etira 100000 qkm große ©e-- biet ber Sierra Dlenaba, im D. beä Staate*, fällt nad^ SB. allmäblidi, nad) D. fteil ab unb ift roieptig burd) feinen Sergbau. 4) S)a§ etma 20000 qkm große, norblid1 00m 41.° (iegenbe Jlujsbecfen beä Rlamatb, raub unb gebirgig unb »on tiefen (Eanonc- bttrebäogen. S"ie Diebenflüfie Scott unb Sbafta \)to benfruebtbare Sbäler. 5J TaJ (Sebiet be§ großen, ^mifeben bem Solumbia, bem (Eolorabo unb ber Sierra 9icr>aba liegenben Seden* auf ber Cftfeite, be))en talifornifcbe'r Seil etroa 50000 qkm mißt, eine ausgebörrte, roilb jertlüftete, nadte \106ebene. SRörblid) com 36.°, im Gount» Snno, befinbet ftcb ba? «Soteutbat» (f. Jeatb SSaHe»). 6) 2ln ber füböftl. @renje bie mm (Jolorabobcden gehörige faljrei6e G 0 1 0 r a b 0 ro ü ft e (39 000 qkm), ber 9tejt einer ebe= maligen SDleereSbucbt, faft burdnreg (bi§ 100 m) unter bem DJleereSfpiegel gelegen. — Unter ben Seen ift ber ba§ fcacramento= unb ba§ ian Jioaquinbeden im S. begrenjenbe Sularcfce ju nennen, jur Stegenjeit über 150 km lang, aber io flad', baß man ihn überall burdnraten tann; im Sommer ift er tauiu mebr alj ein Sumpf; boaba. 3u ben lanbfcbaftlidicn 9)terfroürbigfeitcn gebort ba-; IJofemite Salleu (f. b.). 9Udu feiten finb beiße unb falte DJlineratquelten. Sine Jlnjabl ber erftern tefinben fieb ju ©epfer Springs nörblieb oon San Francisco in Sonoma (Jountn. 9iid't roeit baoon finb bie 9T>btte Sulrlmr S»ring§ unb ber <;a>er= fteineite SBatb». Sm füblidben s(. liegen bie ©ilrop= fDlineratqueQen, bie Sd?roefelquellen nabe Santa Barbara, bie beißen Duellen bei San Sernarbine. Sa-:- Mlima ift auegejeiAitet unb gleidnnäßig. Sefonber§ im Rujlenftrid) jioifc^en 35 unb 40° nörbl. ~J fchen. GS ejiftieren 3 öauptgruppen bou Seinen, bie be§ Sonnt« Santa Glara, mit ber ältefteu, feit 1857 bearbeiteten Dceualmabenmine, bie Bon 5re«no mit Dleuibria unb bie Bon 3iapa mit Siebingtou. Seit 1860 toerben and; 33raun!ohlen gefbrbert. v$e= troteum loirb ie£t namentlid) in ben Gountieä fio§ SlngeleS unb Ventura gemohnen; 1886 toaren ettna 3 ajlitl. Soll, in berDlgeminnung angelegt, gerner werben anbete Üietalle, Sorar, Saufteine, ioie©ra= uit, Sanbftein unb Diarmor, unb burch 95erbunftung Bon Seetoaffer Satj gemonnen. Ser SBert ber s$ro= buttc ber 3 nbuftrie betrug 1880: 116227973SotL; michtigTinb: 9JIahlprobufte (12 2JHII.), ©rofjfdjtäd^ terei unb gleifcboerpacrunfl (8 DJlill.) , Succerraffr» nerie (5 DJcitl.), aefägte§öo6, 9Jtafd)inen, Gigarreji, Seber, 33iere, ff (eiber, Sajupe unb Srurferjeugniffe. 9JUttetpuntt be§ öanbel» ift San granciSco (f. b.). Sie SanbetÄflotte jähtt etioa 1000 Schiffe. Ser gifdjfang geht jurücf. 2ln Gifenbabuen finb (1892) 6834 km im Setrieb, äü ben brei 5ßacific=@ifens bahnen (f. b.) fommen Sofalbabnen namentlid) an ber ffüfte. (S. aud) 2lmerifa, 33b. 1, S. 520.) Sknälferung unb SBerfaffung. 1890 hnirben. 1208130 (700059 mänul., 508071 toeibl.) G. ge= jäbtt, b. i. nur 3 auf 1 qkrn. Dlad) bem Genfu-3 Bon 1880 betrug bie Ginniotmenabl 861691, barunter 292871 grembgeborene. SBeifie gab e§ 767181, Gbinefen 75218, Snbianer 16277 unb D^eger6018. 1892 befuebten Bon 275302 fcbutpftid)tigenffinbem burchfchnittlidj 113733 bieSBolfSfchulen; bie 11 b> bem hatten 3308 3bgtinge; Leitungen befteben 536. Sie Staat3uiüoerfität ift in SBerfetei); ju ^alo 2llto ift bie Leland Stanford University, eine Stiftung. Sie Staatsfdjutb betrug (1889) 2703500 Soll.; bieroon aber hält ber Staat 2361000 Soll, alz Schul* unb UniBcrfitätsfonb«, fobafe bie eigentlid;e StaatSfcbutb nur 339500 Soll. ift. ff. -ift in 53 GountieS geteilt, unter benen ba§ im S. liegenbe Sau SBernarbino baS größte in ber Union ift. Sauptftabt ift Sacramcnto. ©rbßer finb San gran* eigeo, £o3 2lngele§ unb Daltanb. Ser@ouBemeur roirb auf Bier Sabre gemäbtt. Ser Senat beftcht au» 40 DJUtgtiebern, treidle auf Bier 3abve, ba3 2tbgeorbucteubau» auZ 80, welche auf jioei 3ahre geioäblt roerben. 3n baZ StepräfentantenhauS ent= fenbet ff. 7 2lbgeorbncte; bei ber ^räfibentenioabl befiHt e§ 7 Stimmen. überba» ju Ü)cerifo gehörige Territorium lieber» falifornieu f. 33aja=Gatifornia. Sie ©efd)id)tc beiber ff. bat bi» auf bie neuere 3eit mit ber 9Jierifo§ sufammengebangen. Gine ber Bon Gerte,? auggefebidten Gypcbitionen erreichte 1532 SRiebertalifornien, befjen Oft = unb SOeftfüfteu fed;3 5al)rc fpäter gernanbo be Ulloa befudite. Sae Sanb würbe 1602 für Spanien förmlidj in Scfi^ ge- igt, finb unter 6 aufäufudicn. 46 Sarifovitifdfje örüttröge — ßaftformfdje SBetne nommcn, bodi erft 1042 folonifiert. SieSefuiten leiteten bie SBMffion unb .Hcleiüfatien bi§ 511 ihrer SSertreibuna 1767, mo bie Aranjk-taner an ibre Stelle traten. Cber- ober SReutatifornien mürbe erft 1768 burd? eine oon SDterifo auSgefenbete (Srpebfc tion in Vefiß genommen unb ebenfalls burch 2tn- legung laplreicbet J.'liffionSftationen folonifiert. SÜeben biefen beftanben noch militäriieh befestigte fünfte i Tresidio?). 9tadj bet SoSreifsung von &pa- tuen mürben bie beiben ft. feit 1823 Vrooin3 ber nterif. :Kepublif unb erhielten einen ©ouoerneur, beffen Stnerlennung bie üJliffionare ;um Seil pen weigerten. Sie »erließen cnblich baS Sanb, aber ba bie faum angebahnte Eioilifation rafdb perfiel, lehrte bie merif. Regierung 311m iUiifienSfoftent p= tuet. IJebod) fet)te halb barauf bie bemofratifebe Partei bie pollftänbige 2lufbcbung be§ 3Rtffion§= mcfenS mittele Setre! pom 17. 2lug. 1833 burdi unb fudjte bie öebung St.* burch bie Crganifarion einer großartigen Einfoanberung 311 fbrbern. Raum hatten fich jeboeb einige Einmanberer angeftebelt, al« nach bem ^Regierungsantritt Santa = 2lnnaS, ber bie 2>iiffionen im frühem Staube erhalten roollte, bie merif. .Holcniften roieber pertrieben mürben. SiefeS Ereignis namentlich, legte ben ©runb ju ber geinbfeligfeit jroifebcn R. unb ber mertt. Üiegierung. 1836 bracb ein Äufftanb auS, unb ber gfibrer beS= felben, ber frühere 3ellinipeftor Slfoarebo, mürbe vjon ber ohnmächtigen mertt. Regierung als (Courier: neur beitätigt. Er machte fich aber halb burch feinen SefpotiSmuS perbaßt, unb Saiita=?lnna febidte 1842 ben ©encral SJlicbehütorena als neuen ©ouoerneur nad) S. ab, ber ftcb halb ehenfo unbeliebt machte roie fein Vorgänger. 3m Srü&iabr 1846 ftanb gan,; Cberfaliiornien gegen ihn auf unb mahlte Son 3ofe Eaftro, einen geborenen fialifornier, 311m ©eneral-- fommanbanten. ^injmifchen mar eS mögen ber 2liv nerton oon SeraS (1845) ju einem fehr gefpannten Verhältnis jmifdien ben Vereinigten Staaten unb lUerito gefommen. Savfin, ber amerif . fionf ul in 2Jionterep, bereitete im auftrage feiner Diegterung einen Slufftanb ber eingeborenen Ä'altfornier cor, ber baS Sanb unabhängig unb enblicb für ben 2ln= nhluf; an bie Vereinigten Staaten geneigt machen feilte. 2 a erfchien 3ohn gremont an ber Spitse einer gendniugSerpebitien in ft., unb entgegen feinem 2luftrag, Sartin in feinem Vorhaben ;u unter= frühen, »eranlafete er bie eiitgcmanberten Slnierifaner ju einer überftürjten UnabbdngigteitSertlärung, bie ben SSBiberftanb ber Eingeborenen unb einen Vürger= trieg hernorrief. Ter mäbrenbbefjen jroifcben ben Vereinigten Staaten unb SDterifo auSgebrocbenc .Urica enbete mit ber -JHeberlage SJlerifoS, unb burdi ben ^rieben von Wuabalupc yuealao i2. gebr. 1848) ging 9ieutalifomien an bie Vei einigten Staaten über, roähvenb älttfalifomien im mertt Staaten»cr= banbe blieb. 2lm 9. Sept. 1850 imirbe R., nach einem ■dreijährigen Varteifampf, als nid^t fflaoenbalteu= ber Staat in bie norbamerit. Union aufgenommen. SBäbrenb beS 1861 begonnenen Vürgerfriego-> hielt eS fid? jur Union, bod1 mar bei ber großen Entfernung pom .Hnea-Md'auplaiu' feine ^Beteiligung gering. Sic dntbechmg ber reichen ©olbfelber feit 184-8 bilbet eine miditige Epodbe in ber ©efdncbte S.S. 2luS allen Jcilen ber Erbe ftrömten Einmanberer in baS bisher nur nod) fpdrlid) beoötterte Sanb, bod) nermochtc fid' biefe 311111 großen 2eil aus ben permegenften 2lbeuteurern beftehenbe Veoölterung niebt fofort in bie formen georbneten gefellfd\iit= lid?en 8eben§ ;u fiuben. Ter Eharaher ber Etn= mohner unb bie glüdefpielarttge Seichtigfeit beS Er= merbS bereinigten fich, um .H. mehrere ^ahre lang 3um Tummelplaöe ber jügeflofeften 2eibenfd)aften unb ber rafenbften Verfd)roenbung 311 machen. Sie 9iotmenbigfeit_3mang bie bellern Elemente, 23ohl= fahrivauSiduifie 311 hüben unb VoltSjufti3 mit un= erbittticher Strenge 511 üben. §n San granciSco mürbe bie .fterrfftaft beS VöbelS 1854 unb 1856 burch eine fräftige Erbebung ber heuern Vürger ge= broeben, unb feitbem haben biefe im allgemeinen bie Dberbanb 311 behaupten gemußt. Erft neuerbingS madien fieb bie Seibenfdjaften ber untern Vol!S= Haffen, befonoerS in ber Ifhinefenfrage (f.b.), roieber in bebenflicher Sffieife geltenb. Sie Verfaffunct .tt.s ftimmte nämlich, bis 1879 im allgemeinen mit ber ber übrigen norbamerit. UnionSftaaten überein. 2lm 7. SÄai 1879 mürbe jebecb auf Vetreiben ber Vartet beS Demagogen Äearneo eine neue Ver= fallung burd? VoßSabftimmung angenommen, bie jebodi mögen ber tbatfächlicheu Unmöglichfeit ihrer Surdifübrung nidu genau beobachtet Werben tonnte unb ebenbeohalb bisher nicht bie oerberblichen golgen gehabt bat, bie bie heuern Elemente ber JBeDölterung pon ihr fürchteten. Sitterat ur. Unter ben 3ahlreichen altern S chri'= ten finb bie 3!eifeberichte von Tuflot be iltofraS (293be.mtt2ltlaS, Var. 1844) unb Üiicbarb .v>. Jana. Two years before the Mast (iicuport 1840), 5U er; mahnen ; unter ben neuem Sapron, History of Cali- fornia (Soft. 1854) ; Suthill , History of California (1866); SBhttnep, Geological survey of California (5Reuöorl 1869) ; berf . , Progress of "the Geological survey 1870— 71 ; Storbhoff, California (Du'uoort 1873) ; 3obn©.SitteU, The resources of California (7. Slufl., San granciSco 1879); Sobb, California and its wonders (Sonb. 1S80); Sb. 6. öittell, His- tory of California (2 Vre., im Francisco 18851 ; 3. "Sonce, History of California (Soft. 1886); .Hircbboff , .«alifornifche Sulturbilber (Eaffel 1886); Sinblen unb SBibnep, California of the South (Sieunor! 1888); >?. i>. Vancroft, History of the Pacific States of North America (33 Vbe., San g-ranciSco 1883— 90). [©. 843b). ftalifornifefte «rürtröge, f. gifcbjucht (33b. 6, Jlaliforntfrricr ü»!ccrbufen (Gulf of Califor- nia. Vermilion Sea. Mar Bermejo), oberiHoteS Hieer, ein febr infelrcicher, 1120 km langer unb 110—240 km breiter ©olf beS Stillen CceanS, trennt bie öalbinfel Düebertatifomien Pon ben merit. Staaten Sonera unb imaloa. Sie be= beutenbften ^nfelu finb Siburon unb ©ttarba (©uarbia). 2ln feiner nörblicbften SpiSe nimmt er ben Eolorabo (f. b.) unb im D. oerfduebene merit. Alüffe auf. Sie .Hinten finb Pon VuAten jerfd»nit= ten, barunter bie oon Sta. 3ne§ unb Sa $aj, pon 2lbair unb ©eorgebai. Ser nbrblicbfte Seil ift megen feiner Sanbbdnte, Klippen unb Strömungen für bie SdHffabrtgeidbrlid\MauptermerbSauelleOerRüfteu: anmobnerbilbetbie.Horalleu unb Sd^mammfifcberei. Ralif ornifdic Söcinc, äBeine, bie bauptfäcbli* jmtfdben bem 38. unb 39. Vreitengrabe, nbrbltch Don cau gfranciäco im Sonoma= unb Slapatbale roadjfen; füblid) oon Sau gtanriSco ftnbenficb eben= tall-> uo* oereinjette gröfsere Anlagen, unb in Süb^ falifornien bei 8o§ 2tngcleS seiebnet neb 2lnabeim, unter bem 34. Vreitengrabe, bureb große 2Bein= tulturen aui. 21U- eine ber heften unb auSgebebn= tonen JSeinanlagen gilt bie von SRatoma Vmeoarb Strtirel, Die man unter S Dennis», rmi) «mfr G cufjuindtcr.. fi'aligltimncr — Slafifcfj 47 (in ber D^ä^c ber ©olbgruben »on gotfom), bie auf etwa 800 ha über 1 SÖUU. St öde jäblt, baruntet bie heften SRebfotten, wie 3iufanbel, DiieSling, ©utebel , Srouff eau , Burgunber, Sofqer, 9JiuSiat, ©renale u. f. w. 3m ganjen gleid?en bie fi. SB. mehr beu fpanifeben, grieebifeben itnb franjöfifcbeu, obgleich, aud), wie bie iKebf orten geigen, febr gute, bem 9lbeiuwcin unb Borbeaur ähnliche (Sorten ge= sogen werben. Dbwobi bie 9\eblauS oorbanben ift, finb bie ©rträgniffe recht bebeutenb. Kalifornien bat ben größten ©eingarten (StanforbSfarm in bet (Sraffcbaft Jebama, 1600 ha) unb ben qröfsten2Bein= feiler (in 6t. Helena, 10 ÜJiill. 1 faffenb) ber 2Bett. Sie Sßrobuftion betrug 1890 gegen 83 9JM. 1 auf 155272 2kreS traubentragenbem SBeintanb. §aupt= perfanbort ift San granciSco. — Sgl. S. §. iieoer, Dbftbau unb Dbftnu&ung in ben Bereinigten 6taa= ten oon SRorbanterita (Bert. 1886). ftaliqlimmcr, f. ©limmer. ftalifobrat, f. Sl&lati. JtalTfo ober Galicot (benannt nach ber oftinb. Öafcnftabt (Saltcut, Wober ber Stoff juerft nach Guropa gelangte), bie feinem Srudtattune ober fog. Srudpertale, bie auS glatten, b. b. (einroanbbinbig gewebten Baumroollftoffen biebterer 2(rt hefteten unb ;u Büdicreinbänben benugt werben. (5. Rat- Stalif ur, inbobrit. Stabt, f. Salicut. [tun.) ftaltfutifcftc* #ufcn, f. SCrutbubn. Kalilauge, f. iiitifali. Äalifalpcrer, f. Salpeter. Stalifalje, im weitem Sinne alle Salge be§ Ka= liumS, im engern aber nur fokbe ßalioerbinbungen, bie al§ ÜJiineralien gewonnen, entroeber rob als Düngemittel oermenbet ober ju ben perfdriebenfteu Kalioerbinbungen »erarbeitet roerben. Sieä finb befonBerS bie fog. 2lbraumfalje (f. b.). Siefc 9iob= falje ftnb in Seutfcbtanb wichtig für bie 8anbroirt= febaft als Süngematerial geworben, tüicbtiger noch für bie ijnbuftrie, weldje bie 2lbraumfalje auf Pblor= falium, ftalifulfate, Äteferit , (iblormagncfiiim, Brom, 9Uibibiumalaun u. f. ro. , bcfonbcrS auch auf bie noch höherwertigen Süngefalje uerarbeitet. Bergmännifch gewonnen würben an folcheu K. in ber Bvooin} Sacbfen, 2lnb,a(t, Braunfdjweig, neucr= bingS aueb in 9J!edlenburg: 3obt !8e= triebe arbeitet 5)äru!)u[tion 1000 t SBert 1000 SR. 1882 1886 1890 1891 1892 6 ' 13 16 17 18 3538 4803 5556 5955 5615 1201,4 945,3 1274,9 1371,3 1361,6 11673 11 275 16 505 17 893 18 096 Stade Soften biefer iKobfalje werben aufgeführt, uub jwar am weiften nacb Dforbamerifa, fobann nacb ßnglanb, Schweben, Belgien, Jrwllanb, 3tufe= lanb u. f. w. Sie 2luSfubr ift icbod) oon 175662 t (4,4 9)M. 9Jt.) im 3. 1888 auf 115994 t (2,9 lUill. IT}.) im 3. 1892 gefallen, weit man bie höherwertigen gabrifate an Stelle ber 3tobfa(je aufführt unb weil bie beutfebe Sanbroirtfcbaft auf baS wertoo.lle ®ünge= material aufmertjamer geworben ift. — Sgl. Sfeiffer, Sanbbud) ber Kali=3nbuftrie (Sraunfdjw. 1887). ftalifd). 1) ©ouuernement im weftlid)ften Seil pou SRuffifcfcSolen, gren.tf an bie preufe. SroDinjen Sofen unb Sd)tefien fomie an bie ruff.=poln. ©ou= pernementS Setriiau unb SBarfdjau, unb bat 11 377,6 qkm (Bat? 011 37,3 qlan S ecn) mit 842 712 @., b. i. 74 auf 1 qkm. Sa§ £anb ift eine flache, nad) 2Beften 511 fid> fentenbe 9tieberung, mit geringen Qx bebungen. Sic SBarta mit ihrem .fmuptnebenflufi Srofna geb.t jut Ober, bie ^lüfscben im 9i. in ben ©oplo= unb anbere Seen. So§ ftlima ift gemäfugt unb gefunb. Sie fflcoölfenmg heftebt au§ 80 $roj. Bolen (meift rBtnifcb=!atb.olifcb), 10 Broj. Seutfchcn (meift epaugctifdi), 9 Bro.^. Quben; ber 9teft finb 9iuffen u. a. Bon 445 Sdjulen finb 286 Bolfs= fchulcn. SerBobenift fanbig, ftelIenmeifeSd)War,;= erbe unb 2ebm ; SRoggen, 3Bei,ien, Safer werben im Überflufj getjaut. 9ieid)e SBälber finb »orbanbeu, befonber? an ber Jßarta. Bebeutenb ift bie 6d)af= Hiebt unb bie 3'>d)t oon ©änfen, bie nacb Seutfcb ianb auägefübtt roerben. 1890beftanben 1658gabri= ten mit 12,5 9)}iU. 9iubel ^robuftion, barunter Jucbfabrifen, Spinnerei, 3Bebereieu, 3uderfabrüeu, Brennereien, Brauereien u.a. Serßanbel iftmangeb baft cntwidelt, e§ fel)(en difeubabnen, nur 790 km Sunftftrafeen finb oorbanben. Sa» ©ouoernement verfällt in ad)t Greife: 5?., SBjelun, Solo, ftonin, Sentfdbija, Slupjn, öjerabi unb SureE. — 2) Äreiä im meftl. Seil be§ ©ouoernementS, längs ber Brofna, bat 1431, 1 qkm, 112 289 6., Slderbau, oiele gabttfen. — 3) Ä., poln. Kalisz, ^jauptftaM be» ©ouoerneinentö unb beS HreifeS fi., in einem fd)önen Jbal, an brei Firmen berBrofna unb an ber preufs. ©renje ge= legen, ift Sig be§ .H'ommanboS ber 2. Brigabe ber 5. ÄaDal= leriebiüifion unb eine» Bri= gabeftab§quartier§ ber ©renj= mad)?, bat (1890) 18332(5., in©arnifonbaS lö.Sragoner= regiment, 5 fatb., eine eoang., eine rufj. .ftird)e,Spna= goge,Snabcn= unb 9Jcäbd)engwmnafium, 9iealfcbule, eineruff.,eiuepoln.3eitung,einenStabtpart;Sampf; bierbrauerei, 2ud;=, Banb= unb Öeberfabriten, fecfe§ 3al)rmärtte unb eine giliale ber 9ieicbebant. — Qn ber Sdjladit bei fi. würbe 29. Oft. 1706 ber fdjweb. ©eneral 9Jtarbefelb oon fiimig Sluguft II. Bon Bolen unb bem ruff. 3elbmarfd)all 9Jienfd)itow ge= fd)lagen unb gefangen genommen. 2lm 28. gebr. 1813 warb in H. ein 9llliaii^Dertrag gwifd)en$reu^en unb ÜRujjlanb abgefd)loffen, unb 25. SKärji oon Bort ein geineinfamer «2lufruf an Bie Seutfd)en» er= laffeu ; 2. 2lpril beSfelben QahreS fanb bafelbft eine Begegnung ber 9Jconarcben beiber Sänber ftatt. 2lm 11. unb 13. Sept. 1831 gab e§ bei S. Kämpfe 3101= feben Bolen unb 9iuffen. ftnlilrt), SapiB, buinoriftifdjer Siebter, geb. 23. gebr. 1820 ju Breslau, oon jüb. 2lbtunft, mufjte gegen feine 91eigung Kaufmann werben, ging aber 1844 nach Baris unb begann feine litterar. SLtjätig- feit mit Korrefponbenjen für beutfebe Journale. 1846 nad) Scutfd)lanb nirüdgetehrt, war er an= fänglich ju Seip.ng als 9Jiitarbciter für ÖttingerS «Kimrioari» tb.ätig unb roanbte fid) bann nad) Bcr= lin, wo er im SKat 1848 ben «Klabberabatfd)» mit begrünbete. K. ftarb 21. 2lug. 1872. Sd)on mit ben beiben erften Stüden «öunberttaufenb Jbalcr» unb «Berlin bei9iad)t» begrünbete er feinen Stuf als BoffenBichter. Sie weiften feiner jablreid&en Stüde, wie «SottorBefd)te», «(5'in gebilBcter §au§= fneebt», «Ser Slttienbubifer», «Berlin wie eS weint unb lacht», «Giner oon unfre £eut», «Ser @olb= onfet», «Sie 9Jiottenburger» u. f. w., haben fid) faft auf allen Jbeatern eingebürgert. 6ine Sammlung SIrtitel, Sie man unter ß üermi&t, (int) unter 6 aufäufuc^en. 48 $afi)dfjnjcfeflel>er — Äaliumcarbonat feiner ßouptet» enthält ber «berliner Seierfaften» (93erl. 1857 u. 5.; fteue golge 1863). — Sflt. Sfting, S>a»ü>£. (99erL 1873). JtalifditvcfcHcbcr, f. ffaliumfulfibe; Staltfeifcit, f. ©eife. [©. 525b). Salicpclnt, f. 3lmerifanifc&e SRaffe (93b. 1, Stnlif3, rufj.spoln. ©tabt, f. ffalifd). ftalirä, 93einome ^wanS I. (f. b.). ffnliubincb, SßroBin-i äigpptenä, im 31. Bon ffairo, bie ©übfpi&e bei Selta, mit ber ©auptftabt 93enba eU'3l§I, bat 912,4qkm ffulturlanb uni (1882) 271391 g., b. i. 279 auf 1 qkm, barunter 16 590 93ebuinen. Saitum,ein2lltalimetall(d)em.3eid)enK;2ltom= geteilt 39,i), baS fid) niemals frei in ber 3Jatur, f on= bem mit ©auerftoff unb fiiejetfäure oerbunben unb afo ßblorfalium öorfinbet. SBon ben SJiineraßen, in benen ec> in äienilidj grojjer Stenge porfommt, finb ber gelbfpat unb bie ©tafj furter ©atjmineralienEar: nullit, ffainit unb ©»bin in erfter Binie JU nennen. S)a§ ff. bilbet aud) einen mefcntlidieu 93eftanbteit ber äSegetabilien unb finbet fid) in ber Slfdje ber= felben. 3n bie 99innenlanbpfianjen gelangt e§ aul bem 33oben, ber ftetS 33erwittcrungSprobufte beS JelöfpatS, beS ©limmerS unb ähnlicher falibaltiger ©eftetne enthält. 3n ben Scepflansen finbet fid) baZ ff. gleichfalls unb rührt au» bem ©eemaffer ber, baS etwa 0,25 SßromiUe ff. enthält. Slucb in bem Xierreid) fommt baS ff. bor, fo im gleifajfaft, in allen ©etoebSftüffiafeiten, in ber 2)cild), im 93lut, im ©am unb in grofscr SJtenge in bem iöollfcbweifse ber Sdbafe. SJlan [teilt baS ff. burd) ftarfeS ©lüben ron fol)lenfaurem ff. mit ffoble ber, wobei baS ff. in Sampfgeftalt übergeht unb in einer lupfemen, mit Petroleum gefüllten 9?orlage aufgefangen wirb. 93ei ber SarfteUung be§ it. entftebt leicht baS fehr erplofibe ffeblenorpbfalium; bie 33ilbung beSfelben wirb cermieben, wenn man ffaübpbrat, wie biel ueucrbingS gefaucht, bureb ßifencarbib (f. b.) rebus giert. Sa» ff. ift feft, filberweifi, Pon ftarfem ©lau je, pon 0,8G5 fpec. ©ewiebt, mit bem SJleffer fd;neibbar, bei 62,5° C. jcbmelgenb unb bei etwa 670° fiebenb. Säfst man ba» geföntBlgene ÜDietall unootlftänbig erftarren, fo erhält man nad) bem Slbgicjjeu bei noch flüffigen Seils fd)bne centimetergrofie ofta= ebrifdie ffrpftalle beSfelben. Seit Scatrium jufams mengefdjmoljen, bilbet e» nad) bem ßrtalten eine flüffige fiegierung. 21 n ber Suft orpbiert cS fofort, weshalb cS unter Spetroleum ober unter ^arafftnöl aufbewahrt werben jnufj. SBaffer wirb burd) ff. mit gröfster ©eftigfeit unter Gntjünbung beS ff. jerfe&t. S)a§ Kilogramm ff. Eoftet (1893) 95—110 3K. $n feinen SBerbinbuugen erfdjcint baS ff. als einwertige» Clement. 2üle ffalifalje Wirten, in grö= fcerer SJlenge bem DrganiSmuS eiupcrleibt, giftig, über bie SSerbinbungen be§ ff. f. bie (Pin;,elartitcl: 93romlalium, (Jhlorfalimn, Enanlalium, 3"bta= lium, ffaliumoriib, Öfefali, Ghlorfaure» ffatium, ßffigfaure Salje, Djalfoure ©alje, 3T»einfäure, ffaliumearbonat , Jt'aliumd)romate , ffalunnman= ganat, ffaliumnitrat, ffaliumpermanganat, ffalium= fulfate, ftaliumfulfibe, Sßofferglaä u. a. Cffiiinell finb gegenwärtig : K. aceticum, ffaliumacetat; K. bicarbonicum, ffaliumbiearbouat; K. bromätum, Aaliumbromib; K. carbonicum, ffaliumearbonat; K. carbonicum cnidum, ^JJottafdie; K. chloncum, ffaliumd)lorat; K. dichromicum, ffaliumbidjromat ; K. jodatum, ffaliumjobib; K. nitricum, Kaliums nitrat; K. permanganicum, ffaliumpermanganat; K. sulfurätum, £d)Wefclleber; K. sulfuricum, ffaliumfulfat; K tartarlcum, .Ualiumtartrat. Jlrtliuntacctat, f. (I'fftgfaure ©alje. tfalium 3l(umin«unt "2llauii, f. Sllaune. ftaliiimaurot, _f. ©olbornbe. ftnliuiubiacetat, i. ßfftgfaure Salje. ftaliuniliicarboiiat, boppclttoblenfaurea ffalium, Kalium bkarbouicum, faure» fohlens faure» ffalium, KHC03, bilbet farblofe, rhomho-- ebrifdje Äruftalie, ift in 4 Seilen laltem SBaffer, Ieidjter in SBaffer bon 70° löilia), gerfefet fid) in mdfferigcr Söfung bei 80° ober bei gelinbem 6'r-- bi^en bei troernen ©aljeä in ffaliumearbonat (f. b.), SBaffer unb eutmcidienbe ffoblcnfäure. 3"r Sars ftellung werben öoljfoblenftüde mit einer fonjens trierten Sbfung con möglidjft gereinigtem ffalium= carbonat geträntt einer Htmofpbäre üon ffoblcn= fäure auSgefeöt, wobei letjtere mit 93egieroe abfor= biert wirb. S)ie 3J(affe wirb mit SBafier, beffen Jcm= peratur 70° nicht überfteigt, ausgesogen, unb bie wanne Sbfung burd) (I'rfalten jur .Hrpftallifation ge= bracht, wobei fid) bau ©als djemifd) rein abfebeibet, währenb bie au» bem ffaliumearbonat ftammenben fremben Salse in ber_l'iutterlauge bleiben. Holiiimliirtiromnt, f. ffatiumdjromate. JJnliinubifulfnt, f. Haliumfulfate. ftnliunibitartrat, Kalium bitartaricum, bop= peltweinfaureä ffalium (faure» weinfaurec- ffalium), f. Cremor Tartari unb äBeinfäure. Jrnliiiiiibroinib, f. 93romfalium. JJnliunicnrbonat, ^ottafd)C, Kalium car- bonicum, neutrales foblenfaure» ffalium, K2C03, entftebt bei ber SJerbrennung ber 93erbinbungen beä ffaliumä mit organifchen ©äuren unb ift ba= her in ben SBerbrennungSrücfftänben oon all folchen ©ubftanjen enthalten, in benen biefe ©alje Por= tommen, f 0 in ber 2tfd)e aller Sanbpflanjen, nament= lid) be» öoljeS, bie früher bie alleinige Quelle jur Sarfteüung be§ ff. barbot. @in ähnlicher SBerbrens nung»rüdftanb ift bie fog. ©djlempefoble, bie als Äüdftanb ber ©pirituSfabritation unter 93erwen= bung pon 3utferrübcumelaffe perbleibt. Sicrber gehört aud) bie an ff. fehr reiche 2lfd)e, bie beim 33erbrennen beS 9ierbampfungSrüd'ftaube» ber in ben SBollwäfdjereicn mit SBoUfchweijs bclabenen 3Bafd)Wäffer_perblcibt. 2llle biefe ©ubftaiyen wcr= ben mit 2Ba|ier ausgesogen, wobei nad) bem Gins trodnen ber oon bem Unlöslichen getrennten Sauge mehr ober weniger reines ff. jurücfbleibt. 9iad: ber \icrtunft unterfeheibet man im ©anbei ruf f if d?e, illprifd)e, ameritanifd)e sCottafcbe, Steins afd)e, pon benen bie letjteve reidiliche l'cengen pon ffalihpbrat enthält. 3eUt wirb oiel ff. aus ffalium^ fulfat auf ganj gleiche SBeife wie bie ©oba (f. b.) nad) bem ücblancfdien Verfahren unb au» bem iShlorfaliuinber©taf;furter2lbraumfalöebavgeftellt. 5)aS rohe ff. ift immer burd) anbere ©alje mehr ober weniger cerunreinigt, fo burd) 3latriumcarbonat, (Iblortalium, ffaliumfulfat. ©iernon fann eS burdj ffroftallifation ober teilweije Söfung nur uupelltem-- men getrennt werben; baS ff. ift rnel leichter löSlid' als bie anbern Salje unb peibleibt baber in ber SJlutterlauge, währenb jene auStrpftallificreu, ober geht bei 93ebanbtung mit wenig SBaffer juerft in Söfung- ^a- f" gereinigte Bah ift baS Kali car- bonicum depuratum ber altern $barmafopöen( ba§ Kalium carbonicum be» Seutfcpen SlrgneibudjeS pon 1890, baS einen ;Heinheit»gehaIt Pen 95 i;roi. forbert. tShemifd) rein läfst fid) baS ff. nur bur$ »ttifet, tif man unter & Dermißt, jinb untet 6 aufäii[ur5cn. MaluimdiUu'iH — Äaliininiilfak- 49 (ivhii-.cn oon ßaliuinbicarbonat ober burdj Serbien* neu reiner organif d)f aurer KaHumfalje erbalten. .H. nubet au»gebebnte Sßerioenbung jur @la»=, 6eife= imb sitifaiifabrifation fo»ie jur Sarftellung beä roten unb gelben SMutlaugenfahe-?, be» ebromfauren Kalium», be» KaliroafferglafeS unb perfebiebener anberer Katiumfabje. 3)er SJkeiis fdjwanlt nacb ber fteinbeit sroifcben 40—120 21}. für 100 kg. Sie (Sinfubr Seutfcblanb» betrug 1892: 19385, bie Slu§= fubr 122325 Soppelcentner. Saüumdilorat, f. Chlorfaure» Kalium. Äaltumdiromarc, bie Kaliumfabje ber 6brcm= fäure. a. K a l i u m m o u p cb r o m a t , m o n o ch r o m ; iaure» Kalium, neutrale» ober gelbe» trjtom j a ur e ä Sa l i u m , CrOa(OK)a ober K„ Ci04 , »irb erhalten, inbem mau bicbromfaureS Kalium fiebenbbeiB in äBaffer löft unb fo lange Katiumcap bonat jufügt, als nodj älufbraufen erfolgt unb bis bie (Jlüffiglett febmaeb alfalifdi reagiert. -Rad) beut ©rfalten fdieibet fidi ba» Sab} in Keinen citronen* gelben Kroftallen ab , bie mit bem fcbmefelfauren Kalium ifomprpb jtnb. b. H all u m b i d) r o in a t ober Haüumbi cb r oma t , b id) r omf aur e » Halt u m , iaure» ober rote-:- ebromiaure» Kalium, Cr205(OK), oberK,Cr.207. 3)iefe§ Sali, »eldbeä ba^lu»gang»material"jürbie Sarftclhmg faft aller Sbrpmrerbinbungen ift, »irb in größtem SJlafsftabe aus bem natürlich oorfommenben (Sfatomeifenftein (j.b.) bereitet. Ter (fhroineiienftein »irb fein gepuh 'pert unb mit Krabe unter bäufigem Umrühren unb Luftzutritt geglüht, bie fein gemablene 2Jia|)e in ©aller fufpenbiert unb mit Säjtoefelfäure fdiroadi angefäuert. ®aä fo erbaltene (Eakiumbicbromat »irb mit Kaliumcarbonat jerfetjt; e§ bilbet fid) un= lö^lidieä Galciumcarbonat unb eine Söfung. pou Maliumbicbromat, bie man burdi (jinbampjen jum Kniftallifieren bringt, ^n ähnlicher ©eife per arbeitet man audi ba» in ben Seerfarbenfabriten in großer, äftenge abfallenbe (ihromorpb. 9Da§ bidjromfaure Kalium frpftallifiert in gro|en rbombifeben Safein; e§ löft fidi in 10 Seilen f altem, »iel teiltet in bei= fjem äBaffer unb läfst ftd? obne Seränberung jum Schmelzen erbitten. S)o§ rote Bali nutet jabjreicbe teebuifebe äntoenbungen; fo bient e» in ber Färberei unb in bem 3eugbrud jur ßrjeugung Pon ßbtpm= gelb, 6brpmorange unb (mit sBlauboh) Don (Ibrpm- uh»an, 311111 Sleicben oon SBalmöl unb ähnlichen Seiten, jur öerftellung ber 3ünbmaffen ge»if)er äünbrequifiten, in ber Seerfarbeufabrifatieu jur ßrjeugung oon 2luilinpiolett, 2luilingrün unb oon tünftlicbem •Jlli',arin,,uir?\'abritation gelber unb roter Mineralfarben u. f. ro. @ine SHifcbung oon diront: faurem Kalium unb Leim ( 6 b r p m l e i m , 6 b r p m = gelatine), bem Sidite ausgefegt, toirb berart per= iinbert, bafi bie pom Stdjtc aetroffenen Stellen in JÖaffer unlöMid) »erben; pon biefer (i'igenfcbaft be» Gbromleim» macht man in ber Photographie madi bem üon 2albpt eingeführten Verfahren) ©e= braudi. SBfibrenb bie ^rpbultipn be§ Kalium; bid}rpmat? früber auf roenige auslänbifcbe lincift englifebe) gabrifen befcbränlt roar, bat fie im leStcn Saprjebnt auch in Teutfdilanb einen gropen 2luf= fdirpung genommen, ift aber in ben legten ^abren >u ©unften be§ 'Jiatriumbicbramatö ettoaä einge= fdiranlt »orben. 3ie betrug (ohne 3lmerita, für ba§ verläfilidie 3ablen feblen) 1892 : 5600 1. 100 kg foften 11893) im ©rofebanbel 90—95 SW. ftaliumenanat f. Etianfäure. Kalium cyanatum, guanfalium (f. b.). SrocffiaiiS' S'pntJcrfaiionS'Sfjitoii. H. Slufl. X. Jlnltttmcifcitctinuiö, {. Slutlaugenfalj, roteS. caguefiumfulfat al» ^olpbalit, mit 5bpnerbe= 4 50 Saliuuifulfibe - - .stnif (attattfdje gebe) julfat als SUaun unb als Sllunit (f. b.). Slian ftellt eS auf analoge SBeife auS bem Gblortaltum burd' Setfefeung mit ©djwefelföure bar, rote bas @lauber= falj aus- bem ßodjfatj. 3lu§ feiner beifeen roäffe= rigen Söfunq Reibet cS ftcb in harten ftrnftallfruften non faltig bttterm ©efebmad auS, erferbert in bei .Halte 10 2 eile Gaffer, beim trieben 4 Seile SBaffcr jut Söfung; in 2llfobel ift eS ganj unlöSlia}; fäjmüjt unjerfejjt bei ftarfer ©lühhige. GS bient sur S)arjteuurtg ton 2Uaun , ßaliumeatbonat unb Sflnaerptäparaten. b. ftaüumhifulfat, faures fdjtoefelfauteä Saltum, KHS04, entftebt beim Gr= mannen öon fialiumfulfat mit einer äauinalenten 3Jcenge non fonjentrierter Scbrocfelfäure unb er= ftarrt nacb bem ©rfalten bor flüjjtgen äJtaffe ju einer loeifsen bitrcbfcbeinenb frnftallinifcben, in Sßajfer fehr leidu [BSlidjen Subftanj. (5* roirb burd) mäfav gcS ß'rbihen unter abgeben non SBaffei in pnro = icbioef clfaures fialium, K.,S.207, nertnanbclt, uns bie§ iiebt bei jtärferm GvbitKit in fiaüumfulfat unb Scbinejelfüureaubnbrib über. <§§ bient jut Sarftellung ton Sdiioefelfäurcanbnbrib unb in ber djem. "2lnalnfc al§ Stuffd)liefiung§imttel für manche in Säure fid) fdjroer iöfcnbe fiörper. Mitliumiulfibc bie Serbinbungen beä fiaßumS mit Schwefel. S)aä Güifad) = Scbinefelialium, fialiumfttlfib ober fialiutnfulfuret, K.,S, bie bem fialiumorub cntfnrechenbe Scbiuefelbafe, bilbet fid) beim ©tüben non fialiumfulfat mit ftohle als eine in SBaffer leicht lösliche, ftart alfalifdje, rote frbftalliniidie SKaffe. G§ giebt mit fielen ©djroefefc metallen ©oppefoerbinbungen, löft mit Seidniafeit ecbroefelarfen, Scbtuefelantimon, 6c&n>efeßoblen= Ttoff unb giebt bamit ©ulfofalge. 2Birb bie Söfung beS Scbtnefeltaliums mit Sd?roefel getodit, fo mirb [elfterer leid)t unter SBübung non SJ> o In f u l f u r e t e n ober Supcrfulfiben,DönSreifadi= unb günf; fad) = Scbioefelfaliuin, K.2S3 unbK»S5, aufge= nommen. @in©emifd) non Jimf fach, =Sdiroefeltalium unb fialiumfulfat ift bie S di in ef elleb er ober fi a li= fcbmefelleber, Hepar stuf uris, Kalium sulfura- tum, bie entftebt, menn gleidje Seile non fialium: carbonat unb Schwefel in einem eifernen ©efäfsc bis jum rubigen Schmelzen erbitst inerten; bie nad) bem (Malten fefte, grüngelbe Stoffe ift nor bem 3utritt non geudjtigteit unb Suft ui fd)üben. Jtoliuntf »Ifuri-t, f. fialiumfulfibe. ttaliunttarrrat, f. SBeinfäure. ftiiliiimtrtaccriit, f. (Sffujfaure Salje. «nltiunfferglnc*, f. SBafferglaS. ftulirclf oberfialiSelf, glufj im fcbineb. £app= (anb, bfter§ ju langgebebnten, burd) Stromfcbncllen nerbunbenen Seen errocitert , bat ctroa 80 2Baffer= fälle. Sie fi. münbet 440 km lang in ben SBott= nifd)cu ÜJIeerbufen. 3n ihrem g-lufegebiet ift eine Sifurfation, inbem bie Särenböelf bie Jornedelf mit bem ft. uerbinbet. ttnlirhitcr (and) Utraquiften), bie gemäftiiv ton >>nffiten (f. b.); auch bie 2lnbänger beä ©eorg Cfalirtus (f. b.). Äali=riuga, üira be§, f. üira (Sb.l, 6. 779b). Sa! jäftn. l) Ärei§ im füböftl. Seil be« mff. ©ou= nernements Smer, eben, mit fchlammigem 33oben, ve*t» an ber SBolga, bat 3079,7 qkm, 121 772 G., älderbau, ,'öelunbuftrie unb iBauminollmeberei. — 2) St., auch Holjafiu, Srciöftabt im i?rei» fi., redjte an ber ffiolga unb an ber ctrafse nacb 3aro= flaml, bat (1888) 8152 6., n Sirdjen, ein SK5ndb,§= tlojtcr; rdMÜbau, gabrifen für Starte unb (Seirebe. Slrtifel, btc man unter Sf Der Salt, Galciumornb, CaO, bie roicbtigfte ber attalifeben Grben , befteht aue Calcium (f. b.) unb Sauerftoff. 3" ber 91atur finbet ftdi Calcium bej. feine Sauerftoff oerbinbung , ber St., febr häufig, je= boch ftetä in i'erbinbung mit Säuren, j.93.mitSiejeI= fäure in Dielen SDltneralien, mit Scbroejelfäure im ©ip§ unb 2lnbnbrit, mit ^hoSnborfäure im 3lnatit, SboSphorocalcit, in ben Knochen ber Siere, mit .Uoblenfäurc enblid) in ber treibe, fiatffpat, 3lra= gonit, SaHftein unb SJcarmor, ferner in ben 2ltufd)el= fdjalen unb in ben faltigen Überzügen ber 6hara= cceu unb ähnlicher ^flan^en. Qn allen tiefen !üor= tommniffen mirb ber ft. häufig non ÜJcagncfia be= gleitet; ber magnejiabaltige ^ ftaltftein beifjt Solo: mit (f. b.). 2JIan ftellt ben fi. ftetS auä ben natün lid) norfontmenben tohlenfauren Skrbinbungen bar, inbem mau burd) Grbituing bie ftohlenfäure au§= treibt, b. I). burd) bas S r e n n e n , ba? in Schachtöfen (fi a 1 1 ö f e n ) bei neriobijdn'm ober ununterbrochenem Setriebe uorgenommen mirb. Sie neuere 3eit b,at bie fialtöfen roefcntlid) nerbeffert unb ben Srojefj bur6 Einführung ber billigern Brennmaterialien, inäbefonbere ber ©asfeuerung, ötonomifcher geftal^ tet. Sie ©üte beä gebrannten fi. (HgtalfS) hängt teils non ber Sfteinbeit be§ baju nertnenbeten fialtfteinS, teils non ber 21rt beä S3rennen§ felbft ab. Sie öi^e mufe nämlid) fo ftart unb anhaltenb einmirten , ioafj alle fioblenfäure ausgetrieben roirb unb ber fi nid)t mehr mit Säuren brauft; fte barf aber aud) , ba geroöbnlicbe fialffteinc ftetö etwas fiiefelfäure, Shonerbe u.f.ro. enthalten, nicht fo meit gehen, baf; biefc 23eftanbteile fid) mit bem fi. diemifcb Dereinigen ober gar gufammcnfcbmeljen, in rocldiem galle ber ii. totgebrannt beif?t unb unbrauchbar geroorben ift. ©ebjannter fi. ift eine meifse 3)}affe, bie an ber Suft SBaffer unb fioblenfäure anseht unb SU Sulner, verfällt ( j er fallenerfi.). Übergiefjt mau ihn birett mit SBaffer, fo finbet bie 2lufiiab,mc be§ SBJafferS unter bebeutenber G"rl)ihung ftatt, unb mau erhält ebenfalls eine meipe pulnerförmiac ÜJlaffe, ben gelöfAtenfi.: CaO + H.;0 = Ca(OH)2. Sie= fer ift fialtbnbrat (Galciumbribrat) ober ßalciumhnbrornb unb befteht auS 75 Seilen Galciumornb unb 25 Seilen SBaffer, läfjt fid) in nielent SSBaffer ^erteilen (inobei bie fog. fialf mitcb entftebt) unb felbft tlar auflöfen (ftalfroaffer), unb jiebt an ber Suft allmählich fioblenfäure an, inoburdi er feine alfalifchc Sieattion nertiert unb unlöslich roirb. Ser fi. ift Säuren gegenüber eine ftarte SaftS unb fteht ben 2lltalien febr nahe, unterfdjeibet ftcb aber non ihnen baburch, bajj er mit nielen Säuren in SBaffer unlösliche ober fehr febroer lösliche Salge giebt, non benen aber bie meiften in Salsfäure 1öS-- iich finb. 2)tit 9iohr3ucter gebt ber fi. eine in SBaffer lösliche Skrbinbung (Ültonocalciumfaccbarat) ein; aufserbem eriftiert noch ein unlö«ltcbeS Sri = ealciumfaccbarat, auf beffen 93ilbung mehrere ted)ni(d) febr rniebtige Sütetbobcn ber Gntjuderung ber OTelaffe beniben. Sie 2lnroenbung beS fi. ift nielfach. 3)lan benugt ihn unter anberm jur Sarftellung ber ähenben 2llfalien, berSoba unb berSottafdie (nach SeblancS Verfahren), bcS GhlortaltS, beS SalmiatgeifteS, Sunt iHeinigen beS SeudjtgafeS, in ber Stübentucter: fabrifation unb 3uderrafjinerie, in ber ©erberei unb Bleicherei, jum IHeinigen beS SpeifercaiierS für Sampttellel, bei ber Stearinferäenberettung unb in ber SKetauurgie als fdjladenbilbenben 3"f*lag. 3^ mijjt, finb unter (S (infjniiirlicn. £df (Stabt i — SaßfarBen 51 ber ©lasfabrifation fpielt ber 8. eine grofec SKolle. Seine Gigenfcbaft, »or bem Jtnallgasgebläfc lebhaft ju leuchten (f. SruntmonbS ßalflu&t), benubt man Sinn Seleu6ten. Seine roi6tigfte 2lnrocnbung ift aber bie jur Bereitung »on DJcörtel (f. b.). 2113 Düngemittel finbet ber Ä. ebenfalls 2lnt»enbung (j. tfalibünger). Sas Äaltmaffer (f. b.) bient au* als öeilmittel. Sa ber totjtenfaure K. in feinen »er= fcfciebenen 2lbarren fetjr »erbreitet ift — gaiue grofje ©cbirge (3. S. ein erheblicher Seil ber 2ttpen beftebt aus S.) — fo ift au6 feine ©eroinnung in ben $attbrü6en unb bas SluStreiben ber .Hoblern fäurc in \>m tneift in ber sJtäbc liegenben ftaltöfeu febr »erteilt, einigermafsen fonsentriert nur an einigen Drten ber europ. Jiefebene, bic fieb Don 9Wbfrantrei6/Selgien,öollanb,bemnörbt.2)eutf6= lanb bis nacb 9tufslanb erftredt, roo ber Maltftein feltener an bie Oberflädje tritt. Ginen 2lusfut>r= artifet bietet ber fi. nur im ©reni»erfehr unb in Heiner 9)tenge in befonbers reinen, Don SBei- mengungen freien Porten. Unter anberm gilt bies Don geroifjen Slbarteu bes Solomits ber öfterr. 2ltpen, ber feines llcagnefiagebalteS wegen jum 2lusfüttern bafifdier Sonoerter (f. (fifenerseugung, Sb. 5, 6. 928 bj benutit roirb. 2tu* für d?em. Uuterfudningen macht fieb an Dielen Erten ber 33e3ug eine-:- befonbers reinen, meift aus bajit geeig- netem SJtarmor gebrannten fi. notroenbig. Sgl. Böhmer unb Sleumann, £., ©ips, Cement (5. Stuft., Sßeim. 1886); Sarnamfti, ft., ©ips u.f.i». (Jßien 1887) ; öeufinger »on SBalbegg, S)ie 3ieQet^, 9iöbren= unb .Kaltbrennerei, 93b. 2 (4. Stuft., bearb. »on ftanfer, 8»j. 1892); Sormin, ßement unb £., ihre Bereitung unb 2tnmenbung (SBeim. 1892). 3jn ber SJtineralogie beifet k. bie natürliche Serbinbung bes $. mit ber Üoblenfäure, unb jmar Sattfpat, Salfftein, treibe unb 3Jiergel. Salt, Stabt im preufj. Steg.^Sej. unb Sanbfreis Rain, 2 km öfttiep »on 2)eufct, gegenüber »on Äöln, mit bem e§ bureb Sferbcbahn »erbunben ift, an ben Sinien Süffetborf = :TeuR = £öin, &. = S)eu§= tFlberjelb (-18,6 km), 3)eu£=@ief5en unbMn=.ftoblen; ber ^reuf5. StaatSbabnen, bat (1890) 13 555 (6936 männl., 6619 Weibl.) (?., barunter 2330 (h>ange= lif6e unb 70 Israeliten, Soft erfter Klaffe, 3!ele= grapb, SBafferleitung, Kanalifation , @asbeleu6= tung, Sparfalte; sDJafd)inenfabrifen , (5tfengiefse= reien, Seilelf6mieben, SBaljmerte, 6cm. Gabrilen, 3abrifation »on ^ßorjcllan, Ianbi»irtf6aftli6en ur, Srnft, fllincralog, geb. 9. Sept. 1851 311 Jilfit, ftubierte in l'cipsig 2JcineraIogie unb @eo= logie unb habilitierte fid) bafelbft 1878, naebbem er mefirfadH' Stubienreifen unternommen unb auch eine tur^e $cit als Seftionigeolog bei ben föniglich fäcbi. :'luiuahmen thatig geroefen war. 5eil l^s-_' lebte er in Jena unb ©otija, bis er Dftern 1886 ali auf;er= orb. -Brofeffor ber iUineralogie unb ©eologie unb Xireftor bc* grof;herjoglidi mineralog. ÜÄufeumä nadj Jena berufen Würbe ; 18s? würbe er 311m orb. iprofeffor ernannt S)utct) eine 3lnjabl in 3eitfcbrif-- ten berbffeutlicbter Hrbeiten bat er unter anberm bie fienntniS ber anbäifeben Jormationen wefentlicb ge= fbrbert unb fdjäfebare Seiträge 3ur Mineralogie unb Hrpftalloptif geliefert. Selbftänbig erfchienen non ibm: «Sic ©neigformation be-3 (Sulengebirgeä» (Spy. 1878), «Elemente ber Sitbologie» (öeibefb. 1886). Haifptic, f. ©ufjmauerwerf. Halfrübrfuticaiobner, f. Sorftenwürnuv. Haiffalpcter, SDlauerfalpeter, tnjftallinifdie ituSWitterungen, bie ftd) häufig an mebr ober weni= ger feuchtem SJlauerroert jetgen. 3htt in febr felte= neu Aällen beftehen folebe SluSwitterungen aus eigeutlidiem .H. ober ialpetevjaurem Half, bagegen lüeit häufiger au§ (ihlomatrium, tob.lenfaurem 9fa= trium, fdiwefelfaurem (Jalcium unb ähnlichen Sat Seit, bie in ber SBobenfeudjtigfeit gelöft burd? fia= pillarwirfung in ben dauern auffteigen unb beim Serbuhfren ber glüffigleit an ber Dberfläcbe ber 3Rauern jurüdbleiben; arid? fönhen fold?e Salje burdi unteinei SBaffet in ben ITJörtel gebrad?t fein unb beim Sfustroduen jum SSorfdjein tominen. Half inl',c, bie 35erbinbungen be§ SalciumS mit Säuren, j.SB. mit Hol?lenfäure (f. Calciumcarbonat), Sal3Jäure (f. ßalciumchlorib), gfufifäure (f. glufj= fpat), "J:hospl?or)äure (f. ßalciumpbospbat), Sd?we= felfäure (f- Galciumfulfat), Hiefeljäure (f. Ealciunu filifat), (litronenfäure (f. b.). Salffanb^ifemauertoerf, f. ©ufjmauerwerf. Half i"anb;,icgcl, f. ffalfjiegel. Stalffcfjicfcr, fd?ieferig ausgebilbeter Haffftein: JJal(fcf)hiämme (Calcispongiae), eine jatjl= reid?e Crbnung uteift unanfebnlicher Heiner See= febwämme, bie auSgeieidmet fmb burd? ein Sfelett, ba§ t?on bidjt uerfiljten, aus fohlcnfaurem fialf 6e= ftehenben Nabeln äufammengefet|t ift, bie ein=, brei- ober inerad?ftg fein tonnen; im allgemeinen herrfebt jebod? berbreiadjfige Jppu?bov. ic. Jafel:6ölen = teraten I, Sig. 4g u. h.) Sie .8. fmb entweber dtnjeltiere (?ßerfonen, f. Saf. I, gig. la u. b) ober fte bilben Btöde (ßormen) non äufeerft üariabler ©eftalt. — Sgl. ©aecfel, lie S. (-2 Sbe., 2ejt unb SKlaS, Serl. 1872). Salfidjtucfcllcber, f. (lafciumfulfib. Salffintcr, ein Hatfftein oon förniger (bisweilen febr grobtörniger) ober faferiger 3ufammenfe&ung, weifsiid? unb gdblid\ aud? bräunlid\ mit geftreifter unb wcUenfbrmiger Jvarbenjeicbnung, crfd?eiut in ber gorm oon Stalattiten unb Stalagmiten in ben Höhlungen ber Haltfteingehirge (fog. Sropjfteim foioie oon plattenfbrmigcn unb fruftenfbrmigeii ober fläd)Iid?en ilfafjen. SWeiftenS wirb er au-? .Haltfpat gebilbet, oft aber aud) au§ Slragouit, lefetereä 3. v^. bei ben Jropffteinen ber berühmten .vSbble oon 2ln= tiparoi-, hei bem Sprubefftein, ber fid? au§ ben heifeen Duellen oon fiarlsbab abfegt. 3lu§ ben mächtigen .Halffinterabfä^en, bie fid? in bem oon ben Körnern erbauten 2lguäbutt oon Srier nad> .Höln im Sauf ber Jabrhunberte gebilbet haben, fmb im frühen Mittelalter praditoolle Säulen gefertigt werben, bie jefot ben 2om 311 3(ad?cn fd?müden. Halfipat ((Salcit), bie reinem, frpftaüifierten Sarietätenbe» natürlich oorfommenbenfoblenfauren Kalls (CaCO,), beren fehr ja&Ireicbe, namentlid? als oerfebieben gejtaltete Sbomboeber ( f. nacbftehenbe Jig. 1—3), ifalenoeber (Jig. I) unb als fed?sfeitige Prismen 1 Jig. 5), juroeilen in Kombination mit bem iHhombocber (gig. 6) auSgebilbete Kroftallformcn Slvtifct, bie mau unter fi »enrnjjt, finb unter ff oufjiiiii*en. tfalfftein -- Salfufatton 53 bem bcragonalen Softem angeboren; öotn R. Jini big ietjt mehr als 250 »erjcbiebenc ßrbftaßformen befannt. 3>ie ödrte betragt 3, baS free, ©enridjt 2,6 bis 2,8; febr aus^cscidmct ift bei ton gonj ttaffer= Haren ©tütf en ( j. 33. bem iSlänbifd?cn f og. S o p p e l ■ ipat) bie Soppelbrecbung. 2lllc wie immer geftal= leten Ä. finb ftetS febr leicht nacb, ber Aläcbe eines imb bcSfelben SibombeeberS , bei ©runbrbomboc= berS, fpaltbar, beffen Sßolfantentotnfel 105° 5' mißt. 2luj$er ben mebr ober meniger wohl ausgcbilbeten frpftallificrten jnbitnbuen, bie oft in ©nippen t?cr= fommen, bilbet ber .H. aud) ftcngeiige bis faferigc SRafjen, japfenäbnlidie unb ftalaftitifche ©eftalten, letztere namentlich im Innern ber .Haltfteiuböblen. ferner bient er außerordentlich häufig alä 3Serfteine= rungSmaterial, namentlich von Korallen, Erinoiben, .Hondnilicn unb Öolj. Scr ganjc ©ebirgc unb weite Sanbftrecfen ,iit= jammcnfcticnbe Salfftein (f. b.) ift bcröauptfacbenach nur ein Aggregat öon grobem unb feinern .Hörnern bes K. Set .u. ift au ficfc farbtoe unb bunbfiditig , aber manchmal unburcbficbtig meiß, aud) gelblid), rötlid), grau unb braun gefärbt. 3JUt SBitumen gemengt ift ber ftin = tcnbe ä. ob« ©ttnlftein; burdi .Hoble fchwärj; lieb gefärbt ber Slntbratonit. (©. au* .Halt.) ftnlf itcin (engl. Limestone), ein ©eftein, baS auS f oblenfautern Kalt beftebt, ber bier in ber SRe= gel als Kalffpat auSgebilbet ift. Stach ben matro{fo= pifeben ©truttumrbältniffen unterfdjeibet mau: fbrnigen, biebten unb oolitbifcbcu .H. Ser törnige .H. (iltarmor jum Seil), ein beutlicbei Aggregat von .Half fpatinbieibuen, balb grobf brnig, halb f eintbrnig, am bäußgften weißlich, bisweilen reich an eingewadv feiten accefforifeben ©emengteilen (3. ©. ©ranat, SSefucian, ftelbfpat, Öuarj, SBollaftonit, Spinell, ©limmer, Serpentin, Salt, Sfapolith, öornblenbe, ßpibot, 2lpatit, ©rapbit u. f. W.), bilbet uorwiegcnb Einlagerungen in ben alten trnftallinifrben Sdrie= fern, ben ©neifen, ©limmerfd)iefern unb Sßbplliten, boeb, finb gerabe einige ber berübuiteften 2Jorfomm= niffe (©arrara, Umgegenb Don Sit ben) Jüngern gco= log. SllterS, inbem fte mefojoifdjen Sebimentfot= mationen angeboren. 3n ben fbrnigen Jt. ift ein gtoßer Seil ber .Halffpatferndum polpf»ntbctifd>= lamcllar »ersmilüngt nad) einer g'ädje beS erften ftumpfern ÜtbomboeberS, eine (5rfd;einung, bie wohl bureb ben ©ebirgSbrud bewirft würbe. Siebter .H., bie gewöhnliche 2lbart, erfebeint bem bloßen 21uge gans homogen, ,ieigt aber unter bem Ü.'iifro= ftop ebenfalls beutlicb feine 3ufammenfehung aus frpftallinifcben Halffpatfbrncben. Sie färben finb febr »erfebieben, namentlicb maltet ©rau in allen Sö= nen tor. ßbemifcb ift biefe Varietät beS ,H. nie fo reiner tobtenfaurer .Halt roie bie törnige; faft immer ift toblenfaure 2)iagnefia (ber baran reichere beifit bolomitifcher H.), @ifcnorrib, Sbonerbe, Äiefel= fäure, organifebe ©ubftanj jugegen. Siefe biebten ,H. fmb oft febr reieb an foffilen CrganiSmenreften, iliufcheln, Scbncden, .Horallen u. f. w., bagegen an accefforifeben ©emengteilen in ber Oiegel äußerft arm. %bxe "Sd)id)ten nehmen einen incfentlid^en Slnteil an bem 21ufbau {amtlicher geolog. gotraa= tionen, non ben älteften bis ju ben füngften. 3" allen biefen Ä. liegt rcaln-fcbeinlid) fein urfprünglich trpftallinifcher Slbfafe aus bem SDteerWaffer, fonbem ein umtrnftaüifierter Sdjutt unb ©djtamnt wn jer= trümmerten faltigen DrganiSmenrcftcn »or. 3U bemK. gebort aud) ber .Hiefelfalf, 3)lergelfalf, ©rob= f alt, g-laferfalf, ©tiidtalf. D o 1 i t h i f d) e r ft'. beftebt Eomnegenb auS runblichen Halffbrnern Bon biebtem, ton}entrifcb=fcbaliöem, oft aud) rabialfaferigem ©e= füge(3ftogenftein,(5"rbfenftein) unbiftnament= lieh üerbreitet in berjormation beS33untfanbfteiuS unb beS 3uraS. Sie Ä'reibc ift auch ein fi., ebenfo ber Kalt finter. SerK.(befonberSKalfbreccien,Kalf= tuff u. a.) ift ein gutes SJaumaterial für öodibau, SBofferbau unb Straßenbau. — SSgt. S'ocb, Sie natürlidien 33aufteine SeutfcblanbS (95erl. 1892). JTnltftcin, ©briftian 8ubtt). Pon, f. griebrich SBib heim, fiurfürft fon Sranbenburg (Sb. 7, S. 322b). ftalfticgcl, auS gebranntem .Half gefebnittene Siegel. Sie werben wegen ihrer 5ßiberftanbSfäbig= feit gegen £>it3e jum (5infd)meljen non Platin unb anbern fchwer febmeljbaren SDletaUen nerwenbet. Jlttlttorf , mit Ütjfalf imprägnierter Sorjmull, ber auS bpgieinifchen ©rünben als J-üllmaterial für g-ehtböben ober ©infcbubbcctcn empfohlen wirb. .Halftorffüllung jeichnet fich butcb geringes ©ewicht unb ScbaUbämpjung uor anbern, namentlicb fiie§= unb (Jementfüllungen, vorteilhaft aus. Äolftuff, f. Suffftein. Stalful (frj.), SHecbnung, 33credmung. JTnltulation, Kalt ulatur (vom lat. calculus), im allgemeinen bie Seredmuug, fpeciell bie 5Beredi= nung be§ ©elbftf oft enpreifeS einer SBare.3Rdnuttter= febeibet ^ßrobuftionSfalfulationen, wenn es fich um bie ^Berechnung ber .fterftcllungStoften eine? ©uteS banbelt, uitb 58 e j u g S = unb Sßer f enbun g § •■ falfulationen, wenn ber celbftfoftenpreiS einer Söare berechnet wirb, bie man ton einem anbern Orte bejogen bat ober bie man an einen anbern Drt sum SBerfaufe fenbet; ferner cinfadie unb *u = fammengefetite %, je nadibem nur eine SBore berechnet wirb, ober mehrere SBarcn, bei. mehrere Sorten berfelben SBare jufammen falfuliert werben. Sie ^robuftionSfalfulatiou grünbet fich auf ben jeweiligen 9ßreiS ber ^Rohmaterialien, bie !ööhe ber Sohne, eoent.Üieuanfchaffungcnüon SWafd)inen ober Dleuhauten »on SBertftätten , fowie auf bie aüge= meine ©efchäftSlage. gut öod)bauten gilt als fi. ber 93auanfd)lag (f. b.). 2tuch bie Ingenieurbauten bebürfen einer genauen .H. — SSgt. bie Sitteratur bei "rtanbelSaritbmetif; ferner: 33allewffi, Sie &. für ajtafchinenfahrifeu (2. 2lufl., Ottagbeb. 1880); SUefferfcbmitt , Sic .«. im 3[Rafchinenwefen (igffen 1882); Oftbofi, ©ilfShucb 3ur 2lnfertigung von Koftenberecbnuugen im (Gebiete beS 3ngenieut= wefenS (2. 2luf(., 8ps. 1883); SKeffetfcbmitt, Sie .H. ber ßifenlonftruttionen (ßffen 1884); berf., Sie .t. in ber eifengiefierei (2. Stuft., ebb. 1886); 6 temer, SurcbfcbiüttSpreife für 2lccorbarbeiten in Jliafdunenf ahnten (SuiSb. 1889). Slrtifi-I, bie man unter S üermifet. fin!) unter CF aufäututfien. 54 ttiüfulici'cit — Äatfutta Sei ©erid)t§= unb ^eiiualtungsbebörbcn roirb Salfulatur bie Abteilung be3 SureauS ge= nannt, welcher bie "Jlufftcuung unb Prüfung von SRecbnungen obliegt. fialfulicrcn, berechnen (f. Malfulation); aud) fpefulierenb reebnen, eineScblufsiolgemacben; fial-- fulätor, ein Beamter, weicher bie :Rid)tigfcit ber -.Rechnungen ober S5oranfd)läße ju prüfen bat. Half utnt, bunt ba§ engt Calcutta entftanbener unrichtiger SRamc ber öauptftabt Saltatta be-3 1 Palast d T&Aönüls 2 Sank r Bengalen 3 Schatzamt 4 Sladth 5 Oberster Gerientsllof 6 .Vetealfe Jialle i StJoltns Kirdrc 8 Oeh£eru?njj Monum § tustamt 10 Hindu College 11 Jfeaisui-Sehulj- "Maßstab 1:80000 Saltutta (eituationäplan). !8rirtid}=Dftinbtjdjen :Reicb», liegt am Unten Ufer be§ öugli genannten roeftlicbften 6auptarm§ be§ ©angcS, 12!) km vomSDleere, unter 22" 34' nbrbl.Sr. unb 88° 24' öftl. 2., auf moraftigem Soben. 2)a§ .Hlima ift auch nad) Jrodenlegung ber benachbarten Sümpfe ungefunb. S. bat (1891) 681560 (446746 mannt., 234 814 weibl.), mit beu Sßorftäbten 741144 @., barunter 488532 öinbu, 218158 SDco= bammebaner, 29904 ebriften, 2100 xBubbbiftcn, 1399 ^uben, aud) SReger, Gbincfcu unb [Malaien. 3Wit ßaura (f, b.), ber inbuftriell mit S. ein ©anje* bilbenben Stabt am red)tcn öitgliujcr, erreicht bie Scvölferung 857 750 (f. Slntage unb Sauten. Sie Stabt (f. bei- ftebenben sl>lan) beftebt au§ ber ©ebroarjen Stabt im SR., ber SBeifjcn Stabt in ber StRitte unb bent 3ort SBilliam im ©. 3)er bauptfäcblid) von @uro= päcm bewohnte unb nad) ihnen SJBeifje etabt ober Ifcbauringi (engl. Chowringhee) genannte ©tabtteit gleicht, mit ben 33eranba3 unb Säulenreihen »ot ben häufig im aried). Stil erbauten palaftäljnlicben Säufern, einer curop. Stabt. S)ie febönften ©ebäube fmb ber Sßalaft be» 3>icetbnig§, bie Sanf von Bengalen, ba-3 ©tabtbauS, ber oberfte ©crid)t»l)of, bie St. '•ßaul-- tatbebralc foroie bie anbern angli- fan. unb preäbpterian. Sircbcn. Sr= Wät)nen§wert finb aud) noch bie ju tSbren Sorb SDtetcalfeä errichtete SDcet- calfe=6alle unb ba» Dd)terlom)=SIRo= nument. 2luf bem weiten, Gfpla= nabe ober inbifcb SDcaito genannten ;Haume,;mifd)enSfd)auringiunbbcm 5'luffe erbebt fid) baS von 2orb ©live angelegte 3'Ori SBilliam, eine (Sita- belle mit rieftgen Safcrnen, 3e"g; bau§ unb SRaum für 25000 SDcann. 2)ie Sd)ivar,;e Stabt ber ©ingebore- uen ober ^alta beftanb friitjer nur au§ SRobr = unb SambuSbüttcn ober niebrigen Säufern von £ebm= unb SÖadfteinen, ift fetjt burd) SUntage neuer ©trafcenjüge fdjoncr unb ge^ fünber geworben unb roirb blofs von Eingeborenen bewohnt. Sier beftn= ben fid) Sinbutempcl unb SDiofcbeen. SRingSberum liegen bie SBorftäotc. Ülm'3'lufeufer liegt ber fd)öne @ben= pari mit Statuen SJSeelS unb Sorb 2lucflanb8. 2)enfmalc inb. 93au= fünft fehlen. Sebörben uubSilbunglan- ftalten. S. ift Sib be§ brit. Sicc= tönigg, eine§ anglifan. SBifdjof^, ber unter bem (Fr.Unfdiof von 6anter= burp ftebt unb ju beffen Siöcefe S3ri= tifd)=3nbien mit 2lu8nabme von 3Ra= bra§ unb Söombap ael)ört. 2lud) ba= ben bie meiften engl. Siffibenten fo= tvie bie übrigen prot. fiireben, bie Satbolifen unb älrmenier ibre @ot= tc5l)äuf er. 93ilbung»anftattcn ftnb : bie Univerfität (nur s$rüfung§be= börbc, 1857 gegrünbet), ba3 grof?= artige SDlufeum (1866) mit roertvolleu SDcineralien unb Soffitten, Hindu College, HareSchool, Sanskrit-Col- lege, bie mebi,?.Sd)ule, mittlere unb niebere Sebrauftalten aller 2lrt für (Europäer unb (Singeborenc, bie berühmte 3lfiatifd)e unb mehrere anbere gelehrte ©efellfchaften, Sibliot^efen, bie Sternwarte, ber boten, ©arten unterhalb Saura unb ber jototog. ©arten. Öanbel, ^nbuftrie unb Serfebr. S. ift ber polit. SDlittelpunft beä Meid;«, im öanbel ift t§ von 33ombap überflügelt lvorben; allerbings läfet bie erhoffte (Jrfebliepuna, StibetS unb 5übd)ina§ unb bie (Irlverbung SirmaS eine 3unahme erroarten. attifcl, bie man unter S »enni6t, finb unter S aiifäiiin(f|cn. Salftuaffcu — SMinui 55 ler .vjugli läßt mit bei Alut (bil Sm Sifferenj) Seeftfeiffe bi» sut Stabt gelangen, bocb ift bie gabrt infolge ber Seblammmaiien be§ gtuffeä gejäbriid). ©rofse Scpiffe legen meijt bei Siamonböarbour iG3 km unterbalb S.) an. Sebr (ebbaft ift bie Sinnen; id)iffabrt flu&aufroärt-J auf bem ©ange» unb Srab= maputra. Sie roidrtigftcu Sabnlinien nad) bem Himalaja (ju den tlimatifeben Kurorten Simla unb Sarbfdjiling), bem Sanbfdjab unb über 3iagpur nad) Somban geben pon l?ier auS. ^Regelmäßigen Saumferoette^r mit £enben, (Eolombo, SKabrai unterbalten bie ißeninfular anb Drientat unb bie British India Steam Navigation Company, [entere mit 3weißlinien nach Sftangun, Singapur, "ßenang u.f.m.,bie3J!cffagerie»=a^ai-itimc§,ber£'ftei-reici)ifd^ Ungarifebe Stopb unb mehrere anbete nur für grad)t= nerfebr. Jm Sdbiff§r>erfebv berrfebt faft au8fd)liejs= lieb bie brit. glagge. Sic roidjtigften ?hu-fiiliv= waren finb: 3ute bi3 ,;u ' .., i'till. t unb Sutefäae, Opium, meift nadi Gbina (öongtong), Jbee nach Bonbon, 3tei§, entbülft unb unentbülft ßßabbb) unb anberc Mbrnerfrüdite, Stfaaten, Snbigo (bfe 3U 400000 kg), ©ummi, robe Mub = unb 3'e8cl,: baute, Salpeter unb robe Saumtoolle. 3m ganu'ii gebt über ein Srittel ber Slu§fubt Stitifd)=3nbien3 über ß. 3" ber (Einfubr fteben Saumroollroaren, ©ante, SBollinaren, l'tctalle, roh unb perarbeitet, Kleiber, ©laäroaren, (Fbeiuifalien, SDroguen, 3uc?er, Spirituofen, Bali, ©pect unb Butter, Sßettoleum unb Moblen foroie (Eifenbabnmatcrial in erfter SReitje. äht§ Seutfd)ianb tarnen 18923Baren imäBerte oon 7,13 SOtilL OJJ. ; bie3lu§fubr (namentlid) gute) bertbin betrug 36 DJIill. Sf. Sie roidjtigften ^nbuftricjroeige finb: gutefpinnerei, befonber» in ber nädjften Um- gebung ber Stabt, ^apierfabritatton unb 3nbige= raf fincrie. 3« M'. fmb faft alle Sänber burd) Monfuln oertreten. rebr jabjreidj finb bie Sanfen unb 93er? ficberungäanftalten. 9«Ifwaffet(AqnaCalcariae), bie Kare roäfferigc £ofungbe§ EalciumbpbratS (f. Malt). (E§ roirb öer= roenbet als ©urgelroaffer, 3ufat; 311 Sinimenten uno in Keinen Mengen audi innerlid) ('3ufafe jur Minber- mild; u. f. ro.). «nlt;,icgcl ober Mallfanbjiegel, au§ Malt fanbmörtel bergeftellte, gepreßte Ouaber= ober 3»e= g elfteine, bereu Slnroenbung etwa pou 1855 an batiert. 3bre Jeftigteit ift nid)t febv groß unb ibre gabritation befinbet fid) uod) im Setfud)§= ftabium, roäbrenb ber Malffanbpifebau ober Malfpife (f. ©ußmauerroert) fd)on beffere (Erfolge etjielt bat. — Sgl. enget, ßalffanbpiftSbau unb Saltfanbjiegel= fabritation (4. 2lufl. pon .'öotop, Sert. 1891). ffallair, Mineral, f. Surfte. ftallan, Senjamin pon, öfterr.nmgar. Staat§: mann, geb. 22. S>ej. 1839, trat 1867 in ba§ ungar. Slbgeorbneteubauä unb geborte 1875—78 jur ton= feroatioen gartet be-i 3ieid)c-tag-?. Söäbrenb feine-S fed)§jäbrigen ätufentbalt§ in Seigrab, roobin er 1869 pon SBeuft alä ©encralfonful berufen Worben mar, madjte er große Sfteifen burd) bie 23alfanballi= infet unb Mteinafien. 1875 febrtc M. roieber nad) Ungarn jurüd; 1878 mürbe er sunt delegierten in bie oftrumelijcbe Mommiffion (f. berliner jRon= grefs) entfenbet unb 1879 jum 6ettion§d)ef im 3Jli= uifterium be§ aiufsern befbrbert, als roeldjer er na* bem Jobe öaputerleä bi§ jur Ernennung MdlnotPJ bie auälDärtige Solitit felbft leitete. SRad) bem Müd= tritt £jlapp§ rourbe M. Quni 1882 jum gemeinfamen SeicbÄfiuanjminifter ernannt uni ibm gleicbjeitig 2trtitft, Me man unter S Dcrmigt, finb unter (T onfsufutlcn. bie Seriualtung ber oecupierten Bänber SoSnien unb öerjegoroina übertragen, für bereu gebung er mit grofeem di-folg tbiftig ift. M. febrieb eine <:0efd)td)te ber Serben» (beutfd), Sb, 1, "^eft 1877 —78) unb «Sie Drientpolitil Diiißlanb»» (beutfd), ffaHc (bebr. Mallab), Sraut. [ebb. 1878). Jlnllinit, beffer Maltjan, eine befonbere 2lrt perf. SBaffcrpfcife, f. 31argileb. Sollibität (tat.), Sdjtaitbeit, a>erfd)miRtbeit. Äaüiee?,_preun. Stabt, f. Gallic>. ftnlligraph (grdi.), cdireibfünftler, Sd)on= fdireiber; Maltigräpbie, Sd;önfd)reibefunft, f. Sdjreibefunft. StaUifträtc^,gried\3lrdHtett,erbauleim5.3abrb. p. Ebr. mit QEtimtÄ ben Sßartrjenon auf ber ätfro= poliä ju 2ltben. 2ln ben fog. langen SKauem fdieint er nur al3 Unternebmcr tbätig geroefen ju fein. ftailirrntibac, fpartan. Rlottenfubjrer in ben legten Betten be*3 Setoponncfifcben Mriege§, eroberte 406 v. (ihr. Sietbpmna auf SeSboä unb fdjlug ben Sltbener Monon, unterlag unb fiel aber im gleidjen ;>al)re gegen eine anbere atben. flotte bei ben arginufen. [tunft, Sercbfamleit. flalliluflic (Mallologie, greb.), od)bnrebe= ftall iniatbiu', gtied). Silbbauer, im Anfang bes 5. 3abrb. f. Gbr. in Jttben tbatig, fertigte ben tüuft- liAen i'eucbter im freditbeion bafelbft, mar nadi •^itruu (Frfinber be§ torintb. Mapitätc-. Gr muf; ein bebeutenber Münftler gemefen fein, namentlid) mirb feine peinlidje Sorgfalt beroorgeboben, meldie il)m t>cn Seinamen «Äatatejited)no§», ber bie über= triebene Verfeinerung auSbrüden foll, eintrug. 2Iucb mirb berichtet , baß er in ber SlJarmorifulptur ben Sobrer erfunben habe, Womit nur ber laufenbe Sorjxer gemeint fein tann, beffen ätnroenbung fid) iiierft an SEulpturen beä 5. ^abrb. ö. (5br. finbet. ftaHimnehuei, gried). ©elebrter unb Siebter, um 250 0. Spr. , au3 einem pornebtnen ©efd)led)t ju finrene inSibpcn, eröffnete in 2üeraubria eine ccbitle, in meldier mebrere berübmtc iUänncr, mie @ratoftbene§, Jlriftopbaues pon Süföanj, 3lpoUo^ niuä pou iHbobiiä u. a. it)re Sitbung erbieltcn, unb rourbe jum Sorftanb ber Sibtiotbef ernannt. Sr febrieb in Sßrofa unb Serfen eine große Slnjabt Sebriften (©uibaä legt ibm 800 bei), neu benen fid), außer 311111 Seil umfdnglidjcn Srudiftüdcn (be= fonberärton6'legicn,pgl.0omper3,9eeueSrud)ftüde auS ber$etate be§M., 3Bienl893), nur nod) 6 ,'önm- uen unb über 60 (Epigramme erbalten baben, roäb= renb fein ©ebid)t auf baS .'öauptbaar ber Serenice nur auS 6atull§ Überfetnmg befannt ift. Sein gegen ilpolloniu? gi?rid)tete§ ©ebid^t «gbi-3 > bat Onib naebgeabmt. ' M. übertrifft bie meiften seitgen6ffi= feben Siebter burd) feineu reidien unb feinfinnigen ©eift. Unter ben Moment bientcu feine (Elegien namentlid) bem Sroper3 al§ üftufter. Surd) feinen tritifeben, nadi ben Sväebern georbneten Matalog ber ateranbrinifdieu Sibliotbet (aSfHnafeä» in 120 Sü= ebern) roarb er Segrünber ber gried). £itteraturge= iebiebte. Sie reicbbaltigften 3(uc-gaben ber öbmnen, (Epigramme unb Fragmente (leßtere pon Scntlen gefammettl.beforgteu (Emefti (2 Sbe.,Seib. 1761) unb 0. Sdineiber (Sb. 1 u. 2, Sp3. 1870—74), gute 3lu§gaben ber öpmnen unb (Epigramme ilJeinete iSerl. 1861) unb SBitamoroiß (ebb. 1882). Scutfcbe Überfeßimaeu lieferten 2lblroarbt (Seil 1791) unb Sebroend (Sonn 1821 unb Stuttg. 1833). ftaUinud Mii (rpbefu§, gried). dtegifer, lebte im 7. Qabrb. p. (Jbr. Sie roenigen erbaltcncn grag= 50 .SuUliope — Sattgnterieit mente feiner (Plegien, insbefonbete ba§ größere Srudjjtüd, worin bie@»befiet ,ur tapfern ©egen= mehr gegen tic SRagnefiet angefeuert Werben, mürben namentlich oon Sadj gugleid) mit ton Fragmenten beä £uttäu§ unb ätftiiS (Spg. 1831; ?iadnrag, ebb. unb neuerbingS oon Setgt im gtoeiten Seil ber «Poetae lyrici graeci» (1. Stuft., ebb. 1882) &etau§gegeben unb in ben «Slegifcöen Siebtem ber ÖeUenen» (granlf. 1826) oon 3B. S. ÜBebet, in ben > ©tied). dlegifetn» öon Wartung (grieebifeb unb beutfeb, 2Sbc., Bog. 1859), baä größere au* in ©eibelä «filaffii*em Sieberbud)» (5. Stuft., Serl. 188S) unb oon i'iäblo («@tied). unb rem. Vrvitcr , Spg. 1880) ins Seutfcbe überfegt. HiiUiopc (grd)., «bie ©rbßnfrimmige»), eine ber SJtufen (f. b.). — fi. hoifü au* ber 22. Sianetotb. ftollipölici, Stabt am öelleäpont, f. ©allipoti. ftallippüdK »JJcriobc, f. ßafeaber. flaUipria.of (grd)., b. b. mit febönem ©intern), Seiname ber St^brobite. Scadj ber Sage ftritten ficb iioei feböne firit. äRäbcben, Sö*ter eines Sanb= manns, ioel*e von ihnen an jenem Seite jeböner fei. Sin Süngling würbe unn Sdncbsriditer auf= gerufen; er entfdjieb luv für bie ältere unb öetliebte fi* in fie. 3 ein Stuber, bem er ben Streit crgäblte, oertiebte ficb in bie jüngere. Ter reiebe Sätet Wil= [igte enblidj ein, bafj beibe Stübet bie SKäbcben beirateten. 3lus Sanfbatfeit etriä)teten beibe ©chweftern ber Slpbrobitc einen Sempel gu Sora= tu« mit ihrem Silbe, unb gwar in ber Stellung, bafi fie na* binten blieft. Sie berübmtefte berartige Statue aus bem Stttertuffl befinbit ji* im 9Nufeum gu Neapel; fie bat aufser anbern Grgängungen einen ntoberneu fioof. SKit ßtöjjetm 3ie*t wirb biefe Statue aber für bas Silb einer §etäre evtlärt. Mallirrböc (gr*., «bie ©djönfliejsenbe»), bie ©tabtquelle oon Sltbcn im Jltfusbett; fie hief;, feit= bem bie Sififttatiben fie gefaftt, (5'nneatrunos. — fi. ift au* ber giiecb. SRarae ber beiden Quellen am SRotbufet bes SBabi 3erfa l'ia'iu in fltoab (j. b.), öftlidj oom Soten SDteere. ftallirrböc, Sodjtet bes StcbelooS, gtoeite ®e= mablin bes Sllhnaian (f. b.i, äJtuttet bes Stfatnan unb bes Slmpbotcros. SRaaj ber Stmorbung bes Sllrmaion bat fie ben 3eu§, ibre beiben {feinen Söhne alsbalb SBännet mevben ;u lauen, bamit fie an ben SÖtörbern ihres Satcrs Stacke uebmen fönn= teil. 3br 2Bunfd} wirb erfüllt, unb fo eilten biefe iu bem fiönig 3lgapanor in Segea unb töteten bier bie ©öbne bes SbegeuS. Sann ermotbeten fie au* in |5föpbi§ ben Sbcgcus felbft. KalliitlicitcC aus Clonth, grie*. ©ejd)icb> febreiber, geb. um 360». lihr., ber Sdnoeftcrfobn cos 3lriftotc(es, Don bem er gugleidj mit Slteranber b. ©r. erjogen murre, begab fidj um 336 o. (Ein-, na* Sttben unb begleitete bann Süeranbcr auf bellen ;}uge na* Snbien. Sod) goa er fid) burd) feine rüd= iiditslofe greimütigteit bie Üngnabe be§ Söntgi gu unb lourbe ;utegt, ba er in ben Serba*t einer Set= fdjloörung geriet, in geffeln gelegt unb fo mitge= fübrt, bis er 328 o. Gfyx. ftatb. Sbecobraft ireiine feinem Stnbenten eine Scbrift: «Ä. ober über bie Stauet». Sonfi.1 Inner. 5*riften, ben «Hellenica» (einer grie*. ©efdjicbte Don :!s7 bis 357 o. Gin-, in 10 Sücbern) unb ber ©efebiebte bes (gociteni 6ei= ligen ober ^bofifd'en .Hriegc» (35G— 345), baben tut nur Wenige Studjftücle erbalteu. 2er SBett feiner öcbrijten roar nur gering. Sie fabelbajte u©e= febidue l'Ucranbers , ioel*e fid) unter feinem 3ta= inen nod) in oeriduebeuen ßanbfcbriften finbet, ift ein SEBet! fpdterer Seit (wabrfcbeinlid) bes 2. ober 3. Sabrb. u. (5br.i. Tie Stucbftücte ber edneu SBerte fmb gefammett bei äßeftermann, «De Callisthene Olynthio et Pseudo- Callisthene qui dicitur com- mentatio» (1 Srogtamme, Vp> 1^38 — 42), in (Geiers «Alexandri Magni historiarum scriptores (ebb. 18M) unb nebft Sfeubo=Ratliftbene§ oon M. iDiüllet als Stnb.ang jum Sltrian ($ar. 1846). — Sgl. ,">adHT, Pseudocallisthenea (,s>a!le 1867). Mnlliüo, 2o*ter bes avfab. .Honigs 8»faon unb ©efäbrtiu ber Slrtemtä, würbe oon 3euä ge= liebt, aber oon Strtemis, als biefe beim Saben ihre Sd)Wangerf*aft entbedt batte (eine Scene, bie unter anbern oon Sijian unb Gubens bargefteQt wutbe), in eine Sarin oerWanbelt, worauf fie oon 3ous als Sarin (SltttoS, Ursa), wie fpdtet ibr Sobu Sltfae (f. b.) at§ Sdrenbüter (Ülrttoplnilar), unter bie ©e= ftirne oevfctu lourbe. S. ift au* ein Seiname ber SlrtemiS, bie burdjibn als «S*ßnfte»bejeid)net wirb. (Sgl. granj, De Callistus fabula, 8pj. 1890.) - fi. ift aud) ber Sfcame bes 204. ^lanetoibeu. Jialtiitratiii? aus Slobibna, atben. Staatsmann in ber erften Välftc bes 4. ^abrb. o. (5br. , loirfte bei ber Scböpfung bes feit 378 o. (ihr. neu fid1 bil- benben (fog. jweiten) Seebunbes entfiteibcnb mit: audi mar er ©efanbtet auf beut Ariebenstongref; in Sparta (371). 3ladj bem Gmportotnmen ber tbcbanif*en i'caebt leitete er bie Sparta freunblidje Solttit, lourbe aber 3i_;i geftütjt unb nun Sobe oer urteilt, fi. entfloh nad) iDtacebonien; als et 355 in bie öeimat nirüdtehrte, würbe bas Urteil oollftredt. Miillttuu&n , ;\ob. SBenget, fiomponift unb i'to linift, geb. 21. )ycbx. 1801 ju Srag, war Sdntler beä bortigen .Uoitjeroatoriums, 1822—53 Honjert= meifter bes gütften oon gütftenbetg in Sonau= efd)ingen unb ftatb 3. Sej. 186G in .Uarlsruhe. fi. mar einer ber talentoollften ^nitnnitentaltompont ften in ber Seit Spohrs unb ■llienbelsfobns, neben benen er fut uantentli* in feinen 17) etftnbunejS: retdunt Sinfonien felbftänbig behauptete. («rne-r f*rieb er Cpern, ©tteicbquattette, 3Bännetd)0te i ;. S. «Sa§ beutfdje Sieb») u. f. to. " SBit^etmfi., Sohn bes oorigen, geb. 19. Suti 1827 gu Sonauefdjingen, mar Sdjütet bes .Honfer oatortums in Seipgig, würbe 1848 ÜJcufifbiteftot in Marlsrubc unb 1853 .^oftapellmeifter bafelbft. dt mürbe 1875 penfioniert unb ftarb 8. Sept. 1893. Ü bat Duoertureu, Sinfonien, Siebet u.f.io. tompo= niert, bie ber äüenbelsfobnfdien iXiditung folgen. Jlnllologtc (gr*.), f. fierltilogie. Ballon, gtied). Silbbauer ber äginetifdjen Sdjule ff. iügiiietifcbe fittnft). RaBotltät (CaUositas), f. öautfebwiete. _ StallmtMuirg, Stabt im bän. 31 mt öotbael in Seelanb, am fiaUunbbotg^otb unb au ber ßinie ,löolbaet:fi. (43 km) ber Seetänb. (5'tfeitbabnen, bat (1890) 3566 (?., romanif*e burgartige fittd>e (gtuefiitfe), 1869—71 reftauriert ; öietveibebanbel, AÜ*evei unb regelmäfetge Tainpferoerbinbuug mit 3larhus unb .ftopenbagen. ftalhuin, Seth, f. 6aloifuis, 3ethtto. Malluittcrifii unb ^Itjntcricn (gr*., otSfut(= unb 3Baf*feft"), bie beiben öaupttage ciitel com 19. bis 25. Jhargelieu clUai bis 3funi) in 3ttbeu begangenen Sühnfeftes, mahrenb befien bas <3rccb = theiou gefäubert wutbe. Sin ben "iUimterien , an reuen man bie äBafcbung bei im Greduheion be= finblidH'n Silbes ber Sltbena oornabm , rnbten alle Sirtitrt, bie man unter 8 Bermiöt, finb unter 6 aiifjnininen. ftädiidtt — Salmiuä 57 öffentlidjen ©ejdjäfte. £>a§ Attt jcbcint uriprüiuv lieb eine Sejiebung auf bai Steifen ber Jelbfrüdjte gehabt gu haben , für bic man [ich ber ©unft ber ©öttin vcrfidieru trollte. Äälmän, fiönig r>on Ungarn, f. Soloman. Stalmanf, älterer 9iamc für ßafHng (f. b.i. finlmar, fiauptftabt be§ idnoeb. Halmar = £än (f. b.), lieat am Ufer unb größtenteils auf ber 3nfeIÖ»arn^oImen beS liier 7,5 km breiten Halmar lunbeS, unb an ber Sinie H.=Cmmaboba (57 km, 2ln= ieblufj anßarlSfrona=2Beriö) ber Sä)»eb.?ßtroatbab= nen. H. ift Sil*, bei SanbeSbauptmannS unb eines SEHfdjofS, bat (1892) 11 779 Q., eine Somfircbe au§ Halffteiu im SRenaiffanceftil, 1660 — 99 nad) 3eieb= nungen von 9iif. Jeffin bem altern, erbaut auf Üüarnholmen, ein alteS Scbjtofi Halmariiabus mit ®äUeiuinb©räbeii,jefctrcitauriert,©rmtnajhnHmit Sibliotbef , jiaturbötor. Sammlungen unb Müni- fabinett fomie ein Teufmal uir Erinnerung an bie Sanbung ©uftao SSBafai (1520). Ter öafen ift gut. ilusgeführt mürben 1892: .«Safer (4,74 SRill. kg), Stleie^ünthohcr 187390 kg), Mafcbinen, Steine (für 53615fironen), Sparren unb Saiten (34 284 cbm), planten 1 10482 cbm), Sretter unb ©rubenftiUjen (31 195 cbm), Srennbolj (24500 cbm). Qm (5in= hujr tarnen: gefolgerte A>eringe (l,o* Mill. kg), iRöggen (4,si), SBeyen (13,51), Superp&oSpfcat unb ©uano (2,73 Mill. kg), Specf, Noblen, Petroleum, SBein unb ©c»cbe. Son beu 657 nacb bem 2lus= lanb gebenben Schaffen maren 210 beutjebe unb 296 bänifebe. 3Mc ynbuftrie evftrcdt fieb auf ga= britation »on 3ünbböl3chen, Rapier unb Sier, Schiffbau unb ßoljfägerei. fi. ift ©ijj eines beutfeben Honf ulS. — Sefannt ift bie fiatmarifiäbe Union (f. b.). Jtalmarc (Loligo), bie fdjlanfen sehnarmigeu Hopff üfeer (f. b.) mit einer bomigen Sinnenfcbale unt> einer breiten iKuberfloffc am ftinterenbe, »ährenc fie plumpen mit Halffcbale al§ Sepia (f. b.) bejeieb: net »erben; bic H. finb häufig in faft allen Meeren, leben pclagifcb unb gern gefeüig, erreichen oft eine bebeutenbe ©röjje unb »ermögen burch 3tue= ftofsen bes SBafierf nidu blof; rüdtt'ärtä, fonbem burdi Umbicgung bei Trichters auch forroärtS 311 tebroimmen. S^eSe»egungenbe§ gangen ©ä)»arm§ erfolgen gleichmäßig tote auf Hommanbo. Ser ".tarne tommt rom iat. theca calmaria, Schreib; 3eug, Tintenfaß, entfpridit alfo ber Se;eichnung Tintcnfifch. Junge H. gelten, j. 33. in Italien, all Sccferhilien. Sen gemeinen Halmar (Loligo vulgaris Lam.) jeigt bie Tafel: Hopffüfjer, Sig.2. ftalmarifrhc Union, bie bureb bie Königin Margarete (f. b.) 1397 beroirite Sereinigung ber frei norbifdjen bleiche 31t einer Monarchie. Sie Union mürbe jtoar (ebenfalls 31t Halmar) 9. Juli 1438 foroie burch Honig •Johann» Siecefe t>om 7. Sept. 1483 erneuert, aber burdi bic SBabt bes ©uftao SBafa 311m Honig öon Schweben in Strengnäs 6. Juni 1523 unb befinitio burch bot Öteccß con Malmb 1. Sept. 1524 aufgetöft. S)ie fog. Unione= arte 00m 20. Juli 1397 bat fta? bei genauer ^rü= fung als ein nie 311 polier ©ültigfeit gelangter •JjrfilvminarDertrag ertoiefen; hoch fann bie Union ter brei üänber bi§ auf roeitere§ rjon ba an gerecht net »erben. — Sgl. @r§le», Unionc-treoet fra Sal= marmebet 1397 (Kopenb. 1889). Ralmat-Sän, einer ber fübl. SBejirle Schroe= ben§, befteht aus bem öftl. SeUe ber Sßrooinj Sma= lanb unb auä ber Jnfcl Clanb, hat 14496,7 qkm, barunter 443 qkm ©e»äffer, unb 232 847 (f., b. i. 20 auf 1 qkm. 14 Sßwj. finb 2ltferlanb, 9 $r03. ÜBiefen unb 50 $toj. Salbungen. Slderbau ift ber »icbtigfte @r»erb§j»eig; auch ftnb 3'iieberei unt Sergbau ((Sifen unb Saltftein) oon Sebeutung. S)a§ San roirb »on fieben Srioateifenbahnen mit einer ©efamtlänge »on 319 km burebjogen. Stäbte fint Halmar, Sefteroit, BSbaribamn, SSBimmerbu unb Sorgholm, ©ichtig ift auch ber Qlccfen Mönfteräs. Palmar: «unb, Meerenge jtoifdben berSnfel Ülanb unb ber fchrceb. Cftfüfte, ift 130 km lang unb big 23 km breit. ftalntäui'CT ober Hab Im auf er, au* Mla müf er, ein mehrbeutigeS Sßort, juerft Pon Ai|d)art im Sinne fon Scbmaro^er gebraucht, nahm bann bie Sebeutung oon Hopfhänger, Stubenhoder, ^cberfuchfer, armer Schjuder an. Sie &erfunft be§ SBorteS ift unfieber; nach Perhrciteter 3luftdit märe ec- eine Serftümmelung aus fi'amalbulenfer, uad? anbern geborte es ;u calamus, «Scbreibrohr»; mahricbcinliebcr ift es ebenfo roie Sudmäufer beut= fd)en Urfprungs, foeiel mie fahler Schleicher. Salinen, ©inbüülen, audi ©egenben, über benen foldje oormaltenb finb. Son 3Bidjtigfeit finb be^ fonbers brei ©ürtcl uon fi., bie unter 35° nörbl. unb fübl. ^Breite liegenben [Rofjbreiten (f. b.) unb bie äguatorialcn H. oberSolbrums (f. 2ltmofpbäre, Sb. 2, S. 46b). Sie H. öerfc&ieben ftch mit ber Sonne; im Juli liegen fie mehr bem SJorbpol 311 al§ im Januar, bie Selbrums befinben fich ftets nbrblidi nom älguator. Kalmia £., ein jur Jamilie ber Crieaceen (f.b.) gehörige, nur 5 2lrten umfafjenbe ©attung Heiner immergrüner Sträucher 9cbrbamerifa£. SBegcn ber fdiönen meijt roeifien ober rofenroten, halb hellem, halb buntlern Slumen unb ber oft glänsenben unb glatten, länglichen ober clliptifchen Slätter »erben biefe herrlichen, roieroohl bei uns nur halbharten Stvancbcr in ben ©arten jebr gefchätit. Sie be^ Eannteften älrten finb K. angustifolia L. mit jdMiia len Stattern unb tiefrofenroten Slumen, K. glauca Axt. mit oben gldn^enb bunlelgrünen, unten grau- lid^eu Slattern unb hellrofenroten, langgeftielten Slumen, unb K. latifolia L. mit t?erhättni6mäf,ig großen langgeftielten, leberartigen, auf beiben gtächen glänsenben lorbeerartigen Slätteru unb mit tellerförmigen roten, auch »eifeen Slumen. Son jeher toiefer l'lrten giebt e§ mehrere ©arten= formen. Man tultioiert bie K. am heften in Jöpfen mit ftartfanbiger .'neibeerbe, im Sommer an einem iebattigen Stanborte bei reichlicher JeuchtigEeit, unO burchrointert fie an einem froftfreien, bellen unb luftigen Crte. Jn ben milbern ©egenben Seutfcb= lanbs tultioiert man fie auf gefdjühtenStanborten gang im freien auf befonbers basu mit iicibc= ober Moorerbe präparierten Seeten unb bebedt fie bei ftärterer Halte mit Jannenreifig ober 2aub. ftalmieren (fr3.), beruhigen, beiäuftigen, be= fcb»i*tigen; falmierenbe Mittel, fooiel »ie Seruhigenbe Mittel (f. b.). ftnlmit, bie, SBerg in ber öarbt in ber bapr. Sfals, 6 km im ©9B. »on lUeuftabt, trägt einen flusfidrtsturm unb ift 681 m hoch. ft(ilmiu<<, früher Haifa, glufi an ber ©ren3e beä rui). ©ouvernements Jefaterinofla» unb bc» Sonifcheu©ebietes, 185 km lang, münbet bei Ma= riupol in bas Slfotoicbe Meer, ©r ift nicht fdiiffbar, fie Münbung biloet einen bequemen pafen. Ser H. ift befannt bureb bie Schlacht an ber Halta 1223 3ioifchen SHuffen unb Sataren. Krtifel, bie man unter S? uermiBt, r'"!' unter ß anfjiiiuc^en. 58 juilmucf — föolmuätoutgel Äalutucf , ein langhaarige» Qtuq, tud?artig ober gefc-pert, bo» au» biaem Streicbwollgcfpinft (oder aewebt, jtarl gewallt imb geraubt, aber wenig ober itiebt nefdjerl ift unb in lötntcrfleibung benutzt wirb. Ter Statne erllärt fid) baran», baf; bie Satmüden DJtäntel au» berartig grobem ^eug tragen. >t dl mit et (Gadus pollaciius £.), ^ßollad, 2trt bet Sehellnfcbe (f. b.), Don CO bi» 120 cm Sänge, i>bne 33artfäben, Süden braun, Unterfeite ftlbcrig mit einem Stieb in» (Selbe. Sie SSruftfloffe bat an frer SSurjet einen buntein Tvlect ; wirb im ßanbel Don ben übrigen Schell jifebarten faum unterschieben. »Jnlmücfcn ober, wie fie fidj fetbft nennen, JJiougeUC trat ober blojj Dttat, Don ben Dft= mongolen Dgcleb (falmüdifdj Ötöbj unb oon ben Tataren ff b a 1 i m a t (woher ltnf er Salmüä) genannt, fie jabtreidifte mongot. Station, fteben noch jum größten Seit unter cbinef. Oberhoheit, ftnb aber auch fett bereite- jtoei ;\abrbunbertcn in großer 2tu- ;abl unb auf weiten Staunten über ba» SRufftfdje Meid) verbreitet. Sie teilen fieb in »ier^atiptftämme. Ter erfte berielben ftnb bie (Sbofcbot, noeb gegen' wärtig r>on dürften au» bem ($5efd)lecbt ®fdnngi§= Cban» regiert. Sic ftetjen größtenteils unter cbinef. Mobeit unb bewohnen, 50—60000 fföpfc ftarl, bie <»Segenb be» fiuhwtor, bie fie als ihre eigentliche öei= mat bejeidmen. Sin Seil biefeä Stamme» ;,og fidj bei ber Überfüllung beä Sanbe» inS ruff. ©ebiet, wo fte fidi febou fett 1675 an ben Ufern ber SBolga im afrraajamfdjen ®ou»ernement finben. Siefer ffalmüdenftamm unterwarf ftdi freiwillig bem ruff. Scepter unb jeidjnet fid) am meiften burd) grieb-- licbfeit unb Slnbänglicbfeit an Mufslanb au». Seil ^weiten Sauptftamm hüben bie 3f ungaren, cinft bie tapf erfte , reidjfte unb mäebtigfte .öorbe, im 17. unb im Anfang bc» 18. 3'ahrh. bie SBe&errfdjerin aller übrigen Stämme, fpäter oon ben Gbinefen unterjocht unb faft gattj aufgerieben unb jerftreut. ison ihnen bat bie Tfungarei (f. b.) ihren Manien. ällä britter .vjauptftamm erfdicinen bie Törböt, bie, halb mit ben Tfungarcn, halb mit ben Torget »eretnt, fid) fchon frühzeitig in Mufslanb niebcr= liefsen, wo fte bis gegen bal Snbe be» 18. f\ahrh. häufig im ©ouDcrnement Slftradjan an ber SBolaa unb am Ural Dorfamen, wäbreub fie ftdi in neuerer ieit, nach, bem drlbfdieu ber JSauptlitüe ihrer Erb; iürften, Don ber ÜSolga nach bem Ton unb au ben Sit Myogen. Ten Metten J&auptftamm hüben bie Torgot, bie cinft mit ben Sfungaren serbunben waren unb erft fpater eine etgene.vSerbe ausmachten. Tiefe üerliefscn unter ber Rührung ihre» Surften (£bo=Urtut ihre Stammftße, um fid) in ben SBolgcv ebenen anjuftebeln , naebbem fte jusor bie Mogaicr jwifeben Ural unb SBolga fowie bie Surfmenen am öftl. Ufer beS ffafpifeben SOHeerS unterworfen hatten. Unter 3d)uiur=3)aitfd)in leifteten fie bem ruff. ßaren Sttlexej 2)Jidiailowitfch ben Unterthancn= eib , ber übrigen» in ber sjolfle mehrfach gebrochen unb wieber erneuert würbe. Unter 2Iiuti=Gban, beut ^eitgenoffen Bieter» b. ®r. , leifteten fte bem ruff. Staate wichtige Sienfte bei ber Unterbrüdung ber SafebiirenaufUänbe fowie auch, wäbrcnb bei- verf. Jclbäitg». 3iad) ber 3}ernid)tung i>cn Sfungarifcheu iHeicb» burd) bie ßbinefen (1759) flüchteten fieh 10000 Sibitten ber Ghofdiot, Sörbbt unb (ibeit unter ber gübrung t.c-3 bfungarifd^cn £aibfd)i 5e reng an bie SBotga. Sereng fuchte bie Jürftett ber 2Bolga=ßalntfiden ju bewegen, in bie alte öeimat jurüdäutehren unb ba» Tfungarifd;e :Rcicp wieber Strtitct, bie man unter R BW aufäurid)tcn. infolge be» Trude» ber ruff. Dbet hobeit würbe auf einer allgemeinen 35erfammlung ber gürften unb ber (Seiftticbteit 1770 ber Sefcbluf; gcfajjt, mit Anbruch, beä SöintetS bie SäJanberfajaft anuitreten. Sil» um Dteujahr bie äöolga nod) nidjt 5ttgefroren war, wollten bie 3t, welche am hinten Ufer fafsen, uidH länger jögem unb brachen 1771, ihre 2anb»ieutc am rechten Ufer jurüdlajfenb, auf. (Jin Jabr lang hatten fie aufreibenbe Mampfe mit ben itirgifen ju befteben, bis fte, Don biefen in bie Sanbfteppc uörblid) com SBaldjafcbJee gebrängt., eine 3Renge llienfchen unb Sßiet) burd) ben ©unger »erlpren. i^on 169 000 waren nur 70 000 am Sehen geblieben. Tiefe ergaben fid) bem d)inef. eeepter unb würben in Oft = Surf eftan angefiebelt. Seit 1771 fiufcet man hlof? noch wenige Sorgot in jhtfelanb anfäfftg. Drur ein untergeorbneter 3roeig, ber Stamm 3"d)or unter bem gürften Sonbutow, blieb jurüd unb Würbe Den ben Muffen abhängig. Tic 3abl ber ff. beläuft fid) im ÖoitDernement Slftradjan mit betten im Sanbe ber bonifdjen ffo= fafen unb in Saratow unb Drenburg auf 107 531, in SBeftfibirien (Tomst, Semipalatinst, Semi= retfd)en§r) auf 53000, fomit im gangen Mujfifcben Dleidje auf etwa» über 160000. obe Meicbtum be= fteht in großen Serben Don ^ferbett, ffamelen, 3Un= ber'n unb Schafen. Mufjlanb bat in neuerer 3e" Diel für bie SBilbung ber nod) beibnifchen ff. getban. Um TolmetfdHT unb Seamte für fte ,u erlangen, würbe 1829 ein falmüdifcbe» ^nftitttt geftiftet. Tie ff. haben eine Sitter atur, bie^aber meift nur in überfeftungen au» ^nbien unb Tibet ftam menber bttbbhiftifchcr Schriften beftebt. 3lm be= fannteften ift bie 9)(ärd)enfammlung «SiddM-kur» (Tert mit betttfeber Überfegung unb äBörterbud^ Don Sülg, Spj. 1S66). eine älrt öelbenepo» ift bie «Sfd)anagariabe»(falmüdifd) litbograpbifd) bg.Don ©olftunftii, ~$cter»b. 186-4; rufftfd) überfefet dou 53obrownifow, ebb. 1854; beutfd) Don granj dou Grbmann in ber «Seitfcbrift ber Teutfcben Ü)corgen= länbifdien ©efeUfdjaft», 1857, XI, 708—730). eine örammatif ihrer Spradie gab 3»id (Sonauefch. 1851) herau»; beffer ftnb bie ritffifd) gefebriebenen Don $opow (ffafan 1847) unb Don Sobrownitow (ebb. 1849); ein®brterbud)Dcroffentlid)te ebenfall» 3toid (Sonauefd). 1852). aSgl.S3.S8ergmann, 'itomabifcbe Streifereien unter ben ff. (4 23be., Miga 1804—5); öowortb, History of the Mongols from the 9lh to the 19"1 Century, SSb. 1 (Sonb. 1876). rtdlmitrtcttddidt, f. £pal. aolmütfenftcvpc, ein 5 eil ber Steppe tut ruff. ©ouDerncment lUftradjan (f. b.). fidlmul, gifd), f. öechtborfch. Fallit iic*. f. Acorus. JtdlmucLil , ein gelbe» ätberifd?e» Dl, ba» in ben SBurjeln be» ffalmu» (f. Acorus) Dortommt. Qi- ftnbet fid) barin in DBenaen dou 0,8 bi» 5 $toj., befir.t einen ftarten (Geruch unb gewürjbaft btttern ©efdnuad unb ein fpec. ©ewiebt oon 0,fl6 bi» l,o. "Man bat im fi. TerDene (f. b.) dou ber 3ufammen- feftung C10H10 unb ben Siebepunften 159 unb 250° nacbgeroicfeit. Tag ff. (Oleum calami) wirb in ben 2(potl)eten oorrätig gebalten unb jui Serei- tiina dou ffalmualiqueur fowie al» 3"fa5 iu anbern Siqueuren Derwenbet. Ter $rei» fdjwantt iwifdum 12—16 3R. für 1 kg. (gegenwärtig fommt aud) japauifebc» M. in ben öanbel. .n.ilmucänemarf,Sb.4, S. 772a), 1879 »erliefe, worauf «junäcbft in aufjerorbentlicb. er SBliffionnadj Meters» bürg ging. 1880 rcurbe ihm bic ©ebeimratSwürbc ocrliebcnuno erfolgte feine Ernennung }umS3ot= fdjafter am ruij. öofe. 3n biefet Stellung oerbüeb S. bi§ 511 feiner 3ioo. 1881 erfolgten Ernennung ium SDlinrfter beS säufeern unb beS faiferl. 6aufe§, als 3taa)folger oon 6anmerle§. fi. fefete bic Srie= benSpolitif feiner Borgänger fort, tjattc rcieberboltc „Sufammenfünfte mit SiSmarcf unb fpätcr mit Ga= rmoi ,5um Bebufe ber SBefeftigung beS bcutjdvöfterr. Bunbes unb madjte feine Petersburger SBejictmn* gen aueb 5U ©unften einer Befferung beS SBertjälfc niffieS ju Diufelanb geltenb. (S.£fterrcidüidvllnga= rifebe sIUonard)ic, ©efduebte.) Jlalocfa (fpr. fdllotfcba), @rof? = ©emeinbe unb .vjauptort be§ StublbesirfS K. (43304 G.) im ungar. Komitat ^eft=BiliS=Solt=£leiwKumanicn,5auptort be§ ebemaligen KomitatS sBeft=Solt, 5 km linfS oon ber Sonau, an ber £inie KiS:KörcS=K. (31 km) bei: Ungar. StaatSbabnen, Sit? eine» vöm.-tatb. Grj= lufdiofS (sur KircbenprooiwiKalocfa^SäcS geboren bic Grsbiocefe K. unb bieSuffraganbiätümet Gf andb= lemeSodr, Siebenbürgen ober Gvbehi unb ©voft- Warbein) , bat (1890) 18 17(5 meift magoar. tatb. G. (442 Seutfcbe), barunter 233 Goangelifcbe unb 806 Israeliten, Sßoft, Telegraph, eine fdiönc fia= tbebrallirdie, großartige erjbifdiöfl. Stcilbcnj mit einer Bibliotbef (30000 Bänbe), ein ^rieftcrfemi= nar, ein erjbifcfjöft. Dbergnmnafium, eine 2ebrcr= unb 2cbrcrinnen='BTäparanbie unb Sternwarte. fialogctoC (greb., «frommer ©reis»; 9Jcehr= iabl ßalogeri), in ber griedi. Kirdie feit bem .">. ^abrb. Bejeicbnung für ilJönch. Jtalofagatbö^ (greb., b. i. [moralifdj] icfoön unb gut), im alten Sttbcn 33e-,cid)tuing für einen •JJtann oon guter ßerfunft, Grjiebung unb SebcnS; art;fialofagätbie,baS Wefen, bieGigenfcbaftcn unb Jugcnben eineS M'., fittlidic unb bürgerliche Bortreffiicbteit. Jtnlömcl (Gatomet, Calomelas), alter Tiamc für Üuedfilberdilorür (f. b.). fialong, f. Jleberbunbe unb Safel: Sieb er = mäufe I, gig. 4. Jtalora, bie frühem öerrfetjer oon Sinbb (f. b.). Jlalorcc*ccn,5 ober Halescensflat.) beifjt nach Jwiball (1866) bie Umrcanblung üon aueicbliefjlicb bunfeln SBärmeitrablen in leuebtenbe Strablcn. Bei bem bierju gebbrigen ßroeriment ftellte j»n= ball in ben bureb einen .sioblfpiegcl tonjentrierten Strablenfegel eines leuebteuben Jaonfcbcn Soblen= bogens ein^lastölbdien, ba§ eine Söfung oon 3ob in 6djB)efelfol)lenftoff enthielt. (Sine folcbe 3ob= loiung läfjt nur bie buntein 2i.!drmcftrablcn, aber gar feine leuebtenben Strahlen bureb; fie tanu baher baju bienen, bie erftern oon ben [entern 5U trennen. Sa§ ©lasfblbcben Eonjentrierte mitbin, ähnlich einer @Ia§tinfe, bie buntein 2Bärmeftrab.Ien noch Särfer als ber .vioblfpiegel. 3m Brennpunttc t>es Sötbchcn-3 rcurbe ein sBlatinblcch rot= bis meif3= glübenb. GS tourben alfo bei bieiem 95erjucbe buntle ©ärmeftrahlen in leuebtenbe Strahlen ober Strahlen niedriger in jene höherer Brerbbarleit ober auch Strahlen oon größerer in ioldjc Don fleinercr Wellenlänge umgcmanbelt. .viicr liegt nur bic ge= rcöbnliche Erfahrung oor, bafe genügenb erbiete fiörper -,u glühen beginnen. Sei ber JvluoreScen; (f. b.) finbet gewöhnlich bie entgcacngcfeHte Um= roanbluug, uamtid) furjroeHiger in laugwellige Strahlen ftott. Salöric, Galerie n äBärme: mengen. Stalorifrfic OTafdjinen, im »eitemSinne iebe Art von 3Äotoren, burch toeldfee äBärme in 2lrbeit umgewandelt wirb, alfo Sampfmafcbinen, ©as- motcreii . SBetroleummotoren , .fieijrtuftmafdunen ; im engem Sinne beiden fi. SO?, allein bie .ficifUujt mafchinen (f. b.). [fcbube. JMlüiriieii (©atofcbcn, frj. galoches), f.Über= Knlofut, f. ©ebeiinmittel. Miilofpiittbcrtiromufrciic (auä grieä). 5£or= ten gebilbet, «SchbnfunfenfarbenqueU»), füuftlicb mit tierfdjiebenfarbigem 8icpt beleuchteter unb ba= btird) pracbtpoll funtelnbet Springbrunnen. Kalotte, f. Calotte. fl al o top i e (greb., «Sdibnbrud»), pon eere (bier Kolp ad ge= fdjrieben) nidjt bie Ikljmübe felbft, fenbern ber farbige Juchbeutel, ber ben Sedel bilbet unb an ber Unten Seite herunterhängt. Kalpc ( £ a t v e ) , alter SRame für ©ibraltar (f. b.). Salpo,Galpo, ältevec- .vSanbelsgewicbt auf ber 3nfel Sarbinien = 432,8 kg. Kalt., bei naturwifjenjchajtlid)eu -Namen 2lb= Eütjung für 3 0 b a n n ö e i n r i d) K a 1 1 e n b a * , einen beutfeben „-ioologen, geb. 1807, geft. 1876; febrieb über fdiäblicbe 3nftften, unter anbern: «9Jconoarapbie ber fBflanjenläufc» Oladien 1843). Soltbab ober SRigi=fialtbab, f. SRigi. Kaltblütige Stiere, f. Warmblütige Stiere. Saltbrürtiig wirb ein l'Uetall bann genannt, wenn es fieb beim bearbeiten in gewöhnlicher 2em= peratur fprbbc unb rijfig enreift. ®iefe ©igenfehaft (Kaltbrudi) tr>irb burdi frembe Beimengungen beroorgerufen; fo roirb (Sifen faltbrüAig burch bei= gemengten Phosphor ober Sd)laobl= fpiegeU unb biefem gegenüber einen anbern .fiobl fpiegel, in beffeu Sirennpunft bie Kugel eine* 2hermometeri> fteht, fo roirb lehtereS finfen, aber nirbt, »eil baS Siä .H. au^ftrablt, fonbern meil ber Sbermometertugel ©arme burch Strahlung nadi jenem ßife bin eutjogen loirb. 3)ie SSerbunftung einer Alüfftgteit tann fo rafcb, gefcheb,en, baft fie fxcb felbft baburdi bis jum ©efrieren bes SHefteS ab= tühlt, 3. 35. äBaff« unter bem Iliecipicntcn ber 8uft= pumpe neben tonjentrierterSebroefelfäure, roelcbe bie ©afjcrbämpfe rafd) perfebludt. Sie hbchften Kälte grabe finb in neuefter Qdt oon 2Broblerofti mit .«ilfc fiebenber Perflüffigtcr ©afe (bi§ — 200° C.) erlangt trorben. — über bie fünft liebe Kälte = eiieugung für gemerblid)e3wedef. @i«inafcbinen. Stalte 6-iö), Seil bes äßefter»albe§ (f. b.). ttiiltrfr.'ji-uniiiincmairfiinen, fooiel roie ei§= mafchinen (f. b.). ttältegrabe, f. Kälte. [mafchinen. ttäfrrmafrt)inrii, >lhltemifd)uugen, f. @i«= Saite 9?abcl. 3Jlit ber ft. 91. gearbeitet nennt man in ber .Hupferfted?funft (f. b.) biejenigen in bie Kupferplatte eingeritten Siuien, melcbe nicht nach- träglich burch, ^igroafjer Pertieft Werben, alfo im Slbbruct all feine Sinien erfebeinen. Malfcnliarli, ;Hubolf, grauenarjt unb Seljrcr ber grauenbeiltunte, geb. 12. 2)cai 1842 in grei= bürg i. 93r., ftubierte bort, in Berlin unb äBien unb würbe 1865 21ffiftent an ber obirurg. Klinif Pon Siumrcidicr in SBien. 1866 nmebte er ben Krieg auf Seite ber überreicher mit, 1867 warb er in 'grei: bürg i. 33r. 9lffiftent pon .fiegar unb habilitierte fieb bort 1868 als SBrioatbocent für ©pnätologie. Seit 1875 aufserorb. *Brofcffor, Würbe er 1883 nad1 ©iefeen unb 1887 nach &Mt berufen, wo er 21. 9Joo. 1893 ftarb. 2luf!er 9JJonograpbien gab er ein «£'ebr= bueb ber ©eburtsbilfe» (Stuttg. 1893) berau«. ttalrciiburit «tarljau, .f»an8 Karl ©eorg pon, preufe. ©enerallieutenant unb Kriegsminifter, geb. 23. SWärj 1836 in Ätagbcburg, würbe im Kabetten torps erjagen unb trat 1854 als Sefonbelieute= nant in bas 27. Infanterieregiment ein. 1857 —60 befudite er bie allgemeine Kriegsfdnilc, 1861 Würbe er auf 3 %abvc jur Jopograpbifdien 3lbtei= lung bes ©rofeeu ©cneralftabS fommanbiert. @r nahm 1864 teil an bem gelbjuge gegen Sänemart, würbe im Sejember besfelben Jahres jum ©enerah ftab bes 6. Slrmeeforps oerfegt unb madite in biefer Stellung, nachbem er 1865 311m Hauptmann beför= bert war, ben Krieg gegen Dfterreid? mit. 1868 würbe er Gompagniecbef im 94. Regiment, 1869 ©eneralftabsoffiuer im 7. 2trmeeforps; als foldier nahm er, jum IKajor befbrbert, an bem Kriege gegen J-rantrcich teil. 1874 Würbe er Bataillons commaubeur im ©renabierregiment 9er. 2, 1878 Oberft. (5r beteiligte bas 53. Snfanterieregiment. bann baS Saifer=2lleranber = @arbegrenabtecregi= ment unb würbe 1884 (ibef bes ©eneralftabs bes ©arbetorps unb ©eneralmajor. 3m 9'0tl- 1885 jum tyommanbeur ber 2. ©arbe^nfanteriebrigabe befbr bert, würbe er ^an. 1888 mit ber Aübruug ber 3. Ti pifion, ,xMtli besfelben Qabres mit ber ber 2. ©arbe-- injanteriebioifion beauftragt unb jum ©encrah lieutenant bejbrbert unb 4. Oft. 1890 jum preuf>. Kriegsminiftcr ernannt. Unter feiner 2lmtsfübnmg würbe 1893 bie fteereSoorlage, woburd) bie 2lrmee um 70000 SDlann permebrt unb bie sweijäbrige i6t, Tiub unter (f anfäiitiiefteii. KALTHAUSPFLANZEN icia dealbata l.k ( Weifsliche Akazie ). 2. Oyelameiii>ersi,ciim MJl. i!m japcmica /. (Japanische KanieKel. V Azalea indiva /. I Indische i odendvun arboreum hxhTi(lum.(Ba.stard-Banmalpeivrosel 6.J?rimiilui-liiiwiuris Lmdl fChinesisi (Bastard Pantoffelblume). 8. Ci "ciria hyliridn W. (Bastard -As oheuTcra Jhv&haus'Xonivrsatious-LBX&um 14. Aufl. y.A.Kftickhnux'Orayi- tut txt Anstalt. Leüniti. .flaltcnbont öon Stactjau — Saftmeifjel 61 Sicnftteit eingeführt würbe, burcbgefcht. Salb nad) bcren Jtnnabmc trat et 19. ZU. 1893 r>on feinem 2lmt jurüd. Saltcnborrt öon «racfiau, Sari, Sarou, :Med)t*lcbrer, geb. 21. 3ulil817 ;u Solle, rourbc 1845 ißriDatbocent, 1853 außerotb., 1861 orb. 1-ro fcffor be§ beutfcben Rechts in Königsberg unb trat 1864 aÜ Segationärat in baä turhen. iUiniftcrium ein. Gsr üarb 1!'. Stpril 1866. S. madjte n* um Die ©eid'icbte be§ 33ölterrecbt§ oerbient butd) bie cdjriften «Sritü be3 SBöIferrcdjtä» (2pj. 1847 1, «3)te Bottäufer be§ ©. ©rotiuS» (ebb. 1848), «.Urica-;- fdnffc auf neutralem Gebiete» (öamb. 1850). SBeitere Öauptidiriften von ihm jinb: - (i>runbiät;e beä prafc tijdben eutop. Seered)t§» (2 33be., 33erl.l851), «®e= icpicbte ber beutfdjen S8unbe§oerl)ältniffe unb (fin= beitsbeftrebungen» (2 58be., ebb. 1857), (Mnleitung in ba-5 Eonititutionelie SSerfaffungätecQt (2pj. 1863) unb «Siei>olf3vertretung unb bie £Befet)ung ber@e= richte, beionber-:- be-J c taat«gericbtvhotv i ebb. 1864). fialtcubrunner, Sari ätbam, öjtert. Sialeft= biebter, geb. 30. Sc;. 1804 tu SnnS, würbe 1842 SirettioiK-abjunft an ber Staatäbruderei tu SEBien unb üarb als Öicebirettor ber Staat§bmd'erei6.3fnn. 1867 ju SEMen. @r oeröffentliäjte: «Dbberenfijdje Siebet» (Vint 1845), »8Um unb (iither. Ser ober= öfterr. Sieber 2. 39b. » (SBien 1848), aöftetr. selb= lercben. Sieber unb ©efänge in obberenfifeber 3)lunb= art» (DKirnb. 1857), «Sie brei Sannen», 3Solts= brama (SBien 1862), «SluS bem Sraungau. Dber= öfterr. Sorf-- unb S}olt£gejd}id)ten» (ebb. 1863) u. a. 3lu» feinem 9iadS(af> gab feine Socbter öebroig von Rabies = Hattenbrunner heran-;: i Cberöfterr. ©e= bid?te» (Sinj 1878), «SDb ber 6nn§ unb Slufttia. tktriotifche ©ebidite» (ebb. 1880), «©efd)id?ten aus Dberöfterreid)» (ißrcfjb. 1880). Äaltcnlcutgcbcit, Sorf im@cricbu-betirl 3Jtöb= ling ber öftere. SejirtSbouptmannfcbaft -Paben in 9}iebcröfterreicb , im Sbale ber Surren Sieftiig, an ber Sinie 2iefing=ft. (7km) ber Öftere. Sübbabn, bat (1890) 1494 @., $oft, Jelegrapb, unb jroei Salt* roafferbeilanftalteit (1893: 1094 Surgäfte). — Sgl. 2Binterni|,S.unb bie SBaffetbeilanftalt i SBien 1890). ftaltenitotbbcim, gierten im Serwattung§= heürf Sermbacb be3 ©roftbertogtumj Sadjfen, an ber Jelba, in fchenem, engem Sbale unter ber ;Khön, an ber Sinie Saljungen=Jt. (39 km) ber gelbababn, iifc eine§ SlmtSgericbtS (Sanbgericpt 6'ifenacb), bat 11890) 1613 6\, barunter 18Satbolifen unb 45 3«= raelitcu, $oft, Jelegrapb, ein Scbloß, 3eidjen= unb Saugeroertenfcbule; .'öoljjcbnitierei, SBeberei, Öoläroarenfabrit unb SBrauntoblenbergrocrte. ftaltc ^iffe, f. öarnftrenge. Sältcpole, f. Jemveraturoerteitung. Saltcrn, iUarttflerfen in ber efterr. SBejirfSs bauptmannfebaft SBojen in Jirol, öauptort ron überetfeb, auf ber redeten Seite be§ (rtfdMbaB, uon biefem bureb ben Siittelberg gefebieben, in 249 m .ööbe, am ö'uf»eber9lon§berger2llpen(5Dtenbel), 2 in eine? sSe;irtsgericbt» (185,s9qkra, 8 ©emeinben, 20 Crtfdiaften, 14545 meift beutfebe (?., barunter 1164 Jtatienerl, bat (1890) 401.3 farrtircbe mit ivre^ten, ein ivran^ij: fanertlofter, grofjartige 3i Sontinentl roirft anfaugenb auf bie tüble Suft ber Umgebung; treffen unS bann Suftftröme auä bem -Jiorboften, fo wirb heitere tüble Witterung benorfteben , bie näd)tlid)er 2Bärmeau§ftrablung günftig ift unb barjer \u :'ia,tt frbften führen tann. Sie fi. fmb ju Seiten im ättai fo ftarf aufgetreten , baf5 fie ftrengen S'roft unb be= beutenben cdMiecall brachten, (befürchtet wegen tiefer S. finb befonberS bie Sage com 11. bis 13., bej. 14. äRai (6. ©eftrenge denen.) Saltc^ lieber, f. SBedjfelfieber. Saite iöcrgolbung, f. Sergolbung. Saügefdimoljcnjeug, £eud)t= unb 33ranbfaft für Seuobtgefobofie, Signalrateten unb 93omben= röhren, befteht au§ Salpeter, Sdjroefel, 3Jleblpul»er unb Sdftrjefelanttmon; ber 5a| mirb talt mit Spirituä angefegt unb in Äuget = ober £plinber= form gepreßt. (S. ffiarmgeftbmoljenjeug.) ftaltgu«, fehlerhafte ©ußftüde, beren innerer ^ufammenhaug infolge pon Unterbrechungen beim ©iefsen ein unoolltommener ift, f obafe beim Schlagen mit bem &ammer an ben betreffenben Stellen eine Srennung erfolgt. flnlttiäufer, f. ©emächshdufer (33b. 7, 2. 967b). Jtalthrtiicpflnifjcn, 3'«geroäcbfe ber roärmern gemäßigten 3"»^. bie im SBinter niAt mehr al§ 1— 6°C. ®ärmc bebürjen, im fialtbaufc (f. ©emcid1:-; häufer) überwintert unb im Sommer im freien hilti= inert werben. Sie meiften Ä. fmb in ben äflittel= meerlänbem, in ber .Hapfolonie, in Sluftralien, 3a= pan unb (ibina, am .vimalaja, am ben (forbillereu $eru§, in (ibile unb Argentinien heimifch. 3luf ber beigefügten Safcl : Saltr^auSpflangen finb nur Sitten unb Varietäten abgebilbet, bie wegen ihrer febbnen iBlüten fultioiert Werben, aui- 1 ?eigt bie ro e i p l i ch c ül f a ri e , Acacia dealbata Lk. (2luftra= lien), bie in ben milbern ©egenbeu 3talien§, befon= ber» an ber 'Jümera, oielfacb in ©arten angepflanzt mirb. i>on bort au* roerben im äBmtet ihre 33lüten= jWeige in großen äJcengcn r>etfd)ictt unb in ber S8m= berei oermenbet. Sieie 2Irt, bie ihren Dtamen oon ber weifilieben Unterfeite ihrer jierlichen gefieberten Slättcr erhalten bat, bilbet einen (leinen Saum ober einen großen baumartigen Strand) unb blüht aB Sopfpflanje nur in altern ßremplaren. 3ur Srtlärung con yig. 2 — 8 »gl. bie Slrtitel Cyclamen, Samelie, Azalea. Rhododendron, Primel, Calceo- laria, Cineraria. Slußerbem roerben noch niete älrteu unb SarietSten Don Acacia. Boronia, Callistemon, Diosma, Epacris, Erica. Eriostemon, Fuchsia, Hydrangea. Lapageria, Nerium, Pelargonium. Polygala unb Veroniea roegen ihrer fd)bnen SBtüten fultioiert. WS Seforationspflatucn benuftt man befonbere Ülrten ber ©attungeu Aralia. Arauearia. Chamaerops. Citrus. Dracaena. Laurus, Myrtus, Pbormium unb Yucca. Saltluftmafcriincn, eine ©nippe ber disma= fcbiiten (f. b., Sb. 5, 2. 951b). ftnltntciftcl, f. 'JJteißel. Hrtüel, bie man unter S BermiBt, finb unter 6 auiiuiii^en. 62 «altiduivcii — Soluga Saltf diürcn, in ber ©lasiabrifation. 'f. ©laS amel Gurrie (geb. 31. 2M 1756, geft. 31. 2lug. 1805) mit Grfolg bie fieberhaften .Hranfbeiten mit falten labern b'ebanbelt hatte, pon bem Sauer Sincenj SriefsniS (f. b.) in ©räfenberg bei greienmalbau in Dfterreicbifcb=Sd?lefien in ber erften Hälfte bes 19.3abrb. empfohlen unb feitbem au6 in bie Heit= funbe eingeführt, in neuerer 3eit in ausgebebnter SBeije. 3Äan bebient fieb hierbei bes falten SBaff ers in jicmlicb großen Mengen als Getränt, ober ju "Säbern, Pouchen, Übergießungen, 2(breibungen, Umfchlägen unb Gin»iälungen. Sas Stinten foü ben StofT»ecbf el anregen, Slutftauungen (bes Unter: leib§) heben, ©efretionen (;. 33. bes S)armfafte§) bejehieunigen, 2lhlagerungen (pon Hamgrics u. bgl. ) auflöfen. Sie ©aber »erben als Voll; unb Halb* ober Seilbäber gebraucht. Sie Sollbäber bewerfen eine Steinigung ber Haut, bemirfen bie 2lbfüblung bes Körpers, treiben bas Slut aus ber Haut auf tiefer gelegene Dtgane unb Mixten als fräjtige Hautreize, bie »ieberum ihre 9iütf»irfung auf ben ganzen Organismus (bieHerjtbätigfeit, bas Dierpen= föftem) au§üben. D^erpöfe ^erfouen »erben baher burd) anhaltenbe falte Säber leidet anämifch unb magern ab. Ser bunb bas falte Sab erlittene JBärmeperluft »irb burch eine gefteigertc, mit Se= fcblcunigung be§ 5toffroechfels nerbunbene 9Bärme= probuftion im Innern bes Körpers" ausgeglidien, worauf bie fräftig umftimmenbe, bie gefamten Gr- nährungsporgänge lebhaft anregenbe'äöirfung ber Ä. beruht. Sei ben Seilbäbern »ill man bie ört= lidicn Ortungen auf einen Körperteil befchränfen. Sei ben Soudjen unb Abreibungen fommt nodj bie Serftärfung bes Hautreizes ins Spiel. Umfcbläge »erben fo ange»enbet, baf; man bie nur burcb= feuchteten Sucher nidu »arm »erben läßt (fo jur Sefcitigung oon Sntjünbungen), ober fo, baf; man fie erft »ecbfclt, »enn fie »ann geworben ftnb (5J>riefeniöfche Umfcbtäge). Diamentlid) »enbet man biefc Ümfchläge bei Gntjünbungen u. f. ». an. 3lls eine 2lbart ber Umfcbläge fann man bie nafs= falten Ginroidlungen ober Ginpadungen bes .Hörpers betrachten, ber baburd) (unterftütit burd) pieles Stinten) in Scbmcif; gebracht »irb. Gnblid) »erben ,?ur örtlichen 2tn»enbung bes falten 2Baffer§, »ohei bie SBirfung ber Mite allein jur ©citung fommen foll, ohne bafs bie betrenenben Seile feucht »erben, befonbere 2tpparate, bie jog. &üblappa = rate, »ie bie ftühlfonbc (f. b.) u. a., benutzt. Sie Semperatur, »eiche bas äBaffet haben foll, ift nerfchieben, meift inbes nur mäßig niebrig (18—25° C). Son »efentlicber Sebcutung jeigt üd) hierbei, »ie auch bei ben anbern Heilbäbern, bie SÜnberung ber £ebens»eifc in ben Kurorten, bas müßige üeben, bie 3erftreuung, bie gute Mi)c unb Die Se»egung in jrifeber Suft, befonbers aber für Die Halt»affcrturorte bie mit ber 2ln»enbung bes falten Sßaifcrs perbunbene 2lhhärtung. -Reben ber Ä. geben öfters noch anbere Kuren (Srauben=, 3Jtitdt>-, fDtouenfut u. f. ».) einher. 2üs befonbers »irfjam er»eifen fid1 R. bei djronifcben, auf allgemeinen (rr= SIrtüct, bie man unter fi oerm nährungSftöruugen beruhenbeu .Hranfheiten, uu8= befonbere bei ctiphili*, ©icht, Diheumatismus, rbronifeben ÜRetauicergiftungen, bei Hppodjonbrie unb öpfterie, bei ge»iffen Stampf: unb £äbmung§= 3uftänben, chronijdien Hauttrantheiten u. bgl., »o-- gegen fie bei allen eigentlidien 3ebrtranfbeiten (cchminbfucht, firebs, gueferrubr u. bgl.) fo»ie bei geiftigen Störungen nachteilig mitten, ©enn irgent eine i'ietbobe, fo erforbert gerabe bicHv>brotherapie fachfunbige Überwachung burch einen forgfäitig in= biuibualifierenbcn 2lrU. Sitteratur. 45etri, 3Bi|ienfAaftlid)e Segrün- bung ber 2Baffcrfur (Hohl. 1853); berf., (Segenroart, Sergangenbeit unb 3l'fünft ber SBafferfur (ebb. 1865); SBinterniö, Sas metbobifxbe 3Baffertrinfen (SBien 1866); 9tungc, Sie SBaffertur (£pj. 1879); berf., 2lnleitung jum ©ebraudj ber SBafferfuren (4.2lufl.,Serl. 1881); 2tnjel,@runb3ügeber3«aifer für in chronifd)en .ßranfheiten (2. SlufL, ebb. 1886); SBinterni^, Sie .VSribrotberapie auf pbnfiol. unb fli= nifdier ©runblage (2 Sbe., 2. 2lufl., SBien 1890 fg.) ; ivrani Karl Sttüller, .Cwbrotherapic (i'p;. 1890); greller, Sie SBafferfur (ebb. 1891). Mnltiunifcrpumpe, eine s$umpe an Sampj= mafebineu mit itonbenfation, »cld>e bas für bie fionbenfation erforberliche Ginfprili»afjer befchafft. ©cn'öhnlicb gelangen .Kolbenpumpen jur 3Set»en= bung. 2Benn bas Ginfprihreaffer bem jtonbenfator äufltefjt ober burch bas Satuum im Äonbenfator felbft angefaugt »erben fann, fo fällt bie ß. »eg. Jlaluga. 1) it., ruff. Kaluzskaja gubernija, ©ouDernemciit im mittlem Seil bes europ. Slufelanb, ju ben grofjruff. ©oupemements gehörig unb Don ben ©ounemements DJtosfau, Sula unb ©molensf umgehen, hat 30929,5 qkm mit 1209 225 G., b. i. 39 auf 1 qkm. Sas £anb ift ehen, »on tiefen 9iegenfd)lud)ten unb im fübmeftl. Seil pon 21us: läufern ber Sßalbakööhen burd)jogen. Scr Soben ift »cnig fruchtbar, enthält Steinfohlen, Gifeners, DJeatmor, Shoncrbe. Ser Hauptftrom ift bie fctjiff = bare Dfa mit ihren Dtebenflüffen Shisbra unb Ugra. halber finb reidjlich Porbanben. Sie mittlere Scnv peratur beträgt in ber Stabt Ä. im SBinter —7,2°, im Sommer 18,o°, im 3abresburchjchnitt 4,v° C. Sie Seoölferung befteht aus ©rofsru)ien, pon benen neun 3ehntel3urruff.:orthoboren.Hirche gehören unt bie Gparcbieftaluga:Soro»sf bilben, mit einem Sifcbof an ber Spftie. Sie 2anbbe»obner erbauen Sioggeu, Hafer, befonbers Hanf. Sie ^nbuftrie ift febr bebeutenb. 1892 beftanben 221 gahrifen mit 10 Sftill. SRubet $robuf tion, baruuter ^apierf ahrifen (2 WM. iRubcl), eine aicafcbmenfabrit (1,; DKiU. SHubel), Piele ©erhereien, Ölmühlen u. a. 1887 »urben geraonnen lx/i 2)JiU. ^J5ub (Sufjeifen, 69 717 «I5ub Gifen, 40000 $ub Stahl, 1800i> Ixub Stabb unb Gifengeräte. Sebeutenb ift ber Hanbel mit Hanf, Seinmanb, 3'^chs, Öl, Seber, Shon--, Holj= unb ©lasgefchirr. Son 637 Sdnilen roaren 606 Sßolfsfdjuten. 3n S. liegen Pon ber Gifenbabn 2Bja§ma:Dtjaf6ft200, Pon ber im Sau begriffenen Sinie Srjansb^obolsf 100 km, jufammen 300 km. Sas ©ouoernement jerfällt in 11 Greife: 5?., So= ro»sf, Sbisbra, Kofcisf, 2ich»in, ÜJtalojaroflaroej, ajtebnn, älfefchtfchomsf, Dllofalst, ißerempfcbl unb Sarufja. — 2) firets im mittlem Seil ber öftl. Hälfte bes ©ouoemements fi., hat 1915,4 qkm, 107 140 G., »enig 2lderbau, Sieh.iucbt, Gifen-- giefsereien u. a. — 3) fimuptftabt bes ©ouoerne^ ment§ unb bes Steifes S., unter 54' 31' nörbl. St. i6t, r»i!> unter ß oitfjiifiit^fn. fähiger — ffiamata unb 36° 15' öftl. 2. »on ©reentoid) , am Unten Ufer bet tjier 200 m breiten Dia unb an bei- Satfdjenfa (oute an ber (Sifenba&n SBjoäma=SHiafd>f!, ift ©ik beä Ei»itflOuoemeur§, be§ SSifc^ofS imb bat (1892) 42 971 6., in ©arnifon bai 5. ©Knabietregiment, bic 2. ®renabier=2lrtiUeriebrigabe( 35Äitcb,en, ein ajl8nd)ä= unb ein Sßonnenttofter , ^rieftetferninar, onnnn'afuim, eine 9iealfd)uie, lanbmirtfdbaftlidje ©efellfcbaft, 2 Seitungen; giliate ber Steidbsbanf, 2lrfenal unb fiele gabrifen, befonbers für Scber unb Segeltuch; gtufäbafen, öanbet mit Öl, Dbft, betreibe u. a. K. marSitt bes jroeiten falfdicn Se= mctriuS (f. b.), ber hier 1610 ermorbet mürbe, unb 1859 — 68 Sig Sd)amr/t§. [gero? (f. b.). Malugcr (Kalubiet), bitferb. gormfütÄalo* Malugvict (fpr. tdllubjer), 2>orf, f. SSibargebitge. ffalumntc (tat.), SSerleumbung (f. b.l. Malumnicncib, f. Calurnnia. Malunba ober 8unb a, Bantuoolt im fttbl. SBeft» afrifa, im SReidje Sunba, jmifeben 9 unb 12° fübL S3r. (6. 51)tuata ^amoos Oicid).) ftattif;, (fpr. -Iufd». 1) SBesirf$fam>tmannfd)aft in ©alijien, bat 1182,82 qkra unb (1890) 77875 (38687 männl., 39188 treibt.) meift rutben. G. (6173 2)eutfcbe, 6195 $olen), 12503 Käufer unb 16652 SBobnparteien in 69 (Semeinben mit 122 Drtfcbaften unb 51 ©utSgcbieten unb uinfafst bic ©eridjtäbejirte it. unb SBojnilöro. — 2) Stobt unb Si& ber Bejirtsbauptmannfcbaft, im bügeligen Sat= patennorlanbc an ber red?tö jum Snjeftr gebenben Somnica, auf ber üiel Solj gcflöftf wirb, unb an ber Sinie Strpi=inufiatmi ber Dftett. ©taatäbabnen, bat (1890) 7526 meift poln. iätoel. G., $oft, 2ele= grapb, SejirKgerid^t (896,39 qkm, 58693 meift rutben. GL), Brauereien, eine grojie Galsficbcrei, Kalibergbau fomie gabrifation oou Branntwein, llnfcblitt unb (Seife, öanbel mit Seinmanb, ©ctreibe unb £013 unb grofje Biebmärfte. Malttaticnbcrg (r>om tat calvaria, öimfcbäbcl), Scbäbelftätte, fooiel mie bas biblifcbe ©olgatba, bann auch bic mittelalterlichen Sarftellungen Gbrifti mit ben Schachern am Krcuj, oft auch mit ben trauernben grauen, ben röm. Kriegern unb ben .Öobenprieftern. Berühmt fmb u. a. bie fieben Seibcns'ftationcn Gbrifti (oom ©aufe bes Sßilatuä big gum K.) oon 2lbam Kraft (f. b.) in Nürnberg, oom Siergärtnertbor bis jum Qobannisfriebhof. Malenden, i. Klaffe beS SieWhtcaSfdjen 2lpfet= foftemS, f. 2lpfet. Salbt, mürttemb. ©tabt, f. Gatm. Malroätija. 1) Äreiö im mittlem Seil bes ruff.= poln. ©ouoernementä Sumalti, bat 1357,4 qkm, 79827 G.,roentg 21 cterbau unb Snbuftrie. — 2)ftrct§= ftobi im Kreis* K., an ber Siefjupa, bat (1888) 10265 GL, barunter brei Biertel Israeliten, in @ar= nifon ba§ 18. Scbüfeenregiment, fatb., coang. Kirche, Spnagogc; 2lderbau, £anbel. R. ift ber @eburts= ort be§ poln. SftecbtSbiftoriterä SDtaäejomfti. Mainbon, öauptftabt ältoItenS, am rechten Ufer bc§ GuenosS in einer fruchtbaren Gbene, ift beriibmt burd) bic ©age oom Kalpbonifcfeen Gber. 2U§ einft König Dineu? allen ©öttern ein feierlicbe§ Opfer gebracht, babei aber bie 2lrtcmi« rergeffen hatte, fanbte biefe au§ Siache einen furchtbaren Gber, ber gluren unb ©arten nerroüftete. Siefcn 3u erlegen, berief 5Dtelcagro8 (f. b.), be§ Dineus Sobn, bie tapferften gelben ©rieipenlanbS, JbefeuS, Saftor unb sJ$olpbcutee, speteug u. a. Eine SReibe »on Reiben fiel bem ioütenben 2ier nun Opfer; Hrtitct, bic mnn unter SV Der cnblid? bcrnniubcte ihn 2ltalaute (f. b.) mit bem Pfeile, worauf ihn sDteleagro§ erlegte. Jlaltitnbnoc«, gluf, in Hleinafien, f. ©öl ju. MalMpfo (b. h Die iH-rbüllerin), bei .'öomer eine Tochter bei 2(tla», nad) anbern be j Diereuä unb ber Sori», ober auch beS OfeanoS unb ber SethpS , be^ mobutc bie Weit im Dcean liegenbe loalbige Snfel Ogogia unb lebte fern oon allem Umgänge mit @öt= tern unb ÖKenfcben. SOS Obtiffeug an ihrer Snfel Schiffbruch litt, nahm fie ilm gütig auf unb oerfprach ihm bic Unfterblicbteit, roenn er fieb mit ihr oermäh= len trolle. Sieben Sahre hielt fic ihn feft, in welcher Seit fie ihm nach bem 2lnbange ber öefiobifeben Sheogonie jinei ©ohne, Diaufinoo* unb Dtaufitboos, gebar", bis enblid? 3eus burch fietmeS ihr gebot, Qbnffcu* in bie öeimat jurildfcbrcn ju laffen. — fi. ift auch ber 9came beä 53. sfManetoiben. Santa, f. öartebeeft unb gudjs Ob. 7, ©. 397a). Santa, tatar. SfcholmaiiMbcl (b. i. roeiper glufi), ber grbfjte 9tebenfluf$ ber SBolga, entfpringt unter 58' 12' ubrbl. 53r. im Kreis ©laforo bc» ruff. ©ouoernement« 3£jatta, burebfliefit ben norböftl. Seil bes lebtern, bann ba^ ©ouoernement s$erm (erft norböftlid?, bann füblid}), hübet barauf (in füb= roeftl. Slidjtung) bie ©renje jroifchc 2Bjatta unb Ufa unb münbet, 90 km unterhalt bcr©tabtKafan, linß in bie SBolga. S3ic K. ift 1886,i km lang unb hat ein glufigebiet ton 524768 qkm. .fmuptneben' flüffe finb rechte bic Söjatta; linfs bie ©übliche Kcltma, SEBifchera, Kolroa, Sfcbuff oroaia unb S3iclaja. Sie K. ift febiffbar auf 1280 km bis jut SJlünbung ber SSifcbera; bis bahin geben auch Sampffcbiffe fo^ loie noch weiter auf ber SSifcbera unb beren 9ceben= flupKolroabis3ur©tabt2:fd;erbpn(79km). 5)ampf= fdjiffabrt haben auch bic SBjelaja unb SBjatta. ®ie K. bilbet eineöauptoertcbrsaber 3iuf>lanb§ mit bem Ural unb ©tbtrien; an ihr liegen bic totäbte £ai= fdbeio, Saraput, *l5erm, © olitamsf u.a. S5 er jährliche 2Batentran§port hat einen 3Bett oon 20 iöcill. «übet. Mama ober Kam aber a, ber inb. Liebesgott. Gr gilt als ©ohn ber sHtä)d (läufcbung) unb bes Brahma. 2lls er berfuchte, ben ©Ott Gioa »on fei- nen SSufjübungen abäulcnten unb burdi einen £ie= beipfeil *u ocrrouuben, mürbe er burd) einen 3ernes= blief besfelhcu ju 2tfd)c terbranut unb beifst be^balb auch 2lnanga (törperlos). ©eine grau ift Statt (ÜBoüuft). Grmirbbargeftellt als ein fcfaöner Qüng-- ling, ber auf einem ©pcrling ober $apagei reitet. 3n ber ßanb trägt er einen Bogen aus" 3ncterrobr, beffen Sehne aus Blumen ober einem Bienen= febmarm befteht, in feinem Köcher fünf mit be= ftimmten Blumen ummunbene Pfeile. Qn feinem Bannerführt er ben Selpbin (makara). Mamäla (bengal., Glandulae Rottlerae), SBa = ra§ ober Surru«, ein feines, rr>eicf?eS, lodere«, gerudV unb gefchmadlofeä ^ßulcer oon roter ober braunroter garbe, befteht im roefentlidjcn au§ ben hochroten Srüfen unb ben ©ternhaaren, melche bie tirfchgrofsen Kapfein ber su ben Gupborbiaceen ge= hörigen, in 2Ibeffinien, Dftinbien, ©hina unb 21uftra= lien beimifchen Kottlera tinetoria Boxb. (Mallotus Philippinensis Müll. Arg., f. Rottlera) bebeden unb burdi 2lbbürften biefer grüd)te gemonnen mer^ ben. Sie K., rceldje aufjer ©puren oon ätberifebem £t, Gitroncn= unb Dralfäure bauptfäd)ticb Öarje (Kamalarot) unb bas1 aus ätberifcijen Söfungen in gelben Krpftallen fich auSfd)eibenbe Diottlerin (CnH^Oa) enthält, bient in ^nbien sunt ©elbfärben I ber Seibe fomie als Heilmittel gegen ben Banb; in iet, r>ni> unter 6 oufjuiu^cn. 64 .Scanialbiilciijcr — Äambobfdia wurm unb ooridncbenc .VMuttrantbcitcu unb bat [idj feit neuer« ;!oit audj in Europa als wirffame* SBanbtourmmittel bewahrt. 3Ran giebt e-5 in Sßul oern, Spillen, Satwergen ober Schüttclmirturcn; oorbemKuffo unb anbern Sanbtournrmittetn ;erdtj not eä fidj burcb feine railbere SHMrfung fowie bur* feine ©erud> unb ©efcbmad'lofigteit au§ unb wirb BeSbalb befonberS für Kinber unb jjrauen fowie für idMoächlidu' Snbinibuen empfohlen. Sa malbulenfcr ober SR o m ualbin e r , 3Rön ettoaä ©emüfe, Sleifdj mar ganj unterfagt; wäbrenb ber gaften beobaebteten fie 40tägige§ ödjtoetgen. 3llnl Unterfehiebe Don ben Senebif; tinern trugen fie eine roeifje Kutte mit Wcijjem ©ürtel unb Stapiilier. Ter inerte l'iajor, SRubolf, begrünbete 1086 ben jeht aufgehobenen Orben ber Kamatbuleufernonnen. Grmilbertc audi 1102 bie C rben-M'egel, inbem er ba-> haften unb Sd) »eigen befdjränfte, ba§ gemeinfame Effen geftattete u. f. Ib., unb nodj ipäter ging ber Drben jum gefcllidiaft= lidH-n filofterleben über. Snfolgebeffen entftauben jahllofe Streitigfeiten; im 14. ,~\abrb. bilbeten fidi jum ftrengen Aefthalren an ber alten Segel bie .Ha= malbulonierObicroanten unb 1513 würbe ber Dr= ben in Eremiten, Dbferöanten unb Konoentualen eingeteilt. 1520 grünbete Sßaolo ©iuftiniani (f. b.) bie Ramalbulenfet= Kongregation eon DKonte=6o= rona. ,\m 18. ,\ahrh. jerfrel bev Drben in fünf unabhängige Sruberfdiaften unter felbftänbigen majoren, anfangs audj nad? Sßolen, Öfterreia), Tcuticblanb unb Jranheidj bin verbreitet, finb bie K. jejjt auf "stauen befdjrfinft. Sßasft ©regor XVI. geborte ihnen an. Jtamanr, SotlSftamm in Stbeffinien, f. galafdia. ftamaran, brit. 3nfel im [Roten SJteere, im 3i. Don $obeiba, UJO qkm grofs, mit gutem .viafeu unb fieben Jifcberbörfern, ftamafriien, f. Kamafdien. Jlamoiiin*,en, Heiner Soßäftamm im .Ureife ftanst bec- ruff.=fibir. ©ouoernementä Seniffeiäf, toahriebeinlidi famojebvfd)er ßettunft, aber rnift= pjiert unb mit anbern SJBßern oermifrbt. Stamaun, liüritt in Dftinbten, f. .Uumaou. Ramba ja, oerberbt au§ St b a m b b a t , f. Samba»). Strtifct, bie man unter S »erm fi ambtal ( G a m b i a 1 ) , auf SBeajfelbriefe bejüg^ lieb I fi 'i m b i e u , M a m b i ft , f. Cambio. Hiiittbiiig, au* Garn hing, jjnfel im SBte laiifcben 2(rdiipel, im SR. oon Jimor, in ber Strafje oon Dmbaai, ift im Seüt) ber SJJoftugiefen unb toirb oon ümor au§ »ertoaltet. Jtmitbubfrtin i.Hambobia), jr> Cambodge, .Uönigreidi m öinterinbien, unter franj. ^rotettorat, ;u beiben Seiten beä untern l'te long, greuU im SR. unb S®. an Siam, im 0. an ätnnam, im S. cm SRieber : GodMnd)ina unb im S3i!. an ben ©elf oon Siam. 3He Sanbgrenjen finb inbeä nur gegen lieber- God;ind)ina feftgetegt Xer gläd)eninbalt beträgt ungefähr lOOOOO qkm. Xie hemerfen-j toerteften Rüfteneinfcbnitte finb bie SBudjten von .Uompougforn unb Kampot. Sobcngeftaltttng. Ter gröfste Teil oon ff., be= fonberä aber berSRorben unbDften, ift oon be= loalbeten biä 1200 m hohen öölienjügen unb %[a-- teauflärben eingenommen, bie nur bünn beoölfert finb. Stm frurbtbarften finb bie ber überjdiroemmung auSgefefeten gtufjnieberungen. Ter .«auptflufj ift ber ilUe long (f. b.), ber auf feinem ganzen Saufe burd) K. fd)iffbar ift unb fid) bei ^uom=penb in bret Erme teilt, oon benen jroei, ber ^leuoe anterieur ober eigentliche DJce=tong unb ber isleuoe pofterieur ober jylüfj oon Söaffac, lieber - God)iucbina burd): ftrbmen unb ins Sübdpineftfcbe ÜReer münben. Ter britte 2lrmoerbinbet ben it(e4ong mit bem *3eden be§ I a l c = f a v (bei ben granjofen S o n l C = f a p genannt l an ber ©renje oon Siam. Tiejer in ber trodnen JaI)reÄieit ettoa 2600 qkm grofje, bi» 14 m tiefe See hat leine feften Ufer, fonbern fie mecbfcln nad> ber 3abre?jett, inbem ber 3Re=fong in ber ;Kegen= jeit einen Teil feine§ 2BafferS in ben See mirft, loährcnb baSfelbe jur Jrodenjeit fieb au§ bem See in ben ".lUefong ergiefjt. Tie ©ejeiten imb bi§ hier= ber bemerfhar (im i'färi unb 2lpril 0,60 bii 0,?o rn). Klima, '4*flait,5cn= unb Tierwelt. Obgleich ft, m ber beifjen gone liegt, ift bie ."öitse burd) bie grofje Aeud'tigteit gemäfjigt. Tic mittlere Temperatur be= trägt 28 G., fie überftetgt and) im Sommer nie 40J C. unb im hinter (SRooember bi-5 gebruar) fällt fie bfter§ bis 15° C. am Tage unb bie üRädjte finb bann febr fühl. Tie ^ahresjeiten hängen oon ben Konfinien ab. SSäbrenb bev iRcgenjctt (iRai bi» Ücooemberl finb heftige Stürme häufig. Tiege»öbn= lid)ften Kraut heilen finb Tosenterie unb SUtalana; bod) tann ber Europäer bei einiger Sorfidjt leicht längere 3eit im Sanbe auäbduern. — 9ßftanje«= unbTiertoelt ift bief elbe wie in Eocbindjina (f. b.J. SRutJtbate 3RineraIien finb mit Slusnahme oon Gifen unb Kall feiten. Sanbwirtfdjaft, Snbuftrie unb ^»anbel. öaupt= befd)äftigung ber Sewobner ift ber SCnbau uon :HeiS, ibreä widjtigften 9tal)rung§mittel§. Jlufu-r bem werben gebaut: Saumroolle, Tabaf, Sßfeffer, .Uarbamomen, lohnen, Sefam; heträditlicb ift auch bie ausbeute an ^almjurfer, ©ad)», ©ummi unb roertoollen ©bljern. Tie Kultur be» iRaul= beerbaumä ift noch grofjer Erweiterung fähig. Sefcr Derbreitet ift bie ^ieh3iid)t. Tie ^nbuftrie ift nicht unhebeutenb; Seiben= unb Söauinmollweberei ergeben trot; ber HuooUfommenheit ber ötlfsinittel febbne iKefultate (SluSfubr 1891 für 137000 grrä.); autjerbem wirb Sobrjuder unb älfobol au-i SRets probuuert. Sehen bem )Uei§ (35000 gtä.) finb ge= trodnete gifdje (24000 gr§.) .'oauptgegenftanb be§ ©anbelS. Tancben werben aufgeführt: Sabal i|t, finb unter 6 aiifsufii^en. ®mn6obfdjaf[uj} — fiantbijje» 65 10000 avv.', ©ummi (11 000 grä.)# fioli, Pfeifer .Huehihr jfir 29000 Are.,', Marbamom, Bretter, BambuS. eingeführt »erben: .Simmet, Setoen= roaren, 2llaun unb Solpeter au» tfhina , Opium auä Snbien, SBaffen, DJletallmaren, 9ßarfutnerien, Branntwein au» (Suropa. Tic @infub.r battel891 ben JBert Don 1 161 219, bie 3Iu»fubr von 310735 Are. 1891 liefen ein: 354 Stampfer uno 408 Barten. Tic einbeimifcbe Sßünäeinbeit ift ber Silber=5Bien (60 avvo; öauptfdjeibemünse ift bie Kupferfapefe l Eent.). 3nt Berfefcir mit ben Europäern gilt ber merif. pafter (5 gr§. 406ent.). 6auptoertebr3= Wege fmb bie jylüffe, von benen aber nur ber Sffle {ong ba§ gan3e Jabr fdjtffbar ift. 9ßoft= unb £ele= aravhemoefeu bat K. mit Eoäjincbina gemeinfam. BcDöffcrung. Sie 3<»M t>et Bewohner beträgt 814757, barunter fetir niete Ebinefen, Slnnamtten, 2.Ualaien u. f. ro. Sen öauptbeftanbteit (über bie Öälfte) ber einbeimifeben BeDölterung bitten bie Kbmer, bie aud) bal Kömgreid) R. gegrünbet baben. Sie baben, ftammDerwanbt mitten QRon unb Den roilben Stämmen bev Sieng unb Babnar, Die pfjöfifcben Etgenfcbaften ber Dftajtaten, Den fog. mongolenäbnlicben £ppue\ Sie heutigen Kambob= fdjaner finb friebiid) unb gelehrig, aber pblegmarifd), ihre Sitten einfach. Bolpgamie üt erlaubt (bie brei grauen). 5)aö Bolf serfällt in fünf Klaffen: 1) bie fenial. Aiimitie, bie febr wblreidi ift unb Steuer; Treiben genießt; 21 bie 9fk£=35ong, Der äCbel, be= itehenb aus Den 2lbtbmmlingen ber alten Könige; 3) t-ie Balou, Die 2iad>Eommen ber alten Brahma= nen: 4) bie SBubbijapriefter; 5) bie fteuer.iablenbcn freien Kambobfcbaner. Sie StlaDerei ift feit 1884 abgeiebafft. Sie äßofmungen »erben meift an AlutV ufern errichtet; e§ finb Strobbütten auf Sßfärjten, Die 25änbe beftchen aue Bambue. Bcrroaltung. 2ln ber Spike beä Staates ftebt Der König, ihm folgen im Stange Der abgebanfte König,, Der Erbpriir, unb Die ältefte Brinjeffiu. Sem König niv Seite fteben fünf Sötinifter. Seit 1884 ftebt Die Bermaltung unter 2lujfiebt nou fran;. Beamten, Deren ober jt er, Der Oberrefibent, feinen Sih in Bnom--penh bat unD Dem ©eneralgounerneur reu §ranjöfifcb=3nboebina unterftcllt ift; e§ fteben ibm 300 fran,;. Solbaten jur Verfügung. Sie (Sin* nahmen fliehen au3 ©runbfteuern (Vio ber Ernte), Jronbienften, Berpact/tung Don Somänen, Selten, Abgaben für gemifie Kulturen unb für Das Aälleu von Bäumen. S>a§ 8anb ift eingeteilt in adit 9jJro= sinjen, an Deren Spitje franj. SRefibenten ober Btce* refibenten fteben, unb 33 SlrronbifiementiS. 6aupt= [tobt ift feit 1866 Bnom=penb (f.b.) mit 30—35 1 100 (5'. Jlnbere größere Orte finb Rampot (f. b.), ber einjige Seehafen, unb Ba=nam am 3Jte=long, ber .v>aupt= hanbelc-plah) für Eereatien. Sultuö unb ltnterrid)t. Staatäteligion ift ber Bubbbiemue , aber mit Dielen Befonbcrbeiten unb Entlehnungen auS Dem Bra^mamSmuS. Sie ".'Jibndie, Bonjen ober Salapoing genannt, haben arepe iliacbt; ibre beiben Oberhäupter fiuD Dem iranige gleidjgeftellt. Sie A-efte finb febr ;,ahlreid). Sa;- tibriftentum bat (einen Beben in K.-gefunben. Sie fatb. ÜJciffiou iähtt j»ar 29 fßfarrfebuten mit 1132 Sebülern, ein Seminar unb 1 SMienbäuicr; aber von ben 16000 Beiehrten finb nur 900 Sam bobfebauer, bie übrigen faft lauter ätnnamiten. Aür Den Unterriebt nuvD iiou Staate wegen nidne ge= tban ; er ift in ben öänben Der SfJlöndje. S ie Spraye ift monofnllabifdi unb gebert Der altern 5d}ia)t ber 8tmf^«U6' Sont)eviation4=aepton. 14. 5luft. X. binterinb. Sprachen an. Ulan rennet nadi Drei öers iehieDeueu 'Jireu: eine relieit cic , p c liti f d->e unb bürger= [idbe; leRteve, Die aebräuojRcbJte, beginnt 638 n. Kbr. (Vkfrfltditc. Ein Jieniarn* 8. eriiiierte febon im 5. ,\abrh. n. Ebr. ©rofsartig tvar Die Rulturent= toicllung oom 6. hie 11. Aalnh., wie Die Jempelunb Sßatäfte bewjifen. Sie gnfebriften (meift Sanefriti finb für Die ©eiebidne ber fialbinfel «nb bie Be iiehuugeu ;tim inb. 3trcE)ipe( wichtig. Scd) geriet e§ lür lange Seit unter Die Öberrjerrfdjaft Don tihina, Dem e» Srihut ;,ablen linifUe. 625 War aber .U. roie ber unabhängig unb unterwarj fogar 5iam, ba? fidi aber halb wieber CoSrifj. Bern 13. ,uibrb. an fant ba§ ifteid), unb Siam unb ätnnam ftritten fidi AdbrbunDerte lang um Die Merridvijt. 1847 enbete Diefer Kampf Damit, bafs fi. beiben Jrilnit jableu mußte. SÜis grantreieb fid) in tfcchindiina (f. b.) fejtielue, fudite e§ Den fiamefifdicn Einflun in .u. ju linterDrüden. Ein 1863 in Der bantaligen öauptftabt 11= bong abgefcb,loffen« |yreunbfc^aft§Dertrag gwi= fien •lIcroDom unb grantreid) würbe burdi einen aleidru'itiaen ©e^eimoertrag mit Siam unmirtfam gemaebt Erftal» Siam 1867 boJ f ran j. Sßrotef torat über R. anerfannte, wofür ee bie ebemale ;u M. gebörenben Sßromnjen Battambang unb 2tngtor enbgüitig erhielt, war ber franj. Eintluf. gefiebert. 1884 mürbe ber heutige 3u|tanb gefdjaffen. Ein 3tuf= ftanb eineä Bvubcre bee Königs mürbe rafdi unter= brürft. Ser Berfueb ber Kambobfdpaner, beu fraui.= namenidien Streitfall 1893 iur Müctgeminnung Den Battambang unb Sttngfor ;,u benuKen, mifUang. fiitteratur. ätr^monier, Dictionnaire fran^ais- cambodgien (Saigon 1878); Dcrf., fipigraphie kambodjeenne (ebb. 1881); JJieura, Leroyanme de Cambodge 12 Bbe., Bar. 1883i ; BoüinaiS unb Baulu», Le royaume de Cambodge (ebb. 1884); 21. Barth, Inscriptions sanscrites du Cambodge lebb. 1885); Seftcin, Le Cambodge i2euve 1886); A-aaue, L'Indo-Cbine franeaise (Bar. lssT): Me- moire sur Tanthropologie des divers peuples vivant aetuellement au Cauibodge. Memoires de la societe d'anthropologie (2. Serie, IV, ebb. 1893, S. 459—535). — Bgl. audi (Jrdnndiina. naiubobidiafliifi, f. 3Re=tong. JSambrirt,- f. .Uammertudi. [matiou. Sambrifdjc Formation, i. ©ambrifdje aoi Jtantbrnf, beutfeber SRüme uon Eambrai (f. b.i. ftnntburg, meining. Stabt, f. Earaburg. Sambflfcci (bei ben ©rieefeen; fiambubj^ipa in altperf. SRamenSform), .Honig ber Berfer unb 2)ieber, ber Sohn beä Emue unb ber Raffanbane, folgte 529 ö. Ehr. feinem Bater in ber ßertfdjaft. 525 madbte er einen Singriff auf Ögijpten. Ein Sieg hei Befnfium öffnete ihm baä Sanb, er eroberte Die Öauptftabt 2Jiemphie unb nahm ben Kenia Sßfam= menit gefangen. 2lucb bie ©riedjen Don Sprene unb Barta fomie Die benachbarten t'iimer mürben jur Öulbwung gejwungen. Sagegen ieheiterten bie roci- tern KrooerungSptäne gegen Karthago, iithiopieu unb bie Dafe be§ Jupiter 2lmmon faft fämtlid\ S.' gtücrJid)t§tofigfeit gegenüber ben ägtrpt. Kulten madjte ihn im V'anbe Derbafet ; man oerbreitete nod-> fpäter über feine Sruutfudit unb ©raufamfeit, and) überfeinen Job Die abenteuerlidiften ©erüdjte. K. !tarb,obne2uid,fommen,nibinterlaffen,DurdiSelbft= movb 522 auf Dem SftüdWege nach Berüen, mo fid) ein lUaaier, Diameng ©aumata, unter Dem jeamen Don Dee Sönigä BruDer SmerDie laltperf. Barbiiai, Den K. jdjon am Beginn feiner Regierung hatte befettigen 5 66 .Suiniaf -- Kamele (SBieberfäuev) laiicii. empört hatte. (S. 3>arjus! l.i — &e§ 8. ©rofjoater biej ebenfalls .H., tote öerobot iuid bie Jnfdjrift Don SBifutün beliebten; audj biefer war ein aobn eine? tnu;-. Stamrif (fpr. -tfdnf), jjlufj in ^Bulgarien, ent= üehr auS bem Jlfilli '.lahmem obet33öjü( (@ro|en) Samctt unb bem Seli=(3Bilben)Äamc'if, bie »om oftl. Salfan iomnten, (liefet in finnofiaem 2 bai in ba§ Sdjroarge SKeet fäblidj öon SBarna. Same, f. Slmerifamfdje Kaffe (S3b. 1, 3. 527a). Santccn (frj. camee; ital. cammeo), ©etnmen, bei benen bie SSerjierungen ergaben herausgearbeitet [inb (f. bie Jertfiguren 2, '■'• u. 4 beim ülrtifel ©emme foioie Steinfdjneibefunft). ftamecle, f. Samele. SantcbantctiaCrbcti, baroaiifdjer, 4. ülpril 1865 vom Venia ftamebameba V. bei' ranPmid^ infein für 10 Sftitter ©roftfreuje, 30 SRitter=6om= manbeute unb 50 5Ritter=@enotien geftiftet Ja* DrbenSjeidien ift ein von einer ftrone überbbbte->, von Strahlen benrinfetteä, weif; emaillierte;-, gol= bene<§ bej. filberne-j ftreuj, auf beffen runbem ÜDtittel fd)ilb innerhalb blauen Ütdnb eis mit ber Umjdirtft i.Kamehameha 1.» fid> bei £Bud)ftabe K beftnbet. T av '-Haut' rer ©rofstreuje ift int mit jtoei fdpmalen meifsen Sianbftreifen, baljenige bei beiben anbern .Klaffen rot mit frei roeifjen iDUttelftreifen. SamcitoC Hat. Satniruä), im Altertum eine ber brei ßauptftäbte Don ;)ihobo*, an ber äBefttufte bei 3nfel, oon bei fur> loeftltd) öon .Uala SBarba ahmten erhalten haben. 5)ie ©r&ber ber Umgegeni haben ireitoolle, malte ©egenftänbe ber ftunft= inbuftrie, befonberi bemalte £uafen, in bie SJtufeen ;u Bonbon unb Sßariä geliefert. Kantete, IHrnolD ftarl ©eorg öon, preufs. ©ene= lal ber Infanterie, geb. ll.^uui 1817 ju ?ßaf ercalf, tourbe 1836 Offizier im ^ngenieurforps, 1841 — 46 beim Aoftiiuge-bau in Sßofen unb ftönigi-berg oer-- nenbet unb 1850 unter SSeförberung ;,um ruuan mann in beu ©eneralftab öerfe&t. 1856 — 58 n\u er ber pieufj. ©efanbtfdjaft in SBBien jugeteilt unb tarn bann in ba§ftrteg§miniftervum, iruibeC ft. 186 1 Cberft, 1863 Gbei bei ©eneralftabä be§ 8. l'lrmee teit», 1865 ©eneralmajor, balb baraitf (Jbef bee- ©eneralftabS bee 2. 3lrmee!crp->. Jen gelbäug reu I s66 mad)te ei ale Stabsdjef bei 2. i'trmee torps mit, nntibe 1867 an bie ©pitje bei- gefamten Ingenieur: forp§ berufen, 1868 ©eneraltieutenant. Um Stiege 1870 unb 1871 nabm er als (vommanbeur bei 14. 3>nfantcriebioifion teil, leitete ben ftampf bei Spidjeien ein unb beiodhrte fieb bei Colombe» unb ©raoelotte. SRadj ber Kapitulation iion Stet? eroberte er Jicbenbofen, Sötontme'bb unb flle'jieree. 9lod> ebe JJu^iere-:- gefallen mar, tmirbe .H. 23. 3)ej. 1870 nad? iBerfaillee berufen, um bie Oberleitung bei ^u genieurangriffä auf Sßariä ;,u übernebmen. ft. lourbe 18. Aebr. isti jum O'bej beS 3ngenieurtorp§ uni> ium ©eneralinfpecteur ber Jeftungen ernannt unb 26. gebr. Stommanbant be? uon beu Seutfcben be= festen 2eils ber.franj. 5auptftabt. "Jfadibem ^rieben uertrat ft. ^reuften im Sunbeirate al§ Sorft|enber beS SluSfcbufjes für bai 8anbt)eer unb cie Jeftungen, mürbe l. gan. 187:; \um jweiten ü'bef bei 2lrmee= oermaltung, 9. 9lot>. an iftooni Stelle jum SrtegS: minifter unc 22. ■JJidi; 1875 jum ©eneral bei ,"\n fanterie ernannt, .'luv btefer Stellung fdueb er 3. SJlärj 1883, uadibem er fid) um bie £>eere& Benoaltung mannigfadie Sßerbienfle errootben batte, unb jog üd- auj fem ©ut öobenfelbe in Sßommern uirüd. I5r ftarb 12. Dlt. 1893. reinen Sflamen führt bac- fntheie gort SSBoinp? bei "Mfy. 8«»mele,Dttotjon,aanbfd^aft§maler,geb.3.g.ebr. 1826 ;u Stolp in 5J5ommern, manbte fidi erft als Öauptmann 1860 Per .Uunft ,;u, meldjcr er in :Hom, bann in SEBeintar unter Södlin, '.\i(id>ielt-> unb ©raf Malrfreuth oblag. Seit 187") ift ft. in Sßerlin thatia. feit 188 1 QWitalieb ber Slfabemie , feit 1888 ^ro^ feffor. Sr matt »otjugäroeife illpenlanDfcbaften, iionbenenberTeutfcheftaifer JieüBcngeralp (18681 unbS8iertualbftätterfee(1876),bie93erliner9lationat aaleiie Sie 2t. @ottharbftiafje(187'Ji, bie Trec-benei ©alerie QRotio fem SBetterborn (1882) beftfet ; auch bie ©alerien ,ut Stettin, S)anjig, ftönigäberg he niten Wemälte iion ihm. 3ieuerbing| ntalte er: I er Sajlern, Slm 3Äifurina=Sec, ^)a§ Sellboin. Kamele, auch ftameele (Tylopoda), Familie bei SBiebetfauer, bie loebet Körner noch, ©etoeiije befitu, cdnieibeuihne im Oberüefer, t^etjabne unr fdinueliiie Sohlen bat. liiue Gigentümltdjfeit bei ft. ift, tafi fie allein unter allen 2äuaetieren feine innben, fonbern duale Slutlörpeidjen haben. iUau unterfebeibet jroei ©attungen ft. 3Son bei elften ©attung, bem eigen tlidjen ftamel, giebt ec- j»et ätrten, ba-j einburfclige ftamel ober Tiomebai (Camelus dromedarius Eiwl., f. Safel: Hantele I, J-ig. 2) unb bac- ;\ve\ budeliiie ftamel obei Trampeltier (Camelus bactrianus Järxl., f. %a.\. I, jyig. 3), bie aber irahr fdietnlidi nur bureb S)omeftitation gebilbete lHaffcn fiuo. Jas erftere tommt im meftl. jifien unb 3iorb= afrifa , ba§ .itncite im mittlem Slfien unb 2üb= rufjlanb oor; beibe toerben jum Safttragen nur leiten gebraudjt. SBilbe ft. fmb erft türUidi füjblidj üom 2luau 2diau im iartmbeden bei £op=9Jor üon ^rjeroalffti entbed't roorben. ,%su ftleinaftcn ttmrbe bai ftamel burdj bie ftriege ber Jlraber gegen ba; Söjantinifdje Seid) befannt. SSor ber ntohammeb. 5errfd)aft fdjeint e§ bort uieht oerbreitet gemefen ;u fein, ffliit ben @roberung§jügen ber Surfen ge langte e§ auch ine fübbftl. ßuropa, ebenfo nadj Spanien mit ben erobernben Arabern , naeb beren Vertreibung ee oon boit oerfdjh)anb. SSefonberl eignen ftcb bie ft. jum Slufentbalt in pflanjen= unb mafferlofen ©egenben; benn fte finbuiebt nui fehl frugal, fonbern in ihrem iliagen befinden ficb aud) jablieicbe gellen, in roelcben getrunfenes Siaffer aujbemabit unb nur langfam in bei rfonomic be-:- ftörperS oertoenbet toitb. Jaf; biefe Alüifigfeit bem Derburftenben SReifenben nu^en tonne, ift ganj un toabrfcoeintid), ba fie fcbleimig, übelriedjenb unb bitter ift. Untei ben iiu'iftenbeiuobnenben SSölfern jutb bie .H. febr gefd\it)t unb fühien beebalb untei ben Arabern ben 9iamen bee SdjiffS ber SBüfte. (5'ine .Hamelfaramane Deranfd)aulid)t bie Safel: .Hantele I, gig. 1. 2urcb Pflege bat man \\t ju befonbem Slaffen oerebelt. SIB Dieitlamele fmb bie Öeiriö ober si)Iabrifamele am meiften gefebäbt. 2sie untei leSteim DJamen betannten Sromebare toerben namentlich oon ben Suaregä unu Seiten bei ftriegSjügen benubt. 3)er 3"del ift an einem burdj bie Mafe gezogenen :Hina befeftigt unb bei Sattel liegt jroifcben fibder unb yal§. S)aä im Aiübjabr auäfaüenbe sJi>Dllhaar wirb ju groben beugen unb ©am »erarbeitet, ffliileb unb gleifd) ber .H. btenen al§ Sflabrungimittel unb bei getioef^ nete i'üft jur ©etoinnung oec- oalmiaf. Seit bem Mittelalter befhtbet fidi ;u San SRoffore unmett iUfa ein ftamelgeftüt oon etma 200 Stürf. "?lud? in 3luftra= vutUi'i, bie mar untei fl uetmiSt, [\ni unter (f aufjiifiidlra. KAMELE. I. 2. Urumedar < Camelus dromedarius i , Afrika. 3.. Trampeltier ( Camelus haetrianus ) , Asien. Widerristhöhe 2—3 m. Brocknaus' Konversalions- Lexikon. 14. Aufl. KAMELE. IL 1. VicuSa (Auchenia vicunnal. Höhe 0,95 m. 2. Lama (Auchenia lamat. Höhe 1.20 m. i '-- ""' 3. Alpaka (Auchenia pacos). Höhe 0,80 m. 4. Guanaco (Auchenia huanaco). Höhe 1 m. Brockhana' KonTersationB- Lexikon. 14. Aufl. ilaniefe ((Sfefäjje) - föämeljiege GT lien unb Teras jüdjtet unb bcnuhtman Sromebare mit ßrfolg. SBeibe ffamelarten pflegen in feinem jool. ©arten ,;u fehlen, too fie bei .Homer unb .Oicufütterung gut aushalten unb fid) regelmäßig fortpflanze"- - er $rei3 beträgt für baä Stürf etiva GOO 2Jt.,fÜr eblere Tromebarc 800 EDI. Sludj bie ©attung 8ama (f. b., Auehenia) gehört ui ben ff. öierber 5äb.tt ba§ SBicuna (Auehenia vieunna Fischer, f. Tafel: ffam'ele II, gtg. II, baä eigentliche Santa (Auehenia lama Brandt, f. Taf. II, gtg. 2)» bas üllpafa (Auehenia pacos JDesm., f. Taf. II, gig. 3) unb ba« ©uanaco (Auehenia huanaeo Smith, f. Taf. II, $ifl. 4). ftnmclc, boMe ©efäßc (.Haften, gäfierl von vmU ober (Jifen, bie baju bleuen, SdSiffe im SDBaffer .ui beben, um fie übet eine fladje Stelle ui bringen. Alan befeftigt bie ff. mit ÜBafjer gefüllt unter beut Sdnfje, pumpt fie au§ unb ihr Slujtrieb bebt bas Sabrjeug. Sa§felbeerretd)tmanmitgrofjen©ummi= balious, bie man leer unter SBoote, nameutlid) %ov- peboboote, bringt unb mit Hluft vollpumpt. Ter (Mtibet bet ff. ift SBUbetm Bauer (f. b.). STäiuclgnrn, foPiel wie Slngoragarn (f. b.). ftanielhaiir, eigentlid) ba§ ©runbbaar bes ffa metS, ba» nur ausnabmsivcife alsiHobmaterialber ffammgarnfpinnerei bient, fätfdjlid) aud) SBeäeid)» uung für ffämelbaar if. Jlngoraroelle). ffämelbaar, f. älngoratuolle. ttamrl »nie* fliege 11 (Rhaphidia L.\, eine 311 Den 5d)lammfliegen (f. b.) gebbrige 3icßflüg(ergatiuug, Deren Sliitglieber bureb ben hinten bafeartig Der* engten, auf Dem gleichfalls* lang ausgesogenen erften Bruftriug befeftigten, feljr beweglichen ffopf ein eigentümliche* 3lusfeben erbalten. Sie febr bemegiidicn Sarven leben unter Baumriube von anbem jjnfeften. Sie größte einbeimifdie 2lrt ift Rhaphidia (Inocellia) crassicornis Schwm. |3. %a.t fei: 3nf_ef ten III, gig. 12.) Jlamclhcu, f. Andropogon. Kamelie, fiameUie (Camellia L.), Dem Tbee= ftraueb vcrivanbte, im öftl. Slfien beimifdie 5ßfian- jengattung auä Der gamilie Der Temftrömiaceen (f. D.i, immergrüne Sträucber ober Bäumdien mit ivcdijeljtänbigen, geftielten, [eberartigen, ganien blättern unb achfcC unb eubftdnbigen, anfehnlidien Slfiten. Ser Seid) ift fünfblätterig unb abfallenb, äußerlich von mebrern in Tedblätter Übergebenben Sdwppen umhüllt; bie SStumenfrone ber einfachen Blüten bat fünf bis fieben am ©runbe verroaebfene Blumenblätter bie jabtreidjen Staubgefäße finb ebenfalls am ©runbe einbrübertg oertradjfen. Sie brei= bi§ fünffäcbertge ffapfel enthält nadi bem ?luf= fpringen ein freies, bie 'Samen tragenbeä Hiittel= fäuldien; bodi bleibt fie auch bei einigen 3(rten ge= fcbloffen. Bon ben verjehiebeuen Slrten, bie fämtüch, bureb präd)tige, bisweilen »oblriedjenbe Blüten foroie eine fdiöne SSelaubung auSgeseicbnet finb, ift bie japanifd'e ,H. (Camellia japonica L., f. £afet: .«althauÄpflan.u'n, |yig. •'!) bie beliebtefte. obre Blätter finb eirunb = el(iptifcb, faft jugefpiht unb gefägt, glänjenb; bie Stuten finb fiheub, meift einzeln ftebeub , groft , unb ber jyrud)tfnoten ift tabl. Urfprünglid1 ift fie in 3a$an einbeimifa), loirb aber bafelbft roie audi in tibina alä S^fittciucb fd) ort feit nnbenllidien Seiten fultiuiert. J,efit ift ihre .Hultur and' in ßuropa ungemein ausgebreitet, unb man hat viele öunberte von Spielarten, bie fidi bureb gärbung, Aüllung unb Bau ber Blume StrtiftI, bie man nntoc S Der uuterfebeiben. Tie garbe ber Blumen ift buutelrot. rofa ober mein , audj tommen formen mit bunten Blumen vor. (Seftatt unb Stellung ber Blumen hlätter finb bei ben Spielarten gleidnalU'VerfdMeben. Tie Blütezeit fällt in ben v>erbft, SBinterunb Anih ling. 3ur ,?innuerlultur loerben befonber« Camellia alba plena. rariegata, Chandleri elegans , Lady Campbell gebogen ; ferner Camellia reticulata Lindl. unb Camellia Sasanqua Tlnoib., beibe auS 3apan unb (fbina. Elftere hat breitere unb biebter gefägte, auf ber oberu giacbe uelurberig ge;eidmete, iveniger gtänjenbe Blätter, einen feibenhaarigen AnidHfuoteu unb bebeutenb giöf>ere Blüten, leitete lueidmaarige Blätter unb Keine jarte Blüten. In- ff. ift niebt fd)ivierig ju tultiviereu. (Sine Temperatur von 1 8 bi-> 10 ( '. im ÜBinter fagt ibr bei etiva-5 feudjter Suft am heften ju. 2\v> Um pflanzen bat nad) ber Blüte, ehe fid) bie jungen Triebe entnudeln, ui gefcheben; man benuitt baju eine au-j Saub=, öeibe= unb Sftafenerbe pfamm'en' gefebte Srbmifcbung, ber etwa'? Jlufifanb unb feine Öornfpäne beigemifebt finb. SBäbrenb be« Sommer^ ift ein balbfdiattiger Btab im Jreien am geeig> netften, bodi muffen bie Söpfe in -ben Boben ein getaffen werben , Damit ba-? l'liK-trodneu ver= iunbert tvirb. SRadj vollenbetem Trieb bilben fid) an biefem bie Blütenfnofpen; lvährenb biefer jeit muffen bie .H. etiva« trodner gebalten merbeu, weil fieb fonft ftatt ber ffnofpen ein jiveiter 8aub= trieb entividelt. 3m Spätberbft, ehe "liaditjröfte eintreten, roerben bie ff. in* .Haltbau-> ober 3immer uirüdgebracbt unb blühen bei tübler Temperatur im "Ilfärj, fbuneu aber aud) bttrd) vermehrte ÜBärme (15—20° C.) fcfctm vom Dlopember ab jur Blüte gebracht loerben. SBäbrenb Die Bflaujeu inffnofpen fteheu , Dürfen Die (i'rbballeu uiebt auätrdcfnen, ba fonft pUMUidi alle Blütenfnofpen abfallen. TneBer^ mebrurig ber ff. gefebiebt burdi Stedlinge, Samen ober burd) Berebelung auf junge $flanjen. Ter öauptfik Der .Hamelieufultur ift 'Treiben. — Sgl. Berfdiaffelt, Iconographie des Camelias (12 BDe., ©eut 1«48— 60). Mamehenlialfniitiitc, f. Balfamiue. Mantelieitbiinte (fr.i. ha dame aux camelias), Jitel eine§ SRomanS unb eine-J Trama-? von Stley. Tumas bem Jüngern; foviel roie Tarne ber Malb Hnntellte, f. ffamelie. fivelt. Jlanicl oparb , .H a m e 1 0 p a r b a 1 1 b e n, f.@iraffc. Samclopnrb , ein aud) ©iraffe benanntes Sternbilb besä nörbl. ,'öimmel«, hak fidt ;ivijdieu bem v)Iorbpol unb bem Sternbilb beso Berfeu-j bin= jiebt unb arm an bellern Sternen ift. Jlamelött (fn. eamelot), Be-,eid)iutug für ver= fdiiebene geroebte Stoffe. Ter eigentliche Ä. ift rtr= fprüuglid) leinroanbbinbig au$ 2lngoragaru, bann aber aud) au§ geivbbnüdiem .Hammgarn geroebt, bat in ber ffette gejtvimte, im (Sinfdjufj einfache gäben. Unter bem -Jiamen Seibenfamelott tommt ein leid)ter ©roc- be Siaple» vor, bei roeldiem in Der ffette je jroei gäben von verfebiebener garbe unb mit febivacber Trebung jufammengejroirnt ftnb, toäl)renb ber (Fiufdiuf; von einer brüten garbe ift, lvoburd) ein feingeflammtes Jlufebeu entftebt. §ter= von unterfebeibet fid) ber balbfeibene ff. baburd), baf? ber (Jinfd)ufi ftatt aus Seibe, aus ge;roiruten Baum= roollgarn beftelit. Samclfc^af, foviel roie ßama li. b.), namelmollc, i. ©efpinftfaferu. ^äntcljiege, f. 2lngora-,iege. mißt, finb unter (£ aiu'jiuitdieii. 5* • Samenen — Sameratoiffenfdjaft Mamcncn (listiger alä Ramönen), ©Sttin= neu, f. Camenae. Maincne-, = 'JJoboieif. li itrcii* im loeftl. Seil bes raff. ©ouoernementSSBoboüen, IiuEs am Tnjepr, oon ©alijjien burd) Den Sbrutfdj getrennt, mit 3lu§= Idufern Cor ffarpaten unb Scbtoar.ierbe, bat '288-4,-' .|km, 219569 6. (fileinraffen), Darunter 18 $roj. $olen unb 14,9 Sßroj. Israeliten ; ©etrcibc= unb 3"ctcrrübeubau, inchuidn, ^udcrfaluifcn. — 2 1 .önuptftabt bes ©oiioerncmcnts fßobotien unb bes" Greife» ff., auf einer [teilen öon bem ,>-lüfichen 3mot-- ritich gebilbeten§albinfet. Samit Derbunben iit eine untere 3tabt }u beiben Seiten be* gtuffe§. Ser 5tabt gegenüber auf einem freiten Reifen liegt eine atte tfeftung. ff. ift Sit! eines l5ioilgeuocmcurs, De-> grieeb. erjbifcbofil Don Spobolien unb SBraslato, ferner Sit) bei Sommanboio ber 2. kombinierten ffofafenbürifion foroie ber 2. Beigabe bcrfclben, bat (1892) 36989 S., Darunter bie öälfte 3§raetiten, in ©arnifon einffubaro unb ein5Leret=ffofatenregt: ment, 73 ruff. , 5 fatb., eine armenifcb=fatb. Jiirche, eine innagoge, 24 israel. xBetbäufcv, ein ruft. Wlonäjä- unb 2 fatb. Dtannenf (öfter, ein ©mn= nafium [ürffnaben, eini für iUabcben, ein ©ciftlidies Seminar, •_' iheater, 2 Leitungen; eine Filiale Der iKeichsbanE; .«anbei unb ^nbuftriefinD unbebeutenb. — ff. mar ehemals eine .\>auptfefrung dolens unb wirb oon Den ruft, lihreniten feben am Cftibc be>3 12. "\ahrh. erivdbnt. SBergebenS belagerten eä 1021 bie dürfen, mit Denen bier bie polen 17. Sej. 1653 ^rieben fcblofjen. Surd) ÜRifolauS ißotocfi würbe tä 1672 an 'A'iohammeb IV. übergeben unD blieb nun biv- 1699 in Der ©eluatt ber Jurten, todbrenb toeldvr Seit es mehrmals oon ben "Holen belagert rourbe. ff. tarn 17!>5 an SRufilanb unD würbe jur vauiuitabt ber Boboliicbcn ctatthaltendmit, L796 ;ur ©ouocrnemcutsftabt erbobeu. Mrutictiin au Der Sinbe, Stabt in ber bfterr. Sc.iirtshauptmannfcbait fßilgram in Böhmen, an rem jur 3i\\;arfa gchenbeit Brablobadje, Sit> eines Seiirlsgericbt» (293,49 qkm, 29 ©emeinben, 63 Ort fdjajten, 22502 c;ed\ @.), bat (1890) 2222, al§ ©e= meinbe 2772 cjed). 15'., i;oft, Telegraph, ein 5ä)lofi beä Barons ©enmüQer; ffnocbenftaitrpfe, Tampt brett= unb 3cbinbelfäge, iRüble, SudjtDalte unb jtrei C'ifenbämmer. Mamcnfditfcfjifi, Beioebuer be§ Üütai (f. b.). Samcnj. ] 1 Slmt'Miauptmamifrfjaft in Der fädjf. Mreisbauotmauntobatt Sauden, bat 695,94 qkm unb 1890) 62278 (30092 männl., 32186 weibt.) 6'., i 3t;.Dte, 121 Sanbgemeinben unb 50 ©utsbe.iirfe. — l'i .ftauutfrabt Der •.Hmtshauptmaunfcbaft ff., eine /—jpr-x — ^-. v Der ehemaligen 5ed)§ftäbte ^. Fw^fWWm r^ 'J- ^ ' t'0- S'lorfgrajentumä Dbertaufij;, an Der Scrjmarjen Elfter, in 200m v>bbc, am 6ut= berge, an ber Sinie 'Jlrnsborf- M. (24,8 km) unb Der 9ceben= linie .U. = l5'lftta (8 km i Der cdebfifdu'n fomie an Der Sinie Lübbenau H. (71,4 kmj ber Sßreufs. ctaatc-babiten , Sit) ber •JlmtAbauotmanuid'att unb eines älnttSaericbtä iVauDaericbt faulten i, iit uadi bem großen Sranbe pom 4. }um 5. -'Uta. 1842 neu unb burd^gängig maffio aufgebaut unb bat (189Ö) 7749 (3816 mannt., 3933 roeibl.) (?., Darunter 459 .Uatboliten; $oftamt en'ter .ulafjc, Iclegraöb» »iet eoattci. ffir dben, Darunter Die got. öaupttiri^e mit febbneu '.'I'-Iitcl, t:c man inner S »ctmi Steinmefcarbeiten auä Kranit unb einem tuuft- ootlen Epitaphium ber Jamilie oon v4>onictau, bie fflofter* unb bie 3obotuittrd)e, aufierbem ein feböneä :Katbaus, jioei 3Bürger=, eine Jucbmacber: t.idiidMile, eine 3tabt= unb eine iTunferfdie) otif-- tuiuv>bibliothet für bie cdnilen. Sie ^nbuftric er-- ftredt fid) befonberä auf Zudy-, ©la§= unb 3 hon = ioarentabritatioii,Taiupffärbcreiuiib©laJraf filterte. Sie auggebebnten ©ranitbrüd^e liefern eintrefflid^eS Saumaterial, ff. ift ber ©eburtiort ©. 6". üefftng», beffen Stnbenfen ba§ ßejfmgäftift (ffranfenanftalt für Sebürftige), eine ffolofjalbüfte (oon ffnauer in Seiöjig) auf bem Sdjutplaöe, eine ©ebenttafel an Der Stelle feines ("'icburtsbaufes fotoie ein maffioev 3(m-fiditsturm auf bem öutberge getoibmet ftnb. 3n ber Jidhe baS gegen rbeumatifdie Seiben fehr heiU EräftigeSBab 3carieuborn:3*mecfioiii (1893: 275 ffurgäfte). — Ü. lourbe halb nach 1200 oon Bernbarb I. au» bem meiptiifdiuiftcrlänbifcben Öaufe ber 33efta ati beutfdie Stabt gegrünbet unb ging 1318 in ben SBejits bes Slartgrafen SDäalbemar oon SBranbenburg über. 134i> trat ff. all felbftänbige Stabt beut Söunb ber ceebsftdbte (f. b.) bei unb cr= toarb 1409 bas Sdjtofs, Das 1 431 abgebrochen lourbe. Sie ©eriditsbarteit übte feit 1318 ein lanbesherr= lieber «Srbridjter» mit Sdibffen aus berfflürger= fd\rit, bodi ermarb bie Stabt febon 1383 Dies Slmt für fidi unb behüte bie ©erichtsbarfeit auch über bie oon ber ©emeinbe ober einzelnen Bürgern er= »orbenen Sanbgüter au§. 2er fßönfall, ben gerbfc nanbl. l.">47 über Die Secb§ftäbte oerhangte, loeil fte ihre Jruppen im Sdimaltalbifdien Kriege ju früh iurüdgejogeii Ratten, entjog ber etabt il)ren Sanb- befiH unb bie ©eriditsboheit. ff. mar bi» jur SRefor= matton cili eines (iripriefters unb feit 1496 aueb einei AtaimsfaueifUiiters; bodi idUof, fte fieb ber Sieformation febr fcbnell an, bie Hloftergebdube fielen 1565 an bie Stabt. iUit ber Cberlaufits tarn ix. 1635 an 2ad)fen. — 35gl. Urlunbenbud) ber Stäbte ff. unb V'bbau, bg. fon i3. Hnotbe im «Codex diplomaticus Saxoniae regiae», Bb. 7 (Spj. 1883). Manien;,, Sorf in Sdilefien, f. ßamenj. Mamernb (fr,;, cainaradei, Stanbe^gefäferte, int allgemeinen SBejeicbnung für jemanb, ber mit einem ober mebrern anbern gleiche Oiecbte unb ^pflichten in g(eid)em Stanbe teilt; njahrfcheinlicb abzuleiten oon tat. camera (Stube) unb nriprünglidi auf bie £dilafgenoffenfd)aft in einer Stube ju belieben; be= fonbers beim SDlitit&r gebräucblidj. Mamernlift, Senner ber Mamerajmiffenfdiaft. Mamcralhiiffcnfcriaft (Cameralia), früher ber Inbegriff ber .Heuntniffe für eine sioedmäfuge S3er= loaltung ber ßintünjte ber fürfti. ffammer. Sa biefe (5'intünfte in ;Hbhdngigfeit oon bem toirt= id'attlidH'ii ©ebei^en bes Vanbes ftanben, fo fcbIof> fidi ber ff. audi bie Sebre oon ber ^ohlfahrtspolijei an. Sie umfafsie baher einerieits bie allgemeinen Vebrtii oon ber Sanbs unb Aorftioirtfdiaft, bem Sergbau, bem ©eioerbe= unb Jabrifroefen, anberet teits aud) bie tbeoretifd?eu ©runbfä^« ber 3Birt= idiaitslebre unb ber Boltsioirtfd\rftspflege unb bie ,">inaniioiffenfd)aft in il;rer primitioen ©eftalt. Sie mar alfo toefentlid) ein auS prattifeben ©rttnben abgegrenzter 3Biffen§trei§, aus beut fidi, luenigften§ in XeutfcblanD, bie i!olt>3ioirtidiaftslebre, bie Ser= loaltunaslehre unb bie [yinanjmifjenfcbaft auSge^ fdüebeu bat. 'Jlls Vertreter Der altern beutfdjen ff. finb unter anbern ju nennen Dbrecbt igeft. 1612), Sefolb uieft. 1638), fflod (geft. 1655), oon Zielen^ Bt, (inb unter 6 aiifjiiiitcfjen. Kameruli G9 borff (geft. 1602) unb bic öfterreidjer öon öörnigt unb oon Sdjröber. Unter griebrid) Wilhelm 1. mm Sßreu&en würben .werft t'ehrjtühle für bie Ctonomie unb Jt. an ben Uniocrfitäten 31t ©alle im? gfran! fuvt a. D. erridjtet. 3n ben fttbbeutfcfjen Staate» bejteht nodi ein eigene'? fameraliftifdjeä Stubienfadj mit oefonberer SJJrüfunglorbnung für Diejenigen, loeldje in ben ö*inou30erwaltungäbienft eintreten wollen. — Sie Sitteratur ber .u. ift burdj bie tarne raliftifdic ßncötiopäbie oon SBauinftart (1835) ah- gefdjloffen morben. Kamerun (engl. Cameroons, genannt nadj beut dou ben Sßortugiefen entbedten unb alä SRio bo* Güamaroeä [,\iuf; berÄrabben] bezeichneten Strom, welcher fidi unter 3" 55' nörbl. S8r. unb 9" 3(3' bftl. X'. oon ©reenwieb in ba§ 3Reer ergießt 1 , beutle Kolonie in äBeftafrifa, grenjt im vJl>. an ben ©olf dou ©uinea unb bie Biafrabai. Sie ©renje im SR2B. gegen bie brit. Sefitjungen am Clb-I5alabar unb SBinue läuft uadi bem Vertrage 00m 14. 2lpril unb 15. 9cod. 1893 ton ber 2Rünbung be« [Rio bei :Rep nadi ?jola in Stbaniaua (bic Stabt felbft in einem .vSalbfroi-J umgebenbl unb ton hier nadj bem Sübufer beä Stfabfeeä 1 1 1 bftl. 8. öon ©reentoidj). ,\m 3. gegen g'ranjöfifdv.Hongo bilbet bie ©ren.K betfiauf be§ ©amooftuffeä biä jum 10.°öftt.S. r>on ©reentoidj unb von t>a ab ber SßaraQelgrab 2° 15' nörbl. 5Br. biä jutn Sanga. Sie Dftgren,;e (gegen Arauiöfiidi-.Hongo unb SSagirmi) oerläujt nach, bem Vertrage tont 15. SRär? 1894 vom Sanga au§ norb= lö&rtä längä beä 15.° öftlidj von ©reenmidj bis uim SEfabf ee , beim 10." nörbl. 39r. mit einer Bftl. 3luä= buditung biä iitm Scbari unb mit einer loejrL <5in= buebtung In« ©ifara. 5er nitt; ber OReme, beffen Quellen in ben ÜBaluebetgen liegen ; ber H a m er u n f lu fs, befabrbar für fcccfd)"iffe mit lim Tiefgang bi« Slfioa Jomn am SBuri, nimmt in fein }Rütibung«bedcn, meldieä fieb jn)ifdjen Sab Ä. unb ber ©rr>ellaba = Spitze auf 8 km »crengert, folgenbe ^uflüfje au« bem SR., D. unb ©. auf: ben iRungo, loeldier, im i'anbe ber Latein ettua 5° 30' nörbl. 93r. entfprungen, rjon StRunbante abmärts ld)iffbar mirb unb unmittelbar t>or feinerHRflnbung ein oieloerjloeigteä siftuarium bilbet unb ben S&im= biaflufe nad) 3B. in ba§ IReer entfenbet; ben SBBuri, meldjer, im Unterlauf 3Rabiba=®uaf!a geheiften unb bis 50 km aufmärt« fdiiffbar, al« 3eUeuflüffe ben ^Ibo unb 3)ibombe erhält unb beffen Quellgebiet noeb nicht erreidit nnirbe; ben Sibamba (Sungaft ober Vungabei, befielt Urforung im unerforfdjten "\nlanb luh befinbet ; ben idnlfreidH'ti .Hivalma, einen ~l)iünbuug«arm be« Sanaga. ,ju ben Alüfjeu be-> fübl. Jeile« oon ff. gehören: ber Sanaga (»on ben Uferbemohuern meiften« Vom genannt;, ber gröfste Strom von S., er entfpringt ah? JseEotn am 3uo abbang be« ?lbamauagehirge«, nimmt ben oon Jibati ftrömcubeu SKao Sele auf, bilbet füblidj oon 'Jigila bie '.Raebtigalfdiuellen , Dereinigt fiel) hjeftlid) ber Salingaftation mit bem ebenfall« am Süb= fufi ber "Jlbamauaherge entfpringenben 3Rbam, ftütjt über bie JjnlanbSftufe bei ,\bia (ßbiae) herab, roitb Don hier an fdiiffbar, entfenbet ben jttoalroa nörbüdi in ba« .Hameruuheefen unb müubet in ber Sanbfd)aft IRalimba mit jioei Slrmen, bem SBengo (39omo) unb 5Buugo (33orea), in bie Siafrabai; ber SRjong, er entfpringt jeufeit-> beä 13.° Bftt. V. oon ©reentoid) in unbelauuter gerne, fliejjt in bi= rett oftmeftl. SRtdjtung, tritt hei ben Sleoen In l'iont:,">jällen au« bem .viügellanb herauf unb mün= bet beifilein^SBatangajberSofunbfcbe, er entfpringt mit oielen üßergtoeigungen im Sanbe ber Jaünbe, flieftt parallel bem Oijong unb mttnbet in ber sJJähe beSfelben. .Uüftenflüfje Don geringerer SSebeUtung finb ber .Hribi, ?obe unb ber Gampofluf,. ÄHma, ^ffanjen: unb Sicrweft. H. hat ein edjt tropifdie«, an ber Süfte toegen ber giebermiaämen gefunbheitÄgefährlidie« , aber nid)t unerträglich heif;e« .Slima. S)a§ ^abr verfällt in Bier 3lb= fdmitte: 1) Speriobe ber ftärfften SRegen, ohne @e= loitter, niebrigfte Temperatur dou 3uni bi« i'luguft; 2) Sßeriobe ber ©eiDitter unb JornaboA dou Seb tember bi-:- Qltober; 3) Sßeriobe Dercinjelter ®e= loitter unb Olegengüffe oon ERooember bi« ?vebruar; 4) ^eriobe bäufiger ©emitter unb be« "J.Uarimum« ber Temperatur dou SERärs biä STOai. ,xsn ben fühU ften 3Ronaten (^uni biä Sluguft) beträgt bie ÜRitteU temperatur 22,6J ('., im märmften ii'cär;i 26,5' C. . bas gabreämittel ift 24,s° C. ^ohlthätig tuirft in ben Stieberungen bie tagäüber tjerrjdjenbe Seebrife. 5ie Sßflanjenloett ift eine überaus mannig: faltige, bebingt bttrdi bie aufserorbenttidje Sßro= buttionätraft ber fdnnarjeu oul!anifd)en (5'rbe im nörbtidjen unb burdi ben Sateritboben im fübl. Seil unb burdi bie unerfdiöpflidieu §eud)ttgteits= mengen, .'öinter bem fcbmalen Streifen be« .Hüfteu- fanbeä am Samerunbeden beginnt biebter 3Ran= grooentoalb, weiter lanbeinmärf« brängen fidi Sfan: banuä, iKotang unb bie Maphiapalme dou hefonberer Scbönbeit unb in überwältigeubcriRengeba.iWifcbeii. 5er fefte 33oben, 10 m höher gelegen unb am Sftanbe dou ben SRiefengeftatten ber SBollbäume umfäumt, bebnt fid) at§ Wellige ©rasebene bi« ju ben blauen ftügeln bc» SStmtentanbeä au« , meldte mit öaineu Den fiofoÄpalmen unb weiter (anbeintoärtä in maf= [igen Söeftänben mit Clpalmioälbern unb mit ben cdilingpflanjeu ber .Hautfdiufliane bebedt finb.. Sin ben Ufern ber A-lüffe, namentltd) be« 3Rungo, sieben fidi feftgefdjloffene ©ateriewätber bin. Sie Vegetation beä Sameruugebirgeä (f. b.) ift eigener Slrt. Jnart jenfeit« ber ©renje be« Unoalbgürtcl« befinbet fidi im 3t. ba« ©artentanb ber Banjang unb im iiinterlanb ber fübl. .Hüfteuftrede bie an Kulturen reiche Sßar!tanbfd)aft ber ^aünbe. 9>om Söalilanb utr Sübabbadjung ber Jlbamauaberge, ben SERbam unb ben ohern Sanaga hinab biä SRgila behnt fidj eine bodjgtaftge Saoannenfteppe auä, nur im V.U. burdi bie ungemein frudjtbare 8aub: fdjaft Jitar unterbrochen. Sie »ettauä wertoollfteu älrtifcl, bie man unter 8 »ermiftt, l'in» unter E auf jnfncfit'ii. 70 Kamerun (Srtrdgniffe liefern bie Olpalme unb Die Sautfdbut= ' liane. i>pn ben ihngebornen werben angebaut mit reichlich lobnenber (Srnte: Rploipalmen, beionbcr<- am untern i^nri : femer überall Sananen. Damä, Saroten, DJtaniof, (Srbnuffe, Sefam, JDlaii unD in einzelnen ©egenben au* 3udmphr, iabaf unD Eolocafien. >Jum lUautagenbau eignen fid* ber itorbroeftL JeU Don ft., ponuglich bie abhänge bei ftamerungebirgei wegen cor tiefgrünbigen §umui fd)id)t, rer ftetS ftiejjeriben ©emäffer unb ber über i\v> ganze Jahr nerteilten SHegenmenge. Xio ®r probung ber anbaufätjigften l}flauu'iigattungen wirb burd) i-erfuebe in bem 1888 gegrünbeten So: taniieben ©arten pou Victoria unterftüRt. 2(m beiton gebeihen 6i§ jefet bie ftafaoplantagen in ftriegSf$ijf baten, Simbia unb Sibunbi, audj Don ben Maffeepflauuingen läßt fid) DieHeicbt eine bin benbe ouhmtt erwarten , weniger Don rem Jabat bau (in Sibunbi) unb ben [Reiifelbem- Dagegen in bie SaummoOrultur, wenigfteni in ben Ruften gegenben, ganz auc-gefdHofien. — iöai ^.'anb iit ziemlich arm an großem Jieren; Rrofobile unb glufjpferbe giebt ei jtoar in Stenge, äffen unb Seo= parben im ©ebirge, and1 begegnet mau zahlreichen (ileiantenberben im Sanbe ber Satom unb am obern EDlbia; aber ergiebige Jagbbeute fudjt mau »ergebene in ben Ebenen uabe Der Rufte unb in ben Urmdlbern, nur im ©railanb bei obern Sa= naga jinbet man wilbreiche ©egenben, wo jidj ÜRaffen oon Süffeln unb Antilopen berumtveiben. SÜS Öauitiere werben Hühner, biegen, Schweine unt im Safwirilanb auch ftinbDier) gehalten. Skoölferung. Tic Suada (etwa 20000) bilben ben öauptbeftanbteil ber RüjtenbeDölferung unb geboren zum Stamme ber Santa. 1 2. Jaiel: •Jlfrifaniitbe Sölfertopen, jyig. 3.) Sie unb ftarffucdng unb Wohlgebaut, Don röfiidjer [yätbung, mit iebr hdfzlidvn Nencbtc-zügen. ;}ur gewöhnlichen Serteibung uebmen fie ein Senbentudj, in befonbern fällen irgenb ein Stüd europ. Urfp'rangS; fie jdbmüden fid) befonberi gern mit @lfenbeinarmbän= bem. Su ibreu beroorragenben Sigenfdjajten zahlen äu jgeblaf enbeit , ^abzern, biebifdje Steigung unb "vautbeit. "wi DerDJtaffe unb fie.öeiDen, nur wenige haben fid) jum lihriftentum betebrt. SBie bei anbern ■'iegeritämmen ejiftiert and1 bei ihnen bie gegen- seitige gebeimntjpplle Berftänbigung, fei ei burd1 Jrommelzeichcn auf weithin icballenbcu trommeln ober burdi Klopfen auf bie aufgebtafeneu Harfen. Sie halten riet auf geräumige ÜBotmungen; ihre mit ißalmrinben Hierher) gebauten unb mit 1-alm blattziegelu gebeerten Bütten fmb im allgemeinen 30 m lang unb 21 a m breit unb werben im Ämtern mit manchem europ. Montiert auSgeftartet Seque* mer, pfiffiger Hanbelvbetrieb hübet bie 8iebling§= beichäftigung; aud) an Eörperlidjen Übungen, wie JiingfÖmpfeii, SBettfaljrten u. f. w. hüben fie grefu- greube, aber gar feine an ber getbarbeit. Übrigen* veritebeu fie lieh auf HptzfchuiRerei unb 2 opferet unb auf ben Hau pradjtDoller, bü zu 25 m langer Soote. 3»ei «Sbnige . Seil unb Hrwa, beb,errfdjen ba-:- 1-oü. ^hrem irubent Seftxeben, ben fBerfebc mit bem «interlanb abjujperren unb ben öanbel ju monopoliüeren. Würbe in ben legten fahren rou ben europ. .vattoreien mit Srfolg entgegengewirrr. •JluKerbem pnb ;u enrdbnen: rie triegerifcr)en, i;ieh: ;ucht treihenben Satwiri (etwa 35000) am öftL unb lüböftl. Jeil cec- Mamerungebiraee: fie ^ombofp (etwa 200» n i auf reu 3Bcftabbdngen : baS öanbelg: tri, bie mon unter S renn Doli ber Satunba jWifdjen bem ©ebirge, beut Dieme nur Slefantenfee; bie frtebfertigen Stämme ber Satont unb i'iabum im SBalblanb bei- obern •Niuugo unb ber Sanjang nörblid) be-> Dlbia; bie frieg->: nur raublufhgen '^ali in ber etepven: gegenb fübweftlicb Don Slbamaua; bie aufrühre: rijcr)en Ülho unb SBuri an ben .Suflufien be-> i?ame= runftromä gleichen •?iameu->; bie i'itugahe am Zv- bamha; bie SUtaltmba am untern Sanaga; bie wilben Satoto (äRwelie) am untern Sanaga unb 'lijpug. gern im Innern, ;wifd;en Sanaga unb 'JJibam unb fübtid) baoon finbet gegenwärtig ein Mampf Derfd)iebener Blaffen ftatt. iion Dtorben her, oon Jifar unb Jibati, brängen bie mphammeb. Aiilb.- auf bie ÜBute; biefe jtuv;eu fid) mit über^ Wättigenber Glicht auf bie iPafofo unb treiben fie nach Süben unb äübweften gegen bie SBobniifie ber 3aünbe unb benachbarten Stämme äroifdjen Sanaga unb Sliong, welche oon iüben b« bureb bie DTtpangwe (San) bebror)t werben. ^auptruohupläfie. Europäer waren 1893 215 1 barunter 145 SDeutfdje) arg'äffig. ciR be§ ©ouoerne: mentä ift auf ber .Jofjplatte, am Unten Ufer ber ilfmv bimg be« äDuri in ben .Uamerunfluj;, unmittelbar hiblid1 Don ^ell iown; mgleid) öafenpla| mit neu= errichteter Quaimauer. SKe gi er u n g •:- ft a t i 0 n c 11 unb Sictoria, äßunbame am SJungo, Sarombi am Slefantenfee, Satom,^bia am Sanaga, Saünbe uoifdjen Sanaga unb 9qong, i.'olobori (3Jllole) jwifd)en 3aünbe unb ber ftüfte, Sampo an ber Sübgrenje. Tic wicb.tigften 3 af toreien: am jyufje bei fiamemngebirgel Simbia, ftriegifcb.iffb.afen nun ffilantage), Sictoria (mit Sßlantage), *)i= bunbieha (mit $(antage), ©ibunbi (mit Plantage) ; ;wifd)en :Hio bei SRerj unb IHunge: Üflbian, iUboa; amülhtngo: SJlunbame; längi ber Siitubung bei "Suri in ben öanbelipla^en ber 2ualla; im fflbl. Jeil: ftleinbatanga unb jbia am Sanaga, 9ßlan= tatiou, Ärihi (mit $lantage), ©roßbatanga unb Ifampp an ber fiüjte. 'l'i if f i on e n : in ben Tualla= Dörfern am Ramerunflufj, in Sobet^alunb 3Rarien= berg, in Bictoria, 3bia, .Hribi unb ©rofjbatanga, Verwaltung, ft. fteht unter einem taiferl. @ou= perneur, bem bie Sejirtiämter Don i!ictoria unb .Hribi unterfteQt finb unb bem ein Seirat pon brei Slitgliebem bortiger öanbelibäufer jut Seite nebt. ,!u SJcitWirtung bei ber Dted)tifprecb.ung werben an= aefehene Häuptlinge in bie ©erid)tifi6iutgen w ,H.. Sictoria unb firibi herangezogen, oiir i'lufrecht- haltung ber Crbnung unb -,ur :'iu-:-ftihrung fleinercr gfpebitionen bient eine ^olijeitrappe in ber Starte oon ungefähr 100 fERann. äBolfifcbulen für bie Gin= geborenen unter jwei beutfajen Vebrern eriftierenin Beu= unb Jiboborf am Ramerunflufj. Tie Qiw nahmen aui 3°Öen unb ©ebübren betmgen 1892 93: 512 000 51R.; ba fie fortwdhrenb fteigen, tonnte bai Subget für 1891 95 auf 61001 I09R. anaefeM werben. Jer.fcanbcl befafjt fid) ^auptfädjlid) mit Palmöl (1892 für 2 360000 St.) unb Mautfchut (für 1025000 Di.), ferner mit ßlfenbein unb ftatao. iFingeiithrt werben: Saumwollwaren (1892 für 92öuOö Dt.i, Spirituofen (für 550000 SM.), 6üen= waren u. f. W. Ter gefamte it-arenumfaR betrug L892: 8730000 3M., ber cdniföpertebr (auifd)liefj= lid1 ber ftriegif d?iff e) 64 Schiffe mit 127000t. %\ot\ Tampferlinien (6. SBoermann unb bie British and African Steam Navigation 1 ompany oon £iDer= pppli unb feit gebr. 1893 ein Jelegraphentahel jwi fdjen H. unb i^onnp (im eng!. £>lflüfie=?roteftorat) iBt, finb unter 6 amäunicrien. Jinmcniuflnn -- ®amerungebivge 71 fiebern Die Söerbinbung mit (5'urepa. Seit Oft. 1886 gilt bie beutiebe 9teid)§mäbrung. ©efdjidltc. 33iä 1884 Jtanb ba§ gange Kamerun; gebiet unter felbftätibigen Häuptlingen, beten mäd)= tiefte bie Tuallafbuige roaren. Jra Juli 1884 foMof= Jen bie beutfehen -sinnen SBoermann, !Jant;en unb formalen mit ben «Königen» einen Vertrag ab, roeldjer ihnen, ben .Uauileuten, bie polle Souoeräni= tat über bie Suallagebiete übertrug, .'lue an-3 bie- ieni Vertrage entfpringenben Medjte würben balb Darauf burcii bie genannten Jirmen rem Seutfdicn :Heidic übertragen. -Hm 12. Juli 1881 lief bas beutfdje Kanonenboot SDtöpe in bie ■JJUinDung be-> Hamerunflufje* ein; 14. ,%\uli fanb bie feierliche Se= fittergreifuug Dec- ©ebieteS jür ba§ Seutfdje :Hcidi Durd) ben ©eneralfonful Stachtigal ftatt. (5iu 3luf= itanb bei Semofmer pon Qofjftabt mürbe 20. bi§ 22. SDej. 1884burd) Sölannfdjaften ber Kornetten Si§= inard unb Dlga unter Konterabmiral Snorr niebev gefdilagen, ber Drt serftört unb an feiner Stelle ber @ou»ernement§fitj crridjtet. Surd) Verträge mit ber engl. SRegierung 1 3. i'fai 1885 unb 27. Juli unb 2. äug. 1886 unb i4. älpril unb 15. Ute». 1893) unb mit granfreid) (24. Te;. 1885) mürbe bie oben angegebene ©renjlinie feftgeftetlt. Schon (5"nDe Wl&z% 1887 mar bie einzig beftebenbe engl. 9ctebertaffung, Die Baptiftcu 'JJiiffionSftatien Bietoria an bie Safe: (er 3Riffton§gefellfd)aft abgetreten unb bantit ber un= befebräntte (finflufj SeutfchlanbS gefiebert morben. Um bie (Irforfchung haben fid) oerbieut gemacht: Burton, Staun, ;Keicbenom, Budihoh, Knutjon, Bah bau, Budjncr, 3öller. 'Seit bisher unburd)brtnglid)en llrmalbgürtel haben uterjt im Oft. 1887 Lieutenant Sunb unb Lieutenant Jappcnbect im Säben unb im 3Dej. 1887 Dr. 3intgraff mit Lieutenant 3euucr im [Karben burebbrod)en. Ten äBeg nad) bem Binue erfdbtofj Dr. Stntgraff. (tt brad) 17. Sej. 1888 eon ber Barombiftatton auf, grünbete bie Station "öali- burg unb burd\;og in nabeut biretter nbrbl. [Rid)= tung baS öodjlanb ber Bali unb Bafut bi§ Jbi am Binue, mo er im Juni 1889 eintraf, ätuf einer weiten (Srpebition beftanb er, inbem er fidi ben im Kampf gegen bie Bafut befinblicben Bali aufchloft, 31. Jan, 1891 ein ungüuftigeS unb perluftreidu'S (Gefecht gegen elftere. 6r feinte 1892 uod) einmal nad) Baliburg uirütf, pevtnodite aberniebtS au3)u= rieten, unb 1893 murbebieStationgang aufgegeben. JmSüben errang Lieutenant 3)lorgen bebeutenbe C5 r folge. Schon im 2Dej. 1889 hatte er oon .Uribi einen Sotftofj nach Jaünbe unb9lgita gemalt unb war über ben Sltbam läng§ beS Sauaga gurüdgefebrt. 3m Juni 1890 marjdjierte er abermals nacb 9tgila unb ioanbte fieb pon hier bireft nacb SRorboften unb 9lor= Den, burebfebritt bie Sanbfdjaften gmifdjen bem obern Sanaga unb A'ibam, in meteben er aufgebdufte Schähe pon dlfenbein unb einen blühenben §an= betSnerfebr nach bem mittlem Subau antraf, unb gelangte über Banjo uiib burd) Stbamaua im Jim. 1891 nacb Jbi am SBinue. 3ur Sidjerung feiner (Er- folge rüftete greiberr reu ©raoenreutb im Sommer 1891 eine ftärfere©rtiebitionau§. SBorbemStbrnarfd) betfetben au-i M. unternahm er im Cftober auf Be^ fehl be-:- ©oimerneur§ bie 3üebtigung ber aufftdnbi= feben 3lbo am SShiri unb ber Baftriri im .Hameruiv gebirge. Wegen bie 3tbo errang er fofoit ben öieg, gegen bie Bafunri aber fiel er in bem hartnddigen •Scfecht bei Buea r>. 3iop. 1891. Sein Job mürbe erft im gebr. 1893 bureb Poüftänbige Untermerfutrg ber SBafmiri auf frieblicbem SBege aefühnr. Lieute Strtifel, bie mon unter S pcv nant SRamfa^ crmeiterte burd) oorjüglidje fartogr. Jlufnabmcn uno burd) Btreifjüge im Jebr. unb ,Viü 1892 oon ber jbiaftation au-> nad) Ba= linga=3aünbe unb nad) Dem iDibambaflufj bie ge nauere Senntnii be§ öinterlanbeä oon Batanga. Lieutenant ponBoltammer. libeff er Balingaftation, toarb in einem Kampfe» mit ben (angeborenen im Ott 1892 getötet. ,vsm le;. 1892 mürben bie Ba= fofo am Smatma unb im ÜRai 1893 bie iUabea ibftlidi pon ©ro|batanga) nir dinfteüung aßer Afturjeligteitcu gegen bieKararaanen burd) ;Kegte rungStruppen gejmungenl 3™ -,-1'ai 1893 butebgog Sieutenant oon Stetten, meldjer 1892 im SBalilanbe itatienievt traf unb über bie Dortigen Berbältuifje forgfaltige unb aufflärenbe Bevidne erstattet hatte, biefelbeu ©egenben, mie Drei Saljre rmher vieute nant >Dcorgen, nur ging er pon Banjo über bas ©cnberogebirge nad) .ttcutfdia unb 3ofa, too er im Juli 1893, bem franj. Sieutenant Sßijon juPor= tommenb, mit bem Sultan oon ätbamaua einen mid)= tigen Bertrag abfd)lofj, monad) nur Den Seutfdu-u ge= ftattet fein feil, in älbamaua Stationen ;u erridjten. Um bie baburd) Dem beutfdjen Sinflufj gefidierteu ©ebiete am obern Sanaga unb iHbam merfantil au->nibcuten, mürbe öerbft 189:3 bie Kameruner Öinterlanb = ©efellfd)aft mit einem Kapital pon 200000 Di. gebilDct, an bereu Spifee KircJ hoff, ;1{oKk\ Scbiu-,, Sgaul SieiebarD it. a. fteben. Sie tpirD ihre Jhdtigteit mit CTriditung pon Stationen bei Jbia unb Baiinga am Sanaga unb mit bem (Syjport »on Elfenbein, Mautfcbuf, Clpalmfrüditen unb Häuten beginnen. 2lin 15. iSej. 1893 nah; tuen meuternbe SPolijeifo&aten iXahomeleutc) baS Seflierungägebäube in Befilj unb plünberten eS; fie mürben 21. Sej. pon 3Jlannfd)aften be§ KreujerS Öpäne perjagt unD flohen in ben Bufdi. Sittcratur. Burtcn, Abeokuta and the Cama- roons Mountains i2 Bbe. , Lonb. 1863); BudibcU, Dteifen in SöeftafrHa iLp> 1879); IReicbenom, Sic beutfebe Kolonie K. (2. SCufl., Berl. 1885); 3bller, Tic beutfd/en Befitiungeii an Der meftafrit Küfte, Bb. 2 — 4: jvorfdiungc'ieiien in ber beutfdieit Kolo= nie K. (Stuttg. 1885); Budmer, Kamerun (Öpj. 1887); Scbmarj, Kamerun. Steifen in bie öinterlanbe Der Kolonie (2. "Jlttfl., ebb. 1888); "Dlittellungen au§ ben bcuticbeii Sdjuögebieten iBd. l— 4, Berl. 1888 — 93j; 6. 3Korgen, Jttrdi K. oon Züi nad) -Korb i.Lpi. 1893); ö. Jäger, K. unb Subau iBerl. 1893). namiuiuifluf;, f. Kamerun iS. 69a). .*$ nmeruitge birge , 9H o u g o = m a = S oba I b. i. (Motterbern i, bed^fter ©ebirgSftod an Der SBeftrufte 3lfri!aS, jimjdH'it 4— 4J 28' nbrbl. Br. unb 9—9 ] 30' oftl. L. pou ©reenioid), poii etma 2000 4km Um= fang. Saä K. ift eine jungpultanifdie (5'rhebung, ber ;Hbfcblufi ber burd) ben ©olj pou ©uinea sieben? 1 ben Biiltanreihe äluuobon, Sau 5bome unD Aer- nanbo v4$o. löian bat 28 crlefcbene Krater in 2730 m .■öbbe unb Darüber auf gefunben , pon Denen ber Dtouiit=.'öoofer 13737 ml einen pou 90 m Jiefe be^ fiRt. Sie Sllbertfpitje iit Der hier unD Da pon Sd)nee i bebedte, meiften§ in Giebel gehüllte höcbfte ©tpfel, 3960 (früher 4190) m, füblid) baoon, jum ÜReete abfallenb, liegt Der Heine Kamerunberg, 1774 m (aJlongo;ma=etinbe). Sen untern, pou Sd)lud)ten unD Jhalern jerriffenen Seil bis 511 2200 nur 2700möobe beredt ein liditerUnoalb ponBalmeu, 31!ajien unb Samarinben; Daran febliepen fidi fteü= j anfteigenbe, iahlgelbc ©raäfelber bis su einer 2700—2800 in bcdi gelegenen, rieljach jerflüfteten mißt, [int) unter ome, öenrn. M amiil)i i im-, -fdui, f. SBeljrDögel, | Sßobolif. ftamictticc^ooolffi (fpr. -niefe), f. Kamene|= Satnic^, granittfd)eS ©ebirge im Saplanbe, im 3 C . öon ber äJtünbung bei C ranjefluffei, im filein nantalanbe. Ucabe ber bedifteu ceine, bei SBel come (1540 m), liegt auf gut tultimerteni SBoben bic SBeilenanijcbe fDcifjionSJtation vilu jyontein. Slami = gchre, ©binto («©ötterweg»), 2 hin toümus, ßultui in 3on ber röm. Mamille (Anthemis nobilis L.\ ftammt. SBeibe werben burd) SampfbeftiUation ber SBlüten gewonnen. Sag früher offtjinelle jj e l e ■ famillenöl (Oleum chamomiüae aethereum) ift in frifcheiii 3uftanbe von tiefblauer grarbe, bie aber bei längerer Aufbewahrung burd) ©rttn unb ©elb in SBraun übergebt; ei beginnt bei 105 c ;u fiepen, ber Siebepunrtfteigt aber bii300°. Jas römifd)e fi. ift grün, beginnt bei L60 -,u beftiüieren, fein ©iebepunft fteigt bis 210 . (5s ift ein ©emenge »on Slnthemol (f. b.) mit ifolnttterfaurem Jfobutnl: ätber, Jlitgelitajäure- unb iiglinfaure^liitrldther. nebft bereu ßerplätbem. ftantin (lat. caminus, geuerftdtte), bie einfädelte £8orrid)tung jurßeijung, beftebeuP in einem gegen Da? Bimmer ;u offenen unp fpu gemauerten ober eifernen SBänben umfd)toffenen, balb ganj in bie ilöanb vertieften, balb au§ berfetben oorfpniigenben Aeuerbere. .Unit 3lb;ug bei :Kauchs unb ber (Jeuer Luft bient eine biuten angebrachte Öffnung, bie bis= weilen mit einem weit oorfpringenbeii SDlantel über bedt ift. Tic fiaminbeijung ift gegenüber guten ©tubenbfen febr unooUfommen, inbem bas , Jeuer im ff. nur vermöge biretter iHusftrablung berSöatme heitt, ebne einen ^Järmeverrat burd) Seitung an einen feften fiörper (Wie bei gefd)loffenen geuerun; gen) abjugeben, raeebalb bai g[eid?müf?ige S)urdj: roarmen emei gimmerg bei Haminbeijung nidit erveidn Itirb. (jine wefentlicbe SBerbefferung ift ee baher, ben .H. mit einem babinterftebenben C fen ;u oerbinben, burd) beffen ^ugtanäle bie betfje Stift aui bem S. beut 6d}ornftein juftrömt, ober ber iip* mit einer befonbern Neuerung iH-rfeben ift i .u a min of en). 3ebodi ift ber ,H. eine in ®eutfd)= lanb t?cn atteri ber gebräud)lid)e Aprm. Sdion im ifjalai Per alten Surgen fiubet er fid) ebenfo mie in ben ältefteu ^formen bei S8auernbaufe§. 3m 16. ,v-.brh. beftanb Per .Ü. neben bem Kadn-Unen (f. p.i unp würbe "nun Seil in reicher, oft monu= mentaler SEBeife ptaftifdf auigefdjmütit. ~Jlndi in ßnglanb unb jyranfreid) würben bie fi. ;u beDor= .iugten cdMiutdobjeften, für weldie bie erften Miinftlev ©nttoürfe jeidjneten. S)ie fpäter allgemein übliebe §orm erianbeu Pie 5ranjofen im 18. ,\abrb., inbem ülrtilel, bic man unter fi Berw fu- über Pem R. Spiegel anbradjten. Jtt bieier_@e= ftatt erfd)einen fie aud) in ben beutfeben cdHöffern jener ,',eit, oerfebtoanben aber in Per flafficifttfehen sf5eriobe mebr unb ntebr i'cr bem praftifd)ern unb fparfamern Öfen. ,\n (S'ncilanb unb Aranlreid> aber blieben bie fi. bauernb beliebt unb ntebr ali Öfen ge= bräueblid), Weil man ben i'lnbtict bei freibrennenben Seueri liebt uttP ben fiaminfimi nir:Hufftellttng oon Htergegenftänben (Spiegeln, Ubren, Sßafen u.f.tt.) benutten fann. Seit Pem Sluffdbwunge im beutfdjen SunftgeWerbe bat man aud) Pem.u. neueS3cad)tung gefdjenft. Kan bilbet Pen .Haminmantel ent Weber aui ßadbetn ober aus Dtarmor unb fet?t aueb Pen Aeuerplau mit farbigen gliefen aui ober giebt ibm Manttneinfäiie, eiferne, gembbnli* im ba\- ben Ülditerf geformte Siüdwänbe, weldse jugleidt -,ur älufnabme beiSRoftei unb .Herbes bienen. .Im oottftänbigen 2luirüftung einee «. geboren nod) bie H'atninbdnte ober .Uamtnblode, bie bei ic>o[\ feuerung lumHuflegen Per 5d)eite bienenben eifor nett ober bronjenen ©tänber, weld)e namentlid) in Statten ttnb grantreid) ali reijDollefiunftgüffeaus= gebilbet leerten waren : bie fiamino o rf äge, meift aus tfifen oberiöronje gebilbete ©itterWerte, weldje eerbinbern feilen, bafj glübenPe älfdjenteile in Pas .Simiuer fallen; enbttd) bie .Uantinfdiirme aui Sletall, .s>oU ober Stoff, bie ben Sioed haben, Pie ftrab.lenbeSBärme, wenn fie ut ftart unp läftig wirb, abitibalten. ^uiin'ileu wirb .U. aud) gleidjbebeutenb mit 3diorn)'tein (f. b.) gebraud)t ober bei oou aufteti ,itt beiu'iiben efen mit bem Keinen ßeiä= raunte felbft. über Pie ©aüamine f. Öfen: Jtnittin (.Warn in in), ©tabt im Sreü 'A'latcni' bei prettfi. 9teg.=Sej. iÖlarienwerber, an ber Ra= ntionfa, bat (1890) 1596 (5'., barunter 586 C5ranae= lifduMinb 41 Israeliten, Sßoft, ielearapb, tatb. ttne eoang. Kirdu1 unb Stjnagoge. .H., jriiber poln. Surg= fleden (oppidum), erhielt loiio burd) Pen @rjbifd)of QaroflaW oon ©liefen beutfebei Siecht. Mniiiiiilmnt , JlnminliUirt ', Hmuiiteiin'ai;, ?t antiitofeu u. f. W., f. .Hamin. «iimioiit'n ftruiiiilotun. II SBejirfäliaupt mniiufrtinft in ©altgien, hat 15-21,26 qlan unb (1890) 97051 (48276 mänttl., 48775 Weibl.) rutbett. unb poln. (5'., 15059 ödufer, 18 331 SBobnparteien tu H2 ©emeinben mit 292 Drtfd)aften unb 77 Gntts gebieten unb umfafjt bie ©eridjtibejirte S8uft, $t. unb iRabgied)öw. — 2) £tabt unb 3itt Per ^eurfs bauptiuaunfdiaft, am 33ug, hat (1890) 6483 meift poln.6".,5J5oft,SS;eIegrapb,S9esirligericbt(332,34qkm, 28 207 rttthen. unb poln. (5'. I, Tampfmühle, SBraueret, ßiegeleiunb .^olihanbel. ftamiroe*, Stabt auf SRbobui, f. fiameiroi. HiimifnDe ifrj., rem mittellat. camisia, öemb), im fpeitern Mittelalter ber näd)tßd)e Überfall bes A-einbes, leebci bie Srieger, um ftch in ber Jinfternis ju erTennen, öembenuber ben ©arni[d)en trugen. Snmifarben, nadi ihrer camisia (öentp, 93lufei ^Benennung ber bucteitettifdien Säuern ber Se= oennen, bie bie religtefen Sebrüdungen unter Subwig XIV. 1702 — 5 ju einem fanatifd)en unb lange erfolgreichen Stufftanbe trieb (f. ©euennen). Miimiiol (frj., »ent mittellat. camisia, öemb), ein über bem .v)emb getragenei ÜBami, Unterjade. Hiiiuiit, Ort bei Stelitt (f. b.) in Öfterreid)ifd)= Sd)iefien. Milium, ein ^'^\wt ;um SReinigen unb Drbnen bei Maupt unb SBartbaari iMaarfammi aus Öorn, cdulepatt, dlfenbein, feltener ausyeh ober ifit, fint unter 6 aufgiifudjen. $amm (weißer) — Stammet 73 SRetaO , neuerlicb ichr häufig auä öartgurami. über bie öerftellung beäfelben f. Äammfabnfation. 8. iit au* ein Teil be§ 2Bebftul?tä (f. SBeberei unb Btattbinber). S3ei ben Krempelinafcbinen ober Äraren beifit M. ober ßader eine fchuell auf unb niebet gebenbe gejabnte ©tablfdjiene jum SÄbnebs men be3 SÖtiefses. Tor in Cor [JBoÜföinnerei jur Slb= jonberung bet lurjen unb Barallelleguug ber langen Safern gebräucblidje St. (SBollfamm) wirft cur* lange ftäbterne Stabein, bie reibenmetfe an einem C.uerftüd beteiligt fmb unb mittels eine*? böljetnen (Stiels gebanbbabt »erben. — gm SBauwefen ift ber . K. ein viMuHTbaub.lr. Bertnüp jung ber S>eUer.i — jn bei SBöttdjerei ift 8. fomel wie Kröfeeifen (f. b.). — über ben Webirg staut in f. ©ebirge, über ben .H. oon Bejchungcn f. ifrete. — ,x\u ber ^sägerfp racbe ift St. ber SSorberrttden be» ©cbttar j»ilbe§ , befonberS bie langen SBorften ba fetbft. — 3m iliafdiinenbau werben bie .;>ähne li öl.wncr SHäber i St a m m r ab e r ) fomie bie in eiierne gtäber befonberS eingefefcten böhemen 3äbne aB .H. beicichuet (f. 3abnräbcri ; aud) bebeutet hier St. fooicl wie SJBeÜ= ober jjjebebaumen (f. Säumen). — über ben St. im S5ogelau«ie i. 2luge (S9b. 2, ©. lU9a). — 3n ber 3oologte beseicb.net man mit M. ben häutigen Slu-Houdi» auf bem Sdu-itel ber ednen .vuihncr unb auf ber Stirn be§ Konborg (ÄainmgeierS) fomie bie auf ber girfte beä SRüdenS bor fiammeibeebfe aufrecht ftebenbe [Reibe breiediger horniger Sdmppen. [tiere, 59b. 8, ©.907 b). Kamin, weif} er, f. .nautfrantheiten (ber s>au-> Kammbau, ber ätnbau oon grüßten (SBurjel gewääMen, wie Sartoffeln, [Rüben u. f. rc.) auf Hain men, bie burd) ben jSäufelpflug auf bem Slder her; gefteüt unb burd) /iureben getrennt fmb. {Jfit naffe, feudite unb tl)onige Bobenarteu bat ber St., »eil burd) benfetben ber Boben rafdjer abtrorfnet unb fid) erwärmt, mannigfache Vorteile. Kammbob rfaf er, f. SBobrfäfer. Kammbouuclfloficr, f. .Htenobioterinen. Kamm (vgrciueriiiairtiiiu-, f. S3aum»oHfptn= nerei (SB*. 2, ©. 538a). Kamuicibcrlifcit, f. Seguane. Kammer (tat. camera, oom grd). kamära, ge: »ölbtes ©emad), ©ewölbe, 3immer) biet; bei ben fränt. .Ubnigen baS abgefonberte ©emad\ worin fie ibr Privateigentum oermabrten. Taber be jeid)net ba» SSBort it. bie ^rioatangelegenheiteit im ©egenfat; ju bem *5of= ober öffentlichen Seben be« Surften. 5" bie St. floffen bie 6'infünfte ber fürftl. ©üter unb in ibr fonjentrierte fictj bie Verwaltung beS fürftl. Vermögens. Sin ber Spitje berfclbcu ftanb ber .u ä m m er e r (Camerarius) , einer ber oberften Beamten bei- freint. öofS unb in ber beutfdjen [Reid)Sberfaffung einer ber erften dürften be» Oteicb». 2a-:- 3lmt als Gsrgfämmerer im Seutfcpen [Reicbe befleibete ber Sturfürft oon SBran benburg. Senfelben 35egriff hatte bie fi. in ben eiujelneu beutfdjen iKeicbs-lanben, too fie 1) bie eigenen ©üter beS dürften, bie Kammer gut er im engem Sinne, 2) bie alten 9teid)§a,uter, bie S>ota= tiou beS 3teicb,samte§, bie StaatSbomänen, 3) bie mit bem ©rafeu - unb Aürftenamte oerbuubeueu ©inlünfte unb ©efälle unb felbft 4i bie Sbttc w\i> Steuern umfafne, oon benen in ber .altern 3eit ein Seil jur faiferlic&en ff. ju oerrednteu war. Tiefe oier llrten oon Uiutünfteu »urben aber nadj unb nadi fo miteinanber oermifd)t, ba^, bie oierte Klaffe ausgenommen, »eUfce leidn au-;-jufd>eiben ift, eine Slvtüel, bie man unter 8 »evi Sonberung taum mbglidi mar. Ser AÜrft lief; tiefe (5'iufünfte ohne 8utbun feiner Stdnbe Dermal teu; allein er mufjte barauä aud) alle :Hegierung-> nur SerWaltungSfoften, nid't aber bie BanbeSanftalten, »ie Sanbeäpolijet, Straßenbau u. f. »., unb bie KeicbSfriege beftreiten. Tic SSetttoItung war an= fang§ ben fürjtl. -iimtern übertragen unb jur Gen tralserwattUhg ein Sammermetfter ober ;Keut m c i jt e r mit ben nötigen ©ebilfen beftellt. lUadi uub nadi Würben barauS Kollegien (ß o f ta m m e rn ober SRentfammern), bie aud}, weil fie bie polizeilichen [Regalien zugleich oenoalteteu, mit manchen ©efd)äf: teu ber allgemeinen SanbeiDernattung beauftragt waren. Spater, bei I5iufübrung repräfentatioer SSerjaffungen, fanb in ben meiften Staaten, ;um Jeil nur beuiglid' ber -liuhung unb Verwaltung, mm Teil aber auch bejüglidi bee (i'igeutum-?, eine 3Serfd)meläung be§ feg. .U a m m e r o e r m ö g e n c- unb bei eigentlicben Staatsoermbgens ftatt. (S. To niduen unb Stronbotation.) ?fn Parlamentär ifd>er Spracbe ift St. 83e= jeiebnung für bie baS Sanb oertretenbe .Ubrperichart (f. Sanbtag unb iRepräfeutatiojoftemi. fsm SWilitärwefen ift .H. ,;unadijt ber 3tufbe= loahrungc-ort für bie ©etteibung, SXuärüftung unb [Bewaffnung ber Truppen. 3Ran unteridu-ibet 6om= pagnie= (GSfabronä= ober S3aüerie=), Bataillone- (3loteitung§=) unb [RegimentSfammern. auf ben lEompagnietammern werben bie nid)timtäg= lidien ©ebraudje befinblidieu Stüde ber 3Jlann= fdjaft ber (fompagnie, auf ben S8ataillon§= Eammern bie für bie Kompagnien erforbertieben .UriegAaugmentatioiK-ftüde, auf ben :Kegime.ntc- = tammeru bagegen bie SRaterialien jur 3teuan= fertigung oon Söefleibung uub ätuärüftung foioie bie für (5'vfaUtruppen unb anbete «rieg-Mormationcn erfoiberlictjen SBeftänbe aufbewahrt. Tic Slufficht über bie .H. führen bie betrejfenben TruppenhefehU- haher unb bie SSeiteibunggfommiffionen, unter bereu SBerantWortlicbleit ein Stammerunteroffi- jier, früber Capitaine d'armes (f. b.) genannt, bie georbnete [Rieberlegung, 3nftanbbaltung unb iBer= auc-gahuug bejorgt. — 33ei einer geuerwaffe ift .«'. ber ;ur Jlufnabnte ber treibenben firaft beftimmte [Raum. So würben bei ben dlteften, ,;ur Sinter= labung eingerichteten ©efdjühen 1 14. ^ahrh. i bie uir -Hufuahme be§ Sdnefjpuloeri- beftimmten lofen Sabebücbfen (f. ÜpejdniK, SBb. 7, S. 909a) als St. unb bie ©efdnifee fetber alä Kammerftüde bejeichuet. Bei ben SEBurfgefdjüfeen (öaubifeen, SJunfer u. f. W.) beif;t St. ber" hintere oerengte Seil ber Seele, welcher bie Sßulberlabung aufnimmt; folebe ©efijüfee beifsen .UamntergejdiüUe (f. ©e= jdniK, SBb. 7, S. 909b). 3n ber beutfdjen fdnoeren Slrtillerie tommt gegenwärtig auch bie ,H. im ä5er= fdjlufj oor (f. ©efctniK, SBb. 7, S. 918b). Beim ©ewebr ift jeht Jt. berjenige Seil, ber ;,ur .^anb; hahuug be§ ©etoehrfdilofje-j bient. Sie führt mit .vulfe be» JBerfdiluf;topfe-;- bie Sperre beimSaufoer= fdHuf; herbei. (S. öanbfeuerwafien.) 6anbfeuer= Waffen, weldjenon oorn gelaben mürben, hatten bisweiten eine.H. in ber Sditoan;fdiraube (Statu = nt c r f eh to a n j f d) r a u bei. St a m m e r 1 a b u n g » = gemebre hiefjen (jetit oeraltetet.viintevlabegetoehre, bei benen ©efcbofjunb Vabung oon einem befontern, für fieb beweglichen Kammerftüd aufgenommen mur^ ben i franj. 3Ballbüd)fe 1831 .uormeg. SdniScngercebr 1848, fdMoeb. SERarinegewebr 1851). .Hammer = I büdifeu hief;eu bie oon Teloigne (f. b.) erfunbenen inijjt, finb unter 6 aufjujudjcn. .Mniumcrarveft - - Sarntnerfcmtute gesogenen äjorberlaber, bei Denen ba-> ©efcbofj auf Den Rammerranb aufgefegt würbe. Sei Sibrapneli (f. ©efebof,, S8b. ''. S. 901 a) beifit R. bex ;ur äuf= nabme ber Sprenglabung, bei einet iUine bei mr Aufnahme ber l>iinenlabuug beftiinmto Kaum. — ,N\n 33elagerungibaitetien wie auf .Hrieg-I-fcbiffeu wirb cor Hohlraum ;ur gefieberten Unterbringung rec- Sßulverbebarfi SBuloertammer genannt. ,"\u ber .Xagerfviache in .H. ber bei einem ein gerichteten 3agen mii ^agbtucbern umftellte SRaum, aui fem bai 3Sitb auf ben Sauf getrieben wirb, unb ber erweiterte SRaum am Snbe einer :Kebre im Tad'c--. jvuebi: ober Hanincbenbau. über .H. am Sattel f. ISngtifcbet Sattel; über R. im lüBafferbau f. Sehleufe; über .H. beim Öodjofen f. ifiiencrieuguug (35b. 5, S. 925). Jtammcrarrcft, bei ber JBcarine fomel wie Stubenarreft (f. b.). Sammerboten, i. Camerae uuntii. Sammcrbücnfe, f. Kammer. Sammcrbuctt, f. Tuett. Sämntcrci, bie Ainanjoermaltung ber Stabt= gemeinte (f. ©emeiubehau*balt). Tic R. ift in ber ©emeinbe, ma* ber jyiShiS im Staate ift. 3)aS 3Rtt alieb beS äRagtftrati, bem bie obetfte Seitung bei jyinanjwefeni ber Stabt obliegt, gleubfam ber itäbtiiehe Ainanjminifter, bei|t in bieten ©egeitben, inibefonbere in ben oftl. 5ßrobin§en Sßreufjeni, .Hammerer, in Keinem preufe. Stäbten StaM= Eafftercr. $on bem Sämmereiuerm'ögen, b. b. bem freien, roerbenben Rapital ber Stabt, ift }u unterf dH'iben bai SS e r Wal t u n g $ b e r m 0 g e u , b. b. bai Jnüentav ber ftäbtifchen äßertoaitungen, 3. 3<. Schulen, Slrmenanftalten , Jeueilbicbcinnditungen, bai ;)iathau-j felbft 11. bgl. Kämmerer ober Rammerb err, Jitel berjeni= gen (^etteute, weiche bor Sanbeiberr bureb über fenbung etnei gotbenen Scblüffeli (f. aueb Scblüffel: bamei edi fvtmboliicheii 3eichen* bei .Sntrittc^ ut ben iürftl. .Hämmern (5ßruni^emäd)ern) auigeiebnet. 3" Citerreich unb labern ift bev .Hammerer-, in ben meiften beutfeben Staaten ber .Hammerberreutitel üblid\ 3n "Breufecn wirb in ben iSrnenuung-:- patenten ber R&mmerertitel oevlieben, tbatiäddidi aber ber Rammcrhcrrentitel au*idHicplich angewen= bot. Tis R. fteheu unter ber Seitung bei Cberft fdmmerer-:- (in Sßreufjen bai eine Der Cberfthof= ämter). Sie oerridnen ben Tienft teils unmittel bar um iürftl. Sßerfonen, teil* werben fie im (iere monialbtenfte unter Seitung bei Cberceremonieu- meiftere oerwenbet £9ei bienfttieben SSerricbtungen tragen fie eine auS golbgefturtem ©ewanbe, Rnie= bofen, feibenen Strümpfen unb Sicarpini, ,\eter put unb Segen beftebenbe Sjofuniform. S)a§ äBürbc uücbeti, ber golbene Scblüffel, wirb auf ber Hefa feite in ber .öobe ber Jaillennaht getragen. — Sin benjenigen $jöf en, an benen wie am töniglicb preuffr feben bie (Ernennung mm .H. (womit ber Slang bei Oberften pertnüpit ift) an ein beftimmtei 8ebenS= alter (bier 3t'> ,\ahrei gebunben iit, werben jüngere .nasaliere gelegentlich, .ui Rammerjunlern (Slang ber ßauptleute) ernannt. Ten Scblüffel befitum tiefe nicht. (S. aud) .Hammer unb .Hammerei. 1 Staniiucrcrtt, SDtineral, f. ISblorit. Sammer für tJanbeleifadjcn, f. &anbel8= facben, .Hammer für. Sammergebirge, f. Sacbftein. finntmcrgcridit, friiber ba-> 3lpbellation§: geriebt für ben Btabtbejirl SSerlin unb ben Sftegie rungibeiirl SSotSbam w Serlin; feit 1. Dft 18T9 (bureb fbntgl. (rrlafe uom 1. Sept. 1879) ift J?'. bie Bejeicbnung be-> Dberlanbe»gericr;ti if. b.l für bie Sßrobhtj Branbenburg ju SSerlin. auf ©runb be-> §. 'J beä I5'infülmmg*gefehee jum Teutfdien ©ericbtioerfaffungggefel ift bemfelben bureb §• 00 De-> preufe. ~.Huefülnung->gefeRe-> vom l'4. '.'Ipril t^Ts auäfcbliefslirb bie Sßerbanblung unb (i'ntfdiei= bung u. über bie nidn jur Suftanbigfeit bei :Keicb6; geridn» gelunenbeu [Rebifionen gegen Urteile ber Straffammern in elfter ,Nsuftanj,. b. über bie :Kebi= fionen c\cc\cn Urteile ber Straftammern in ber 33e= rufung->inftair, unb über alle 33efcbwerbert gegen Sntfcbeibungen per Straftammern, fofem einenacb SanbeSrecbt ftrafbareöanblung ben ©egenftanb bev Unterfucbung bilbet, übertragen. Saldi §.51 bei 2lu*fübrungc-gefefcee ift bai .H. ferner auifcbliefjlid) juftdnbifl für bie SJerbanblung unb Entfcbeibung über bai burdi §. iO beifelben ©efe^ei eingeführte 3Hed)timittel ber weitern Befcbwerbe in benjenigeu 1 älngelegenbeiten, meUte buvdi bac- gebaebte ©efeti 1 ben älmtSgericbten (f. D.) jugewiefeu finb. Surcb biefe SSeftimmungen wirb für $reu|en in ben niebt jur 3nftänbigteit bei Steicbigericbti gehörigen (an-- i beÄreditltebeuStraffadien, iowiein3?ornuinbfcbafti= unb ©ruubbudifadheu eine einheitliche bödiftridnev- lidie iHeditfprecbung crmöglicbt. 33et beut M. ift ferner ber grofte Siiciplinarfenat gebilbet, welcber an Stelle bei Donnaligen Obertribunals in jireiter unb letuer ,xsnftanj über bie Tieuftoergeben ber :Hidner unb bie unfreiwillige Serfetjung berfefben auf eine anbere Stelle ober in ben iRubeftanb ent= jdieibet. Sr Wirb aui fem l'rafifenten, ben im 33e= j binberungifafl ber altefte Senatipräfibent beitritt, ben fünf älteften Senatipräfibenten unb neun 5Bit= gliebern gebilbet. !ßor bem bei bem ft. gebildeten ©ebeimen guftijrat (f. b.l baben bie iUitglieber ber preu|. Ronigifamilie unb be-> fürftl.öaufeS 6oben= rollern ibreii perfönlicben ©eriebtiftanb. Cbgletcb baSR. an ©erirbtieingefeff enen (3 657 698) btnter ! ben Dberlanbeigericbten Sreilau unb .Höln ;urüd= ■ ftebt, ift ei wegen feiner uorgebaebten befonbern, ! auf bie gange preufe. Dionardne au-^gebebnten 3"= ; ftänbigfeit am ftärtften befeRt, nämlicb mit 1 sf5vä= 1 fibenten, 11 Senatipräfibenten unb 59 Säten: ! aufserbem fungieren beim .H. l Dbetftaatianwdt unb :; StaatianWälte. 3br Sang unb ©ebalt in ber gleicbe Wie bei ben übrigen preufj. DberlanbeS= 1 geriebten. — S3gL ßoltje, ©efebiebte bei R. in SBtam benbuiwi'veufjen (SL 1 u. -2, SSerL 1890—911. JTammcrgcfcriütje, f. .Hammer. Sammergüter, f. T omaneu une .Hammer. Sammcrbcrr, f. .Hammerer. ftanimer jäger, Jäger im perfönlicben Tienfte eine-? mirften, Seibjöger; jeht befonberi Sejeicb-- nung für benjenigen , ber bai fangen unb ^er= treiben oon statten, SÖläufen, SSanjen unb anberm Uugeiiefer ali ©efd)äft betreibt. Sammerjunfer, f. fifimmerer. Saiuiiirrfnnnl, 1840—43 erbaut, 5,;,, mit ben Seen 24,i km lang, derbinbet, in 59 m Jlceereebbbe oon ber Subfo'me bei .Sierfer Seei auigebenb, 3b*u= ftrelin mit ben obern .«aBelfeen, junfiebft mit bem auf 58 m SKeereiböbe liegenben SBobli^fee. @i tonnen nur 120 toni=Sd)iffe mit 0,so m Tiefgang auf bem R. öerfebren. 1891 paffierten bie Üop u'infeler Sddeufc 359 Sdnife mit 4829 t berg= unb 2992 t thaliodrt-?, aufjerbem 1035 t AlonhoU. Sammcrlantate, f. Kantate. Jtttitct, bie mon unter S DfrmiBt, finb unter S oiifjiifiHfieii. .SiamnuTfin'ci)te -- Äammcrfcc 75 «ninmcrfucrtitc, taiferlidje, Trüber in SeutfaManb SBejeicbnung ber gilben, »eil fie bem Saifer als ihrem SchuRherrn einen Sdmgjins 311 entrichten hatten. Jtammerlabung^gettielire, f. Sammer, ftammcrlingc (Foraminifera s. Thalamo- phora), Jöurselfüfser (f. b.), bie fid) buvd) ben Sefit? eines faltigen ©eljäufes' auäjeidnten unb nur in iebv wenig gälten ganj ohne Schale finb. 3e nadi ber \Befchaffcnbeit bev uon ihnen auSgeftredten $feubo= pobien trennt man fie in jroet Unterorbnungen: li 31 111 eben (Amoebaeformes , Lobosa), bie bas jüf;c SEBaffer nnb teilroeife and) bie feuchte (5'rbe be^ wohnen, bei benen bte ^feubopobieh berber, lappig ober fingerförmig finb; ihr Spiel ift fo dwaftevh ftifd), baß man biefe Slrt ber iSeroeglidjfeit, toie fie auch Biclen Jeilen im fförper bev mehrseitigen Stiere (namentlich ber niebriger ftebenben > erhalten ge= blieben ift iTarmepitbcläellen, farblefe S8luttorper= dien ober Vcutocpteu, Samen: unb (Sijeden u. f. id.), all amö reibe Seroegliebfeit bezeichnet bat. i'llle bie amöboiben StUtn befiheu aud) noch bie Aähigteit Der ^nfovpevation fefter Körper. Qm reeiebflüffigen (Sntoplasma ber Jlmöbcn liegt ein Sern unb meift aud) eine pulfiereubc Sßacuole. C'ine natfte iHmöbe ift Amoeba proteus Auct.; anbere tragen einfache , mit einer £ ffnung jutn Suvd) tritt bev ^feubepebien rerfeheue ©ebäufe, wie 5. 23- Difflugia, Avcella u. f. in. Su ben unechten Amöben reuvbe aud) bev berühmte Bathybiua Haeckelii Hu.il., bev fog. llrfdileim, gcftellt, bev als ein= fache, nod) nicht btfferenjierte, ovganifcfce Ulafje in hebeutenbev AHenge bie tiefen bei A'ieevs bebed'en feilte. (i'S hat fid) jebod) berausgeftellt, baß biefer als einjad)ftes Sebefoefen gebeutete Sdileim nur in gallertartigem 3uftanbe aus" bem ilieevroaffev au«; gefällter ©ips ift, roie mau ihn aud) tünftlicb buvch tjufafc von Üllfohol 311 iOceevreafjev evl)ält. 2) 33ci icn 2 h a l a m 0 p h 0 r e n ( Reticularia ) finb bie $feu= bopobien fehv fein, oft ftredenroeife äufammeiv gefloffen unb Heine Sßrotoplaämoinfeln bilbenb, unb jeigen allgemein bas "Phänomen bev fförndjen- Itvomung ( feinfte fförneben beloegen fid) au bev einen Seite bev 5fifeubopobien nach beren Spifcc bin, um auf bev anbem Seite nach bev 33afis juvüd'= jufebren). Sie ©ebäufe finb einfach 1 W. 0 n 0 1 b a l a ■- mieu) obev mebrfammerig (Sßollpttjalamien); fie haben enttoeber nur eine einsige gvof;e Öffnung für ben Olustvitt bev fförpermajfe (Imperforata, 3. 33. Gromia Duj., Miliola Lam.), obev Sie 3Bdnbe finb neben bev ASauptöffnung Bon aufjerorbentlid) jahlreidicn feinen Sßoren buvcbbvod>en, buvd) roclcbe bie Sßfeuoopobien nad) außen biubuvditveteu tonnen (Perforata, 3. 03. Globigerina B'Orh., Rotalia Lam.). ©vope Sebeutung haben biefe für bie ©e= jdjiditc unferer ©rbrinbe, inbem ganje grofse Salt gebivge aus nid)ts als im 311 lliilliavben a*tge= häuften Schalen ausgestorbener ©enerationen cou Aevaminifeveu gebilbet roerben; aud) beute nod) befteht bev ftetig fid) abfetienbe feine iTliecvfcblamm großenteils aus Aoramiuifcveufdialen. 3iamentlid) finb hiev 31t ermähnen Slrten bev ©attung Globige- rina, beren «ebäufe ben hauptfäcblidjften 'ÜBeftanb= teil bev roeifeen treibe ausmadjen. Sie beooüern audi beute nod) faft alle unfere IKcere, bereu Slbfafc, roie juerft bei ©elegenbeit bev .Üabellegung juifa^en Puropa unb ilmeiifa nadjgeroiefen imivbe, 311m großen Jeile aus fog. ©lobigerinenf einen riefigen Sammerling beutete man auch bas* pvoblematifd)e Eozoon canadense DawsoiiH (Sogoon). — i^gl. äJt. Sd)ulhe, Über ben Organismus ber ^olntb,alamieu (2pj. 1854); berf., Jas Protoplasma ber öl^ijOpoben (ebb. 1863). Mamiiicrmeiitcr, f. .Hammer. ttamtnermeifter, Joadiim, f. Camevarius. fjnmmefinufit, gegenwärtig Seaeidjnung einer Auftvumentalmufit für Soloinftvumente. Tom ur= ipriingtidicn Jöortfinnc nad) ift fie eine an Ööfen unb in Sßatäften ber ©roften, unb 3irar im Saale obev ©efellfcbafts^immev ( camer a) oeranftaltete •l>vir>atmufif , bie fid) oon bev öffentlichen i'hifit in .Uivcben unb Theatern febon burch tiefer geftimmte, alfo meniger lärmenbe ^nftrumente unterfd)ieb. (S. Sammerton.) .'öäufig waren foldie 1'hififen nur mit Sotoinftrumenten, jebe Stimme nur buvd) ein eiiuelnes Jnftrument bejeftt; buvdi biefe ,'lvt bei Sefefeung roie buvdi ben Ort bev ilusfübvung bitbete fid) um itJOO bev fog. üammerftil aus im llntev= fchiebe oon Sird)en= unb Sbeatermuftf. ©egcu= roärtig pflegt man in Kammeriuufitaujfüb,rungen nur Jnftvuiueutalftüde oorgütragen; früher audi 3ßo!alfad)en, als SKabrigale, jtammertantaten, .Hammerbuette u. f. ro., überhaupt alles, loas nicht au bie ftird)e nnb aud) nicht burd) eine öanblung an bie 33üb,ne gebunben mar. älufjerbem 3iebt man heut3iitage ben Kreis ber ,H. nod) enger, inbem man basu nur coloftüd'e für ein ober mehrere Solo= inftrumente rediuet, als Solofonate unb ihre mehr- ftimmigen ©attungen, T>ur, Jrio, Quartett, Ouin= tett 11. f. Ib. für oerfdjiebene ^uftrumente; ferner alle anbem 3lrten Soloftüde am Klaoier für ein itreidv. ober Slasinftrument, als itlaoierfuite, 9(kälubium, Joccate, Sßbantajie; bie altern unb neuern tanjartigen Stüae; SBariationen, Salon= unb (ihavaftevftüde, Sieber ohne SBorte, famt allem, loas fonft 3 um Solofpiel gehört. Sie Sinfonie, bie Cuoevtuve, bas Äonjert, überhaupt alle SBerle für oolles Drcfeefter finb baoon ausgefchtoffen. — Kgl. 3iol)l, £ie gefd)id)tlid)e I5utimdluug ber fi'. (^vauufebro. 1885); 0011 SBafieletoffi , Sie Violine unb ibve Dieiftev (3. 2lufl., Sp,. 1893). 3)er Kammevftil, buvd) bie SSeftimmung ber ff. für einen engern 3ub,örertreis in fleinevm ;Haume bebingt, Eennjeid)net fid) burch eine mehr ins einzelne gebenbe tunftoolle 3litSgeftaltuug ber mufifalifchen ©ebauten. 3U unfevev ,^eit ift auch bie ff. immer mehr in bas öffentliche ffongert aufgegangen als tleincs oberfog. ffammermufiffonjert unb be;eid)net im ©egenfaße 311 ben mit Bieten Slangorganen in mehvfadH'v Sefe&ung sur 3(uffübrung gebradjteu Cvchefterroerlen folchc Ühifilftüde, bie in Sompo= fition unb Vortrag bas buvch ffunft unb geinbeit erfetten muffen, mas ihnen an äufeevev 3Rannig= faltigtett abgebt. Jtomiiu'rmuftfev, Stammerfänger , Som= merutrtuoe*, Bon A'üvften oevliebene 5itel für be^ fonbere Sßerbienfte ausübenber Hhifitev. .Uaiiiiiu-ipretfeii, f. gilterpreffe. ftnnimcvrirJitcr, f. ;Hei6slammergevid'it. ftnmmerfäiirc, f. Sajmefelfäure. «tnmmeiicc, f. ättterfee, tiBt, finb unter (£ (inf^uindien. 76 StammerUil — Sammljuiin Santntcritil, i. Rammermufif. Sautntcrfrücfc, f. .Hammer. ftammcrron, ber gegenwärtig fomobt in ber Rird)e al-> in ber Honten- unb Jheatcrmuiif au£= fdjliefjlidj berndvnbe Stimmgabel; ober Normal; ton, nad1 welchem bie ioubbbc aller ,xsnftrumente reguliert wirb. SDer in älterer Seit neben bem R. herrichenbe unb etwa einen Jon hoher ftchenbc fog. ohonou ift aufsei: ©ebraueb gelommen, benn aud) bie Drgel jthnmt man in neuerer 3eit in ben .H. "Jlll gemein alc- R. angenommen ift bac- eingetriebene a, oon Sdjeibler auf 440 3)oppelfd)Wingungen in ber Sehmbe firiert: tiefe Jonbbhe blieb jeboeb nicht allermcirt* biefetbe unb mürbe meiit unerträglich in tic.vwhe getrieben. ?c->balbmaditcfich eineNeattiou geltenb, bie 1858 in ißariS tu bem fog. Diapason normal mit 870 einfachen ober 435 Soppeljd)Win= gungen be§ eingeftriebenen a führte unb in ben maiten Drdjeftern älufnabme gefunben ober bod* ähnliche SBerbefferungen angeregt bat. — SBgl. t5" 1 1 1 •:- , Historv of musical pitch (1880). ftcurtntcrrurt), aud) Hambritf ober Eambric genannt , urfprünglid) nieberlänb. Seinmanb au-> Samerieb iliambrai, Cameracnm), jebt feiner öem= benlattun, ober itavEe-r- leinmantartige-> ©ewebe au§ 9aumwclle, ba.fl unter bem Stauten 9aummoll = t äff et ,ui Negenfdurmen oerroenbet mirb. Sttinmctunterofftäier, f. Capitainc d'armes unb Rammer. Jtam utero er mögen, f. .Hammer. ttannit erziel , im frühem SDeutfdjen Neid)e bie oon ben ".Keicbc-itäubeu iur Unterhaltung für Da-> Neid)§!ammergerid)t if. b.) 311 fteuemben Beiträge, bie aber fo unregelmäßig gejault mürben, bat; bie 3aht ber 9eifiger tiefe-; ©ericht* nie ooliftänbig eiemadn werben tonnte. Samntfabrifatton, bie fabrifiitäfeige .wrfteh lung ber öaarlämme, bereit bauptiädHiäV arbeiten in ber 3ubereitung entfprecbeiib geformter platten, im Ginfdmeiben unb oitfpiben ber 3ähne beftehen. Tem gewobnlidH'n &au§bebarf bienen bie 6orn= unb Rautfdmffämme ; feinere Ramme roerben au* Sd)itb= patt unb Elfenbein fomte au§ 9ud}3baum = unb Ebenheit, erbinare ©orten, betonter-;- sunt Rammen ber fteiien öaare ber .\\utsttere, attc- AUejfiug unb anbeni SMetalllegierungen, 511111 Einfammclu ber SBalbbeeren u. f. w. au$ hartem Ö0I3 oerfertigt. 3e= boeb finb 9leifämme, bie ;um Tunfein ber §aare bemibt werben, als gefunbbeitSfd)äblid) ui beteid^ neu. über bie oorbereitenben Operationen tur gfabri= tation ber öornfämme f. Jfjorn (tierifcleS). Sie Komplotten muffen, weil bie tu biltcnteu 3abnc fpifl julaufen, an ben betreff enben Stellen feilförmig jugefd)ärft werben. Sd)itbpatt unb Elfenbein erior= bem meit weniger Vorarbeit. Ja-? erftere lommt fd'on in bünnen, febwadj gebogenen platten im &an= bei oer, bie man mittele- einer Saubfäge in bie er= forberlichen Stade fchneibet; biefe werben mäfjig ermannt, ui'ifehen warmen Eifcnolatten gerabe ge= orefet unb mittels jer fog. SBeftofjfeile oollfommcn geebnet. 3" Elfeubeinfämmeit fdmeibet mau ben 3abn in Patten ober Streifen unb glättet fie mittel» beS 9cbaumeiicr* unb ber 8anb= ober ©tofjfeile. Slud) bie jur R. Dermenbeten .veUartett laben fid) leidu -,u bünnen blatten »erarbeiten. Tie 3ähne werben burd) Sinfcbnetben beroorgebraebt, hierauf mittels ber Spittfeile ?ugefpitst unb abgeftumpft. Namentlich bei ber öerftellung berHautfciiuftdntme wenbet man ;um formen ber 3dhne iliaichineit au, Sctitel, bie man unter St Denn burd) roekbe gteitbjeitig jwei Ramme erteuat mer= ben, inbem bei feiern schnitt ein ,,abu beS einen RammeS eine oahnlüde be-> anbern bitbet. i>ei ben feinen elfenbeinernen Staudämmen Werben bie ,!abue einzeln öon einer Rreiäfäge gefdmitten unb mittete be§ 6onbfcbabemeffer§ geglättet unb bann poliert, äud) Werben bisweilen parallel mit ben .Hamen be-> Rammfelbes auf ber 5läd?e beSfelben mittele ber fog. ,\al;er (ürteffer mit umgebogener fd)atfer Spi^e) SRuten beroorgebraebt, roährenb man 3aden , (leine bogenförmige SSertiefungen u. f. w. au beu .Hauten be§ gelbeS burd1 geilen erhalt. 3)urd)brod)ene IDlufter werben mit ber Saubfäge auSgefägt; geprefjte SSerjierungen in einer wei- teiligen, etut burdjroärmtcn iltetallform burd1 Irud beroorgebraebt. Sie ßrweiebung burd) äDärme bietet auch bie ilibglidifeit, fertige Ramme au3 6orn ober Sd}ilbpatt ju biegen. S)a§ 93ei;en be§ 6orn§, mo= bureh bemfelben ein bem Scbilbpatt ähnliche^ Üh[i- fehen erteilt mirb, fallt ftetc- am fdjönften auf ber; jenigen Seite au§, welche im natürtieben, un-ter= teilten ßuftanbe be§ öorn§ bie innere mar. Ti: heitern unb feinften .Hamme aller i'lrt liefern i)5arte unb Sonbon, aud^ SBien, in Teut'chlanb Jürth, Nürnberg, SBerlin u. a. D. <5'in= unb lUusfuhr fmb nur ahuifduisen, ba bie Rammwaren je nad'' ihren: l'iaterial in mehrerit Soften ber jnanbeU-ftatiftit erfdnineu unb bort mit anbern 'Jlrtifeln oerredjnet werben. 189-2 betrug in Seutfcblanb bem äßette nadi bie Einfuhr etwa 1k, bie Sluefubr l1 1 SRill. SK. — Sgl Ariebridi, Sie R., ihre ©efdndjte unb gegen= mdrtige Sebeutung in Sapern (Dtürnb. 1883). Jtammrntctiel, f. Foenicnlam. Sommfett/cigentlicb baS am .Hamm beS öalfe§ ber 1-terbe befinblid)e gett; meiit be;eidmet man aber im öanbel ba-:- gefamte, burch 3lv.?bämpfeu ber Rabaoer oon Sterben gewonnene §ett mit bie fem Namen. 63 mirb namentlich al§ iltafchtnen= febmiere, ;um Sinfetten oon 8eber unb in ber Seifen^ fahritatiou benuiu. ftanungaru, üfßollgam, bei beffen ÖerfteUung man burd) Rammen bie furjen ßaare auSfcbeibet unb burd' mieberholte Stredprojeffe eine_ geftredte Vage ber ßaare unb eine glatte Obecfläd)e be;- ,vabeuc- herbeiführt. Ta-> R. wirb ;u glatten ib. h. nidu in berSBatle nad; Iu*art oernl-,teui Stoffen, wie il'i'erino unb Tibet, Ramelott, Ä'ollmuiielin, L' he- oiot u. f . m. 1 ,H a m m m 0 llj e u g e n 1 oertoenbet. 1 i^gl. Öalbfammgarn, öarra§garn.) — Sa§ Streicb; garn bagegen ift auS ben turjen unb feinen, babei ftarjf gefräulelteu, burd1 Rratjen ober streichen unter SBermeibung be§ Streden§ unb Toubliereiu- oor bereiteten SEBoUbaaren gefponnen; c-> ;eigt baher eine lodere unb rauhe ©efaiaffenbeit, bie eS ni tudbartigen (nad) beut SSeben einem i?erfiljungs= projefj unterworfenen) Stoßen geeignet macht. Sammgeier, beutfd)e 39e;eicbnung für bie (Seier gattung Sarcorhamphus if. Ronbor). Sammgra^, f. Cviiosnru>uub iafel: Aittter = pflanzen 1, §ig. 22 (9b. 7, S. 446). Sammgr inb, f. öautfranfbeiten 1 ber .v>au*:-tiere, 9b. 8, S. 907 b). ftammbafer 1 S a h n e u b a i c r 1 , f. Safer uno ia= fei: (Setreibearteu. ,>ig. 19a u. b (9b. .,3.052). Jtauimböbc ift bie !!>teere->bbhc eine! wagered)t au§geebnet gebadjten ©ebirg§famme§. 1 c. ©ebirge unb Drometrie.) Äammbubn, beutfebe Benennung für bie ®at= tung Gallus (f. .vübuer, edjte). ijt, ftub unter (5 aiii,iii;i*ftt. itamuün — Äomor 77 Stnmmin, preufj. Stäbte, f. ßammin unb Kamm. Jtammficmcr (Pectmibranchia s. Ctenobran- chia) , bie ^rbfetc Unterorbnung ber Votberfiemer n". b.). ©ie unb nteift burd) eine biete, glatte ober rauhe, bebomte ober gerippte, Taft immer redjtä aemunbene 6d)ale auägeäeicbnet. Siefe bat bei Dielen am untersten, in ber Verlängerung ber rpinbet gelegenen (Fnbc ber Siünbung einen Aus= jebnitt ober eine rinnenförmige Verlängerung, toetebe uir Anleitung bes SltemroafferS bient unb ältem= robre ober Sipbo genannt wirb. Sknige ©attun= gen leben auf bem Sanbc (f. Sanbfcbnecfen), anbere, wie Die Sumpffcbnedeu unb Valoaten (f. bie 6e= treffenben älrtilel), im cünmaffer, bei Weitem bie meiften im SOfceere, unb jroar, wie $lügel=, Kegel*, Vorjellaw , Sßurpur=, Spinbel=, Stadjefc, Ufer*, turm=, Jouuen--, ^Jetlboriv, SBurmfa^nedEen, bie Ivitonsboruer, ba§ Venusobr, bie Sturmhaube, VifdiofsmüUe unb SBenbeltreppe (f. bie betreffenben SlitUel ), in ber Uferjone. 9lur bie SBeilt^e n f cb n c d c (Janthina) führt einräuberifcbpelagifdieS Sehen, in= bem fie fid) au§ Bon erhärtetem Scpleim umfd)loffe= neu Suftblafen ein glots haut, an bem fie, ben Kopf uadi unten, ba§ hohe DKeer befährt unb baä S5Jeib= ilgermufd)el (Pecten Jacobaens L.), bereu 3d)aleu von "pilgern als ivintgefd)irr am öut ober -Dlantel getragen würben. Siefeiben bienen aud) baju, um in ihnen ;Kagout u. bgi. 311 fereiereu. Jtammqualleu, f. »Rippenquallen. ftnmmrab, f. 3abnräber. ftammrattett (Ctenomys), bie £cultos ber Argentinier, eine Heine au-? 4 Arten beftebenbe ©attung ber Nagetiere, etwa oon ©eftalt unb ©röfje tes damfter», mit fünfzehigen Aüfien, fehr turjen Chren, weiebem, glattem Sei?- Sie leben im fübl. Sübameriia unterirbifd) unb laffeu oft einen lauten grungenben Jon, melcbem eine 3(rt (Ctenomys magellanicus Bennet) ibven einheimifdien "Jcameu iueutero üerbanft, boren. Mu m m f rijnc rt'cu (Valvata) , g e b e r f d) n e d e u , ©attung ber Rammüemer (f. b.) mit fdu'iben= bi-i fegelfbrmiger, Weitgenabelter cebale, fdjavfem Saum um bie runbe ÜJlünbung, älugert innen an bev 33afi§ Jlrritcl, lic mnit unter S Oermi bei Aüblcr ; Kieme laug, gefiebert, wirb frei getragen. Xie 18 Keinen lebenben 3lrten hewohneu bie füfjen ©etoäffer Suropa» uud Jtorbamerifag. Mrtiitiufdjuppeu, f. Sdutppen. Mntiititfei!iii(ifri)iue, f. SBtdttbinber. iilumnttunl^c, fooiel wie 3gel (f. b., tedni.). MiimtitniülU' , bie längern, wenig geträufelten JinMlbaarc, bie 31t Kammgarn oerfponnen werben. Hnmmhioll ',citgi% f. Kammgarn. >Jniiim-,npfeii, j. .Savjeu. ftdititn ')itg, baä uon ber ftätummafdune (f. SBoH= föinnerei) gelieferte $robutt, weld)e§ heututtage einen bebeutenben SanbelSartitel hübet. Sie^ro- buftion be3 K., foweit berfelbe für ben Raubet in grage tommt, gefchiebt faft au§uabmc-io§ in Sobntämmereien, bie es gegenwärtig nur in granf= reich, SBelgien, Sngtanb unb Seutfdjlanb giebt. Seftimmte Ziffern laffen fid) für bie ©efamtbeit Der 9(kobultion nid)t aufstellen, ba biefelhe, reu Meu junlturen ber SBoUinbuftrie fidi anpafienb, halb gröfjer, halb Heiner ausfällt. 3m SDlittel gereebnet erzeugt etwa jäbrlid): Arantreid) t',0 l'iill. kg, 33el= gien 1', Snglanb 50 unb Teutfdilanb 25 iUill. kg. Aiiv 1893 läf;t fidi bie ©efamterjeugung auf etwa 130 mitt. kg im Jßerte uon etwa 450 Diill. ift. be= üffern. Dieben feiner eigenen Sßrobultion beiieht Xeutfdilanb uod) K. fou granlreidj, Selgieu unb Sngtanb, wäbrenb e» aubevevfeits einen Jeil feiner 3üge au Sftufjlanb, Cfterreid), Sdiwei.i, Stauen, Scbroeben unb dngtanb ahgiebt. — Von 6an= belsplätien für K. nimmt Seipjig bie erfte Stelle ein; bebeutenb fiub ferner: :l(oubair= Joureoing, :KeimS, gourmieS, Vrabforb, 8eeb§, öubberSfielb unb Antwerpen. .«. wirb faft ftets in gröfjern 5ßoften (Soofe ober Partien genannt) gebanbelt ; bie V r e i s = h e ft i in m u n g erfolgt pro Kilogramm unb zwar pro Kilogramm Eoubitionierte, b. 1). auf 5"eud)tigleitl= gebalt (Hs'4 SJJroä. offiziell juläffig) geprüfte SBare. Tie Konbitionierung (f. b.i Des M1. wirb in Seutfdj* lanb in Den Kämmereien heforgt, Aranfreid) bat bffentlicbe ftäbtifebe Konbitionieranftatten, wäbrenb (5'nglanb evft mit ber (i"inrid)tung berjelhen beginnt. Xer SurdifehuittspreiS pro 1893 war für eourauten äluftral=3ug etwa 3,75 ins. 3,so K))L, für eourauten 33ueno§=3lire§-3ua etwa 3,60 l'f. pro Kilogramm. Seit etwa 5 yapren eriftiert für .H. unb ?war be* fonbers für 8a=Vlata=$roDenieniien 5erminl)an = bei, ber in Antwerpen, 5toubair=Sourcoing unb Seipäig cor fid) geht. Tie hierbei jur Ablieferung lAuDienimg) gelangenden 3üge fiub einer Vegut= aebtung i(5'rpertife) burd) Sadioevftänbige unter= worjeu, für welcpe bei ben einzelnen Ahrecbnungs= laffen oberSiquibation§faifen (f. b.j befonbere Vor= fdjriften hejtebeu. ftamnitt, S8bbmifd) = .«amntk, Stabt in ber bfterr. Ve^irtshauptmannidiaft Jetfd)eu in Vöbmen, in 284 m ,f»bbe, an ber Sinie 33obenbad):Sannen= berg=9Barn§borf unb ber Nebenlinie fi.=©teinfcb,6nau (8 km) ber Völjiu. 31orbbalm, Sit? eines S3ejirf§= aeridits (184,u 11km, 27834 meift beutfd)e Q.), bat (1890) 44O0, als ©emeinbe 4599 beutfdje (§., Voft, Jelegrapb, Stabttircbe (16. Sabrl).), fürftl. ,Hinffp= fd)CS Schlofe mit AiDeitommifjhervfdiaft (9958 ha); bebeutenben ©lasirarenhanbel. Auf bem nahen Scfilofiherg (544 m, 260 m über ber Stabt) Die [Ruinen ber 1441 jerftbxten Sßaftenberger 33urg. rtnmöiicu, f. Cameuae. Jlnmor, Voralpengipfel ber Sentisgruppe in ben ©larner Alpen (f. SBeftalpen), 7 */» km fübbftlicb Bt, fiub unter G aufjufudjen. 1- .ftantp — Mampf er von 2(ppeuu'll an ber ©renje ber fdtweij. Kantone Sfppenjeü l jnnerr^oben) unb 3t. Wallen, ift 1590m t)od) unb gehört Bei ffreibeformation an. */j km weitet üiMvcitlidi . burd) einen gelSeinfdjnitt oom ff. getrennt, erbebt fid) beraube .Halten 1 1798 ml. Main»), ein mit <%ae ober ,v>ol; bepflanue->, eingefriebigte§ ober burd) einen Kraben begrenztes £tüd 8anb; ebenfo eine glu&infel (f. Stufte, v^b. 6, 5. 936a); im nötbl. S)eutfd)lanb an* jeber Stder, Der in ber grudjtfotge in gleicher Steift bearbeitet unb beiteilt wirb. 3n üötejtfalen unb gan-, "liicber- fad)fen beifit ff. ein bidjt beim äBopnpaufe befind lidjer mit alten ©idpen beftanbener ©raSpla!}. ftatnp, linier SRebenftufc ber Sonau in Weber - öfterreieb, entftcht auf bem ©ranitbocblanbe bt§ fog. SBalboiertelg im SBeinäberger 9Batbe au§ bem ©rofien unb fileinen .H. unb münbet nad) gewunbe= nemSauf (136km) unterba!ftfirem§bei@rafenW5rtp. Santo, £>orf in SRorbpollanb, f. Eamperbuin. Kampagne, f. (Jampagne. — 3m Seewefen bebeutet ff., Sampan je ober Sä) ans e baä im hiuterften Seite be§ 5d)iff3 über Bern Dberbed an- gebrachte unb fid) mit ber obern Alädie ber Weblina, i f.b.) oergleicpenbeßalbbed. äfteift befinf en jid) in ber ff. SBopnräume für Sdnff->oift;ievc ober fpaffagiere. ffampagnereitcret, f. Kampagne. ftampanen, deine ffafematten ber attitat. Se= feftigung§mamer uim 3wed ber niebern ©rabem beftretebung burd) ©ewehrfeuer. ftamptinje, im SeeWefen, f. ftampagne. Jtämpc, bai männlicbe Sdjwein, f. Sd)weiue. Kämpen, S tabt in ber nteberlänb. SßromnjC ber pffel, ©nbpunft ber (ientralbabn, am linfen Ufer ber j Dfiel; über bie hier eine neue S3rtt(fe führt, bat (1892) 18908 0-., vier alte Jbore, fd)öne Sßtomenaben an Stelle ber alten AcftungenHnfc, eine grof;e St. Oiifolai; : firrte, fatb. 3Rarienfird)e (14. Jahrb. l, ein Nathane | (1543 erneuert) mit Stahlen unb einem fchöueu 'Saale, ein Seminarium ber fog. d)rtftl. = reform. ; Mircbe, toeldje fid) ( 1830) oon ber augemeinen nieber= tänbifdjen reformierten getrennt hat, eine i>iilitdr lehnte; (5'ifen , 3Jcafd)inen= unb (figarreufabrifen. £äglid) geben Kämpfer nad) .{wolle unb nad) llmfterbam. Sa§ oon ben jroei öaüptmünbung§= armen ber ?)ffel unb bem ^uiberfee gebildete ffdmpereilanb, eine fruchtbare Snfel/ ift nterf= wflrbig wegen ber patriarcpalifcb/en ©ebräudje ihrer SeWöpner. Sie gehört ber Stabt, bie baber tait feine ©emeinbefteuer erhebt. ftampcrcilanb, i. ffampen. [toxylon. ttampciriii'liol; I O'ampedu'bol; I, f.Haema- ftämpefifer (bau.; fd)Web. kiimpavisor, b. b. Öetbengefange), biejenigen attbän., attfepweb. unb attnorweg. SJotfitieber, bie ihren Stoff au§ ber att= norbifdien Dhitbologie unb .fielbenfage fd)Bpfen. Sorgetragen ttmrben fie meift mit ©efang unb jum Same. Sie ätteften ff. finb bie bänifdjen; fie (äffen fich bie in« 13. Jahrb. »erfolgen. ©eblüt/t haben fie im 15. 3aW)-i erbalten haben fie fich nament tid) in Norwegen bie jur ©egenroart. — Sgl. iv 5rii«, Ubfigt oyer be banffe ff. og jyoUefange i.Hopenb. L875); Dtofenberg, jflorbboerneä Stanbllis, *.Bb. -i Cebb. 1880); 3- Steenftruy, Sore ,volfeoiier fra SKibbetatberen (ebb. 1891). fiamufabli-r, f. Spizaötus. Jtampfbnntam, f. 3ib«gfäntpfer. Stampfer (ffamp^er, ffampbor, Canvphora), ein eigentümlid)er, einem feften dtberijdum Dte Oer gtetdjbarer Stoff, ber au§ bem öol3e unb ben SBtät '.Hvtifcf, bie mau unter ii derm tern be§ ffampferbaumä (f. Camphoi-a) gemonnen wirb, gur ©eminnung be§ geioöbn lieben«, ober 3|apanfampfer§ werben bie Säume aefätlt uno bie Hein aebauenen Stürfe einer primitioen 2)eftil-- lation mit SBajfet unterworfen, wobei bie 3Baffer= bämpfe ben .H. unb ba§ ftüfftge ätberifdie ßl mit^ reiften, gn beu mein au-> .^oljtdften beftebeuDen SBortagen oerbidjtet fid) ber ff. in aohu oon fleineu ] .Hörnern unb .«ruften unb inirb oon $tit ;u ,)eit | berausflefratu, burdi Slbgiefjen unb fjsreffen nad) SKögtid)!eit oon bem anhafteubeu ffampferöte ge= trennt unb in mit SBtei au§gefd)Iagenen ffiften iJuhbeu) oon 70 bie- 80 kg Jubalt nad) Suropa perfdjifft. .vuer wirb er burd) noebmatiae Sublima tiou gereinigt unb in Aorm oon etwa! gewölbten ffudjen im ©ewidjte oon 4 biä 6 kg, oerparft in Aäijern ;u 250 ki;, at§ raffinierter ff. in ben >>an i bei gebrad)t. SReuerbingä befd)äftigt mau fid) and) in Qapan felbft mit ber Raffination. Ser Ä., |',„l 1 1,;<>, i|'t ii'eifi, gtänjenb bitrebfebeinenb , fro itallinijd), oon penetrantem eigentümlichen ©erud) unb ©efdjmad, teidjt entjünbud), eerftudjtigt fid) nad) unb nach au ber 8uft fchon bei iiemöhnlidier Temperatur, fcbmilU bei 175 C, fiebet bei -»Ol" C. unb löft fid) leicht in l'llfobol, 'iither, fetten unb atberifeben Clen. Ju SBaffer, auf bem er (d)Wimmt, ift er nur wenig töätid). Tureb Setjanbetn mit Satpeterfciure wirb er in bie ffampferfäure, Cio H10 0., = Cs H14 (COOHI, , übergeführt. Sein fpec. ©ewicht ift 0,98. ff. mirb in ber 3Bebiäin in Aorm be» ffampferfpirituS , ffampferbfö, ffampfer= liniment'5 unb ffampferwein^ (f. bieje Ülrtifel I äufjer= tid) aß flüdniiiee ;llei,iiuittel bei ©id)t unb vJibeuma: tiSmuS bäufig angewanbt. innerlich wirtt er in (leinen ©oben berubigeub, in groneru erregeno auf ba§ SReroenfpftem. Jn ber Jechnif finbet er in 6e- beutenbem Umfange bei ber Eellutoibfabrifation fowie at§ iUottenmittel, auch in ber A-abritation ber Svnengftoffe Serwenbung. öauptmärfte für H. ftnb Sonbon unb .vSamburg. Japans (3'rport betrug 1891 : 39696 SPifuts-, 1892: 28776 $ifut§ (1 iUful 60,48 kg). ®ie Sfrobuftion auf gormofa, bie früher fehr bebeutenb war, ift in ben letjteu fahren erbeb tid) uirüdgegangen unb bbdiftens auf 4500 §ßitut€ Uifibähen. .sSamburg führte (1892) 115888 2>oppeh centner rohen unb raffinierten .tt. im Sterte pou 2,s 3.Uill. SK. ein. Ter .H. war ®ried)en unb jRömern unbetannt unb tarn erft burd1 bie Araber nadi @u= ropa. — 3luf;er bem gewbhnlidien fi. fennt mau notb beu SBorneotampfet, aud) SSotneot ge= nannt, pou Dryobalanops (.Amphora Golebr. ab ftammenb, ber feiner djem. Sufammenfejjung nad), Cj0 H1S 0, mitber unb aromattfdjer riedjt; bei Te ftillation mit Wafferfreier ^oSpborfäure gebt ein .Hohlenwafferftoff, C]0H16, über, ba» SBorneen. Jn ben europ. Mantel gelaugt er nicht, ba bie Oftafiaten für ihn eine befonbere Vorliebe haben unb ihn fehr hoch bejahten. .Hünftlicb laßt er fid) burdi Sepanbetn pou ff. mit mctallifcbem Diatrium unb i'lltobol gewinnen. Sbenfowenig gelangt ber Stumeatampfer, oon Blumea balsamifera HC, einer ffompoftte Ifbiitac-, abftammenb, nad1 (Suropa, fonbern wirb unter ber 33e ;eid)nung SR g aif a m p f e v in (Jhina perbrauebt. ff. würbe aud) im Saoenbetöt, Satbrianöt, SBurmfamenöt, SteinfarnBl u. f. w. gefunben. Sine befonbere Stit oon Jt. feht fid} au-> bem^feffermin^bl ab; er beifjt 0.)! entbeut amp fer. Ter fog. türtftlidje ff. ift eine bem ff. fiontid) riedu'nbe -iHTbiubung, C10H„ Cl, bie man burd) iüt, finö unter (? aiiijuiiirtii'n. Stampfer — Mampf formen 79 (limoirtung oon Gblormafferftort auf Serpentmöl erhält. 2lu-5 ihm läfst fid) burd) SSebanbetn mit @i§= «füg unb Kaliumacetat unter Ttuä unb Serfeifen ber gewonnenen Alüffigfeit öorneol batftetten. Tor Same .U. hat übrigens in ber Chemie eine roeitere Huäbebmmg; man oerftebt barunter eine am;e 3(n,;ahl, zu Pen Terpencn in naher ^Beziehung nebenbei-,' frnftalliniidier, flüchtiger, ftart riechenPer. auä ' ', H unP 0 heftehcnPer Körper oom übaraftcr per 2lltoboie ober Mono, welche als SBeftanbteile verfdnebencr ätberifeber Öle oorfommen, ;.& 2)ieu= thol, 2llantol, ^atfduuüifampfer, ß-ucaUiptolu.D. a. Kämpfer, gmpoft, in Per Saufunft berjenige Stein hei Sögen cPer Simä hei ©eioölbeu, burch melden Pas SBiberlager befonberä ausgezeichnet roirb. St loirb entloeber als eine einfadi PortrctenPe platte ober als ©efim*. Sapitäl u. Pgl. gchilPet. Sei Tbüren mit Oberlicht nennt man .H. aud) Pen Quer: riegcl oPer bas feg. Sosbolz, gegen welchen Pie Tbür- flügel anf eblagen unb auf bem baä Dfeerlic&t auifitu. Kämpfer, öühnerraffe, f. Kampfbühucr. Kämpfer, Engelbert, gorfefeungäreifenber, geh. 16. Sept. 1051 -,u 2emgo, ftubierte zu Königsberg SLllebigin unb nuirPe 1683 Sefretär hei Per fdjtoeb. ©efanbtfd)aft in Werften. 1685 nahm er auf Per boUänb. Älctte, Pie bamalS im Sßerfijdjen 5)ieer= bufeu treuste, als 3cbifjscbirurg Tienfte unb lernte Dabei Arabien, Jjinbuftan, 3aüa< Sumatra, 6iam unb Japan fennen , in locktem letUern VanPe er jroei Jahre oenocilte. Sad) feiner Sürffebr 1694 mürbe er in feiner Saterftabt Veiharjt Pes ©rafen zur 2ippe unb ftarh 2. So». 1716. 2lm hetanutefteu ift er bitrd) [eine beutfdj gefebriebenen unb oon Sd)eud)3er ine- tjnglifdje übertragene «History of Japans (2 S8be., Sonb. 1727). Tiefes für Japan flaffifche SEBerf erfchien franjöftfd) (6aag 1729 u. 1732i, bollänPiicb rAmftcrb. 17:!:;) unb beutfdj (-tSöbc, Semgo 1777 u. 1779). Slufjerbem öeröffent= lichte er «Amoenitatum exoticarum poetico-poli- tico - physico - medicarum fascicuH V» (Setngo 1712). reine «Icones selectae plantarum. quas in -Taponia collegit» liej>33anfs (Sonb. 1791) unb einen 2lus;ug aus bem «Diarium itineris ad aulam Mos- coviticam» 2lPeluug Pruden; Per hei weitem gröjste Teil (einer an wichtigen Beobachtungen reichen vanPfdiriften liegt ungebrudt im Sritifdien2)cufeum. Kampferbaum, f. Camphora. C ftiubifchcr K., f. Dryobalanops. ftampfcreic<, ein zu Pen liolb (freams gehöriges KoSmetitum, roirb bargeftellt, inbem in 500 g l'canbelöl So g SBalrat, 30 g »eifjes Sadis unb 60 g Kampfer gelöft unb uadi 3ufaH oon 500 g SEBaffer unb 4 g SoSmarinöl eine febaumige Salbe Paraus bereitet roirb. Kampfcrgeift, f. KampferfpirituS. Kampf erliniment, f 1 ü * t i g e s ober f I ü di t i g e Kampferfalbe (Liuimentum ammoniato-cam- phoratum), eine loeifse, bide gluffigfeit, bie als gin= reibung »erroenbet wirb. Sad) bem Sltpeibucb für Pas ©eutfdje Seid) hefteht Pasfelbe aus 3 Seilen Kampferöl, 1 Teil lliebnöl unb 1 Teil i'lmmoniat- flüffigfeit. [f. Camphora. Kampferlorbeer, fooiel mie Kampferbaum, Kampferöl (Oleum camplioratum), nach bem Arzneibuch für bas1 Teutiche Seid) eine Söfung oon 1 Teil Kampfer in 9 Teilen Dlioenöl. — Slu&erbem bezeichnet mau mit K. uodi ein neben bem eigent= li*en Kampfer in allen Jeden Pes .Kampferbaums Port ommenbe« Pidflüffiges Öl oon taiupferahnlichem ?(vtitf[, bie mau unter S uer ®erud), loahridH'inlidi eine Vöfung oon Äampfer in einem Kamphcn. Kampf crfalbe, f 1 ü dj tige, f. Sampferliniment. flam pf er f pir it iu< , K a m p f e r g e i ft I Spiritus camphora t us), nach bem Jlrjneibud) für Pas Teututv :Hcich eine Söfung oon 1 Teil Kampfer in 7 Teilen äBeingeift unb 2 Teilen SEBaffer. K. toirb jit (5"tn- reibuugen u. bgL oenoenPet. Kampf errocin (Vinum camphoratum), eine meifje trübe Alüffigfeit, Pie nad) bem 2(r,neibucb für bas Teutfche iHeid) aus 1 Teil Sampfer, l Teil 3Bein= geift, 3 Teilen ©ummifd)leim unP 45 Teilen SSBeifi mein hefteht. K. roirP meift äufserlid) angeioenbet. Kampfformen, Pie älrten Per Durchführung eines ©efechti. l'tan unterfd)eibet bie gefd)loffene unb Pie jerftreute .Hampfjorm (.HampforPiumg, .vednarti. ' Tie gefdUoffene Kampffonu be= jtoeett bie ourd) bal .uommanbo jufammengefafjte, gleichmäßige Thättgteit einer auf engem Saum ui iammengePrängteu SDiaffe. früher mar Pie ©röjje biefer Swaffen "nur burdi Pen Sereid) Per fie nodi heherrfduniPen .HommanPoftimme hegrenU; Pie ge iteigerte Aeuermivtung nötigt jeKt ui roeiterer 3°1' [egung Per gefd)loffenen Körper. .Jn Per ?er ftreuten Drbnung ift Per einzelne nidn peinlich, an einen heftimmteu iMaU, an Pie Haltung Pes Körpers unb an Pie .ftanPhahung Per SBaffe burd) eralte ©riffe gebunben. Dafür roirb oon ihm Urteitefraft, fbrperliche ©eroanbtbeit, Hühnheit unb celhitoer trauen, @efd)icttid)teit im ©ebraudj Per SBaffe uup in ber Slusnühung bes ©elänbeS fomie unau»ge= feRte i'lufmerffamieit auf feine Aührer geforPert. T ie @ntfd)eibung Pes 3 nfanteriegefe d1 1 s liegt in Per jerftreuten Drbnung; Per cdniuen fdioarm ift Pie öauptlampfform Per Infanterie, in loeUfer Pas @efed)t eingeleitet unP meift aud) bis jur Sntfdjeibung Purchgefübrt loirP, loähreuP Pie gefdnofiene Drbnung ihre Sebeutung behält für "öereitfehaft, :)iüdhalt, t5rfaR für Pie Sd)üjjen= fdiroärme unb als treihenPes, zuweilen ausfdilag- gebenPes Üioment. Tie Kaoallerie ficht ihre A>auptgeicditstbätigfeit meift in Per 3Bud)t Pes ge iehloffenen Jlnlaufs. Tie Artillerie tritt im ©e= feebt nur in geöffneter t'inie auf; Pie 2(usPrüde gefd)lbffene unP jerftreute Drbnung [äffen fid1 auf fie nicht anroenPen. (über ©efd)loffene Drbnung f. ferner i'inie unb Kolonne; über 3erfrreute Drb= nung f. SdniRen.i ©efd)id)tlid) PenfanirPige B. gefdiloffeuer C rbnung finb: Pie ^halanr ber ©riechen unb fflfacePonier ; bie Segion Per Sömer in ihrer anfangs phalanr artigen, bann in Per Preitreffigen 3Raniputar= unb fcbtiefjlid) in ber breitreffigen Ko horten = fteltung. Ta? eigentliche ÜKittelalter in feiner regetlofen Mriegführung, in Per Per Seiterfampf eine heroorragenPe Solle fpielt, zeigt feine charat= teriftijdjen gefcbloffenen .H.; im fpätern SDlittelalter erfcheint Pie ©ePiertorbnung ober Per Raufen Per SdMoeizer unP SanPsfnedne. 2lus biefer gor= mation entmidelt ftd) bie Terj.ia Per Spanier. Pie neben Per nod) aus 4>ifeuieren hefteheuPeu Öauptmaffe bereitä Sdjüfcen i il'fustetiere i in he= fdiräntter ;]ahl oerioenPet. Tie Pann folgenPen ® r ig ab efte Illingen lafjen Pas1 Aeuergefccbt be= reits als öauptfadje erfdjetnen, ohioohl neben Pen lUustetteren audi nod) Die $ileniere in Pen Segi= mentern oertreten finP (f. Sieberlänbifdje Srigabe= ftellung unb Schtoebifdie Srigabeftellung). über Pie roeitere Untmidlung ber S. f. geuergefed)t. miät, jjnb unter 6 aufjuiu^en. - föampfgenoffentierane — Mamptulifoit Sampfgcnoifcuucrcinc, {. Kricgerporciuo. Kampfgerichte (Judicia duellica), ©crioMe, bei bciien ber .-liivifamrf jut rechtlichen @ntf$eibung Diente, waren im äRittelalter Privilegien gewiffer Stfibte unb Serren, }. vu. ber Stabt SBürjbutg unb beä Burggrafen »on Jcurnberg. Stuä bem 13. ,\ahrh. hnben iieb beüimmte Bcviduifteu übet ben acvictu= lid)en 3toeifampf(Äampfred>t, jus duellicum) im Sacbfeu mir Scbwabenjpiegel unb anbetn SRecotS: bmteru. über Beobachtung ber Kampf regeln waduen eigene S ainpfridjter. Seit rem 17. ,"\ahrh. Eamen bie gerichtlichen oireifäntpfe ilb. Kampfbahn, i. Mampiiaufer. Knnipfbaitbirhuhc (fr;, gantelets) gehörten im 15. unb 16. ;\abrb. >u bem ülnng'eug i ber [Ritten rüftung unb waren entweber Aiugorhanbfdnibe (ä doigts sepaivsi oDer Aaujtbanbfdnibe (moufles). Kamprlnihiicr , Kämpfer, jum 3t»ede ber .öahncnfampfo UTfprünglid) au§ bem Sanbbutm cruu-htetc, fpäter burd) @inmifd)ung oon Blut pc-> :l'ialaienbubn-} (f. b.) Derebelte Sausbuhnraifc mit aujgeridjteter Körperhaltung, langem Salfe, nadi hinten fcbmälcr merbenbem breitem Stumpfe, nvaifcv SJhiSfulatur, feit anliegenbem, berbem ©e^ fieber, Eräftigem Schnabel unb beben, ft arten, gut ber ernten Beineu. S§ giebt fed)§ Bartetaten: li Tic alte englifdje, mebr Vanphuhn= al§ ÜJRalaiehf orm, mittelgrofj, mit einfachem, aufrechtem, inittelhobcmKamm unb langem, Dottern, aufrecht ge rragenem Sdjwanje; 2) bie englifdje, größer al§ Die oorige, mit Keinem einfachem, auheehtemKamm nur mittellangem, fdmurlfebrigem,faft wagemtt ge= rragenem Schwange; 3) bie belgtidn\ ber Borigen äbnlidj ; jebod) beitebt berKamm au§ einem niebrigen breiten SEBulft, bie greine uud fd)h>evfte ; 4) bie cor n= ni allif d)=inbif d) e mit f [einem, breireibigemSamm ; "n Sumatrafämpfer, beren Stumpf uud langer üppiger Schwan? mebr magerest getragen wirb; 'ii Die mehrfpornigo, Deren Sahne fünf Sporen an jebem Saufe baben. Sitten Barietdteu gemeiw fdjaftlidj ftnb bal naette rote ©eftdjt unb Heine rote Cbrlappen. Sie gjarbe ber Singen ift Derfdjieben, ebenfo bie beio ©efkberä unb ber Saufe. Behuf-:- SBer wenbung ;u Sabnenfämpfen werben .Hamm unb Kebllamn abgefdjnitten. Ben allen Bartetäten ift nur Die alte englifdje auch eine burdi ibr von trefflidie* Sleifd) nimlidu\ Kampfläufer , Kampfbahn, .Hollevbabn (Machetes pugnas L., f. Jaicl: StehDogcl I, ."via. 6), ein ui Dem Sdjnepfengefdjledjt gehöriger Öogel De-:- nbrbl. Ihiropa* unb 3lften§, Der eine etroa§ geringere ©röfje, aber etwa* bebeutenbere A-lugbreite all Die äBalbfdjnepfe bat. Tic 3Ränn= .ben ;cidmen fieb im Sodscitetleib Purdi einen namentlich, oberhalb ber Bruft ftarl entnudelteu .überfragen au§ , Der feine tonftante jvärbung be= nnt, vielmehr inbioibueö aufeerorbentlidj Paniert. Sie führen miteinanber an burd; jahrelangen @e= bramt» feit beüimmten Bläuen ihre-;- BrutrcDier« ^eidbvlid1 aiK-iebenDc, aber unblutige Kämpfe auf. ,\u Den Bolüren Der ;oolog. ©Arten üben fte burd) Diefe Kämpfe grofje •Jln;iebung-:-Irait au§. Jllljähn iieb im Arühiabv werben in Jtorbbeutfduanb unb .■öollanD eine größere Slnjabl berielben lebenb c\c- fangen unb für 2—3 'AK. bak rtüd in ben jjanbel aebradjt. ;Hl-> JJahrungemittel vetdn mau biefeu ein ©emenge Don iiebarftem ijleifd), ©ameelen= fchrot uud Bleinbiet. ftampfrcrtit, Jlam»frict)tcr, f. Hampfaevid te. lÄrtifrt, bie man uuicr H reviu Mampffpiel, ein bei fefttidjen Beranlaffungen oetanftalteteS Steffen ber ftörperlräfte, ein »Ringen um ben Sieg, auf ben nicht feiten eine jjeftgabe, ein Bvei-i gefeöt ift. (S. Slgon, Athlet ,"©tabia= toten, ©ömnaftif, 3ft^mifd)e, Kemeifdje, Dlumpifdje Spiele, Sßptbten, amtier unb SBettturnen.) Jtnmpf Urne* Sofein, bie Überfeming be§ engl. Struggle tbr lit'e, f. Tariiuni-Muu-;- lBb.4, S.819aJ. älud) llialtbu-> fpridn fiten im «Essay on the principles of population» (1798) Oon «strogglefbr MampfrüUc, f.:KetovfiPu->uHle. [existent & . ttnmpbautcit, äbolf .s>erm. ßeinr., prot. Jbeo= log, geb. 10. Sept. 1829 ;u Solingen, ftubierte in Bonn, iro er fidi 1855 habilitierte. 3m gleichen "sahre ging er al;- 9ßri»atfehetär Sunfeni uud il!it= arbeitet an beffen «Bibeltoert» nad) öeibelberg, lehrte hier audj an ber Unioetfität unc lehrte 1859 mit Bunien nadi Bonn jttrüd, >ro er 18tj:3 aufeer= orD., 1868 orD. Brofefior mürbe. Gr peröffentlidjte : «Sa§ Sieb *Dlo\e§» (Spj. 1862), «5)oJ ©ebet be^ öetrn» (Stberf. 1866), n®ie öagiograpben be§ Sitten SBunbeä übevfeiu unb mit erfldrenben 3ln= merfuitineitperfeheu- (Spj. 1868), «Sie (Ibvonolociie Der hehr. Könige') (Bonn 18831, «3)a§ä8udb Samel unb bie neuere ©efd)id)t§fotfd)ungi> (2pj. 1893), «Sie berichtigte Sutherhihel» (Bert. 1894). Hniitplieii, ju ber ©nippe ber Serpene (f. b.) ge= boveuDer.Hoblenii'aiferftoffponbcr3ufammenfeRung ('ioH10, ben mau au-> ber liblovniaffevftoffperbin= Dana bes Binen-j (f. b.i ober ber Terpentinöle burdi Behanbeln mit Kali erhalt. Jenadjbemangemanbten falifauren Terpentinöl erhalt man rechts: ober lmtc- = Drehenbec- fi . ; entere-:- loitb ~Jl u it r a t a m p b e n , Unteres Seretampben genannt. Ta-> ß. ift ein hoftallifterenber fiötpet, ber bei etwa 50° fdimiljt unb bei 160 iieDet. Surd) Dyttbation mit ©btom= fäuw entfteht Kämpfer. Miiniplicr . f. Kampfer. flatnpbm , ein iehr forgfältig reftifijiertce Ier= pentinöl, iaS porübergebenb ak- Veucbtmaterial ge; bient hat, aber burd) Da-> Betroleum Derbrängt mürbe. (©. au* Jllfohol, Bb. 1, 5. 409b.) Mamphor, f. Kampfer. , alä J'Janb unb .viir.bPDenbeleg benutuer platten^ förmiger Stoff aul einem mit einer ©eWebeeiH= ober Unterlage »etfebenen ©emifd) poh Kautfchut, ©utta= perd)a unb Rottpuloer. ©egenwärtig ift Da-;- K. für Den angegebenen .Smed burd) ba§ Sinoleum (f. b.) ijt, (inb unter 6 aii'j'.iuidif.i. Vuiuipö -- MiimtKijatfa 81 »crbrängt unb Wirb börfifton* 110* ftatt beS SeberS ;uv öetftellung »on -Jlbuchvicmcu, 9Jtefferpuöbret= tern u. bgl. »ermenbet. Mo «Uli!, Mail Stlb. Ü bviftopb yicinv. »on, pveuf;. Staatsmann, geb. 16. Sept. 1769 ,ui Sdjwerin, würbe 1790 Slffeffor bei cor Suftijfanjlei in 9ceu= itretilt, 1792 ffansleirat unb 1798 »on ber [Ritter: khait uim Seiftfcer beS öof= unb Sanbgeridjti Der öerjogtümer SJccdlenburg erwählt, i x< »4 er nannte Um bev Jtöuig »on ^reuften mm 9teid)S~ EammergericbtSaffeuor in ÜBefelav. 9cad) 2luflöfung öeS iReid)S blieb er in ÜBefetar unb nabm bis 1809 an ben noeb ,ui erlebigenben ©efd)dften bc-> 9teid)S: Eainmergerid)tS teil ; is 1 1 tarn er in ben C bcvappelUv tümSfenat beS preufi. .ftammergerictfts, würbe 18"12 Dortrageuber iRat im Departement ber bbbevn 93_o= lijei, 1 s i T Tivettov iiirl>oli;cimiuiiteiium unb 9Rit= glieb beS Staatsrats, 1822 erfter 3>ireftor bev Unter iid)tSabtei(ung im KuItuSmintfterium unb 1824 auch Tircttov im ^uitiuuiuiiterium. 1832 mürbe er j Juftijminifter unb mit Aovtfübnina ber ©efetj= vemfiou unb oberften Seitung ber Juitiiauaeleacn: beiteu in ben iRbeinprosinjen beauftragt. Seine Eingriffe in bie rbein. iRecbtfpredninfl »ermittelten Um in Streitigfeiten mit ben vheiu. :Kicbteni, bie ihn »eranlajsten, 1838 jurürf gutreten ; 1*4:.' würbe er mit ^Beibehaltung feiner Stellung im Staatsrate penftoniert. @r ftarb :'>. 9ioo. isi;> in Berlin, .u. mar eins bev eiuflufn-cichftcu lltitalicber ber 9ie= atttonSpartei unb einer bev eifrigften Demagogen: »erfolgcr. (5'v fdvrieb: nSSciträge sunt mectlenb. 5taatS= unb $rioatred)t» (6 33be., Sdjmer. unb Dteu: itrelitt 1795—1805), «iDcedlenb. 9ted)tSanfprüd)e» 1 2 S3be., iRoft. 1800—4), «Cvhutredbt bev öerjogtümer 3Re preufj. StrafgefefcbudjS» (Slbteil. t— 3, ebb. 1846). Sind) gab er 1814 — 4r> bie «3abrbüd)er für bie preuft. ©efehgebung, Died)tSwiffenfd)aft nur :Kcdu*permal= titng» unb 1817— :üi (bes. 1843) bie «Slnnalen ber prciift. inner« StaatSoerwaltung» heran*. ftamrat, aud) ftomrat, bulgar. Kolonie im RreiS Senber bcS vuff. ©ouocrnementS S3effarabien, am Jalpucb unb an bev Strafje »on .Hüdunem nad) J*mail, bat (1885) 6186 §., ißojr, letegrapt), gWei Stirctjen, 9tealfd)ule, 3lderbau,£öpferei unb Färberei. Jn Ä. befinbet fidi bieöaupi»erwaltung aller bulgar. Kolonien in 33enarabien. ßttmrüp, fanSfr. Käma-rftpa, Diftrift mit gteid)= namiger öauptftabt (12000 ©.) in bev inbobrit. 3ßro»inj älffam, ,;u beiben Seiten beS SBrafmiaputra. "Kadi 91. fteigt bev 93oben ut ben StMiotaubeva.cn, im | 2. ju beu fttjaftibergen an; an ben Scorbabtjängen ber tefetern befinben ftd) bie Jbceaavteu ber europ. ^flan,;ev. .«. hat WM qkm, (1881) 644960 @.,bar* unter !U,t s$ro,?. .viinbu, 8,2 *J5ro5. 3)loI)ammebaner. ftnnifiii, SBinb, i. Ü'bamftn. • M aiirttjt, S a m p t i, engl. Kamptee, danbelSftabt im Siftrift 3tagpur bev inbobrit. Eeittraiproninjen, am Maubau, an bev ßifenbat)n SRaipur=9cagpur= ■ SBombap, bat (1891) 4:!15!i GL Tic ^eiucbuev treiben beträd)t(id)en öanbel in grobem Wemebeu, europ. .Uuvuvaveu, ^aubol,; (glbfjerei), Salj, SSiet; , äätodIjM!*' Sonbcrldtionä fiejitoii. 1 1. 51ufl. x. unb ©et reibe; bev öanbel mit IctUcvm liegt faft gans i« ber 6anb bev .Uaujleute an-j SDlartoar. jlanitfrriabälcu, bie 0''intuobnev »on Ram= tidiatfa, aud) steinten genannt (fie felbft nennen fid) M eoid'fdia, b. i. SJcenfdjen), geboren ni bev norbifdien gemijd)ten QJruppe bev ".'.ifongolenäbu- lidien, molineu an .Hütten unb Tvlüifcit ber füboftl. Öälfte bev öölbtnfet. Sie ff. i'iub auj etwa 1200 unammeugeidimoUeu, evudlneu ftd) fümmevlidi 00m §ifd)fang unb werben buvdi Sbpb,i(iS unb Ivuntfuebt ftavt beeimiert. ftnmtiriintfrt, öalbiniel im äujjerften 9iorboften älfienS, bilbet beu SBejiri iJJetropamlowS! beS vuü. jtbir.ßüftengebieteS, ift 270000 qkm grofs, 1350 km lang, 225—450 km breit unb im C. 00m SSering= ober fiamtfdjatftjdjen äReere, im SB. 00m Cdnnifi fd)en OJceere umgeben, ff. evitvedt iidi 001t S3i!.s. nad1 iR9i£ . T ie )üblid)fte Spitse bev öalbinfel iit bai fiap Sopatfa unter 51° 4' növbl. 33r. unb 154" 22' öftl. 8. »on ©reenioid). .W. ift von bolien ©ebirgen burcbjogeu, bereu bödifte Spieen fidi uiufdu-n bem ">:;. uno 54. növbl. 93r. befinben. öiev teilt fidi bev GüebirgSrüden in uoei '.'Ivntc; bev bftlid)e läuft pa= rallel mit bem 9ReereSufer nad) Dlorben unb fällt in fteilen gfelSgruppen iu-> 33eringmeer ; bev loeftlicbe iit niebriger. jn geolog. ßinfid)t ift bie Dultanifcbe Jbätigfeit bemerIensrDert,biefid)Oom62.°nörbLS3r. an buvdi baS öeroortreten von -_'l lieif;eu Quellen (biS 106 C.) äuf-.evt. Bmifd)en bem 58. unb ~ü. finbe« fidi bie evfteit, jetit bereit* erlofdiene« S8ul= fane; 00m 57. növbl. S3r. an bie- gur SübfpiUe ber yialbinfel ift baS ganje öftl. Ufer fern: reid) an teils nod) tbätigeit (12), teils erlofdjenen (26) 3S«l!anen. Unter ben evftevn fiub bie bödifteu bev .HlfutfdYio (4.S77 ml, bellen leltte Sruption 1854 ftattfanb, unb ber idiinieljutfdi (3215 m). heftige ßsrbbeben iinb häufig. Tie SBeftfeite ber öalbinfel ift nur »on niebrigen 33erg= unb öügetreib,en burd)gogen. Unter ben äRineratien finb Safalt, 'llianbelfteiit, Jradiut 11. a. »orlDaltenb. Slud) Stupf er, DRagneteifenftein, 33raun!ot)le unb Sernftein finben fidi in großer ORenge »or. «. ift ucn jatylreidjen Alüffen buvdi; ftvömt, »on benen ber bebeutenbfte, bev Aluft M., bie .vialbiujel in einem großen steile ihrer Sänge buvdifliefn. Sin ihren Ufern liegen bie fruchtbaren Vanbftridic, mo man .viafer, ©erfte, SRoggen, Mav toffetn unb ©emüfe haut, uiahveub ba-> übrige 8anb fidi fuv tie SSobenfultur nidjt eignet. Ta-> .Wlima iit ftr enger, als bieS nad1 bev Sage SU erwarten wäre; ber SBinter loähvt nenn 3Ronate. Tie mittlere Temperatur »on SßetropawlowSl ift für baS ,\abr +2,29°, für ben Januar — 8,4, für beu Juli I 14, 1; c "AUiltcr ift eS nur in ben ©e= hirgethälevu. Grtnfte SBälber »on Aidueu, fogar »ou Jfugatanueu bev gegenüber Liegenben norbamerif. Hüfte, unb Saubwälber ber GsrmannSbirfe finb hiev nod) ;u grofjer (anbfdjaftlidjer Sd)önb,eit, befonberS in bev öftl. öälfte bev öatbinfel, entfaltet; mächtige Stauben, Sotbengewädife »on loalirbaft bäum artigem SSucfjS liehen ihr eine« meriwfirbigen (ibaiaftcr. Tie loeftl. .Hüfte bietet »ielfad) fumpfig= moorige Jlädjen unb führt mit einer ^nierciform bev 3irbeltiefer in Srummboübeftänben ut ber avtti= fdjen aIovu beS IfdjuftfdjenlanbeS über. Tic ©e= wäffer finb ungemein reid) an $ifd)en, befonberS SacbSformen, ba-j 1'fecr an SBalen, :)(ohhen, .Hahel jauS, öeringen unb üSafferuögetn. Sßon Säuge= tieren giebt eS namentlid) fduoav;e 33ären, wilbe SRenntiere, SBötfe, Aüdife, Ottern, ,!ohel, öermeline, 6 82 SctmtfdEjatfaBtBer — Farial (SBritifdjer) Öafen, Murmeltiere, wifbe Schafe u. a. m. Cine gang befonbere 2trt Don öauSfmnben erfdjeinen wenig oerfdjieben oom SBolfe unb werben 311m Sieben bei ©erlitten oerwenbet Tic eingeborene SBeoölferung jlnb bic fiamt)4a= balen (f. b.), bie Sorjaten unb bie Samuten. Sie gahl berfelben beträgt einige Saufenb. Sie Scrier befteheu meistenteils nur ouä einigen ©cheften. Sie früher beieftigten Sptätje SSgiUI, SBolfdjeriegl unb iftif ebne =fiamtf (bat §1 bienen jeht al-? Stufenfc baltSorte ber .uofaten, bie oon hier au§ ben 3afjat (f. b.) eintreiben. Sie berrfd)enbe [Religion ij't bie griedjifd); orthobore; nur einige .Horjafen = unb Ifdmftfdumftämmo Milbigen noch bem Scbamanen= bienfte. Sie (Singeborenen hanbeln oon ben Kauf= leuten au§ Sßetro»amIow§f unb ©ifbiginSf ij. b.i labaf, 2bee, 3ucfer, Stiehl, tupf erne fiejfel, glinten unb Sßuloer gegen Sßelgwerl unb gifdje ein. Sie Kujfen nabiueu .u. @nbe be;- 17. Sahrfc. in Sefife. 1696 grünbete SBtabimir SltlaffoW mit einer ((einen Schar reu .Hofatcu au§ 2lnabor bie Stabt ] Kif$ne=fiamtfcbatsf unb KobeteW 1701 äSolfcherjegt Seit 1760 Würbe 8. burdj iDtarineoffigiere reu Ccbot-M au§ vermaltet. 1803 würbe ei- 311 einem befonbern Slbminiftrationäbegirl erbeben, ber 1812 ! bem ÜRarineminifterium untergeorbnet würbe. S)er Süj ber Kegierung befanb fid) gule&t in 9ßetro»aw= ! totoöl (f. b.). 1855 tourbe 8. bem 8üftengebtet uigcteilt. Tic bebeutenbften Keifen, bie im 19. 3abrb. liierber gemacht hmrben, jtnb bie Oon .Hrufenftcru, «oticbuc, Sütfe, ßrman unb ,H. öon Sitmar. — SSgL Sßetermanni «SRttteilungeivt (©otlja 1891). ftamrirtiflffnLiilicr nennen bie Kaud}Waten= bänbler ben Sßelj ber Sffleerotter (f. b.i. Samtfdjatfifdn'tf *))lcev, f. [Beringmeer. Slamt)frf)bai Ib. i. Sdjitfbai), Heiner 3Keer= tu Jen ber ßalbinfel Stirn, weftlid) oon Sewaftopol unb öftlid) bem Map 66erfone8, biente 1855 bei ber [Belagerung ben Senuiftopol ben grangofen al§ Öofen nur Sepotplalt. I5'r mar gegen SB. unb S. ftarf öerfefcongt. ftamvifchin. II iirci^ im jübl. Seil be§ ruff. ©ouöernementä Saratow, rechte [ängä ber ÜEBolga, eben, ftellenwcife bügelig, mit fruchtbarem ÜBoben, bat 12417,8 qkui, 315864 (5'. (barunter 178454 beutfdje Soloniften), Slcterbau, Cbft--, SKelonen , [teUenWeife au* Sabatbau. — 2) fireisftabt im .Hrei-? .«., 190km fübfübmeftlid1 ben ©aratoW,200m bod), redete- an ber SBolga, bat (18901 18034 ß\, 8 raff., l fatb., l eöang. fiird)e,Dbft= unb 3ReIonen= bau, bebeutenben öanbel mit ©etreibe, Tsifd^cu, Salt u. a., eine gifiale ber 8ommergbanf oon Drei. .u. ift einer ber wichtigften ©ta»el= unb ä5erlabung§= pläUc cm ber ÜBolga. ftamiifriiiotu. 1) ftrei* im fübbftt. Seit be§ vinl. ©ouöernementS [JSerm, auf afiat. Seite, am Dft= abbange be§ Ural, eine [Reibe »on öoijebenen, bie it* na'd1 D. gu feilten, mit Dortoiegenb Sdm?ar;erbe, bat 15277,5 g.km, 251968 15'., bebeutenben äWer= bau unb SSiebsud^t, öanbel mitlalg, gellen, 2d\iT; »olle, ein gropes üifen unb Sta^lloert. — 2) firet§-- ftabt im fireisÄ., an ber iliünbung ber itambfcbtoiota in bie [ßpfo^ma nur an ber Sinie 3efaterinburg= Sjumen Per Uralbahn, hat (18921 4727 (?., $oft, Selegraöb,, •_' Strien, eine Stabtbant; 2tderbau, jpanbel mit ©etreibe. fton, glüfftgfeitSmal in vollanb (älterer Sdame bc§ Siters) = i 1, aui ^ava = 1*6 1. Kan. ober Kans., Stbrurjung für SanfaS. JTaurt, ber burdi ba§ fiocbseitSftunber 3efu be> tannte Drt in ©alilaa 1 Job. 2, 1 fg.), Wirb Don ben alteften 9lad^rid)ten über feine Vage au-J bem 4. unb 6. Jahrb. teil-> ,iir|i]'dien [Ragaretb unb ftaöernaum, teil-? urnidH'u Seppbori§ (Diocaesarea) unb $laia* reth gefegt SJielleicbt bat bie Cuelie 2tiu Mana bei er=9tene nörblid) ben Slajaretb ben Kamen biefeä Orte§ erhalten, ©eroölmtid) wirb jebod) ba§ norb= öfttiebet gelegene .Kafr .Henna at§ baä biblifdie.H. be= tradnet. S ie .Urcirgahrer fanben .H. in Ubirbet:Mana, 8 km nörblidp öon Safjurije, ba-3 SRobinfon unb SBilfon .U. eb-SidH'lil (H. in ©aliläa) nennen borten. Mann, Jgibianerftamm, f. Sladfeet. Jtaunrni, Käme eine-? Vanbe-?, beieidniet auf ben Tentnutlern ber 19. unb 20. ägt)pt. Sunaftie ea> fübt. ©nrien, bei ben IMibnijiern ben .Hüitenftrid- ihrer ctdbte, im Sllten Seftament teil-? ^bbniüen, teil-? ba§ Oon ,V?rael in SBefife genommene Sanb ni beiben Seiten be-? Jorban-? ober aud) nur im üh>. be-?felhen. .«anaauiter finb baher in ber 3)ibel entWeber bie ^nbui.iier ober bie von 3§rael unter worfene SBeoöltenmg 1-alaftinas, bie in biete Heinere Stämme (3. vi<. Jebufiter) jerfiet. 3«r 3"* beä .Hirdienbati'i'-? "Jlnguitinu-? nannten fut bie punifd\-u [Bauern DlorbafritaS noch (i h a u an 1 , b. i. .Hanaani-- ter, fomel wie sp^önigier. (S. Sf5atäfttna.) Jlaiiiiamtcv, ffiananiter, bie Sinwoljner oon .Uanaau (f. b.). Maitärl)iii<, griedb. SBilbbauer au-? Sitoon, lebte um bie SBenbe be-5 ü. unb 5. ^ahrh. ö. (ihr. Sein berübintcfte-? SBert mar bie Statue be-? 'Jtpollou in bem oon Tariu-? jerftörten Jeinpel bei Klilet, lrcldv uad> 5ßaufania§ .Verrc-? lobcroiclmehr Sarin-? > ein führte unb erft Scleucu-? Kitator .wrüctgab. Mmiagauia, Japan, öafenftabt, f. ■Jofehama. M a'.mf eil, bie eingeborene S3er>ölferung ber Saub= iiudnnjetn. Sa-? SBort Hauata bebeutet ii5Kenfd)» uno ::brt 5. SB. auf ben 3Rarquefa§infeln al-? kenata, im Klaoril bem Keufeelanbtfd)en) at-? tangata wieber. ftanar^cra, Crt in ^hopal, i. ^bilfa. ftanal, SBegeidjnung für tünftlidH- äBaflerläufe, i. «anale. — S er .«. fd)led)tweg, hei ben Stlten Maxe Britannicum, bei ben (5'ngläubern ber SSritifd)« ober 6"nglifd)e S. (British Channel, English Channel), bei ben jranjofen Sa 3Jtand>e (Srmel), bas befüdjrenfte SKeer ber 6rbe, verbiubet ben f?lt^ tantifdjen Öcean mit ber Korbfee. Kleerbufenartig geftattet, befitU er jwifAen ber frang. Juiel Öueffant unb bem engt. Sa» £anbsenb einen im; km breiten @injgang,»erengtunb erweitert fnh in feiner ojhtotb= bftt. Kiqtung mehrmals unb bat an feiner fcbmalften Stelle, bie jugleid) feinen 3tu§gang hübet, bem [ßa§ be tfalai-? ober ber St'rapeoon Sooer (Strait of Dover), bem Fretum Gallieuui (Fretiun Bri- tannicum) ber ällten, nur eine ©reite oon :>3,:. kni. Seine Sänge beträgt 560, feine grefste [Breite 240 km, IcRtere jwifdjen ber Kiünbung be§ Gre in Snglanb unb ber Keebe oon ©ancate in granl reidj. Sie fiüften= unb öafenbilbung ift auf beiben Seiten febr oerfd^ieben. 1 2. maufreid1, Sb. 7, c. 52b, unb ßnglanb, v^o. 0, S. 118, fomie bie 2 e e f a rte b e r ?i 0 r b i e e beim Slrtitel Korbfee. 1 Sie gange frang. fiüftenftredte hat feinen cu: äigen oon ber Katur felbft gebilbeten Seehafen »on Sebeutung. @§ liegt bie;- teil-? an ber eigentflm- tidH'ii 3Keere§ftrömung im .H., bie, bau»tfäd)ttd) gegen D. gerietet, bie frang. .Hüfte birett trifft unb mit 2anb unb Sditamm bebedt, teil-? an ber eigen I tümlidjen Verwitterung be§ Soben«. Sagegen geigt Mrtitrt, Sie man unter S ucvmiBt, Jini uutfc C aufjufu^en. fomal (©rojjer) — Sanaüfatioji fid) bie engl. Seelüfte faft buräjauS a(3 ein fteiler, oft ielfigev SttfaH, überall mit fdjarf eingefchnitte: neu 33uditen unb geräumigen Jlu&müiibungen unb einet Sölenge öäjen, bie burd) Sanbjungen uue 33orgebirge gefäni&t ftnb. Tic Siefe nimmt »ie in ber 3iorbfee mit fer (Entfernung uom SßaS Je (ialai», »o fie an ber tiefften Stelle nur 55 m br- tragt, ;u. 33anfe fmb iablteid1 uorbanf en, 5. 33. bie ' (Soob»in=Sanb3 (f. b.) bei Seat, .vuiificbtlicb. ber ©egeiten ftnbet fidj t>ie eigentümlidje (frfdjeinung, bafs bie g-tut an beibeu Gnbeu com Itlantifcben Dcean unb aus ber l'iorf jee gleichzeitig eintritt, wo- burd) ihr ÜRioeau an beiben Säften aujjerorbentlid) erböbt tuirb. 2(m Soutb=t= lid) böljer at* am englifeben. SSefonberS übt biefe (Stfdjetnung maduigen dinflujj auf bie Küfte ber Bretagne, wo \. 33. bei 3t. »Dlalo ber Alutitrom in ben Stijiigien ftcb bi* 14 m erbebt, wäbrenb er in ben Quabraturen nur 5 m fteigt. ©ranoille ift bei Drt ber gaiuen europ. Küfte, an bem bie glut ben größten J>ub, uämlicb mebr aü- 14 in ^ur !>iqui= noirtalfpringgeit bat. S)iefe digentümlidjfeit be» K. bringt betn &afen oon Sonbon ben Vorteil, bafs bie von vJf. unb oon S. fommeuben Scbiffe gteidjs jeitig mit berfelben gtut einfabren tonnen. S)a= gegen ift bie SluSfabrt auS beut K. bei ftarfeu 3Beft»inben befdjwertid). Ser K. ift bie »idjttgfte SdjiffabrtSftrajje ber ßtbe, aber ba lebt häufig Siebel berrjebt unb bie j Strömungen febr uerfebiebenartig unb fteHeiüoeife mit großer ©efebnnubigteit 1 ;. 35. beim .Hap la öague Wtt 8 Seemeilen in ber Stunbe) lauten, ba mau ferner fcrtroäbvenf anbern Sdnh'en in ber engen gabrftrafee ausweichen muß, audi eine ber gefäbr= licbfteu ©egenben für bie Schiffahrt. ÜbetbieS »irb er, befonberS im A-rühting unb jöerbft von beftigeu Sübroeftftürmeu oft betroffen, ätra getäbvliebften ift bie gabrftrape in ber Soreritraße, fie burdj bie Sanbbanfe SBarne unb Solbart noeb in ihrer 2ängS= tiebtuug geteilt »irb. Aür bie Schiffahrt bei Siadjt ift ber .H. an beiben .Hüften bind1 200 Seuäjtfeuer beleuchtet , bereu größtes baS auf bem Map la öe»e il't. Sort ift feit bem 18. guni 1893 ein eleftrifdjeS gunfelfeuer von 21 . Still. Kerjenftärfe erriebtet, bellen SBlinfe 5J Seemeilen »eit fiebtbar finf. Sei 9lebet fann ber Seemann nur mit ßüfe be§ Sot? bie Surd>fabn turd' ben H. aufführen. Sie Jöaupthäieit ftnb an ber engl. Hüfte: Toner, Sßortämoutb, (Hriegebafeni, Soutbamptou, 33ortlanb, t'rmoutb, ~i>lrmoutb (firieg§bafeu) uuc galmoutb ; au ber franj. .Hüfte: Süntirdjen, Salai», 33oulogne,^ierve,,"\eeamp,.v>aiire,iHouen,.|öonfleuv. Srouoiüe, dberbourg (Kriegvbafeni, ©rannille, St. iUalo (alter Srieg^bafen) , SMorlair unb Sreft tX)auptrriegsbafeni. (Sine franj. ©efellfd)aft beabfidjtigt iioiicbeu Soutb= Aorelaub uno bem ftap 33lanc 'Jie; eine @ifen= babnboebbrüde tu bauen. 33gl. The Channel Pilot (2 Ue., 2onb. 1889 SegelbanMuidi beä englifeben H., bg. von ber Söeutfdjen Seeroarte, Seil 1: Gngl. Äüfte, Seil 2: •gran-,. Süfte, Seil :J: .Hanalinieln (iiamb. 1893). Sanol, ©rofjer, f. Saiferfanat. — fibnig= lieber H., i. Sniepr=33ugfanat. Sanälc, fünftlid) beigeftellte SBafferläufe für SBaffevjufubr ober (5'ntroäiieiruug otev für öerftefc Strtitet, bis man unter 9t oerm lung oou SBaffertoegen. M. für ii;atfevuiiubr fmb bie SäetoäiierungäfanäU jut görberung lanbmirtfd)aft= lidier 3tvede ober SBafferoerforgung von Stäbten; erftere meiftens offene ©räbeu mit 15'robbfdiungen, letitere meiften» gefdjlofjen, unterirbifdj ooer auf Siabuften liegenb. iS. 95eroäfferung, SBafferoer= forguug, älquäbult.) Sie @nth)äfferung§Ianäle rocr= ben angelegt' für ßfede ber ßanbttiirtfdjaft, um überflüffige yeucbtigleit fem 33oben ;u entueben (f. Srainievung i, für ßiittpäfferung unb Urbar= maebung oerfuntpfter Saubftredeu (i. SDlelioration fowie Aebn^ unb i'ioortoloniein unö für "Jlbtübrung ber ätbwäffer (f. b.i »on Stäbten. 1 2. fianalifation, Siel, Stäbtereinigung.) .H. jur öerftellung »on ÜBafjerroegen werben ;ur ^örberung ber Sdjiffabrt gebaut. (S. ScbiffabrtSfanäle.) ftanalgiiic, burd^ S3eimengung flücbtiger Stoffe meift übeirieä)enbe 3lu§bünftungen auä Kanälen, bie öiel Urjacbe ju Klagen über Maualifationc- einridbtungen geben. Sie Stift in ben Kanälen nimmt ebenfo ntie bie Suft cer Stbovte uno Soeben au§güffe fluduige Stoffe, meU'be fui1 auä ben Slb= loäfferu, ben irrtremcnteu, au§ .HüdH'nabfälleu ent= nudeln, auf unb erbätt baburd1 Übeln ©erud), ohne eigentlicb frb.äblidf ;u htirten. 9lur bei Stagnation fotdjev SÄbfallftoffe in ben Seitungen eine* Kanal; i t c t-, o -:■ tonnen fieb oureb Aäulni-? berfelben roirftid1 ge= funcbeii-M\1\iclid\' ©afe, loie ^hmnoniat, S4roefel= niafferftoft, KoWenfäure, bilben. Um oa-> @inbrin= gen ber K. in 3Bob,n= unb 3Sirtfd)aft§räume uno ftäbtifebe Strafen tu üerbüten, werben 9Baffer= verjdilüffe (f. b.), Sßentilationsfdjäo^te unb 3unft= vebve angebradn. SJor (S'ntbedung ber Batterien alä Srreger von .Juiettion-Mrantheiteii , unb in Englanb gum Seil jeRt nod), bielt man fälfcbliä^er= meiie bie .«. für fie Urfadjen »on .Hrantbeiten, mie Joobuv, Siplnberie u. a. 'SanaÜKisung, f. öeigung (5Bb. 8, S. 1009b). ttamilim'ein. f. jlormannifdje Snf'eln. ftanalifattott, 33 ef dHeuf ung, bie Slnlage eine* unterirbifeben Heftes oou Sftbbrenleitungen ober Kanälen (Sdjleufen) jum oioed fer gntroäfferung meufcblid'er 3l!obnftätteu, namentlidj größerer Drt» fdjaften uno Stäfte. SSermöge ber K. tann nid)t nur fa-> SBaffer bev meteorifdjeu 9rieberfd)äge, ba§ in Stäbten wegen ber SBebauung fer 33of eufläebe unb fer Stra^enantage ju einem rtel geringern Seil in feu 33oben einbringen fann atä auf fem Sanbe, ionfern aueb fie feg. Slbmäffer (f. f.i unb, je ngdi fem Softem berÄ., aud1 tie menfd}lid)en drfremente bequem fortgefdjafft »erben. Sa bae meteorifdje SBaffer unb bie Stbroäffer meitau§ bie gröfite Quan= tität alleö beffen, trae- fureb bie Kanäle überhaupt abgefübrt »erben fann, barftellen, fo mu| bereits f eöbalb jebe größere Stabt ein regelredjteS Kanalnefe befmeu. 6'in iölenfd) probu;iert burd)fd)nitttict) im o,abre 462kg(Sifremeitte; ber Ülbfall au .Hebrid?t unb au-> berKüd}e beträgt etwa 9.0 kg, bie jaluLictje x'lfcbemenge 10 kg unb bie Slbioaiiermenge i Spül=, SBafd):, (ßabewailer, unPerbraud)te» Snnf»ajfer> Aabrifmafier u. i. ».) runb 7300 kg, fobafe von tns= aefamt 7862 kg Unrat au§ beut öauSpalt eines flcenfdien allein 7300 kg ober et»a 'xi Sßroj. auf 316= »äff er entfallen. SSBeldje Unratmenge biefe (300 kg .'Ibiraijer repräfenrieren, ftellt mau burdj Unter» fudjung beS 3nfjalts fer .vtanäle ebne Jätalien: einleitung feit. (S. Kanaüoaffer.) 3m Äßertum ift bie SRotroenbigfeit einer vafeben SBefeitigung oe-> Unrates in fielen großen stäbten ißt, ftnb unter 6 aiifoufudgen. ß* ^4 Maiirtliiaiioii Ml richtig gemürbigt Worten. '^alwlen , .Hartbago, 3eruf alein, ;ablreid*e agppt. Stäbte beiaßen beten tenbe bcrarrige Einlagen. x\n Sabplon beftanben uacr) Saparb grofce Straßen f anale, in He fidi t«ic Öäufer burcb Heine Seitenfanäle enttoäfferten. v\i jjerufaletn würben tie Jlbwäifer bunt ein .Hanal neji in große Ieiebe geleitet; ber SBobenfaß in ben felben würbe a l -:- Sänget pertauft unb ba§ SBajfer ber ieiebe gur QJeWäiferung ber ©arten im Jbale Kibron oerwenbet. Tic bebeutenbfte .u. be§ 3llter= rurnS mar bie pou:Kem. SBereitS tarquiniuS SßriScuS r.oii d. (f bv. i erbaute einen großen Sammelfanal, bie i loaca maxima, ber beute noch beftebt unb eine .nebe Don 5,3 m unb eine breite bon 4,i m befitjt. (iv biente allerbingS umäcbft nur gur Drainage be* fumpjigen SBobenS, nahm aber fpäter alle öauS= loäffet auf. Jitfolge ;u geringen ©efälieS unb un= genfigenber Spülung mußte er 40O!3abre nach {einer >>erftellung mit einem Softenaufmanb öon 1000 Ja [entert ifaft 5 SWiß*. SDc.) gereinigt werben. Unter Maner iluguftuS würbe eine regelmäßige Spülung ber .Handle »on ben28a|ierleitungen auS eingerichtet. ,\m Mittelalter ift wenig für«, gefcheben, 9tegen= waffer unb "Jlbtpdfier mit unb ebne (frfremente liefen entWeber in natürlichen [Rinnen ober in offenen, niebt einmal unburcbläffigen ©räben ab; oielerortS finb tieie unb ähnliche 3uftänbe bis in bie 9leu= • inner: balb ber Stabt. Sßeifpiele: öalle, Salghurg, 3Bieu, Ulm, ;Koftod, Sern, Sgegebin, SmS, Sffiütjburg, Sühed, 9ßrag. 2) "Jl b f ajni f n it c m (f. Atg. 2). Sie Sammler s be§ SpftemS l werben nicht birelt in ben aIui'-,, f outern in HbfangSfauäle A eingeführt, welche längS beS [JluffeS laufen unt fieb beS ^lbwaffer-> erft unterhalb ter Statt entlebigen. Seine v1ht unreinigung beS Dauerlaufs in ter Statt, aber bebeutenbe Soften ber älbfangfanäle, bie eine ftarte SBaffermenge bei meift Keinem ©efälle führen, taber großen Cueridmitt haben muffen. Jür ben älnfangS= betrieb unnötige ©röfse ter .Handle, auf fpdtere Set= grbfserung ter Statt berechnet, taber tote? .Hapital. liinbeitlidi burchgeführt in Sangig. ,".i a a d' erfpftem if. ,vig. ?>). AÜr bie gange Stabt wirb ein eingiger 3luSlaßpunft A ter St6= ipdffer angelegt, Don bem bie yauptfammler b ter eingelnen Sßegtrie, welche tie Sanalne^e aufnehmen, ftrablenförmta, ausgehen. Oiaebteil: tie gleich für tie Vergrößerung übergrofj angelegten Sammler wie bei S»ftem2. ^eifptele: .Harl-Muibe, viL-tec-bateu, I5'mten, SBreSlau, Sortmunb, 33remen, SÄeicbenball, SSrüffeL 4) ,Sonenf pftem. üBegirfe pou perfchieteuer Höhenlage, mdd\ unabhängig roneinanber fint. ©efonberte Sammelfanäle. Unterftüßung bei ter Spülung, '.'hir ein 3luSla| in ter unterjten ;!one. ,Vte eingelne 80He t°üt> für fieb, entWeber nad> tem 2lbfang= ober Addierfpftem auSgebilbet -luv; geführt in Arantiurt a. "))l. , SDlaing, Süffdborf, Stuttgart, "J.Uümheu, öeibelberg, VariS, Sonbon; entworfen für Möln, 'JJiaunbetm, SönigSberg, Vü: lieb, Sieapel, Safel lirWeiterung bei SSergrSfjerung ber Statt burd> älnlage neuer :Hatialfpfteme ohne 'Jinterung ter heftehenben Einlagen, »eifpiet: Serlin. Stußer tiefen genannten SanalifationSfljftemen, bei welchen ber Sanalinbatt gunächft permöge tc-> ©efälleS ter .Handle fortbewegt wirb unb erft am Snbe ber Seitungen ober Sammelfanäle 1>ump= anlagen als ßilfsfräfte oerwenbet finb, giebt eS noch jWet Srfteme, bei benen bie Manalwdffer fo= im, jinb lintr.' (f iim'iiiiuAfn. KANALISATION. 1. Perpendikularsystem, 2. Abfangsystem. 3. Fächersystem. 5 — 10. Kanalprofile. 4. Radialsystem. &. Eiform, aufrecht. G. Kreisform. 7. Eiform, verkehrt. S. Maulform. 0. Profil mit 10. Profil für Vertiefung. Trennungssystem. A Attsgiifs. B Badezimmer. Kl Klosett. K Küche. 12. Gruudrifs zu Fig. 11. 22. 23. Kreuzung von Kanal. Notauslafs und Gasrohr. Brockhaus' Konversations- Lexikon. 14. Aufl. Maiialijation 85 fort Mir* Trucf= ober Säugpumpen Wetter beförbert werben, bie fog. pneumatifcben S interne von Viernur mit Sboue. iic man unter M bei ftärfften Verbrauch-:- bebt ftch natürlidj ber £age§= burdjfdjnirt, ebenfo wdbrent ber -Ji Stunben beä Jage* ber Stiintenturditdmitt. lUmcrif . Ingenieure nehmen all öödjftmerte ten 1 '/»fachen Sagest unb ten l1/,, fachen Stuntenturdifdinitt an. Sn ber Ja belle inr bie JRegenmantrmenge ift ber Unterjduet jwifdjeu Regenmenge unb Slbflufnnenge angegeben; einerfeits wirb ein Jeil bes Regens burd) Set: bunftung unb Berftctcrung befeitigt, anbererfeits braudn and1 baS 'AUarimalmaffer, weldies ein SJol= Eenbrud) liefert, uidn fofort abgeführt \u werten, ba bie Handle meift uidn Doli lauten unb auf tune 3eit all SleferPoire tieneu tonnen. 3n Slnbetradn ber gegenwärtigen Dieigung in tedjnifcben unb Imetieiniidieu .Ureiten, alle Siam lifationsantagen fo ;u bauen, tai^ jeteru'it ba§ Sd)Wemmfpftern eingeführt werten fann, Iwbcn in lonfrruftiper »ejiefnmg nur bie Setails ber 2 d)Wemmfanalifation allgemeinere^ ^nterejje, bie in golgenbem erläutert finb. Aür bie @ntwäffe= rung eine! @runbftücfei (f. iyig. 11 u. l-'i finb fol= gente Einlagen erforberlid): Ta;- 3lbf altrobt ber vaiK-leitung nimmt tie älbgänge auS ten .Ucdi: mit SBafdjtüdjen, KlofettS, S5abeetnrid)tungen u. i. w. auf. Sllle tiefe Einlagen muffen mit SBafier= perfd)tül|en 0. t.i mit nötigenfalls mit $etttöpfeu perfeben fein, tamit eiuerfeitl tie übelriedjenbc 2uft im SRobr nidjt in tie is.;cbnräume, anbererfeits gettabgänge nidjt in biefieitungen gelangen tonnen. Tie $etttöpfe finb gewöbnlid) in tie Leitung ein= gefdjaltete größere Bebälter au§ ©ufeeifen l f. |>-ig. l •"■ i cter Steingut (f. Atg. 14, ainerit. Jetttopf), roeldie mittel* :Kube mit "Jibfübluiui bal A-ett abfonbem. Singebängte Eimer (f. A-ici. 13) erleidnern ta-> 6er= au-Miehmeu te* gettei unb ter übrigen fid) bort fammelnben Stoffe, Tie getttopfe finb gleichzeitig cdMammfdinre für fdjWerere Stoffe. Um ter in ta-> :Kcbr eiutreteuten Vuft ta-:- Untweid'eu iti aejtatten, mufs baä -Hbfallrobr bis über ta* 3>ad) geführt werben. Aür tie "Jlbiodffer au* öof unb (Sorten ift ein befonberer 5d)lammfang oter Wulln (f. t.i anzulegen. Tie SRegenrobre fint an ihren 6n= ten mit Siphon* i f. t.) ui Perfeben, weld'e Un= reinigteiten, wie Sant, pon teilt Eintritt in tie Leitung abhalten. Sllle tieie Einlagen inünten in tie SauSleitung Pon in bi* in cm Surdimeffev, weld)e in tie 3i\fpe!tion§grube führt; in tiefer befinbet fidb ter Dtürfftaitfaften (f. t.) nir Berbürung eine* ;Küdftaue* te* SeirungSwaf)ers in tie öous= leitungen. Schalt ta* A>au*ioaffer tie 3nfpcf= tionSgrube Perlaffen bat, tritt e* in tie Strafjen= leitung. dntweber liegt ein einjiger Kanal in ter i'iitte ter Strafte (öamburg, f. Aid- 18 u. 1!D oter jwei in beiben Seiten (Berlin |f. §tg. l'i» u. 211, Tüffeltorf, i'iannheim, Sßeft, Aiin*brud, Sßaris). Sin einziger .Kanal hat ten Borjug geringerer .Höften unb leichterer Reinhaltung te* großem ~l>roftl* , jwei .Handle gewähren tie DJtöglidjfeit geringerer Sängen unb günftigerer ©efälle für tie Öausanfd)lüffe mit Strafseneintäufe, finb jetod1 erft hei Straften oon über 30 m Breite auui; wenben. Ta* tKegenwaff er ter Straften, ireldH' tementfpredient mit C.uer= unb SängSgefällf perfeben fein muffen, wirt burd) Einlaufe if. ©uUpj aufgenommen mit in tie Seitungen geführt. Aür tie tleineru Seitungen pon 21 bis 48 cm Turd- meff er werben rreiSrunbe, gebrannte unb glafterte ihonvöfaien (f. A-ia. 15: gcrabeS :Kohr, gig. in: ©abelroh, r, g-ig.17: Krümihling) angewenbet, für miit, fino unter (S aufju(uä)en. 86 olitimliiaticm He gröfsern gemauerte Sandle ober folebe »on I Seron mit Querfcbnitten uerfebiebener gform. Sie Sorm ber Rändle ift abhängig von bem Unter: fehieb bei abjufübjenben rltinimal-- unb 'JJcarimal= mafferquantumS unb ber jur Serfügung fteftenben 6öi>e unb »om (SefäUe. 3U elfterer Unterfcbwb nicht jebr grof», So »erben gewöbjilid) ei=, freie- , maul: ober tunnelförmigc Profite gewählt (f. §ig. ö ijt er bebeutenb , fo wirb bie Sohle mit einer befenberu Vertiefung verfebeu für ben '.Hb jtufebeS fDUnimalroafferS, moburdj oerbjinbert wirb, reife baS fDlinimalmaffer bie gaiue Sohle öer= jcblammt (f. g-tg. 9). Tic [yig.10 jeigt eine für Bai JrennungSfaftem bestimmte, in Subaseft auS= geführte ätnorbnung, bei weldjer im obern Sanol BaS Stegenwaffer lauft. SRafsgebenb für bie Seredjnung be§ Q,uer = 1 d) nitt § finb baS SESafferquantum, bei-!- ßicfälle unb ber benetue Umfang. Sei ber Sereäjnung eine-? SeitungSnefeeS beginnt man bei ben fog. Sajmanjj: enben, ermittelt nad) ben gemalten ätnnaljmen bie SBaffermengen unb berecb.net ben Querfdmitt, m= tem man Don ben sebwangenben lue- jur Stelle, an welcher baS Gaffer auSgelaffen wirb, fortfährt unb bie oiiflüije auS ben ©runbftücfen unb ben übrigen einmünbenben Kanälen mit in Sted)nung siebt. <5c- »irb alfo begonnen mit Shonröhren Heinfter S)i= menfionen, bie in gemauerte Sßrofile immer größerer riebe unb fcbjtiefslid) in bie meift in Snnnek ober SreiSform pergeftetlten ßauptfammler übergeben. Aür bie Steoifion unb Steinigung ber Seitungen bienen ßinfteigfcbddjte (f. b.) itnb Sam»enfd)äd)te (f. b.). Tic Süftung ber Seitungen erfolgt entmeber bureli rHnfchluf; ber r'lbfallrohre ober ber Stegenrohre ber öauSteitungen an biefelben ober burd) Öffnun: gen, wetdje in ben Tedein ber @infteigfd)äd)te vor; gefehen finb. SBo eS angebt, alfo bei Sage ber Stabt au einem natürlichen Sßafferrecibienten, btl= ben bie fog. StotauStäffe 11". b.) ein widjtigeS 6nt laftungSmittel ber Sandte bei blötfluben Stegen= fällen, .gür bie Steinigung ber Seitungen ift bie Anlage von Svülvorrichtuinien (f. b.) erforbertid). Oberhaupt mufä bei älnlage einer S. auf bie 3Rög= lid)reit einer bequemen unb fiebern Steinigung im betrieb in auSreid)enber ü*>eifc geforgt werben. 3n Serlin erfolgt bie Spülung jeber einjelnen Jboir- rehrlettung etwa alle 12 Jage, baS Segeben jebeS einjelnen SanalftrangeS etwa alle 20 Sage, baS Turchjteheu einer Surfte bureh jebe einzelne ü!ei= hing, je nad) Seiibafieuheit ber in biefelben gc= tangenben ?lbwäffer, etwa alle 2—6 "sahre. Stefonbere Sonftruttionen erforbern bie ©teilen, an berien Kanäle veridnebeueu QuerfdmittS ;n fammengefübrt werben. SefonberS grofje Slbmef fungen (bann Srunnenftuben genannt) erhalten biefe Saumerfe, wenn fie grofje Rändle bereinigen unb Sinfteigfcbäcbte haben. Ziemlich »erwictelte Saumerle finb bei Sreujungen mit SBafferläufen, @aS= unb SBafferleitungen unb altern vorhanbenen Sandten nötig, yig. 22u. 23 (teilt eineSreujung eines SlotauSlaffeS N mit einem Sanol K unb «nein @a§robr 6 bar; N geht unter bem Kanal K unb bem ©airobr btniüeg; E ftnb (jinfteigfehäehte. .^at ba§ nanalmaffer ba§ Snbe berSanäle erreicht, io faun ec- entWeber bireft in ben näcbften großen SBafferlauf eingetaffen Werben ober mufe gefammelt unb mittels pumpen infog. $ u m p ft att onen (f.b.) weiter beibrbert Werben. S)a§ erftere SSerfabren ift aber nur ta aniveubbar, mo ber aIui; enrfb'tecbenb Srtitcl, bie man unter ft »er ivaiicvrcich ift unb genügenbe§@efätle heftht. 3tnbern= fall-:- mufä jur Jßermeibung einer fühlbaren iytufi= oemnreinigung (f. b.) ber .«anal einer oorgängigen Steinigung enttoeber bureh Stärantage (f. i5?affcr= reinigungj ober bureh Stiefetfelber (f. b.) unters äogen werben. Sefetere finb ooräujieben, weil fie eine auSgiebigere tanbmtrticbaftlidie i-erirertunii be-3 .Ua- natwaffer§ geftatten. SC-o aber ätreal für bie 93eriefe= hing fehlt, finb bie foftfpieligen Kläranlagen nötig. Öduftg werben am Snbe ber Sanatleitung fog. ,"sana beclen angelegt, in welcben bie grobem unb fchiHm= menben teile bei SanalinbattS abgefangen werben. SanatifationSantagen gehören \n ben foftfptetig- ften fanitären tSinriebtunaen ber Dteujeit, mesbatb viele Heinere Stäbte mit ber (Einrichtung berfetben jögem. Sie Statiftif jeigt, bafj ber ©efunbbeit§= äuftanb unb bie mittlere Sebensbauer ber Set>öl!e= rang einer Stabt fuh um fo günftiger geftaltet, je beffer eie Stabt tanatiftert wirb unb je mehr bie Sa= nalifation§arbeiten fortfebreiten. saft alle gröfsern Stäbte, namentlid) SnglanbS, fönnen hier at-3 S3e= WeiSmaterial bleuen. Um nur ein Seifbiel anju= fübren, fo »erminberte ftcb naaj Sud)anan infolge ber fanitären (Einrichtungen in --'4 Stdbten Snglantö bie Sterblid)teit oon 24,7 auf 21,9 Promille; in Bonbon fant fie oon (1840—49) 25,1 Promille auf (1870—79) 23,o Promille; in Sanug bon (1863 —139) 36,85 auf (1872—76) 28,54. SÜtand)e Sranf= heiten, namentlich ber älbbominaltöblmS , haben mit ben Aortfdirttten ber Sanalifierang ber Stäbte überhaupt aufgehört, fo in SBtüncpen, S anjig u. f. w. (S'inen Segriff oon ben beträcbtUcbenSoften einer Ä. aiebt bie ihatfaehe, bafe bie Saufoften ber bis 1883 fertig geftellten fünf Sanatföfteme in Sertin, einfcbtiefjtidj ber Jörucfrobrteitungen unb $umb= ftationen, aber ohne Stiefetfelber, 35,02 SMtH. 2)c. betrugen, afür bie S. SMüncbenS finb bie @nbe 1890 runb7,3 W.ü. i't. berauSgabt worben. gotgenbe Nabelte, von i-rofefjor Saumeifter ,ui= fammengeftellt, giebt oergteiebenbe Soften ganger S. auSfäjtiefjlid) ber etwaigen SteinigungSantagen unb ber privaten öauSanfdjtüffe. Sänge Saiiloft en gafireäfoften bet Kanäle in auf 1 Kopf in Sftcter 3 ■— K ^ 1 || SlugSburg . 0,70 ' 180 35 50 0,9 — — Sertin . . . 0,70 210 48 68 1,4 0,26 . 0,41 SreStau . . 0,40 1 130 20 50 0,7 o,u 0,is Janjtg . . 0,50 80 25 50 0,4 1 granlfurt . 0,90 160 63 70 1,1 0,18 — Öamburg . 0,50 67 38 75 0,5 0,30 QRünd)en . 0,75 150 50 67 1,0 0,7» — Sonbon . . 0,85 140 68 80 1,1 0,70 0,3» Vivervool . 0,75 | 190 67 90 1,7 0,40 — $aris . . . 0,30 90 40 134 1,2 0,60 0,30 Sitteratur. SBiebe, Sie Steinigung unb (&tt= Wdfferung von 3)aniig (Serl. 1865); 'Bericht ber Sommiffion für äBafferoerf orgung, S. unb 2tbfubr in München (von 1874 an); Sinbleb, 3>aS Scbwemm= fielföjtemin Jranlfurt a. JJi. I grantf. 1878); Saftan, Tie fvftematijche Steinigung unb (5ntiväffcvung ber etäbte (SBien 1880); 5J5etteutofer, Vorträge über S. unb abfuhr rlijüneh. 1880); ©evbarb, OlnlaGen oon mißt, ftnb uutec ß aufiu(ud)en. itaimlificnuig — ®cmarefifd)e Spradjc 87 ßauSentmäfferungen (SBerl. 1880); .fiobrccht, 93ci= träge uir ^Beurteilung beä gegenroärtigen stanbcc- cor KanaHfation3= unb Seriejelung§frage (ebb. 1883); Siernur, Rationelle ©täbteentoäfferung i.-! *ee., ebb. 1883—91); finauff, Mängel bev sd)iocmmfanatifation gegenüber bemöl)one= Softem (ebb. 1884); % König, über bie Sßrincipten unb bie ©renjen ber Steinigung Don Sd)mußroäffcrn (ebb. 1885); Sobel, Kanalisation (Stuttg. 1886); öo= bvedit, Sie K. Don SBerlin (2. 3tu'§g., SSert.1887); •JlbamS, Sewers and drains for populous districts (!Keuborfl887) ; 2lßmanu, Sic SBetoäfferung unbdsnt* mäfferung Don ©runbftüd'en (9Jtünd). unb Vp ;. 1 8! i:; i . ftatirtliftcrintfl ber gtüffe, f. iylufjbau. Jltiimljrturli* ■ f. Kanattoaffer. Jiaimlvirf, fouiel wie ÜBJauriff, f. Korallenriffe. Kanal t>ou üBurgunb, f. ©6te=b'Dr. itanal von 3? cm ftarfen iHctallrobr, ba§ au feinen beiben (Snben recbtrointlig umgebogen ift unb ba= ielbft je einen Eurjen aufrecht itebeubeu ©laäcrjlinber trägt. Sa-> SRobr wirb mit gefärbtem SLÖaffer jo roeit gefüllt, baß biefeä bei roagrediter (Stellung ber :Uöbre in ~om ©laScplinbern etroa bi§ jur halben yiöhe reidjt. Sa§ ©ange ftebt auf einem einfachen transportablen ,uißgeftell. Sie beiben 2Baffer= fläd)en in ben ©plinbern bilben bie .vSorijontallinio, über bie mit bloßem 2(ugc Bifiert roirb, bodi ift bie§ nur auf furje Stadien, bie etwa 50 ru möglich, unb auch innerbalb biefer ©renje ift bie ©cnauigfeit eine geringe, weshalb bie K. burd) anbere üferoetfier iuftrumentc (f. b.) Derbrängt loorben ift. Stanalhiaffer, Kanaljaudic, Sd)leufen = obcrSielroajfer, baS in ben Kanälen einer Stabt (f. Kanalifation) ftiefjenbe SBaffer, ein ©emiid) oon Wogen = unb Sd)mußroaffcr, 2tbioäfjcr Don Jabrif= unb anbern getoerblidjen i'intagen, Sdilacbtftättcn unb möglieberroetje von überlauftuaffer aus 2lb= trittSgruben ober, toie bei ber sdnvemmtanalifation, aud) aller gätalien einer stabt. 3m allgemeinen ift ba§ .VI. um fo übler befebaffeu, i e laugfamer bie 2Jeroegung beSfelben in ben Sandten erfolgt, rocil babtird) 3eit ju allerlei 3erfeßung*; Vorgängen gegeben ift, unb je ungenügenber bie cpüluug in ben Seitungen gebaubbabt wirb, älufier- bem ridjtet fid) bie äufamiucnfcßung nach fsanrcv unb Sageäjeit entfpredjenb bem Sßecpfel ber menfch= tidjen Stjätigfeit. 3n gut gefpülten, richtig Ion« ftruierten Kanälen ift baS K. befjcr als man cS fieb getoöbnlid) Dorftellt. Dlacb/ftebenbe Tabelle giebt eine Überfielt über bie burd)fdmittlid)e 3ufammen= feluiug oon K. (nad) König). 2(uS ben beiben Seilen ber Tabelle wirb crfid)tlicb , baß lein großer Unter: fdiieb in ber S3efd)affen&eit eineä K., baS jyäfalien, unbbcC'icnigeii,roetd)eS feine Jäfalien enthält, beftebt. Scr bjolie Üiefialt bcS K. an organischen stoffen madit e§ 511 einem guten Siäbrboben für allerlei ©alterten. %m iHündienerH. fauben fid) im .Hubit= centimeter -J— 500000, im berliner 38 SUill., im Ai-antfurter 3 Hüll., im $arifer bis 6 SDlitt, Satte= vien. Sben ber bebe ©ebalt an organifdjen Stoffen, ber bei birelter (Einleitung oon ff. in Alüffe bie Quelle bebeutenber ^lußoeruureinigung fein fann, unb ber (behalt an Saljeu unb ^boSpborfäure be- loirteu aber aud), oa\$ ba§ fi. für bie SJanbtoirtfdjaft oon liebem SBert ift. SDlit bemfelben giebt eine statt bem ©oben einen Teil ber Stoffe, nieldie fie ihm für ihre Prnäbruug entzogen bat, nueber iitrüd, unb barum muß eine 2iußbarmad)uug be-> fi. für bie Sanbhurtjdjaft mo e-3 angängig ift unb obue Sd)a= ben für bie gefunMieitlidien Sjerbältniffc einer statt gefd)eb,en fann, angeftrebt herben. 1 Siter fiangliraffcr entbält: © t a b t ** — Ä: 0 0 2. te .2:« (9 ,n, jn, s ÄS"*"" x ^ iQ ■» 1. Sei Einleitung uon mg mg mg mg mg mg 3-n [alicn in Sic fianöle: SJittcl aus 11; engt. StSbtcn 4 IC, 722 — 106 — 77 Silvia tei Ctirfin 652 — 733 — 17 43 Sianjig 5S2 683 161 70 — 6.i Söerlin 53J S5Ü 202 167 IS S7 Srcälau 1161 511 130 23 94 H. SBci Slusfa^tnii »er Räfntien Bon ben Staniiten: SKittel uns 16 engl. Stiiötcii 3S1 824 — 115 — 64 -iJiiitidn'n: a. bei Taq . . . 80 381 160 — — — b. Bei ftodjt 161 342 213 — — — SBreSIau 210 729 333 7S — 4D difen 31* S43 230 234 13 69 ,\>iiUe a. S 1015 3376 546 1136 36 103 ftattauor, fiananur, f. fiannanur. ffana^cc, gepolfterter Mubcfiß mit gepolfterteu Südens unb Seitenlehnen für mebr als eine Sßer= fon; ba§ iv?ort ift 00m grdj. konopeion, lat. cono- peum, abgeleitet, roetdjc» ein mit einem Dtüdenneß oerfebene? Sluhebett bebeutet. rtauarn, fdunale Süftentanbfdjaft be» brit. 3Sorberinbien§, im s. v-om portug. Jerritorium (^ioa. S)er SRame K. gilt für eine Korruption beö SBorteä Karnätata (f. Karnatal). Sie 8anbfd)aft be ftebt au§ einem nörbt. Siftritt, ber äurfübl. Siotfion ber ^räfibeutfdiaft SSombaö, unb einem fübl. Si= ftritt, ber jur ^räfibentfdia jt SÜlabra§ gehört. 91 0 r b = fauara hat 10120 qkm unb (1881) 421840 (f. Öauptftabt ift ber Seehafen Kartnar mit 11739 (5\ sübtanara hat 10106 qkm unb 959 514 15\ Öauptftabt ift SDlangatur (f. b.). %<& Sanb ift reid) an foftbaren .Tjölseru, bie neben 9vei«, S9aum»oUe, Kaffee unb ©eroürjen jur 2lu->fuhr gelangen. Salb uad) ber SKitte beä 18. ^ahrl). fiel eS in bie §änbe oon öaibar 2lli unb fant nach bem gälte uon Jipu Säbib an bie ßnglifd)=Dftinbifd)e Kompagnie. Jtrtitnri'icit, f. Sräniba. Sttrtttrcfifclje Sptariic (Kannadä), eine braoü bifa)e Spradje (f. Setauifdie Sprachen), verfällt in jioei ßauptbialette: 3u'utauarefijdi (hosagannädä) unb älltfanareftfd) (halegannädä). Sic alte Spradie hattmei(5'ntliHdlungövhafen:piii'vadahalega.uiiä(hi unb halegannädä; bie erfte reid)t bis ,uim 7. J,ahrh. n. Ehr-, bie jweite Dom 8. bis jum 14. 3abrb., luo bie neue ©praepe fid) 311 enttoicteln beginnt. 2X1» ßerog ber filtern spradie gilt ber Siditer öampa (alttamv refijd) Sßampa, geb. 902), »etdjer burd) fein SSerl ber @ntmicltung ber spräche großen 2Jorfd)tib ge= leiftct haben muß. Unter ben ,;ahlreidien 2lutoren be§ SDtittelalterS (bie meifteu gehörten ber ®fd)am= religiou an) ragt ber erfte ©rammatiler Kecirabfcba (um HGu) heroor. Sie moberue Sitteratur ift un= bebeutenb. ©rammatiten: 2Jtaderell l HiabraS 18201, Sh- öobfon (iBangalur 18ij4), SV ©räter (5Dtanga= lur 1884), Krifhitamaearna (iÖlabral 1884). Soor terbücher: 9ieeDC, neu hg. dou Sanberfon (SSangalur 1858), 3- ©arrett (ebb. 1872), School-Dictionary (SUtangalur 1874), SM. flanga 8fta§ (Kannada-Eng- lish, ebb. 1884). Um bie JU'nntuie ber Spracbe bat ättifcl, tie man unter & oermi§t, finb unter tamvjec- Jogleid) in ben Sienft feine§ SßaterlanbeS. (5'v fprengte im Kanal von (f liioc- in ber 9tad)t vom 18. ,uim 19. 3uni 1822 baS tüvf. Slbmiralfdjiff von Kara=2lli in bie Suft unb Derbrannte '.k 3ior>. 1sl>l> baS tüvf. 9lbmiral= fdjiff im Mafeii Bon Jeuebo-5 unb 17. 3lug. 1824 bei Santo» eine grofje türt. gregatte nebft oielen £ranSportfd)iffen. Erfolglos war bagegen fein S8er= fud), 10. Slug. 1825 bie ägnpt. jytotte im Jjafen von Slteranbria in SJranb ;,n ftecten. I5'r befestigte 1826 bie Fregatte öellaS unb bertrat 1827 bie v\ufel 3pfara in ber gried). '.Kationalveiiammlung. Ter $räfibent KapobiftriaS ernannte .U. im flfai 1828 •>um S3efef)lSl)aber von 3Jtonemoafia unb vertraute ihm fvater ein ©efdjtoaber Don KriegSfd)iffen an. 'liacb ber (Srmorbung beS 9ßräfibenten (Oft. 1831) 30g fid) M. nad) ber jjnfel Sora uirüet, biente aber beut Staate ivater ivieber a I •:- Sd)iff§fapitän erfter Klaffe. 3m Oft. 1848 trat er als ÜRarineminifter unb 3ßräfibent beS Kabinetts an bie iviHe eine-? .Hoalition->miiiifterium->, ba§ fid) b i >■:- Sej. 1849 be= hauvtete. StlS im SDcai 185-1 bie SEÖeftmdcbte in ©riedjenlanb einfdjritten, übernahm K. im Kabinett [DcauroforbatoS bie 3Jcar-ine»erwaltung, bie er bis 5uni 1855 führte. 3m San. 1862 übertrug ihm ber .Ubnig bie Silbung eine* neuen Kabinetts. .U. legte mit feinen greunben ein ftreng fonftitutionelleS Programm vor, bodi würbe eS vom öofe nid)t aiv genommen. Tiefe ßurüdioeifung gab mit bie 3Ser= anlaffung 311111 Stufftanbe in Staupüa unb jum Stur; beS K6nigS. Diad) ber Slbrerfe beS Königs Ctto im Oft. 1862 beteiligte fid) K. iur;e ,]eit an ber pro»i= forifeben »Regierung, beut fog. Triumvirat, bem er bis Ai'br. 1863 angehörte. Unter beut neuen Könige ©eorg trat er 17. lUär; 18U4 als SDtarineminifter an bie Spike eineS Kabinetts, ba-> fidi 28. Slpril ivieber auflöfte. Siefelbe Stellung nahm er fobann in bem iUiuifteriuiu vom 6. Slug. 1864 ein, baS aber fdjon im Sötärj 1865 fein ßnbe erreichte, Slud) im Aitut 1877 würbe er ivieber lUarinemiiüfter unb äRinifterpräftbent im KoalitionSminifterium unb be= hielt biefen Soften bis an feinen Job, 14. cept. 1877. Sannrifdic unfein, f. Sanarifaje Jnfeln. ftannfatoa, öauptftabt ber Japan, Sßromnä 1 Kaga unb DtegierungSfit) bei- 3f^ifari=fen, liegt auf ber 3nfel öonbo, 7,5 km vom 3apanifd)en SDteer, ;eidmet fid1 burd) feine SBronje^nbuftrie unb 9ßor= jellahmaterei aus, hat eine grofje Setbenfpinnerei unb (1891) 94666 6. ftanäftcv, f. Knafter. Hijitarbrt ober Mannt ha, bebeutenbe, wabr= id-einlidi mit bem M e 11 a t h rer Sibel 1 4 SJtof. 32, 12) tbcntifdje Stabt im D. bes Verbau*, bie ;ur Ie= fapoliS (f. b.i gehörte unb fpdter S3ifd)ofSfife ivar. M. entfpriebt bem beutigen Drte el=Kanattat am ".iiortiveftabhaiuie beS öauvan, mit aufehulidHii SRuinen unb vielen vmidnufton. ^ Slnnaubt'ri) , .U a 11 0 b f d) 1 engl, fi a n a u i ; im San-Mrit Kanyakubdscha), großartige SRuinen= jtabt, unter 27 :'.' ubvbl. vJir. \mz 79 58' bftl. y. von ©reemmd), im Siftrift garudjabab ber inbo= 1 Jlrtitct, bie man unter ft toetm hrit. SRorbtoeftpromnjen, an bem gluff e fiali=9Jabbi, ber fid) "> km unterhalb von K. in ben ©anges er itiefu. K. ijt eine ber älteften 3tiibte in ^nbien uno l)od)roidjtig für bie ©efd)id)te beS Vanbev. Sie 3duittlmufen von frühem SBauroerten nehmen jeiu einen SHauiit ein, ber fe grofj gefd)ä6t wirb ivie ber, worauf Vonbon fteht. SluS biefen fRuinen ragen verein u'ltf .\SiiibubautenuubiUaiii Oleen mobammeb. Öerrfdjer heroor. K. ,;ählt (1891) 17648 15'. in clenben .Bütten. [nawlja. ftaitatuljo, Oiehenfluf; beS Chio, f. ©reat=Ka= SrtneeOen (lat. caneelli), ©itter, 5d)ranfcn; in ben altdiriftl. Kird)en bie ©itterwanb, weldie ben hohen tihor von bem Unterdnir trennte unb au§ Welcher bie Hansel (f. b.) hervorging; in ber Drgel bie einzelnen älbteitungen ber Söinblabe, weldje ben vJL»iub ,ni ben pfeifen führen. ftanccllicrcn (tat.) , eingittern, in Sdu-auten einfdUiefn'u ; etWaS ©efd)riebene3 (freujweiS) burd)= ftreidieu l;um .Seidien ber Ungültigteit); Mau- cellation, Singitterung u. f. w. Mnubnhiu-. n Ghau'at in 3tf gbaniftan , füblid; von Setutfdpiftan, weftlid) von ber perf. SBüfte, nörblid) unb öftlidb von Kabuliftan unb ber 5ulei= manfette hegreu -,t, ift nur in ben beivdfjerten Jhäleru ber bftl. gebirgigen ßälfte fruduhar. 3« ber bürren, am @nbe fieh gau; jur ÜBüfte geftaltenben weftl. Ü'hene oerfiegen aud) bie meiften unb hebeuteubfteu Alüfie; ber .\>ilmenb (f. b.) mit bem Slvganbab Ver- lan jt fid) in ben öamunfumpf. ätttfeer ben llreiu- ivohuern, beiiTabfduf, unb ben Eroberern, ben 3lf= ghaneu, finbet man Selutfdjen unt .Uifilhafehen. — 2) §tftabt beS S^anatS K., unter 31 37' nörbl. 93r., 65 30' öftl. V., 450km fiibweftlid) »onKabul, liegt in einer fruchtbaren lvohlaiutehaitten (5'hene jwifdjen bem Slrganbab unb Tavnat, an ber t5'ifen hahn Sd)ifarpur=K., unb ,iählt nad) einigen über 50000, na* anberu nur 25000 @. .H. hejteht au§ Söadfteinbäufern unb ift befeftigt Sie bebeutenbften ©ebäube finb ber 93ajar in ber mitte unb baS ©rab= mal 'Jlhmab SdjaliS. @S ift bie wicfitigfte 6anbelS= unb ^siibuftrieftabt be-? SanbeS. flian fertigt Sciben- ftoffe unb Ailsarbciten, treibt Dbft= unb SBeinbau. Sie Stabt ift jehr alt unb wa&rfd)cinlid) baS von ällerauber b. ®r. gegrünbete älleranbria in 2lrad)ofia. Sie würbe oft erobert, serftbvt (1383 von Jamerlau, l507öoin Sultan Sabar, 1620 burd) SdjafyälbbaSL, 1660 burd) ätbbaS 11. unb 1738 von '.Kabir Sd)abJ, aber jebeSmal ivieber aufgebaut, utlelU voirJlbmab rd\ih 17.">:; in ber 'liabe ber alten Stabt. Über bie neuere ©efd)id)te f. i'lfghauiftan. Jiiiitbalrtlfrlin -i>ai, f. SBeifjeS SKeer. Ma ub nve, Stangenbifs, eine ;iäumuinv>ar; beS SfferbeS, hefteht ber öauptfad)e nad) auS bem ©ebif) (f.b.) nebft ber Ktnntette. SaS ©ebifj (f. nadiitehenbe a\c\. Ii wirb mit bem 3Jtunbftücf (a) quer burd) baS J.'iaul gelegt; bie Kinnfette (d)wirb in bie Kinngrube beS SßferbeS gelegt unb burd) .Uinnfetteuhafen (e) mit bem -Dlunbftüd fo oerbun= ben, bafi ein .iunidbriiden ober .liehen ber'Jlu- 3 ü ß e (S d) entel) eine hebelartige üffiirfung auf bie Kinnlaben beS $ferbeS ausübt. Je länger bie Sdjenfet, je fefter bie Kinnfette angejogen, befto ftarfer wirb biefe öebelwirfung. Sie Aorm ber Öebet, obgerabe, oor= ober jurüdgebogen, bot wenig ti'influf; auf bie Sd)ärfe ber Kanbarenwirtung ; am gebrdud)lid)ften finb bie geraben K. (Aia. 2), bie S=Kanbare 1 aui. 3) unb bie ( !=Kanbare 1 Aia. 4). Stm obern Seil ber Sötbd (b in allen [yiguren) werben igt, liuc untet V aufäiiiudjcn. .SJautmrilii! .Sianbrfakr 89 bie SRiemen bei SopfgeftellS, am untern (c in allen fviguren) uermittelft SRingen bie ^ügel eingefd)natlt. ober bie abfoeidjenbe g-orin ber vl>elbain = .vtan-- bare f. S($elf)ain. 3ur Manbarenjäumuna. geboren anfseAem bas" fiopfgeftcll (f. b.) unb bie ,->ugel ,*ic\. 1 (f. b.). Tic orientalifdjen R. baben bisweilen ftatt ber Sinnfette einen mit bem äRunbftud in SBerbin= bung ftebenben eifernen SRing, burd) ben beim 3luf= jäunten ber Untertiefer gefteeft wirb. (o. ©enette.) ftautxirtbn , ©einigt unb Weib in t£l;ina unb Sapan, j. ßanbarin. (fifenbalmen, 3ih eines 3(mtsgerid)ts' (2anbgerid>t Sanbau), SRent= unb gorftamtes, einer £teuer= unb Sluffdjlageinne&merei, bat (1890)35546., barunter 1000 .Hatholifen; ^ofterpebition, Setegrapb,, eine Simultanfircbe ; ©efcbäitsbüd)er=, 6igarren= unb Sd)u^fd)äftefabril foroie bebeutenbe Sanbnnrtfdjajt. ftauöclaber (tat. candelabrum) , bei ben Slltcn ein ©eftell Jörn Jragen Don .Herum (candelae), Sampen, Säudjermerf it. bgl. 6r beftanb gewöhn: liiii auS bem ,utf; (Treiiuf;)', ben jierlid) gearbeitete Sierfüfce (Sötoenflauen) bilbeten, aus" bem mein {anneiterten Schafte (fiatiloi) unb bem obern Seile ober Snaufe i.Halatbo*), ber bie jyorm eine-? Seiler! ober einer fladum Sdjale hatte (f. gig. 1). SBiancbe .H. (teilen aueb Säulen mit Ernten ober 58aum= itamme mit feigen Dor, von beneu Satnpen an tleinen Metten herabhängen (Sampabarium, f. g-ig. 2). Stnfängliä} ftellte man bie .H. auf Solj, :Rohr ober gebranntem Jbou her, fpäter, befonbers in ber röm. .Haiier;eit, nuirben fie jebod) au* "AKetall, insbefonberc SBronge, bann aud) aus '.lUavmor ober Sllabafter funftuoü gefertigt, ©rofse, Eunftlerifdi geformte unb reidj oerjierte .H. fanien als 2öeih= '«ig- i. ?tmiter SH'onjetanbetaber (fieudjlcrjorm). jjrtS- '-'■ Vlutifer Sronjefanbelaber (Sampabarium). . Sinti tcr SRarmorfanbetaier. 5iS- Sroujetanbelaber, iß. 3ül)vi). Sanbaulcey .Honig oon fiobien, f. ©nge». ftanbatnt, eine ber gibfcbt^nfeln (f. b.i. ftanbcl, Söerg im hab. 3d)u>arm)alb , snrifdjen ©lotter, SMlber ©utad) unb 154.?, bei äBalbtirdi, 1-243 m hodi, gewährt eine großartige iHusficbt auf 'Jllpen, ÜBogefen unb Scbwarjwalb. _ ft anbei ober 2 an g eilt anbei, Sieden im 5k= jirliamt ©ermersbeiin bei banr. SReg. ~iu-;. $falj, an ber Sinie ^iuben = !Uarimilian->au ber SJSfälj. Brütet, bie mau unter fi »er gefdjente in bie Stempel ober nuirben »on reidien $ri»aten in ihren Säufern aufgeteilt. Sold)c iMadnitüde aus" bem Sfltertum (f. gig. 3) finbeu fid) befonbers" im Sritifdjen SDhifeum ;u Sonbon, im Sounre ,ut Sßaris, in ber Wlnptothef ut SDJündjen, in ben Sammlungen ;,u SRom (bie iog. Sarberini= fdjen .H. in ber Slntitcnfammlung bes Stattfand), glorens unb Neapel. Tic Sunft ber SRenaiffance (f. g-ig. 4) nahm ben anliten ,H. toieber auf, ge= miBt, t'inb unter (? sufjiiiudicn. 90 ivaubcTe — ficutbi» Haltete reu Schaft aber Weit reidjer unb tduuüdte ihn nid't nur mit 8au6 unb Ornament, fonbern aud) mit »ielen Keinen jyiguren. Solche in SBronge au§= geführte H. nnb nod) mehrfach, in Stalten erhalten, ;. SB. in ber (iertofa nt SJSaöia unb in ber 5atnnt= lunq Eorrer ;u äBenebig. ;\m 18. ,x\ahrb. nuirben fie Dielfad) in difen gefdjmiebet, mitunter in febr reichen :Uofofoionuen, unb gur Beleuchtung von .«allen, Strar.cn nnb blähen öertoenbet; im 19. Sahrb. nutrbe ba-3 geiduiücbctc difen burch ©ufjeifen er= jetjt. Sie moberne Beleuchtung burd) ü)a-J in 58er: binbung mit bem SBieberaufleben berÄunftinbuftrie hat bem K. erhöhte SBebeutung gegeben. SSielfadj oerwenbet würben and' bie K. für bie auf ben 311 tat ber chriftl., namentlich, färb. .Hinten ju Hellen: ben Sergen. 3)a§ 16. unb 17. Jahrb. bilbete fie oorgugäweife in Silber, ÜBronge ober .iinn, bai 18. iügte miti'orliebe ißorgellan hinut. ,"mi neuerer ,Seit hat mau aud) biefem Seile be§ ßircbenfdjmudei er höhte älufmerffamfeit gugemenbet. Sanbcic, f. .Hantele. ftauöcln, auflebten, rinncnicriuia aiK-hcblcn. ftnubmt, Stabt im bab. Hra§ unb 8lmt§begit! Sörract), 12 km im 3t. oon Sörrad), an ber .Hanber, in 354 in öörje, hat (1890) 1481 d, barunter 140 Hatholücu ; Sßoft, Jclearaph, eine ©ewerbebanf; SBolIf pinnerei, gabrifatton oon öalbtud), Rapier unb Jeuerfeften Steinen, SBein= unb ©ctrcibehanbcl. vier fanb 20. ?lpril 1848 ein ©efed)t ftatt jwifdjen Ben greifbaren öederä nnb ben bab. [Regierung^ trappen unter ivriebr. reu ©agern, ber hier fiel. 3n ber Diähe bie 3tuine Saufenburg nnb ba§ cdHofi Bürgein auf ber viöb, jetvt Suftfurort. nnnbcrthnl, ba§ ihal ber .Hanber im Berner Dberlanbe, bie am Kanberfirn bec- -üdiiugelborn-J ciitipringt unb 4 km füblidi öon Jhun in ben Jhuneriee münbet. Tic oberfte Thalftufe, ba§ ©afterenthaf, liegt in 16 — 1300 m yehc, iff in km lang unb enbet mit ber roiuantiidien ©afte= rentluc. Ta-> ,H. im engern Sinne ift 11 km fang, an ber Sohle leiten über 1 km breit, reidjt nerblidi bi§ uir Jellenburg unweit Ailingen unb gerfällt in bie ibalftufen oon Manberfteg unb .Hanbergrunb. vtnf-> wirb ba§ ihal öon ber feljigen .Hctte be« Volmer (3055 m) umfdüoffen, bie fiep füblidi an bau öergletfdjerte äRaffiö bei SBilbftrubel (3253 m) an= fdjüefjt, recht* von ben 2lu*läufern besS S)olben= fjornio (3647 m) unb ber BIümli->alp (3670 ni). Ten Ihalhintergruub hübet ber nörbl. ätbfturg ber @emmi (f. b.). Ta* Jhal hübet bie ©emeinbe .Han- bcrgvunb bei bernifdien 3lmt3begirf3 Jrutigen mit L888) Uli reform. (f., bereit 6aupterwerb§quellen A-elbhau, ättöentoirtfegaft nnb ber lebhafte Tou= riftenoerfehr hüben. Siamentlicb, ift .Hanberfteg I11G9 m), baZ oberfte Jorf be§ Jhali-, wo fid) ber Saumroeg über bie ©emmt unb bie gufjmege be§ 8ötfdpenpaffe§ , beä JfdjingelBaffeä u. f. to. an bie 13 km lange iioftftraf;e fou gütigen aufdüiefseu, eine beliebte 'Jlu.>gangeitation für SBergtouren. $u ben fd)önften fünften ber Umgehung gehören ber öfdjinenfee (1592 m) unb ber ibnllifche blatte See unroeit ber SHuine Aelfenburg. Unterhalb gjrutigen beginnt bie Aahrftrafie. Arüher münbete bie Man bor 2 km unterhalb 2hun in bie ütare; um bie häufigen Überfcbtriemmungen ;u t?erhüten, ttmrbe 1711 — 14 einsanal (l km) quer burd) ben H}o= ränenlnigel gegraben unb ber glufj in ben See ge= leitet, mo feine ©efdjiebe feitbem ein S)clta, bai it a n b e r g r ie§ (70 ha), gebilbet haben. I ie .Harn (hättet, bie man unter St ccvm ber ift 44 km lang; ba§ ©ejälle beträgt 3 5ßrog., baä jlujsgebiet 1305 qkm. Jtanbcfrli, f. .Hhanbeid\ «niiMi, f. .Honbh. Mnubt, engl, (ianbn, öau^tort im Innern ber brit. "Mtfei tichloit (f. b.), ringe- oon einer boppeltcu :)ieihe bie- ;u610m hoher S3erge umgeben unb ftart hefeftigt, an ber Sabnlinie Golombo M. U32kini, hat (1891) i'niÖL* (5'. Ter frühere tbnigl. Sßataft bient teilmeife uir 9Sor)nung be§ ©ouBernementSagenten, ber limpfangvfaal hübet bie ©erid)t§f?alle. S ie »ier Öinbu= unb jioölf bubbbiftifdjen Jempel ftnb im üßerfatl. 3n einem ber (entern roirb in einem Eoft= bar oergierten, .Haranoha genannten Scbreine bie S)alaba, b. h. ber heilig oerebrte oahn öon Subbba aufbewahrt. .H. ift einer ber Scmstpunfte bei Orot. '.iJiiiiiouc-ioefeu-> auf Eeölon. ßine 1,5 km lauge ÜBorftabt führt in beut berühmten tbniglich botan. ©arten ^u $arabenia. — .H. roirb al§ Stabt ;u ätufang be§ 14. fsahrh. n. tihr. ernuihnt. 6auöt= ftabt ber gnfel nutrbe e-> 1592 nad) Serftorung ber friihent öauptftabt .Hotta unb ber 'Jüeberlage Bon [ftabfdja ciugha II. burd) 35>imula Sbarma. 4*ei ben Kriegen mit 'lUntugief en , öollänbern ionne 15'ugldnbcru 1803 unb 1815 litt bie Stabt febr. Maitbi, oftinb. ©emid)t, f. Ganbö. Miinbibnt Hat. candidatus, abgefürgt cand.), hei ben Sftömem (benannt nad) ber glängenb ioci= fien Joga, toga Candida), ber Seroerber um ein Staatäamt (Quäftur, 'Jibilitat, fßrätur, .Houfulati. 3n biefer Joga pflegte man hei SBelannten unb Unbefannten herum uniehen (ambire), fte um ihre Stimme ,ut bitten unb mäbrenb be§ SBablaftS neben bem toahlleitenbeit SBeamten fid1 aufguftelten. ©egentoärtig heifu .H'. jeber Seroerber um ein .'Imt, :\lianbat u. f. id.; man fprid)t in biefem Sinne von SßräfibentfdjaftStanbibateu, :Heidi-:-tag->tanbi baten; in->befoubere aber hejcidmet man mit .H. ben, loeldn'r bie erfte für bie älnmartfd)aft auf ein i'lnu oorgefebriebene Sßrüfung beftanben ober fid) toenig= Hello gu berfelheu gemetbet hat, unb unterfd)eibet baher ,H. ber Jheologie, ber SRebigin fonne Sed)t§= lanbibaten, Serg=, sorft=, Sd)ulamt§!anbibaten u. f. id. .Hanbibatür, ^Bewerbung um ein ülmt; tanbibtereu, al§ SBeroerber auftreten. ftrtnbicren (frg.), mit , Inder übergieben, öer= indem, f. .Haubiten. Ta-5 ,U. ber 3 amen ift ein Üßergieben berfelheu mit büngenben Stoffen, um ben jungen Sßflangcn fo gleich, aufnebmhare -icdhr- ftoffe bargubieten. Tic Samen werben in Seinu loaiier eingequellt unb bann mit SuperpboSpbat, ©uano unb fonftigeu fäuflieben Tiuniftoffeu über: ftreut. Taä .H. mit Uhiiefalpeter heiteht in einem dinroeteben ber Samen in fongentrierter Söfung; heim Jrocfnen trhftallifiert ber Salpeter auf ber Oberbaut ber Samen. (S. .Uornerbüngung.) nnitbillo, f. .Hantille. [Kreta (f. b.). ftanbiot, S8ett)ob.ner ber ,\ufel Eanbia ober Sanbi^ ober fianbi§guder, grofte ivohlauv = gehilbete reine, farblofe ober fdiwad) ober Harter gelb unb braun gefärbte 3udcrfrr>italle. Tiefelben Werben au§ SRo^guder burch ein :Kaffincricr>erfah- reu hergeftellt, unb iioar nur auj bem reinften unb hellfarbigfteu SRobguder, Welcher ein farbloie:- .Hlärfel liefen. Ier farbige ,H. tanu nidn au§ bunt: lernt :Kobuider hergefteüf werben, ineil ber unan= genehme ©efd)inad nad) Stübenmelaffe ben barauS erhalteneu bunfeln H. unbrauchbar macben Würbe. 3u bem farbigen In-;- buntelfteu M. wirb vielmehr ißt, ftnb unter 6 aufjniuetjcn. JTeutbiteit -- Äanepfjoren 91 ebenfalls nur reinfter Kobjuder oertoenbet unb bie I bellen Hlärfcl mit gettiffen Ru'äKen , nämlich ge= braimtem 3uder ober Ruderiärbe gefärbt, woburd) ber ©etchnad" nicht fo beeinträchtigt wirb, wie burd) buttfefn unb bementfpredjenb unreinen Ruder ober iJcad)probufte. SWan fann bie garbe aud) burd) ;}u- Mt oon bunftem fiobmaljudet erzielen, ber fem $. feinen eigentümlichen, aber niebt ben unangeneb: men an SRübennteIaiieerinnernben©efcbmadE mitteilt. Ter jwedmäfsig auSgewäblte Ruder mirb ge= (oft, über fouiel Snocbenfoble nitriert, bafj er ein vollfommen farbloics, wafferbelleä filärfel giebt, unter Suffleere bis äu einem beftimmteu Huntt ein; gebampft, öorgefoajt unb bann, obne Vnitlecre, bei einer fcbliefjlicben Temperatur von 116 bi§ 117° C. bis jur fog. fianbi§probe fertig gelocbt. Ter fertige cub mirb mittels §üUbeden§ in bie Äanbi§»otten ausgefüllt, tf-:- finb bte§ runbe, nach unten etwaS verjüngte ©efäjse , meift aus Supfer, bie mit £)ff= nungen jum Surcbjieben von rauben ßwirnSfäben verleben finb, an webhe ber Ruder beim langfamen unb ruhigen (Srfatten Der fonjentrierten Söfung fich aniraftaliifiert. i!er bem füllen »erben bie jjfäberi regelmäßig eingesogen unb bie Öffnungen Don aufjen verliebt. 2ie gefüllten Rotten werben in befonbern :Udumcn (Stonen), welcbe gut Derfcbloffen werben tonnen unb bie notwenbige iehr langsame ülbfüblimg obne Störung burd) (Srfchütterungen u. f.». erjtelen (äffen, in mebreru Reiben uberemanber aufgehellt unb S— 10 Sage ber Slbfübjhing überlaffen. SBenn bie Steife ben gewünfdjten SBärmegrab jeigt, Wer= Den bie Rotten herausgenommen, oon ber obem auf beiinblicben icbmadien .vtrnftaLltriiftc (Sedfeh be= freit unb burd) Umtippen über einem Schalter oon bem iWifäjen ben Jhnftallen befinblidn'n Sirup ent= ieert, bie .Hrvftalle abgeWaftben, bei 50 — 60° in ber Stove vollfommen ablauten gelaffen unb getrodnet, rooju bie Store burd) bef onbere öeijung oon aufjen erwärmt werben mujs. äJtan erhalt etwa 30 ifkog. fei- aufgelösten :Kobntders an K., jebod) nur einen Jeil bavou in großen, baS übrige in f leinen ftrp= Italien, toeldje ausgeleicn unb befonberS Derfauft inerten. Ter abgelaufene Sirup mirb wie SRaffu nabettärfel auf 33rote unb bann weiter perarbeitet. "varblofer, fog. meiner .H. jeiebnet fid) burdj feinen dujjcrft reinen @efd)mad aus, welcber befonberS bei äluflofen in beißen iylüifigteiten (Äaffee, Iheel be= merflieb mirb, baher ieiue Slnwenbung ba, mo man ben boben 9ßreiS nid)t fdjeut, melcber burd) bie toft= ipielige föerftellung unb geringe ausbeute begrün* cot ift. Sie Keinem Srnftalle werben befonberS jur äBeinoerbefferung jomie in ber Sd)aumtoeinfabri= fation angewenbet, wobei ebenfalls ber üollfpm- meu reine ©efctimad unb weniger ber SßteiS eut fdjeibcnb ift. §für ben allgemeinen häuslichen @e= brauch, ift bagegen ber ,tt. ju teuer unb aufierbem bureb bas bis jetjt nid1! 511 umgebenbe 23orbanben= icin ber jyäben im Innern ber Kroftalle ntdit an- genehm. KnbernfaOS würbe ber K. wegen feiner :Reiuheit, "Jieinlicbteit unb wegen feine« feinen ße= fd)mad<3 cor allen anbern Ruderarten, fogar rot ber feinften SBrotraffinabe, ben SSorjug haben. ftanbitcn, im engern Sinne §rüd)te, bie mit Ranbiljuder 1 f. SanbiS 1 überjogen (tanbiert) finb ; bod) werben audi anbere Gr^eugniffe ber Ruder; bäderei, roie SonbonS, Aruditbonbon-:- (SftoctS unb ShtopS), Sragee-J, 'lU-alinees, fo genannt. iS. bie (5in;elartifel.) S)a§ .Hanbieren pon At'üchten ftn- bet in ber 3?eife ftatt , baö man biei'elben mit ber eingetoebten unb etwa§ abgefüllten Ruderlöfung übergiefjt unb eine Reit lang mit biefer in S8erüb= rung läfjt; bem gBaffergebalt ber ;u fanbierenben grüdjte mufj ber ®rab ber (5'infoduing entfprecheu. Sonbfdiar, SBaffe ber Orientalen, f. öanbfcjar. Sanbftfiur, beiliae. Schriften ber Subbbiften, f. S3ubbb> uub SBubbbiSmuä (S9b. 3, S. 696a). Sanc (fpr. lehnt, (riifha Keut, amerif. $otar= reifenber, geb. 3. acIh-. 1820 ju lUMlabelphia, ftu= bierte SKebijin, unternahm traufbeit-Mmlber 1843 ata ScbiffearU eine Keife nad) tibina unb beu^]bi= lippinen unb lehrte 1845 über Stoppten unb 6uropa nad) ber ©eimat uirüd. gm i'Jai 1846 bereifte er bie Jlorb= unb vJi>eft£üfte2lfrifa->. Kad)bem er jpäter bei ber fiuftenbermefiung am iUerifanifcben Wutx- bufen thätig gewefen, begleitete er 1850—52 als 3lr.it uub 5laturforfd)er bie drpebition nad} bem Siorbpol, bie ber Saufmann ©rinneH in •.Ueunort jur 3(uf= fuebung granfling auSgerüftet hatte, bie jebod1 ohne erfolg blieb. Teno gröfjere ßrgebniffe lieferte eine jWeite 51orbpolfahrt, ui ber K. bie EDlittel jum Seil burd) feine in allen öauptftäbten ber Union g_ebal= tenen Vorträge juiammenbrachte unb bie er felbft befestigte. Sr brad) mit bem Keinen, aber trefflidi auSgerüfteten Sdjiffe älboance 30. flcai 186J »on •)leurort auf, überwinterte jWeimal im :Uenffe(aer hafen (Unartot) an ber ÜBeftfüfte ©rbnlanbi um Slusruben nadnm gen. SBerübmt waren bei ton Sitten bie .Manephorcn ftatuen fcc- ißotuflct in 15'r; unb beä Stomas in äRarmor. ij. .Uaroatiben.i ftaitcuac i in. ß a n eo a s, ivv. tann'wd ; Dom. tat. . annabis, Sauf), eigentlich ein hänfenes 3eufl< cmo SlrtgroberSeinwaitö mit erhabenen ®fteifen,Sftippen u. i. id., jeht gewöhnlich ein leinenes, baumwollenes, aud) wollenes cbcricibcncs (ober audj gemifd)tes), raffetartiges ©ewebe, bejfen ftart gebrebte, entweber einjad)e ober paarweite nebeneinanbet liegenbotct- ten= unb @infd)lagfäl>en regelmäßige quabratifd)e ^wifebenräume btlben, meift mv ©runblage für äßoÜftiäereien beftimmt i Stramin i. Ter jeibene AI. beitebt mein aus sweifäbigem 58aumwofläWtrit,ber mit einem einfachen, wenig gebrebten Seibentabcu mittel! einer 3Kafd)ine fchraubenferniig umWunben (überfponnen) ift, tooburdj er Wlatt; unb ülnefeben berSeibe erhält, ber wollene ans gciwirntem.Hamm= garu unb ift ät)nlid) bem SBeutettud) gewebt. Jtniiew (fpr. -njöff). U ftreis im bftl. ieil bei nn'i. ©ouoemements fiiew, redjts am tmjepr, bat 3259,7 qkm, 240926 6\, 12 .UicEcnabrifeu, 7 5Bren= nercien, Jud)=, SJiafdjinenfabrifen, @etreibe= nur .Inctcrrnbenbatt. — 2)&, potn. Kaniöw,fim§ftabt im .«reis .H., redjtä am Tnjepr, t;at(1892) 9012 C;'., 'l;oit, Jclcgrapb, 2 ruff. Mircben, eine tatt). Kapelle, eine Stmagoge, 2 israel. S8etfd)ulen , Sjibliotbet; Alußbaien, .«anbei mit ©etreibe mit .v>oU. ftangan, ©elbgrößc auf DJltnbanao, f. ©antang. M nitgav, S angli, f. $etfd?enegen. ftangombe, Crt in äBeftafrifa, f. SBUje. Säitgutu (Macropus), eine ui ben pflanzen* freffenben SBeutelticren gehöronbc Säugetierfamilie, bie in ©eftalt am ineiften ben Springmäufen ähnelt mit» fid) bureb einen langen, bieten £d)Wanj, febr lange, jum Springen eingerichtete öinterbeine mit oerwaebfenen iiiittcUchcu unb turjie, fünfu'bigc öor »erbeute auszeichnet. Sie verfallen in LO ©attun gen unb einige 50 Slrten, bie alle bie auftrat. SHc= gion bewohnen. ,->u ihnen gehen bai ätiefen= tänguru (Macropus giganteus Shaic), ba§ größte Sanbföugetier StuftralienS. (Ss nüf.t ohne ben 70 — 80 cm langen Schwans etwa bis 1 m in ber Sänge unb wirb juweilen über 200 ^fb.fdjwer; bie jyarbe ift bräunlidjgrau, a\\ ben Seiten heller unb am S8aud)e weißlich. Seine ".Uahrnng heiteht in ©ras unb SBaumrinben. (5s ift fdieu unb flüchtig, tann 5— 8 m weite Sprünge machen nne mit ben Jpinterfüßen iehr fräftige Sd)läge austeilen. Ta es ba§ gewöbnlidjfte SBtlbbret ber äluftralier ift, bas burd) breffierte fiunbe (engl. Audishunbei ge= jagt wirb, fo hat es fid) burd) bie Verfolgungen iehr oerminbert. Sein öleijd) gilt als iehr wot)l= l'cbmedenb. Tiefe Slrt ficht man rielfaeh in 50010g. ©arten, nodi hanfiger aber bas rote :)iieien tänguru (Macropus rufus Waterh.) , baä Wie erfterei Sommer unb SBinter im Sreien bleiben tann, trenn es mir einen trodnen Stall nne 2tu§= laut hat, unb bas bei Safer, Srot, flibhren unb Öeu jahrelang ausbauen. 2er~l>reis beträgt etioa 400 — 600 391. Tie mittelgroßen .u. bilcen bas ©e= f d)led)t Halmaturus , unb als iöe-rgfängurue (IPetrogale) bejeiebnet man älrten mit an ber Spiue lutidugem Sdjwanj , cie nädjtlid)e Jiere finc unb ttettern fenneu. Tic in ben liergärten hanftgfte älrt war früher bas ,vclienfanguru (Peb'ogale xanthopus Gould, f. Jafel: ^Beuteltiere I, Aig. 11, ".'IvnSrt, I>ir mau unter S» MI an Cefien Stelle in ben leKtcn fahren eas nahe cor; Wanbte 'l> i n f e 1 f d) W a n ,; t ä u g u r u ( Petrogale pe- nicillata Gray) getreten ift. Tasfelhe wirb nach älrt rer :Kieientängnrns gehalten unb feftet etwa 1l'."i SM. 3" Europa pflanzen int bie S. in Jtet= gärten fort. Tas neugeborene, fehr linDolltommene, tauni :; cm lange v\nnge fangt fid) an einer Situ im Beutel ber OJtutter feft unb wirb faft adjt OJtonate lang bloß burd) bie 3Jlutterini(eb ernährt. Unter ben ©attungen, welche ben eigentlichen .U. fid) anreihen, finb befonbers bie Keinen Hängurnratten (f. b.i unb bie tletternben SSaumtängurus (f. b.| intereffant. Sönguru=^nfcl i.«augaree= Sslanb 1, >; fei oor ber Sübfüfte ilujtraliens, füblid) rahi:us ber echten Mängnms, aber Heiner, bis ,;ur .s>afengröf;e, bie obern Dorbern Schneibcwhnc fmb länger als bie aubern unb ber ciftc SBadEjabn ift fiel gröfser als bie folgenben. "Altan fennt etwa 12 Slrten, bie Sluftralien unb Tasmanien hewohuen. .Hdnguruiueiit, f. Cissus. Miuthnpiiv, f. Panpur. ftaniu, öalbinfel im 3S. von bem SSeifecn SReer, im C. 11011 bem ßismeer unb fpeciell ber Jjcbesftaja ©uba (f. b.i hegrenu. Säuft im 3JC. im Sap fianin= nof; aus. Ter .«alhiniel entlang treten StuStäufer ber Simanfdjen 33erge (f. b.) auf, in einer $ot)e Don 1 21 1 in. Tas Attuere ift Junbra. Tic hejtänbiiie Se= Dölferung hüben Samojeben. Tie .U. gehört ,um xreis DJtefen bes rufi. ©ouDernements Slrdjangelst. Jlnninriicii (Lepus euniculus L.\, ein ;ur ©at= tting ber öafen (f. öafe) gehöriges Nagetier, bas fid) Dom öafen, bem es im wilben Suftanbe in ber gärbung febr ähnlich ift, baburd) rmterjeheibet, bat; bie Hinterbeine weniger lang unb bie Chren titrier als ber Sopf unb ohne fd)Warje Spihe fmb. 3)as .H. lebt fehr gefellig in jablreid)en Kolonien unb gräbt in fanbigen ober lehmigen 'Jlbhäugen .fohlen ober S3aue mit ntebrem langen Zugängen. 6s fiubct fid) in Süb= unb SBefteuropa unb oer= wilbert in fehr Dielen ©egenben Züb- unb i'iitteU europas, aud) auf iUabeira, Aamaifa unb auf eeu galflanbinfeln; in ben brei lebten ©egenben hat es neue beftänbige, von ber Stammart febr abweid)enbe Sftaffen gebilbet. >>äufig wirb es ge ;ähmt gehalten , unb bann ift feine gruebtbarteit aufjerorbenttid) groß. iS. fianindjenjuebt.) Jus SBitbbret unb ieiues Spelses wegen iowie w^tn bes Sd'aDcns, ben es burd» ©raben unb Senagen wirtfd)aftlid)er l»flanutngeu anrichtet, wirb es ge= jagt. 3Kan hat es aud) in Sluftralien eingeführt unb es Derwilbem (äffen, baburd) aber einen triebt ut bewältigenbeu Oiotftanb heroorgerufen, für beffeu bauernbe SBefeitigung Don ber vaubesregierung, bis jetjt nod) Dergeblid), bebeutenbe greife ausgefegt worben finb. Eine befonbere :Hrt ber .ÜauinchenjagD ift bie mit bem grett (f. b.). Tas .u. ift Haustier geworben. SSabrfcbeinlid) ift Spanien bas Sßaterlanb bor bomefti;ierten Aorm, bes gemeinen A>a u s t ani n du-n s (f. lafel: Sani neb enraf f en, ,vig. 1). Tiefe untcrfdH'ibet fid) Don ber wilben burd» großem .Her; . per unb Deränberte gärbung (grau, haieniarbig, mifu, iiu» unter 6 aiifgiijuäjeii. KANINCHENRASSEN. 4 S 2. Angorakaninchen oder Seidenhase. 3. Silbei-kaninchen. 4. Chinesisches oder Russisches Kanmehe 5. Japanisches Kaninchen. 6. Riesenkaninchen. 7. Widderkaninehen. Brockh;ius' Konversations -Lexikon. 14. Aufl. ■Uaniiidjencuk — Jtaniiicfjeiwicfjt 93 rot, gelbbraun, bcllfdnefcrblau , fcbivar;, in allen Dtefen garben mein, geidvtft, unb »eijj). Einfarbig fd)toar§e$. finb febr feiten, bie ganj »eigen ialbi'-- notifchen) haben rote Slugen. 3113 befonberä her ootragenbe garbenfebläge finb nennenswert baä Silberfanindjen (f. b. unb gig. 3), ba§ d)ine= ufche ober SRuffifcbe ft'ant neben (f. b. unb «ig. t), fo»ie baS gefledte j a p a n e j i [ ch e m. i gig. 5). ioefonbere [Raffen, bie burd) ©röjje ober bängenbe '8app=)Obren ober langes A;iaar fid) Dom gemeinen «. unterfcbeiben,finb: bal SRiefenfanincbeii (f.b. imb jgig. 6) ober v a pin , baS lappobrigc SB ib b er= faninebeu (f.b. unb gig. 7) unb baS 3tngora = t a ni u d< e u ober ber Seiben b a f e i f. b. unb gig. 2). .'(her auch beim gemeinen Mau-?:, bem [Riefen: unb • -in älngorafanindjen »erben nicht feiten eine- ober beibe Obren bängenb getragen, eine golge unge= nügenben ©ebraud)S ber nun Semegen ber Obren bienenben 3RuSfeIn. £>aS öauSfanindben ift »ert= oofl burd) fein »oblfcbmedenbeS gleifdj, fein gell unb feine öaare, bureb feine billige SriuSbrtmg, 'ein fdmeiles 2Bad>fcn unb feine grofje grudjtbarfeit. SBejonberS »erbreitet ift bie Manin*emud>t (f. b.) in ,vranfveid\ — über bie SBermenbung beS iyelleS ■m S|Jel3»ert f. Manind>cnfclle. ?a* weiblidje Ä. acht mit beut ßafen fruchtbare Paarung ein. Sie aus biefer Skrbinbung beroor= gebenben SBaftarbe nennt man Öcporiben (f b) ftanindjcncwlc, f. «Brairieeule. Äanindjcnfcllc, bie gelle ber »üben unb iab= men Mamncben. Sie »erben ui leiebterm inluoert unb bie öaare jur Jöutmadierei fo»ie audi, meift ! mit äBolle ober SBaumwolle gemifd)t, w ©emeben, •Vianbfduibeu, Strümpfen u. f. ». venueubet. Sie ,velle ber »üben Sanineben finb graurbtiid), bie ber • ahmen »erfd)iebenfarbig unb am gefd)ätsteften bie ] ganj »eifjen, fd)»arjen unb blauen. SefonberS arofs unb peljreid) finb bie fvair,. Manincben. Schöne idjwarje gelle mit Silberfpi&en foinmeu oon einer SM »Über Kanineben, bie in SBilbgärten befonberS gebegt »erben. Sine Heine 3 orte »eifjer u aus Idolen gilt als (5vfat? für Hermelin. Tic Hanin= .wvberei ni gßetjWerfäWeden bilbet namentlid) in beS »üben' iber aud) beS öauSfaniiicbenS, ift febr beträcbtlicb' Heineelanb unb äluftralien liefern bie meiften gelle «s erftern : SSictoria hat in lo Jahren bereu 29 Still c tuet angeführt; «Belgien fenbet jährlich mehr als" UMllionen zubereiteter gelle DorjugStoeife bei Wem nadi (Snglanb. Ter 2Bert ber .«., bereu oaare alljährlich für bie öutfabritation in granf= reid) verbraucht »erben, »irb auf 25—30 -WM vr-j. gefchäht. " ' Sanindjcnäucbt. Sie 3üdtfung be§ fianind)en v^weeft ,\ell: unb gleifcberjeugung,Saarge»innüng )ber(Srjücbtung reiner Slaffen ,m 3iid;t= ober Sport= iioecten, bte übrigen! ftdi niebt fdiarf trennen [äffen ite grofeen Siaffen (f. iRiefenfanincben unb 3Bib= >ertamntben) fmb weniger fruchtbar unb baber Jbgleid) boppelt fo fd}»er, jur gUifdjerjeugung uir ba oon »elang, »o ber -.Warft fo groie fißr= er beanfpruebt. aiorjugäfteife be§ geSei »egen oeroen bag Stlbertanindjen unb baä ruff. fianin= Slrtifet, bit mau imtet fi uev d'en, hauptfddUidi feiner langen Maare »caen ber ( ceibenhafe gejüdjtet. @i gtebt (»ei 3üd)tungSarten: eut»eber Ha= nindjen auf einem mit Söläuer ober Trabtqitter nm = gebenen hügeligen ©runbpde fieb felbft ;u ttber= laffen, wenn etjorberlicb, mit gutter ui »erfeben, ober äloedmäfjfge Untertunftäräume ut fdiaffen Grftere J(vt ift billiger, leiuere bebeutenb ,nred= mäßiger. Steten fdjou fertige Dtäumc uir 5}«= füflung, in laffen fidi bie nötiaeu 6inrid)tungen billiger unb bequemer berftellen. '.Dfan führt (),.;-, bis 0,50 in von ber Söanb entfernt eine bünne, O^o m hohe ,!iegel ober Juffteiumauer auf, teilt ben fo eut= Itanbenen ©ang burd) C.uenoäube inO,ss b\-> 0,öo m lange Abteilungen, ni bereu jeber eine ginfcb'lupf: pttnung führt, uni< bebedt benfelbeu mit Srettern io, ba|; über jeber Abteilung ber -ififträume ein 33rett= Itud bebuf§ öefiebtigung be-> Innern fidi aufheben lafit (f. Jafel: Sanindjenraffen, gig. l). ßin= fadjer, leidjter auäfübrbar unb baber meiftenl an-- gc»enbet ift ber lirfaü ber Diauer burd) auf ber hohen Haute ftebenbe Sretter. äln einer freien 2Banb= ftelle bringt man eine (leine Saufe jur Slufnabme be§ SRauffutterS fo hoch an, bafs bie .Kauindien ;id) \um ,vveffen auf bie Hinterbeine ftelleu muffen ; man faun aud) freiftebeube ;Kau= fen (f. beiftebenbe gig. l ) »er»en= ben. ^u einem foreben 3talU räum tonnen ba3 lUänndien (nieh= rere S0lännd>en uertragen fid) nidu initeinans ber), bie SBeib« eben unb Junge vereint untergebracht »erben; bodi ift bae Tl&nn dien Dom ßinbringen in bie ■Jiiftrdume abzuhalten baburd), bafj ihm ein öaßbanb oon SBIed) mit einem Ouerftod umgelegt »irb. Keffer ift e§, ba-ö ÜDcänncben von ben ^etbchen abgefonbert unb bie 38eibd)en einzeln in befoubern ^ebalteru untenu bringen. Sazu faun mau mit ©infdjtupföffnung öig iierfebeue vergitterte Mol-,fafteu ober .Uörbe von liünbefteii'ö 1 qm SBobenfläcbe benulien, bie aber bec- Uriii'? wegen nid)t übereinauber geftellt »erben j bürfen; will mau bie Behälter übereinauber liegenb anorbnen, fo muffen fie gemauerte SBänbe unb cementierten fdjräg liegenben ©oben mit älbjugS - rinne unb einen »ageredjten biebteu Sattenboben haben : if. vorftebeube gig. 2 ätufjenanfid)t unb gig. 3 i Cuerfchuittl. 3Iud) tann mau Meine gäffer, bereu miSt, finb unter (? anfäiifiidjcn. 04 itunifdjii — £am3|a einet i^oben in eine 3 bür oet wanbelt ift, oettoenben ; nun legt fie mit bem Spunblocpe nadj unten uub fann jje in meutern [Reihen übereinander am- fdncbten. SBenn [Raum oorbaubeu, ereiltet man befn-r uebeneinanber lang* bei SBänbe eben offene Sebättet, beren 1,00 m bebe irennungäwänbe au§ auf Srettern itebenben Jrabtgefleebteu gebilbet werben, beren Sobenffädje für ein äöeibdjenl qm, für ein iUäiiudn'n unb für Junge 11 ■— 2 qm groß unb bie einteilt burd) eine Jamale Türöffnung }u= gänaüd) fein muffen (f.nad)fte^enbe3ig.i). Jn bie iöeb^terfürSBeibdjen fefet man je einen Sliftfaften, b. b. einen inürfelförmigen öoljfaften oon 0,sa in Seitenlange, ober ein Heines iyafs, beibe obneSSoben, aber mit einem gant ober teilweife auffjebbaren ' Serie! unb einer Üinfcblupföffnung. 3n jeber 3lb= teilung ift eine Heine Diaufe anzubringen. 3ur £8e= gattung trägt man ba§ 3Betbd)en in ben Steinälter be§ äJlänndjenä nnc> laut ei einen Jag (van ÜRorgeni bis gegen Slbenb) bei ibm; ba§ SBeibdpen wirft nadj 30 Jagen. 6§ bereitet fieb felbft fein SReft im 9ftft= tauen unb polftert t§ mit eigenen paaren, bie e-> jid) am S3aua)e ausrauft. SBenn bie ^jungen 14 jage ' bis ."> SSBodjen alt finb, fann man bie äRutter Wieber ■mm 3Jlännd)en bringen, jene aber uoeb bei biefer lauen, bis fie ein Sllter oon 4 3Bod>en erreidjt baben. 3m Älter von 4 iUouateit werben bie 5 um 3Ser= jeb.ren beftimmten DJtänndjen oerfdjnitten (faftriett) unb finb bann im Sllter oon 6 monaten marftreif. Sie 2Beibd}en laf.t man oorteilbaft im i'llter öon 6 ättenaten belegen unb maltet fie erft, uaebbem fie geworfen baben unb bie Jungen abgefegt finb, fobait fie im Sllter oon ungefähr 8 ÜRonaten auf ben l'iartt gebracht werben tonnen. 3u ber gewöfmlidjen Sfla&rung ber Manindvn fontmeu ©artenunfräuter, fRübenatten, Moblftrinife, tobe unb gefönte Kartoffeln, friiebe 53rombeer= uub SBaumjweige, bie be§ Sßftrfid) , bes 9Jtanbel= unb bei Jaruäbaumi auSgefdjlojfen, @rbfen= unb SBicEen: ranfen, Süäjcnabfälle, SBrotrefte uub §eu aller vJlrt, Serbel, Speterfilte, Sellerie, Jbomian, SSo&nenfaraut unb Aeiutel, ber rou ;leit ut geit al-> btätetifdjei [Mittel gegeben wirb. Srädjtigen unb fäugenbeit 3Beibd)en unb ben tu mditenben finb ftmcbjrörner (Safer, ©erfte)fepr ,;uträalid\ aiui? D.'tildi unb 9Jtebl= brei. SSor SBetfütterung nafj ober warm geworbenen | ©rimfutterä ift ju warnen. SJrinfmaffermujsinoben flacb attegebeblten niebrigen Steinplatten bereit | Slttitel, bie man unter S oevm geftellt werben. Sie Jütteruug erfolgt regelmäßig jwei= bie breimal am Jage in befttmm'ten Stationen, Sie .Uanindien fmb, wenn fie ridjtig gepflegt Wet= ben, feiten Mrauf betten unterworfen, Jufubr oon reiner Sttft, SReinlidjleit, gute ©inftreu (Strob ober Jorfftmt mit Strob), im Sommer f übler, im hinter warmer S&ifentbaltöraum unb ridjrige Fütterung finb 511 gebeiblid>er .U. unerldßlid>. Sitteratuv. 6'. Semoine, Elevage des animaux de basBe-conr ($ar. 1880J; SBicomteffe bu .'Sern be 'inn-Manbro, Mevage pratique dt- lapins ($ari& Sluteuil 1892); 15. Säbel, R. uub fianina^enraffen 12. 2tufL, 2pj. 1893); SSafer, Sport= uub Sd)laa)t .uauindieuiiutt (SKagbeb. 1893); ferner: 9leue Slät ter f ür Sanincben: Unb ©eflügeljudjt (rebigiert oon Seemann, feit 18'ji). ftnnifctin, ungar. Stabt, f. ßa» niäfa. ttnitifter (tat. canistmni), fiorb, S8ted)flafä>e, Sledjfifte jur ä?erjen= bung oon Öl u. i. w. Jtanitj,Ae[ir^biliov\AoridMiinv>= reifenber, iHribdoIog unb (ithnc^ graob, geb. l'. Sing. 1829 ui 3Suba= peft, ftubierte in SBien. Sine Seife, bie er 1858 uadi ber öerjegowina unb Sflontenegro madne, bitbete ben Slnfang einer :Keibe oon SBanbe= 1 muten in ben fübflaw. Sänbern, bie, bii L889 fortgefe|(t, für bie ßeimt- nii biefer fiänber iebr loid^ig finb. (i'v jduieb: <> Serbiens bowut. [Wo= nuiueute» (SSSien 1862), • Serbien, biftor. etbnoiir. SReifeftnbien» (Spj. 1868), «2)onau=Sulgarien unb ber SBalfan» (2. Slufl., 3 S8be., ebb. 1882), «9lömifd)eStu= bien in Serbien" (Söien l^'.ii'i uub nieluere anbete größere Jlbbanblungeu in ben Sa^tiften berSBiener Jltabemie ber SBiffenfd^aften. ftnitin, öanä SBilI>. Slleranbet, SduU)3ollfoftema unb bie lanbwirtfcbaftlidjen Sntereffen, befonberS mit SBejug auf bie CfutwicElimg bee ßifenbabntarif= loeiene unb gegen bie .fianbeU-oertrage eingetreten. (5r ift 38erfaf)er ber Sa^rifteit: «ätpbotiSmen über ©etteibejölle» (5Berl. 1879), > ?ae aBittfd)aftäpro= gramnt be;- rKeid^-tanUer*» (ebb. l^T'.M, <■ Jie Senf; fdjrift Jelbriidc- über ©etteibejölle» (1879), 1 Sie preufj. Öftpromnjen unb bie ,:lollreform» (1S80). ftnuincvünb, f. ^aneufireben. Sanijfn (fianifd)a). li 3lag»= ober ©rolV Sanisfa, Stabt mit georbnetem ÜJlagiftrat mit beut Jitel tönigl. fjreiftabt im ungar. Motilität 3"li1> an ben Sinien SBiener 5Reuftabt=Ä. (lVt8kmi, St.- SBard 18 1 km) unb Subapeft^ragerpof berßftetr. Sübbabn,iitSifeeine?lonig[.6eri^t§^ofÄ,S9ej(irlä- aendu;-, Sßoft= unb S!elegrapb,eninfpeftorati unb Stub.lbejitfe (34433 6.), uub bat (1890) 7811 meift magpat. tatb. li'. (263 Seutfdje), barttitter ißt, finb untfr (£ auijufiic^cit. ftaiifafce — Samteliercn 95 219 (roangetiübe unb 1096 äiraetiten, in ©atnifon ein Bataillon c-ei 48. SSnfanterieregimenti < (irv bcnog (5ruft , 2 fflbfter, ein !atb.Dberg»mnafium, hebere liiäbdvm, ßanbelifdjute, mebrere Srebit inftitute unb Spartaffen, ein Staatigefängnü; be= beuteube Spiritus», 2iqueur= unb ^ie^clfabrücn. bebeutcnbc S3orften=, öornrnet): unb ©etreibemärfte. ff. mar früher bie gwcite gieftung Ungarns unb fpielte eine wiebtige Wolle in ben Turtenfiiegeu bei 16. unb 17. Qahrb. 9iadj wieberljolten Stnftrengungen cnblich ben dürfen entriffen, mürbe bie geftung 171 12 gefd)leift. Seine jefeige Sebeutung oevbanft ff. {einer Sage sittifd^en fßeft unb Kroatien einerseits, SBien unb So&nien anbererfeiti, weldje ei pm .vSanoelc-oermittler madu. — 2> 2 ürtiieb ii aui s {a I Jörßf = ffanisfa i ober ".Ucii = i .U lein = , fiü=) ffanhfa, ©rof»--Wcmetitbc unb .\>auotort bei Stublbejitfi 3rirfiicb=ffani;ia (42300 @.) im Somt= tat Torontdl, linfi ber Theiß, bat (1890) 3429 inagoar., beutfdje unb ferb. 15'., Sampffdnffftation, eine SchiffbnUte unb ein fdbönei Sdjtojs. — 3) 3Ut = ober Ungarifd) = ffanijfa i C=Atanisiai,©rof! ©cniciiibc im Stuhlbesivt ,ienta bei ffomitati SdcMBobrog, redtti oon ber Jtieifs, gegenüber öon Sie« ffanijfa, an ber Sinie Ssegebin=SRörui=3enta ber Ungar. Staatibalmen, bat (1890) 15494 mein •magoar. fath. S\, Sduffahrt, gifebjang, i-iehunin, Weisen--, ©irfe= unb Tabafbau auf beut ©ebiet bei ■- Schwanen @rbe». fiier finben febr grofje ©etreibeoerlabungen auf Schiffen ftatt. Stantafccifpr. -tibi, öauptftabt bei ©ountö ff., am afluffe ,H. im norbamerif. Staate ,Mlinci-?, füb= wefuid) "ou Chicago, (5'iienbahufnotenpiintt, bat (1890) 9025 6., eine Staatiirrenanftalt, ISifen- giefjerei, gabrüation Don äBerfjeugen, 3Bollfpin= rterei unb Steinbrüche. Käufer, ÜBanbfanter ober 3Bebertned)te (Fhalangiidac), eine Familie ber Slfterfsinnen i f. b.), au-I-gejeicbnet bureb aufserorbentlicr) tange unb bünue Seine, bie teidjt abbrechen unb fidj nadj ber Trennung beut Körper nod) lange sudeno bewegen. Stuf einem ööder etwa in ber '.Witte ber Sftürfenfeite bei ßopfbruftftücfei ftebt ein emsige-? 'Jlugcirpaar. Tic ff. galten fidj an lUauern, SBaumftämmen u. f. W. auf unb (eben oon Snfefteu. 58ei uni häufig i)t ber gemeine .u. ober 2Beber!ned)t iPhalan- gium parietinum Herbst). ( S. Jafet : So inn e n : tiete unb Taufeubf üjjer I, 8fig.8.) Sanfrtnifct) iiHnn lat. cancer,ffrebi), rücfwärti gebenb, rüdWärt» 511 lefen (SGBörtet, SSetfe), j. 5Balin= Hanna, Crt in Sabome (f. b.). [brom. Saiinanur, b. b. ffrifäjnai 3 tabt, engl. 0" an n a ■■ uorc (Canauore), StabJ im Tiftntt ÜJlalabar ber Sßräjibentfcbaft iDtabrai, am 'Jlrabifcben 9)teer, bat (1891) mit bem ffantonnement 27118 (?., einen infolge ftarter SBranbung nicht fidjent öafen, ein gort,@efängniä; üluc-fubr oon liotoSnüffen,. ööljern unb Pfeffer aui ber fructjtbaren Umgebung. .U. ift lehr alt. 3n einer oevhaltnic-mäjjig fpäteru ,Seit ge= liörte c3 jum fiönigreid; ber£fcb,irrafal=9tabjcb,a bü ju öaibar StliS yeit. 1498 grünbete S5a§co ba 1766 behielten, als öaibar 2Ui oon SJlaifur bie Vanbfcbaft SKalabar unterwarf. 5,111 Kriege mit 2 i;m Sabib beieljtenbie ©nglänber tt., gaben cc- aber au bie iUaoyila gurüet. Später fiel ei- in bie &änue oon Stpu Sabib, ergab fieb, aber 1791 an ben Seneral Slbererombü. Strtitet, bie jnan unter S »er ftannc, ein baudjigel ©efdfj mit engem öal§, einem Teufel unb einer fdjnabefc ober röhren förmigen 2lu§gu&öffnung, mit ober ohne Sectel. Sie H., bereits im Altertum betannt, werben au* Jhon, Steingut, ©las ober üßetaU gefertigt: fie wami befonbers in ber :Ucimniancc-,eit ein beliebtes 2afel= unb 4>mnfgefdnn\ 15'; giebt grofje Kannen smn öerbeittägen oou ©etränfen bü su ben jier= lid)cn 2heofannen ber (5hinefen unb Japaner. (3. i afel : 6 h i n e f if cb e K u n ft I, jjig. 7 ; Jafel : (5 1 1 c u - heinarbeiten, gig. 1 11. 2; 2aiel: ©laifunft- inbu ft r i e 1, gig. 14 unb 1 1 , ^ig. 1 7 ; Safel : bl 0 1 0 fdjmiebetunft II, gia. 6; Jafel: 3apanifd)e ffunft II, Ai^i. 4.) ftninu", nad) ber beutfiten ällafe: unb @ewirift= fteller, geb. 9. 3Rai L781 su aBenbemarl in »er ältt= marf, ftubierte Theologie unb lUulofobhie in .«alle, wurbe 181 '7 vehrer am Scbjnblerfcr)en SBaif enhauf e in SBerlin, 1811 ^vorettor unb 1814 SReftor am ©ttmnafium in ^rcnslau unb 1822 Tirettcr unb $rofeffor bei jjriebrid>igörmtafiumi ;u S9reslau. I Später prioatifierte er in Berlin, 100 er 14. Sept. 1861 ftarb. ff. ift bauptfädHid' aV> überfeiner be= fannt; ber Übertragung oon Sfteaumonti unb Alet- djeri «Tramat. SEBerfen (2 Sbe., Sert. 1808) folg= 1 ten Tante-? «®öttlicb.e ffomöbie» (3 See., Jlmfterb. unb Vp;. 1809—21; 5. 3lufl., £»3. 1873) unb ceifen vinuclv- ©ebidjte» (ebb. 1827; 2. Stuft., 2 23be., 1842), bie er mit ff. SBitte unb SB. oon Sinbemann bearbeitete, bie Oben bei Sotaj i^rensl. 1821), bei ätnaherm unb ber Sappno (ebb. 1827), ferner | überfefeungen oon Ghaucer, 39r>ron, grau oon Etaet, Seoparbi, Sittiio ißellico, Scott, il'üefieioic; u. a. ' fomie aui fem SßroBencaüfdSen «©ebidjte ber Trou= babouri» 1 Jüb. 1852; 2. Stuft. 1855). ©eine fetb= ■ ftänbigen poet. arbeiten fmb mit SRedjt oergeffen. Sagegen hat .H. einen Warnen al-> einer ber erften ©oethe (5'rtldrei', beffen Feingefühl ©oethe fetbft an= erfamite. Sgl. ff.i Vorträge über eine Stuiwar)! j oon ©oethe-? lorifcben ©ebiebten (SBreit. 1835,1. I Jiaitiu-lierni, f. Kanuelürcn. mi&t, futij unter G aufäujudjen. 96 siämtclfotyle — föanon fiänncltonlc, f. Oanueitehle. ftnnnclürcit ifrj. , vom tat. canna, Diobr), t-ie fenfredjten, rinueufbrmigen 'JliK-lcblungen ber Säulenfcbdfte ;u betoratioem tyioti. ff. fommen befonbcri in ber gried). unb tönt. Sautunft, an cor., ion. , torintb. Säulen un» Sfeilem vor. Sei bor, Säulen geben gewöhnlich 20 ftadje .U. auf ben Umfang ber Säule unb ftofjen in fd\irfeu ffanten uifammcn; ipn. unb forinth. Säuleu bagegen haben gemöfmlid) 'J4 tiefere ff., jwifd)en benen fcbmale Seite fe-> Säutenumfangä (Stege) Heben geblieben unb. Tic altdn'iftl. ffunft, bie Sftenaiff ance unb ba-j Sarorf 11. SEafel: Slltäre II, #ig. 5) brachte audj gemunbeue M. an ben Säulen an unb bebanbelte fie Dielfad) rein betorati». (5'ine Säule fannc Heren beifu bemnad) eine Säule mit ff. »erfchen. ftauncnbärrcrlaub, Sanbjdjaft im Unterwefter= walbtrei* be§ preufs. SReg.=Sej. äBiesbaben. öier werben am üftontabaurerwalbe bie gabltofen ffrüge ober .Hannen für bie SDcineratwäffer (jährlidi über 11 Ä'fill.i gebrannt ober gebaden, bie in alle SBett »erfenbet »erben. äJcittelpunft biefer Aiibuftrie ift :Kan-:-bad\ ferner Saumbad), Sembadj, ©ren3= haujen (f. b.), SOloggenborf u. f. w. [(f. b.). ttanneurraut, einige "Jlrten mm Equisetum «Miinoutrriger, f. Nepenthes. Kannibalen, f. Kannibalismus. ftannibaliiSmui? ober 31 n t b r o p o p b a g i e , ber ©enufi oon 3Renfd)enfteifd) burd) äKenfdjen (ffan= i ü b a 1 e n , 3 l n t b r o p o p b a a e u , 2 l n b r o p b a g e n l . 5Benn audj 9iabrungSmange( uuu ff. führen unb in mandjen ©egenben mit periobifd) toicbcrfehrcu= berjjungerSnot biefen .uirWcwolmbeit werben lajfen taun, fo finb bie treibenreu SDtotioc bod) im all= gemeinen flaebfuebt unb Aberglaube. Sie erftere ftadielt utr DöUigen Sernidjtung ber Seidje beS [veinbeS an, nadi bem Ichteru geben Starte unb iUut be-> (Gefallenen auf ben über, ber fein g-leifd) aeniefn. Db bie präbiftor. 2Renfd)en Kannibalen waren, wie anc- ben gefpalteueu 3Jcartfnod)en mir ben unter benffüdjenabfällen gefunbenen9Kenfd)en= fnodjen gefdjlonen wirb, ift nid)t ;u erWeifen. Über ben ff. bei ben Söllern bc-> ÜlltertumS, befonberS c>eu Stotheu unb ben Sewoljnern SrlanbS, bcrid)ten Strabo unb .sSerobot. Ter in feit ffulturlänbem reo alten äfmerifa iabllofe Cpfer forbernbe ff. in äJterito unb bem gntareid) ift erlofehen, ebenfo ber cer ffariben auf ben Antillen (ber 9came ffannibale ftammt oon beut burd) bie fpan. (jntbcd'er fätfd)lid) als lianibal geborten Karibal ober ßaribe), ba= gegen finb bie Aiioiauer '.Uomabcu im StmajonaS: ©ebiet unb bie Sototuben nod) beute Kannibalen, ebenfo bie columbifdjen Stämme ( Jhlintitenu. f. w.) unb bie jjjeuerlänber. Verbreitet ift ber ff. uodi in "Jluftralieu unb ber Sübiee, befonberS in 2Relane= fien i AiM'dn-, Salomoninfetn), wäbrcnb er in 3Soh): nefieu im äluSfterben begriffen ift unb in 3Jcirro= nefien fd)on Cor ber Sntbedung »erfd)Wunben mar; bann bei reu Satat auf Sumatra, fporabifd) auj reu t'bilivpinen, enblidi in (fentralafrifa, befonberS bei ben 5Uam=3liam unb iDtonbuttu, wogegen er au ber SBefttüfte (Sligerbetta, Jan) unb im Sübeu (Safuto) melnoereiuielt auftritt. — Sgl. SR. Slnbree, Tie •Jlutbropopbagie iVp.i. is.^7 ,; Sergemann, Tic Verbreitung ber llntbropopbagie über oie (5'rbe u. i. w. (Sunjlau 1893); Stent eniu§, ßntftebung unb Verbreitung ber 'Jlutbropopbagie (in ber«Seut= ichen :Hunbfd'au für ©cograpbie unb Statiftil», 15. 3abr9-i Öef s- 2Bienl893, s.348fg., mit ffarte). '.'iiiifi'i, bie man unter si uet ftniio, u Ter (Sorten oon Subau», Vrooiuj be-> :Heid'-> Sototo inl'iorbioeitafrifa, ein r?on allen tro^ pifibeu Srüdjten reid) gefegnete§, anmutigem ge= irelltec- Sanb, mit mehr al§ 200000 freien Setooijä ueru(AUlbeuno>>auffal unb ebenfo Dielen Sflaoen. Sie .^auptftabt ff. mit 35000 (5\ liegt am Auf-.e Oe-J 4o m hoben freiten Seifen Sala; fie treibt be- beutenben Manbel unb fabriziert bie blauen, baum= wollenen fog. Subanftoffe, Weldje in 5Dienge au£= aefübrt werben, jäbrlidi mobl an 1500 .HameU labungen; ebenfo werben gefd)madoolle Sduihe unb Sanbalen, S)otd)e,3Banen »erfertigt, ff. »ertauft in grofsen Eötengen (sietretbe, jnbigo, SaumwoÜ: ioaren unb 2eberarbeiten unb banbelt bagegen »or= nebmlidi Salpeter unb .Uolanüffe ein. (i-j ift ber fübweftlidifte l'iarft ber i'traber, bie von Sripoliä, Junio, felbft von Jigopten tommen unb hier Sflaueu, dtfenbein unb Straufjenfebern gegen eigene unb europ. 5ßaren umtaufd>eu. Dlad) beut gatl von ffatfena _(j. b.) blühte ff. auf. Mrtiiulu-ii, Miiiinbuc, f. .Hauopu-J. JJnnobfcl), f. ftanaubftt). Hanoi: (fpan. canoa; engl, canoe; fr;, canot), ba* au>> einem ausgeböblten Saumftamm her- geftellte fduuale Soot wilber Söller. ftauolbt, ßbmunb, SanbfdjaftSmaler, geb. 13. SÖtärj 1^45 ;u ©rojsrubeftebt bei SBeimar, lernte bafelbft 1864^-69 bei ineller flehte 1869— 72 in 3tom unb befeftigte bort unter JraiivT reber-; &n^ flufi feine ftilifierte Sanbfd)aft§rid)tung. Seit 1876 in Jiarl-M'uhe anfäfftg, erfuhr er nod> beu (ünflufj oon acio. .Heller, "iuiu feinen .Uoinpofitioueu, bie, im großen Stil entworfen, ooller Soejie uiio ber antuen 'Jlnlt fein uadumipfunbeu finb, finb beroor- utbeben: Vanbfchajt mit Mero (©alerie ;u ffarl§= rubel, "Beneloperltationalgalerie in Serliu i.Sappho, Tito, Jheti'S, Oböffeug auf ber giegenjagb (ÜRufeum in SBeimar), ^Pbigenia am Straube, .Uaffanbra, älntigone an ber öeidje be§ 6teotle§ (©alerie ;u ältagbeburg), @djo unb '.Kar.iin. @r illuftrierte (5'idumborffö «3lu5 bem Seben eine-:- laugenidjtä» (2»,v 1886), Storm§ «Smmenfee» (ebb. 1888), Sbafefpeare-j «Sommernadjtstraum » (ebb. 1890) unb gab «dliptholog. Sanbfdjaften» (ebb. 1888) ber= au§._ff. ift grofsberjoglid) Weimar. S^ofeffor. ftänou (grdvi, [Hegel, :)iiditfdmur, 3Raf$ftab; bei mehrern alten lUülofopheu iTemolrit, Gqpitur) -tu-> brud für bie inid)tfd)nur ber SEBafartjeit ober ba§ ffriterium ff.».); baber ffanonit bie pbilof. Ti->- eiplin, wetepe ben ff. ber ^abrbeit aufftellt. ,\n ber b übe üben ffunft nennt mau ff. oie Segel für bie Sebbnbeit-i-oerbältnifie be§ nienfdi-- lidu'n fförperö. Sd)o4 in ber ägupt. unb ber alte ften gried). ffunft würbe nadi beftimmtem ff. gear= beitet. (5'rheblidie gortfd)ritte brad)te gegen (5nbe be§ 6. Aabrb. ». (ihr. oa-> ätuftommen einer freiem, bie getreue SBiebergabe ber wirtlidien (rrfdieinimg erftrebenbeu Sebanbtung^weife aud) für bie (5nt Widtung ber Sroportion«lehre mit fid\ Seit biefer ^cit finbet man oie nambafteften ffünftter, wie 3K»= ron, $ol»tlet, (5'upbranor, Vofippu-J in biefer 9tid)= tung tbätig. TerTorupboro-> be-j ^olnflet (f. 2ajel: ©riedjifdbe ffunft ll , ,vig. 16) unb ber Sl»orpo= meuo-} be'S 8»fip»u§ (2af. II, jjig. 7) galten beu geitgenoffen all aRufter woblgefältigerSerbältniffe. Ait ber .H i r d) e n j p r a d) e ift .H. im älnfdjtufj an bie Spradu' ber aleraiiorinifcben ©rammatiter, bie mit ff. bie für bie ©räcität muftergültigen Sdjriften i .Hlaf fiter ibeioidmen, bie Sammlung heiliger Sudler, nüfjt, finb unter K oufjiifuajen. S'anortube — ßaitonenDoote 97 weld)c toie SHeacI bc§ cbriftl. ©tauben» unb geben» enthalten, b. b- bie Sibel. Sag 2lnf eben biefer Sücber grünbete man barauf, baf? man ibren ^nbalt al§ Don @ott eingegeben (f. ^nfpiration) betrad)tete, im ©eaenfa&e gu ben 2l»olr»»ben (f. b.). Ser ganäe R. ber Seiligen Sdjrift jerfäüt in ben R. bes" Sitten SeftomentS nnb be§ SReuen Seftanteuts. über bie allmähliche Sntftebung biefer beiben Samm* dingen unb if;re tird)ii*e 2(ncrfennung f. Sibel. -Hon ben ranonifdjen ©cbjiften unterfdjeibet man bie apofrtipbifcben: bie tatb. Rird)e bezeichnet bie ätpofrBpben bes" 2l(teu SeftamentS, bie fie gegen bie 2(nfid?t ber alten Rircbe in ihren R. aufgencm= men hatte, als beuterofanonifet/e ©Triften im Unterfdiiebc von ben »rotofauonifdjen, Wäb= renb bie filtern »rot. Sogmatifer biefe -Kamen auf bie fog. 2lntilegomena (f. b.) übertrugen. — Sgl. ßrebner, ©efd)id)te be§ neuteftamentlicben R. (bg. uon Soltmar, SBert. 1860); Jnilgenfelb, Ser R. unb bie ßriti! be§ SReuen SeftomentS (öalle 1S63) ; Dtierbecl, 3ur ©ejcbjdjte be§ R. (Sbemn. 1880); ©dnniebelS ärtilel R. in Crfd) unb ©ruber§ «2111= gemeiner encöllopäbie» (Seit. II, S3b. 32); 3atyi, ©efcfeidjte be§ neuteftamentlidben R. ((Srlongen 1888 fg.) ; 21. Sarnad, Sa§ DTeue Scftament um ba3 3abr 200, Sbeob. 3abn§ ©efd)id)te bc§ neutefta= mcntlidjen R. geprüft (greib. i. Sr. 1889). R. begännet in ber Rird)enfprad)C aufeerbem ben Sefdjluf; einer allgemeinen Rircbenoerfammlung, ber- at» RirdjengefeB gut unb bellen 9tidjtbead)tung mit bem Saune bebrobt toirb. Gin folebe» ©efefe wirb für ben tirdjlidjen Glauben wie für ba§ firdilidie geben gegeben, gerner he3eicb.net R. bie ©ebete, bie ber (afp. SJfriefter fürs vor, bei unb nach SBeibung ber Softie »errichtet; enblidi and; ba§ 93eräeicgms' ber ^eiligen ober Ranonifterten. 3u ber lRed)t»fprad)e bejeid)net R. bie ]äbr= lid?e ©elbabgabe, auf weld)e eine bi» bahin ihrem Setrage ober ihrem 2lufalle nadj ungetoiffe Seiftung ober Söefdjränrung reguliert toirb, 3. 33. Eaubemial= tauen. R. heißt aud) ber @rbjin§ ober bie feftgefe&te Spaajtfumme, toeldje bie GrbpädMer (f. Grbpacbt) jährlich an ben ©utäberrn 311 entrichten haben. 3n ber Sftufil ber ©riedjen war R. eine 2lrt SfJlonocborb (f. b.), bas als 9iid)tjcfmur für bie matbetn. ^nteröaUe biente unb »on ben S»tba= goreern, bie man beswegen Ranonifer im©egen= iah, 311 ben Sarmonifern nannte, 311 biefem 3>»ed'e benu|t toarb. — Seit bem 15. Sabrt. beißt R. ein mebrftimmige§ Jonftüd, beffen ocrfdiiebcne €tim= men nach unb uacb au§ einer einzigen ©timme fliegen. Sie Stimmen fe&en beibalb aud) nid)t ju= jammeu, fonbern erft uadjeinanber ein, »uobei jebe nad)iolgenbe genau (wenn aud; in bbb.ern ober tiefem Snteroallen) roieberbolt, »a§ bie oorauf= gebenbe gejagt hat. Siefe 2lrt ber Hompofition ent= ftanb im SDcittelalter fchon oor bem 13. Jahrb., unb ber iRatne fi. rourbe ibr gegeben, meil bureb eine berartige Verleitung aller Stimmen ber öarmonie au§ einer einsigen ber Rernpunft unb bie ©runb- regel be§ ftrengen Jonjatse-;- gefunben roar. S)er R. hilbet ben ©runb unb 2(nfang ber gefamten fugierten Romsofitton ; in ber fpätern Spraiiä bat fieb, bann bie guge (f. b.) weiter nnb freier au?= gebilbet. 2Bie ber R. »on beiben baä erftere roar, fo ift er audj ba* populärere geblieben. 3Bie im R. alles au-S einer einjigen ©timme entftebt, fo würbe er aud) friiber unb toirb meift nod) jefet nur eiu= ftimmig aufgejeicb.net, mit 3oid)en für ben Gintritt »rocfljanä' Sonoetfationä^Scjitoit. 14. SIttfl. X. ber öerfdjiebeneh Stimmen. Unter ben alten gugen= meiftern roar e§ ein beliebtes Runftftfld, berartige 3eid)en, fotnie SBorjeidjnungen ber Jonart unb fonfüge fflebinguugen ber SluSfübrung }u unter= brüdeu unb lebiglid) erraten ;u (äffen. Sin folcbes ©ebilbe beifit 9tätf ellanon.— Sgl. RlaumeU, S)er R. in feiner g«fcb.icbtlid)en (5ntuudiuug (Spj. 181 1 1. Jtanoiiabc, gegenfeitige§ 33efämpfen r»on 2lr= tillerie ober ©efcb.üfe!ampf, mit ber SRettenbebeutung be§ binbaltenbcu ©efed)t?. Jtanonc(oom lat.canna, Slobr; baber frj. canon, ital. cannone, eigentliib grofjeä 3iobr), im aü= gemeinen jebe geuerroaffe größerer 2(rt (©efebüh, f. b.) im ©cgenfal; 311 ben öanbfeuermaffen (f. b.). 3m bef onbern beifjt R. bie miditigfte ber gegenwärtig Dorlommenben ©ejdniharteu, bie beftimmt ift, il)re ©cfcboiie mit großer ©eföhnnbigfeit unb in einer flaäjen Sahn fortzutreiben. SWan oerroenbet bie S. gegen aufredn ftehenbe 3iele, wie Jruppen, ©e= fcbüSe, ßoljmänbe, Crbbruftwebren, SBauern, gc= panjerte ©djiffe, SBefeftigungen u. f. w. Sie Sabung ter R. ift im äSerbättniä 311m ©efdwßgewicht im allgemeinen grof;; bieSRobre fmb »on bebeutenber Sänge (10— 50 Kaliber Seclenlänge unb nodimebr). 9cad) ber innern Ginridjtung verfallen bie R. in glatte unb gesogene. Sie ©efdjoffe ber ge3oge= nen R. ftnb bauptfäd)tieb ©ranaten unb Shrapnel?, bei leichten R. fommen audi Rartätfd)en oor. (5. ©e= fdjüg, 53b. 7, S. 909b, 911a, gig. 6 u. 7.) ttanöncn (frg. canons), jur 3"t Subwigä XIV. bie Spißeneinlagen ober folebe »on feinen Seinen, bie ben Überfall ber großen bi§ über bie Rnie reiebenben Stiefel ausfüllten, eine 2lrt Stiefelman= febetten. Später nannte man bie großen Stiefel feibft R., wie eS jefet nod) befonberä in ber ©tubenten= fpracbe üblich ift. (S. Roller.) Kanonen bettun«), Settung (b. i. mit Sohlen belegter ©efdu'ihftanb) für Ranonen; bie Settungen für Ranonen finb länger al§ folebe für ÜRörfer. Sanoncnbobrcr, ein SKetaflbobrer öon balb= freüförmigem Cuerfdnutt mit red)trointlig ober febief jur Sohreradife fteljenber Sdjneibe. Äanoncnbotjmwfdji'ic, eine grojje S3obr» mafebine jur öerftelluug ber ctilinbrifcljen ööblung (Seele) ber Ranonenrobre. Kanonenboote, Heine mit fdjwerem ©efd)üt? bewaffnete Rriegsfdjiffe. grüner würben fie mit SRubern fortbewegt unb tonnten in SBinbftiQen ben fernblieben Segeifdjiffen bei Slodaben gefäbrlid) werben, ba fiegewbhulid) jtoei bi§ brei @efd)ülje pom größten Ratiber führten. Sie jeüigen R. finb idn'aubenbampfer; eine befonbere ©attung ber= ielbeu finb bie ^ansertanonenboote. R.bienen nid)t allein jur Serteibiguug ber eigenen, fonbern aud) 311m 2lngriff feinbiidier Ruften unb würben fowobl im Rrimtriege wie im chinef. Rriege Pen @ng-- länbern unb granjofen pielfad) unb mit großem ßrfolge angeroanbt. Sie beutfdje SDcarine heftet 13 ^anjerlanonenboote jur Serteibigung ber gluf= münbungen in ber 9corb= unb Cftfee. Sie finb mit ftarfem Sauser nerfeljen unb füljren je ein Sdiefen= qefebüfe Pon 30,5 cm--Raliber. gerner heftet Seutfd)= lanb 5 R., öabidrt, Söolf, 3lti§, öpäne, Soreleb, bie im Rreuserbienft auf auswärtigen Stationen in foldieu ©ewäffern perwenbet werben, bie für gröfsere Sdjiffe niebt jugjinglid) finb, 3. 93. im Ramerunfluffe, in ben d)inef. glüffen unb jwifdjen ben Korallen^ infein ber ©übfee. über bie R. anberer ©roßmäd)te f. unter bem ^eerwefen ber betreffenben Staaten. ;•> Kanonenfutter — Kanomffinnen JTanoncitfiirrcr, Stuäbrud für fd^tcdit btectptU liierte unb fcb[ed>t geführte ©otbaten, nach Sliafe- fpearei i vcinridi IV.», I, 4, 2) cfood for powder» («gutter für Sßulnet»). ftanouciigiir, f. ©efdjüöbronje. Äanoncniollc, früher tote Keinjlen Stuber* Kanonenboote, tote nur ein ©efd)ü£ (uorn) führten, wäbrcnb toie Kanonenboote bereu mehrere (hinten unb com) hatten. ftauoitcnfuftiibmint, f. Couroupita. ftanoncitmctciü\ f. @eJd?ü£broii3e. Sanonntofcn, f. Öfen. ftanoncnfd)lag, eine in einer roiberftanbSs fähigen Umfd)lief;ung (ftarteS Rasier mit 'ä nat. Gr.). 22. ilelanopsis Martiniana. Brockhaus' Konversations- Lexikon. 14. Aufl. tanontft — SanfaS 99 bcfdjräntt. Sie folgten bcr SRegel 2luguftinS, »er* manbelten aber ibre 2lnftaltcn faft alle in tneltlidje Stifte, r>on benen üicle (©anberSbeim, ©ernrobe, Quebtinburg it. f. tu.) aud) nad) bcr Deformation als Sßfrünbeanftalten für abltgc Samen beftebcn blieben. Manonift, ein Kenner, Sebrer bcS tauontjd)cn 9ted)tS. (S. aud) Etoiüften.) ftaitonfioitui, Snbianerftantm, f. 3votefen. ftauupcii, f. KauopuS. SlnuöpiiC ober KanobuS, eine fiüftenftabt beS alten iiigripten, von welker bie Kanobifcbc 9ttl= münbung benannt mürbe, 120 Stabien öftlid) öon 2lleranbria, etroa in ber Sßäbe beS beutigen Slbulir gelegen. Sic feilte nach Sßltmul uub anbem il)ren •WamenPon KanopoS, bem Steuermann beS l)icr= ber eerfdjlagenen SllenelaoS, erhalten baben, bcr bafelbft (eingeben oerlor. iügpptifd) bief; fie$e = guat. Sic Stabt befafs einen berühmten Serapiö- tempcl unb bitbete 3u StraboS 3«t ben belieb; teften SBergnügungSort für SUeranbria, mit bem cS burd) einen Kanal in SSerlunbung ftaub. ijier r>er= f ammelteu fid) aud) 238 ». 6lir. bie i^riefter '.'igppten», um baS Sefr et pon K. gu ©breu beS 9ßtolemd'u§ (SuergeteS 311 ertaffen; eS mürbe bieroglppbifd), bemotifd) unb grieebifd) ausgefertigt unb in allen Sempetn aufgeteilt. SepfiuS' (Entbctfung eines (EremplarS biefer bteifpraegigen Jnjdn-ift auf bem Srümmerfelbe von Sianiä ( 1867) braepte ton Sigppto= logen bie SScftätigung tljrer Sntjifferungen; feitb/cr finb nod) jtnei anberc (Eremplare betannt gemorben. (Einen ägppt. Sott fi. bat eS nid)t gegeben. (Ebenfo irrig ift bie ÜMnung, bafs gemiffe ägppt. SBafen Kanopen (ober Kauoben) genannt roor= ben mären. Sie tjäuftg in ben ©räbern gefunbeneu SBafen mit Köpfen auf ben Scdeln; bie man jettf aud) nod) häufig .Ü'anobeu nennt, bienten jur 3luf= betoabrung r>on mumifierten innern Körperteilen, mie öerj, Seher, Sunge, unb tragen bie Köpfe bcr »iet DfiriSföbue, bie über bie (Eingeroeibc ber£oten loadien: 2lmfet mit 3)ienfd)enfopf , ftapi mit Kopf, Suamutef mit Sd)atalSfopf unb Kcbbfenuf mit Sperbertopf. 2Bcgcu bcr aibnlidjfeü mit biefer ägppt. ©efäfjfocm nennt man aueb bie bäufig tu etrurifeben ©räbern »orf ommenben inifcn Kanopen, melcbe febmarj gefirnißt unb mit einem mcufd)lid)en Kopf unb an ben öcnteln anfehenben 2lrmen t>er= fcl)en finb. Man meift bie altem biefer ©attung etma bem 8. bis 7. Sabrl). v. Sbr. 31t. fwiitopu«?, Stern 1. ©röfse im Sternbilbc bcS SdnffeS 2lrgo, im nörbl. Europa nid)t fid)tbar. SJäno^üifrtic ^ormotionögruppc, jufam= menfaffenbe 93ejeid)nung für bie Sertiärformatton fünft angetragen, bie er aber ,ni oerfefeen fid) nicht für befähigt $telt , unb fo erhielt er erft 1770 bie otbentlitfee-^rofeffur ber Sogi! unb 9Jtetapfe»fif . 2US alabemifcfeer Sebrer äufserte K. einen überaus wol)l= tätigen einfluf;. Überhaupt featte fid) K., obgleidj er unBerbeiratet blieb, bureb feine pbilof. Unter* fud)itngen EeineSroegS »on einem uielfeitigcn 3Ser= febr mit ber SBelt unb ber ©cfellfdjaft abgehen (afjen. ßr liebte beitere ©efelligfcit, unb fein Um* gang luurbe ebenfo gefuefet als gefdjätst. übrigens bat fidt> K. »on feinem ©eburtSort nie weiter als wenige 5)ieilen entfernt. @r ftarb 12. gebr. 1804. Stöm würbe 18. Dft 1864 ,ui Königsberg ein bou ötautfe mobellierteS SBromeftanbbilb gefefct. K. würbe junäcbft burd) eineSReifee bou 2lbbanb= hingen uub ©Triften befannt , bie fid) teils auf 9uiturwiffenfd)aftcn («©ebanten Bon ber wahren Sd)älumg ber lebenbigen Kräfte», 1747), nament= lieb, Slfttonomie (« allgemeine 9iaturgefcbiebte uub Sfeeotie beS .ftimmelS», 1755), bie er mit einer neuen Slnfdjauung »on ber (Futftebung beS Sonnen* fnftcmS bcreid)erte (f. Kant = Saplacefd)C Sfeeorie), unb pfeöfifebe ©eograpfeie, teils auf Sßfeilofopfete bejogen («Sie falfcfee ©pi&finbigteit ber Bier fpllo= giftifeben Figuren», 1762; «SBerfucfe, ben Segriff ber negatiBen ©rö§en in bie SBeltroeiSfeeit einju= führen», 1763; «Scr emsig mögliche SeroeiSgrunb gu einer Semonftration uom SaTein©otteS», 1763; «Beobachtungen über baS ©efüfel beS ©cfeönen unb ßrfeabenen», 1764; «Unterfucbung über bie Seut= lid)Eeit ber ©runbfätje ber natürlicfeen Sfeeologie unb SBtoral», 1764; «Sräume eines ©eifterfefeerS, erläu= tert burd) träume ber ÜRetaplmfit», 1766). Sie Sfteifee Bon ©dirifteu, burefe bie er in bie ©efd)id)te ber Spbilofop^ie epoefeemaefeenb eingriff, begann mit ber 2lbbaublung «De mundi sensibilis atque m- telligibilis forma et prineipiis», mit weld)er er 1770 feine Sßrofeffur antrat. Sie enthalt teilweife fcfeon bie ©runbgebanten ber «Mritifber reinen SSernunft», bie er 11 Safere fpäter (1781) feerauSgab. SJon ba an folgten feine .ftauptwerfe DerfeältmSmäfiig rafd) aufeinanber: 1783 bie «^rolegomena ju einer jeben fünftigen üSRetapfepfif», 1785 bie «©runblegung jur i'cetapbbfit ber Sitten», 1786 «SRetapfepfifcfee 2ln= fangSgrünbe ber SRaturwiffenfcfeaft», 1788 bie «Kri= til ber praftifefeen Vernunft», 1790 bie «firitil ber Urteilstraft», 1793 bie «[Religion innerhalb ber ©renjen ber blofsen SSernunft», bie ibm eine 3Raf$= regelung burd) baS 2Rinifterium SEßöttner jujog, 1797 bie «äRetapbpfifcfeen SlnfangSgrünbe ber %n-- genblebre» unb «Sie metapfenfif eben 2lnf angSgrünbe ber 9ted)tSlebre». enblicb Jd)lo| feine mefer als fünfiigjäbrige fcferiftftellerifcfee 2l)ätigteit 1798 mit ber«2lntbropoIogie in pragmatifcfeer&inftcfet». QnsU fdjen tiefe großem 2Berfe,- unter benen wieber bie brei firitifen gleicbfam bie ftauptpfeiler feines So= ftemS bilben, fallen nod) eine grojje Slnjafel Heiner gebaltveicber älbfeanblungen. K.S wid)iigere 3d)rif= ten baben fämtlid) meferere, bie i3auptwerte jabt; veid)e SluÄgaben unb 31ad)brude erlebt; banblid) unb meift febr gut bearbeitet finb bie SluSgaben in Sieclam» «ÜniBerfalbibliotbeE»; Bollftänbigc Sammlungen feiner SBerle finb bie bou öarten= ftein (1093be., Spj. 1838—39 ; neu bearbeitet, 8 53be., 1867 — 69), bie Bon 9lofenfranj unb Sdjubert (12 S3be., ebb. 1838 — 42) unb bou Jlirebmanu (8 fflbe., mit ßrläuterungen, SBcrl. 1868—73). Sie jum Seil nod) bei feinem Seben nad) feinen Sor= lefungen beräuSgegebenen ©eferiften über Sogif, ^iibagogit, 9)letapl)»fit, pbilof. 9leIigion§Iefare finb, bie bou iRinl (2 SBbe., fibnigSb. 1802) unb »on Üolb mer (4 33be., ©amb. 1801—5) berausgegebeue «%M' fifdje ©eograpbie» ausgenommen, »on geringerer Sßidjtigfeit. äwletjt Würbe nod) Beröffentlid)t: s9tc= flerionen S.S ,,ur tritifdjeu ^bilofopbie» (bg. bou iö. erbmann, 8p,?. 1882—84), «Sßom Übergang bou ben metapbijfifdjen SlnfangSgrünben ber 9iatur= röiffenfcfeaft jur sfJbbf'f" (in ber «2ütpren|5. 3JlonatS= febrift», fiönigSb. 1882—84 unb l)g. bou Rraufe, Sabrl888), «Sofe Starter auS S.S 9kd;la(i» (mit geteilt »on 91. SReiae in ber «3Xrtpreuf5.3RonatSfcbrift», 1887 fg.). Unter ben altern Sammlungen feiner tlei= uem «9iermifd)ten Sd)riften» ift bie Boüftdnbigfte bie unter üJiitwirEung ffi.S »on Siejtrunt (3 Sbe., i3aüe 1799) beforgte, ju ber als »ierter 33anb bie «Sammlung einiger biSfeer unbelannt gebliebener Heiner ©eferiften »on fi.» (SßnigSb. 1800) gebort. Sgl Sororoffi, Sarftellung beSSebenS unb6l)a= ratterS R.S (fiönigSb. 1804); SBafianffi, .W. in feinen lebten 8eben§jabren (ebb. 1S04); 3ad)mann, Im- manuel Ü, gefd)ilbert in Sriefen (ebb. 1804); ©cfeu= bert, Immanuel fi.S 33iograpl)ie (Spj. 1842, unb in ber SluSgabe ber SBerte fi.§, 93b. 11); fi. Sifdjer, fi.S Seben unb bie ©runblage feiner Sebren (SDtannfe. 1860) ; graueuftäbt, Immanuel K. 8id)tftrablen auS feinen SBerfen. 9Jiit einer 53iograpl)ie unb 6l)arai= tcriftif H.S (Spj. 1872). Sie fiantfefee 93bilofopbie ift einerfeitS baS reife uub abfdjlie|enbe 9iefultat ber 2luf!lärungS= bewegung beS 18., anbererfeitS als foldjeS ber ge= mcinfameSluSgangSpunlt aller bebeutenbemwiffen= febaftliebcn SRid)tungen be§ 19. Sabrl)., unb biefe mädjtige Stellung auf bem ©ebiete ber $l)ilofopbie bat au'd) für bie übrigen .ttulturfpbäveu berartig ge^ wirft, bafj man aud) in ihnen überall ben fi.jdjen @e= banlen als tebenSfräftigen Sriebfebem begegnet. 3BaS ben biftor. Urfprung biefer Scbrc betrifft, fo fiel)t man in ilir bie cinbeitlidje unb principielle 3"= fammenfaffung ber maunigfaelien Strömungen, weldje baS ^abrbunbert ber Suifltärung heroortrieb : bie glängenbe Entfaltung ber med)an. 9iaturwiffeu= fdjaft, bie mit ber Unterfudjung ber menfefetidjen erienntniSfäbigleit befd)äftigte ißbilofopbie, ber ben pofitioen [Religionen fid) tritifd) gegenüberftellenbe Sernunftglaube ber engl, greibenter unb ber beut= fd)eu 9iattonaliften, ber in SRouffeau leibeufdjaftlid) gegen bie Kultur fid) aufbäumenbe Srang nad) na= türlicber entfaltung beS 3nbiBibuum§, bie lebhafte, gegen alles autoritrittoe 2lnfeben rihgenbe Sis= fuffion ber grofjen fragen beS Staate» unb ber @e= feüfebaft, alle biefe Seftrebungen finben in K. il)re SSereinigung unb bamit ihre gegenteilige ätfellärung unb SSerföfenung. Unb bod) tritt bei ibm ber SSert biefer »ereinigenben unb alles umfaffenben Kraft feine-3 ©elfte» nod) jurfic! hinter bemjenigen ber mäd)tigen Energie beS ©runbgebanlenS, »on bem auS er alle biefe fragen bebanbelt. es ift bie Überjeugung »on ber gefe&gcbcnben Kraft ber 3Ser= nunft in 2Bifjenfd)ajt unb Sehen, bie K. nad) allen Seiten burtbjufübren fud)t, unb mit ber er eben baS ©ebcimniS beSSeitalterS ber 2tufflärung auSfprid)t. SIrtilel, bie man unter 8 »ermißt, finb unter 6 aufäutuerjen. 102 Äant reine gefamte ^bi[oi"opbic null nic&tiS anberä fein, als eine geftftellung ber in bet Sernunjt felbft cnt= baltcncn Srincipien , nnb fie nennt ficb in biefem Sinne bie fritiidu' Sbilofopbie- G'S War ju= nädjft ba§ tbeoretifepe ©ebict, auf welcpem fid) S. in biefe Stellung gebrängt fap. in- felbft hatte fid? auäanfänglidjerälbj^gigfeitrwnbembogmatifcpen SRotionaüSmug (f.b.)beräBolffcpen Sdjule fclbftän= big ;u empiriftifebeu Sßrincipien buvdxjerungen nnb bann bie »ertoanbten ©ebanfen bet engl. Senfer, namentlich SedcS nnb .fiutncc-, mit lebhafter Spm= Hatbie ergriffen. Sie ffeptifd)enHonfequen seit, benen er fid) fo wenig »nie ßume entjog, unb (eine Jefte, jum grölten Seil auf ben (Sinfluf SRewtcmä jurüch gufüprenbe Überzeugung oon ber ©ültigfeit ber DJlatpematif, bie er für eine reine SSernunftWiffen= fepaft hielt, fepeinen ihn juerft fcpwanfcnb gemacht 31t haben, nnb fcpliejjlicp gefepap e§ nidit objne Q'm- wirfung Den Seibnij, ber bereits jwifdjen ben grofjen ©cgenfätjen be§ ^Rationalismus nnb beS ifnipiriSmuS einen öon ber SBolffcpen Scpule frei= lieh niept begriffenen äßerfudj ber S3ermittelung ge= maept hatte, bafj fi. feinen gänjlid) neuen unb mit Staunenswertem Sieffinn ergrünbeten Stanbpunft bahin befeftigte: e§ gehe aüerbing§ principiellc, uns abhängig oon aller Erfahrung nnb oor aller (§r= fabruug bejtebenbe Sernunftertenntnijjc, aber biefe gelten auäfcpüefjlicp für bie bnrd) (Srfaprung 311 cr= tennenben ©egenftdnbe, unb gwar beSbalb, weil eine im Jfnbföibuum ohne beffen Tillen wirffame allgemeine Sernunfttbfittgfeit bie gefamte SBelt ber SSorftellungen nadj benfelbcn ©efefeen erjeuge. Tiefe ©efefee finb für S. bie gormen ber räumlichen unb Seitlichen Jlnfdiauung unb bie «'Stammbegriffe be§ SSerftanbe§», bie Kategorien (f. b.). So ocrmanbclte ftd) für Ä. bie gewöbnlidje SBirflicpfeit in eine SBelt oon Srfcpeinungen, Welcpe Sepre er ben fritifepen ober tranfcenbentalen SbcaüSmuS nennt. Sie öroblematifcpe grage uad) einer SBelt oon «Singen an fid)», bie, unerfennbar für bie tpeore= tifebe SBernunft, tjintev ben (Srfdjeinungen fteefe, glaubtet, nur auf bemSBege beräUoralphilofopbie löfen ju tonnen. 2lucb hier mar ihm bie «2tutono= mie» ber SSernunft, b. b. itjre gäbigteit, fid? felbft ©efelje oorfepreiben ju tonnen, ber leitenbe ©ebante, betn er in bem elategorifcpen 3'uperatio», bafs jeber nur nadi bem Sßfüdjtgefefe banbcln bürfe, feinen SluSbrucl gab. Unb in biefem ftttlidjen Sawufstfein hatte er ettoaS über alle (Erfahrung .fiinauSgchenbeS gefunben unb geigte nun, baf; nur in biefem, aber and) in ihm fieper ber «oernünftige ©laube» beruhe, wonad) jene SBelt ber «Singe an fiel)» biejenige ber moralifcpen SBefen fei. eo grünbete er auf ba§ fittliche Sewufstfein bie ^been Bon ©Ott, Freiheit unb Unfterblidjteit , unb au§ bem ©egenfa&e ber menfepliepen 5Ratur, bie teils fimilid) /teils mora= lifdi oernünftig fei , cntwidelte er feine Meligionä» philofophie , lueldje ben fittlicgen ©ehalt auS beut Sogmenfr/ftem ber pofitioen SKcligionen hcraiiviu idmlen fudne. Stuf ben Segriff ber SDcenfcgenhmrbe unb be? unoeräufterlichen Sfllenfd)enredbt§ ftüfete er bann feine :Ked)t§phiIofepbic, bereu Jenbenj barauf hinauslief, bie abfolute 3ld)tung ber fittlidn'it Aret- heit iiir ©runblage bcS ftaatlicben unb beS gefell= fcpaftlicpen SebenS ju machen, unb in ber iKealifie= rung biefeS greibeit§ibea(§ crblidte er baS einftige 3iel aller menfdilichcn ©efcpicptSentWicHung. Sie aSerbinbung jioifdjen ber SBelt ber SrfdjeU nungen unb ber SBett ber fütli*en Qbeen cnblid) Stvtitcl, bie man unter S cermifet, fiuo unter 6 aufjujudji'ii. fuebte t. in ber S3etrad)tung ber Diatur unter bem ©ejicbtSpunfte ber Swedmäfjigteit. 2113 oerfeblt galt ihm ber SSerfuct), bießntftebungbernatürlicbeii Singe, ber einzelnen fo gut mie ber ©attungen, au§ ber ^irlfamfeit eines jtoecftpdtigen ©ebantenS 3U ertlären; aber als nid)t minber oerfeblt galt ihm ber anbereSBerfudj, bie faufaleSetracptung ber 9ia; tur für bie einzige unb hod)fte anjufeben. Sie coli» fommenfte SSerföpnung aber ftnben ihm biefe ©e- genfähe in ber äftbetifdien SBelt: hier ift allcS ju- gleid) taufal unb uoedmäjiig bebingt, hier ift alleS notoenbig unb alle» frei, hier ift altes SRatur unb alleS Jibee. 3n bem Segriff beS ©enicS als eines ©eifteS, ber toie bie 3Iatur banbelt, gipfelt unb frönt fid) baS ©ebaube ber H.fcben $h,ilofopbie, unb bicS mar ber tieffte@runb für bie innige SBerfdimel- 51mg beS plnfof. unb beS äftbetifeben SebenS, reeldje bie beutfebe ©eiftcSenttuidlung um bie 23enbe ber beiben 3abrbunberte fo überaus frud)tbar gemaibt b,at. (S. Seutfdie philofophie.) Sgl. auf;er ben gröfiern SBerfen über ©efeb, id)te ber Shilofophie (f. b.) befonberS: fiuno gifeber, 3'unta= nuel S. GntnudlungSgefcfaidjte unb Softem ber trit. Sbilofopbie(2Sbe., SDcannb.1860; 3. Sttufl., Siünd). 1882; neue 2(uSg., öeibelb. 1890). ©egen ba§ leht= genannte Söert fdjrieb Srenbelenbnrg: kuno gifeber unb fein ß. (Sps. 1869), loorauf gifeper bureb feinen 2lnti=Jrenbelenburg (jena 1870) antwortete. Sie Sitter atur über biefi.fcbe^büofopbic ift fo ausgebreitet toie biephilof.SitteraturbeS19.3ahrh. überhaupt. Senn barin prägt ficb bie gewaltige SBirtung Ä.S am Harften auS, ba6 ieber ber folgen-- ben Sbifofophen in irgenb einer ffieife 311 ben @c= banfen be§ grojsen .UbnigSbergcrS Stellung nehmen muf?. Sabei geigte fid) in ber pofttioen C'nttoidlung, bie junäepft in Teutfcblanb %hb griff, bie natür= lidje Srfdjeinung, baf? jeber ber barin tbätigen Senfer ein§ ber in ber H.fcpen Unterfucbung aujtrc= tenben Sßrincipien als öauptri(b.tung aufnahm unb mehr ober minber einfeitig oerfolgte. (Sgl. sJtofen= frans, ©efcbidjtc ber fi.fdjen ^bilof opl>ie, in SBb. 12 ber oon ihm beforgten StuSgabe, 2p3. 1842.) Sabei hielt ficb jeber, grieS, g'icbte, Scpcllittg, Scbopen= hauer, Serbart, für ben wahren Dcacpfolger J?.S. (Sgl. 3'ifdier, Sic beiben ^.fcheu Scpulen 3U %em, Stttttg. 1862, unb D. ßiebmann, fi. unb bie §pi= gonen, ebb. 1865.) 3ür baS JluSlanb würben bie Sehreu H.S erft allmählidi jugänglid), bann aberaud? um fo wirf famer: für Snglanb ftnb 3tttfd), S5?fjc= well unbßamilton, für jjranfreid) SillerS, S. Souftn, Jiffot, für Italien befonberS ©aluppi ju nennen. SJlacpbem in Seutfcplanb cinerfeitS bebeutenbe SRaturforfd)er, üor allen Melmboll;, ficb 311 funba= mentalen Elementen ber fi.fdjen Sepre befannt hatten, ttadibcm aubererfeitS baS l)iftor. SBerf oon ftuno gifeper bem eben erregten Sntereffe auf ba§ hefte entgegengefommen war, würbe allmählict) bie «SKüdtcbr 311 K.» baS allgemeine gelbgcfcbrei. 6'S entftanb eine oöllige «Kant=Sl)ilologic», aber aud) eine pofitioe Slicptung, Welcpe bie J?.fd)en 3been mit ben metbobifd}cn Slrbeiten ber 9Iatunoiffenfd)aft in innigen ^ufammenhang 31t bringen fud)t. Unter ben 3al)lreid)en oorfd)ern, Welcpe in ber einen ober ber anbern 3lid)tung thatig finb, feien hier Strnolb, Sona DJleper, ©oben, S. erbmann, ©bring, SaaS, Sauge, Siebmann, 3catorp, Saulfen, SRicl)!, Stabler, Spiele, Saihinger, SBinbelbanb unb 3Bitte genannt. Sgl. GbalphäuS, öiftor. ßntwicflitng ber fpefu= latioen 5fJpilofopbie oon H. bis $egel (5. 2(ufl., Spj. ÄantafugenöS — Äautcmijr 103 1860); öarm§, Sie «pI)ilofoplue feit fi. (Serl. 1876); SreroS, Sie bcutfdje Spetulation feitä. (2 58bc., ebb. 1893). Kantaftijcnod , griedi. Samilie, bie in ber ©e= fdiidite beS SB^antinifdjen SieicbS im 14. gabrb- beroortritt. 3U >&* geboren bie btnant. fiaifer go = bannet VI. (f. b.) unb 2JI a 1 1 li ä u § (f. b.). gobam «£§' Solm, SKanuet $., grünbete 134s baS Sefpo= tat oon 2-Uiftbra unb mar ber erjte , ber 2llba= nefen in grofter SDlenge im SfteloponneS anjiebelte. Unter ber Sürfenbcrrfcbaft gehörten bie S. ;u ben ooniebmen ganariotenfanüiieu in .Honftantinopel unb gaben berDSolbau unb SBaladiei ntebrere £ofpo= bare. 21 m berübmteften ift DJlicbael fi., geb. um 1525, ber burd) bie greuubfd)aft be>3 ©rofemefu» Hiobamineb Sotollp unb bie ©unft be§ Sultan« Selim II. al§ Steuerpäd)ter 311 großer 'JJladit unb ungeheurem SReidjtum gelangte, fidi aber buret) feine Märte ben Seinamen Scbeitanoglu (!£eufel§= lob«) jujog. (Er mar fo reid), baf er nad) ber Sdblaäjt bei Sepanto (1571) bem Sultan 15 ©a= leeren ;u f dienten Permodjte; bod) mürbe er Bom Ü'ban ber Sataren bei DJturab III. Perbädjtigt unb auf beffen 33efcbl 311 2(nd)iato, mo er refibierte, 1576 gebangt. &n 3meig ber gatnitie ber fi. lief; fidj in 3iuf;= lanb nieber. Siefem geborten $»ei Strubel 2tler = auber fi. (geft. 1841! unb ©eorg fi. (geft. 1857) an, bie juerft in ruff. Sicnften, bann als QJhtglieber ber iöetärie (f. b.) mit ben ö&tofilantiS fid} ber 23e= freiung ©ricdienlanb-3 annahmen, mobei fid) be= fonberS 2lleranber auSgeidmete-, ber audj «93riefe eine§ Augenzeugen ber gried). SftePolution r>ou 1821 nebft einer Sentfcbrift bee gürften Stleranber S. über bie 33egebenbeiten in ber DJiolbau unb 2BaIa= diei 1820—21» (Solle 1824) peröffentliehte. Kantalupen, f. Melone. Kantar, öanbetSgeroidit, f. Gautaro unb 2lrtal. Kaittäta, 6i = , poUftanbig el=fiantarat el = liljafncb, b. i. bie S3rürfe beS SdiafceS, Station am Sueslanal, im 21 Dorn Sktlalifee. Sie fiara= manen saffieren feit alter Qüt ftets tiefe Stelle. Tic Suc§fanal=Gompagnie bat bie alte SBrilde burd) eine gabre erjebt; bie jtoifcr)ert *}Sort=Saib unb g»= mailia Perfebrenben 9ßoftbampfer legen liier an. Kantate (ital. cantata, «Singftütf»), urfprüug= lid) im ©egenfab 311 ben Sonaten, Soecaten unb anbern inftrumentalen Spietftüden im allgemeinen ba§ begleitete ©efangftücr. 9iod) im 2lnjang be§ 17. gabrb. mürbe ber SSegriff ber ft. auf foldie ©e= [angfomttofitionen befdjräntt, melcbe au» einer :Keibe pon in dbaratter unb gorm perfebiebenen Säben beftanben. gn ber Siegel Perbanben jieci= tatipe bie einzelnen Seile; ber geiftige 3ufammcu= bang unb bie (5'inbeit bei ©anjen rul)te in elfter Vinie auf bem Jert. Sie fi. mürbe ber ©ruubftod für ben 2(ufbau_allcr grofjen ÜBofalformen: Cper, Oratorium, SBleffe, $affion. Sie fanb aber aud; all felbftänbige ©attung eine reiebe Pflege in ber meltlidien mie in ber Eircplidpen Jonfunft. Sie melt= lidje S. (oon dariffimi Sammerf antäte genannt) blieb, in ber ital. Sdiule menigfteng, auf ben Solo= gefaug (pormiegenb ben einftimmigen) permiefeu. 3n biefer gorm trat fie junäcbft neben baä SKabri= gat, perbrängte eg allmäblid) unb marb pom 2ln- faug be-5 18. 3abrb. ab ba§ Saustfrüd in ber ftam= mer= unb öauSmufif. 3,n biefer Slütegeit bitbete bieÄ. bie bofeeSdiule fürKomponiftcn unb Sänger. Sie öauptmeifter ber ©attung ftnb £. SKofft, 6a= Stttitet, bie man unter S Der: riffimi, 2t. Scarlatti, 2f. Stvabella, J. ©a»parini, ß. 2lftorga, öanbet, Corpora. Sie geiftlid)e fi. (RircbenEantate) mürbe befonber» bei ben sJßro= teftanten aujgebilbet, bie in biefer SJJufit einiger; mafsen einen C'rfaU fanben für bie bebeutung§to§ getoorbene lUeffe. Ser f rud)tbarfte unb grofUe Sld- ftei ift 3. S. S3adi, bem Biete anbere jur «eite fteben. Sie bebeutenbften ilantatefomponiften ber legten fmnbert ?ial)re finb: öaöbn, SDlojart, Nau- mann, SBinter, ». 21. SBeber, fi. SR. von 3Bebet, 21. Dtomberg, g. Sdjneiber, g. @. gcöca. Sie neuere 3eit bat menig in ber S. geteiftet. [täte. Kantate (tat.), 2Iame einei SonntagS, f. Can- Santatcmcffc, bie am Sonntag Cantate (f. b.) beginneube Sudjljänblermeffe i.f. b.) in Seipjig. Kante, bie burd) ba§ Suf^mmentreffen ,;meier glädjen eines fiörper» gebilbete Sinie, audj ber idiarfe ;lianb eine» fbrperlid)en ©egenftanbeS ; un= eigentlich eine genähte, gettöppelte ober gewebte fdjmale Spitse; in ber äßeberei foBiet mie i^(\i\c, Sal)lbanb ober Sablleifte. Kantete (.Sanbele),finu.,iitberartigej Saiteiu inftrument in gorm eineö gliigeb?. Kantemir/Slntiod) Smitrijeiiutfdi, gürft, Sob,n von SemetriuS fiantempr (f. b.), geb. 1708 ;u Ron= ftantinopet, ermarb fidi grünblidje fienntniffe in ben alten unb neuen Spraeben unb borte Sortefungen an ber Petersburger 2ltabcmie. 2,'iit •_':.' Rainen mürbe erSfteftbent in Bonbon, fecb» gabre fpäter bePolI= mädjtigter SWinifter in -^ari», mo er fidi mit 3Kon= te§quieu unb DKaupertuiä befreunbete. @r ftarb 11.2tprill744. Seine nenn Satiren (in fnllabifdiem SBerSmaf?), in benen er fidi at§ eifrigen 2lnbängev ber Sleformen ?ßeter§ b. ©r. jeigt, finb in ber Spnu ber antiten Satire unb Soileau nadjgeatimt. Senn ibnen aud) eine getoiffe ßinfeitigfeit unb Dberfldcb= lutfeit ber Stuffaffung anhaftet, fo finb fie boel) alö Sdiilberung ber ruff. Sitten Bon grofjem gutereffe. R.§ fonftige SEBerte (Cben, SJSfalmen, gabeln, @pi= fteln, ßpigramme unb ein @Bo§ «"^eter b. ©r.») finb unbebeutenb. Sie befte SluSgabe feiner 2Berte ift biepon gefremom mit ißiograpbie pcn Stojunin (2 33be., $eter«b. 1867). Seutfd) erfditenen feine Satiren pon Spilfer (Sert. 1752). Kantentrjt; (Eantemnr), molbauifd'e 3tbet§= familie, bie ber SKoIbau folgenbe gürften gab: Sonftantin S. (1685—93), 2lntiodui§ fi. (1696—1701 unb 1705—7), Semetritt« fi'.(1710 —11). Sefeterer, geb. 26. Oft. 1673, jeidmete fid) burdi eine umfaffenbe ©elebrfamfeit au§. 2U§ er 1710 gürft ber SJiolbau geroorben mar, entmarf er ben Sptan, bai SJanb mit ßilfe 9lufitanb§ oon türf. Cberbobeit ju befreien. 3» biefem ,',11'ate fdilof? er 24. 2tprill711 ju Sujf mit "ßeterb. ©r. einen Ser= trag ab, ber bie ÜÄolbau unter ruff. Sotmäfjigteit ftellte. 9Iad) bem für 5fJeter unglüdlieheu 3tu§gange ber Sdiladn wn Stanilefti (23. guli 1711) unb bem Ikutlroertragc mit ber Sürfci (25. guli 1711) 30g Semctriu» H. mit sielen tompromittierten SBofaren nad) SRufjIanb, mo er mit (fbren unb SBürben über= bäuft mürbe. 6r mirtte bei ber ©rünbung ber Petersburger 2ltabemie mit unb war SUlitgtieb ber berliner ättabemie ber iöiffeufdiaften. @r ftarb 23. 2lug. 1723. Seine bauptfäd)lidiften Sdirifteu, bie bie 9himänifd)e 2(fabemie berau-Jgeben lief,, finb: «Descriptio Moldaviae», «Cronica Romano- Moldo-Vlahilor)) , «Vita Constantini Cantemyrii», -Sie Sdiidfale ber SSranfowanS unb SantafujenoS • (griediifdiunb rumänifd)), «Istoria ieroglifica», «®c= mitst, ftnb unter S oufäuiue^en. 104 Äantcnbeutel — fiant=2aplace)d)e Sfjeorie icbidne be§ C *manijd)cn SRei$§»(englifd},fran35fifo>, teutfcb, rumänifd)). Jfanrcnucutcl, ein langer, ftarter Sted)beutel für äßagner unb 3immerleute, bient 5um SuS> Hemmen fein- tiefer Södjer; er führt feinen Siamen Don bei in bei Dttrfjtung ber 3ld;fe taufenben Kante, meiere oon jim fdnvigen glasen gebildet wirb unb Ca* SiBertjeug bebeutenb oerftärtt unb por bem Siegen unt Slbbredvn fdniljt. (©. aueb Seutel.) Kantcitliucal , ftanrcnfcbrägniafcbinc, f. Sucbbinberei (Sb. 3, ©. 651 a). Sanrcnftcdjcr, f. ©artengerdte (93b .7, S.555 b). Santcr, turjer ©alopp be£ ^ferbe», f. Sanier. ftanrh, Stabt im .Hrei* ÜJteumartt be§ preuf;. 9ieg.=35ej. 93reölau, 20 km pon 93reslau, an ber SBeiftrife unb ber £inie 33re*lau;Sorgau=äalb= Habt ber Sßreuß. StaatSbabnen, Sern reo ©anjen bemerfüd) mad)en, alä ff. bejeid)net. (©. Eantabile.) fiantille, .«antilleifpr. -illjei ober SSouiKon item frj. cannetille, bouillon; engt. Imllion, purl), (SrjeugniRe ber <;'elc^ unb Silbevtrabtfpinnevei, au* biegfamen iRöbrdjen Don oerfd)iebenem Ouerfdjuitt beftebenb, irelebe baburd' bergeftellt toerben, ba| ber 2rabt, mein edjter oberuned)ter©otb= ober©itber= Srtitel, bie man nutet St cerm brabt, fpiralförmig auf eine ftäblerne Siabet aufge-- lüidelt unb regelmäßig Pen biefer beruntergefdjoben mirb. 3ult,e'«n pertoenbet man -,u ff. cementterten, t. b. mit einer bflnnen 3Reffmgfd)icbt überjogenen Äupfertrabt, ber mit farbiger Seite überfpennen ift, ober aud) mit Salm überfppnncnen C'ifentrabt. 3e nad?bem 3iunbbrabt oberSabn benuM tiurb, ^eigt bie fi. ein matte-? ober gtänjenbeS 2litäfeben. 3[t bie Dtabet oon balbrunbem, brei= ober piertanttgem C.uerfebnitt, fo erbält ber 3)ral)t regelmäfige ffnidungen, biefid) ju fdjraubenartigen äBinbungen derjieben unb fo ben fertigen ff. ein geträufelte* ätu§feb.en geben. Sowohl bie ed^ten al-.- bie un= edjten ff. werben ju granfeu, Sorten, Cuaften, Gpauletten, Portepees u. f. in. »ertoenbet. Rantinc (frj. cantine, rom itat. cantina, ©cin= feiler), eigentlich gtafdjenfutter, glafd)enteller,baun Sertaufslotalfür'Jiabrungemittel/XUihgeräteu.f.ir. inffafemen, mo fie unter Kontrolle einer ffommijfion fteben unb enttoeber pon altioen ober Pen inoaltten, perbeiratetenJUnteroffijieren oertoaltet werben. 2ludi in ©efängniffen, intuftriellen (StabliffementS u. a. tjat man ff. ^iant Vnplacefrlic 5:beortc, bie Slnftbauung .Haut* unb 8a»Iace§ über bie (Fntftehuug be* ©on= nenfpftem-J. Siaeb .Haut ift anfänglicb ber ganje pon uuferm Sonneuftiftem eingenommene jRaum auc« gefüllt gewefen pon ber in ibre ©runbftoffe aufgc= loften SKaterie, bie jeht tie fförper unfer* Sonnen fpftem* bilbet. infolge ber allgemeinen ©cbmere baben tie tidnern Elemente bie tünnern angezogen, roäprenb anbererfeitl auch nod) utufdjen ben büiu nern Elementen abftoftenbc Kräfte porbanten ge= icefen finb. @§ bilbete ficb junädift auS bem an= fänglidien 6l)ao» eine_grof;e, in rotierenber Se= wegung begriffene SDtaffe, tie ficb in ber Siiditung ter SRotation§ad)fe abplatten mußte. Siefe ÜJIaffe perbidnete ftd) allmäblid) im Gentium ju einem grofien (ientraltbrper, ber Senne, ber Pon ben übrigen £eitd}cn umtreift würbe, daneben bitbeten ficb infolge ber Serfduetenbeit ber QJlaterie eine ;Keibe anberer untergeorbneter Sentren, bie außer ibrer ^Bewegung um ten .vnuiptfbrper aud) nod) eine Dotation um ibre 2ld)fe erbalten mußten. i'luj biefe Seife entftanben bie Planeten, au» beneu fidi in ähnlicher Steife wieber tie DJlonbe heran*; hüteten. Tie fd)wad)e ©eite biefer ffantfdjen Örjpot^efe bilbet ber Umftaut, taf; nach ten ©efefeen ber EDtedjani! bie Summe ter 9!otatiou*= bewegungen in einem Sin'tem nie burd) bie gegen* feittge 6'intvirtung feiner Jeilchen geänbert werben fann, fontern immer biefelbe bleiben muß, bie fie oon Slnfang an mar. — Unabhängig oon .Haut ge= langte 511 einer ähnlichen Jbeorie Saptace. S)er= felbe fetit oon oornhereiu eine große feurige, Weit= bin mit einer glühenben 3ltmofphäre umgebene Sonne porauä, bie ficb in langfamer Dotation be= finbet. Sureb "Jluc-ftvahhing in ben SBeltraum 30g tiefe üDtaffe ftd) jufammen; babnrd) mußte ihre 9iotation*gefchiiuntigtcit iunehmen. G's mußte bann einmal ein ouftanb Porhanben fein, bei bem für tie aufteilte ©d)id)t bie Gentrifugalfraft gleich ber 'Jlntiebung be§ (ientrum* war. Siefer 3U: ftanb bewirfte bie SoSlöfung biefer Sehidit unb ibre llmbiltung in einen ben rotierenben 6entral= törper umfreifenben Diing. 3m Saufe ber Qc\t mußte fo neben ber immer mehr unb mehr fid' uifammenuehenten Sonne eine :Keihe tiefe um= tretfenter SRinge entftehen. ätit ter allmählichen ißt, finb unter 6 aiifjuiudjen. KANTON UND KANTON STROM. Kanton. Malta i 1350OT BrorWuais'l^>nveTsatitn\s*LcjdVoT\.1,l-A»n. F.A.BrocWi;.iis'<;eo'>i-.-u-tist.Anst:at,Leipxi^ ftonton (Sqirf) — Danton (Statt) 105 Slbfühtung Pcrbicbtctcn fid) biefe Weiter, bis jeber berfclben ftdj in einen »cm einer auSgebebnten feurigen 2ttmofpbätc umgebenen rotierenben &ör= per perwanbelte. SEBat bie SRaffe beS Singe» eine polltommeu gleich förmige, fo mu&te berfelbe ftatt in einen großen in jablreid)e Eleine Körper jer= fallen, wie wir fie in ben s$lanetoibcn jwifd)en lUavs unb Jupiter tennen. 3n gleicher SBcifc, wie bie urfprünglidie Sonnenatmofpbäre fid) juetft in Singe umwanbclte, bie fid) bann in Planeten ocr= bidjteten, haben fid) ferner nach fiaplace au» ben ^lauetcnatmofpbären gunädjft ähnliche Singe unb aus biefeu bie Stonbc gebitbet, oorütiSgefetjt, baf; bie ^lauetenatmofpbäre pon pornbercin bie ge= uügenbe 2tuSbcbnung befaf;. — SSgl. Kant, 2ill= gemeine Saturgefd)id)te unb Sbeorie beS öimmelS (KönigSb. 1755 u. ö.); Saplace, Exposition du systcme du monde ('b'ar. 1796 u. ö.). Man tön (frj. canton), Unterabteiding cineS gröfjern Sejirtl eines £anbeS. Qu granfretdj verfallen nacb bem Sefret vom 15. $an. 1790 bie 2lrronbiffementS in cantons unb biefe in ©emeinben, icetdje Ginteilung in Glfafj = Sotbrtugeu aud) nadi ber (Einoerleibung beibehalten werben ift. Sie S. bilbcu in granfreid) nod) beute bie territoriale 2lb; grenjung ber JYricbcnsgeridik-bciirte unb ber Sl'abl- bejirfe für bie Conseils generaux unb Conseils d'arrondissement, in GlfaiVt'ctbriugen weuigftenS bie ©runblage für bie cutfpredienben Slbgreujungcn. — 58on ber Sftitte bei 16. gahrb. an"hat fid) ber Same auch in berScbwetj eingebürgert, wo er, dtS Sejeicbnung ber Gingelftaaten, ben alten Samen Ort allmäblid) Derbrängt bat. 3>rc allgemeinen ©eltung gelaugte bie Scjeidmung burd) bie Gin= bcitSuerfaffung oon 1798, Wetdje bie Gibgenoffcu= Jdjaft in 19 SSerwaltungibejirfe ober fi. glieberte. Sje|t beifjen bie 25 Ginjelrepubtifen Ä., fobalb fie für fid) betrachtet »erben. Um ihr BerbältniS jur ©efamtbeit be§ febweij. S3unbe§ftaate§ ;u bejetdbnen, ift ber SluSbruct Staube offiziell üblid). ^n $reu-- fien würben früher bie 3luSbebung§tretfe K. ge= nannt (f. Kantonföftem). ftfttttun (Ganton), fiwoug = tuug = fd)eng, Sd)ang = fd)cng oberKwang=tfd)ou=fu,£aupt= ftabt ber djinef. SübproDinj Swang=tung, liegt etwa unter 23° 8' nörbl. S3r. unb 113° 14' bftl. 2. oon ©reenttjidj, 150 km oom SBleere, grofjentette am nörbl. Ufer beS £fdju=tiang (^erlfluffeS) ober fian= tonftromS, ber bicr au» ber Bereinigung einest 2lrmS bes Si=fiang ober 9Beftfluffe§ mit bem SßeMiang ober Sorbfluffe entftebt. 2>aS Klima ift gemäßigt unb bem Guropäer uid)t nachteilig. K. ift Siß bei CberftattbalterS ber beiben .Hioang unb beS Cber-- K'ieblc-baberS ber DJtanbfdjutruppen. 2J!it Ginfchluf, aller SSorftäbte wirb bie Seoölferung, ebne Guro= päer, auf 1,6 Still, gefebäfet. öicrju ein Sßlan: Santpn unb Kantonftrom. Stnlagen unb Sauten. S>a§ eigentüdje K. bilbet ein unregelinäfstge» SSiered4, umgeben poh einer 8 m hoben, 6 m bieten, auf Sanbfteiufunba.- ment aui Sacffteincn erbauten Stauer »on etira 10 km Umfang, unb nurb tureb eine Oon 2B. gegen D. taufenbe Ouermauer in gtoet fiauptteile geteilt, bie nörbl. Slltftabt, lueldie oiergünftetbcäOuabratÄ einnimmt unb im fe2B. ba§ iUanbfdjuoiertel ein= iohliefU, _unb bie fübl. Seu= oberGbinefenftabt. Surd) bie Umfang§mauer fübren 12, burd) bie Sdjeibe= mnuer 4 2^oxe. Hie Statt roirb oon melirern oiel benuBtcn Kanälen burd)fd?nitten (f.Safel: Gbinc- Slrtifcl, bie man unter JJ Denn f i f et) e S u n ft III, %i$A). 3" beiben Seiten legen fid) grofu Borftäbte an (im S3ß. Sd)a-mien am gluffe, ooruigoioeife Stfe ber Guropäer) ; jenfett be§ 5luffei unb füblid) gegenüber liegen bie Borftäbte §oman unb ya=ti. Saju tomuit nod) bie febioimmenbe Sdjifjerftabt ober SBorftabt ber 2an=tia, b. b. S9oot= bemobner, bre fieb 7—8 km roeit auf bem gluffe "'= ftredt unb auä bidit aneinanber gebrängten, an ^fäblen befeftigteu, lange ©äffen bilbenben (Vabr= jeugen beftebt, bereu jebeS einer Familie al§ 3Bob= uung unb ßeimat bient. 9J!an fdiätjt biefe Soote auf 80000 mit etma 300000 G., bie ftdi oon öafen= arbeit, Stromfdnffabrt unb gifdjjang uäbren. ®aS A'ianbjcbuoiertel enthält Piele aug Grbe erriebtete, gctüiutteöäufer, toäbreub fonft Suftfteinbauten wo iierrfdjen, bagegen aber breitere ©äffen. Sonft finb fie burebfdintttlid) 3—4 m breit, fobaf, nur Sänften, nid)t aber Subriocrfe paffteren tonnen. Sie finb meift gut gepflaftert, toeniger fd)mutiig als in anbern djinef. Stäbten unb in 3n)ifd)enräumen mit 5)ent= malen jur JBer^errltdjung oon Sugenben unb ©rofe= tbaten gegiert. Stabt unb SSorftäbte haben leiblicbe Gnttoäjferung; als Srintmaffer mirb ba§ auf ber hochgelegenen Sorbfeite ber Stabt getoonneue «23erglraffer» pertauft. 2)ie bem öanbel unb ©e= loerbe bienenben Säufer finb mebrftbdig unb oft burd) DJiattcu pcrhunbeu, loeldje oon ben engen ©äffen bas Sonnenlid)t abhalten. 3" ben aufebit; tidjften Strafjen gehören bie Gbina= unb bie 2llter= tümerftrafje (engt. Curio Street), fie entbalten bie pon ben gremben am meiften gefudjten d)inef. SBaren. Sie Stabt säblt 120 Tempel mit 2000 fßrieftem unb Sonnen, pon benen neun 3eb"tel Subbbiften finb. 3u ber Slltftabt befinben fid) eine mohammeb. Stofdiee (baut als ÜRinaret gehörig .ftloang:tha , «bie glatte ^agobe»; bie lOtofchee ift 1350 nad) einem Sranbe, bann um 1465 — 88 unb im 17. 3al)rb. mehrmals umgebaut) unb mehrere malte fpagoben, eine au§ bem G. 3al)rb- (0'^;tbap, «bie blumige $agobe»), uoei Heinere be§ 250 ge= grünbeten Mtrang = ^iio = ffe u. a. M. befißt einen groben 9ßrüfung§bof für bie ^ropinj mit SRäum= lidifeiten für 8—9000 Prüflinge nebft ben geroöhu= tid)eu 93e3tr!§= unb fireiStebranftalten, 10—20 9Jtif= ftonäteljranftatten , ein 1690 geftiftete« Jinbelhau« für 350 Sinber, ein 1835 oon ber amerit. SDJiffion§= gefcllfd)aftgegrüubeteÄ.firanfenl)auSunbbrei2tlterg: oerforgungSanftalten. Sa§ t)öd)fte ©ebäube ift bie tatb. JUrdie. Sehr bebeutenb ift bie Dcünje. Subuftric unb iiaubel. Ä. ift .hauptfiti ber Seibemueberei unb Stid'erei; Saumioollmeberei, 5'ärberei unb ihre Sehengemerbe, ©laStnbuftrie, ^apierfabrifation finb hodumtmidclt, SJetalb unb $orjellamnbuftrie finb namentlich in ber Umgebung ftart Perbreitet, grüber war Ji. ber einzige bem a\i& loärtigeu öanbel in Gl)ina geöffnete .Viafen, bod) nimmt ber öanbel aud) infolge ber .Uonfurrenj 6ong=fong§ unb ber Sknutuutg ber Sanbwege oon Songting au§ etwas ab. Sie Vage ift für ben SBer= tebr überaus günftig, ba ber 2!fd)u=fiang burd) feine ausgebreiteten SBergweigungen mit bem Süben, ber 5ßei=tiang mit bem Sorben il)it permittelt. S)er 3'tuft ift für grofjeSampfer fahrbar, bod) bilbete 1884— 91 bie Snfel 2Bhampoa, 20 km unterhalb, ben Sinter: ptalj, bis bie Sperre im öauptarm fortgefdjafft worben war. Gin SJtüubungSarm ift bie 93occa= JtgriS (f. b.). Sie wiebtigfte 2iuSfuhrware ift Selbe ; cS gingen (1892) 17 538 fallen nad) Gnglaub unb bem europ. Kontinent unb 8534 Saiten nad) ben ißt, finb unter ß aufjufudjcu. 106 fomtonabe — Sauge! Vereinigten Staaten, ihee würbe 1892/93: 4,i85 I iliill.kg meift nach Sonbon oerfcbifft; ferner Statten (75 Sfirog. nad) ätmerila), ffajfiarinbe unb =Slüten, pfel, Surften, geuerWerfetSrper (93000 ffoUi), @ingemad)te grüßte (3ngmer), Rapier, SßorgeÜan, ehinaivunclu, €>d)Wargbolgmöbel unb Salmblatt= fädjer. 3n Cor Sinfuljr nimmt Dpium faft 50 Sprog. oe§ ©efamtwerteS ein ; Daneben finb Saumrocll: unb ÜJtanufafturwaren, ©ante uno [Rohbaumwolle \u nennen fowie Slntlinfarben au§ ®eutfd)tanb, fta= beln, Kaninchenfelle, Sernjtein, ©olb= unb Silber: Draht unb Sd)Walbennefter. Seit 1887 befteheu in ffautung (f. öong=fona) unb in Sappa bei iÜlacao chinef. Seegouamter für ben SSerfefcr ber cinbew mifdjen Sfdmnten. Ser SBert beä ©anbelS über tiefe beiben -JMähe betrug 1891 gufammen 228 ■ 5JHH. 3R., b. i. ebeniopiel als bie ©cfjiffe fretnber Sauart in ff. fclbft ein: unb ausführten. Sä Heien bier 40000 Sfdjunfen ein. Sodj ift ber 5d)muggel nod1 immer bebeutenb. öauptgefd)äft§pta& jür ben ©anbei ift öcng=fcng. ff. ift ©ig eines beutfdjen ftantottabc, f. Eantonabe. [ÄonfulS. Rantonal, gu einem ffanton gehörig. Jtnnronaliftftt, in Spanten bie SKepublitaner, bie einen Sttnb felbftänbiger ffantonS ober Staaten an Stelle beS GinheitSftaateS fegen wollen. fiautonicrung, f. DrtSunterfunft. Santomftctt , 5Begeid)nung Ter Solbatenfinber in SRufslanb, weld)e, feit 1758 fämtlid) gum fpätern EDlilitärbienft öerpflidjtet, Don ihrem achten i 3aj)re an auf StaatSfoften ergogen würben. Sie @tnricf)= tung bejtanb bü 1856. — Ji. bienen ferner auch bie für ben ©eereSerfafc nach bem ffantonföftem (f. b.) befttmmten Seute. Santonncmcnt (frg., fpr. -mdng) heifst ber Se= jirf (ffanton), wo eine itruppenabteilung »orüber= gebenb einquartiert wirb, fotnie bie Unterbringung cer Gruppen fetbft (f. DrtSunterrunft) ; fanto= uieren, taS Seuchen foldjer öorübergebenber Quartiere. — ff. nennt mau audi bie Slbtöfung ber Jorftferoituten burd) 3"teilung von Sanb. SantonncmentSlajatetr, f. DrtSlagarett. Santonfyftcm, baS Softem ber ergänguitg§= meife eineä &eer§, bei bein baS Sanb in eine 2ln-- gabt Segirfe (ffantonS) eingeteilt ift unb jebeS SRe= giment feinen Mefrutenerfati au§ einem bejtimm ten Kanten gu bejietjen bat, fei e§ burd1 eine ge regelte JluShebung, fei e§ burd) freie äSerbung. Jiad? bem preufj. Reglement Pen 1700 mar jeber (5'inroohner bem Regiment derpftidjtet, gu beffen ffanton er gehörte. aufgenommen waren hie S ebne ber (fbelleute unb berjenigen Sürger, bie ein Vermögen oon 0000 bi-;- 10000 Jhlrn. nad)Wiefen. ' Tic Regimenter burften nur in bem ihnen gugewie= i fenen ffanton, mit 3lu§f djlufj jebeä anbern, werben; jeher eingefdjriebene .Hau ten ift burfte {einerlei anbere Verpflichtung eingehen. (!'inige Stätte unb gange SanbeS teile, in benen eine rege Snbuftrie ftattfanb, waren Pen ber ffantonpftidjt befreit. Santor (tat. cantor, • ädnger»), alter 2ite( für Vehrer, bie jugtetd^ ben Eird)lid)en Uhorgefar.g ui leiten hatten, trüber audi an hchevn, fog. Vateini- fd'cn Sdmlen in ®ebraud\ too Der ff. ben Sd^ülcr: d'or, bie ffurrenbe, unter fidi hatte, ift Der Jitel ier,t mefentlid) auf Diejenigen 3Jolf§fd)uKebrer befdnanlt, melcbe gugteidj ffirdjenbienft I\iben. ,xmi ben ätteften Seiten, unmittelbar nad) tSinführung bei ffird)en= gefangS, mar bie Stelle bei ff. eine Der miduigften bei ten ffat^ebratfd)u[en. @r hatte Den ©efang im Chore unb ben Gefanguuterridn Der .Hnatenui leiten, Die Sefeabfdjnitte für Die großen gefte angugeben unb Den ffird)en!alenber annifertigen. 3)er Jitcl .H. mar Daher ein befonberS ehreupoller, unb ba§ 2Imt eines .H'. rourbe audj »on Denen pertoaitet, bie fd)on hohem Krd)lid)en Ämtern Dorgeftanben hatten. Santring, f. .Uanthafeu. ftantfcqil, f. 3u>ergmofd)u§tiere. Äantfc^inbfefianga, her mieithbchfte Serg im Öimalaja, im cftl. Scepat, 8588 m hoch. Stnen tounberbaren SKd auf Den .*?. bat man oon 3)ar= Dfd'üiug (f. b.). Santfc^u (pom poln. kanezug unb bie§ Pom türf. kamtschi, [eberne ©cipel, ober pou kand- schuga, Stiemen am Sattel), furge, tiefe, an;- ;Hte= tuen geflochtene 5ßeitfd)e. Sanülc (frg. canule), ein au§ SDletaH, \iorn ober Hartgummi oerfertigteS, halb gerabeS, halt mehr ober Weniger gefrümmteS iRbbrd\'n , iiieldjeÄ in ber (f hirnrgie überall ba ätnwenbung fincet, mo gtüffigfeiten ober 8uft au§ bem Körper b«au§= aelaffen ober in bcnfelben eingefpri^t Werben follen. Sie ff. finb entWeber com gugefpi&t (^ra»agfd)e ff. ober^5raoagfd)e Sprige), um tirett in bie Saut ober Die ©emebe eingeftodjen ;u werben, wie bei ttn fubfutanen3nje!tionen(f.!3nieftion), ober fie werben ingeftod)ene(f.3;rofar)obergefd)nitteneffiunbfanate eingelegt, um Prfutate herau->utlafien ober Stn= fpriBungen unb Üluäfpütungen poriuuehmen. 9(ad) tem Suftrbhrenfdiiütt pernüttelt eine eingelegte ff. ben durchtritt berSuft burd) bie Dperationgwunbe. i.S. 2radu'otomie.i ftdniin, ein auf Dem ©ried)ifa)en ikanön) in ba-? üirabifdv übergegangenes unb Don bieiem auS in ber iSlamit. ©elt verbreitetes 23ort, bebeutet gunädjft [Reget, SSerorbttung, ©efets, barou .«a nuni, ©efeggeber, Seiname SuleimanS II.; ffa = nunotame, ©efegfammlung. — ff. nennt man aud) ein jttherähulid'eS Saiteninftrument. flanuri, tfinmohner oon Sornu (f. b.). Jlnuut, König pou Jäuemart unb Gnalant, f. ffnut. Jlauutcuogcl (Tringa canutus L.\, ein 5tranb= laufer (f. b.) oon 25 cm Üänge, 55 cm ylügelbreite, im Sommerueib mit braunem, unten hellcrm, oben buntlcrm unb hier jebmarjgefledtem ©efieber, dürfen faft fd)Warg, giügetfebem grau, jum Seil mit Weifsen Säumen, SchmanueDern grau_, fdmal ireift ge= fäumt, im SBintertleib mein- afchgrau. Semobnt Den hohen Sorben ber SUten unb Dleuen Ji?elt. Sanjcl, ber gum sprebigen bienenbe, entfprechenb erhöhte unb mit einer Srüftung umgebene, fowie oberhalb oft mit einem ©djallbedel (ffangelbaube ober ffangelbimmep Perfebene Stanbort teS ©eift= lidjen in djriftl. ffirdjen. 3)er Kante ff. rührt pon ten in ben altchriftl. Kirchen im hintern Zeil teS 3Rittelfdjip auaebraehten Sdjranfen (cancelli) her, weld)e bie 511m Sorlefen ber Gpaugelicn befttmmten Sefepulte (Slmbonen) abfonberten. Später errichtete man3u[eötcrm3tr'ecfbefonterc2ettorien(2ettner). SRod) im i5. $\abrh. feheint eS bie Sftegel gewefen gu fein, pon tiefem auS guprebigen. @rftbie$rebiger= orben, namentlid) Italiens, perfeMen bie ff. in taS vanghauS, alfo in bie IRitte ber Saienfdjaft Seit tiefer 3eit beginnt bie prad)toolle OluSftattung ter H\ mit Stulpturen unb Saubmerl; fo ;. S. in Sia. Sroce gu ^loreng oon Senebetto ba 3Rajano (f. £a= fei: Staltenif d) e K u n ft IV, gig. 4) ; gu S trafiburg von ManS ©ammerer 1485—87; 311 Ulm pon Surf KttitCt, Sie man unter R i'rrmiBt, ünb unter E autäuiudjcn. Sangeflen — Sanier 107 barb @ngclbcrger 1505; ju 2Bieu Pon Slnton Spil= gram 1505—12 ; ju greiberg i. S. um 1500 u. a. m. Sic beftanb nun meift auZ einer futjen Säule, weldje ben Stanbplaö bet ©eiftlidjen (SBtebißtftubl) emporbielt, lehnte fid) au einen $feiler beS 2aug= baufeS, welche» man mit Smporen (f. (Srnporfiräje) 311 umgeben begann. @§ cntjpridit bie« ber Wact)= fenben SBebeurung, mek-he Bor imb mit ber Sftcfor» mation bie SBrebigt in ber alten wie in ber neuen Kirdje gewann. DJcan begann nuumcbr aud) f$i* guten gu Prägern ber $'. 31t bilben (3. 58. einen Sergmann in greiberg), um bie H. als oon ber 0e= meinbe getragen barjuftetlen. 2)a§ IG. 3abrb. l)at in ©tein unb öolj gablreicbe jicrlid) auägebitbete X. gefd)affen. 3m 17- 3al)rb. begann man f»m= bolifdjc S3itbwerte mit il)r in SSerbinbung ju bringen ; man bilbete C'ngel als ben Trager au§, lief} fic Pon äSolfen unb Engeln umfdimebt erfdjeinen. So eut= [tauben namentlich, in SBelgien unb 6übbeutfd)Ianb reijPoUe, aber oft bi§ jur Überlabung gesteigerte SBerle. einfacher finb bie proteftantifdjen St., welche man mit bem 2lltar in SSerbinbung au bringen trachtete, ebne eine DöUig befriebigenbe Söfung beä Problems fovbeijnfühven. Sie mobernen fi. greifen in 'rform unb 2lnlagc meift auf ba§ ÜJtittetalter 311= rüd ; bed) Würben in jüngfter 3«it in ber prot. fitrdje oiclfad) SSerfudje 311 fachgemäßer älufftellung ge= mad)t. — SSgl. Safob, Sie Munft im Ticnftc ber Strebe (3. Slufl., SanbSbut 1880); Sed)ler, Ta§ ©ottcäbaus im Siebte ber beutfdjen [Reformation (Öeilbr. 1883); Ctte, y>anbbu* ber fircblieben ffunfi= ardjäologie (5. Stuft., 2 SBbe., S»g. 1883—85); .Partei, 2l(täre unb St. Gine Sammlung pon 2luf= nahmen aus ben berübmteftcn Streben be§ S)Jittel= altera unb ber Dieujeit (30 Sicbtbrucf tafeln, S9erl. 1 8! 12 ) ; Ter fiircbenbau be§ 5Broteftanti3mu§, bg- t>on ber ^Bereinigung berliner Slrcbiteften (ebb. 1893). über fi. in ber 2>ägerfprad)c f. 2lnftanb. JVau,*,cUcit, f. fiancellen. SowäcUicrcn, f. Sancellieren. JltiiV.cltmfHuiiurli, ftraf fälliger SDttfjbraudj ber geiftlicben Stellung. Urteile unb Mahnungen tßn= neu al§ SBeleibigungen «erfolgt werben, trenn ba§ SBorbanbeufein einer iöclcibiguug auS ber gorm ber Siufjerung ober au? ben Umftäubcn, unter benen fic gefebat), beröorgebt. (S. audi Hanjelparagrapb.) kanselpava$vap1), ber §. 130 a bei Teutfcben ;1ieid)Sftrafgefe!ibud)eä,beffenerfterJeill871auf-Jlu= trag 33aöern3, beffen jweiter 1876 eingefügt würbe. Ter Paragraph beftimmt, bafs ©eiftlicbe aller d\d\- gion-Jgefellfdiaften, weld)c ihren 95eruf benutzen, um öffentlich oor einer SDtenfcbenmenge ober in einer Jt'irdie ober an einem anbern ju religibfen 55erfamm= hingen bestimmten Crte per einer Slccbrjabl »on ll'ienfd}en2(ugelcgcnf)eiten beä Staate? in einer ben öffentlicben grieben gefäbrbenben SBeife ju erörtern, ober roeldie amtlidie Scbriftftüde biefer 2lrt au§= geben, mit ©efänguil ober geftung bi§ 31t 3tnei jaliren beftraft »erben follen. iiibnlidie 33orfd)rif= ten gelten aud) in Jrantreid) (Code penal, 2trt. 199 — 208), Stauen, Sclgien, Spanien. Soitäian, öbbte »o-n St., f. Sauft ffanjtan. Mnu;,iuiicil (lat. cancionale), Sieberbud), @c= fangbueb. So biefien inSbefonbere bie P3efaugbüd)er ber SBöbmifdjen SSrübergemeine. Sie fiub nidjt nur bureb ibren 2;ert Pon Sntereffe, Jonbern aud) burd) bie beigegebenen ÜMobten, bie pielfad) alten SSot!§= Hebern entlehnt finb, bie Initialen unb bie oft febr funftüolleu 6'inbäube. Ta§ erfte gebruette $. ift SIctitcI, bie man unter Jl Demi POtu 3- 1505 U. b. £.: «Tisne chval bozich» («Sieber 311m Sobe ©otteä»; mabrfcbeinlicb in 3ung= bunjtau gebrückt), ©ine neue oergrbfserte Eulgabe würbe 15(U auf bem ©ute beS poln. ©rafen pou ©örta 31t 2 amtern bei ißofen gebrudt. (5in 3Jleifter= locrf in SBegug auf tppogr. 2luöftattung unb ©ra= puren ift bviä 1576 311 (5ibeufd)üli gebruette 5?.; fpäter erfaßten nod) ein foldie« in .Uralik. JVanjlci (lat. cancellaria), ber urfprünglid) mit Sd)ranten (cancelli) umgebene Ort, too bie öffent= lidjen Urhiuben, ©eriditaurteile, lanbcslierrlidieii SReftripte unb anbere 2d)riften ausgefertigt |per= ben, unb Sanjler (f. b.) ber 93orfter)er ber bierju befteUten Seamten. @ine fi. Ijatten berfiaifer unb bie 2anbe§berren, unb ebenfo ber 3ßap(t, bie (?i\v bifdiöfe unb bie 33ifd)öfe, aud; wenn bie (ebtern feine Saube§l)obeit oefafjen. 3n einigen Säubern würbe fpäter ber SRame S. aud) ben bbbern ©e= ridjten felbft beigelegt (SufttjfansleienJ, beren SSorfteber in ber neuern Seit meift «anjleibiref= toten, audi loobl ft a n 3 1 c i p r ä f i b e n t e n genannt mürben. 9uuicrbing§ perftebt man aber unter ft. mebr bas Subalteruperfonal unb fprid)t be§balb pon .Uabinett-j;, 2Jciiiifterial=, ©erid)t§=unb 9tegierung§= taujleieu, bereu Seamten 311m Seil bie Titel it'a 11 3 teifeftetär unb Sanjteirat beigelegt werben. SBenn früher ben untern SBebörben ba§ SRedjt, eine k. 311 baben, häufig oerfagt war, fo besog fid) bieg auf bie Siegelmäfiigfeit ober bie bem Sanbesherrn ober anbern pripilegierten Stellen unb SBerfonen porbebaltene SefugmS, Urtunben mittel» 93ei= fügung beä Siegel» 511 beglaubigen unb bie ba= burd) Derbrieften 2lnfprüd)e fofort pollftredbar 311 macben. — fi. wirb aud), namentlidj in öfterreid), für ©omptoir, Sureau u. f. w. angemenbet. Jtmi.'jloiccvcniijuicll, f. ßercmoniell. Äanjlcibirchor, f. Sanjlei. Jlnu.'jlciyauicv, f. Rapier. Eanjlcifdirift ober T 0 f 11 m e u t e u f d) r i f t , eine etwas größere, mit forgfättig au»gefül)rten, gleidimäfsig ftarfen ©ruubftndjen unb mit furjen Dber= unb Unterlängen perfebene Sd)rift. Tiefe Sd)rift würbe, wie fdjon itjr 9iame anbeutet, in Sanjteien angemenbet unb war weniger geläufig at§ bie gewöbnlidje Sdireibfdirift. Tie nod) bi§ 2)citte biefeS 3al)rl)unbcrtä Bielgebraudjte ß. mar eine ocr= binbung§mäfjig geftattete grafturfdjrift; fic mürbe hauptfä'dilid) bei Tofumentcn in ben erften 3l'ite", bann aud) 311 Sitein unb Übcrfcbrifteu oerwenbet. Tic in neuefter 3eit ali Trudfcbrift oorfommenbe fi. ift eine einfadie, ebet geformte graiturjcprift. Jtttnälctfefrctät, Äattälcirat, f. fianjlei. Sanjteiflirarrjc, f. fianjleiftit. 3m befonbern perftel)t man unter Ä. bie ©pracbe, weldje Sutber feiner Dteform ber beutfdien Sdiriftfpracbc 311 ©runbe legte. (S. Teutfd)e Spracbe, S3b. 5, S. 81.) Äanjlcifdl, J?an3leifprad)e, ber namentlich, früber in ben fiangleien gebräud)lid)e, an ocralteteu unb ber ©ericbtSfsradje entnommenen SBenbungen reid)e unb baber fd)Werfäüige unb oft unoerftänb= liebe Stil ber Sansleien. (S. aud) ©efd)äft§ftil.) Äanjlct (lat. cancellarius) bief? im SRittelalter berjenige ©ofbeamte, meldiem bie ptuifertigung ber öffentlicbeu Schriften oblag, baber ber Dteia}§fiegel= bemahrer. Ter ist geborte 311 ben Pier ober fünf oberfteu ,'öofbeamten, Weldje an ben germau. 5'ür= fteuböfen gewölmlid) angetroffen werben, unb war permöge be§ C'influffeg, weld)en ibm fein ©efebäft gab, einer ber widjtigften. Tein ber Sdjrift fun= ijit, finb unter 6 aufaufucf)en. 108 ßangtiften — Aap (3Sovgebirgc) bigen K., ber ebenbeSl;alb in älterer 8"t gewöbju lid1 ein ©eifttidjer war, »urbe bie fforrefponbenj unb bie Ausfertigung ber nötigen Urfunben übcv= tragen. 3)a§ ffanjleramt in ben Römgreidjen be= fam fo bie SBebeutung eine-!' biplomat. StmteS, bem »orjugSweife bie auswärtigen Angelegenheiten jutamen. yn bem £ eutfeben Dietere beS 9Rittel= altera würbe ba§ Amt beS (SrjfanjterS (f. b.) mit ber Kurwürbe beS Erjbifdjofs Don ÜRainj t>cr= bunben. 2er Unländer lief; fid> feit ber ©rünbung beS iHeid'shofrat» in SBien burdj einen von ihm ernannten SBicefanjler vertreten, ber am öofe beSffaiferS lebte nur ber eigentliche £Reid)Sminifter war. SBie ber ffaifer, fo hatte an* bie ffaiferin ihren Srjfanjler, ben ätbt von gulba. Ter ff. von Aianfreidi war ber erfte Staatsbeamte unb ber emsige, welcher, einmal ernannt, nid)t wieber ent= laffeu werben tonnte. Um ihn von ben ©efdjäften ju entfernen, mahlte mau ben Ausweg, neben ihm ned> einen Siegel b e W a h r e r 511 ernennen. T iefer war Sujtiiimnifter unb würbe baper aus bem Staube ber SRedjtSgelebrten getoäblt. An feineu urfprfinglidj geiftlidjen ©tanb erinnerten f ein feb War je§2Robiliar, cie fdjwarjen 8i»reen unb fein fdjwarjer SüBagen. Aufeer bem jReicbsfanjler (Chancelier de France i hatten bie ffönigin, bie Sehne unb @n!el be» itönig-3 , ber erfte Sßrins reu ©eblüt, bie Sitten orben, Unioerfitäten u. f. w. ihre ff. über bie SSerbättniffe in (Snglanb f. Lord Chan- cellor unb Englifdje SBerfaffung Ob. G, 6. 146bj. 3n ben beutf dien Territorien fing man um bie ÜJJitte be» 15. 3»brb. an, ff. ;u befreiten, bereu ©ejchäftSrrei» fid) febr verfebieben geftaltete, in= bellen am bäufigften mit bem Amt etneS Sfkäfibenten ber hohem 0'>evid'ts ; uuC Aöminiftrativbebörben »erbunben würbe. 3n »avem gab eS 3. 93. einen @e= beimratSfdnjler, einen &offanjler, einen SebjtSfanj; ler unb in ben verfduebenen Sßrorrinjen 9tegierung§= fanUer. König griebrieb II. von Sßreujsen errichtete 1746 bie Stelle eine» ©rofjfanjIerS unb Chef de Justice für Samuel von Socceji (f.b.). §ürftöarben= berg mürbe 311111 E t a a t stau 3 l e r ernannt unb hatte als folajer überaus weüreidjenbe Sefugnifle gegen* über ben einjelnen äRinifterialreffortS. Jladj bem Tobe ©arbenbergS (1822) ging bas Amt in Sßreufeen wieber ein. Ter Jitel K. befteht noch für ben In- haber eine-; ber vier großen öofämter (f. (SrblanbeS= bofämter). 3m ÜRorbbeutfdjen SSunbe unb in bem Teutfcben "Mti&t erhielt ber 9iunbe» = , jetjt >H e i et) § ! a n 3 1 e r (f. b.) bie gefamte oherfte Seitung ber5BunbeS=unb!Md)Spolittf. 3mbeutfdjen Sd)uö= gebiet Kamerun Reifst ber SBeamte ff., bem bie ©criefctsbarteit erfter Jsnftau; [owie bie Steliven tretung be» Gouverneurs fibertragen ift. — Studj inöfterreid) führte öfters ber SÖHnifterpräfibent ben Titel StaatSfanjler, ©raf SBeuft bagegen ben Titel DteicbSf ansier. 3" ber 6d)weij führt ber i'crüeber ber SunbeSfanjlei ben iitel S8unbeS= fan;ler (f. b.). — Sgl Stumpf, Sie SReidK-taujlcr vornehmlich bei 10., 11. unb 12. 3at>rb. (3 »be., SnnSbr. 1865—73). H an giften, .Uopiiten, bie auf ber 9lnfang§= ftufe ftehenben Beamten ber ffanjleien (f. b.) ober ber 35erivaltung5behörbcn (im ©egenfag su ben Setretären, 9tegiftratoren, SRenbanten'u. f. w.). 3n Öfterretd)= Ungarn tjeifsen H'. bie untern SBeamten, tceldje bie fianUcigcfcbdfte verfehen, im ©egenfal; 311 ben Kon-,evt-5= (b. i. redit-jtunbigen) SBeamten. SDiefelben ftehen in ber XL, b. h. uieberften 9iang: fflrtircl, bie man unter S oermi Haffe unb verfehen ben ffangleibtenft bei ben polit. ©ericbt§beb,5rben. Stanjonc, ft nit ',onctte, f. Eanjone. Saofo, ber ubrbl. Teil beg auö ©rauit unb ©neiä befteheureu ©ebirg§juge§ Teutfdi=Sübweft= afrifa§, weiter wefttidj gegen bie Hüfte abfällt. Regt jwifeben ber ll'iünbung beä ffunene unb bem oluffe Uaab, im C begrenjt bunt eine Sinie , ivelcbe von ben ffataratten be§ ffunene über Dt]itambi unb öranjfontein bis nahe ju bem Srongogebirge im S. führt. 3nber breiten fffiftenmeberung faft völlig verfaubet, befi^t baä Öanb im Snneru gahlreidie unb gutbewäfferte SBeibeplä^e. Tic bünngefäte Seoölterung befteht utm gröften Seil auä Dva= tjimba, ben Üherbleibfeln ber erften .'öcrero = 6'in= Wanberung au» bem 95. ; fie umfcbliefsen bei Ctii= tambi eine SRieberlaffung ber eingeborenen öotten= tettot, Weldje fidh Sivavthoi ober ffangaogoan nennen, ffaotofclb imbefonbernl)cii;tbie©egcnb am ilütteltauf be§ .v>uab. Tie ©egenb würbe 1378 von Stnberfon unb 1S79 von Tuvarauet bereift. Jtaolin, ein 311 ber ausgebreiteten Jainilte ber Sbouc gehörige» SDlineral, serreiblid), weife ober liebt gefärbt, unfdimel;bar, im feuchten auftaute febr btaftifd). 33ei fehr (tarier SSergröfserung befteht bie äßaffe in ihrem reinften 3uftanbc aui lauter- feinen farblofen, meift fechsfeitigen SBlättcbeu, bie wie Slettfd) 18S7 an geeigneten 3>ortommniffen aus Eolorabo erlannte, bem tritlinen .RrvftaUfnftcm an= geboren. Tas Sölineral bietet ba§ Jpauptmaterial juröerftellung bei i'cr;ellans unb wirb baher au* l;or;ellanerbe genannt. @S ift ein sl3robutt ber Verwitterung be» gelbfpatS unb felbfpathaltiger ©efteine (©ranite, s$orpln)re) unb befteht in feiner normalen 3nfammcnfet;uug au§__47 Sßroj. ffiefel= fäure,39 Jhouerbe unb 14 äBaffer, entfpred>'ub ber gormel H4Al.,Si.2u4. 3lu§gejeid)neter J?. pnbet fid> ;. SB. in ber ©egenb von Glbogen in 25ohmen, hei 3lue unfern Sd^neeberg, Sölorl unweit ©alle, St. 2)rieur bei 8imoge§, in Eommall, (Fhina u. f. w. Jtaolinfanbftetn, ein Sanbftein mit iveif;lichem ober grauliebem au» .Üaolin heftehenbem S5inbe= mittel; oft enthält er rötlichiveifte Körner ober fBroden von frifdiem ober jerfefetem Crthotla«, nur feiten ©limmerblättdjen; er geht teil» in 2lrtofe, teils in ben geivöhnlid'en thonigen Sanbftein über. fstap (engl, cape), in bie neuern abenblänb. Spradjen burd) SBermittetung be§ 3talienifcben (capo) unb Jrausöftfchen (cap) au§ bem tat. caput (b. i. Kopf, Spitje) gelangt, ift bie ^Benennung für einen jeben befonber» auffällig in bai SBaffer her= öorfpringenben Teil einer Küfte, unb in biejem ©e= brauche gleidjbebeutenb mit Ras (b. i. Kopf im Slrabif d^en ) , Käs (b. i. Dcafe in ben jtanbinav. Spradjen), Punta (fpan., b. i. Spifee), Bunin (türt., b. i. SRafe 1 unb anbern S5ejeid)nungen äbnlidjer 3lrt. jjnSbefonbere aber giebt man ben SRamen K. ben gröfjern, in ba§ SKeer hineinragenben Sanbfpifeen, beren feljtgen Eb,arafter mau burd1 selSfap ober 95 orgebirge bezeichnet. Tiefe finb häufig äufeejfte Sorfprflnge eines ©ebirgSMtemS ober ber SJaffer= fläd-e unb finb am grofjartigften an ben fübwärts ge= ridneteu Küftenlänberu ber Weltteile, in Überein-- ftimmung mit ber allgemeinen fftbl. 3ufpi|ung alter ffontinente. 8on erfolgreidjfter Sebeutung für @nt= bedungsgefebutte unb ;Hiditung beS JBeltvertebrs würbe ;u dnbe beS 15. Sabrb. tie Umfchiffung ber «übfpi^e Slfritas unb beS ihr nahe gelegenen K. ber©utenöoffnung, aud? fdjtedjtwegbaS ff. genannt. ißt- Tmb unter H aiifsufu(6cn. Stap (Kolonie) -- Kapelle (firdjlidjeä GkBmtbe) 109 Kap f obrer finb bie um3K.fege(nbeuDftinbien= fahret, Kap=öoornfabrcr bie nad) bet.üBeftfüfte oon 2lmcrifa bestimmten Segler. Olap, Kolonie, f. ßasfolonie. Jlupabel (frg.), fähig, im ftanbe. Jtnpacität (tat.), gäfyigfeit, etwa! inftdjaufs zunehmen, j. 23. SBärme (f. äöarmefaüacität), (Step tricität (f. Cteftrifcbe Kapacität), SDtagneriSmuS (f. Selb, magnetifdjeS), Suft in bie Sunge (öitale K., f. Sltmung, 23b.2, 6.50a), aud) bie gäfyigfeit 31t erben (f. @rbfdl)igfeit); befonberS aber Sejeidmung für geiftige gaffungiSfraft, geiftige Jäbigfeit, bal;er aud) für eine in einem beftimmten ^ai; l)eroor= rageno tüdjtuie Sßerfon. H ii päneuc, ber SJater be§ Stl)enelo§ au§ 2trgo§, gehörte gu ben fieben Selben, bie gegen 2 beben Sogen. 93ciiu ©turnt auf Theben oermaf; er fid), auf einer Sturmleiter ftebeub, bie Statt aud) gegen ben SBillen ber ©ötter zu erobern. Sa traf ihn geu§ mit bem 331 i U , fobajj er oon ber Seiter berab= ftürjte, eine Scene, loeldje öon ben tlajfifdjen Sid)= tern oftmals gefdjilbert mürbe unb u. a. auf bem jelst in SBten befinbltcfjen SRelieffriefe beS öeroon oon @iölbafd)i bargeftellt ift. Sie ©emabjtn be§ K. mar ßuabne (f. b.). Kapaunen, bie oerfdiuittcnen unb gemäfteten Sahne. Sie auf bie entfprccbcnbe Steife 6ebanbelten Sennen beifsen 2Joularbcn. Sa3 SBerfdmeiben ber öüljner, baS befonberä in granfreid) ühlid) mar, loenbcte man an, um jartereä, f afttgereä 3Jlaft= geflügel ju erzielen. Jieuerbingg ift man baoon abgetommen, ba man beobachtet bat, baf; junge un= ocrfd)iüttene Sälmc unb Sennen, bie nidit in gegen: fettige gefd)lecf)tlid)c 93erübrung gefommen finb, bei gehöriger SKäftung ebenfo gutel §ettgeflügei liefern. Siefc fog. Coqs vierges werben befonberä in ber Stabt £e ÜJtauS, aber aud) in ber Stäbe Don Sßariä unb in 93elgien in großen lUaftanftalten geraäftet. 2(nioeifung für ba§ Sterfdjneiben giebt @§panet, Sie 3üd)tung ber öüb,ner unb SXMtn (beutfd) oon ©abel, Kaiferslautern 1883). — 3Jlan gebraucht K. aud; al-j 3eitmort für ba§ SSerfdjneiben ber Saline. Kap ©lanco, f. 93lauco, Kap. Aap ©reton (fpr. brctt'n), Cape SBreton, briUamcrif. 3nfet, im S. bc§ Screnjbufenio, gebort Kur ifSrooms Dteufdjottlanb be§ Sominiou of Ganaba, ift oon biefer, mit ber fie in ben geognoft. 9>erl)ält= uifjen übereinftimmung geigt, burd) ben Eanfa= ©unb getrennt, bebedt 10397 qkm. Surd) einen im Sjmern zu einem ©affin ausgebreiteten ©olf, ben 93ra§ b'Dr, mirb bie Snfel in jinei Stbteitungen geteilt, bie nur burd) einen formalen, jetit btird)= ftoebenen 3ftl)mu§ jufammenbängen. Sie Küfteu finb meift ©teilfüften; jebod) oerfperren Sigmaffen bret Monatelang ben Zugang im 9t. oollftänbig. 5)a§ Klima ift gefunb. 9iamentiid) um ben 93raäi b'Or unb an ben Ufern ber zal)lreid)eu gtufjdjen gebeten alle Kulturpflanzen ©refsbritauuienä. iliinbcr unb Sd)afe finb reid)tid) oorbanbeu. 3In Mineralien bie= tet K.93. ©ranit, (5ip§, reid)c5 Sifenen unb nament= lid)©teintol)lcn, bereu 3'brberung unb Vertrieb neben Sifd)fang, ©djiffbau unb Solibanbel bie öaupt= ermerbSquelle ber (1891) etina 90000 @. bilben. Sie Sauptftabt ©pbnep an ber Dftfüfte ^äblt ettna 10000 Q. unb ift burd) (Jifenbalin mit bem an ber Sübtüfte liegenben öamteÄburp üerbunbeu. Sie ehemalige A>auptftabt SoutSbourg unioeit beS 3_ornel)mlid) oon Stcabicru bewobnten 3 Sie TOabame liegt bie Safenftabt Slricbat, ein mid)tiger ©anbeläplafe mit Schiffbau unb 3'ifd)auÄfubr. 3ln bem ben 33ra§ b'Dr mit bem iUcere uerbinbeubeu .«anal liegt ber öafenort ©t.SßeterS, ber fid) in leljteräeit febr öergröfjert Ijat — früher to'ar fi. 93. burd) feine Sage al§ Sd)lüffel ju ben Sänberu be§ £oreu3bedenä ©egenftanb befon-- berer Stufmerffamfeit ber franj. Regierung, ©ie grünbete bafelbft 1712 eine Kolonie, 'bie an 3Bohl= ftanb rafd) juna^m, unb nannte bie 3'nfel $le 91 opale. 2lm 26. 3(uli 1755 imirbc oon ben (tng= länbern bie S'^ftung Soui^bourg gänjüd) jerftört. 3m ^rieben oon 1763 tarn ff. 93. an (Sngtanb, tucl= cbe§ 1785 hier ein eigene^ ©ouoernement errichtete, ba§ aber feit 1819 mit bem oon 9ieufcbettianb oer= einigt ift. — Sßgt. 9iid). 93romn, A history of the islanrt of Cape Breton (£onb. 1869); 93ourinot, Historical and descriptive aecount of the island of Cape Breton (Montreal 1892). Stap (?ob, fanbige, etma 105 km lange unb 4—12 km breite ßatbmfet, mit gteidjnamigem Kap, bie at§ füböftl. Seil beS norbamerit ©taate§ 3Jtaffa= d)ufett§ fid)elfbrmtg in ben 2ltlantifd)cn Dceau hineinragt unb bie nad) 9i. geöffnete 93ai umfd)lieftt. Scr DJame fommt oon ben un,iäl)ligeu an berKüftc gefangenen ©todfifd)en (cod fish) b.er. «npelii, ©ehirge, f. Kapclla. .Hnpelnu, g-ifd), f. Kapeliu. «npiiin (Slallotus villosus Müller) ober fia= pclan, ein arftifd)er, bem Stint (f. b.) oermanbter Seefifd) oon geftredter ©eftalt, 20—25 cm lang, hübet ba§ .fiauptfutter ber Kabeljaus unb ift be§= halb oon großer uationalbtonomifdjer 93ebcutung. «apeltitc (fr,;.), .fiaubenhut, Kapuze; bauben= artiger i'erbanb für einen 2lmputatioU'3ftumpj (fog. .sjmt beä ÜJlercunuS). Slapclla, Kapela, ßapcllagcbirge, Ra-- pellengebirge, Kappengebirge, ©ebirge in Kroatien, baS ben liburnifdien Karft mit ben Sina= rifchen 2llpen oerhinbet. @§ erftredt fid) in füböftl. Stiftung, bei ber oon ber 3ofepI)iuifcl)cn Strafte unb ber (5'ifenhabn benu^tcu ßinfentung (878 m) 3»ifd)en 3'inme unb Dgulin beg. Karlfttibt begin= nenb, mit bem Sßelebit (f. b.) giemlidj parallel, biefem aber au fibhe nachftebenb, bis jur Korana unb ben ^Uitüica=Seen (f. b.) in einer Sänge oon 83 km unb finbet b. ier ihre gortfetjung bureb bie 1653 m höbe 3ßljeleoica ^ßlanina unb bie Kut 33lanina (1609 m). Sie K. beftebt au§ ber uörbl. ©rofaeu K. (aSelifa K.) mit ber 93ielo laSica (1532 m) unb bem Seläblod Klet (1183 m) fotoie ber fübl. Klei = neu K. (9Jiala K.; Selifti=93rh 1280 m). Sie elftere hat 1000, (entere 700 m 9Jlittelböl)e. cie befielt au§ Kalt ber obern unb untern 2ria3 unb Kreibe. rtapcllc (oom mittelalterlichen capella) ober Oratorium, tleiue, nidjt ju allgemeinem, fon= bern für befonberc Kult;,merfc ober nur 311 prioatem ©ebraudje beftimmte ©ebäube, ioeld)e entroeber in ober nchen einer gröjjern fiirdje, biämeilen aud) in 5ßrioatgebäuben, mie 93urgen unb 3Ja!äften, ein= gerietet finb, ober aud) felbftänbig befielen. 9JIan unt erf dieibet J a 11 f t a p e 1 1 e n (93 a p t i ft c r i e n , f . b.), loelche meift in runber ober ad)teefiger ©runbform al§ 9iad)hilbungen be§ öciligen ©rabe§ 311 3cru= falem errietet mürben unb in ber9JUtte ba§3Baffer= beefen (piscina) hatten; namentlid) in Italien (s$ifa, S'lorenj u. a.) erhielten fie eine großartige 2lu§bil' 6t, finb unter E aufsufuefien. 110 SapcUt (©efäjj) — Saper bunß, tod1 erWeinen fie aud) im 13. Sabril. Diel= fad) in5)eutfd)lanb; fetnet ©tabfapellen, Diel= fad) ähnlich geftaltet, in ©eutfdjlanb meift Sarnet genannt; Vurgfap eilen, 311 meldten tneift bie jtoeigefdjoffigen S op p e 1 f ap el l e n (f. b.) gehören. Sic bisher genannten ff. finb meift felbftänbige SBauten. ©äufiger finb bie ff. Seil einer atßfjetn Sitd)e, namentfid) bie anbauten an Kirdien mit eigenen Sittären. Soldje entftanben junädjft unter bem 6'influf; ber bicrardiifd)eu Bewegung ber Gluniacenfer unb ©iftercienfer am Gbor ber Kirdien (ffap eilen fr an 3), fpäter, namentiidi im enbenben 15. Sabril., an ben Sangfeiten, fobafj bie fpätgot. ffitdjen ringsum Don ff. umgeben waren (Kapellen ■■ reiben). Sefonberl grofjarttg war bie§ Stiftern in SRotbfpanien auSgebilbet. Sie ital. SRenaiffance perlegte bie ff. mit Vorliebe an bie Sangfeiten be§ Sdjtffä. Sie Kircbe ©efü 311 SRom führte bie§ Softem in entfdjeibenber SBeife burd), fobafs aud) an ber 9J5eter§tird)e ein Sangliauä mit ff. angebaut würbe. Sie tatb. ffird)en beä 17. unb 18. Sabrb. bilbeten bie§ Softem glanzvoll Weiter, bauten aber aud) sabb reid)e (Sinjelfapellen, namentiidi großartige @rab= fapellen für Surften unb ©eiftlichc wie audi für Seilige. Sie prot. Kirdjen haben leine S., e§ fei benn, baf; für bie Saufe ein SRaum oon bem übrigen Vau abgetrennt wirb. — Sgl. Jjafob, Sie Sunft im lienfte ber Kircbe (3. Stuft., Sanb§but 1880); Dtte, jjanbbud) ber tird)(id)en ffunftard)äologie (5. Stuft., 2 Sbe., 8p3. 1883—85). Sa in ben alten firdilidien ff. häufig SDhtjifen aufgeführt würben, fo belegte man mit bem SRamen ff. aud) bie ©efamtbeit ber ÜRufiict, befonbetS aber berjenigen uRufuet unb Sänger, bie pon Por= nehmen SBerfonen gebalten würben. Ser Seiter einer K. beifit Sapellnteiftet (Maestro di Ca- pella). Urfpriinglidi waren bie S. ©ängerinftitute, pen benen bie päpftl. ober ©irtinifebe ff. bie be= rübmtefte ift; baber ftammt bie Vescicbnuug Aca- pella (f. b.). Sm IG. Sabrl). würben Snftrumente biu.nigcjogen , unb feitbem würbe bamit eine Ver= einigung pon Sängern unb Spielern bezeichnet. Seht bejeidjuet ff. nur eine Bereinigung poii 3n= ftrumentatmufifern. (S. aud) Dtdjefter.) flnöcllc ober Supelle (pom lat. cupella, fleineä ©efäjj), ein sunt probieren beä Silber? unb ©olbeä ober jum Slbtreiben (Supettieren) beä SupferS unb Vleieä pom Silber bienenbeS ©efäfj, baä bie gorm eines abgeftumpjten Segels befißt, innerhalb flad) fugelförmig ift unb uugefäbr 2,5 cm Surdjmeffer bat. Sie SDcaffe ber ff. beftebt aus y,o\ y unb Snodjen* afebe, bie, mit SBaffer ju einem Srei angerübrt, in einem boblen SDleffingtegel (9tonne) geformt wirb. Sie Vertiefung erbalt bie ff. burd) einen auf ben 2eig gebrürtten balbfugeligen Stempel (9Jtond)). Jinpelle, bei altern ©efdjüfeen ein baebförmiger .'öolsbedcl 311m Sdmtje beä 3ünblocbed gegen SBer= fd)mutien. [gebirgeS (f. b.). Stnpelleitbevg, böcbfter 53erg (750 m) be§ C5lftcr= ftapcUenftcbirgr, f. ffapella. ftapcllenifranj, f. Kapelle. &apcllcnofcn, bie SSorricbtung , burdi bie bei ber Seftillation perjdiicbener glüffigteiten bie Sanb= tapellen (f. Seftillation, 33b. 4, S. 982a) gebeist werben. OMun bat ff. mit einer ober mebrem fia= pellen; lehtere beifjen audi ©alcerenbfen (f. b.). Mapelleutagc (Capellae), an^öfen latb.-gcift-- licber gttrften unb in Stbteien bie Sage, bie bei tatb.= weltlidSen gürften öofs unb ffird)enfefttage beifu-n Rapcttmciftcr, f. ffapelle unb Sirigent; ffa^ öellmeiftcrmufit, ffomöofittonen, bie [Routine unb 33el;errfd)ung ber Sccbnit geigen, aber Drigu ualität unb ©rfinbungggabe oermiffeu [äffen. Siaper (engl, privateer; frans, corsaire), ur= fprünglidi bie auf eigene SRed)nung unb ©efatjr auigerüfteten Sdjiffe. Sie SBejeidjnung ftammt pon ben bollänb. Dftinbienfabrern, bie «311m Kap fubren», um c^cc\cn fpan. Scbiffc 311 freibeutern. 33on ber 2)titte beä 16. Jjabrb. an Waren alle engl, unb bollänb. ffauffabrteifdjiffe gleidjjeitig bei ©elegen beit ff. Sieppe war bie Jöeimat ber Jlibuftier, bie in SBeftinbten bie Freibeuterei 311m Sdjaben Spa= uienä betrieben. Ser berübmtefte greibeuterbajen beä 17. Sabi'b. War Süntirdien. Sie ^rifengelber ber Süntirdjner betiefen fidi wäbrenb ber Stiege 5,'ubwigs XIV. auf 22 Still. %xZ. Sc&t Perfteiit man unter Kaperei baä unter ber Stutotität einet triegfübrenben lHiacbt Pon s$ripatperfonen barauf gerichtete Unternehmen, mittels befonberer baju auägerüfteter ©d)iffe ben fernblieben Seebanbel ju febäbigen unb einem unerlaubten Seebanbeläbetrieb SReutralet entgegenjutoitten. Von ber fceeräuberei uuierfdieibet fid) bie Kaperei Wefentlid) baburdj, baf; bei ibv eine ftaatlidje Slutorifatton jur 3Begnab,me feinolidjer Schiffe erteilt ift. Siefe ftaatlidje Stuto= rifation mu| in fd)riftlidier gorm erteilt fein. Sie Urlaube beifU Kap erbrief ober 9)1 arlb rief. Sie ff. muffen fid) nacb ben StiegSgefe^en unb Kriegägebräudieu unb baneben ftreug nadi ben Snftruftioneu beä Kaperbricfeä ridjten unb biefen ftetä an Vorb baben. 3"^ Sidierung biefer 3Set= pflid)tung unb Sedung beä Staatcä gegen ßnt= fdjäbiguugäanfprüdie pflegt eine Kaution pcrlangt 3U werben. Saä gewonnene Sdjiff wirb erft burd) prifengerid)tlid)e 3ufpted)ung gute S3eute beä S. Dtadi 'beutigem Volferredit ift bie Grteilung pon Kaperbriefen feitenä einer SRegierung nur äuläfjig, wenn fie fid) mit einem anbern Staat im Kriege befinbet. Sic Srmäcbtigung jur Kaperei ift ftreng perfönlid), nur auf beftimmte 3eit erteilt unb jeber= Seit wiberruflid). Kein S. barf 311 gteidjer 3eit Don swei Regierungen, aud) nid)t Don perbünbeten Regierungen fid) bie ßrmäd)tigung }ut Kaperei geben (äffen. @3 gilt jeht nidjt mehr für oerttäg= fid) mit ber Neutralität, baf; Untertanen neutraler Staaten pon Kriegfübrenben ffaperbtiefe nehmen. K. finb benffriegägebtäuebenuntetwotfen, geniefjeu aber aud) bie Vorteile beä Kriegäreditä unb tonnen aud) su allgemeinen Kriegäsmcden uerwenbet wer= ben. Sie werben at§ Seeräuber (Giraten) ange= feben, wenn fie feinen Kaperbrief baben, ober wenn ber Kaperbrief erlofdien ift, wenn ber 35rief oon feiner anerfannten Staatsgewalt auägefdirieben ift, ober wenn bie K. ben Kriegägcbraud) nidit be* folgen unb untet falfdjet flagge fedjten, oberweivn bie' Kaperei in fremben Vinnengemäfjern betrieben unb Wenn bie 33eute nicht por ein Vrifengericbt ge= ftellt wirb. Seit ber jweiten ßälfte beä 18. Sabrh. bat fid) im 3uiammenbang mit ben auf 2lnerfen= nung ber Unoerlefelicbteit beä SBriDateigentumS jur See gerid)teten Veftrebungen eine lebhafte Strö= inung sur Slbfdjaffung ber Kaperei geltenb gemadbt. Sn bem Varifer gtieben Don 185G ift befcblonen worben, bie Kaperei abäufdjaffen. Siefem 93e= fdiluffe finb fämtlidje europ. unb amerif. Staaten beigetreten mit SluSnabme pon ben Vereinigten Staaten pou Stmerita, Spanien, SBletUo, Vcnc= suela, Sleugranaba, Volioia unb Uruguao. Surd) ürtitet, bie man unter R CormiSt, finb untcv E aiiiäiifuef>en. Slo|)er6rief — SapljauS 111 bie Stbfäajfung bcr R. ift aber feineSwegS au§= gefchloffen, bafj ber Staat für bic Sau« bes Krieges ^riüatfcbiffe mit ihren Rubrem unb ÜRann= föaften, mclleicht au* unter gübrung »onDffi= .Vieren ber Kriegsmarine, in feineu Sienft ftellt. Senn baburd) »erben bieje Schiffe (fog. fireujer) ein Seil ber georbneten Kriegsmadit. Sie in foleber SBeife 24. 3uli 1S70 für ben Siorbbeutfcbcn S3uub geplante SMlbung einer freimütigen Seeroebr mürbe beim auch gegen ben Pon franj. Seite erhobenen Sorrourf einer SSerte&ung ber Sparifer Seflaration burdi bie engt SRegierung nach bem Gutachten ihrer Äronjuriften inSiut; genommen unb ihre 3nläf|uy feit mirb jetst auch in granfreidj anerfannt; oen ber ©djute bes 1890 geftorbeneu Slbtntral Stube wirb biefe Sirt bes ßaperlrtegeS fogar lebhaft empfohlen. — Sgl. Haltenborn, ©runbfätse beä praftifeben europ. ©eeredbtS, II, §.217 (93ert. 1851) ; .v>autef eutHe , Histoire des origines, des progres et des variations du droit maritime international OJJar. 1869); 2b- Stube, Un nouveau droit mari- time international (ebb. 1875); SJ5erel§, Sas inter= nationale öffentlid)e Seeredjt ber ©egenroart (Sert. 1882); 6. 93. Dcorman, The Corsairs of France (2onb. 1887); Sft. Semmes, Service afloat; career of the Confederate Cruisers Sumter and Alabama (Baltimore 1887); öeffter, Sa§ (Furrpäifdie 3Sötter= recht (8. Stuft., bearbeitet oon ©effefen, 93erl. 1888), Anlage 9; ©effefen, in öolltcnborffs «i>anbbucb be§ 3}ößerred)tä», 93b. 4 (öamb. 1889), 29. Stiicf; .<5. Üftontecbant , Les guerres navales de demain (5J$ar. 1892); £. $ple, The Buccaneers and Ma- rooners (2. 2luft., Sonb. 1892). Ättperbrief, Stapctct, Sapcttfrteg, f. Saper. Jtcipcrit ober Happern, bie nodi uncntfalteten, in mit Salj perfektem Sfftg eingelegten unb als höd)ft beliebtes ©etoürj bienenben ffllütcntnofpcn t>es in ben Sänbern am SDtittcllänbifdjen EEJleere luachfenbeu unb bei Joulon unb SJtarfeiUe bäufig fultioierteu Hapernftraucbs (Capparis spinosa L., f. Capparis unb Jafel: Stbßabinen, %\q. 5). Sie finb etroaS bitter unb fdjarf unb bienen al§ 3": tat} an oerfebiebenen ©peifen(58rüben unb Salaten), beuen man einen pitantern Gefcbmad geben nrill. 3« ben ,v>anbel fommen fie in gäfjcben, bie heften aber in glafcben, unb jroar bie meiften aus Süb= franfreieb. 2lm geftjbä&teften finb bie Keinen Xon- pareilles, ber Gröfje nach folgen bann Surfines. Oapottes , Fines unb Communes. Sie K. hahen eine graugrüne garbe; jutneilen loirb benfelbeu Kupfer jugefefet, um ihnen, roie es bäufig bei (Surfen, Söhnen, Mixed pickles u.f. ro. gefd)iebt, eine feböne grüne garbe ju geben. Gin polierter Gifenftab, in bas ©efäjj mit H. gefenft, überjiebt fieb in biefem 'gälte halb mit Tupfer unb führt jur Grfennung bes gdrbemittet§. 2tis roobtfeilcs Surrogat benu&t man in mandjen (Segenben, namentlich bes nörbl. Seutfcblanb, bie SBlutenfnofpen ber Sotter= ober Kubblume (Caltha palustris L.) unb bes Scbar= bodstrauts (Ranunculus Ficaria L.), bie erft in Salsroaffer gedeicht unb bann in Gffig gelegt toer= ben. 2lucb bie 93lütenfnofpen ber itapüjinevfreffe (Tropaeolum majus L.) unb noch anberer ^flanjen bienen als Surrogate, bie jeboch leicht nt erfennen finb. 3n 3tatien u"b Spanien braudit man bic Jrüdite bes Sapernftraudjs ebenfo toie bie Stüten- fnofpen. ÜJlan nennt erftere Cornichons du caprier. flnpentäum (gvd). Kapbarnaum, b. i. Sorf 9cabums), im Sieuen Seftament ber Sllittelpuntt bcr SBirtfamfeit Sefu am See ©enejaretb (baber l'Jiattb.9, i «feine Stabt» genannt) unb beiSofephuc- 2iame einer Quelle, uon bcr aus bie 6-bene ©ene- .iaretb beroäffert wirb. Ser Jlecfen fi e p b a r n o m e , ben ^ofepbus im SB. ber Sorbanmünbung anfeht, ift fehr roabrfchcinlid) mit S. ibentrfd), bas mohl mit Stecht im, beutigen Jet 6uiu am Slorbteeftufer bes Sees ®cnc3arctb roiebergefunben mirb. Stnbere Otobtnfon unb Sepp) fueben fi., TOciL es nacb 3Jlarf. G, 45-53 unb 3ot). 6, 1-21 jur ebene Geuc= jaretb gehört habe, in &i/an SUuje. Saöcrnfttttuc^, f. Hapern unb Capparis. ftnpc teilt (00m ital. capitano), erblidjer ©runb- herr in SSosnien; in Serbien polit. (Stjef eines 93e= jirt§, untergeorbnet bem firejSdjef (jRacatnif), ebenfo in SBtontenegro, mo er Untergebener bes SBoiwoben ter Siabija ift. itapetinget, bic ©lieber bcr brüten fränf. Sö= naftic, bie 987 mit öuao Gapet ben Sbron von Jrantrcid) beftieg unb bis 1328 regierte, roorauf nach bem fog. Satifcben ©efetj bie giebenlinie ber 33alois (f. b.) folgte. Sei 2lbnbcrr ber S. foll na* ber Gbrouif bes imdjet ein fddif. Ginmanbcrcr 3BUi= cbin gemefen fein. Sein Sohn Dtobert ber tapfere (f. b.) erroarb ba» Kerngebiet bes Kaufes bcr S., bas yierioatum grancien (f. grancia). Seine Söhne Otto non SfJariä (f. b.) unb Stöbert (f.b.), unb ber Sohn bes leperii, 6ugo b. ©r. (f. b.), hatten fd)ou jeitmeilig Königsgeroalt ober bod; eine gröfecre SJtadjt als bie legten fchinäcblidjen Karolinger; aber erft ber Sobuöugos, ber obengenannte öugo ©apet (f. b.), ermarb bie Krone enbgültig für fein @e= fcblecbt. (S. granh-eieb, 93b. 7, S. 81 fg.) 3n ber Aran;önfd)eu Sftepolution faftte man fämtlidie frain. Spnaftien feit 987 als K. äufammen \u\d nannte L'ubroig XVI. Louis Capet. Jtapfobrer, f. Kap. Sap 3-arehieB, f. JaremelbKap. Jlapfr, Sirt Karl r>on, gübrer be-3 febmäb. tyk- tismus, geb. 22. Cft. 1805 ju ©üglingcu in 2Bürt= temberg, ftubierte in Tübingen, mürbe 1829 Sebrer an ber geüenbergfeben SInftalt öofunit bei 33ern, 1830 Stepetent in Tübingen, 1833 Pfarrer ber fepa= vierten ©emeinbe Kornthal, 1843 Sefan in 3Ään= fingen, 1S47 in öerrenberg, 1850 ©eneralfiipcr; intenbent in ^Reutlingen foiuic SRitglieb bes fionfi= ftoriums unb ber Dberftubicnbehörbc, 1852 s£rebi= ger an ber Stiftstircbe unb ^rdlat in Stuttgart, mo er 1. Sept. 1879 ftarb. 2tls Seelforgcr unb eifriger görberer ber SBerfe ber Sniicrn SDtiffton bat K. eine meitreichenbe SBirtfamfeit ausgeübt. Sic roichtigften feiner 9tkebigt= unb @rbauung§= büdjer finb: «83 ?ßrebigten über bie alten (foange= lien» (3. 2luf(., Stuttg. 1875), «80 ^rebigten über bic alten Gpifteln» (6. Stuft., ebb. 1880), «®ebet= budj» (19. 2tufl., ebb. 18S5), «©röfceres Kommunion; hu*» (22. Stuft., ebb. 1891), «Kleines Kommunion= bud)» (30. Stuft., ebb. 1891), «Sßamung eines 3u= genbfreunbes bor bem gefdhrlid)ften Jugcnbfeinbe ober Sklebrung über geheime Sünbeu» (17. Stuft., ebb. 1892). — Sgl. K. Kapff, Sebensbilb oon Sirt Karl con K. (2 93bc, Stuttg. 1881—82). 8ff=©ffent&cr, granjisfa oon, Schriftfteller= nante oon yran^sfa blumenreich (f. b.). Jlapiitinimi, eine Sorte arab. ©untmi. Jtnpbariiäiiui, f. Kapernaum. Stap §atteta$, f. Stlbemarlefunb. Jiaphciiii?, ein nir Kultur ber Sappflanjen (f. b.) inäbrenb bes SBinterä bienenbes Kalthaus (f. ©e= SIttifct, bic man unter fi oermiBt, finb unter 6 anfsufutfien. 11: SapfjeveuS — Kapital (uortStDirtfdjaftridj) luäcbSbäufcr, 93b. T, S. 967b), mujs ein möglidift helle« ©lasbad\ entwebet ein= ober jtoeifeitig, mit ober otme Stebjenfter, eine gute SüftuugSoorridy hing foteie eine jut (frjietung einer äBärme oon 5 — 7 ; R. bei ftärt'fter SBintertätte auäreidjenbe &ei= iitngäanlage erhalten, fobafs fid) im ?jnnern eine mögüdjft glei biefem ©runbe feilen enge Möhren nicht 311 Barometern öerwenbet wcr= ben, weil fie eine ju ftarle Skpteffton ber33aro= meterfäule bewirten mürben. Sie Oberfläche (t'JJe= liiShtS) ber glüffigfcitSiäiilc in einer engen Wehre ift getrümmt unb jtoat fonoer bei nidit benehenben glüfftgfeiten (3. 93. Guedfilbev), bagegen tontan bei benefeenben (3. 93. ÜBaner). SBie enge Wöbren, fo Wirten and) bie feinen Kanäle im Söfcfjpapier, in Sampenbocbten u. f. w. (£0 fteigt 3. 93. baS ?ßetro= leum au« bem ©efäfs bureb ff. in bem SWcbt bie- jum SBrenner empor. 2ludi ber Saft in ben $flan= ien fteigt vermöge bev ff. bis jur beebften Spibe empor. 93ci ben d'rfdieinungen ber ff. Wirten mehrere Urfaebeu uiiammen. Sie fchwere Jlüffigteit ftrebt ln&glicbft tief ju finfen, ihre freie Oberfläche, welche bie (Sigenfcrjaft einer gefpanuten ßaut hat (f. Dber= fläcbenfpannung), möglidift ;u oertleinern unb iljre Berüt)rung§fläcpe urifcheu ber 3tobrenwanb 311 per- gröfsern. §c nadi bem i'cvbältni-5 ber Hohäfion ber Alüifigtcit 3u ber Slbbäfion jwifc^en biefer unb ber ©efäfjwanb 3eigt fich bie eine ober bie anbere 9Bir= tung (Ä. ober Sepreffion). 2Uatbem. Theorien ber ff. rühren her uon Slairault, Il\ S)oung, Saplacc, SPoiffon unb ©auj?. Aiir bie 8anbwirtfc&aft ift bie fi. be§ S5oben§ eine wid]tige Gigenfchajt ber 2tdererbe, burd) bie in trodner 3"t bie geudjtigteit auä bem Unter; Stvtitel, bie man unter S Herrn grunbe bi» 311 ben Sßflanjenrourjetn gehoben mirb. ~Jlm größten ift bie ff. beim £rwn= unb lUoorboben, am geringften beim Sanbboben. flnpillarfirup, ftapiaarjurtcr, f. Trauben* Sapir, f. ffepr. [guefer. Kapital (6 a p i t a 11, S abit a i ) unb &oba, sroei ffüftenlanbfdjaften in gran3öftfct)=©uinea, fübüd) Don Senegambten im weftl. Slfrifa, mujcben bem !Kio Sßongo im Oi. unb bem Ahm 5carrie§ im c. Ser Atuf, Sembia trennt ffoba oon ffapitat. Reha hat einen Akubeninhalt oon 660 qkm, Kapital riou roe» nigfteny 1(350 qkm; beibe Sanbfdjaften jufammen iählen etwa 30000 G"., welche ben 93aga unb ein= geWahberten Sufu angehören, ffoba ift flad) unb hat au«gebebntc ^almenhaiue, ffapita'i ^eigt ben tfhavatter eine§ ®ebirg§tanbe0. ffoba ift wichtig wegen ber 93robuftion Pon ffotanüffen, bem be= beutenbften öanbeliartifel nach, bem 93innentanbe, ben portiig. unb hrit. 93eftfeungen 3enegambien». Miipitnl (au§ bem lat. capitale [debitum], b. i. Jöauptfdniib ) , im PolE§roirtfdjaftlid)en Sinne ein SBorrat Pon folchen ©ütern, bie felbft ?3robu!te ber menfdblidjen Arbeit ftnb unb al§ flJittel ju weiterer $robu!tion OerWenbet werben. 93lofse Suiturjattoren, inibefonbere aber aueb ber ©runb unb 93oben in feinem natürlichen 3uftanbe geboren alfo in biefem Sinne nid)t 311m ff., obroobl i"ie ebenfalls unmittelbar 311 probuttioen 3weden benutjt werben tonnen. 5)a§ DoIfSwirtfdjaftlicbe ff. heftebt bemnad) junädjft au« ben ©ebäuben, Üfta= ferjinen, SBertjeugen u. f. w., welcbe ber ^ßrobuttion bienen, au« ben Vorräten r>on Dtobftoffen unb öalb= fabrifateu, bie 311 unmittelbar brauebbarcu ©ütern umgewanbelt werben Jollen, unb oon yilfSftoffen, bie (wie 3. 93. Kohlen) bei bem SßrobuftionSprogefs oer= braucht werben. Studj bie burd) ffultur, Düngung, Prämierung u. f. w. bewirtten 93erbcncrungen ber ©runbftü'de hüben einen Seil be§ ff., ber aüerbingS mitberSJlaturgrunbIagebe§S3oben§ oollftänbig oer= fdimolien ift uub nur t|eoretifcr) oon bcrfelben wieber getrennt werben tann. iDlan pflegt aud) tjäufig bie in ber ©efeÜfd)aft oorhaubenen 38orräte oon Sehens: mittein für ben Unterhalt ber Arbeiter 311 bem oolt?= wirtfcr)aftlicr)en ff. 311 reebnen, inbem aud) biefe als ?J]ittel ober Unterftütumg ber fernem 93robuttion erfdjeinen. SaS ©elb ift fein unmittelbares, eigent- liches ^kobuftionSmittel; bod) mirft eS iubireft als folcheS, inbem eS bei ber taufebwirtfebaf Hieben ©efell= fdjaftäorbnung jur 6"rleicbteruug beS 93robuftion«= projeffeS wefentlidj beiträgt. Qm pripatwirtfebaftlicheu Sinne erfdjeint baS ff. alS Vermögen, melcbeS für bie 33efit>er (ff ap i = taliften) eine Cuelle oon ßinfommen bilbet. Unter biefen 93egriff in feinem weiteften Sinne fällt fowobl berSrunbbefiUwiebaSbewcglid'e.Hapitaloermögen; boeb wirb gmedmäfjiger ber erftcre als eine befon= bere öfonomifdje Kategorie für fich behaubelt. SaS materielle ff. umfafjt bie facblirten 93robuttionS= unb Erwerbsmittel, baS immaterielleffenntniffc, Jähigteiten, iKechte, wertoolle 9>crhältni|)e, wie 93e= fi§ einer renommierten yirma. GnoerbS= unb ^xo- buttiouSmittel, bie augenblirflid) unbeuutjt liegen, heifjen toteS ff. SIRan unterfdjeibet ferner in jebem tapitaliftifdien Unternehmen baS ftebenbe ober 2(nlagctapital (f. b.) unb baS umlaufenbe ober 93ctriebStapital (f. b.). Sie oon öermann eingeführte Keilung beS ff. (im weitem Sinne) in sjjr 0 buf t in I ap i t al unb 9J u ^ t a p i t a l be= ruht auf ber Untcrfcbeibung, bafs bie ff. entWeber üt, fin& nnti-r G aufjufu^en. Kapital (in ber 23itd)lniibcvet) — Änpitalificntiicj 11- jur SJJrobuftion fadjlidicr ©üter ober }u einet bem menu+lidicn SBebürfniS bireft bienenben 5eufcung (Sßobnbäufer, Sdjmutf, ©erdtfdjaften u. f. id.) Der= roenbet iDcrben. Sie flüffigfte gorm beS pri»at= tDtctfd^aftlic^en ff. ift baS ©elbtapital, toeldjeS eine uad) allen Seiten bin beliebig lDirfung§fä&ige 3Sermögen§macb,t barfteilt. 3n bieder Jorm tritt bai ff. in ber [Regel beim SBeginn eines jeben Unternehmens auf; ein Seil biefeä ä$ermögen§ wirb baiin feft in ©ebänben, SBiafdjinen u. f. Id. angelegt; Dtni bem SBetriebSfapital aber befinbet fid) ftet§ ein Seil in ber ©elbform, inbem alle äSeftanbteile beS= felben periobüdi mieber in biefe fyprnt surüdtehren. 3U§ ©elb tritt aud) meiftenä baS Scihfapital auf, nämlid) baSjenige KapitalDcrmögen, loeldicS nidit Don feinen äSefi&ern felbft probuttiü »erWenbet, fonbern anbern gegen eine Vergütung (Kapitah jtnS) bargelietjen wirb. Sie .vSöfye tiefer SSer= güiung, ber 3i"»fufc 11- 3infen), bangt unmittelbar allcrbingS »an ber Jtadjfrage nach i'eibtapital im Verhältnis ju bem Slngebot ab, im tiefem Ru= iammenl)ang aber namentlich. Don bem butdjfdjmtt* lid)cn©cioinne, ben baS Unteruebmerfapttal erhielt, beffen 93ejug alfo ber Kapitaleigentümcr burd) Überladung feines ff. bem Unternehmer ermöglicht. (S. Unterne^mergetomn.) Sritt ber Kapitalift als Unternehmer auf, fo ift fein ©eioinn nidit allein burd; feine Arbeit als ©cfdjäftsleiter bebingt, fon= bent ein Seil fällt ib/in Icbiglidi in feiner feigen; ichaft als Kapitalcigentümer jit. (©. Kapitalismus.) Juriftifd) tnirb K. bie auSftebenbe ©elbforbc= rung genannt, oon meld)er 3injen ju jaulen finb. Sie ift nidit immer Öeibfapital, tann Dielmehr aud) aus einem Kauf ober anbern SRed)t§gefd)äft unter Sebenben ober Don SobeS iDegcn Ijerriibren ober (I'ntfchäbigungsfoubs (aus einem Selift ober einem anbern iKed)tSgrunbe) fein. Sgl. öermann, ©taatsiDirtfdjaftlidje Unter= iiidningeu (2. 2lufl., SKünd). 1870), ©. 107 fg.; Scbm^auierf, ff. unb ffapitahinS (293be.,3nnsbr. 1884 u. 1889); 3BittelSl)öfer, Unterfudiungen über baS ff. (Süb. i890); 'ödjönberg, «öanbbud) ber polit. Dfonomie, 93b. 1 (3. 2tufl., ebb. 1890), 6. 187 fg.; Mary, SaS ff. (4. Stufl., öamb. 1890 fg.); öanb= »brterbud) ber StaatSlüiffenfcfyaftcn, 23b. 4 (Jena 1892), S. 649 fg.; 3t 9Tteper, Ser Kapitalismus fin de siede (SBien 1894). Kapital, ffapitalbanb, in ber SBuajbinberei (f.b.,93b. 3, 5. 651a) ein Streifen Sßergament, Sei= benftoff ober bergteid)en, roeldjer am iHüden ber ju einem 93aube Derbunbenen 93apierbogen oben unb unten jum Sdjutj unb 311m 3ierat angebracht roirb. Kapital (lat. capitulum ober capitellum, b. t). Heiner ffopf), ffapitell oberffnauf, ber oberfte Seil einer Säule, eines VilafterS ober eine» "Pfeilers. Sa baS ff. entfpredicnb feiner äftbetifd)en gunttion als DernüttelnbeS ©lieb jiütfcben bem ftütjenben Säulenfchaft unb bem barauf laftenben ©ebälf ober ©eroölbe ftets Don befonbcrS cbaraf= teriitifeber Jormbilbung ift, fo bient eS toefentlid) 3ur Unterfcheibung ber Derfchiebenen SBauftile, ins= befonbere aber ber oerfdjiebenen Säulenorbnungen. IS. Säulcnorbnung foroie bie 2lrtifel, metche bie fiunft ber einseinen i'ölfer hehanbeln, 3. 93. ©rie= cbtfdje ffunft u. f. id.) Äapitalbaitb, f. Kapital (in ber SBudjbinberei). «npitalburln'tntH-H (Kopfhud)ftahen), bie fltn Slnfang Don Kapiteln ftehenben burd) ©röf;e unb Schmud auSgejcid;netcn 93uchftahen (f. Initialen). Srcrffiaus' Srntieriatioii3=SfjiIon. 14. Slufl. X. ftapitälrtjcti, bie äkrfalbucbftaben ber 3(ntigua Don ber ©röfee ber gemeinen (tleiucn) 9)ud)ftabcu ; meift heben fie im i'erein mit einem (großen) 9Jer= ialhudiftaben cinäclnc Sertmortc l)erDor. 33eifpicl: G l'TENBERO. Jtapitnlconto, f. .«auptbudi (93b. 8, ®. 876a). Sapitalbjctf ungöucrfaljren , ein Üerjahreu uir 93emeffung ber Seiträge für eine ohligatorifd)e SerficberungSanftalt. Surdi bie Jahresbeiträge roer= ben nidjt toie beim Umlageoer jähren (f. b.) bie 2luSgaben beSfelhen 3«bjes gcbeclt, fonbern bie Sedungvtapitale (f. b.) berfelben, alfo ber jebige SBert aller 2lusgahen, toetdje ber 3Babrfd)einlid)teit nad) sutünftig aus ben im (aujenbeu Jahre entftan= benen Skrpflidjtungen für bie 3Serficb.erung§anftatt ertoachjen merben. "ß'ine nach, bem ff. eingerichtete 3Serfid)erung§anftatt befitjt alfo bei jcbem ©efebäfts; abfd)tuf5 eine oollftänbige Sectung für alle bereits eingegangenen Sßerpflidjtungen, fobafj biefe im gaüe ber Siguibation ber 9?erfid)erungsanftalt in eine auberc 93ant eingefauft Werben tonnten ; fte befitjt aber feine Sedung für bie bureb. bisherige 33eiträge ertDorbenen ?lnioartfd)aften ber attiüen J5erfid)crten auf jutünftige 3>erfid)erung. Ser tetjtere Umftanb mad)t ba-3 ff. ungeeignet jürnid)tobligatorifd)e23er= fidjerungen, bie tu ihrem ^rämienreferoef onbS aufser ber Sedung für bie bereits fällig gemorbenen 9>er= pfliditungen auch ba» ffapital befilien muffen, melcbes ben 3ied)ten auf jutünftige aSerfidjerung entfpridit, wie fie burdi bie bisher eingejagten Beiträge ber 3?erftch.erten enoorben ttntrben. (S. 8ebenSDerfid)erung.) Sa§ ff. nwrbe 1881 Don Earon für bie grofien preu|. Knappfdiaftstaffen (f. b.) Dovgefd)lagen unb ift hei ber Beratung ber 2trbeiterDerfid}erung§gefege neben bem Umlage= unb bem SßrämienreferDeDer= fahren (f. b.) in Dielfadje juftimmenbe, mie ablct)= nenbe Srörterung gesogen roovben. Jm Seutfdieu ;Heid) ift e-3 hei ber UnfallDerfid)erung (f. b.) nur für bie geroerhlid^en Jiefbaubetriehe gejettlidp eingeführt unb ber JnDalibitats= unb SIIterSDerfidjerung (f. b.) in ber abgeänberten Jorm be-5 K. nadj Venoben 311 ©ruubc gelegt iDorben. — Sgl.Uaron, Sie 93ered)-- nung ber SBeiträge bei bei- ohligatorifdjcn 2Irbeiter= Derfid)erung (93erl. 1881). Kapitale (lat.), .pauptftabt eines SanbeS; ferner Öalbierungslinie eineä ausfpringenben SBintels; aud) fpridjt man in biefem Sinne Don ber K. eine» geftungsiDerfes, einer Äünette, einer 93aftion, meint bann aber ftets ben SBinfet an ber Dorbern Spitje. Sie Verlängerung ber ff. über bas SBerf hinaus inS 33orgelänbe liegt in ber SKitte beS unbe= ftrid)enen SRaume§ unb ift baher für ben Angreifer bie Dorteilfcaftefte SRidjtung 311m 33orgel)en gegen iaZ betreffende SBert. Mapitalgeminn, f. Kapitalismus, Untcrucb> mergeminn, Stufen. Jtapitaüftmutg, bie 93ered)nung be§ gegen= loärtigen KapitalroertcS einer für immer ober aud) für eine getoiffe 3eit 311 cntridjtenben Siente. Jm erftern J-alle roirb ber Stentenbetrag einfach mit einem Kapitalifierungsfaftor multiplijiert, ber Don bem 311 ©runbe gelegten 3i"3fuJ5 abhängig ift, alfo 3. 93. mit 20, 25 ober 3>Vls, toenn ber 3'uäfufi ju 5, 4 ober 3 %xo;. angenommen mirb. 2lud) ber §Jkei§ ber ©runbftüde unb oor^aiv bener 93etriebsanlagen beftimmt fid) tb.atfäd)lid) burd) bie ff. bes gcfd)äl?ten Reinertrags mit einem Don bem perföniicf)en (Frmeffcn beS Kaufluftigen S 114 Kapitalismus — Kapitän abhängeuc-eu gattor (f. Bautarc). Bei Sritrentcn erfolgt bie fi. burd) SiSfontierung ber fünftig fäl= [igen Summen auf bie ©egenmart nub burcb 2lb= bition bet fo beregneten Beträge. .vi. ober Kapi ta liiation nennt man audj bisweilen bie 2lnfammlung von prioatwirtfdMjt lidjem Kapitalvermögen, inbem baS (Sinfommen nicgt vollftänbig ju bmfumtiuen 3wedcu öerau§= gabt, fonbern teiltoeife als fiapital aufgefpart roicb. Kapitalismus, bie fapitaliftifdje $robuftion§= weife im ©egenfajj ;u bcm SociaIi§mu§ oberßol= leftirismus. Tor Karitalcigentümer nimmt ebne eigentKdje Slrbeit§leiftung einen Zeil ber ©üter, toeUfce bie Slrbeiter mit ben ihnen ju ©ebote ge= (teilten SJlitteln probujieren, alä Kavitalgewinn für fid) in Stnfprudj, toa§ bie Arbeiter jugefte&en muffen , toeil fie ebne Kapital entweber gar nid)t s, jebcnfalls aber ungleich, weniger probujieren unb erwerben tonnen. Sie Arbeiter erbalten alfo nidjt ba§ öoUe SfJrobuft; fie muffen einen Sieil beSfelben bem Rapitaliften al-f- eine Diente überlaffen, bie bep felbe lebiglidj auf ©ninb feines S3efitse§ ber Sßro= buItionSmittel beucht. Stuf biefe Shatiacbe laufen fdjliefslidj alle Stnftagen hinaus, bie oon Broubhon, Ü)iarr unb ben Soctaliften unb Kommuniften über: baupt gegen bas Hapital unb bie < fapitaliftifcbe $jko= buftionsorbnung» erhoben warben finb. 6i fällt bagegen nidjt entfdjeibcnb ins ©etoidjt, bajj bas fia= Vital felbft urfprünglidj burd) 2lrbeit gefajaffen ift; benn toenn es aud) toirflid) burd) bie eigene Jlrbeit beS Befttsers entftanben wäre, fo würbe bamit ein bauember5Rentenbe3ugbe§feIbennocbntd)tor;nett)ei: teres gerechtfertigt erfdjeinen. öauptfäd)Iid) Eommt »ielmebr in Betracht, bafs ber Äapitalift, aud1 toenrt er nidjt unmittelbar mitarbeitet, bod1 eine tt>ict)tige gunftion in ber roirtfdjaftlidjen ©efellfdjaft ausübt; in feiner öanb liegt tbatfäehlicb bie Juitiative unb bamit bie allgemeine Siegelung berfßrobuftion, unb inbem er biefe gunftion erfüllt, fel?t er fein Kapital gerabe Wegen ber ßigentümlidjfeit ber beftehenben wirtfcbaftlidvn Drbnung einem nidjt geringen Stifito au§. Sa.ntaber wirb er fid) nur entfdjliejjen, wenn ihm ein ©ewiuii in 3lu§fid)t fteht. 2(udi in einer EoUeftiviftücb organifierten ©efellfdjaft, in ber alfo bie ißrobuftionSmittel bor ©efamtfreit gehören wür= ben, müßten befonbere Organe gefdjaffen unb au-? bem (Ertrag ber Brobttttion unterhalten werben, wckte bie Verteilung ber Sßrabufttoftfifte ben Be= bürfniffen bet Konjumtion entfpredienb ju regeln unb ju leiten hätten. 3)af) biefe 9JtetI)obe für bie ©efamtbeit mit geringerm 2lufwanb perbunben fein würbe als bie gegenwärtig beftehenbe, ift un= beroiefen. Übrigens geben toiffenfdjaftlidje Socia= liften, wie Sölarr, felbft ,*u, bafs bie fapitaliftifdje Brobuttionswcife ein notwenbigeS, folglidi auch berechtigtes ©lieb in ber biftor. Sntwidluug ber mcnfcblidjen Kultur ift unb gegenüber ber früh ein Sllavenwirtfcbajt einen gortidjritt bilbet. K. wirb aud) bie öerrfebaft be-3 beweglichen ©rofifapitaho ge= nauut. (6. ©elbherrfAaft.) — Jitteratur f. Kapital. ftapüalifr, f. Kapital unb Kapitalismus. Sa|jitalmarft, f. ©elbmartt. Kapitalrente, bie aus bem Berit! eine? Kapi= tal# (f. b.) gezogene diente; hauptfad^id? in ber iöebeutung Den 3infen (f. b.). SatJttalrcntcnftcucr, eine Steuer auf ben arbeitslos belogenen ©rtrag beSflapitafoermögenS. Sic trifft ben Crtrag ron ©efdviftsautcilen an SUtiengefellfd.Mften unb gcnoffenfdjaftlidjcn Uitter= Strtifel, bie man unter S oermi uehmuugcn unb ben 3i»= ausgeliehener Kapitalien (baber aud) ^iusrentenftcuer genannt). ®iefi. [teilt fiaj fonach als eine C'rgänjung ber &rtragS= fteuern (f.b.) bar unb ift innertid) berechtigt, infofern Tor (fitrag im ©runb= unb »dufevbefit? fowie im ©ewerbebetrieb angelegter Kapitalien anberwettig befteuert wirb, ohne gleichseitige entfpred)enbe Se= Heuerling ber ßinfen beg. iüntünfte au-y i'eihtapi^ talien bej. ©efdiäftsanteilctt. Sa§ ßintommen ber lefetern i'lrt oerbient in ireit l>oherm ©rabe eine Befteuerung als ba§ auä ber perfönlidjen Slrbcit ober aus ber eigenen Bermbgensoerwaltung hert>or= achcnbe. Siefi.ftentgünftige@rträgefürbie6taat§= raffe in Jlusfictt, bietet aber manebertei fteuerted)= nifche Sd'Wierigf eiten, ba fte leicht abgewäl.U werben fann, ba ferner bas I5vfaiien bor ©teuerobjefte oljnc bie SPflidjt jur 3lbgabe einer Stcuerertlärung, bie beim Grbgange nadjträgtid) fontrolliert werben müfste, öietfaa; unmögliaj ift. 2lud) führt fie ju einer ungteidjen Belaftuug ber einzelnen 2lrtcn ber Kapitalanlagen, ba bie pon ber 2heorie gejorberte Verlegung beä oiufes in DiifUoprämie, 2lmortifa= tionSquote unb reinen 3in§ prattifcb nicht burefcj: gefülirt werben fann. Dieben einer allgemeinen (5in= tommenfteuet erhöht bie K. bie fteuerlicbe Belaftung be§ auf fiapitatbefitj beruheuben (funbierten) Cin= tommens gegenüber bem (unfunbierten) Gintommen aus perföuttcber ätrbeit. Sofern man eine ftärtere Belaftung be§ erftern für angemeffen halt, muf; man eine K. neben ber allgemeinen ©intommenfteuer an fid1 als berechtigt anerfennen. Tiefe SrtDägung hat neuerlich audi mehr unb mehr babm geführt, bie K. nidit als eigentliche ßrtragsfteucr, fonbern als partielle Gintommenfteuer aufjufaffen. S iefe (Sorm trägt bie K. in Bauern unb Sffiürttemberg, unb bie gleichen ©eftd^spunfte ftnb aud) für bie in ^ßreuften burd) bas Griiänningsiteuergefeg pom 14. 3uli 1893 gefdnrffene R. maftgebenb geroefen. (Bai. ßrgänjungSfteuer.) 3n öeffen unb Babeu erfepeint bie K. neben ber allgemeinen Sintommen= fteuer als Borau-jbelaftung beg (Sinfoinmens aus Kapitalbcfit;. Sad&fen hat eine befonbere K. gut 3«t nid)t. Über bie in mehrern aufeerbeutfd)en Sänbetn als Stfafe für bie K. cinaerührte douponftcuet f. b. Sapitalfcfiftiifler, f. ©eweib (Bb. 7, S. 973b). H api talfteuer, eine Steuer auf ba§ Gintommen aus Kapitaloermcgen (Kapitalreutenftcuer, f. b.) ober eine partielle BermegenSfteuer (f. b.), bie ben werbenben Seil beS Bermögcns belaftet. Mapitclucrbrccficn, Berbredjen, welche mit SobeSftrafe (f. b.) bebrobt ftnb. Bei ben SRömern biefsen Kapital {trafen (capitis poenae) aufeer ber t obeSftrafe alle Strafen, bie ben Berluft bes Bürger= rechts ober bes StanbcS ber freien jur yolge hatten. SaVitalsi»^ f. Kapital unb 3mfen. ftnpitän (mittellat. capitaneus, von caput, .Ciaupti, gleid)bcbeutenb mit .Hauptmann (f. b.), ein ffiort, bas in ben romau. Spradu'n (frj. capitaine: ital. capitano ; fpan. capitani in feiner allgemeinften Bcbeutung für Cberbefehlshaber gebraucht würbe. So hiefi ©onfabo von EorbOBa El gran capitan, lurrenne Le graud capitaine. 3m 16. 3ahr^- et; hielt bie Benennung eine beftimmtere ©renje, unb es biefe nun in gtanfreieb ber gübret einer Gompagnie Capitaine, bei ben Spaniern Capitan unb nad) ihm hier bie Eompagnie capitania. 2lls jur 3e*t ^.'ub= toigä XIV. bie franj. Sprache im firiea§»efen Die bisher aud) bei ben Teutfchen oorberrfchenben jpan. unb ital. Bejeichnuugen rerbrängte, nahm man in 6t, (tnb unter 6 aufäiifucrjen. Äapitäitfteutenant — Äapitof 115 ben ftebenben «eeren, bie bamafö cnti'tanben , baS ilBort R. für .Hauptmann an. Qn neuerer Seit ijt iebod) bie bcutfdje Benennung toieber^ergefteüt mor= ben. gerner biefs R. bis jum 17.3a^. bei militär. 53efet)l5baber ber Sd)iffe, unter bem ber Sdnffer ober ^Zitote (öodjfeclootfe) bie 91a»igierung au§= führte. Später bezcid)nctc man mit fi. ben SdjiffS* rubrer ber öanbctSmarine; jur güljrung beS SitelS finb nur foldjc ©eeleutc berechtigt, bie baS Sdjiffer= cramen für grofse Sabrt beftanben baben. 3" weanfreieg beifsen biefc R. capitaine au long cours, im ©egenfafc ju ben Rubrem ber fiüftenfafrer. R. bient ferner afe Stnrebe für bie ©bargen bes Ror= »ettenlatoitänS (f. b.) unb ÄapitänS jur See (f. b.) in ben Kriegsmarinen. fiapUnnticutcitaitt, bie E&arge eineS See* offijierS, bie bem Hauptmann in ber Slrmec gleid)= fommt. SRangabjetdjen beS R. bitten jroei @olb= ftreifen unter ber Krone am älrmel unb betoeglidje "»raufen an, unflarcr 2(nter unb zwei Sterne auf ben Gpautcttcu. JSat)itan^JofrJ)0, tüvt.2:iteI,f.Rapuban^aid)a. SapitänjurSccbie ©bärge eines? Seeoffiziere-, bie bem Dberft in ber 2lrmee glcid)fommt. Sftang= abjeieben beS K. z. S. bilben »ier ©olbftreifen unter ber Krone am Ginnet, fowie unttaren Sinter unb zwei Sterne auf, feftftebenbe gotbenc Staupen an ben Spauletten. Sie ^anjerfebiffe erfter bis britter klaffe unb bie Kreuzet erfter unb zweiter Klaffe fowie bie grofzeit Sd)itlfd)iffc »erben von K. z-S. lommatu bier't, ebenfo bie 3}iatrofcn= unb SBerftbioifioneu in ben sJteicbSEi-iegSbäfen. Gin K. j.S., ber mit gübrung ■ eines ©efdjmaberS beauftragt toirb, erbält gewöhn: lid) ben Sitcl eine§ Komm o bore unb tragt atö foleber fünf ©olbftreifen am Strmel. [fteuer. Sapitation (tat.), 2lbfd)äb,ung für bie Ropf= ftapücl (r»om tat. capitiüum, b. b. Heiner Kopf), äunöcbft bie an ber ©pifee (gleid)fam al§ Kopf) eineS 2d)riftabfd)nittS bcfiublid)e furze Überficbt beS ÖauptinbaltS bicfeS 2lbfd)nitteS, bann ein fotdjer Ülbfdjnitt felbft. 2(m ätteften finb bie Rapitcleintei= hingen ber ©eiligen Sdrrift. (S. SMbel, 33b. 2, S. 958b.) 2luf s£rofanfd)riftfteller, juerft auf Jbeo; Pbraft unb ©elliuS, fotl 3obanneS be Sapibe, ber Sebrer Steudjlinä, Gnbe beS 15. 3al)rb. bie Kapitel: einteilung übertragen baben. 3n ben SSubge'tS (StatS) beifsen K. bie mit forttaufenben Diummern bejeidjneten 2lbfd)tütte, meld)c ben 2lnteit jufammenf äffen, ben je ein be= ftimmter 23erwaltungSzweig, j. 93. bie StaatSfor= jten, an ben Giunabmen unb Aufgaben baben. 3nberRird)enfprad)c ift R. bie 23erfammlung ober ber herein ber ju einem Klofter ober Stifte gebbrigen ©eiftlidjen , bie fid) anfangs täglicb zur 2lnb6rung eine? R. aus ber 33ibet ober aus ibren Siegeln »erfammelten; bann aueb bie Serfammlung geiftlicber unb Weltlidjer Drben unb 33rübcrfcbaflen. 3Bid)tig tourben bie R. ber bcutfdjen S3ifd)öf e , bie f ruber flöfterlid) »ereint, fpäter baS gemeinfame Seilen aufgaben unb nur als Korpovationen mit grofsen ©ered)tfamen »erbunben blieben. (S. 3)om= tapitel unb Stift.) JtnpiteU, \. Kapital. ftapitclmünjcti, f. SebiSoafanjinünjen. Äapircltftiifnr, f. Rapitularüifar. Kapital (Tat. capitolinm), bie 93urg ber Stabt SHom (f. b.) unb als foldje foroie als $la& beS rbm. "JcationalbeiligtumS, beS SempelS ber tapitolinifeben ©öttertriaS (Jupiter, 3>mo, 2)iiner»a), ber religiöS= polit. SUlittelpunft beS ganzen SRömifcben MeicbS, lag auf bem Kapitolinifdjen 6ügel (mons Ca- pitolinus), ber fi* norbroeftlid) »om ^alatin über ber Jüebcrung beS gorumS ju einer ööbe »on 4G m ü. b. ÜJl. erbebt. Gr ift mit etroa lüOO m Umfang ber tleinfte unter ben fieben öügeln SHomS unb gliebert fid)- in jroei bureb eine Ginfattclung ge= fdjiebenc öbl;en, bereu uörblid)e jctU »on ber Kirdje Sta. äJlaria in Slraceli, bie füblicbe »om 5ßalaft ©affarelli (jetu beutfdje Sotfdjaft) eingenommen ift. Sdjon in frübefter 3cit roar ber nad) allen Seiten fd)rofj abfallenbe unb im ganjen 2lltertum nur bureb einen fabrbaren SBeg (ben elivus Capitolinus auf ber Süboftfeite nad) bem gorum bin) jugänglidje Serg befeftigt. ®em König ©eröiui Nullius febreibt bie jrabition ben 9Jtauerring ,ut, »on beffen Unter* bau an ber 9torb»cftfeite nod) Otefte :,u feben finb. 3er fübl. ©ipfel, baS Capitolinm im engern Sinne, trug ben Sempel beS Jupiter. König SarciuiniuS jjJrigcuS begann ben 53au, ber, »on errurifeben 93au= meiftem geleitet, »on JarquiuiuS SuperbuS »oll= enbet toarb, fflcebrmals burd) geucr jerftßrt, würbe er 60 ». Gbr. burd) OuintuS SutatiuS GatuluS, 70 u. Gl;r. »on Sefpaftan, enblid) 3el)n ^abre fpäter »on Somitian wieberbevgeftellt, immer unter 93ei= bcbaltung beS alten $jßlan§ »on 74 m Sänge unb 51 m Breite. 5)er Sempcl batte brei Gellen; in ber mittlem ftanb baS SBilb beS ynpiter, linf'S berSuno, recbtS ber SJlineröa; bie SSorbaUe beftanb aus brei SHeibcn »on je fed)S 9 ra »oueiuanber abftebenbcu SBlarmorföulen. ®aS Sad) beftanb auS »ergolbeten SBronjeplatten. überreid) war ber Scbinud an SEBeiIj= gcfcbcnfcn, Statuen unb anbern Koftbarteiten. ©er Jcmpel litt febr bei ber Sßlünberung 9iomS burd) bie ffianbalen (455 n. Gbr.), bod) ftanben bebeutenbe tiefte noeb im 13. 3irolamo;>!ainalbinacb feinen planen roeiter. SDtan fteigt 311m ff. vom SRarSfelbe (Sßiagga bi Straceli) auf einer breiten gladitreppe icordonnata) empor, tie unter SßiuS IV. (1559— G5) erbaut unb am obern Slbfcblufj mit ben foloffalen ü)tarmor= ftatueit iincier SioSfuren gefebmüctt ift. Ter *lMah, beffen lUitte bas genannte Sfteiterbilb beS äRarc 2luvcl einnimmt, ift begrengt lints von bem Salaft beS .Hapitolinifehen SDcufeumS (erbaut 1044 — 55 von SRainatbt), ber eine ber bebeutenbften Statuenjammlungen (Gigentum ber Stabt iKom) enthält; recht» von bem ffonfcrvatorenvalaft (oonT. be Gavalicvi 15G4— ü8), tvorin fid) ftäbtifdje ätmtSlofate, geftfäle unb 3Rufeum§räume (in tiefen viele nad) 1870 auf ftäbtifdjem Setrain gefunbene Statuen, aber aud) manebeä auS älterm Sefitj, 3. S. bie SBölfin unb ber SornauSjieljer au» SBronge, bie ffonfular= unb äriumpbalfaftcu u. f. ir>.; ferner eine Sammlung v on Stiften berühmter Scanner ber 2Bifjenfd)aft [Sßrotomoteca] foroie eine ©emälbe= galerie) befinben. Sem Stufgang gegenüber liegt ber Senatorenpalaft (vollenbet 1592 von iHainalbi), mit ftattlidjer Toppelireppe unb hohem ©lodenturm (»on ffleartino Sungbi 1579). Ter >>auptfaal biefeS Salaite» bieut für bie ©itumgen beS röm. Stabtrat'?. Tie nörblid)fte ©&ifse bes'ff. ift neuerbingS be= ftimmt roorben, ba§ fRationalbenfmal bes Königs Sictor Gmanucl 511 tragen. Ter ©runbftein be3 foloffalen Saue» mürbe 22. SKärj 1885 gelegt. Tie Seitung liegt in ben ßanben be» 2Ird)itetten ©aeconi. Ta§ ff l öfter von Straceli unb mehrere Strafen am gjufie beS ff. haben bemoliert roerben muffen. 3ur Topographie be» ff. vgl. Sorban, W., gorum unb_Sacra Sia (Seil. 1881); 6. Se unb ©. St. be SRofft im «Bullettino archeologico comunale», 33b. 10 (iHom 1882); Sorban, Topographie ber ©tabt Mom,93b.l,2lbteiI.2(SerF. 1885). Über baSmoberne ff. : SRigbetti, Descrizione del Campidoglio (2 Sbe., ;Kom 1835—50); SDtidjaeliS in Sü&oroS «3eitfcbrift für bilbenbe ffunft» (5Rcue «yolge, Sb. 2, 1891). JJaeb bem Sorbilb be-3 römijcben finben fid) ff. al§ municipaler unb religiofer SDUttelöunft einer ©tabb gemeinbe aueb in anbern Stäbten 3talien§ (Sene= vent, giefole, Scrona), in fföln, Sefancon, meb,rern ©täbten 9aimibien§ (Girta, 2ambäfiS,'$bamugabii unb anbern rbm. SJSrooingen; ber ffiiltu» ber Eapi- tolinifcpcn ©öttertviaS (Jupiter, JSuno- ÜTiirtcroai ift an mebrern biefer Drte ausbrüdlicb bezeugt. Ten tarnen ff. füfyrt auch ber ffongvefjpalaft ber S8er= einigten Staaten in SBafbington. — Sgl. ffubfclbt, De Capitoliis imperii Komani (Serl. 1883). Sat>itolinifd)C Uta, f. s!ira (93b. 1, S. 780a). ftapitolüufdicr $ügc(, f. ffapitel. Kapitulant, in ber beutfehen Slrmee berjenige ©olbat, ber ftdj freiroillig ju einer längern ai» ber rorgefehriebenen Ticnftjeit vcrpflich,tet unb }u bie= fem 3iferfe einen Vertrag ( ff a p i t u l a t i 0 u ) ab= ic&Iiejst. öauptjroed bicfe-3 Sßerbältniffeä ift bie Üefcbaffung beä geeigneten Unteroffi.iierperfonal-J, unb_nur foldie Seute fmb lux ffapitulation ju= julaiien, bie ficb, 511 ©efreiten unb Unteroffuieren eignen. 2Uannfd)aften , roeldje jum erften ÜJlale tapitulieren, empfangen ein öanbgelb von 100 5Dt. Gine folebe cvfte ffapitulation liegt vor, loeitn tie Setreff enben, gleidivicl bei roelcber SBaffe, fieb 311 einer minbeftenS vierjährigen ©efamtbienftieit verpflichten, b. b. auf 2 Qahre mehr bei ben gufjs trappen, unb auf 1 3ab,rmel)r bei ber ffavalicrie unb Sfteitenben Artillerie. Spätere ffapitulationen foerben immer nur auf 1 %ai>* abgefdjloffen. ff. gehören jufammen mit ben Unteroffigieren unb Cffijicreu 51t benjenigen s13erfoneu be§ Etats, bereu älnjab.1 burd) jährliche geftfteßung heivirtt lvirb. (S. auch Tienftpvämien für Unteroffisiere.) M.ipitulav (Tomtapitulav), in ber fath. ffirche baä Slitglieb eine§ ffollegiat= ober Tom= fapitel» (f. b.) mit Stimmrecht, Sitj im ffirchjcndjor uub einem beftimmten Ginlommen. Kapitularien, bie von ben Karolingern cr= [offenen ©efefce, Serorbnungen unb 2(norbnungen. 3feber Stamm be§ 5räntifcb.en SReidji lebte nach feinem ihm eigentümudjen 3ied}te. (S. ©ermanifebe SBolfSredjte.) Tanebcn beburfte eS allgemein für ba-> gansc 3ieicb gültiger Slnorbnungen besüglich, ber= jenigen SUlaterien, >veld}e über ben ffreiS ber Stam= meSredjte binau-sgingen. Tiefe vom ff önig erlaffeuen ©efelje, ^nftruftionen u. f. iv. b, iefien unter Hn 3Jccro= Ivingevn decretum, decretio, constitutio u. f. tv., unter ben Karolingern capitulare, iveil fic in meh= rere Slbfdjmrte (ffapitel) 3erfie(en. Sie jinb in lat. ©pradje abgefafet, rourben im Original beimpf 0(3= grafen beponiert unb au§ offiziellen 21bfd?riften, roelche ber Rangier beglaubigte, feitenS ber S8ifa)öfe unb ©rafen bem Sötte Beriefen unb fo publijicrt. Sei ihrer älbfaffung roiriten bie geiftlicben unb iveltlid)eu ©rofeen beä 9Jeid)ä mit. Gine Samm= hing ber ff. ijt fdjon 827 von bem 2(btc SlnfegifuS von Aontanella vevanftaltet morben. Tiefelbe cv= langte halb ofp3iclle-3 2lnfeb,en. Gine iveitere ©amm= hing von bem SRainger Tiaton Senebift (bab,cr Benedictus Levita) enthält bagegen 3ahlreid) e bifchöfl. Stuhles unb haben bem neuen Sifchof SRetbenfdjaft 311 legen. Ter ff. fann nur biejenigen SRedjte ausüben, bie nidjt bie Sifcbofsiveibe vorau§= fegen; and) in biefem Stabmen aber feil ber ff. fid> auf bie nottveubigen SRegierungSgefAäfte befebrän= fen, iiisbefonbcrc nicht firchlidje Stellen befetjen unb ffirdiengut veräußern. Ter ff. bebarf ber päpftl. Bestätigung, in $reufjen unb Glfafs-Sothringeu aud) berjenigen bes Staate«, foll aud) Toftor be» fano= nifdjen RedjtS fein. 9leue Sorfchviftcn über bie ff. hat SßiuS IX. unterm 28. 2hig. 1873 erlaffen. Slrtitft, bie man unter fl »ermißt, finb unter 6 aiiTjufiirfifn. Kapitulation — Sapfolonie ir Kapitulation, SBejeidjnung für ^eftfetjungen, inSbefonbere pölfer = ober ftaatäredjtlidjcn (5haraf= terS, in 33ertraggform. Ser 9iame tommt wobt ba^er, bafj man bie nad) ben Jiauptpuntten ftd) ergejbenben SEbfdjnitte Kapitel nannte. Sllg obIferred>tlid)e K. lommen in 53e= traäjt: 1) Sie pertraggmäfiigeu Ergebungen Pon Truppenteilen unb feften Sßlälen au ben geinb. Ser Stnftof; jur R. erfolgt in ber Segel burdj eine fdjriftlidje ^ropofition pon feiten be»jenigen, ber bie Initiative ergriffen bat. Sie Unterbanblungen werben burdb beDoltmääjtigte Parlamentäre (f. b.) geführt unb bie 23ebingungen ber R. feftgeftellt, morauf biefe pon ben gegenseitigen 5öefebl»babem abgefdjloffen wirb. Sie berübmtefteu R. ber neuem Rriegggefdjidite im gelblriege finb bie ber Sachfen bei aJirna Oft. 1756, bie beä preujj. Korpg neu gind bei Staren 9iop. 1759, bie ber preuf;. Strmee unter gürft Mobenlofje bei Sßrenjlau Oft. 1806 unb bie ebrenpolle SBlüdjer§ bei SRatfau 9coo. 1806, bie eine» frans. Korpg unter Supent bei 83an(en 3uti 1808, bie ©örgepö bei SSUagoä 2lug. 1849. 3m geftuuggfriege bavf ein Rommanbant nur bann eine R. eingeben, wenn alle DMittel be» Söiberftanbeg erfdjöpft, meber SDhmition noch Sebengmittel mehr porfyanben finb, ober bie geftung unb Stabt burdj bag feinbliche Sombarbcment fo gelitten haben, bafj fie bei einem Sturme nid)t mehr ;u galten finb. QuWeilen erhält er freien 3lbjug ber ©armfoit mit allen. triegerifdjen Ehren, b. b. mit SBaffen unb ©epäd unb fliegenbcn gabnen (mie bei S3elfort 1871), gemöbnlicb aber muf; bie ©arnifon mie bei einer R. im gelbe bie äßafjeu ftredeu unb fidi fr*egc-= gefangen geben. ßinjig in ber Rriegggefcbicbte flehen bie R. pon 1870 ba, fo bie fi. pon Seban (f. b.) 2. Sept. 1870, pon SWefc (f. b.) 27. Ott. 1870 unb oon 3ßari3 (f. b.) 28. San. 1871. — 2) Sie ben einzelnen cbriftl. -Kationen feiten» nicbtdiriftl. 9!a= tionen, befonber» im Orient unb hier mieber na- mentlich in mufelman. Staaten (dans les Echelles ben 311 ertoäbjenben ^äpften mürben uad)roeiäbar fdjon früb Pon ben Sarbinälen foldie ß. Porgelegt. 3" gleicher SBeife Perlangten bie ßur= fürfteu bei ber fiaifermabl bie feierliche Ser^eipung, bafj ber 3U SBählenbe bie beutfdK 9ieid)5üerfa||ung nidjt antaften, au» berfelben gemiffe DJtaditooli-- fommenbeiten nidit herleiten unb bie 33orrcd)te ber 9ieid)§ftänbe nidjt perlümmern merbe. Sieht mau pon piel altem pcrmanbtcn ©rfcheinungen, fog. $ripatroahlfapitulationeu, mie j. 50. ber jmifdjen bem Grsbifcbof Siegfrieb pon Söjn unb bem Öra= fen Slbotf pon 9Jafjau Pom 26. 3lpril 1292, ab, fo finbet fich ber 91ame «laiferl. SBabltapitulatioii» leapitulatio caesarea) unb ba» Snftitut al» ein au fid; reich»red)tlich begrünbetc» jüerfi 1519 bei ber 2Bal)l Aarl» V., mo man porsüglirb etmaige 9Jer= fud)e biefeg mächtigen gürften, feine fpan. Sou= peränitätgbegriffe aud) in Seutfd)lanb geltenb 311 madieu, ein für allemal augfchliefeen mollte. Seit= bem mürben jebem beutfdjen ilaifer foldie 2Bahl= tapitulationen Dorgelegt, bie er förmlich befdjmören ntufite. Sie alleinige 3lbfa|)uug berfelben burdj bie Kurfürsten erregte bei ben übrigen 9ieid)gftänbeu grope »ebenten. 3ur SBeileoung ber barau» beroor= gegangenen Streitigleiten marb 1648 im SBeftfäli-- fchen grieben bie 3lbfa)|ung einer feftftehenben (be= ftänbigen), jebegmal im 9iamen fämtlidier 3teid)S= ftänbe porjulegenben Sßablfapitulation sugefagt. Sie Erfüllung biefer 3ufage mürbe inbe» hinge= halten. C'ublicb tarn boch noch 1711 ein Gntmurf }U ftanbe, ber gleich bei ber äßabl Äarlg VI. unb con ba an bei allen meitern gälten big sur SBaljl granj' n. 1792 sur 3>ermenbung gelangte. über bie K. beim 9J£ilitär f. Kapitulant. Rat)itulatioucanbflclb, f. Kapitulant. Kapitulieren, eine Kapitulation (f. b.) eingeben, fich ergeben; nach beenbeterSienftseit im Jöeere noch meiter bienen (f. Kapitulant 1. ftapfolonie, Kaplanb ober Kap, brit. 93e= fimiug im füblicbften Seil StfrifaS jmifdjen 29° 35' unb 34° 50' fübl. S8r. unb 16° 25' big 30° öftl. 2., mirb im 91. Pon ber beutfdien Sefitumg ©rof;nama= lanb, Pon SBetfcbuanalanb, ber Sübafritaiiifdjen 9lepuhtif unb pom Oranje = greiftaat, im 9iC. pon SBafutolanb, im 0. pou Sftatal unb s^onbolanb 11111= fcbloffen, im S. Pom Snbifdjen, im 2B. pom 2ltlan= tifajen Oceau umfpült, unb bebedt 571690, mit SBalfifdjbai 573 010 qkm. 3" meiterm Sinne per= fteht man unter Kap toi 0 nie n aud) ba§ 33etfdjua= nenlanb, bag ©ebiet ber Safuto, bag Sambefi= gebiet, 9iatal, ^Bonbolanb, 3ululanb unb bieS3oereu= ftaaten Oranje^greiftaat unb Sübafritanifdie 9lepu= blif. (öierju Karte: Kaptolonien.) Küften unb Dbcvf(äö)engcftaltung. Sag 9Jleer gliebert bie etma 2000 km lange Rufte burdj eine SDJenge Suchten, unter benen imSB.bie©t.öelena=, Salbanba; unb Safclbai, leitete mit großen Sodg, im S. bie galfcbe 93ai mit ber trefflidjen 6imon§= bai, bie älcarineftation ber engl. Krieggfdjiffe, bie St. Sebaftianbai mit $ort Seaufort, bie SÜtoffefc, ?ßlettenberg = , St. granäg= unb Sllgoabai (f. b.), lebtere mit 93ort=Slisabeth, bie bebcutenbften finb. Sie beinerfen»roerteften Vorgebirge jttifdjen btefen Saien finb s$ateniofter=^oint, bag Kap b er @ u t e n 6 0 f f nun g , bag 9cabelfap ober Kap 2lgulbag (f. b.), bie füblidjfte Spi^e pon ganj 2ljri£a, Kap St. gran= cig unb Kap SRecife. — Sag fübl. Enbe 3lfrita» mirb oon mebrern biutereinanber auffteigenben Ser= raffen gebilbet, bie, oon ber Küfte parallel laufen= ben Sergletten umfcbloffeu , ein auggebehnte» , cen= traleg, ftufenförmig geglieberteg £md)lanb bilben. Ser glädjenranb mirb pon ©ranit, ©nei» unb meta= Slrtifel, bie man unter ß ocrmi&t. finb unter 6 aufanluaien. 118 SapMonie morpben Schiefern gebilbct. Sie tiefen aufgelager* ten erften ©ebirgstetten bejteben aus obetm Silur ober teittoeife auä bei« untern Seson angefyörigen ©tiefem unb Sanbfteinen. Sie innern Hochebenen »erben r>en Sdueiern bor Jrias gebilbet, Weldje »ielc Seite rorwcltlicher Jierc (Sicnnobcn) enthalten itnb um sablreicb,en Soleritgängen burcbbroi-hcu Ünb. jüngere gormationeu treten nur ganj »er= eiinelt auf. Scr äwifeben bem ÜTtccre unb ber erften Sergtette gelegene, et»a 50 km breite fiüftenftreifen erbebt fieb nidit siel über 100 m, trägt aber Der* einbette hebere SergftBdte, fo j. 33. ben Stafetberg i L082 m). 2tm Dftranbe ber galfdicn 33oi, am fiap Hangtlip, beginnt bie erfte SSergfette mit ben §otten= tott§=,.vScllanb=unb Srafenfteinbcrgen, welch [entere Hueläufer bis ;ur DRünbung bes Cranjefluffcs ent= fenben. Sie ift im Surchfcbnitt 1000 m, int fiibl. Seile 1500 unb 1800 m he*. Unmittelbar ba= ((tnter, nur burdi fdimale, nach 6. »cm S3reebe= 3iiuer, nad) 3t nein Dlifont§=5Ri»er burdifloffcne 2bäter getrennt, erbebt fiA eine jmeite $ette, ber Sübranb ber erften ^erraffe mit beut SBintcrboef (2085 m) unb bem. «eeremberg bei SBorcefter (2200m). Ter nörblid) bes SBinterboet gelegene Seit beifet Gebarbcrge, nad) ben einft bert beftanbenen SBälbern prächtiger Gebern (Widdringtonia). 9cudj ber cuv bern JHicbtung führt bie Äette bie Tanten SBitfcm, .verrirer--, Sänge--, Cuteniquamnb^itnifantmaberge, mit »eichen fie beim Kap St. granciS bie See er- retdit. SBonbieferfiette 5»eigt beim öerriüer^Stotf e ein tritter, höherer ©cbirgS3iig ab, bieSwartebcrge. Sie [treiben nacb, D., erftreden ftdj unter eevfdpiete= nem tarnen bis in bic@egenb eonUiteitbage, bort ihren hörhften ©ipjel, ben ©ocfScomb, audi SBinter- boef genannt, bilbenb, unb fefcen fidi »eiter öftlicb als 3nnrbcrge fort, um fchüefsticb in bie niebern Hügel üon ©rabamstown überzugeben. Sas j»i= jdien bot 3wartebergen unb bem Süftengebirge alfo eingefcblenene öocblbal, bie fübl. ßarroo, burdi; febnitttid) 50 km breit unb et»a 300 m ü. b. SB., ift einer ber frudjtbarften (5'rbftridie, beim 3Beijen j. SB. ergiebt im Surchfcbnitt fünfunbbrct&igfacbe , SBtaiS eine »ielbunbertfacbe (Srnte, unb bie SBcmgärten tragen fo reidjlidi, bafe con 1000 Stöden (niebrig gebalten, ohne Sdiu^pfäljle) 28 hl SBein gewonnen »erben, 3>enfeit ber obengenannten, britten 33erg= fette liegt bie eigentliche ober grojk fiarroo (= bürr, trorfen). Siefe, 90 km breit unb et»a 600 m ü. b. SM., rcirb im 9i3B. non ben SRoggetietb:, im 9t. Don ben 9iieu»eoelbbergen unb »eiter im D. ttoit ben Schnee: bergen begrenjt, bereu ©ipfel 1800 m überfteigeu unb im fiompafeberg ben böcbften ©ipfel bes fiap= lanbes (2378m) hüben. Siefefiettebtlbetbicmittlere 2Baffcrfcbeibe; fem Sübabbang eilen bie gtüffe gur Äegenjeit in »ilbem Sauf ton Jerraffe 31t ^erraffe äum3nbifAenCcean(©ourit5=,@amtoes=,Suubat)--, ©rofcer gifebflufs), ber 9c. wirb nach bem Cranje entroäjiert. Sie nörbl. Rorroo fentt ftcb nach, 91. üon 1500 m bis 31t 1200 m unb am mittlem Cranjcfluf; bis ju 1000 m berab. Sie Sdmeeberge teilen fich in ber 9Jäf)e üon ©raafp Steinet. 2ie füböftl. 2lb= imeigung, mit bem @rof;en SBinterberg (2378 m), fällt ianft nad) bem Äeiflu|)e ab, bie norböftlidje er= bebt fidj 511 ben Stormbergeu (2100 m) unb 511 ben gewaltigen Sratenbergen (f. b.), »eiche im 3Jcont=aur= lource» (3651 m) am Bufammenftof; ber 0reit3en ton Cranje-- Jreiftaat, ikfutolanb unb 9catal ihren bödjften (Sipfel erreichen. £>ier entfpringt ber grbfjte Strent ber ft., ber Dranjeflufe ober öarib (1600 km). 3Crti!e[, bie man unter fl cermi Slima, ißplonäCH» unb Itcrmclt. Tai filima gebort ;u bot geffinbeften ber @rbe. SSäbrenb beä Sommerä_, »eidjer im September beginnt, herrfebt in ber ßüftenjone oft ein in Sturm übergehenber Süboftminb, feiner bie Sujt reinigenben SBirtung wegen ber «Kapbottor» genannt. (S. Safclberg.) 2ln ber ßüfte ift bie jährlidie Semperaturfchwantuug ge= ring; im Snnern finb bie Sommer heife unb bie SBinter fügt. 2o bat bie Slapftabt eine 3ab«§: mittcltemperatur öonl6^°, im Januar 20,6 unb im Suti 12,o°, »äljrenb ßarnareon (1210 m ü. b. 9B.) ,\alucMuittcltemperatur 16,7, int Januar 24,4 unb im 3uli 9,8° C. bat. Sin Steigen beä SbermometerS bi» auf 553 C. ift int Innern nidjt feiten, »ahrent eS iuSBinterndctteu auf —5, ja felbü bü — 10° C. fällt, diejenigen 23erge, weldie l»ber abo 1000 m finb, tragen jeben SBinter Sdmee, ber auch manch: mal bie öoäjebene bebedt. 3» 3Sinter berrfd)t im 3B. 9torbmeftoinb cor, weiden metft 9cebct unb Dtegen begleiten, ©ewitter finb namentlich int C. häufig unb hatten oft tagelang an. Ühelftänbe finb im Innern tic beif;en, ungeheure Staubwolten auf: »irhclnben STunbe unb bie Unregetmäjsigtcit ber :Koacniälle, bie in manchen Sanbftricben jahrelang ausbleiben, plö^tid) aber fo gewaltig auftreten, baf> felbft 100 m breite, oöllig auSgetrodttete Jtufjbctten binnen wenigen Stunbeu mit 3Sa_Hermaj)en über: füllt »erben. 2a-3 öftl. Kaplanb ift im ga^cii an: genehmer als ber weftl. Seil. 3» Sommer milbern heftige Diegen unb ©ewitter bie grofse öilje unb er= halten ba» Sanb grün. Sie hinter finb 3War oft febr talt, aber bie Stift ift tlar unb troden. Tic isf lau icn weit, eigenartig in fich, ba nur wenige il)rer Stilen ftd; norbwärtä unb nadj ÜJiaba- gaStar f erbreitet haben, jerfätlt in uier ©ebicte: 1) SaS 33 u f di l a u b mit ber Mapftabt unb Umgebung oftwärt-3 etwa bi» sunt ©ourifefluf".; Säume finb fetten, nur bei ber Sapftabt wäcbft ber berübmte Silberbaum (Leucadendron argenteum Lam.) ; ber ganse Sanbftrieb erinnert an bie iiorbbeutjcbe öeibe, burd) bie SJlenge blüheuber ©efträucher, wie Erica, Pelargonium, Aloe, Mesembryanthemum unb Cr: chibeen, in einen buntfarbigen Slumenteppid) üer: »anbelt. 2) 3)a« com ©ourifeflup bis sur Sllgoabai ftdj erftredenbe SBalblanb mit Stiefenftämmen üon ©elbbolj (Podocarpus Thunbergii Hook.) unb melen anbern Stu^bötjern, wie Gifenliol;, (Olea nn- dulata Jacq.). 3) Sie großen Karroofetber im 3nnern, auf bereit auSgebörrten 3'läcben nur tümmerliche gutterpftangen, bornige Sltajien unl) ber «Spctboom» (Portulacaria afra Jacq.) gebeiben. 4) 3)en öftl. .Hüftenftreif t?ou ber 2(lgoabai biSSRatal bebeden gro^e SBalbungen unb eine faft tropifd? ge= mifchte ^lora, in ber nodj bie füblidjfte Sßatme -Jljritay (Phoenia) Wäcbft. Oieid), aber ber 9Jtenge nach fdicn febr im 2tb= nehmen begriffen ift bie Jienuelt beä Sanbes fo= wobl an gagbtieren, wie Slntilopen, 3ebra, Cuagga, als an [Raubtieren, wie Seoparben, Sehafalen, .■npänen (liier SBolj genannt) u. f. w. ; ßlefanten giebt e» nur noch im .HihiSnawalbe fowie im 93ufdi bei $ort=Stigobetb; unter ben Segeln ift namentlich bei- Strauf; \u nennen, ber jebt bomeftijiert ift if. unten Sanbwirtfcbaft). Sie ßüftcngemäffer finb reid) an 9iobben , gifeben unb einer 2trt Summer (ohne Scheren). (5'ine Sanbplage finb bie giftigen Sd)langcn, Sforpionen unb ßeufdireden. £aubwtrtfrf)aft unb Sergbou. DJtan gewinnt bot au»ge3eid)iietften SBeigen , riet ©erfte unb öafer, §t, finb unter 6 aufjiifudjen. KAPKO t>.V,ina-'W«- ' ^ rata*!» | k*b-,Jb~o. iorfo"tbindrJ ° , i ^— ' 'I«. «»MM* J,,,;,'." T*&q3t^3- -w^ ■ Wag , 1 JViiTnAoab w 7ävA«jui/m Andrn B E T S C H U e ° AM* j'^J >, \MA\ .Tsaim s>HonchKiias_ y -* -- r Tt O S S - 2T A|M A- &WK» V * Uitymtf*.'.' B ^4. 0 4« ^~ JDiokanp R Ü L V X Mokopon -■" •? fJTOTwS i efiM JEri-^ 26 * 28 -J^\^U>^il)"n CväUv -GRI G«rfV> »*- Ora»ä» klei: .•tttllXM*}" MIM P.Mu !>'" ,«" ,il"" J * tuJf * ft H A Y Uj^trp Kmt Vbep oStanie* K 0 R .4% N A VI /?*'•/ FimtOtn. JiaolBery o vEeJiAart S ^'^ Hop ei Uoiva«^1?^0 Matabele-und Maschona-Laixd.\ ^^^«öBV-fr^ Maßstab i:i000O 000- " " \ ' K ' A ^•■"P-v';'"-Kr.v./0 jl>: S-va,' -v. j; -.. — ■ — :s==^; — -rrftR ti-ockhausKoirversaUons-LexikDn. m.Anll O N I E N . 'Lotlokiitif o Jtotlatxa o H M Ansclilusi» "ITT siehe K;u((in M A R E K A 'II.KKW. -Bvl ^/--l .V G WA T O .Vll/fll All/1 1 I " C H -/ BuUiuuu /<■ o i SETSCHKLIS "RCH. «^wv\y^ P^ü 'YntOSrlUtn (fo^_i' /n*""*i*™'li"\., ~ £^-2 V \ V , ««*«wba8£ : A ._&&? Ws'fö«-^^ TV B^KH'K.V .4 Ko/nuti/ o Molop<*lole' -*"*"*# ^ 2f.4.V(;n-.-iKi-;7'.s; Kbtaberyf ° Ramitfl ^ Kaiya0 j»**T itamutMabamaÄf—i' £? , A. JN" M-in/olHi Rf ~)Pri»n^ vb»rg

ii>ti- Deutficha Bes.u-Schn&geb.L ll'oitug.Bes.u.Sclmtigeb Die Hunptiirte der Üiri.si.'neit .Ili.strikte ete..*iitif unterstrichen Die nicht hesondcj-s benannten Divisionen. cte.ttimJ den untrr- stt-ifJn:nt'n Sauptorttm gtäetununUf. übhen in Metern Die Sdu-iflyi-vssen tjcben die rrUitirr IHeMiffkcit der Orie ,ui . h tWssünijtaUitioiieii a Forts u Qittllfrt , 6mben, Stationen ~ — , - fertige, „ ,„-.. tm Ttini befindlJfiserilHiJmen, . . _Stra. AbkÜrnungen: M.B.-Di\:Moasel Bai . A\b.-Di\'.Albt V.-Div.TTctoria East .S.'Mv.Stiicfs^nstrom.ytM.-Dtr.Wodj^iause Maßstab 1S75OOOO0. Kilometer i IIU - / "t r. Greemvich F-A-ErocWiaus" Geogr.-arlist. Anstalt, Leipzig. S'npfofcmie 119 Koggen im SRogge»etb unb auf beu niebriaern 6ü= getn »on Kleim9cama(anb, 9Jtai§ in beu feud)tcru ©egenben, Kartoffeln, SSataten, 3JMoncn, (Surfen, Grbfen unb Sonnen überall, Sorghum im Raffern» lanb. 2lm Dlifautffuffc unb im DubtSboornbiftrift wirb siemtid) guter Xabal gebaut. Über ben 3Mn= bau f. flajproeine. 3« leljtcir Seit bat man audj au= gefangen Kaptrauben, weld)e §u ben t)errlidjften ber ÜMt geljbren, frifd) nad) Gnglano ju f dürfen. Slujjerbem gcbeibcn befonberS s}]firfid)e, 2(prifofen, i'ipfcl unb (Birnen, SDtanbetn, SBananen, ©uajaocn, Japan. äJUfoeln (L'oquat), Drangen unb Grbbecren. Sicje werben teil» frifd), teils eiugcf od) t ma) Suropa ausgeführt. 2lud) eine cinljeimifdie gruar)r3et)nt bat man fid) überall auf bie Straujjenpcgt »erlegt unb jwar mit gröfjtem Gr= folg in feneu (Segenben, in weldjen bcr83obcn reid) ift an alfalifdjen Satgen unb c» an pboSpborfaurem Salt uid)t feljlt. 1882 würben 113350 kg gfebem im SBerte »on 21 DJtitl. DJt. ausgefüllt; 1891 gab eS 155000 bomeftijierle ©traujje, weld)e etwa 125000 kg Gebern 3um Surd)fd)iüttSprcife »on nur 95 Tl. liefern. 9cid)t minber reid) finb bie mineralifcr)en ©d)dt;e. Sie Kupferminen in Ktein=9iamatanb werben fd)on fcit40^al)ren bearbeitet unb baben bisher 500 000t Gr,i geliefert. Sic fäl)rlid)e 2tuSbeute beträgt etwa 30000 t im SBerte »on 13 9Jcill. Tl. Gin Seil beS GrgeS (9tot = unb SBuntluBfererj) enthält bis 31t 70 $ro,i. ÜHetall, ber Surd)fd)iütt ber letjten Qabre War 277-2 s15ro3. Sßicl jünger ift bie ©ewinnung »on Siamanten in äBeftgriqualanb ; ber ©efamtwert ber gunbc »on ber erften Gntbedung (18G7) bis 1892 Wirb auf 1478 DJtilt. Tl. berechnet. (9iäbcre§ f. Sia= mant, 93b. 5, ©. 247 u. 249.) ijauptfunbftättc ift Kimberle». Sie ©olbfclber baben erft geringe SCttSbeute geliefert. 23ei KnpSna finb bisher (1887 —91) etwa 70 kg, bei Sßrince 3l(bert 15 kg ge; funben worbeu. Grgiebige Kohlenlager (Sortierung 28000 t) finben fid) im 0. beS Sanbe», in bem @e= biete ber ©tormberge. SaS am Oranjefluj? »or= fommcnbe DJtinerat Crocibolit wirb »ielfad) 311 Sd)murffad)cn »erarbeitet. Sic Ginnatjme au» ber Verpachtung ber »or ber weftt. K'üfte gelegenen ©uanoinfcln bradjtc früher fäbrlid) über 100000 Tl. ein; jetjt werben biefelben »on ber SRegierung felbft ausgebeutet unb ber ©uano im Sanbe »erlauft. SkBöifenmg, SBerfaffuna uitb SSciwattung. Sie K. bat (1891) 1526456 (767006 mannt., 759450 wcibl.) G., teils Gingeborene, teils Koloniften. Sic europ. Koloniften finb 2lbfömmlinge ber öollänber unb ber nad) 2(uft)ebung- bcS GbiftS »on Nantes biertjer geflüchteten 3-ran3ofen, ferner Gnglänber, Seutfdje, ^ortugiefen u. f. w. 2tlle biefe Stationen baben fid) »ielfad) untereinander »ermifdjt; 3iiri8e= jeidjnung ibrer ^nfammengebörigteit nennen fie f»d) «Slfricanber». 3Jad) ber ädblung »on 1891 gab cS 376987 SSeijse, 13907 SOJalaien, 50388 Rotten» rotten, 229680 Jingo, 608 456 flaffern unb 33e= tfdjuanen unb 247806 DJifdjlingc. 33ou ben 732047 Sßroteftanten geboren 306320 jur l)ollänb. = reforiu. Kird)e; Katl)o(iten würben 17275, Dtoljammebaner 15099, Israeliten 30099 gc3äl)lt. Sie Verteilung ber 93c»ölteruug (1891) auf bie SanbeSteile seigt bie folgenbe Sabclle: SanbeStcile qkm SinID. 1391 'S"« Gjiiil». auf 1 qkm Eigcntlit^c Snplolonic SBeftgticinalaii!) . . . Oftgiiqimlant) .... Stanätci S53alfiid)ti(ii 495 740 39 353 19663 10676 6609 1114 956485 83 375 152618 180415 153 563 768 336938 29 670 4150 5179 1019 31 3,2 2,1 7,7 17 23 Scr 33 i I b u n g S ft a n b ift um fo niebriger, je mel)r man fid) »on beu fctäbten entfernt. Sie 1872 ge= grünbete Uni»erfität ift nur ein s$rüfungStörper für bie ptiitof. unb jurift. 5'afultät, ber Unterriebt wirb an »ier GollegeS (öübafritanifdjcS Gotlege in Kap= ftabt; SioccfancollegeinDtonbebofd); 23ictoria=Sot= lege in ötellenbofd) unb 6t. 2lnbrewS = Gollcge in ©rafeamStoWn) unb einigen anberni)öt)ern©d)ulen erteilt. 2luf;erbcin giebt eS ein tljeol. ©eminar ber bollänb. ^Reformierten 3U ©tetleubofd) , »ier Gr= sie^ungSinftitutc ber röm. Katljolilen , 3Wei Sanb= wirtfd)aftSfd)uteu unb eine 2tti3al)l t)öl)erer Sod)ter= fd)ulen, im ganjen 1694 bffcntlid)e ©d)uten, für welctjc ber ©taat bie Hälfte ber ©etjältcr, 2\ 9JU11. Tl., beiträgt. Gingefd)riebcn waren (1891) 108250 Kinber; ber täglicb'e Sefud) betrug im Surd)fd)nitt 60909. fiffentlid)e 93ibliott)eten beftet)en 73, 3ei= tungen unb 3eitfd)riftcn 78. SBon beu DJliffionS= ftationen ©übafritaS finb 245 beutfd). Sic9tegicrung ift eine parlamcnta_rifd)e, b. i. ein responsible government. 2(n ber ©pitje }tel)t ein tönigl. ©ou»erneur. SaS Parlament beftelit auS bem ©efe^gebenben SRat (Legislative Council) »on 22 Siitgliebern, unter bem SSurfitje bcS Dber^ ridjterS (Chief Justice), unb einem SRcpräfentanten» b,auS (House of Assembly) »on 76 auf 5 Sabre gewählten SJcitgliebern. Sie Grefutiöe bitben ein Kolouiatfetretär, ein ©etretär für bie 2tngetegen= beiten ber garbigen, ein Kommiffar für bie bfjcnt= lidjen 2(rbciten, ein tod)atimeifter, ber Attorney General (Suftij) unb ber 2anbwirtfd)aftSfetretdr. Sie 2(uSgaben werben burd) bie Einnahmen über= wogen: 1893/94 Waren bie 21uSgaben auf nabejii 86 ÜRilt. 901, bie Giunatjmcn auf 90 SKitt. Tl. »er= anfeb. tagt. Sie ©taatSfd)ulb betrug 1892: 545 DJüll. Tl. 2tÜe großem ©täbte baben ©elbftüerwaltung. ©tatt ber frühem tjollänb. Srofteien ift bie Kolonie in 7 2öaf)lpro»injen für ben ©efetjgebeuben 9lat unb in 34 SBa^lbejirfe für baS DtcpräicntantcnbauS eingeteilt. aierwattungSbc.urfe finb bie 72 Si»i= fionen. Jjjauptftabt ift Kapftabt (f. b.). 2ln regulären föniglid) engt. Gruppen befinben fid) in ber K. 2 ^Bataillone Infanterie, 3 Batterien unb 1 3ugcnieurcompagnie. Sie geworbene Kolonial; truppe, bie Cape mounted Eitles, feit 1853 be= fteljcnb unb Ijauptfäcblid) als @ren3 = unb 93oÜ3ei= truppe »erwenbet, 3ät)lt 824 Difoiere unb 3Jlann= fdjaften. gür ben gatl eineS Kriege» gegen bie %ax- bigen beftel)t nad) engl. 33orbilbe ein freiwilligen» forpS, baS 1892 auS 5400 bewaffneten beftanb. 2luf5erbem fann feber Waffenfähige 9Jcann im 2ltter Pon 18 bis 20 3. jur 93ilbung einer 93ürgerWel)t Httitcl, bie man unter fl »ctmijt, finb unter S aufju[ut^en. 120 Slap 8aguflja3 — Saplafen aufgerufen merbeit. 3"m Sduifce berSafelbai bient eine Slnjabl 1890 angelegter unb mit fdjlroeren @e= idniiu'ti befrüctter SSottoerfe, unb in ber ebenfalls ftarf befeftigten ümonsbai liefen ftet£ mebrere brit. Kriegs\birje iniD Jcrpeboboote bereit. $attbel unbSerfebrSniefeit. ß. bUoetnüt23afuto= laut», Sritifcb:S5etfdjuanentanlD unb bem Dranje= greiftaate einen fübafrif. 3oBoerein. Ser @efamt= iren ber ßinfubr betrug 1892/93: 9,9so Still. $fb. 3t., bapon entfielen auf bie fi. 9,*8 ÜJtifl. Ser Surd>gangsperfebr unter RollfontroUe betrug 1,9* SDcitt. Sie midMigiten (Jinfubrmaren finb: S8aum= rootl=, grobe unb feine G'ifenroaren, Kleiber, ßeber* waren , fiaffee . SBoBwareri , E&emtfalien , SBeB= blecb, ööljer uud 15'ifenbabnmaterialien. — 3n ber Stu§fufc>r (11,97 EDliü.) fteben obenan: ©olb, bas aBerbingäpmeift außerhalb be§3oQt>erein§gebiete§ gewonnen toirb, im üPcrte pon 4,4s, Siamanten für 3,8i üßiß. Sßfb. St., bann folgen Sfüolle (243000 »allen imSffierte pon 2,065 SJliB.), 9Jiobair (12,6 SMiB. engl. SJJfb. für 572500 Sßfb. St.), 254000 engl. $fb. ©traußenfebern für 490296 $fb. St., 3,5 SJtiB. Stüä Sd)af= unb 1,7 2JIÜI. 6tüd 3ieg«nfelle, unb fiupferer? (56 2RÜI. engl. $fb.). — 3nbuftrieUe2lu= lagen beftanben (1891) 2230 mit 33735 2tngeftellten, barunter finb Dor allem ©etreibemüblen, Brauereien, Sabalfabrilen unb bie SSergroerfe unb ©ruben tt>idi= tig. — Sas ©ifenbabuneß (meift 6taat§bab,nen) batte 2lnfang 1892 eine ©efamtlänge Pon 3326 km, b. i. 0,6 km auf 100 qkm unb 21,8 km auf 1000 <§. Sie hiicbtigften Stnien finb: bie 1860 — 63 eröffnete Sabn pon fiapftabt nach SBeBington, bie in neuefter 3eit bi» Saron unb öopetoron fortgeführt ift; bie -Wiblanbbatin von s}>ort=(5'U;abetb na* Erabocf unb Golesberg, bie 'Sloxo- ober ©rengltnie Pon (Jaft= Sonbon nacb SSurgbersborf unb 2tüwal 5!ortb. Sie '-Babnen ftnb fcbmalfpurig (l,oc7ni), befitsen aber bie Einrichtungen einer iuollbabn. 1891 mürben bei 3042 km Setrtebslauge 4342547 $erfonen unb 672760 t ©üter befördert. Sie ©efamtein= uabtne betrug 37,927, bie 2lusgabe 22,353 Watt. SER. Sas änlagefapital pon 333,735 Witt. Tl. (ber Sau mar in ben gebirgigen Seilen febr fditoierig) per= iinfte ficb mit 4,G7 Sßroj. gegen 5,79 Sßroj. im % 1890. Sie Sauptbäfen (fiapftabt, $ort ■■ Elizabeth unb Gaft=8onbon) ftnb jettf bureb iiafenbamme gefduiht. 3m gamen liefen (18911 796 meift brit. (schiffe mit 1,46 5DiiU. t ein. Telegraphen befteben 8770 km ; ein meftl. unb ein bftl. Kabel fübrt nacb Suropa, an ber Überlanblinie pon ©aiisburn (2ftafdjona= lanb) nad) Siigppteu mirb gebaut. ©efä^idjte. SerSßortugiefe SSartotomeu Sias (f.b.) entbeefte 1486 baS Kap ber ©Uten .Hoffnung unb s-8asco ba ©ama erreichte eS 1497 auf feiner Ent= beefungsreife nach Snbien. Sas Kap mürbe sunt „fiafenplah für bie nad) 3nbien fegelnben Schiffe. 1 63» > nabinen jtoei engl. SöefeblSbaber SefiR pon ber .Öalbinfel, obne eine SBefahung jurüdjulaffen. Erft 1652 grünbete bie öoBänbifd) = Dftinbifdje Gom= pagnie eine befeftigte jiieberlaffung an bor Jafelbai, pon mo au§ bann nad) unb nad? ba* öinterlanb erobert mürbe. 1795 maebten ftcb bie (Jnglänber ju .vjerren be» SanbeS , mufjten es jeboeb im ^rieben Don2lmien§ (1802) an^oBanb smudgebeu. 93eim ÜBieberau^brud) be§ ftriegeS eroberten fie el jum jmeitenmal (1806), unb auf bem SBiener Äongref, 1815 mürbe es C'nglanb enbgüttig jugefproeben. 2Son nun an breiteten fieb bie (Snglänber üornebm= lieb nacb D. au§, mal ju beftigen, langanbauern= Slrtift'I, bie man utitec S öerm ben Juimpfen mit ben freien ftafferobllem (1819, 1835/36, 1846/47, 1851/52) führte. (Über bie Saffern= triege f. .Haffern.) Sie erftc gröfecre ©inmanberung aus ßnglanb fanb 1820 ftatt. Sic altanfAfügeu Soerä (f. b.) füblten fieb im Kaum beengt; ourd) bie 5lufbebung ber SHaoerei in ibrem 3Sob(ftanb ge= iäbrbet, manberteu fie 1837—39 nacb Sftatal unt fpäter nacb bem Cranje = greiftaat unb 2ranspaal auS. Sie fi. erweiterte 1848 ibre ©renjen bis 511111 Cranjeflufe im 31. unb jum fieistammaflu^ im D. unb bebnte ibre ©errftbaft 1S65 über Sritiub fiaffrarien, 1875 ben JranSEeibiftritt (gingolanb), 1876 Dftgriquas ober "iiomanslanb, 1880 SPeftgn gualanb unb 1885 über SEembulanb auä. 1871 mürbe aueb fflafutolanb einperleibt; als man aber 1880 eine allgemeine (E'ntmaffnung ber eingeborenen burebfefcen inollte, rciberfefcten ftd) biefelben unb jroangen bie fiapregierung nacb einem toftfpieligen .Hriege 1883, ibre i5crrfd)aft bort aufjugeben, mäb= renb bie engl. Krone eine ätrt 5ßroteftorat in biefem ©ebiete übernabm. gür bie innere Gntioictlung roareu pon entfdjeibenber SSebeutung: bie 6in= fübrung einer fionftitution 1853, bie Sröffnung ponGifenbabnen 1859 unb bie 6'ntbedung ber Sias mantfelber bei fiimberle» 1870. Sitterotnr. Papier, Exeursious in Southern Africa , including a historv of the Cape Colonv 1 2 SSbe., Sonb. 1850); ö. Sali, Manual of South African geography (fiapft. 1859); Sritfd?, Srei Jabre in Sübafrifa (öresl. 1868); Gbace unb 2öit mot, History of the colonv of the Cape of Good Hope (S?onb. 1870); 6. Pon SBeber, 33ier Sabre in 3lfrifa (2 Sie., 2v;. 1878); ©ranpille, Guide to South Africa' (7. 2lufl., £onb. 1881); SSilmot, Geography of the Cape Colony (ebb. 1882); ©res= meü , Our South African Empire ( 2 93be. , ebb. 1885) ; 3ioslofcbnP,6übafrifa bis jumSambefi(8p,i. 1886); Sbeal, History of South Africa (2. Slufl., i'onb. 1888); Sope, Sas Klima bes aufeertropifÄen Sübafrifa (®6tt. 1888); fr. fflUtcbell, Diamonds and Gold of South Africa (Sonb. 1888); ftolub, Son ber fiapftabt ins Sanb ber D)lafdiufiilumbe (2S8be., SBien 1SS8 — 90); ©itper, Handbook to South Africa (4. 2lufl., ebb. 1891); 9ioble, Haud- book of the Cape and South Africa (fiapft. 1893» : Trausactions of the South African Philosophical Society (fiapftabt); The general directory and gnidebook to the Cape of Good Hope and its de- pendencies, as well as the Free State, Transvaal and Natal (erfebeint jabrlidi); Karten: 2)ierenfti\ Original Map of South Africa (1 : 2500000, 4 331., 4. 2lufl., SBerl. 1889); Sunn, Geological map of South Africa (Melbourne 1887). ®ap SagulbnS, f. 2lgulbas. JJnplnfeu (frj. chapeau; engl, hat-money ; ital. cappa), SBejeidjnung für geroiffe Vorteile, roeldie frübev bein Sdjiffer pon ben Sabungsintereffenteu gcmäbrt mürben. Ser 3lame ftammt ooiu boll. kap (Kappe) unb laken (bas Sud) baju), nad? bem ur= fprüngüdjen Sinn ber Vergütung, bafj ber Scbiffer fid; auf feinen SBinterreifen eine marine sßetleibung anfebaffen follte. Sie fi., regelmäßig in beftimmten ?projenten pon bergrad't, jutneilen aueb in einer beftimmten toumme jugeftdjert, mürben als ,iu= fcblag jur gradjt aufgefaßt unb besbalb in neuerer 3eit burebmeg pon ber Seeberei in Slnfprudj ge= uommen. %üv fi. tommt jeht häufiger ber Slusbrud! $ r i in a g e Bor. Sas Seutfdje .yjanbelsgefehbucb 2lrt. 513 b^t in iibereinftimmung mit bem be= ißt, finb unter 6 aufjufudjen. Saplart — S'aponmere 121 ftc^enbcn MedjtSjuftanbe auSgefprod;en, baß alles, toaS ber Sdbiffer »om SBefradjter, 2lblaber, 2a- bungSempfänger aufeer bet gracbt als ß., $ri= inage ober fonft als ffletobnung ober Gntfdjäbigung erhält, bem SHeeber als Ginnabmc »om Sd)iffer in 9te'cf)nung gebracht t»erben mul. Unter S. f erfteljt man beu'tjutage aber auch ütelfad) eine Tantieme, roeldje ber Schiffer in gemiffen ^projenten »on ber ijrao^t üon bem Dieeber erhält. Kaplan (tat. capellanus), urfprünglicb ein ^rieftet, ber bie geiftlidjen 2tmtS»errid)tungen an einer Sapelle ju »erfeben I;at; je&t in ber fatb. .ttirebe ein foldber, ber einem Pfarrer (f. b.) als ©ebilfe beigeordnet ift (»ietfacb and) Sßüar ge= nannt). §at er in biefem 23erbältni§ ein ftänbigeS Seelforgeamt ja »ermatten, fo beifct er Surat« f aplan (f. GuratuS). — Softapläue beifsen bie $. für geiftlidje ober »eltlidje Surften, öau§ = fapläue bie für anbere ^erfonen otoev Familien, gelbtaplänc bie für Sruppen im gelbe. fiaplanb, f. Kapfolonic. Stapliß. 1) S3eäir!§^aitptmonnf(^oft in S3öb= men, bat 905,78 qkm unb (1880) 53746 (25820 männl., 27 926 roeibl.) meift bentfdje G., 8547 Mufer, 12094 SBobnparteicn in 72 ©emeinben mit 300 Ortfdjaftcn unb umfafjt bie ©eridjtSbejirte ©rafecn, ßobenfurtb unb fi. — 2) <&taht unb 6itj ber ScsirtSbauptmannfcbaf t $., an bem gur 2J!oIbau gebenben 3Jcaltfd)bad;e unb ber 2iuie 2inä=SBub»ei§ ber ßfterr. StaatSbabncn, bat (1890) 2374 meift fceutfebe G\, <ßoft, Setegrapb, 33e,nrfägeriä)t (350,oe qkm, 19 755 meift beut] d)e G. [1956 Gjecbcn] ) , eine Sefanaltirdje (1383) ; jmei grofee Brauereien, £öpfe= veieu, Siegeleien, Diäbfabcnfabvit, SCorfftidj unb Gifenbämmer. [SKaud), f. Gmppra. ftapnomantic (grd>.), SBeiSfagung au* beut Sapobäfrer, fooiel roie Gapotafto (f. b.). SapobtftttaS, SobanneS 2lnton, ©raf, $rafi= bent beS grieeb. Staate« 1827—31, geb. 11. gebr. 1776 3U Sorfu, ftammte auS einem ebeln ©efcbledit, baS Port feiner urfprünglicben öeimat, ber Stabt Gapobiftria bei Srieft, ben 9iamen führte, ftubierte 3U $abua ^bi'ofopbie, alte Sprachen unb bejom berS Seüfunbe. Gr erhielt 1800 als Senats» ielretär ben 2(uftrag, bie 23erroaltung ber ^nfelu ttepballenia, 3tfja!a unb SeutaS ju orbneu. 1809 tiefe er fieb bann in Petersburg im Separtemcnt ber auswärtigen 2lngelegenbeiten anftellcn. Gr mürbe 1811 ber ruff/©efanbtfcbaft in SBien bei= gegeben, aber fdion 1813 uad) bem Hauptquartier ber ruff. 21rmee berufen, t»o er bis 1815 an ben Unterbanblungen in SBien unb ^ariS über bie 'JJeugeftaltung GuropaS grofjen 2lnteit batte. 3m auftrage beS .fi'aiferS 2tleranber I. unterjeiebnete er 20. 9to». 1815 ben gmeiten $arifer ^rieben unb warb 1816 311m OTinifter beS 2IuSt»ärtigen erboben. 3m Sommer 1822 trat ff. auS bem ruff. Staats» bienfte unb begab fid) nad) ber Sdjmeij, »ou wo auS er bie Sache ber ©ried)en untevftütste. S?on (Senf menbete er fid) im 2)cär3 1827 nacb, $ariS, iro er im 9M bie fiuube üon feiner 3Bal)l 311m $väfi= bentcu beS neu entftanbenen gried). Staates erbielt. Slm 24. San. 1828 trat er 311 Siigina bie Siegierung an. (S. @ried)enlanb, Sb. 8, S. 336.) fi. forgte stoar eifrig für bie Drbnung ber serrütteten 5ffent= tidien 3uftanbe, tbat bicS aber im Sinne beS «auf-- getlarteu 2lbfoIutiSmuS» beS 18. 3abrl;. unb geigte fid) ben Ginflüffen ber ruff. ^olitit untermorfen. Jjierburd) erbitterte er bie liberalen Glemente, na- mentlid) auf öbbra. 3"bem oerfeinbete er |"id) mit bem maebtigen ©efcblecbt beS 2)IainotenbeiS s|3etroS ?.'tauromid)aliS (f. b.), unb biefer Umftanb 30g enb= lid) feinen Untergang tjerbei. 2lm 9. Ott. 1831 roarb er 311 ütauplia beim Gintritt in bie fiirdje St. Spiribion »on ftonftantin unb ©eorg 9Jtauro= midjaliS ermorbet. Gin Senfmal rourbe irjrrf in gorfu erridtfet unb 2. 3an. 1887 cntbüUt. — Sgl. Be'tant, Correspondance du comte J. Capodistrias (4 33be., @euf 1839);'EmaToXal I. A. Kairodiarpia li.iTatppaaieiaai ix toü raXXixoO zapa Mt^.. S^wä (4S3be., 2ltbenl841— 43); fi. aRenbeI§fob,n=i8ap tbolbp, ©raf 3obann S. («ed. 1864); Sbcotofi,'0 'Iu. K. h KetpaXXT]VLa xa\ al aiacji'.; aÜTTJ; 1800 — 1802 (fiotfu 1889).' Jlapor, ^flansenbuncn, bie 2Bollliaare »on Eriodendron (f. b.) unb Bombax (f. b.). H apolna, ©rof;=©emeinbe im Stublbegirf Grlau beS uugar. .ÜomitatS $jmt$, an ben Sinien §at»an= 'JJliSfoic3 unb HiS=Jerenne=ÄiS=UjS3dllaS (Station MIR.) ber Ungar. StaatSbabnen, bat (1890) 1815 magpar. G., $oft, Telegraph unb ift befannt burd) bie Sd)Iad)t öom 26. unb 27. g-ebr. 1849, in ber ©cncral ©raf Sdilirf über bie ungar. 9JePolutiouS= truppen unter ®embinffi unb ©örgen fiegte. Stnponiticrc (frj. caponnifere), ein bomben5 fidier eingebedter, mit ©eroebr= ober ©efebüt)- 5iq. 1 fdjarten »erfelieuer SRaum, ber bei permanenten unb pro»iforifd)en 93efeftigungen (namentlid) mit poh)gonatem@nmbrif!i gucr über bie ©vabenfobte angelegt wirb, um eine niebere »öllig rafante glantierung beS ©rabenS 3U ermöglieben. 3e nacb= bem bie ft. nur nacb einer ober nacb beiben Seiten g-euer abgeben, nennt man fie balbe (aud) ein-- Slrtifrf, bie man unter S »ermifit, liiib unter S aufjufuefien. 122 fiaporeS — ftappabocien fad?e, jjig. l) ober ganje (aud) toppclte, gig. 2), unb je nad) ibrer Stntage an ber Ssfarpe ober RontereSfarpe peilen üo eäfarpenfaponnieren obei fi ontereSfarpenfaponnieren (Steocre: f a p onnicre n ). I ie o-;-f arvenf aponnicren roieber= um tonnen vor bei Spihe eine» SBerfeä at§ 3 a i t = tautfaponuiercn ober au einem Sdntlterpunit all Sebutterfaponnieren erbaut fein. 3nber Kehle tommen bisweilen fi et) If ap onnieien cor. S. bürjen niemals bem geuer in bei SdngSridjtung ter Stäben auägefetst fein; fie muffen [ebenfalls gegen Sicht unb foroeit als1 irgenb möglich, audi gegen inbirefteS g-euer gcfcbüljt fein. Sie» ift bei ben DieDersfaponuieren meift burd) ibve Sage an ber KontereSfarpe ju erreidicn, bei ben dätatpen? faponnieren aber burd) tiefe Sage, burd) Grböbung ber ©lacU-fammer, unter Umftänben aud) burd) ■JJanjerung. ftntunee* (jüb.=beutfct), Dom r;ebv. kappöreth, Sütmopfer), in ber SBerbinbung faporeo geben, fapore» fein, b. i. fornel wie ju ©runbe geben, £>er; loten fein. JTapoö (fpr. -pofcb), Slufj in Ungarn, entfpringt im Komitat eomogp auf ber Sßufjta Korpdb, fließt erft norböfftid}, bann öfttieb burd) ba§ Komitat Jotna unb mflnbet bei Slgdrb in bie Sdroij. 3)a3 ©efdlte ift gering, baber überfdjtoemmungen unb Serjumpjuug febr häufig. Sie Regulierung rourbe 1813 begonnen. Set öauptfanal, fiapo§= ober 3id)i) = Kanal (109 km), gebt von Sapo§»dr bis Üemeti, ivo er fid) mit bem ebenfalls tanalifierten Siöftujte, ber aus bem 3ßlattenfee f ommt, pereinigt. ftapöfi (fpr. -Jd)i),ÜJlorij, 3Jlebiginer,geb.23.Dft. 1837 su ScCpo§»ar in Ungarn, ftubierte 1856—61 an ber ÜBienerUniiierfttdtiUebijin, habilitierte fid) 1866 bafelbft als Sßriuatbocent für Dermatologie, roirfte 1866—71 al§ Sefunbärarjt unb Slffiftent an ber 6ebrafd)en KiiniE unb rourbe 1875 aufeerorb. 5J$ro= fe|for, 1879 infolge ber (Srtranfung .öebra» ftelt- oertretenber, 1881 nad) bem iEobe beä letjtern befi= nitioer SSotjtanb ber Ktinif für .\Sautftanfe. Stufter jablreidien Beiträgen ju gadjjeitjdjriften bearbeitete er in bem mit .vSebta herausgegebenen 3. SSanbe be» ".panbbud)i- ber fpeciellcn Pathologie unb Therapie » bie«6auttrantheiten» (33b. 1, 2. Stuft., Stuttg. 1872 —74; 33b. 2, ebb. 1870—76) unb öeröffenttidjte : «"Sie SnpbiliS ber Schleimhaut ber SWunb=, 3lafen= unb 9tad)enböble» (Erlangen 1866), '«Sie SnphilU- beröaut unb ber angrenjenben Sdilcimbäute» (mit 76 chromolitbograpbierten Safein, 9Bien 1872 — 75), «Pathologie unb Jberapie ber yiautftanfheiten» (ebb. 1870; 4. Stuft. 1893), «Pathologie unb £t)era= pie ber Sppbili»» (Stuttg. 1891). JlapoCfär (fpr. fdpofdjroabt), Statt mit georb= netem SKagiftrat unböauptort be§ ©tubjbejirfä fi. (43627 @.) im ungar. Komitat Somogp (Sümeg), am KapoMufje unb an ber Sinie 93dtta§3e'f=3)onv botidr = 3dfdnr) ber Ungar. Staatäbabnen, Sit? ber Komitatsbchörben unb eine» (SericbtSbofS, hat (1890) 12544 meift magpar. tath. (5"., in ©arnifon 2 '-Bataillone bei 44. ungar. Infanterieregiments «Grsberjog Sllbredjt», "l>oft, Seiegraph, ein 5taat§= cbergpmnafium ; 2abaf=, SBeinbau ; befud)te ÜJlärtte. Kapp, griebr., ©efd;id)tfd)reibev unb SPotitifer, geb. l".. Stpril 1824 ;u 6amm in SBeftfaten, ftu= bierte in öeibetberg unb ©erlin bie Dled)ts>roij)en= ldjajt unb arbeitete bi-3 1848 alo -Jteferenbar am Cberlanbeegericht feiner SSaterftabt. 3niül'l1, ber polit. Seroegung in Seutfd)lanb nal)in er im Slpril Strtitct, Mc man unter Jl Ofrm 1848 feinen Sttfdjieb unb roanbte fid) junäd)|t nad? Jranffurt a. i'J., ba§ er jebod) unmittelbar nach bem ceptemberaujftanbe öertaff en mufete. S. ging barauf juerft nad) SBrüffet, fpdter nad) Sfatiä unb fibliejilid) nad) ©enf, bon roo au» er 1850 nach Stmerifa au§»anberte. I5'r lief; ftd) in Jieuport als Slboofat nieber unb bettelbete roährenb ber legten bier 3übve feineS 3Ieui) orter StufentbattS ba-3 Gbren= amt eine-J SinroanberungStommiffari. 3m 2^ai 1870 lehrte er nad) ®eutjd)tanb jurüct, nahm fei= neu Stufentbatt in 33ertln unb roar feit 1872 SDtit= glieb be§ 9teid;stag§, roo er fid) juerft ber national; liberalen unb 1884 ber beutfd)=freifmnigen Partei anfd)lof;. (Sr ftarb 27. Oft. 1884 ju Söertin. 8. fd)rieh: «Sie ©ftafenfrage in ben Sßereinigten Staaten, gefd)id)tlid) entroictelt» (©ött. 1854; 2. Stuft 1858), «Men beä amerif. ©enerahS g. 2D. t>on Steubeu» (S3erf. 1858; aud) engtifd) Dleu- porl 1859), «0efd)id)te ber Sflauerei in ben 23er= einigten Staaten» feamb. 1860), «Sehen be» amerif. ©eneral» 3°b- Kalb» (Stuttg. 1862; aueh engtifd) SReuöort 1870 u. 1884), «5)er Sotbaten= banbel beutfeper Surften nad) Stmerifa» (sBert. 1864; 2. Stuft. 1874), «@efd)id)te ber beutfdjen 6inroanbe= rung in Stmerifa», (33b. 1, Spj. 1868), «Immigration and ttie commissioners of emigratiou in the State of New York» (1869), «5riebrid) b. ©r. unb bie 3>er-- einigten Staaten »ou Stmerifa» (Spj. 1871), «3lu$ unb über Stmerifa. (Srtebniffe unb Sbatfadien» (2 33bc, 33ert. 1876). Seit 1876 roar er im Üluf= trage be3 SörfenbereinS ber Seutfcbeu 33ud)l)äubtei' mit einer «©efdnd)te bee1 beutfeben 23udpbanbel§» befd)äftigt, bereu erfter 33anb, bie «©efd)id)te be-3 beutfdien Suchhanbel» fai» in ba» 17.3übr[).», au-3 feinem Dladjtaffe herausgegeben rourbe (Söjj. 1886). ftapp, ©icbert, tf'leftrotecbnifer, geb. 2. Sept. 1852 in lÖJauer bei SBien, ftubierte am 3ürid)er 4>o(i)tcd)nifum unb loar bann in StugSburg, 3Bien unb $ota unb fpäter bei ©ropnne & Eo. unb bei ÖornSbö & Song in Sonbon in ber Ü)iafd)inenbau= "Jraris thätig. 1882 rourbe er Sireftor ber g-abrif Don Krompton & So., unb rron biefem 3^itpunft an batiert feine SBefdjäfttgung mit ber Stjeorie unb $rariä ber Snnamomafcbine, bie non ihm um ein gut itücf roeiter auSgebitbet rourbe. Seit 1885 fungiert er in Sonbon aU Consulting Engineer. ;]mti grofeere Slrbeiten doii ihm finb atS befonbere SBerfe erfchienen: «Electric transmissionofenergv > ( Sonb. 1886; 4. Stuft. 1894; beutfd) u. b. 2. «Stef= trifdje Kraftübertragung", 33er(. 1891) unb «Dyna- mos, alternators and transformers» (Sonb. 1893). ©rötere Stuffä^e finb it. a.: «Modern dynamos and thair engiues», «The predetermination of the characteristic of a dynamo», «Alternate- cuiTent maebiuery». 8o^abocicn"(attperf. Katpatufa), imStlter; tum eine au3gebet)nte Sanbfcbaft im öftl. Ktein= aften, jroifd)en ben gtüffen öalaä unb ßupljrat, bie im 31. an ben Sßontu§, im D. an Slrmenien, im S. an Spricn (dommagene) unb Eiticien, im 35. an Sptaonien grenjte. Sie roirb non saljtreidjen ©ebirgen burdjjogen, oon benen im Jirmern ber Strgäui unb ber etroac- roeiter öftlidj gelegene Sintis tauruä, im S, ber Sauru-5, ba» ©renjgebirge gegen Eiticien, bie bebeutenbften fmb. ÜBon gtüffen finb aufser ßattt» unb Guphrat (ber bie ©renje gegen Slrmenien hitbete) beä [etjtern Slehenflufs ÜRelac, ber Sarniata§, ber SßQramuS unb ber 6pbnu§ ju nennen, ß'injt unabhängig, von ben affbr. Kenigen, i§t, finb unter C aufäufui^cn. Soppitaiim — Äappemnttsfcf 123 mic c* fcbcint, mit geringem Srfolg beltiegt, würbe eS von ben SJcebern unterworfen, faiu bann unter 6pru« jum *|krfifchen 9ieidic unb mar feit beut 4. 3abrb., feit (iiliäcit bic £anbfd)aftcn um S)tcli= tene unb ba» fübl. Kontana hatte abtreten muffen, in jroei Satrapien geteilt, baS eigentliches., andj K. am 2 a u r u 3 ober Wr o ft E a p p a b o c i e n genannt, unb 8. am SJSontuä (f. b.). S3eim !£obe 2Uevan= ber§ b. ®r. fiel baS eigenttidje K. bem (SumeneS (322) ju, bem e§ burd) älntigonuS entviffen rourbc (315). SRaef) ber Srf)laä)t bei gpfuä (301 ». lihr.i marb S. bem ©eleucibenreidje einuerleibt, tifj fidi aber balb mit öilfe 2lrmenien§ loa unb mürbe bann mieber von eigenen Königen bebcrrfdit, bie faft alle ben 3tamen 2inavatbc3 führten. 2lriaratl'c3 VIII. uertor fein Königrcid; an lUtitbribatc-5 (94 ö. Er)r.), biefer ijab eS inbefjen balb an 2lriobarjanc§ ab, ber mieberum burd) Sigraneä i?ou Armenien vex- trieben rourbe. 5Jiad) Dielen 2i?ed>fclfällcii mürbe ber leBte be3 Stamme-?, Slrdjelauä (f. b.), von Zi- beriuS nad) Diom gclodt, wo er 17 n. Gbr. ftarb, morauf (ein SReidj jur röm. Sßroöhvä gemadit rourbc. Die Scmobner beS SanbeS geborten mabridicinlid) ber inbogerman. SBbiterfomilie an, obgleid? fie oon ben alten al» «meifse Sprer» (Seufofnri) bejeiebnet werben. Ter lehtere ÜJcame tomint baber, bafj in alterer 3*it baS Snrijdie bie &dmftfprad)e ber ©ebilbeten mar, mic fpäter ba§ ©ricdiifcbe. 5)ie Öauptorte S.ä waren ÜJutjafa (fpäter Edfarea) am Serge 2lrgäu§, ©arfaura ober StaftetatS (jegt 2lt- ferai) unb Komana (f. b.) am 3lntitauru§. Happbaum, f. ßolm (im SBaumefen). ftoppi\ im allgemeinen jcbe traubenartige Über= beefung ober Setröuuug, im ©emölbebau bie @e= mölbteile, au§ beneu btefiteufo Sterm unb9Uppen= gcmelbe beftefeen ober bie überhaupt ben Seftanb= teil eines gröjjern ©emölbeä (f.b.) bilben; beigutter= ober fveiftebenben D)laucrn bereit fdjräae 2lbbedung (Scrme); bei Sädjern uon gebröselter Sonn, jog. 3miebel= ober ßaubenbädjern (f. S)acb), bie obere Hälfte; bei aScbren unb 2eid)eu bereit oberer Seil. Über bic Kolbentappe f.b.; über bic K.amöufcifen f.b. Rappel, audj 6 i f e n f a p p c l , sJcarft in ber öfterr. SejirfSbauptmannfcbaft SSölfermarft in Kärnten, am SBeUadjbadje, in 558 m 6öbc, Sifc eine» Se3irfS= geridits (301,07 gkm, 4686 meift floroen. §.) unb einer gorft=,£ütten= unb Sergöerroaltung, bat (1890) 10S3 <$., $oft, Sinei alte Kir*en unb ein Sd)lofs Öagenegg. 3n ber Koljdma bei H. ift ein SBergbau auf 3innober in SSetrieb. Sie Stabt bat SBebeutung all fcommerfrifebe unb 3lu§gang§punft oon ©e= birgStouren (Dbir 2141 m, $et?en 2114 m, Kof dbutta 2135 m, ©rintous 2559 m). Dcabcbei ber 1879 ent= bedte altalifdjc Säuerling Garintbiaauclle. Sajjpcf. 1) ^farrborf im Sejirl 2(fjoltern be§ id)luei3. Kanton» 3üridj , in 576 m ööbe, an ber fctrafee ron 3ug uad) 3'''t'i* über ben 3llbi», bat (1888) 664 @., baruntet 45 Katboliten. 3er Ort verbantt feine Sntftebung ber 1185 geftifteten, 1524 aufgebobeuen ©iftercienferabtei. — ©efd)id)tlicb ift K. befannt burd) bie beiben Kappeier Kriege 1529 unb 1531 äiuifcbcn ben reform, unb ben fatb. Drtcn ber £d>meij, uon benen ber crfteobneSd) inert: ftreieb burd) ben fog. erften Sanbfricben 311 ©unften ber SHeformievtcn, ber gweite jebod) infolge ber Sites berlage ber 3ürid?er in ber Sd;lad)t »on K. (11. Oft.) burd) ben ben Katboliten günftigenjtoetten Sanbfricben (20.unb 24. SJloö.) beenbigt mürbe. 2cm SHeformator Swingli, ber in ber £d)lad)t ben öel= Wttilel, bie man unter fi Bcrm beutob ftarb, tourbe bicr 183S ein Senfmal crrid?= tct. — 2) Sßfarrborf im Scjirf Dbertoggenbutg beä frbiocit. Kantong St. ©allen, in 6.".4 m >> che, im Soggenburg an ber Jbur unb ber ^inie "Jl;i'1 ßbnat = S. (ioggenburger Salin) ber bereinigten Scbmciscrbabnen, ift nadi beut grofjen Söranbc Don 1854 ftattlicb, toteber aufgebaut unb bat (1888> 2304 B., barunter 251 ßatbolifen ; Sßoft, Selegrapb, ^ernfpreebeinriebtung , coang. unb tatb. Kircfje; Sauinmollinbiiftvie, .öautel unb ^anbiturtfdjaft. «apVi'iu. ©tabtim prcufi. SReg.=S3ej. unb Kreis Sd)le§img, au ber 261ei, 7 km t?on ber ÜJlflnbunpj betfelben, unb an ber Kreiseifcnbabn glen§burg=fi. (51,5 km) unb ber (MeviijörbcKappelncr 6'ifcubabit (Slebenbarmen), auf einem boben Ufer in ber Sanb= fdjaft Slngetn (f. b.), ©ife eines 3lmt8gertä)ti (Sanb= geriet gienSbuvg), bat (1890) 2492 @., baruitter 22 itatbotifen, ^oft jroeiter Klaffe, Jclcgrapb, Sampfev- »erbinbung mit Kiel unb ©djteSroig, eine ^ontoir briide, eine Seebabeanftalt (Sdjleiuuinbc), getoerb= lidie gortbilbuugsfcbule, 3ldetbaufd)ute, Krauten; bau?; ©enoffenfd)ajtSmeierei, Gifeugicjjerei, SAiff= fabrt unb gifdjerci, ltamcntlid} ßeringSfang; bie bier geräudSerten geringe, fog. Kapp el er Süd = tinge, toerben locitbin »erfanbt. Wappen , Säume abroipfeln ober abftutjen; in ber ©ecmannSfpracbe baS 2lbbaucn non Sauioert, lafclung ober Waffen burd) Seile (Kappbeite ober Kernbcile). 3ui" R- ber ÜDiaften mirb ein ©djiff bei fdimevcm Sturm genötigt, meint e» fo auf einer Seite liegt, baf; eS ftd), infolge beS 3BinbbrudE§ auf bie Safctung, nid)t mebr auf.iuriditen »cvmag unb ©cfabr 311111 Kentern (f. b.) »orbanben ift. — Über baä K. ber öäljne f. Kaftration unb Kapaunen. Jdtppciiitmmer (Emberiza melanocephala Scopoli), ©ingnogel auä ber Unterfamilie ber 3tm= mern (f.b.) non 20 cm gange. Sa§ üKänudicn mit glänjenbfcbmarjcm Sdieitcl unb ßinterfopf, lciid)tenbgelbcr Kcble,AÖalSfeitenunb Stuft, Saud) bellet unb matter gelb, SDeidjen unb Siüden fcbbit roftbraun, g'lügel uub Scbmaif, buntler braun. SBeibdjen obne fd)roarje .Hopfjoidmung unb mit bellerm ©elf». Semobnt bie Salfanbalbinfel nebft ben batugeborigeu Qnfcln, JPeftaficn, Sßerjten unb Sorberinbicn. ftappcitliiaurobc, f. Slaurabc. finppciigcbivgc, f. Kapclla. Jlappeitgcier (Neophron pileatus Burchell), Heiner ägnptifcber Jlaägeier, 3faub»ogel au§ ber gamilie ber ©eicr (f. b.) non 68 cm i'angc, 1,70 m Klaftermeite, mit nadtem bläuliebroten Kopfe, meift braunem, am yinterfopf unb ,'öalS uer- Iditgcrtem grauen, an ber ?jnnenfeite ber scbenfel meif;lid;cm ©efieber. Semobnt ätfrila. RaWcitgehJblfie, f. 2cde (Sb. 4, S. 858a> uub ©emölbe (Sb. 7, S. 994b). Sappcnntufd)cl (Cucullaea), Kapuje, ©at= tung ber 2lrd)eumufd)eln (f. b.) mit jroei fcltenett lebenben 2lrten in ben inb. ©emäffern, aber mit 210 fofftleit, befonberä im 3ura unb in ber Krcibe. Sdppcnmu^fcl ober SWönd)§fappenmu8= fei (Musculus cucullaris s. trapezius; f. Safel: 2ic 3Ku§feIn be§ ajfenfdjen, gig. 1, 7), einer ber breiten Sftucfenmuäf ein, mclebcr vom 2iacfeiibanb unb ben ©ornfortfä&en be§ fiebenten 6alS= fomie ber jer)n obern Sruftmirbel entfpringt unb ftd? am ©d)ulterbtatt unb am Sdnilterenbe beS Sd)lüffcl= bein-s befeftigt, bemirtt bie Srebung be§ ©d)utter= blattS. Sein 2Iaine rilfirt baber, bafs bie K. beiber i§t, finb unter 6 oufäuiud|eti. 124 Äappent — Äapruner Stjol Seiten eine geWiffe vibnlid'ieit mit einer juntd* gefdjlagenen 2KönaSefappe (cucullus) befiften. Äappcrn, f. .Havern. Jtappctjnc vanbe Goppelto, 5obann, nieben täub. Staatsmann, geb. 2. Dft. 1822 im >>aag, ftvi- bierte in Seiben Jurft-prubeni unb liefs fieb bann als 2lbvofat in feinet Saterftabt uieber. 1862 tarn er al* liberaler Stbgeorbneter in bie 3weite .Hammer. 8U8 1871 SÖlinifter öeem§fert feine Gntfaffung einreichte, warb .H. mit ber SBilbung eines neuen Kabinett* beauftragt. (Sä gelang ibm, al§ ÜUinifter be§ 3n= neru über ein neue-:- «dnilgefefc von ben @encral= ftaaten abftimmen ju [äffen, boeb war er niebt im ftanbe, bie loadjfenbe Dppofition ;u überwinben, fobafs er fid) 1879 sunt Mtdtritt genötigt fab.. Seit 1888 ift er SKitgtieb bet (Srften Äammer. ceine Slbbaublungen über rem. 9ted?t finb meift in ber 3eitfd)rift «Themis» abgebrudt. Seine in ben 3tb= banbiungen ber Königlich nieberlänb. Slfabemie ver= öffenttid)ten Scbrijten sOver het vim facere in het interdictum uti possidetis» (18S0'i unb «Beschouw- ingen over de Comitien» (1883) würben von 3)Jar ©onrat (Gobn) al§ «3lbbanblungen 311m rem. Staat§= unb $rioatteä)t» (2 öefte, Stuttg. 1885) r)erau-3gegeben. Jtappfcnftcr, Kapplöd^er, Heinere Sadj= fenfter üongebrüdter gorm, toeldje jur irrbellung unb Stiftung neu Sacbräumen bienen. 3e na3 oben, mit einem SJorber= fdjirm, juweilen auch, mit 9iadenfdnrm verfchen ift. S)a§ Je. ift juerft in granrreidj eingefübrt Worten \tnb wirb jettt in ben meiften Slrmeen aufser in Seutfdjtanb getragen. Jtapplücncr, f. Sappfenfter. ftappfim^, f. SimÄ. Sappgaum, SödnbigungS: unb Ireffurmittel für 5>ferbe, beftebt in ber .f)auptfad)e au* einem balbfreic-fbrmiaeu eifernen Sogen, ber üermittelft einer Salfter auf bem 9!afenbein be§ $ferbc§ fo feftgefcbnaUt wirb, baf; er leBtere» umfdjliefit. 2(uf berßöbe be* Sogen* fowie an jeber Seite befinbet ftd; je ein jum (Jinfdmallen be§ 3U9^ beftimmter :Hing. 3Rad)t man mit bem S^gd eine ruetartige ^Bewegung, fo fdjtagt ber innere SHanb bec- itapp- jaumbogenS gegen ba-:- SRafenbein unb uerurfaebt bem Sterbe Sdjmerj. 5?er ft\ ift fomit ein Straf» inftrument unb bient -,ur Seberrfdiung mutwilliger ober bösartiger Sßf erbe, wirb aber aud) jum Qm= fabren junger uferte gebraucht. Jtapp-,icgcl, auch «äff sieget, Sadjjieget, bie jur Süftung bes Sadjraum» (an Stelle von Mavv: fenftern) bienen unb 31t biefem A 3wede mit einer baubenfbr= mig überbedten Öffnung r>et= ^v feben ftnb, fobafj jwar Suft, ^wa,. aber nirbt SRegenwaffer ein= ^V^ bringen taun. Sie werben in n^ bie Steibe ber gewöbnlicben Sacbsiegel mit eingebedt, beren allgemeine gorm unb ©röfse fie beftfeen. (S. beiftebenbe gigur.) Sap SRacc (fpr. rebfs), ©ape Dtace, Vorgebirge an ber füboftl. Spige ber ju 9ceufunblanb gehörigen Öalbinfel Sloalon , unter 4(3° 40' nörbl. Sr. , auf einem fteilen, baumtofen Ülbbange. Jtaprnna, f. (Ebäronea. Sapti, Snfel bei ber ^ufel 3larin (f. b.). Sapricicten, f. fiaprtci6§. Jtapriciö^ (oon frj. caprice, digenfinn, Saune), eigenfinnig, launenbaft; fieb Eapricieren, feinen fiopf auf etwas fegen, eigenfinnig auj etwa* be= fteben. (3. aueb ßapriccioO Saprififation, f. geige. finprifoltacecn (Caprifoliaceae), 33ftanjen= familie aue ber Drbnung ber Stubiinen (f. b.) mit gegen 200 2lrten, corjugSweife in ber nörbl. ge= mäßigten 3fne. @a ftnb. trautartige ober ftraifcb-- artige ©ewäcbfe, feltener tleine Säume, einige mit winbenbem Stengel. 5)ie Slätter ftnb gegenüber; ftebenb unb bei einigen 2lrten am ©nmbe ver= wadifen. Sie Slüten baben einen fünflappigen, oft unbeutlicben ßetd?, eine rab= ober trichterförmige Slumentrone, fünf ber Slumentronenröbre auf= gewadifene Staubgefäfse, einen 2 — 5fäd?erigen gmdjtfnoten , auf bem ein ©riffel mit lappiger Starte filjt. Sie grudjt ift eine meift mebrfädierige Seere. 3Jerfd}iebene 2lrten finb beliebte 3'^r'- fträudier, ;. 23. au§ ben Gattungen Lonieera. Sym- pboricarpus. Sambucus (f. bie (f injelartitel). Saprifofiutn (Caprifolium), f. Lonieera. ftapriolc (ital.), Sodäfprung, Suftfprung, ©ri= maffe ; audi eine Settion ber .ftoben Sdmle (f. b.) : ein Spmng, bei bem ba* Sßfert fid? vorn mitunter gejogenen Seinen bebt unb barauf mit ben öintcr= beinen fidj nadi vorn febwingt. Stit allen vier Seinen in ber Suft fdjwebcnb ftreid)t e§ bann mit ben Hinterbeinen auä unb tommt mit ber Sorbanb juerft ju Soben. [Kopreinife (f. b.). Jtaproncja (fpr. fdpronja), ungar. Sftame von Jtaprubtn, eine in neuefter 3"t im Sbelftein= banbel vorfommenbe Sarietät beä Qjrauat-5 , beren garten vom tiefften Rubinrot bi« jum fdjönften Suntclviolett geben. Ser .«. ftammt wabrfdjeinlid) vorwtegenb au* Snbieu, boeb finb aud) in ben Sagerftätten ber ßapbiamanten©ranate von biefer tiefen gärbung gefunben worben. flapruner $r)al, ein von ber Sapruner Höbe, einem SJebenflufs ber Saljad), burd)floi|ene5, fedi§ Stunben lange§ Seitentbal ber Satjadj in ber Httilel, bie man unter R DermiBt, ftnb unter S anfjuliit^en. (Svixft -- fiopfcljtai- 125 Sftetr. SejtrfS^aiHptmonn^aft unb bew ©eri<^t§= bcjirt 3*0 am See m ©aljburg. Sic obcrjte £bab ftufc, ber ?3t o o i o r b o b e n (1!»30 m), 311 bem jejit eine neue Strafe gebaut mirb, bietet eine gro|V artige SluSficbt auf bic ©letfeber beS ßitjfteinbornS (3194 m) unb ©rofu-u sI£icobad)born3 (3577 ra). Ser untere Seil i|"t bemalbct unb reieb, an 2Baffet= fällen; am 2lu3gaugc liegt baS Sorf fiaprun (751 m) mit (1890) 524 @. unb fcrfaUencm ©djlofs. ittipif, Cftnft, Sßianofortefabrit in 3)«§ben, ge= grünbet 1858 neu 15 ruft Karl SBUlj.fi. (geb.G.Sej. 1826 in Pöbeln, geft. 11. gebr. 1887 at3 föniglid) iäcbf. ßommerjienrat) unb feitbem im 93cfifc feiner ÜBitoe unb feines älteften Bob- neä@rnft@ugenfi.(geb.l2.©e3. 1864). Ser SBegiun mar Hein; 1871—72 mürbe bie elfte , 1890 — 91 bie jircite gabtif erridjtet; iefet (1893) finb üorbanben eine Saiupfmafdiine (120 9ßferbeftär> fen), 150 SitfSmaf deinen, 300 —325 Arbeiter, bie burd) einen bebörblid) anerlanntcn Erbeiters auSfdjujs vertreten finb. ©efamt= probuttion beträgt 1000 gtügel unb 800 paninoS. (Sine ©pc= cialität be3 JiaufeS ift feit 1893 roieber ber Sau ganj Heiner ,3'lügel. Sie gabrit erhielt Sßatente 1875 auf eine neue Saitenlage unb 1878 auf ben SRefonator. SJopfdjaf, f. Elbatrog. Stapfet (lat. Capsula), foöiel mie Südjfe, öütfe, gutteral ober ©ebäufc. $11 ber DJcetaUurgie bebeutet R. ßoquille (f. b.) ; in ber 2l)oumarenfabrifatiou nennt mau ft. ober fiaffettc ein au§ feuerfeftem Jbon beftel)enbe3 cplinbrifd)e§ ©cfäfs jur 2lufnat)me ber ^orjellan:, gapence= unb feinern Steingutmaren mfifcrenb bcS 93rennen§. über Strjneifapfeln f. b. 3n bcr93otanif iftfi. einegrudjt, bereu grudb> bulle mit brei ober mebrem SängSfpatten fid) öffnet ober an ber Spit?c mit 3äbnen aufreifit. 2lucb bie 3'riicb.te, bie fid) mit einem Sedel öffnen, ober an bereit ©pifee mehrere fiödjer entfteben, reebnet man Sit ben ft. — über bie fi. ber DJcoofe f. b. Kapfctbaftertcn, f. fiapfelfolfen. Jtapfelbaitbcr, f. SMnber (anatom.). STapfclgcbläfe, ein ju ben Sapfelrabcru (f. b.) gebörenbeä ©ebläfc (f. b., 99b. 7, S. 623 b). STapfclguft, foüiet mie öattgufj (f. b.). Stapfclroffcn ober ftapfelbaftericn, ©am= metname für eine SReib, e »on einanber burebaug nid)t äbnlidjen Safterien, bei roeldjen bie 3cllmembran eine im Scrgleid) jum 3cllprotoplasma feb,r erbeb* lidie 3lu»bebuuug befifet, ju einer förmlichen Sapfcl mirb, bic burd) bie gärbung mit Anilinfarben beub lieb jw unterfd)eiben ift. Siefe Mapfei finbet fid) jebod) ftetg nur bann, menn bie Safterien bem ■Stute ober ben Organen t>ou Sieren ober 9Jtenfd)en entnommen merben. Qu ben Hapfelbafterien ge= boren ber Diplococcus pneumoniae Fränkcl, roeb d)er bäufig bei fruppöfer Sungenentjüubung »or= tommt unb bei cpibemifd)_er ©enidftarre gleichfalls beobad)tet mürbe, ferner ber fog. Sneumoniemiho= totfu'3 unb ber Bacillus capsulatus E. Pfeiffer, meleber febr ftarf quellenbe Sapfeln befittf. fto^fclquabront ober SRbeinifdjer 93 ö = iebungSmeffe^einbemScbmalfalberfdjenöcbcn: meffer (f. b.) äf)iüid)c3, cinfad)c§ ^nftrutnent sunt Sleffcn non 93öfd)img§minteln, ba§ bei Jlufnalime ber 3ll)cinproPin5 (1844—56) uieljadi bemilit mürbe. 5 ©rauen StarS, entftebt, menu nad) Entfernung ober 9icforption be§ Sinfenförper» bie im 2luge iurüdgebtiebene Sinfenfapfel fid; trübt unb eine bie Pupille »erlcgenbe graumei|e bünne iDcembran barftellt. Silbet fid) ber M. einige 3cit nacb einer Staroperation, fo nennt man it)n aud) 9]acbftar. Slrtitel, bie man unter fi »crmiSt, finb itntci' 6 anfjufndjen. 126 Äopfefrocrfe — Sn^ujenfauttiet Sapfclrocrfc, üUedunismen, bei melden in tuftbiebt fdbliefienbetn ©ehäufe fidj Säber, Sdjeiben ober SBaljen beroegen. Solan untetfdjeibet Rapfet täbettoerfe (f. stapjelräberi unb JUirbcliapfelmerte. festere temmen namentlich alä rotierenbe 2>ampj= mafdbinen (f. b., S9b. 4, S. 743b) jur 3lu'3fübrung. Sapftabt, c:uil. SapeXoron, §auptftabt ber fiapfotonie, ciK be§ ©ouverneutS unb bei böcbfteu Beworben, liegt auf fanft anfteigenbem Stranbe bet iaielbai unmittelbar am gufje bc3 Tafelberges (f. b.) unter 33° 56' fübl. S3r. unb 18° 28' 6ftt.fi. «. bat (1891 1 51 251, mit ben Scrftäbten 83718 g., hui ßälfte 5? eine (fiollänber, Sngtänber unb Seutfdje). (£ier.»t Pan: Stapftabt unb Um = ^ebung.) % ie Stabt i|"t regelmäßig gebaut, bie ©fiufet meift steifs getüncht. Dccnnenswerte ©ebäube finb: bie St. ©eorgstatbebrale , bie bollänbijd): reformierte, Jie roe-Stcnanifchc Stinte, bie cimagoge, mehrere iOtofcbeen ber SRataien, bas EÖtufeum, Sweater, 3tabtt)au§, ^arlamentsgebäube, bie Stanbarbbanf, Sie Sßoft unb bie SBibliotJjel mit 47000 SBänben unb fer berühmten ©ret) * Sammlung. 5)a§ Dbferr>a= tcrium fteht 3 km bftticr) ber Statt. 2lm Cingang Der 8ai liegt ba§ rentagonale »vort (The Castle), fcer Sifc ber ätilitätbebörben. 5n $• reftbiert ein fatb. unb ein anglitau. SSifdjof. Sie llniverfität ift nur i>riifung5tcllegium. Ser frübere betan. ©arten ift in einen ftäbtifdjen sJ>arf umgemanbelt toorben. (Sine funftvoll angelegte Stöhrenleitung liefert Srint= roaner rem Tafelberge, Gleftrtjdje Seleucbtung be= ficht feit 1893. 3ahlreidje üifenhabnen führen nach. ben Vororten im 9L unb ©. (Seapoint, 9tonbe= bofd), SBpnberg) unb nadj bem Innern. 3>ie öafen« anlagen finb fehr bebeutenb. Ser 18G6 begonnene SBellenbredicr ragt 1110 m roeit in bie SBai hinaus. 5)as 1870 eröffnete innere ^cd bebeett 4,os ha unb ift 7,3 bis 9,i m tief, ß'iu geräumiges Srodenbod fcbliefst fid) an. ®urdj ben Sau eines weiten öafen= bamm§ innerhalb ber 33ai Werben halb »eitere 25 ha SBafferfläcbe mit einer 3Rinimaltufe oen 8,2 m fo flefebü^t fein, bat; felbft bie größten Schiffe an ben SDtolen anlegen tonnen. St. ift neben SfJorfcSttgabetb, ber toidjtigfte .vSafen bes 8anbe§. über bie §anbet& beroegung f. Stapfolonie. -lue öanbelsftaaten finb fcureb .Honfuln oertreten. 2ie Umgegenb beftebt aus bürrem Sels = unb Sanbbobcn, ift aber reidj an herrlid>en 21uSficr>t«= vuntten. 2er Cftabhang be? JajelbcrgeS ift mit •Gicben, $inien, Silberbäumen unb ©ehüfeh 6e= bedt, an bieten Stellen t>on 2Bein = , Dbft= unb ^Blumengärten unterbroeben. Sie benachbarten @e= toäffcr finb (ehr fifdjreid); .fnimmern tnerben bis 3U 14000 Stüd täglich in ber 3)ai gefangen. ftapftrom, f. 2lgulbas. Kaplan jUaf dja, türt. Sitel, f. Sapuban ^afdja. Jtaptatorifcn (tat.), Söejeicbnung einer öanb= tungsmeife, burdj roeldje man einen Vorteil ober @e= roinn jemanbem in Stusiidjt ftellt, um ihn 311 geroinnen unb baburd) für fidj felbft einen Vorteil ju erlangen. Mnptatorifrijc Siopufition, eine letUmiilige Verfügung (CTheinfetuing oberSennädjtniÄ), mcld)c ■an bie Sebingung gefnüpft rcirb,_baf; ber 33e= baebte (ober ein Sritter) ben (SrWaffer ober einen 2 ritten 511111 (5'rhen einfenen ober it/m ein Sßermäd)t= ni-3 juroenben roerbe. Sorocit eine 6'rbfdjleicberei ober ber 33erfud\ mit ber le^troilligen Serfügung •ein ©efchäft }u madjeu, in einer foldjen Verfügung ftedt, roirb biefelbe burd) einen SenatÄbefd)lu)5 aus Strtitet, bie man unter fl oerm bem 1. ober 2. Jahrb. n. Chr. unb bemgemäfj oon bem ©enteineu SHedite für nichtig (non scripta) cr= tlärt. Sie getroffene Verfügung bei Öebadjten obtr be» Sritten ift, foroeit fie uid;t felbft al» eine tap= tatorifdje fidj barftellt, nid)t ungültig. 5"ür Grb= oetrräge halt bie herrfchenbe iKeinung bie Eaptato= rifdje Sebingung für einflufslo-?. Sie neuem ©ejeu gebungen haben eine S8orfd)rift über bie it. 5). nicht aufgenommen. ftaptäubdjcn (Eetopistes capensis L.)r ba- Eleinfte iäuluben, fon Scrcbengrö^e, mit fehr langem Schmanj. Slu§ Sübafrita jährlich in äiemlicheu ätlcngen eingeführt unb »on Viebhahern für 10 1]L ba§ $aar gern getauft unb häufig gebogen. ttap taube, f. Sturntüogel. Jtop St)orbfcn, f. (rio=gjorb. finptioit dat.), ba§ gangen unb etroa§ Ser= fängtidjeS, Srugfrbluf;; taptiöS, oerfängUd); raptiöfegragert, gragen, roeldje geeignet finb, bie inbirefte 33eftätigung einer Jhatfad^e heroorju^ loden, bie noeb im Zweifel liegt. Jtiiptiuiercit (tat.), gefangen netmten, and; in übertragenem Sinne: für fid) geroinnen; ferner toeg» nehmen; aufbringen; fiaptioation, ©efangen= nähme u. f. m.; fiaptipität, ©efangenfdjoft, ©oft Hnptor, f.fiaptur. Saijtfdjaf, f. Jtiptfcbat. Jlnptur (tat.), ©efangennahme, 3Scgnal)iue, inäbejonbere eines feinblidjen Sdjiffs; fiaptor, ber Sd)iffer ober ber Sefebishaber eines Sd)ip, bem eine berartige Söcgnahme gelingt. .Uapubait ißafcija, im neuem Sürfifd) fta = pitan = , aueb mohl ftaptan s^afd)a, hatte oon jeber bie boppelte 93ebeutung eines ©rofiabmirals unb SKarineminifterS. Diacbbem unter 3lbb ufcSlfiä bie SBürbe eines St. $. buret) einen Serfane Diafiri (Slrienalbirettor) erfefet roar, mürbe fte 187G burd) Sultan ÜDiurab V. rcieberbergeftellt unb unter 2(bb ufcöamib IL abermals mobifi.iiert. S)er S. $. foll banad) ftets DlJitglieb bes Kabinett» fein unb als foldjes neben bem Serastier (firiegäminifter) rangie= ren. dagegen bat ber St. SJJ. im yall eines Striegcs ba§ Stommanbo ber glotte nicht ;u führen. »npuM'rtii (Staptbfd)i), Sbürbüter bei offene lidjeu unb prioaten ©ebäuben, mar früber ber Sitel einer militärifd) organifierten 2Bäd)terfd)ar imSerait ;u fionftantinopel, beren Dffijiere fiapubfdji» hafdji, Cbertbürbüter, genannt mürben, ^etit ift bas S\orps ber St. aufgehoben unb Sapubfdji-- hafebi ift eine öoftitulatur geworben, etroa unferm Jiammerberr oergleicbbar. «npufta (ruff.), fiopffobl. Kaputt (00m frj. capot, im ^5itettfpiet fooiet mie matfdi), ju ©runbe gerietet, entträftet, entjloei. Jtapuuär, G5rof5=©emeiube unb ßauptort bes Stuhlbejirfs .ü. (42299 @.) im ungar. Stomitat öbenburg (copron), lints ber {[einen sjfaab, an ber Roab'sßbenburget Sabn, bat (1890) G078 meift magr;ar.G.,s$oft,3;elegrap[),2Beijen=unb2;abatbau. ftapüjc (mittellat. caputium), eine am DJtantel ober Sdyitterlragen befeitigte s)aube, gab bem Drben ber fiapujiner ben Slamen. (S. aud) Cappa.) »iipu,5C 2)lufdielgattung, f. Sappenmufdjel. Äa^wjcnfaulticr (Bradypus cuculliger Wag- kr), eine ©uanana, Dcorbbraftlien unb Sienejueta bemohnenbe Art ber gaultiere (f. b.) mit buntel= braunem S'iörocvbaar, bas auf bem Süden einen fcbmärjlicben Streifen bilbet, ber oben oon einem orangegelben breiten Saum umgeben ift. i6t, finb unter 5 aufju[udjen. icajntsitiabe — Stapoerbifdje Snfefn 127 Jtapu.jinäbc (fl apu 3 inerp tebia t) , fowiel wie butteSfe SoH§l>rebiflt nad? Strt ber Jlapujiner; be= rühmt ift bie k. in Sdjiflerä «SBallenjremS Säger». ftaputjütcr (lat. Capucini ordinis fratrum mi- norum), ein 3wcig ber granjiSfaner (f. b.), urfprftng* lid? Spottname in SBejug auf bie fpitje fiopf bebedung fflapuje) ber SKitglieber. er tourbe 1525 oon bem äRinoriten SDtattbäu§ oon SBaffi in Urbino ge= ftiftet, 1528 oom Sßapft Giemen« VII. beftättgt unb crbiclt 1529 ©afcungen Don gröfiter Strenge. SerbängniSPoH würbe für bie ft. baS auftreten beä jum ©eneraloifar erwarten Sernorbino Dcfcino (f. b.), ber 1543 sunt Sßroteftanti§mu§ übertrat. 3n= folgebeffen folltc ber Orben aufgehoben werben unb Hellte fid) nun ganj in ben Sienft beS $apfttum§. jjur leiblichen Sirmut gefeilte [ich oft aud) ber üliangel an wiffenfd)aftlid)cr SSilbuna, fobafs bie $. mit SRedjt baS Proletariat unter ben SDcöndjen genannt werben finb; bcfaimt finb namentlich ibre braftifdjen SSoK§= prebigten (f. Rapujinabe). Jjbre Sradjt ift ein brau« ner 9iod mit eingenähter fpit» julaufenber fiapuje, ein ©ürtelftrid unb ein baran ijängenber ©cißelftrid ; aufjerbem tragen fie lange SBärte unb al§ Skrfftjjer Sanbalen. Seit 1573 in grantreieb, feit 1592 in 5)eutfdjlanb unb ber Sdjweij, feit 1606 in Spanien verbreitet, erhielten fie 1G19 eigene (generale unb haben, naebbem fie Gnbe beS 18. Salirh. faft ganj oerfdjwunben waren, in neuefter .Reit in ben tatb. Sanbern toieber angenommen. Sie baten in 53 Vro= tunjen 533 Rlöfter (12 in ilüffionSproninjen), 239 jjofpije, 50 9iooijiate, über 3000 $ater§ unb über 2500 Saieubrüber. — S8gl. Chronica provinciae hel- veticae ordinis Capucinorum (coletb. 1884 — 87). Äd^ujirtetaffc, f. 9ioUfd)wanjaffcn. Jiapi!;,iucrculc (Scoliopteryx libatrix £.), 9iad)tfcbmetterling au§ ber (vamiiie ber Guten (f. b.) oon 40 big 50mm Spannweite, mit ftarfbaarigem, febopfartig cntwideltem ßaläfragen; SBorberflüget am Seitenranb biuter ber Spitje ftavt auSgefebnitten, weiter nad) hinten unregelmäßig febwad) gejadt, tupferrot, nach ber 2)!itte in-:- feuerrote übergebeub, mit WeifUidicn Querlinien unb ebcnfotdier Spit?e. fliegt jäbrlid) graeimal: bie erfte ©encration im illai unb Sunt, bie jweite im fterbft, überwintert unb finbet fidi häufig in Käufern. Sie grüne, feblunte unb glatte Staupe lebt auf ÜBeibenarten. Sapunttcrüiucn, SRonnenorben, f. Vaffion. ftnpujtncrfraut, f. Nigella. ftnpitn'ncrf reffe, f. Tropaeolum. ftapu jtnerf reffcnöl ober Z r o p ä o l u in ö l , auS ber Kapujiuertrciie (Tropaeolum majus L.) ge= wonneneä Dl, ba§ ber üauptfadie nach au? 5)enjr/I= fljanib , Cs H7 K = CG H5 • CIL • CN , beftebt. £e&= tercS ift auch im Srunnenfrejfenöl (oon Nasturtium officinale Ii. Br.) enthalten. Sapuyncrmüuc, f. Sutmöoe. ffatutunertnl^, Sirfeupilj (Boletus scaber Fi-., f. Safel: «Bitje I: Gfsbare SBitie, g-ig. 9), «in efebarer $ilj mit hanbgrofeem, batbfugeiigem »ute oon rotbrauner ober buntelgelber garbe unb meifsem bi§ 20 cm bobem Stiel, ber mit Keinen icbwarjcn ober brauneu Scbüppcbcn unb Oümjetn bebedt ift. Sei feuchtem SBetter füblt fid) ber öut etwa» febmierig an. 3)a§ ' öpmenium bat eine f&mufeiggraue garbe, baä Steif«) ift feft unb mobl= idimedenb. Ter S. wädift in liebten SBälbern jiem-- lid) häufig int Sommer unb fterbft. ft nun ,^in erpulo er, ein au« SodelStörnern, Ste= pbanstbrnern, Sababill, weifjer 3iie§wurj, $eter= Slrtitcl, bie man unter S tjerm filienfamen, 21niS unb anbern Sngrebienjien ;u< fammengcjebteS SButeet sur Vertreibung ber .Uopt-- JtrtUii,',iiierrofc, f. 9tofe. [laufe. Slnpiinuerüögel (Gymnocepbalus), eine au« 4 5lrten beftebenbc ©attung ber g-rucbtuögel (f. b.), bie baS tropifdie Sübamerita bewohnt. Sie be= tanntefte 2lrt Riymuocephalus calvus Geoffr.) mirfc 32 cm lang ohne ben 10 cm langen Sdiwan;,, iü »on roftbrauner garbc mit einem hi-J jum öinter= topf tablen Sdtäbel. Sie finbet fid) in ben frud)t= reidjen SBälbern bc« nörbl. SBrafiiien unb ©uaiw na§. Sie SDlänndjen bähen eine ungemein laute Stimme wie ftälbcrgcblöfe. Jtnp SBerbc (Cabo verde), f. ©rüneä Vorgebirge. Sn»)t»erbif cr)c unfein ober ?!nf ein be§ Grü = n e n V o r g e b i r g e S (Ilhas do Cabo Verde), portug. 21rd)ipel im 31tlantiftt)en D-Ueere, jwifd'eu 15 uuo 17° nörbl. 33r., etwa 550 km oon beut meftafrit. Sap Serbe entfernt, beftebt aui- jehnQufeln, wo= oon neun bewohnt, unb oier .Wippen, unb jäblt auf 3851 qkm (1885) 110 926 6\, wooon nur ber 20. Seil SBeifje, bie übrigen freie garbige finb. Sie Srifeln jerfallen in jroet ©ruppen, eine füblidic unter bem SfBinbe (Sotaoento) unb eine nörblidie über ober cor bem SBinbe (Sarlaoento). Sie finb gebirgig unb geotogifch älter als bie Ganaren unblljoren; ei finbet fidi IroftallinifcheÄ ©eftein, aber aud) fub= marine Sßulranbilbungen ; Säo älntäo unb gogo fiuö fogar ganj au§ fiaoen unb 2lfd)e aufgebaut. Slufser 5'ogo trägt feine einen tbätigen SSültan. — Sei ber marinen i'age ift ba? JUima febr gemäfiigt (Sabre§= mittel 23°), aber febr troden, fobafe juWeiten ber Stegen jahrelang ausbleibt; bann tritt ßunger§not ein, welcbc \. 33. 1730—33 faft jwei Srittcl ber S8e= öblferungunb 1831— 33 an 30500 (F. wegraffte. Sei Verbreitung ber Safaltbedeu unb SimSfteinmaffeu ift nur wenig Slderboben oorhanben. SBalbung giebt e§ ntrgenbä. Serglicbcn mit ben Slntillcn ift über= baupt bie glora wie bie fiulturbebingungen bürftig, weil fie am Sabaraflima teilnehmen. Satteln finO nur angepflanjt; in geringem Umfange ift .Hafjcc- plantagenbau oerfudit. Sagegen baut man SftetS, Ü)iai?, öirfe; ferner Söein, '^uderrobr, Sabal, au*= gejeichnete Drangen fomie manchertei anbere fub= tropifebe grüdite. 3n neuerer 3cit Würbe bie Jatro- pha cureas L. ber Dlgcwinnung wegen eingeführt. 2lud) gewinnt man oiel Salg, SJJalmöI unb SRtcinuSßl. — 5Bilbe Säugetiere finben fieb nicht, aber bie meiften Siau^tierc werben geuiebtet. Sogel finb 23 2lrten oorbanben: 5 fmb originell. Sie $. 3. finb öerbättniämäjjig nod) wenig unterfuebt, bod) tenntman eineiHeihc SanbmolluSten unb27521rteu oon.ßäfern, Welcbc oiclfacb Sejiebungen ju gönnen ber Ganarien unb oon ä'tabeira haben. Sa§ benacb= barte 3)ceer ift febr reid) an Sieren unb feit 1882 werben hier oon Italienern Gbeltorallen gefifd)t. Ser 21rd)ipel ift für bie Seefabrer als Grfrifd)ung«= ftation Widitig, bringt aber wegen ber fchlediten Ser= waltung wenig ©ewhin. Säotbiago, bie gröjjte Snfel, jäblt auf 9G7 qkm 45 488 G\ Sie ift oon einer ©ebirgltette er= füllt (9ftonte=San 2tntonia 2260 m), bat reid)(id)e Scwäfferung unb itemtid) guten 2lnbau. 2ln einer febönen Sai ber Dfttüfte liegt bie befeftigte, febr ungef unbe ,'nauptftabt 5g Ott o =5Jk at a mit 21 000 G. unb bem ftafen. äfta'io beftebt faft ganj nu§ ter= tiätem fialtftein mit fdjroffen Steilfüften, ohne irintmaffer, jäblt auf 206 qkm nur 1837 G. S'Ogo (0. b- Seuer), 443 qkm grof5, ein Gruptiotegel iöt, ftttb untec 6 aufjutudjen. 128 ßaptoeine — föaraüiniere 39 m), aus beffen Krater 18 IT ein SaPaftrom bis uim i'icere fltofj, fruchtbar, aber ungciunb, bat jioei Häfen unb 16004 (E. SSrava, gebirgig, jiemlich ge= Junb, bat einen guten Haien, ,uirna, an bcrCfttuttc; bie Sauptftabt Säo 3oäo=Sati[ta roirb oon ben Seiten be-> Slrdjipell als Sommeraufentpalt be= nutjt. Sie bat mehrere iliincralguellen, barunter bie Sfjigquelle (Fönte de Vinagre), unb auf (mit ben Stmnboällippen) 61 qkm 9013 (E., bie al-i gute See (eute gelten. 23 o a v i ft a (593 qkra), fanbig, unfrud)t= bar, roegen ber ötelen [Riffe unb Sanbbänfe fcpiuer mgdnglicb, bat 3086 (E., gifeperei, Sdjilbfrötenfang unb Satgoereitung. Sal, 233 qkm grojj, mit 9906'., icit 1839 beficbclt, bat eine reiche Saljguclle, bie jäbrli* ettoa 23000 t liefert. Säo Siicotäo, mit 375,5 qkm unb 8815 (E., ift febr fruchtbar, aber unge= funb. Ter befud)tefte öafen ift ÜJreguijo ober §re'fb= roater an ber Sübfeite. £ ä o 23 i ce n t e , 207 qkm, mit 1000 m beben (Bafaltbergen bebeeft, unfruchtbar, aber gefunb unb jetjt Don Seefahrern oiel befuept, jäblt 7342 @. 23orto = ©ranbc, ber befte ßafen= plag ber ©nippe, bat eine grofje fioblennieberwge unb vereinigt beu ganzen fianbel ber ©ruppe in fiep. 3 Sc Slntäo, bie norbmeftlicpfte unb fruebtbarfte, i l'i i qkm groß, mit bem 2253 m hoben Stope ba (Eo= rca, ift feptoer jugänglid), aber reiebtieb betoäffert unb mit StablgucUeu, jäplt 18351 6., toooon 6000 auf bie ©auptftabt :Hibeira = @ranbe fomincn. Sie 23ai Don Tarrafal ift ein guter 2lnferplafc. Ültif ben Sergen bat man bie (Ehinarinbenfultur eingeführt. lic Jnfeln tourben 1441 »cm beu in portug. 5>ienften nebenbei! ©enuefen Antonio unb SBartolo= meo bi Jiolii juerft entbeeft unb 1456 von (f abamofto für Portugal befettt; bie portug. Gsituoanberung blieb aber wegen ber (Entfernung vom iliutterlanbc unb ber Hit?e gering. — 2>gl. Tölter, Sic SSullane ber fiapoerben unb ihre ^robufte (©ras 1S82). Hnpun-iitc, bie eblern erjeugniffe bei nirbt un= bebeutenben 2Beinbaue§ am Vorgebirge ber ©uten Öojfnung, ber 1660 bunt frans. Hugenotten ba= ielbft eingeführt, bureb bie bollänb. ©ouoemeure oau 9liebeeE unb »an ber totule roefentlidi gc= hoben roorben ift. Sie berübmtefteu K. finb bie 6 o n ft a n t i a ro e i n e (f. (E onftantia). Tiefen am näcbften ftebt ber SRota au§ Stutenoofcp, ein roter 2Ru§Iat»ein, unb ber SBitteboom, ein trodner SBeifjWein von bem gleichnamigen ©ute. Unter ben ©ebraudjäniemen fiept bcrK ap=gr o ntig n a c oben= an; er ift nach SDSeife ber 33orbeauriveinc gemacht. 23on leichtern trodnen JÖciproeineu probujicrt ba* 2hal von Trafenjtein, befonber* baä Torf ißaarl, Stulenbofd), Wellington u. f. ro., bie belfern, au§ eingeführten :Ric*lingrcben bereiteten Sorten; fie roerben geroebnlicb Gape-Hod, b. i. ßap=SRgein= roeine, benannt, ü a p = 3 h c r r p ift ein febr geroöbiu lieber leiepter SBetn. 3m ßanbel unterfepeibet mau bie ebeln 9ßrobufte a[* «Äapweinc», mahreub bie leichtern, bie fid) burd) Säurefreiheit auijetcbnen, «Sübafrifanifchc2Beine» beiden. Ta§ eimige grb|ere •Jlbfaftgehiet ift ©rofsbritanmen, boch ift bie ä8or= liebe für H. geringer geroorben, ba fic burA viele curop. Sorten roeit übertroffen roerben. Tic @e= famtiveinprobultion be§ fiaplanbe§ roirb auf jäbr= lieb 2K«:«) lUpen u 415,s 1) im 2lolfen in ber fübl. Sßolanegion be§ Öimmelä, bie au§ jahlreidunt jerftreuten Sternen, fngeligcn Sternenhaufen unb SRebelfleden befteben. Aar, f. fiare. Sara (türf. ), fdiivar,;. häufig in .'ufammeiu Sara 3lmib, f. Tiarhefr. [feluingen. Sarabaccf, ^ofeph, geh. 20. Sept. 1845 in ©raj, ift ^rofeffor ber ©efdndjte be» Drientä unb ihrer SUfSlotJienfdjaften an ber SIBiener Univerfität. Sßon feinen gröfsern Sßerfen finb bervorsuljeben: «23ei= träge jur @efd)id)te ber i'iajiabiten» (2pj. 1874), «Tie perf. Siabelmalerei Sufanbfd)irb» (ebb. 1881). ©rofteS 23crbienft bat fid) S. burd) bie Drbnnng, (Entzifferung, ,'nerau-Jgabc unb hiftor. 23earbeitung beä 1882 vom G'rjherjog SRatner angelauften SfJa= ppruäfunbcä erivorben, beffen hiftor. SBicptigfett unb reichen (Frgebniffe fi. in beu öepriften ber SBiener JÜabemie («Ter $appru§funb von @l = gaijiun>>, Söieu 1882; « (Ergebniffe au§ bem s13appru3 @rj= herzog Siaincr», ebb. 1889), in ber «öfterr. iltonat-:-= fchrift für ben Orient» (1884—85), befonber§ aber in ten von ifem feit 1887 berauSgegebenen «lllib teitungen au§ ber Sammlung ber SßapöruS Srj= herjog SRainer» bargeftettt unb'bearbeitet hat. (Eine ©efamtbefdjreibung be§ SJ5appru§ liefert fein «K'ata= log ber Theobor ©raffdjen Juubc in sigppten» (3öien 1883); eine eingebenbere Sdjilberung ber arab. üb- teilung giebt fein «5ül)rer burd) bie SluSftetlung », 2eucrgcrocbr von geringerer Sänge als ba§ 3nfan= teriegeroebr. Tic S. ftnb jettt in allen Jöccren gc= jogene ßinterlaber. Sicift ift ba* Saliber bem be§ gebräucblidjenjnfantericgeroehr'? gleidi, bie Labung ber Patronen ift mehrfach ctroas geringer. Ter R. ber beutfeben Kavallerie hat biefelbc konftruttion »vie bau ?fnfanteriegeroebr; er ift aber mir 95 cm lang unb hat eine 23ifiereinrid)tung bi§ auf 1200 m, ohivobl feine ©efamtfehu^roeite bebeutenb größer ift. Tic Tragivcife ift verfchieben; bie IKufjcn tragen ihn auf bem Müden, bie (Englänbcr unb Italiener fenl= reept hinter bem rechten Sdjentel bc-3 SReiterS hän= genb, Teutfche, öfterrcieber unb granjofen faft roagcrecht recht* vom Sattel. 8. ift auch ein Stüd ber 5"euerrochrau'3rüftung (f. b.i. Jtarabiucrbafc», ber febernbc ,'natcn, ber ur= iprünglidi ben Karabiner im 6ang mit bem 23an= bclier bes 9ieiters> verbanb. ^set^t bienen fi. vielfadi •,ur 23efeftigung be» Sähel* mit bem Moppel, em= jelner SHeitjcugftüde untereinanber u. f. ro. ftatabinicre (fr-,, carabiniers), uriprünglidi Leiter, roelche, mit bem Karabiner (f. b.) bewaffnet, teils al§ einzelne !Kannfd>aften ben (E-Mabron* ober iBt, finb unter 6 auiüufudjen. SoraBugaS — Slaraferie 129 Sompagnicn ber Sftettevei, teils aU gefä)Ioffene Sä» tabronä ober Uompagnien ben Reiterregimentern jugeteilt mürben. Später würben fic in perjd)icbc» nen öeeren al» Regimenter jufammengöogen, feie bann al» ©litc betrad)tet mürben. Sie sBeaeidjnung fi. für eine 6efonbere ©attung ber Kavallerie ift ab-- getommen. 3n §ranfreid) führten jmci fiüraffier» regimenter bi» 1870 trabitionell ben Tanten fi. ,\u bcii altprcufe. SReitertruppen rourben oiclfad) bie ©e= freiten R. genannt. 3" ber beutfd)en älrmee führt baä eine ber beiben fd)meren Reiterregimenter beS fäcbf. (12.) 2lrmeetorp» bie Sejeidmung $., in ber ital. Slrtnee baZ au» au§gefud)ten DJiannfdjaften bc= ftebcnbe ©enbarmerietbrp». [6.218b). Snrabugö^, Sufenbe§fiafpifd)en SuleerS (f.b., ftntadii, inbobrit. Stabt, f. fiaratfdbi 8ata=$agf), ber türf. SRame für Montenegro, i Starabjorbic (ber «fdjmarje ©eorg»), eigentlid) ©eorg Setrowiticb, bererfte Aürft pon Serbien (1801—13), mar 1752 im Sorfe 3Bifd)ew&i all Sohn eine» Sauern geboren, mufetc, meil er einen Jurten getötet batte, nach, Dfterreid) flüduen unb madite ben Sürfentrieg (1788—90) unter fiaifer jofeptj 11. al» gelbmebel im (erb. yfreiWiUigenforpS mit. Seim äu§brud) be» ferb. Slufftanbeä 1804 vertrieb er an ber Spilie eine» öeer» bie Surfen aus Serbien unb eroberte Seigrab, blieb aber megeu ber 3't'riguen ber übrigen SSBoiWoben mad)tlo», bi» bie (Irfolge im 2ürtentriege 1809—11 feinen Gin» flufe berart perftärften, bafj er an bie ©entraüfie- rung Serbien» geben tonnte unb bie großen 2I»oi= roobfdjaften in 70 tlcine ;erfd)lug (f. Serbien). 3m trieben oon Sufareft (1812) gemährte bie Sßforte ben ©erben belle 2lmneftie unb innere Autonomie, ging aber 1813, al» Suropa mit bem .Hampf gegen Napoleon I. befdjaftigt mar, mieber au bie Unter: toerfung Serbien» burdi äßajf engemalt. 311» bie ferb. ©rcn.Uruppen überall gef eblageu mürben, flüdi» tete fi. 3. Dft. 1813 nach Semtin. Son ben öfter» reichern anfangs in ©ras interniert, mürben ihm bann toie ben übrigen ferb. Jübrem in (ibotin 3Bobn= fit? unb Senfion angemiefen. Siach bem glttcflid)en Sufftanb be» DJcilofd) Dbrenomitfdi (1815) liefe ftd) fi. bewegen, heimtia) in bie \icimat juriidiufehren mit ber 2(bficbt, bort mieber ben JürEentrieg ;u be» ginnen. St gelangte in bie ©cgenb pon SmebcrcDO (Semenbrta), mürbe aber in ber 3iad)t pom 24. Sfuli 1817 auf Sefebl be» 9)tilofcb in feinem SerftecE er= morbet. 6r t)interliefe einen Sohn , Üüeranber , ber 1842 ben ferb. 2bron beftieg (f. 2lleranber fiara» bforbjemitjdi). — Sgl. 2. pon Dtanfe, Sie ferb. 9k-- uolution (öamb. 1829). Jtara&iorbieluttfri) , 2lleranber unb $eter, f. 2lleranber fiarabjorbjemitfdi. Satäbjic (fpr. -bfdjitfd)), Suf StefanoPtf, Se= grflnber ber beutigen ferb. Sdiriftfpracbc unb Sitte» ratur, geb. 7. Tiov. 1787 im Sorte Jrfcbitfd) in ■Serbien, bilbete ftd) al» Stutobibaft unb auf Scbu» ten in Sprmien. £r tebrte 1807 nach, Serbien ju= rüd, betleibete Pon 1810 bi» 1813 Berfcbiebene •iimter, flüchtete 1813 nad) bem unglttälidjen 2lu»= gange be» Slufftanbe» nad) Cfterreid) unb liefe fid) in SBien nieber, mo feine Segabung für bie 2luf= faffung oou Sottäart unb Solt»fpradic unter 2lu= regung pon fiopitar fid) offenbarte. Sem gürften 3Rt(ofd) mürbe er 1827 jur Aufarbeitung eine» ©e= fe|bud)e§ berangejegen, ent;meite fid) aber mit bem Surften unb ging mieber nad) ffiien. (Fr ftarb ba= felbft 26. San. 1864. 8. nermarf bie bi» bab,in StotfSauä' Spneetjatton==2cjifon. 14. älufl. X. übliche ferb. Sd)rijtfprad)e, ein ©emifd) Pen ftir» d)enjlamifa) mit ber ferb. Soll»fprad)e, unb feste bie reine SolfSfpradje an bie Stelle mit einfadjer, Oerftänblidjer Crtbographie. Sein erfte» Sud) ber 2lrt mar «Mala prostonarodna slaveno-srbska pesmarica» (äCien 1814), eine Sammlung ferb. Solt»lieber; -fein erfter Serfud) einer ©rammatif «Pismenica srbskoga jezika» (ebb. 1814). Son befonberer Sebeutung mar fein «Serb.=beutfd)=lat. 2Bbrterbud)» (Scrl. 1818; 2. erweiterte Stuft, ffiien 1852). 211» Einleitung bient eine oerbefferte aufläge bcr©rammatif, bie lb'24 oon 3> ©rimm inS Seutfdje überfefet mürbe. Sine mufterbafte Sammlung ber SoltSpocfie lieferte S. in ben «Srpske narodne pjesme» (4 Sie., 2p;,. unb SBien 1823—33; jmeite i'ehr Permel)rte 2lu»gabe in 5 Sbu., SBien 1841 — 65; neue 2lu»g./Sb. 1, Seigrab 1893; baju «Srpske pjesme \i Hercegoviue», SBien 1866), bie in piele europ. Sprachen überfefet marb (beutfeb pon Salpj, 2. 2tufl., 2 Sbe., Sps. 1853; Pon fiap= per, «©efänge ber Serben», 2 Sbe., ebb. 1852 u. a.). 2lufeerbem fammelte ß. bie Solfämdrdjen («Srpske narodne pripovijetke», äBien 1853; in§ Seutfdje überfetjt pon feiner 2od)ter SSitbetminei unb mandje» anbere Solf»tümlid)e, Spridimörter («Srpske uarodne poslovice», 1836; 2. 2(ufl., ebb. 1849) u. a., and) in bem von ihm fcerauigegebenen Sltmanad) «Danica» (1826—35). Über bie @reig= uiffe Pen 1813 bi» 1817 tjanbelt bie Sdjrift «Milos Obrenovic» (Dfen 182S). 2lud) lieferte er SJlanle SNaterial ju beffen SBerte «^?ie ferb. Sleoolution» (ßamb. 1829). Sine muftergüttige Sßrobe ber oolf§= tümtidjen Schriftfpradie gab er noeh in feiner ferb. überfetiung be» -Reuen Scftament» (3Bien 1847). Sic grud)t feiner Dieife nad) i'lonteuegro ift ba» iiud)«vIUontenegrounbbieSionteuegriner»(Stuttg. 1837, auonpm). ftaräer, fiaraiten, Saraim (bebr., b. h- S6riftbetenner) , eine um bie 3Jiitte be» 8. ^sabrb. n. ©bi'- in Sabplonien burd) 2lnan (baher anfange Stnaniten) entftanbene jüb. Sette, bie im ©egen= fat;e ju ben SJabbaniten bie rabbinifdieu Überliefe» rangen unb ben lalmub öerWarf unb jum Sud)-- ftabeu ber ©eiligen Schrift jurüdtebren wollte, aber cm alten Sabungen, bie fie gleidifall» auf eineSra» bition jurüdfüljrte, feftbielt (ßaraiSmu»). Sie fi. perbreiteten fid), bod) nie jebr anfebulid), por» jug»weife in ben 9teid)en be» 3älam, in Sßaldftina, Sprien, iäigppten, Slfrifa, fionftantinopel, ber firim unb einigen -tsropinjen Solen», mo fic gröfeere S"rci= beiten al§ bie anbern Suben genofjen. 5btc S^hl in Mufelanb bürfte etwa 5500 betragen. Siele 3abre mar fiairo ber Sit? ihre» fid) oon Saoib herleiten» ben Sorfteher», 3Jafi, fpäter Ebadiam genannt. Son ihrer meift eregetifdien unb polemif dien Sittera» tur in arab. unb t)ebr. Spracpe finb in neuerer 3eit 3U fio»lom (ß'upatoria) mehrere ihrer öauptroerte gebrudt morben, mie «Eschkol ha-Kofer» be» 3uba Sabafft (1149), «Mibchar» be» 2£aron ben = 3ofepb (1294), «Ez Chajim» be» 2lron ben»SUa (1396j, «Addereth» bes 6'lia Saf*iatfd)i (1497) u. a. 9leue Sinblide eröffnete Sf5in§!er in «Likkute Kad- moniot» (3öien 1860) auf ©runb ber nidjt immer mit Sorfid)t benufeten DJiitteihmgeu be» fiaräer» afirtowitfd). — Sgl.3oft, ©efd)icbtc be» ^ubentum» unb feiner Selten (3 Sbe., 2pj. 1857—59); Surft, ©efd)id)te be»'fiardertum» (ebb. 1865). Saraßrman ((laraorman), f. Sababagb. Soraferic, türf. Stabt, f. Seria. 9 1 3( i 5iaraffe — itanv&irciifeu Saraffc (fr,?, carafe . jytafdje von wciüciu, meifl gefdjliffenem @la§ mit gtäfctnetn Stöpfel. Saraf= flne, Meine R. [©ad)Alin. ftaraftu (Rarafuto), Japan. 9iame ber Snfel SnragatTcn, ber Slbftammung nad) famojebU fd)er, bod) ioi'.t turto-tatar. Stamm am 'Jioroabbang t>e§ Sajanifdjen ©ebirgeS in C itftbirion, Eaum mebr ibioibuen ;dhlcub. Sie fpred)en einen rein iiirf. iia'.eft, ber ber Sprache ber Sojonen unb ber ber Sorten nahe oerroanbt iü. Sie R. finb ba§ ein= iige Jürfenvolf Sibiriens, baS ;u ten berum= ftreifenben Jagbvetfcrn geredmet werben mufj. Mnragöj (tflrf., b. b. Schwanauge), bie bem .vSauswurft ober $olid)inefl ähnliche Hauptfigur bes m ber iüvtei beliebten, ftch burd) unflatige Romi! au§jeid)nenben 3Jlationetten= ober Scbattenvpiel= ibeaier-;-. Jene öon Raragöjpoffen finb burd) Sgnaj Runofd) (Subapeft 1886) herausgegeben worben. Saragtuc, 9iegerretd) im äquatorialen 3(frifa, am SBeftufer be§ Sictoria=9cj,anfa, jwifdjen Subbu, Stuanba unb Ufui gelegen, mit etwa 15000 qkm. Ter nur auf turte Streifen fduffbare Ragera tütet bie 3iorbgreiue. ß'S ift ein tbälcrrcichcs, anmutiges unb fruchtbarem 2anb mit fed)ä grer.crn unb deinem Seen unb mit Sergen von 1500 bi§ 1600 m ßöbe. T te berrfdjenbe Stoffe finb SBalmma ff. b.) ; bie Stoffe ber Sebötferung hüben bie SBaniambo (Santo neger) ; fte bebauen bie gelber unb treiben Diel iUch= üud)t öauptftabt ift SSBeranfanje ; j>anbclsplati unb Stieberlaffung ber Araber Kafuro. ffiiffar. Saratjtffat, Kemafiat. ©tobt, f. 3lftun=fiara= Saratbcn, gnbianerftamm, f. Rariben. Jfataiiufcrjc£ 9Jlccr, l Rati6ifd)e§ Sweet. Jtaratm, f. Härder. ftava't'äfäfiä, ©eorg, neugried). Areilvits fämpfer, geb. 1782 ni öfulitaria in ber Sßromns Slrta, biente juerft als Sölbner unter 3üi Safd)a »on Jannina, ging aber in bem legten Rriege jroi= fd)en SHi unb ber Pforte ju ben Surfen über. Seim 2lu§brud) be§ gried). 2lufftanbe§ fod)t ß. auf ber Seite ber 3lufftänbtfd)en unb würbe bei Romboti 3uni 1822 fdnver oermunbet Um ba§ Slrmarolil oon Slgrafa, welche* er hefetjt hatte, ;u bewahren, trat er bann mit bewaffneter 6anb gegen bie provi= f orif d)e Stegierung auf, würbe beSbalb ferner Stelle al§ Havctanos entheben unb ooröeridit geforbert. SroKoem borte er nid)t auf, gegen bie Surfen invohl auf bem geftlanbe al§ audj im fßeloponnefoS mit roecbfelnbem Rlüd tbdtig ;u fein. 8ll§ ber gafl 3.>cefolongions bie allgemeine ERot fteigerte, entjd>(ofj neb bie [Regierung im ,uüi 1826, R. nun Dberbe* fcblsbabcr beS §feftlanbe€ .iit ernennen. (5§ gelang ihm, 3Kuftabei nad) bellen Sie^e bei ältalanti ben SRüctjug ut »erlegen, unb R.' Sieg bei Jlrachooa in ber 5tad)t oom 6. ~ :;. 1826 gebort ;u ben alän;eub= ften Srfolgen im gried). SJefreiungs!am»fe. Saju tarn im g-ebr. 1S27 ba§ für R. gituflidje ©efed)t cou Siftomo. .H. rourbe bei bem Serfud), bie r>on ben Surfen belagerte SHropoliS oon Sltben iu entjcRen, 4. SDlai 1827 in einem treffen am Sßfcialeron bermun= bot unb ftarb am folgenben Sage. — Sgl. 9j5aparrbi= gOpuloS, rccopYtos k-ypaV-xäxr,: (Slttien 18771 unb beweiben 'Iarop'.xa'i. -zTy.-j-v.-v. iebb. 18S9). SarateimuC, JlaraVtcn, f. Härder. Saräjan, Jbcob. ßeorg, iHittcnjon, ©ermanift unb öiftoriter, geb. 22. Sfan. 1810 -,u SBien, con gried). Slbftammuug , ftubierte ;u Sjten, arbeitete 1829 — 32 in ber Ranjlei beS .Uricasminifterium-?, 1832—41 unter ©riDparger beim ÜlrcbtD bc§ §i= nansmtnifteriumi unb mürbe 1841 an bie Eaiferl. Öofbibliotbel uerfebt. 1850 übernahm er bie orbent= [idje Srofeffur ber beutfd)en Spradje unb Sitteratur anber2Bieneröod)fd)ute, bteerjebocbfcbonimöerbft 1851 aufgab, weit ©raf 2eo Jhuu oerfügt hatte, bafi fein Sfiatboli! an ber SBiener Unioerlität ein afabemifd)eSGbrenamt betleiben bürfe. (Jrtrqtbann 1854 ;u rer f. t. ynnbibliptbeE uivud, warb 1851 Sicepräfibent, 1866 Sfsräfibent ber SBienerSlfabenrie ber 3Bifienfd)aften, würbe 1869 in ben erblichen SRitterftanb erhoben unb ftarb 28. Slprit 187:; in äBien. ,H. gab von mittelbod)beutfd)en ©id)tungen heraus: «(vrühlitnv^gahe für greunbe älterer Sitte ratur» (Wim 1S39; neuer Jlbbrud 1875), «33iid\iel SebaimS Such von ben SBienern 1462—65» (ehb. 1843), Teutjd-e Sptad)benfmale be* 12. 3ab^r>.» (ebb. 184GI u. i. ». 2ln Sad)mann§ älu§gabe ber Sichtungen Ulriche von Siechtcnftein (Seiet 1841) war ß. bureb biftor. 3lnmerfungen beteiligt. Sitterar- hiftor. DJtonograpbten bieten bie Sd)riften «über ,v)einrich ben Zeichner» (ffiicn 1855) unb i i'Uuaham a Sancta dlara» (ehb. 1S67). ©ine «üßittelb.od)- beuttdv ©rammatif» (ehb. 1855) blieb unvollenbet. 'JJiunevhait iü Rj SluSgabe be§ «Serbrüberuiuv? bud)§ bee Stifte! St. ^eterju Saljburg» (cht. 1852 * ; ferner «Sie alte Raiferburg ;u SBien vor 1500» (ebb. 1863) u. f. W. Sie «Fontes rerum austria- caruma eröffnete er burch eine ätuägabe «Steiner Quellen jur ©efd)id)te Öfterreid)§a (SBien 1855). Jlaratrthfri), Sorftabt von Slbriauopel (f. b.). ftnratal, f. 8ud)i. fiaratal, rumän. Stabt, f. garacalu. Änrafalpafcn (b. h. Sd)marjmü|en), ebemaU- mäd)tige§ , ben Sirgifen eermanbteä lliomabcnvolf in SÖtirtelafien, fpäter von ben Ühinefen unter brüctt; jefet leben auf rnff. ©ebiet im Se;irt Sa= raffd)an 2000, unb im Slmu = barja = ©ebiet etwa 100000 Ä., bie fid) mit Sieb.;ud)t, Slrferbau unb AÜdHuei befd)äftigen. ftnrötan, eine VoEalrane beä gemeinen §uä)fe§ aus bem RdulafuS. ttara-Jlirgifen (b. h. Sdjwarje Rirgifen), ~)Io- mabenvot! türf.=tatar. Stammes, wohnt im Sbian= fd)an 5um Seil auf ru)l. ©ebiet am 3fft;t=ful, am £fd)u unb in Jergbana, jum Seil auf chinef. Gebiet bei Rulbfdja. Sie nennen ftch fetbft .Hvrgvs unb werben von ben benachbarten .Haimüden Surut genannt, cie finb fehr triegerifd) unb raubfüdjrig unb leben gefd)led)terweife in großen Jurtenlagirn, biefid) oft meilenweit in bid)tgebrangten9teit)en r>rn= uehen, unb finbern au* immer in großen 2Rajfen üne SEBotmfifce, um ftetl im ftanbe ;u fein, größere .Üriegerhaujeu ;u Slngrifj ober '.Hbioehr ;u ver- einigen. SUs vor tur;em waren fie ber cchreden ihrer 9lad)barn. Sie haben reinen 3U>el; baher auch in ihrem "Jiamen bie Sejeid)nung Sara (fd)warj). ,\h:e Jlutubrer heiiieu fDlanape unb finb Beute, bie burd) eigene Sapfertett unb Umficht ftch bie 2ln- führerwurbe erworben haben. Som 6. Qahrh. an werben fie von ben Gbinefen unter bem Flamen .v)afas (verborben aus Sprgos) al§ Sewohner be§ 5afanifd)en ©ebirgeS erwähnt unb jwar al» ein blauäugiges Soll. Jm 7. bis 9. 3ahrh. lebten fte in heftiger Jehbe mit ben Uigureu unb wanberten bann gewif; }um grbficnt Seil jum Sbian=fcban aus. Unbebeutenbe ERefte ber R. trafen bie fttuffen rcod) im 17. 3ahrh. im Hbafantbal unb am obern Je; niiiei unb oerbrängten fte nad) bem Süben auf d)inef. ©ebiet über bie Sprache ber R. f. Rirgifen, Strlifel, bie mon unter fi Dcnni&r, finb unter C aufjuiu^en. Äarafol — Äaramfiit 131 Stavrtföi ober Saraul (tüv!., foöiel wie öd)ilb= wad)c) bc^cxd^net in ber Surf ei fpcäcll bie jur ©id)e= vung ber ©trafen errichteten niebrigen©teintbürtne, bie jur Slufnabme einer 33afdji=58ofut=(2anbgenbar= inen |2Bacbe mit iijren Sßferben SRautn bieten. 3n ber Stabt wirb jeber ©cnbarmericpofteu K. genannt. ftataföl. 1) ÄreiS im fübl. Seit be§ ruff.= centralafiat. ©ebictcS ©emirjetfcbenSf mit bem ©ee 3ff»f--ful (f. b.), me-Jbalb er aud) ber 3f jt)! = f u tf d)e H reiä genannt wirb, l)at 52 G73,i qkm unb 77 993 @. — 2) Ärciöftobl im Kreis St., in 1 700 m ©eefcöbe, an einem Sergftrom uafee ber Dftfüfte beS SÄtjfstut, bat (1890) 2435 6. (Muffen unb ©arten), $oft, ein Scntw.al SßrfcbeWalfrijä (f. b.), ber hier ftarb. 3bw 311 ßbren mürbe K. 1889 SJSrfdjeWalät genannt, bod? ift ned) ber alte ÜRame im ©ebraud). Jt.itafolicren (oon fr,;, car.acoler, ein Sßferb tummeln), eigentümliche ged)tweife ber Reiterei im 15. unb lG.^sabrb. gegen einen ftillftebenbcn ober fid) langfam bemegenben getnb. Sie Steuer fprengten fo nabe an letitern heran, bafs fie il>rc Feuerwaffen mit (Erfolg abfeuern tonnten, warfen bann ba§ Sßferb auf ber vuntcrbanb furj berum unb jagten jurüd, um wieber 311 laben. STaraforüm. 1) ©cbirge (2Jtu§=tag, «6i3= gebirge») in 3nnerafien, bie SBafferfcbeibe swifeben bem 3nbuS unb bem Sarimbedcn, atebt bem 3Beft= bimalafa parallel oon SJSamir itad) 60. Sie mittlere ^a&t/öbe beträgt 5480 m. Ser böcbfte ber ;ar)lreicben Siicfengipfel ift ber Sapfang (f. b., 8G20 m). Ser Karatorumpafi (5650 m) öerbinbet ba§ £l)al bei ©d)ajot mit bem beä Sjarranbfluffeä. SBeiter weftlicb liegen ber ÜJtu§=tag=:(5aJ3 unb ber Kimbfdnit^af;. — 2) Siuincnftättc, nacb ötcmujat ba§ Karatavon bcS üJlarco^Jolo, .krümmer ber ehemaligen SRefttoens ber DJcongolenfaifer, in 4t>3/4° nbrbl. 58r. unb 102° öftl. S. oon ©reenmid), im Gbangatgebirge, 370 km im 3B©9B. oon llrga in ber Mongolei, in ber ÜRdlje beS obern Saufä be§ Droben, beftebt aul oicredigen (frbwällen. ©ier refibierten Sfdjingi§=Eb,an unb feine 9iad)folger bis 1264. 9iad) S'StMrille lag aber K. Weiter im ©0. nbrblid) vom fübl. 2Utai. .Hnrnfum (tirgififd), b. b. febwarjer ©anb), ©anbwüftc in_ ber Kkgifenfteppe jwifeben bem Slralfee, bem ©prbarja, ben ©teppenflüfjeu 3rgiS unb ©arp=fu, »on 5BSR3B. nacb C©C 400km laug, 140 km breit, ift wafferloS unb faft ohne Vegetation, im ©. mit_ gablreicben Dieften oou 9.UeercSmufd)elu. Slarctlenc, (5'rücbungc-inftitut auf bem ©ute Kummctfd)en im Ktetg ^nfterburg be§ preufj. Sleg.= SSes. ©umbinnen, an ber Sßiffa, 1811 ab? 99iufter= anftalt eon Karl 2tug. geller gegrünbet unb feit 1829 Seljrerfeminar für Sitauer. Ser litauifebe 9tamc fi. beifit auf beutfeb «Königin», ;,u C'bren ber Königin Suijc, bie bie ©rünbung ber SCnftatt be= günftigte. g§ beftebt eine Sßoftagentur mit gern» fpred)oerbinbung. Slnrnmanicn, ftaraman,Sanbfcbaft beä fübl. KIcinafien, nacb einem äurtomanenftamm benannt, ber 1392 burd) bie oäman. Surfen unter Sajafib unb 14(>6 unter 93iobammeb unterworfen würbe. K. umfafst ben gauptteil be§ SBilajetä iionia, im befonbern ba« uon ©D- nadj 9I5B. 380 km lange 6od)lanb K. 3m ©. toirb ba§ non ben ©rieben Spfaonieu genannte Sanb Dom Saurug, im SB. oom ©uttan = Sagb, im 0. oon 2(usläirfern bc-5 3lnti= tattrui begrenzt unb erftredt fid) im 91. big jum ©aljfee Süs Sfdjöllü (im Slltertum Satta) unb bem Sifil=3rmaf (iöalp«). Sie im Surdifd)nitt 1200 m SIrtiti'I, Die inem unter S oevmi tjobe, einförmige, faljfteppenartige 6od)ebeue be= btngt im Sommer beifses, im SBinter raubet fitinta. Sie ©etuäff ergaben leinen 3lbflufi feemärtä unb bilben baber ©een unb teümpfe. Sie SBcoölferuug ift bünn, bie Drtfdjaften armlict), mdbrenb im 2llter= tum ba^ 2onb reid) an blübenben ©tobten war. 3m ©egenfafe jur öoebebene babeu bie loeftl. unb fübl. ©egenbeu neben Steterbau Dbft= mie ©eibcn= bau, meift aber aud) 33iebsucf)t. Sie ©tabt Karaman, ba§ alte £aranba, 3Wifd)cn Jauruä unb Kara=Sagb, betannt burd) bie Eroberung burd) Sßerbittaä 322 c. 6l)r., burd) ben (sin.uig griebrieb SJarboroffaS 30. 9Jcai 1190 fotoie bureb ben ©ieg 9JJobammeb§ IL 146G, bat jabl= ivuhe ©arten, ein Haftell unb etroa 2— 3000ijäiifer. flarnmbole (fr;,.), eine Slrt Villarbfpiel mit brei Säuen, i>on benen ber eine, ber ©pielball, ebenfalls H1. beifit; tarambolicren, jwei Sälle mit bem ©pielball treffen; bann überhaupt .nifammcnftofien; Karambolage (fpr. -al)fd)c), baä Karambolieren, audi fouiet wie K.; Karambotage = i8illarb, j. Sillarb; Karambohne, f. Karoline. Jtaräntcl, eine braune, nicbttrpftallifatiouÄfäbige 93Jaffe, bie entftebt, wenn man SKobrjucter auf 190 — 200° crl)itit. 3m ©anbei wirb K. allgemein Suctercouleur ober turgweg Couleur genannt, i'ian fabrijiert biefe SBare in grofien 9Jcafjen , aber nur bie feiufte ©orte au§ gutem SMeliägucter; bie Öauptmenge wirb au§ ©tärtejueter ober ©tärfe= firup unter 8uf"6 ÜDU etixita 4 S3rog. Soba ober foblenjaurem Ammonium bargeftellt. 9Iad)bem bie nötige braune garbe burd) baä (5'rl)ilieu er.iielt ift, fetit mau fo fange ÜBafjcr ju, biö eine firupbide glüffigteit entftebt, bie ingäffer oon 300 biä 400kg 3nbalt gefüllt unb fo oerfauft wirb. Sie ©aupt= oerwenbung finbet bie SBare gumgärbenbon 33raten= faucen, 3hnn, üitqucuren, Vier, (5'ffigu.f.m.; gröfeere iDtengen färben braun, Heinere bräunlidigelb. 9J?an unterfclieibet im ©anbei oerfd)iebenc Sorten, 3. SS. iKum-, ß'ffig = , 93iercouleur. So barfftcpj.SS. gute JHumcouteur in 80pro,;entigem ©pirituS nid)t trüben, fonbern mufj fid) tlar löfen, wäl)rcnb 33ier= couleur fid) trübt, fid) aber in Sier flar löft. Sa§ bureb Stöften oon 9Jcal,i tjevcieftellte garbmalj, ba« in SBapern au§fd)tief}ücb 311m gärben bei Säieri oerwenbet werben barf, »erbantt feine G'igenfcbafteu wefentlid) ber i'lnwefenbeit »on K. — Ser SßreiS ber gewöbnlid)en ^udt'rcouleur ift fdnoantenb; es toften 100kg 40—45 3Jt, au§ Jliaffinabjuder 11099t. ftammitu, Diifolaj 93iicbajtowitfd), ruff. §iftori= fer unb Selletrift, geb. 12. Sej. 17GÜ auf bem ©ut 99iicbajlowta bei ©imbirSt, befudjte eine Sßenfton in DJloSfau, biente 1781—83 (ober 1784) im s^reo= brafdienf£ifd)en ©arberegiment in Petersburg, wo er mit bem Siebter Smitrijcm befreunbet würbe unb feine erften litterar. äSerfudje (Gberfefeungen) ueröfjcntlid)te. 6'r lebte bann eine 3cit 'n«3 auf feinem ©ute, ging 1785 nad) 99ioSfau unb trat bort in (Srcunbfd)ajt'5bc3iel)ungen 311 9JowitoW unb ben Freimaurern. (J'r fdjrieb für 9iowitowä «Kinber= lettüre» unb überfehte mcbrere§ (u. a. «3utiu§ Ü'äfar» unb «G'milia ©alotti»). 1789 unternabm er eine 9ieife burd) Seutfd)lanb, bie ©d)Wei3, olitif befonbere Stufmerfc famfeit juroenbete unb bie ".Reformen 2lleranberSI. mit SSegeifterttng begrüßte. 3um faiferl. &iftorio= grapben ernannt, gab er 1803 bie ".Kebaftton beS «33oten Europas» auf (1803 erfebieu barin noch H.S hiftor. 9ieoelIe «Sie 83ürgcrmeifterin DJlarfa ober tie Unterwerfung 91oiogorobS») unb hübmetc fid? tcr älbfaffung einer großen ©efebiebte iRufilanbS. Seine 53egeiftenmg für bie liberalen SKegierungS; maßregeln erfalteten, er tritifierte fie abfällig im KÜDlemotte über baS alte unb neue SUifslanb», baS er 1811 bem Kaifer oorlegte. 1815 roaren bie erften aebt Sänbe feiner «©efcpidjte beS ruff. ©taateS» fertig. .«. erhielt com Kaifer 60000 Subel jum Srud unb liebelte nad) Petersburg über. Sein ©cfdnditS= merf machte ungeheures 2luffct)en. Sie erften elf "■Bänbe erfdnenen in SßeterSburg 1818 — 20, ber zwölfte nad) ß.S Sobe, ootlenbet oon SMuboro, 1829 15. 2lufl., S^be., 18-12—13; Ncgifter oon Strojeto, äftoSfau 1836; 2. 2hifl. 1844). fiberfe&ungen in§ granj&fifdje oon Saint=3;t)oma§ ^aufftet (llSbe., >ßar. 1819 — 26), inS Seutfcbe oon Sauenfdjilb i SBb. 1—Si, Dibefos (38b. 4—6), örtel (33b. 7—10, iftiga 1820—27) unb ©olbbammer (11. 58b., Spj. 1833). K. ftarb 3. Juni (22. 3Kat) 1826. 3m 3. 18-15 nntrbe ihm in SimbtrSf ein Senfmal errtditet. Sie leiste StuSgabe oon K.S SBerten erfdnen SeterS bürg 1848; «Jnebirte 3Berfe unb Briefe» ebb. 1S62. — Sgl. $ogobin, 31. DJ}. K. (2 Sbe., 9JtoSfau 1866); 9ßü»in, Slrtifel K. in Erfcb unb ©ruber; «allgemeiner Enctiflopäbie ber SBiffenfdjaften», Seit. II, Sl. 33. Sara attuftapfia, i. lltuftapba, fiara. Sarnno t>ac (f»r. -maß), Stabt in Serbien, f. Kraljeoo. Saränfcbed (fvr. Edrra^nfdjebefd)), Stabt mit georbnetem "JJcagiitrat im ungar. Komitat Kraffö; Sjörenr), am 3ufammenftuf3 berSemeS unb ©ebeS unb an ber Vinie 33ubapcit = ">Bcrcioropa ber Ungar. StaatSbabneu, Sifi eines griect>if dj = ortentaüf d?en rumän. SSifcbof» unb eine; fonigl. (|Serid)tSl)ofS, t>at (1890)5464 6., in ©arnifon jroei Sataillone beS 43. ungar. 3nfantericreaimentg «©raf ©riinne», "äßoft, Sclegrapb unb ift ein audjtiger ftanbeläplaß für ben SSerte^r mit Siebenbürgen. §n ber Um= gebung gunborte röm. 2lltertümer, Sauerbrunnen unb Steinfoblenlager, fotine an ber Samana bie v^eriv unb öüttentoerfe gerbinanbSberg, 3hiftberg unb SRufjficja. Sarantancr, footel »ie Sloroenen. Sarapapacfjcn, Soft im ruffifdjen transfaufaf. ©ebiet Aar;, 25000 .Uopfe, benannt nad) ibrer Hobt' bebedung (grofse '.Vhii.cn au-;- fd^narjem Sammfell). Sie befielen au§ Sataren (geflüchtet au§ Säortfcbalo im ©ouoernement Jifli>5) unb eingeborenen Surfen, befennen |"id) jtim %?lam unb finb teils Sduiten, teil! Sunniten. ^ Saraö (fpr. -rafd)), aueb sraffo (fpr. frdfd)ob), ^lufj in Ungarn, eutfpringt au; bem älblerfee auf bem "-Berge S Jemenit, buvebbriebt in üiclfad) geroun= benem Sbale bie i3anater SBerge unb münbet ober= halb kernet = ^aldnta in bie Sonau. S)ie Strom= länge beträgt 113 km, baa ©efälle ift 1202 m, ber ,jluf5 alfo jtir cdnffalnt nidu geeignet. ftardfiu, Slitolaj "Jiifolajeiritfcb, ruff. 3eidincr unb Scbrijtfteller, geb. im 3coo. 1842, erhielt feine Crjiebung im Sabettenforpä nt 3Ko§fau. of malte er einige größere hiftor. Silber unb 1892—93 iUuftrierte er prttrft Ud)tomfni§ «Drientreife be§ ®rof3fütften=3^in>n= folger "IJifolauS 1890—91» (ruffifd), 33b. 1, So?. 1893; beutfeb oon ©. SBrunnbofer, Sb. 1 , ebb. L893 : franjöftfd) $ar. 1893; englifd) Sonb.1894). Küb,n= heit unb Sdiäric ber 3eid)nung neben reidjer fy\)0& tafie cbarafterifteren bie .Hunftroerfe $.§._ ${araffu=bafar, Stabt im Kreis Simferoöol (Öalbinfel Krim) bes ruff. ©ounernementS Saurien, 42 km norböftlid) ber Stabt Simferopot, am gluffe Karaffu, in einer oon hohen Sergen umgebenen Sief-- ebene, hat (1891) 14 719 S., barunter oiele Satarcn unb Slrmenier, 2 ruf f., eine armenifdvgregorianifdie, eine fath. Kirche, einige Stmagogeu; Cbft= unb ÜBeinbau, ."öerftellung orient. Seberarbeiten, bebeu= tenben öanbel mit 2BoUe, gellen, gilgen, Salg, Sffiein, gräd)ten unb Sabaf. K. hat nod) gau3 fein orient. Slusfehen bewahrt. ftara^fu ib. h. fdnoarjer glufä), SRame mehrerer 'Tvlüiie im türf. Sei*, fo beS (Juphvat, beS Struma, ber IKefta, ferner eine; 9iebenfluffcS be§ Kifil=3i"'»af in Kleinafien u. a. m. Harat (au; bem arab. kir&t, baä mieberum au; bem gried). keration, ßülfenfrudjt, Same beS 3o= hanni;brote; [Ceratonia siliqua L.], ftammt) hien oor Einfübrung beS metrifeben becimalen ®etotd)tS= foftemS ber 24. Seil ber ©eioidH;cinbeit bei ber Acmlvitc-bcftimmung beS ©olbeS. (5. gein unb $rohiergeioid)t.) 91 öd) jeht bilbet baS K. faft alU gemein bie Einheit beS ,xutioelengcroid)t§. 3Ran teilt baS K. in biefein gaUe entloebet in reinen Halbierungen bis auf Vo« ober junädift in 4 ©ran, bie bis auf Vi« fortgefetn halbiert werben. SaS .U. ift nid)t überall gteid) fd)toer; am oerbreitetften finb baS hollänb. Sutoelentarat (früher aud) imSönig= reid) Saufen geiettlidi) = 20,589-t, oai euglifdie = »0, ■ i . ba; tianibfifdie = 20,5500, baS preuf5ifd)e 20,5587 unb ba§ bfterreidnfdie = 20,6ios cg. Sei bem franj. ^umeleugem'uht bilben 14-4.«. eineUnje (once). Seit 1872 foll in ganj Seutfchtanb unb Hitücl, tit man unter fl BermiSt, Hni) unter G aufäufuc^en. ftarateijiu — Äavatuancn 131 feit 187G in ßfterreid) = Ungarn baS allgemeine metrifdjc ©ewidjt gefefelid) au* guroelengewidjt fein, wie bieg feit 1821 in ben Sticberlaubcn ber A-all fein foll, toäbrenb man fid) tbatfäcblid) immer noch bes fi. bebient. Sluf ben üKoluffen ift baS 5>tamanten=Äatat = Vssoo beS alten hollänb. 2row pfunbeS = 19,G867 cg. (S. ©ran.) ftftrntcgin, ©ebirgSlanbfdjaft in Snneraflen, im Gbauat Sudjara, jwifdien ben Sübabbängen t«er ©eraffeban: unb ber ötffatfette unb bem Sbale beS .uifil fu, bilbet eine fdnnalc 3<>ne lieben 93erg= lanbeS, in bem baS Jbal beS fiifilfu • -urdiab, eine-? weitet abwärts 2Bad)fd) genannten SlebenfluffeS beS 3lmu = batia, nacb SBSSB. binabjiebt. Qu beiben Seiten erbeben fidj ©neiS=, ©tantfc unb Sd)iefer= gebirge, im 91. ber noch jum Sbian=fdjan geberige M'öffu mit 6000 m, im S. ber Suptfd)e! mit 6700 m vWhe, [euerer bereits ein Seil beS Sßamir. S9eibe Metten ftnb ftar! cergletfdjert. Set Soben ift im Sbale großenteils Steppe, an ben ©ebirgSbängen ©cbirgSmeibe unb Sdiuttlanb, eignet fidj gut jur ißiebjudit, aber wenig jum älcf erbau, boeb Wirb SDeijen, wenig ©erfte, 9Kai§, ©irfe, Sabal, &anf, Siuerne, äMonen unb Saumwolle fowie gutes Dbft gebaut Sie S3e»öltetung (100000 Köpfe) beftebt au§ ftabtbeiBobnenbcu Sabfdjit unb uomabifieren= ben Kirgifen unb USbefen. Ser ©auptort ift ©arm ober ©arm am Kifil-fu. Sefannt würbe baS Sanb befonberS burd) bie Seifen Bon Cfchanin (1878) unb St. Kegel (1881— S3). ftarathcoböru, Söeyanbet, bei ben Surfen 2lleyanber s^afd)a fi., oSmau. Staatsmann unb ©elebrter, tnSbcfonberc öcllenift, geb. 20.3uli 1833 Sit Sonftauttnopel auS einer bafelbft Weit öetbreite= ten fanariotifeben gamilie, ftubierte in Seutfdilanb unb trat im türf. StaatSbienft in ba§ ÜBureäu ber überfeßungen ein. Seine rafd)e Barriere cerbanfte et ber ©unft beS nacbmaligen ©roßieefirS SafDet ^afdja, bem er wäbrcnb ber fionftantinopeter ,tton= fetenj (Sc.?. 1876 unb Jan. 1877) fowie bei 3lbfdiluß beS 5|$räliminarfriebenS oou Sau Stefano 1878 als Dertrauter Dlat jut Seite ftanb. fcafoet fetzte audi bie Ernennung fi.S unter bem Stauten Slleranber Safd)a jum ^nbaber beS nie jiwor einem Ebriften ansetttaut geWefenen Soften* beS SbefS beS Slu§= Wattigen SlmteS burd). Sluf bem berliner Kon= gtefj 1878 oertrat fi. bie fßforte als delegierter unb untetjeidjnete bie Scblußafte beS Vertrages Born 13. 3uli 1878. 9iad) bem JRüdtritt feines ©önnerS, G'nbe 1878, lebte fi. als ©elebrter in fionftantinopel. Slm 30. DJtai 1885 würbe er 3um AÜrften Bon SamoS ernannt. ftatatierungcii, f. ©olblegterungen. Mnratigtcit beS ©olbeS, f. gern. ftnratfcrirti , ©ebirgSgegenb am 9iorbabbang beS GlbruS unb feiner SluSläufer, im Oberlauf bes fiuban unb beffen SufluffeS, ber Seberba, gebort jum Kreis SBatalpafdjinSl beS ruffifdjen tautäf. 'fiuban- gebieteS. Sie ift betinibut Bon bcn.Haratfcbaicrn, einem türf. SßolfSftamm Bon etwa 20000 fiöpfen, wabrfdicinlid) utm nogaifdjen 3f etge geberig. ©ie= felben folleu auS ber krim ftammen ober 9iacbfom= inen ber tatar. Morbeu fein, bie einft au ber Äuma nomabifierten unb bie jetu in SHuinen liegeube Stabt SKabfdjari befafjen. Jlnrntidietu. 1) Srci§ im Weftl. Seil beS ruff. ©ouDerncmcntS Drei, bat 3599,9 qkm, 117 493 G., $ferbejud)t, Judifabrifation ; Wiabb unb Ölmübleu. — 2) SreiSftabt im SreiS fi., 90 km weftttd) »on Drei, in 256 m .sSobe, am Suefbct unb an ber Gifen= babn C retSBitebSf, bat (1892) 16 197 (J., 10 fiirdben, ein 35rogt)mnafium , Scbrerfcminar ; Ölmüblen , Sanfbredjen, S5?ad)S= unb Salgfieberei, öanbet mit ©etteibe, öanf, ^ladic-, Seinöl. «iii-atfrln, engl. Sara du, ßurracbee, be= teftigteSeeftabtinberinbobrit.HidfibentfdmftJiom- bat;unbSauptottbeSS)iftriftSH.b'et®imfton©inb^, mit flotri auf bem redeten SnbuSufet unb toeiter mit 3attar, SBbaWalput, Sülultan, i'abaur, "lUfdiawar unb über Sdjifapur mit Sanbabar in 33clutfduitau burd) ßifenbabn, burd) regelmäßige Samviicbiffabrt mit JJlaSfat, 33cmban u. f. w., fowie burd) ein Selc= gtap^enfabel im 3lnfd)lufj an ben inboeurop. Über= lanbtelegrapbenmit SaSra oerbunben, bat (1891) mit bem fiantonnement 105199 (nur 42713 mcibl.) G'., barunter 1 1503 öinbu, 52957 ÜBtobammebanet unb 598G Cbriften. Sie 3""abme gegen 1881 betragt 31 G39 Seelen. Sereigentlidje&afenplaöfitamari liegt 7,5 km im S. an einer 9KeereSbud)t. Ser ßafen wirb burdi baS gort ÜKanora gefdiüut unb ift ber gröfjte unb fidierfte an ber fiüfte jwifdieu 99ombap unb ber SBeftgrenje. SBei fiiamati befin ben fid) bie Sifenbabnftation, baS 3ollbau§, große Warenlager unb einige Seemagajine jur silu«befje= rung ber anlaufenbeu Sampfet. Ginc 2 km lange Straße fübrt in norböftl. JKiditung nad? bem engl. Sager. §ier befinben fid) bie iKegicrungSgebäube, baZ SWufeum, eine Sibliotbef, baS Strfenal, bie ffafernen, bie Saraden für bie Sipabi, eine prot. fiitd)e, beten bober Surm (neben bem Scuebtturm auf ber 3)Janora:Spihe) §ugleid) ben Sd)ifjen als aBabrseidjen bient. Sie ®urcbfcbnittstemperatur ift 29° C. Sic Sommerbihe (35, feiten 38° C.) wirb burd) SeeWinbe gemilbett, unb im gan.ien gilt ba§ filima für gefunb, obgteid) gieber unb Soveu= terie Borlommen. Sie (Snglänbet luiben baber als ©efunbbeitSftation auf bbberm SKeeteSufet bie So= lonie Slifton angelegt. 3m 3!oBember Eommen .Karawanen Bon ÜUctran, ftelat unb anbern Seilen S8elutfd)tftanS , fowie aus" Slfgbaniftau , befonberS auS Kanbabar an. ,'tarmil (türf.), f. fiatöfoL MnrniifdK (Carassius vulgaris Miss.), Süj?= wafferfifd) auS ber gamüie ber Karpfen (f. b.), ber in Siotbeutopa einbeimifel), 15 — 30 cm lang unb bunfelolioengrün ift, mit bobem, ftarf gefrümmtem ;)Uiden, abgeftujiter Sdjwanjflofje unb geraber Seitenlinie unb ohne SBattfäben. Sie S. ift außer= orbentlid) Bariabel, bie Seid)faraufd)e wirb j. 33. unter befonberm Statuen als ©icbel (Carassius gibelio Miss.) abgetrennt. Sic baftarbiert leiebt mit bem Karpfen; biefe SSaftarbfarpfen oberfiarpf= faraufeben (Cyprinus Kollarii Heck.) bilben jaliU reid)e Übergänge jmifeben Karpfen unb fi. ftarauclle, Jt'ra welle, firaweel e (fpan. cara- bela), im 15. unb 16. 3>afyrb. Sdjiffe, beren äußere SJSlatuen nid)t, wie bteS früher allgemein gebräud)= lid) war, übereinanber griffen, fonbern mit ibten Kauten ftumpf gefleneinanber fließen, fobaß bie Seiten be§ SdjiffS eine glatte glädic bilbeten. Siefe Sauart, bei ber bie entftebenben Dtäbte fal= fatert (f. Kalfatern) würben, madite bie Sdjiffe fieber gegen SedEwerben im Seegang, fi. waren bie Sdjiffe be§ EotumbuS, Gaboto, SaSco ba ©ama unb ber übrigen Seefahrer jener 3«it. Qu granfreid) beißt nod) jet?t eine 3lrt gifdjerfabtjeuge K. Jlrtroluaiieu (bou bem perf. kervan), bie großen Sieifcgefcllfcbaften uorjüglid) bou fiaufleuten in Stttitet, bie man unter S Derinigt, finb unter 6 oufäit[itcf)eu. 134 .sfaniiuaitcnfjanbcl — ttar&onmbiim SDtittefe unb SBorberafien unb in älfrila, bie fu&8u gegenseitiger öilfefeiftung Dereinigen unb &anbeu5= aefcbätte ober Silgcriahrten 311m 3metfe haben. (Eine folcbe ©efeUfcbatt führt oft mehr all 1000 .Hantele mit fid\ (Sine .Hameltaratvane vcrani'chanlicbt sie iofel: ffamete, ,\ig. 1. Sie berübmteften .H. jtnb Die idbrli* au§ ilfrifa unb Serien nacb ürteHa ab= gebenben; jene iammelt fieb in ffairo , biete in S)a= mastul. S)ie leitete ftebt unter beut befonbero Schuhe be§ türf. Sultane. 2er 2(nfübrer ber illetfa- .Haraivane, bie ton einer bewaffneten Sebcdung ge= leitet mirb, beif;t (S m i r e l ■■ bat 1 b f d) , b. i. 2lnfübrer ber Salliabrt. >>anboisfaraivanen mahlen au§ ihrer iliitte einen 2Infübrer, ber Äarüan = 93afcbt ge= nannt roirb. (S. auch ffaramanenlianbcl.i Jiaratuancnbanbcl, biejenige 2lrt be§ öan= bell, bei welcher bie Don ben ffaufleuten felbft organifierte Seförberung ber ©üter vermittelt .Haratvanen (f. b.) jtattfmbet Seit uralter 3eit unb am meijten verbreitet ift ber ff. im Crient, reo ber internationale Üanbbanbel in bem ffamel ein für bie S)urd)fd)teitung ber Steppen unb Suiten ge= eignetet Transportmittel befifet unb bie ,'öiinbler wegen ber Unficberbeit bei SSBege! genötigt finb, fid? 5u SReifegefellfcbaftcn üifammenjufüMieflen. SBeitet bebingen jene Scrhältniiie, bafe ber ff. auf be= itimmte Straften mit geeigneten :Hubepläh,eniCafcu, Srunnen, ffararoanferaien, f. b.) ficb befdjräntt (ffaramanenftraficn), au bereu .Hnotenpunften üd) ein lebhafter 3n)tfdjenbanbel iii cntmideln pflegt. ^nfolgebeffen jcigt bie örtliche [Ricbtung bei ff. im Laufe ber 3*it mir geringe SBeränberungen, unb bie 2lnbabnung neuer Sanbellverbinbungcn ift nur in befdjränftem ÜJtafie burebfübrbar. Sa ber ff. bebeutenbe Jranlportfeftcn Pcrurfad)t, fo ift er nur für ben Sertrieb von 2Sarcugattuugen geeignet, bie im Sergleicb ;um ©eroidjt einen lieben 9Bert befitjen, g. 33. bei Sbeel (ffararoanentbee). Slufjer in 2lfien unb Stfrtfa finbet er ficb auch in älmerifa unb reu Svlarlänbem. 2Bo bie geegr. Serbältniffe bal ffamel all Transportmittel gusfcblieficn, mirb bal: ielbe bureb 5J$ferb , §unb , SRenntier ober aud) ben llJenfcben (Tnigcrtaraivaucu) erfefet 3n frühem 3citen bot neben bem Secbanbel hauptiiicblicb ber .H. bie SteglitMeit, bie ffenntnil ber 3uftänbe frem= ber Söller ;u Oermitteln; er hat baburdi jur gör= berung ber ffultur mefentlidi beigetragen. 9teuer= bingl hat ber ff. im Orient teils infolge bei bort ftagnierenben Sölterlebens überhaupt, teils tvegen bei auch im Orient fidi mehr unb mehr verbreitern ben moberuen Sertebrsmeieus pou feiner frühem Sebeutung piel »erloren. übrigens ift tväbrenb bei 2tltertum! unb ÜRittelalterl audi im Sccvcrfebr bas Softem bei ff. jut ©eltung gelangt, inbem bie ffaufleute ihre Schiffe jur beffern SBerteibigung gegen Seeräuber ju gemeinsamen [Jabrten (2lbmiral= iebaften, f. b.) pcreinigteu. — Sgl. ffarl 3lnbree, (S5eograpbiebeiaBeltb,anbels,Sb.l.iL'.-JluH.,Stuttg. 1877), unb bie unter «öanbcl» angegebene Sitteratur. «iaraniancnftraftcit, Juirniuaneiuliee, f. ffa= ramanenbanbel. ftnrntuautcii, f. Dftalpen. ftarntuaiticraieu (b. i. Maramanenbdufer), im Orient bie in Stabten, an ben Sanbftrafjen unr in unangebauten ©egenben als Dbbad) für bie sJfteifenben angelegten grofjen öffentlidien ©ebäube. 5ie finb jum icil pracptüoU erbaut, enthalten aber lein Hausgerät, baber ber :lleifenbc SBett unb Jcppicb foteie Lebensmittel für fid) unb feine üerc mit= Ütvtifcl, bie man unter fi Bei- bringen mufr, nur SBajfer pflegt er ;u fiitben, bal oft mit betrddnlid\-H .Höften weit hergeleitet ift. Steift tvfteben bie ff. aus einem ineredigen öofe, ber pon einer Soppelretbe leerer .Hammern umgeben ift unb in ber Iliitte einen ©rannen eiujcbliefjt. 3n ber Anlage ift oft auf bie SBtöglicbteit ber Sertei- bigung ber Jufaffen gegen räuberifdjen Überfall Utüdfubt genommen. Eigentlicbe .H. Rnben ficb "ur noeb in Serfien; bodi nehmen fie auch bort mit ber yerftellung befferer Strafjen immer mehr ab. ftaranjclotu, Sßetfo ($eter), bulgar. StaotS= mann, geb. 1840, ftubierte in ÜKoltau ©efdbicbte unb gurilprubenj, irirEte als i'ebrer an Stoltauet Sebranftalten unb lehrte erft nacb, -2o fahren mit ben raff. Gruppen ins SSaterlanb jurücl. 2ortbetlei= bete er 1878 ben Soften eines SicegouPerneurl von SBibbin, mar 1879 Sicepräfibent ber tonftituieren= ben 3cational»erfammlung von Sirnosa unb einer ber ©rünber unb Jübrer ber liberalen Sartei. 188) > mürbe er im iliiniftenum ; lauf 010 /\inair,minifter, feit S>ejemberfetbft3)linifterpräribent.9cacbbem6taot§i jtreieb be§ dürften älleranber (f. ^Bulgarien, Sb. 3, 5. 723) begab er fid) 1881 nacb Cftrumelien, mar- in SbüiPPopel ©omnafiallebrer, fpäter Sürger= meifter, teljrte aber nacb ber SBieberberfteDung ber Serfaffung 1883 in bas mirjtentum jiirütf , fnhrte bie Cppontiou gegen gantomä .Hompromifepolitif unb mar guli 1884 bis i'lug. 188G abcrmall ü)ti= nifterpräfibent, inber3eit beroftrumel. Dieoolution unb bei iah. bulgar. Kriege!. 3)er Sturj bei %\ix= ften älteranber rif, ihn mit fi*; obmobl ihn äßer* anberbei feiner Iftbantung (7. Sept. 1886) »um SÖlitglieb ber SRegentfcbaft ernanute, murbc er balb Bon feinen ©egnern jutn SRüdtritt genoungen unb obne Seii'eife cos >>o*berratl mieberbolt oerhaftet unb mteber cntlaffen. Dcacb ber 3BabI bes dürften gerbinanb (7. 3uti 1887) verlor er feinen ßinflufj, blieb aber in Sofia all einer ber beroorragenbften Sertreter ber £ppofition. SRaaj ber isrmorbimg bei jjinanjtninifterä Scltfcbem (1891) mürbe er aber= mall verhaftet unb im 3uli 1892 tvegen 2ci(nabme an einer SerfAmörung ju fünfjähriger 6efängni!= ftrafe verurteilt. [geflochtene Seitfdje. ftarbatidK Itürf.), ftarfe, au! lebernen Giemen Jinrbitt, ejeeb. Chabofovice, ©tabt in ber öfterr. iH^irtshauptmannfdiajtSluffig in ScMuneu, an ber 2luifig = 2cpiiöcr Sahn, Siö eines 'iV-;:rfsgcridns (163,io qkm, ■Ji^lC, beutfebe Q.), hat (1890) 4656 beutfeie ti. , Soft, Telegraph; reiebe 39raunfoblen= iverte,.Hnopjfahriten, cined'em.Srobuttenninb ,«■»= ivareujabrit, l' .Hinbertvagenfabrifen unb 2 ^ampf-- muhlen. gn ber 'Jiähe bei bem Torfe Sriften ein Sentmal ber bei Mulm 1813 gefallenen raff. .Hrieger. Earboib, eine vom Sngfänber ff. öebgeä er= funbenc üompofition, bie aus einer bvbrauiifdi ge= pref;ten unb hart gebrannten i'cifdnmg von Wrapbit unb rpedftein befteht; fie eignet ficb nt Vagerf*alen für Seilen unb luadu-n eine Scbmierang unnötig. ftarbol . . ., f. (f arbol ftarbon . . ., f. liarbou flarbonaben (frj.), gebratene öammel-, ffalbs= unb SdnveinlrippdH'n. JTnrbotunbunt, ein neue! vorjüglicbes Scbleif» material, beftebt au! einer Serbinbung von ffoblen-- ftoff mit Sittcium , bie fi* hübet , roenn burd) ein indverige! ©emenge von Sanb unb .Hot! unb ivenig ffotfefalj unb Sägefpdncn ein ftarler Secbfclftrom binburdigeleitet mirb. 2a! Sßräsarat, tvelcbe! ber Glettriter 2lcberon jucrftbargeftellt bat, bilbet fd)im= miBt, finb unter 6 ouf3u[utfjcn. Savbnnfel — Sarbamomcn 135 mcrnbc Krpftaüc, bie bejüglid) bcr .sparte bcm Sia= manten am näcbften flehen. 6» erregte auf bcr 3Belt= auSftellung in Ehicago baS Sntereffe bcr #ad>leute. äiirbunfcl (pom tat carbunculus, Heine Kohle) ober Karfuntel, alte Sejeid&nung beä roten cbleu ©ranatä. Jjm SIFlittelalter oerftanb man unter fi. einen fabelhaften, feuerroten, wie ©olb glänjcnbcn, na= mentlicb in ber Suntelheit bell leuchtenben Stein, ben nach ber Sage bie 3eiitge in ibv'.'iejt legen unb ber unter anberm bie (tigenfdjaft haben foll, ben, ber ihn bei fid) trägt, unfidjtbar ju machen, Später würbe ber^iameK. and) für ben Stubin angewenbet. 3n ber SRebijin hei|t K. ober 33ranbfd)Wär (Carbunculus, Anthrax) eine umfdjriebene @nt= iünbuna beS Unterbautjellgemebeä (f. Saut, $Sb. 8, S. 901b fg.), wobei jebod) ba§ 3eugcwcbc nid)t eiterig jerfällt, Wie beim Slbfcefc (f. b.), fonbem in gerinjerm ober gröfserm Umfang branbig wirb. Sie K., bie fid) pom g-urunfel (f. b.) bauptfäcbiich biird) bie tiefer greifenbe branbige »jerftorung ber Maut unb burd) ihre Steigung, fid) in bie gläche auszubreiten, unterfdjeiben, tonnen auf ber gangen ©aut auftreten, ihr ©auptfit; aber ift in bcr berben 3tücfen= unb iiarfenbaut. ÜJtit SSortiebe werben ältere fotoie burd) firanfbeiten gefdjwädjte unb erfdmpfte iJerfonen oon K. befallen; im Sommer unb %ndy- \al)x finb furbunfulöfc Gntji'mbungcn häufiger als im ©erbft unb äBinter. Qucx)t entftebt beim K. ein fdjmerjbafteS Knötd)cn, baS rafd) unter giebcr= erfdicinungen an Umfang wäd)ft (bis jur (Srbfsc eine« ©anbtellerS unb barüber), wäfyrenb bie bc= bedenbe ©aut eine bunfelrote bis blaue ,}ärbung annimmt unb fid) fnotig perbteft unb brennenb beif; anfülilt. 9Iad) meferern Jagen erweicht ber barte Knoten unb bridit an mebrern Stellen auf, tooburet) bie ©aut fiebartig burd)lbd)crt unb ba§ unter ihr liegenbe branbig abgeftovbene SeUgewebe in ber Jorm öon gelbgrauen, übelriecbenbcn Sßfropfen er= fcheint. Srjt nach betn 2lbftof;cn biefer §eUgewebä= pfropfen Iniben fid) in bem jurücfbteibenben @e= fd)roür gefunbe gteifcb wärmen, toeldje allmähtid) ben ©ubftanäueriuft auffüllen unb barauf bie Über= häutung bewirten, ©er fi. ift immer mit jiemlich ferneren 2lllgcmcinerfd)einungcn (gieber 'bis .w 40 I '. unb barüber, 2(ppctitlofigfeit, Scblaflofigteit, fcblicfslid) grof;e Ermattung unb Entträftung) oer= bunben. Surd) ibre grofje Sdimeribajttgtcit unb ibre 3abl tonnen bie $. fehr laftig, burd) ihre ©röjse, mel)r uod) burd) ihren «in in ber SRacjjbarfcbaft ebler Organe (3. 33. im Starten, an ben Sippen) gc= fäbrlid) werben. Urfadje mag in Dielen gäüen un= genügenbe ©autöflege unb mangelhafte Ernährung fein; at§ eigentliche Erreger bat mau bie gemöl)n= lidjen Giterfotfen, inSbefonbere Streptococcus unb Staphylococcuspyogenes(f.Eiter,33b.5,S.95Sbfg.), erfannt, weld)c burd) bie 3lu3führung§gänge ber Brufen in bie ©aut einwanbern unb l)ier bie eigen- tümliche farbunhtlöfe Gntjünbung erregen tonnen. Sie SSebanbtung beftebt beim K. in frübgeitigen tiefen fireusfchnitten ber ©aut, burd) weld)e bie heftigen Schmerlen am fdmeUftcn befeitiat werben, fowie in warmen Umfchjägen mit bünnen «ublimat= löfuugen ober fiamiüentbee, um bie Eiterung fowie bieSoöftofjiing beä branbigen ^ellgewcb-Spfropfcä ;,u befdjleunigen. Sie übrige Scbanblung ift bie be» gewöbnlidjen ©cfdjwür». SBefentlid) oerfebieben oon bem gemöbnlid)en ober gutartigen fi. ift ber bösartige H. ober Utiljbranbtarbunf et (Carbunculus conta- Slttilel, bie man unter St nenn giosus, Pustula maligna), bcr nadi ber Ülnftedung mit SDliljbranb an ben Stellen auftritt, an wetdjen baZ SWiljbranbgift in bie ©aut gelangte, unb fid) als ein fd)mufetg=fcb.Waräroter, in bcr OJtitte per= fd)orfcnbcr, ring» pon einem weiten blauroten ©ofe umgebener Knoten oon mehr ober miuber großem Umfange barftcllt. SMefer R. enthält bie ben 3Jtu> branb (f. b.) perurfadjenben $ilje (Bacillen) unb ift uubebingt töblid), wenn er nid)t jeitig burd) energijdje SÜlittel (Ültcffer, Öfemittel unb ©lü^eWen) grüublid) mit feiner Umgebung jerftört mirb. S)ie= fem ft\ älutlid) ift bie S(5eftbeule. (c. Sßeft.) Jlardjc&OH, gried). 9iame für Karthago (f. b.). JtavrI)Cinifd), afjpr. Qarqarniscb, ägppt. Qar- qameseba, ©auptftabt be§ iHcicfjö ber ©etttitcr in oprieu, am wcftl. Ufer beS Guphrat, pon M. Smith 1876 in ben Stuinen pon 2)fd)cräbi§ wieberent= bedt. Sic etabt wirb febon pon Jeglattpbalafarl. erwähnt, pou Salmanafarll. erobert unb oon car= gon IL ju 2lffpricn gejchlagen (717 0. Ehr.; pgl. 3ef.J0). U. ift befoubcrS befannt geworben burd) Sic £d)lad)t G01 P. Ehr., in ber bcr babplon. König •Kebufabnejar II. ben ägppt. König Tced)o n., Sol)n "$fammetid)» I., befiegte. Hnrcjnii (aud) Karbfeag), etabt mit georbne= tem Slagiftrat im ungar. Komitat Sajpgien^E'roiV himanicn=cjoInof, an bcr Sinie Sjolnof=©ro|war= bein ber Ungar. Staatwbabnen, Sit; eines tönigl. ©eritt)t§bof§, bat (18901 10 18 meift tath. unb reform. maggar. G. (629 QSracliteu), $oft, -Telegraph, ein ref ornt. 9icalgpmnafium unb in ber fruchtbaren Um= gebung großartigen SBletonenbau. 3jn ben natjeu Sümpfen werben Diele Sdnlbttöten gefangen. Marbnntuntcn, bie KapfelfnUbtc Derfajiebener, ;u ben ©attungen Elettaria unb Amomum, Familie bcr 3ingiberacecn , gehörenben 2(rteu, bie in Dft= iubieu (.'Jialabar, Eod)incb,ina), auf Eeplon, 3aba unb Sumatra einheimifd) finb unb bort aud) futti: piert werben. 3n °e't euroip. ©anbei gelangen nur Jlcalabar: unb Eeplontärbamomen. S) ie SDJ a l a b a r = tarbamonien [tammen Pon Elettaria cardamo- muiQ White et Maton (f. Safel: Scitamineen, 5ig. 2), finb 8— 13 mm lang, ftumpf = breif antig, taljl, braungelblid) ober mehr Weifuid) unb ftart längsftrcifig. Sic barin befinblidjen Samen finb 2 mm lang, rötlid)= ober gelblid)braun, edig, fehr uneben unb gefurd)t = run3lig unb befiljen einen fel)r angenel)m:aromatifd)cn, tampferartigen ©e= rud) unb einen fcl)r ftarten unb feuriggenuirjbaften ©cfdjmad. SGerpaaung in Kifteu mit Statten um= hüllt ju 50 kg Jubatt. Sie langen ober ceplont = feben K., bie Pon Elettaria major Sm. berfommen, finb gröfser, 2,5 — 7 cm laug, ftumppbrciedig, hlaf;= bräuiilid) ober gclhlidigrau unb ftar! gerippt. Alue Samen finb unter allen Sorten am meiften gelblich* braun, übrigens ooal, edig, ftart runzlig unb pon weniger angenehmem, aber triftig feharfem ©crud) unb ©efdimad. 2luf;crbem fennt man: 1) bie run = ben K., faft fugelig=eirunb unb etwa fo grof; wie asotiellirfdicn; 2)biemittleruK.,9JcabagaStar = tarbamomen, bie 2 — 2,c cm lang finb unb an ben Kanten bie iReftc eincS häutigen jRanbeS tra= gen; 3) bie großen K., tolbenförmig, 4 cm lang unb taum ntertlid) breitantig; 4) bie bcugali = feben ober aud) 9iepaltarbamomcn, ruubltd)= eiförmig, 2,c — 3 cm lang, oben mit 7—13 feften, furjen glügeln befcHt unb 2 mm lange, runblid)= edige Samen entbaltcnb. Sie Strtcn, bie biefe corten erzeugen, finb bis jebt noch, nicht fidjer bc= ;6t, finb unter 6 aufjiifucfjfn. 136 Äavbamomöf — Äavbinal fannt. Sie Samen alter Sotten entfalten als &auptbeftanbtet( ein dtherijd'ej ßl (f. .Harbamom= Bt), ba§ reu ©erud» unb ben ©efdjmad bewirft, fotoie ein fettes Öl. R. gehören ,;u ton ftarf reigeif ben. crbiKeubcu, magenftdrfenben ©eioürjen unb tt>erben in ber fieiltunbe, in ber Siqueurfabrifation unb in manchen ©egenben aud) als Genuin für Speifen gebraucht öauptmärfte für R. jinb Som* bat), 2onbon, vamburg unb Jlmftcrbam. Sßomban führt jdbrltd> gegen 10ÖOOO kg auS. CEetiton-:- Äu§= fuhr betrug 1888 89 301700 engt Sßfunb, Tcutui- lanbS einfuhr (1892) 362 Stoppelcentner. Satbamomöl, ba§ fi$erifqe öl ber Anid'te Den Elettaria cardamomum White et Maton (f. Sarba= momen); e§ in bünnfiüffig, bellgelb, Don 0,s9t fpec ©eioidjt bei 20° C, befiftt febr aromatifdien ®e= rueb unb ©efdjmad unb bient at§ Qu\a% für fe'ne ßiqueure unb jur öerftellung Don ®etDürjertraft= tompofttioneu. 3)a§ Silogramm toftet 135 — 150 3R. Rarsätf che (Dem lat. Carduus, S)iftel), eine älrt Striegel, bie auä ben Jntd'tfepfen ber Sorben; ober Sarbätfdjenbiftet (f . Dipsacus) bergeftellt wirb; eine Jrahtbürfte, überbauet eine fteife, fdmrfe Surfte, mittele- bereu bie öaare ber Sßferbe unb bes 9iinb= Dieb» gereinigt Werben ; aufeerbem ift S. gleid)bebeu= tenb mit Rarbe (f. b.); baber Satbätfdjen ober Sarbieten fooicl rote Stauen ober Stempeln, Umorbnen ber ©efpinftfafern in ber Spinnerei mittels ter Sarben in foldjet 'Jlrt, bat; ein fvlor ;u ftanbe fommt, in welchem bie jvafem gleichmäßig »erteilt jtnb. Sarbätfdienbiftcl, f. Dipsacus. Rarbe (doiu lat. Carduus, ©iftet), bie in ber Sudjfabtifation jum 'Kauben (f. Slpptetur, 58b. 1, S. 761 a nur 762b) beS gewallten ©eWebeS benutz ten iyrudjttöpfe bei Sarben= ober Rarbätfdjenbiftel (f. Dipsacusi; ferner cplinber= ober plattenförmige Sörper, bie mit bidjt nebeneinanbet üebenben Tic- taUbatcbon befegt finb unb gleichfalls in ber Oiaub= matäine fomie in ber .HruU= ober .Hrempelmaidnnc (f. Spinneret) ÜBetWenbung finben. ftar&ecle, f. Säbel 1 3. 2b). [Dipsacus. Starbcttbiftel, fooiel tote Sarbätfdjenbiftel, f. Jlarftcnpfianäcn, [o»iel wie S)ipfaceen (f. b.j. Sarbenrtommcl, foöiel loie Dtautitrommel, f. 2lppretur (23b. 1, 3. 762 b). ftarbta (grd)j, öerj, aueb ber beut §erjen nabe= liegenbe ÜDtagenmunb; Sarbiäfum, herjftärfen= beS Heilmittel (f. Stnaleptila). ftarbiälgic (grdj.), f. äRagenlrampf. Sarbiercn, f. Rarbätfdje. Jlarbinal (tat. cardinalis, Don cardo, b.i. Jbür angell, feit ßsibe beS 5. Jahrb. allgemeiner iitel für alle an einer beftimmten Strafe feft augeftell= ten ©eiftlidicn, feit bem 11. Jahrb. auf bie ben "l'apft an ben oerfd>iebenen Streben :KomS oertreten= ben unb ihn jugleirb berateitben23iid)öfe, SBreSbptet unb Jiafcneu befctjränft, iroui fdjon im 8. Jahrb. noeb fteben 23ifd)öfe ber Umgegenb oon :Kem tarnen. L'arft Jnneceir, 1\". gab ben R. ben SRang Bor ben 23ifd)öjen unb ben roten öut, SBonifariuS VilL ju älnfang be§ 1 1. ,\ahrh. ben ^ürftenmantel, *$aul Ü. 1464 ta-:- 3Sorred)i be§ loeinen Relterä mit roter Tede unb golbenen ,Sügeln, unb urban VIII. 1630 ben Sitel «Eminentissimii ((Jmiueiui. S)a§ Sa= i'elcr Äon;il Wollte nur 24 Ä. ernannt willen , iir ruS V. jebod) fegte ihre ,Sahl, nad) bem Sorbilbe ber iilteften in J-:-rael, auf 70 feft. Sie jerftiBen in brei Stauen: in 6Sarbinatbifd)8fe(»wiDftia,?ßorto, Hrtitel, ^ie• man unter S oerm Sabina, Sßalefttina, graicati unb ällbano), in 50 Satbinalptegbptet unb 14 Satbinalbialonen, meldie beiben lefetern Slaffen ihre Jitel nadi ben s15jarr= unb Stiftöfitdjen unb Den ben SapeQen in iKom führen. Ter Sintert, ben ba§ Sarbinalfolte» gium, b. b. bie ©efamtbeit ber in SRom antoefen: ben S., am Sirebenregiment nimmt, beftebt in bem ihm Don 9Hfolau§ EL 1059 oerliehenen 9ted)te ber ^apftirahl unb in einer beratenden 2hätig= feit bei allen lüiduigen ätngelegenbeiten (causae majores) in ben Sonfiftorien (f. b.l, foroie in einem mehr felhftänbigen ßinflufe auf bie Eird)lid)e SSetloaltung buraj Seitung ber päpftL ©eridjt§b,öfe unb aSertDaItung§iollegien unb burd) bieSongrega= tionen (f. b.l. Sie toieptigften roelttidjen fimter ber S., bie aud? nadi bem Slufb&ren beS Sird)enftaate§ beiteben blieben, finb bie bes SarbinalftaatS= felretärg (2)iini[ter bes äugtoärttgen), bem feit 1833 ein SarbinalftaatSfetretär für baB Snnere jur Seite ftebt, bc-3 Satbinallämmererö (Camer- lengo [f. b.], ^inangminifter), beä Sarbinalsice» tan,Uers(2eiterberpäp|tl..HanUeii unb beS Sar = binalDttare (StellDertreter beS $apfteä für ba* Sistum 9tom). Sie Ernennung ber ,H., bie gröfjten= teils Italiener finb, erfolgt bureb ben $apft ; au§luär= tige, auf Smpfefjlung tath. Aürfteu ernannte, beif;eu Jtronlarbinäle; ber ältefte Satbinalbifdjof, ber jugleidj Sifdjof Oon Dftia ift, ftebt an ber Spitse bcS Sarbinalfollegium-j unb tragt ben Uhreutitel Sarbinalbefan. Jen@emdbltenioirb ihveii-ahl bureb Überreichung bei SarbinalSbuteS befannt ge= maebt; bie tlinfübrung erfolgt unter ber Eeremonie be§ DJhmbfcbliefienä unbÖfjnenä, roorauj bie übev= gäbe bes Dunges erfolgt. Tk Rleibung ber .ft. beftebt fauficr bei Dtbenigeiftlidjen, bie bie gatbe ihrer Or= ben beibehalten) in einem (ihorrod mit tutjem ^\ix- purmantel unb in einem Säppdjen, barüber ber Jiar= binalc-hm if.b.i. gmSBappen führen fie unter bem Sarbinal§but nod' eine ©rafentrone; ihre 6tnlünfte beuchen fie anc- ihren Siebenämtern unb Sßfrünben. jiu h)eltlid)en Sftange fteben bie S. auf gleicher Stufe mit benfßrinjen aue regierenben Käufern. — i'gl. (Sriftofori, Storia dei Cardinali etc. (Diom 1888 fg.). — R. hiei; aud) ein Sefeblebabet ber SanbSrnedjte (f. b.). Jtnröinai, ©etränl, f. SMfdjof. StttMnal, SRame einer üln;ahi fiernbeifserfinfen (Coccoborus tiivaiiis. unb Cardinalis Bonap.) DOlt älmerita. %ckt Derftebt man barunter ootjugätoeife ben roten S. K'üccoborus virginianus L.) aus [Rorbamerita, oon Rernbeifsergröfse, fräftiger ©c= ftalt, mit grofjer fpiher Jolle, bidem, rotem SdMtabel unb fcbarladirotcm ©efteber bei fd)tDarjem ©efidjt. Terfelbe ift im SBogel^anbel jiemlid1 gemein. S)er beutfdje Siame H. umfafst auch nod1 anbere, bem roten S. foftematifd) ferner ftebenbe SSögel, fo bie grauen R. (Paxoaria Bonap.) oon Siibamerifa, mit roten Söpfen, fdnefergrauer Dber= unb toeifset Unterfeite, bie meiften gefebopft, eine Slrt runb= töpfig; befonberS beliebt au» biefer ©attung ftnb ber ©tautatbinal (Paroaria cucullata Midi.) unb ber J o min itaner tarbinal (Paroaria larvata Bodd.). ätud) einen ben Simmern juge-- bbrigeu SBogel bejeidjnet man als ©rünfarbinal (Gubernatrix cristatella Vieül.), ber oberfeitS bunfcl grünlidjgelb, an Dberlopf unb Sdjopf fdjmatj, unterfeitS lebhaft hellgelb unb gleichfalls m Sübamerila ^eimifd) ift. SlQe S. unb all Stuben: Dögel beliebt, als Sänger inbeffen mehr in ihrer iftt, finb unter (? aufjujitdieii. ilarbiitdbcfau — Staren 137 fieimat als bei unä gefchäkt. 3hr .frauptiuert liegt in ber 3üd)tbartett, bod) tarnt man fie ihrer S3öS= artigfeit wegen nicht in ber SJogetftube halten, fon= bern nur abgefonbert in geräumigen fiäfiflen- greife 10—12 1DJ. für baS ä'iänncben, 6—8 W. für baS SBeibdjcn; beim grünen K. ehnaS höher. Jlarbiitalbcfatt, f. Karbinal. Anrbiitalinfattt, Beiname bes fpan. sl>riu-,en gerbinanb (f. b.). [fiarbinat. Satbinalräntntcrcr, Aarbiitalfollcjtiunt, f. ftarbinaloültttciltiat, f. Poenitentiarius. Äarbtnal$ntl»cr, f.6binarinbe(93b.4,S.217b). ftarbiitalpuitftc, im allgemeinen .ftauptpuntte, f oioobl im eigentlichen Sinne, u>o eS fid) um Drien= tierung im [Räume, als im figürlidien , reo es fid) um bie ^Beantwortung einer hnffenfdjaftlicben große, ben SäetoeiS einer ^Behauptung u. f. lo. bcmbelt. ^m etftern Sinne nennt man K. BorjugStBeife bie Bier ÖimmelSgegenben (f. b.). Aarbinalctyut, ein flacher runberfiut »on roter garbe mit beiberfeits abbängenbeu, je 15 Ouaften 3äblcnben perfdjlungeuen Sdinüren. (S. Karbinal unb Safel: Kronen II, gig. 49.) Aarbinalfraatäfcfrcräv, f. Karbinal. Aarbiitaltuflcitbeit, in ber (5'tbit bie'@runb= ober Jöaupttugenbcn, auf welche alle anbern fid) jurttetfübren [äffen. (3. Sugenb.) [ßarbinal. Aarbiitaliiiccrrttt*,lct, Aarbiitalöifar, f. fforbinnl3_c»t)Ien(lat.Cai-diuali;i),f.3ablmörter. Aarbioa.vaon (grd).), ein pon klaren erfunbe= ner 2(pparat jur grapbifd)en Jiufjeidinung ber§erä= beioegung (fiar b io g r äp b i e). Aarbiotbc (grd)., «öerjlinie»), eine Kurse inerter Drbnung. (S. nadjftebenbe gigur.) SSBenn man burd) ben SJhmft 0 eines HteifeS Ct eine ©ebne OP beS SreifeS jidht unb auf ihr bie Streife PQ. einem Surd): meffer gleidj macht, fo ift Q ein $unft ber K. K, bie burdi ben Kreis unb beffen ^untt 0 beftimmt ift. Sie K. ift eine befonbere 3lrt ber G'picptloiben (f. Eb= ftoibe). Sieentftebt, wenn ein Kreis, C, , auf einem jroeiteu, C, , Don gleicher ©röfee rollt; jeber 5Bunft bes roilenben .«reifes befebreibt bann eine K. Sie K. ift auch eine Trennlinie; ber ftrablenbe 5ßuntt ift aisbann auf ber Peripherie bes jurücttnerfenben Kreifes aiiätu nebmen. (S. Safei: Kurücn I, gig. 7.) AarbioUälmic (grd).), fierglloBfen. ftarbiopättiic (grd).), ßerjleiben. Aatbioplcajc (grd).), ßergläbmuTtg, ©erjfd)Iag. Aatbioftenoftä (grd).), öerjoerengung. Änrbttie* (grd).), &er;,ent3ünbung. Aatbttfa, öauptort ber (Jpardne K. im griedi. 9Tomo§ Sritata in ber obem (roeftt.) Ebene Sbeffa= lienS, ein aufblübenbeS Stabtdn'it an ber 53abn= linic 23olos = Kaiampafa, bat (1889) 6798, als ©e= tncinbe 13291 6'., meiff ©rtedjen, unb bebeutenben SJfcobuttenbanbet. Aarbo, öauptftabt t>on SÖaltiftan, f. Sfarbo. Aarbobcncbifrc (23enebitten traut), f. Aarbotte, f. fiarbti. [Cnicus. Äatbotff, SBuTjelm Bon, Parlamentarier, geb. S. San. 1828 311 Sfeuftrelife , ftubierte 1846—49 511 Sirtitel, bie man unter S Herrn .)>eibelberg, SBerlin unb .'öalle bie Kedjte, loar bis 1853 au ber :Uegierung in Stralfunb befd)dftigt, oerlief; bann ben StaatSbieuft unb übernahm ba§ SRittergut SJÖabnife bei Sernftabt im Kreis £ls, beffen ianbrat er 1884 luurbe. 3n ba« preufi. 3(bgeorbnetenl)auS 186G geroal)(t, trat er ber ton = feroatioen (fpäter ber frettonfersatioen) Jraftion bei. Sem 9teid)§tage gehört K. feit 18G8 als S5er= treter beS SBaMfeeifeS 2Bartenburg = ÖlS an. (5r ift Hiitglieb ber ;Heid)Spartei unb als geiuanbter 9leb= ner einer ber öauptoerteibiger ber Sd)U|jöUe, für bie er fdion 1875, oor beut Umfcbtoung ber 2Birt- fcbaftSpolitit, in ber SBrofdjllre «@egen ben Strom" (SBerlin) eingetreten irar, jugteid) ein eifriger SBer= fed)ter ber ©oppelwäbrung («Sie ©olbmäbrung», S9erl. 1890) unb ©cguer ber öanbelSoertrage. Anvof;nit, ungar. Stabt, f. ßarejag. Jtnrbiiriicii, f. Kurben. Äarbt), Karbone ober fpanifebe 2lrti= f d) 0 et c , Cyna ra cardunculus L-, eine auSbauernbe, in ben SÜlittelmeerlänbern beimifdie Kompofite (f. Cynara). ®er K. roirb erft nadi ä'iitte 9.1}ai auS= gefät. (5'r erforbert 311m ©ebeihen ein fehr nahr= pafteS (Srbreid) unb häufige unb reid)lid)e 33e= iuäfferung. Sie gefdiüiUeften Sorten fiub: ber K. r>on SourS (f. Safel: ©emüfe IV, g-ig. 12), ber fpanifebe K. ol)nc Stadjeln, bie bveitrippige $u»iS unb bie grof;e fieilianijdu' K. SSon ber 2trtifchocte unterfdieibet fiih ber K. bureb böbern SEBud)S (2 m hodi), Btel längere 33latter unb Heinere, fehr ftad)= lige, uugeuief.bare iilütenfopfdieu. Sarc, in Schieben Sotner, in ben Sßprenäen GirtuStbäler, Keffelboben beS 6od)gebirges, meift bicht unter ber 2Bafferfd)eibe ober bod) in t>m hohem teilen ber ©ebänge gelegen. ®er Sieben ber K. ift bedenartig flach, bie Umranbung fteii; fie öffnen fid) in ben meiften gälten mit einem jdnnalen, fd)lud)tenartigeu SluSgang in bie Sieje. Tic K. tommen nur in früher perglctfcberten ©e= bieten cor unb muffen bejüglid) ihrer (Jntftehung mit ber Shätigteit beS SifeS in urfäd)lid)e S8e= 3icl)ung gefefet roerben. ©äuftg enthält baS Kar tleineSeen, ober es ift roenigftenS fumpfig; nid)t fetten ift fein S3oben felfig, oft aber aud) mit üppi= gern @ras= unb KrautmuchS befhinben unb bient bann atS Stlprocibe. SaS SBort Kar fommt auch oft in 3ufammenfetumgeu Bor, befonberS in 9ia= men üon 93ergen, ©letfebern unb Sergteilen, mie Karioeubcl, ©emStartogel, 2ifd)tar u. a. ftarcaii, f. Karen. ' Äarcien, tammtoollenen 3eugen baburd) eine glatte Dberfläche geben, baf; mau bie öaare abf engt. Jl'nrcltcu, früher 9came einer 8anbfd)aft, bie ba§ füböftt. 3'inlanb, ben an ben i'abogafee grenjen= ben Seit beS ©ottüernementS Petersburg, einen grofsen Seil beS ©ouoeruements Dlonej nebft einem Seil be§ ©ouDerncmentS 3lrd\ingelst bis »ur fog. Kareltfchen (Korelifdien) Stifte beS SBeifsen ÜteerS umfafite. 3n biefem ©ebiet roobnten bie Karelier (f. ginnen). (SS bilbete lauge ein Streit; obiett 3roifd)en Sditoeben unb SRujjlanb. Sie nörbl. Seile (im ©ouoernemeut 3(rd)augclSt unb Dlonej) tarnen fdion oor 1>eter b. ©r. 311 Sufjtanb, ber füb= lid)e im grieben 31t Slpftab (1721), ber Sfteft 1809 mit ©efamt=ginlanb. Aaren (ältere Sdjreibungen Karean, Karin, birmanifebe Orthographie Ka=reng , fiamefifd) Ka = rieng), jlame eines biuterinb. 3Sol!S, fteldjeS in ben 93ergen in ber sJ(ähe von 2lta OBirma), ferner iüt, finb unter 6 oufjufuifjeit. 138 Äavensäeit — Sariben gtoifcben bem JVrawabi , bem Satuen unb bem 9Re= nam bis jut Rufte ßftbmuä öon firab) bin roobnt. 3brer Überlieferung jufolge finb fie au§ 5 üb dfina i,Vm nan) eingeivanbert (sieBeicbt im 4. ober h n. Uhr. i. &eute .ierfällt bieS frieblicbe aSoli in brei öauptftämme, lvelcbe fich einerfeit* burd) ihre befonbere Jrad)t, anbererfeitä aber aud) fprad)Kd) unterfd)eiben: bie Sgaw R., n»eijje Rj» nad1 ber bracht benannt; bie ?ß»oR. ober 2 alaing .«.; bie inrbai .«., boren tfauptframm bie .Haren ni ober treten R.» unb. Tic Stellung ber Sprache innerbalb ber hintertnb. Spradjgruppe ift nod) nidjt lieber ieftgefteüt. — 'ivil. Spearman, British Burmah Gazetteer (2 33be., Dtangun 1879—1880; bie @in= leitung aud) frangöfifdj oon £>armanb); SR. Smea= ton, The loyal K. of Burma (Sonb. 1886). Sprad)= lutea'! 3. Sffialbe, K. vernacular grammar rlliaul- inain 1861) ; berf.,TheAnglo-K.dictionary(9langun 1883); SBraoton, A primer of thePwo-K.lai (ebb. 1884). (S. SobitaoBlfer.) Sarcnsscit, f. SBartejeit. Sarcr, s8e»obner oon Rarien (f. b.). Sarcfftercn ifrt.1, fdjmeidjeln, liebfofen. Sarcte, fooiel reic Karrete, f. Carreta. Starcttc, f. Rarettfd)ilbfröte. Sarettfdiilbfröre tl5aretfd>ilbfröte, Che- lone imbricata L.), Rarette, bie bis 1 m lange, in allen äReeren ber £ropenjone häutige Seefd)ilb= trete , bie ba§ ed)te Sdjitbpatt liefert. Sie bat »ie alle Seefdjilbrröten platte, ruberartige grloffenfüfse, bie ebenfotoenig »ie ber Hopf unter ben fladjen, herdförmigen Eßanjer jurücfgejogen werben tonnen. 5)ie Sdjilber be§ Sßanjerä liegen auf bem »Rüden bacbjiegelförmig übereinanber unb fmb weit biefer unb fd)öner gefärbt ai-> bei ben anbem Strien. Solan fangt fie teils auf offener See mit Steljeu unb $jar= punen, teils auf bem Stranbe, mo fie ihre ß'ier in ben Saub legt, unb bdlt fie lebenbtg über glübenbe Noblen ober aud) eine 3eit lang in codjenbesä SBaffer, rooburd) bie platten be§ SdjilbpattS fid) IcSlöfen. Srne au§ge»a (f. b.) ttmrbe bie rem. geier oon bem ttoitiil ut ERicäa (325) pm allgemeinen Rirdjengefet; erboben. 3Jlan beiligte ben .«'. burd) itrengere-i- ,yaften unb [[Reiben aller Arbeit, burd) Jrauergefänge ftatt öomnen bei ber Siturgie, burd) Sdjroeigen'ber ©locfcn unb Crgeln, burdi fd)n>argen cdunuet ber Rird)en unb abnlid\'c-. I ie färb. Sircbe giebt feiner ,wier feinen eigentlid) feftlid)en Gba= rafter, toa§ uir Aolge bat, bajj er oon ben .Uatlnv liten nur als balber geiertag betrachtet unb bie SBerftagSarbeit an ibm nidn unterlagen mirb. Äarfunfcl, f. Sarbunfel. Äargabor, f. Kargo. ärtifet, bie man unter ft oermifft, fm!) unter ß nufjufucfjen. Kargo (engl, cargo; fpan. carga; ital. carico, carco), Saft, Labung, im Seewefen bie ScbiffS= labung, bie @efamtbeit ber auf einem Scbiff gela= benen ©üter. 3 ofern man, wie mobl gefdfiebt, unter R. aud) ein 35er§eid)niä biefer ©üter mit2lngabe ber Slbfenber, Smpffinger u. f. ro. uerftebt, ift R. fooiel »ie EBcamfeft (f. b.). Unter Rar gab ör(Rargabeur) ober Superfargo »erftebt mau einen 23eoollmdd)= tigten beSiBefradjterä ober Eigentümers, melcberbie 3dnffc-!abung in beifen auftrage nad) bem 3tbfaj5= bafen begleitet, um fie bier für 9ied)nung feineS äuf= traggeberS ju Perfaufen, aud) roobl aus bem (irlofe eine :Küetlabuug i:Ketoureni ;u befd)affen. 2ieöanb= hingen be§ Rargaborä, fcireit fie fidi auf feinen SBirrungSfreiS bejieben, perpflid)ten ben 2tuftrag= gebor. Emir mit beffen ®enet)migung barf er ©e= fibäfte für eigene SRecbnung ntaepen. Sie Sntfdjfc bigung beS RargaborS beftebt entmeber in feftem ©cbalt ober in prozentualer ^ßrootfion, ober in einem '..Huteil am ©etoinn, bdufig auch foroobl in bem einen wie bem anbem. ©et febr grojjer Vabung tommt lrcbl neben bem Rargabor nod) ein Untertargabor vor. S)a§ 3itftitut ber Rargaboren ift beutjutage oon geringer praEtifober ÜBebeutung. Xie Wn- fenbung von Rargaboren ift nur nod) bei folcbcn Unternehmungen üblid), burd) roeldje neue 'Jlbfatv gebiete erfdjloffen »erben icüen. Sa§ Teutfibe ÖanbelSgefefebud) erwähnt ben Rargabor nur gele= gentlid) ber Seftimmung, ban ber Scbaben, meleber burd) ein bem Rargabor in biefer feiner 6igenfd)aft uir Saft fallenbe-j i!erfcbulben entftebt, bei SBerfid)e= rung von ©ütern ober von imaginärem @e»inn von bem SSerfidjerer nid)t 51t erfefeen ift (Slrt.8254 beä 5anbel§gefe|ibud)e§). 5'1 ßoüanb mirb ber SdjiffSmafter Rargabor genannt, ber Rargabor in obigem Sinne ftetS Superfargo. Jlargopol. 1) ftreiä im füböftt. Seil beS ruff. ©ouvernementS Clonej, eben, nur im SB. mit ben Dlonesfdjen >>oben. bat 22503,8 ql:m (baoon665,i qkm Seen), 72670ß.; 3doggen=,ßafer=unb®erften= bau, Koblenbrennerei unb Jeerfieberei. — 2) Rrci-?^ ftabt im .HreiS H., oftfüböftlid) von 'lu'trofatvobSf, linfS am fduffbaven Dnegaflujs, 3 km nacb feinem 3luSflu6 aus bem Satfcbafee, bat (1892) 2630 (S., 'Boft, Jelegrapb, 19 .Hircben, ein 'Jionnentlofter; Rürfd)nerei, befonberS Bearbeitung von @id)börn= *enf eilen, glufjbafen. R. ift eine ber älteften ruff. '.'liifiebeiungeu im nörbl. SRufsIanb unb biente im 16. ^abrb. oft als SSerbannungSort. Jiaribcit, aueb Raralben (engt ©arib§ ober EaribbfeS) ober freie namentlich bei ben gran= jofen) ©alibi, uir .-V'it ber Sntbetfung SlmeritaS ber berrfebenbe Snbianerftamm auf ber 3lorbrufte beS fübamerif. AeftlanbeS, in ©uarana foroie auf ben Rleinen Slntillen. überlemere, teiltteife aud) bi» nad) ^orterito unb öaiti, hatten fie ficb nidit lauge vorber erft burd1 Eroberung verbreitet. Sie hatten bie bort fefsbaften Slrramaten getötet unb bereu SBeibei in ihre ilfitte aufgenommen, reobureb j»ei Sflebe»eifen unter ihnen entftanben »raren, nämtidj bie Spradje ber i'iänner, roelcbe mit ber Sprache ber .«. beS JeftlanbeS jufammenbängt, unb bie Sprache ber SBeiber, bie an baS 2lrra»a= tifd)c ficb anfdiliefct. Sie R. iraren ein gutge»ad)fc= neS, ftarteS unb triegerifdv-:- Boß, baä bemRanni= haliSmuS bulbigte. Stuf ben Rleinen Ülntillen, bie nad) ihnen oon ben altern ©eograpben auch häufig Raribifd)e3nfeln genannt »urben, jeigten fie ftcb auf Guabeloupc am ^arifcnfifd) — Äarifotur 139 mäcbtigften. Sie roibcrftanben bcn Guropäcrn lange 3eit fraft»oll, fobafi e£ ben JraiViofen erft L660 ge= lang, fie auf Dominica unb St. ÜBmcent jju bcfdiram fen. Dluf biefett beiben Snfelu bitbeten lief) au« bcn .vf. burd) 38etmifd)ung mit entlaufenen ober gcftohlc= nen Negern bie fog. Sdjroaräen fi., bie febod) L796 »du ben dngtänbem nad) bev ^nfet Stuatan bepor= tiert mürben. SSon hier au§ gelangten fie mit ."öilfe ber Spanier aud) an bie Hüfte »cm öonburaS, roo fie fid) »on Srujillo au§ bftlid) bis 311m Sßatucafluft, roeftlid) bis aSelije öerbreitet unb bis auf 20000 Stopfe oermebrt baben. ©eringe Ölefte (gegen 2000) bet ehemaligen taribifd)en S3e»ölferung ber Steinen Dtntillen finben fid) nur uod) auf Srimbab, 3)omi= uica, St. SBincent. 3ablreid)er finb bie S: auf bem J-eftlanbe. (SSgt. Dtmcrifanifdie !)iafje, 58b. 1, S. 52Gb.) 58on Dtapmonb Breton tourbe 1664—66 ein Kateebismu'S unb SDBörterbud) in ber Eipradje ber H. ber Snfetn gebrudt (neu bg. »on 8. Dlbam unb Secterc, si>ar. 1878). — 5Bgt. Sdjomburgf, Steifen in 33ritifdi = ©uapana (8pj. 1848); 2Jtartiu§, 33ei= träge jur Gtl)nograpbie unb Spradjenfunbe 3lmeri= faS (2 83be., ebb. 1867); SBrett, The Indian tribes of Guyana (Sonb. isi.;8); a. Seniler, ©runbrif, ber öpradiroiffenf dürft, 58b. 2 (SBien 1879— 82); Grepaur, Bibliotheque lingnistique americaine, «b. 8 (Sßar. 1881); 3uan ©atinbo, Notice of the Caribs in Central America (im «Journal of the Royal Geographical Society», Sonb. 1883); 33ota= bularien unb ©rammatifen ber fiumanagoto, bg. »on D^lafcmann (533be., Sp3. 1888) ; »on ben Steinen, Sie 33afairifpracf)e (ebb. 1892); SSreton, Diction- naire caraibe-francais, reimprime par Platzmann (5atfimilc=2tu§gabe, ebb. 1892). Jtimbcnfifrf), f. Tirana. ftatibentoffl, f. Colocasia. Staribifdjc ^nfeht, f. Hartben. Sanbifdjeä ©ebirge, an ber Dtorbfüftc »on Sübamerita, in ber Dtepublif ÜBenejuela, ift roegen anberer Streidiriditung, 3ufamnienfetiiing unb 3tn= orbnung als felhftänbiges ©ebilbe »on ben Slnben ju trennen unb ftebt geologifd) mit ben 2lntiUen (f. b.) in SBerbinbung. fj§ beginnt bftlid) ber 3'lüffe Slroa unb Gojebe- unb jiebtin öftl. 9tid)tung bis uad) Srinibab. Güte ubrbl. attfrt)ftaHinifd)e iSaupt; fette erreicht in bem ^ico be Dtaiguata bei Earacaä 2801 m, roäbrenb bie füblicbc, mit Sebimentreften bebedte Hette roabrfd)eiulid) 2000 m ftöbe nietjt er= reid)t. 3^ifd)en beiben Hetten liegt ber See »on Valencia (f. b.). Unterbrodjen roirbbaä S. ©. burd) bcn tief in§ Sanb eingreifenben 33ufen »on 33arce= lona unb ben ©olf »on $aria. So ift ber öftl. Seil ifoliert, bilbet bie Salhtnfcln Strana unb slkria fo= roie ba«3 DJtaffi» be§ Surumiquire (2050 m). 3afel= reiche beif;e Quellen am Diorbcnbe (füblid) »on Ga= rupano, 93° beifee Quelle »on SrincberaS) foroie häufige Grbbeben beuten auf ftarten Üthbrud) be« ©ebirgeS unb fortbauernbe 3erftörung. Srinibab ift ein abgelbfter Seil beS H. ©. StattfcifcfjeS SSWccc (Slntittenmeer), ba3 93tittelmeer smifdjen ber 3Jorbtüftc Sübamerita-J, 6entralamerita-3 unb bem Sogen ber ©rofkn unb Meinen Hutillen, scrfällt in einen gröfsern, faft burd)l»eg 4000, in ber (Juracao = 3:iefe biö 5201 m tiefen Seil unb einen Element, üielfad) flad)en (200 m), im S. ber GatrmanS= unfein aber 6169 in tiefen Seil im 9t5ß. jnrifchen ©uba, ^amaita, öon= bura-3 unb JJucatau. (S. Harte: 2ltlantifd)cr Cccan, 33b. 2, S. 38.) 2>aä H. Dt. liegt im 23ereid) ber »üguatorialftrbmung, bie im Dt. Pon Srinibab cin= tritt unb burd) bie ?)ucatanftraf;e in ben ©olf »on D.'ierito jiebt. 35on Dioücmber bis 3uni l)crrfd)t ber Dtorboftpaffat, Sluguft bis? Dttober roel)en bef'ige 3Beft= unb Sübroeftroinbe,bie oft 311 Gptlonenrocrbeu. ftaribou (fpr. -bul)), f. Dtenntier. Äaricii/ Hüftenlanbfdjaft be» fübroeftt. Hlein= afien», tourbe im % burd) ba«. D.lieffogi-jgelurge »on Spbien, im D. burd) ba§ Habmos= unb Salbato»= gebirge »on ^brpgien (Habalia), im SD. burd) bie ubrbl. ÜBerjrceigungen be§ SragoS unb 3tntiftago§ »on Sptien getrennt, im S. unb 59. »om DJtecre be- fpült. Son'ber SBefttüftc ftreden fid) öalbinfeln l)inau« (DJtptale, bcr-Gberfone» »on DJtilet, ber »on Satifarnaffo§ unb ber »onHniboc-t, 5mijd)cn benen fid) tiefe unb fid)ere 'Buditen (ber Öatnüfcpc, 3ajifd)e unb Heramifd)c DJtecrlnifcn) offnen. 2)er ,v>aupt= gebirgäjug ift ber SatmoS; ber bebeutenbftc gtufe ift ber DJtäanbcr, beffen breitet Sbat ben reid)ften Seil ber Sanbfdjaft bilbet. 3bren Dtamen erliielt H. »on Den .Uarern, einem inbogermanifdien, ben Sr^bem unb DJtnfern nabc »ernmubten Stamme, ber bie ältere 33e»ölfcrung, bie Seleger, teil» »ertriebcu, teils unterworfen hatte, grübu'itig grünbeten gried). Ülnfiebler im nbrblid)ften Seile ber äBeftfüfte bie iou. ctäbte DJiilet (f. b.) unb ÜJtagnefta (am DJtäanber), im füblid)ftcn öalitarnaffog (f. b.) unb baS bor. HniboS (f. b.). 2)ie Sanbfdjaft nnirbe burd) Hrbfuä bem £pbifd)cn, burd) ©t)ruä bem ^ex- fifd)en9teid)e einüerleibt, trat bann bem atl)en. See= bunbe bei, fiel aber fd)on »or ber Sluflbjung be§= felbcn roieber unter bie ^enfdjaft Sßerfienä suriid; bod) roar biefe mehr nominell, inbem einheinüfdie 3)pnaftcn bem Dtamen nad) ai§ perj. Satrapen rc= gierten. S)er feit3 biefer Snmaften, unter benen Dltauffnlloy ber berübmtefte ift, mar öalüarnafioä. Dtad) bem Sobc Dlleranber» mürbe bie Sanbfdjaft fd)licf;lid) bem Seleucibenretdje einoerteibt, »on bcn SJtömern nad) ber iöeficgung beä Hönigä Dlntiodjuv »on Sprien (189 ü. 6br.) ben 9ibobiern, ihren SBunbe^genoffen, gefdjenft. 3)iefeä ©efehenf mürbe 3mar mährenb be» britten 9Jtacebonifd)en firiegeS roieber jurüdgenommen; inbem ber röm. cenat bie Stäbte für frei ertlärte, bodi »erblichen menigftcuö einige, roie Hannos, im 33efihc ber Dthobier bis in bie rem. Saifergeit. 3e^t bilbet biefianbfehaft einen Seit be3 afiat.4ürf . 2Bilajet§ 21't'bin. — Sgl. Dtcroton, A history of discoveries at Halicarnassus, Cnidus and Branchidae (2 93be., Sonb. 1862); Sennborf unb Dtiemann, Dteifen in Sofien unb H. (33b. 1, Sßien 1884; 33b. 2, »011 s13cterfen unb Sufdjan, ebb. 1889); DJteper, SieHarier, eine etl)nogr.=liuguiftifdie Unterfuchung (Suffertation, ©btt. 1885); 3ubei*, Kteinafiat. Stubien (DJtarburg i. .ft. 1892). ttUnicp, ©ariep, f. Dranjeflufi. JtartcS (tat.), 33cin= ober Hnoehenfäule, bie Gntjünbung unb bie 35erfd)märung ber Huod)cn, f. Hnodjcnfraf;; aud) bie 3ahnfaule, ba§ fog. öol)l= merbeu ber 3db"e, f. 3übnfraufl)eiten. flarifal, frans. 33efibung (135,2 qkm) an berHo= romanbelfüftc in Oftiubieu, innerhalb beä 33e3irfs Sanbfchur ber ^räfibcntfcbajt DJtabraS. S)ic an einem fd)malen Stftuarium ber Haroeri gelegene Stabt bat mit bem ©cbiet (1891) 7052(1 Q., bai- unter etroa 60 Europäer. H. rourbe 1817 »on ben Gnglänbern an grantreidb jurüd'gegcbcn. DJtau treibt lebhaften Dteishanbel mit ©eplon. Jinrifiitiiv (»on bem ital. caricare ; fr3. charger, b. i. überlaben, übertreiben), 3err= ober Spott = atrtifcl, bie man unter 8 »ermißr, ftnb unter 6 aufäujutfien. 140 fiarifatur bilb, bie Satftelhmg einer Sßerfon ob« eines ©egenftanbes mit in fatit. i'lbfidit angeorbneten Übertreibungen einjetner ihrer Sigenfc&aften ober ßtfdjetnungSformen. Tic S. gehört fomobl betn Gebiet ber bilbenben ffünfte roie beiu bcr Sitteratur an als Satire (f. b.). Sic ift eine fomifcbe Sitten = unb Ebarafterfajilbetung, bie ihren 2Bi£ an Don lädjerlidjen Srfdjeinungen ber EOienfdjen unb Siere ausläfit. Schon bo§ gned). unb vom. Slltertum tannte unb gebrauchte bie ff. in religtöfen unb polit. Singen. 3" ber altdjriftl. 3«t mar Satan ein bäufi= ger ©egenftanb ber ff., unb bie frauenhaften Jier- ungetümc, bie verhörten 3*oittergeftalten mit unge= heuern SDiäulern, Eiger=, Slffen= unb ffrötenbeinen, wie fie an ben ffirdjenpottalen beS i'Jiittelaltcrs oorfommen, finb ebenfc Diele ff. auj ben Teufel unb feine Sippfd'aft. Sludj bie 3uben mürben oielfad) ©egenftanb ber ff., inbcm man fic mit bem ©djtoein in iädierlidic SSerbinbung bradjte. %üx eine fflätere Strt von ff. fd;cint baS fatir. (rpos «5Reine!e5Bo§» (f. b.) bas erfte SSorbilb geliefert ju haben. Salb ift es bcr ßfel in allen äSertoanblüngen geiftlidjer SBürben, in bcr 9)cönd)stuttc, mit rotem ffarbi= nalsbut, am Seidjtftubl laufdjenb, ober bcr Jud's als 'JJtoralprebigcr auf ber ffanjel; balb bcr Job in ©eftalt etne§ menfd)lid)en@eripöe§, bcr Seilte aus allen Stauben, öom Sßaöft unb ffaifer berab bis gum SBettlcr uns Starren, 311111 untoittfomme= neu Sanje abholt. (S. Sotcntanj.) fDlit SJeginn ber SBudjbrudcrfunft unb bcr teebnifdjen SBerDiel= fältigungämiftel bcr 3eid)nung buh eine ©langjeit bcr ff. an, ber bie ffätnpfe ber flieformation ben Stoff boten. Sufas Granadj, Sobias Stimmer, i'iitolaus ÜKanuel SDeutfd) Waren bie Vertreter ber metftgegmbm^aöft, oielfad) aber audj gegen bieSRe= formatoren gerichteten Singriffe mittels jöoljfdmitt unb ffupferftid). 2i>ährcnb bei 16. 3ahrb., befonberl mährenb be§ ®reifjigjal>rigen ffriegcS, mürbe bie volitifdje it. neben ben toeitoerbreiteten über bie Unfitten bcr 3cit (Jriufcn, ffleiberpradjt, S8oߧ: bebrüdung) fortgeführt, ohne bafj fie hohem Eünft= lerifchen ÜBert erlangt hätte, liefen gab ihr juerft um bie äRitte besä 18. Jahrb. in Snglanb jnogarth (f. b.), ber mit bisher nidjt gelaunter Schärfe bie .Scitfchäben graufam geifjelte unb weniger in ber 2lbficbt, Sadjen als Slbfdjeu 311 ermeden, gegen bas Safter auftrat. SJurdj ihn würbe bie engtifcheff. auf eine bisher von feiner Station erreichte Joche er hoben. SWänner tote 3ame§ ©ittran (1757—1815), Ihemas SRotolanbfon (1756—1827), ©eorge 6ruif= ibanf (f. b., 1792—1878) unb au* 3faaf Eruit ihant haben, unterftüttf burdj bas bodjentroideltc Sehen dnglanbs, bie Strt .ftogartlis fortgefeftt. 3n gleidjem Sinne arbeitete in neuerer 3eit Sohn Scecb (1817 — 64), ©eorge bu S.'iaurier, ©barleä Reene u. a., benen ftdt) in harmlofercr unb rünft= lerifch ahaeninbeter SBeife iölifs Kate ©reenawan, SK. SR. (ialbccott unb äßaltev tSranc (geh. 1845) an= fehlofjen. S)a3 öaupthlatt für bie englifdje fi., ber «Punch», jcichnet fieb uod) lieutc burd) bie fefte, ftiloolle öaltung foroie buroh echt tiinftlcrifcbe.'öanb= hahung bcr ff. au». Iiciran-, eiiidicff.bc»17.3al)rh.,roicfic(Tallot (f. b.) ins Sehen gerufen hatte, mar tvefcntlid) burd) bie bugenottifd-cu Hämpfc, bie bes 18. f\abrb. burd) bie iUobethorheiten bceinfluf;t ; erft mit bcr iKcnolu= tion begann fie politifdi unb bannt gcfcbichtlidi bc= beutungspoU ju toerben, bod' blich fie jumetft nod1 im ©rotesttomifd-cn flehen unb trat nur anonpm heroor. Sefonbers lebhaft entroidelte fie fid) unter rem Tireftovium, roo il)r 6. kernet juerft eine tünftlcrifdie ©ejtaltung gab. 2>odt überwog nod» ber engl, ©influfj unb öogarths 33cifpicl. Grft burd) bie Sitbographie mürbe bie fi. allgemeiner oerbreitet. ^hr toenbeten fid) namhafte Hünjüer, mic S>elarod)e, SoulangC, 3Jc. 3Jla»eur, :Haffet, £e Sßoitteoin, ;u. Sod) erft unter fiönig Submig s15l)i= lipp tarn es jur ©rünbung bcbcutenbcrcr 2Bil!: blattet. 6h. sl?bilipon grünbete 1830 «LaCarica- ture», toeldie bi* ju ihrem Untergang 1835 heftig ben ßönig angriff, feit 1832 unterfrü|t burd) «Le Charivari», toeldjer bil beute bie hcrDorragcnbfteu Scidnicv bcfcbdftigt. 3lls folebe finb ;u nennen öouorC Saumicr (geft. 1879), ber fid) burd) Sitten= bilber aus jciehnete, ©aoarni (f. b., geft. 1866) unb ©ranboille (f. b., geft. 1847), bie eigenttid)en ©rünberber gciftoollcu, biffigen, aber babei bodj lünftlcrifdien ff. in gfranf reidj , unb ber fid; an fie anfdjliefjenbe StmCbce bc s)\c( (geft. 1879). Unter bem jtoeiten ffaiferreid) fanben biefe ein reidjeo gelb für ihre Jhdtigteit. 6s mar feit 1848 ba§ «Journal pour rire», luelchcs 1856 feinen 2itcl in «Journal amüsant" umänbertc unb alio foldieä cor= äugStoeife bie oft an ba§ febr ©etoagte gtenjenbe ©eifjelung focialer 3uftänbe ftd) jur 2lufgabe mad)te. ©uftaoe Sorf (f. b., geft. 18S3) unb »orjugStoeife Sßabar (eigentlidj ,"ve'lir iournachou, geh. 1820 ju $ari§) unb ©ill (eiaentlidj S. 2t. ©ofjet bc ©uinnes, ach. 1840 ,ui SJ5arl§) lieferten hcrporraiicnbc politifche ff., roährenb SUfreb ©reiun (geft. 1892) in feinen Sarftellungen fofette grauen beDorjugte. Sine ähn= liebe Dichtung feblug 3Bar§ (eigentlidj SDlaurice iöoupoifin, geb. 1849 ju Seroiers) ein. 3n S eu t f cb l a u b begann im 18. ^alirb. ber 2Bih nadj bem SSorbilbe .V)ogarths bilblidjen Slusbnid ju erlangen, namentlidj burd? ßubtoig 91iepen= häufen (1765 — 1840) unb 3"b. Sauib Schubert (1761 — 1822), Johann 2lbam fflein unb Sobann (ibriftian ßrbarb. Q. ß. Siambcrg (1763 — 1840) unb ($. 21). Slmabeus öoffmann (1776—1822) ar= beiteten, mebr unb mehr felbftänbig toerbenb, in biefem Sinne, namentlidj mähreub bcr grana_5fi= fdjen Se» olution unb ber auf fic folgenben Stiege fort. 9Jiit bem C'inporblühen bcr beutfdjen ßunft befam bie ff. ben ihr eigenen »fafl bes .V)umor= Bollen; Subroig [Ridjter, .vuafencleocr, i>ofemann, iUctjd), Sentfdjel, 9icureutbcr waren bie meift ohne bie Slbfidji ju tränten fdjaffenben ©atftettet bes «SBiebermanni», bes beutfdjen .Ulciubürger= tiiius. trrft ba§ 3. 1848 bradite eine politifdje ff. ron tünftlerijdiem SBert. 3m Slai 1848 würbe bcr u.Ulabbctabatfd)» (f.b.) gegrünbet, wcUber in Wilhelm Sdiolj (geft. 1893) eine aufjcrorbentlidie ffraft fanb, bie tonangebenb für 3abr3cbnte in bcr beutfdjen ff. wirfte. 3n ÜRundjen erfdjeinen feit 1845 bie «Sliegcnben Sötättcr» (f. b.), bie aber halb ihre polit. Süenbenj aufgaben, um garij bem .vumor ju bienen; ihre 2ßilatbeitet haben fie mit meifter= haften Slrbeitcn bereichert unb ben beutfdjen ©eift Ter S. auf bas hbdiftc gefteigert. 3" ben «Scucht= tugeln», welche in Sßündjen 1S4S— 51 crfdjicncn, ben «Süffelborfet EOlonatsbeften» (1847—63) 11. a. blättern traten namentlich bie Süffelborfer ffünftlet Sd)röbtcr, ©enro [Ritter, äldjenbad), Metljel als ffarifaturenjcidjnet heroor. ®en ööbepuntt er= reidjte bcr «Älabberabatfdj» mabrenb bcr preufj. ffonfliftijeit unb im Kampf gegen 3iapoleon III.; neben ibm toirfte mit 3eiehnungcn Don Herbert Slrtitct, bie man untec St DetmiBt, finh unter £ auijujuiijcn. tarifieren -- Start (3RartetQ 141 fiönig unb Slcinbarbt ber «SDorfbarbter», ber 1851 —66 infieipjig, 1880—83 inGbemnitt, jctst in Berlin evfdjetnt, gegen ihn «Ter Heine SReaftionär» (1862—64), fpätet «Sturmblatt", cnblidi «SJhmfcb» (1866 — 67) genannt. Tic «SBefpen», feit 1868 in SBerlin erfc&emenb unb Don ©. Jöcil mit .u. ßer= jcben, ber «Ulf», ebenba feit 1872, mit 3eicbnungen pon ö. Sdjcrcnberg, fmb neeb unter ben polit. Sarifarurenblcutem ju nennen. 3brc 3Uuftratioucu beginnen erft neuerbingä benen ber engl. SBitjbtätter cm fünftlerifdiem SBert gleicbnitommen. öfter; reich ftebt barin nodj uiriirf. Tic 9iachbilbttng franj. Glegan;,, toie fieffarl SHJ in SBien einführte, bat Wenig originalen 2Bcrt, bagegen bringt ber «.Witetifi», gegvüubct 1861, gute fi. Filter ift ber «Jigaro», gegrünbet 1857. SieScbioeis hatte früh in 3. iKubolf Söpffer (geb. 1799 ;u (Senf, geft. 1846) unb Martin Sifteli (geb. 1802 311 Cttcn, geft. IM II auc gewidmete .ßaritaturjeidmer. 3n SYutfd)lanb nehmen Wilhelm Sufdj (f. b.) all Sarftcller mit wenigen Strichen fcftgebaltener tnpifdier ©eftalten unb Jlbolf Dberlänber (f.b.) als einer ber größten feines gadjc» bie erfte Stelle ein. Sieben ihnen traten Shirt, Scblittgcn, 3Jceggen= borfer unb sablreidbe jüngere Gräfte beroor, toetebe fidi namentlich bie mobernen teebniftben üBerDiet: fältigungSmittel ber gebet; unb Sufd)jcid)nung 311 mibe machten. SSgL (Jbampfleurp, Histoire de la caricature antiqne (2. Stuft, Sßar. 1867); berf., Histoire de la caricature moderne (2. Stuft., ebb. 1871); berf., Histoire de la caricature sous la ROpublique, 1' Empire et la Restauration (ebb. 1874); berf., Histoire de la caricature au ruoyen äge et sous la renaissance (2. Stuft., ebb. 1875); Sb. SBrigbr, A history of caricature and grotesque in literature and art(2onb. 1875); Gbampfleurp, Histoire de la caricature sous la Reforme et la Ligue (^par. 1880); 3- ©ranb=ßartcret, Los meeurs et la cari- cature en Allemagne , en Antriebe , en Suisse (ebb. 1885); berf., Les nioeurs et la caricature en France (ebb. 1888) ; Dhither, ©efdbicbie ber Malerei im 19. Sahrl;. OJlünd). 1893 fg.). ftarititrett (itat. caricare, üherlaben), als Sa- rifatur(f. b.) barftelKu; im taufmännifd)en Sinne: mit SBedjfelbriefen beläftiqcn. finrintatn^nfcln, ©ruppc unroeit ber 3Beft= lüfte pon SBorneo, dou 93illiton burch bie 8ari = rr.ata = Straf;e getrennt, eine größere unb Diele Heinere 3nfcln pon 149 qkm gläcbe. Sie gehören *ur SBeftabteilung pon 9iieberlänbifd) = 93orneo unb finb pen etroa 500 malaüfd)cn gifebern bewohnt. Stuf ber größten erheben fid) jroei SBergjpiijen , ber fog. [rümpfe unb ber fdjarfe Sßil, 1034 unb 1022 m Statin, f. Karen. [tiod). Formaten, f. Cariuatac. Sanol, f. Santo!. Sariüä (tat.), angefreffen, am Suod}enfraf> (f. b.) leibenb ober benfelben betreffenb. Äarifdjcö 9«eer, ein Seil bcS 9iörblid)en Si§= meer§ jiuifchen 9cotoaia=Semlja unb SBaigatfd) im 3QB. unb ber ftalbinfel 3almal im D. unb SD. 3m SBD. unb D. ift ba§ Meer offen. 3m SB. führen inS 5?. M. snüfeben bem geftlanb unb äßaigatfcb ber Sugorffij Sdurr (f. b.j, ;»ifd)en 9ion>aja = Semlja unb äßaigatfcb bie fiarijcbe Straße unb sroifdien ben beiben 3nfcln fem 9coroaja = Sem!ja ber 2Jto= totfdjtin Schar. 3m 9J0. ift baS SJieer f eicht, im ©SB. bei SBaigatfa) fiubSiefen oon 130 m gemeffeu. Strtifel, bie man unter R üermiüt, finb unter E aufäujucijen. Süboffc unb Oftnunbc treiben baS Eiä ju ben 9Jleer= engen unb nerhinbern auf biefe SBeife häufig ben Sutritt su bemfelben. Sen fübl. Seil iioifcbeu bem geftlanb unb ber öalbinfel 3alntat bilbet bie fla= rifchc ober i^afbarajf che 33ud)t. S)ießarifd)c Strajje (rufj. Karski.ja Worota, b. h. fiarifebei Jhcr) ober 6iferne Pforte, eine bis 67V2 km breite iUeere^euge, bie bie 3nfel SGBaigatfcb r>on ber 3nfel 9ioroaja=Semlja febetbet, bat im 38. Siefen pon 128 m, ift aber loegcn einer gröfjem 2(u?abt Keiner Snfetn unb megen häufiger 3!ebel für bie Schiffahrt nidjt gefahrlos. ftimtattufttfrcm nennt man (nach 31b. SBJagner) bie ©efamtheit berjeuigen bie (SüterPerteilung be= treffenben 33e,nel)ungeu ;tuifd)cu ben SRitgüebern ber ©efeUfchaft, bie meber einen Saufd) mit ge= nauer C'ntgeltlid)leit nod; eine namentlich burch 3n>ang heroorgerufene gcmeinmirtfchaftliclie 93e= Htaffung unb 33enutumg Pon voirtfcbaftUdien ©ü: tern einfd)lief;en, fonbern fid) babureb charatterific= ren, baf; ber eine Seil aus ©emeinfinn ober 9JJcn= fdpenliebe freiroillig ©üter bingiebt, ohne ein polb ftanbigeS ober überhaupt irgenb ein iüquipalent dou bem anbern ju Perlangen. C'ine auSgebebute, bie ^bpfiognomie ber ganjen ©efeUfchaft beeinflufjenbc Slnwenbung bat ba-3 vl>riueip bcS K. namentlich im Mittelalter burd) bie fird)liche ©nblthatigfeit er= halten. Üluf höhern Stufen ber DoltStiHrtfdiaftlidjen (5'ntmidlung teirb ber Scbireipuntt bcS fi. nid)t mehr in bie gemöbnlidjeJlrmenpflege, fonbern in eine ra tioneüe M3ethätigung be-3 ©emeingeifteS (ntr älu§glei= dnmgberiuit bem taufdnmrtfd)ajtlid)en Spftem"per= bunbenen öärten unb Si§havmonien ju legen fein. Jlotje (arab.), fooiel roie Drtfdjaft. ftnrfajou (fr?., jpr. -fd)u), bie gelle beS 2Siel= Snr=Äar, f. 2>ampier=3nfel. [frafseS. nnrtarnlt). 1) ÄrciS im toeftl. Seil be§ ruff.= eentralafiat. ©cbictes SemipatatinSt, oon ben .H a r ■• taralinifchen Sergen (12—1500 m) burdi= iogen, hat 186802 qkm ibapon 9214,8 qkm 6een), 127787 6'. (meift Hirgifen), SSiebjudjt, 6Uber= unb cteinloblenbergbau.— 2) fi. ober ßarfaralinät, fireiSftabt im fireiS 8., meftlicb am gu^e be§ ©ebirgeS, hat (1885) 2075 S., $oft, Selegrapb, 2 itireben unb eine lUofdiee. _ Jlartaffc (frj. carcasse, f. b.), Sranbfugel, ein Sranbgcjchof?, baS auS einem eiferucn, mit bem Sage gefüllten unb mit ieinroanb umhüllten ©erippe beftanb unb auS glatten ©efdiütien abge= feuert mürbe (f. ©efebofj, gig. 7). ftiirfinuifcijcr SSJeerbufen, fooiel roie ©olf neu ^eretop (f. b.). Marl, genannt Start eil, b. i. ber ©ammer, iliajorbomuS be» gränfifdjen iHeich§, ber Sohn Sßippinä oon ©eriftal unb ber ©balpaiba, geb. um 689, gewann nad) feines SaterS Sobe 714 erft burd) fünfjährige Stampfe (namentlich gegen feine Stiefmutter v4>lettrube) bie Stelle be§ SJlajorbomuS unb regierte bann als folcher über 20 3flbre i>a$ 5rdnfifd)c iRcicb. Gr unterwarf bie ^riefen, 33apern, Sllamanncn unb einen Seil ber Sad)fen, gebot in Shüringen unb fd)lug 732 bie Slraber, bie ben ganjen Süben ©allienS eingenommen hatten, bei SourS unb ^oirierS. öierburd) foroie burch bie 2lbmchr fpätcrer Singriffe (julegt 739 mit .vjüfe ber Sangobarben) fieberte U. ba§ granfenreid) unb ba= mit bie fdnoerbebrobte diriftl. äBelt. 6'r machte audi älquitanien mieber abhängig unb gemährte S3oni= fatiuS feinen Sdnits jur Sßrebigt bc's dhriftentumS L42 Slaxl I. (bei ©rofce, römifdjer Atutjen in Seutfdjlanb. Tagegen liefe et fid) nidjt batauf ein, bem Rufe beS Sßapfteä ;u folgen, al-> biefet bei bem SSerfudje, einen unabhängigen ßirdjenftaat ;u grünten, an ihm eine Sti'me fliehte mit ihn gum Kriege gegen bie ßangobatben aufteilte. Um tie aufgaben bei bebtobten Staates 511 erfüllen, »er-- fügte ß. rüdüdn-Mc-:- übet bie ©ütet bet ftänt. fiir= eben unb ßtöfter, intern et fie oft länget unbefefet liefe ober fie an fieute oergab, bie ibm politifd) unb militärifd) brauchbar waren, ohne iRüdficbt auf ibte geiülidv Befähigung. SRad) bem Jobe be§ .Honig-:- ibeotorid) (735) liefe ß. ton Jhron unbefefet, obne ficb jeboeb felbft nun ßönig 11t mad?en. (tt ftarb 741. — SBflL Sreoiig, ^abrbürbet beS Atäntijcben !Reid)S 714—741 (Spg. 1869); Böhmer --gider, Re- gesta Imperii, 3Sb. 1 (3nn§br. 1889). Sari I., bet ©tofee, ßönig ber sranten (fett 768), r ömi f riEj e t fi a i j e 1 1 800—814), geb. 2. Slpril 742, bet Sohn SßvrripinS bes Kleinen unb feinet @e= mablin Bertrata (Bettba), teilte 7(58 bai SReidj mit feinem Brüter ßatlmann, oereinigte e§ abetnacb teilen Tote mit 2lu*fdilufe ber Söhne beSfelben 771. Um tiefe 3eit lüfte ß. aud) feine Che mit T efiberata, ber Tocbtet bei SangobarbenfönigS Teiitettu-?, aber nicht au* polit. ©rünben; et fudne melmebr ten Stieg gegen Tefitcriu-;- 511 oermeiben, al§ ber Bapft ihn auf @runb tet ivnbetn Verträge um .\vj>e anrief. @rft 15'nte 77o ;og er übet bie Slipon, fübtte SefiberiuS als ©efangenen in ein ftänl. Mloftet, liefe ficb oon ten langobatb. ©rofeen buU bigen unb nannte fich fortan ßönig tet gtanfen unb Sangobatten. Bereit* ootbet hatte er 2lqui= tanien unterworfen (769) unb ten Mampf gegen tie Sadjfen begonnen (772), ber 777 tu einem glüd= lid)en (Inte geführt gu fein fernen, al§ ß. mitten im SaaMenlante bei Baberbom tie frönt. SBeid)§ber: fammlung halten tonnte. 'Jlbet 778 ctboben fid1 bie Sad)fen oon neuem, uut, naebtem fi. 780 fori an tie 6lbe gebogen war, aueb 782. Sie oernidneteu eine fränt. älbteilung am Sun tet, unterwarfen fieb bann fi. mietet, tet bei Berten an tet ülller ein Strafgerid)t übet fie abhielt. Tie .mnriditung r>on 4500 Sedjfen ift nicht genügent »erbürgt, abet feine Strenge reigte todi ,;u neuem SBibetftanb, ten ß. 783 butd) bie grofeen Siege bei Tetmolt unt an tet Safe btad). Slud) 78 1 turdsog er ©actjfen gwei= mal, unb 785 hielt et mietet mitten im Santo (bei Baterborn 1 ten iReich-itag. ©eiantte au§ Bene- uent, ßonftantinopcl unt Strabien, geiftlitbe unt weltliche ©tofee auä Statten u. f. m. geigten ten Sachien tie URadft ß.S, unb nun unterwarfen ficb auch ibte bebeutenbften rubrer SBibutinb unt Jübio. 793 erhoben fich bie Sacbjen iebodj nod) einmal, aber 794— 797 burdbjog ß. alle Tsabre ba§ -anb unb übetrointette fdHiofelict an tet SBefer. S)agu führte er grojje Scharen 11011 ©oxb,fen auc- bem fianbe, an beren Stelle teil c- fronten, teil-? 3tamen ;oaen. ceittem mar ba§ 8anb unterworfen. .H. führte tie fränt. ©aucetfaffung unt ta-> Cf iTiftcn- tum ein unb lief; bie ©efefie ber Sacbfen mit ten nötigen Anbetungen aufjeidmen. ©tetebseitig mit tiefem grofeen ßampfe machte er 778 einen ,°)Ufl über bie 'l;orenäen, tet jroat mit Sßetluften au} rem :Rüdmatfdi entete CHolant-ifage), abet tod? ben Slnfang bitbete ;u feinem (Sinflufe auf biefet öalb= infel. Gbtiftl. unt mohammeb. gürften terfetben rcantten fid) an ihn, uut ein breiter Streifen fütlicb ber ^nrenäen mit ben Stätten Sßampelona unt Barcelona mürbe oon ß.i ©rafen al» Srfanifdje ESlart »ertoaltet. A-erner befeitigte .H. tac- öergogtum Sanern, intern et 787 ten öergog a affilo bee Settatä befepulbtgte, jut Grgebung groang, 311m 2oteoctut= teilte unb jum ßloftet begnabigte. Sobann liefe et tutch feinen rohirl>ivi'in7'.'M-.tie floaten im heutigen Ungarn untetroetfen, bie lange bet Sd)recten @uro= pa§ getoefen Iraren. (SSgL öiftorifebe Märten fo n T eu t i d' lanb 1, 1, 93ö. 5, S. 170.1 Nichtiger jebod) als alle biefe (Eroberungen mutte bie Aufs rid)tung beä abentlänt. ßaifettumS. ß. hatte oon romberein aß töm.$atririu§ eineiHeiheoon^oheitö tedjten in [Rom; mit bet ßtone bet Sangobatben fielen ihm bann 774 aud' teren älnfptüd)e auf gang 3ta= lien ju; beohalb betraebtete ficb .H. audj uton oov bet ßaiferrrönung alä Dbetbert oon Stalten unt nuttbe aud) in ;)(om bei oetfehietenen ©elegenbeiten al-:- foldu't anettannt. Seine Boten unb et felbft hielten in :Rom ©eridjt, unt wie et tie fränt. ßitd)e a 1 ■:- Sanbeilirdfe leitete, fo glaubte er auch über_bie allgemeine ßirebe tie rberaufftebt fübveu ;u muffen. Sei aller Verehrung für ten rem. Söifdjof fah er in bemfelbcn boeb auch bamal-j fchon nur einen S3ifd)of fetne§ SReidjS, wenn auch auSgeftartet mit befon tern SOoHmadjten. Ju tiefem Sinne liefe .Ü. butd) feine Jbeologeu tie Caroliiii Libri ausarbeiten, um bie pou tem Sßapft mit tet oftröm. ©eiftlidifeit auf bet Spnobe oon Sticaa 787 beitätigte Sßerebmng ber Silber ;u betämpfen; er betief unt leitete 794 tie Sönobe Don jyranffutt, tie jene SefdMüfje bou Slicäa aue-ttüdlid1 oenoatf. ©ejantte be§ ^apfte-j haben biet wie aud1 in jticäa untetfdftieben. fi. fudne ferner fd)on 78L eine Aamilienoerbinbung mit tem oftröm. ßaifertum unt babei bie 2luerten= nung feiner SRedjte in otalicn. ßt nahm längft bie taiferl. Stellung ein, ab* et ron ben ©rofeen in ;Rom unb tem röm. SBolte unn .Haiier ermäblt unt tann 00m Sßapft gefrönt murte. ~3iadi einer SRad)= rid)t märe tie ßrönung burd) ten $apft witet feineu SBillen erfolgt, wie et benn auch fpätet feinen Sohn S'ubroig nidn butd) ben Sßapft ttbnen liefe, fontetu (11. Sept. 813) ibm tie .«tone felbft auffegte ober ficb felbft auffegen biefe. 'üaii bet Krönung leiftete ihm ber -4>apft tie Jltoration, t. b. tie bet göttlichen Anbetung nactjgebitbete tnienbe 93ereb,rung, tie bei benröm. ßaifern üblid) gemefen war. .H. legte aber tac- vaitotgeioid't batauf, oon ben oftröm. ßaifern anerfannt ;u merten, hat tiee aber tutch all feine Bemühungen nur unooUftäntig erreidu; aud1 tie Berhcitatung mit ber oftröm. ßaiferin Jtene plante et su tiefem 3wed, tie mit butd) ten Sturg bei fclbcn (802) oeteitclt wutte. i^gl. Senebiget, Bei }ud)e einer 3 atlegung bet Beüebungen ßj t. ®t. unn sBQgantiniftben Sfteid), 1^72; ctraufe. SBe giebungen ß.§ t. ©r. gum ©riedjifcben SReid), 1877; ©arnaä, S)ieS8egiebungenbeS§ränfifd)=italienifd)en gum 8t)gantinifd)en Seid), i iffertation, ©ött. I881 ». Tie SBerroaltung bei SRetdfS leitete ß. nrie bic-ber tutch bie ©rafen unt tie jäbrlid1 gmeimal jufam= menttetenben Serfammlungen bet ©tofeen uut beS Bolf«. Tie Ariibiabi-MH'riammlung hiefe ta-? iRai^ feit unb toat jugleid) ßeerfd)au. Tie in einem Staat tleinen Umfang- auSgebilbete SBetfaffung mit ihren unentgeltlidjen Seiftungen tet Tingpflidu unbbeSöeerbdnnäjberiBetpflegungoonSefanbten, be§ Brüdeubaue-j u.f. 10. würbe in tem grofeen Staate gu einer ertrürfenteii Saft. ß. bat fie 51t milbern geiiutt, intern er bojtimmte, bafe bet ©taf tie @e-- meinbe ftatt wie bieber beliebig oft nur 511 btei @e= iid)t»fituingen, ten trei «edjten Singen», laten, HrtileJ, bie man unter S BermiBt, [mb unter (£ mifjujuc^en. Sari IL (ber Saljfe, rüniiidjer ®aifer) -- Sari III. (bet Stcfe, römifdjer Saijev) 143 alle laufenden ©adjen nur mit ben ©Söffen cr= lebigen falle, bie jebt au§ einem 2lu§fd)uJ3 ber ©e meinbe ;u einem (fttcljterfollegium würben, gerner fitdue er bem SBtifebraud) ber 3tmt§gewatt furch regelmäfäige 3tu§fenbung pon aufjerorbentlicben S8eamtert,©enbbotenobermissidominici,üufteuern, bie auf ©runb befonbercr Slnwetfungen S.3 (capi- tidamissorum)inbenüberwiefenen©auen©etidjt§= fihunncn ,ni halten, klagen entgegenäunebmen unb jebe Slrt ber yitiffid.it ju führen liatteu. gerner er= mahnte er 811 bie ©etftlid)en nacbbrücflidi, bie Säuern nicht wie bic-hor burd) SBorfpiegetung bimm= lifeber SSetopnung 311 Perioden, tprtSut an Kirchen uttb Slöfter 311 (dienten. Slber S.ä Semäpungen tonnten bießntmidtung nidjt aufhalten: tiefe Sdjen= fangen an bie Mivctic unb bie Saften bei ©taatei etbrücften ben ©tanb ber freien, unb gegen ©nbe feiner Sftegierung jeigte fid), bafe bie biSperige ©tunblage beä ©taate§, ber Untertpanenperbanb, in ber ;'>erfeuuug begriffen fei. S. fteuerte ber [Rot nod) burdi feine 3|Serf önticr)t eit , burd) bie ©orgfatt, bie er auf bie SSerwaltung ber ©taat§= unb Sird)en= guter oerwanöte; aber unter feinen -Jtadjfolgern poüjoa fid) beü53roäefj rafd); ber Untertganenper* hanb fanb jebod) in bem Sepniperbanb einen gc= roiffen Grfah. S. hat erft al§ SUlann unb nie orbentlidj febreiben gelernt, aber er oerftanb aufjer feiner boebbeutfeben 3Rutterfprad)eaud)ba§SBoIIälateinunbba§©(prift= latein. @r fammelte einen SreiS Don ©eteprten um fid) (f. ällfuin unb (Jinharb) unb roufste fie für bie gebung ber Silbung feines ;Heid)s, befonberio feiner ©eiftlicbcn unb ber Sinber feiner föofleute roie fei= ner eigenen in ber fog. ©offdjule, foroie bei ber Siegelung "on SDlafj unb ©eroiebt, bei feinen Sauten, bei ber ©ammtung unb (Erneuerung ber ©efebe, für feinen Sricfroed)fel unb feine Staatsfcbriften u. f. ro. 311 benutzen. Jn einer 2lrt t»on {jofafabemie tarn er mit ben ©elcbrten feines ßof§ unter angenom= menen SRamen jroangloä jufammen, um mit ihnen ©tübien su treiben, widitige fragen 311 hehanbeln unb 311 fdnu'ien. ©rofj Pon ©eftatt unb ftart in feinen Segierben, nid)t ohne einen 9teft »on me= roroing. SRppeit in feinen bitten, roar H. bod> audi ber feinern (Smpfmbungen fähig, ßr fühlte fid) al§ Kaifer ber SHömer, aber in erfter Sinie bod) alz fränf. Honig; fein SBefen blieb beutfdi roie feine Spradie. 6r perrfdjte gewalttätig, aber in ben formen ber fränf. SJerfaffung, er war tein 3)efpot unb würbe fein Kömer. girr gewöhnlich fleibete er fid) audi in fränf. SBeife: 2i>ams unb §ofen bis 311m Knie, Sinben um bie SBaben, an ben Jüfeen Schuhe, nur juroeiten, legte er röm. ©ewanb an. (5t ftarb 28. San. 814 nadi turjent Sranfentaget unb rourbe in bem »on ihm erbau: ten SBtünfter ,u Stachen beigefetst. Kaifer Dtto III. liefe im 3. 1000 fein ©reib öffnen, unb Saifer griebrid) I. erhob 1165 feine ©ebeine unb lief; ihn burd) ben (®egen=)Sßapft $afd)ati§ III. beilig fpred)cn. Sennäblt roar S. üiermal, mit ®cfiberata, 2od)tcr be3 ®efiberiuÄ, .'öilbegarb, gaftraba unb Siutgarb. 35on feinen, brei ebeiidjen Söhnen über- lebte ihn nur Subroig ber gromme. SBetannt finb mehrere feiner Diebenfrauen unb beren fiinber. — SSgL SOftautt, Charlemagne (2. 2tufl., Sourg 1880) ; SBöbtner, Regesta Imperii, S8b. 1 (neu bearb. üon sJ)Jül)lbad)er, ^nnsbr. 1880— 89); aBaib, Seutfdjc ajerfaffungSgejd)id)te, 93b. 3 u. 4 (2. ätuft, Kiel 1883 u. 1884); Jahrbücher bei granfifipen sfteid)ä unter .H. b. ©r. (S8b. 1 pon 2lbel, in 2. 2iufl. »on ©imfon,Sps. 1888; So. 2 öon Simfon, ebb. 1883); SWombert, Charles tlie Groat ( Vonb. 1888) ; (i lernen, Sie ^orträtbarftcllungen fi. 0. ©r. (2tad)en 1800). Sari II., b c r ,U a b l e , r ö m i f d) e r fi aif er unb erfter Honig be§ au« bem grönfifeben !lteict)e burd' ben Vertrag üon SBerbun auSgefepiebenen gran!= reid), geb. 13. Juni 823 in Avantfuvt a.2Jt., jüngfter Sohn Kaifer 2ubtnig§ be« grommen uou beffen jraeiter ©emaplin Jubitb. S)a Subroig bie Seilung bei :Kcid)o unter feine brei altem Söhne bereits 817 geregelt hatte, biefe aber mm änbern rootlte, um aud) fi. ein ©ebiet m fidjern, fo entftanben Kriege ber Söhne gegen ben SBater unb unterein= anber, bie erft nach bem Siege SubroigS bes ©eut= fdien im Sunbe mit fi. über Sothar (bei gontenop 25. Juni 841) burd) ben SJcrtrag »on SBetbun (2lug. 843) beenbet rourben. K. erhielt babei alle» Sanb roeftlid) ber obern ©djelbe, ber TtaaS, Saöne unb ber iKbönc, ©ebiete, in öenen, abgefeben Pon bem nieberbeutfdien jvlanbcrn, nur iRomanen roobn^ ten. Skid) begabt, aber launifch, roilltürlid) unb roedijelnben ßinflüffen jugeingtiep, oermochte er ba§ ihm Zugefallene taum sufammenuihalten. ätqui= tanien unb ^Bretagne gingen ihre eigenen üEBege, bie Stiften rourben pon Normannen unb äftauren per= beert, unb bie Äönigämadjt febroanb burd) bie Sdicnf'ungen unb (lugeftänbnifje, roeld)e er ben ©rofjen für Sienfte mad)en mufjte, bie er nid)t er= 3roingen tonnte. 2(1» fein Sieffe Sotliar II. 8G9 ftarb, roollte M. Lothringen an fid) reifsen, mufjte aber fchliefslid) im SSertrage 311 3Reerfen (2lug. 870i bie öftt. ,'öälfte beäfelben Subroig bem ©eutfdjen übcrlaffen. Seim Sobe Saifer SubroigS II. (Kaifer Sothar? Sohn) 875 gelang e§ ft., fid) Jtalienc- imb be§ fiaifertumä 31t bemächtigen, obroohlSub; roig ber Teutfehe nähere 2lufprüchc hatte, unb per= anlafste baburdj einen Sinfali SubwigS in granf= reid) 875. S)a Subroig ber Seutfdje roäbrenb be» .Uriege» 28. 2lug. 876 ftarb, fudite fi. am Stbein Eroberungen 311 madien, rourbe aber »on beffen Sobn Subroig bem Jüngern 8. Ott. bei 2lnbernach PoUfommen gcfcblagen, unb al« er bann, um einen Slufftanb in Jtalien 311 bämpfen, borthin eilte, brachen auch in Arantreidi 2lufftänbc aue. 2luf bem iKüehoege aus Jtalien ftarb er 6. Ott. 877 in einer 2llphütte. Jhm folgte in Jrantreid) fein Sohn Subroig ber ©tammler. — SBgl. SBöbmer, Regesta Imperii, 93b. 1 (neu bearb. von "Diüblbadier, Jnnsbr. 1880—89); (J. Summier, Gejauchte besi Dftfränti: fd)cn SReid)§ (3 93be., 2. Stuft., Spj. 1887—88). ftarllll., ber Sicfe, römifdjer Saifer unb König be§ Dftfräntifdien ober 2>eutfd)en 3leia)§, geb. 839, ocrmäblt 862 mit SRid)arbi§, erhielt fchou 865 von feinem 93ater Subroig bem Seutfdien 2(laman= nien als1 (Erbteil sugeroiefen, roäbrenb pon ben altern 93rüberu Karlmann 93apern, Subroig III. Sacbfeu befam. über biefe Teilung tarn es unter ben 93rü= benr unb gegen ben 93ater bis 873 roieberbolt 311 Kämpfen. 875 unternabm K. im 2tuftrag feines 93aters eine erfolglofe Heerfahrt gegen Karl bes Kablen 2lnbang in Jtalien, unb bei ber enbgüttigen Teilung mit ben Srübern nad) bei Saters 2obe 876 erhielt er 2llamannien. 879 überliefe ibm fein tranter Sruber Sarimann Jtalien. 880 mad)te K. 3roei Jüge borthin unb einen nad) Surgunb, rourbe 12. gebr. 881 jum Kaifer gefrönt, gewann bureh ben Job feiner Srüber baä ganje Oftfräutifdie 3ieich, unb 885 hulbigten ihm and) bie granjofen. Slrtitet, bie man unter $t tjermtgt, finb unter d anfjufuc^en. 144 Sari IV. irümiicf)=bcutjd)er Saifer) — Sari V. (römijd)=beutfd}er Saifer) Ta er aber webet Seutfcblanb (^Belagerung »on ?l»cloha 882) nodi grantreiaj (^Belagerung oon $ariä 886) gegen Mc inormannen }u fduiKen mußte, io erhoben fid) in Seutfdblanb Strnulf, in g-ranfreid) Dbo reu Sßari» unb ebenfo in SJurgunb unfc Italien befonbere fiönige, unb im 3do». 887 entjagte fi. auf id)»öerfammtung ju Jribur bem Ibrone. @r war bereits feit Sagten leibenb unb ftarb 13. San. 888 in SJteibingen an ber Sonau. Sa» filofter jReidjenau würbe feine ©rabftätte. — 33gl. Söbmer, Kegesta Imperii, 23b. 1 (neu bcarb. »on SRühW bacher, Snnäbr. 1880— 89); Summier, ©efd)id)tc bei Dffiränfifdjen 5Reid)§ (3 33be., 2. 2lufl., Serl. 1887—88). Jtatl IV., remifcb = bcutfd)er fiatjet (1346 —78; urfprünglidi SBengel genannt), Sohn bei fiö* nigS v"\obann oon 23ebmcn aui bem 6aufe£uyem= bura, geb. 14. 2Rai 1316 ni SJSrag, mürbe am öofe ;u l'ariä ergogen, übernahm 1331 bie Verwaltung beä oon feinem 35ater gegrünbeten Vuremburgifcben :Rcid)ä in Dberitalien unb erhielt, alä er fid) gegen Die Italiener nid)t me[)r behaupten leimte, 1334 bie SWarfgraffdjaft iRäbren unb bie Verwaltung 93öb= rneni. Turd) bie Verfügung feine! mit ÜDtargarete l'iaultafcb »erheirateten ©ruber» Johann auä Sirol, t>a$ er eine 3eit lang für biefen regierte, unb burd) Die Stellungnahme bei bapr. Saufe» bU^u trat eine bittere Verfeinbung ber 2Bittel»bad)er unb vuvemburger ein, bie ju toieberfcolten firiegen führte. Sdjon bei Bubmigä bei Sauern Bereiten mürbe H. al» beffen ©egenfönig 11. ^uli 1340 ,iu SRenfe auf Jlnftijtcn feine» Scbrerä, be» Sapftcä ßlemen» VI., Don fünf Hurfürften unter eruiebrigenben Scftim= mungen gewählt, bie er oorber bem Vapfte ;u ätoignon hatte befd)Wören muffen, tonnte aber felbft nadi beä Kaiferä Jobe (11. Eft. 1347) nid)t fogteid) ium ruhigen Scfit; ber tone gelangen. 3un?d)ft mürbe unter gubrung ber SBittcläbacber ßbuarb III. oon (i'nglanb, Haifer Subwigä Sdjwager, unb als biefer bie Hrone auäfdilug, ber ÜRarfgraf non '.'(einen, griebrieb ber Strenge, enblidi nadi beffen Jlblcbnung 30. San. 1349 ©raf ©üntber pon Sd)War3burg an fi.<3 Stelle juni .Honig gewählt; Doch oerftanb fid) ©ünther balb jur älbbanfung, unb 8. gewann bureb Gelb unb gefebidte» Unterbanbeln halb fämtliche gttrften unb ©tobte. Sie gliin= ;cnbe fiönigjSrrönung fanb 25. Suli in Stachen ftatt. 2tud) bie SBitteI§bad)er »erfölmte er burd) feine .sicirat mit Unna, ber £od)ter beä Hurfür jten oon bcr^jal; unb burd) bie pgifage ber SKiebereinfetwng in Sranbenburg, wo er unterbe» ien falfcben 2Bal= cemav begünftigt batte. 2U» Bönig ftanb fi. oor ber grage, ob er eine Umgeftaltung beä 3leid)ä in monard)ifd)em 2innc anftreben ober bie Weitere ßerfplitterung in einjelne lerritorialberrfcbafteu juiaffen folle. SBenn aber fi. aueb ein ÜJiann »on gropen, befonberä litterar. ^ahigteiten war unb cä mit feiner öerrfefeertbätig: feit nielf ad) ernft nahm, fo war er bod) nid)t tt?atträf= tig genug, bie Ginfd)räntung ber furfürftl. ä'tatbt ;u bewirten. Jfti ber ©olbcnen S9ulle (f. b.) oon 1356, einem ber wid)tigften [Reid)igefetje, würbe benHur= fürften eine [Reibe ionberreebte perlieben unb bei= nahe eine »olle i'anbe-jhobcit berfelbeu gefebaffen. Sie Siegelung ber ffbnigiwabl, weUhe bie 6inmi= fd)ung beä Zapfte-:- in ftrittige Sablen befeitigte, vief ein tleineä 3erwürfniä mit äloignon beroor, baä jebod) ^chntoerleihung unb ber (Srlap ber fog. 5tarolinifd)en 23ulle 311m cdjut; ber geiftlicben Srci= beiten balb befeitigte. ß'in toirtlicbei SSerbienft er» toarb fid) J?. um ba§ iReid) burdi @rricf)tung Don fianbmebenSbünbniffen unb Serbinberungpon grb- f;crn Jehben. Zweimal 30g er nadi Stauen: 1351, um fid) in SDtailanb jum König unb in :Kom jum fiaifer (1355) frönen ju laffeu, bai jweitemal im Snterefie beä ")]apfteä jur Sefämpfung ber 3Rai= läuber Süconti. 2Sohl bat er fid) in SRom aller Serfudje jur äluäübung feinei Haiferred)tä cnt= halten, aber im Sanbe fetjte er bie Ülnerfennung feiner öerrjdiaft burd) unb erjWang meuigftenä bie 3afc hing ton steuern. 3Rebr alä für baä Meid) forgte W. für bie li'ntnudlung feine! Stammlanbei 93öb! mcn. Sem Jlbel wie ben ctäbten erteilte er uiele Freiheiten, gab 1350 ein neue» ©efehbud), baä er jebod) fpatev wieber jurüdnehmen mufete, bejorberte Sergbau unb 2ldecbau, madjte bie 2)iolbau biä ;ut @tbe f djiffbar, baute bie Sleuftabt, ben örabfdiin unb bie berühmte Srüde 3U 3ßrag, grünbete bafelbjt ein (i'i'ibiätum unb 1348 nad) bem SDlufter ber 5ßarifer bie erfte beutfebe Unioevfität unb 30g eine uJlenge beutfd)er Hünftler unb .öanbwerfer berbei. Sehr glüdlid) war H. in ber Vergrößerung feiner öauä= inad)t. Surd) feine erfte Gemahlin älnna uon ber 5JJfalj fieberte er fich mit ^Bewilligung ber 2Bittel§= badier einen großen 2 eil ber Dberpfalg, burd) feine sweite ©emablin 2lnua oon Sauer bie öergogtümer Sauer unb Schweibnit) (1368); ein Sabr uorber ge= wann er burd) Kauf bie Saujitj; burd) gcfdiid'te 33e= nutjung ber streitigfeiten im aBittelsbadjer öaufe oerftanb er e§, fid) pon ben SKarfgrafen Subteig unb Ctto 1368 bie SJtarf SSranbenburg uermadjen 311 laffeu, unb fdjon 1373 mußte ber uberlebenbe Ctto gegen eine Sntfdjäbigung auf bie 3Jlar! »erjidjten. iUit großen ©elbfummen unb nadi langen "Bemül)un= gen fehtc ß. bie äBabl feine» ©obne» SBengel jum röm. .Honig 1376 burd). Über bie Üerhanblungen mit Moni wegen ber Ülnevfennung ftarb er b,i"s weg. Seine großen ©clbauc-gaben oerantaßten ihn 311 einer bebrüdenbeu Sefteuerung unb i>erpfän= bung ber 3teid)§ftäbte, weldje bie Grünbuug be» cdiwabifdjcnStäbtebunbeä 1376 lieroorrief, ber baä Üieid) noch mehr äerriß. Sei feinem Sobe 29. 9]od. 1378 311 $rag Pererbte er 23ol)mcn, ©djlefien unb bie Söntgifrone an SBenjel, SBranbenburg an Sigiä= muub (f. b.) unb bie Saufitj an Sobann, ben britten feiner ©öbne. — Sgl. ißetjel, Seben»gefd)id)te Haifer H.= IV. (2 S3be., $i-ag 1780); Seutfdjc 9leidj§tag»» alten unter fi'bnig SBenüel (bg. oon äBetjfäcEer, iUünd). 1867); ©d)ot§, Sie Erwerbung ber 4Rarf SBranbenburg burd) fi. IV. (23reäl. 1874) ; griebiunfl, .Haifer fi. IV. unb fein Slnteil am geiftigen Beben feiner 3eit (SSicn 1876); SSöbmer, Megeften beä fiaiferreiebä unter fi. IV. 1346—78 (bg. oon «über, Snnäbr. 1877; Nachträge 1890); ^erunftp, ©c= fd)id)te Haifer H.ä IV. unb feiner 3eit (33b. 1—3, ebb. 1880 — 92); Acta Karoli IV. imperatoris in- edita (bg. pon gimmermann, ebb. 1891). Sari V., römif d) = beutf d>cr Haifer (1519— 56), alä fiönig Pon Spanien ft a r 1 1., ber ältefte Sol)n ^lulippä, Sr^erjogä oonöfteneid), unb Sobannaä ber äBabnfinnigen (f. b.), ber Jod)ter gerbinanbä II. unb Sfabellaä ber «atboüfdjen oon Spanien, Gnfet Haifer 2Jtarimilianä i., geb. 24. gebr. 1500 ju ©ent, würbe in ben SRteberlanben ersogen unb ber Dbbut 3Bitb. elm§ uon (irop, öerrn oonSbjtoreS, anoertraut. ,H. 30g bie rittcrtid)en Übungen ben Stubien por. Jia'd) bem Sobe fiönig gerbinanbS, 1516, ergriff fi. ftatt feiner nod) lebenben, aber wabnfinnigen IRutter Mrtitct, bie man unter S oetmijjt, ftnb «ntec (J aufäufuttjeit. &avl V. (römiidj;bcittjd)ei fiaifer) 145 bie Sügel ber Regierung unb nahm ben 2itcl eineS fiönigS uon Spanien an. SBcniger biefer eigen* mädjtige Regierungsantritt aU feine SBeootjugung ber SJlieberlänbet erjcugten in Spanien balb eine tiefe SDUfjftimmung, jumal ber bisher leitenbc Staatsmann .l'imcneg oon bem jungen öerrfdjer mit unbanfbarer öärte beifeite gcfdwbeu »orten war. 9tad) fiaifer iRarimiliaus sobe wählten tote bcutfdjcn fiurfürften trog aller Semüfcungen grang' I. oon grantreid) beffen Stioalen fi. guin fiaifer. 3113 er fiep im ÜRai 1520 einfebiffte, um über (Englanb lieb inS iReid) gu begeben, mar in Spanien bie offene (Resolution ausgebrochen, bie erft im näcbftcn <\rüh= jähr unterbrürft raerben tonnte. 21 m -2-2. Ett. 1520 würbe R. gu Slawen gefront unb empfing oon bem Zapfte ben Sitel SRömifdjer fiaifer. Sie 2Bah> fapitulation, burd) roelcrje man feine wegen uiv ennefslid)en2änberbefi&eS furchtbare Übcrmadit für bie Dteid)SDerfaffung unfebäblicb ;u mad^en fuebte, unterfebrieb er gmar, 6anb fxdj aber niemals mäb/ renb feiner Regierung ftreng baran. Um ben burd) Vuther augeregten 9ieligionsftreitig= leiten ein ßnbe }U machen unb bie 2tngctegenbeiten bei [Reid)i tiberbauet ^u orbnen, mürbe 1521 nad) SBotmi ein grofjer SReidjStag auSgefcbricben, auf fem bor fiaifer, bem, abgefeben oon ben fpan. lln= ruben, wegen SurgunbS unb 3talicnS ein ffrieg mit granfreid) beoorftanb, bie £Reid)iad)t über Vutber ausfprad). (Er verlief; nod) im Saute bei iJabreS Seutjdjlanb unb febvte 1522 über bie Nieberlanbc unb (Englanb nadj Spanien jurütf. 3Bät)renbfi. hier baS Strafgericht an ben befiegten Siebellen DoHgog, batte granfreid) febon 1521 burd) einen boppelten Angriff auf Dcaoarra unb auf bie fRiebetlanbe ben .Hampj begonnen, ber fid) balb auch, über Italien au-y- bebntc, unb in welcbem^apftSeoX. unb (Englanb auf bie Seite bei fiaiferi traten, ©ai ©lud ber faiferl. ©äffen unter 2lnfübrung 5ßroSpero (EolonnaS unb ©corg grunbibergi in Statten, mo bie grangofen aus Hsarma, Sßiacenga unb nad) ber Sd)(ad)t bei Sicocca felbft aus SKaüanb oertrieben mürben, unb ber 2lbfall bei franj. Gonnctable ßbarlei oon SBourbon entfdjäbigtcn fi. für baS lUifilingen eines •Jlugriffs auf bie Sßronence. 21 m 24. gebr. 1525 mürbe grang I., ber^aoia belagerte, bort rjon ben Maifer-- lieben befiegt unb gefangen genommen. 1526 tarn Der l'Jabriber Vertrag gu ftanbe, bemjufotge grang unter harten SBebingungen bie greibeit miebererbielt. 3n S)eutfd)lanb hatte ft. feinen ©ruber gertinanb, Dem er bie öfterr. (Erblanbe unb bas fürglid) er= morbene SBürttemberg oerlieb, als Statthalter nirüdgelaffen. 2lber feineSwegS burd) bas SReid)i= regiment, fonbern burd) bie partifularen ©eiualten bes Dteidjg tourbe bie (Erbebung cidingenS unb ber grofee 33auerntneg (f. b.) bewältigt, wäbrenb trotj bes SSormfer Sbifti bie Reformation fid) faft ungeftßrt ausbreitete. Surd) bie anmadjfenbe 3Rad)t fi.S beunruhigt, rerbanb fid) 1520 Sßaöft Clemens VII. mit grant= veid) unb ben .vSauptftaaten Italiens, fpradi ben .«önig granj oon ßrfülluug feiner aSerbinbtidjfeiten los unb oerfudjte bie taiferl. ÜRadjt aus Italien ni brängen. Sßon 1527 bis 1529 bauerte ber sweite .Hrieg .H.s mit jyranj. 3'om würbe G. sHJai 1527 non ten fiaifertidjen mit Sturm erobert, geplünbert unb ber "l;apft felbft gefangen genommen, aber balb »ieber in ^reibeit gefelit. Üiadi bem Scheitern eines franj. 2tngriffs auf Neapel (1528) febtofj fi. 29. Quni 1529 ;u Barcelona mit bem -l'apft unb SBvocfljaiis' Souocrjationä=ücjiton. 14. Slufl. X. 5. 2lug. gu Eambrai mit Aran,; I. grieben. Set unbebingteS3efi|i Italiens, bie Erteilung berfiaifer= tronuug ;u Splogna (21. gebr. 1530, iohtc fiaifer frönung burdj ben Sfapft) unb bie Zahlung grofjet ©elbfummen ermöglichten ei bem fiegreidien fiaijei mit einem bisher nidjt getannten 5Rad)brud im :Heidie aufzutreten, wo er 1530 nach ad^tjäbriger 2lbmeieiibeit erfdjien unb auf bem SReidjitag ju älugiburg ber fie^erei ein Bnbe madjen wollte. Slber bie proteftierenben dürften blieben ftaubbaft bei ihrer öffentlich oerlefenen unb bem fiaifer über- gebenen Äonfeffion, uno bie Xrohungen bes Jieid)s= abfdjiebä führten ftatt ju ihrer Unterwerfung jur ©rflnbung bei S(bma(tatbifd)en ©unbes (f. b.). Tics unb bie immer brohenber werbenbe ©cfahr oor ben 2ür!en, bie 1529 SBien belagert hatten, netigten t>en fiaifer 1532, fur^ nad)bem er feine Strafprojefiorbnung (f. Carolina) oeröffentlicht hatte, }it bem Nürnberger 3ieligionsfrieben, worin ber $roteftantümui, jebod) mit bem Serbote jebei weitern Sleformiereni, in statu quo bis gut Gnt^ fcheibung bes Eünftigen fiongili aneifannt würbe. Statt iebodi mit bem anfehnlidien öeere, welches fi. nad) biefem 2lusgleid) fammeln tonnte, ben fdileuuig gurüdweiebenben Sultan nad) Ungarn gu ocrfolgen, ging ber fiaifer nad) Qtalien, um mit bem Zapfte über bie ^Berufung eines fiongili gu untcrhanbeln, was jebod) ohne Orfolg blieb, unb unternahm .hierauf 1535 uon Spanien aus einen ;]ug naA 2lfrita gegen ben türf. Seeräuber Ebcir= ebbin (f. b.) .'Barbaroffa, eroberte Junis unb tonnte aui biefer itabt, bie er ihrem reditmäfngeu 6err= fdier i'hilei:öaffau als ein Sehn ber fpan. firone gurüdgab, 22000 befreite djriftl. SHatten entlaffen. 3m 3i- 1536 begann grang feinen britteu Krieg. Slber auch biegmal behielt .tt., trolsbem baf; er hei feinem (Unfall in bie Provence SJJarfeille nidjt er= obern tonnte, bie Cberbanb. Ser 10jährige 3Baf= feuftillftanb BonSRigga, 18.3unil538, beenbeteben fiampf; aber fchon 1542 entbrannte ein neuer firieg, aus welchem Ä. nadj einem (Einfall in bie Ohampagnc im ^rieben ' gu Sre'po im Sept. 1544 als Sieger beroorging. (Er ocrjidjtete gwar auf bas frang. SBurgunb, behielt aber glanbern unb 2lrtois unb bie öerrfd)aft über Stalten, ba ber frang. 5fking, weldiem SKaitanb ober bie 9Ueber= länbe ,uigefid)ert waren, febon 1545 ftarb. 3U ö t o i = dicr 3eit gewann fi.i 5DJad)t an innerer geftigteit unb 2luSbehnuug. (ES glüdte ihm, 1539 bie alte .Honftitution ber ßortes in Spanien gu oerniebten unb 1540 ben in ©ent ausgcbrodieneu älufftanb ber TacDerlänber gu bämpfen. (Erweitert aber würbe Spanien^ üBefijs in ber bleuen Tßelt. 1519 gog gerb. Eorteg gegen Slierifo unb eroberte es. 3ur felben 3eit gelang es SDfagalhäes, ben SBeg nach Dftinbien um bas Sübenbe 2lmerifaS aufgufinben; 1525 würbe oon ber Sübfeite Sarieng aus bie erft« Jährt nad) Sßeru unternommen; fi. fanbte 1531 Francisco Jßigarro jur (Eroberung beg «@olblan= bei», 1536 würbe Kalifornien entoedt unb erobert. Sagegen oerunglüdte ein 3"Öi tcn fi- T e [ b f 1 1541 nad) Algier unternahm, gäuUid). Nad) bem grie= ben oon lErepn vüftete er fid), bie burd) bag cdimab talbener S3ünbnü Dereinigten prot. Surften gu be= mutigen. (Er oerbanb fid) mit bem $apfte, feinem Brüter gerbinanb unb bem prot. öergog Ußorig oon Sadjfen, fprad) über bie Häupter beg S3unbcS bie Jldit aus, nötigte ihre anfangs überlegenen Streitlräfte in Sübbeutfdjlanb gum 2lbgug unb 10 L46 $arf VI. (römijdj=beutjd)iT Äaifer) fölug ben Rurfürften oohauu griebrid) >-111" Sadj» Jen, bei in bie öanb be§ ^einbeS fiel, bei üliüblbcrg 24 Slpril 1547, mahrcnb »hilipp oon ©effen turj barauf ju ßaDe Abbitte Ceiftete unb ebenfalls in Saft genommen mürbe. Stberbas? berrifd>c©ebabren beä fiegveidjen Raiferä unb feiner Spanier auf bem - geharniidueu" ätugSburget :Kcich-Jtag (1547 — 48), feine Siegelung ber beutfdjen jUeligionJ-fragc burd) ba-fog. Interim (f. b.), bie Mifslinnblung ber gefange» nen gürjfen, bor allem bie allmählid) beruortretenbe SU>ftd)t R.§, bie 91ad)folge im ÜReid) an feinen Sohn »bjlipp 31t bringen, erregten bei ben beutfdjen 6 tän= ben eine fo tiefgehenbe Uimtfriebenbeit, bafs SloriR uon Sacbfen, bem K. bie .Kurmürbe be§ gefangenen Johann Jriebrid'ucrliehcu hatte, mit ein paar anbern prot. gürften ohne Diel SBiberftanb 1552 bie gabue ber Empörung erbeben unb ben überrafdnen Raifer ;ur eiligen gtudjt au§ ^unc-bmd über ben »rentier nötigen fonntc. 3n;mifd)en bemächtigte ftd) ibr »erbünbetcr ©einrieb, II. Don granfeeid) ber ibm jugefagten S3i§tümet äftefe, Soul unb SSerbun. K., ber wenigftettS für 'oen Jlugenblid (im SBaffauer SJertrag) ba§ 3u9eftänbni3 eine» bauernben *Jte= ligion§frieben§ für bie »roteftantcu hintertrieben hatte , fucbte »ergebend baS fefte ilJcK ben grango* fen bliebet ju entreijjen. Um ©lud oergtoeifelnb \inb burdj Eötperlidje Seiben uerftimmt, ging er in bie fRieberlanbe; auf bem 6 of läget juSoräffet ent= Jagte er im Dft. 1555 unb ftcllte ben Stänben fei= nen Sohn »hilipp II. ab? fiönia uon Spanien unb Öettn ber SRiebettanbe unb gtalienä cor. Sie 9Tacb= folge in Seutfdjlanb erhielt R.§ SSruber gerbinanb. Sann begab fidi K. , öon wenigen begleitet, uad) Spanien, wo er ein Sanbfyauä bei bem Rloftet San Jufte in ßftremabura gu feinem Aufenthalte wählte unb balb barauf, 21. Sept. 1558, ftarb. SBon feiner ©emablin Jfabella uon Portugal (geft. 1538) fromm* ten R.ä [Radjfolget in Spanien, »bilipp IL, unb 3wei 2 echter: SKaria (»ermä< mit äJcarimilian IL uon Cfterreidi) unb jjo&anna (oermälilt mit bem Ilironfolger Johann uon Portugal), älufjerbem batte R. mehrere unehelidic Rinber, barunter 3o= bann uon Öfterreid) unb Margarete uon»arma. Sitteratur. SBon gleichzeitigen SBerfen finb am bebeutenbften SleibanuS' C'ommentarii de statu re- ligionis et reipublicae Carolo V. Caesare (Strafsb. 1555); bie befannteften »iograpbien älterer Qtit fmb: Sanbooal, Vida y hechos del emperador Carlos V. (äSallab. 1604); SRobertfon, History of the reign of Charles V. (i.'oub. 1769). »011 neuem Werfen ift »aumgarteng ©ejdiirtte RJ V. (3 »be., Stuttg. 1885—92) beruoeubebeu. Sichtiges CueL lenmaterial bietet bor allem bie Korrefponbetr, be§ RaifcrS 8. V., hg. uon Sang (3 »be., Sp3- 1844—46) unb Kerupn be Settcnbooe, Slufgeid)nungen be§ SaiferS 8. V. (beutfeb »on 31'arnfbnig, ebb. 1862); S.3 Älofterleben in San Jjufte tuurbe oon Stir ling (beutfeb »on Sinbau, Sre§b. 1853; 2. ftufl. 1858), bon ©adjarb (3 33be., SBrttfj. 1854—55), SDlignet ($ar. 1854) unb *|5icbot (ebb. 1854—55) bebanbelt. SSgl. ferner SFlaurenbvecber, S. V. unb bie beutfdjen ^roteftanten 1515—55 (Süffelb. 1865); Menne, Histoire de la Belgique sous le regne de Charles V (4 S3be., Srüff. 186G); 9lo§let, Sie Jtaiferroa&l R.S V. (SBien 1868); Sruffel, »riefe unb Stlten jur ©efd)irhte be§ 16. 3abrb. (3 Sbe., iliünd). 1873—80); Se 2eva, Storia documentata di Carlo V. in correlazione all'Italia (sBabua 1873 —81); ©öfter, fi.c I. iV.), «önigä üonHragon unb SIrtilct, bie man unter Jl oetm Caftilien, SBab,l jum vom. Kenia, 28. ^\ul[ 1519 (SBien 1874); berf., Raifer R.§ (V.) erftei Sluftreten in Spanien (ebb. 1874); 3Raurenbred)er, Stubien unb Sügjen 3iir ©efehiebte ber 9ieformationS;eit (Spj. 1874); 3/lignet, Rivalite de Fran?ois Ier et de Charles V (2 »be., »ar. 1875); Sruffel, Raifet R. V. unb bie röm. Rurie 1544—46 (Abteil. 1—4, SDlünd). 1877—90); sJianfe, S)eutfcb,e ©efdjiajte im Zeitalter ber Deformation (6 S9be., 6. Stuft., Sp*. 1880—81); Sutba, über ben 3ug Raifet R.i V. gegen Sllgier (SBien 1890). Jtarl VI., römifcb:beutfd)cr Raifet (1711 —40), ber lebte be§ babvburg. 3Ranngftamme§, jtoeitet Sohn Raifer 8eopotb§ L, geb. 1. Ott. 1685, trat bei bem Sluäfterbeu ber fpan. öabäburger (1700) als SBemerber um bie fpan. Krone auf; für fein U'rbrcd't uevbanben ftdi, um bie Erhaltung be§ europ. ©leiÄgcroichtÄ beforgt, Englanb unb ,'nollanb mit Öfterreid), unb biefem SBünbniffe gegen ba§ übermächtige granfreid) fcbloffcn ftd) halb barauf aud) ba§ Seutfcbe ;)!eid), Portugal unb ©abopen an. R. würbe ju SBien 1703 unter beut "Kamen Karl III. gurn König uon Spanien aufgerufen. nien unb ber SBaladjei cnuorben. C'inc neue »ertuidlung im SÖeften tuurbe I;eruor= gerufen burd) bie ehrgciiigeu »läne ber fpan. Köni= gin Glifabetli garnefe unb ihre» ©ünftlingä 2Ubc= roni, tueldie bie uerlorencn ital. 9iebenlänber jurüd« gewinnen wollten. Um bie geftfehungen bcS grie-- ben§ autred't 311 halten, traten 1718 grantreid), ißt, finb unter 6 aiifjiifii<$en. Sari VII. (römtfdfj=beutfdjer fiaijev) 141 Cnglaub, ßoüant unb bet ffaifet ju bet üuabrupel= aQianj jufammen; bie ©panier mufiten nun nad) bei« Sturj SttberoniS 1720 bie gorberungen betSer= bünbeten im ßaager Stieben beroilüaen, ben öfterr. Sefifcftanb in Italien anerfennen, unb ff. erlangte obcnbrein in einem ootteilhajtcnJaufd) oon 3aoooen bie ,V;u'l Sictlien für Sarbinien. (©. yiiftorijdic Satten »on Gutopa n, 5, Sb.6, S.432.) Um bieGtbfolge in ben öfterr. Staaten ungeteilt bei [einem öaufe feftjubalten, erlief; ff. 19. Stprü 1713 ba§ ©taat§grunbgefetj Cor ^vaamatifchen ©anltion, weldjesS bie ganje 2Jtonardjic bei DJtangel mfinniidjet Sfadjfolge ber roribiicpen Sefcenbenj fl.2 fidjetn feilte. Satuals hatte ber ffaifer nadi fiebenjähriger (5' he oon feinet ©emafylin (Jlifabetb oon Sraunfdjweig = 2Bolfenbüttel nodj feine fiin= ber; brei "sahve fpäter, 13. 2l»ril 1716, warb ihm ein Sohn geboren, ber aber balb ftarb, unb bem nur nodi Söditer folgten. Sic meiften Staaten waren anfänglich nicht gewonnen, berSragmatifccjen Sanftion ihre .Snftimmung 311 erteilen. GS gelang ff., 1725 juerft Spanien \u gewinnen, bann aul Slnlaf; bei gegen Um unb Spanien errichteten &er= venhaufer SünbniffeS (Sept. 1725) in einer ©egen= alliaiu 311 SSBien (Slug. 1726) aud) SRufslanb auf feine Seite 31t jiepen unb burd) ben Sertrag öon üBufterfjaufen (DR. 1726) fogar Sßreufscn ben öer= tenfjaufener Serbünbeten abtrünnig 311 madicn. SSon Spanien, Sfhifstanb, Sßreufsen erlangte bet Ä ai= fet babutd) bie Slncrfennung bet Sragmatifdjen Santtion, »on (etjterm Staate für bie Serbeifutng ber Erbfolge in Serg, wäbrenb granfreidi unb Gnatanb 172G unb l727.s>ollanb, Sänemarl unb Sdiwcben für ficb gewannen.. Set ftongrcfj 311 SoifionS braditc feine Serftanbigung ;roifd)sn ben beiben Parteien. Spanien trat 31t gtanfreid) unb Gnglaub über. 3U ben polit. 3wiftigfeitcn gefeilten fidi weiter aud) roirtfcb,aftlid)e. Sie in Dftenbe be= arüubeteCrientalifdie.'öanbelScom»aguiemurbeoou bem für .vSelmug bei viaubelS unb ber ^nbuftrie fel)r thatiaeu ffaifet eifrig untcrftütjt, eberibaburd) aber bet 9ceib unb bie Giferfudjt ber Seentädjte, bie ben <>iro|banbel all ihr l'couopol anfaben, aufgeftacbeit. Tic Spannung hielt mehrere ^abre an; enblid) tarn cS jcbodi 16. SDlätj 1731 31t einem Vergleich mit (5'nglanb, butd) welchen bem ffaifet gegen Sluf= opferung bet SanbetScompagnie »on Dftenbe nun aud) »on Gnglanb unb öollanb bie Srägmatifd)e Santtion garantiert würbe. Slbet granfreid) blieb gegen ff. fortbauernb feinbfelig gefinnt unb fanb in ber nad) Sluguftl II. Sobe 1733 ftreitig gel»or= benen Sbronbefefcwng in Solen einen Stniafj, ben ffrieg gegen Cfterreidi 311 erneuern. SSBäbrcnb 3tuf3= lanb mit öfterreid), bas" bafüt ben Seitritt ffurfad)* fenS jur Sragmatifdjen Sanftion erlangte, fid) für ffurfürft ätuguft III. crllärte, wollten granfreid), Spanien unb Sarbinien Staniälau§£ef3C3pnffi, bem SdjroiegeroatetSubtoigä XV., bieUladjfdtge ,utmen= ben. 3n bem nun beginuenben Solnifdjen £r;ton= folgefrtege traten baS öftert. öeer fottbauernbe Un= falle, granj. Gruppen eroberten SBcaitanb unb bie ganje Sombarbei bis SJtantua, ein fpan. 6eer be= mädjtigte fidi SReapet§ unb SiciUenl, unb am Sfltjein rourben Kehl, Philipp jhurg unb gan| Sotbringen er-- obert. Surd) folebe Sdjläge erfdiüttert, jcigte fid) Ä. bereit, im üßräliminatfrieben Don SBieu 1735 (ber be= finitioe griebe folgte erft 1738) gegen bie 6'noerbung von SJ5arma=$iacenäa fowie gegen ©ewäbrleiftung ber $ragmatifcben Sanftion unb Slnerfennung Strtilcl, bie man unter R »erm 3lucjuft8 III. al-3 ftbnig» oon 5ßolen Sleapel , 3ici= lien unb einige SMftritte oon ÜRaitanb 511 opfern, fowie oon feiten beäSeutfdjenSReidjS ganj 8ot$tin= gen pteüjugeben, baä at§ ßntfdjäbigung für Sta= nislaul Sefjcjonffi beftimmt würbe unb naA beffen £obe an granfreid) fallen füllte. 'Düdit minbet un= glüdtid) tämpfte ff., all er, bind) SRufjlanb bewogen, 1736 ben Krieg gegen bie Surfen erneuerte. öftet= reid) oerlor im grieben oon Seigrab (Sept. 17391 mit SluSnabme be§ SBanatä faft fdmttid)e 6*rwer= bungen, bie eä im SßaffaroWifeer grieben gemacht hatte. Sie Regierung R.S enbete auf allen Seiten mit fdnoerften SSerluften. .«. ftarb 20. DR. 1740 unb hinterlief) baS dieid) feiner 23jäbtigen 2od)tcr SJlaria Iherefia. — SSgt. Sdiirad), 33iograpb,ie ffaifet ff.§ VI. (Malle 1776); $. oon DtabicS, ffaifet ff. VI. al§ Staate unb SolfSroitt i^nnsbr. 1886); 3R. Sanbau, ©efdudne ffaifet ffJ VI. als ffönig oon Spanien (Stuttg. 1889). Starl VII., illbmbt, römif d) =b eutf djet ff ai = f er (1742—45), ffurfürft oon Sapern (172(5—45), vieb. G. Slug. 1G97 311 Sötüffel, Sohn äRarimilian Smanuefö, ffutfütften oon Sägern, bamaligen Statthalter-? ber fpan. SUieberlanbe, war nad) ber (Eroberung ber bapr. Sanbe 1704 burd) ffaifet Sofepfj I. als ©efangener juerft in fftagenfutt, bann in ©raj erjogen Würben. SRad) feiner S8e= freiung bureb beuSiaftattergrieben madjte erSReifen burd) (vranfreid) unb Italien, führte 1717 eine bapr. Shrifion in ben Jürfenfrieg nadi Ungarn, wo er fid) bei ber (Eroberung SBelgrabl auo;eidmcteL unb uer= mahlte fidi 1722 mit ber jungem 2od)ter ffaifer 3o= fepb'5 1- Siadibem er 172G feinem Sater all ffurfürft oon Sapern in ber 9tegierung gefolgt war, erhob er 1731 Sroteft gegen bie ftstagmatifebe Sanftion (f. b.). Set Sob beä ffaifetä Karl VI. (20. Cft. 1740) beroog ihn, mit feinen Slnfprüdien oon neuem beroorjutreten (f. Sapern, Sb. 2, S. 569 b), geftü^t auf bac- Sor= geben griebrid)! b. ©r., ber in Scblefien einbrach,, fowie auf bie Sunbe§genoffenfd)aftgranfreid)§ unb Spaniens, mit weldjer lehtern sJiad)t im 9Jiai 1741 in 3a;mphenburg ein Subfibienoertrag gcfcblofjen würbe (ber fog. 9ti)mphenburger Vertrag mit granf= reid) ift eine gälfdjung feiner ©egnet). ff. riidte mit einem ftanj.=bapt. öeere in Dbetöftetteicb ein (f. öfterreicbifdier ß'rbjolgefrieg), nal)m £inj ohne Sdimertftreid) unb legte fid) im Sitel cineS 6rj= bcrsogS oon öfterreief) bei, wenbete fid) bann nadi Söbmcn, eroberte im Jioo. 1741 burd) einen näd)t= lieben Überfall Sßrag unb liefs fid) oon t>m Stän= ben als Konig oon Söbmen bulbigen. 9iad)bem er 24. J^n. 1742 jum vom. ffaifer gewählt war, eilte er nad) granffurt a. 2)1., um fid? frönen 311 lallen. 9)iaria Stjevefia fanb in ibver SebrangniS Öilfe bei ben Ungarn; bie öfterr. Gruppen eroberten Cberöfterreid) wieber, btangen weiter in Saliern oor unb befegten SWündjen. ätud) Söbmen würbe jurücf gewonnen; ff. mufjte nach granffurt flicben. Ser faiferl. ©enetat Secfenborfj oertrieb jloat bie öfterr. unb ungar. Sd)aten auS Sapern, unb ff. tonnte 1743 nad) SDtüncfjen 3urüdfebren; halb aber btangen bie Öfterreidjer mit oerftärfter lliadit aher= mal» in Sapern ein, fobafj bet ffaifer im S,uni beSfelben 3al)reS feine öauptftabt wieber perlaffen mufjte. 2llS enblidi aud) feine SunbeSgenouen, bie granjofen, oon ©eorg II. oon ßnglanb, bem Ser= bünbeten DJaria SberefiaS, bei Settingen 27. Jjuui 1743 gefd)lagen unb über ben 9ibein gebrängt toor= ben waren, rettete il)n nur baS neue SünbniS, ba§ ißt, fmi unter 6 aufäujuc^en. 10* 148 üavi I. (tton 2lujou) — $arl Sßifljetm gerbinanb (•'pcrjog uon SBraunfdjnjeig) er ;u granffurt (f. »ranffurter Union) 22. ÜJlai 174 1 mit Jriebrid) II. fcblofi, bet batauf bin in Söhnten einbrad) unb ton jmeiten Sdjlefifdjen urica eiö?f- nete. 'Tarn gelang e§ jtoar, bie bauptjädjfid) um Söbmen befolgten Öfterreidjet nod) einmal ;um Ser(a{)en Varcnu- ju nötigen, fobaf, S. in feine tKefibenj triebet einneben tonnte; tod) von Summet mir Srantbeit etfcbbpft, ftavb er biet 20. San. 1745. S. befafj nidit bie SBMtlenäftäife unb I5ntfcbicbcn= beit, um in tiefer 3>-'it fdjtoerfter Stürme fein bobe» 3iel 311 erteilen. Son feinem SRedji auf Öfterreid) mar er ooll überzeugt unb meinte, .nun Sampf für riefe-:- 9ted)t gejmungen ;u fein. Sein SRadjfotger atä fiaifet roat jyranj I., als .Hurfürft oon SBatjeru '.lUarimiliau ,\oievb. Sein Sagebndi ioätjrenb be§ Sfterreidufcben drbfolgefricgeä' gab öeigel (3Mnd). 1883) berauÄ. _ Sgt. ßeiget, Set öfterreidjifcbe Urbfolgeftreit unb bie fiaifermabt Saris VII. (2iörbl. 1877). fjReapel (S. 157 b). Jtarl I. ii on Stnjou, f; Sari I., Sönig oon Settl Tsviebririi, erfter ©rofeberpg oon 33 ab cn , geb. 22. 3lo». 1728 alc- Sobn beä Stbpringen grieb= ridi oon Saben=5)urlad), trat, nadibem bet Sater früb geftorben war, febon 1738 bie ^Regierung ber 9ÄartgraffdjaftSaben=3)utladj an, 5uerft unterSor= munbfdjaft feiner ©rofsmutter, feit 17-16 fetbftän= bia. 9teid)begabt unb gtünblicb gebilbet, unermüb-- lieb t bätig, bob er mdbrenb feinet tätigen lliegie- rungSgeit (73 3abre) feinen Staat auf allen ©e= bieten. inBbefonbere in bet Sanbtotrtfdjaft, in ber tjinangoetloaltung unb im Sdnilinefen. alte 2ln= bänger beS pbfifiofratifdjen Stiftern* bet Solfs= loirtfdjaft fud)te et bie ©runbfä&e biefer 2eb,re in feinem Sanbe praftifd) burdjguf übten; er ftanb mit ben Vertretern bes SbnftorratiSmuS in regem Ser= febr unb »erfaßte felbft einen «Abrege des prin- cipes de l'economie politique» (anonym , Savlc-v. 1772). Sludi geborte S. a. ju ben eifrigften 3ln= bfingetn be§ Seutfdjen gürftenbunbe§. Saben mudiÄ unter ibm oon einem loingigen Steinftaat gu feinem beutigen Umfange. Sdjon 1771 oereinigte er mit feinem (Ftblanbe Saben=S)utIadj bie Üiarf= graffdiaft Saben*Saben; bann im SReid)Sbeputa= ! tionc-baiirtiitluf; 1803 »etbantte er ber gteunbfdjaft be« rufi. Saifet§ unb bet ©emanbtbeit feiner 3L'tini= Her :)ieitjcnftcin unb G'betsbeim eine überall* reidjc (rntfebäbigung für bie abgetretenen lintsrbein. Se= fihungen (f. Saben, 33b. 2, S. 264 a). 3l'Glcid> nabm bet SDlatfgtaf ben Jitel Surfürft an. 9tadj bem 33ei= tritt 3um Dlbcinbunb (1806) erbielt S. §f. mit bem ?itel eineä ©rofjber.iogs' bie Souveränität; er er= iratb aujjerbem jablreicbe neue 8anbfd)aften butd) bie SKebiatifierung ber Heinern, Saben benadibarten Aürftentümer unb ©raffebaften. S. 5. unb feine iltiniftcr gingen mit (Scfdiid unb 23cfonncnbeit an bie fdjmierige 2Iufgabe beran, bie febr oerfd)ieben= artigen neuen 23efitiungen ju einem einljeitlid'en ©anjen ju netfcfcmeUcn. 6r Üavb 10. 3«ni 1811. 3bm folgte, ba fein älteftcr Solin au§ bet d'be mit bet Srinjejfin Jtatoline Suife (geft. 8. 2(pril 1783) 1801 geftotben mar, fein Gnfet .Hart Subroig 5rieb= ridi, nad) beffen Jobe 1?. g.§ brittet Sobn, «ubtoig, (yroftbcrjog ron 33aben murte. 3n 5»eiter (morga= natiicben (5be mar ft. ?j. feit 1787 mit 2uife .Üaio- line ©ener ton ©e^erSbetg uermäbjtt, bie 1796 jur ©räfin oon öodjberg ff. b.i evboben mürbe. — Sgl. Don SBeed), Sab. Siogtapbien i liiündi. 1S75) ; SJJolit. ttorrefponben; fl. J-.s oon Saben, bearbeitet üpu (SvbmannebSrffet unb Dbfer (Sb. 1—3, feeibclb. Slrtilcl, bie man unter St tertn 1S88— 93); finieS, .uli 1795 ;u ajlünd)en al§ ,itueiter Sobn beä fpätern .Heilige- Hiarimilian I. jjofepb »»" Saoem au» beffen erfter Übe_ mit ber Viiuu'ffin SBilbelmine ätugufte oon Öeffens®armfiabt, mürbe fdbon 3uni 1813 jum ©eneralmafor unb Srigabecommanbeur ernannt. Et befefete mit feiner Srigabe mabrenb ber Sdilacbt bei öanau bie l'iainbriide bei Aiautfurt jotoie bie Stabt unb tourbe nodi 1813 Sinifionägeneral; 181-1 lag er mit Dluffen unb öftetreidjern oor Sei' fort, oon iro et jebodj balb jum .Ciauptbeet jurüd= febtte unb fid) bei 2trcB=fur = 2tube unb gere=la» Sbamvenoife au-s^cidinetc. 2iadi bem Jrieben er= bielt S. baä ©eneralfommanbo in 3Jcünd)en, trat 1822 al§ ©eneral ber Saoalterie au§ bem Sienfte, mürbe aber 1841 mit bem SRange als getbmarjdjall wm ©eneralinfseftor ber Slrmee ernannt. 3™ Seutfdjen Stiege »on 1866 mar S. 33cfebb3baber be§ 7. unb 8. Sunbe§ = 3ltmeetorpS; boeb gelang eä ibm nidit, irgenb einen (5riolg gegen biesreufs. ÜRaingrmee ut erjieten. 9Iadi bem Srager ^rieben ;og fidi ber Vtinj au§ bem Bffentlidjen Seben jutüct unb nabm feinen l'lufentbalt in Jegernfcc. 2(uf einem Spajierritt 16. 2lug. 1875 ftürjte er oom Sferbe unb blieb fofort tot. Äarl Sbcoöor, öerjog in Sa»em, geb. 9. 2tug. 1839 in Soffenbofen al§ Sobn be§ yvncg-> Hiarimilian oon bet Vial; ^ ;!nieibriiden = 33ivfen= felb'fdjen Sinie, Sruber ber Saiferin Slifabetb oon Cfterreidi, biente erft in ber Artillerie, ftubierte bann fülebijin, ptomooiette in DUündjen unb et= bielt burd) befonbern Prlafi bei iReid)§lanjIerS 1880 nad) beenbeter ävitlicber Stüfun^ bie 33efug= ni-> jut ät,tlid)en 9ßrati§, bie er meift in Jegetnfee ausübt, sein befonbereS 5'a4 ift bie 2tugcnbeil= funbe. (it iienndblte fid) erftmal§ 1865 mit tyxin= jefftn Sovbie von Sacbfen, bie 1867 ftarb, bann 1871 mit Srinjeffm SUaria ^ofepba oonSraganca (geb. 19. 3Rärj 1857), Qnfantin von Portugal, Joditet be* portug. SfJrätentenben 3)om SlJigucl. 3iad) bem iobe fein'e-5 Sater§ 15. 91oo. 1888 ttat K. Jti- anftatt feine» altern (morgauatifdi öetmäbtten) 33rubcr» Submig an bie Spibe beS berjogl. öaufee. Srtrl, griebrid) 2llbred)t, SDtatfgtaf oon Stan = b enbutg =Sd) » eb t, pteu|. ©eneral, geb. K >. 3uni 1705, trat nod) jung in bie preufi. 2lrmee ein unb nabm an ben Sdbteftfdjen Stiegen unb bem Sicben- jäbrigen Stiege teil. §r jeiebnetc fidi bei ber ßt= ftütmung oon ©logau, in ben Sdjladjten bei 3)Jolh miti unb bei Ebotufife an§ unb erbielt 1745 ben Dberbcfebt in Cbcrfdilefieu. 6"r nabm teil an ben Sd)lad)tcn bei öobenfriebberg unb coor unb mürbe im 3 iebenjdbrigeit Stiege ojtburdifelbftänbige.H oi:i manboS auSgejeidinet. S. ftarb 22. Juni 1762 in Sre§lau. 3,bm ;u &ften beifit feit L889ba§ 7. bran- benb. Infanterieregiment 2!v. 60 SERatfgraf fi. Satt aäJilbclm ^crbtnanb, öerjog oon S t a u u f d) »Big (1781 1—1806),' geb. 9. C it. 1 735 }it SEBotfenbüttel als ätteftcr Sobn be§ ßergogS Sari (f. Staunfd)toeig, 33b. 3, S. 466a) unb ber Stin* jeffin (5barlottc, einer Sdjroefter jjriebrid)§ b.@t., fübvte beim 2tu§brud) beä Siebenjäbrigen Stieget bie braunfebm. Stuppen uun fieete ber oerbflnbeten engl.=bonnoo. Slrmee unb jeidjnete üd) 1758 unter ißt, flnb unter 6 aiifäiifiidjcn. fiori djerjog »ort 33raunfcr)weig) — Marl (ber ®üf)ne, §eröog »ort 83urgunb) 149 bem Oberbefehl feines CbcimS gerbinanb inSbe= fcntcrc in ben ©(blatten von ©aftenbed unb ffre= jelb ou§. 1773 trat er oI§ ©eneral ber Infanterie iu preujj. Sienfte unb nal)in am SBabrifcben @rb= folgetriege teil. 9iod) unter feinem Ssater griff ei- nt:! jur Regelung ber jerrütteten ginonjen in bie SJerroattung ein. 1780 übernalnu er bie Regierung, bie er äufjerft fparfam sinn Scften feiner Unter: tbanen führte, blieb aber bennod? in preufi. Sienften nnb rourbe 1787 Dberpräfibent beS ueuerriditeten ffriegSiollcgiumS. Sie (Erfolge ber (I rpebition nad) ©ollanb, tno er 1787 an ber Spihe eines preuf;. ©eer§ iRHlbelm V. al§ 15'rbftattbalter toieber ein= fefete, erbebten feinen Ruf al§ fjetbberr, fobafs er 1792 in bem granjöfifcben RevolutionSfriege beu Oberbefehl über ba§ verbünbete öeer erhielt. Sei feinem Ginmarfcb in granlreid) erlief-, er 25. Quli 1792 ein SWanifeft, baS fid) in ben fäjärfften StuS* brürt eu gegen bie Revolutionäre wanbte unb äufserfte Erbitterung erregte. (Jr eroberte Songrorj unb 3Ser= bun, würbe aber, nad) ber frudvtlofen ffanonabe bei Salnui 20. Sept., mm Rüdjuge genötigt. Sen gelb= mg von 1793 eröffnete er am Dberrbein. @r fud)tc Sanbau 311 nebmen, fdilug 14. teept. äRoreau bei ISirmafenS, eroberte gcmeinfcbaftlicb mit SBurmfer 13. £tt. bie äBeifjenburger Sinicn unb fdjlug 28. bi§ 30. Rod. Öodje bei .WaifcrSlautern, rourbe aber fdjliefilid) öon Sßidjegru jum Rüdgug gezwungen. älnfang 1794 legte er beu Dberbefebl nieber, beu hierauf fDtöllenborf überuabm. 1806 rourbe er troh feines hoben SllterS wieber Oberbefehlshaber beS j yreufi. ©eerS, überuabm aber bantit Saften, bie j feine Kräfte überfliegen. 3n ber Sd)lad)t bei 2luer= i ftebt burd) einen Sdmf; beiber 2lugen beraubt, würbe ; er nadi Sraunfdiwcig, bann uaeb Dttenfen gebracht, »0 er 10. 9tot> . 180(5 ftarb. Jin Sraunfdiweig rourbe j ihm 1874 eine von Sßönninger gefertigte Reiterftatue | erridjtet. ff. SB. g. mar feit 1764 »ermäblt mit einer Sdjmefter @eorg§ III. von Gmglanb. — 3Sgl. ff. 2ß. g., i'ierjog ju Sraunfdiweig unb Süneburg | 1 2 üb. 1809). Sari, griebrid) Sluguft SEBitbelm, yerjog von Sraunjdjroeig (1815—30), ber ältere Sohn bei ©erjogS griebrid) föiltjelm unb ber Sßrinseffin DJlarie (5'lijabetb, ber Soditer be§ (Srbpringen Marl Subroig von Saben, mürbe 30. Ott. 1804 ju 58raunfd}roeig geboren unb tarn nadi bemüEobe beS SSater§(16.3uni 1815 bei OuatrebraS) unter bie Sormunbfdjaft be§ brit. Sßrinj= Regenten. Sie gan.^e Sugenbjeit be§ mo 7. Sept. ein SolfSaufftanb gegen ihn auSbrad), infolgebeffen er ben Jbron oerlor. Sie älgnaten unb ber 3eutjd)e SBunb ertlärten ihn für unfähig jur Dtegierung, bie im Ülpril 1831 auf feinen ißruber 5lUlbclin fbrmlidi überging. SBon $ari§, Wo er mehr mal» ju ffanbalDollen $rojeffen Slnlafj gab, fiebelte er 1870 ngd) ©enf über, wo er 18. Sinei. 1S73 ftarb. Sein bebeutenbec-, namentlid) an diamanten reidjeä Vermögen Dermarbte er ber Stabt ©enf, mit ber Serpfliittung, ibm bafelbft ein iHeiterftaubbilb ;u errid)ten, ti>a?- 1879 gefdjab. — Sgl. Jt. SBraun, Scr Siamantenberjog (Serl. 1881 1. Äarl ber.ttübne, .'öerjogimn Üurgunb (1467 —77), geb. 10. 9Ioo. 1433 ju 3Mjon al§ ©obn $bi= lipp§ beS ©ütigen aus bem Jjiaufe iurloiä unb ber Qfabella oon Portugal, führte anfangs ben Stamen eines ©rafen non (SbaroIaiS. Subtoig XI. oon grantreid), ber auf baS maditig aufftrebenbe öer> äogtutn Surgunb eiferjüd)tig war, hatte mm ^hi= lipp 1463 bie Abtretung wid)tiger ©täbte au ber Somme erlangt. Unwillig barüber berbanb fidi .u. mit ben aufftänbifdjen Saronen SübroigS (f. Ligue du Bien public), lieferte ihm 16. Quü 1465 bie Sdjlacbt bei 5)(ont!bero, in weldier ber oon ihm be= febligte glügel fiegreidi war, unb groang Subroig im Dttobet jum trieben iwn GonflanS unb St. 9Jiaur, worin S. bie ©täbte an ber Somme unb bie ©raf= fdjaften SBouIogne, ©uineS unb ^onthieu für ftdj erhielt. 1467 folgte er feinem SBater. Dleidjer uno mädHiger als irgenb ein bamaliger Jürft, trug er fidi mit bem Sßlane, baS alte Sönigreidj Surgunb herjuftellen. Üi»ährenb er fiel) aufs neue gegen feinen Sebn§berrn Subroig XI. rüftete, lub ihn biefer 311 einem SluSgletd) nad) Sßerortne. 2IIS aber .H. mäb= renb ber iu'rbanblungen im Ctt. 1468 ben Slufftanb ber Stabt Süttid) erfuhr, beffen Stnftijter er nidit mit llnredH in Subroig iah, nahm er biefen gefangen, sroang ihn, jebem Ülnfprud) auf glanbern unb bie Sßicarbie ;u entfagen unb bem 3uge gegen Süttid) beizuwohnen, ba§ nun oon ff. fogleidi graufam »er= gewaltigt würbe. 2US Subroig bann oon ff. ber ßaft entlaffen war, bradi er foglei* ben erzwungenen Ücrtrag, lub ff. vor baS $arifer Parlament unb lief; ib,n, ber natürlidi nicht erfdiien, 3. ®ej. 1470 oon ben Stäuben ju Slmboife als S&lajeftätS»erbred)er äditen; jugleid) fiel er in bie burgunb. Staaten ein, unb ff., ber barauf nid)t vorbereitet war, inufjte 1471 um Stillftanb bitten. 3)od) fd)on im Jiuni 1472 griff i\. wieber 311 ben SBaffen; er üerwüftete Öerjog§,bieer»onl814bi§1820inS8raunfd)roeig, 1 bieSßicarbie unb belagerte ÖeauoaiS, muftte aber oon 1820 bis 1822 in Saufanne verlebte, war er= füllt mit allerlei SSerirrungen. JUS er für volljährig ertlärt unb ihm bie Regierung bes öerjogtuml "iiraunfdiweig, baS inbeffen ber hanuov. Sftinifter ©raf SülünftersSebenburg regiert Imtte, 30. Ott. 1823 übergeben warben war, hob er 1827 baS 0e= hcimratStollegiumauf,anbefjenSpit5evonSdimibt= ^bifelbed ftanb, äroang lehtern sur glud)t nadi .Hannover unb fing einen ffanbatöfen Streit mit ffönig ©eorg IV. unb bem ©rafen fünfter an. Sie «erfaffung wollte er nid)t anerlennen unb fam baburd) in fionflift mit ben Stänbcu. Seine fürftl. SBilllür galt ihm als oberfteS ÖefeK. Sein iicbenSwaubel war hbchft anftüjng, feine SBeamten teilweifc unfähige unb unmovalifdH' ältenfdben. 2ÜS enblidj ber SBunbeStag bie Sejdnverben beS SanbeS in Betracht 30g, begab fid) ber öerjog 1829 nad) granfreid). Sei 2luSbrud) ber Sulireöolution in $ariS 1830 lehrte er nach SBraunfdjroeig jurüct, älvtitct, Sic man unter S ocrmiBt ftitf unter 6 oufjujut^cn. 3urüdtehreu unb fid) im Se3. 1472 311 einem neuen Stillftanb bequemen. Selbe ©egner fuebten fich nun burd) Sünbniffe iu öerftärten. Subroig ge= wann bie bebrobteu Srbroeijer unb Sotljringer; ff. hatte 1473 31t Srier eine 3ufammenfuuft mit bem beutfdien ffaifer griebrid) III. ; bodi tonnte er nicht bie @rbebung feine« SerjogtumS 311111 ffönigreieb von ihm erlangen. 3m 3l'll 1474 fdilofs er mit ßbuarb IV. von ©nglanb ein SünbniS gur l5robe= ruug ArantreidjS. SamalS mifdite fid) k. audi in bie Kölner .fiänbel, weil er als cdnitdicrr beS Stifts gelten wollte, ßr 30g bem abgefegten ffurfürften iliuprecht von Solu mit einem ftarten öeere 311 öilfe unb belagerte 11 IHonatc (1474 — 75) baS vom Sanbgrafen ©ermann von ©effen tapfer oevteibigte -Uenf? , bis ber ffaifer mit bem Reid)Sbeere berbei= fam. ff. mußte absieben, ba fein Sanb unterbeffen von beu Scbroeijem unb Sotbringern bebrobt unb fein Statthalter im G'Ifafe, ber graufame sl>eter von 150 Sari I. (fiönig ber granfen) — Slaxi V. (&önig oon granfreict)) Öagenbad), hingerietet mar. Ebuarb IV. war jroar in granfteid} eingefallen, liefe fid) aber ™ 9fog. 1475 von Subroig XI. ben Stillftanb pon SCmienS (treve marchande) für Selb ob!aufen. Malier fcblofe aud) fi. im Sept. 1475 mit Subroig Stieben, lootin er geaen Sotbringen unb bie Schweiger freie ßanb behielt. 9tun überfiel er fogleid) mit 40000 -Kann Sotbringen unb eroberte in lurger 3eit baä Saut. 147G brartg er über ben 3ura in bie Sdjroeig, er- ftürmte ©ranbfon unb ermorbete bie Scfafeung. Salb aber erfdnenen bie Eibgenoffen gegen 20000 S.'iann jtarf, fdjlugen fi. im SJcärj L476 bei ©ranb= fon luib nahmen ibm fein ©epäd unb feine großen ~d\iue ab. fi. tebrte balb mit einem neuen Meere pon 60000 SDiann gurüd unb belagerte SJlurten, Würbe aber hier 22. Juni 1476 in blutigem ©efedjt Don ben SdjWeigem pöllig gcjchlagcu; faft bie Hälfte ieincS 6eer§ tarn auf beut Sdjfacbtfelbe ober im SKurtener See um. tiefgebeugt unb fdiwermütig blieb fi. längere 3e't untbätig; erft auf bie fiunbe, bafs ber junge jjergog Stene" oon Sotbringen fein Sanb wieöcrerobere, brartg er im Dft. 147G gegen biefen oor unb belagerte Stauen, Würbe hier aber im Jan. 1477 gefd)!agen unb auf ber JludH getötet. Er mürbe in Stand) beigefetst; lein llrenfel fiaifer Karl V. lief; 1550 feine ©cbeiue nad) Srügge briu-- gen, reo ibm wie feiner SodUcr SJtaria in ber yieb= frauenfirdw prädjtige ©rabniälcr (üegenbe Qxy- ftatuen auf SSiarniorfarfephagciu errichtet roorben jinb. fi. ftarb ol)ite mfinnlicben Erben ; feine Sochter SJtaria (f. SJtaria pon Surgunb), bie ibm feine ©e= mablin Jiabclla oon Sourbon geboren batte, per= mahlte fid) mit bem üobne fiaifer griebridj'§ III., Üßajimilian; fo tarn ber gröfeereSeil beS burgunb. ClrbeS an bie Habsburger. — Sgl. Sarante,Histoire des ducs de Bourgogne de la maison de Valois (13Sbe„ s}>ar. 1824—26; 7.3lufl., 12 Sbc., 1853); Stobt, Tie Kriege K.S beS fiü&nen (2 Sbe., Sd)aff= baufeu 1844); Softer fiirl, History of Charles the Bold (3 Sbe., Sonb. 1863). Havl I., König ber grauten, f. Karl I., ber ©rofee, röm. fiaifer (6. 142). Start II., König non Jranfreid), f. Karl II., ber Kable, röm. Kaifer (<&. 143). Ratlin., ber Einfältige, fiönigoonSfranl* reieb, mar ber (intel Karls II. beä Kablen unb ber jüngfte, erft nad) bem Sobe beS SaterS, 879, ge= borene Sogn SubmigS bei Stammlers, oon beffen altem Söhnen Subroig III. fdion 882, Karlmann 884 ftarben. StacbbcnTgunädift 885 Kaifer Karl III. ber 3)itfe, unb 888 ber tapfere Serteibiger oon $arU, Cbo oon Jrancien, gum Könige gemählt worben waren, würbe 893 burdi ben Enbifdiof Julco oon :)teimS K. auS ber Verborgenheit bcroorgeiogen unb gefrönt. Seine Sartet behauptete fidi, unb 896 trat ihm Cbo einen Seil beS SanbeS ab. JRaät OboS Jobe, 898, würbe K. allgemein als König aner= tannt. Er ocrlieb 912 bem normann. Seetönig Siolf oberSlotlo, ber fid) taufen lief; (als Stöbert) unb fi.§ Joditer ©ifela beiratete, baS Küftenlanb roeftlid) ber Seine bie- in bie Bretagne unb gewann fo an ihm einen bei ber 3lbwcl)r weiterer Schwärme jelbjt intereffierten Safallen. Um biefelbe 3fit Hellten jut bie Sotlrringcr unter fi.S öobeit, bis Öeinrid) I. fie 925, roäbjcenb fi. in ©efangenfdiaft mar, an Scutfcblanb gurüdbräebte. Ein Seil ber ©rofeen hatte 922 C coc- Sruber Stöbert ,nim ©egen= tönia aufgeftellt, unb als tiefer 15. Juni 923 in ber Sdjlacbt bei SoiffonS gefallen war, beffen Sd)Wiegcr= ilrtitcl, bie man unter Jl »er john, ben .\Scr.;og Stubnlf oon Surgunb. fi. ielhit geriet jduin 9l':> in bie (Sefangenfd)aft be§ ©rafen oon SermanboiS; 927 befreit, oerlor er fdion 92s wieber bie Areiheit unb ftarb 7. Oft. 929. — SBg[. Saldftein, ©efd)id)te beS franj. fiönigtumä unter ben erften liapetiugern, Vb. 1 : Ter Kampf ber 9to= bertiner unb Karolinger 888—997 (Spj. 1877). Jtavl IV., ber Sd)öne, König oon Aranh reid) (1322—28), geb. 1294, war ber legte ber brei aufeinanber folgenben cöhue St)iKpP§ IV., beä Sdiönen, unb folgte 1322 feinem Sruber Philipp V., ba biefer leinen männlid)en (i'rben binterlief;. Irr bemühte fid) mit Erfolg, bie fram. i'iadu nad; aufsen hin wieber uir ©eltung ui bringen. 3tai> ■ ber Srbeibung pou feiner erften ©emablin, Slanca pon Surgunb, mit SWarta, ber Scbwefter JohaniK- ! Pon Suremburg, permäblt, unterftütUe er leuteru gegen Subhüg ben Säuern in feiner Sewerbung um bie beutfdje Krone, jjn Sngtanb madite er burd> bie Unterftütiuug feiner Scbipcfter JfabeUa, ber ©emablin (5buarbS II., unb ihrer franj. Spartet fei- nen Ginflufi geltenb. dr ftarb 31. 3an. 1328; mit il)in erlofdi ber ,'öauptftamm ber fiapetinger. Sic Krone ging auf Philipp VI. oon Saloii über. Sari V., ber SBeife ober ber ©el ehrte, König Don Arantreidi (1364 — 80), geb. 21. Jan. 1337 al§ ber Sohn Johann* beS ©uten unb ber Sona pon Suremburg, übernahm 1356, naebbem fein Sater bei SJtaupertuiS pon ben Suglänbern gefangen mar, ak- Sauphin bie Stegierung. 2luf ber Serfammlung ber ©eneralftäube ju $ari§ (1357) , forberte mau bie Entfernung ber tönigl. iHätc unb i fetjtc bie (i"inführung einer Komnüffion burdi, bie fi. jur Seite ftcbeu unb bie Serwenbung ber Steuern überwadien follte. Stöbert Secoq , Sifdjoj pon Saon, unb ßtienne SDtarcel, Sorfte^er ber ^arifer Eommune, waren bie Häupter ber ÜolfS= Partei; hinter ihnen jtanb König Karl berSBfe Pon Staoarra, ber nad) ber frang. Krone ftrebte. SOS ber Sauphiu bie State nidn entliefe, brang DJtarcel 1358 in baS Vouore. fi. rettete fid) nur mit :l'!ühe, perbanb fidi mit bem 2lbel in ben SttWingen unb begann bie Belagerung poii Sari§. DJtqrcel leitete bie Serteibigung unb fud)te Karl poii Staoana an bie Spifee ber Empörung 311 bringen. Er würbe jebod) in einem 2lufftanbe beS Solls erfdilagcn. K. 30g nun im Stug. 1358 in SariS ein unb be= gann eine blutige Steaftion, loährenb ber König pon Staparra bie Stabt einfd)loft unb burd) bie Serwüftuug ber umliegenben ©ebiete ben Sluftofe jur Jacguerie (f. b.) gab. 3" allcbem brad) jeht ber Krieg mit Englanb wieber auS. Johann war ui Sonbon einen brttdenben Sertrag eingegangen, ben fi. unb bie Stäube oerwarfen. Ein engl. Heer pcrwüftete nun Arantreid), bis 8. SDtai 1360 ber griebe 311 SrCtigni) (f. b.) ;u ftanbe tarn. StaA bem Sobe feines SaterS (1364) beftieg fi. ben Jhron unb forberte burd) eine tluge ^olitit bie feuigl. SJladit. S)ugueSclin unb K.S Srüber führten mit ©lud bie Steffen. Seit Karl pon Staoarra würbe Arieben gefdjloffen, bie Sölbnerbanben, bie baä Sanb oerheerteu, [d)idte fi. nach Spanien gur Unter: ftiibung ßeinrtdjS oon Eraftamare. Stun erneuerte aud) fi. ben Krieg gegen Englanb. Ebuarb, «ber Sdiwarie SJking», hatte bem älbel poii ©unenne brudenbe älbgaben auferlegt, unb auf beffen Se= jdjwerbe lub fi. ben fßringen oor feinen SairSbof, obglcidi bie Souoeränität 1360 auf Englanb über= gegangen war. Ebuarb fiel barauf in 3ranfreid) mifet, Tino unter 6 oufäiifurljeu. &a\i VI. (Völlig öon grcmfreid)) — Staxl VIT. (Sönig bort granfmcl)) 151 ein, tonnte aber auf bie Sauet nicht »iel au§rid)= ten. Gs prlljog fich im nädjften Sahrjebnt ein DöÜiger Umfdnoung ber Singe; bie tüchtigen jyeft>= herren ff J vertrieben bie Guglänber wieber aus faft allen eroberten ©ebieten. 2(ucb fonft erholte ücb Aranfreid) von fetner 5Rot burd) weife Sföafjregetnff.S. (5r war ein großer jyreunb ber SBiffenfdjaften tinb ber rielehrteu, grünbete SBücherfammlungen, barunter bie erfte in 5JSari§,unb baute bas SouPre aus ; er Holt ben Sanbfrieben aufrecht unb begünftigte öanbel unb ©eroerbe. 2od) brüdte er auch ba§ Sßolf burd) feine fvnanjiellen Wia^regeln unb bie Grbobung ber abgaben, fobaf; wieberholt Empörungen au§= brachen. ff. ftarb IG. Sept. 1380. SSon feiner ©e= niablin Johanna von Bourbon hatte er swei Söhne, feinen 9?ad)folger Sari VI. unb Öubmig von Orleans. — Bgl. Bavtbelcmu be Beauregarb, Histoire de Charles V iBar. 1843); Telic-le, Mandements de Charles V (ebb. 1874); von Sojanowffi, Gtienne Starcel unb bie Lanier Kommune (in ben ccSßreuf). ^abvlnicbern», 1S80). Sari VI., ber SBabnfinnige, ffönig von ai auf reich (1380— 1422), juurbe 3. S)ej. 1368 tu Baris geboren. Seine Cbeime, bie ßerpge SubWig von 2lnjou, Johann von Bern) unb SJJbU lipp von Burgunb, gerieten beim Jobe Karls V. iogle'd) in Streit über bie SRegentfdjaft. Subwig von SInfou behauptete bie o>ewalt unb bereicherte fidi burd) ßrpreffungen, fobafj -,u Baris, SRouen unb Gompieaue 1382 furchtbare ätufftänbe ausbrachen. DJad) öerftellung ber SRube 30g ber junge König an ber Spitze beä frans. 3(bet§ gegen bie mächtigen tlanbr. Stabte, bie ba§ ^od1 ihres ©rafen 2ub= mig II. abgefcbüttelt unb ben ©enter Philipp van :'(rtevelbc(l.b.)uim Cberbaupt gewählt hatten. '2er Steg ff.§ bei SRoofenbeefe 27. Jlop. 1382 gab beut Öofe Scut, bie bemotratifdje Bewegung in granfc reid) vollenbs 3it unterbrüdeu. SBäljrenb Subwig von Slnjou nach fReapel sog, wo ihn bie Königin Johanna 311 ihrem ÜRad)folger erwählt hatte, rif; | Bbilipp vnt Burgunb in Baris bie ©ewalt an fid) ; unb begann einen fvuditlofeu Krieg gegen (Snglanb. K., feit 1385 vermählt mit Sfabeau (f. b.) von Sapern, ermannte fid) aber unb erflärte ber fd)Itm= men ßerrfebaft be§ hoben 2lbel§ gegenüber feine Selbftänbigteit (3teint§ 1388). Slbcr ber neue ©eift hielt nidn lauge vor; halb gelangte Subwig von Orleans, ber SStuber K.s, 311 Sinflufj; er umgab reit «önig mit einer Beenge von Kreaturen (Mar- monsets) unb ftürjte bie burgunb. Partei. 1393 aber brach bei ff. ber äBabnfinn auS. 2a [anbete .^einrieb V. von (Snglanb an ber Seinetnünbung unb fcblttg 1415 bas franj. Bitterbeer bei ägincourt n*. b.). 2a ber «erjog von Orleans gefangen lvar, übernahm ber Sauphin, ber fpdtere Karl VII., bie :Kegieruug, tonnte e§ aber niept binbern, baf; ,vcin= vidi im 93unbe mit ber Königin 3fabeau unb bem Öer^og von SBurgunb ba§ ganje iiörbl. grantreidi eroberte. (6. grantreid), »b. 7, S. 86b.) öein= rid) V. ftarb im Sommer 1422, fiebert SBodjen uad) ihm aud) ber ivahnfiunige ff., U1. Oft. 1422. — i>gl. Suva! = '^ineu, Histoire de France sous le regne de Charles VI (2 S9be., %ar. 1842); Sit greSne be SSeaucourt, Histoire de Charles VII (53b. l: 1403—22, ebb. 1881). ■ Sari VII., ber ©iegreidje, König von grantreid) (1422— Gl), geb. 22. gebr. 1403 ju 'Baris als cobn Karl-J VI. unb ber ofabeau, mufne febon in ben legten SRegierunggjabren feine» SSaterä atrtilet, bie man unter ß DermiBt, finb unter 6 oufäu[udjen. fein SRecbt auf bie Jbroufolge mit ben SSBaffen öer= treten. (©. granfreid),S5b. 7,6.87a.) 3lad)ffarföVI. 2obe ftellten bte Snglänber ben Sohn ,|öeinrid)5 V. von Snglanb, öeinridj VI., aß König auf, ivahreub fidi K. ,u SÖlelun jum König erflärte', obfehon er nur bie fübL ^rooingen innehatte, gn bem toieber= begonnenen Kriege mit (Sngtanb fämpfte ff. otine ©lud; 1423 bei Srevant, 1424 beiSBerneuil befiegt, mufite er bie Ghampagne unb l'iaine raunten unb fid) bjnterbie SJoire lurüdueheu, iveäbalb er fpöt= tifd? «König von SourgeS» hier.. Srft 1 126 ftplug ber ©raf von Sunoi» bie Snglänber bei i'iontargis, allein ber geinb braiig 1427 bis jur Soire vor unb fdjlofj Drleani ein. Sdjon fdnette fich K. an, biefeit n>id)tigen Spiah preiszugeben unb nad) ber 2au= phine uirüuunveidien, al-J Seanne b'Slrc (f. b.) al§ [Retterin etfdjien. 2Iuf ihren Slntrieb befreite lu uois hn ilfai 142'J Organs, bann ttmrbe ;Heims ge- nommen unb ff. bort 17. ^uli 311m König gefrönt. SRad) einem mißlungenen iüerfud) gegen $aris 30g er fid) aber ttrieber untbiitig naA (Sbinon uiriirt. Qeanne b'Strc lvarf fidi nadi Sompiigne unb mürbe Ijier bei einem Ütiisjall gefangen. IRit SRedjt fann man K. vorwerfen, bajj er iveber ettvas 31t ihrer Be- freiung unternahm noch it)re Grrettung vom geuer; tobe verfuebte. Tt.adi ber Einnahme von Gbartres (1432) brachte ber (Jonnetable iKidiemont eine 2fu§= föhnung ff.§ mit Philipp beut ©ütigen von S3ur= gunb 31t ftanbe, bie burdi ben ^rieben von 2(rra-> int Sept. 1435 bcfiegclt würbe. Surcb ben Sob 33ebforb§ erlitten bie Snglänber einen fd)iveren SSerluft, toäbrenb ff., roie man beridjtet, von feiner ©eliebten SIgnes Sorel (f. b.) angefeuert, gröfsere Energie jeigte. Er nahm perfönlicp iUontereauunb hielt 12. 3iov. 1437 feinen Sinjug in Sßariä. Seit- bem lvurbe ber Krieg von ben erfdjöpften ©egneru nur läffig geführt. Sie Jraniofen nahmen alimäh = lid) alle Jeftungen außer Galais ; im QuK 1452 rvurben bie Gngldnber bei Gaftillou beftegt. Dbne förmlichen griebenifchlufs tvar ber lOojäbrige Krieg hiermit beenbigt. 2lud) bie innere Sage granfreichl erjuhr in ben legten jjabrsebnten K!§ eine burd)= greifenbe unb ivotjlthätige Rseränberung. Surcb bie Orbonnangen vom 2. ")iov. 1439 legte er ben ©runb 311 einer mobernejt SReuorbnung ber SBertvaltung, burd) bie eine hellere 2lrt ber 93efteuerung erreicht unb für bie SBefoIbung eines ftehenben öcers nug: bar gemacht tvurbe (f. Orbonnanjcompagnien). G^ tvar bas SBerbienft bes finan.uellcn Beraters ff.§, ^aegues Goeur (f. b.), bafi nun an Stelle tvillfür= lieber 93ranbfd)atangen ber iölbnerfübrer eine all= gemeine Steuer (Taille) oon ben fönigl. Beamten erhoben lvurbe; baburd) tvurbe auä) bie verberblidje Jeubaimacht ber Bafalien befctjränft. äCud) von ber furchtbaren Blage ber Sölbnerbanben (ecorcheurs) lvurbe bas i'anb befreit, inbem ff. bie fog. 2lr= magnafen (f. b.) bem beutfehen ffaifer griebrtd) III. gegen bie S6mei3cr 311 .v>ilfe febidte, tvobei fte grof;enteils aufgerieben tvurben. 2ie illeebtspflege rourbe burd) K. beller georbnet; bie alten 5reil)citcn ber ©allitanifcben Kirdhe würben burd) bie «$rag= matifche Santtion» von 1433 aufs neue bem päpftl. Stuhle gegenüber gewahrt. Xen SebenSabenb K.s trübten bie älnfchläge feines öol)ne», bes fp'ätem ^'ubtvig XL, von bem er vergiftet 511 werben fürchtete. Gr enthielt fid), wie mau behauptete, barum längere Seit bes Gnens unb foll fo feinen Job (22. 3uü 1461) herbeigeführt haben. — Sgl. Ballet be Biri= Dille, Histoire de Charles VII (3 Bbe., Bar. 1862 152 Sari VIII. (Simtg rjott granfreidj) — Sari X. (Stoma, tton g-ranfreid)) Element, Jacques Coeur et Charles VII t. Stuft, ebb. L874); Tu &te§ne be SSeaucourt, Le c&racteredet harles VII (ebb. 1875) ;berf., Histoire de Charles Vll (6 ©be., ebb. 1881—91). Karl VIII., König von jyrantreid) (1483— Q8), geb. 30. 3uni 1470 ;u Jlmboiie, bejtieg 1483 nad) betnSobe feines SBaterS fiubmig XI. ben Thron unter bei C bbut feiner ältesten Tdnveitcr 2luna von SBeaujeu, bie für ihn mit Umficht unb firaft bie 5taatSgefd)äfte leitete. Ter öerjog von DrftonS, bet jidj baburd) suriirfgefeht fah, verbanb ficb mit anbem "Crimen unb ©rofsen fotoie mit Arau; don ^Bretagne unb begann einen förmlichen Krieg gegen reu 6of. Sa tremouiue fd)lug jebocb ben öergog ber «Bretagne 28. Juli 1-iSs bei ct. 2lubiu. Tiefer itavb halb barauf unb binterlief; fein Sanb feiner Todner Stnna, bie fid) 1490 mit bem beutfc&en Kaü fer SKarimilian I. burd) ^rofuration vermählte. K. aber, obfdjon bereits mit äRargareta, ber£od)ter .öiarimilians, verlobt,, beftiinmte Slnna, ficb mit ibm 6. Tes. 1491 ;u verheiraten. Taburd? Der= einigte er bie Bretagne, ba§ lente bergrofjen un= abhängigen öenogrümer, mit ber frans. i?rone. SRun aber iah ficb R. von einer meu+tigen Koalition bebroht. 2US SSerbfinbeter äRarimilianS fiel ©ein* rid) VII. von (Snglanb in ^ranfreidj ein, lief, fid) aber im iJto». 1492 ben grieben ablaufen. Spanien befänftigte K. burd) ©erauSgabe von SRoufftÜon. 2lucb mit 2Rarimilian, bem es an SBlitteln fehlte, tarn im 3Rai 149:; -,u Senliä ber gfriebe ;u ftanbe. DJiargaretas [Mitgift, hie Jrandie-Unnte unb Slrtoie, »urbe unter Vorbehalt ber frans. Cbevborjeit au •JJtarimilian jurücf gegeben; bie 2luslieferung bei öerjogtums SBurgunb blieb unentfdueben. hierauf ging R. an bie 2lusfübrung bei lange gehegten lUans, bas Königreich, Neapel, auf baS er als SRad)= folger ber 2lnjous in ber Provence Slnfprud) ;u haben glaubte, sn erobern. 3m Stug. 1494 über= flieg .H. mit einem sablreidH'it öeere bie Stilpen, burcbjog 2Railanb, Toscana, Alorens unb rürtte 31. Tes. in :Hom ein, wo ihn «Bapft SUeranber VI. mit Dleapel beiebnen unb ibm eine :Heibe 6idjer= heitsplähe aueliefern mujjte. 33ei feiner 2lnnäberung an bas ©ebiet von Neapel bantte ber .Honig 2U-- fons II. ;u ©unften feines Sohnes gerbinanb II. ab, unr bie grangofen sogen 21. jvebr. 1495 ohne Sdjroextftreidj in Neapel ein. 3m uk&ti 1495 inbes traten SRaitanb, FBenebig, SRaxhniUan unb gerbU i uanb ber Katbolifd)e von 2lragouien suiammen, um | fi. aus Italien ;u vertreiben. Tiefer lief; ben §er= sog von SRontpenfier mit einem Korps in [Reapel surüd unb ertdmvfte ben Tunhuig burdj bie 2om= i barbei 6. 3uli 1495. K. ftavb, erit 27 3. alt, 7. 2lpril 1498su2lmboife. iUit ibm crlofd\ba er leinen (5rbcu hatte, bie ältere 8inie ber äBaloii. ^hm folgte ein Ur= cnlel KatlS V., Vubivig XII. (f. b.i. — Sßgl. cegur, Histoire de Charles VIII (2. ilufl., 2 Sbe., $ar. 1842); ßherrier, Histoire de Charles VIII (ebb. 1868); Telaborbe, L'expedition de Charles VIII en Italie (ebb. 1889). 5larl IX., König von granfreidj (1500—74), geb. 27. Sunt 1550 m 3 t. (Sermain =en=2ape als smeiter £obn öeinriebs IL unb ber .Hatbarina von iUebici, erhielt ben Titel eineiS .\vi;ogo von Dr= j Uani unb beftieg als Siadifolgev feine-? SSruberä I ,vran; II. 5. S)ej. 1560 ben Thron, «seine Sliutter rifj bie Megentfdjaft ivabreub feiner SJtinberjäbrig* teit unter nomineller i'Jiitivirtung i'lntons von !8our= bon an fid\ i'lbev fdjon im älug. 1503 lief; fie «. I x'Utiti'I, &ic man unter St oerm für münbig ertldren, hielt ihn jebocb von ben <3e= fd\Hften fern unb fudite ihn, tvic es febeint, bureb äluäfdjroeifungen ni jerftreuen, fobaf; R. tu ben Öanblungen bei- [Regierung in ben erften ad)t fahren ber ßugenottenfriege ivenig mehr al§ ben Flamen hergab.' I5'rft feit bem vl>aeifitatiou»ebitt von St. ©ermain=en=2aüe 1570 (f. Hugenotten) fduen er eine felbftdnbigere öaltung annehmen ,ui ivollen, unb jroar mar es ber .^ugenottenfiihrer ßoligmi, ber Ji. feffelte unb ihn, im antifpanifdjen »rot. Sinne, auf grofje ausivärtige Unternehmungen ;u lenfen fudite. Tagegen tbat .Hatbarina alles, ihre 3Jlad)t über ben 3obu ni behaupten unb Eoligntj ui befeitigen. Sei fem Attentat auf tiefen, 22. äfug. 1572, tpar 8. nod) unbeteiligt. Jim lehten Slugenblid aber verftanb er ficb hoch oa'su, bie iMutthat ber "Bartholomäusnacht if. b.) gutsuheifen. Tajj er felbft auf bie Hugenotten gefdioffen habe, ift unbejeugt. SBon ©emiffensbiffen verfolgt, ftarb er febon 30. iUai 1574. Seine ur= fvrünglid? gutartige SRatur mar unter Katharinas (finfluf; verivilbert unb jerrüttet. — Sgl. i>icrime\\ Chronique du regne de Charles IX rl>ar. 1891). ftarl X., Philipp, .Honig von g-r a nlr e i d) ( 1824 —30), geb. 9. Dft. 1757 ju Scrfailles als britter Sohn be-? Tauphin Soui§ (f. Sourhou, Sb. 3, ©.376a) unb C'nfel Submigä XV., erhielt ben Jitel eines ©rafen von 2lrtois\ 1773 vermahlte er pd) mit ÜHatia Jbevefia vonSavopen, aus teehterlibe ber ßerjog von Slngouleme (f. b.) unb ber .v>evuig von SSerrrj (f. b.) hervorgingen. .H. mobnte 1782 ber frani.:fpan. (Srpebition gegen ©ibraltar bei unb mürbe bei ber ÜBerfammlung ber "Jtotabeln 1787 Sßräfibent eines S3ureau§. Diad^ bem Sturm bei SBaftitt« (14. 3uli 1789) eröffnete er mit bem 9ßrin= ;en Eonbe" bie Smigration. Sr ging über Turin nad) iUantua, ivo er mit Kaifer Seopolb II. über einen Snvafionsplan ju verhanbelu fmhte, bann au ben :4ihein, enblid) nad) SBrüfJel unb SBien. 3m Slug. 1791 mobnte er ber {Jufammenfunft in sl5iUnis (f. b.) bei. 9iad' Einnahme ber. Honftitutiou von 1791 rief ihn fein Sruber, Vubmig XVI., gleidi ben iibri= gen grünen, jurütf. Ta er mit Schmähungen nnt= ivortete, sog bie SRationalüerfammtung 1792 feine Ülpanage ein unb überh)ie§ feine Sinrunfte feinen ©Wubigern. SBon Turin au§ leitete nun ber SBrüy bie roualiftifdjen Jntriguen, unb bei ber erften 3": vafion 1792 betrat er mit bem (Jmigratttenforps als Aeiub ben üaterlänbifaVn Öoben. -'ca* ber ßinridjtung SubtvigS XVI. ernannte ihn fein jtoeiter ©ruber, ber fpätere Submig XVIII., sum ©eneiah lieutenant be§ SRetdjS. ©on Snglanb aus unter= nahm er im September 1795 eine (5'rpebition nach 3le b'?)eu, wagte aber feine Sanbung unb überlief;, uadibem er sivei Monate gesögert, bie S8enbe"et unb bie anbem älufftätnrifdjen ber 9lad)e bei Sftepubli= faner. gortau lebte er im ©enuffe ber ihm von ber brit. [Regierung verliehenen Sßenfion von 15000 Sßfb. St. erft im Sddof; ©olöroob, bann in öarttoell= Öoufe. 2lud) 1804 unterblieb feine bei Gelegenheit ber ajerfdnvbrung GaboubahJ (f. b.) angefünbigte i'lnfunft in Sßariä. (Frft 1813 begab er fid) auf bas A'eftlanb, folgte ben Sßerbünbeten über ben ;Hbein, erhielt aber bie SBeifung, fid) ivieber ju entfernen. ällS jict inbes bie SBerbünbetenSßariä näberten, über= febritt er bie fran;. ©renge unb erlief; im SÄctra eine mit freiheitlichen "IMnafen auSgeftattete fßroflama: tiou. 2lm 12. 2lpnl libevnahm er in SBani im Tm-- men Submigs Will, bie sHegierung unb fdjlofs 23. 2lpril mit ben Serbünbeten eine sI'iilitärfonven= tot, fm6 unter {£ aitfjufit^en. Savl I. (®önig Don ©rofjlmtatmien) 153 ticm ab. Sei bor SRüdfebr 9laj>oleon§ I. pon Elba ging er mit ber Eönig.1. gamilie uacb ©ent. Stach ber jtoeiten üieftauration trat cv in bie SßairSfammer ein nnb bilbete als bas ßoupt bev Ultras eine jörm= lid'c SRebentegierung, bie man nach bem ihm juge* wiefenen Seil bev Suilcrien ben «Sapillon SRarfan» nannte. Sein Eiuflufs mar um fo größer, ba er im Oberbefehl über bie Üiationalgarbe führte unb an bev ©pihe ber Kongregation f. taub. $laq bemSobe feine§ Sruber§,2ubwig3 XVIII., beftieg K. 16. Sept. 1824 ben Sbron. älnfangä jndite er burdi populäre! Setragen unb 2lujbcbung bev Eenfur bie ©cinüter für fieb ju ftimmen; aber nadi ber firömmg, bie 29. SJlai 1825 ju 9teim§ mit mittelalterlicher görmlid?feit oolljogcn würbe, unb Wobei ff. aufS neue bie Ebartc befdiwor, bradi fürjung bei bisher auf Cebensjeit be§ .fierrfdiers bewilligten Sonnen* unb SBfunbgelbeS (f. b.), ba§ ff. nur auf ein !jabr gewährt würbe. 2er .Honig, ber ton ben Stnfprüdjen feiner tönigl. Sßrarogatioe nid)t mtnber erfüllt war tote fein Sßater, nahm ben Aebbebanbfd)ub auf unb fduitt }u fehwerer :)tcdits= Perletmng, inbem er unbeioilligte 3öUe erhob. 2üs bie Erpebition, bie JWsdiugbam sunt ©ebuhe bei franj. .Hugenotten 1627 nad) ber Vsniel :)ie eor 8a ;Hod)elle unternommen hatte, mifuiliidte, gingen bie ©eineinen gegen ben Oerbafsten SDtiniftet Por. Sas Parlament Würbe aufgelöft, aber bie niebt ju bebenbe ginanjnot jwang K. por einem neuen, bem britten feiner Regierung, (1628) jur iltacb* giebigfeit; für bie in ber «Sitte um Sterbt» (f. Pe- tition of right) jufammcugefafjteu Sefdjwerben, bieSReaftion unoerbüllt heroor. Unter bem 3Rini= j pornebmlid) über'bie willfürlicbeu 6teueretbebun= fterium Sillele mürben bie öffentlichen tiimter au bie 2lnl)ängcr ber ^cfitttcu , ber öffentliche Unter: rieht in bie ßftnbe ber Sßriefterfcbaft gegeben. Sie Mammer mnfjte ben Emigranten bie @ntfd)äbigung einer -Dcilliarbc bewilligen, unb bie Sßrefifreibeit würbe beeinträchtigt. Sei ben Kammerwablcn im 9to». 1827 oerlot ba* ÜRinifterium SBiUele bie 3Jta= jorität ber SJBablfammer. Sie» fiibrte junäcbft im San. 1828 jur Ernennung be§ 3Serföbnung§mini= fteviumä SKartignac. 2lls eä auf Setrieb ber öof= Partei fiel, ernannte ber König 8. 2lug. 1829 ein neue» Kabinett, an beffen ©pii?e Surft Sßolignac, ber engfte Scrbünbete ber Sjefuiten, trat. Sicfer ent= feffelteburct) ben@rlaf?berfog.Drbonnanjen27.3!uIi 1830 bie Sulireoolution. K. ijob jwar bie SDrbonnan= jen auf, ernannte ein neue» SJJinifterium unter bem .Herzog pou DJcontemart unb berief bie Kammern •sunt 3. 2(ug.; allein bie SRebolution ging ihren ©ang unb feine Krone war »erloren. (©. grranf= reich, 93b. 7, ©. 101b.) Sa jeber SBibetftanb oet= geblid) war, oerjiditetc K. in [Rambouillet, wohin er fieb geflüd)tet hatte, 2. 2lug. nebft bem .Herzog pon 2lngouleme 311 ©unften feine? Enlels, be§ öer= 30g'? pon Sorbeaur (f. Ebamborb, ©raf Pon), auf ben frans. Shron unb reifte nach Englanb unb pon ba nach @binbutgt). Ütit feiner fjamilie würbe er 10. 2lpril 1831 pom frauv Soben oerbannt. dr ging im Sept. 1832 nad) $rag, 1835 nad; Scblofj kirebberg, 1836 nach ©ötj, wo er 6. 91oo. 1S36 ftarb. — Sgl. Memoires seerets et temoignages authen- tiques : Chute de Charles X (93ar. 1875) ; Sebrenne, Yie de Charles X (3 Sbe., ebb. 1879); Setit, Histoire contemporaine de la France, Sb. 9: Charles X (ebb. 1886); «DcarquiS be Silleneufe, Charles X et Louis XIX en exil (ebb. 1889) ; ^mbert be ©aint=2lmanb, La cour de Charles X (ebb. 1891 ). Satl I., König pon ©rofsbritannien unb ^rlanb (1625—49), geb. 19. 9iop. 1600 in Sun= fermline al§ ©ohn JjafobS L, würbe bureb ben Sob feines altem SruberS öeinrid) (1612) Sßrina oon SBaleg. ©ein erfte§ polit. 2(uftreten gefdiab in feiner 93rautfabrt an ben SÜtabribet 6of (1623), bie oöllig mifiglürfte unb ,utr Rolge hatte, ba| K.§ Segleiter, ber ©erjog pon SBucfingbatn (f. b.), mit be§ Srinjeu Üinoernebmen ben König 311 einer ©panien feinb* lidien .Haltung brängte. Siefe Haltung behielt K. nad) 3a!ob§ Sobe (1625) bei unb geigte fie offen burd) feine Scrmäblung mit ber franj. Sßrinjeffm .Henriette SKarie. Dbgleidi feine polit. .Haltung bem Parlament gegenüber anfangs burdjauä perföbn: lid) war, fo brach bennoeb ber Pon feinem Sater ererbte £>aber fofort au» unb geigte fieb in ber Ser= gen unb Sevhaftuugcn, Pcrfpracb er feierlid) 2lh= iulfe (7. Quni 1628). 2ü§ furj barauf Sudingham bind1 ülcörberbanb gefallen war (Oft. 1628) unb ber König in ber Hoffnung auf günftigere 6tim= mung bem neuberufenen Parlament Qan. 16291 entgegenfotnmenbe Urfldrungen gab, war bodi fd)ou mainterlei gefdichen, bie Stimmung ;u reisen. K. begünftigte gleich feinem Sater bie engl. Sifcboj*= finte, fein fünftlerifcber ©inn liebte unb mehrte ihren Sßrunf, Wäbrenb bie puritauifdie Sarla= ment»oppofition barin nur Anfänge jur S55ieber= cinführung beä Katholiciömuo fab, 001t bem in 8BabrJt)eit K. weit entfernt war. Saut tarnen Se^ febwerben über Serlehungen ber Sitte um stecht, unb alo K. ben boebft erbitterten dtebetampf im Unterhaus burd) Sertagung beenben wollte, Wieber= festen fidi bie ©emeinen bem Sefehl (2. SJtta 1629). Sfn hellem 3otn fdjicfte K. fie 10. l'cär? nad) Saufe unb perfuebte ee mit einem lönigl. Sefpotismus obne ba§ Sßarlament. @« würbe pon 1629 bis 1640 nidit mehr berufen. Sie gegen Jranfreid) unb Spanien begonnenen Unternehmungen Würben 1629 unb 1630 burd) 2frie= ben§fd)Iüffe beenbet, imSjnnern fuebte K. fid) un= abhängige 5-inanjquellen ju erfd)lief;en burd) %ort-- erbebung ber unbewilligten oölle, burd) 9Bieber= einführung alter Acuballaften fowie burd) Hconopob pcrgcbung. 6'in neues DJtittel ,utr ©elbbefcbaffung fanb man in ber Erhebung bes ©diiffsgelbes (f. b.); aber nad) einem erften Erfolg (1634) erftanb burdi bie 3ablungsweigerung 3obn öampbens (f. b.) ein entfebeibenber allgemeiner SBiberftanb. K.S oor= nebinfter öelfer bei allen biefen DJiafiregeln war ber frühere Dppofitionsmann Sbomas SBentWortb, ber fpäter jum ©rafen Strafjorb erhoben würbe. Sabei ftanb ihm, wo bie ovbcntlicbeu ©evidite per= fagten, bie ©temfammer (f. b.) jur Serfügung, ebenfo wie bem Erjbtfdjof Saub bei feineu lird)lid)en Serjolgungenbie.HobcKommiffion(f.b.). Scr erfte gröfjere 2lusbrud) gegen K. tarn auS Sdiottlanb, als Saub an ©teile ber Sresbpterialtinbe ©djott= lanbs ben glänjenben Kultus unb bas Setenntnis ber engl. Sifdiofsfircbe fefien wollte, ^n Ebinburgb erbob fid) Sumult (,\uli 1637), unb als K. alle Srotefte abmies, traten bie Schotten im Eooenant (f. b. unb Scbottifdje Kirdje), einem religiös = polit. Sunbe, 311m SBiberftanb sufammen. Ser erfte fog. S9if(r)of§rxieg bracb aus, K. mufste weid)en uno nach eljjäbriger Saufe fidi an ein Parlament um .Hilfe wenben. 2lber in biefem «Kurjen Sarla= ment» bes 3- 1640 war nicht Pon Sewilligungen, nur Pon Sefd)Werben bie iHebe. 9cad) feiner 2Utf= Slvtitct, bie man ur.ti-r 8 Ofrmi6t, fxni untfr 6 aufjuiucScn. 154 Marl II. (fiömg »ort ©ropiitainüeit) [ftfung unternahm n. nocbmal» mit eigenen SWitteln ben jtoeiten Sifcb^fSfrieg, er untertag roieber; bie Schotten befegten ben SRoiben Gnglanb':-, •'!. 3to». 1640 trat baä Sänge ^Parlament» (f. b.) jufammen, baS ben ßampf gegen ben fiänig jur (fntfctjeibung fübtte unE- in ben Spotten SBerbünbete gegen biefen iah. >hn Sßom (f. b.) fdjtitt fofort ,iur Slnflage bei JJtimfterä Strafforb; berfelbe rourbe »erbaftet, nad' ihm Saub. Ser König gab baltioS ben roeitern [jjorberungen na*, ja, als ba§ Parlament burdj einen ©cfefceSbefcblufe über Strafforb baä 3obc->= urteil fpracb, liefe er ben mannhaften Siener fallen, Ter 12. 3Rai 1641 hingerietet rourbe. ,->ugleidi ge= nebmigte fi. ba§ @efe&, baß ba§ Parlament nur mit eigener 3uftimmung aufgelöft roerben fönne, unb lief; [ich Stcrnfammer unb öof)e fiommiffion entreißen. Sll§ er roährenb einer Serb,anblung§= paufe (9. Sept. bis 20. Dft. 1641) in Sdjotflanb, roo ber öerjog pon SSrrgtyll bie Seitung in ber 6anb hatte, für eine SSerföbnung roirfte, brad) in Srlanb ein roilber Slufftanb gegen bie prot. ßnglänber au§. 3Jm SRooember beriet baS Unter; hauS bie «©rofee ;Hcmonftranv>, eine ;>ufaiumen= faffung all feiner Sefdjroerben unb jyorberungen, bie bie »olle Unterwerfung ber Krone unter bie Tittatur beS ßaufe§ ber ©eineinen bebeutete. Sie ©ärung ftieg, ein un»otfid)tiger Scbritt K.s, bie SSerflagung ber .vtauptjührer ber @emei= neu beim DberbauS, bann nach beren Ülbroeifung ber mifjglüctte Serfud), fieb ibrer 5ferfonen gu be= mächtigen, brachte ben SoSbrucb. ß. mufete baS un= rubige Sonbon ocrlaffen, unb ber Sürgcrfrieg brad) au§ (2lug. 1642). 3uet\t waren bie fönigl. SBaffen unter K.S unb feines Steffen, be§ Sßtinjen iftupredjt non ber Sßfals, jjübrung fiegreidj, bann brauten ;roei Umftdnbe bie entfebeibenbe SBenbung: bie ju Gnbe 1643 pon Sohn $rmi burcbgefeltfe 3Sereini= gung mit ben Sd)otten, bie 3um SJßartamentScjeere itiefeen, unb »or allem bie dteorganifation beS lets= tern felbft burd) ben jetst in im Sorbergrunb trc= tenben geroaltigen Cliper ßromrocll. Söei SDcarfton Dioor (2. Suli 1644) gab er juerft mit feinen ))tci= tern ben äuiSfdjlag , unb 15. 3uni 1045 rourbe bie Gntfd)cibungsjd)lacbt bei SRafebö. (f. b.) gefd)lagcn, mit ber K.S Sadie in Gnglanb oerloren mar. Gr begab fiefa ju ben Schotten, biefe lieferten ihn jcbod) !$an. 1&47 an baS Parlament aus. Salb bemächtigten fieb bie gegen bie SßarlamentSbefebjte meuternben Gruppen ber Serion beS Königs unb nabmen Sonbon in 93 e f t B (Sing. 1647). 3n 6amp= ton Gourt, roohin er gebracht roar, fud)ten bie ®e-- neralc, 3umal (EromroeU, mit K. einen 2(u jgleid) hcr= uiftellen, aber alle SBerjudje fdieiterten an be§ Königs unbeugfamem Starrfinn. (iö gärte bereit» in ber breiten ÜDtaffe ber Strmee, unb ßrommell liefe ben gefäbrbeten sDIouard)en naa) ber Snfcl ÜZÖtgbt ent= tommen. §icr inüpftc ft. neue Serbinbungen an, namentlich mit ben gegen bie engl. Slrmee erbittet: ten Schotten, beren Ginfall in Gnglanb ten jroeiten Särgerrrieg beroorrief. ted?iicll mürben jeboeb bie cchotten beficgt unb bie gleichseitigen ropaliftifdien Grbebungen in Gnglanb unterbrüdt. Sann folgte ba§ Strafgeridit gegen ben König. Gin aufecr orbentlicber, au§ 135 i'citgliebcrii beftebenbet ©c= riditvhoj trat uifammen, er fpracb. 25. 3fan. 1649 bai lobcfuneil, am 30. mürbe ber König por fei= nem SJalaft SBbite^aB enthauptet. K. bat mie fein Sater ?>afob, ben ©ebanten ber göttlid?en Stärfgatipe feine» Königtums unbelebt Strtitct, bie man unter R Denn bar feftgebalten, er hat bie drgften 3meibeutigleiten iiidn onfdnnäbt, feine ,\>iuterhaltigfeit bi» juletit hat bie Kataftrophi' ber beige führt. Sonft mar eräuf$er= lid) mie in feinem SBefen bie einnebmenbfte Griiei= nung unter ben in Gnglanb regierenben Stuarts, er hatte pcrföulidicn ifleut unb geigte fid) nidu un= gcfd)idt in ber Jruppenfübrung. 5)er ©laube an bie i'lllmadH be-J Königtums oecblenbete ihn gu allen oerbäuguiöoollen Schritten feiner Regierung, er liefe ihn aber audj mit mabrhaft tönigl. ßo^eit in ben Sob gehen. — Sgl. ©arbiner, The first two Stuarts (Sonb. 1876); sJknfe, Gngl. ©efebidne por nebmtid) im 17. ^ahvb., Sb. 2 u. 3 (3. ätufl., 8pj. 1877 — 79); Stern, ©cfd)id)te ber SReoolution in Gnglanb (in DncfenS «SlUgemeiner ©efa^ia)te in Gin;,elbarftellungeu», Seil 1881); ©arbiner; History of England from the accession of James 1. to the outbreak of the great civil war, Sb. 5 — 10 (Sonb. 1883—86); berf., History of the great civil war (3 Sbe., ebb. 1886—91). Sari II., König non ©rofebrttannien unb Srlanb (1660—85), geb. 29. sHcai 1630 in Sonbon als ältefter Sobn Karls I., mufetc mäbrenb beS Sflr= gertrieges 1646 nadj granfreidj fliehen unb nahm nad) ber öinrid)tung feines Saters (1649) fofort ben KönigStitel an. Gr-meilte ju jener Seit im öaag unb ging 3uni 1650 nad) Sdjottlanb, roo er juerft unter ben berrfd^enben SreSbpterianeru nur eine untergeordnete iiolle fptelte. Grft nad) fetner K'rö: nung in Scone 1. ^an. 1651 mürbe er felbftänbiger; auf bie lluterftüinmg ber engl. ;Hoi)aliften hoffenb, fiel er in Gnglanb ein, erlag aber oollftänbig bei ÜBorcejtet (3. Sept. 1651 1 unb enttarn auf abenteuere lieber gludjt nach ^rantreieb. 9tad)bem bieS mit ber engl. "Jtepublit in ein SünbniS getreten roar, ging er nad) Köln, bann 311 feinem Steffen, beut Srinien pon Dranien, in bie 5tieberlanbe. IKu ben fübrenben Sftopatiften unb befonberS beut ©e= nerat l'tont (f. b.) bereits feit längerer 3ci' i« Serbinbung, rourbe er 1660 nach bem Sturj ber Stepubltt burd) baS Parlament jurüccgerufen unb 30g 29. 3Rai 1660 freubig begriifet in i'onbon ein. 3unäd)ft rourbe eine 3lmneftie erlaffen, bie nur bie nod) lebenben eigentlicben KöuigSmörber a\w = fd)lofe. 3n religiöjen Sragen erftrebte K. einen 3luSgleidi 00t allem jmiTdjen Sifdjoftirchlichen unb SreSbpterianern; baS (l'iai 1661) neu geroäbltc Parlament aber ieigte ftdj gegenüber ben Katl)pli= feit unb ben rabitaleu SreSbpterianern roeit unbulb- famer, als beut König lieb roar. K.S II. eigene Soliti! rourbe neben feinen ^olcranjibeen Pornel)m= lid) beeinflußt pon feinem ©clbbebürfniS. Gine tiefere religiöfe Qberjeugung hatte er babei fo me= nig mie eine politifd)e. Gin jröhlid)cS, aber wenig fittlidieS Sehen sog bei Sof ein; and) nad) feiner Scrmäblung mit ber Sßortugiefin Katharina Sra= ganea (20. SWai 1661) blieb K. ebenfo lci_d)tfertig mie 'porber, unb feine SBtaitreffen maren oft ftarte SunbeSgenoffen ber ©egner feiner lltiuifter. S)er leitenbe ©eift bei öofe mar Gbroarb jfjijbe, ©raf iron Glarenboii (f. b.); aber ein tläglid) enbenber Seetrieg mit Sollanb (1665—67) fürjrte beffen Sturj herbei, tflad) wenig roürbigent biplontat. 3n= trigueufpiel bei Pcrfduebenen SJcäcbten fd)lofe K. roolil 1668 mit ben prot. SRieberlanben unb 8chroe= t>en bie namentlidj gegen Subroig XIV. gerichtete Iripclallianj, halb barauf aber trat ein entfeheiben-- ber Umfdjmung ein. St. unb fein SJtinifter ©eorge SillierS, öer.sog Pon Surfingbam (f. b.), ftanben in igt, ftnb unter (£ aufjujucfteiu Sari (Sbuarb (Sßrtttg uoit ©rofjBritamrien) 155 ftartem ©egenfafc ;u bem febr einfeitig ftaatc-tirdi lieb gefilmten Parlament, unb um fid) oon biefem unabhängiger ;u madjen, eerfaufte S. wie fcqon irühei ben SBefifc oon Süntirdjen, fo jei>,t feine greunbfdjaft mit ©ollanb au Subroig XIV. für 300000 $fb. St. SBeiterc 200 ooo ^fb. St. erhielt erfütfein3Setfpred)en,gegenbiebeWenben©taat§s gefefee eine jür bie engf ffatbolifeu günftige (5r= ftärung ju erlaben. Seine Sftäte bei biefem fd)madi= oollen Beginnen waren bie fünf äJlänner, tie baS berüchtigte Eabalminifterium (f. b.) bilbeten. 1672 begann er aI3 SranErcidi» Saibling ben firieg gegen yollanb unb erliefe bie pnbulgenjerflärung iüv bie Jtonfonformiften. Sen Stieg, beffen eigenfc liebe Urfadje bem Parlament »erfdjleiert blieb, nat)m biefei bin, nid)t fo bie Slnmajjung ff.«, oon SanbeSgefetten ju bi§penfteren, bie in bem Snbulgenjerlafj lag. l'iär; 1673 erswang c» ben (Mal bev Teftatte (f. b.), nad) bor niemanb ein öffentliches Slmt betleiben burfte, ber nicht ben fircblicben Supremat be§ ffbnigä anerfannte unb bie fatb. Slbenbmabjtstebte ber Jranäfubftantiation abfdjrour. Ter ßerjog oon 3)orE (f. 3afob IL), ber offen jum Äatbolici-Jinu» übergetretene ©ruber fi.§ unb mutmafüid)cr Jhroufolger, legte barauf feine SBürbe al§ ©rofsabmiral meber. ff. mußte ben Krieg gegen ßoüanb oor bem ft6 erricbenben 2Biber= itanb aufgeben (1674) unb bie Scanner be» 6abal= minifteriums' entlaffen. Ter an bereu Stelle berufene Jhoma» Däborne, @raf oon Sanbu (f. 2eeb§), judjte nun roieber bie Eönigl. Sßrärogatioe in icjrer sBerbinbung mit ber prot. Staatslircbe ju fbrberu. ;>bod) würbe bie bamit fid) (acternbe franj. Sreunb= idiaft niebt gang aufgegeben, burd) neue 3at>lun= gen ertaufte Subroig G'nglanb» Neutralität, wal)= renb ff. nad) ber anbern Seite mit bem nieber= länb. Statthalter äMbelm oon Dranien anEnüpfte. ,xmi Englanb fdjlofj fict) eine ftarfe fatr)olitenfeinb= lidje Bewegung an bie Stufbectung einer angeb= lidien ^apiftenoerfebwörung gegen im König bureb einen gereiften Tun» Dateä. Sil» ba§ oon ber Gr= regung ergriffene Parlament fid) gegen ben fatb. Ihronjolger unb gegen Tanbp wanbte, tbfte e§ ff. 24. Jan. 1079 nad) nabeju aditjebnjäbrigcm S5e= ftanbe auf. Slber aud) ba» neue Parlament zeigte jidi Satob feinblid) unb erjwang bie Entfernung beSfelben uad) SBrüffel, ben Sturj unb bie SlnElage Tanbp». ff. mufite 3Känner ber Dppofition, wie Sbaftcsburi) unb SRuffell, in ben ©ebeimen SHat aufnehmen unb bie jum Sd)it§ gegen bie roillEür= lieben SBerbaftunaen beftimmte öabeaä = 6or*ntS= 'Jlfte (f. b.) beroilligeu. Erft ber offene angriff ge= gen 3i>i"b§ Sbronfolgerecht beroog ibn 3ur 2luf= lbfung (2)Jai 1679). 2)er ffampf für ober gegen bie "Jlujfehlieftung beo fatb. Thronfolgers erfüllte ba§ ganje öffentliche Sntereffe; im neuen Parlament reutbe fofort bie aiusfdjlufjbill gegen 3aEob einge= bradit (Ott. 1680), oon ben ©emeinen angenom= men , von oen Sorbä jebodj uerroorfen. 3n biefem milb erbitterten ffampfe begann juerft bie 6djei= bung be» SParlamentS in bie jtDei großen Parteien ber Butunft, ber Torie* unb 3Bb,igä (f. Jortj). 2Iud) bie» unb ein trieber neu gemäbltes Parlament »ur= ben aufgelöft. ff. füllte fidj finanjiell gebedt burdb reiefce iöemilligungen Subroig» XIV., ber öerjog non lJ)orf lehrte jurfld an ben ßof, bie üollfte torni= ftifdje SReattion bcrrfdjte. ÜJlan ging gegen bie grei= beit ber ©eridite unb ber ftäbtifdjen Korporationen cor unb ergriff nur noch ftrengere Staferegeln uad) iHrtifet, tie man unter St oermist, finb unter 6 emfäuiudjcn ber Sntbedung einer mtjiggiftifcben SBerfcbroörung, be§ fog. 9ü)e\öoufe=ffomplott» (f. b.). ff. fdjien feine SBüufcbe erreicht, bei oblliger :Kuhe im 3nnetn unb nacr) aufu-n, bei fteigenbem SBohlftanb be§ Sanbei feine perfönlicfje Spoliti! jum Siege gefüljrt ju haben. Ta traf ihn 1 . g-ebr. 1085 ein Schlagfluf;, bem er am 0. •erlag. Stuf bem Sterbebett, aß ihm bie Aahigfeit ber Selbftbeftimmung fdjon fel)Ite, ift ihm ba§ SetenntniS }ur fatb. ffirct)e entloctt roorbeu, bod) mar er nod) oicl weniger gläubiger ffatbolit alo ^roteftant. Ter burd) bie fdjmadprjollfte @r= niebriguug @nglanbi cor Subroig XIV. ertaufte Sieg feiner beanfpruditen Eönigl. Prärogative über baä Parlament roar nur ein Seheinfteg, ber prot.= parlamentarifcbe Eharatter beS engl. Staate» bat aud) unter it)m fid) nur met)r befeftigt. ff. roar nicht ohne gute Seiten, leutfelig, roihig, oon bobem .Runjt- finn unb 3ntereffe für ben Sluffdjroung ber 3latur= lr>iffenfct)aften in feiner Seit; aber leiditfertig al* ücenfd) unb alä 5ßolitifer, bat er oiel baju beige- tragen, ba§ ffßnigtum ber Stuart» in ß'nglanb un- möglict) ui matt)en. — 33gl. auf;cr ben altern SEBer= ten oon .Kennet, .fmrne unb ilcaepherfon befonber» SRante, @ngl. ©efebidne oornebmlidi im 17. ^eibrl)., Sb. 4 u. 5 (3. Jlufl., Sp3. 1877—79). Sari ©buarb, engl. Tbronpräteubent, geroöbn- lid) «Ter junge Sßrätenbent» genannt, geb. 31. Tej. 1720 in 3iom, roo fein SSater QaEob 6'buarb, ber Sohn beS 1688 oertriebenen ffbtügä Jsafob II. oon ©ro pbritannien unb ^r'anb, alä glüd)tling lebte. Teffen .'öerftelluug»oerfud)e 1715 unb 1727 roaren mifjglücfi. ff. G. unternahm 1742 mit öilfe Jranfreid)», ba» ben 9ßrätenbenten unb feine 2tu= fprüdje gegen (5'nglanb benuhte, oon neuem einen Sanbungioerfuef), ben aber Stürme unb berSBiber= ftanb einer engl. Flotte oereitelten. SSebeutenber roar ber jroeite Sßorftofj nad) Sdjottlanb, roo ff. Q. 2. 2(ug. 1745 mit Wenigen Begleitern (anbete unb fofort betraebtlid)eit Slnbang unter ben öod)län= bem fanb. Qx nahm $ertt), unb nad)bem er fid) 5um Siegenten, feinen SSater jum ffönig hatte au»= rufen laffen, jog er 19. Sept. 1745 in Sbinbutgl; ein. 2tm 21. Sept. fdilug er bei ?ßrefton=5(5an§ ein engl, fforp», nabm darlisle, rüd'te nad) 3ßand)efter unb bebrohte Sonbon. «seine anfangs? mif}ad)tete I5rl)ebung rief fegt großen Sdirecfcn beroor, aber febon begannen QnnftigEetten in ff. (f.» eigenem Sager; bei SalfirE errang er 23. 3jan. 1746 nod) einen BortcÜ, rourbe jebod) 27. Slpril bei ßulloben (f. b.) burd) ben £er,?og oon Gumberlanb oöllig ge= fcblagen. ürft nad) fünf Stonate langer abenteuer= reidjer glud)t fanb er in granEreid) fiebere 3uflud)t. 23on granEreict) unb Spanien erl)ielt er beträd)tlicbe ^abrgelber, rourbe aber naef) bem Slachener ^-rieben (1748r) au» erfterm au§ge»iefen. @r ging nad> Spanien, befud)te beimlid) einmal Sonbon unb lebte bann in "Jtom, oaS- er nur oorübergebeub nad) fei= ne» ©aterä Tob (1766) mit Slorenj oertaufd)tc. 3Mit ber SBclt gerfallen, ergab er fid) bem Trunf; feine 1772 gcfdjloffene @l;e mit einer ^rinjeffm atolbcrg (f. 2llbanp, Souifa) rourbe 1780 roieber getrennt. Gr ftarb 30. San. 1788 unb rourbe ju ,\ra»cati mit Eönigl. ß'bren beigefebt, roobei fein 33ruber, ber ffarbinal oon 2)orE (geft. su gra§cati 13. Si'li 1807), ba» Totenamt bielt. Seine natür= liehe Toditer, (Sharlotte Stuart (geb. 1753, geft. 17. 3Ioo. 1789), batte er 1785 au» granfreid) ,ni fid» gerufen, au?: Eönigl. sJiad)toollfommenbeit legiti= miert unb ju feiner Erbin crElärt. — Sgl. "piebot, 156 Surf Stnton (gürft b. .pof)en3otIevn=Sigmaringen) — Sari (Srjbiftfjof fl. SKaiiy) Histoire de Charles Edouard (1830; 4. 2lufl., 2 SJbe., 1846); Rlofe, geben beS äkingen R. S. S ort SRabon I garl of ©tanfape), The Forty-five (Sonb. 1851); öaffell, 3)et SJufftanb ff. G. Stuarts 1745—46 (Lpj. 1S76). Sari Unton, g-firft oon 6 o b e n ;o l le v n -2 ig= maringen, f. J>ohenjollern, Hart Stnton. Karl m., bei ©tofce, öerjog oon Lotbrin-- gen, geb. 1543 ju Dianen all Sobji bei SerjogS yranj I. unb ber (Sbriftine oon Säuemarf, gelangte 1546 utriHegierung nur Würbe, nadjbem granfteidj 1552 bie fejten Stäbte Sftefe, Soul unb Sertun in feinen SJejits gebradjt hatte, am franj. .vSofc erjogen. Tort vermählte man ihn mit (Jfaubia, ber Socbter .Honig "öeinricbS IL, unb erft nadj beS ffönigS 3j>be (15501 lehrte er nadj Lothringen jurücf. 2ln ben irain. SRetigionSfriegen (f. Hugenotten) nahm er a 1 •:• 2tüt)c ber ©uiieu unb ber Siga (f. b.) teil. ff. oerftärtte baS ßeer, vergrößerte Dianen unb ftiftete •,u 5ßont=a 'JJiouffou eine llniverfttät; fein SRuhm beruht auf ber Srefflidjfeit feiner LanbeSoermaL tung. (fr ftarh 1COS ju Dianco. Sari IV., ßerjog von Sotbringen, geb. 1604, (fnfel RarlS III., gelangte 1624 nach bem Sobe fei= neS CheimS, öeinrid) n., jut [Regierung unb mürbe, weil er ben öergog ®afton oon Orleans, ben Sörubet LubmigS XIII., in feinem Mampfe gegen SRidjelieu uuterftüjue, naeh langem Kämpfen gegen granf= reid) unb Sdjweben 1634 auS Lothringen oertric= ben. St trat mit bem SRefte feines öeerS in faiferl. Ziemte unb jodn im Sreifiigiabrigen ffriege eifrig mit. SRadj fem SBeftfäTifdjen grieben 1 1648) fämpfte er in fpan. Sienften gegen g-ranfreictj, mürbe aber, ba er mit ben Aratuoien unterbanbelte, 1654 in SSrfiffel gefangen genommen unb nach Spanien ge= fdjafft, mo er bis 1659 betoad)t mürbe. Surd1 ben $»renarfdjen grieben erhielt er 1659 fein Sanb unb bie Freiheit vertragsmäßig jurücf, tbatfädjlidj tonnte er e§ aber erft 1661 mieber in Sefit? nehmen, ©egen ein 3«breSqebalt unb bie Ernennung ber Skinjen feine! jjaufeS ;u frans. S3rinjen oon ©eblüt über= trug er 1662 im Vertrage ju SRontmartre bie (frb= ichait Lothringens auf Lubmig XIV. unb oerfpradi jugleid\ fein fieer ju entlaffen. 2einc Skrfprednnu gen blieben jebodi unausgeführt, unb oon neuem fütjrte 9Rarid\ill (frc'aui ein fram. 6eet nach Loth= ringen, baS er 1670 eroberte. R. fdjlofj fieb 1672 in bem ffriege gegen Lubmig XIV. bem faiferl. ßeere an unb fcblug ßre'qui 11. 2lug. 1675 bei Monvfaarbrüd. (fr ftarb wenige SBodJen banadj, 18. Sept. 1675. ff. mar ein tapferei colbat, aber mehr ein abenteueruber Parteigänger als ein ge[b= ben unb SHegent. — 33gl. Ses Robert, Campagnes de Charles IV. duc de Lorraine et de Bar 1638 —43 (2 23be„ Dianen 1883—88). .'Juri V. Vcopolb, ßerjogoon Sotbringen, öfterr. getbmaridiall, geb. 5.3lpril 1643 }u SBien al§ Sohn bes $rin;en iliitolaus granj oon Sotbrins gen, mürbe oon bem ©ruber feine» SSaterS, bem Öerjog ftarl IT. oon Lothringen, uim DTmifoIget befrimmt, oerlief; aber ba« Lanb, als biefer 1662 bie ffrone Jranfreid) ;ur ßrhin feines öerjogtumS einfette unb trat 1664 al§ Dberft eine! 9teiter= regimentS in öfterr. ©ienfte. Stadtbem bureb ben Xob feine! D^eimS (1675) bai :He*t ber 9tad)fotge in Sotbringen auf ihn übergegangen mar, oer= beiratete et iub 1678 mit (ileonore ÜRarie, ber £>d)mefter bei ffaiferS Seopolb I. unb SBitJoe beS ffßnigS Siidiael oon $olen. (5'r fod)t 1664 unter SIrtiM, bie man unter ft oermiBt, fm^ ""*" G oufjufutfi.-n. ÜRontecuccoti in ber Schlacht bei St. ©ottliarb aegen bie Surfen, fpdter in ben Kriegen gegen Submig XIV. am SR^ein unb in ben Diieberlanben, führte bafelbft 1676 baS Obertommanbo unb er= oberte SP^iUppSburg. öierauf befehligte et in bem ffriege gegen bie Surfen 1683 — 88, eutfehte 1683 SBien, fiegte 1684 bei SBaiäen, 1685 bei ©ran, eroberte 1685 9teubäufel, 1686 Dfen unb erfodn 1687 ben grofien Sieg beim Serge öarfdnig in ber Diäbe oon ä'tohdcS. St befreite ben größten Seit oon Ungarn unb fieberte Siebenbürgen. 1689 hatte er mieber ben Oberbefehl im Kriege gegen Jrautreid) unb eroberte il'iainj unb Sonn, (fr ftarb IS. Slpril 1690 auf ber [Reife uad^ SBien 511 S!BelS in ßfterreid). Srft fein ältefter 2olm, Leopolb Sofepb Marl, geb. 1679, geft. 1729, gelangte im :KivMiujEer tyrieben 1697 mieber in ben SBefijs oon Lothringen. Sofien 2ohn loar ber beutfdje Äaifet ivranj L, ber Segrünber ber Linie öab§burg= Lothringen. 188S erhielt ff. ;u 6'hren bas öfterr. Sragonerregiment Sir. 7 feinen Siameu. Sari Qllcranbcr, SBrinj oon Lothringen unb 53ar, öfterr. ©eneralfelbmarfdjaÖ, geb. 12. ®ej. 1712 ;u Lum'oille als ber jüngfte Sohn be§ Jöer,;ogS SeopoB) oon Lothringen, folgte feinem altern Sru^ ber, bem fpdtern ffaifer granj L, nadi SBien, trat in öfterr. Sienfte unb nahm 1737—39 an bem um glüdluben Sürtentriege teil. Seim ätuSbrud) beS Dfterreid)ifd)en drbfolgetriegeS ernannte ihn feine Sdjmägerin SJiaria Sh'erefia sunt gelbmarfdjall unb übertrug ihm ben Cberbefehl in Söbmen. 23on griebridj IL bei Sa§lau 17. SBai 1742 gefdjlagen, tämpfte er gegen Saoern unb g-ranjofen, brang 1744 über ben ;Hhein oor, mürbe aber nirüdberufeu unb oon griebrieb IL bei .vohenfriebberg unb bei Soor gefchlagcn. ff. 21. übernahm im 5funi 174r, ben Cberbefeht in ben Diieberlanben, würbe bei Siaucourtoon bem ä'iarfchall oon Sacbien gefdjlagen unb trat 1747 bort unter ben Sefebl beS öerjoaS oon (Fumberlanb. 6t Wat bann@eneralgouoerneur ber öfterr. Siieberlanbe, mürbe 1756 nach SBien be= rufen unb übernahm 1757 ben Oberbefehl über bie taiferl. öeere. ff. 21. mürbe oon griebrtd) Il.bet $rag gefdjlagen unb in ber geftung eingefdjloffen, aber burch Sauns Sieg bei ffoltn entfeut, folgte bem nadj Sadjfen abmarfebierenben fiönige, rüdte bann in Sdjlefien ein unb fdjlug ben öeigog oon 8taunfdjwetg=S8eoetn oor ben Shoreu oon S3re§= lau, worauf gaui 2dileften in feine ©ewatt tarn. RBnig griebrid) eilte nadj bem Siege bei SRofsbadj herbei unb fdjlug ff. 21. abermals bei Seutben (5. So;. 1757J. 9cad) btefem DJlijjerfolg entzog ihm SDlaria Sherefia, bie bis bahin eine oiel ju günftige ä'ieimmg oon bem Jelbberrntalent ihres SdMoagerS gehabt hatte, ben Oberbefehl, worauf .«. 21. mieber baS ©eneralgouoemement in ben öfterr. 2iieber= lanben übernahm. Sort ftarb er 4. JJuli 1780 im 2dilofe 311 Seroueren. R. 21. mar feit 1744 in finber= lofer @be mit Sr^erjogin SWarianne, ber Schtoefter 2,'iaria Sherefia->. ocrmahlt. Sari, Srjbifdjof oon DJlainj, ber jweite Sohn be» ffönigs 'iJStppin oon Slquitanien, atfo ein C'nfel SubWigSbeS g-rommen, mürbe nebft feinem Srubet SJippin nad1 bem £obe beS SßaterS 838 burdj feinen Cheim, ffarlll., ben Wahlen, oerbrängt, blieb bann bei feinem Dbrim., bem Raifer Lothar L, unb oer= fudjte 849 ju feinem in älquitanien gegen .Hart ben Mahlen tampfenben ©ruber 93ippin ju jieben. (fr mürbe aber untermegS gefangen genommen un& Sari (£ergog oon 3KecfIen6urg=©treIi|) — ßavl I. (Sönig öd« Sftcapcl) 157 pon fiatl betn Mahlen in bo§ Klofter Goruci gc= fd)idt. Üon bort cntmid) et 854 ;u Subtoig bem Seutf djen unb tiefer ernannte ihn 856 nad) §raban3 Sobe junt @rjbif6treüfe, preup. ©eneral ber Infanterie, tieb. 30. 9Joii. 1785 511 ßannoser, Sohn be§ nadj= maligen ©rofj^er^ogS Sari unb ßatbbruber ber Königin Suife von Sßreufjen, trat 1804, burd) ©djarn* borft militärifd) uorgebilbet, in preufj. S)ienft, nahm 1806 als DJlajor im SBataillon ©arbe an ber Sdjladjt bei Sluerftebt teil unb geriet in KriegSgefangenfdjaft. 1811 311m Srigabier ber nieberfajlef. Infanterie, 1812 üum Cbcrft beförbert, würbe er 1813 junäd)ft bem 23tüd;crfd)eu Korps jugeteiit, nabin bann als gübrer ber 1. SBrigabe beS 2)orrffcben Korps rubm= rollen Anteil an ben ©efeeb/ten bei ©olbberg, S5Bar= tenburg unb Sftßdern, mo er fo fdiroer »erwun= bet würbe, baft er uon einer weitem ^teilnähme am ftelbguge abfielen muftte. SRadjbem er bereits im ,auü 1813 jutn ©eneratmajor beförbert war, rourbc er 1814 Chef ber ©arbebrigabe unb führte at§ ©enerättieutenant 1S15 baS ©arbc= unb ©rc^ nabierforpS nadi granfreid). 1817 würbe er S)Jit= glieb beä Staatsrates, 1825 ©eneral ber 3nfan= terie, aud) mit bem ÜBorfig im Staatsrate beauf= tragt unb 1827 befiuitiu 311 beffen Sßräfibenten er- nannt, mit ber SäefugniS, an ben Siftungen be§ ©eh. ©taatSminifteriumS teilzunehmen. K. mar ein cntfd)iebener Abfolutift unb übte auf ben ©ang ber preufs. Angelegenheiten, »orgügtiaj feit ÖarbcnbergS Jobe, groften G'influft in reafrionä'rem Sinne. 2ln ber Spihe ber ©arben, beren äluSbifc bung fein eifrigfteS Streben galt, ftanb er bis gu feinem 21. Sept. 1837 erfolgten Jcbe. ß'in bauerm beS Slnbenfcn b,at er fid) geftiftet burd) bie 00h ihm 1829 herausgegebenen unb mit einem 3>orwort per* fetjenen «Sücnftuorfdirifteu beS ©arbeforpS». lud) mar er ein greunb ber Sitteratur , oerfatnmelte in feinem Sdiloffe l'ionbijou 311 Serlin trcfflidje firäfte um fid) unb f ebrieb unter bem Tanten SB e i ft h a u p t baS Suftfpiel «S)ic Sfolierten» unb baS Jrauerfpiel «3er ewige 3l|be». 9tad) ihm mürbe 1889 baS 6. oftpreuft. Infanterieregiment Sftr. 43 benannt. Sari ber fflöfe, fiönig oon 9tauarra (1349— 87), geb. 1332 als ber Sohn Philipps oon Söreur unb ber Sobanua, ber Uodjtcr König SubWigS X. oon granfreid), folgte 1349 feiner SÖcuttei in Tuv- narra. Sein Erbe in granfreid), Gorcur unb anbere ©ebicte, tonnte er bagegen pon Qo^ann bem ©uten lücbt erlangen, beiratete aber trojjbem beffen £od)ter Johanna (1352). toein ganjeS Sehen ift nur ein Kampf gegen bie franj. Krone, bie ihm feine Diente oorentbiclt. 1356 lieft ihn Johann unter nichtigem v?ormanbe gefangen fegen unb ber furj uorb.er 311= geftanbenen (Jntfcbäbigungcn in ber 9Iormanbic be= rauben. 9Iad) ber Sd)(aci)t bei 9.1iaupertuiS (f. b.) mürbe S. aber befreit unb begann nun 1357 im SSunbe mit ber Sßarifer Semorratie eine beben: tenbe SRoHe ju fpielen. SSom Sauphin, bem fpätem Karl V., hingehalten unb getäufdit, ftrebte er offen als ß'ntel 8ub»igS X. nach ber Jirone unb gewann fid) burd) feine Screbfamteit baS ^arifer 35olf, baS iljn 1358 31! feinem Äapitän madjte. 2ÜS aber fein greunb SWarcel (f. b.), ber Sorftcfser ber ^arifer Sürgerfdiaft, erfdilagen mar, muf-.te K. ben Krieg gegen ben Taupbjn in ber 5ßro»inj führen, mo e§ ju bem fdircdlicben Sauernaufftanb, ber fog. Qacquerie (f. b.), tarn; 1359 bcmilligtc il)in ber 2aupb,in feine Slrtilct, Sic man unter fl »cvm Slnfprüdie. 1S64 brach ber Mampf ottfS neue am unb mahne nun bis uim Jobe K.S, ber, jmifd)en (Snglanb unb grantreidi fdnuanfcnb, aud) mit 3lra= gonien im Streit lag. 1378 würbe er uon Karl V. pon 3'vaufreid) eines DJlorbBerfuc^S befdmlbigt unb ucrlor mieberum feinen jran j. iBefih. ßr ftarb 1. San. 1387. — 9JUt feinem Sohn Karl III. ftarb 1425 ber DJcannSftamm in 9lauarra auS ; feine S oibter SBlanca bradjte baä Königreid) burdi ihre Vermahlung mit Johann üon ätragonien an biefeS ;Hcid). _ SJarl I. uon Slnjou, König uon 9ieapcl unb Sicilien, fünfter Sohn König SubwigS VIII. uon fyranlreidj , geb. 1220, gewann bie Srooence (^!an. 1246) burd) Beirat mit Seatrij, ber (irbtodjter SHai= munb SerengarS IV., unb erhielt baju (DJlai 1246) bie ©raffdjaften 9tnjou unb DJtaine uon feinem Sruber König Submig IX. @r begleitete biefen 1249 mit feineu anbern Srübern auf bem Kreugjuge nad) 'Jignpten, lieft fid) nad) ber.^eimtebr befonberS bie Sefeftigung feiner 9Jlad)t in ber Sßrouence ange= legen fein unb Wanbte halb feine SBlide auf Stauen, wo feit bem 2obe Kaifer griebridjS II. ber Kampf ber ©b,ibellinen unb ©uelfen alle SBer^ältniffe uermirrte. Um ia^ Königreid) Sicilien ben ftaufifdjen Srben Jriebrid)§ II. ju entreiften, mürbe K. 4. 9!ou. 1265 uon S(5aj)ft Sunoceuj IV. mit bem 311 erobernben K öuigreich belehnt unb 6. Qan. 126G 311 :Kom im 2luf = trage beS 9ßapfteS 3itm König uon Sicilien gefrönt. 9Jlit frahj. Stttern unb Solbtruppen rüdte bannü. inS 'Jelb gegen fiönig SKanfreb, ber in berSd)lad)t bei Sene»ent 26. gebr. 1266 feinen Job fanb. 9lle bann aber fionrdbS IV. Sohn Konrabin (f. b.) tarn, um fid) baS (frbe feines ^aufeS 311 erftreiten, bie ^nfel Sicilien ebenfo Wie bie 9Jiohammebaner 2(pu= ItenS fid) für ihn erhoben unb ff.S Jlotte uon ben 5ßifanern gefchlagen mürbe, geftaltete fid) bie Sage für K. febr ernft. S)od) befeftigten fionrabinS une'r= wartete 9iieberlage bei SagliacojjO ober Scurcola 23. 2(ug. 1268, feine unb feiner uornebmften 21n= bänger ©efangcnnabme unb bie uon K. unter Um= ftoftuug beS gcrid)tlid)en Spruches befohlene üjin= tid)tung berfelben am 29. Ctt. feine öerrfdjaft uou neuem. 99Ut eiferner i}anb regierte K. nunmehr ben Süben pon Statten, roahrenb er als 23itar im Kirdjenftaat unb als ©antfjberr über ben gröftten Jeil ber lombarb. unb toScan. Stäbte gebot. 2lu6 ber uiel ftärtern 2lbbängtgfeit, in bie fo baS 9ßapft= tum geraten mar, fud)te fid) 9cifolauS III. uergeb- lid) burd) Anrufung uon sJiubolf uon öabsburg 311 befreien; feine 33emüh,ungen beftimmten K. nur, fid) mit ©eroalt einen Pollftänbig ergebenen ^apft in feinem 9lad)foIger 9J!artin IV. 3U fdjaffen. So tonnte K. an bie SBieberaufnabme ber (5'roberungS= politiE ber 9lormannen unb .öohenftaufen gegen ben Orient beuten. 2lber mährenb bie Scbätie, bie er auS UuniS .heimführen lieft, mo er Subroig IX. unterftüBt hatte, ebenfo Wie bie glotte, bie er gegen 23t)3an3 auSgcfanbt hatte, uom SDteer uerfdjlungen Würben, erhob fid) in feinem iKeicbc felbft ein furd)t= harer älufftanb. Sicilien, beffen Seuölterung »011 Steuern fdjwer gebrüdt unb beffen 2lbel namentlich nad) ber (Erhebung für Konrabin auf» höd)fte burd' Öinrid)tungen unb ©ütereinjiehungen Perfolgt wor= ben War, erhob fid) in ber Sicilianifd)en SJefper (f. b.) 1282 gegen ben Übermut ber ctngebrungc= neu f ran;. Serren. Sarauf binfebtefiömg^eterlll. uon Siragonien, burd) feine ©emabliu Sonftange, eine Jodjter SDlanfrebS, ßrbe beiher cicilien, nad) ber^nfcl über. K.5 Unuerföbnlicbfeit gegen baS pon ißt, finb unter 6 aufjujuel (Stubice, Sul Codice diplomatico Angioino dal 1265—1309 (iReap. 1863—69); SJSaoIi, Codice diplomatico Angioino (im «Archivio storico ita- liano», jvlor. 1871); beif., Diplomi inediti (3lea)p. 1871); fÖiinieri SRiccio, II regno di Carlo I di Angiö 1273 — 83 (im «Archivio storico italiano», 1875 — 81); S)utrieu,Archivesangevines de Naples; etude sur les registres du roi Charles 1, 1265 — 85 (2 SBbe., Soul. 1886— 87); Stetnfelb, R. pon Slnjott als ©raf bet Provence, 1245— 65 (SBctl. 1888); G. ÜJterfel, La dominazione di Carlo I dAngiö in Piemonte e in Lombardia (2ur. 1891); Gabier, Essai sur Tadministration du rovaume de Sicile sous Charles I et Charles II d'Anjou ®Sat. 1891). Marl II., Römg »on SReapel (1285—1309), geb. 1246, Sohn bes »origen, geriet 1284 in bie @e= fangenfdiafr}>eter« III. (f. b.)»on älragonien; Weber bie ©annflüdie Sliartin« IV. noeb ber ftanj. gelb= jug für Marl »on 2>aloi§ »crmoditen s15eter III. nur greilaffung R.§. Sagegen fdjenfte 9iob. 1288 Safob IL, an meinen nadj $eter§ III. Job (1285) Siälien tarn, M. bie Sreibeit wieber gegen Stellung »on ©eüeln unb 3ufaa.e üon 30000 iliarf Silber. i'IUein R. erfüllte bie gegebenen SSetfptedjungen nicht, nadibem er 29. 3Rai 1289 »om Sßapft 9ci= tolau« IV. in Woiu gefront worben mar, fon= »cm nahm ben Mampf gegen bie Slragonicr lnie= bet auf. v>atob IL, burd' ben 2 ob feines altem SBruber« üllfons III. jur SRegierung SttagonienS (1291) berufen, fudjte burd) eine fdieinbare 2tbtre= tung uon Sieilten an R. (1294) ben grteben mit Wom, i>cn Slnjou unb granfreid) ju gewinnen, lief; aber gleichzeitig feinen jünaern Söruber grtebrid) IL (f. b.) bie SRegterung in Sieilten übernehmen. So »auerte ber 3wift ber 3"l'cl gegen bas geftlanb fort, bis K. (5./6. 3Jtat 1309) ftarb. 31ns feiner @r)e mit ffltaria, ber Sodjter bes .Honigs »on Ungarn, Stephan^ V., ftammt Marl SDlatteU (geft. 1342), welcher nach bem Srlöfdjen bes Kaufes 3lrpäb Röntg Bon Ungarn würbe, unb [Robert, welcher in [Reapel nach M.s Job Mbnig murbe. Surd) bie Grriditung jener altern Ungar. Siebenlinie, Welche fpäter sur Olebenbublerin ber "nauptlinie in ÜReapel Würbe, bat M. ben Untergang feines .'öattfes angebahnt. Jlarllll. rnn Surajjo, Mbnig Bon Neapel, au§ bem jriauje ülnjou, Urcnfel bei Borigen, geb. 1 345, fämpfte juerft glüdlich gegen Johanna I. (f. b.), t>ann nadi bereu (srmorbung (1382) weniger glüct! lieh, gegen ben pott ihr aboptierten Submig bou Slnjou. SRadt) bem 2ob beSfelben (1382) geriet er in .'iimit mit Urbau VI., weldber ihn 1380 ins Sanb gerufen unb 3uni 1381 felbfi ju Rom gefrönt hatte. Vlviiti'I, bie man unter ft oerm Ter Berufung auf ben ungar. Jhron burd) bie ©egner ber3BttweSubwig§ I. b. 03r. (f.b.) folgte er, Würbe 31. Tei. 1385 ;u Stuhlireifienburg gefrönt, erhielt aber fdjon 6. gebr. juiBubapeft ben töbltdjen Stretch, bem er 5. "l'iän im Retfet ;u SSiffegrab er- (ag. 3eitt 9tad)folger war fein nod) unmünbiges Sbhudien SBlabiflaW (f. b.) unter ber Dlegentfd)oft feiner SDtutter lUargarete. Satl, Subwig Johann, Grsherjog Pou Öfter« reid), öerjog »on Sefdien, faiferl. ©eneralfelb- marfcball, würbe 5. Sept. 1771 ju glorenj als britter Sohn be§ Spätem Raifer§ Seopolb II. gebereu, lam 1790 nach SBien unb ging 1791 mit bem ©eneral gouoerneur ber SRieberlanbe, bem öerjog Sllbredu bou Sachfen=3;eSchen, ber ihn aboptiert hatte, nad1 bett Siieberlanben. G'r nahm an ber Sehladn bei ^emappes teil, trug al$ Sefeblshaber ber Vorhut be§ Srinjen Sofia« pon Goburg ,i" ben Siegen bei 2Hbenf)0Ben unb SReerwinben bei unb würbe nad' ber SBieberetoberung SBelgienS 25. SDtärj 1793 ©enetalStatttjalter ber [Riebetlanbe. 1794 Sülirte er bei Sanbrecp eine TiBifion, bei Tournan unb Gour= trat) ben Unten g-lügel unb bei gleuruä bas Gentrunt. 9uid)bem er 1796 al« iKetchsfelbmarfdiall ben Eber= befchl be§ öfterr. öeetS am SRbein übernommen hatte, fod)t er gegen ÜRoteau bei iRaftatt, fdilug jjourban bei Scining, Slmberg unb SBürjburg, jwang bie granjofen über ben :Uhein ju fliicbten, unb ttönte biefeu fiegretdien Jelbjug burd) bie Gin nähme Bon Mehl im iBinter 1797. 3" fvät würbe er bem au§ Stalten Borbrtttgenben SBonaparte eut gegengefanbt; er Bermodite nur bie 5tieben§präli= minarien gu Seoben 18. Slpril 1797 abjufchUeien. %laä) bem frudjtlofen Rongrefs 311 iRaftatt trat R. 1799 abermals an bie SpiUe ber SRIjeinatmee, Schlug Wieberum Sourban in ten ©ejed)tcn bei Cltradi, sl>julIenborf unb befonbers in ber ödilacht bou ctodach 25. SÜlärji, würbe aber burd) 3LRife= helligteiten mit ben ruf), ©eneralen Suworow unb .Uorjafow in feinen weitem Unternehmungen ge= hemmt unb mufste infolge berSlieberlaäeRotfafomä bei ,Sürid) fieb auf bie Tedung Schwaben« fae= fdiränfen. Seine erfdnitterte Oiefnubheit nötigte ihn im 2)(är; 1800 bas gelb 311 Bcrlaffen. Gr Würbe »um ©eneralgouBcrneur oon 93öhmen ernannt ; bodi fdjon im ®egember besfelhen Jahres, nach ber uu= glücflidjen Sdjladjt bei ßotyenlinben, inufüe er bou neuem ben Oberbefehl übernehmen. Qwar gelang es tlim, ba« Vorbringen 3Jloreau§ für ben augen= blid 311 hemmen; allein bereit« 25. Sej. War er ge= nötigt, ben SBatfenftillftanb 311 Stent ein;,ttgehen, bem' 9. gebr. 1801 ber griebe 311 Sune'Bille folgte. R. würbe nun 311m .löof!rieg«rat«pra)ibenten, bann »um Moabjutoi be§ Teutfcbmetfter§ unb 1805 311111 Mriegsminifter ernannt. 3>n beut 1805 neu aus= gebrochenen Mriege mit granfreieb befehligte er ein öfterr. .'öeer in Italien gegen ?Jtaffena, mit bem er befonber« bei Galbiero 29. bis 31. Oft. einen hart= nädigen Mampf beftanb. Stuf bie 9fadirid?t pon bem llngliul ber bfterreidjer in 2eutfd)!anb trat er in ber 9cad)t Born 1. 311m 2. SRoo. feinen meisterhaften SRücfjug Bont Unten Gtfchufer nad) Rroatien an. SRad) beut vi>ref;bmger Aiieben würbe er ©eneraliffis 11111« ber gefamten öfterr. Slrmee unb RriegSminiftet mit uuiiiufdn-aulter SSollmadjt, begann bie ;Hcorga= nifation be« Meers unb ettidjtete Dteferoen unb eine Sanbwehr. Grgrünbetebas Mrieg«ard)iB, bie Mriegs= bibliothef unb baä G.luitationsini'titut unb fdniffte ben SBerfauf ber Cfftsiersftellen ab. :iBt, finti unter 6 fliifjufudjen. fiorl Subtotg (Sräljer-jog toon Cftevreid)) — Slaxi Subiuig (fiitrförft üon ber Sßfatj) 159 5n bem Kriege oon 1809 *&<&* cr >m SCpril mit erfter @be öermäblt mit Margarete üou Saufen, ber Bftcrt. &auptmad)t in kapern ein unb bis | bie nad) .uvcijäbriger (5be 15. Sept. 1858 in DJlonsa ÜlegenSburg »or. SIber bie Kämpfe an ber Sonau waren nicfjt glüdlid), unb bie ©efedjte bei SlienS* berg, ßdmübl u. f. w. nötigten nach großen SSer- luften bie &ftetreid)er jum SftücEjug. lureb neue tvuppen »erftärtt, trat hierauf K. ben granjofen im DJlarcbfclbc entgegen unb gewann ben glorretd}en Sieg bei SlSpern unb ßfjttng (f.b.) über SRapoleon. 3lbcr K. benutzte ben Sieg nicht jn einer entiebeiben- ben Unternehmung. Diapoleon gewann 3eit, feinen SSerluft 511 ergangen, unb erneuerte 5. unb 6. 3uli ben Kampf gegen ben C'rjhcrjog bei SBagram (j.b.). K. würbe gefdjlagen unb sog fid) unter beftänbigen ©efed)ten bis nadi 3naim .nirüd, wo 12. 3uli ber Kampf burd) ben SÜSaffenftitlftanb unterbrochen mürbe. Salb barauf 30g fid) K. ganj »om Staate t lernt jurücf unb lebte anfangs ;u iefcheu, fpdter in Suiten. 2ln bem 33efreiung§fampfe von 1813 unb 1^14 nabln er nid)t teil, Dlur nad) DlapoteonS DU'id'fehr von C'lba mar er ist5 eine 3e't Ianfl Gouverneur oon DJtain;. @r ftarb 30. 3lvvil 1847 ■m 3Bien. K. hatte fidi 1815 mit ber $rin,;effin Henriette Don 5taffau=3BeiIburg (geft. 1829) vermählt, au§ roeld)ev 15' be piev 3 ohne hervorgingen: 31 Ihre du (f. o.), öfterr. gelbmarfcball; Karl gerbinanb, geb. 29. 3uli 1818, gelbmarfdialllicutonant, geft. 20. Dlov. 1874; griebrieb (f.b.); äBtljjelm, geb. 21. SCpril 1827, gelbmarfcoalllieutenant unb Ojeneralinfpettor ber Artillerie, 3luf;erbem hatte ,H. iwei 2öditcr: Ibereie, geb. 1816, geft. 1867 al§ SBitwe bei Königi gerbinanb IL Don Dleapcl, unb DJlarie Karoline, geb. 1825, feit 1852 mit bem C'v.'iber.iog [Rainer gerbinanb vermählt. ■ 3n ber DKilitärlitteratur i>at fidj ber ©rjberäog einen Dlamen erworben burdi feine «©runbfäjse ber Strategie, erläutert burdi bie SarfteUung bcS gelb= jug§ von 179G in Seutfcblanb» (3 33be., SBien 1814) unb «©efdjtijte be§ gelbgugj pou 1799 in 3Deutfd)= lanb unb berSdjweij» (2"93be. , ebb. 1819). SBon einer Sammlung feiner «DJlilitäv. SS?erte i erfdnenen 7 Lieferungen (SÜBien 1862), eine Dlusroabl gab grci= Ijerr von Sßatbftätten (Serl. 1882) heraus ; ferner gab üRaldber «Sluigewäljlte Schriften be§ SräberjogS K.» (Sb. 1—3, SBien 1893) heraus. 1860 würbe in Sien auf bem äufsern 93urgplahe ein SReiterftanbbilb K.S (von gernforn) enthüllt. Sßgl. 2>utler, ßr^erjog K. pon ßftetreid) (Sßien 1844—47); Thielen, (Siäberjog K. oon ßfterreid) ClBien 1858); Scbneibawinb, 3)a§ S3ud) pom @rj= berjog K. (5. 2htfl., Spj. 1860); 3eifeberg, 3lu§ ber Sugenbjeit be§ ßrjberjogg K. (ebb. 1883); bevf., (Srjberjog K. unb Sßrinj 6obenIobe»Kirc^berg 1792 lebb. 1888); bevf., Belgien unter ber ©eneratftatt= tialterfchaft G'rjherjog K.s (St. 1 u. 2, SBien 1893). Sari Vitbiuig, Sräberjog von Oft erreich, Würbe 30. 3uli 1833 in Seboubruun al§ britter Sohn be§ Srjb,erjog§ granj Karl geboren. 3!ad)= bem cr bei ber gaiij. Statthalterei in ben 3kr= waltungSbienft eingeweiht loorben War, iiutrbe er -•'iO. 3uli 1855 jtim Statthalter oon Sirol ernannt, nwlqje Stelle cr 1861 nach bem Seginn ber ton= ftitutionellcn iJira nieberlegte. Seitbem lebt er fern von ieber öffentlichen Sbätigfeit, Wenn er aud) in ter Strmee ben Jitel eine« ©eneraK ber Kapallerie führt. Sluf bie Sßotiti! bat er nie (Sinfluf; geübt. Seit bem 3"obe bec- Kronprinjen Mubolf (30. San. 1889) ift er ber nädjfte Srbe be§ Jhrone». K. 8. mar in Stvtifel, bie man unter fi oeimiBt', fini) unter 6 auijufudjrn. tinberloÄ ftarb, fobanu feit 21. Dtt. 1862 mit ÜKlarie älnnunciata »on Sicilien, bie 4. l'fai 1871 ftarb. Kinber au§ biefer @be finb: 1) Lvriheriog granj Aorbinanb (f. b.), geb. 18. ?c;. 1863; 2) Gr;,benog Dtto gransooieph, geb. 21. Stpril 1865, vermählt feit 2. Dlt. 1886 mit SDlaria Spfepba pon Sadn'en; 3) (5'r,iher,5og gerbtnanb Karl Subtoig, geb. 27. 5)e§. 1868; 4) ßrjbersogin äßargareta copbia, geb. 13. iUai 1870, vermählt 24. San. 1893 mit öerjog 3ltbred)t pon SBürttemberg. eine britte @be fdjlojs K. 2. 23. 3uli 1873 mit ber $ringeffin SKaria J berefia von Sraganca, bie ihm 31. fuili 1876 bie @r;berjogin -l'iaria älnnunciata, 7. 3uli 1878 bie Grjberjogin ß'lifabeth gebar. warl II., fiubwig gerbinanb Karl von S3our= hon, Serjog von $arma, geb. 23. Sej. 1799, War ber Sohn König Subwigi von Strurien unb ber Jodjter Karls IV. von Spanien, DJlarie Suife, unter beren SSormunbfdtjaft er 27. llcai 1803 König von Struvien würbe, welcpeS 2anb jebod) 10. Te;. 1807 ;m Avantreich gefdilagen »urbe. 9iad) DcaPo= leonS Stur;) Würbe baS gürftentum Succa, WeldjeS K. gehörte, aber 1805 an @ltf a 33acciocdn (f. b.) per-- fdjentt warben war, ihm jurücf gegeben; jugleid) warb ihm bie "Jlinvartfdiaft auf $arma, $iacenja unb ©uaftalla iugefid)ert, weldie-J Diapolcon* i'vei tev ©emahliu DJlarie Suife von Efterreidi jugewie= fen worben war, wofür bann Succa an äoScana fallen f ollte. Dladibem K. wegen feiner SBerfchulbung unb wegen ber Erregung in Italien Succa fd)on 5. Oft. 1847 gegen eine Diente an £o§cana abge= treten hatte, übernahm er nacb bem 2obe DJlarie SuifeS, ber SBitWe Diapoleonc-, 18. ®ej. 1847 bie Regierung von Sßarma, $iacenja unb ©uaftalla, legte biefelbe aber 14. 3Jlärj 1849 burd) eine im äluslanb vollzogene Urtunbe ?u ©unften feines Sobnee KarlS III. nieber unb lebte nun auf Steifen, meift in Dlijsa, wo er 17. Dlpril 1883 ftarb. Äarl III., Aerbiuanb Karl von söouvbon, ,stcv= äogPonSßarma, geb. 14. 3an. 1823, einügcrSobu be§ porigen unb DJlarie "ihercfeä oon Sarbinien, einer Soditer SSictor dmanuelS I. (f. b.), erflärte oon Sonbon au§ bie Dlnnahme ber [Regierung, bie er bann oerfebwenberifeb, unb geivaltthatig führte, bi§ ein von ilim befchimpfter Sattlermeifter ihn auf offener Strafje 26. DJcär;, 1854 ermovbete. (SSgl. GH ultirni giorni di Carlo III, duca di Parma, DJlail. 1861.) Seine SBitWe Suife SJlaria Sbereja ergriff für ihr 9. 3llü 184S geborene? Söhndien iKobert bie Dtegentjdjaft, mufite jebod) nad) ber Sdiladjt von SDlagenta (4. Suni 1859) tro^ ihrer Dleutralitätsertlärung ba§ Saab oerlaffen, ba» nun mit Stauen pereinigt würbe. Sie_ lebte feitber in ber Schwcii, unweit Sregenj auf Sdjlofj SSSartegg, unb ftarb 1. gebr. 1864 ju in'uebig. Sorl Subtuig, Kurfürft von ber s$falä, jweiter Sohn be§ Kurfüiften griebrid) V. unb ber Slifa= betb Stuart, geb. 22. ©ej. 1617, tarn nach bem 2obe feine§ SSaterS 1632 unter bie Sormunbfchaft feines CbeimS, be3 üßfaljgrafen Subwig Philipp, tonnte aber ba§ feinem üßater genommene (i'rblanb, weldieS nad) bem 2obe feineS altern S3ruber§ ihm jufiel, lange 3c't hiubuvd) nid)t Pöllig jurücf= erhalten. 1638 würbe er burd? ben faiferl. ©enetal Öafefelb 17. Oft. bei ©ohfelb gcfdjlagen unb floh nad) Hamburg unb öollanb. 1639 wollte cr nadi >>eruig SernbarbS 3"obe beffeu 3lrmee übernel)men, 160 Marl i licet» er (Äurfürft öon SßfaTjBatjern) — ffiorl I. (Äönig &on Stumänien) ,ibor [Richelieu lief; ihn verhalten unb nadj Sin cenneS fuhren (Oft. 1639); erit Slug. 1640 matb er entlaffen. Tür* ben äBeftfalifdjen Arieben er= hielt et [ein Sanb mit SluSnabme Cor SBetgftraflc, bie on Kutmaing fiel, mieber, fomie bie neu gu er= eidbtenbe adjte Kuttoütbe. S. £. begann nun in taft= [ofet jJiiebenSarbeit baä Sanb aus bet SBetöbung bei KriegSjabte emporzuheben. 3" öem Stiege gegen Submig XIV. übergogen bie Stoppen £u= tenneS Detteüftenb E-ie Sßfo-lg» t>ie aucb na* fem gtieben Don ÜRhffloegen SBebtängniffe butd) bte uamoien etbulben muf;te. Sto&bem bintetliefj m. S. fein Sanb nad> ootttefflidjet [Regierung in 2Boblftanb unb mit geotbneten ginangen. d'r ftatb 28. Slug. 1680. 3n bet [Regierung folgte ihm fein sobn Marl. SBennäbJt mat K. 8. mit bet Sßtingeffin Charlotte von öeffen=Saffel, tiefe trennte ficb abet oon fem Murfürfteu. als et feine Siebe ihrem öof= fräulem Sopfa öon Segenfelb (f. b.) gumanbte, nun-: auf er ficb mit festerer 1657 ntotganatifd) vermählte. ftarl Jfjcobor, Kutfürft von Sßfalgbapetn, geb. 1. Te;. 17-24, Sohn beS Sßfalggtafen Johann Obriüian 3°fa>b. von Sulgbad), folgte na* Com Xobe beS SSatetS (1733) in Sulgbad), iunädift unter Bormunbfdiaft feines Betters, beS .Hurfürfteu Marl Philipp von bet Sßfatg. 1741 übernahm er jelbft bi« ÜBettaattung von Sulgbad), unb 174l.' fiel ihm nach bem älbleben Marl Philippe- Kutpfalg nchit Jülich unb 83etg ju. Jm £fterreiduidvn 6rbfolge= ftiege fdjtofj et fidj beut havv. SBittelSbadjet Marl Allbert unb bem König von Sßteufjen an; im Sie= benjäbtigen Kriege fämpften bie Blähet in bet Dteid)Sarmee gegen jytiebneb, b. ©t. 2llS AUariiui-. lian 3ofepb l1pn SSaoetn 30. $>eg. 1777 ftatb, nahm K. 2. als beffen nächfter Stbe audj SBefitj von Bavern. Ten von Kaifet Sofepb erhobenen .'In iprüeheu untenvarf er fidi unb Willigte in bie '.Hb ttetung von 9Hebetbapern an ßfterteieb. Alllein bet vom öergog Marl II. von BiaU ,',iveihrüden, als uäcbftem Slgnaten, erhobene SEBibetfptucb, fomie König A-riebridi>> II. von Brenf;en bewaffnete S)a= ;mifd)enfunft (f. Barjrifdjer (Srbfolgetrteg) bemittten im Aiicben ui iefdjen von 1779, ia\> Cfterreid' mit bem 3nnt>iertel fidi begnügte. Ter 1785 von Mai fet Aoieph II. geplante StuStaufdj SagetnS gegen Belgien, mogu M. T. fidi bereit ^eiiite , mürbe bind1 bie Stiftung bes gürftenbunbeS vereitelt. ©enufi jüd)tig unb verfcbtvenberifdi, umgehen von über- mutigen SRaitteffen, beraten von einem fanatifdnm Öeicbtüatet, bem trieftet (Vranf, bebrüdte er ba« Soll bureh Steuern, feine prot. Unterthauen burdi jefuitifdjc Unbulbfamfeit unb verlor bie Zuneigung bet Bavern halb gang, fobaf; er 1788 feine [Refibeng von ÜJiündien roiebet nad) i'Jannheim verlegte. (Mebrte ©efellfduiiten, ivie bie Academia Theo- doro-Palatina 1 1763), mufifalifcbe ätnftatten, ba§ Jheater ;u 'A'iannheim, fütbai 3)alberg, ^ffianb, SdMller ivirftcn, verbreiteten ben tarnen bee' fiur= fütften alc- eine;- OJläcen, ivdlnenb bie Sanbe§unü verfität öeibelbetg unter einem jefuitijeben Vehr^ lörpcr jurüdging. "mi ben Dteüolutionätnegen gegen Jrantreidi verhielt er fid1 iroeibeutig. 'Uaeh feinem vlöhlidH'u Jobe 16. jjebt. 1,799 folgte ihm beider sog i'iaiimilian ^ofeph von $fa(j=3roeibtüden, bet ßutfütft unb fpätete König von SBaöetn. ftarl I., König von Portugal, 3ohu be§ Königs Submig I. von SJJottugal unb ber EERaria SfSia, ber Sodjtei bes Königs Sßictot Smanuel von Italien, geb. 28. sept. 1863 m Siffabon, folgte Strtitcl, bie man unter R oermi feinem initer 19. Cft. 1889 auf bem Throne. (S. SJSottugal.) (5v ift feit l»l>. SWai 1886 vermählt mit älmatie, SJJtingeffin von DtUani=5Boutbon (geb. 28. Sept. 1865), bie ihm jioei Sehne (Submig l*t: tipp, >ieb. 21. SKfitg 1887, unb ÜRanuel, gcb.15.9lou. 1889) gebar. Sorl, Aiiebri* JQejanbet, ^riinvou 'l>rettf;en , prent';. ®enetal=gelbgeugmeiftet, geb. 29. Juni 1801 in (iharlotteubiirg alä btittet Sohn jytiebtia) ®il= hehiK- III., mutbe 1811 Selonbelieutenant im 1. ©arberegituent ju gufj unb madite bann als Spring bie Stufenleitet ber militdr. Sefötberungen fdnell butd), fobaf; er 1844 ©enetal bet Infanterie unb 1854 ©enetafcgetbgeugmetftet (mit bem [Range eine§ @enetalfelbmatfd)afl§) unb I5hef ber älitiÜcrie ivurbe. 1853 mutbe er ;um öettenmeiftet be-j ^ohau; nttetotbeni ernannt. K. nahm an ben ."velbuiaen ©ilhelm-S I. im Sauptquattiet teil, obneabetal§ Triippenfuluer in ibätiateit nt treten, (ir ftatb •21 . 3an. 1 883 gu Berlin. 'Jluc- feinem Siacblafj erTOatb ber Staat eine jetu bem oeughattfe in Berlin ein= verleibte bebeutenbe SBaffenfammlung. Ten jiameu be-3 bringen führt jet;t bas l>. btanbenb. ©renabier= tegiment Air. li'. 6t mat vermählt mit ÜDiarie, SJ5rin= ;ef; von Satt)fen=9Beimat (geh. 1808, geft. 1877), Sdnvefter ber Maiferin Slugufta. ätui biefer (5he entflammten br ei Kinber: Sßring Ariebrid-> Marl (f. b.i, Brin;ef; Suife, vermählt mit SÄleri^, Sanbgtafen von weiten ^i>hilipp->thal^ardnelb, von bem fie aber 1861 aefdteben mutbe, unb Sßtingefj 21una, venvittvete Sanbgtäfin gtiebrieb von öeffen. Sari I., (fitel gtiebrid? oeplmrin, König »on fllumdnien, geb. 20.8lpril 1839 gu Sigmatingefi als jmeitet Sohn be-J Aürften Marl Stnton von gobengolletn, trat 18ä7 in bie prent;. 'Jlrntee ein, befudbte bie Unioetfität Sonn, madne gtöfjete Steifen unb nahm am Taniidien Kriege von 1864 rühm vollen älnteil. (Fr mar :Hittmeifter im ■_'. ©atbc= Tragouerreaimeut, ali ^soan Bratiauu ihm bie Krone SRumänienä antrug. 3m älpril 1866 mutbe er, mit otiitimmuna be-> bamall bie eutop. Berhaltuifie heherrfdienben Oiapoleon III., burdi ein SlebiSrit gum regierenbeit erblidien gürften von [Rumänien aeivählt; 22. fliai gog er in Sufateft ein unb be= fdjmot 1-.'. 3uli bie neue Setfaffung. Obgleid) ihn fomojbl bie Türlei ivie and1 :Kuf;lanb unb Dftetteicb mit äßtfjttauen empfingen, gelange! ihm (C lt. I866j bodi, bie Slnettennung ber Pforte unb bet ©tofä= mäehte ju erlangen. 3m Innern hatte er mit ben größten Scbmierigteiten ;u Eämpfen. ,aii ben erfteit ;ehn fahren (1866^76) mogten SBatkitämpfe jmi-- fd>cu ber Bcjarenpartei unb ben liberalen bin unb her, bi§ leitete im Arühjahr 187C, Den Sieg ev rangen. Teunodi mürbe in biefer 3eit mandjeS im Sanbe gefötbett, namenttieb bie ältmeeotganifation, ber auf bie mittfcbaftlicbe (5'utividlung 9tumänienS mäctjtig einmirtenbe Sifenbabnbau unb bie 6>runb= legung gu felbftänbigen oetttagSmäfiigen öanbel?= beuelnmgeu mit bem SluSlanbe. Tie Svmpathi.- bet [Rumänen für gtanheidj fomie ber gugleidj mit bem TeutidiAraniofifd'eu Kriege von 1870 unb 1871 erfolgte Bufammcnbtucb ber Unternehmungen Strou*bei\v> if.b.i, ivoburdi ber Alusbau ber rumän. Avrhneu in Jtage geftellt ivurbe, bemittten 22. SDlärg IST] in Bulareft eine von :Huf;lanb ins SBet! gefeüte Bemegung gegen K., bie ihn ;u bem (Fntichluf; trieb, bie [Regierung niebetgulegcn. '3!ur fdMver lief; et jicb bewegen auSgubarten. äln bem :){nfftfdt=Tiivtt- fiteu Kriege von 1877 unb 1878 nahm bie vom Bt, ftnö umec 6 aufjiiiudjeit. üaxl Stuguft ((äJrofefj. »on ©.=28.=®.) — Sari SKejanber (©rofft. oon @.=2B.=®.) 101 gütften gefübrte rumän. 2(rmcc einen ljer»ortagen= ben 2lnteil. Gr eilte t-cr bebtängten ruft, ätrmee »ot ißteona ju ßtlfe unb erhielt 4. Sept. 1877 ben Cber= befebl über bte bort Derfammelten ruff. : rumän. ötreitftdfte, mit benen er 10. S)ej. bie gefrung bejroang unbDSman Sßafdja gefangen nahm. €djon ut Beginn bei firiegei bitte .«. 22. lUai 1877 bie llnabbdngigfeit [Rumäniens proflamiert, bie turnt ben Berliner Songrefe beftätigt rourbe, unb 26. SBlärj 1881 würbe baigürftentumäumftönigteieb. erhoben. (6. [Rumänien.) 2lm 22. SJlai 1891 feierte S. fein 2öjäbtige» SRegierungSiubiläum. ©einet 15. SRo». 1869 mit ber $ringeffin Slifabetb (f. b.) neu SBieb gefdjloffenen Clhe entfprofe nur eine Jodjter SWarie iget. 1870, geft. 1874). Sbronfolget ift fein [Reffe, 5ßrinj [yetbinanb (f. b.) oon [Rumänien. ß.S äSerbienft iit eS, bai bis baliin uon Parteien jerriffene SRumä= nien burd) eine feite [Regierung jut Unabbangigfeit unb ni ber angefebenen polit. Stellung , bie e3 jeftt einnimmt, erboben 311 haben. — Sögt. SluS rem Seben Sönig R.S uon Rumänien, 23b. l (Stuttg. 1894). Sari Sluguff , ©rofeberjog »on S a di j e n •• 2B e i * mar=@ifenad) (1758—1828), geb. 3. Sept. 1757 atä Sohn beS ßerjogi ßonftantin. Sa biefer febon L758 ftarb, Jo führte bie 2)lutter ätmatia bie Uber= uormunbfcbaft unb Sanbeäuerroaltung. Jür fi. 21. ioroie für ihren uadigcboreneu cobu griebrid) ger= oinaub Sonftantin roäblte fie bie trefflicbften Gr= jieber. Beiber ©ouuemeur roar, auf griebricbS b. @r. Gmpfeblung, ber nachmalige preufj. StaatS= miniftet ©raf uon ©örfc, i'ebrcr ber Bringen roar feit 1772 SESietanb. 1775 übernahm S. 21. felbft bie Regierung, permäbltc fieb mit Suife uon öeiien= Sarmftabt unb berief ©oethe an feinen .'nof, ben er 1774 auf ber durchreife in graut fürt a. 591. rennen gelernt batte unb mit bem ibn ba§ unbebingtefte vertrauen unb eine ungetrübte greunbfcbajt mehr als 50 ^abre uerbanb. äBeimar imirbe unter unb burdi .H. 21. ber ÜJtittelpunft ber beutjdjen 2itteratut ; neben ©oetberoirften hier 25ic(anb, Berber unb jpäter au* Sduller. Senfeiben fiebern unb freien BlicE bewährte ,H. 21. aud) auf polit. ©ebiet; er roar einer ber erften Seutfdjen, ber bie 2-iotrocnbigfeit ber.fic= gemonic SJJreufjenä in 2)eutfd)lanb erfannte; er nabm lebhafteften 2lnteil an ber Bcgrünbuug bei Seutfcben gürftenbunbcS 1785, mit bem au§gc= iproebenen SBunfd), burd) biefen Bunb ben natio^ nalcn 3ufammenbang neu ju beleben. 3m preufe. Sienft mad)te er bie gelbgüge uon 1792 unb 1793 mit; im Kriege uon 18ÜG befebtigte er alz ©eneral= tieutenant ein befonberes» SorpS. Um fein Saub ju retten, fcblofs er fieb bem Dibcinbunbe an. 31ad) ber Sd)lad)t con Seipjig ging er ju ben Berbünbeten über unb führte al§ ruff. ©eneral ein auß Sacbfen, Öeffen unb Diunen jujammengefetsteä itorp« nad) j Belgien. 2luj bem Söiener .Hongrefe Würbe il)m eine ©ebietäerreeiterung ju teil; er nabin nunmehr ben j 2itel ©rofeberjog an. SRadj bem grieben oerftenbete et bie erhaltenen @ntf(bäbigung§gelber, ungefäbr j SOOOOOJblr., baju, feinem 8anbe toiebet aufjubel= fen, beffen Jliechtäpflege er grünblieb oerbefferte. Sr I roar ber erfte beutfcbe.3;ürft, ber 5. ÜJiai 1816 bie öerforodjene lanbftänbifdie Berfaffung in feinem Sanbe einführte, unb er blieb biefen feineu liberalen 2lnfd;auungen treu ungeaditet ber SSerleumbungen, bie in SKetternicbä Steife gegen ibn laut rourben; aueb hielt er bie oolle ^refefreiheit aufred)t, bi» bie SBattburgSfeier unb bie rabifaten Blätter ihn ju einigen Befcbränlungeu jlbangen. C'r ftarb plctjlitb Srotf^aui' ScnBEriationä'Sejüon. 14. Stuft. X. an einem Sd)(agflutie auf ber Diürfreifc pon Berlin nadi SBeimar 14. IJuni 1828 in ©rabi^ bei Jorgau. ällle 3feige ber Berroaltung rourben toäbrenb feiner [Regierung neu geotbnet unb oiele llcifebräudie ab= gefdjafft. Gin nennet unb greunb uon fiunft unb SBiffenfdjaft, madjte it. 2t. feine SRefibenj ut einem beutfeben 2ltben unb roar ein eifriger Befdjüher bei Uniuerfität ju 3ena. S)er Sßatl ju SBeimar, ba§ Diefibenjfdjlofe, ber Botanifebe ©arten 311 Belnebere, bie neuerbaute Bürgerfd)ule oerbanten ihm ihre Gntftebung. 3I1111 folgte fein Sobn Marl gtiebrid) (f. b.). — Sgl. 2Begeie, fi. 2t. (£pj. 1850); Sroö= fen, fi. 21. unb bie teutfdie $olitif (^ena 1857); ölanfe, S)ie beutfdjen 3)cäd)te unb ber gütftenbunb (2 Bbe., Spj. 1871—72); Briefroecbfel bei ®tofe= berjogg $. 21. mit ©oethe (hg. r?on ccböll, 2. 2luc-g., SBien 1873); Beaulieu-iliareonuap, 2lnna Stmalia, .«. 21. u. f. ro. (SBeim. 1874); Briefe be3 öerjog§ k. 2t. an 51'nebel unb öerber (bg. oon Süntjer, 2pj. 1883); Sünder, ©oetbe unb K. 21. (£pj. 1888). Start S-ricbrid), ©rofeberjog uon Sadjfen-- 2Be im ar= 6 ij enadj (1828—53), geb. 2. gebr. 1783 ;u SSeimar als ber ältere Sobn be§ ©rofeherjog-? Sari äluguft, genof; eine forgfältige (Erjieliung, rennäblte fid) 1804 mit Solana Sßaulotona (geb. 16. gebr. 1786), ber Sodjter fiaifer s$aul§ uon Sufslanb, unb folgte 14. $uni 1828 feinem Sätet in ber [Regierung. Gr befebräntte fojort bie 2tu§= gaben für ben öofbalt unb traf jiuedmäfeige Gin= riditungeu für bie Beroirtfcbaftung ber SBalbungcn, forgte für bie Sßeruollftänbigung ber ©ejetjgebung, befonberg aud) für Jtirdje unb Unterrid)tsroefeii, Sanbbau, .vianßcl unb ©eroerbe unb nahm lebbafteu 2lntetC an bem 3uftanbetommen bei 3°llDerein?. 3er Beroegung beä 3. 1S48 luufete er burd) Gin= leitung umfaffenber Beränberungeu in ber Staate uerroaitung unb Berufung bes liberalen Staatsrats uon ©pbenbrugl in ba§ DJUnifterium entgegenju= treten. Gr ftarb 8. 3uü 1853. Seine burd) SBobl= tl)un unb I^itfreictie JbätigEeit auige^eiebnete ©e= maliliu SDlatia Sautomna folgte ibtn 23. 3uni 1859 in ben Job. 2lu§ ibrer Gl)e entfproffen brei fiinber: ber Suicbfolgcr ©rofeberjo'g fiart 2lleranber (f. b.), Brinjeffin SÖtarie (geb. 1808, uermäblt feit 26. 9J!ai 1827 mit bem bringen ßarl uon Sßreufsen, geft. 18. 3an. 1877) unb Brinjeffin 2lugufta (f. b.)( bie ©cmablin fiaifer SBiü)elnt» I. Sari ätlcjanbcr, ©rofeberjog uon Sacbfen» SB e i m ar = G i f c u a d) (feit 1853), geb. 24. 3»m 1818 SU 23eimar, ber einzige Sobn bei ©rofeberjogS Ü'arl griebrid) unb ber örofejürftin SOfaria Sßautotona, rourbe uon bem £egation»rat g. Sorct (geft. 1865) auS ©enf erjogen, roibmete fid), naebbem er 1834 unb 1835 Italien bereift batte, 1835—37 ben Stu= bien auf ben öodifdjulen uon jfena unb Ceipgig unb befud)te bann Cfterreid), Sdiottlanb, Gnglanb unb .Öollanb. 9]ad) einem melnjäbrigen 2lufentbalt in Breslau, roofelbft er in einem küraffierregtment Sienft tbat, begab er fieb 1841 nad) Petersburg an ben ibm nahe uerroanbten ruff. ßof, rooljin er aud) fpäter öfterä jurüdfebrte. 2lm 8. Cft. 1842 uer= mäblte er fid) mit ber SPrinjeff\n Sopljie Suife (geb. 8. 2lpril 1824), ber 2od)ter fibnig SBilbelmS II. ber Sflieberlanbe. SRad) beinSobe feinet Bater«, 8. Juli 1853, regierte er ali edit fonftitutioneller gütft unb perfolgte eine auf Ginfübrung neuer ;eitgemä|er Sieformen geriditete Sßolitii im Jnitfr» fowie eine ftreng nationale Haltung nad) aufeen. Sie 2lcbtung unb Siebe, bie er fid) erroorben, traten uameutlid) 11 162 Karl Gmaitncl I. (König non Sarbinien) — Karl Hubert (König uon ©arbinien) ;u Sage bei ber seiet beS 50jährigen SBefte^enS bei »eimar. SBerfaffung (2Jtai 1866), an {einem 7 a ©eburtStage jjuni 1888, bei meld)er ©etegen- heit et bom Raifer unn preufj. ©encraloberft mit bem Stange eines ^etbmatfdyaUS ernannt mürbe, unb bei bet geiet feiner ©olbenen öodbjett (1892). St fötbett tünftlerifdje unb miffenfcbajtlicbe Be= ftrebungen unb fud^t SBeimar unb 3ena als 9pfleg= ftätten ber Künftc unb SBiffenfcbaften su erhalten. 5 einer Kunftliebe ift aud) bie äBieberfyerfteUung bet SBartburg feit 1S57 su »erbauten. SluS feiner Ghc unb btei Kinbet entfproffen: ber Grbgrofihermg Satt ätuguft, geb. 31. 3uli 1844, »etmä< feit 2G. 2lug. 1873 mit Bauline, Brinjefjin uon Sacbfen; SffieimaiMSif enad) ; Sßrinjeffut HJtarie, geb. 20. San. 1849, vermählt feit 6. gfebr. 1876 mit bem Brinien Öeintid) VII. Don SReufj; Brinseffiu Glifabetb, geb. 28. gebt. 1854, »crmäblt feit 6. 9to». 1886 mit Aohauu 2llbred?t, ßerjog su -Bccctlcnburg. Jtarl (?manucl I., König oon ©arbinten, als yerjog »on Sa»o»en ber III. feine? SiamenS (1730—73), geb. 27. 2lpril 1701 su Surin, üher= nahm nad) ber 2lbbanfung feinet BaterS Bictor 2lmabeuS' II. 3. Sept. 1730 bie [Regierung. 3m Bolnijcben GrbfolgeEriege tämpjte et als SBerbftnbes ter JrantreicbS unb Spaniens gegen Cfterreid), im Öfterreid)ifd)en Grbf olgetriege fürbiefeS in berfioim batbei , in beu 2Ilpen unb 2lpennineu unb gewann bierbei ÜRooara unb Seile beS Siailänbifcben. 211s Staatsmann hoebangefehen in Suropa, hob er fein Vanb auf mirtfcbaftlichem unb geiftigem ©ebiet, er= meiterte bie l'tacbt bei Staates über bie K'irdje unb fejjte fidi burd) ben Srlafs beS Corpus Carolinum ein bleibenbeS ©enfmal. Gr ftarb 19. gebr. 1773. — Bgl. Garutti, Storia del regno di Carlo Erna- miele III (Sur. 1859) ; Berrero, Carlo Emanuele III di Savoia a difesa delle Alpi nella campagna del 1744 (ebb. 1886). Start Ofmattuel n., König »on Sarbinien (1796—1802), ältefter Sohn SBictor SlmabeuS' III., iieb. -'4. Üfai 1751, tdmpfte feit 1792 unter feinem Sater liegen bie g-ranjofen, folgte ihm IG. Ott. 1796 in ber öettfcbaf t, fudne juerft ben grieben mit afranfc reidj iu erbalten, marb aber burd) bie revolutionäre Bewegung im Öanbe unb bie ©emalttbateu ber granjofen Snbe 1798 jum Kriege genötigt unb wanbte fid) 10. Sej., nadjbem er in einer erjwun= genen Konvention feine feftlänbifdum SBefi&ungen abgetreten batte, mit feiner gamilie nach $arma, von wo er :;. .Ptärj 1799 nadjßagltari auf Sarbü nien tarn. Sein SJJtoteft gegen bie Ufurpation blieb erfolglos; 4. 3uni 1802 bantte er hier ju ©unften feineä SBruberS Sictor Smanuel I. ab, marb 1815 Sefuit unb ftarb 6. Dft. 1819 in SRom.— SBgL ©. tilaretta, Storia del regno e dei tempi di Carlo Ema- nuele II, duca di Savoia (3 Bbe., ©enua 1877 — 79). Sari Selig, König »on Sarbinien (1821— 31), geb. 6. 2tpril 17G5, »ierter Sobn SBictot 2lma- beuS'III., tdmpfte 1792—99 gegen bie9tebolution6= truppen, mar 1799— 180G unb 1817—21 Starb \) alter in Sarbinien unb übernahm, obmoblerblinbet, nadi SBictor SmanuelS I. Stbbantung 1821 bie £Rc= gierung, geftüfet auf bie cfterreid)er, um biefelbe in 'J.Ketteniid1* reaftionärem ©eift ju fübren. (ir ftarb 27. Jlpril 1831. Ta feine @b,e (1807) mit Subwig 'lUulipt-j SdjtDägerin, Utarie ßbriftine i'on Sceapci, RnberloS mar, folgte ibm Karl Gilbert (f. b.). ftarl 2tlbcrt, König von Sarbinien (1831 —49), geb. 2. Ctt. 1798, 2obu Marl Gmanuels airtilcl, bie man unter S oev oon Saüopen=Gatignan igeft. 1800) unb SOlatie SbriftineS uon Sadjfen, mürbe forgfaltig in S)reSä ben unb SßariS erlogen unb lebte bann auf feinen ©fitem in Sßiemont. «eit 1817 war er nerbeivatet mit ber £od)ter be-> ©rofsberjogS gerbinanb III. uon SoScana, StRaria Jberefia. Sßon iUetor @ma= nuel I. bei feiner Slbbantung (13. 2)iärj 1821) mit ber 9tegentfd)aft bis jum (Eintreffen non Karl gelir betraut, uerfünbete er bie fpan. SBerfaffung oon 1812; al» aber Karl Jelir r>on ÜRobena auS alle iKegierungSbaublungen K. SI.S für uiebtig erftärte, uerliefs biefer beimlid) Surin unb ging nad) granfc veid). Sdadjbem er 1823 unter bem .'öerjog »on SIngouteme gegen bie SSerfaffungSpartei in Spanien ;u Selbe geäogen mar, marb er 1824 in Surin roieber ju ©uaben empfangen. 1829 jum Statthattet »on sarbinien ernannt, übernahm er nad> Karl 'gelir' Sob bie [Regierung (27. Stpril 1831). entgegen ben Soffnungen, bie auf ihn gefegt unb burd) feine erften KegicningSbanblungen neu belebt mürben, lentte er alsbafb, auS gurd)t üor cfterreidi unb t>or ben Garbonari , in bie reaktionäre 3Beife feiner Vorgänger ein. So* errichtete er troB öfterreidjS Sinfpradje ein nationales ©eernadj frans. SSorbilb, bulbete bie Anbahnung einer neuen 3^'t öurd) bie prtodten Bemühungen ber äljeglio, Gaoour u. a. unb machte fid) felbft uerbieut um bie »irtfdjaftltdje .«ebung beS SanbeS unb um bie Kunft burd) i>er= anftaltuug ber erften StuSfteßungen. Ser allgemeine Umformung in Italien nad) $iuS' IX. 2hronbe= fteigung bradjte ihn beim aud) jum GutfdMuf;, bie erfehnte Serfaffung (batiert »om 4. ÜJlärj 1848) ;u gemähren, unb bie Grhebuius ber Vombarbei unb IßenebigS gab (23. SWärj 1848) ihm ben ÜRut,öfter= reich anzugreifen; bod) erlitt er 25. 3uli bie fd)tt>ere SRieberlage »on (fuftojsa, meldie ihn smang, surüd= sumeidjen; mit feinet aufgelösten unb bungernben -Hrmee fud>te er untlugermeife einen ^Jtüdbalt in "JJiailanb , baS er aber gleichfalls alSbalb aufgeben mufjte trot; ber leibenfciHiftlichen Bemühungen ber ; SWaUänber, ihn hieran iu binbem. Diadi Sflip j biguug beS '.». Slug. gefdiloffenen SBaffenftiHftanbS »ollenbete Cfterreid) feinen Sieg über K. 2t. bei aRortarauitb3lo»ara(21.3)ldrjl849). K. 2t. legte auf bem SdiladHfelbejoon 9lo»ara bie Krone ju ©unften feines altern SobneS SSictor Gmanuel (IL) nieber unb begab ftcb nadi Portugal, mo er als ©raf »on Bärge lebte. Grr ftarb futj hernach, 28. Süll ( 1849 su Dporto. Seine Eeidje mürbe nad) Surin übergeführt, wo bem ritterlichen unb unglüctlid'eu Aürften ein SReiterftanbbiÖ) erriditet mürbe. Sein jüngerer Sohn mar g-erbinanb, fierjog »on ©enua. ! — Bgl. Gibrario, Gli ultimi giorni di Carlo Alberto ' a Oporto (Sur. 1850); berf., Notizie sulla vita di Carlo Alberto (ebb. 1861) ; äJtarquiS Gofta be Beau= regarb, Prologue d'un regne; la jeunesse du roi Charles Albert 0ßar. 1889); Someuico Berrero, I Gli ultimi Reali di Savoia del ramo primogenito ed il principe Carlo Alberto di Cariguano (Sur. 1889); Gofta be Beauregarb, Reponse a, Mr 1). Perrero . . . (s13ar. 1889); S. Berrcro , Replica. uuovi appunti e documenti (Sur. 1889); Gofta be Beauregarb, Epilogue d'un regne, Milan. N Ovare et » »porto . . . (Bar. 1890) ; »gl. baju Baibert, Charles Albert (in ber «Revue des Deux Mondes», 1890); G.ÜRafi, II segreto del re Carlo Alberto. Cospiratori in Romagna 1815—59 (Bologna 1891); 2. Gappet= letti, Storia di Carlo Alberto e il suo regno ( JJiail. 1891). mißt, fiub iintcv ff. aiifjuiiict)en. $art Smanuel I. (^ev^og uon Saüotjen) — Surf X. ©uftaü (Ä'önig uon bilibert (f. b.). Er roecbfelte je nad) ber Vage bie Partei ©paniens mit ber bes SoiferS ober granfreid)» , bie fid) um bie ©eminnung ber ajormad)t in Italien ftritten. Unter glüdlidjer 93e= nubung ber SBirren in granfretcb gelang es ibm Suerft, feine Serrfcbaft über bie DJcarfgraffcbaft 6a= Ui.i.iO unb bie ^ropence au^jubetmen; aber in= folge ber Einigung Sesbiguiercs unb 2a 23alettes unb ber enblicben allgemeinen 2lnertennung öein= rid)l> IV. perlor er nicht nur bas ©emonnene mieber, fonbern mufete in bem g-rieben pon 1599 aud) nod) ©er, 23ugc_p unb 33al=9tomep an granfreid) abtreten. Ebenfo mißlangen feine .fmnbftreidie auf (Senf 1602 unb 1609. Ein 1610 mit ©einrieb IV. gegen Spanien gefcbloffener 33unb führte infolge Don beffen Ermor= bung juc Demütigung K. E.§ por Spanien, mel= ctjeö itm am meitern SBorbringen binberte, als er nach, bem Jobe feines Sdninegerfohn*, bes öerjogg pou äJfantua, grancesco IV. ©onjaga, Slnfprücbe auf beffen Erbe machte unb IKontfcrral befclste. (sein 4>lan, nad) Utattbias' Job Kaifer 311 Werben, mifc lang. Ebenfo mürbe er trolj bes Sunbnifjei mit Senebig unb granfreieb (1623) nicht ©err über bas Söeltlin unb ebenforcenig nüttfe ihm bie 33egünfti= gur.g ber iserfebmörung 2Jad)cros' (1627) in ©entta, bas er längft gern befeffen hatte. 2lls er nadi bem Sobe SSincenjoS II., bes lehten ßerjogs pou SWantua, burd) iterbüiibung mit Dfterreid) ipenigftens 5)iont= ferrat 311 erbalten hoffte, brangen bie granjofen unter xBafl ompierre , Erequi unb ©d)omburg ins Sanb, nahmen ^incrolo, bebrobten Surin unb eroberten icplicjslicb ganj ©apopen. SBtitten in biefen SBirreu ftarb K. 26. Juli 1630 am Schlage. 3n ber 9iegie= rung folgte ihm fein ©obn Victor 2(mabeus I. — "ügl. Erbmannsbörffer, öerjog K. E. I. pon ©aoopeu unb bie beutfdie Kaiferroabl Pon 1619 (Sp3. 1862); ©abotto, La giovinezzadi Carlo Emanuele I(@enua 1888 unb im «Giornale ligustico», XVI); E. 3)lan= front, Carlo Emanuele ed il trattato di Lione (in ber «Rivista storica italiana» 1890); Etüde historique et critique sur quelques annees du regne de Charles Emanuele 1er (2l;onon 1890). Karl @manuel II., öerjog Pon ©aPopen, geb. 20. Juni 1634, tpurbe 1638 anerfannt nad) bem Sobe feines Sirubers' g-raneegeo ©iacinto ; ju= näd)Jt unterftanb er ber JRegentfcbaft feiner 2Rutter ".Uiarie ©hriftine, melcbe ihm an ber ©pittc ber 9Jta= bamifti ben Jhron gegen bie ^Bemühungen feiner Oheime Jommafo unb ÜJiaurijio erhielt. 1672 be= günftigte K. E. bie 23erfd)mörung iKapbaels bella Sorte gegen ©enua. Er ftarb nach tüchtiger innerer Regierung 12. Quni 1675. Karl ©untrer, g'ürft pon fed)iparäburg = ©onbershaufen, geb. 7. 2lug. 1830, ©ohn bes dürften (Sünther, mürbe im 93tod)mannfcben %n-- ftitut ;u Bresben erjogen, ftubierte in Sonn unb trat bann in preufj. sJTülitärbienfte. 3iad) bem Seutfchen Kriege pon 1866 mürbe er Dberft, 1880 tenDäuenberrfd)aft entgegengeftellt. Seine [Regierung jeigt einen faft ununterbrochenen Hampf gegen bie Dänen unb ibvo mächtigen ariftotratifchen unb bjerardjifcf/en ätn= bänger in Schroeben. Äurje 3eit (1449) mar St. auch Stbnig pou Diormegen. Sari IX., .Honig pon Scbmeben (1604—11), geb. 4. Ott. 1550 als ber iüngftc Sohn ©ujtap SBafas, unterftütste feinen 93ruber 3ol)ann (III. I in ber gebbe, bie jur Shroneutfeliung (5'rid's XI\'. führte (1568). Er entmidelte ichon in ber lMegic= rung f eines gürjtentutnä Söbermanlanb, 3Jerife unb SBermlanb bebeutenbe ©errfcb, ereigenfeb, aften , trat aber erft nach Sobanns 2obe (1592) mehr berpor. Er mar bemüht, bie burd) feinen Sater eingeführte Üteformation ju fiebern, bereu 93eftanb jeM burd' ben3tegierung§antrittfeineg3ieffen, bestatl)."poleu' fönigg ©igismunb, unb bie berembreebenbe tatb. Dteattion ernftlid) gefäbrbet mürbe. Die 93efd)lüffe einer nach Upfala (1593) berufenen 9teid)gperfamm= hing roaren in Jt'.s Sinne gehalten, unb baS Stuf-- recbtbalten biefer 33efd)lüffe marb Sigismunb als SBebingung feiner Krönung auferlegt, l'tls Sigis= munb trofebem refonnationäfeinblidje sJ$läne hegte unb fich meigerte, bie [Regierung Schroebens nad) bem Sinne H.§ 311 führen, tarn es 311111 of jenen Kampfe; eine pon Sigismunb nad) fcdjmeben über= geführte poln. 2lrmee marb ju Stängebro (1598) gefcblagen unb Sigismunb felbft im 3al)re barauf entthront. Damit mar auch ba§ Sd)id)al ber fd)meb. 2triftoIratenpartei befiegelt, bie geneigt mar, bie Union mit $olen aufrecht ,,u erhalten, fi. hielt über fie auf bem iMcbStage 311 Sintbping (1600) blutiges ©erid)t unb mar feitbem unbeftrittener öerrfcher. Slber erft nad) ber freiwilligen Sbronentf agung feines Jüngern, 1604 poll jährigen Steffen öersog» Johann uabm er ben KönigStitcl an unb liefe fid) (1607) in Upfala frönen. Kriege mit $olen, Dtujilanb unb Dänemarf füllten bie legten Jahre feiner Dtegie= rung. Er ftarb 30. Oft. 1611 3U Dipföping, bie aBeiterführung feiner grojjen ^läne feinem Sohne, bem jungen ©u)tap II. 2ibolf hinterlafjenb. St (tri X. ©uftat», König PonSdjm eben (1654 —60), geb. 8. Dtop. 1622 3U Dipföpiug, ein Sohn bes $fal3grafen Sohami Kafimir pon ^falj^^ei; ijjt, finb unter 6 aufäufuc^en. H* 164 Sari XL (Äönig üon >3d)rocbeii) -- Sari XII. (Äöttig tum Sdjtoeben) brücfen unb bei Katharina, einet £od)ter Karl» IX., fämpfte im Sreifjigjäljrigen Kriege unter £orften= ion unb geigte balb beroorragenbeä ^elbbetrntatent. L648 warb et jum ©eneralifjvmuä ber fc&roeb. öeere in Deutfdblanb ernannt; I649gelange§ ber Königin Sbriftine, feine SSBabJI ium 3$ronf olger butdjjufe&en, mit am Jcnv ihrer Jb,ronentfagung (6. 3uni 1(354) warb K. sum König Don ©d)Weben gefrönt. Seine Holitif mar auf bie ©rünbung einer febweb. Dftfce= mac$t gerichtet; su biefem $mfo begann er Krieg mit SJJoIen, ber anfangs mit glänjenbem ©rfolge nefübrt unirbe; balb mufste er jebod), »on neuen Äeinten angegriffen, SBerbinbung mit bem ©rofsen Kurfürften »on Sranbenburg jud)en, beffeu öilfe mit immer großem 3ugeftdnbniffen er!auft merbeu mufite, bis biejer enblid) im Vertrage »on ßabiau 1 1656) bie ©ouoeränität in ^reufeen unb 6'rmlanb erhielt. (iHi(.Sd)itfebifd);S'ßoInifd):93ranbcnburgifd)= SänifdjerKrieg Don 1655 bi§ 1660.) hierauf manbte fid) K. gegen Sänemarl unb rieb tiefe 3Jtad)t faft aänslidf auf. Ser 26. gebr. 1658 nad) glüdlid)üoll= braajtem 3uge über bie gefrorenen ^elte eiligft gc= fdjlofjene griebe »on gtoe§filbe»erfdjajfte©d)toeben ieine natürlichen ©renjen, inbem bie ^ßrooinjen (Bietinge, ©djonen, £atlanb unb SBobuSlän auf immer mit ben übrigen Seilen be§i)icid)§ Bereinigt würben. Sa aber Sänemarl Sd)i»ierigfeiteu bei Ca- (SrfüUung gereijjergriebenSbebingungeu machte unb einen engern 2lujd)lufs an Schweben abwieS, fo begann K. auf§ neue ben Krieg, ber inbeffen nidit Don gleichem Grjolge gefront murbc. 3tad) bem mif>= lungenen JBerfud) ber Grftürmung »on Kopenhagen unb ber öertorenen Schlacht bei Sitiborg auf gttnen ianb er e nötig, fid) mit ben Stäuben über bie SKittel jur 2Beiterfübrung be» Kampfes ju oerftän* bigen. 2luf bem ju biefem 3wede nad) ©ötehorg be= rufenen SfteidbStage ftarb er plötUicb 13. gebr. 1660. Rad XI., König »on Schweben (1660—97), geb. 24. 91o». 1Ü55, Soi)n be3 oorigcu unb ber öeb= Wig Eleonore »on solftein = ©ottorp, mar erft 4 Jj. alt, alä ibm Cie Krone gufiel. SBäbrenb feiner Slinberiäbrigleit (1660—72) führten bie Königin* SHtWe unb bie böbern SReidjSbeamten bie 9iegie= rung. Gin mit granfreidi gefdiloffener SSertrag riß Sdbweben in ben Krieg SubmigS XIV. gegen ©ot Ianb unb SBranbenburg hinein; nad) ber Stieberlage bet 5dbweben bei gebrbetlin (1675) rüfteten fid) ber Kaifet, baS Seutfcbc 9leid), ftollanb unb Sänemarf, icbmeben au« feiner Dlacbtftellung 311 Derbrängen. ^•riebrid) SBilbclm, ber ©rofsc Kurfürft, eroberte ba§ fd)Web. Sommern unb »ertrieb bie Schweben au§ Spreufeen. 2lm gefäbrlidjften mar aber ber bän. Singriff, ber auf bie neuermorbenen fübjdiweb.*lko= »iujen gerichtet mar. Scbod) gelang e3 K. burd) bie Siege bei ftalrnftab unb i'unb (1676) unb 2anb£= trona (1677), feine Stellung su behaupten, unb ber auf i'ubmigS XIV. ©ebeifs gefd)Ioffenc griebe(1679 ;u ct. ©ermain, gontainebleau unb t'unb) führte leine erbebtidje SBefcbränfung ber fdjmeb. 5)tad)t ber= bei. K. tonnte fieb nun ungeftört ben innern 2ln= gelegenbeiten mibmen. (fr brad) bie ariftofratifd)e iibermadit unb regelte feine Sou»eränität3red)tc nad) frans. DJtufter. 6cer unb [jlotte mürben neu geiebaffen, unb bie Jinanjen befjerten fieb bcrgcftalt, Caf; in ben legten fahren K.ä feine aufserorbcnt= lidjen Steuern nötig toaren. Sie gefamte SSermat: tung marb neu organifiert, bie ;Hedit«pf(ege »er= beffert unb eine neue Olebattion ber 8anbe§gefejje inä SBer! gefegt. S. ftarb 5. 2lpril 1697 ju Stodljolm. Jlrtifft, Sic m"ii unter SV term SatrlXII.,KbnigD0nSd)meben(1697-171>!. geb. 27.3unil682,ntStodbolm,berSol)nÄarl«\l., mürbe, obgleid) er bei bem Jobe feines 33ater§ (1697 1 erft 15 3- alt '»av, boeb »on ben Stäuben für »oll- jäbrig erflärt. Sie Jbronbefteigung beä jungen McrrfdierS fdjien ben ciferfüdjtigcn 9tad)barn gün= ftig, um ba§ im Sorben übermäd)tige Sdjmeben 31t bemütigen. griebrid) IV. »on Sänemarl, ätuguftll. »on Sßolen unb 3ar s45eter I. fcbloffen ein SBunbniS, baZ ben 91orbifci?eu Krieg (f. b.) jur yolgc batte. S. manbte fid) juetft gegen bie Säncn, bie in ba-3 ©ebiet feinet ©djtoagerS, be§ §erjog§ »on &olftein= ©ottorp, eingefallen maren. Sie fd)meb. glotte, »erftärft »on einem cngl.=bollänb. ©efebroaber, lan= bete unter ber Seitung beä König-; im Sflorben »on Seelanb, worauf tiefer im Segriff war, jur 23e= lagerung Kopenbagenä ju febreiten, al8 ber ju Sraüenbal unterbaubelte triebe LS. Stug. 1700 beu Öerjog »on öolftein in alle 9ted)te, bereu man ilin l)atte berauben wollen, wieber einfehte. Kaum war ber griebe mit Sänemarl abgefd)loffen, fo eilte K. nad) £i»lanb, ben SRuffen entgegen, bie, 40000 ilcaun ftarf, er unter ben SJlauern »on 9tarma mit etwa 8000 Sdjwebeu 20. 9Io». 1700 üöllig fdilug. 9]ad) biefem Siege fe&te K. über bie Süna (9. 3uli 1701), griff bie Sadjfeu, bieStiga belagerten, an unb trug aud) über fie einen »ollftänbigen Sieg ba»on. K. bätte je^t einen grieben fd)liefeen tonnen, ber ibn ium Sd)ieb§rid)ter be§ 9torben§ gemacht haben Würbe; ftatt beffeu »erfolgte er ben König Stuguft II. nad) $olen. Umfonft »erfudite 2luguft burd) bie ©räfin fiönigSmarf mit ibm in Untcrbanbluugen ;,u treten. Ser Krieg bauerte fort; bie Sdjwebeu cp fochten einen glänjenben Sieg ju Kliffow (19. ^uli 1702), unb 1703 war ganj Violen »on ihnen befe|t. Ser poln. Shron würbe jür erlebigt erflärt, unb burd) K.S Ginflufs warb 6tani§Iau§ Sefjcjonfti jum König ermäblt. Stuguft floh nach Sadijen, aber K. »erfolgte ihn aud) bierbin unb biftierte 24. Sept. 1706 ju Slltranftäbt (f. b.) bie SBebingun- gen beä griebeng. 9iacbbem aud) ber Kaifer im ©ertrage 311 Slltranftäbt (31. Stug. 1707) beu $»= teftanten in ©dblefien »olle ©ewilfenöfrei^eit juge= ftanben hatte, »erlief; K. im September mit feinem 43 000 ÜBtann ftarf en öeere ©aebfen, um gegen lliosfau su sieben. 3" Der ©egenb »on ©motenlf änberte er aber auf bie 33orfd)lägc be§ ftofafen= ßetmani sJ)!a;eppa (f. b.) feinen Sßlan unb manbte fid) nad) ber Ufraine, in ber Hoffnung, baf; bie Äp= faten fich mit ibm »erhinben würben. Siefe 2lu«= ficht fdjlug fehl; ©enerat Sewenbaupt, ber Serftär« hingen unb SebenSmittel au-3 Siolanb herbeiführen follte, langte nur mit wenigen erfdjötiften Sruppcu au, unb K. felhft würbe beim DtetognoScieren ge= jährlich am gufse »ermuubet. Siefe Umftänbc unb nod) mehr ber Dtangcl an Ühereinftimmung smifchen beu ©eneralen Slenjfiölb unb Jemenhaupt waren bie Urjacbc, bafe K. in ber entfebeibenben Sdjlacbt bei SfJultawa 8. 3uli 1709 »öllig beilegt würbe unb auf türt. ©ebiete ©d)ut) fuchen mufste. 3eht erhoben fid) K.» geinbe mit neuer Hoffnung. Stuguft II. wiberrief ben Vertrag »on 2lltranftäbt, ©eter L.brang in Si»lanb ein unb jyriebrid) IV. »on Sänemart laubete in Schonen. Slber mährenb ber (General Stenbod bie bän. Strmee 10. SDtärj 1710- bei öelfingborg fdjtug, untcrhanbelte K. ju Sons jtantinopei mit ber Sßforte unb mufste fie 311 he= wegen, ben SRuffen ben firieg ju erflären. 2lm SfJruth würbe Sßeter 1. 3ult 1711 gejd'lagen unb er- ifet, fint) lmtcr 6 aiifjuiudjen. Äarl XIII. (fi üntg u. Sdjiocben u. 31.) — Äori XIV. 3o$ann (fiönig u. Schweben it. SR.) 1G5 faufte fi* ben grieben burd) bie Abtretung StfoteS. Seineu Stgenten gelang e§, bie Pforte gegen S. einjunebmen, unb Iet?tere erteilte bem ©eraSrier »on $enber ben Stuf trag, ben fiönig mt 2lbreife HU nötigen, fi. befdjlojj mit etwa «>0O lUann, au§ benen fein ©efolge beftanb, fcer Sltacfat ber Pforte ju trogen unb »erteibigte fid), als" er »on ben dürfen angegriffen mürbe, gegen ein ganjeS öcer, nnirbe aber enblid) 12. gebr. 1713 gefangen genommen. Sie Surfen führten ibn »on Scnber erft nad) £imur= taSj unb bann nad) Scmotifa bei 2lbriauopcl. £ner braebte er 3t»ei 2Uonate im 93ett ju, inbem er fid) traut (teilte, Gnblid) überzeugte er fid), bafi er »on ber Pforte feine .frilje ?u hoffen habe, unb ba in ben febmeb. 9ieid)Sftänben, bie (Snbe 1713 jujammenge= treten Waren, iDttfvoergnügen über bie 2lbt»efcnbeit beS Königs" laut tiutrbe, fo bcfd)lofi er enblid), bie Sürtei }u »erlaffen. Gr fanbte eine Slbfd)ieb§gefanbfc fdjaft nadi Konftantinopel, reifte Berfleibet, nur »on 3>oei Offizieren begleitet, ab unb tarn nacb einem lötägigen SRitt 22. 91od. 1714 »or ©tralfunb an. fiur.ie 3eit barauf tiutrbe biefe ©tabt burd) eine »ereinigte 2lrmec »on Sänen, ©aebfen, Preußen unb jftuffen belagert unb mufste 23. SDefc 1715 über= geben werben. ©d)on öorber hatte fid) H. nad? Sttnb in ©d)onen begeben unb äftafsregeln getroffen, bie .Hüften ju fiebern. Sann griff er Norwegen an unb belagerte greberiESbalb, Wo ihn 11. Sej. 1718 im Saufgraben eine galfonetttugel an ben .Hopf traf unb fofort tötete. 9tad) neuern gorfd)ungen ift bie früher allgemein verbreitete 2(uficbt, baf; bie tötenbc .Hügel »on fdiweb. ©eite gefommen fei, irrtümlich. 3Rtt K.§ Sobe trat ©diweben au§ ber [Reibe ber ©rof;= mächte. 3hm folgte_in ber [Regierung feine mit bem (frbsptingen »on Seilen, griebridj, öermäblte©d)n>e= fter Ulrife (Eleonore. 18(58 Würbe fi.S fioloffalftatue (»on SKolin) in ©toäbohu enthüllt, fi.3 ©riefe gab Garlfon heraus fStodh. 1893). geftigfeit, Sapferieit unb ©creditigfeitsliebe waren öauptjüge in B.§ Ebatafter; babei aber war er aud) »on unbeugfamem ©tarrfmn. 2lls /felbbcrr war er »on ber»orragenber 93cbeutung, bod) fehlten ihm bie (Sigenfdjaften be§ Staate manne-, ©eine SebenStoeife war fehr einfad). Gr öermieb alle ^erftreuungen; ber SBein war »on feiner Jafel »erbannt unb grobes 58rot jumeilen feine einzige Speife. ©eine Kleibung beftanb aus einem einfachen blauen SJtocf, unb gleid) feinen Sol= baten ichlief er im Sager, in feinen IRantcl gefüllt, auf ber Grbe. Sitteratu r. fi.§ @efd)icbte f djricb fein Kaplan lUorberg; Slblerfelb gab militär. Senfmürbigfeiten übet ihn berauS; intereffant, .aber weniger suDcr= läffig ift ÜoltaireS Histoire de Charles XII. 33gl. ferner Sunbblab, Konung Carls XII. historia (2 SBbe., ctorfb. 1825—29; beutfd), 2 SBbe., öamb. 1835—40); Cätar IL, ,H\ XII. ali fiönig, firieger unb ?lienfd) (beutfd), 2. 2lufl., Serl. 1875) ; »on ©a= räum, Sie g-elbjüge fi.S XU. (Sps. 1881); Earlfon, @efd)id)te ©cbwebeng, SBb. 4—6 (@otba 1885—87). Marl XIII., fiönig Don ©cb weben unb 9cor= wegen (1809—18), geb, 7. Oft. 1748 al§ ber jweite ©ohn be§ ÄönigS 3ibolf gtiebrid) unb ber ©dimefter Sriebricbu b. ©r., Suife Ulrite, führte als Sßrinj ben Sitel öerjog »on ©öbermanlanb. 3n bem .Hvieae mit 9Uijjlanb 1788 — 90 fd)lug er fich ju wiebc'r= boltenmalen tapfer mit ber fylotte ber Sftuffen. 9fadi ber ©rmorbung feineä 5Bruber§ ©ufta» III. (1792) trat er an bie ©pifee ber 9iegentfd)aft für ätrtitcl, bie man unter fi »ermi&t, fint) unter ß aufjn[u(^en. feinen Steffen, öen jungen ©ufta» IV. 2lbolf, überlief} aber halb bie Jübrung ber ©efdiäfte feinem ©ünft= ling iKeuterholm, bis er 1796 bie ^Regierung bem münbig geworbenen ©ufta» übergab. 3nfolge ber 9te»olution doh 1809 würbe er tum SReid)§DerWtfer berufen unb 6. Quni 1809 alz fiönig an bie epiue be3 ©taates. geftellt. Gr ertaufte fid) ben grieben mit iRufslanb ju greberifsbamn (17. Sept. 1809), mit ©änemarl ju ^öntöping (10. Scj. 1809) unb mit Diapoleou ju 9jari'3 (6. Qan. 1810) burd) bie SIbtretung g-inlanbö an Diufjlanb unb ben ^Beitritt Sinn fiontiueutalfpftem. 2a feine fiinber ait§ ber G'l)e mit Gharlotte »on Olbenburg früb geftorben roaren, batte er ben Sßrinjen fiarl äluauft »on Öolftein = ©onberburg = Sluguftenburg (f. 2Iuguften= burger Sinie) jum -)tad)foiger ermäblt, nad) beffen Stöbe aber ben »on ben ©täuben im 2lug. 1810 ge= mäl)lten fran^. 20carfd)all 93ernabotte aboptiert, ber nad) feiner Slnhmft in Schweben fofort ber ciaent lid)e Sicgent beä 3leidj§ würbe, fi. ftarb 5. Sehr. 1818. Sbm folgte SBcrnabotte alä fiarl XIV. 3o= l;ann (f. b.). Marl XIV. ^ubanit, .Honig »on tebweben unb Norwegen (1818—44), 2lbopti»fobu unb 9iadi= folger fiarlS XIII. (f. b.), biefi eigentlich Johann Saptift 3>uliu§ Sernabotte unb war afe ber cohn eines NedU-Sgelehrten 26. 3an. 1763 ju S|5au (Scpart. Saffeä = ■^pre'ne'es ) in grantreid) geboren. Gr trat 1780 als freiwilliger in bie fran;. Slrmee unb war beim 2tu§brudj ber [Resolution gelbwebcl (Sergeant-major). 1792 Würbe er Sieutenant, 1794 23rigabecbef, unb nadibem er bei gleuruS (26. 3uli 1793) eine Sioifion befehligt batte, halb barauf 2)i»ifion§general. Unter ^ourban begrünbete er 1796 in ben fiämpfen am Dtbein, an ber Sahn unb am 3)iain feinen iKuf als Jelbberr. Sann mirtte er 1797 unter SBouaparte in Italien. Jladj bem grie= ben »on Gam»o--3'ormio mürbe er fran}. ©efanöter in SBien. 2lb3 er bafelbft auf bem ©efanbtfd)aft§= botel bie breifarbige Aabuc aufpflaujen lief;, ent= ftanb ein SSolfötumult (13. Steril 1798), injolge= beffen er nad) $j$ari§ surüdfebrte. 93alb barauf »ermäblte er fid) mit Guge'nie Sernarbine Se'firee (f. Sefiberia), Sodjter bes Kaufmanns Glart) in 9.1iar= feille, beren Sdjmefter mit Sofepb Sionaparte Der= heiratet mar. 1799 tommanbierte Sernabotte au= fang§ bie fog. ObferDationSarmee am Üibein. So- bann erl)ieit er baö HriegSminifterium, mürbe aber fd)on nad) brei SWonaten burd) baZ Sircttorium mieber Don biefem 2tmte entfernt. 9iad) bem 18. Srumaire (9. 9to». 1799) berief ib,n 9capoleon in ben Staatsrat unb übertrug ibm 1800 ba§ fiom= maubo über bie SBeftarmee, iii weldjer Stellung er einen neuen älufrubr in ber 33enbde burd) humane DJiafsregetn fchon im Gntfteben unterbrüdte. 3m 3uni 1804 übentabm SBentabotte baS Dberlommanbo in Öanno»er unb erhielt bei ber Grricbtung be§ franj. fiaifertumS ben 3)iarfd)allSftab. 3m öfterr. Stiege »on 1805 trug er bei Ulm unb 2tufteriitj jur Gnt= fd)eibung wefentlid) bei. 2lm 5. Quni 1806 er= nannte ibn 9?apoleon jum gürften »on ^>onte= Gor»o. 3m preufe. Stiege »on 1806 befehligte er bau 1. 2lrmeetorp§ unb nötigte nad) ber ©d)la*t bei 3ena 93lüd)er bei Sübed (7. 9iop.) 3ur fiapitu= lation. 9^ad) rübmlicbcr Seilnabme am ruff.=pteufj. Kriege »on 1807 erl)ielt er baS Dbertommanbo über bie franj. Sruppen in SRorbbeutfdjlanb unb Säne= mart. 3n bem neuen öfterr. Kriege »on 1809 nal)m er an ber Sdjladjt bei SBagram teil; tnrj barauf . 16G fiavt XV. (fiönig Pon ©djnxben itnb •Dionnogcn) — fiavf II. (Äönig Pon Spanien) erhielt er reu Oberbefehl in Stnttoerpen, um bic belg..-hollänt. ßüfte gegen bie auf 2i>alcberen gc-- lanbeten Guglänter ;u oerteibigen. Sdjon im Sep= tembei loort er roieter abberufen, weil Napoleon ihm nidjt ohne ©runb jum SBortourf madite, bafj er mit ten revolutionären Semofraten in Verbinbung fret)e. ©od] tarn eine 3Irt Slusföhnuug ju ftanbe, unb ber Satter ernannte ihn, um ihn ju entfernen, ;um ©cnevalgouocrneur pon iRom. Vepor er tiefe Stellung antrat, überbrachte ihm eine fdnoeb. ©efanbtfdjaft (Sept. 1810) £>ie 3lad)= riebt Don feiner Ernennung }um Kronprinzen pon 5d)teeben. König Kart XIII. hatte Vernabotte 116. 2(ug.) ben Stänbett oorgefcblagen unb biefc hatten ihn (21. äCug.) einftimimg gewählt, unter ber Vebinguug, baf; er bag franj. Bürgerrecht aufgebe unb jur luth. Kirche übertrete. Seit SRa= polcong Bewilligung nahm er bic SBabl an unb mürbe, naebbem erbie Sorbebingungen erfüllt hatte, burdi eine Sitte oom 5. Dioo. lSICfpon Sari XIII. iörmlid) aboptiert, worauf er ben Tanten Karl 3obann annahm. Sdion im nädjften 3abre fun= gierte er währenb einer Kranfbeit beS Königg als »Regent unb gewann überbauet balb ben größten (Sinflufj auf bie ".Regierung, ©cgen Napoleon oer= trat er mit Energie bie Qntcreffen feines 2lboptio= oaterlanbe§. 2Ils es barüber jur Entzweiung fam, loanbte er fid) bent Saifer SKeranber pou iRiifjlaub ju, ber ihm bereits in bem geheimen Slllianjtraftat von Petersburg, 24. 3Rärj (5. 2lpril) 1812, ben SeTife 9tor»egen§ äufidjerte. löieSfllianj jtoifdjen Schweben unb SRufjlanb würbe bei einer perfön= lidien 3ufammenfunft jwifeben ff. unb ffaifer 2I(er= anber in sibo bejtegett unb mit Englanb ,iu ßrebro im Juli 1812 grieben gefcbloffen. .30000 Schweben unter ÄJ eigener gübrung ftiejjen im grüb.Itng 1813 ui ben alliierten öeeren, unb K. befehligte bie fog. 9iorbarmee, ber jcitweilig auch bie Scbiefifcbe Strmee unter Blücher beigeorbnet war. 'Jtach ber Schlacht bei Veipjig, in ber er nur eine paffipe Sftolle fpielte, blotfierte er Hamburg, zwang griebrid) VI. oon Sänemarl im grieben ju Siel (14. %13eriobe pon lebhafter Snttoictlung. Sag wid)tigfte ßreignig war bie auf Qnitiatipe ber Regierung in ber Seffion be» fdjroeb. SReidjStagä 1865—66 burebgefehte iReform ber fdnoeb. 'Jiepräfentation. (S. Schweben.) K. ftarb 18. Sept. 1872 ju IRalmö. @r war eine reid)begabte Dtatur unb hat fich als ©dbriftfteDer befannt gemaajt. Seine ®ebid)te finb auch in beutfdjer ÜberfeBung («Sichtungen oon K. 2Iuä bem Scbwebifcben oon 31. pon 3Binterfelb », Serl. 1866) erjd)ienen. 2Iud) al§ DJcaler War er nicht ohne Jalent. Sa K. au§ feiner ßbe mit ber nieberlänb. ^rinjeffin Suife oon Dranien leinen männlichen tlrben, fonbern nur eine Spdbter, bie 31. Dft. 1851 geborene Sßrinjeffin Suife ^ofephine Cugenie (oermäblt mit beut Kronprinsen griebrid) pon Sänemart), binterliefj, fo folgte ihm fein Vruber al§ DStarll. (f. b.). — Vgl. SKorin, König, Siebter unb Scaler (Spj. 1875); SIblerfparre, Tre episoder i konung Carl XV. lif (Stodl). 1893). Satt I., König oon Spanien, f. Karl V., röm.=bcutfd)er Kaifer (S. 144b). ftarl n., König oon Spanien (1665—1700), Sohn VbilippS IV., ber letjte Habsburger auf bem fpan. throne, geh. 6. 9lp». 1661, regierte lange unter Vormunbfcbaft feiner SJlutter iiiaria Stnna oon Cfterreid), welche bie [Regierung unter bem SBiberftreit ber Parteien mühfam leitete. Vermehrt würben bie Scbwierigfeiten burA bie Übergriffe 2ut= wigg XIV., ber in bem Seoolutionstriege bie bur; gunb. unb nieberlänb. Vrooinjen überfiel unb grojse fctüde bapon abrife. Sllg ferner ber griebe pon Dcimwegen 1679 Spanien wieber neue Verlufte (grand)e = Gomte unb mehrere nieberlänb. geftun= gen) hradjte, fud)te eg granfreichg g-reunöfchaft, inbem K. jegt bie £od)ter beg öerjogg oon Crlean§ heiratete. 2er Job ber Königin (1689) löfte wieber bag Vanb; in bem jweiten .Koalitiongfriege ftanb K. aufg neue bei ben Verbüubeten, erlitt bafür aber 1694—97 i>en Ginfall ber frauj. Iruppen über bie . Vnrenäcn big Barcelona unb erhielt im grieben poit Ütpswijt feine oon tm perlorenen ^ropinjen •,urüd. K. ftarb 1. 9ioo. 1700. 311g Grben feiner Krone hatte er 3unäd)ft ben Kurprinjen gerbinanb oon Vapcrn eingefeht, ber bas nädifte 3lnred)t hatte. Siefer ftarb aber bereits im gebr. 1699, unb nun gelang es nach langen 2(ntriguen Jraufreidjg , bag ungeteilte Grbe bem Gnfel Subwigg XIV., VhüipP pon 2Injou, jugejprodicn 3U feben (bureb, Seftament oom 3. Oft. 1700). über K.g @rabc erhob fid) ber 2pamfcbe Grhfolgefrieg (f. b.j. tBt, fiub unter 6 aufjufudjen. fiarl (III.) (ftünig oon (Spanien) — Äarl Sagen C£>er3oa, üou SSiivttcmbcrg) 16 Sari (m.)» Honig »011 Spanien, f. Hart VI., rom.'beutfd,et Saifer (6. 146b). Sari III., fiönifl bou Spanien (1759—88), ältefter Sobn Sbüipp« V. au« beffen jweiter C'be mit SlifabettjsonSßarma, geb. 20. San. 1716, würbe in bem fpan.-bftcir. Sertrage 311 SBßien 1725 »um Srben oon Sßarma unb Siacenja beftimmt. Sita 1729 Spanien 511 granfreidj unb ben Seemächten übertrat) warb bem Infanten berSefifc oon Sartna unb £o«cana 3iigefid)ert. S)er Haifcr erfannte balb barauf biefe 3lnroattfdt)aft an unb gab H. 1731 SoScana su Öebn, ba§ biejer jebod) 1735 mit bem Hönigreid) Neapel tjertaufdjtc. Dbgleid) ihn in bem Sfterreid)ifcben Srbfolgefriege eine engl.jylotte 511m 3lbf all con Spanien nötigte, blieb er bod) fonft auf befreite biejer 2)cad)t unb üfterreid)«. 1759 folgte er feinem Sntber Sbi'ipP VI. auf bem fpan. Throne, inbem er Dlcapet feinem minberjäbrigcn Sohne gerbinanb IV. überlief!. fi. hielt an ber trabitio= uellen bourbonifdien gamilienpolitif feft, bie ibu in einen »erluftreidien Srieg mit Cnglanb unb Portugal »erwiderte, in bem Spanien 1703 gloriba »erlor. ^n bem »weiten Kriege 1778—83 erbielt e« erft nach, grojjen Opfern gloriba wieber. "Berühmt ift H.« [Regierung in EReapel unb Spanien burdj bie aufgetlärtc Scrwaltung gcioorben, bie unter Leitung bort »on Tanucci, hier bou gloriba=Slanca u. a. $lah griff, infolge eine« 9tufjtanbe§ in Siabrib 17GG , al« beffen Urheber bie Sefuiteu galten, Würben biefe 1. älprit 1767 au» bem Sanbe auSgewiefen unb eine gange Störte mit 60003efui= ten an ber Hüfte be§ fiirdjenftaateä auggefefet. 1771 ftiftete H. ben Orben HarlS in. dr ftarb 14. S)ej. 1788. H. war Bcrmäblt mit ber Srin»efftn 9Jtaria2lmatie»onSadifen. — Sgl. gerrer bei [Rio, Historia del reinado de Carlos III de Espana (3 Sbc., ÜKabr. 1856—58); Sanmla p göliabo, Reinado de Carlos III (ebb. 1893). Sari IV., ffönig »on Spanien (1788—1808), geh. 12. 9co». 1748 311 Neapel, tarn 1759, al« fein Safer Hart UI. auf ben fpan. Thron berufen würbe, uad) i'cabrib unb folgte bemfelben 13. S)e». 1788 in ber [Regierung. Sr mar »crmäblt mit ber Srtn= jeffin Suife DJlarie bou Sßarma. 3« fd)road) felbft »U regieren, roar er in ber Sßolitil ftetS »on feiner ©emabtin unb beren ©dichten ©obop (f. b.) ab- bängig. Setjtercr »eranla&te il;n 311 bem uug(üd'= lieben Hriege gegen granfreid), foroie 1795 gegen Portugal unb Cnglanb, Weldj teuere? betTrafalgar 1805 Spanien« Seemad)t »ermattete. Ter .jjajs, ben ©obop oon Ä.§ Sobn, gerbinanb , unb anbern ©rofeen auf fid) 30g , fübrte 1808 eine 5Re»olution herbei, bie Siapotcon benuhte, um bie SourbonS r>om fpan. Throne 311 entfernen. H. »eniÄtete 19. SDtärs auf bie Krone, wiberrief jioau bie Tbrom entfagung fofort, trat aber nad)ber 311 Saponne 5. ORai 1808 feine Üiecbte auf ben Tbron an 9ia= poleon ab, ber ibm bafür auf »ebenäjeit ben [ßalaft Sit Gompiegne unb eine jäbrlid)e [Rente »ufidjerte. H. lebte fortan 311 Compiegne, feit 1811 in 9iom, fpäter in Sieapel, roo er 19. %an. 1819 ftarb. Sein »Weiter Sobn lnar ber fpatere 2bron»rätenbent Ton Carlos (f. b.). — S8gl. ©ömeJ bc Slrtccbc, Keinado de Carlos IV (3Jlabr. 1893). Sari (®on SarloS), Infanten Bon Spanien, f. Carlo«. Starl iRobcrt, Honig Bon Ungarn (1301—42), entflammte ber neapolit. Sinie ber Slnjou, rourbe nad) bem Jobe 2lnbreaö' III., be» legten älrpaben, SlrtiM, bie man unter fi Dorm jum Honig gemäl)lt, tonnte aber erft nad) lang- wierigen Jbrouftreitigfeitcn gegen jtoei Sßrätenben= ten (SBenjcl Bon Sbbmeu unb Ctto Bon SBapern) unb gegen bie innere Oligarchie bie Slegierttng an= treten. Cr bänbigte ben Übermut ber ©rofsen unb fübrte loieberholt Kriege mit beliebig, bem er Sal= matten überlaffen muf;te, unb gegen Serbien. Ter Croberungätrieg gegen bie Söaladbei (1330) enbete mit einem 3)cifierfolg, bagegen gelang e§ ibm, für feinen »weiten Sobn 2lnbrea3 bie .'öanb ber Crbin »on Neapel, für ben altern i'ubioig bie ShiSfidjt auf bie poln. Hönigstrone 311 erwerben (1339). Cr ftarb 1342 in SSöffegrab. Sari oon SSaloiS, Sruber Philipp* be§ Zdyo- neu, f. Saloiä. Sari 2Ucr,anbcr, öerjog bou SBürttemberg (1733—37), geb. 24. 3an. 1684 ju Stuttgart, Sobn be§ bringen unb Slbrnmiftratori griebridj Hart bou aBürttemberg:3Binnentbal, trat fepon al§ finabe in Bfterr. HricgSbienfte, 5eid)nete fid) im ©panifd)en Crhfolgefricge auS, fod)tl716— 18 rubmooll unter bem Srinjen Eugen gegen bie Surfen unb rourbe 311m taiferl. {JelbmarfopaU unb 311m Statthalter bou Seigrab unb Serbien ernannt. Cr roar 1712 »ur röm. Hirdje übergetreten, erlief! baber 1733, nodj 311 Scbjeiten feine« Sorgänger§, bie fog. SReligion§= iUeocrfalien , in benen er crtlärte, baf? er fämtlidie 8anbe§»erträge anerfenne unb in ber jfteligionäoer* faffung bei prot. Sßürttemberg feine Snberung Bornebmen Werbe. 1733 würbe er, ba fein Setter .\Ser30g Sberbarb Subwig obne Söhne ftarb, jur Jcacbfolge berufen; al« Serjog uabm er auf feiten Dfterreid)« an bem Sotnifd)en Jhronfolvjctriege teil. Seine [Regierung ift burch ba« fd)änblid)e treiben feine« @eb. ginansrati Süf; = Cppenbcimer (f. b.) übel befauut geworben. 3m Sanbe bmfdjte bie grbfete Ünjufrtebenbeit, bie Stänbe erhoben fid) nad)brüdlid) gegen bie immer brüdenbere Steuer; belaftung. ÜÄan fürd)tete einen Staat«ftreicb, ba ftarb H. 21. ptbfelid) 12. 3Rära 1737 in Subwigäburg. Cr ift burd) feine brei ibu überlebenben Söbnc ber Stifter ber jetit regierenben i'inie be§ roürttemb. .v>aufc« geroorben. Sari ©ugen, öerjog Bon SBürttemberg (1737—93), geb. 11. gebr. 1728, folgte 1737 feinem Safer Hart Stleranber unter Sormunbfdjaft ber Öersoge Sari SRubolf boii 2Bürttemberg=9Ieuenfta6t unb Hart griebrid) bou Württemberg: öl«, würbe Bon letjterm nad) Serlin gef d)idt, um fid) unter g-rieb= rid) b. ©r. in ber Staat«: unb HriegSfunft au«3ii= bitben, unb übernabm 1744, burd) ein faifcrl. ©e= tret für Bolljäbrig erftärt, bie [Regierung, griebrid) b. ©r. fd)rieb für it)n ben «Miroir des princes», beffen ßebren aber H. C. wenig bebers'igte. Cr war ein Surft Bon nid)t geringen ©eiftc«antagen, hatte aber, wenigften« wäbrenb ber erften 3eit feiner SRe= gienmg, faft nur Sinn für 9fkad)tentfaltung unb Sergnügungcn. Sie Summen, bie er für Theater, Solle, Sagben, f oftbare Steifen unb an feine 3Jiai= treffen Bcrfdiwenbetc, überftiegen bei weitem bie Hräfte 3ßürttemberg«. Um öitfäguellcn fid) 311 er: öffnen, würbe ein fd)änblid)er öanbet mit ben San: be«finbern getrieben, bie a(« Solbaten an öollanb unb an aiibere Staaten »erlauft würben. 2lm Siebenjährigen Hriege nahm H. C. im Solbe grant: reid)« gegen Sreufjen teil. Sic alten befdjwovenen Serträge JWifdjen gürft unb Stäuben würben bou H. C. wenig bead)tet. Seine fcblimmften Diatgeber waren ©raf Bon 3)iontmartin unb Cberft Sieger. ifjt, finb unter 6 aiifjufucijen. 168 Mari i. iit oiüg bon ü&tfrttem&erg) — fiarliitaiut Sie SSerfotgung beS StaatSrccbttebrerS v> ,V Stofer unb beS SidjterS Sdmbart geugt v on feinem t>eipo= tifdjen SBefen. Sie Sanbftänbe fiutten nach bcm Kriege bei Raifer unb Dielet) Sehnt; unb öilfe unb roanbten fid) inSbefonbere an bie prot. DJlädjte; aber crft iT7(> gelang eS ber Sßermittelung beS SBcrliner ÖofeS, ben fog. Erboergleidj gtoifcben bem yvnoa unb ben Stäuben burd\uifeKcn; ben Sanbftänben würbe ibr SteuerbemUttgungSrecbt beftätigt. ©ün= ftig mirttc mi ben öergog in fpfitern Sabren feine gtueite ©e-mablin, grangisla von .viobcuhcim (f. b.), ein, bie er nacb bem £obe feiner erften Wcmabliu, jyrieberife, Cor Softer ber SWarfgräpn ÜlUlbclmiue oon ^aoreutb, beiratete. Sie Erbauung ber Suft= [cbtöffer Solitübe unb .fSobenhehu, bie £Berfd)önerung oon 8ubtoigSburg unb Stuttgart unb anbere S8au= Unternehmungen gaben bem Runfttalent ©clegen-- beit, fid) ju betätigen. Sefannt jinb feine päbagog. Neigungen unb feine berübmtefte Stiftung, bie RarlS.fdnile (f. b.). Sie legten Jiabve feineS SebenS brachte fi. @. auf bem Suftfc&loffe .v>obcnbeim ju, wo er 24. Dtt. 1793 ftavb. J\hm folgten in ber 9te= gierung feine SBrüber Sublmg Eugen (geft. 1795) unb Aiiebvi* 6'ugen (geft. 1797). — Sgl. Sein, Sergog 8. E. von Württemberg unb grangiSfa oon vobenbeim (3. 2lufl., Stuttg. 1877). Jlarl I., Aviebvicb Sllejanber, Rbnig tum SB ü r t : temberg, geb. 6. 3Rärg L823 gu Stuttgart, einziger 3ohu Sönig äBiljjielmS I. auS beffeii britter Ebe mit Sßauline, äJoajter be» öergogS Bubnrig oon Württemberg, erhielt feine Erziehung unter Seitung beS ©enerall varbegg, befuegte fpater einige ^eii bie Uuioerntätcn gu Tübingen unb Sertin unb toib= niete fieb bann ;u SubtoigSburg bem ÜJitütärWefcn. 'Jim 13. 3*nli 184G vermählte er fid) mit ber ©rof;= iürftin Olga (geb. 11. Sept. 1822, geft. 30. Ptt. 18921, ber J oftter be;- Raifer* 91ifotau8 1. oon 9iuf;= lanb. iUacb bem 2lbleben feines SaterS beftieg fi. 25. Sunt 1864 ben Jbron. 3u ben beutjdien 3ser= bältuiifen bielt er gur ^olitif ber SJRittelftaaten unb ertlärte fieb 186G gegen sl>rcuf;en; feitbem aber naberte er fid) 9ßreuf3en immer mehr unb bewährte namentlid) 1870 im Kriege gegen granfreid) unb bei ber Wicberaujricbtung beS Seutfdjen IReicbS feine SunbeStreue. Er ftavb nadi langer, Umerer Rranfbeit 6. Dft. 1891 in Stuttgart. Sa feine Ehe linberlo* war, folgte ihm fein ffteffe als Wilhelm II. (f. b.i auf bem Jbron. R.S Sftamen führt jetjt baS 5. württemb. ©renabierregiment 9fr. 123. — Sgl. Württemberg unb fein fiönig 1864—89 (Stuttg. 1889); öodiftetter, .Honig R. von Württemberg. Seine 8ebenSgefd)idjte unb 9iegierung (ebb. 1891). Sarlbor, ©otbmünge, f. .UartSbor. Sorl - 3-jricbricf) = SBcrbicnftorbcn , 9.1} i 1 i - tärifeber, von ©ro|b,crgog Rad Sriebrid) oon Saben 4. 2tprit 1807 für miüt'ar. SSerbienft geftiftet, loirb in ©rofetreuje, Eommanbeure 1. unb 2. Klane unb Dtitter eingeteilt. Sa§ Drben§|eid)en befteht in einem weif! emaillierten, acbtfpitiigcii .Urcuj, auf beffen runbem, rot emailliertem 9Jiittelfdiilb inner= halb eine§ grünen Dtanbeä mit ber 3nfd)rift: «5'ür ^abcn§ (ihre» ber 9camen§gng beS Stifters C. F. angebradjt ift. Sa§ RreuJ ift von einem l'orbeer= fraiue umgeben, von einer Ärone überhobt unb wirb an einem weif; eingefallen roten Sonbe mit einem gelben SKittelftreifen getragen, i 2. iajel: 2ie wicbtigfteu Drben II, gig. 2.) ftarli, in ben Stein gehauener altinb. (hubbbi; müher) Sempel= unb slofterhau, liegt auf bem ÜBege Bttflel, bie man unter ft i'rrm von ÜBombau nacb, Spuna 18° 15' nbrbl. Sr. unb 73' 31' bftl. 8. von ©reenwieb. Sin einer Aelfen wanb, bie fid' faft fenfreebt hiö ,w 200 m iiber ber. Pöbelt erhebt, finb beut iöubbhic-muä geivibmete, id'on feit unbenllidien 3eiten fieb felbft üherlaffene .^hhlentempel eingehalten. Sie beftebeu in einer geräumigen unb ettoa 42 jyufj hoben öaupthalle, neben weld'er fid) eine 2ln,iabl Heinerer Sohlen be= finbet, bie augeincbeiulidi für SBobnungen von Eremiten ober SDlöncben beftimmt waren. Ser ©rottentempel von R. gebort tu ben alteften unb fünftlerifd) hebeutfamften Steinbauten 3nbien$. i S. 2afel: ^nbifche Runft II, gig. 1—4.) Miu-Iui, f. Rarolin. ftarliften werben in Spanien bie 2lnhanger be§ Shronpratenbenten Son Sarlo§ (f. b.) genannt, früher aud) in grantreieb bie 2lnbauger Rarlg X. (f. b.) ober ber altern bourbonifdjen Spnaftie. $tarl=Sofmnn^Otttn, f. Sorten. Jtiirl ViiMuiglmlin, @aligifcb,e, normal- fpurige im Rönigreidj ©aligien belegene ehemalige ^rivathahn, welche 1. San. 1892 in ben Sefife beS bfterr. Staates übergegangen ift. 33on ber 33ahu (848 km) entfallen 352,5 km auf bie weftl. Sinien (ftratau: Semberg u. f. w.), 241,4 km auf bie bftl. Sinien (i'emberg-^obivoloeuK-la ;Heidv5gren,U' unb Rra§ne=$robö=SHeicb§grenäe) unb 254,i km auf 8o= falbabnen(^embica=9io,;waböw,Sabbw:9iabbrie;ie unb 3aro§tau=Sotat). Sie 33abn würbe einer ©e= fellfdiaft unterm 3. SDtärj 1857 genehmigt unb ihr gleichzeitig bie 3taat6hahnliuie fira£au= Sembka uehft 3iveigbabuen fauflid) überlaffen. Slujjer 1 1 ci - tiem von ber 0)ejellfchaft erbauten Streden würbe bie öauptlinle $rgem»)«l Vemberg 4. 9Jov. 18*61 er» öffnet Sßon ben fpater genehmigten Streden wur^ ben Semberg=3toc,;öw unb fira§ne=58robt; 12. ,xsnli 1869, ^tociöw^arnopol 22. Sej. 1870 unb 1. Slug. 1871, £arnopol=$obtootocgl5§fa=9luff. ©renge 4. Ctt. 1871 bem 2jertehr übergeben. Sie (Finnahmen betragen (1891) au* bem $erfonen= unb ©epä* veriehr 5191 183, au« bem©ütcrvertebr 15371870, au§ fonftigen Quellen 125578, bie ©efamtauSgabe 13398357 9Ji. i^on ben 1522334 beförberten tye& fönen Würben 114553848 ^erfoncntilometer .iurüd-- gclegt, von ben 1600652 t ©ütern 425677143 Jonnenfiloiucter; auf;erbem Würben 6448 t ©ßpäd unb 143264 t fracbtfreieä Sicnftgut beforbert. Sin ^Betriebsmitteln waren 173 Sofomotiven, 3455[?er= fönen = , 3574 ©üter=, 19 Sßoftmagen vorhanben. Harlmait:t, SRame mehrerer Rarotinger. 1) R., ber ältefte Sohn Karl [Kartells, teilte bai ifteieb (als öauämeier) mit feinem Sruber ^ippin unb warf mit biefem bie älufftänbe feines vom Srbe auSgefd)loffenen StiefbruberS ©rifo, ber Slquü tanier, 2llamanuen, SSaperu unb Sachfen nieber. 3ugleicb orbneten Jf. unb Sßippin mit >>ilfe beS iöonifatiu§ bie franf. Rircbe. Einen neuen 2lui- ftanb ber SHamannen ftrafte R. burdi ba-> Slutbab von ßannftatt 746. gm 3J. 747 entfagte er mit feinem 3ohne Srogo ber öerrfdjaft, inbem er feinen 2lnteit v^ippin übergab, Sücbncb ivurbe, baS Rlofter auf bem Serge Soracte bei SHom grünbete unb fid) 750 nadi 9)conte (iafmo gurüctgog. 754 tarn R. als Unterbanbler beS SangobarbenlönigS 2liftult in ba§ grantcnreidi gurüd, würbe aber von Sßilppin gu SSienne in ein Rlofter eingefd)loffen, wo er 17. Slug. beSJelben 3abreS ftarb. 2) S., gmeiter robn beS König* 9ßtppin unb ber Sertraba, teilte bei beS SaterS Jobe, Sept. 768, igt, finl) unter G aufjufudjcn. Äüilmctnet — ÄavIäBab 1G9 ba§ Seid) mit feinem Sruber Sari b. @r. unb er= hielt Burgunb, (ßrooence, ©otbien, einen ieil Stqui tanien§, Slamannien. Sie Brüoer mürben 9. Oft., .H. 311 Tannin, Marl 311 Soiffons, r>on ben ©rofu'n ui Königen bei Aranfen erhoben, gerieten aber halb in Streit, ber 771 in offenen S'rieg auSjubredjen Drohte. SaS. ftarb, 4. Sej. 771, nabm Hart b. ©r. teijen SReid) an fid), unb bie 9Bit»e R.§, ©erberga, floh mit ihren .Hintern unb einigen ©ctreuen ju fem Sangobarbenfönige Sefiberiu-:-. 3)«., ber ältefte Sohn Subroigs beS Scutfdtcn, er= hielt 856 bie SSermaltung ber öftt. ÜDtarten, war bis 872 mehrfach in dmporung gegen ben Sätet, er= hielt hei beffen Jote w7t; burd) Vertrag mit ben trübem ( i'ubroig bem 'Jüngern unb .Hart bem Tiden i Sanern, Samten, Bannonien, Böhmen unb l'cähren, sog nad) Italien, wo er fd)on 875 im auftrage bei SJatetS bie 2lnfprüd>c ber i'inie gegen .Hart ben .Hahlen verteibigt hatte, rourbe in Sßaoia s77 ium .Honig ron Italien erhoben, trat aber, burd) Sdjiaganfdlle gelähmt, 879 Italien an feinen dritter .Hari ab, luähvenb Bapern r>on feinem Sohne älrnulf befefet imirbe. Tiefem aber cutrif; e§ halt .H.c- S8ruber Subroig ber jüngere. R. ftarb 22. 2Jtärj 880. — 3SgI. Summier, ©efebiebte bes Dftfränüfdjen yteidjÄ (3 »be., 2. Stuft., 8pg. 1887—88). ftarlmcinct (b. i. (Sbariemagne), eine gtefje, aber rohe, nieberrheinifebe poet. Kompilation be§ 1 1. Jahrb., bie j»ifd)en umgearbeitete beutfdje unb nieberlänb. ©ebid)te au§ bem ©einet ber SariSfage (f. b.) meift be§ 12. Jahrb. jur notbürftigen ü8erbin= bung Partien einfdbOD, welche wefentlid) auf bem «Specuhmi kistoriale»besBincen3beBeauiiai-> he ruhen. :Hu»gabe pon VJ(. öon Seiler (in ber «3$ioUo= thet be-j Sttterarifdjen Bereins in Stuttgart», *)ir. 451. — Sgl. Bartfdj, über S. (3iürnh. 1861). ftttrlbc,5a, ungat. Sftame öon Sarloroijs (f. b.1. «■.irlöoac (fpr. -wah), froat. 9came von .Harh ftabt (f. b.) in Kroatien. ftnr l ciuri »ort), c,eA\ ÜRame öon RarlSbab (f. b.). ftnrlotun, Sbeobor "Jiubolf gerbinanb, Sce= mann, geb. 30. 3tug. 1844 311 Braunfehrceig, be= fuchte 1860 bie hamhurg. 3iaDigation§fä)ule, trat 1871 als rdufjC'tapitdninbenSienft ber.'öamburg: ?lmcritanifd)en $afetfafyrt=©efettfd)aft. ,H. war ber etfte beutfaje Seemann, ber granflinS fajt in S8er= geffenheit geratene Berfucbe com Dien ber Brccb= ieen in fuftematifd)er SBeife roieber aufnahm unb bann auf ©runb feiner Beobachtungen Stegein jur Beruhigung ber ©eilen burd) £1 aufftellte, bie bei allen Seefahrern Stnertenuung unb prattifebe 3Ser= menbung gefunben haben. Seine Schrift «Sie 5Ber= roenbung r>on Cl jur Beruhigung ber SBellcn» (fiamb. 1888) rourbe pom Slautifchcn Berein 311 Öamburg preUgefrönt unb in bie Sprachen ber meiften feefabrenbeu Stationen ttberfe&t. Marlüiottfdi, DJicolai, Bfeubonpm pon Sari "Tat. von ©erbet =ifdb,en öfterreid), SRufj= lanb, ^okn unb Benebig einerfeitS unb ber Sßf orte anbererfeit§, bie bas 8anb 5iöifd;en 2)onau unb 2heifi abtreten mufjte. Cberbalb ber Stabt bie MaiH'üe SDlariafrieb. Sarlcauc, f. (Jaffel (Bb. 3, c. 988 a). Hnrlchaö. 1) Beäirt$f)auptmaimfdjaft in Boh= inen, hat 448,12 qkm unb (1890) 66672 (31 711 mannt., 34 961 mcibl.) beutfdje Q., 7014 ödufer, 14881 ©obnpartcien in 68 ©emeinben mit 92 E vt fÄaften unb umfafjt bie ©erid)t§be3irfe fi. mit Bctf chau. — 2) fi. ober fi a i f e r : S a r l * b a b , or;ellanfabrit, nad) Tallmiß mit (einen uralten, Don ibeobor .Hemer befungenen 15'ichen unb fem £ans Jöeilingfelfen an ber Gger. Son ben ;ablreicben Dftineralquellen, benen S. feinen SBeltruf perbanft, mirb ber falte (12,5° C.) Säuerling hinter ber Sorotbecnau fomie bic @ifen= queÜe (8,5° C.) am Abbang bes Sreifreujberges mir gut (Jrjrifdning getarnten unb gu 33äbern Per= roenbet Sie mannen Quellen (40—72,5° C.) brechen 'ämtlieb au» einer Jbermalfpalte im ©ranit bercor. Tic dlteite unb befanntefte wie auch ergiebigste Queue, bie bis jum 16. 3ab,rb,. allein angeroenbet mürbe, ift ber Strubel (72,5° C.) mit 1,298 $ro= mille foblenfaurem, 2,4ns fcfjroefelfaurem Station, 1 ,o42Hocbial.i, 0,i86 f dimef elf aurem Mali, 0,i6o foblen= fauret Sftagnefia, 0,776 balbgebunbencr unb 0,isn freier fioblcnfäurc. Siefer liefert, faft mannsbid 1 m boeb aufmallenb unb ausftrömenb, au§ feebs Btünbungen in ber ÜJiinute über 2200 l. AuS ben Ablagerungen feines 9Bäffet§ bilbet fidi bie Sprubel= t'chalc, ein falfartige» Sebiment, bas im Saufe ber ,!eit fieb gutn feften Stein, bem Sprubelftein, er= härtet, ber gefebliffen unb poliert 511 allerlei nieb= lieben Arbeiten Permenbet mirb. Außer bem Sprit' bei mirb noch an 16 anbem Quellen getrunken. Sie beliebteren banmter fmb: bie ffaifer = ffärl»quelle (44,8° C), ber ÜKarftbrunneii (44,2°) mit 1,27, 2,386, 1,030, 0,i8i, 0,166, 0,768 unb 0,555 Promille ber oben= ermahnten SBeftanbteile, ber Sleubrunnen (57,7°), ber Semfjarbsbrunnen (68,7°) , ber 2Hüb,lbrunnen 151,4°) pon ähnlicher 3ufammenfeBung, bie §elfen= quelle (59°), ber Scblofsbrunnen (52,9°), ber Sberefien= brunnen (59,i°) unb ber ffaiferbrunnen (48,7°). Sa§ Gaffer ift flar, farhlo§, ohne d)arafteriftifd)en©eru6, mit iobrradifauerliaVfaljigem @efd)madunb bat ein ipec. ©emiebt pon 1,0053 bei 18° C. Sa§ 3Ba|ler bes SprubeB unb ber £pgieaquelJe (1809 bei einer mäcbtigen Sprubeleruption entftanben) mirb Por= uigsmeife ju ben Säbern in Pier großen öffentlirben Sabeanftaltcn benußt. Sje rcarmen Duellen ge= boren fämtlicb in bie klaffe ber beißen alfalifdfen ©lauberfalsquellen, finb in öinfiebt iijver d)em. SSeftanbteile einanber gleicb unb üben eine faft gleicbe, nur bureb bie Serfdjiebenbeiten ber Jcm= peratur mobifijierte 2Birfung auf ben Organismus. Sas ffarbfbaber SBaffer mirft t?auptfäct>Iid? auf= löjenb in ben Serbauungsmcrfjeugen, reijenb in ben Organen ber Auffaugung, umänbernb unb per; flüffigenb in ben Säften überhaupt, befonbers aber bemirft e» permebrte unb öftere Sarnau»fd)eibung, regelt bie ©allenfefretion fomie bie anormale .Suderprobuftiou unb übt Ginfluß auf bie iRc= iorption ber gettgebilbe. Sie Quellen geboren ju ben fräftigften unb burcbbringenbften, bie man fennt, unb tonnen bei jmedmäßigem ©ebraud'c ron größtem ßrfolge fein, unb jroar Porjugsmeife in allen jenen sablreicben ffranfbeitsjuftänben, melcbe aus allju reicher (Srnäbrung bei ungenügcn= bem Stoffroecbfel entfteben. 23on befonberer äBm= famfeit ermeifen fie fid) bei d)ronifcben 2Ragen= unb Sarmfranfbciten, namentlich bei Stfagengefcbmüren unb ebronifebem ffatarrb, bei jJHl.v unb £eber= leiben, insbefonbere ©elbfucht unb ©allenfteinfolif, Jettleber, bei @id)t, gettleibigfeit, fomie bei 9lteren= iteinen unb ^uderbarnrubr. Sie ffarlsbaber 99Une= ralquellen rcerben als ©etränf (3—6, tjödbltenS 8 SBecber täglid)), als Sab, nad) gehöriger Abfüblung ,5ii 35—30' ('., als Soudiebäber unb ;u (Jinfprißun= gen benußt. Aucb ÜUoorbäber unb örtlicbe Wioox- Jlrtitfl, bie man unter St cerm umfcblägc merben gegeben. Q'm meiterc» Hilfsmittel ift bie ftrenge Siät in Ä. in Serbinbung mit einer angemeffenen Seroegung im greien. Sie Gifen= quelle außerhalb ber Stabt, erft 1853 aufgebedt unb mit einem Sabebauä perfehen, enthält als yauptbeftanbteile pbospborfaureÄ unb foblenfaurc-5 (iifenornbul. Siefe Ouelle fommt innerlich, unb äujjerlid) ?ur Serroenbung, ift aber menig im ©e= brauche. Sefonbere ßrmähnung perbient nodi ba-J Sari» ba ber Salj ober cprubelfalj (Sal Caroliniense), melcbcs forooh;l in treftallifiertci' al-> in puloerförmiger 3orm geroonnen mirb. Saä Ccq- ftallifierte Sprubelfalj beftel)t jum größten Seil au-5 fcbmefelfaurem 3Jatron,_ba§ pulperförmige bagegen entbältfämtlid)eim2öal)erlöslicbenSeftanbteilebec> Sprubelmaffers. 2Ran benußt basfelbe in frpftalli= fierter ober in ^ßulperform teils an Ort unb Stelle, mit bem 2)Uncralmailer permifdit, gut Serftärtung ber 3ßir£ung besfelben, teils mirb es perfenbet. Außerbem f ommen auch, S p r u b e l p a ft i 1 1 e n (gegen übermäßige Säurebilbung im Üftagen) fomie S p r u = belfeife (gegen öautausfcrjläge unb als 3ul"aß 3U Säbern) unb Sprubellaugenfalj in benöanbel. Seit 1843 fommen bie Söäffer fämtlicber Quellen »um SBerfanb. 1892 mürben nabeju 1,6 2RiU. glafeben, 50000 kg Sprubelfalj, 6530 Sd)acbteln Sprubel= paftillen unb 568 kg Sprubelfeife Perfenbet. ©ef d)id)te. Ser Sage nadb foll Saifer Äarl IV. auf einer Ofröb 1347, nacb anbem 1358, bie beißen Quellen entbedt b, aben ; boeb ftebt feft, baß biefe fdiou lange porber benußt mürben. Sie ältefte Urtunbe überS. ift ein PomMönig3öl?annl325ausgeftelltcr Sebnbrief. SBabrfcheinlicb, legte Haifer Äarl IV. ben ©runb sur fünftigen Sebeutung bes Ortes, inbem er ein 3a0bfcbfoß fi. bafelbft errichtete unb 1370 ben Jlcden , ber urfprünglicb l'arn ( ber Sprubel i bieß, mit bebeutenben SSorrccbten begabte. 1520 begann man bas SBaffer jur Srinttur ju gebraueben. Haifer Qofepb I- erbob fi. 1707 jur fönigl. Areiftabt. 1711 mürbe baS erfte Surbaus auf ber Alten SBiefe erbaut. 3n S. fanb 1819 eine Sonferen? herleiten: ben beutjdjen SUnifter ftatt, bie ;u ben reaftionären Sarlsbaber Sefdjlüffen (f. b.) führte. 1891 litt ft. bebeutenb burd) überfebmemmung. Sitteratur. Senbart, S.S 2)lemorabilien pou 1325—1839 (<ßragl840); 3)iannl, Carlsbade and its mineral Springs (fipj.1850) ; öodjftetter, ff., feine geoanoft. Serbältniffe unb feine Quellen (ffarlsb. 1856); Semler, ffarlsbab (9Jürnb. 1870); Söm, Ebronif pon ff. (Sarlsb. 1874) ; öerßfa, ff. in topogr., biftor., phpfif- : ttVm.. öinfidjt (iffiien 1879); gledles, Sie Stbermalbebanblung ber ©iebt in ff. (2. Aufl., Sps.1879); berf., Ser ffarlsbaber ffurgaft (2. Aufl., ff arlsb. 1880) ; ffallap, Sleuefter gübrer bureb ff. unb Umgebungen (SBien 1881); ffraus, Slatgeher beim ffurgebrauA in ff. (9. Aufl., ffarlsb. 1882); Sorger, Über bie miebtigften fünfte ber Siätetif toöbtenb einer ffarlsbaber ffur (9. Aufl., ebb. 1884); Raffa, K., ses sources etc. (ebb. 1884); iMaroacef, ff. in ge= fcbid)tlid)er, mebij. unb topogr. Schiebung ( 14. Aufl., ebb. 1884) ; berf., SJBegroeifer für ff. unb Umgcgenb (6. Aufl. , ebb. 1884) ; ßartellicri , ff. als ff urort (ebb. 1888); berf., ff., bie Stabt unb ifjre Um= gebuug, ber ff urort unb feine Heilmittel (ebb. 1888] Stephanibeä, ff., feine Sbermeu unb öeilfaftoren (2. Aufl., ebb. 1889); Sipöcj, ff., feine Quellen unb Qucllenprobufte (ebb. 1891). Jlaric*babcr *cfrfilüife, bic im Sommer 1819 auf bem ;u Marlsbab abgehaltenen bcutfcb;en Wv ifet, finb unter 6 aitfjufncfyen. ß'arfö&aber ©als — ÄarlSbor 171 niftcrtongrcji (HarlSbaber Sonfetenjen) ge= trofjenen 33crabrebungen jur Unterbrütfung ber fog. bemagogifdjen 93emegung (f. Semagog). Sie Slngft vor einer weitoerjwcigten, gegen bie beut= idben gürften gerichteten 33erfcbwönmg , bie na- mentlid) burd) bie Slttentate ©anbS unb SöningS qewedt war, würbe pon SOtetternid? gefebidt benujjt, um juerft mit ben preufs. Staatsmännern in Scplig (1. 2lug. 1819) unb bann mit ben Vertretern ber in leinen 2lugen suuerläffigften Staaten in Harläbab (2lug. unb 2lnfang Sept. 1819) fidj über gemein= fame 2lnträge beim 33unbeStagc 311 einigen. Siefe beftanben in folgenben ^untten: 1) Sur'd) einep_ro= »iforifebe ßretutionSorbnung foll ben 33efcblü1ie" ber 33unbegnerfammlung , bie fie jur Srbaltung ber Sicherheit, ber öffentlichen Orbnung unb 311m ©<&u|e bei 33efi£jranbeS ju faffen ftcb für be= recbligt hält, bie gehörige Süolljiebung gefiebert werben. 2) Über bie Unit>erfitäten, ben (Seift ber Sebrer, bie SiSciplin unb gebeime 3Serbinbungen ber Stubierenben foll burA befonbere Kuratoren ober 9legierunggbenolImäcbtigte eine genauere Sluf= fid)t angeorbnet werben. 3) Über periobifche ©d)rif= ten unb fold)e, bie niebt über 20 Sogen im Srud betragen, foll, einftweilen auf fünf 3iabre, eine ftrengerc Eenfur angeorbnet werben. 4) 3ur Unter; fuduing ber «reoolutionären Umtriebe unb bema= gogifeben 3>erbinbungen» foll eine ßentral = Unter= iud}ung»fommiffion niebergefegt werben. 5) ß"§ würbe al§ «eins ber erften unb bringcnbften ©e= febäfte» bejeiefmet, 311 einer uor allem ber 2luf= red)tbaltung bei monardnfeben 33rincip§ angemeffe= uen 2lu§legung bei 2lrt. 13 ber 33unbe3afte (be= treffenb bie lanbftänbifd)en 23erfaffungen in ben beutfdjen Staaten) 3U febreiten. Surd) (finfd)üd)terung ber 311m Seil nicht in* fintierten 33unbe3tag§gefanbten gelang ei, 20. Sept. bie einftimmige 2lnnabme beim 33unbe3taqe burdV 3iifegen; bie pielfadien Vorbehalte ber abftimmen= ben ©efanbten uerbffentlidjte man nid)t. Sie$. 33. bilben in ber beutfdjen (Sntwidlung ben uerbängnis= nollen SBcnbepuntt, mit bem bie patriotifd)en öoff= nungen üollenbä 3U ©rabe getragen unb ber VolitiE ber Überwaobung auf ber einen, ber ©ärung auf ber anbern Seite bie 2Sege geöffnet würben. — 3>gt. sigibi, 2luS bem 3. 1819 (2. Stuft, §amb. 1861); Don SBeed), Horrefponbensen unb Stttcnftüde jur ©efd)id)te ber äJtmiftexfonferenjen non flarläbab unb SBien (Spj. 1865). SatlSbaber ©alg, f.KarlSbab (©.170b). ®a§ f ü n ft l i d) e H. S. (Sal Carolinum factit ium) ift nad) bem 2lr3neibucb für t>ai SeutfcbeSteicb eine SJiifcbung aui 22 Seilen entwäffertem SJatriumfulfat, 1 Seil .Haliumfulfat, 9 Seilen Siatriumdilorib unb 18 Sci= Ien D^atriumbicarbonat. 6 g bei SaljeS, in 1 1 SSBaffet gelöft , geben ein bem KarlSbaber ähnliches SBaffer. Sie rt^ftattifierten fünftlicben K. S. be= fteben aus irpftallifiertem Siatriumfulfat. Karl«? bahn, oon öümme nadj 6arl§bafen (16,5 km, 1848 eröffnet), Strcde ber ebemaligen .fieii'ifcben v]Rorbbabn (f.b.), jefet preufs.StaatSbabn. _ Hnrlcberg, 33erg (107 m) auf ber pommerfeben fceenplattc bei OHva/mtt fdjöncr 2lu3ftd)t auf boi Weer unb ba§ Sd^mabentbal. [33b. 3, S. 230a). Marlcbergc, Seil t>ei 33öbmerwalbe5 (f. b., «nrl^borg, fdjweb. geftung in 3Beftergötlanb, auf ber Jelfenfpige 33anä£ = ubbe an ber ÜBeftfeite bcS SBetternfee«, an ber SKünbung be§ ©ötafanals unb an ber Sinie Sföfbe=Ä. ber Sdjweb. ©taat§= bahnen. 3)ie älnlage ber Seftung warb 1819 »ou Marl XIV. ^obann befdjloffen unb in neuefter 3eit nad) erweitertem ^ßlane oollführt. S. bient oU .^auptbepot be§ fdjweb. öeer*. Jtarlt entfpringen in einem Sbale am gu|e be§ 2lltt>aterä. S)a§ SSaffer bient 311m Srinten unb 33aben, befonber» baS ber 5ftaii= milianSqucllc bei Blutarmut unb [Retoenleiben (1893: 738 ^urgäfte). — 33gl. Steinfchneibcr, 3)er fiutottS. (9Sienl875); Subwig, Ser 6ifenfäucr= ling ber SßilbelmSquelle 311 Ä. (in ber «SBiener mebij. SDodjenfcbrift», 1882). fturltfburft, ungar. Gyula-Fehervär, b. i. Alba Julia, aud) 33elgrab ober 58eif;enburg, ©tabt mit georbnetem SJJagiftrat, mit bem Site! fönigl. jjrei - ftabt, unb geftung im ungar. Äomitat Unterweifjeiv bürg (Alsö-Feher) in Siebenbürgen, am redjten SlaroSufer, an ber £inie 2lrab = Sö»i§ ber Ungar. StaatSbahnen, beftebt aui ber auf felfiger 2tnb,öbe gelegenen geftung unb aui ber am yufse be§ SBetge§ iiegenben ©tabt, ift ©tfs beö lat.^fatb. 33ifdiofö uon Siebenbürgen, beffen 33i§tum .König SabiStauä I. (1077—95) grünbete, eines ©erid^t§b.ofä, S9erg= gerid)tÄ, 33e3trfSgerid}tÄ, einer ©eniebirettion, eineä 2lrtilIerie3eugbepotö fowie be-3 fi'ommanboo ber 69. ^nfanteriebrigabe unb hat (1890) 8167 magnar. unb rumän. Q. (897 5)eutfche) , barunter 1835 9tö= mifd)=, 2319 ©ried)ifd)=Hatbolifd)e, 1457 ©riedbifdv- Oricntalifcbe, 1120 6"üangelifd)e unb 1357 3»raeli= ten, in ©arnifon 1 33ataillon beS 50. 3nfantcrie- regimentä «griebrid) SBilhelm fiubwig, @rof;ber3og Bon33aben», 2 33ataillone beS 62. 3nfanterieregi= ment» «Subwig, Sßrinj »on 33apem», ba§ 28. %eli= jägerbataillon unb baS 2. geftungäartilleriebatailloit (augfdjliefälicb ber 2. unb 3. Kompagnie), 33oft, Selc= graph, 2 filöfter, eine tbeol. Sehranftalt, ein bi= fd)öfl. Spceum, fath. Dbergpmnafium unb ardiäol. 2.1Jufeum mit reichen Sammlungen. 3n ber 1443 r>on 3°^ann Öunpabp erbauten got. .Satbebrab tirebe finb ©räber ber öunpabp, ber fiebenbürg. Surften, bei .KarbinalS SKartinugji u. a. 3n ber geftung befinbet fid) aud) baS 33attböanifd)e 3"= ftitut mit ©ternwarte,33ibliotbe£, 2Jtünjen=, 21ntifeu= unb SlJineralienfammlung, ferner ba5 com gärften ©abriel 33ethlcn erbaute ©ebäubc für bie ehemalige Unioerfität, an welcher auch ber beutfebe Siebter lUartin Dpig lehrte, jeht ^nfanterietafenie, enblid) bie ÜJlünje, in welcher alle fiebenbürg. 2Rünjen ge= prägt Würben. $1. hat bebeutenben ©etreibe-- unb SBeinbau («SKo3famal» = sIBein) unb SHcbjudjt. Sie geftung (ein günfed) würbe 1715 nad) einem Sßlane be» 3^rin3en (lugen non Saoopen angelegt unb nadj fiaifer $arl VI., beffen iReiterftanbbilb hier ftebt, benannt. 1848—49 hatte ber ^lat* eine lange SBe= lagerung 311 überftehen. !^n ber Dtähe lag bie röm. Kolonie 2lpulum; hier würben jahlreicbe röm. 2üter= tümer unb SUlünjen aujgefunben. 3m EDttttelalter war S. bie Dlefiben? ber gürften Siebenbürgen^. Jtarlc. [pringenben Sterbe auf ber anbetn Seite, biä 1835 in boppelten, einfachen unb halben Stüden ausgeprägt l5'-> gingen 38' , Srüd auf bie feine ÜRart, toonadj l .«. = 16,94 SR. Sarle*cidK, (Sidje Karl* IL, Sternbüb am fübl. ßimmel wiieben (Eentaur unb Strgo, ba§ von Saßen eingeführt irtivte, jetjt aber nidu mehr ge= brauch lieb iit. Sarlcfclti, ^rrenanftalt, f. Srebna. Sarl^baUc, Saline bei Rreujnai (f. b.). Mnrl^bnmtt, ©tabt im febroeb. Van iMetinge, an ber Dftfee, ant (Eingänge be§ fdjönen 9.liicä= tbalec- unb an ben 8inienÄ.=9Bi§Ianba (78 km), ft.sfiarlätroha (70 km), ß.=©öfoe§borg (31 krn), bat (1892) 7005 (S., jroei kaufen, 9taBigation§fdjule unb anbere Sebranftalten fotoie grole Spiritu*= brennereten. Eingeführt werben Rabat, Petroleum, jftanufalturen, SDüngemittel unb ©etreibe; \ux -'luefuhr fommen ©ranit, ©olj, ßoljtoble, frifdje Seeren unb gifd)e. ß. iit ~iK eine§ beutfdjen S8ice= tonful* unb rourbe 1664 cicgriinbet. Satl^bcrä (Cor Caroli), ein Bon glamfteeb ge= bilbeteä BeineS Sternbüb, ba» ben einzigen 2 lern Dritter ©refse in ben ^agbbunbon cittbalt; oft »er= ftebt man barunter aueb biefen Stern felbft. Äorlöftöftle, f. Srpfingen. ftarlcbürtc, (tifenroerf bei griebel (f. b.). Sarlcfrona, öauptftabt be§ fdrtoeb. Van S3le= tiuge (f.b.) unb 6aupttriea.§lwfen, liegt an berDffc fee, auf irofjen unb einigen antern Snfeln, bie untereinanber unb mit bem J-eftlanb bureb SSrüden in Sßerbinbung fte&en, an ben Vmien.ft'.=KarI«bamn (70 km), JbSBerio (114km) ber SfJrtoatbafcnen, tft Si£ eine* beutfeben SonfutS unb be§ Sanbe§f)aupt= manne unb bat (1892) 21419 S., Onimuafiiuu, böbere 2Räbd)enfa)ule, ©eroerbefdrale für ffnaben, jaubftummeninftitut, mehrere gadjfdnilen für bie 2ftarine, frei SBanfen unb einige Aabrifeu. Ser Öafen iit einer ber beften (luropaSmit grofsen Sod§ (in ©ranit genauen), SBerften unb ärfenalen; ber Sugang Wirb burdj SSefeftigungen bei fi'ungsbolm u. a. gebedt. Sebeutenb ift ber »anbei; 1892 liefen 1360 Sduffe ein (barunter 587 aus au§ldnbifd)en ■Ööfcn) mit 269867 t. (5'iniiejiibrt mürben Koggen (1,87 SNilLkg), SSJeigen (1,2 3RUL k-r), Kohlen, Süng= ftoffe, £ te, Sabal (103 583 kg), 3ucfer unb © emebe ; ^ur Siuc-fubr tarnen: SBretter unb SBlanlen, ©ruben= frühen, SPflafterfteine, Jifcbe, (fifenftangen unb --33lecfce. — SSon Sari XL 1680 gegrünbet unb nach ihm benannt, tt>ar bie Stabt bie- 1776 3iU be§ Olbmiralitdtätollegium*. 1790 brannte fte faft ftarl$frona=Sän, f. SBletinge. [ganj ab. SarlSorben. l)Drbenftarl§ beteiligen, in üJlonaco com dürften fiarl III. 15. älcär? 1858 geftiftet, 16. ^fan. 1863 mit neuen (Statuten Ber= ieben, jerfällt in fünf Alanen na* bem 9Jhifter ber Tran;. Ehrenlegion. Drben§3eid)en ift ein roeifj emailliertes fireuj mit roten Rfinbem, bie aebt Spifcen mit golbeneu Äugeln befetst, auf beffen rotem fDtittelfdjilbe mit ber Umfdjrift «Princeps et Patria ber gehonte SJlamcnSjug beS dürften, ein Doppeltes C. 3)al Sreuj (»fingt an golbener Mronc unb wirb an rot unb toeifjem Sanbe getragen. 2) Drben Sarlä XIII. in £*meben, }ut 'Jluimuntcrung unb Selobnung b>r Sürgertugenb 27. JJcai 1811 öom Monig ftart XIII. m einer Stoffe geftiftet unb für ÜJtitglieber be§ gretmaurerCrbenä in f*meb. Sogen benimmt. Drben§jeid;en ift ein roteS, in ©olb eingefafjtei Sreuj mit ber ff5nig§= Jtrtifct, He man unter 8 i'crm trotte; im DJltttelaDerä umfd)lie6en jtoei C bie 34)[ XIII, im EReöerS ift ein G in golbenem Sreied. 2er Drben toirb am roten SBanb um ben^atS getragen. 3)S eniglidierunb ausgejeicbncterC rben fiarlsnL,fpan.Drben,geftiftet»omfi5nigftarlIIL 19. sept.1771 jur(5'breberunbefledten(5'inpfdngniv ber beiligen Jungfrau, von .War! IV. 1804 Oerän bert, Bon Qofepb Dtapoleon 1808 aufgehoben, bttrd- gerbinanb VII. 1814 hneberbergeftellt, ift ein all- gemeiner SSerbienftorben, ber als ©rofitreuj, Eom= manbeurtreuj 1. unb 2. filaffe unb als Sftittertreujl Vorlieben wirb. Drbenäjeidjen ift ein adjtedigeS, golbenei Rreuj mit .Hügeln auf ben ©den unb gol= benen Vitien jtDifdjen ben blau emaillierten, lueifj unb golb gerdnberten SBalten; im ÜUittelfdnlb bie Jungfrau auf fijberner Sidjei, auf bem 9ieBer» bie 3ab,l III mit inemanber gefd?lungenen C. Der Drben Iidngt an einem Sorbeerlranj unb wirb am blau=n)eifj=Wauen Sanbe getragen. (3. 2afel: Sie roicbtigfteu Drben I, §ig. 3.) — SSgl. Rollet, S)er Eonigl. unb auSgejeinjnete Drben Sarft III. (grantf. a. 3R. 1888). Havicuvladi angelegten Stabt gleicht einem ,>äd)er, beffcn 2lu8gang§pun!t ba« Sdjloft bilbet, 11011 rechtem bie Straften ftrablenartig auslaufen. mieden biefer in ben altern Stabttcilen ftreng burd)= geführten eigenartigen Slnlage finb breite gcrabe Straften mit jablrcicbcn ard)itettonifd) bemertenS» inerten öffentüdjen unbslkivatbauten diaratteriftifd) für ba« Siufterc ber Stabt, bie fid) nantentlid) feit 1870 jii anfebnlidjer Skbeutung cnttvidelt bat. SKan unterfdieibet lehut bie verfdnebenen 33au= perioben. Sluf ba« Scbloft unb bie SBauten im franj. Stil folgten bicSdjöpfungen be« inSdom gefdjulten Strcbiterten griebr. SBeinbrcnner, von berb gebaltc= nen flaffifdien gönnen unb überall» fd)lid)ten 2ln> bältuiffen. Sin fic fdilicften fid) bie febönen, meift in einem eigenen, auf roman. ©runblage rubenben Stil ausgeführten bauten von öübfd) unb G-ifen= lohr, enblid) bie ^ablreidien Sauten öonSBercfmüÜer, Ür.ng. Surin, Spderboff, Striebcr u. a. "JUälje, Senfmäler. SerScbloftplab mit3ier= aärtiierei, fcd)S Springbrunnen unb bem Staubbilb (1844) be« ©rofsl;erjog§ Sari griebrid), in Grjguft uon Stiglmapcrnacb bem SJcobell vonSd)tvantbalcr, an ben lfden aUegorifdje ©ejtatten ber vier greife be« Sanbc«, ber griebridjsplat? mit Stillagen unb SBafferfünften, umgeben uon Erlaben, ber sDiarfh plafc mit einem Sanbftetnbniiinen unb bem Stanb^ bilb be« ©roftberjog« fiubivig von Käufer folvie mit einer Steinppramibc, bem ©rabmal be« ©rün= tcr« ber Stabt, ber SUonbellplal; mit ber SSerfaf* hingSjäute, ein bem Stnbenten be« @rof$erjogi3 Sari geroibmeter DbeliSf mit SJiebaillonporträt, ber 'äßlatj am Sßabnbof mit bem Stanbbilb be« SJcinifterS SEBinter (geft. 1838), nad) Dteid)3 DJlobell Don Surgfcbmiet gegoffen (1855) unb bem Srieger= benfmal für 1870/71, äüarmorgruppe uon 6. SBolj, in ber Stäbe ein monumentaler SSrunnen, gu @bren be« iSürgermeifter« SJialfd) nad) SSaurat Sang» Ifnttvurf, mit SJtarmorfiguren von SKoeft; ber £eo= polb«plati mit bem SJccbaillonporträt be« ©roft= berjog« i'eopolb am SBntniicn; vor ber Sunftfd)iile ba« Sentmat be§ Sid)ter« von Sdjefjel (1892), im Sd)loftgarten ba« Sentmat be« Siebter« 3. % Sebel folvie bie SJtarmorgruppe «Sermann unb Sorotbea» von Steinbäufer, baS Sentmat be« greiberrn von Sraiä (f. Sraifine) in ber firiegSftrafe (1893), im (S'rbprinjengarteu bie vom Sommeräienrat Soren,', ber Stabt gefebentte Scpmpbeiigruppe inSronjegufe von SfBeltving (1891) unb auf bem alten griebbof bie Senfmäler für bie 1849 gefallenen Spreufjen unb bie beim Sbeaterbranb 1847 5ßerunglüdten. Sluf bem -ßlahe am SJlüblburger Jbor foll ein 3leiterftanb= bilb Saifcr SBilbelmä I. (mobelliert von Slb. öeer) errirfctet werben. ©ebäube. Sie evang. Stabtfird;e (1817) mit ber grofebcr.iogl. ©ruft unb bie tatlj. Stabtfirdje (1808) in 3iotunbenform, als ^antbeon erbaut, beibe von Jßeinbreuuer; bie evang. unb tattj. Süb= ftabttirebe, bie frübgotifd)e fatb. Siebfrauenlirdie (1891) uadi planen vonSdjmitt, bie evang. unb fatb. ftirebe in SJIüblburg, bie ©ruftenballe nebft Sapelle auf bem neuen griebbof unb bie Sonagoge von 55urm. S)aS Kefibcn^fcbloj;, 1750— 7G nad) bein 5ßlane be« 33aumeiftcrä Dlcttp an Stelle beS altern ilrtifft, bie man unter ß Denn oagbfdjloffeo (1715) im frauj. SJiaufarbcnftil er= baut unb überragt von bem 45 m boben Jutm (SBleiturm), bilbet ben SJiittelpunft ber 32 rabial an= gelegten Straften unb Sllleen; ferner ba§ SRat^auS (1821) mit Surm (64 m), Stänbebaug, S^alaiS be§ Sßrinjen 2Bilbelm, ba§ inarfgräfl. SßalaiS unb ba« be-3 'Jürfteu von gürftenberg. .fiier(ui toinmen au« neuerer 3«it ba§ »oftbeatcr, nadi bem groften Sranbe (1847) in ben 3. 1851—53 in roman. Stil erbaut, bie Sunftballc (Slfabemicgcbäitbc), 1836— 45 im Siiinbbogenftil aufgeführt, bie 2ed)iiifd)c JÖocbfd)ule (183(5), bie ©ebäube be§ Staat«; unb ginatvuiüiiifteriuuiä unb ber SBintergarten (1S5G), fämtlid) von .'öübfdi; fobann ba§ von Serdmüllcr 1865—72 errid)tcte ©ebäube ber vereinigten Sanum hingen, baä ®ireftion«gebäube ber Staat«eifenbab= nen, ba« ^uftijgebäubc, bie beiben 2eb.terjeminate, ba-3 ftäbtijcbe SJierorbtsbab unb bie geftlialle, ledere beiben von S)urm; ba« ©eneratfoiumanbo (SBerber- palaiS), bie Sabettenanftalt (1892), bie 9leid)§banE (1893), bie Sunftgeiverbe: , bie SBaugeiuerfenfdnile unbaubereSd)ulgebäube. ^radjtoolle^rivatbauteu fmb bie 9ßalai3 Sougla« unb Scbmieber, bie 3>illa SBttrflin, ba» öotel ©ermania nebft jablreieben neuen ftiloollen Käufern, namenttid) in ber Saiferftrafte (mit Saifcrpaffage) unb Srieg«ftraftc, foroie bie reidjen SBillcn be« öarbtivalbe«. SkrtvaltuiiQ. Sie Stabt tvirb verwaltet burd) einen Dberbürgermeifter (Sdjnetder, feit 1892), 2 93ürgermeiftcr, 22 Stabtratömitglieber unb 9G Stabtverorbnete. Sie greimiUige "Acuermebr jäblt 620 SJtann unb bat 1 Sampjfpritie, 18 fon= füge Spritsen unb eleftrifdje geuermelbung. %m\n beftebt ein SBaffermcrt mit öoebrefervoir (£auter= berg), ein vollftäubige« Sanalneti jur ß'ntiväfferung, mit bem Sanbgraben (16. ^abrl;.) al§ Sammelfanal, ;ivei ©aSanftalten unb ein Scblad)t= unb Siiebbof- Sa« SBappen mit ber Sevife «Fidelitas» (^reiic) ift ber Stabt burd) il)ren ©rtinber, ben SJtarrgrajen Sari SBilbclm von SBabeivSurlad), verlieben tvorben. S8el)örben. S. ift Si^ ber SJtinifterien, ber Dberrcd)nungäfammcr, be« evang. Dbertirdjenrat«, fatl). Dberftiftung«rat«, Cberfcbulrat« , ber 3"U:> Steuer;, Somänen= unb Staat«eifenbal)nbireftion, eine« preuft. ©efanbten folvie jablteidber Soufulu, be« Cberlanbe«gerid)t« für ba« ©roftberjogtum Stoben (£anbgerid)te greiburg i. 55r., S., Sonftauj, SJJannbeim, 9Jco«bad), Cffenburg,3ßalb«but), eine« 2anbgerid)t§ mit Sammer für öanbel«fad)en unb elf Slmt«gerid)ten (Saben, Bretten, 33rud)fal, Surlad), ßppingen, (Ettlingen, ©ern«bad), S., ^forjbeim, 93bilipV«burg, Siaftatt), eine« 2lmt«gerid)t«, eine« ©emerbegerid)t«, eine« a>envaltung«gerid)t«bof«, 33erivaltung«bof« ber 33erfid)erung«anftalt 93aben, einer CberpJoftbireftion für bie bab. Sreif e SJco«bad), Öeibelberg, 9)tannbeim, S. folvie für einzelne Seile be« Sreife« Dffenburg unb für ben beff. 2lmt«= gcrid)t«beürE äBimpfen, einer Sieid)«banfftelle, einer öanbelSfammer für bie Sreife S. unb SBaben, ber ßentralleitung ber @eiverbe= unb ber lanbivirt= fd)aftlid)en Vereine be« ©roftbcrjogtiuit«, folvie ber 5. Slrmee^ulPt'lt'011' ^e^ ©eneraltonimanbo« be« 14. Slrmeetorp«, ber Sommanbo« ber 28. Sioifion, 55. 3nfanterie=, 28. Savalleric^ unb 14. Sirtilleric: brigabe, eine« Slrtillerie= unb Srainbepot« unb Sßroviantamte«. Unterrid)t«= unb 33ilbung«luefen. Sie groftberjogl. Jed)iüfd)e äod)fd)ulc, verbunben mit gorftafabemie , 1825 at« erfte berartige Slnftalt iBt, finb unter E aufäuiueften. 174 Sartörulje (glecfen) — ÄattSruIjer 3U)ein&aIjn im Seutfdjen EKeidje gegrünbet, ginii betoot au* ber SBaufcbule bei DberbaubireftoriS SEBeinbrenner, einet privaten Wemerbefcbute in Stelburg i. S3t. unb tcr 1807 gegrünbeten fsngenieurfdiule be§ Dberften Sulla. Sie iäblt (Sommet 1893) 41 ^kofefforen, 16 ficbrer unb SJBriDatbocenten, 13 Slffiftenten , 634 Srubietenbe, 47 öofpitanten; ein ©omnafium, 15S3 in Suttad) gegrünbet, 1724 nacb S_. »erlegt (Sirettot Dr. SBenbt, 28 2ebrer, 18 klaffen, 628 Sdjüler), ein ftäbtifcbe» fimultanc» 9tealgi)mna= [tum i Jinitor Sreutleiu, 23 Sebrer, 9 Alanen, 476 Sdjüler), eine ftäbtifebe Cbertealfdntle, jroei £ebrer= unb ein Sebretinnenfcminar, eine gtofsbetjogl. lutnlchtetbilbunasanitalt, ein 2)täbcbengt>mna= fiunt, 1893 eröffnet, eine bebere äliäbdienfcbule, i?ictoriaicbule für 9J2äbd)en, ein SabettenbauS 220 fiabetten), 1. 2lpril 1892 eröffnet, unb eine l'iilitär=2cbtfcbiniebe; ferner eine Sunftfcbule,Sunft: geroerbcfd)ulemit DJcufeum,9J!alcrinnenicliule, 33au= gercerfcn = , ©eicerbe:, Obft= unb 55iefenbau=, \ianbeU-f cbule , fi'unftftiderei=, jqauebaltungSf d) ule, vuiienfdiule beS grcaienoeteinS unb ein ßonfer= »atotium bet SDhtju. Sammlungen. Sic grofshetäogl. £>of= unb Sanbesbibliotbet in bem ©ebäubc ber »eteinigten gro&berjogl. Sammlungen ift 1500 ju s}5fonbeim gegrünbet, um 1565 nach Sutlacb, 1674 nacb Safet, L765 nadj ft. »erlegt unb enthält bic 33üd)erfamm= lung Job. 9ieud)lin£, bie 9taftatter &of=, bic füvftl. Sopeierifdje (iBrudjfater) unb mebtete Sloftet: u. f. I». '-Bibliotbeten, namentlich bie besä Slo)ters 9{eid)enau u. a. mit insgesamt (18921 156842 Sänbcn unb 3725 Jpanbfditiften. Jjn bemfelben ©ebäube befm= ben fieb t>ie 3Utettümct= , bie minetalog. unb geo= log., ,;oolog., etbnogt. Sammlung, bie ber mobetnen :2Baffen= unb Sanonenmobclle au§ ber bab. Qcua,-- j bausjammlung unb oa-j grofjberjogl. SJcünjfabinctt. i v-8ebeutenb ift bac- grofjbersoglidi bab. @cneral=2an= j be-Mrcbi» am Scblofeplab. Sie Sunftballe birgt ©ipSabgüffe unb eine Sammlung neuerer ©emälbe unb Supferfticbe foroie greSfen »on Ü)toritt »on ccbroinb im Srcppenbaus unb Sartons »on Oüer: bed, Scbimnb, Schnorr »on Earolsfelb u. a. in ben Sortiboten, bie fiunftget»erbefcbule=@ammlungen. ?jn bet Sanbesgeroerbcballe tommen bie neueiten l*t5cugni)ie ber im unb auStänbijcben Jinbuftrie in jtetem 3Bed)fel jut 2lusftellung. 33eteine unb äBobltbätigfeitSanftalten. 3ut Pflege bet 2Jlufit, bet ©efelligfeit unb anbetet fünftlerifdier unt> gemeinnütjiget 23eftrebungen be= «eben sablreidie Vereine, ferner eine Freimaurer: löge «£'eopolb *ur 3reue». Sa» ftäbtifebe Sranten: bauS entljält 300 Seiten, bie Siatoniffenanftalt bat 100 Siafoniffmnen unb 50 s$tobefd?roeftern. £cr= »orragenb ift bie Jbätigteit bcS bab. 5rauen»ereins unter bet Leitung bet ©tojjbetjogin £uife, bet in M. feine (Sentraberrcaltung bat. Setfelbe verfällt in bic 2lbteilungen für Unterridit, Sinber:, Sranten: unb2lrmcnpflege unbuntetbält jabtteidjeSlnftalten, »on benen ein Seil in bem 1891 auf Soften ber Stabt St. etbauten «SuifenbauS» »eteinigt fmb (»gl. ©e= iebiebte bc* 33abifcbcn grauenöereinS, Sarist. 1881 unc bie Fabresbericbte bes Vereins). Jnbujtrie, .^anöel. Sa§ gemerblidie Seben bat fieb in ben legten fsabrjebnten lebhaft entroirfelt. SSon gtöfeem inbuftriellen Untetnebmungen befteben eine lliiaicbinenbaugefellfdiajt (befonbers Sofomo= ti»enfabtit), 3Baggon=, 51Öetl,ieugmafd)inenfabriten, ©ifengiefsetei, -l!au?»aviet:, "Jtäbmafcbinen:, Cfcn= Hrtifcl, bic mün unter 8 Dcrmi&t, fmb unter 6 aufju|ucfjen. fabrifen, eine S»»bonf abtit, eine großartige beutf che i)ietall»attonenfabrit, mebtete l?rportbrauereien, ferner fflaugefdiafte, Sapeteiv, ^arfümerie=, ftanb= fd)ublebet=, 2)lbbel=, (iementfabrifen u. a. Ä. ift Sife _bct 33abifdien 2anbmirtfd)aftlid)en Setufj; genofjcnfdiaft, bet 2. Seftionen bet Steinbtud)5=, bet Brauerei: unb 2)täljerei=, ber Sübmeftbeutfcbcn äolj^ unb ber Sübroeftlicben 23augeroeri»:SBetuf»: genonenfebaft, bet 4. Seition bet Sübbeutfcben C'ifen: unb Stabl:93etuf»geno|ienfcbaft, bet 8. Sef: tionen ber 33eruf^geno|lenfd)aft für Jeinmcdianit fomie bet @a»= unb SBaDetroetfe. Seröanbel erftredtfiebbefonber» auf Kolonial:, Öolä=, ßifen:, yjeanufaftut: unb Sutjiraten unb rcitb unterftüst burd) eine öanbelstammet, iReicbJ: banlfteUe (Umfat? 1892: 1212 ÜJJill. SK.), Filialen bet S8abifa)cn Söanf (1892: 1057 2Kill. ÜK.) foroie ber Dibeinifcfjen ftrebitbanE unb 20 $ri»atbanf= unb ®cd)fclgefcl)äfte. Sfetlebtlroefen. St. bat einen öauptbabnliof im S. ber Stabt, fetnet je einen am 2Jcüt)tburger 2b»t unb für bic Sotatbaljn nad) fepöd unb liegt an ben Sinien iltannbeim^1. (62 km), i3eibclbetg: Safel, fi.:3)carau (10,7 km), S.^forsbeim (43,4 km) unb @ppingen=S. (47,8 km) berfflab. Staatsbabnen. Slufjetbem fübren Sampfftrafjenbabnen nad) Sut= lad), Surmeräbeim unb Spöd unb eine ^ferbebabn nad) ber Sßcrftabt 2)tüblburg. dine Staatfbabn: tinie S.=iRaftatt--9ibein ift, »otnebmticb ju fttatc= gifd)cn 3>»etfen, in 2luc-fübtung, geplant eine91ebcn-- babn nacb öetrenalb (äilbtbalbabn). — S. bat smet "ßoftämter erfter itlaffe, ba» eine mit ^treigfteüe, ein Selcgrapbenamt erftet Klaffe unb öernfpted)ein: riditung mit 281 Spredjftellen unb gernfpred)»er= binbung mit 5'tanEfurt a. 2)2., DJüncben, ^forjbcim, Surladi unb Ettlingen. Slucb bie SBafferftrape bes Kbeins bient bem SBerfebt bet Stabt, namenttid) für bie 3ufulir »on Sollten mittet« bet ßafenanlagen in 9J!arau unb Seopolbsbafen. ©eplant ift bie SBerbinbung ber Stabt mit bem 9tbein burd) einen Kanal. SSergnügungäorte unb Umgebung. 3n Spajietgängen bietet bet Stabtpatt mit Stabt= gartenfee, ber Scblofegarten, ber Sauterbetg unb bie nähere Umgebung mit bem Jöarbtroatb, bem SBitbpart unb ben sablreicben gut unterhaltenen Strafjen barin üielfacb @elegenl)eit, meiterbiu finb Dlarau mit ben Ötbeinbäbetn, Suttadi mit bem Surmberg (Srabtfeilbabn), ber Stutenfee, ferner bet Sd)i»arn»alb, Cbenroalb, öeibelberg unb anbete Drte beliebte Slusflugöpuntte. — 35gl. Gbtonif ber yiaupt= unb sJiefiben?ftabt K. (1. bis 7. Sabrg., SarlSr. 1886—92); gectit , @efd)id)te ber Stabt 'S. (ebb. 1887); 3Uufrriertet g-übret bureb S. (4. 3lufl., ebb. 1890) ;tnrl(*i"oflc, bie öolfätütnlicben gefdjicbtfteben Erinnerungen an Marl 6. ©t. unb baä farolina. Aüritcnliaii'J, bie fid) ftfibjeitig in ber gorm beä epifd)en Siebes bei ben granjofen auäbitbeten, burd) gefd)id)tlid)e (ürinnerungen entftellt unb uer= änbert würben unb bann bie ©runblage ber G'pcn beS farolingifd)en ©agenfreifcs" be§ SDtittel- alterä bilbcn." Sie Jt. lafst fid) bis in baS 9. 3abrh. üurücfoerjolgen; farolina. Gpen Eommcn febon im 10. 3al)ri). cor, eine arof?e Stnjabl mit biftor. öin= tergumb ober freie ©diöpfungen ber epifdjen %ban-- tafte finb in altftanj. Sprad)e, junt Seit erft in jüngerer Übermittelung, aus bem 11. bis ll.Qahrl)., überliefert. Sarunter ift baS berübmtefte bie «Chan- son de Roland». Sie (5'pen ber fi. teilte man fdwn im DJtittelaltcr ein in fold)e, bie r>on ben SEba= ten fiarlä b. @r. unb feinen gamilienangebüriaen («Geste du roi», b. i. ßpen beS Sönig«gcfd)led)tÄ) banbelu ; in G'pcn üon ben treuen Safallcn bei $aro= lingerjjaufeS, bie granfreid) gegen bie äUauren »er= teibigten («Geste de Guillaume au tourt nes», bem tapferften unter bieten SBafaflen, Per im SDlittelpunft biejes (JpencntluS ftebt) unb in bie Gpen oon ben üerräterifdien ©ef d)lcd)tern in grantreid) («Geste de Doon de Mayence», bem gamilienbaupt ber treu= lofen SJafalten in granfreid)), unter benen ©enelon unbbietnerSinberbe§S!tpmon(So.imon§finber,f.b.) bie meifte epifdje Serübmtbett befeff en haben, 2tilem 2lnfd)ein nad) entftanben bie Sagen unb Gpen biefer brei Cr/flcu burdjauS in 21orbfrantreid) (ogl. s4?. Dicper, Recherches sur l'epopee frangaise, s^ar. 1867). 9Jon bort »erbreiteten fte fieb in bie mei= fteu europ. Sänber; nach Seutfdjlanb febon ätnfang bei 12. $ahrl). (baS SftotanbSlieb bearbeitete mittet boebbeutfd) fd)on ber Pfaffe Ä'onrab 1139), nach ben 3iiebertanben , Gngtanb, Sfanbinaoien ($arla= magnuäfaga) unb Italien. Selbft in lat. ©pracbe würben einzelne Sarolingerepen nadnjebilbet. 3bre Sebenäfraft bebalt bie k. lange. 3m 13. ^abrh. werben bie Marotingerepen ju eptlifeben Sichtungen von immenfem Umfang umgebilbet, fo im Seutfcben «Rarlmeiuet» (f. b.), im 14. 3>abrb. Werben fte in ^rofa aufgelöft 31t Romanen unb iMomancpflen, im 16. werben biefe 311 ben franj. 3Jolf3büd)ern uer= türjt, bie bie f og. «Bibliotheque bleue» aufmachen. 3n Stauen regen fie inbirett bie Sid)ter ber öuma- nijlenjeit ju funftepifeben Grjeugnifjen an; Sojarbo biebtet einen «Orlando innamorato», 2lrtoft einen « Orlando furioso » 11. f. w. ; üon hier auä finben ©toffe ber S. (Eingang in bie bramat. Sicr/tung beS 17. Sabrb., unb bie litterargcfd)id)tlid)e a3efd)äfti= aung ber legten Secennien mit U. unb Sariepen regte neufrans. Sichter }u epifcher ober bramat. Bearbeitung ber alten Siebtungen unb ©aaen an. 2lucl) in Seutfd)lanb fanb bie R. feit bem 2lnfaug be§ ^ahrbunberhl wieber mebr 93ead)tung , fo na= inentliä) burd) bie SHsmantitet (gouque", 3mmer= mann) unb burd) Ublanb in feinen 33allaben. ÜSon neuem Sid)tern finb nod) $farriu§, ©imroct unb SR. 9W. uou SBeber ju nennen. SSgl. ©. s$ariÄ, Histoire poetique de Charle- magne ("^ar. 18G5); 9(5; iHajna, I Reali di Francia (SBologna 1872); berf., Le fonti dell' Orlando furioso (5'lor. 1878); ©autier, Les epopees fran- ^.aises, Job. 1 (ißar. 1878); ft. Slprop, Sen olb= franste öeltebigtning (Sopenb. 1883); % 9tajna, Le origini dell'epopea francese (Jlor. 1884). ftnrlcfdinlc , höhere Sefcranftalt 311 Stuttgart, Sdibpfung beä SerjogS Sari Uugen uon 3Burttem= Hrtifcl, Sic man unter S »erm berg, würbe 1770 als SJiilitarifdies 3Boifent)au§ auf bem Snftfcbloffe Solitübc gegrünbet, 1773 jur Öerjoglicben SJlilitärafabemie umgebilbet unb 1 7 7 r> nad) Stuttgart »erlegt. Saun würbe bie SCnftatt nad) unb nad) ju einer 5ltabemie für sJ!3iffenfdnijten unb fünfte erweitert unb burd) Saifer oofepb II. 1781 3itr .f)cTd)fd)ule erhoben, bie nun afiobes.» biefe unb aufser ben 3Bifjenfd)ajten einer jurift., mebi;,. unb pbilof. (vafultät aud) firieg§wiffenfd)aft, fd)öne fünfte, Vanbwirtfd)aft unb ©artenbau lehrte unb fo einen mertwürbigen SGerfuct) einer mclumfaffen- ben 33ilbung§anftalt barftelltc. Sbre berühmtesten 3bglinge finb: öd)iller (1773—80), Eumer unb Sanne'der. 1794 würbe bie fi. nou bem öerjoa Subwig ßugen aufgehoben. — 33gl. £. SBagner, @cfd)id?te ber öohen & (3 S8be., SBüMb. 1856—58) ; Stoiber, Ser Unterridjt in ber ehemaligen öohen ß. (Programm beä SieatgmunafiumS in Stuttg. 1873). Jlrtrifrnb, .'nauptftabt bei fd)Wcb. San 3Berm= lanb, nörblid) am ÜBenerjce auf ber Snfel Jina: calla an ber Sftunbung ber Slarelj, an ber 2ime 2ara=91orweg. ©rense ber ©taatSbabn geleaen unb mit bem geftlanbe burd) swei Srüden oerbunben, ift 6it3 be§ Sanbelhauptmann» unb eines" öifdjojs unb bat (1892) 8870 (f., ein ©pmnafium, ein 6e= minar für Solf§fdiullebrer, eine iBant; eine med)au. Söertftätte, 3ünbl)ol3d)en= unb Sabatjabriten fowie 2lu§ful)r oon .'öolunaren unb (Jifen. S. Würbe 1584 com öergog Starl (fpäter fiarl IX.) gegrünbet unb nad) bem 93ranbe 1865 neu aufgebaut. ttnrlftntn? Man, f. aßcrmlanb»=Sän. Sorlftabt. 1) «esirtSomt im bapr.iKea-Bej. Unterfrant'en, hat476,2oqkm, (1890) 29420 (14207 mannl., 15213 wcibl.) (J., 49 ©emeinben mit 90 Drt^ fd)aften, barunter 2 ©täbte. — 2) Skäirföftabt im Sejirtlamt S., am 9)Jain unb an ber fiinie ÜBür.v burg=2tfcbaffenburg ber Sapr. ©taatSbabnen , ©ift bes1 SejirtäamteS unb eineS 2lmtSgerid)tä (Sanb= geriAt Sßünburg), bat (1890) 2525 @., barunter 158 JMboüten unb 41 SSraeüten, s5ofterpebition, Selegrapb, altes sJtatl)au^,Kapu3inerttofter;©ement^ fabrit (500 Slrbeiter), 2Jcafd)inen= unb Siaarrem fabriten, 2Bein=, topfen = unb Dbftbau. fi. ift ©e= burtsort üon Slnbrcas Sobenftein, genannt fi. (f.b.). Jtnrlftoöt, troat. Karlovac; ungar. Käroly- väros, tönigl. greiftabt mit Ü)iuniäpium unb g-eftitna im ungar. Homitat 3Xgram in Kroatien, in 142 m Öot)e/am ßinfluf? ber Korana in bie bier fd)iffbar werbenbe JMpa unb an ber £inie 3ai leiuere. Sie 3Biffenfct)aft Deraditenb , fteÜte S. 1523 feine Sehrtbätigteit ein unb begab fid) auf feine Pfarrei Drlamunbe. ©eine rabifalen Steuerungen oeraulafeten, bafe er 1524 bes Sanbe§ vermieten rourbe. Stuf Sutbers SßetWenbung roarb ihm jebod; L525, uachbem er feine Irrlehren, bejonbers vom 2lbenbmabl, (oiberrufen hatte, bie SRüdEfebr nad; Wittenberg geftattet. $. lebte hier jebod; unter fteler Stuffidjt unb Durfte nichts brurfen lauen. 1526 liefe er fid) in Semberg nieber, roo er 2lderbau unb öanbel betrieb. 2lls 1527 ber 2tbenbmabls= ftreit jtoifdjen Suther unb ben Sdjtoeijern mieber aus= brad), fdjrieb S gegen 'Sutber, nahm feinen 2Biber= ruf jurfid unb verliefe 1528 Sadjfen. Stach fur= jem Aufenthalt in öolftein, DfrfrieSlanb,6trafjburg, tarn er 1532 in bie ©djroeij, tmirbe nacbeinanber Siafonus am ©vital in ^üridi, Pfarrer in 2llt= ftätten im iHheinthal, mieber Pfarrer in Hürid;, äßfarrer unb $rofeffor ber Jheoloaie in Safel, reo er 24. Ses. 1541 an ber Sßefl ftarb. — Sgl 6. §f. 3aeger, 2lnbreas SBobenftein Don S. | Stuttg.1856). ftarlftaöt, ;\ob., lutb. Sbeolog, f. Sraconites. ftorlftein, Surg im ©eriebts'be.urt Seraun ber citerr. So mlsKuiptmannfdiajtöoroDife in Söhnten, 22 km fübroeftlicb von 1>rag, auf einem Satffetfen i72 m) [int-:- über ber Seraun unb bem Ücarfte Subiian (516 c;ed\ g.), an ber fiinie Sßrag*be., SBien 1825), «.sianbbud; ber mechan. Technologie» (2 SBbe., ßanno». 1837 — 41; 6. ätufl. , bearb. »on^ifdjer unb ilicüüer, 2»j. 1887 — 90), in ©emeinWaft mit öeeren baä trefflid;e «Sedjnifdje SBörterbud)» (3S8be., »rag 1841—44; 3. 2(ufl., bearb. Don fiid unb (Sinti, 11 Sbe., 1874—92), «Beitrag jurSedjnif beä lluniiiüefens» (öannoo. 185GI, «©ejdudne ber Sedmologie» (SRünd). 1872). ätud) bie «S)eutfd)e 3Siertelja9r§fd>rifti),S)inglerS«?Pot»ted)nifd)e§3oup nal», bie oon ihm mit SjoIj herausgegebenen «s4-1d= hjteebnifdien Zeitteilungen» (3 S8bc., Süb. 1844—46) embalten mertooUe arbeiten Don it;m. — SSgt. Sari .Ä. <5in SebenSbilb (öannoD. 1880). Jlarntntcn, 3lneig ber 3§mä'iUben. ciebeifeen nach Äarmat, bem ©einamen be§ öambän ibn= 2l8h'atl;, eine? SanbmannS in ber 2iäl;c oon Sufa, ber jtdj für bie iSma'ilibifdje SfJropaganba beä 3lb= bailab ibn=3Jiaimun (f. gätimiben) geroinnen liefe unb im herein mit feinem Scbioager Slbbän unb 2lbu Sa'ib al=S)fd)annabi für bie Verbreitung ber iSmd'ittbifdjen Sehren in SKefoüotamien unb tya- fien mirtte. Sie k. traten fdion 891 am (Fuptyrat als gefdiloffene Ginl;eit auf. Sie mürben fpäter eine grofee ©efabjc für bas ©balifat. 903 hatten fie be- reits bas ganjeSabrain erobert unb t'al;fa(ß'l=2lhfa) jurSdefibenj il;res Dberbauptes erhoben, oonroo fie ihre ßerrfdjaft halb and; auf £ man ausbebnten. Sie oertünbeten im Sinne ihrer mritifcheu Vebren bie 2Berttofig!eit Dieler religiöfer Übungen unb tearen ber Sdjreaen ber 3BeHa»iIger, bie fie ölünbernb überfielen; 930 erfduen ihr Slufübrev 2lbu Jäbir in Üceffa felhft, tötete Soufenbe Don Sßilgern unb er= beutete im Sdjtoarjen Stein (f. Mabfd;ar), im er nad) Vabfa mitnahm, mo berfelbe bis 951 Derblieb. Seit 969 begann ihre 3Jtad)t jitrüdjugehen, bis fie l037gänUicb Dom Sdjaupla^ Dcrfd)toinben. — 3Jgt. be ©Deje , Memoire sur les Carmates du Bahrain et les Fatimides (2. 2lufl., i'eib. 1886; S8b. 1 ber «Memoiresd'histoireetdegeographieorientales»j. SarmcI,@ehtrgesl?aläftinas3mifd;enber.Hüften= ebene im S9B., ber Gbene Sesreel (f. b.) im C. unb bem SDtittelmeere im SB. unb 9L (is begrenjt im S. bie Sucht Don 2ltta, bat eine Sänge Don 20 km unb erbebt fid) his ju 552 m. SBegen ber Dielen Noblen, bie ftch in bem harten SalEftein be^ finben, mar es im Stltertum ein beliebtes Serfterf für SBerfoIgte, ;. 8. für ten "l?repbeten ßüa-5, ber ben 2lltar QabfP^s auf bem$. mieberberftellte, ber Sage nad; auf ber Jelsterrafte ehiUuhrata (1 .Hon. 18). Saä Sllte Jeftament rühmt auch ben grünen Sßflan= senmud)» be» S., ber noct beute in jiemlid) reidjent llcafee Dorbanben ift. Seit bem 4. ^abrh. mahlten diriftl. ßinfiebler ben fi. jum Stufentbalt; boeb erft um 1156 ftifteten Pilger unter Seitung Sertbalfs au§ Salabrien bie Bereinigung uim CSremitenleben auf bem S., au§ melcher bie Karmeliter (f. b.) eni= ftanbeu. Sas Stofter berfelben mürbe roieberbolt, jule^t 1821 burd;'2lhballah 3ßafAa jerftört, aber burd; bie JBemühungeu bes iHöncbs ©ioDanni Sattifta bi jyraScati feit 1828 neu gebaut. Tic (ilia»böl;le roirb fomobl unter bem Stofter als audj bei Stin es©ib am äöeftabb,ang bes S. gejeigt. Sarmehtcr, SKbndjSorben, nad) ber Sage Dom Propheten Slia§, roabrjcbeinlid; Don Sertholb aus Eatabrienum 1156 als (Sremitenoerein am Sliaäbrunnen auf bem Serge fiarmel (f.b.) geftiftet, mofelfaft SBertbolb 1187 im Stlter oon 115 §. ftarb. Sie Dom Patriarchen 2llbrecht ;u Jeritialem 1209 xlrtitcl, bie mon unter St oemüBt,' fniti unter 6 am'äiiiiidjen. ßarmefttergeift -- ftarna! 177 entimfeneunboon$ßa»ft$onoriu§ni. 1224 beftcü tißte Drben8regel mar fein- [treng. Seher in einet eigenen 3eüe lebenb, bttrfen bie K. fein (Eigentum höben, niemals gleist) effen, follcn fid) abmedv ielnb bei Sag unb Seadjt mit ©anbarbeiten unb ©ebet befdjäftigen unb ju gelüifien Seiten üoUftdn- bige§ ©djroeigen beobad)ten. S)et ©eneratprior Simon Storf [teilte ben Drben in ben befonbern Sduti; ber Jungfrau Srtaria , meSbalb bic fi. fid) feit 1245 Srüber bev feiigen Jungfrau 50la= via nannten. 2ltS 3eid)en biefeä SdiutscS galt baS Sfapulier (f. b.). Son ben Saracenen »erbrängt, tieften fid) bie K. 1238 — 44 auf Supern, in Sicilien, Italien, (Snglanb, granfreid) unb Spanien nieber. 1247 gab ibnen jjnnocenj IV. eine mitbete [Hegel unb nahm fic unter bic Settelorben auf. Siefe unb weitere ÜErtilbetungen in ber DrbenSregel führten ;,u oie!fad)cn ©treitigfeiten unb jur Trennung her D b = feroanten ober Sarmeliterbarjüfter, aud", linbc- febul)tc fi. genannt, bic bei ber Strenge ber erfteu Siegel oerbarrten, oon ben K 0 11 0 c n t u a l cn ober be= fdnihtcu K., bic nach ben oon (lugen IV. 1431 unb fßiu§ II. 1459 gemilberten Siegeln lebten. Stu6er= bem bitbeten (ich in bem Drben noch mehrere Ron= gregationen mit eigenen Siegeln unb unmittelbar unter bem Sßapfte ftebenben ©eneraten, fo nament- lich bic Kongregation oon SJiantua (feit 1600) unb bic Sertiaricr, bie anfangs bet Sieget ber Dbferoanten folgten, aber 1G35 unter Sapit ttr= bau VIII. eine eigene Siegel erhielten. Sie Srad)t ber fi. beftanb urfprünglicb in einem roeift unb fdimar.i (ober braun) geftreiften SJcantct, jur C'r= iunerung an beu DJiantel be§ (5'ltaS, ber, oom feuri= gen SBageu berabfallenb, folebe Sranbftreifen gc= habt habe. Später tarn bie Sracbt aufter ©ebraud) unb fic tlcibeten fid) mic bie Sominifaner (f. S)omini= tancrorbeu), nur baft fic fdjmarj für ben Sioct unb meift für ben SKantet beftimmten. Sie K. haben noch einige JUbftcr, aud) in Cfterreid) unb Sapern. 1880 nnirben bie K. mit ben auberu Drben aus granfretd) auSgeioiefcu. Ser oon ©einrieb. IV. in grantreiä) errichtete Siitterorben U n f e r c r i'i cb e 11 grauen com Serge Härmet bat mit bem SJiönd)Sorben nur ben Scamen gemein. Sie Katntetiterinnen finb -werft in Svranf= reid) burd) beu DrbenSgeneral Sobann Saptift Soretl) 1452 uad) ber ftrengen Sieget geftiftet unb Don Sapft SiitolauS V. beftätigt morben. «sie oer= breiteten fid) rafd); bod) unterlagen fie auch ben Streitigf'citen unb Spaltungen, bie burd) bie SJiih bcruug ber Sieget im Drben beroorgetreten maren. Jcamentlid) in ©panien unb granfreid) haben bie fi. noch ftlöftcr, aud) in Dfterreidi unb Sapern. — Sgl. Kod), Sie Karmeltterttöfter her nieberbeutfdien Srooin3,13 — 16. 3abrb.(Sreib.i.Sr.l8S9); Duellen jur ©elebrtcngefd)id)te ber K. (im «?lrchiü fürSittera= tur= unb Kird)cngefd)id)tc», S9b. 5, ebb. 1889). SitrmeUrergcift , KarmeliterfpirituS, K a r in c l i t c 1 m a f f c r , ,i u f a m m e n g e f e fi t e r SJc e = lif f cufpirituS (Spiritus Melissae compositus), Sdjtagtoaff er, ein alteS .Heilmittel, ba§ 1611 oon ben barfüftigen Karmelitern ber Stue bc Sßaugirarb in 5Bari§ in ben .Hanbcl gebracht mürbe. (5"S ift eine fatblofc, gcmürjhaft ried)enbe Jliiffigtcit. Über feine 3ufamiuenfeltttng f. 2lromatifd)e SJIittel. Starntcfin, f. Karmin. Sartncftnlatf, fosiel mie Karminlad (f. b.). Sarmut, fiarmoiftn (Sarmefin), ein roter garbftoff, ber auS ber Eodjenitte (f.b.) erbalten roirb Su'cfljauJ' Sldiit)crfatioiiäsSc!.'iftiii. 14. 5lufl. X. unb an* ftarmiufäurc mit ettoaä 2bonerbe unb .Walt befteht. 3Jlan ftellt fi. bar, inbem man (Sod)e= nille mit fiebenbem Gaffer auöjiebt, bie Kar ab= gegofjenc Söfung mit SHaun uerfetit unb fteben (dfjt. K. fetst fid) alä 3iieberfd)lag ab, mirb auSgetoafdjen unb getroefnet; ober man ,iicht bie gcpulncrtc tSod)e= nille mit einer Söfung üou Siatriumcarbonat auS, öerfefet mit (Fiioeif) unb fällt mit oerbünnten Säuren, moburd) eine Dorjüglia)e Sorte H. erhalten mitb. i'lug 100 Seiten Kodicniüe erhält man 3—1 Seite feinften fi. 3e mehr Jbonerbe bie .Harminforten ent= halten, befto meniger mert finb fie; alsj hefte Sorte gilt allgemein ber fog. Siacarattarmin, oon bem i kg 32—34 SJi. toftet. Scr g-arbftoff ber Eod)enille, bie Karmin fäure ober baS SoccuSrot, tommt aud) in ben SSIüten einiger ^flanjen öor, ift eine purpurrote, amorpbe, in SBaffer unb 2lltol)ol teid)t lbglidieS.'iaffeoouber3ufammenfetuiugCJ7HISOi0. Sic bilbet mit Sllfalien rote Sal.iC unb verfällt heim Soeben mit oerbünntcr Sdimefelfäure in 2rauben= suder unb in Karminrot, C„H1207. Sarmin= fäurc unb K. finben gegenwärtig in ber mitroffo= pifd)cn Scd)nit alz gärbcinittel (fog. Kernfarben) auigebelmte SSerwenbung. — Stauer K., f. 3nbig= btaufcbmefclfäuren ; grüner K. ift ein ©emenge oon blauem K. mit gelbem garbftoff. Rarntingitnpcl (Garpodacns erythrinus Pal- las), Sogel auä ber ©attung bet ©impel (f. b.), ctroaä tleiner alä bet gemeine ©impel, mit tarnün= rotem Kopf, helltarminroter Kel)tc unb Stuft, mit buntlen Sdiaftflccten, Siüden unb JnalS bräunlid)= grau, Sürjelrofenrot, Sd)mung= unb Sd)wanjfebcrn braun mit rbttidu-n Säumen. Ser Söget bemobnt oon 15olen unb ben ruff. Dftfceprooinjeu an oftmärts ben Siorben bet Sitten SBett 6i§ Kamtfcbatta. fliuiniulntt, Sltünd)enet = , glorentiner=, Sarifer = , 3Bi euer lad, Sethinbuugen unb ©e= menge oon Sarminfäute mit Sbonerbebpbrat unb .Sinuorpb. 3ur Sarftellung bienen bie noch garb= ftojf entbaltenben (E od)enillerüdftänbc ber Karmin* bereitung ober geringe 6od)enilleforteu. SDlan tod)t 2 Seite SodjeniUe mit 1 Seil SBetnftein unb20Sei= len Gaffer, foliert, fügt 30 Seite Sltaun unb etwa§ Stnnfalj ju. Seim Srlalten fd)cibet fi6 ber feinfte tad aus. 3lus ber abgegebenen gtüffigteit läf;t fid) burd) 3ufati oon Soba eine geringere Sorte gemin= nen. K. bient alä 3Bajfer= unb Ölfarbe in ber SJia= lerei, Sapeten = , Stein-- unb Sud)bruderei. Sarminrot, Sartninfäure, f. Karmin. ftnrmö, 3nfel im normeg. 2tmt Staoanger, oom geftlanb burd) ti(n fdjmalen Karmfuub ge= trennt, 177 qkm grof;, ift flad) unb teilmcife fum= pfig, bat jmei Stäbtchen (Janbungsplätic), Stu = be'änääbaon (1123 v. als ©efanbter nad) 9tom unt madjte tort grofees üuf= [eben, befonters baburd\ baf; er ba§ eine i'cal für, ba§ antere 9J!a[ gegen Olecbt unb ©ereebtigfeit mit gleia) alänäenber Sialeftif fpradi. @r ergänzte bie ileptifdje üebre bes 2lrceulaus (f. b.), tie er befon= ber§ gegen ben Stoiter (SbrpfippuS aufredjt erhielt, tureb eine fein ausgearbeitete Theorie ber 3Babr= fcbeinlid)teit; tiefe follte }u praftifdiem SBebufe an bie Stelle mirllicber Saenntnii , bie er für uu= möglieb bielt, treten. Gr {»interliefs feine Sdbriften; feine Seilte mürbe oon ftlitomadjuS bargefteQt. — Sgl. Seiler, ^biloirpbie ter ©riedjen, Sb. 3 (3. Sluft., £pj. 1 - Starncicn (Äarneen), fjeft ju dbt'en be» 3(pollon (f. b.) .Harneies (bes Scbütjcrs; bei ©erben). 2>ie R. würben bann in allgemeinerer 93ebeutung als atrlifet, tie man unter S Den Sominerjejt, namentlidi mit SBejug auj bensßeginn ter SSßeinlefe, oon ben 7 Orient mefehtlid) als Rrieger-- f oft begangen. ^e)onbei'siii3vartafaiibesimöod)= iommer (Stugüft) unter SBräudjen, weldje iai Säger; leben im Kriege oergegenwärtigten, unb friib fepon aueb mit mufitalifdben SSBettfämpfen ftatt. Karneol (oom lat. caro, gleifcb), bie blut= bis fleifcbroten, rötlicbroeifjen, feiten miliroeifsen 55arie= täten be» ßbalcebou« (f. t.). Surd) ©lüben wirb ba§ Slot intenfioer, Weil tas farbenbe ß'ifenorpbbptrat babei in Sifenorüb übergebt. Ser K. flutet fiep be= fonberS in2lrabien,3apan, Sibirien, Siebenbürgen, 5a mittwocb. gefeiert, weil uad) bem SKailänber (Stm= brofianifeben) SRituS bie gaftenjeit erft mit bem Sonntag nach 2tfchermittmocb beginnt. Jfn ber neuem 3eit bat ber K. in Seutfcbfanb in ben fatl). ©tobten am SÄbein einen gröfeern Stuffd)tmtng ge= uommen. 9iicbt allein in ben .frauptfihen ber Kunft, wie in Süffeiborf, werben forgjältig wc- bereitete, fünftlerifdb ausgeführte äJtaäfenjuge ucr= anftaltet, fonberu auch in SJcainj; SBonnunboor allem in Hein (feit 1823), roo er roieber jur 45olte= fache geworben ift, wo fogar, wie in alten „Seiten, 9iarrcnucreinc u. bgl. auflebten. Sjerfttcbc, ben S. in anbern ©tobten. Wie ;. 33. Seip.ug unb 33erlin, einzubürgern, finb bagegen balb gescheitert. — SSgl. 3. SJ5. ©d^mibt, ©efcbicbtSmäfjige Unterfucbung ber gaftelabenbegebräucbc in Seutfd)lanb (2. 2lufl., 9loft. 175-2); gabne, Ser fi. mit SRüctfiä)t auf »er= wanbte (Srfcbeinungen (Köln 1854). ftciritcttnlcltebcr, f. Canti caraascialeschi. ftarntrfcl, liuinbartlicbe gorm für Kaninchen (f. b.). Starnieö, drdjitettonifcbeä ©lieb, beffeu Sßrofil ungefähr bie gorm eineä S bat, b. b. au» einem Sifl. 2. Sifl- 3- tonöejen unb einem tontapen Seil beftebt. Sa es in nerfebiebener SBeije angeorbnet wirb, fo unter* febeibet mau: ben ftebenbcu, aufrechten, fteigenben, befrönenben fi. ober bie Sftinnteifte (f. g-ig. 1), ben »er; tebrt fteigenben ober tragenben K. (auch Keblftofi, gig. 2), ben fallenben fi. (Sturjrinnc ober 2lblauf, gig. 3) nnb ben uerfebrt fallenben K. (©lodenleifte, gig. 4). ©rftere beiben werben als hefrönenbe ©lie= ber bei öauptgeftmfen, £Berbact)ungen u. f. in., letj= lere als gufj= ober oodelglieber »erwenbet. ftarnirettiobc I, f. öobel. Sarntfifation (lat.), Umwanblung in gfeifcb, ein fvautbafter 3uftanb einiger ©ewebe im mcnfcb= lieben Körper, namentlich) ber Sungen. 3" 33eg«g auf lelstcre ift ber 2tuSbrud öepatifatton, b. b- Sßerleberung, Umwanblung in [eberartigen 3uftanb, angemefjener. (S. Sungcnentjünbung.) Rarnifdjc 3llpcn, f. Kärnten unb Cftatpen. Starnifcfyc Stufe, eine Abteilung ber alpinen SriaS (f. SriaSfonuation). fia nii im von (Carnivora, tat., b. I;. gleifd> freffer), im ©egenfati ,,u öerbiooren (f. b.) biejenigen Siere.meldieiiomg-teifcbeanbererSiereleben. 2lud) bie ^ufettenfreffenben Sßftanüen (f. b.) nennt man fi. Äamöffclf^tcl, beliebtes fiartenfpiel beä 15. unb 16. f\abrb., in bem bie niebern ^äbltarten bie bbbern unb bie Unter bie Cber fteeben, ber Unter, Mrtitel, Die man unter Si uev baSöauptblatt, b.i. ber Sarnöffel, bieüaifer unb ben "ßapft, nur bie oieben nidjt. SaS ganje ©piel batte eine polit.^fatir. 33ebeutung unb mürbe in biefem Sinne audi in ber 2cbrijt O'tiriat' 3pangeitberg-ö (f. b.) «SÖiber bie böje Sieben ind SeufelS R. > (3ena 15G2) gebraucht. Sarnöffel beifit fobiel aU Veibfdjaben-; tarnöffeln «fpiclcn» unb «burdiprügeln». ft ärntcii ober H ä r u t h e n , ßetgogtum unb Sron= lanb ber Dfterreid)ifd) = Ungarifd)eu 9Jlonard)ie, ju bereu cieleitl)anifd)em Seile gehörig, grenjt im SR. an Salzburg unb Steiermart, im C. an Steiermart, im S. an Rratn , ©btü unb ©rabiäca unb Stalten (SBenetien), im SB. cm 2irol unb hat einen giädjen= iuhalt »on 10327,4« (ikm, b. i. 3,44 ^03. ber gladje ber öftere. SReid)§bälfte. (öierju eine Harte: Äärn = ten, Kraiu, Saläburg, Steiermart, Siral, Vorarlberg.) Obcrftnrfjengeftaftunfl. 3)er 33obeu ift grofsen: teil» gebirgig (f. Oftalpen), mit langgeftredten Shä= lern, inelche fid) nur im ^intern, wie baS Srautpal bei SSittadj unb filagenfurt, 311 grbfsem Ebenen erweitern. Sa» Srautbal burchjieht ba» 8anb nou SB. gegen 0. unb febeibet jtoei öauptgebirg83üge. 1) 3m 9c. bie Dom ©rofjglodner an ber ©reti3e gegen Salsburg unb Sirol, oftwärtS nach Unterfteiermart binjiebenben ßentralalpen, unb swar bie öohen Säuern mit bem ©rofiglodner (3798 m, f. ©lodner), bem öodmarr (3258 m), beut ülnlogel (3263 m) unb ÖochalmfpiB (3355 m). 33om ©rofeglodner ftreidit nacb ©üben eine 93ergtette mit bem $e^ed (3283 ra), welche bie ©renje gegen Sirol hübet. 3n bem ei»= hebedten öafner @d (3060 m) sweigen fid> ab bie 91orifcben ober Särntnifd)=©teierfcben Sllpen, bie im SWntgftuhl 2331 m, im 15'ifenbut 2441 m er= reichen. 3m D. beö SanbeS 3Weigen baoon bie ©rofje taualpe (2081 in) unb bie fioralpe (2144 m) an ber fteirifdjen ©renje ab, beibe getrennt bureb ba§ breite Sauantthal. 2) 3m ©. bie fübl. .Ualh alpen (hier Kärntner ober fiarnifebe 2Upen ge= nanut). Sie bilben eine mächtige Sette, bie bou Sirol au§ auf ber SBafferfcbeibe gegen 93iace unb Sagliameuto bi» 311m Sriglau in firatn einerfeit» unb in mehr bftl. 9Ud)tung als Karawanfengebirge 3tiufd)eu ber Srau unb Saue nach Steiermar! fort= 3ieht, mit nadten unb toilben, im allgemeinen 1600 —2200 m hohen ©ipfeln, bann an ber Oftgrenje in ben ©teiner 2llpen bi» 2500 m auffteigt. (Ein librblicberer 3weig bauen, bie ©ailtbaler 2llpen, 3tuijchen bem Sraus unb ©ailtbate, enbigt etwa 15 km uou bem in ber 500 m hohen 3}illacber ©bene ftattfinbenben 3ufammentreffen heiber Sljäler mit beut fahlen g-elfentamme be» Sobratfd) ober ber 33iüad)er 2üp (2167 m bodj). Sie Srau (f. b.) nimmt linf» bie 2)Jöll, fiiefer, ©url unb Sauant, redn» ben SBeifjenbadj unb bie ©ail auf; nur bie Aeüa hat ihren 2lbflu& aufser SanbeS in ben Sa= gliamento. 33on ben ©een finb bemerfenSmert ber 9)Ullftätter=, Dffiad)er= unb äßörtberfec im 91, ber 2Beifienfce im ©. ber Srau unb ber g-aaferfee bei 3Jil= lad). 2ln SRineralquellen finb bemerfenSWert bas ©t. SeonharbSbab (bei gelbrird)en) unb ber s$re= blauer Sauerbrunnen (im Saöanttbal). Sa§ Klima ift im ©ebirge rauh, in ben untern Sbäleru milb. Sie mittlere 3fabre§tem»eratur beträgt in Klagen; fürt 7,3°, in ©üttenberg 7,4°, in ©ad)fenburg 7,i°, hingegen in öeiligenblut nur 5,3° C. Sie jäbrlidH' Segenmenge beträgt in Klagenfurt 988, in S|5on= tafel 1870 "unb in Dtatbl 2183, aber in ©etligenblut 636,i mm. Sie 3ahl ber ©ewitter beträgt burch igt, finb unter E inijäujucfjeu. i_2* 1 80 Saroten fdmütlid) in filagenfutt 25,5, St. Sfaul 23,e, auf bem Chr. einer BcrgitationcrfterCrbnungi 2141 m), nur 5,9 jäbrli*. Bettilfenuig. Tie 15'tnwobncnabl nimmt iehr im ui. Sie betrug 1830: 297690, 1840: 305650, 1850: 319224, 1857: 332456, 1869: 336400, 1880: 348730 unb 1890: 361008 §. (3714 äRifitfityetfonen), b. i. 35 6. auf l qkm unb eine Annahme 1880—90 t>on 12 278 $erfonen ober o,ö i;vo;. Sem ©efdbledbt na* waren (1890) 176473 mänuli*, 184535 weibli* (b. i. 1046 grauen auf 1000 Scannet); ber Nationalität nacb •-'51632 i71,m $toj.) Seutfdje mir 101030 (28,39 'tro;.i Slowenen; bem :Heliaion-:-betenntni3 nacb 342034 (94,74 Bro;.i ttatholifen unb 18599 (5,ig 5$roj.) (rt>angelü*e SugSbutget sonfefjion; bem gamilienftanbe nacb 260982 lebig, S2 859 Der; beiratet, 16952 öetlmtroet unb 215 gef*ieben ober getrennt. 1890 gab e§ 1 Stabt mit eigenem Statut (filagenfutt), 7 Beurf?ba:iptmannf*aften, 28 ©c^ riebt-:-bejirie, 230 DrtSgemeinben, 2978 Crtübaftcn, 49663 ©ebäube unb 70723 SBobnpatteten. auf 1 SBobngebaube entfielen 1,44 2i>obnparteien, auf 1 SSohnpartei 5,i (F. 1890 tonnten lefen unb febret ben 203432 (106815 männliebe, 96617 wciblkhe), nur lefen 16285 (5232 männlidie, 11053 meiblutei, meber lefen noeb febreiben 141291 (64426 mann: lia\\ 76865 treibliebe), eiimhießli* ber uod1 niebt S*ulpfli*tigen. 2luf beibeu Singen blinb waren 406 (203 männlkbe, 203 roeiblidje), taubftumm 1118 (566 männlicbe, 552 meibltd1:), infinnia ober blctfinnig 929 (442 männlicbe, 487 roeiblidje), £re= tiiic- '.(02 (452 männlicbe, 450 rpciblidic). Bewegung ber Becölferuna (1891): 1987 Gbefcbliefjungen, 11477 Sebenbgebutten, 8898 ©terbefälle. Öanb- unb gorfrnnrtfdjaft. Sie Jiuc-bebnung beS äctetlanbe§ in infolge bei oorberrfebenben ©e= birgee gering, wogegen SLUejen, ,'öutungen unb ©e= itrüpp einen bebeutenben ;Kaum einnehmen. Bon ber gefamten Bobenflä*e (10327,17 gkm) finb 91,36 Bro;. proburtiD. JnerDon entfallen auf Ödet 13,7i, SBiefen lo,is, ©arten 0,39, .'öutmeiben 5,is, 3llpen 17,05, "Salbungen 44,24, Seidje, Seen unb Sümpfe 0,ci 5BtO|. 3er Ernteertrag mar im jebn= labriaen Tur*f*nitt USSl — 90) 248558 hl SBei= jen, 601 626 hl :Hoggen, 206 951 hl ©erfte, 720 124hl öafer, 216941 hl Stau-, 54224 hl öülfenftüdjte, '.'75 791 hl Kartoffeln unb 26S588 t ,v>eu. 3er gefamte ©albftanb umfaßt 455 268 ha, fair Mir* au§ SRabefboäjroalb. — Ter S*lag ber .Hdrntuer Bferbe wirb gef*ätu unb feine 3u*t befonbers im ©ailtbale gut betrieben: bie S*afe geben nur grobe Solle. 1890 mürben aeuhlt 28704 Ererbe, 151 2flaultiere, 38 3Jlaulefei, 103 ©fei, 247557 ttinber, L32709 S*afe, 28429 Siegen, 138480 Sdnveine uub 54275 Bieuenftöde. iöte 3agb befdnänlt rieb größtenteils auf gebermilb unb »afen, boeb fiubet jid) in ben Salbungen aui) einige« Üiotwilb, auf bem öoaSgebirge ©emfen; gü*fe finb häufig; in rauben ©intern trifft man aua? SBölje. Bergbau. Ten &auj>tteid)tum bilben bie ä'?inc= ralien, inebefonbere Blei (bac- befte in Europa, namentlicb im Bleibcrger Gnberge ber Btlla*er Jllp, bem größten unb wi*ttgiten Bleiwerf ber bfterr. 9Jtonard)ie) unb C5tfen. 1891 mürben ge= i ironneu 6*054,. t ^rauntoblen, 98 712,i t ßtfen= etje, 8216,8 t Bleierje, 12225,4 1 jRinfetje, 30 t Schweielene im SBette »on 1,72 SÖttU. ÄL unb | rarau? 45361,6 t Arüdn-obeifen, 1567,5 t ©ußroh= : etien , 5234,» t Biet, 1302,5 t 3int im Serie von :'."779ll 51. ^nbuftrie, £anbel. Einen .\>auptnabrung-;sweig bittet bie gewcrblidie ^nbiti'rrie, unb jwar nehmen bie erfte, Stelle hierbei bie @ifen= unb StahU merte, (5ifenmaren= unb SSleilcei|fabttfen ein. (J* lourben 18Ö1 erjeugt 23573,i t sSeffemerftabl mit bem SSetfeinerungStoerte uon 471426 gl-» ferner (1885) für 300000 %l Srabt, für 1041000 %l Sdnenen unb SRabftänje, für 308000 gl. Sid)än unb Senfen (689000' Stüd), ferner ©emebre 1189400 aI.i, Tvabtitifte (230000 gl.), SBleimaren (346000 gl.), aUafcbinen (451000 gl.), garbeu, inc-befonbere SSleiireif? 1 r!")250n gl.i. lt?90 beftan= ben 4 93rettfägen mit Tampf-, 914 mit ÜBaner-- berrieb unb 30 yoljftofffabrifeu mit 3647 Sterbe- ftärfen; ferner gab eg (1890/91) 77 Bierbrauereien mit 152 81S hl SfJtobutrion, 1440 jumeift Heine Branntweinbrennereien mit 546 635 .öettolitergtabc @tjeugung. Ter s»anbel bec- Sanbeä wirb burdi gute Sttafjen (1891 : 1597,7 km), 263,2 km flößbare unb 130,4 km febinbare fi?affcrftraf;cn unb 416,8 km (5ifenbabnen gef erben, welche baS 8anb nad) ücr= febiebener iRi*tung burcbüebeu: bie bfterr. Staate bahnen (Sronprin3 = tHubolf = Babn 1 ron 3cD. na* Sil'., in £atoiS mit Slnfdjlufi nad? Ubine, ©ör^ unb i^aibad1, unb ein 3weig ber Cfterr. Sübbabn oon SS?, na* D. mit einem glügcl in ba§ 2aoant= tbal. Jn .«. beftanbeu H89lj 10 Spartaffen mit 59017 Einlegern unb 29 UM. gl. (iinlagen. ltiitcrrid)t'iwcfen. 3a» Sdntlwefen, mit :Hu:-= nähme ber ,vSod)f*ulen, leitet ber SanbeSfdjultat in .Hlagenjurt. 1892 beftanbeu 2 StaatSgpmnaften, 1 Sttfteuntergtimnafium ber Benebvttiner, l Staats* teatfdbule, 1 SelirerbilbungSanftatt, 1 tbeol. 2ebr= anftalt, 1 .^anbelslebranftalt, 10 ©cwovbeidmlen, 1 ©efang= unb 9JtufiffdmIe, 3 S*ulen für Sanb= unb gorftwirtf*aft, 1 Bergidnile, 2ii'iar;neii*ule, Öebammenfcbule, 3 weibli*e älrbeitSfdjulen, 6 fon= ttiae 2ebt= unb (Frsiebungeanftalten. 3ie 3abl bet ivolM-f*ulen betrug (1890) 363. Serfaffung unb Scrroaltuitg. Tic Berfammg bc» SanbcS beruht auf ber Sanbec-orbnung 00m 26. gebr. 1861 (abgeänbert bur* ba§ ©efeft com 25. ilcat 1884), wonach ber Sanbtag aus 37 SDHfe gliebern beftebt, uämli* auS bem gürftbif*of noit ©uvl, 10 Jlbgeorbneten be§ großen ©runbbefi^eS, 9 Jlbgeorbneten ber Stäbte unb 2Rdrtte, 3 316= geotbneten ber .v)anbeb?= unb ©ewetbetammer ni .Hlageufurt unb 14 Jlbgeorbneten ber 8anbgemein= ben. 3n baS Jlbgeorbnetenbaus bc^ öftere. 9teid)& tateS entfenbet R. 9 SDcitglieber. Ta-? 8anb uu-tällt in bie Stabt mit eigenem Stahlt Mlagcnntrt unb in folgenbe 7 Beju't-jbauptmaunfd'aften: »cjittl» I)aiiptinonnid)aitcn uub Stätte qkm ■Sf StaDt ftloacnmtt .... 4,63 S70 .{lermagot 824,99 273S MUflciiiuvt iUnuu'luui,)i. 1478,49 98S6 Spittal --'771,3- 7283 : l 486,98 0911 SSiUa^ 1 445,27 9017 Stölfcrmarit 1 316,8 : i) '.i'.'VJj ÖS1Ö 3547 19 756 4267 3 3S6| IS 220 22 65 116 44 5956 46126 17 9344 53 480 36 1341l| 62 676 43 10 869 1 53 560 41 7 -71 42074 42 Summe 10 327,46 491 7 7. I : Jln ber 3piRc ber Sanbesocrwaltung üeht bie t. f. 2anbe§regietung in ber Sanbeäbauprftabt Mlagen= fürt. 3ie 3ujtijbeb6tben fteheu unter bem f. t. Slrtttd, V\t man unter fl ccvmint, ftv.1> unter 6 aiifsiiindjru. KÄRNTEN, KRA1N, SALZBURG, STE * ^EL^ T /l 5-j-l <; r " * : .Tfev?-- ■■•■ is yri'i «na V^ ..•>».'ife - V »Jfl ^i^x^^T BrocWhaus'KonrersatioiM Lexikon !'• Aufl. ERMARK, TIROL UND VORARLBERG. fe TsSSam ■ s uzßn WnyWl iE , ter. Ehrenrührige ©erücbte gegen fte hatten jebon 1806 ju einer Unterfucbung i'ürlaf-. gegeben, melcbe beren »olle ©runblofigteit ergab; nur ihr freies 53e= tragen mürbe getabelt. 1814 reifte fte, immer »on Spionen umgeben, nad) 2Braunfcb,meig, »on bort nadj Italien unb bem Orient, begleitet »on ihrem ©ünftliug, bem Italiener SBergami. 'Uli ihr ©atte 1820 311m Sbrone gelangt mar, bot er ihr 50000 Sfb. St. jdhrlid', menn fie auf alle tönigl. iRecgte »erlebten unb G'nglanb nidit mieber betreten molle. Statt ber älntmort tarn fte felbft, mit Jjubel »on ber 93e»ölterung empfangen. Sofort nötigte ©eorg fein DJiimfterium, eine Scbeibttngsllage im SDber= bau§ einzubringen. SBobt hatte fie fieb bei ihrem oft tattlofen auftreten manches 2(nftöf;ige 31t fdml ben tommen lauen, aber gegenüber ber trefflidien Sßerteibigung Sorb Srougbams unb ber über bas unmürbige Verhalten bes Königs erregten öffenfc lieben SDteinung mufste man bie Klage fallen laffen. 3ebod} »ertoeigerte ihr ©eorg bie Teilnahme an ber Krönung, unb biefer Schlag mit ben 3lufregun= gen ber legten Seit marf fie auf? Kranfenlager. sie ftarb 26. 2Iug. 1821 in Sonbou unb mürbe nacb ihrem SBunfd) in Sraunfcbroeig beigefegt. — Sgl. Siigbtingale, Memoirs of Queen Caroline (1820); ötftor. Senfroürbigfeiten unb 2lttenftüde aus" bem Sehen unb über im ^rojef; ber Königin K. »on ©nglanb (£»3. 1821). Caroline, Henriette ßbriftiaue, Sanbgräjtn »on Seffcn = Sarmftabt, geb. 1721 als Softer beS Öerjogi dbrijtian III. »on 3meibrücfen=Sirfenfelb, »ermablte fiep 1741 mit bem (irbprinjen Submig »on Seifen* Sarmftabt, ber 1744 in preuf?. Sienfte trat. Diacbbem ilir ©emabl 1768 als Subtoig IX. Sanbgtaf gemorben mar, übte R. auf bie [Regierung ben roohltbatigften (Sinflufs. QJtofet mürbe burd) fie Sßinifter be§ Sanbes; ber Sof 31t Sarmftabt roarb »on Serber, ©oetbe, JBielanb u. a. befuebt. Slucb mit g-riebrieb b. ©r. ftanb R., eine begeifterte 2tn= bängerm be§ König«, in SBriefroedjfef. Sie ftarb 30. ÜRärj 1774, »on ihren ^eitaeuoffen «bie grofce Sanbgräfin» genannt. — SSgt. ÜBaltber, Sie «grofje Sanbgräfin» R. »on Seilen ilarmft. 1873). Caroline SRartc, roiraidje 33eberrfd)erin be-? Königreichs beiber Sici lien unter ihrem f cbmacben ©emabl ^erbinanb 1. (f.b.,S8b.6, 5.672a), ©önnc= rin Sir ,"\ohn Slct onS (f.b.) unb ber berüchtigten Sab» Hamilton (f. b.), geb. 13. äug. 1752, mar eine loditer äJlaria JberefiaS unb granj' I. Seit 12.3Iug. 1768 mit ^erbinanb »erheiratet, mar fie namentlich feit ber vinriditung ihrer Sd)»efter lUarie älntoinette erfüllt »on Maf, gegen Arautieidi unb »on 'Jlrgioohn gegen jebe freibeitlicbe ;Regung. 1799 unb 1805 Hur Aludn nach Sictiieu genötigt, übte fie 1800 blutige iHacbe an ben SRepublitanern in Neapel nad) beren Dfiebermerfung burd) fiarbinal :Huffo (f. b.), mürbe aber bann infolge ihrer Umtriebe gegen bie ©nglänber, roeldie Stcilien gegen Diapoleon I., aber aud) bie bortige SerfaffungSpartei gegen R. i'i.s •QSläne fdiüMen, burd) Sorb SBiQiam SBentmd (f. b.) 311m SBegge^en beftimmt (1811). Sie begab fidi über Konftantinooel nad) SBien, lebte bann meift in Scbönbrunn unb ftarb 8. Sept. 1814 in Sehen: borf. — Sgl. »on Seifert, Königin Karolina »on •Jleapel unb Sicilien im Kampf gegen bie frans. SBeltberrfdjaft (äBienlS78); berf., Ölatia Karolina öon Öfterreid), Königin »on Dieapel unb Sicilien kbt. 1884); mie Seifert treten UUoa, Marie Caro- line d'Autriche . . . ($ar. 1872), unb Eacciatore in feinen Sericbtigungen 311 Solletta für fie ein; gegen fie: s^alumbo, Carteggio di Maria Carolina delle Due Sicilie con Lady Hamilton (9Jiail. 1877); ©agniereä, La reine Marie Caroline de Xaples I'Ihu-. 1886); Srofd) in ber «Siftor. .Seitfcbrift», 1885, unb SBromning in ber «English Historical Review», 1887 ; »ermittelnb 31. »on Dieumont, Maria Carolina e i suoi tempi (im «Archivio storico ita- liano»,1878). 3>gl. ferner: Jimbert be Saint=3lmanb, Marie Amelie et la cour de Palerme 1806 — 14 («ßar. 1891). 8avolinc--3nfcl/ aueb 3;botnton=3nfeI, in ber D.tianibttigmppe bes Stillen DceanS, unter 150° mcftl. 8. »on ©reennneb, enthalt eine L'agune »on 5,5 qkm unb ift in engl. 33efiti. Carolinen, fpan. Sltdjipel im ©rofsen Dcean jmifeben ben Sabroncn ober i'iarianen unb 9ieu; guinea , »on 0 bis 10° nörbl. 93r. unb 132 bis 163 50' eitl. 8., »on ber Jnfel Sonferol ober San Slnbrero im 3B. bis SBalan ober Strong = 3?Ianb im D. Tie Spanier unterfdjeiben 3Beft=Karolinen, nämlidi bie $alaos=,$ele»= ober ^alau=3nfeln(f.b..i fomie bie 5)apgruppe, ßentrah.Harolinen unb Cft= Karolinen. 2llle jufammen umfaffen imgefäbr 1450 nkm mit 36000 6-., barunter 865 2BeiJ3c. Sie eigentlichen ober GentrakHarolinen, an 3abl gegen 500, gehören 311m größten 3^eil jur Klane ber niebri= gen gnfeln ber in :'ltolls gruppierten Korallenriffe. Sie 8anbfauna ift toahrjdieiulid) arm. Son Säuge« tieren mögen ein paar glebermäufe »ortommen, »on :)icptilieit fold)c, bie rote bie äuperft giftigen 5eefd)langen (Hydrophidae) unb gemiffe Sdntfc tröten il.Ueeresbetoobner finb ober mie bie Krotobile ben Stuf enthalt im DJieere nidn (cfjeuen, »ielleidu, bafe aud) bie eine ober bie anbere 3lrt »on ©eefe ober Stint auttritt. SBeit bejfer fmb 2anb»ögcl oer= treten: es finben fieb mehrere 3trten aus ber ,"vami= lie ber bctrilffanger, Aliegcnfcbndpper, Sonigfauger, Stare, SSBürger, Diadjtfcbroalben, Saubett unb felbft Sübner (Megapodius). Sie Küftenfauna bes ifieers bürfte iehr reidi fein. (5's mirb Trepang gefifebt. Sie Seroobner (f. Satel: ituftralifcfee Söller = tppen, 33b. 2, S 180, gig. 8) gehören ber mitro= neuidnnt SRajfe an. Stufeer ben $alau finb »on SBidjhgteit nur bie »ier hoben, »Ott Korallenriffen umgürteten unb mit guten Sinnenbäfen »erjebe^ neu , unfein, nämlid) »on SB. nad) D.: 1) 2)ap airtifel, tio man unter fi oprmiSt, [\ni untrr C? aiif-jiifudjeti. ®arotmenfiab — Karolinger ls:; (@ap ober ©uap), 1625 entbedt, 207 qkm utn= fafjenb, wenig befuä)t, mit 3000 &, unter benon fid) 1856 fpan. EÖHlftona« ntebcrgelaffen. 2) Sftug, aud) 2 ruf ober ©ogblu, üom granjofen ®u= perreo 1824 entbeett, ein Korallenriff üon 132 qkm, mehrere gelfeninfeln entbaltenb, mit 12000 d. 3) ^onape, aud) Slfcenfton genannt, 1852 — 56 burd) ben ameril. DJtiffionar ©ulid genau unter= fud)t, üon 20 km Surdjmcffer unb 80 km Umfang, 340 qkm grofj, ein ßi§ 870 m auffteigenber, burd) Verwitterung fruchtbarer Safaltfel§, mit reifieuben Säcben, teils roilber, teils parabiefijdier Sanbfdjaft. Sie (Jvnmobner, bereu ßaijl feit ber S8Iatternepibe= mie üon 1854 nod) 2000 betrögt, finb geiftig lote förperlid) regfam, im öanbelSüertebr febrflug. 3" ibrer Sprache mirb feit 1857 gebrudt. Überall fin= bet man Dtuinen alter SB&utüerfe, bie einer frühem 9laffc anjugebbren febeinen. 4) Kufai, amh SBa* lau ober Stronginfel, 1804 üon ©rojer entbedt, 110 qkm grof, etroa 600 m bod), eine fd)önc, ftart beioatbete Snfel, bat gute ©äfen unb eine ameril'. 9JUffionSftation , aber nur noeb 400 (5"., bie jum gröfjten Jeil auf ber Keinen ^nfel 2ele lrobnen. ©efebiebte. Sie erften biefer ^nfelu fanb 1525 ber Sßorrugtefe Siego ba lHod)a. öicrauf entberfte ber Spanier 2llüaro beSaapebra bie UIutbi=(£'liüi= ober 9.)ladenjie=)@ruppe, 1579 grauciS Srafe bie SJ5atau unb 1686 ber fpanJtbmiralgranceScoSaseano bie ©nippe garaulep , bie er ;u Gbren feines fiönigä (Carolina nannte, melcber 9iame fpäter auf ben gau= jen 2(rd)ipel übertragen mürbe unb ben ebenfalls eingeführten DJamen « 9ieu=?ßbtlippinen » balb üer= brängte. 9tad) mebrern gefebeiterten 93erfud)en (1710—31), bie Säeftobner ju ©hriften ju machen, murbeber2lrd)ipeltbatfäd)lid) üon ben Spaniern wie= ber aufgegeben, fobaf; bie Kenntnis felbft ber fdion besuchten Qnfeln faft mieber üerfdjmanb. (Irft feit 2lufang btefeS ^abrbunberts lieferten ritff . , frans, unb beutfebe gorfd)er genauere 93efd)reibungen (1817 üon tfehebue unb ©bamiffo, 1824 Superren, 1827 unb 1828 ber ruff. Kapitän Sütfe unb Kittlife, neuerbingS bie Seutfdjen Kuban), öern§heim u. a.). Srot) biefer Sachlage unb trofebem faft nur beütfd)e gntereffen auf ben K. üertreten roaren (öernäbeim, Sie beutfcbcöanbclä: unb ^lantagengefellfdiaft ber ©iibfee), erhob 1875 Spanien 2lnfprüd)e auf bie 3n= fein, roeldje jebed)DonSeutfd)lanbunb (Jnglanb 311= rüdgemiefen mürben. 211» aber bie beutfebe 9tegie= rung im 2lug. 1885 bie K. fclber ju befeßen beab= fiebiigte unb 24. 2lug. baS beutfebe Kanonenboot 3Itiä bie 3nfel 2>p in Söeftt? nabm , entftanb eine grofse 2(ufregung in Spanien. Snblidj einigten fid) beibe 3Wäd)te, bem ^apfte ba§ SdjiebSrichteramt KU übertragender 22. Oft. 1885 bie Souveränität über bie K. unb ^alau^nfeln Spanien juerfannte, Seutfcblanb aber greiheit beS AianbelS, ber Schiff; fahrt unb ber Aifcbcrei foroie aud) baS Siecht, bafelbft eine ©d)iff§= unb .Hoblenftation als aud) Plantagen 311 errichten, sufprad). 2luf bie Sd)iffS= unb Kohlen» ftatieu oerjidjtete Seutfcblanb jebodi 1886. din im Sept. 1890 auf ^Sonape auSgebrodjener 2lufftaub ber Eingeborenen mürbe blutig unterbrüd't. 23gl. rf. ßernSfceim, Sübfeeerinnerungen (SBerl. 1883); Kubarp, dtbnoar. Beiträge jur Kenntnis ber K. (öeft 1, ebb. 1885); DJiontero ö 23ibal, El ar- chipielago Filipino y los islas Marianas, Caroli- nas etc. (ÜRabr. 1886); be 2lnbrabe, Historia del confficto de las Carolinas (ebb. 1886); äJHguel, Estudio sobre las Islas Carolinas (ebb. 1887). Strtifet, bie mnn unter R Der Staroltuenliob, f. öofyenberg. Jtarolincncntc, f. (Suten (33b. 6, S. 168b). ftaroltuenftttid) (Karoliuafitticb, Conurus e.arolinensis L.), ber einjige in 9!orbamerifa »or= fommenbe Sßapagei, gelaugt nerbältniSmäfiig feiten nad) Suropa. (S. äafel: Papageien III, gig. 7.) ftaruliin-iitliiil. 1) ScjirfSljnupnnaiinf^aft in Söbmen, bat 518,5t qkm unb (1890) 96524 ejeeh. @. (47959 männl.,48565 meibl.), b.i.186®. auf 1 qkm, barunter 2758 ÜRann älcilitär beg. 3668 Seutfdie, 8198§äufer, 20710 SBobnparteien, 93 ©emeiubeu mit 136 Drtfdjaften unb umfafjt bie ©ertdjtSbegirle Q3ranbeiS an ber (Jlbc unb K. — 2) K., ejeeb. Karlin, SBorftobt non s^rag, im 9?D. ber Stabt am reebten Wtolbauufer, Sife ber 93e,sirtSl)auptinannfd)aft unb eines 23eurtSgerid)tS (220,w qkm, 40 ©emeiubeu, 63 Drtfcbaften, 61 791 meift cjed). ©., barunter :U89 Seutfdje), bat (1890) 19540 meift cjed). (S., Sßoft, .lelegrapb, eine febbne 1854—63 nad) StöSncrS ^5lä= nen im 93afililenftil erbaute St. ßprill= unb 2)Mbo= biuStirdje, cjed). unb eine beutfd)e StaatSrealfdiule, gemerblirbe gortbilbungSfd)ule, öffentliche 33iblio= tbet, ein öpital unb äUUitärinüalibenbauS; 93fafdii= nen= unb DJeetallmarenfabrifation, gabritation üon ©bemifalien, färben, Seifen, Keräen, £1, Stärle, mouffierenben ©etränten, 33aumrooll= unb Sürfd)= nermaren, ftüten unb §aubfcbul)en fomie bebeuten= ben öanbel. ftarolin^cr (frj. Carlovingiens ober Carolin- giens), bie ©lieber ber gamitie Kaifer Karts b. ©r., inSbefonbere bie ibr angeljörenben Könige ber 3roei= ten Ttmaftie in granfreiaj. 211S Stammüater gilt ber SBifdiof 2lrnutf (f.b.) üon Stet;, aus einem üor= nebmen fränt. @efd)led)t, geft.641. s3iad)bem$ippin 759 bie Krone an baS öauS gebrad)t tjatte, ermei= terte Karl b. ©r. baS ^-ranfenreid) jum abenblänb. Kaifertum; aber bie SJürgerfriege feines SobneS Vubmig beS frommen unb ber ©öbne beSfetben führten 843 jur SEeilung üon 23erbun. Sie K. maren jefet in brei Linien gefpalten, oon benen bie eine in SBeftfrancien (grantreid)), bie anbere in Dftfrancien (Seutfdilanb), bie brüte in Stallen unb bem ©ebiet an SJbcin unb Diböne berrjd)te. (S. öiflorifdje Karten üon Seutfcblanb 1, 1, 93b. 5, S. 170.) Siefe britte Stnie mürbe gegrünbet üon Sotbar, bem ältejten Sobne SubmigS beS grommen, ber aud) bie Kaiferroürbe empfing. 93ei feinem Sobe 855 erbielt fein Sobn Submig II. Italien unb bie Kaifermürbe, Sotbar II. bie Sänber an ber 2)iaaS («grancien» mit ber JHefibenj 2lad)en), bie nad) ibm Sotbaringien ge= nannt mürben, Karl bie s}>roüence unb einen Steil 93urgunbS, meld)e 8anbe bei feinem Sobe863 üon ben SBrübern geteilt mürben. 2tlS 869 Sotbar II. ftarb, liefjen bie Dbeitne Submig ber Seutfdje unb Karl ber Kable, bie Häupter ber beiben anbern Sinien, fein ©ebiet nid)t an feinen 93ruber Submig II. fallen, fonbern teilten eS nad) langem Streit 311 SJierfen (2lug. 870) unter fid). SieSSotbringen blieb aber nod) lange 3eit ein ©egenftanb beS Streites 3mifd)en ben beiben Sinien unb nad) ibrem2luSfterben smifdjen ben burd) fie gegrünbeten Staaten ®eutfd)lanb unb granfreid). i'Jlit Kaifer SubmigS IL tinberlofem Jobe (12. 2lug. 875) erlofd) bie Sinie SotbarS. Über fein ©rbe 3taKen unb bie Kaiferfrone entftanb 3mifd)en ben beiben anbern Sinien ein Krieg, ber in Italien unb granfreid) gefüllt mürbe. Karl ber Kable gemann 3mar 3unäd)ft bie Kaiferlrone, lam jebod) nid)t 31t rubigem 93efife (Dlieberlage bei 2ln bernad) 876), unb bei feinem STobe fiel fie an bie mißt, finb unter K aufäufiitfjen. IM iuiroliiu]ijdier Sagenfrete ßatpatcn beutfdje Binie. Siefegerfielbei SubmigbcSTcutjdicn £obe 876 in btei Sweige. Ta aber Rarlmantt 880 unb Submig III. i ber" Jüngere) 882 ohne Erben ftarben, fo oereinigte ber britte 33ruber, Sari bcr Tiefe , bie gange >>auSmad't, gewann aueb gtanf= veieb, Statten unb bie Raifertrone bagu, oerlor bann aber all feine Sanbe noeb Por feinem Sobe 888. 3eJ)t gewann Strmilf, ein au)";erebelieber Sohn Rarfc mannä, bie beutfebe unb bie Raifertrone unb über= inaebte fie 899 feinem Sohne Submig bem .Hinbc, mit bem bie beutfajen R. 911 ertofdjen. — Jn grantreieb. (f. b., 23b. 7, S. 82b) bielten fid* bie R. in bejtän bigen Rämpfen mit ihren SBafaUen nod) bis 987 auf bem Throne. 3war fud)te öerjog .Uarl pon Riebet: lotlningen, ber C beim bc.Meiueu.HöuigSA'ubmigSV., fein Erbfotgeredjt mit ben SBaffen geltenb gu maeben, allein er mürbe oon öugo (Japet überwunben unb ftarb al§ letUer ber R. 994 im @efängni§. — 35gl. SBatntönig unb Gierarb, Histoire des Carolingiens (2 Sbe., SBrflff. 1864); 6. Tümmler, ©efdjidjte be§ Dftfränlifdjen Meid)« (3 23be., 2. Stuft., 8pg. 18S7 SS)\ Üot, Los derniers Carolingiens ßßar. 1S91). ft arolitt gifciu't sagenfreiä, f. Rarl§fage. fiaroltniiclic sSüdict, f. Carolin! libri. Sarolinifcrjc aSuttc, bte Pon Raifer Marl IV. gu $tag 13. Oft. 1359 erlauene ©ulk, bie ben ©eiftlirben unb ihren @ütern ben faiferl. Schuh gegenüber ben wettlidjen SSebörben fieberte. Jtnroln (9iagp = Rdrotp), Stabt mit georb= netein üRagiftrat unb öauptort beS Stubtbegirtä R. (35119 6.) unb be§ ungar. Komitats Sgatmdr, an ben Sinicn Sebrecgin=Riralpbdja unb R.=3ü"ab (92 km) ber Ungar. StaatSbabnen, Sit? ber Romi= tatSbeherben unb eines 39egirf§gerid)t§, bat (1890) 13475 meift tath. magnar. (§., barunter 3113 ©ric= d)ifd>Ratbolifd?e, 321 G ßöangelifdic unb 2073 ^S= raeliten, mebrere Rircben, ein f dibneS .HomitatSbauS, Stammfcblof; ber grdfl. gamUie Rdrotpi (f. b.), Sßia= riften= unb 91onnentlofter, Cbergpmnaftum; Tampf= fägewerr, 3i*geleien, SEabafc, äRai§= unb äßeinbau, iSaummolb unb Seinenmeberei, 3Bod)en= unb 3abr= mfirfte, namentlich für ©etreibe unb Sieb. Ter Ort mürbe 7.9Jtai 1887 burdj eine AeucrSbruitft nerbeert. Särolpi pon 9iagr>-.Üarolp, ©rafen, ungar. 2lbelSfamilic, bereit Stammjitj Stagp ■■ Rrirotp im Romitat Sgatmdr ift. Bie ftammt nachweisbar pon bem im 13. Satnb. betannteu ©cfchlcchte Ra = plpon ab, baS feine ©enealogte bis in bie 3*** 2lrpabS gurücfjufubven permag. Sd§ ungar. 33aro= nat erlangte SDlidjaet R. 1609, ben ungar. ©rafen= ftanb beffen dntel atleranber fi. 1712, ber in ben Stafocjbidien Areibeitstdmpfen Rurucjengeneral, 1>ätcr Cberbefeiilebaber mar unb 1711 uim gelb= marfdjaU ernannt mürbe. Sein Sobn Jranj (1705—58) mar einer ber liermorragenbften pbrer im ungar. Slufftanb »on 1741—1715 unb ftanb im ©icbenjäbrtgen Kriege al§ ©eneral an ber 3rit?e bes 2lnneebiftrift§ jenfeitä ber Sbeife; aueb beffen Sobn,©raf3lnton (1732—91), tämpfte al»©ene= ral im Siebenjährigen Rriege unb mürbe als gelb= geugmeifter SRttter be§ ©eibenen 35lieJ5eg. ©raf 2ltois «., geb. 8. 2lug. 1825, [Ritter be§ ©olbenen SSliefseg, 1. 1. Rämmerer unb ©eh. 3tat, marb 1860 ©efanbtcr in SBcrlin, nahm 1866 teil an ben grie= benloerljanblungen in 9Iitol#burg, marb 1871 33ot= fdjafter in Berlin, mar groeiter efterr. s8eDoUmäcb= tigter auf bem berliner Rongrefj unb mürbe 1878 SBotfdiafter in Sonbon. 1888 trat er in ben 3Utbc= ftanb unb jtarb 20. Seg. 1889. 3htfeniefier beä elften gibeitommiffei ift jeht ©raf Sabi§lau§ R. (geb. 20. 3uni 1859), mälirenb feine--' SSaterS öalbbruber, ®raf Stleranber it. (geb. 10. ?^ot?. 1831), 21-irfl. ©ebeimrat, als Senior ber gamitie jti gelten bat. Jtarolriönroe* (fpr. -Wabrofdb), ungar. 3Jame eon Rartftabt (f. b.) in Rreatien. Saroffc (frj.), Staats^, $rad)tmagen. Karotte* (grdvi, Siamc ber beiben grofjen fiopf- ober öalSfdjlagaoern, bie, au*3 ber Jlorta ent- ivringenb, baS SÖtut nadi bem Sopfe Einleiten. (S.iialS unb Tafel: Tie Slutgefafec be§ 3Jten= f eben, gig. II, 9; Sb. 3, S. 168.) Karotte (jrg.), ©emüfcpflange, f. D)iobrrübe. — S. nennt man aud) Tabaf in Stangen, bie aemöbn= lief) bie ©eftalt groeier mit ben ©runbftäqen ju= fammengeietUer abgeftutiter Hegel rjaben unb etnm 30—50 cm lang finb. Sie merben au§ getrodneten, fortierten unb auSgertppten Tabatblättern, bie bie erforberlidje Seije erbalten haben unb guoor in fog. puppen permanbelt morben ftnb, mittels eines befionbern SBertjeugä, bem Rar ottengug , angefer-- tigt unb mit Sinbfaben feft unb bidu umroidelt i rifeh liert), um fic in biefer Aorm bequemer auf ber :)ia= piermühle rapiereu ober jerreiben gu tonnen. Tie TarfteUung ber R. ift nur eine Vorbereitung jur Aahrifation beS rapierten SdmupftabatS unb be= imedt, burdj fefteS 3uiammeupre|ien bie präparier ten "Platter oor bem Suftgutritt gu bemabren, um fie fo jahrelang lagern laffen gu tonnen. Tie 58e= geidjnung i?. ift in Satentreifen auf jeben rapierten Sdinupjtabat übergegauaen. Karpaten (bie Montes Sarmatici ber Sitten), ba§ ©ebirge, baS, Ungarn unb Siebenbürgen im SR., D. unb S. in einem mäditigen öalbfreife um» maüenb unb teilrceife crfüllenb, ben öftl. glügel beS ©ebirgShogenS von Eentraleuropa bilbet. Sic H. ftnb tu geotog. Segiebung bie gortfegung beS ©ebira§füftem§ ber ätlpen; oon bem beutfdjen lllitteigcbirge, gundd)ft bem f*lefifd}en unb mdh= rifdien , trennt fie bie ©infenfung ber 21careb unb ber SBecgroa, oon ben Sllpeu unb com 33altan baö Thal unb bie D^icberungen ber mittlem unb ber untern Tonau; nur an wenigen 8 teilen, bei ■!>«&= bürg, SEBaiften unb Drfoua, treten ue mit ihren 3meigen ben 2IuSläufem beiber Snfteme gegen= über. Tiefebenen umgehen fie auf allen Seiten. ^olitifdi gehört baS ©ehirge faft gänglicb ber Cfter= retehifch = Unaarifdjen 3Ronard)ic an. G'S hübet bie ©renge gtoifojen Ungarn unb Siebenbürgen einer= feitS, ORäbren, Sdileficu, ©aligten, Suforoina, 3tus mänien anbererfeitS unb bie öouptmafferfdjeibe j»U idien Tonau unb C ber, S!Beid)feI unb Tujeftr. Seine iluSbebnung oon SRS5B. gegen SC . betragt 1632 km, fein 2lreal 188 000 ober mit ben i>odiebencn oon ©alijien unb ber Sutomina 247800qkm, bie oon ihm umfdiloilene Tiefebene etwa 104600qkm. ©S jerjällt in folgenbe ßauptteile: bie;SBeftlicb,en .«. ober bie SeStiben im weitem Sinne, bie EentraJ= tarpaten ober baS tarpatifcb = ungar. .öocblanb im StSB., baä Siebenbürgifdje .öocManb im SO. unb baä Marp.uifd\' SBalbgebirge, meleheS beibe oerbin= bet. Tic Sentralfarpaten unb bie fiebenbürgifcben ft. ober SranSfnfoanifdjen 2llpen finb bie bbcbften, oon giemlidb, gleidjem Umfang, maffen= unb grup= penartig, baS Salbgebirge ift Weit niebriger unb tettenartig. (S. .Harte: Ungarn unb ©atijien heim 2lrtttel Ungarn.) 1) Sie äBeftfafpoten ober 83 eS üben im Wettern Sinne fallen nad) 2B. unb 31 gegen bie SD(ard) unb VlttiW, bie man unter fi uermifit, pnb unter (i Q!if.^t;f ncijcit. Karpaten 185 Ober in ÜDiäbreu unb Gcblcfien, geaeti D. in baS 2Baagtl)al ab unb beginnen bei Sßrejäbutg mit bem Sbebcncr ßogel (521 m) an bei Sonau, bureb bie= felbc con bem Veitbagebirge getrennt, unb erftredeu fieb bis jimt Sßoprabburdjbrudj. ©ie begeben äuS beii fileinen fi., tueldje bei Sbeben an bet Sonau, ber foß. Porta Hungarica, beginnen. 3bre beefefteu Erhebungen finb ber Srablo (815 m) unb ber 3iad)S= turn (740m). Sie bicbtbeiBalbeten, au§ Urgebirg§! arten beftebenben ßbljen sieben 11 — 15 km breit, 60 km bis sunt iUiiaBatbal bin, wo fid) ibnen ba» 3Bcifse©ebirge ober 3Jtiaöaa.ebiro,eanfd}tief3t, roeld)eS als ein fteiler Skrgrüctcn au ber ©renje Bon Ungarn unb SKäbren bis nabe jutn Sfablunfapafs (588 m) binjiebt unb im IJaiBorinaberg (967 m) unb Saiuornitgebirgc (1064 m) tulminiert. Sie eigeutlicben ober 5BeftbeStiben, t»eld)e nunmehr folgen unb bie ©renze gegen ©d)lefien unb (Salinen bilben, reidjen üon ben Quellen ber SSetfdjroa unb Dftravitsa bis zum Surdjbrudje be§ Sunajec unb sl$oBrab unb befteben auS bem 3 a b lu n la g e b i r g e (Siffa ßora 1325 m) unb ben tuppelfbrmigen eigent= lieben SeSfibcn (f. b.) mit ber S8abia=@ura (1725 m). parallel mit biefer ganzen Kette jiebt fid), Bon it>r bureb baS 2Bagti)al gefebieben, baS 9teutra = ober ©algoczgebirge (ynnoöec 1050 m), an ba» fid) bie gatra'OJJtincol 1364m) unb bie älrßaer 3JJa= gura (KriBan gatra 1666 m) anfcbliefzen. 2) Sie Geittrallarpatcn ober baS farpatifd): u n g a r i f d) e 6 0 d) I a n b befteben au§ mebrern ö odi= unb DUittelgebirgSgruppen. Sie böcbfte ©nippe ift bie ip 0 b e £ a t r a an ber Slorbgrenze Ungarn« gegen ©alijien. Sßon D. gegen SB. nur 58 km lang, mit tbren ©eitenäften nur 15 — 25 km breit, fteigt fie infelartig Bon nur 500—800 m boben (S&enen, ber Slroaer, Siptauer, 3ipfer unb SReumarfter §ocb= flädje mit ben Sbalfurdjen ber 3lwa unb 2Baag, beS Sfoprab wio Suuajec, [teil mit nadten Selätoänben als eine ungeglieberte ©ranitmaffe empor, bie mebr bureb ihre fiammböbe Bon 1950 m als bureb bie ©ipfelerbebuug itjrer 5elSfpitKnöod)gebirgScbaraf: ter erbält. (6. &obe Jatra.) Sei nörbl. 3>ueig ber iöoben 2atra, bie ©alizifebe £atra, hilminiert im öluinica (2293 m) unb ©ranat (2271 m). Sie bbcbfte Erbebung ber öoben Satra, unb ber fi. überhaupt, ift bie ©erlsborfer Spigc (2663 m). ©ebr zahlreich) finb bier bie ©ecn, «-Uteeraugen» genannt; man jäbtt bereu etnjaS über 100, meift in einer ßbtye Bon 1500biö 2100m. SieJatra bilbet eine .sjauptmetterfebeibe für Eentraleuropa: bie Diorbfeite treffen eifige ^olarftürme , bie ©üb= unb bef onberS bie ©üboftfeite erreidjen bie lauen ©übroinbe, roeld)e in ber tiefen Einfentung beS .öernabtbalS , Borübcr an benSRebengelänben ber öegpalja, au§ ber nieber= ungar. Tiefebene hinaufbringen. 2tn Utetallen finb bie öod)farpaten arm; berrfebenbe ©efteinSart ift ©ranit, ber aud) bie böcbften ©pit?en bilbet. Qn bem füblid) bauor gelegenen Quqe, ben Siptauer l'llpen, ift ber ©ranit mit fialtftein überlagert, in bem SRorboftenbe, ben 3ipfcr 3?oraIpen ober ber U n g a r i f cb e n 2 d) tu e i 3 , mit fialtftein unb ©neig. Sie SBalb= unb 2l(penflora be» 3"9^ ift nad; ben Süpen am reidjften in Europa an befonbern gotmen. 9!brblid) Bon 48° nörbl. S3r. liegen bie ÜBaunigrenjcn etiua 100 bi§ 150 m niebriger al§ in ben 2ranÄft)lBanijd)en SUpen (f. unten). Sa§ firummbol.i (Pinus montana Mül.) bilbet fd)on Bon 1350 m an unb biä 1900 m binauf in grojjer SDiaffen[;aftigteit einen wobl ausgeprägten 3w«g= Slrtitcl, bie niRii unter R urnn toalbgürtel. Sie eiaentlidje l'üpenreajon, obevbalb 1800 unb 2200 m, ift ebenfalls nodj febr breit, aber eä feblen ben böbern ©egenben bie (frbbülle, bie SBaffcrfülle, ber SBicfenteppid) , baber aud) bie ©erben unb bie l'üpemnirtfdiajt ber ©cbmciseralpen. Sie S'auna ift eine mittelcurop. ©cbirgSfauna, ber fid) Biete alpine unb aua) einige bftl. Elemente beimifd)en. SSon 9iaubtiereu finben fid) auf;er ben Heinern: SBolf, gud)3, SBär, 8udb§ unb SBilbfafee, [entere l)ier bäufiger als fonft in Europa. Saö Sllpenmurmeltier fd)eint (eiber ausgerottet ju fein, mabrenb neben öirfeben unb ;Heben bie E5cmfe nod) Bortommt. Sllpine Sogelfprmen finb: berstein: abier, £ämmergeier, 3Jlauerläufer unb bie Sllpem trabe (Fregilus graculus X.); füböftl. Sonnen: ber ©cinfegeier (Gyps fulvus Gm.) unb ber 3Jlbud)S= geier (Vultur monachus £.). Sie niebere Jiermelt 3eigt eine entfprecbenbe 3ufammeufc^ung. iningS um bie öodjfarpaten liegen bie SÖortar = paten, bie nur feiten über bie iliegion beS öolj; mud)feS binattfragen unb ein gruppenreidie« OJlittefc gebirge bilben, reieb an SBälbern, an ÜDtetatlen, an '5'riibiingS= unb ©omni ermeiben unb in ben äufserften Öügelgelänbeu an berrlid)en SBetnen, bereu .ttultur auf ber ©übfeite 300— 325 m bod) reiebt. Sie fübl. ^ovfarpatcn, ober baSUngarifcbe Erzgebirge, fteigen ftufentueife bintereinanber auf, tragen Diele fiegel= berge Bultanifcben UrfprungS unb fübren mand)erlei Tanten, wie: jroifcben bemäBaagtbale unb ber ©ran: unb öernabfentung bie fi leine ober Sliebere (Nizna) SEatra (aud) Sobleralpen), beren böcbftc ©pitsen ber bucben= unb trduterreid)e fiÖnigSalm ober firdIoma:öoIa (1943 m bod)), an roelcbem SBaag unb ©ran entfpringen, unb ber Sjumbir (2045 m) finb; baranreibt fieb oftroärtsbaS @ömör:3ipfer Erzgebirge mit zablreicben SBergrüden bis an ben ©ernab (bei fiafebau), Bormiegenb Saltftein, reid) an Erjlagern unb EiS: unb Sropffteinböbleu (bei Sobfdjau, ©zabelö, ©jilicje, Slggtelet); fübiueftlid) Bon ber Dliebern Jatra liegen bie bid)tbeiBalbeten Huppen ber %a tra (1667 m) ; meiter fübirärtS ringS um ©cbemnife baS eigcntlidie Ungarifcbe Er,?: gebirge ober bie Dftroroffpgruppe ; bann im ©. ber Eipel: ober ©aj6furd)e baS Sieogrdbergebirgc, baS Süttgebirge mit bem 952 m boben Üatorinp, unb bie 1009 m boben Jradjpttuppen ber ilcatra roeftlid) bou Erlau. S3on tiefen Ketten bureb Öep nab unb Jareja gefdjieben, erftreden fid) baS ©0 = Barer ©ebirge unb feine fübl. gortfehung, bie rebenbetränjte öegpalja bis Zota\ an bie Sbcife. 3) SaS Äarpatifä^c 2öal&gebirne ober bie Dft = beStiben siebt, 340 km lang unb 75^110 km breit, Born ^oprabburd)brud) füboftmärtS bis §u bem 2305 m boben SfSietrofs, jenfeit ber Sbeifj-- unb ^Srutbguellen, als eine 2lnl)äufung Bieter, ettBa 1000—1940 m ($op 3»an) bober Sergjüge, mei= ftenS ber ftaupttette parallel. 35er ftellenroeife un= terbrod)ene ßaupttamm bat im weftl. Seile eine mittlere öbbe Bon 1000 m, im bftlidjen eine folebe Bon 1500 m. Sie roidbttgften ©ipfel finb Bon SB. nad) D.: Samfa (1303 m), öalicj (1385 m), s$etuj (1405 m), ©eroola (1818 m), bie E.Kmabora, ber KulminationSpunft biefeS 3ußeS mit ber $30-- öerlafpitse (2058 m), ber ©iumaleu (1859 m), ber bbcbfte $un!t ber SBulomina. Ser bftl. Seil zeigt feine Sängentbdler, bagegeu 3ablreid)c Ouertbäler unb Einfentungen, rcelcbe bie ©eiBäffer gegen©, jur Sbeifs, gegen 31. zur SBeicbfel, gegen SftD. zum Snjeftr leiten. Sie ungar. Abfälle finb ziemlid) ijjt, finb unter 6 mifjufui^eii. 186 Karpaten iteil, fünfter t-ie gegen 9c. unb £. nad' ber &od)= ebene Don ©aliuen gerichteten, treUte bunt ihre ungeheuren Stemfalalager auszeichnet finb. Sie Icidn ;erftörbaren ScbidHen, ber trinumcvpolleSau, bie bidjft SSetoalbung, ber ÜKangel an .Üulturboben, bie [pörlidje Sepölferung machen baSfelbe 31t einer untoegfamen ©renjfdjeibe ber anliegenben Sbetten im DöJ. nnb SD. Sie ßauptyaffage iit ber TutKv rar. (502 m), melcber pom Sfyale ber Cnbana, einem Suftuffe be§ Sobrog, nach Sufla beji 3d§f 0 unb RroSno in ©alijien fährt, unb ber "^afe pou ätlfö SSereqfe ober ber 2Beg ber ÜKogparen gnufeben 9.Uunf des unb Semberg , au? bem Öatorcja= in bas Strpjtbal, 841m hoch. 2fn ber 9uibe ber beiben Sßäffe führen bie (Sifenbabnlinicn pou 5ß«ema§I nad) äftegö Saborcj unb jjomonna (erfte Ungar.* ©olij. Sahn) unb pou 3Runtdc§ nad) Stern. 4) Sie ©iebenbürgifeben darboten, bd§ füblidjfte öauptglieb be» SnftemS, bilbet ein SSiered öon 102000 qkm, toelcbe» auf allen Seiten Pon @c= birgsu'tgen umipallt ift. S)er Dft = unb ber Süb= ranb ober bie Bftl unb fübl. 2 r a n § f 11 1 P a n i f cb e n 2llpcn, bauptfäd)tid) auSUrgeftein beftehenb, finb bie riefenbafteften unb ungangbarften Seile ber Ä. unb geben ber Satra an ©ipfclerbebung nur wenig nach Qbre ©ebänge fmb bi§ 1800 m jöijbe mit S>albbidiebt bebedt, unb au§ biefem ftarren bie fahlen ©ebirgsfämme mit jablreicbcn, 2275 — 2536 m hoben gelsipifcen empor, bie nur wenige 2Bod>enpon icbnee entblößt finb. Stie^ftanjenroelt gehört ihrem ©runbebarafter na* jur mitteleurop. Sffialb: unb SUpenflora, lehtere aber mit fielen eigen» artigen gormen. Sie Sucbcngrcnie liegt burcb= fcbntttlid) bei 1300 m, bie ber gidjte bei 1700 m, ober= halb ber noch ein Srraucbgürtel mit Mrummholj unb Silbcrerlen 200 m in bie .^öbe get)t. Ser Dftranb, merfroürbig bureb feine Segelberge, alten .Hrater unb Pulfanifdien Ifrfdjeinungen, sieht pom sßietrofj bi§ 311m Sobsaer fßaffe an ber Süboftetfe beS £anbes, unb 3War in sroei parallelen Netten, bie burd) ein breite? unb tiefe?, Pon ber SUaros gegen 9L, Pon ber 2lluta gegen S. burdjfloffeneS ifängenthal getrennt finb. Sie äufsern älbfälle ber hohem unb längern Dftfette hüben breite 33erg= unb öügerianbfchaften unb gehören im 9L ber walbigen unb Zellenförmigen öodjflädje ber 3Su= tomina an, gegen S. aber fallen fie jur Siefebene ber ÜMbau unb norböftl. SBalachei ab. Ser Dft= ranb wirb gebilbet pom ©pergnöer ©ebirge mit bem Selemenbapas (2013 m), bem Sfifer ©ebirge mit bem 9iagp=ftagpma§ (1794 m) unb JarhanaS (1662 m), unb Pom Serecsfer ©e = birge mit bem 9tagn=Säubor (1640m) unb Saföcj (1778 m). Sarallel mit biefen Ketten sieben, burd) ba§ Sbal ber obern DlJaro* unb SHuta getrennt, ba§ ©örge'nngebirge (i'teiöhapa? 1777m), ba§ öargittagebirge"(93ogatmeiö 1798 m), bas 58aroter@ebirge (fiufufhegn 1560 m) unb ba? Öarornfsefer ©ebirge (93übö§ 1150 m). 3)er Sübranb, bie eigentlichen Sranäfplpanifdieu 2llpen, 375 km lang unb in felir fursen, fteilen Sorftufen unb Ouerfetten 3ur rcaladi. (Fbene ab= fallenb, jiebt pon ber Süboftede bes 8anbe§, wo ber gan;e ©ebirgSmaO am meifteu jerfläftet unb burd) eine [Reibe pon (Eingangspforten unb fiatten= toegen (bem Sobjaer, Jömöfcr, Sönburgei unb an- bem Raffen , bie aus ber 3Balad)ei in ben 2hah teffel Pon ftronftabt führen) geöffnet ift, toeftoärti juerft al« S8ob3aer ©ebirge mit bem ©fttfdS (1958 m), bann als 25 u r 3 e'hl&nbet © eb Itge mit bem SBucfecs (2508 m) unb RönigSftein (2241 m), fobann als gogarafcher ©ebirge, einmafftper, 2000 m botjer gelfenfamm mit 2275 — 2530 m bo= ben ©ipfeln (9cegoi 2536 m, Sßiftamare 2520 m), im 9t. begleitet pon bem Söeftlaufe ber 2tluta, bi? 311 bereu felfigcr 2)urd>bruchgpforte, bem SRoten= turmpaf;; bann al§ .Ptdtfseger ©ebirge tpefi= tpärt§ über ben iiultanpal; bis jur ihalfnr*e unb 3-abrftrafse be? gegen S. 3ur ®onau (bei DrfoDo) eilenben ß3emabacb§ unb ber bureb bie %a))e be? 2ergopaer unb Slatinaer 'Sdilüffel? fliefsenben Seines". (S§ beftebt au§ folgenben ©nippen: bem ©ibin§=(3ibin§=)@ebirge (Sfmbreln 2248 m), bem Sebefeller ©ebirge (Surian 2061 m, i^erfu (ui ^etru 2133 m), bem SBaringgebitge (SRantna 2520 m), bem Sultangebirge (Strafja 1870 m) pom 1624 m hohen i?ultanpaJ5 an, bem ©dtfgeget ©ebirge (9ietj ejat 247 7 m, SBerJu fßelaga 2506 m) unb im 5S?. bem ©jernagebirge (SSerfu $etri 2180 m). Senfeit biefer gurebe erbebt fidi ba§ nur nod) 1000 —1400 m bohe Sanater Serglanb, roelcbes au% 93af alt , 9Jagelfluh unb .(-»öhlentalf fdiön ge= formt, bureb bie beifsen SBäber "JJtehabta berübmt ift, unb beffen Steilabfall ober .filiffura mit ^en gegenüber liegenben Steilböhen beä ferb. 2)cirotid)= gebitgeS bei Crfopa bie lebte Strompforte ber So= üau,"ba§ fog. ©iferne Sbor bilbet, bureb meldte? bie nieberungar. mit ber mala*. Siefebene in 3Ser= binbung fteht. Ser 2Beft= unb 9Iorbranb bilben ba§ Siebenbürgifdie (Srsgebirge, beftehenb auS Pielen pon D. gegen 2D. ftreidienben parallel- fetten unb Serggruppen mit 1000—1600 m hoben ©ipfeln, mit tiefen, befonbers auf ber mehr burd): brod)enen unb baher sugänglicbem SSeftfeite sat>[= reidien dinfenfungen unb Jbälern. 9camentlicb be= merfenSmert ift bie Safaltmaffe ber S)etunata=@ola (f. b., 1114m) bei 2lbrubhanpa, bie Sergfpalte bei Sorba u. f. to. Slufjerbem bilben ben SBeftranb Siebenbürgen^ bas Sihargebirgeff.b., 1850m), bas fi'raf3ua= unb 9Jcei iesgebirge ((i'jfiafhegp 712m), ben 9Jorbranb, bureb bie SjamoS gefebieben, ba§ Sapoägebirge (liübles 1842 m) unb ba§ iRobnaer ©ebirge (Stielt ober .Hubborn 2263m), meldieS ficb roieber an bie ,'öauptfette aufcblicpt. 2)er i'auf ber ©erodffer (ber Sjamo§ unb Siaros) beutet bie allmäblid)c gegen 9c. unb 2B. geriebtete Sen= fung unb pon 620 — 360 abnehmeube Aiöhe be§ in= nem fruchtbaren öod)Ianbe§ pon Siebenbürgen an. 2BoJ bie geologifctje SBefttjofienfieit ber Ä. an= langt, fo mufj ptoifdpen bem dufsern unb inriern ©efirge unterfchieben werben. Tas erftere beftebt au§ ben 3T>eftfarpaten unb bem Marpatifdien 2Balb-- gebirge, bas leWerc au§ ben Eentralfarpaten. Sie Kleinen .H. beginnen am ©onauburd)brucbe mit llr= gebirgsarten/mährenb bie ßöben gegen bie 93tar4= ebene au? mefojoif^en ffalffteinen befteben. Sei ber Stra|e über ben lUiaoapaf; beginnt bie Sanbfteiiu 3one ber ,Ü.,meldiefidi bis nach Siebenbürgen erftredt. 9Jtan unterfdjeibet jebt ben untern Karpaten^ fanbftein, ipeldn-r ber untern £reibeformation angehört, ben mittlem (obere fireibe), ber in £ft= gafijten unb in ben fdjlejifcbeit R. porherrfdit, nnb ben obern .Harpatenfanbftein, beffen 2tblagerung pom (roedn bis in ba§ Oligocän reidjt. äi>o bie Haltung beS ©ebirge§ befonbers mäd)tig war, treten loilbe, bod) aufftrebenbe ^urafelfen aul bem can'o- ftein berpor, tneldie aU .Hlippen beieidmet toerben. Icu .Hlippensug burd>bricbt in einem IFngpafi ber '.Hvtitfl, bie man unter S Bermiftt, finb unter (J nnfäinndjen. Karpaten 187 Sunajec. Sic Snnenjotte ber ff. beftebt aus einer IHeityc einzelner Stöde oon ©ranit unb Iri)ftallini= icben Schiefern (Satra, gatra, 9)cagitra, fiebere Satra), an benen fid> amSlußenranb ein mefojoifdjeä Salfgebitge anfdtließt (Stptauer 2tlpcu). Sag Un= aarifefee ©cjaebitge befielt au§ Säacböt, SInbefit unb Safalt, toie iffatra aus Sracbpt, ebenfo bie Aöegttalja. SSon ber SEbeijsqueHe an beginnen trieber frpftallinu f d)e Sd)iefer, loelcbe nur im ZO. Siebenbürgens oon Halfen unb altern Sertiärf Donationen unterbrochen, in ben Sransföloanifcben SUpcn bis an bie Sonau fid) fortfeßen. 3l)nen parallel siebt oon 9t. nad) S. ein 140 km langer Sradmt.utg, toeldjer bas @tier= aöoer, ©argitto= unb C fiter ©ebirge bilbet. ^m äBeftranbe Siebenbürgen^ finben fid) großartige fflafaltberge, 3. 23. bie Setunata. 2Kineralfcfyä$c. ©olberje merben gewonnen auf ber ungar. «Seite in Srcmnifc unb ^obannisberg, in SOtagurfa im Somitat Öiptau, in 3forätnpo (Jtanitat 9.1iarmaros), in 5'clfö = 53anpa unb 9tagp= Suinpa im Jlomitat Ssatmar in 3glö (3ipS), in äH»tub^3dn^a,S8örö§pata!,3aIat^na,£)ffen=S3än^a, SBoicja, Scliftpe in Siebenbürgen unb Draoicsa im SBanoter ©ebirge; ©Hbererje in.ßretnnii;,©cbemniti, in ©öllnih, SJagcnbrüffel, Sdmtölnifc im fionütat 3ipS, in gelfö = 33änpa, 9cagr) = 33diU)a im ßomitat ©jatmar, in fiiS=S3dnöa, S8ßrö§patafy Soicja, 3a= latbna, Seliftpe unb -Dldl)=£apos=s3dni)a in ©ieben= bürgen; Qucdfilbererje in 3gl6 unb ©öllnitj in ber 3ipä, Stofenau im fiomitat ©ömör; Supfererse in Sd)emnife, Cibetben (Sohl), Jjgtö, ©öllniß, Schmolz nit? unb Srompadi in ber Bip§, Sobfd)au unb ©bmör (Komitat ©ömbr), SBubfatu (9JtarmaroS), SBertstbal bei SftejsSBdnija, SSalan, i>öröspataf unb 'Dlab £apoS:S8angpa in Siebenbürgen, Sogndcsfa, Draoicja unb 9)iölbooa im SBandter ©ebirge. 93lei= erje in Scbemniß, 91agp = Sdnpa, gelfö = S3anpd, 5^apnit=39dnpa, SogndcSfa, ferner in 3llt = 3tobna (©iebenbürgen) ; 3i«f erje an benfetben Orten. @ifen= eräe in ©atjo jarjan (Sfteograb), Sibefen (SobJ), 3fll6, ©öllniß unb Sdtmölniß (3ip3), SHofenau, öajo, Sobfcbau (©bmör), gejerpataf, Hobala <ßol= jana (SDlarmarog), ©polar, Seiet, ©ooasbia, fiubftt; ©jt. Äerejjt = S8dnBa, äSajba öunöab (in Sicben= bürgen), Sfhtfjfberg, Üicfcbißa, i'lnina, ©teierborf, Draoicja, Dtufjta, Sogndcsfa unb SRabrag (firaffo) im Sanater ©ebirge. ^n Scbmölnitj (3iP§) wirb Slntimon unb Sdtmefelfies, in 3gl6 unb 3)obfd)au and) Kobalt unb Scicfelerje geioönneu. ?lnn finb bie .ß. an fioblen, fomobl S8raun= al§ Steintobicn; bie erftem merben in bebeutenbern Stengen nur in ©atgo Sarjdn (SReograb) unb im ©dnltbal in ©iebenbürgen, letztere in 9lefcbi&a unb ©teierborf^ i)(nima im 33anater ©ebirge abgebaut, ©ebr reid) bingegen finb fie au ©alsoortommen, fomobl in Ungam = ©iebenbürgen als in ©alijien unb ber Sutomina. 3" erfterm finb bie $auptprobuirionS= ftdtten oon ©teinfalj ©latina unb Dtönafäet in ber StannaroS, ©eeä, ältna, Sorba, ÜJlaroS = Ujodr, SJijafna unb ^arajb in Siebenbürgen, in letjtern bie berübmten (salinen t>on ©ielicsta unb S3oc|nia, fomie .Haejpta in ber Suforoina. ©0 arm bie galij. ©eite ber 8. an 3Jtineralien unb Gsrjen ift, fo reidi finb ibre Sßetroteutn= unb Srbaiad)§lager; bereu Jone fieb oon fileejan? bei 3ieu=Sanbec im SB. bis nacb Kitnpolung in ber SSutotuina auSbebnt. Älimo. Sie ß. bilben mie bie Sltpen eine Söetter-- fdjeibemanb. Söäbrenb im Sllfölb unb in ber großen ungar. Jicfebene bie mittlere JtobreStemperatur Slrtiffl, bie man unter 8 oerm 3roifd)en 10,7° (9Jt)iregtiI)d3a) unb 11,8° C. (lUeje begpeä) fd)toantt unb aud) ba» SJorlanb 3al)res= mittel üon 7,5° (Srcmniti) bi§ 9,5° (2ma) aufmetft, bat ber SJorbabfall ber fi. unb baä ©armatifege Sieflanb QabreStcmperatitren oon ü,3° (Jarnopol) bi§ 8,i" C. (SfcjefeotD unb Sieliti). Dtocb, niebere 3iffern jeig^n bie Stationen in ber boben Satra unb im Sßalbgebirge : SlroaDdralfa (500 m) bat 6,r>" mit einem abfoluten Minimum oon — 34,4°, fieS: mart 6,3°, ^ßoronin (740 m) 5,7°, fiirlibaba (904 m) 6,i°,20f6:i8erecgfc 7,o° C. ^u Siebenbürgen fdittiau- teu bie Sa^reStnittel jioifcben 7,6° (Sronftabt) unb 9,2° (iliebiajd)). — 3lud) binfiditlid) ber 9fcgen»er= teilung bilben bie M. bie ©renje ^mijdien betti uicber= fdjlagäarmen ungar. Jieflaub (4—500 mm) unb ber ©armatifd)eu ebene (6—800 mm). Sie $. felbft erbalten burcbfdjuittlidi 900— 1100 mm. x^cuülfcrinuj. Sic ß. finb namentlich, im SR. oon Slamen, im SB. unb S. Don "JJiagparen unb 9io= manen bemobnt; unb jtoar bie SBefttarpaten oon ©sedjen unb ©lomaten, wdbrenb bie 4icstibeu unb bie Satra bie ©cbeibegrenje jtDifdien ben Sßolen im 9c. unb ben ungar. ©lotoatcn im S. bilben. Sie mäbr. Slomaten, toelcbe ba§ St^tal ber S3ecoa be= toobnen, beißen bort SBalacfjen, todbrenb bie baS ©ebirge in Ungarn beroobnenben Slomafen 6or= npaten genannt merben. Sie poln. 33eroobner in Sdjlefien beißen SBafferpolaten, jene in ©alisien ©oralen. Son beiu Surdjbrudje beä SBoprab an be= ginnen ju beiben Seiten ber S. bie SBobnfitie ber 9futbenen, meldte nid)t nur ba§ ganje öftl. ©alijicn, fonbern aud) bie nörbl. SBufotoma unb bas norb= öftl. Ungarn umfaffen. ©ie reicfccit auf ber ungar. ©eite ber ß. bis 311m SJ5ietro}uberge in ber '•Max- maroS unb bis fiirlibaba in ber Sufomina. $bre 9iad)barn in Ungarn unb ber Sutotoina finb bie Stumdnen, tneldje ben öftl. unb fübl. )Kanb in ber SKDlbau unb SSBalacbet, fomie bie fübl. unb meftl. ©ebirgsbiftiitte Siebenbürgens? bemobnen, mabreno ben öftl. Seil biefes Sanbes bie Sjefler (Jltagparcn) bemobnen. Sie in ben galijifdjen H. toobneuben rutl;en. ©ebirgsbemobner oon ben Quellen bes ©an bis 3ur Somuica merben ffiojten, dou ba bis in bie Söufohnna .'öuuilcn, bie rutben. Harpatcubemobner in Ungarn Sierltooinacr genannt, ^nncrbalb biefer ©ebirgsgegenben finben fid) beutfebe ©pradjinfeln, fo in bem Ungarifctten (Irsgebirgc bie ©prad)infei tton ßrcmnil5, öod)toiefen, Seutfcb = groben unb rdtemnit?, ferner bie alten beutfdten SBergtttertsnrte ©öllnih, Scbmölniß, 2eutfd)au, 9!euborf (;>glo) unb Sobfcbau, bann bie beutfdten 2lnfiebelungcn um 9Jtantdcs, meldte im SCbale ber Satorcja bis nacb (»ialisien hinüber fidt fortfelicn, bie beutfdten fio= lonien nahe bem Jlteifuirfpninge bei itiralpmesö unb Seutfdt^ilJotca, enbtid) jene auSgebebnten ©n= tlaoen ber ©adtfen in ©iebenbürgen, unb jlrar bas ©ebiet äroifcben Siftrilj unb Sädifijcb=!Kegen, jenes oon ßronftabt unb Jörsburg, fomie jnjifcben Sd)äß= bürg, SJcebiafd) unb öermannftabt. Jlußerbem mobilen in einseinen ©cbirgsbiftriften ber 33ufo= roina unb Siebenbürgens älrmeniei unb in bem fübl. Seile bes Sanater ©ebirgssuges aud) 33ul= garen. Sie Sidttigteit ift am größten in ben mdbr., fdtlef. unb toeftgalij. Seilen (60 unb 80 6'. auf 1 qkm). tßebetitenb geringer ift fie auf ber ungar. Seite ber S£eft= unb Gentralfarpaten (40—60 S\), fomie in Dftgalijten unb Siebenbürgen (30—50 d.), am geringften aber (10—30 d.) in ben fiomitaten 'ilroa, Siptau, Surocs, Sohl, SPlarmaroä, ®iftrilj i6r, finb unter 6 aufäitfucfjen. 188 ®atpatenfcmbftetn - Karpfen unb Efi! in Ungarn ntit> Siebenbürgen, fomie im Sejirf fiimpohtng in ber Buforoina. — Sie @r= werbäqueQen fmb oortoiegenb iUebjiicb 1 unb SBerg bau, in manchen ©egenben aucf) öausrnbuftrie (ßer= fteQung oon Seintnanb, gefrirften Suchern, fiorb=, ,\lodu unb ßolgioaren). 8gL aujjer ben Sdjriften beS ungar.*galij. unb be§ fiebenbürg. ßatpatensereinS nodi Jjiibebranbt, fiatpotenbilber (©log. 1863); öeffdj, JUuftrierter Rubrer burd) bie fi. I SEBienl881); ©ötj, Sas Sonau= gebiet tStuttg. 1882); öetfd) unb fiotofeetoies, Jlluitrierter Rubrer burd) bie ungar. CfkUarpaten, ©ofijiien, ÜBufotoina unb Rumänien (SBien 1882); Sßartfd), Sie ©terfdjer berSßorjeit in bot ß. unb beutfdjen äJtittelgebirgen (SBreSlau 1882); Siel,;, Reifebanbbud) für Siebenbürgen (Sien; 2. 2lufi. 1885 1 ; c iegmetb, gübrer für Jtafdjau unb bie ungar. x_ fr . Karpaten i.Haid\iu 1886); Se'nes, SBegtoeifer burd) bie ungarischen $. (Jglö 1888). ftartmtcnfanbftcin, f. tt'arpaten (5. 186b). Sariiärljo3,fieröe,im2lbcnblanb aud)©tar= panto (entftanben anc- grdj. eis [neugreh. is] kai- pathon), 3fnfel im füböftlidjften Seile bes älcjcit- jd)en ÜReerä item ßarpatbjfcben SBleere ber ällten), jtoifcben Kreta unb RbobuB, gebort jutn türf. 3Biia= iet Sfcbefairi^abr^Sefib, ift oon R. nach S. 50 km lang, aber jebr fcbmal unb faft ganj oon [teilen fahlen Sergen (Kreitcfalf) eingenommen, bereu höchfter, in ber iilitte, benRamen i'aftros (1220 m) führt. Siejnfel, bereu fcetifd)e 33e»ölrerung oon 2(rgos aus boriftert werben mar, hatte im 3tTter= tum oier Stäbte, barunter am fübl. Seile ber SBefi füfte 2tr !efine, bie bebeutenbfte. Jefct gäblt ß. etma 8000 Q. (fall ausfchlicfUich ©riechen), 3itn= merleute, Schiffbauer unb Asieb.jüditer. gm 91- Don ß. ote_565 m hohe 3nfel Sana; im ©SB. ßafos (tfafebut). [S. 199 b). J$nrvaii(rticc< 9»ecr, f. iigdifebes SDteer(9Bb. 1, Karpcleey3uftao,8ittcrarbijterifer,geb.ll.9iOD. 1S48 ;u (Fhoanomit? in llcäbren, ftubierte in S3re§= lau jüo. Sbeologie, wanbte ftch aber halb germani- ftifeben unb litterar. Srubien }u unb loar, nacbeem er bie Schrift «äeinridi .öeine unb bas gubentitm» veröffentlicht hatte, feit 1870 augfdjliefjltcb. üttcra- rifd) befdiäftigt. gn SBerlin mar er an ber Seituug ber 3eitfd)rift «Stuf ber .siebe» (1871) beteiligt, mar 1872—73 Gbefrebacteur ber «Sreslauer sJcad)= richten», bis 1877 Aeuillctonrebacteur ber «33res= lauer 3c-itung», morauf er nad) Scrlin überjiebelte. .vSier führte er his 1882 mit gr. Spieltagen bie 9ie= baftion ber «2Beftermannfcben Sltonatsbefte». gns= hefonbere mar ß. thdtig auf bem ©ehiete ber allge= meinen unb ber jüb. 8itteraturgefcbid)te. @s finb hier 311 nennen: a&ubmig Sörne» (£pj. 1870), «Sie grauen in ber jüb. ^ittcratur» (SBert. L871), «Unter Halmen» (ebb. 1872), «Rifolaus Senau» (ebb. 1873), «gm S"bet» (ix>i- 1876), «©efebiebte ber jüb. Sitteratur» (2 Söbe., Serl. 1885), «griebrich 3piel= hagen» (£ps. 1889), «©oethe in s^olen» (93erl. 1889), "Sie 3ionsharfe. i'lntbologie neuhehr. Sichtungen» (2w. 1889), «Sillgemeine ©efebiebte ber Öitteratur» (2 33be., SBerl. 1890—91), «®raf ÜJioltle als ;Rcb= ner» (Srurtg. 1890). Seine fonftigen 2lrbeiten auf tiefem gelbe heiieben |td) auf öeinric§ öeine. ÄarpcITc-, f. .uiid^bldtter. Sarpctancr, im Altertum eine bebeutenbe SSöfc levfdiaft im ietüaen Saftilien unb Sfteemabura, mit ber öauptftabt jotetum (Solebo). Sie mürben oon ijannibal 220 ». (ihr. ubermunteii. Shtitcl, bie man unter Jt OH Karpfen fCyprinoidei), eine fehr ,iah(reid)e, ju ben Sßbbfoftomen gehörige Aamilie oon Sü&mafjep fifdien, bie fid) burdi roeict)e Alofjenftrahlen unb oolltommen jabnlofe fiiefer, aber ,?abntragenbe untere Sd)lunb!nodjen oon allen anbern Aamilien ber Ünodienfifche linterfcbciben. SSiete halten, im Schlamm geborgen, eine 2lrt SBinterfcblaf. Sie Sdileien, Farben, 3iafen, SBcifjfifcbe, 93it = tcrlinge, Srachfcn, ©rünblinge, Sd)mer = len, rie ,Siege geboren biefer Aamilie an. Sic Dahlie mirfen gegen eine erhärtete bornige platte bes ©aurnens, ben fog. Äarpfenftcin. 35or ihm liegt ein empfinblidies jufammengtebbareä ©aumen= organ. SSor bem Schlunbeingange tann burch 3Jcus= fein ein Slbfchluf, beroirft unO eine hefonbere Rau= hohle hergeftellt werben. Sie (Sinrid>tung hängt mit ber meift Degetabttifd)en 3iahrung, melcbe 3evtleine= rung verlangt, jufammen. Sie eigentlidjen Ä. (Cy- in-inus) haben einen ftarf jufammengebrttcften, grofifdmppigcii Körper, eine lange ;Hüctenflofjc mit einem genibuten Stachel r>or bem erften Strahle unb Barteln am SWauIe. 3u biefer ©attung gehört ber gemeine $. (Cyprinus carpio L., f. Safel: S'ifdje I, gig. 2), ein mahrfefaeinlicb aus ©hina fteunmenber, aher burd) ben SWenfcben über ben gröftten Seil oon Europa, ^aca unb Rorbamerifa oerhreiteter, gemöbnliA40 — 50 cm langer gif dj, ber fieb con feinen ©attungsoermanbten burdi oier furje IBartfäben unb ~^en ftarf gegabelten Scbtnanj untere feheibet. (fr ift oben olioeuhrdunlicb unb an ben Seiten gelblid) unb erft feit 300 Jahren aus Süd: europa allmdblidi nach 3!orbcuropa unb 21merifa oerpflanjt. Seine böcbfte 5>oUfommeiiheit erlangt er jebodi nur in ben Sänbern bftlidi ber (Slbe ober Ober unb in Öfterretd). 3n Scutfchlanb finbet fich ber .ft. foroohl in glüffeu als auch in Seen unb Seichen, bod) Dermeibetcrfchncllftrbmenbe©emäfjer. Sie .({ arpf en^ucht madit einen öauptteil ber Seidrfifdierei (f. b.) aus, hejoubers auch megen ber ftarfen unb leiditen Vermehrung. 93lod) fanb im Saudi eines 9 v$fb- ferneren SBeibdjenS (Rogener) 600000 ßier unb Sdjneiber bei einem 10 $fb. i"cbn?e= ren 700000. Ser fi. laicht im 3uni; er nährt ftd) oon SPflansenftoffen, ©etoürm unb Jinfeftenlaroen unb toirb bis über-iO^fb. febmer. Übrigens hat er ein jähes Sehen, fobaf) er tagelang, in naffcs Wlooä gepaclt, bauern unb fo mit in SJiikt eingemeichtem Srote ernährt toerben fann. 2lucfa tann er ein 2(lter üon meit über 200 Jahren erreidien. Ser ft. ift epi-- remifdien öauttranfbeiten ausgefegt unb nimmt leidig ben moorigen ©efchmarf unb öerttdi beS SBafiers fumpfiger unb fchledM gehaltener 3Beu)er an. 2lls hefte Speifefarpfen gelten bie fünfjährigen. 2tls ein echtes öaustier ift er jahlreidien iUotiftrofi: täten unterworfen unb variiert ganj bebeutenb. ßine faft nadthäutige 2lhart mit brei Reiben grofeer Sdmppen nennt man Spiegelf arpf en ober ftarpfenfönig, eine ganj fchuppeulofe Seber = farpfen. Jn gifd)tetd)en werben bie H. febr jalmt unb [äffen ftd) fogar burch eine ©lode ober ourd) pfeifen batan gembbneu, gum güttern herheiju= fdimimiueu. Sie ©alle bient gelegentlidi jum Aär= ben, ÜJcalen u. f. m.; bie Scbroimmblafe mirb auch ju }d)led)ter öaufenblafe oermenbet. 3" ben eigent= liehen H. geboren noch bie .Haraufche unb ber ©olb= fijd) (f. bie betreffenben 2lrtifel). ftarpfen, ungar. Korpona, Stabt mit georb= netem 3Jlagiftrat, mit bem Sitel lonigl. greiftabt, im ungar. .Homitat &ont, Sit? eine-J Stuhhichter6 mißt, fmö unter (£ anfäufucfjen. 6Tarpfcm]ebiü - .Vtarvcc 189 uub SBejivfSgeridjtö, an bem jur ßipel gcbem bün Jt, bat '(1890) 3658 nieijt tatb. flowaf. (?., barunter 1360 (5»angelifd)e ; $oft, Jclegrapb, ein Uiitergpmnafiuiti, »icle alte got. ©ebäube, ein $iariftenloUegium unb eine ftauptfcbitle. 35erSetg= bau ift »erfüllen, bic SBeWor/ner treiben 3Bein= unb Dbftbou. Sie Stabt, »on ®eutfd)en gegrünbet, erhielt 1244 einen tönigt. §reibeit§brief. Sarpfcngcbift, beim $ferbe ber ©egenfati sinn .sSoditgcbifs (f. b.) ; c§ beftebt barin, bafe bie Schncibe^ Säbiic beä Dberfieferl weiter vcvftcben alä bie bes llntertiefcr«. ftnrpfctifonifl, f. Karpfen ftiupfculndifc (Characinidae) , gamilie ber Scblunbblafenfifcbc (f. b.) mit bcjcbupptem Körper, uadtem Kopf, ebne Satteln; oberer SRunbranb in ber SJcitte oom 3wifd)entiefer, feitlicb »on ben Cbcr= ticferfnodicn gebilbet; meift ift eine hinter ber [Ructenfloffe gelegene gettfloffe uorbanben. 3a§ ©cbif) ift bei ben einen febr fräftig, bei anbern febwad), bei einigen fogar gänjlid) feblenb. S)em ciüfpridit bie ScbenStoeife ber periebiebeuen Aonuen, bie furchtbare SRaubfifdje ober banulofe ^flanjem frefjer finb. ^bre Drgantfation ftebt jimfdjen ber ber Sacbfe unb Karpfen. Sie 250 2lrten bewohnen faft auifdjtiefsKd) ba§ fttfje SBaffer beä tropifeben Sübamcrifa. öierber gehört ber Tirana (f. b.). fitarpfcnlöuö (Argulus foliaceus L.), eine auf Karpfen unb Stid)lingcn fdyinaretsenbe Jifdilaus (f. (Sopepoben) »on gelblidigrüner jyarbe, etwa 2 — 5 mm lang. Sieben bem fÜhinb unten befiubet fid) jcberfeibS eine anfcbnlidieSaitgfcbeibe 311m geftbab teu an bem SEBtrt ; eS finb bic umgebilbeten Kiejerfüfu'. Ober= unb Unterliefet finb boldiartig entwickelte, innerhalb einer (saugröbre gelegene Sted)apparatc. Sie fi. tann ihren iöirt öerlaffen unb gejebidt im SSDaffer umberfebmimmen. C'ine jweite, größere Slrt (Argulus phoxini Leydig) lebt auf ber (51lritje. Jtatpf citf rrjroaiiä , f.'Jaubenfcbwan.s. ftavpfcnftcd)er, f. .fmbropbiliben unb ?ßalpi= ftarpfenftein, f. ßarpfen. [cornier. Jtatpffataufdjc (Cyprinus Kollari Heckel), 33aftarb tarauf cb, e, ein febr häufiger SBaftarb jwjfd)en Karpfen unb Karaufdu1, feine eigene gifdjart. Jlarpinf ri, grancifjset, poln. Tiditer, geb. 4. Oft. 1741 ju öoloflow in Salinen, erhielt feine S3it= bung in ber ijefuitenfcfmle su Staniflarooro, ftu= bierte in Semberg Ideologie unb SRedjt§toiffenfc|aft, mürbe aber fcblicfclid) Sanbfoirt. Empfohlen burd) feine ©ebid)te würbe er 1783 Sefretar beim dürften älbam Ejartornfti in SBarfdjau unb burd) 9carufäc= wies in beä Sönig§ StamStauä Sluguft näbern Um= gang gesogen. 1794 erhielt er jWet an ber 93je= lomjefchcn öeibe (f. b.) gelegene, bem Staate ge= hörige ©üter auf 50 Sabre afe Eigentum. <§r ftarb l. Sept. 1825. R.§ Sieber, »on ausgeprägtem feuti= mentalen Gbarafter, jciebuen fid) burd) (Stnfadjbeit unb .fterslidileit au§, in mandjen patriotifdien (fo in ben «Klagen bes ©armaten am ©rabe Sigi&munb 3luguft§») erbebt er fid) ju böberm Schwünge. Seine ediriften (bg. non 2)mod)owfü, 4 SBbe., SEßarfd). 1804; 5 Sbe., Spj. 1835—36 unb Kraf. 1862) eut= halten außer Siebern unb ^bullen (an Suftona) eine übcrfctuiug ber $falmen S)aoib», eine Sragbbie «Judyta» (poln. Königin) uub mehrere profaifebe Jtuffäfec. Seine fcelbftbiograpbie gab üDcoracjemffi (2. älufl., Semb. 1849) hcrau-J. ftarpo, f. Ifbariten unb öorcu. Äorpoguit Igvcb.i, f. yibobopbpceen. Slitifrl, bic man unter fi Ber JlnnuHrntec* iKarpolrac-), lebte ;u 2lleran= bria in ber erften ©älfte beS 2. ,>ihrl). uub ftijtete bie gnoftifdje Partei ber Karpotratiancr. ß'r üertritt in ber (tntmidlung ber cbriftl. ©nofi« (f. b.) bie SSerbinbung ber religiotivpbilof. Söeftrebungen mit prattifch=re'üolutionärer Setämpfung Dem Sitte unb öerfommen. Seine 2lnbanger würben von ben Kat^oliten febwerer fittlidjer Serirrungen öerbäd)» tigt. Sie Seite erhielt fid) big in3 6. ^abrb. Sem Sol)iie beS Ä., Spipbanesi, würbe nad) feinem 2obc ein Stempclauf Kephallenia erridbtet Sarpolttbcu (grd).), »erfteinerte grüdjte. Sarr, 2llpbonfe, franj. Sdjriftftellcr, geb. 24. 3ioD. 1808 ju sBari^. Sein erfter ÜRoman «Sous les til- leuls» (2 Sbe., "i'ar. 1832) würbe febr günfttg aufge= nommen; cö folgten: «Uneheure trop tard» (1833), «Vendredi soir» (1835), «Lk chemin le plus court» (1836), «Genevieve» (1838), eine feiner heften Schöpfungen, «Clotilde» (1839). I8;i:i luurbe K. Dberrebacteur beS «Figaro» unb begann Ijier u. b. %. «Guepes» 1839—48 eine Reihenfolge »on SBitsmorten, Jluefboten, fatir. äluöfällen unb fpibi= gen litterar. Semerfungen ju »eröffentlid)eu (gejam= melt 4 Sbc, s13ar. 1853—59). ttie mad)ten »iet Üluffcben unb jogen bem Krititer erbitterte geinb; fdiaften , ja fogar einen 3Jiorb»erfucb burd) i'iab. Souife (Solet ju. Sßon feinen [Romanen au* biefer 3eit ift ber betanntefte «Fort en theme» (1855). Sine liebenÄWürbige naturWiffenfdjaftUdpe s^laube= rei ift feine «Voyage autour de mon jardin» (1845). Seit 1855 lebte Ä. in Dxijga all SBlumenjüdjterunb iMumcnhäiiblcr. 6r fdjrieb noch ba§ Srama «La Penelope normande» (1858), «Proverbes» (1853), eine Sittenftubie «Les femmes» (1853) unb eine Slnjahl humoriftifeber gragmente. 3kd) 1870 Der» fuebte er eä mit neuen «Guepes» im «Moniteur universel» gegen bie DtepubliE, aber ber Stadjel feine» SBi&eS war ftumpf geworben. Slud) feine fpätern Sllomane finb ot)nc befonbern üßert. 3u ben Schriften «Gaietes romaines» (1870), «Dieu et diable» unb «Le credo du jardinier» (1875) tritt er in fartaftifd)er gorm gegen bie latt). ßinbe auf. K. ftarb 29. Sept. 1S90 in St. Ötaphael (SSar). Sart(Jj,3nfeIim^errifd)euilleerbufen,f.Ciharat. finvrrtfdie, gelbjeidjen, f. Karroccio. Äorratfdji, inbobrit. Stabt, f. Karatfchi. Sorte, f. Karren. Statt« (fr.i.cavre), SBievecJ, Ouabrat ; in ber K o d) ■■ fünft ba§ SRippenffüd »om Kalbe, öammel ober Schweine, baS gebämpft ober gebraten roirb. — 3n ber Scilitarf pr ach e ift S. eine ©efed)t§formation ber Infanterie mit einer nad) »ier Seiten gefd)loffe= nen Jront jur 2lbrocl)r »on Äa»allerie. 3e llacb ber ©röfe be» leeren SRaumi im Innern beS K., ber •,ur 2lufnabme »on berittenen Dffisieren, S8erwun= beten unb ©epäd biente, uuterfdiieb man hoble unb » o 11 e $. %\\ ber ©djladjt bei ben v$pramiben Wanbte Napoleon ba§ l)ohle K. mit Srfolg gegen bie ;Keiterei ber 3)Jamlu!en an; bei si)elle=2lüiance fd)lug bie engl. Infanterie ben Slnfrurm ber frans. Seiterei ebenfo ab. SaS »olle K. tarn befonberä bei ber preufs. unb ruff. Infanterie jur Slnmenbung unb fpielte eine iKolle in ben jyebruarlämpfen ber fcblef. 2lrmee 1814. '-Sei Sangenfalja 1866 fd)lugen bie SBreufsen ben Singriff ber banno». [Reiterei burd) ein K. äurüct. 3nf olge ber gefteigerten SBirfung Per ©anb= feuerwaffen bat bas K. feine 33ebeutung »erloren unb mürbe »on ber beutfd)en Infanterie 1870 — 71 nicht mehr angeWenbet. S)a§ (5'rersievreglement ber if;t, (inb unter K aiifjufucTjeii. 190 ftavreenmjdmic föarrenfäemafdjine beutfdjen älrmee überlädt ben ffommanbeuren bic SBabJI cor ©efedjtSformatitm etnfdjliefslicb beä ff. Tor Vorläufer beä ff. war eine, 3gel genannte, SluffteHungiatl bet SanbSfnecbte, ireldn' bem ipä- tern Knäuel bet Infanterie ärmlich war. Sarrccntafdjine, Earre"niafd)ine, f. (v'>u;.! Icdneren. Ratrccpflügcn, eine Slrt bei Sßflügenä, bie an gewenbet wirb, um ein gelb audj mit bem S3ee( pflüge bcadern ju tonnen. %u biefem .Swede jciu man am iRanbe be-J gelbeä, baä eine annäbemb oiereefige ©eftalt haben mujj , ben Sßflug ein , um= fahrt bte ganje ©renge unb fal)rt, an ber 3Infang§= furebe angefommen, an berfelben herunter, unb bieg fo lange, bii in ber SJlitte beä gelbeä nur ein Keine* etüd übrigbleibt, meUbei bann in Seetform geädert wirb (2luieiuanberpf lügen), Sin anbete» 3$erfa|ten (3ufammenpf lügen) beftebt barin, bafj man in ber SDHtte beä gelbeä eine Heine, bem gelbftüd ähnlidv glädje abftedt, bieje glädje bann in Seetform jufammenpflügt unb nun ben $flug um bai Seet fo lange herumführt, biä er bie ©renjen bes üdbeä erreicht bat. Äorren ober Karre (fr;, ch&rrette; engl, cart), ehubiSbreiräbettfle£ajtfub.rroerfe/bieburd)3uatierc ober con ÜJtenfcbcnhanb jortbewegt werben; im lefc= fem gaÜ beifeen fie ©anblatten. Ser eigentliche ff. beucht, nne jebeä Vaftfubrwerf, au§ bem Unter; geftell ober Uuterwageu unb bem Dbetgeftell oberDberwagen. Tai Untergcftell leUt fid) aui ben beiben SRäbem, ber eifernen 2lebje unb bem b,öl= jernen 2lcb>>ftod ober SldjSbolj iuiammen. 2luf bem te&tern liegt ber 3tdjäfdje= mel, toäbjenb jwifdjen bei- ben bie 3>eid)= feiarme hin= burdigehen,bie t>or ber 2ld)fe bie Schere }ur ätufnabme ber Seidjfel hüben. Sie einzelnen Seile Bei ff. finb biefelheu wie bei oierräberigen SBagen (f. b.). Saä Dbetgeftell wirb meift ali Haften aui= gebilbet unb hat nur hei ben £>anb!arren oft bie Big. '-'• ÖiO- 3- ©eftalt einer Sßlattfotm, bie (ehr häufig aui) blofj auä einjelnen SRunb= ober Cuabratböljern ge= bilbet wirf. Sine hefonbere 2lrt finb bie Sducb = tarten ober cduibtarren, bie ein = wie ,5wei= Hrtjtcf, bie mau unici Sl bei 5>9- rdberig ausgeführt werben. Ter einrdberige edueh hatten ift ber gebräuchlicbftc. Jür grof>e Körper (ffiften, Steine u. f. w.) bat er bie ©eftalt oon heiftehenber gig. 1, für Heinere Körper (Srbreid), Sdjutt, canbt wirb er ali Kaftentarre (9tabe = b e r g e I auigef übrt ( «ig. 2). 3roeiräberige Sdiicbe-- tarren finb namentlich bie oft mit Gebern au->= gematteten }>atfträger = ober Sienftmanni tarren (gig. .".I, bie in ÜRübJfen »etwenbeten Bad- tarreu (f. Tafel: 2anbtoirtfcb,aftlicbe ©eräte unb i'cafduuen IV, gig. 7) unb »erfdnebene in «ahnten gehrauchte befonberi gestattete K., fo bie für ben ffoblenttanipott brauchbaren .Hipp tarren mit heweglid'em Saften, «ür.l'iagaiinc unbSßetttmi eignen fidi hie leidjt lentbaren breirdberigeit Sß I a t e a u t a r ; reu (f. neben: fteheube gig. Ii. 2tuf bem ^.'anbe finb mehr ein täberige 6d)ieb farren gehrdud'= lieb. Sie in bor Sanbwirtfdiau häufig »ettoen: beten 2ldettatten (f. Jajel: Sanbwirtjd)aft = liebe ©eräte unb SWafcbinen m, gig. 5) ftnb jweitäberige ^anblatten mit geräumigem ffaften. 3?ergleidit man bie ^eiftungifäbigteit fon K. unb JBagen ali £aftfuln-werte , fo ergiebt ftd) , baj? auf guten SBegeu , für tleine dntfernungen , bei guten ?ßf erben, in ©ebirg^gegenben, für grad)t= unb 2fderhau;wede unb für ben Transport »on SSaren in Dolfreidjen Stäbten ber K. ben Sßorjug »etbient, bagegen auf fcblecbten «trafeen, bei geringern Ster- ben unb für bai glacblanb bie SSerwenbung fon 2Bagen meljr Vorteil gewährt. JlnrrcnbrtHiftc, Heine ali .fiorijontalgefduin fonftruierte 3Butfmafd)ine bet Stbmer (nielleidit gleidihebeutenb mit ©torpion), bie auf einem oierräbetigen ©eftell ruhte, r>on Scaulefeln gejogeu unb ali Aelbgefdnih »ermenbet würbe. vJn ber fpätern ffatfetjeit hatte jebe Segion ali gelbgefdjü&e 55 ff. unb lo Dnager (f. b.). Sarrenbütte, Seuenburger HJoftmafe, f. ©etle. Sarrenfelber, Sdjtatten (frj. lapiaz), burd) geieüigeä auftreten jahlreidier, rinneufbrmiger Höhlungen auigejeidjnete ctein= unb 5nunmer= meere in ben mittlem ©ebirgSjtufen beä ffarft, 3ura unb ber nbrbl. Kalfalpeu. 'Sie Kinnen finb meift 1—2, bo6 aueb 4—10 m tief unb feiten über 1 m breit, iljre liefe unb ^Richtung fann auf engem SRaume weit uerfdjieben fein; jwlfdieu ibneu bleiben fd)male unb fd)arfe SRiffe ftehen, bie bai ©eben auperorbentlid) mübfam madjen. äRandje ööblun; gen finb mit bann bewacbjenem öumuS ausgefüllt, in ben oft Kalffteinjragmente, bie ffartenfteme, todet cingeftreut finb. Sie K. finben fieb nur auf leidit geneigten ober horizontalen «ochftufen aui Kalt unb Solomit unb liegen auf unb oor bem Soben ehemaliger ©letfdjer unb girnfelber, boren 5dimeljWäjfer in jahlreiche Sädilein .ierteilt ben Soben etobiert bähen. — 2Jgl. Watsel, über ff. im 3ura unb Sertoanbtei (Spj. 1891). äattenföemafttjine, eine iBreitjäemafebine, bie auf einem Sd)ubfarren befeftigt unb burd1 einen Kann in betrieb gefeftt wirb ; meifteni ift fie jur mijt, finb unter (£ aufjuiiKijfn. ftarrcnfteuu' Sarfdjin L91 STuSfaat pou Klee unb feinern Samen (©ra^fatueiij in ©ebraud). Starrenfteinc, f. ßarrenfelber. ftarrctc, f. Carreta. ftnrrfm, alte aramäijcbc ©tobt im norbroeftl. Sftefopotamien , in berGbcne füböftlicb pon (*befja, am Aluffe Karrag (Beut), ift bag biblifdie i)aran [}. p.i, pon roo aug 2lbrabam nadi Sßaldftina ab gelegen fein foü. 3>ie Statt ift befenberg befannt alg icbauplaß bot Oiiebe.rlage beg Eraffug burd) bie Sßartber (53 r>. 6br-)- 3n fpäterer 3eit war K. ein .vauptfiß beg fabäifcben ©Ötterbienfteg, befonberg bei SÜconb* (Sin) unbl)iorgenftern= (Uj)Kultu§, unb ein fehr bebeutenber öanbelSplafc, eiertet aber unter ba SJlongolen^errfdjaft ejänäLict) in Bcrfall. ßartier, Garrier ober 6nglifd)e SSagbettc (f. Jafel: ©eflügel, gig. 17), eine Sporttaubc pon 42 big 44 cm Sänge, ftantmt ursprünglich, au-? bem türf. Borberafieu unb Diovbafrifa, roo fie al* Brieftaube benußt rourbe, ift aber erft in (Ünalanb ju bet beutigen [Raffe bcrangejücbtet roorben. Kenn aeidjen finb aufredete, gerabeöeftalt, langer, ftar- fev. geraber Scbnabel mit roalnußf örmiger 9lafen= trar.ie, fehr ftarte , fleifdiigc 2lugenringc , geftredter Körper, ftart Ijcrnortretenbe Bruft, aufgerichtet getragener bümter .vial«, höbe Seine mit mug: Eulöfen Schenteln unb unbefieberten güjjen, fnap= peg, gefchloffen anliegenbel ©efieber, fehr lebhafte rot= big mattgelbe, hei roeißeu Sauben buntle 2lugen. ®ie gefdiaßtefte garbe ift ein gtei($mäJ3i= geg, tiefe*, metaUifdi gläuienbeg Sdjroarj, Don bem fid) bie roeißlidigclbe jföarjenrouctjerung am jehroffften abbebt, ferner b^lblau mit febftarjen Binben, golbbraun unb roeiß mit buntelbrauncu klugen, yn ihrer jetzigen gorm ctroag fcbroerfällig unb roegen her großen 2tugen= unb ©djnabelroargeii im Sehen beeinträchtigt /roirb fie als Brieftaube nidit mehr perroenbet. Karriere, f. Garriere. ffamerte ©etticbc, pcrfdiiebenartige Stoffe mit gewürfeltem SJtufter. Sarrifarur, f. Harifatur. Karriol , b a § , ober bie M a r rio le I frj. carriole), ein (eid)ter, sroei = ober pierräberiger SBagen; in-:-= befonbere bag in größern itäbten gur gort'fcbaffung ponBriefpoftfenbuugenunbr)onbenfalirenbenSanb= briefträgern_benu|te gubrroerf "(Karriol)) oft). fiarronaben, eine 2lrt langer ßaubißcu i?on 12 bi« 68 Bfb. Kugelgeroidrt, 6 — 8 Kugelburdj= meffer lang, mit cülinörifcber Kammer, rourben ju= erft 1774 auf ber ©ießerei Garron (f. b.) in Sdiott= lanb gegoffen. Bertoenbet mürben fie bauptfäcblich auf 3 diiffen unb in Hüftenbatterien. äJtit ber(Sinfü&= rung gejogener ©efdiüße Perfdiroanben bie K. Jtarroo (fpr. -ru), f. Kapfelonic (5. 118a). ftarroufcl, f. Karujfell. SatS. 1) ©eoiet im trangfaufaf. Seil beg ruff. ©eneralgouöernementg Kaufafien, grenjt im S. unb 2B. an bie 2lfiatifd)e Surfet, im 9c2B., 5iO. unb SD. an bie ©ouoernementg Rutai'§, Siflig unb Griroan unb hat 1S646,g qkm mit 187000 G., b. i. 10 auf 1 qkm. Gg ift ein rocllige» ©ebirgSlanb mit einigen hoben ©ipfeln (3. S. 3Ha=bagb 3143 m). ■bai Sßlateau non fi. fentt fid) big jur SDlünbung be§ -Jlrpa=tfd)ai (1610 in), tuöbrenb eä fid) nach SB. big 1850 m bebt. glüRe finb: ber Oberlauf ber Sura nadi 3J.; im S. unb SB! ber 2lrri§ mit bem 2trpa = tfdiai. ^m 9JD. liegt ber See Jfdialbpr = gel (125 qkm). ®a§ Slima ift im SBinter fehr rauh, Slvtifcr, bie man unter St oev; im Sommer jebr heifs. IDUttlere Temperatur in 3tr= bahan 2,7, in Karg 4,7 ° C. f^röftc non — 35° finb nicht feiten. SieSecölterungbeftebt au§44000 Sur- fen, 42000 3lrmeniern, 28400 Kurben, 25000 Ka= rapapachen, 26000 (Medien, 10000 Surtmenen, 10500 SRuffen u. a. öauptbejdniftigung ift 2tdev- bau, @arte;tbau uub Biebjudit. 93ei Kagpgman unb Dlti finb grofie Saljlager (Stächtigteit über 30 m); ,'öanbel unb@erocrberoenig entroidelt. K. verfällt in 4 33egirfe: K, 2lrbal)an, Kagrieman unb Clti. Ta-> ©ebiet gehörte big 1878 3ur 2ürEei (SBilajet @tge= rum). 3ntolae be§ Übergangs an Sufjlanb Iran: berten big 1881 82 760 fürten ani, in ber Stabt K. allein 1 1 0 10 ; bafür iranberten Armenier, ©rie= dien, Suffen u. f. m. ein. — 2) SBejirt im bftl. Jeil beg ©ehieteg K., bat 6529,5 qkm unb 70158 6. — 3) ^anptftabt beg ©ehieteg unb beg Sejirtg K. fo= tnie ruff. geftung, 1848 m h,odi, liegt in ber auggc= bebnten, baumlofen, aber fruditbaren unb reidibe roäfferten ,'öochebene Sdiiragh;, an ber Oftfeite einer ifolierten 33erg= unb öügelgruppe, roelche ber Karg: tfdiai ober Slttiurean im tiefen Sngthale burdi: bridit. K. gilt roegen ber bafelbft bcfinblidien (5rrlia= (©eiligen») ©räber unb mehrerer 3)cofdieen ben iltobammebanern alg eine geroeibte Stätte, ju ber fie roallfalirten; eg ift Sife eine» Sifdiofg unb bat (1889) 3941 6., in ©arnifon bag 155. 3nfanterie= regiment unb (einfcbliefelidi Slleranbropol) 3 33a= taillonegejtunggartillerie, Jßeberei grober molleiier qeuge, öerftellung oon Jeppidien unb giljen, einigen Surchgangghaubel. 'Tie geftung hübet ein unregelmäfngeg SSolQgon mit boppelter Stauer unb Pier "Saftionen. Stuf bem 2lf:,Sagb, einem fteilen Öügel, liegt, gänslidi fturmfrei, bag gort 2Manieb, ein haftionierteg günfed , auf bem Kara:Dagl) unb 2op=3;agl) bie 3ngli=-'2abia unb 2Jcabfdiar:£abia, 3roei ftarte Batterien. K. gehörte big 1S78 jur 2ürtei. Beim Beginn beg Muffifayiürfifdien Kriegeg pon 1877 rourbe K. Pon ben Stoffen belagert, '.». ^siili jebodi Pon ben Jürfen unter 3)}utbtar ^afcha entfe^t. 2lher nach ber 3Jicberlage 3)lutbtar ^afdiag am2llabfdia--S)agb (f. b.) 15. Ott. 1877 rourbe K. unter ber Oberleitung beg ©rofsfürften: Statthalterg lllicbacl burdi ©ene; ral Sa.iarero abermalg eingcfchloffen, nebft ben gortg Kara=2)agb, öafij unb Kanin bombarbievt unb in ber Duicht jum 18. 9Jop. erftürmt , roorauf fid? bie 6ita= belle ergab; 5 *pafd)ag unb 17 000 äUann tapitu= Herten, nur roenige SReiterabteilungen enttarnen. Bon ben Muffen ift K. burdi ben 2lugbau ber SBerte unb 2tnlage neuer gortg ju einer großen £ager= feftuug umgeroanbelt roorben. Sarfcr), Stnna Surfe, f. Karfdiin. Sarfdii, bag alte Diadifdieh, Stabt im (Sbanat Buchara in (Sentralaficu, in fruchtbarer Cafe, liuf-5 am Sd)ebri:febg, Siß eineg Betg, liat 25000 6., ©itabelle, Bajar, 10 Kararoauferaien, gabrüation pon 2.1ceffern unb bamageierten Klingen, öantel mit (Setreibe, Bie^, gellen unb Seibenftoffen. Sarfdnn, 2tnna Suije, eigentlid) Karf cb, ^id): terin, geb. 1. ®ej. 1722 auf einer Meierei unroeit Sdiroiebug, rourbe nadi bem frübjeitigen Jobe ibrec- Baterg, eineg Schentroirtg 3!ameng Sürbadi, bei einem Oberm erjogen, tarn bann in einen SJienft, roo fie bie Kübe büten mußte, jugleidi aher bie Be: Eanntfdiaft eineg Jpirtenfnahen machte, ber fie mit Büdicrn perforgte. So entftanben roäbrenb ibreg breijäbrigen Sienfteg ihre erften ©ebiefete. 31ai)- bem fie noch eine 3eit lang alg Kinberroärterin ge= iniBt, finti untet G aufjiijudjen. 19.» £avjd)üui - Surften (^ermann) bient hatte . beiratete fie in ihrem 17. Jahre einen 2ud,mad,er, Samens ©irfefotn, gu Scbioiebus, mit bem fie eine qualvolle Qbe führte. Bon ihm ae [Rieben, verheiratete fie fid1 bann mit einem -ebneiter ffarfd) in Jrauftabt, ber bem Jrunfe er geben mar. 1760 mürbe fie bunt ben Baron oon ffottroijs na* Berlin gebogen, wo fie in bie erften ©efeÜfdjaften eingeführt mürbe unb man fid) an ihrer sertigleit ui improvifteren nnb ©ebiebte fo: gleid) nieter.ni'chreiben ergeRte. :Kamler, 3Jlenbel§= fobit, ©leim u. a. unterftühten fie. ©leim gab eine Sammlung ihrer «SluSerlefenen ©ebiebte» (Bert. 1764) heraus nnb oerfebaffte ih/r baburd) 2000 Sblr. Ter ©raf von Stotberg=SBernigerobe unb anbere beleidigten ibr Jahrgelter; allein bies1 alles reidjte nicht ui, fie ielbft, ihre nvei Stoiber unb ihren Bru= ber gu ernähren. grietrieb II., an ben fie fieb mebr= male gewentet hatte, geigte ihr wenig Teilnahme; erft {ein 9tad)folger, yriebrieb SBilhelm IL, fdienfte ihr in Berlin ein Heines! ©au3. Sic ftarb bafelbjt 1l'. Oft. 1791. S5on ben ©etiebten ber ff., ber beut: ieben Sappbo, wie fie gefd^madloferrteife genannt mürbe, bat feins einen wirflidi fünftlerifcben ÜBert; ibrnatürtidjeä latent nun Berjcmadicn mürbe burdi ihre Erfolge überteigt unb fanf, als ©leim? unb iKamler* (5'inflnf ibr bie Diaivctät raubte, gut unbe= beutenbjten mäfjevigen fforrettheit herab. Surch ihren nveiten ©atten würbe fie SDhitter ber ff a r o t i n e V u i f e v o n ff t en d c (geb. 21. Juni 1754 gu Arauftabt, geft. 21. Sept. 1812 gu Berlin), bie aufeer mehrern eigenen Scbauipielcn, ©ebiebten unb antern Schriften audi bie < ©ebidjtc» ilirer SJhttter nebft beten Lebenslauf (Bert. 1792; 2. Slufl. 1796) herausgab, unb ©rofemutter ber cdiriftftcllerin .«elmina von lihem (f. b.).— Sögt, ©einge, Stnna SuifeÄ. (änflam 1866). ftarfrtiüni, mit fnr. Buchftaben gefebriebeue arab. £erte. Sarft, SEBerfgeug, f. (5rbbadc. Jtarft (ital. Careo, bei ben alten Carusavius), im engern Sinne bie etwa 82 km lange, 24 km breite, burchfdmittlid) 4 — 600m bobeffaitfteinbod): fläche, bie jta) nörblidj oon 3Jtrien in füböftl. Mich: tung Dom Jfonjo bis nun Quamerogolf Dutdj ras ofterr. ßfifteitlanb hinzieht. Bon bem Berglanbc von Jbria (f. b.) wirb basielbc burd) ba§ Jbal ber BHppacb , oon ber äBinbifajen -Blatt burdi bie Boit unb bie Sftela gefdiieben. (Segen ben ©olj oon Jrieft fällt es jteil mit etwa 400 m bobem Slbfturg ab. 2er ff., ber aus1 vielfach jerflüjtetcm unb burd): lödiertem Kalt unb Solomit ber ffretbejormation heftebt, ift ohne eigentliche ©ebirgsbilbung, ohne nifammenbängenbc 2häler; oielmebr bilbet er eine oon Beden, Solinen unb 3/cid)tern burdjlbcberte Blatte, auf ber einjelne Erhebungen unb fteile Aclfenmälle aufgefegt finb. (©. ffarftpbänomene.) las fi. ift eine traurige £be, mit Jrümmergeftein überiebüttet, überaus arm an Vegetation; SBalb finbet fieb jaft nur in tm por ber Bora (f. b.) ge= iehühten Berufungen, in tenen audj 5Kai§, Cbft unb SBein gebaut wirb; bie SBiebjudjt liefert einen tüchtigen Sdilag oon ©ebtrgSoferben. Sie über flädje ift »afferatm, bagegen wirb bas innere oon ,iablreid)en unterirtifdu'n Alüffeu burd\;ogen, bie hier unb ta ;u Sage treten, um mieber in ben .«lüften tes .Ualtiteins }u perfduoinben, fo bie Boif uno^bie iHeta. Siitlid) fcblief-,t fid) an ben eigentlidien .H. ber Jfdiitfcbenboben ($lanil 1273 m) an unb bilbet ben SIctilf!, bie man unter S Stn Übergang ju ber in ©ejteiusart unb ©ebirgs-jorm mit bem ff. übereinftimmenben öalbinfel Jfttien ; bie beebite Crbebung ift hier ber 1396 m hohe 3Jlonte= äßaggiore fübmeftlicb oon Slbbajta. 3m weitem Sinne rechnet man uim ff. auch, bie nörbfid) unb fiib= lid> gelegenen, farftäbnlicben, aber teilweife bemal: beten ßodjflädjen, toeldje früher irrigermeife ju ben 3ulififd)en Boit, :Heta unb bem ^irfniuerjee. Ten (ibaratter be§ S. jetgen aber auch bie weiter oftlidi noifeben Saoe unb ffulpa gelegenen ,'öbben ber SÖJin= bifebeu Solar!, bas ©utenfelb unb ber ßornmalb, ferner bie bosn., troat. unb balmat. ©ebirge fowie bie 3"Kln llnb ftlippen oor ber balmat. Rufte. — Sgl. iKeper, Stubien über ba§ .Harftreliej (in ben «Mitteilungen ber t. f. ©eograpbiidien ©efedfebaft», SBien 1881); Pon ©uttenberg, 2ie forftlicbeu Ber= bältniffe be» ff. (Jrieft 1882)? Karst., hinter tat. SJJflanjennamen älbtürjung für ©ermann ffarften (f. b.l. Jtärftclcnbad), f. Suttcrauerthal. Marftcn, ©uftao, Bhofiter, Sobn oon ffarl ,H., geb. 24. -Wo». 1820 ;u Berlin, ftubierte itiatbematit unb 9iaturwil|enfdiaften unb habilitierte fid) 1845 in feiner Baterftabt. 1847 würbe er Brofenor ber Bhofit unb iRineralogie an ber Unioerfität Siel, 1859 Sireftor beä Sltd)ung§mefeng für bie (5lb= henogtümer, 1869 SDHtglieb ber taiferl. 9iorinal= 3ücbuugS{ommiffion. Jie oon ihm in ben (ilbben iogtümeru eingeführte Organifation bes Slid)wefeni würbe auf bie neuen (Eintidjtungen im :Keicbe an? aeioenbet. ff. war 1867—72 Sötitglieb bes preufj. 3lbgeorbnetenb,aufe§, 1S77 — 81 bes Seutfdjen 9teid)§tag§, wo er ber Jsortfcbrittspartei angehörte. (Tr febrieb: «Sebrgaug ber median. 9iattirlcbrc» (3 Sbe., ffiel 1849—53), «Unterfudiungen über ba» Berhalten ber Sluflöfungen bes reinen Rod)falje§ in SBafjer» (Bert. 1846), « Senffebrift über ien grofjen norbbeutfdjen ffanat» (ffiel 1865), «Bei= träge jur i'antestuute ber ©erjogtümer Schleswig unb .Ciolfteiu» (2Bbe., Berl. 1869—72). Seit 1856 giebt er im Beretn mit anbern ©elebrtcn bie «2111= gemeine (Jncotiopäbie ber Bhpfif» beraub. Seit_ber 1870erfolgten Ginfehung berffommiinon ,nir wi))en= 'dviitlicben Unterfudnmg ber beutfdjen i'iecre, in ffiel, ift er baä gejduiftsf'ül)renbe Ulitgliet berjelheu unb bearbeitet in ben Berid)ten berffommiffton bie Bhpfif ber Bceere (Berl. 1872—93). Äatften, ©ermann, Better bes: »otigen, 9tatur= forfeber, geb. 6. 9ioo. 1817 gu Stralfunt. 15t jtu= bierte erft Bharmacie, bann SKebigin unb Dktup wiffenfdjaften in iRojtod unb Serlin unb madjte 1843—47 unb 1848—56 noei naturmiffenfd)aftlid)e Steifen burdi Beneutela, 9ieugrauaba unb (i'cuabov. Öierauf lehrte er Botanit an ber Unioerfität Berlin unb mürbe 1S68 atS Sfrofeffor ber Botanit nach 2Bien berufen, wo er, wie aud) fdjon in Berlin, ein pflanu'upbpfiol. Laboratorium grünbete, legte aber fein Slmt 1872 nieber. Seitbem lebt er in ber Sdnoei,; unb Bertin. ^urd) feine anatom. Unterfuajungen ertannte ff. ben allen ©eroäcbfen gu ©runbe tiegep ten einbcitlicbeii Bau, mäbrenb nad) ben bis bapin gültigen Jlnfidnen ber Slnatomen ein breifad)et iopus ftattfinben follte. Seine phpfiol. gorfd)un= gen über bie Gutwidluug unb itietamorphofe ber Bflau;en;ellc leiteten ihn gu ber (5'rteuntnis, baft uid)t bie im 3ellfaftt maltenbeit ehem. Benoanbt= ifit, finS unter ß aufjiijnctji'n. Äarften (Äarf Skrnfjarb) — Äartätfcrjgcfdjüije 193 jom, ftubierte ;u JHoftocf crft bie 5Hed)te, bann Mebijin, toanbte fid) aber balb ber Metallurgie unb 93ergbaufunbe ju. Siadjbem er oerfcbiebene Stellungen in Sd)lefien betleibet hatte, rourbe er 1819 als ©eh. Oberbergrat bei bein 3Ri= nifterium bcs 3nn^rn nad) Berlin berufen. 6"r trat 1851 in ben Siubeftanb unb ftarb 22. Sing. 185:5 ju Scböncberg bei 53erliu. K. bat üiel jur (fntroicf= lung bes öüttenwefens in 3)eutjd)lanb beigetragen; namentlich ift bie ßntftebung ber großartigen Qiah inbuitrie Scblefieus auf ihn jurüdjufübrcn. Gr jcbrieb: «©runbriß ber beutjchen 33ergrccbtSlebrc» (33erl. 1828), «Softem ber Metallurgie » (5 33be., ebb. 1831— 32), «öanbbucb ber Gifenbüttenhmbe» (3. 2lufl. , 5 93be., ebb. 1841), «^bilofopbic ber ©bcmie» (ebb. 1843), «Cebrbucb ber Salinenfunbc» (2 S3be., ebb. 18461. Klaffifd) finb feine «aWetallur= gifche Sieife burcb einen Seil oon 53apem unb Sfterreich» (fialle 1821), feine «Unterfucbungeu über bie fobligen ©ubftanjen bes Mineralreicbs» (33erl. 1826)unbbieMonograpbie«Saserjfübrenbe Kalffteingebirge üon Jamoroig» (93evl. 1826). 2lud) gab er bas «2l'rcbiD für 33ergbau unb süttenroejen» (20 93be., 33erl. 1818 — 31) unb baS «2kd)iD für Mineralogie, ©eognofic, Sergbau unb Mtten= tunbe» (26 33be., ebb. 1829— 54/oom 11. 33anbe ab gemeinfcbaftlicb, mit J>. oon Sedum) beraub. Äarftcntt, Mineral, f. 2lnbt)brit. Änrftpflng, f. 3oche. ftarftphäiiomcnc, geolog. ßrfd)eiuungen, bie in tppijcber Jonn junäcbft im eigentlichen Karft (f. b.), bann weiter in ben bftl. Küftenlänberu ber Slbria bis nach ©riecbenlanb hinein unb in meift geringerm Maße auch in anbcrn aus oormaltenben reinen KalEfteinen gebilbeten ©ebirgen portommen. @§ gehören bahin bie Soünen (f b.) ober Karft = triebter, bie mit Halffinter übcrtleibeten ftöblen (f. b.) unb ©rotten, bie burd) Querriegel plötslicb oöllig gefcbloffenen Jbäter ßßotje), bie ben gluß jmingen, feinen Sauf unter ber Srbe fortjuieöen, bie ftarte SetHüftung ber getfen unb ihre 3erftreuung auf ber Oberfläche, baä Sßortominen einer eifenbattigen roten @rbe, ber Terra rossa, u. a. 2>a bie fi. ficb burcbauS nicht in allen, «altgebirgen einftellen, fo muffen in bem ermähnten ©cbiete befonbere Ur= fachen füt.fie oorbanben fein, unb man glaubt biefc gefunben ;u haben in ber galtuns unb 3erftürfe-- lung ber fialtfteinfcfaid)ten bei ber (jhitftebung jener Süftengebirge. — 23gl. oon MojrifooicS, 3ur ©eo= logie ber Ä'arfterfcbeinungen (in ber «3eitfcbrift be§ Sro(If|QU-3' S?onocrfatton§=2ejiton. 14. Slufl. X. Seutf eben unb fcfterreicbif eben 3llvenüereinö», 1880) ; (SuiiiC, Das fiarftpbänomcn (SBien 1893). Surf un. 1) Srci3 im f übrocftl. Seil be§ ruft. ©ou= j uernements ©imbirst, hat 7600,3 qkm, 226566 G., barunter 1500U Morbminen, 3000 Sjdjuroafcben, 55oi) lataren ; 2trferbau, 2Baß)iiibuftrie, Seberfabri= tation. — 2) $., auch Ä'orfuu, Sreieiftabt im Sreil S., am 93aepfd) unb an ber .Uovfuuta, bat (1888) 5621 G\, 5 .Sircben, i3anbel unb ^nbuftrie. JTnrtalinicn, f. ©eorgien. ftartani, 33cmolmer uon Mastat (f. b.). STortätfdje (uom ital. cartoccio, Sfite, abge= leitet con carta, Rapier, gleicher Slbftammung mit ftartuf che), Sdirotbücbfe,jeRige 23ejetcbnung bes yagelgefcboffes (f. öagel [artill.]). Man oereinigte bie einzelnen Äugeln anfänglid) in einem 3ielj ober Sacf (33cutetfartätfcfae, f. ©ef*of5, 33b. 7, 6. 903b) ober tütete fie mit einem öol^fpiegel ju= fammen ( Jraubentartätfchc); in neuerer 3eil menbet man 33lecbbüdiien al» 33ebälter für bie ein= seinen ©efdjone an (33üd)fentartätfcbe, f. @c- l'djofe , gig. 6 u. 28, foroie Safcl: Moberne ©e = fdjof fe, giß- 7). Sie Ü. fann nur gegen lebenbe 3iele, unb jtnar auf tuvje Gnt jernungen (biö500m;, angemanbt werben; auf größere Entfernungen er= fent man fie burd; baö Sbrapnei (f. ©cfobofs, 33b. 7, S. 904a u. 907). Sie S. bient hauptsächlich jur i'lbiiiebr beä näcbften SaDaUerie= ober ^nfanterie-- angrifju, im geftungelricge befonbers aud) gur33c= ftreiebuna oon .öinberniffen, j. 33. ber ©räben. ftartätici]a» bei jebem Sauf einjeln, inbe» in beliebigem Sempo erfolgt. Sie üermögen mit weniger Saufen als bie Saloen= gefdjüfee auSuifommen. Sie ältefte JReDolcerfanone ift bie be§ 9corb= amerifaner» ©atling, aud) ©atling fanonc (f. b.) genannt, bie bereit» im Secejfion-Mriege (1860 — 65) feiten» ber SSerbünbeten gebraucht »urbe unb feitbem eine auggebebnte Verbreitung unb gort= bilbung erfahren hat- Sie ©atiingfenonen al» 3ebnläufige ft. Pom Kaliber ber 3nfanteriege»ebre rourben unter anberm in SRujjlanb unb ßuglanb angenommen unb feitenä bes erftern por Vlepna 1877, feiten» be* ledern im ägppt. gelbjug 1882 perroenbet. G'ine gortbilbung ber ©atlingfanone ieigt bie öotchtifs^JiePoluerf anone ober .Öotcbtifsf anone, »ie fie im Seutfdjen Seid) für ÜJiarine unb geftungen, aufjerbem in gtanfreidj unb iRujslanb für bie ü)(arine jur (Einführung ge= langt ift. Sex Orfmber iSotcbitfe vereinfachte ben 2)2ed)ani»mu» ber Senolperlanone, inbem er nur eine Sabe= unb eine Slbjeueroorriditung für fämt= liehe Saufe anbrachte, roät/renb bei ©atling jeber ber leßtern fein eigene» Schlafe hat. Sie auf iafel: © e f ch ü t5 e III, gig. 1 abgebilbete b e u t f cb e 6 o t d) = tifetanone, bie hier als' Scbin»gejcbü& bient, iit üiufläufig, »om Kaliber 37 mm. Sie ,'öanbbabung De» ÜRecbanismu» gefebiebt burd? bie Kurbel, bie ber ülatrofe in ber rechten öanb hält. Sa» Vobenftüd macht babei (im ©egenfafc ju ©atling) bie Srebung bet Saufe nicht mit. ÜJlit ber Unten jfjanb giebt ber A'iatrofc bem fiartätfebgefchüg bie gehörige £öben= unb Seitenricbtung, roobei er, äbnlicb roie beim ©e= ii>ebr,bcns-8eroegungenbe»©egner»mitbern@eidHm m folgen oermag. Sa» linfs hinten au» bem iHohre beraustretenbc Schulterftüd giebt bem ©efdiüj? 2ln= lebnung an bie Schulter be» 3dniKeu. Ser jebee= mal ju unterft befinbliche Sauf ift jehufibereit. SBä^ renb be§3(bfeuern§ ftehen bieSäuje felbftthätig ftill. •Jim 'Jiobenftüd befinbet fid) linf« ber Sabetrid>ter, ber bie SPatronenjufübrung betoiitt. Sa§ ©eroidjt ohne Nahmen ift -JIO kg. 3u ben Salpengefcbüfeen gehört ba» pon bem ftonj. Dbetft :ileffrc (f. :Kefioetanonen) erfunbene, 1867 in bie franj. Jelbartillerie eingeftellte Canon ä balles mit 25 ]U einem fiörper iiereinigten Sdu= fen Pon 13 mm Raliber, »ekte» namentlich im etften 3eitraum beä .Uriege-5 1870 unb 1871 eine umfaffenbe äkrirenbung fanb, ohne ben 6rroar= hingen L,u entfpreeben, jeKt aber oeialtet ift, unb bie oon ben belg. gabrifanten aJtontignp & 6bri= ftopbe erfunbene OJtitrailleuf e (f. Gbriftopbe= unb l'iontigm^iliitrailleufe). 1869 rourbe ba» ©e= febüt! al§ äUitraillcur SDlontignp in öfterreid)= Ungarn angenommen, in Sauber unb bejüglicb ber Patrone mit bem 3ntanteriefleroehr in überein- ftimmung gebracht. Sie beabsichtigte (5'initellung in bie gelbartillerie, namentlich ber öonoe'barmec, liefe man 1875 fallen. 3u ber britten ©nippe jäblen bie^almtrang; 2Binborg:2)iitrailleufe (f.b.), roelcbe in Schtre^ ben für Sanbbecr unb glotte, in 9iufelanb für bie glotte eingeführt ift, unb bie jablreichen fionftrut= tionen r?on 31 orb enf elt. 2£a» bie ÜK u n i t i o n ber R. betrifft, f o Perfeuern fie fämtXid) Patronen mit gasbiebten hülfen, na= ment(i6 mit Ücejfingbüljen unb mit Eentraljün= bung. Sie ©eicboiie ber [(einem Sauber (©eroebr= faliberl ünb ron Slei, ber großem pon Stahl. Sie Öleigefcbone fmb poll, bie ftdhlemen jum Sprengen eingerichtet (f. ©efeboj;, Sb. 7, S. 907b). Sie gröfjem .Haliber haben auch fiartätfehen. gür bie beutfebe .«otcfaüfjfauone beftebt eine ©ranate mit .Hupferfübrung unb $erhiffton§jflnbei pon 455 g ©eroiebt mit 23 g Sprenglabung, einefiartätfdje mit i:t,^artbleihigelnunb3Segmentftüdenal»güUung. 2'w (25,4 mm) 9corbenfeltmitrailleufe hat eine ©ra= nate au» gehärtetem Stahl ron 206 g ©eroieht. Martätidigranate, ©ranat!artätfche, fo= niel roie Shrapnel (j. b. unb ©efdiojj, Sb. 7, S. 904 a u. 907). Jtartaune, ßartbaune (oon Cuartane, 3Jier= tel§bü*fe), peraltete "Bezeichnung für fd?roere ©e= fchüße(f. b., 33b. 7, S. 910 a). Jtartauic, f. (Jertoia. Hartäufcr (fiartbäufer), 2)iönch»orben, ge= ftiftet rom heil. SBnmo (f. b.) oon Köln, ber 10S4 mit fed?§ ©cnoiien in ber (5'inöbe dbartreufe (f. b.i ficb bem (Jinfieblerteben roibmete. Ser fünfte ^rior, ©uigo, gab bem Drben 1134 feine iRegei (Statuta Guigonis ober Consuetudiues Cartusiae), roorauf 1170 bie päpftl. Seftätigung erfolgte. Sie .H. rer= pflichteten ficb uim ftrengften Sehen, roobnten in einfamen 3cUe»< beobaclueten frrenge Saften unb Sdjroeigen unb befebäftigten ficb mit >>anbarbeit, 33ftd)erabfdjreiben u. bgl. ^bre SReidjtümet per= manbten üe auf ben Vau r>on Sirdpen, loie ber ßer= tofa (f. b.) bei ^aoia. ©aftjreibeit unb Ji-obltbcittii feit merbeu geübt; auch hoben fie hebere Silbung al§ bie Vettclmönd^e. Jbre ivadu ift ein langec roeifjer iRocf mit loeifser Rapuje, beim Sluscjeben ein fct)tt)atjei ©borroer. ^efit beuchen bie S. Dorjugl= roeife in Jraiitreich. Saienbiübei foerben alä Siener pon untergeorbneter Stellung aufgenommen. fiar täuferinnen entftanben in granfreich iiierft in ben Slöftera Don Salette an ber SRböne (1229) unb ju Vremol bei ©renoble (1234). Sie erhielten bie Siegel ber Ä. unb mürben r>on bereu Doern bcauffubtigt. Jibrc 2rad?t ift: meifeer ;Rod unb gleichfarbiges Sfapulier, roeifjer SBimpcl, fehroarjer Schleier. Sie fmb 1790 eingegangen. — artifel, ^te man unter R BermiSt, finb unter S aufjufuifjen. Sartäuferfafcc — SaiteH 195 SBgl. Se Eouteulr, Aunales ordinis Cartusiensis (8 Vbc., DteuüiUe 1888—91); Se Vaffcur, Epheme- rides ordinis Cartusiensis (4 Vbe., ebb. 1891 — 92) Äurtäufertatje» f. ffafee. ftnrtäufcrpuloer, f ooicl wie Kermes rainerale, f. Slntimonfulfür. Statte, f. Sanbtarten unb ©pieltavten. Äartcll ober ©artel(frj.,üon carte, ein bcfd)ric: benes Rapier) bebeutete urfprünglid) in beu %wc tiierfpiclen bie ffampforbuung. 3m Völferrecbt bejetebnet man mit ff., aud) ffartellf ottpention, eine JRetbe pon Verträgen, rneldje in bie fflaffe bev rcglcmentarifdien fallen unb fiep auf ben polit. ober focialen S8ertel;r unter meb= rem Staaten bejicben. ^i^iidieu triegführenben Staaten tommen foldie Verträge por 3. V. über ben Voft: unb öanbcls: (namentlich ©ee=)S8etfebr, über ffennjeidmung unb Vebanblung bev 5ßaria= mentäre, über Zuriete unb $äffe, über Vclianb= lung ber Kriegsgefangenen unb bereu Sluslieferung. 3n festerer öinfidbt fanb big jur 3«it ber a?anjö= fifchen ÜHcDolution in ber Dtcgcl jroifdicu allen friegfübrenben Wächten ff. ftatt, unb el galt ein öauptmann für fed)s, ein Sicutenant für Pier unb ein Unteroffizier ober Leiter für jtoei ÜDcann gufj= po'f. Ser Übcrfd)ufe ber ©efangenen, bie nidit aui= getaufebt werben tonnten, mürbe burd) ©clb aus: gelöft. ^'eijt gefebiebt aber meift bie Sluslieferung ber befangenen erft nad) ffriegSf cblufj. ff. fürgrie-- benSjeiten finb 3. 93. bie ffonnentionen über Stcberbeit'o: unb 3ufti3pflege (fo über Sluslieferung uon flüchtigen Verbrechern, f. Sluslieferung), bann über bie Dlegulierung oon .f>interlaffenfcbaftcu (ffon: Petition beS Seutfcben !)ieid)s mit ÜRufilatib pom 8. Sej. 1874), über 3olloerbältniffe (insbefonberc bas 3 oll tat* teil jwifeben Scutfeblanb unb Öfter: reid)=Ungam pom 23. SRai 1881), fomie über Slu»= lieferung Bon Ü.lcilitärpfltd)tigen unb Scfertcuren. ©erabe in letsterer SBesiebung wirb ber Slusbrud ff. am bäufigften gebraud)t. Söäbrenb beS 93e= ftanbcu be§ frühem Seutfcben Vunbes eriftierte für fämtlidie beutfdjc Staaten unter fid) feit 10. gebr. 1831 ein allgemeiner Vertrag wegen Sluslieferung ber Seferteurc unb 2Jcilttärpflid)tigen; nur bie eige- nen Untertbanen tmirben, toenn fic au* anberu ffriegsbienften befertierten, nicht ausgeliefert. Siefe allgemeine ffartelllonoention bat jegt nad) Slrt. 13 bes" Vvager gricbcnS nom 23. Slug. 1866 nur nod) 3Wifd)en V«uf;en unb Öfterreicb ©eltung. Von polit. 2Bid)tigfeit war feinerjeit befonbers ber preufj.= ruf), ffartellucrtrag. Serfelbe erftredtc fid) auf alle au8 bem aftipen Sicnfte ber bcibcrfcitia.cn Slrmeen Sefertierten, auf bie aul bem attioeu Sicnfte unter Vorbehalt ibrer Verpflichtung ju bemfelben Veur= laubten, auf alle nad) ben ©efefcen bes besüglicbeu Staates, Wenn aueb cvft für bie golge jum tyliiv- tärbienft Verpflichteten, enblicb auf alle Wegen ffri= iniualnerbredien in Unterfucbung befinblidien, an= gefcbulbigteu ober bestätigten '^nbioibuen. Ser Vertrag würbe 29. ÜJMrj 1830 abgefd)loffen, 20. 2)iai 1844 unb 9. Slug. 1857 auf 12 yabre erneuert, ift aber 18G9 abgelaufen. 3n ber VolfSroirtfcbaft bebeutet ff. 6pn = bitat, Siing, eine Vereinigung pon girmen ber= felben Vrancpe }u bem 3wed, ben Vreis ihrer (Jr= jeugniffc unb 33er!auf§artilel ju erhöben ober bod) auf einer öbbe -tu erbalten, welche einen befrie= bigenben Untemehmergewinn fid)ert. 3n ber Segel erftreden fid) derartige Vereinigungen nur auf ein SIrtitcI, Sie man unter $ Dem; in fid) gejcplofjeneS Verfebrsgcbiet, auf ein ganjes £anb. Saueben finben fid) aber aud) ff. für ein= jelne Seile ober fclbft nur beftimmte VrooinKn. 3äblt eine Vrancbe nur wenige firmen unb finb biefelben mit einem wefentlicben Seile ihres Slhfa&cs1 auf ben SBeltmarft angewiesen, fo hüben fid) ge= Icgentlid) bie internationalen ff. heraus; bod) haben biefelben nur ausnabmsmeife längern Ve= ftanb gehabt, weil bie %CDbuWon§Detgaltmffe ju perfd)iebcn finb unb bie 3ntereffcn ju weit ansein: anber laufen, ff. befteben für ben öanbel, für Vanfeu, Vcrfid)erung'?gefellfd)aftcn, jwifdjen Sifen: bal)nperwaltungen 11. f. W. Sie inbuftriellen ff. finb erft in ben legten 3aprSebnten entftanben. 3e weniger girmen eine Sinjelbranctje 3dl)lt, befto leichter gelingt bie Verftanbigung. ÜJtitte 1893 be: ftanben allein in Seutfcblanb 6 ff. bes Soblenberg- baues, 33 ber ßifeninbuftrie, 33 für Sbemifalien, 28 für ©teilte unb Srben, 12 für Vapier: unb 2cber= inbuftrie, 15 für Sertilwaren. 1892 löften fid) 16 ff. auf, bafür würben 33 neu gebilbet. 3" Der ^cklel ift bie Sauer eines' inbuftriellen ff. nur auf wenige (3— G) 3ahre anjunebmen, ba injwijdjen ftets einige unjufriebenegirmen ihren eigenen SBeg gehen wollen unb baS ff. fprengen. Sie nun wieber eintretenbe freie ffonhtrrenä führt ju einem ffampf ber fai^ber pcrbunbeneu girmett unter fid), ber fchliefelicb, jur VveiSfd)leuberei führt, bis enblid) ein neues ff. entfteht. 3» 0™ U^tm 10—15 3ahren ift e3 cor: gefommeu, ba| in berfelben Vrand)e unb pon ben= felben girmen baäfelbe ff. brei=, pier= aud) fünf: mal abgefcbloffcn worben ift. Siefeiben ßrfd)einuu^ gen finb in oerftärftem ©rabe in grantreid) , Vel-- gien, ßnglanb, 9iorbamerifa, in ber ©d)tueij, in Dfterrcid): Ungarn, neuerbingä in 3ta''^fj Sötte: marf, Schweben unb SRufjlanb ju Sage getreten, alfo in Sanbern mit onllfter $anbelSfreibeit bis 311 ber weiteften ©d)ut)3ollpolitif. 3u beu meiften gällcn beginnt eine Vereinigung 0011 bisher einanber betämpfenben Söerten 3unad)ft infolge pon Überprobuftion unb bantit perbunbenem ©inten ber Sßreife mit einer Verftanbigung über bie einsubaltenben Vreiöforberungen. Sie betreffenden SBerte ftellen für jebeu ihrer Slrtitel ben äJlinimafc preis feft unb verpflichten fid), barunter nicht ju oertaufen. Saneben wirb, jebod) feiten fchon in binbenber 3orm, gegenfeitig bie S'infchvantung bev Vrobuttion sugefagt. 3m Saufe ber 3eit macht fid) trohbem wieber teils burd) Übertretung ber Vcp pflid)tungen, teils burd) auslänbifd)e ffonturven,; eine Überprobuftion bemertbar, unb man fdircitct aufser ber Verabrebung über bie Vreife 311 binbenbeu Slbmachungen über bie öbhe ber jebem SBerfc 311311= teilenben Vrobuttion, nad)bem 3tioor feftgeftellt worben ift, mie_bocb porauSfidjtlid) sunäcbft ber Vebarf 3U bemeffen fei. Slber aud) biefe 3ufagen werben trot? aller ©trafen nicht immer gebalten, um fo mehr, als bie Überwadiung fcfawierig ift, unb man geht 311 ben weitem Einrichtungen ber gc= meiufamen Vertaufsftclle ober ber befonbem Qu- teilung auSgefchnebener Sieferunaen üher, nad)bem gelegentlich bie 3uweifung eines begrengten Slbfalv gebiete© an eine ober mehrere ginnen Poraus gegangen ober wohl auch bantit uerbunben ift. Sie Vertaufsftclle eignet fid) am heften für f old)e Slrtitel, bei benen ber ffäufer befonbere Slnforberungen an gönn, ©röfje, ©iite unb f onftige ßigenfdjaften niebt ju ftellen pflegt, alfo für bie DJiaffenartifel , wie ffohlen, Steine, 6'rbett, £Rol;etfen, Stabcifen, Vledje, igt, finb unter S aufjufucfien. 13* 190 Kartell (^arteteiibüiibni^) — ^artenprojeftioit tibeiuifalien, ©ante, SBapier u. f. id., bie auf SBor* tat gearbeitet werben tonnen. Sagegen ift bie 3«' meifung eineä 2luftrag« ober einer ausgcjcbriebeneii Siefenmg (©ubmiffion) in folcben Vrancben üblich, bie nicbt auf Vorrat arbeiten tonnen, ireil jebe Ve= fteüung ibre befonbern Slnforberungen in Vejug auf bie ©röfsenoerbältnifje, ©üte bes Material«, Art ber 2lusiübning u. f. in. enthält. Sies gilt j. 33. »on @ifenbabn= uub Kriegsmaterial, über= bauvt »on ben 2lu*fcbreibungen be@ Staates, ber ©emeinben unb Dielet 2lftiengefellid;aften. 6iet unb ba, namentlich in Snglanb unb 9torb= amerita, ift man bereits roeiter gegangen, intern iolcbe SBerfe, bie entioeber neu gegrünbet Würben ober ben Seitritt jum K. bebarrlicb ablehnten, mit ©elbbcträgen abgefunben würben, bamit fie auj bie .vSerfteüung eines 2lrtiEel» auf beftimmte 3eit »er= sichteten, (gelegentlich fmb iolcbe Sffierfe auch auf; getauft unb [tillgelegt worbeu. Sies ijt ber erfte Schritt ju bem meift »crbcrblicb wirfenben fpefu= latioen Sfling, ber mouopolificrenb Wirten unb bem ffieltmartte bie greife Dorfajteiben will. Gr ift be§= halb auch nur für iolcbe 2lrtiEel möglich, bie, wie Ouect)ilher unb Petroleum, nur in wenigen Vejirten ber 6rbe, ober, wie allenfalls Kaffee, überfeeifcher iabat, 33aumwolle, manche ©eroürse, nur in beftimmten Sänbern gewonnen werben. (S. auch Corner.) 2lm fcbärfften tritt bie .Hartetlierung ber betriebe auf in bem amerif. Trust (f. b.). über einen tarteliartigen Vcrbanb im 6'ifenbabnwefen, ben fog. Pool, f. ©ifenbabntarife (53b. 5, 6.901b). 3n Seutfdilanb unb ßnglanb bietet bie @efeti= gebung ber Vilbung »on K. fein 6inberni§. 3» granfreid?, Cjterreid) uub am meiften in 9?orb= amerita fehlt eS nicht an Verfucben, berartige Bereinigungen gefeglicb ,w »erbieten. Sie bort erlafienen ©efet« »erweijcu ben ©efcbäbigten auf ben 23eg ber $riuattlage. — Sgl. Kleinwächter, Sie fi. fönnSbr. 1883); bie 3eitfcbrift «Sie 3nbu= ftrie», rcbigiert »on SteinmattnsS9ucb.er (SSetlin); berf., SBefen unb Vebeutung ber gewerblichen ff. (2p.?. 1891); ©roftmann, Über inbuftrielle K. (in Scbmollers «Jahrbuch für ©efeHgebung»,15.3ahrg., Seipjig). — 3n Vorbereitung ift eine Bearbeitung ber K. burcb ben Verein für Sorialpolitit 3n ber Stubentenfpracbe bebeutet K. ein engeres freunbicbajtlicbes Verhältnis ?wcier ober mehrerer gleichartiger fd)lagenber Vcrbinbungen an »erfcbiebenen Jnocfafcbulen (j. 33. ba§ Sübbeutfdie K., f. Vurfcbenfcbaft, 93b. 3, 6. 778b). grüber reai; bag ff. nicbt feiten fo eng, bab bie Mitglieber ber einen Verbinbung als SJiitglieber ber aubern be= trachtet unb bafe bemgemäfe bie Kartellbrüber bie Vänber beiber äserbinbunaen trugen, audi wenn fie nicht bei beiben Verbinbungen attio waren. Kartell: ober befreuubete Vcrbinbungen helfen ficb mit Diitgliebern au3, befucbcn fid> bei feftlichen ©e= Iegenbeitcn u. f. l». Sas 933ort wirb aucb »on Ver= einigungen nidjtfchlagenbcr Verbinbungen gleicher 2lrt gebraucht; fo beftehen jefet auf t>en beutjcben Uniberfitäten 16 fi. »on ©efang» unb wiilenfdjaft; liehen ober religiöjen Vereinen. ftartell, baS Vünbnis' ber regierungäf veunblichen Parteien, ber S)eutfd) = Konfer»ati»en, Seutfcben Sieicbspartei unb ber 9iationalliberalen, bas un= mittelbar nach ber 2luflöfung bes Seutfcben !)(eidiS= tags 14. ^an. 1887 gefcbloffen würbe. Um eine Mehrheit für ba§ Septennat ju erjielen, follte in ben einseluen Sßahllreifen bie am ftärtften »ertretene Spartei »on ben beiben aubern Parteien unterftü^t werben unb eine Vcrftänbigung über gemeinjame Kanbibaten erfolgen. Ser gtänjenbe Sieg bec Kartellparteicu bei ben äBabJen bes 21. gebr. 1887, bei benen fie 220 9Jtanbate erhielten, legte ihnen ben ©ebanten nahe, fid) ju einer bauernben SJJebrbeit ?u »ereinigen, bie audj in ber innen« Volitif i>anb in.vSanb ginge. Tem miberftrebte ber reefate ginget ber Seutfd) = Konferuati»en unter £ci= tung be>5 greiherrn »on yammerftein (f. b.). Sas K. nnirte im föej. 1889 ?mar wieber erneuert, aber bie 333ahlen bes 20. gebr. 1890 ergaben ben 3«-' fammenbrud) ber Karteümehrbeit; bie bvei Parteien gewannen sufammen nur 132 l'tanbate. 33ei ben iHeichstag§rcal)len »on 1893 würbe ba§ K. im all= gemeinen nicht erneuert, wenn man auch jum ^cil im eiu?elneu (fo befonbers in 6ad?fen) baran nod) fefthielt. Sie wirtjehaftspolit. ©egenfähe fowie ber Kampf um ba§ Volt jfchulgefeti in SJJreufien hatten eä gefpvengt. Harte II träger, bei einem 3weitampf ber 53eauf= tragte bes 93eleibigten, ber bas Überbringen bec gorberung übernimmt. 9!acb bem 9ieid?sftrafgefeB: buch finb'K., bie ficb ernftlicb bemüht haben, ben 3i»eitampf ju »erhinbern, ftiaflo«. Satten, f. Sanbfarten unb epieltarten. Sartcnbricf, Vrieftarte, eine Vriefform, bie »on einzelnen Voft»erioaltungen, j. 93. in CfterreiaV Ungarn, 93elgien, granfreid), Slatten, ben 9Ueber= lanben, Sänemarf, Portugal, iHufjlanb, in ben 93er= einigten Staaten »on 2lmcrifa, iDierito, Urugua», Sliaentinien, Srafiüen unb Victoria (Slufrtaüen) u. f. w., ,?ur ßrleichterung bes S8rieffa)teüienS unb ber ^ofteinüeferung eingeführt ift. Ser K. beftebt aus einem einzelnen Vriefblatt (Karton), ift ett»a hoppelt fo grefs wie eine ^ofttarte unb in ber Diähe bes Raubes burcbtödiert uub punttiert. Sie 3nnen= feite wirb 311 brieflicher Mitteilung benuijt; fobann faltet man baä 93riejblatt einmal jufammen unb »erfchliefet es an ber 2dng§feite unb ben beiben cdimalfeiten mittels beä baran befinblicben Klebe= ftofjs. Sas c ffnen beä K. erfolgt in ber SBeife, ba(> man ihn längä ber Södjer am iRanbe auffdmeibet ober ben 9ianb abreitst. Sas Vorto ift bem für gembhnliche 53riefe gleich. 3n Se"utfd)lanb unb im 33eltpoft»ereiu ift ber K. bisher nicht eingeführt. äartenettrttJurfälchre, f. Kartenprojettion. Martciifabrifatioii, f. öpieltartenfabrifation. Kartenlegen, f. Kartenfcblagen. Äartcnlottcrie ober, furj Lotterie, beliebtes ©efellfdiaftsfpiel mit swei »ollftänbigen Karten: fpielcu unter einer beliebigen älnjabl »on Verfonen. Sie Vlätter beä einen Spiels werben recbtS herum gleicfamäftig »erteilt ; bleiben melche übrig, f 0 werben biefe »erfteigert. gür jebeg 93latt ober So§ wirb ein SinfaS gejablt, woraus ein 6aupt= unb mehrere Ulebengeroinne geinlbet werben. 2lu§ bem anbern Spiel »erben aisbann fo »iel Karten »erbedt ge= jogen, als ©ewinne gemadn luurben, unb lehtere werten barauf gelegt. Sie bann noch übrigen Vlätter werben laut aufgerufen unb bebeuten 9iieten, währenb bie »erbedt auf bem iijdje liegenben ba§ gewinnen, was auf ihnen liegt. ftartcnmalcr unb ftartenmaetjer, f. Vrief= maier unb Spicltarteu. Jtartcnnett, f. ©rabneft. Jtnrtcupapicr, f. cpieltartenfabrifation. äartenprojefrion ober Kartcnentwurfs = lehre, ber 3^rig ber mattjem. ®eograpb,ie, ber bie Sttilel, bie man unter ft »ermi&t, Rnb unter 6 aufju(ucl)cn- ÄarteiiprojcFtion \\ü <\anze CFrboberfläcbc ober beliebige Seite berielben in DcrElcincrtcm Üiafel'tabe abbildet, (obajj baS 2lb= bilb, fie «arte, in gcometr. >Mnficbt möglicbft gleiche Cigenicbaften mit bem Urbilb bat. 2a bie ein-,cl= nen Jläcbenräume auf ber Srbe burcb Küftenlinien, rtlutuifer, 2JBalbgrenzen unb anbere wirtliche ober bocb burcb gebacbte Linien begrenzt finb, unb ba tiefe Sinienfufteme in jablretcfcen fünften ficb fcbneiben, ba ferner jeber Vuntt ber Gsrboberfläd'e burcb feine 8aae im ©rabneh naa> Cange unb SBreite einbeutig benimmt ift, fo lauft bie zlufgabe ber K. fcblieplicb barauj hinaus, baS Weft ber ßängen- unb Vrettenfreiie abzubilben unb in biefeS 9iefi bie Vunft= unb Öinienelemente ber Uteere, Sänber, glflfte, ©ebirge, VerfebrSabern, Stäbte u. f. ro. ein= zutragen. Sei ber geringen 2lbweicbung beS @rb= iförperS oon ber Kugelgestalt erbalt man ein geo= metrifcb burcbauS ähnliches Vitb ber Cberfläcbe unferS IBlaneten am beften baburcb, bajj man ficb um ihren 2)cjttelpunft eine Kugel mit beliebig Keinem •öalbtneffer gefcblagen bentt; bie fünfte ihrer Cber; fläcbe, bie oon ben Labien nad) ben entiprecbenben fünften ber (Jrboberflädie geicbnitten werben, fmb bann bie Vilbpunfte , burcb beren VerbinbungS: Knien ben Urbilbern geometrifcb äbnlicbe giguren umgrenzt werben. Ser Sängenmapftab ber 3>er= türumg bangt nur com Verhältnis beS :KabiuS ber s-8ilbfugel zu bemjenigen ber 6'rbe ab. Sieie Vilb: tugel, ber ©lobuS (f. b.), bilbet nun ben 2tuSgangS= punft für ben Entwurf ber ebenen Jiartenbilber ober für baS ©rabnes berfelben. Sa nun aber bie Kugel: Oberfläche nicht abwidelbar (f. b.) ift, fo erleiben in einem ebenen Kartenbilb bie ©rabnehlinien unb bamit aud? alle gegeufeitigen Sagenoerbältniffe Störungen mehrfacher 2trt. Sie 2lufgabe ber K. ift eS, ficb über bie ©eie&mäfjigteit biefer Störungen unb Verzerrungen :Hecbenfcbaft zu geben unb bie= felben berart zu geftalten, bafs fie im ganzen mög= licbft gering ausfallen unb im einzelnen gewi))en 2)e= bingungen genügen. So läßt es ficb erreichen, baf;, roenn audi nicht über eine ganze Karte bin, fo bocb bei allen ihren unenblicb tleinen gläcbenftücten bie 2Binfel ber Sinienelemente ebenfo grofs finb wie bei ben entfprecbenben Urbilbern; man fpricbt in biefem jyalle oon tonformen ober winfeltreuen v}ko= jeftionSarten; ferner tann erreicht werben, baß alle g-läcbenftüde beS KartenbilbeS ju ben Urbilbern in gleidiem ©röfeenoerbältniS ftehen, fobafs atfo baS glädjenmafs aller .Uartenteile basfelbe ift; bie Karte beifit bann äquivalent ober fläcbentreu; enb= lieb tann es" perlangt unb erreicht werben, baf? alle Vuntte, welche in SBirtliditeit pom Kartenmittel= punft gleiche Entfernung haben, biefer Vebingung auch, auf ber Karte entfprechen, bafj alfo bie Snb fernungen wenigitenS in rabiater Sichtung unoer= zerrt jur Sarftellung gelangen; biefe SBebingung führt ju ben äquibiftanten ober mittelab: ftanbStreuen Kartenbilbcrn. Eine winteltreue 2lbbilbung ift niemals zugleich, flächentreu. Sie 2lbbilbung tann auf oerfdnebene SBeife ju ftanbe gebracht »erben, am näcbftliegenben burcb per= fpcftipifcbe ÜRethoben, bei benen man ficb auf eine Tangentialebene (E E in nacbftebenben %i$. 1 u. 2) ober (wie gewöhnlich bei ber ftereograpbifdjert unb erternen K.) auf eine burcb t>aS Gentrum ge= legte Ebene fE'E' in gig. 1 u. 2) bei ©tobuS pon einem beliebigen Slugenpuntt auS baS ©rabneR projijiert bentt. Qe nacbbem biefe SBilbebcne im 'Pol an einem puntt bes ÜquatorS ober an einem Brtifel, bie man unter ft oenni anbern ^hintt ber Kugel angelegt gebacbt wirb, wo= bei ber SerührungSpuntt bej. ba? Kugelcentrum ftetS ben Karteumittetpuntt abgicbt, erhält man Volar=, äquatorial; ober ioori(?ontalpro = jettionen. Üiegt ber Slugenpuntt im Kugelcen= trum (m in gig. la), fo entftebt bie gnomonifcbe eber(£entralpro= jettion (f< Safel: Kartenprojet: tionen, gig. lc: jßolatproieftion), liegt er auf berKu: geloberfläcbe unb iwar bem Karten: mittelpuntt gegen: über(sinbeiitehen= ber Jig. 1 b), fo bat mau bie ftereo = grappifd)e Vro= jettion mit einem ©rabnejj, baS nur >•■{ auS Kreisbogen be= ftebt unb gern jur Sarftellung ber ~plaiügloben be= nufttwirb(3'ig. lb: ^olar:, 2b: ilqua: tcriat = , 3b: öori: jontalprojettion); liegt er außerhalb ber Kugel (e in nacbftebenber Jig. 2a), fo entftebt bie erterne (gig. ld: Volarprojeition), liegt er unenblid) fern, fo= baf? bie VrojeftionSftrablen parallel laufen (nacfa= ftebenbe Rig. 2b), bie orthograpbtfdje ober ^parallelprojettionfjig. la: Volar:,2a: aqua: torial:, 3a: öorijontalprojettion), bie baS Silbber Grbe fo giebt, wie eS einem Sßeobacbter Pon einem Sterne auS erfcheinen würbe. 93ei biefen 2lbbilbun= gen auf eine tangential: ober lUittelebene ift in ber nächften Umgebung be§ 2)JittelpuntteS bie Über= einftimmung 3Wtfd)en Urbilb unb Karte am oolltom: menften. Sie Verzerrung wädjft mit ber Gntfer: *■< iß?. iE' so . . - / ^p" [ ;V / -> y~ E' S'9- nung pon biefem ^untte nad) allen Seiten, ßin ie gröfeereS Stürf ber drboberfläcbe alfo abgebilbet wirb, befto Heiner ift perbältniSmäfsig baS ©ebiet befriebigenber äbnlichteit, unb befto gröfser werben na* ben Kartenränbern bin bie Verzerrungen, wie man leicht in ben pon 90° immer mehr abweisen: ben Sc&nittwinteln ber ©rabnefelinien ertennt. finb unter 6 auijufuiien. 198 ßartenprojeftion Sieben jablreuben anbern KartcnentrourjSarten, tic mir burdj itreng matbem. (Mrottftungen ab- geleitet inerten tonnen, 'ift weiterhin eine ©ruppe oon ganj befonberer Sebeutung, nämlich biejenige ber M a c ten a u f a b roi d e 1 b a i e n g l ä d) e n. Senft man fui) an einen, beliebigen KttgettreiS einen Se= riibruugSfegel (auf beiftebenber gtg. 3 Don c auS) angelegt, auf beffen SJtantel baS Silb ber Kugel irgenbnie projiziert roirb, bann bie SJtantelfläcbe längS einer ÜRanteKinie aufgeschnitten unb in bie Sbene ausgebreitet, roaS ebne Serjerrung möglidi ift, fo bat baS auf biefe SBeije gewonnene Kartem bilb mit ber Kugel ben ursprünglichen SerübrungS= freu DöDig gemein, bie genaue Übereiuftimmung jluifdjen Karte unb Urbilb erftredt ficb atfo über einen viel gröjjeru :1!aum als bei ben perjpefttDifdien Slbbilbungeu. 311-5 Serübjrungäheiä roäblt man 511= mein einen Sreitenfrei» (kk in 50° nörbl. Sr. in beiftebenber gig. 3). (IS giebt eine größere 2ln= zahl folcber Kegelpro = jeftionen, bie in uu= fern 2ttlanten für nicht su attSgcbebnte 2änber= (arten gern benufet roer= ben ; bie ÜJleribiane oer= laufen bei ihnen als ra= biale ©rabe, oon beren Sdmitrpuntt auS bie Sreitcntreije als fönten* trifche Sreife gesogen finb (gig.4: ©etoölmttcbe [roabre] K., unb gig. 5: Konforme K., bureb Srojettion auf einen Sd)nitt= feget, ber jroei Sreitenfrcije mit ber Äuget gemetn= fam bat). SBirb ber SerübrungSfreiS ein Kugel= baupttreiS bes. ber Äquator, f 0 gebt ber SerührungS= feget in einen ©nltnber über, unb man erhält Slattfarten ober Gplinberprojeftionen mit einem gerabünigen unb reditroinfligen ©rabne« (gtg. 6). Sie befanntefte ßölinberprojetrion ift bie oon SJcercator 1569 gegebene roinfcltreue s}>rojet= tion, bie Diel ni pbpfif. ©rbf arten oerroenbet rotrb unb in ber Sdjijfaprt ju hohem 2lnfeb,en unb all-- gememer Senu twng gelangt ift, toeil fie geftattet, ben 6cbtjf§tur§ jtoifdjen ,itr>ei Orten einfach, als gerabe Sinie (f. Sorobromifcbe Sinie) einjujeidfnen (gig. 7). Sott fonftigen Srejeftionen mögen nod) er= roäbnt roerben bie für Slanigtoben geeignete äqua= toriale ©lobutarprojeftton (gig. 9), bei ber äiquator, 3Jcittelmeribian unb UmfangSfreiS in gleiche Seile geteilt unb bie ©rabneftiinien als Kreiie bureb je bret biefer Seitpunfte gebogen jtnb; bann bie neuerbingS für 2lfien norgefcb, lagene 8 a m ■ bertfd'e flädjentreue 3lumutalprojeftion, bie bie 2lumute, b. b. bie 2Binfcl ber Slorbfüblinie mit ben Strahlen Dom Kartenmittelpunft nach allen Wief/tungen unoeränbevt roiebergiebt; bie junäcbft für 2lfnfa oerroenbete 3anjon = glamfteebjcbe *15rojcftion (gig. 10) mit gerablinigcn parallelen Srcitenfreijen m riebtigem Slbftanb unb 3)ieriöia= nen, bie alle Sreitenlinien ebenfalls in ridjtigen Slbftänben fdjneiben, fobafe bie Karte äquioalent roirb; SahinetS boutatograpbiicbe ober bie 2Hollroeibefcbe äquioalente (gig. 11), bei ber bie ^arallelfreife in ber ööbe ber Jtugelsonen ent= jpreebenben (fntfernungen al^ ©erabe gesogen unb in gleidie Seile geteilt ttnb, rooburd? bie äületibiaru ellipfen beftimmt roerben ; ferner bie unfere 2ltlanten für Grbteil: unb Sänberfarten mit Unrecbt faft ganj beberrfebenbe Sonne |d?e ^rojeftion (gig. 8), bie ficb Don ben 6anfonfcben nur babureb uuter= febetbet, baß bie Sreitenlinien fonjentrifebe Hreife finb. Zublieb, foll noeb ber ^olpeb erpr oje f tion gebadbt fein, bie barauf Derjiditet, grofje ©ebiete in eine 6'bcne abjubilbeu, bie bagegen einjelne ©rabtrapeje ber Sugeloberfläcbe ober Seile ber= felben berart roiebergiebt, bafj jebeS berfelben in ben Sängen feiner UmfangStinien mit ben Drigi= nallangeu übereinftimmt. 2fn Stelle ber Kugel tritt biernad) ein poluebrifeber Körper, beffen gläcben in eine Gbene ausgebreitet nidjt obne 3roijd)enräume ancinanber gelegt roerben fönnen. S iefe 3lrt bcS ßntrourfs oon ©rabtrapejfarten ift neuerbingS für bie ÜJlefetijcbblätter unb topogr. Har- ten jablieidvr Staaten jur 23erroenbung gelangt unb giebt bei fDlaftft&benDon 1 : 25000 bis 1 : 100000 nur ein ÜHinimum oon Serjerrung, roobei Sängen:, SBinfefc unb glädjenänberungen als oerfebroinbenb Hein angeieben roerben fönnen, fobafj folebe Karten alS äUDerläffigftc Siittel für alle geogr. Stellungen oerroenbbar fmb. 3Bie i"d)on ausgeführt rourbe, fmb 23infel=, glä= Aen= unb SDlittelabftanbSrreue unoereinbar. 2)iefe (i'rfenntniS bat Siffot jum Stubium ber grage geführt, bei rocldier flächentreueu s4>rojeftion eineä gegebenen ©ebictcS bie größte auf ber Karte Dor= fommenbe SSiufeloerserrung möglidift Hein fei, unb roelcbeS überhaupt für einen gegebenen Sanbumrife bie Karten mit benfbar geringften Seaerrungen feien. Sie matbem. Unterfuebung biefer grage führte ju folgenben fcä^en: Stuf ber Kugelober= fläche fmb an jebem fünfte jroei aufeinanber fent= rechte [Riebtungen oorbanben, bie aud) auf ber Slb= bilbung fenfredit jueinanber bleiben; bie SJerjerrung bei ber 2lbbilbung beftebt nun barin, baß ein auf ber Kugel um jeben Sßunft gelegter fleiner Kreis auf ber Karte als dllipfe, ^nbifatrir, abgebilbet roirb, beren .vSauptacbfen bie perlängerten ober oer= fürsten 2tbbilbungen jener unoeränbert {entrechten Surchmeiier fmb. Sie ©röpe beS 9Jerbältni||eS biefer Sfltpfenaebfen beftimmt bie 2trt unb ©röfee ber Skrjerrung, unb hiernach roar Si||ot im ftanbe, für jebe 2lufgabe ber Kartographie bie mögtiebft sroedmäfitge dntrourfSart anzugeben. @r lentte ba= bureb bie .H. in gana neue Sahnen. öitteratur. Über bie ©efebichte ber K. giebt trertlieh 2luSfunft: S'aioejac, Coup d'cßil histo- rique sur la projeetion des cartes de geographie (im «Bulletin de la Societe de Geographie de Paris», 18(53, aud) f eparat erfdjienen). Steuere jSanb= unb Sebrhüd^er sur K. fmb ba§ ganj etemeiv täte Don 2t. Steinbaufer, ©runbsüge ber matbem. ©eographie unb Sanbfartenprojeftion (3. Stuft., 2öien 1887); ferner @reti*el,SebrbucbberK.(2Beim. 1873); giorini, Le projezioni delle carte geo- grafiche (Bologna 1881); Siffot, Memoire sur la representation des surfaces et les projeetions des cartes geographiques Cißar. 1881 ; beutfdi Don Q. Öammer, Stuttg. 1887); 3öPPri6, fieitfaben ber KartenentrourfSlebre (2pj. 1884); Serj, Sehvbu* ber SanbfartenprojeEtionen (ebb. 1885); Jammer, Sie geograpbifcb roicbtigften K. (Stuttg. 1--:' 33reufing, SaS Serebnen ber Kugeloberfläcbc für ©rabne^entroürfe (Sps. 1S92). — Sgl. aud? ©ün: therS Serichte über bie gortfebrttte ber Kartenpro= jeftionStchre im «©eograpbijchen ^abrbud)» (©otha 1882 fg.). Httifel, Die man unter R crrmiBt, finb untet S aufju[u(feen. KARTENPR O 30 Fig. 2 a Fis 1. Fig. 2 b Jp ^£r~'- >Ht, «==* Ä \j^*1j^j /*-H .._ ^ \y c p ^ ' 5 , Aq ua'.i. T 1 Fi». 6. Fig. 9 Perspektivische Projektionen. Fig. 1. Polaiyrojektwii , a orOwarapluxehe , b stereogmphisdte , c centrale, d erteme araxhisdu. - Echte KegeTprojektionen. Fig. i. wahre , Fig. 5. konforme. — Cyliiuierprojektionen. Fig. ä\ Fla. Fig. 10. Sanson -FUmsteedsdle ProJA-tion . MaTestab l bei den perspektivischen Pro Brockhaus ' Konversations -Lexikon. l*t. Aufl. JEKTIONEN Fie.a a Fi<5.3 b Ul i< 1 .-. t . r II Fi£. 8. Pig-11. r 2. Äqvatoriatprojektion , a orUwqiMphische , b stereoyraphische . Fig. 3. Horizontalprojektimi . ./ ort/iograpkLiche , b Stereo - te. .fty. 7. Ma-catorprojektion . — Konventionelle Pro.jeXtionen. Fig. S. Bonnesrhe Trojästum. Fig. !>. tilobidurprojektion 11. MoTtn'ädesche (Babinets) äquivalente Projektion.. onen. Malsstab des Kugelradius l 1:250000000. KA.Brcu'khaus' Geo|r.-artist- Anstalt, Lpipzia Änrtcnfctjfagen — Äartljago 199 Startcnfrhlaflcn, Kartenlegen, Karto = mantie, bie Kunft, burcb 2Iuflegen ber Sldtter eines fiartenfpietö unb Seutung berfclben nach ihrer Sage bie 3ufunft einer s}krfon Dorbcrjufagcn, wirb noch gegenwärtig befonberS üon 3iaeunerin= neu, grauen auS niebern ÜolfSfdncbten alö oft cin= trägtic&eä ©efd?aft betrieben, ba ihnen Aberglaube unb Dicugierbe Klienten jufübren, felbft auS ben feg. gebilbeten Steifen. Ser erfte, berbaS K. lehrte, mar ber ffludibritder unb äeiebner granceSco 9Jcat= colmi auS gorfi in feinen «Sorti» (Seneb. 1540). — Sgl', auch (Stteilla ßßfeubonnm be§ Sitpferfted)erS 2lUiette), Cours theorique et pratique du livre de Thot f^ar. 1790) unb anbere Südjer beäfelben SJerfafferS. Serübmt als Kartcnfdjlägerin War bie üenormanb (f. b.). Jtartcnfpiclc, Spiele jwifeben jwei ober meb= rem st?erfonen mit fcbematifcb gejeidjneten Hartou= blättern, weld)e Spietfatten (f. b.) genannt werben, öon ben curop. Sänbern werben werft in Italien S. erwähnt, in ber Sbronit beS DtifolauS Don @a= dcIIihio mit ber SBemcrtung, bafj fie 1379 in 95t= terbo au§ bem Sanbe ber Saraccneu eingeführt roorben feien; in Spanien 1387 , in welchem 3>abrc Johann I. Don ©aftilien baS Hartenfpiel unterfagte; in Seutfötanb ju Nürnberg 1380, in Ulm 1398; in granfreid? 1392; in ßnglanb erging etft 1463 ba§ erfte Verbot gegen baS Kartcnfpiel. Sa§ ältefte Hartenfpiel in S'uropa ift wahrj'cbeinlid) baS ital. Zaxoi (f. b.), beffen Dcatne nod) feine genügenbe ßrtlärung gefunben bat unb baS bereite ju 2ln= fang beS 15. Sabrb- ju 33ologna gefpielt würbe. Sie 2lrten ber H. haben fieb feitbem überaus oer= mehrt. Sie fmb teils öafarbfpielc , wie Pharao, öanbStnecbt, 3Jingt = et = un, teils fog. Eommerce= fpiele. Sei ben öafarbfpielen (f. ©lüdSfpiel unb ©piet) ftehen bem Saufbalter («Sanfter») als ©egner gegenüber eine beliebige 3abl «^ointeurS» (Spieler; 9iäbercS f. Pharao), ^n ben Gom = mercefpielen entfdjeibet entweber bie 3abl ber Stiche ober bie 3abl ber Stugen ober aud) fog. ©cquenjen (b. h- eine ununterbrochene golge Pon brei ober mehr Harten berfelben garbe ; j. 83. SauS, fiönig, Ober, Unter) unb ßunftftucfe (brei ober oier Karten besfelben SBerteS, 3. S8. brei Samen, pier .Hönige). 23ei allen Eommercefpiclen wirb bei jebem Spiel «gegeben», b. b. ein Spieler wirft ben Dlitjpiclern , je nach ben Siegeln beS Spiels, bie Harten hin. 3Ber juerft giebt, «giebt an», wer baS letste Spiel Berteilt, «giebt ab». Senor baS eigent= liebe üpiel beginnt, wirb ber «Stumpf» (ä tout, ßouleur) beftimmt, b. h- bie garbe, welche alle an= bern Karten Don anbern garben, felbft bie bödjften überftiebt, Ser Trumpf wirb entroeber burd? 2luf= werfen ber leisten Karte, ober burd) 2tbbeben mit ber 92ebenfarte ober Don bem Spieler, wenn er fein Spiel anfagt, beftimmt. Sarauf fpiett bei ben meiften ber ßommercefpiele ber Spieler lintS beS (Gebers auS, er hat bie «Sorbanb», ber letite Spieler bie «öinterbanb». gürbaS geiftreichfte aller Karten= fpiele gilt baS S'öombre (f. b.). Sehr cerbreitet finb baS engl. Sßhift, bas jranj. '»pitett, baS Solo, ber ©tat, Se'jigue, ©carte', 93ofton, Slapole'on, Sd)af= topf u.f.w. — 5Bgl. oon s15ofert, 72 beutfebe, franj. unb englifche K. (7. Stuft., Queblinb. 1886). Sartfeägo (Carthago, fo üon ben Stömern, Don ben ©ried)euKarchebon,üonben Karthagern felbft Karthaba [Kartha hadatha], b. i. 9?cuftabt, ge= nannt), Stabt im 2lltertum, lag auf ber SJorbtüfte Don 2(frita in ber ©egenb beS heutigen JuniS, auf einer öatbinfel, bie fieb in einen flcinen 93ufen beS SDUttetmcerS erftredt. 9lacb ber freilieb burcbauS fagenhaften Jrabition grünbeten ^bönisier auS SpruS, geführt burch Sibo (f. b.), bie Stabt im 9. J$abrb. d. 6hr.; ber älteftc Seil icar Sprfa, bie nacpmalige, SBurg. @egen bie Sanbfeite fchütite fie eine breifadje 9JJauer, eine einfache gegen bie See bin, wo ber innere Safen, Kotbon genannt, bie HriegSfcbiffe, ber äufjere bie Kauffahrteifchiffe auf= nahm. (S. naebftehenben SJJlan.) Sie 3abl ber iBewohner war gegen dnbe beS tarthag. ©taateS 700000. SaS Sanbgebiet, welches K. in Sibpcn teils burd) Unterwerfung libi;fd)er Stamme, teils SSorttjaoo (©ituaHonSptan). burd) ben Slnfdilufj ättppnij. Kolonien, wie Urica, .Mabrumetum, bie beiben SeptiS u. f. w., erworben hatte, unb beffen Bewohner jufammen mit benen ber Don K. angelegten Stäbte bie ©efamtbeit ber i'ibpphbnisier bilbete, erftreette fich jur 3rit feiner gröfjten 2tuSbehnung füblid) bis pm Seblbat- garaün, öftlid) gegen Kprene bis 311 ben Stltären ber sl?hilänen an ber ©rofeen Sprte unb weftlid) wcnigftenS ber Küfte entlang bis an im 2ltlan= tifchen Ocean. Seit bem 7. 3ahrb. begannen fie bie phönij. Kolonien auch in Sicilien, ©arbinien unb Spanien ihrem 9Jcad)tgebicte 311 unterwerfen, feit bem 6. nidit nur bem Vorbringen ber ©riechen nach SBeften öalt ju gebieten, fonbem biefelben auch, suerft in Spanien, bann auf ben genannten beiben ^nfeln jurüdjuwerfen. (S. Hispania.) Sie Sßholder würben, obroobt fie in einer fadilacbt über bie Dereiute gtotte ber Karthager unb ßtruSter 537 fiegten, bod) Don ihnen genötigt, ihre Slnftebetung auf ©orfica aufjugeben. Senfeit ber ©abitamfd)en DJteerenge grünbete öanno an SlfrifaS SBeftfüfte Kolonien, unb öimilton befuhr bie Dceantüften öifpanieuS unb ©allienS. Über ben innern3uftanbbeS farthag. Staates finb nur ungenügenbe Slachrichten erbalten. Sicher ift, bafi bieSerfaffungDorwiegenbariftotratifd), bie Öenfcbaft in ben öänbcn einiger burd) iKeichtum unb 2lb!unft beroonagenben gamilien war. Sie Seitung ber ©ejd)äfte hatte ber Siat ber Sitten. Sie= fer beftellte wcnigftenS thatfädjlid) bie öeerfübrer, Slrfitct, bif man unter R »ermißt, fmb unter E aitfjufudjen. 200 Sartfjaune — Sortieren roäbrcnb feine SWitglieber ncbft ben beiben an ber Spifce ber SjefutmgetooÖ ftebenben Suffeten rem SBolte geroählt mürben. 3bre 2lmt§bauer ift ungewiß. 9lußerbem roarb pielleicbt um bie 3eit ber rem. Secemoirn ba§ 9tid)tertollegium ber $>un= bertuier--, lürjer Juinbertmänner eingefeht, burd) »eldjeS bie SBerfaffung immer mehr ben ©baratter einer Dligajcbie annabm. Sie ©innabmen beS Staoteä pfiffen au» ben Tributen ber unterworfenen SJölfer, auS ben Qötim unb befonberS in ber fpä= tern 3«t au§ ben fpan. Sergroerfen. 3)ie öaupts Härte ß.S tag in ber Seemacht; bie Sanbmacbt be= ftanb auS 3Jtiet§truppen, namentlicb Spaniern unb ©afliem, foroie aus libnfebcn Untevtbaneii; fartbag. Söürger bilbeten nur eine tleine Schar. K. mar ber bebeutenbfte öanbelsftaat be» Altertums; alle feine Unternehmungen bejtoectten roefentlicb Sluebreitung unb görberung feine» öanbetS. Stbet im Unter= triebe oon ber gewöhnlichen Seife ber Sf-bönigier grünbete K. niebt bloß jerftreute SanbelSfaltoreien, fonbern erbaute fefte Stäbte unb eroberte baS an= liegenbe Sanb, unb inbem e» jugleid) bie ganje 9Jiad)t ber ^bcni.ücr im toeftl. DJieere unter einer Seitung tonjentrierte, trat c» jur SSe&auptung fei= ne» ftanbclegebicte» im roeftl. SDcittelmeere juerft ben ©riechen unb bernadi ben SKömeru als große ll'iilitärmacbt entgegen. Stuftet bem großartigen Scebanbel, ber bie fiattbager aud) über bie Strafse oon ©ibraltar hinan» an bie afrit. unb europ. .Hüften be» 2ltlantifd)en DceanS führte, trieben fie aud) burd) Karawanen ftarfen Sanbbanbel. Sie !ar= tbag. iMigion fdjeint oon ber ber ^bönijier fid) nicht roefentlicb unterfdjieben }u baben. ©ine jufammenbäng_enbcre ©efdjidite K.3 be= ginnt erft mit bem Stnfang be§ 5. Safrrb. o. Ghr., roo bie Karthager ober Runter ihre gefamte Diacbt aufboten, bie ©riechen auS Sicilien ju Derbrängen. Sen äußern Slnlaß jum Kriege gab ber v>on 2beron oon 2ltraga» (Slgtigent) oertriebene Surann oon Öimera, ber im Sserein mit feinem Scbmiegerjohne 2lnarilaS iron iRhegium bie Karthager ;u öilfe rief. Sa» große .v>eer aber, ba<3 fie hierauf unter .vSamilfar, bem Sohne beS DJiagou, fenbeten, rourbe 480 burd) ©cton, ben .frerrn oon Sprafu» unb ©ela, ber Jheron ;u iöilfe geeilt mar, bei jnimera oernichtet. ©rft 409 begannen fie, burd) bie Sgeftäer gegen bie Setinuntier angerufen, unter .'öannibat, .viamiltar« (Intel, ben Krieg roieber unb machten bann unter Öimilton (Eroberungen namentlich an ber Sübtüfte, fd)loffen aber, burd) eine in ihrem .fieere au»ge= brochene ^eft bebrängt, 404 mit SionnfhiS bem 'Jlltcrn, bem Sprannen oon Snratu», einen grieben, in bem fie ihre ©roberungen als ihnen tributpflid)= tige» ©ebiet behielten. ÜJcebrmal nod) haben fia) bie Karthager mit Sion»fiu§ gemeffen, ohne bafs tS ju einem bauernben Sieg einer Partei tarn. 2Bäh= renb ber unfichern 6errfd)aft bei jungem 2iont)fiu§ breitete K. feine .sierrjdjaft loieber aug; aber ber Sieg SimoleonS am gluff c Srimifoä um 343 befreite bie unterworfenen gried). Stdbte roieber unb ber jWebe oon 339 feljte ben glufj ©altitöä als ©rense. ©inen neuen grof3en Krieg begann 312 2lgathofle'J (f. b.). 9^ad) beffen Sobe (289) tmirben bie Karthager roieber mächtig in Sicilien, bis ^>i)rrbu», ber König oon ©piru*, fie 277 auf Silnbäum befdiräntte, jeboeb ohne bauernben ©rfolg, ba er febon gegen Snoe beS 5- 276 Sicilien roieber terlief;. ®te Unterrocrfung bc* fübl. Italien burd) bie SHemer brad)te biefe in feinblicbe Berührung mit ben Karthagern. 3" ben blutigen Siriegen (i.'ißunifcbe Kriege unb&annibat) rourbe bie Kraft K.S gebrodien. Ser britte enbete mit ber Scoberung unb gänjlidben 3erftömug ber Stabt. S)er tleine ihnen bamaU noch gebliebene Steft ihres ©ebieteS roarb jur röm. s$roüinä 2lfrita gemad)t. Ser s4>latj ber Stabt roar oon Scipio mit einem glucfae belegt roorben. 5)er auf 2lntrag Don ©aju» ©racdiuS 122 o. ©hr- gefaßte Sefcbluf;, eine röm. Kolonie unter bem Fla- men 3unonia bafelbft anjulegen , roarb bae Zahl- bar auf roieber aufgehoben; aber ©äfar grünbctc44 eine Kolonie, roeldjc SluguftuS 29 o. ©hr. oetgroßerte, unb halb erhob fid) K. (abgefeben oon 2lleyanbria) auf* neue jur erften Stabt 2lfritaS. 439 n. ©Irr. roarb esoom2Janbalentönige©enfericb genommen, 533 oon SSelifar, ber bem 2>anbaleurcid)e ein ©nbe machte unb bie fetabt mit bem Dftrömifcben 9ieid)e oercinigte. ©nblid) rourbe biefe? neue K. G97 burd) bie 2lraher jerftört. 23eträcbtlid)e Srümmer ber röm. Stabt foroie ber Sefeftigungen unb ber ©ijteruen be§ alten K. finb noch jetjt bei bem Torfe toibi=23u= Saib oorbanben. Seit Grrichtung bes frans. *ßro= tettoratS in Junefien ift K. Sil! eines Stjbifdb,of§, ber jugleid) SJsrimaS von Slfrila ift (f. Saoigerie); ein $alaft, ein filoftet u. f. ro. erbeben fid) auf bem Sßoben beS alten S. Sitter atur. ÜKooer*, Sie Sßbönijier, <8b. 2, ZI 2 (SBerl. 1850); SaoiS, K. unb feine Überrefte (aus bem ©nglifeben, 8»j. 1863); SBeuU, 9cach= grabungen in K. (au» bem granjöfifdben, ebb. 1863) ; ©raur, Les fortifications de Carthage (N$ar. 1876) ; aiceltscr, ©efd)id)te ber Karthager, 33b. 1 (33erl.l879) ; 9i. S. Smith , Carthage^ and the Carthaginians (2. 3lufl., £onb. 1879) ; Silfot, Geogi-aphie comparee de la province romaine d'Afrique (2S8be.,s^5ar.l884 —88) ; 3Jernaj, Fouilles a Carthage (1884—85, in ber «Revue archeologique», 33b. 9 u. 10, 1887). Jtarttirtuue, f. Kartaune. H art h an c*. 1 ) Kreis im preuß. 9ieg.=93e3. Sanjig, hat 1396,53 qkm, (1890) 59694 (29237 männl., 30457 roeibl.) ©., 136 Sanbgemeinben unb 56@ut»= begirfe unb umfaßt bas ^tateau oon K., ben höchften Jeit bes norbbeutfefaen SanbrüctenS, mit ber fog. Karthäufer Schroeij. — 2) K. ober ©artbauS, 2)orf unb yauptort be» KreifeS K., 34 krn roefttid) oon Sanjig , in feböner Sage an groei Seen unb an ber Nebenlinie Sanjig = K. (51,9 km) ber ^reuß. StaatSbabnen, Si§ beS Sanb= ratSamteS, eine» 2lmt»gerid)t» (Sanbgeridjt Sanjig) unb einer Dberffirfterei, hat (1890) 2351 meift fath. ©., s}>oft jmeitetSlaffe, Seiegraph, eine fd)öne tath. Kirche mit tunftroUen Schniftereien unb Über= refte einer Kapelle auf bem nahen Spihberge. Startläufer, f. Kartäufer. Slarihäuicriiclte, f. Srteße. ttanhü, Mnrthrocii, f. ©eorgier. Kartieren, in eine .Harte eintragen, im $oft= p er t ehr bie a3c,u'ithnung für bie 2lrt unb SBeife, in ber eine ^oftanftalt ber anbern bie nacbjuroctfen: ben bej. quittungSmäßigen Senbungen (©injebreib^ fcnbun'gen,^oftgelbfenbungcn,aSertfäftcbcn, Ratete mit unb ohne Wertangabe) mittele einer Karte (auch mit 2lbgang»= unb ßingangssettel) überroeift. Siefe Karte enthält in ber Siegel bie Slngabe be§ ©egen= ftanbeä, SBertbetrags, ©eroieht». Setartieren ober enttarten nennt man bie 93ergleid)ung be» 33efunbe» ber eingetragenen "l>oftfenbungen. Ratete unb ©infebreibbriefe "roerben im Mcicbspoftgebiet md)t mehr einjeln fartiert, fonbern nur ber Stüd= arlücr. bie man untfr S «ermiBt, finb unter E aufjufudirn. Äartifeme — Äartoffel 201 jabl unb Summe nach übergeben ober fartiert. Sibn= liebe iSebcutung bat bad tt. im Gtfenbabnoer= febr; ed beftebt in ber Übertragung bed Snbaltd bed graebtbriefs (f. b.) auf bic graebttarte , mit ber bic Gifcnbabngüterabfertigungdftcllcri bie ©üter einanber überwerfen. Seim Sefartieten roerben bie Aracbtfarten mit ben tigften ßulturpflaujen gemäßigter öimmeldftricbe unb roirb in biefeu allenthalben in großer 21ud= bebnung angebaut. Sie flammt aud ben gemäßig= ten ©egenben bed roeftl. Sübamerifa, bauptfäcblid) aud Gbile unb s$eru, unb mürbe bafelbft feit ältefter 3eit pon ben Gingeborenen als 9iabrungdmitte[ perroenbet. Sie in Sübamerifa noeb jetjt an fteilen, felfigen, meift in ber Dcäbe ber Seefüfte gelegenen Öängen milb roaebfenbe Sartoffelpflanjc bringt nur fleine, unf dmiatfbafte, roäffertge finollen beroor unb bat immer roeiße unb jroar, im ©egenfat; ju ber fultiinerten, roob(ried)cnbc 23lumen. 9cad) Guropa gelangte fie juerft nacb ber Groberung s$erud burdi bie Spanier unb roarb pon biefen febon in ber DJiitte bed 16. Sabrb- in ben 9iieberlanben, SSurgunb unb Italien perbreitet. 1584 führte Sir SBalteriRaleigl), 1586 ber Sflapenbänbler ftarofind (nad) anbern beffeit SBerroanbter Sir g-rancis Srafe) bie ß. in ^rlanb ein. 3n Seutfcblanb taucht fte junt erften* mal ald Seltenbeit jebon unter ber Oiegierung fiartä V. auf. 3U3 Sßalter Staleigb fie 1623 aud Sirginien jum brittenmat mit größerm Grfolg atS feine Vorgänger nad) Gnglanb brachte, roareu bie .Hl. fdjon in fstalien unb Spanien rooblbefannt unb ipurben bafelbft Jartufoli genannt, rooraud ber beutfdje 9Jame &'. entftanb. 9iad) 2t. pon 6um= bolbt mirb bie $. im großen angebaut feit 1684 in Öancafttre, feit 1717 in Sacbfcn, feit 1728 in Scbotb lanb, feit 1738 in Preußen, feit 1783, bauptjäcblicb burd) ^armentierg ^Bemühungen, in granfreid). !Jn Seutfcblanb, mo fid) befonberd biepreuß.&önige Ariebrid) 2®ilbelm I. unb griebrid) b. @r. für beren .Hultur intereffierten, fam bie fi. erft feit ben legten bunbert fahren ju allgemeinen Gbren, naebbem bie ^Regierungen ibren 2tnbau teilroeife fogar burd) 3roangdmaßregcln eingeführt batten. Sie $. ift foroobl bireft alä 9tal)rungdmittel für ÜRenfdjen unb Jiere wie ald ted)nifd)c s15flanäebocbtPicbtig. 3br Stärtemebl ift faftebenfo gut roie badjenige ber ©etreibearten; e§ mirb in Sertrin, in Sirup, Suier unb Splritud Perroan= belt ; bauptfacblicb aber ift fie bas perbreitetfte SRab= rungsmittel, in pielen Sdnbern, 3. S3. in Urlaub, fogar bad einjige bei SBePölferung. Gnbtid) mirb fie entroeber rob ober gelocbt jur güttenmg unb Htäftung bed 5ßieb^ permenbet. Sie Ginfübrung be§ Sartoffelbauei in ben £anbmirtfd)aftsbetrieb ift baber einä ber miebtigften Greigniffe in ber ©e-- febiebte ber aSolfSroirtfcbaft gemefen. Sie fi. erroeift fieb niebt fo nabrbaft afe bas ©etreibc, meil ibr Stärtemebl mit einer nur geringen l'fengc s$ro= tein Petbunben ift. Saber tann aud? bie H. allein feineeroegÄ jur Grnäbrung binreidjen; minbeftenä muß ibr ©enuß mit bemjenigen fticfftoffbaltiger juibrungsmittcl perbunben fein. Ser ©ebalt ber^Ä. Slrtifct, Sic man unter 8 Den an Srodenfubftan,? roecbfelt smifeben 18 unb 32 ^ßroj. unb beträgt im 2)iittel 25 $roj. Sie feftc Subftan? beftebt aud 9 — 25 ^Sroj. Stärtemebl (im Mittel 18s$ro3.), aud 0,3 bi§ 2,7, im 2)Uttel l,i^roj. ßol.v fafer, au§ 0,e bid 4,4, im DJiittel 2,o ^roj. s5ro; teinftoff en, enblid) aud 0,3 bi§ 3, im 2Rittel 1 ,o s$roj. ©umrni unp Salden. Ser 2Bert ber fi. afd 9iabrung5= mittel , für Spiritud= unb Stärtefabritation ridjtet fid) nad? ibrem Stärtegebalt. 3«r rafeben SBeftim- mung bedfelben bient bie ßartoffelrcage (f. b.). 2Jon feiner 9iufepflanje criftieren fopiele21barten roie pon ber fi.; bei ber internationalen fiartoffeb audfteUungüuSlltenburg 1875 roarenberen 2644 pcr= treten. Sielaffenftd) in brei Waffen fteilen: l)runbe ober Särd)entartoffeln; 2) fpifte ober &orn = tartoffeln; 3) lange ober Stierentartoffcln. Jlußcrbem unterfdjeibet man nad) ber Jarbe ber Scbale roeiße, gelbe, rote unb blaue; nad) ber Seife frübe unb fpäte ü. 5lacb ben 'Jiuliungdjroecten untet= fdu'ibet man Speifc = , Brennerei = unb guttertar; toffeln. 5ür allgemeine 2JBirtfd)aftijicede unb für Starte-- unb Spiritudjabrifation empfehlen fid): Imperator, frül)e 91a))engrunber, Oobnicben, blaue Siief enf artoff el , a\i bie Sronenfeite, auf ber fid) bie meiften 2lugen befinbeu, jur 2ludfaat gelangt, bie anbere oerjüttert roirb. Gin 2lbroeltenlaffen ber gefd)nittenenSaattartoffelu ift anzuraten, bamit bie frifd)e Scbnittfeite in feud)= tem Soben nid)t SJeranlafjung jur gäulnid giebt. SBäbrenb ber Vegetation roirb bie S. ein= bid 3ioei= mal bebadt unb 'bann mit bem Soppelftreid)brett= Pfluge angehäufelt. 3"r Grjielung gefunber unb febr'großer K. roirb ©ülid)d Kulturoerfabreu angeroanbt. Gd beftebt barin, baß jebe Saattnolle einen 2Bad)draum pon 1 qm erl)ält. Um bie SJJflang fteilen mirb ber Sünger tranjförmig gelegt, in ber SKitte bie finoüe mit bem DIabel nad) oben unb fdjroad) mit Grbe bebedt. Sie triebe entmideln fidi nun franjf örmig rings um bie DJiuttertnolle, werben in ber 2lrt angehäufelt, baß in bie 9Jlitte berfelben Grbe gebradit roirb, fobaß bie unbebedt bleibenben beblätterten Stengel fid) fternförmig nacb außen mißt, finb unter 6 aufjufudjen. 202 ßartoffeferntcmajdjincu — ^artoffelfraiiffjeit nicbcrbiegcn unb bei mehrmaligem 2Inbäujeln ein fladvr e'rr-hüael eutftebt, in bem fieb bie jungen Knollen ausbitben. Sie ipaupternte «folgt im Sep* tembet uns Cftober, bie frübeiten Sorten ßafobSs fartoffeüi) werben i*on SBlitte 3uli reif. Sas 2lu3= nehmen aefebiebt mit ,'öacte unb §orfe, ober mit bem ißftuae. Sie großen 2lnfprücbe, melcbc bieSlusfaat uns Sie ernte i>erft. an bie menfoblicbe Slrbeitstraft itefit, babeu neuevbings jur_ ©rjinbung Don Üia= [deinen geführt. (S. ftartoffetlegemafcbinen unb Kartoffelerntemafcbinen.) Sie 3 ulj teSp t obuf 1 1 o n ber fi. in ben .vjaupt= länbern beträgt burdijdmittücb. in ÜJtill. .vScttoliter: 2 ä n b e r mia.hi _l Seutfcblanb .... 236,00 Äuitanb I uo.üo 5ran[reic& \ 130,59 Ofterteicb '■Serein. Staaten 3rIano vjroBbritannien . SHgiett . . . . Ungarn . . . . Scbroeben . . . S3.34 53,11 41,50 38,20 28,76 27,67 18,57 2 ä nb e r Spanien Scieberlanbe . . . . Stauen Siorroegrn ginlanb ®änemavt . . . . ülufrralien . . . . »ßortugat guiammen in bieten £änberu . . . . «Bhn.hl 18,33 17,24 8,14 7,29 4,40 4,19 3,39 3,24 863,96 Sie nähern 21nbau=, 6anbelS= unb 5skrtperbält= uiffe ber ft. in Seutfcblanb jeigt naäjfteb,enbe %a? belle: Knollen mirb getötet unb bie ft. ift nach bem 2luf- tauen besorganifiert unb fault febr fdhnell. Set geringen Kältegraben, fchon bei + 2 bis 3° C, tritt ein S ü jj ro e r b e n ber ß., audj oft @r frieren genannt, ein. Sie Urfacbe liegt barin, bajj bei berartigen Semperaturen bie ft. ben aus bem Stärfemcbl fieb beftänbig bilbenben 3ua^ 2eben ber SartoffelauSfteBung ju Stltenburg 1875 (SSerl. 1876) ; ©iersberg, Ser rationelle ftartoffelbau (2pj. 1879); 2Berner,Ser ftartoffelbau nach feinem jegigen ra= tionellen Stanbpunfte (2. 2lufl., 33erl. 1886). Sartoffclemtcmafc^ütctt, f. ftartoffeltultur= mafebinen. Jtartoffclfcgc , ein piererfiger länglicher Saften mit niebrigen SBänben, beffen ©oben aus eifernen ober hötseruen Stäben befteht, bie 1 — 2 cm oon= einanber entfernt ftnb. Seim 2lhlabeu ber ftar= toffeln in ben fteller unb hei fonftigen ®elegen= heiten mirb bie ft. fchräg an ben SBagen geftellt unb bie ftartoffeln beim öeruntcrrolleu über ben Sieb= hoben pon Grbe unb fteimen gereinigt. ftartoffclfufclöl, f. gufel. Sartoffcltäfcr, f. Golorabotäfer. aattoffclfranfljeit, eine erft feit ber Hütte bes 19. jahrh. näher befannte ftrantbeit ber Kartoffel, bie pou einem parafitifdjen ^ilse aus ber gamilie ber*ßeronofporeen,Phytoplithorainfestansi>ei»/. (f. Safel: ^Jflanjentranfbeiten, yig. 7), »er= anlafst mirb. Scrfelbe ift mobl fchon feit längerer 3eit aus Slmerifa nach europa eingeroanbert, boeb perurf achte er erft 1845 unß in icn barauffolgenben Jahren ctma bi» lSöoperheerenbe Cpibemien inganj 5Irtitet, bie man unter B oermict, finb unter K aufäujudjen. KARTOFFELKTTLTTJRMASCHINEN. Kartoffelsortiermaschin 10. Kai*tnffelaushebemasi'hine „Paulus Brockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Aufl. Sctrtoffetfrieg — $artoffe(hifturmafd)irten 203 Mitteleuropa. SSeteinjett ift bie Sranfbeit fd)on feit 1830 in Seutfd)(anb beobachtet worben, bod) erft in bcm feuchten Sommer 1845 bat eine allgemeine Verbreitung ftattgefunben. Seit tiefet 3eit ift bie R. eigeiitiicn nie micber aan\ rcricbwunben, bod) ift bie Söirfung beg ^iljeS offenbar in ben lebten gabt* jebntcn eine fdnräcbere geworben unb perurfaebt nur nod) in febr ungünftigen Sommern Schaben. Sie erften äCnjeicben ber R. treten gewöhnlich im Slonat 3uni auf unb befteben barin, bafs bie Blätter braune nujsfarhige glecten betommen (#ig. 7 a), bie auf ber Unterfeite mit einem meijien fcbimtne!arti= gen Überjug oon aus ben Spaltöffnungen au*= tretenben Gonibienträgcrn (ier erjeugt er ein meit= oersweigte», nicht oon Cuevwänben gefäd)erte§ 3Jcp= celium, bas burd) 2tu§faugen ber 3ellen allmäMid' bas 2(bfterben ber befallenen Partien öeranlafjt. ~int> bie Knollen gleichfalls angeftedt worben (Snollenfäule), fo bilben fid) auf ber Dbei= flädje bräunliche gteden, unb ift bie SBitterung für bie ffieitcrentwidlung be§ $ilje§ günfrig , fo tann febon im Boben ein Verfaulen ber Knollen eintreten ; häufiger noeb macht bie Sranfbeit erft in ben 2tuf= bewabrungsräumen ber Kartoffeln weitere 3ort= jebritte, unb hier tann aud) eine 21nftedung nod) ge= funber Knollen erfolgen. Sei grofter g-eud)tigfeit führt bie Jbätigfeit be§ iDiPceliums fd)liefelid) ju einem jaud)igcn 3erflieften, bei gröfterer 2roden= beit ju einem brödligen 3erfallen ber Knollen. 3n= folge ber @rb,attung bes DJlpceliums in ben tränten Kartoffeln roäbrenb be» SBinters mirb ber Bilj mie= ber mit bem Saatgut auf bie öider gebracht unb tann hier pon neuem bie Blätter anfteden. 3ur Berbütung ber Krantbeit muft besbalb befonbers barauf gejeben werben, baft nur gefunbe Knollen ,;ur 2hisfaat pevmenbct werben. 3ft bie Krantbeit einmal auf bem 2lder ausgebrodien unb wirb fie von f eudjter Witterung begünftigt , fo läftt fid) ba= gegen nicht mebr anfämpjen. 3n neuerer 3eit t)at man mebrfad) miberftanbsfäbigere Sorten mit bidern Sdjaten gejücbtet, bie con ber Krantbeit weniger ju leiben baben. 3tuf5cr auf ber Kartoffel finbet fieb biefer %U; nod) auf einigen anbern älrten ber ©gttung Sola- num, j. 53. auf bem ÖiebeSapfet (f. b.). Stucb hier ruft er ähnliche @rfcheinungen beroor, bod) ift bis jegt weber auf ber Kartoffel nod) auf anbern Sola= numarten bie SBilbung Don Cogonien unb Eofporen beobachtet morben, man tennt nur bie conibien= tragenbe ©eneration, wäbrenb bei ber nahe ücr= Wanbten Phytophthora omnivora De By. (f. Phy- tophthora) reid)licb Dofporen gebilbet werben. — SSgl. grant, Sie Krantbeiten ber $flanjen (ÖreSl. 1880); Sorauer, .f>anbbud)bery^f[aujentrantbeiteu, 33b. 2 (2. 2lufl.; 33erl. 1886). Sattoff eltrieg , fcberjbafte 33ejeicbnung tst'z Sanrifcben @rbfolgefriege§ (f. b.), weit fid? bie 6oh baten, ftatt 311 tämpfen, in ben böbm. Stanblagern bauptfäcbticb um bie Kartoffeln ftritten. Sartoffelfnlrurmafchmcn, DJkfchinen jut Sr= leiebterang ber Kartoff cltultur, bauptfäcblid) fiir äuSjaat unb (Smte. Sie Kartoffelleg emafd)i = nen waren urfprünglid) nach bcm Softem ber ©e= treibebrill= unb Sibbeimafcbinen gebilbet, haben fid) aber nicht bewährt. Gine 3]erbefjerung berfelbeu ift ber 2lfptnwa(t = £artoffclpflan,?cr, ber ganj felbfttbätig eine geeignete gurebe jiel)t, bie Sartoffel, ob gan; ober gefebnitten, in beliebige ßntfernung einlegt unb bann bie Jutcbe Utftreicbt. (S.S;afel:Kart off elf ulturmaf dunen, [jig.l.) Sie Saattartoffeln werben bureb ben Sd^liefser g auS bem Saften a in regclmäfjigen 3wifcbcnräumen eingelalien. Ser felbfttbätige cdHiefcr wirb burd1 bie gabraebfe ftets auf unb ab bewegt, öffnet unb fcbliefet babureb ben 3ufluJ5 ber Kartoffeln unb tann bureb bie gebern e reguliert werben. Ser Saat= taften a fafjt ungefähr 1 ßtr. Kartoffeln unb wirb jeweils am Ütrfcrranbe nad) SJebarf gefüllt. 3m Kaftenboben befinben ftch ?wei fieb fortmäbrcnb auf unb nieber bewegenbe gufjeifcrue Sdiube, bie fog. Agitatoren, Welche bewirten, baf; beim 2lusfluf; feine Stodung porfommen tann. Ser 2lusbebegriff mit rtellhebel h ift mit einem umtegbaren öanb= griff oerfehen unb bem Kutfcber bequem jur öanb, i'obafj mit einem ©rifr ber ~l>flug b famt ben 3l(: ftreiebern c an jebem gurebenenbe auägeboben wer= ben fann. SBirb nun gefahren, fo läfet berSdjliefserg bie caat aus bem Saften a entweichen unb fie läuft bei d äwifeben bie @reifbaden f, wirb bort feft= gelegt, bis fie oon ben (Einlegern genommen unb nad) i getragen mirb ; bort [traft fie ber 2lbftreid)er i ab unb fie fällt, wie bie2Ibbilbung,;eigt,in biegurebe. 2lm beliebteften fmb jegt bie $flanjlod?ma = f d) i n e n , bureb bie in ben porbereiteten Sartoffelader Köcher gebrüdt ober geftoeben werben, in bie man bie Kartoffeln wirft. Sie fünfrcit)ige iRingfcbe Kartoff e[pflan,Hocbmafd)ine (gig'. 2) arbeitet nur auf fanbigem Soben gut. gut ferneren Soben eignet fid) beiier bie %j lanUocbmafcbine pon 3immermann (iyig. 4), bie juerft flache gureben bilbet unb innerhalb berfelbeu burd)rotierenbe@rab= fternebie^flanjibdierherftellt. Seibeiben SRafcbinci; muffen bie Sedier mit ben gelegten Sartoffeln iiugc-- bedt werben, woju man fid) am heften ber 3ubcd = m a f d) i n e (yig. 6) bebient. fDteiftenä laff en fid) bureb 2tuswed?feln ber ©rabfternc mit Sedfeharen bie Sßflanjlocbmafdiinen aud) jum 3«bcden benugen. Brauchbare Sartoffelerntemafcbinen fmb erft in neuefter 3eit bergeftellt worben, bebürfen aber teilweife nod) ber JBeroolltommnung. Sie Scbmierigfeiten, bie fid) ber ÜWajcbiuenarbeit ent gegenftellen , befteben oornigsweife in nod) grünem, nicht abgeworbenem Kartoffelfraut unb fchwerem tbonigem SSoben, ber befonberä bei feuchter üöitte^ rang nid)t beim 2tusheben ber Sartofjetfurcbe jer= fällt uno an Kraut unb Snollcn baftet, unb in Un= traut, befonbers Cueden. @3 lallen fid) brei Spfteme pen Sartoffelerntemafcbinen unterfcheiben. Sas ein= Slrtilel, bie man unter R oermiBt, finb unter 6 aufäufut^en. 204 Atartoffelfulturftation — Sartofjelroa]'d)mafd)Uie fad)fte jeigl ber KarteffelauSrebepflug oon Bad, ber ftatt beS StreidbbrettS fünj ober fieben fingerförmige '.'liifäiu- am Bcbat befigt. (Jig. 3, A für Santo*, B uiv [cbwerern ©oben.) (SS wirb burcb biefelben ber burd) baS Sdw auSgebobene (Srbballen mit ben ffeln ierlrümelt unb legte» auf ber Cberfläcbe beS älderS Derbreitet, ruofelbft jie leicht aufgelefen loecben tonnen. Surd) ben Krautbeberic (Jig. 3B) wirb uberbängenbeS ober KegenbeS fiartoffetttttui aerobe gelammt, bureb ben hinter biefem befind lieben Vorarbeiter v werben bie Äartoffelftöde halb umgelegt. (Sin .weite* Softem repräsentiert ©raj äUünfterS Kartofjelcrntemafcbine (gta. 5), »eldje burd) eine in rafcbe Rotation gefegte ©abclroelle ben (Sxbballen gemeutert unb burcb Umbcrfcbteubern Staut, Knollen unb (Srbe trennt. Samit bie Kar= tofjeln nid't ju toeit wftreut werben , bringt man an ben Seiten ber iUafcbine häufig leidjte Srabfc gitter an. 3n äbnlidn-r SBeife erreicht biefen 3i»cd Unterilr burd) Einbringung eine» auS eifernen Stäben gebilbetenoertifalenSd)leubcrrabeS(öig.7). 3um britten Stiftern gebort bie .Kartoffelernte; mafebinc oon oon Kobulinfti ( ßig. 8). Scr (Srbballen anrb oom Sd;ar ausgehoben, auf eine unenblidie Kette beibrbert, bort bie Kartoffeln getrennt unb enb= lieb über Siebe in einen binten angehängten haften befbrbert, ber oon bem auf berKartojfelerntemafd)ine figenben Rubrer oon 3eit ju 3^it burd) Umtippen entleert »irb. Sie Rolle oor bem Schar bient sut Regulierung beS SiefgangeS unb jugleid) jutn Tucberbrüdcn beS Äartcffeltrantes , falls eS nod) fteben feilte. (Snblid) -geigt %ia. 10 bie Kartoffel; auSbebemafcbinc «VauluS». Sie oom Sd)ar auS= geljobene Kartoffeljurdic »irb in Vebälter geführt, »eiche auf ber Veripberie beS großen, breiten Sd)öpf= rabeS angebracht finb unb bei ber Umbrehung beS RabeS nach hinten entleert »erben. Sie obere Seite berfelben fowic bie ^eriptjerie beS SdjöpfrabeS finb auS gebogenen (Sifenftäben roftartig gufainmenge= ftellt unb [äffen bie mit hochgehobene (Srbe burch baS beim (jähren entftehenbe schütteln teilroeife burcbfaüen. Veitn (Entleeren ber Vebälter fallen bie Kartoffeln auf ein hinter ben gahrräbern ange= brachte», fehr einfaches Schütteimer! unb liegen bann, gum 2luffammeln fertig, in Surebenbreite hinter ber Dcafcbine. 2llle biefc (Srntemafcbinen oer= langen 2 Vferbe gur Vefpannung, tonnen täglich bis 0,5 ha "Kartoffeln ausheben unb befebäftigen 10 — 12 Sammlerinnen. — Sie gum Sortieren ber Saattartoffeln bienenbe Kartoffclfortiermafcbiiie (f. b. unb g-ig. 9) tann ebenfalls gu ben K. gegäblt »erben, [nen. «tartoffeltulturftation, f. Samentulturftatio= ftartoffclfur, f. grembförper. ttnrtoffcllcgcmafcfiinen, f. Kartoffeltultur= mafebinen. Kartoffelmehl, f. Stärtemebl. startofielprobcr, f. Kartoffeuoage. ftartoncliiucti.hntafrliinc, Diafcbine gur 3er= tlcinerung ber gelochten ober gebampften Kartoffeln bebufS Fütterung ober für bie SpirituSfahritation. Aür letztere 3»ede »erben , f o»eit nicht bie neuern 2luSblaicoorrid)tungen (Senge) benugt »erben, SBalgenmüblen angemenbet. yür gütterungSoocde benugt man tragbare K., beftebenb auS einem .Haften, beffen Voben auS eifernen Stäben gebilbet »irb. (Sine mit eifernen Sinnen befegte Kurbelwelle jetf tleinert bie Kartoffeln unb gerbrüdt fic , fobaf; fie burd) bie Stäbe beS VobenS burebgeführt »erben. Slrtitet, bie man unter ft oerm Kartoffelreibe, eine 2Jiafdune ber Stärfcfabri= tation, f. Stärtemebl. Sartoffclfago, f. Sago. ftnrtoffcifchälmafrhinc, f. Scfaälmafd)inen. Kartoff clfirup, f. Jraubenjuder. Sattoffclfortiermafd(ine, i'iafcfainc ,?umSor= tieren ber Kartoffeln 311m 3»ecfe ber 2luSfaat ober beS Verlaufs, befteht auS einem Siebe, beffen Söoben meiftenS auS Stäben gebilbet »irb, bie oer= fdjieben toeit ooneinanber entfernt finb. Ski ber neuem Konftruftion laffen fid) biefe Siebe burd) eine Kurbel in rüttelnbe Veioegung fegen, »obureb nicht nur ein Sortieren ber Kartoffeln nad) ben ©rbfjen, fonbern auch ein iReinigen oon (Srbe unb im grub; jähr oon ben Keimen erfolgt. Safel: Kartoffel: tutturmaf d)ineu, 5'ig- 9 geigt eine neue K., bie bie Kartoffeln in brei ©röfjen fonbert. Jlnrtoffelftärfe, f. Stärtemebl. SortoffclttiafjcoberKartoffelprober,2lppa= rate nur Seftimmung beS fpecififd)en ©emichtS ber Kartoffeln, auS bem fid) leicht ber Stärtegebalt ber^ felbeu berechnen läfst. Sie einfad)fte Kaftoffelprobe befteht barin , bafe man gut gereinigte unb abge= trodnetc Kartoffeln in eine fonjentrierte Kocbfalj; lofung bringt, bie fo lange oerbünnt »irb, bis bie SRebrjabJl ber Knollen in jeber 5»öl)e ber ■Jlüffigfeit fd)»eben bleibt, alfo gleiches fpe= cififcheS ©ewidit mit berfelben hat. SaS fpeäHube ©ewid)t ber Söfung wirb bann burd) ein Sträometer beftimmt unb bie Starte nad) Tabellen oon OMrrter u. a. berechnet. Sic K. beftimmt baS ©ewiebt eine! beftimmten Volumens oon Kar^ toffeln an ber 8uft unb unter SBaffer unb auS ber Sifjevcn,; wirb baS fpeeififebe ©eioid)t unb ber Stärtegebalt hcrcchnct. Sie belicbtefte ift bie iHeimannfdje K. (f. oorftcbenbe Slbbilbung), bie auS einer tleinen Secimalwage mit j»ei SWetallf örben , bie 101 Kar= toffeln faffen, befteht. Wan tariert juerftbie SBage burd) baS 2aufge»idit, roäbrenb ber untere Korb in baS SBaffer taiid)t, füllt bann ben obern mit 10 1 Kartoffeln, beftimmt baS ©ehriebt unb »edifelt bann bie Korbe, febafs nun bie Kartoffeln inS SBaffer tau= eben, »orauf abermals baS nun geringere ©e»id)t ermittelt wirb. 2luS Tabellen läfet fid) nun lcid)t ber Stärtegebalt berechnen. aartoffclh)ofrt)mofcftine,9.1tafd)inejum!Keini: gen ber Kartoffeln oon ben Sdimugteilen oor ber ißerfütterung ober Verarbeitimg berfelben juSpiri= tuS unb Starte. Sie K. befteht auS einem oon bbl: Jemen ober eifernen Stäben gebifoeten ßplinber, ber um feine SängSadife burd) Kurbel ober VctriebS= welle in Umbrehung gefegt wirb. Sa bie Jrommel jurjälfte in ein mit SBaffet gefülltes Vaffin taiutt unb etwas fdiräg montiert ift, fo Werben bie burd) einen Trichter hinciugebraditen Kartoffeln am an= bem (Snbe gereinigt auslaufen. (S. Stafel: üanb; wirtfd)aftlid)e ©eräte unb SDiafcpinen IV, 5ig. 3. ) Sie neuem K. für Jabrifation beftehen auS eifernen Srögen, in benen bie Kartoffeln burd) ein Softem oon roticrenben 2lrmen in Vewcgung ge= fegt unb gereinigt werben. i&t, finb unter S aufjulucfien. fitotoffeljucfer — Äartuidje 205 ftartorfcljucfer, fopiel tute Sraubenjuder. ttartoarnntm (gra?.), f- ©raphifdic Sarftellung (23b. 8, 6. 264b). Kartograph (grd;.), Sanbfarten.u'idjner; in§= bcionbere bicnftlicbe Sejcicpmmg ber bei ber tartogr. Abteilung ber preufs. fianbeäaufnafcme alä 3»? id^ner angeftelltcn Seamtcn. Kartographie (grcb.), bie Sebvc Dort bem 6nt= roetfeti unb ber öerftelhmg Don Üanbfarten (j. b.). ftartomantic (grcb.), baä Rartenfcblagen (f. b.). Startonicter (grd).), f. Rurrjenmeffer. Satton (frj. carton, fpr. -töng), Rarton = parier, bicjenigen ftärfern unb glatten Rapier; forten, für roetöfcebie Sejeidmung Sappe ber beilern Qualität, auch meiftenä ber geringem -SMde »egen nidjt angemcffcu erfdjeint. R. »irb ent»eber bireft auf berSgpicrmajdnnc bcrgeftcllt (3Jtafcbinentarton) ober er »irb, namentlich bie bidern Sorten, auä bierfür geeigneten Sapierftoffen mit ber yuinb ober oermittelft (ladiiermafchinen uifammcngetlebt (ge= flebter ober cadnerter R.). Sie ©lättung beS R. erjolgt oermittelft foa. Satiniermafdnnen, im ®rof!= betriebe ber catuüeridmellpreijen, Ralanbcr (f. b.). Üian unterfduubet ferner -Icaturfarton unb ®lac£ farton, je nadibem bie 2ede eine Naturfarbe bat ober mit garbe beftrieben unb glaciert ift. Karton: posier bat eine feljr mannigfache Scrroenbung, j. 53. nt Sifitcm unb äDlufterlarten, nrni "Srud pou Runfh blättern, jum Sluffleben pon Sbotograpbien u.f. ro. Sie tartonartigen, glacierten Srefefpäne Werben al* Rappen bejeidjnei (f. öilanjpappe). danach nennt man R, auch einen leiduen Sappeinbanb roie anbere Umbüllungen au* Sappe. (©. Rartonnagen.) 3er= ner beifit R. ein befonbers gebrudte3 Statt, ba£ an Stelle eines ju entfernenben fehlerhaften in ein Sud) eingetlebt »irb. 2luf öanbfarten unb SBfänen ift R. eine geroobnlid) am SRanbe ber Karte gegebene befenbere Sarftellung eines Seilet berfelben in grefcerm ÜJtafsftabc. 3n ber ÜJlalerei beif;t R. eine 3«id?nung auf Rapier ober ähnlichem äKaterial, beren man fid) jum i^orbilb bei einem gröfeern ©emälbe bebient. Sei ber ftreStomaterei (f. b.) ift e§ befonber^ nötig, buraV geführte R. por ftd? ;u haben, »eil babei ein ftbnelleä UlJaloerfabren erforbert »irb unb eine Serjeidbnung fid) fdjroer r>erbe))ern läfet. @e»öbnlid) wirb ber R. auf bie betreffende 3'Iäcbe übertragen, inbem man ihn auf biefelbe legt, bie Umri||e burebftiebt unb bann mit einem mit Roblenftaub gefüllten Sädcben be= tupft, ober inbem man auf eine anbere medjan. SBcife bie 3eicbnung auf bie Silbflädje überträgt. Slunwifungen über baZ Verfahren geben (Jennini im (Libro dell'arte» (um 1400), Safari in ber @in= leitung feiner Siograpljien, Jlrmenini in ben «Pre- cetti della pittura» (Seneb. 1G87). Qn ber fpätern 3eit gingen bie Ranftler roeniger forgfältig ;u ÜBerfe, man arbeitete mehr nacb tleinen Sfijjen inä ©rofee. 3nt Slnfang be» 19. Sabjcb. haben einige beutfehe Rflnftler mieber burd) Serfertigung forgfältig au3= geführter R. Diubm erlangt, namentlich ©orne.liu?\ Dperbed, Scbnon-, Raulbad) u. a. öierju gab bie umfaffenbe ätnroenbung ber §rcsfomalerei Seran= (afjung. i'iit bem 3urüdtreten ber biftor. 3)JaleT= fcbule perfebmanb auch rcieber bie Sorliebe für R., ba bei ber Üialerei in GL, ©nfauftit u. bgl. biefc roeniger nötig finb unb baS öauptgeroiebt nunmehr auf ben malerifcheu ß'ntrourf gelegt rourbe. — Sei ben ©obeling (f. b.) merben bie Zeichnungen au3= gefdjnitten unb hinter ober unter ben (finfcblag ge= legt, monad) ber SSßirf er feine Slrbeit einrichtet. Siefe R. muffen in Jarben aufgeführt fein. Rnrtonnoiieu (frj., fpr. -nahfeben), Umbülluii: gen in Si>PP^. Rapier ober ©eroeoearten für anbere «Baren (flartonä, Sappfchacbteln, Sappfäften, Sn= peloppen u. f. m.). 5vür bie fabritmäfeigeöerftelluiiß ber RartonS finb SKafcbinen nir ojerfleinerung pou Sappen nötig, fo bie Sappicbere, Scbeibenpappen febere, bie Jii^mafchine jum Sorrihcn ber Sappen bebuf» leiAtem Umbiegen-i ber Scitcnroänbe Dorn Sobeu beä RartonS unb bie l'lu'Mtanjmafdunc jum ilu-Mtanjeu pon Sapier, £cber, 3eug u. f. ro. fotoie bie Salancepreffen jum Srägen unb Stu^fdineibeii r>on Satenbriejeu, ©ratulationstarten, .v>eiligen= bilbern, Sampcnfdjinnen u. f. tu. öier »erben »eib= liebe Slrbeiteträfte pielfacb permenbet, »eil bie 3lr= beit leidit ift unb aud) möglicbft billig bergeftellt »erben foll. SUeuerbingä benuht man jur Serbin bung ber R. pielfad) bie Srabtbeftmafcbinen, ferner bie burdi jJtemuS in Bresben erfunbenen ©doerbiiv bungen burd) gejabnte lUetallftreifen; auch ftellt man bie R. einfaii bureb Sreffung ber angefeud)te= ten Sappen ber. Scr Jabritation pon K. bleuen baS Suntpapier, bie Seiben^, Sammet= unb Ralito »eberei foroie ber Suutbrud, ber jeßt oielfad) in »abrhaft fünftlerifd)er SJeife jur 2lugfd)müdung ber R. herangejogen roirb. J?artunnieren (frj.), in Sappbedel einfd)lageu, einbinben ober einheften. Sartonpapier, f. Rarton. flärttit'cja, aud) Stanba ober Rumara, ber inb. RriegSgott. Nach ber einen Sage ift er ber Sohn bei Sgni unb ber ©anga ober ber Späba unb »irb non ben RrttitäÄ, ben Slejaben, grof;ge= jogen, »e§balb erR. beißt; nach einer anbern Sage ift er ein Sohn beä (Siuaunb ber3urgä,ben(JiDa auf Stnftijten ber ©ötter erzeugt, bamit ber Sämon Sarata »on ihm befiegt »erbe, ben niemanb bc^ jmiugen tonnte, unb bamit Sruber bes> ©aneca (f. b.). @r »irb befonberS im Süben pon 5»bien perebrt. Sargefteüt »irb er mit G Rapfen, jumeileu nur mit einem, mit 2, 4, 6, 12 Sinnen, auf einem Sfau reitenb. ^m IRouat Rärttit a (Cttobcr) »erben ihm gefte gefeiert mit SJlufif unb Illumination. ttartufrtie (frj. cartouche), bie in Jorm einer halb aufgeroidelten Siolle bei SGBappen, Slänen, Sanbfarten angebrad)te Seräierung, bie jur 3luf= febrift beä Sitelä bient; bann bie in berSarodjeit aufgetommenen ardütef; tonifeben 3ierftüde mit aufgerollten ober umge= bogenen (Snben,mit £aub= »er! u. bgl. (S. beiftebenbc gigur.) 3m Diilitär»efen beift R. bie pon ber Rauallerie am Sanbelier über ber Schutter getragene Satro= nentafd)efürSiitolen=ober SReooloerpatronen ; ferner bie in einem Seutel befindliche, abgewogene ober abgemeffene S"toer= labung eineä 0efd)üj?e'5. sJ!an giebt ben R. eine bem 2abung2lbmag von einer engl, @efellfd)aft mit Sampfern befahren. ffarunfcl (lat.), gteifdiwarse, befonbers nach Snpbilis in ber ©arniöljie, auf ber (Sichel unb Vorbaut, ferner in ber Binbe= baut be§ 2Iuge§, bjer meift angeboren ober nach Gntsünbung entftanben; aud) bie_narbigen SRefte (caruneulae myrtiformes) bes jcrrilienen Jungfern; bäutebens. ffaruffcll, aud? Karoufell (ital. carosello; frj. carrousel), ein unter jSeinrid) IV. unb 2ub= roig XIII. aus jtalien nacb 3-ranireid) eingeführtes unb noch, ju Slnfang bes 18. 3abrb. an ben meiften europ. ööfen gebräuchliches SHitterfpiel, bas an bie Stelle ber furniere beS SJiittelalters getreten mar. ÜJlan fleibete fid) babei gewöhnlich nach 2trt ber alten Diitter unb teilte fid) in perfebiebene Parteien, welche in prächtigen 2lufsügen 3U ^ferbe ficb nad> bem feftlid) gefcbmütften Biabe ober iReitbauie be^ gaben, wo bann perfebiebene Sieiterfünfte porgefübrt mürben. Sie porsüglicbften berf elben waren : 1) Sias K o p f r e n n e n , in S eutf eblaub f ehr gebrauch lieb, bei welchem man "tütfen= unb DJcobrenföpfe mit Sanse, Surffpeer, Segen ober mit bem Biftol ju treffen iuebte. 2) SaslRingrennen, bei bem bie Diitter unter Beobachtung gemiiler Sieitfiguren unb in ver= iebiebenen ©angarten mit ber Sänge nad? einem :Uinge ftacben. 3) SaS Cu in tan rennen, bei bem nad} einem belcsernen SJlanne (gaquino ober Faquin, f. b.) mit einer San.se geftoeben mürbe, bie an ber Spifte ein Gifen in ©eftalt einer Krone tmg unb beten Schaft an mebrern Stellen eingefägt mar. üRan fuebte ben gaquino fo ins ©efiebt ju treffen, bafi er fid) nicht brebte unb bafs bie 2an3e fteden blieb unb jugleid) jerbracb. Sie Italiener hatten noch ei" log. Somtfches K., wobei nad) Pier giguren geworfen unb geftochen murDe, welche bie pier Glemente barftellten. 3um älmufement ber Samen fanben auch Schlitten^ unb ■ühaetonrennen ftatt. (lin folebes &. mürbe ein Samcnfeft genannt. Seit bem 17. %a\)rl). fleibete man biefe Spiele aud) gern in eine mptbo[og.= Strtifel, bie man unter S uerm allegorifd)e (V°n"' mooou bie grofcen öoffefte ju SreSben 1678, befdirieben pon ©abriel Sfchimmer, Belege geben. — Ü>gl. Stiller, Sas WaruffeU--SReiten (Stuttg. 1889). S. merben auch gemiffe- meeban. Vorrichtungen genannt, bei benen bbljerne $ferbe, Sänfe unb Meine SBJagen mittels Stangen fo an einer pertifalen Säule befeftigt ftnb, bafj fie ficb borijontal um bie Säule im «reife bieben. Siefe Dieit; unb Sabt= Vorrichtungen, mand>mal mit ele!trifd)er S9eteucb= hing perfeben unb burA Sampf bewegt, gefebeben ^ur Seluftigung auf -Dienen, 3id)rmärtten u. f. )p. Sin einigen $. fmb auch Apparate ,um ^Ringftccben angebracht. Sie fog. SHuffifcben Ä. ober iHuf f i = f dien Schaut ein bemegen fid) um eine horijontale 2ld)fe pertital. 3" neuerer 3eit 8'eljt eg au* f0'!- Schiffstaruf felis, bei benen bie Stelle ber Sßfeibe unb 2Bagen pon Schiffen mit ÜJlaften eingenommen mirb, bie burd) einen ilu'dianismus mäbrenb ber "Jabrt ficb mie bie Sootc auf ber See febautetn. flaruftc, fopiel mie darauf che (f. b.). Haroon '©oidii , ber Befehlshaber ber fiara= manen (f. b.). ftoroc, gelbtümmel, f. Carum. Karw., bei naturroiffenfebafttieben tarnen 2lb' türjung für SBitbelm griebr. greiherrn pon fiarrcinfti, geb. 1780 jufiefjtbelr) am^tattenfee, geft. 1855, ber fid) namentlich um bie Kenntnis ber glora Braüliens unb ÜJierifos perbient gemacht bat. ff armar, Stabt in Dftinbien, f. Äanara. HortucnSclflcbirflc, bie nbrblicbe ber Pier Letten ber Sarmenbelgruppe in ben Siorbtiroler Kaltalpen (f. Dftalpen), beginnt im D. oon SchamiU mit bem Brunnenftciutopf (1915 m) unb sieht über ben fiarroenbelfpi^ (2370 m), ben 3Börnerfpil> (2460 m), ben Bogeltarfpife (2520 m) unb ben bftl. Sarmenbelfpih (2546 m) bis jum 3ohauues; tbal. iMer büßt bie Äette ihre orograpbifcbe Selb= ftänbigteit ein, ba fie pon C.uertbälem burebbrochen mirb, welche pon ber füblid) gelegenen Birttavtette ausgeben; bie einzelnen Stüde, in bie fie bierbureb jerjällt, wie bie galten (2411 m), bas ©amsjoeb (2447 m), bag Sonnenjod) (2454 m) u. a. finb mit ber Birtfartette riidenförmig perbunben. — SSjjl. iKotbpleg, Sas Ä (älcüncb. 1888). ttortoin, Sorf in ber bfterr. Bejirtsbauptmanii: id\itt unb bem ©erichtsbejirt greiftabt, an ber Hafd)au = Dberberger Bahn, bat (1890) 7047, als ©emeinbe 7746 meift poln. 6., $oft, Selegrapb, anfebnlicbes Sdilcj; unb ausgebebnte Steintoblen= werte be§ Cfrrauer SiepierS. Moriuoctic, (Ibarmocbe, aud) Stille, ©rofee, ©eilige, Sdiwarje 2Bod)e, üllatter^ ober Srauerwochc (lat. hebdomas saneta), bie äBoche por Dfteru 511m 2(nbenten an (Ehrifti Reiben unb Sob. Ser Slame tommt rom altbocbbeutfd?eii chara, Klage, Srauer. (S. Dftern unb Karfreitag.) MornäC, Karpes, pauptfleden ber iialbinfcl Jltbos (f. b.). fforttattben, in ber antiten 2Irchitertur langbe= tlcibete weibliche ©eftalten in ruhiger Stellung, meld)e in ähnlicher SBeife wie bie Sltlanten (f. b.) bisweilen anftatt ter Säulen ober Pfeiler jum Sragen bes ©ebalts perwenbet würben. Ser 9iame ift pon ben gefangenen Jrcmen ber Stabt .Harpä im nörbl. £'atonien abgeleitet, nad) anbern mit ben Pon lacecdmonifchen Jungfrauen ,ui G'bren ber 2lrtemis pon Karpä peranftalteten feftlicben 2luf?ügen unb Sängen in Berbinbung gebracht. Sas fchönfte Bei= ißt, rm!> unter (X aufäu[udjen. Sartjopfe - - Safon 207 fpicl oon antifen I?. bietet tue äSot&alle an ber ©üb= leite bes ßrecbtbcions (f. b.) auf ber atbenifcben 2Üropoli§ bat (f. Safel: ©ried)ifd)e Kunft I, gig. 7). Sie SRenaifjance nabm bic Sunftform ber S!. roieber auf unb bilbete fiein ifyrcrSüeifc fort. Sie Italiener fd)eutcn fid) jroar nod) meift, grof;e Saften auf menfd)lid)e ©eftolten ju legen, ßrft in ber nieberlanb. unb beutfcben üRenaifjancc tarn bie .Wunftform in allgemeinen ©e-- braud). SBetannt finb nament= lid) bie prad)tigcn K. , roelcbe ©oujon für ben fiarpatiben- faal bes goupre fdnif (f. bci= ftebenbe Sigur). 3n ber SBa= rocfjeit übertrug man Saften faft auSfd>Iiejjlidj Jräftig be= roegtcn Sttlauten ober bilbete bie fi. ju pcrmenartigen, mefcr ard)itettonifd)en ©eftaltungen um. Grft mit bem filafficis= mus baben bie R. roieber eine allgemeinere Skrbreituug cr= galten. SarricH)fc (grd).), eine grud)t, bereu grucbtbülle ficb bei ber Sieife nidjt öffnet unb mit bem ©amen fcft pcrroaaV fen ift. Sie grüd)te ber @rä= fer jeigen biefe ©igenfdjaften, roesbalb man bie Ä. aua) als &ornfrud)t bejeidjnet. ftortiftoC, Sauptort ber G'pardjie K. im fübl. Guböa, an ber ©teile ber gleichnamigen alten ©tabt, etroa 2 kra Born DJJecre/rjat (1889f 1278, als ©c= meinbe 7431 Q. ; [Ruinen einer penet. 53urg unb 3)iarmorbrüd)e mit roeifsem, grüngeabertem sDtar; mor, bie in ber röm. ftaijerjeit Picl bearbeitet rourben. Starjec, f. Carter. Sfafaf, fopiel Wie Kirgifen; f. and) Mofafen. ft-ifaiiiun. l) Sreis im norbroeftt. Steil bes ruff.=centralafiat. ©ebietes ©pr=barja, bat 6G 992,4 qkm (bapon 384,9 qkm ©een) unb 131 859 S. — 2) ffrei§)'tat»t im .tt'rcis ß., am .Wafala, einem 2lrm bes ©nr=barja, bat. (1891) 5772 @., $oft, Sele= gra^b unb ©cbiffsroerft. S. ift auS bem gort 2lral»( ijerp orgegangen. Safttn (tatar., fpr. -fdnj, «Äeffel»)- 1) Suff. 3Jiilitärüi-,yrf, umfafet bie europ. = ruff. ©ouPerne= tncnts H'afan, SBjatfa, Drenburg, $erm, ?ßenfa, ©amara, ©aratoro, ©imbirst, Ufa, 2lftrad)an mit bem Sanbe ber Kirgifen ber Jnnern (33ufeierofd)en) Sorbe , unb bie rufpcentralafiat. ©ebiete Surgaisf unb Uralsf unb bat 2 239 874 qkm mit 19 990 132 @., b. i. 8,9 auf 1 qkm. — 2) ©ouucnicmeitt im öftl. Seile bes europ. SRufjlanb, in Witte ber fog. 2ßolga= ©ouoernemcnts unb umgeben dou ben ©ouPerne= ment§ SPjatfa, Ufa, Samara, ©imbirSf unb 3}ifbe= gorob, bat 63716,2 qkm mit 2 192614 Gs., b. i. 34,4 auf 1 qkm. @s roirb burd) bie 23Jolga unb Santa in bvci Seile geteilt. Ser füböftlid)e,\ed)tS an ber SBolga, ift pon tiefen ©d)Iudrten burd)fd)nitten unb neigt ficb nad) 9JÖ.; bas SBofgaufer ift bier l)od). Ser füböftl. Seil, linf§ pon ber Kama, bat ©teppen-- d)arattev, ber nprblid)e, red)t§ Bon ber ßama, ift im ©D. bem elften äbnlid), im SB. eben, fumpfig unb mit bid)ten äßälbern (Siabelbolj, burcbjefct mit Saubl;öläern, namentlid; Gidjen) bebedt. 23orroie= genb ift bie permifdie Formation, bod) tommt im C aud) Sura unb lint« pon ber Sßolga, nament= lidi im D13B., Sertiär por. a>on ÜRiueralien fmb am nnd)tigften Zfyon, ©aubfteiu unb ©ip§. — ?lud) pon ben fcbiffbareu rtlüfjen 5Betluga unb Söjatla mirb Ä. berübrt. Sie mittlere Semperatut beträgt im ©ommer 18°, im SBinter — 13", im 3ab,re8burdi= fdjnitt 2,7° C: Sie SkPölferung beftel)t au§ 42^>roj. yluffen, 31 '•Bros. Sataren, 21 $ro;,. Sfcbumafd)en, 5,i4 ^roj. Sfd)eremiffen ; ba§ übrige äRorbroincn, SBotjaten unb 3Refd)tf(i}eriateu; ber iKeligion nad) geboren 1520499 ber ruff. fiird)e au unb bilbcn bie Gpardne Mafan = Sroiiafd)ft mit einem Qxy- bifd)of au ber ©pilie; etroa 629 754 fmb 5Dtobam^ mebancr unb 12746 Reiben. Sic öauptbefd)äfti: gung bilbet 2lderbau, ftellentueife aud) @arten= unb Dbftbau, baneben perfd)iebene 2lrten ber 6au§inbu= ftrie. 2ln Jabriten beftanben (1892) 182 mit einer 9ßrobuftion pon 12 WM. Siubel, barunter 10©cifcir ftebercicu, 49 ©erbereien, ©pinnereien, ©rannt: roembrenuereien u. a. Sßebeuteub ift ber öanbcl in; folge ber centralen Sagebeg©oiipernementÄjmifcbcu SJorb unb ©üb. ft. bat 25 öäfen an ber 3ßolga, 19 an ber Mama unb etroa 200 km Sifcnbabnen. Sa« ©oupernement bat 1187 ©cb,ulen, barunter 831 23oltSfd)ulen, 512 ruff. ßirdjen, 714 2Rofcbeen. m- jerfäUt in 12 Greife: S., ^abrin, So§mobemjan*t, Saifebero, Ü)tamabpfd), Sroijafcbft, ©pafj!, Setiufd)i, Sfcbebottarp, Sfd)iftopol, 3arerooEotfd)ai§t unb %v rollst. — 2ln ber Stelle be§ ©oupernement§ M. unb weiter füblicb beftanb im 5. bi3 13.3ab.rb,. ba§ m&ij- tige ;Reid) ber Bulgaren (f. b.), mit bem fd)on bie SRuffen in feinbfcbaftlidje 23erüt)rungen tarnen. 3ln= fang bes 13. 3al)rb. rourbe e.3 pou ben Sataren unter roorfen. 1438 errid)tcteberßb''">bcr©olbenenöorbe, Ulu SDlaAmet, baS Eljanat K., ba§ aber fd)on 1469 uacb brei gelbjügen ben SRujjen jinäpflictitig unb 1552 Pon tiefen ganj erobert rourbe. 33on ba an beginnt bie ruff. Sefiebelung. 1708 rourbe ba» ©oupernement H. errid)tet, bas einen gvofeen Seil öübrufelanbS umfafste. $m jetzigen Umfana be= ftebt es (juerft unter bem ÜRatnen ötattbaiterfebaft ß.) feit 1781. — 3) ÄreiS in ber Witte bes norbbftl. Seils beS ©oupernements fi., lintä an ber SBolga, im D. hügelig, im SB. eben, bort mit lebmigem, bier mit fanbigem 93oben, l)at 5704,3 qkm, 35S244 ß., barunter etroa 134 569 Sataren. — 4) 4-tauptftabt bes ©oupernements (feit 1708) unb bes .ftreifcs $., an ber lints jur 9Mga gebenben Ra= fanta, '6 km por beren 9)lün^ bnng,unb an ben ©een Oberer unb 3tiebererfiaban, bie bureb ben Sanal 25ulaf mit ber Sia- ^P%2~ir^ W/ janta perbunben finb, f oroie an ber difeubabn 9rjafan=S. (Sc,;. 1893 eröffnet), ©ie liegt auj meferern öügeln inmitten einer Gbeue, bie im Arüb jabr roeitbinüberfd)roemmt roirb. SenljödjftenScil an ber Siorbfeite, tinfs an ber fiafanla, nimmt ber ßreml ein, ber aueb mehrere Äivcben, bar= unter bie fiatbebrale ber SBerfünbtgung IRaxui (1552 erbaut), ben ©umbefaturm (80 m, benannt nacb einer tatar. ^riujeffin), bas 9vegierungsge= bäube, ben $alaft bes ©ouuerneurS umfafst. Saran fcbüefst fid) nad) D. unb ©. bie cigentlidje ©tabt mit mebrern 5Borftäbten, bem 2lrfter gelb, ber ßafan = fd)en ©djroeij (einer ausgebebnten ^.sartanlagc, bis 200 m £>öt)e). 3m ©■ liegen bic 2llte unb bie Hrtilel, bie man unter K oermiBt, fmb unter E aufäu(ui(|en. 208 Äafanltjf — J?afcf)au Neue Satarenpotftabt, im 2B., burcp einen 5amm (2 km) mit bet eigentlichen ©tabt oerbunben, bie 2lbmiratiK^>uer)tabt,fernerbiei>orftäbte^erocbow= jtaja (mit einer grofsen faiferl. üßulDerfabtit), 3»agob= naja, fiitidwwffaja u. a. Sie .^auptuertebrSftrafee in bie ffiotftcffenftaja mit bem fiaufhof, bem 23a?ar unb ber Unioerfttät. fi. bat (1890) 134359 G. (ba= ren ein Viertel Sataren), 54 ru)|., eine tatb., eine eoang. Äirdje, 7 filöfter (barunter baS Dionnenf (eiter Der .H a f a n i i cb e n SEtu ttet © o 1 1 e S , mit einem bmtlnntenÜ)carienbilbe),4Snnagogen,132)tofcbeen, ein S beater, ein Sentmal SerfcbawtnS, ein Sentmal ;ur Grinnerung an bie 1552 bei ber Groberung von Ä. ©efallenen (bie feg. Scbäbelpnramibe ^wanS, 21 m ©runbfläcbc unb 21 m ööpe, ;u ber eine breite fteineme Steppe mit »ier Stbfätjen binaujfübrt; bar= unter eine fiircbe mit ben ©ebeinen ber ©efallenen, erbaut 1812—23 rem 2Ircbiteftcn 2üfcrow). GS ift ©ifc beS ©eneralfommanboS be§ SUilitärbejirfS. beS ©VoitgoiwerneurS, beS Grjbifdmfs unb ber böepften mebammeb. SBürbenträger. I ie U n i » e r f i t ä t , 1804 Den 2tleranber I. ge= grünbet unb 1814 eröffnet, bat eine biftor.=pbilo[., eine pbpfif.^matbem., eine jurift. unb eine mebi,?. Jafultät, betau, ©arten, (Sternwarte (55° 47' 23" nörbl. 23r. unb 49° 7' 12" öftl. 2. oon ©reenroieb), 33ibliotbet (mit mongol. unb tatar. öanbfdiriften), ettjnogr. SDtofeum, i'cüiufammlung, Orient. S5ucb= brueferei unb (1892) 755 Stubenten, ferner ftnb corpanben: 2>eterinärinftitut, eine geiftliebe 3l!at>e= mie (gegrünbet 1797; 14G Stubenten), ein geift= ItcpeS Seminar, 3 ffnabeit*, 2 SDtäbcbengpmnafieu, Sftealfcbule, eine DJiilitärfdntle, eineScbule fiirSOJif= fionare, ein Scbrcrfeminar, mehrere tatar. Schuten, eine naturforfepenbe ©efellfcbaft, eine arcbäotog. ©efeilfcbaft, eine ©efellfcbaft für greunbe ber cater= länbifdjen Sitteratur, eine freie ctouemifdie @efeU= febaft, ein SöaifenbauS , eine Strenanftatt, £>ofpi= täler, 10 Sprüngen, 7 Suchbrudereien, 7 23ucb= banblungen. Über bie bucbbänblerifdje 23ebcutung fi.S f. Suebbanbel (93b. 3, ©. 674 a). 2>en 33erfepr förbern eine Serfe, 9 Sanfinftitute fbarunter eine giliale ber SReidjSbant), ein fiaufhof (gostinnyj dvor), ein Sajar, ^ferbebabn (7,2 km) auS bemDften ber Stabt über ben Stamm bis jum SampfjcbiffabrtSbafen an ber ÜJtünbung ber fia= fanta. ff. ift 2Jtittelpuntt einer bebeutenben 2in= buftrie in Seberfabriiatiou (befonberS Sucpten), Seife (barunter bie feg. fi a f a n f cb e Seife auS Stutenmilch), ^iiloer, Such, fiattun, Gifen= unb ©taljlwaren, ©leefen, (segeln, Seilen unb fiiot.i1 roaren; in ber Nähe Schiffbau. Qm öanbel, ber ;um Seil in ben fjänben oon Sataren ift, bilbet fi. oon jetjer einen wichtigen Stapelplag jroiftpen bem europ. unb bem afiat. 9hiplanb. Scr Umfats be= trägt gegen 60 SJcill. iKubct. — fi. wirb .werft unter ben 1236 oon ben SJongelen ereberten Stäbten ber ^Bulgaren genannt, lag aber bamalS weiter ober- halb ber fiafanta, 52 km cor bereit iltünbung, uub hatte gar feine SBebeutung. 1399 würbe eS oon ben Stuften jerftert. Ser Segrünber beS GbanatS fi. legte um 1437 fi. an feinem beutigen $lag neu an, unb eS war bann bie .ftauptftabt biefe§ GbanatS oon 1438 bi§ 1552, wo eS oon ben 9iuflen belagert unb erobert würbe. Son s$ugatfcbew 1774 eingeäfebert, warb fi. oon fiatbarina II. wieber aufgebaut. Sofanlt)!', Stabt in Cftrumelien, f. fiajanlit. Saeauptfette nerblid) oorgelagerten höhern Seitenlamm. Sr ift ein er* lefcheuer tUillan mit Jdjönet fiegelform. 3)ie Sd)nee= linie beginnt mit 3300 m. 3>on feinen ©letfehern ift ber Sewborati bureb feine oerheerenben 2lb= (rfttje berüchtigt, (hforfebt würbe ber fi. oon $arrot 1811; erftiegen 1868 oon ben (Fnglänbem %xe\l>- fielb, 9)Joor unb Satter, 1873 oon bem iKuffen fiosmin, 1889 oon bem Stoffen "^aftucfaow; 1891 oon ben Seutfchen SKetjibadjer unb t^urtfcheller. fläfri), obinef. SAeibemünje, f. 6afh unb Song. flnfrfin, in Dtufslanb bie aufgeteilte uub in Sutter braun gebratene Sudjweijengrüge, bie bort ju allen üblidjen Otationalfuppen gereift wirb. Kiiifiiriit, Stabt in ber perf. Sßrowinj 3ta!« 2lbfchmi, in gut bebauter ©egenb, in 1130 m ööbe, hat etwa 30000 G., jablreiche fdjöne Sasare, 3Jto= febeen, fiarawanferaien jür SBaren unb für 3lei= fenbe. Scan fertigt ausgezeichnete Seibenftoffe unb ©elbhrotate fowte fiupferwaren, ©o[b = , ©ilher= unb Stablwaren, 3euge unb gewinnt Obft. -Rai/e liegt ber fchene gin^alaft nebft herrlichem ©arten, fi. ift eine ber wiebtigften Stäbte ^perfienä burd) feine Sage an ben ©trafsen Seberaivfium=3£pahan unb nach 3e^b, ift aber 9ioo. 1893 burch Grbbeben jerftört worben. Jlnfdiau, ungar. Kassa; flowat. Kosice, tönigl. greiftabt mit 9)cunicipium unb öauptftabt Dber= ungarnS unb beS fiomitatS 2lbauj - Sorna , am rechten Ufer beS öernab, an ben Sinien Cberbcrg= ;)iuttta=fi. (351 km) ber fiafcbau=Cberberger 93ahn, fowie JJtiStolcj'fi. (83 km), Segemie = 2)libal»i=fi. (49 km) unb fi. Jorna (40,8 km) ber Ungar. Staats» bahnen, in einem ringS oon Sßeinbergen cinge= fchloffenen Sbale_, ift ©ig ber fiomitatsbebörben, eines ©crichtShojS, SejirtSgerichtS, eines fatt;. SifcbofS, einer Dberftubien= unb ©eniebirettion fo= wie beS 6. fiorpStommanboS, ber 27. 3njanterie= truppemSiüifion, 53. 3nfanterie= unb 6. 2Irtillerie= brigabe unb hat (1890) 28884 meift tatb. magpar. @. (9713 ©lowaten, 3891 Seutfcpe), barunter 3338 Goangelifche, 1925 ©rie(pifob=fiatboIifa)e unb 330G Israeliten ; in ©arnifon ein Bataillon be§ 34. Infanterieregiments «ÜSUbelm I., Seutfcper fiaifer unb fißntg oon Spreufeen», ein 93ataillon beS 67. Infanterieregiments « greiberr firap » , 2 S8a= taillone beS SnfanterieregimentS «Siitter oon fieeS», 6. ungar. fiorpSartillericregiment «greiherr oon Silier» (außer 2 reitenbeu Batterien). Sie burd) breite ©laciS getrennten brei 2Jorftäbte fiub weit auSgebebnt. 35on ©ebauben finb heroor.utheben: ber im got. ©til 1342—82 oon bem fratu. 53au= meifteriUllarbb'öonnecourt unter Subwig I. erbaute Glifabetb = Som mit jwei unoollenbeten Sürmen, alten beutfehen SBilbern unb einem 20 m hohen prächtigen Sabcrnatel in reidifter got. 2trbeit, 1472 oon Stefan ßrom cerjertigt, eine ber älteften unb fdwnftcn fiircben Ungarns, 1877 oollftänbig reftau= riert; ferner bie got. lütcpaeliSfircpe (13. ^ahrh.), bie Sominitanertircbc mit 5'reSten, bie neue eoang. Äirche mit bober fiuppel, baS oberungar. l'iuieum mit 2lltertümem, Naturalien unb SMbliotbef, unb baSSheater. 3Jon UnterridjtSanftalten beftehen eine tönigl. :){ed)tSatabemie, ein tath. Cbergnmnaftum, eine tönigl. Dberrealfdmle, eine tath. 8ehrer= unb SehrcriuncnbilbungSanftalt, ein bifdjöfl. Seminar, eine höhere lanbwirtfchaftlidie Sehranftalt, tönigl. höhere ©cwerhefchule für Illecbanif, eine höhere ü)täbdjenfchulc, gacpf(pule für SBirterei, Ühtüffcbule unb eine 9Jcilitär = Unterrealfchule. Sie ^nbuftrie Slrtifet, bie man unter S »ermißt, fmb unter 6 aiifjiifuiftcii. ®afdjau-Dber6erger. liifniiniljit - iTiijdpmr •209 crfiredt fid) auf ^ulcer-- unb 3ßaptermflt)len, &l= raffjnerien, gabritation oon Jabot, i.'cber, .Suctcr, 15'ifig, Sud), SRäaeln, gaijence, Starte, Sprc&befe, lanbioirtjdiaitlichcn i'faiduncn, gebogenen SKöbeln unb Spitituä. ff. oermittelt Den yianbclsoertehr gwifdje n ©aligien unb Ungarn , welcher burcb eine Öanbel3= unb ©ewerbelammet unterftübt wirb. Sie Umgebung ift reid) an SNineralquellen; 5 km mrebs weftltd) im ©ebirge liegt baS Heine, aber ftarf be= fliehte inib 3i an fö, 20 km norbroeftlid) ber inter= mittierenbe eifenfyaltige (18 m höbe) Spriugquell :)ianf = .öerlein,uörblid) bei Jibang baS Schwefel; bab SubtotgSquelle. — ff. ift einer ber alteften Orte be;- SanbeS unb nuirbc fcbonponffönig'öela IV. 1241 pr ©tabt erhoben. Sei ff. fähig 1. gan. L849 ber öftere, ©eneral Schürt beu ungar. ffrieaSmtnifter SBUfjdroS. — SBaL ffironeS, 3"t @efd)id)te ber Jrei- ftabt ff. (2Bien 1864). Jtafri)au = Cbcr&etgcr eifcnbaön , ungar. Kassa- Oderbergi vasut, einaleifiqe i'rioatbabn, bereu Streden teils in öjterreid)iid)=id)lefieu, teils in Ungarn liegen. Jlafduiot, liacbalot ober gemeiner 9ßot= fifd) ober ^otroal (Catodon macroeephalus L.), ein ju beu SBaltieren gehörige* Säugetier von 17 bis -i*m Sänge, baS fid) burdi ten Ungeheuern ffopf auSgeidntet, ter etwa ein drittel beS ganjen fförperS auSmad)t, unb baS fid) burd) 18 — 23 3db.nc im Unterliefe: unb ben SDIangel ber 'Barten oon bem SBalfifdj unterjebeibet. (Ir nimmt eine oermittelnbe Stellung jroifcben biefem unb ben Qabnroalen ober Selpbtnen ein. Ser ff. ift oben febroarj, unten toeifjlid) unb über alle QJleere oerhreitet, com 40.° nörbl. Sr. bis ?um 40.° fübl.53r., aber er fdnoimmt, ben mannen Strömungen folgenb, bis an bte*l>ole. ßr nährt fidi bauptjädjlid) oon Sintenfifdjen. Sie beiben 3prii',löd?er hefiuben ftch bei ihm am oorbem ;Kanbe bes Hopfes" unb burd) fie roirb baS SBaffcr, bas" ficb im Sladjen angefammelt hat, in Säulen beroorgetrieben, rocldie man auf offener See jiemltd) eine geogr. SWetle weit jeben iann. Snglänber unb Stmerifaner madjen auf ben ff. häufig 3agb. Sie= feihe gieidjt ber SBalftfajjagb, ift aber gefährlicher. SaS SBalrat (f. b.), Spermaceti ober Getine, pon bem bie Jieve auch Spermf if che genannt »erben, beimeet fidj in bem faft oierertigcu SBorberteile beS fförperS jwifdjen Spriblodi, Dbertief er unb 2(ugen in einer grofjen, muldenförmigen Vertiefung be3 SdjäbelS, bie oon einer tetltoeije tnorpeligen, harten Ausbreitung hebedt ift. ©in gewöbnlidjer ff. liefert jwölf grofje fyäffet robe§ SBalrat, unb aujjerbem giebt ber feinen fförper umhüllenbe Spea nod) 3 brau. Gnblid) ftammt oon bem ff. aud) nod) bie Slmbra (f. b.) ah. Sie biden, fegeiförmigen 3dhne werben als Elfenbein »erarbeitet. Säfdjcr ober ffetfdjer (engl, catrher), ein 3n= ftrument junt g-ifdjen (f. Dtefefifdjerei) unb jum 9tnf= fangen fdjwimmcnben SBernfteinS ij.33erni'teininbu= ftrie). Sud) sunt gang oon f\nfetten braudjtman ff., mit tenen man Onw?, ©ebüid) u. f. w. abftreift. Safdjgar, cliemeilige .(laurtftabt ber cfcincf. Sßro= rinj Bftturfeftan (f. b.), bie weftliajfte Stabt beä ©b.inefifd)en [ReidjS, liegt unter 39' 20' nörbl. SBr. unb 70J li' öftl. S. oon ©reenwidj, 270 km im TM, von ^nrtanb (f. b.), in einer fruchtreidjen ©egenb amfftfil=fu, ift Oon einer ftarfen t'ebmmauer um= geben unb befteht auä ber auf botjem glufeufer gc= legenen Slltftabt mit jwei, unb ber tiefer gelegenen 3ieuftabt (3ciigifdjcbr) mit oter ©tabtoierteln. ff. Ürcdfiaui' SoiH!ci)'atioiiä=2rEifoii. 14. Slufl. X. fjat 60 — 70000 @., jwei Seidje, einen ff anal, ein ©efängniS, 17 SWebreffen, 70 Sd)ulen, ffarawau= feraien unb ein Sentmal beS 1857 hier ermorbeten beutjdjen Seifenben 21. £d)lagintweit. Sine 511m 8ajar (tfdjarfdju) tübrente Strafe bient als ffani: balle, älufjerbem fmb SBajarS iiim Verlauf oon SaumwoUe,unb jum @ngroSt)anbe( mit 33aumroDÜ= jeug oor^anben. .«. ift ber Starretort beS SertetjrS mit SDlittelafien. 3Jlan fabriziert befonberS ©olb= unb ©ilberfloffe, ©olb= unb Sitberbraljt, Seinen, SBautnwoUe, Scppiche unb Seibenjeuge. — ff. irirb iebon um 1070 genannt, ftaub fpäter unter ein= beinüfeben, türf. ober mobammef . jierrjdjern, Würbe 1218 oon ben SDtongolen erobert, U\m im 17. ^ahrb. an baS Sfungariidie unb fpäter mit biefem an baS sJieid) ber OJlanbfdjubBnaftie. SRadj bem Sunganen= aufftanb 1865 mürbe eS ßauptftabt 3afub SegS unb fiel Sej. 1877 wieber ben 5t)inefen ju. Scffbgarfdjöf, f. edar. Äafdiiercii'cn (Cacbjereifen), f.Sud^hinberei (93b. 3, S. G50b). Safdjicrcn, f. Eadjieren. Mnfditn. 1) ffreiä im öftl. Seil beS ruf). ©ou= oernementS Swer, im SO. oon ber ®olga be= grengt, bat 2984,.=. qkm, 130837 @. ; Slderbau, gabri= tation oon 3diuhmert. — 2) ffret^ftabt im ffreis ff., norböfttid) oon Sioer, an ber ffafdjinta, hat (1891) G974 S., $oft, Telegraph, 25 ff irchen, 2 SÖlönd)S», ein Dionnentlofter, betreibe; unb 93ranntWeinb,anbel. Maidura. 1) ffreiä im norböftl. 2eil be§ ruf). ©ouoernementS Jula, nad) ber Ofa ju hügelig, mit lehmigem 93oben, in beu Oiieberungeu Sdjwarjerbe, l)at 1961,2 qkra, 82407 G.; 2lder= unb ©emüfebau. — 2) ff. auch ffofdjira, ffreiöftabt im ffreiä ff., 113 km norböfttid) dou Jula, red)tS an ber Ofa, bat 1 1888) 5070 6., sf]oft, 2eleejrapb, 7 ftirdjen, unb ift ein Stapelplag für 93auholj, Satj unb ©etreibe. Jtafdimir, urfprünglieh ein Weid)er ©oüftofr au§ ber Start .«., bie im oorigen Satn^unberi nod) leOOOSBebftütjle h,atte; jegt allgemein ein aus feiner Sdiajiooüe bergeftellter geföperter, weidjei Stoff ohne gläujenbe Appretur, ber ju Samens fleibern oerwenbet roirb. ©eim halbwollenen ff. beftebt bie ffette au§ Selbe, ber (5'infdilag auä ffafd)mir= ober i'lerinoioolle. Safdjmir, oollftänbiger ffafchmir unb Sfchamu, engl. Cashmere and Jummoo, ein oon bem DJiabatabfdja oon ff. regierter Staat DftinbienS unter brit. Cberberrlidifeit, im norb= roeftlidjften Jeil beS öimalafa nt beiben Seiten bes oberu IjnbuS, reid)t im kJf. bis ,^u ber ffette beS ffaratorum, roirb im 0. oon 2ibet, im S. oon ber Sßrooinj Sßanbfdjab, im 3.B. oon letzterer unb ber Öanbfdjaft Sarbiftan begrengt, bat 209500 qkm mit (1891) 2543952 ß. ff. ift auS oerfdiiebeuen SBeftanbteilen jufanjmengefegt, näiulich aus 3amu ober Sfdjamu, bem fübiidiften, bem Stammlanbe ber jehigen Sonaftie oon ff., aus bem eigentlichen ff., aus Sabad) (f.b.), SBaltiftan (f. b.) unb ©ilgbit im äufeerften 3im ff. ift eine ber hcrrlidiften 3llpenlanbfanbf*alfette 3259 m bo* itt. 2a» Äeiteltbal erinnert an einen ungeb.euern Rrater. 1828 [anben wei i'ionate lang ausgeführt. Sie gnbuftrie ift namentli* betübmt burdj tte Verfertigung ber ootuigli*en ttai*mir= fljatplS (i. ebaml), teils auS ben paaren ter fein= paarigen fl a i * m irjieg e n , teil» aus bem Unter= paar bet toilben Riegen JibetS. Set öauotmarft iit Stmritfat (f. f.), roo au* une*te (geitidte) in Menge angefertigt herben. Stufjerbem fertigt mau auäaejeidmete SBaffen, Vebet ,ut Sattlerarbeiten, SfSamet unb Mofenol. Sie it>id)tigfte etabt ift Srinagar (f. b.), au* R. genannt. 0 c f * i * t e. .«. iit taS etnjige 8anb JntienS, taS einen einbeimiuten @ef*i*tj*reiber bat, .Hatbana, um 1120 n. (Sbt., ben SBerfaffer bet Rädscha- taraügini (f. Snbifdje Bitteratur, S9b. 9, 6. 570 b). Sie 2ibgef*loijenbeit beS SanbeS begiinfttgte feine polit. ©eloftänbigfeh, bie erft 1341 oerloren ging. 5Tfc^^T> " " ■■ "\™**s:.~ r^TJlftil' " •-- " -'''■> '; arajirftisngy < ■ v-^\ SoJl.in'.lYlT '^TmisHi . Stüli" ,,-Saläsm ^M :-"miIv.'tv-v fö i ™ ___- y—^ - j -■ rr -t tii>OfartaTi(l t ',«■ pl 1 Tj. '$H ff '■ ■ H-f; \.'J^ 71«* Örtl.'tf C-cer^.-itTv | K - "Ji. JitSiihtv l>Taßstab 1= 2.000.000. ■",! » ?° » *» » .°im,inrfpi-. »lajdjnür (Situationäplan). tägti* ßrbbeben ftatt. SdjroefetqueHen ftnt jabl= rei*. 9ta* ten neuern geolog. Unterfud^ungen toar e§ urivrüngli* ein Seeoeden. SBegen jeineS nülben ßlimai,- feiner üppigen Segetation, fetner toftlicben ,\rü*te, feines tnubtbaren SobenS unb guten 3tn= ; baueS iftÄ. jebenjallS einer ber [djbnften 6rbftrid)e, unt mit SRedjt nennen bie Orientalen benfelben ba§ 'BarabicS ucn gnbien unb ben Warten tcS enugen ArüblingS. grüber tourbe au* bin unb nneber taS SjJarabieä ber Sibel na* R. oerfefet. Sie SBetoo^ner oon fi. (J. Safel: -Jliiatif*e i*öl tertppen, ; gig. 12) finb bie fdjönften fiinbu, f*arjiinnig, beitcr unb uniug, abetau* Doli 8ug unbSrug, ieibitjii* tig, augfajmeifenb. Sie fpreepen einen neuinbifd)en, atij*en mit $erftfdj untermifebten Sialeft. 3bre grauen »erben für bie öaremä in ßinbuftan febt gefurbt. 3)Jan treibt Stderbau, Sd)af=, ßiegen= unb 9iinberiud)t mit SUpenroirtfdjaft auf ben 'überaus fetten Seiben. SButter irirb in großen SDlengen Hitifcl, tie man unter ft ornn atä infolge innerer llnruben, ioel*e au* bur* ben feit 1315 oon ©d^am§=ub=bin eingeführten 3Slam gi'nabrt mürben, bie lebte eingeborene .öerrf*erin ibr ffönigreid) ocrlor. ;\br foigte eine :Keibe mo= bammeb. öinbufflrften, bis bar- 8anb 1586 bur* Sltbar bem :Hei*e oon Tebii einoerleibt tourbe. 1752 geriet fi. in bie ©änbe ber ätfgbanen. Tiefen nuirbe eS 1819 oon SRanbfcbit=Singb, bem i'Jiaba rabfdja oon Sabaur, entriffen unb 'mit bem :Hei*e ber eifb oereinigt. "Jüi* fem Jote :)ianbf*it= ciugbS (1839) fttebte S. beftanbig bana*, fid) Don Vabaur loSuireij-.eu. SRacbbem bie Sngldnber mit bem clfjabrigeu Taliv Singb 1S49 ein «Überein: fommen» getroffen batten, roobürd) er Jbrcn unb Serrfdjaft oerfor, überlicfsen fie beut ,uim 2Raba= rabfd)a erhobenen Aurftcn oon Sfdjamu, ©ulab Singb, alle-:- j»ifd)en bem iKaioi unb Snbuä ge legene Serglanb mit ginfdjlufi oon R. als erblidjeä ^H-fimnm, toofür er fi* 311m inbobrit. Safallen er= iBt, finb unter 6 aufäiitudjen. ßafdjmiiet - äfafe (5Ra^vung3mittcf) 211 tlärte. -Jiad) berSinöetletbungbeSiJSanbfdjab (1849) blieb H. nebft 3)fdjamu beut (Sttlab ©inglj. Turd< tote Stoberungen, innern Umroahungen, befonberS aber burd) tote batbarifdje öerrfdjaft ber 3tfgb,anen iit baS ein ft bliibcnbe Sanb febr berabgefommen. Ulm meiften bat toie ©barolfabritation gelitten. — SBgt. oon öügel, ß. unb baS ;Kcid) ber ©üb ( l 33be., Stuttg. 1840— 42); Caslimir Handbook (1886); SB. 9B. ßuntet, Imperial Gazetteer of India, 93b. 8 (•_'. Sluft., Sonb. 1886). Maf(t)iuircr, ein tudjartiger gelöperter Stoff, bet in bet Kette auS glotettfeibe, im Einfdjlag auS Stteid)roollc befteljt. Stafdimirihotulc«, f. ©barol. ftafrlimiriuollc, baS feine, roeicr/e Alaumbaar ber Kajdjmiruege oon toetfjer, grauet ober bräun: liebet (vatbc, baS gelammt, oerfponnen unb wie Kammgarn uerroebt wirb. Safdjmivsicgc, f. giege. Jlafdjoloun, SJtineral, f. Cpal. Hau =2>agn, 33etg, f. (Sargaron. Steife, bie oon ben DJlolten abgefet/iebenen imb burd) entfpred)enbe 33cl)anblung unb diemifd)c, tetl= roeife burd) "|>il;,roirtung bebingten llmlagctungeu unb B.erfetuinacn oeränberten feften 53eftanbteitc bet ÜHild) uou Kühen, fcdjafcn, &\tstn, SRenntieren unb Süffeln. Jn China roirb aud) auS bem Spflan= jeucafei'n berdrbfen unb anbetet Seguminofenf amen ein K. (Sao = fu) bereitet utto in Sübamerüa bie I auf bet Obetflnd)c beS fauet geworbenen SafteS j be-5 ÜWild)baumö (Galaktodendron utile KU/.) cnt= ftebenbe gclbüd^äbe Saut als «Safe» genoffen. Sie meiften fiäfeforten roerben au§ Kubmild) cr= jeugt, unb neben bet SButtetgeroinnung ift bie Kafctci bie midjtigfte Aufgabe beS SDcotferehuefenS. 2>ucd) Sdjeiben ber iülilcb in ihre feften, ungel&ften (Statten) unb flüffigen Seftanbteile (holten) ertjätt mau einetfeitS bie tobe Käfemaffe (ßafei'n unb isett), anbererfeitS bie fiäfemild) (SBafier, DlJilcbjuctct, 2llbumin, IßSlidje Salje) ; letztere haftet | aber ber Käfemaffe nod) mein' ober roeniger an unb toitb bureb bie nadiberige SBebanblung (treffen, ! 2rodncn, Saljen) nur teilioeife unb attmäblid) ent= ! feint, fobafj f omobl gärungSfäfyige al§ aud) gärungS* erregenbe Stoffe in etfteter jurüdbleiben unb auf bie Reifung, ben ©efdimad unb bie fonftige 25e= fdjaffenbeit beS K. einen wichtigen Einfluß auS= üben. Sic ©djeibung erteiebt man entroebetbabutcb, bafc man bie (meift mehr ober ioeniget entrahmte) SUild) bet fteiioilligen Säuerung unb ©erinnung überläfet, ober inbem man bie noch in frifdjem, fiifjem guftanbe bcfinblicbe EOiitd) mit iah (f. b.) oerfebt («einrennt») unb auf biefe SBeifc gerinnen Iftfst («bid legt»). Sas Säuregerinnfel beifst Quart ( Qu arg) , ift beröauptfadje nach Gafe'iu unb liefert tauermilcb,täfe, ba§ gabgerinnfel beifst 53rud) ober roljet .H'., enthält uotroiegenb $atacajeiu unb liefett Süfunildj; obet Sabtäf e. 3e nadjbem bei bet Verarbeitung barauf SRüctftdjt genommen toirb, bie fi. «jaffetteieper ober roaffetärmev, bävtet obet »oeid)et jit macb.cn, untetfdjeibet man fiartldfe unb äBfiditäfe. Ü)cit 'Jiüdfidjt auf ben gettge^alt bet »etatbeiteten 9)tilcb unb ber barau-j geioon= ucnen S. unterfd)eibet man Slabmläfe," fette (oolifette), halbfette unb Scagertdfe. 6entri = fugenfäfe roerben att§ buteb. bie Gentrifuge ganj entrahmtet Ü3lildi batgefteüt; um fie oertflufliebet unb genießbarer ju madjen, fehl man ibr oft un= entrahmte ober Italbentralnutc 2)}i(d) ju. 3uroeilen SIrtilct, bie man unter S omn tommt ein fettreicher, fefter iRabm, bet nidit mit ~>!ab bebanbelt roirb, ebenfalls nutet bem Kamen .H. in ben öanbel, ah Cream cheese in ßnglaitb, al§ Fromage de pure creme in S-rantreid) unb alS Mascarponi in Italien. 3n neuerer 3eit »erben Sunfttäfe babureb. cr= ^eugt, baf, man ber burd) ©ntrabmen it)reS natura lieben , roolAfdimedeubcu SuttesfettcS beraubten DJild; Runftrabm gufetit , ben mau burd) C'inul gieren biHiaergette (geringwertiger 3lbf äße ber SKar: garinebemtung u.f.ro.) erbält. Sementfpred)enb fint> biefe roeniger baltbar unb appetitlid) a\* bie eigents lieben fi. S)en Saiieniiilcbläfcu roirb oft Söutter, Sal§, Summet, Pfeffer, hielten, Wer, Kartoffeln (ßartoffelfäfe) u. f. ro. jugefefet ©orten. Unter ben natürlichen H. unterfebeibet man (nadi §leifd)mann unb oon Slenje) »on ben roicbtigfteu Sotten bie folgenben: A. Sabfäfe au? Hubmildi. 1) SBeicblfif e. a. Solche, bie im ftifdjen (ttngeteiften) 3«ftanbe oerbrauebt roerben. (Scrtnüsfäje (naäj bem Gifmber Gdavleä ©enmi«, gejt. 1893 an ißari-ä), EJeualtertüie, friiäjer 4Jienfd)äteIer, Wala- toff, SBonbon, ®ouMe=Sveme, S)inqnee, SRojadneDi, ®iun= cate, SBienct S(imeu!ääd)en. 1). Solche, bie oor beut ©ebraudx eine SHeifung burd)mad)en. SimOutfiet' ober Sadftcintäje (fett, tjalbfett unb mager;. SiamabiiTläje mit feineu SJiadjatjiuungen: SÜSoviner unb Sviftoler (auä Oftpreußen), 6cr/niarjent>era.cr (awi iBöljmen), ?JIaria^ofet unb ©tottenliofer (au* Eteieemavt), 5£anjen= beiger unb Scfn'iBenräje (au6 Särnten), .f.ianenbcrgcr <5d)Io&täfe (au§ Dberöftencicfi), djitenifclje SBeicfitäfe (aus Gljile); Sal)nen= ober iKaljmläfe: Glfäfjer, S3!ünfter= ober Sel)ari)teItäjc(au*SIia6!2olbriHgen,be[onber-jbriu9JJü]i|'tci tbale ober aus f8at)ern). Beltela^täi'e obet SeteS bc moine (ftantouiBeru, urjprünglidi nur Sltofter Sellelai)), SBadjerinä (aBaabt unb greiburg), Eljeorotiuä (SSal bc 3ouj, Sffiaabt). Sott ital. Sorten gehören r)tcrr)cr : Stradjino bi Wiilnuo, ©tradjiiio ©orgoitjola Cfvüfjcr mir in ©orgoiijola, ic&t aud; bei Cobi, Öcrgamo, Streäcia unb 5ßa»ia bereitet unb ali ßatoenäauotäie ßßcDbinj Bergamo] unb gormaggio bclla t-aglia [im Seffin] uadjgeatimt), befjen >iitauter ©e= fd)matt burd) Säut^eriing eineä ©d)immel))iljeä (Penicil- lium Link) erjeugt roirb; CircScenäa ober Carfenja (£0111= barbei). ©angbare franj. SBeidjtäfe, bie jeljt aud) in 3Dci[t(4= lanb Bor^üglicft unb in genügeuber SReuge nadjgcmadjt luerben, fmb: gromage be Brie (Deport. ©eine=et=5J!ai'uc, Weuie u.a.), be EoutommterS (Scpart. Seine=et»?Rarne), be Eamembert ('Kormanbic; 1791 juerft »on SRarie gou= tainc in Eamembert, Sicpart. Drne, bargcftetlt), 9ieufd)ateler (2)epart. @eine=3uferieure), S. Bon ©cronie (Separt. SSoSgcä), »on Olioet, Crot), Sroljeä, gromagc be foiu Oepart. Seinem 3nferieure) 11. f. tu. iüacffteinjonu Ijaben bie S. oon ipont I'Gocque (Scpart. Ealoaboä), 21iicienä gmpcriauj, EarreS affines, iuileä be glanbreä, SBartonS, bie R. oon Soib (Sepavt. 3)!eufe), Bon SitlierS (Separt. 9iorb unb Sliäncj, Bon 9HaroiUc3 (Separt. 9?otb) unb bie mit $cterfilicniraut unb Eftragon Berje^teu Dauptjiuä (Separt. 9Iorb). 2) öartfäfe. Eminenttjaler S. , magere ober [jafbiette Sdjweiäertäie, in ber Sefjroei} unb in ©eutfdjtanb (im bapr. SUlgän Bon Emmcuftabt bis Dbevftborf) bereitet; anbete in bei Sd)locij gefertigte ©orten fmb: ©reperäer St. (aus ©tupereS. Stautou grei&urg), ©paleufäfe (aus Uutertoalbeu, geben in t'oläfäfjern [«©palen»] meift nad) 3tatieu unb beißen bort btinja), Saauentäje (aus ©aaneu, Santou Söetu, ein batter feb^r pattbarer SHeibtäic), Sffiallifertäje, SBnttelmattj fäje (leffm), Urferentäfe, Eugabiner 11. f. tu. ; $fiftcr 5Dcager= fäfc (naip einem befonberu SBerjabren [©alsbab] Bon iläfiftei ©über bereitet). Seutfdje ^attfäfe fiub Eilfitet, üiagniger (Oftpreufjcni. Elbiuger (SE5eftpreu6en), ferner Porjüglioje Siadjatjmungeu Bon boüänb. Ebamer unb ©ouba uub Bon ©djiBei.ietfäfen. JpoUaubifd)c: Ebamer ober Sagenfäpfe (fett, fugeltuub, glänäenb rot gefärbt), ©ouba (fett, laibfötinig), ©eroüts= fäje, boHänbifd): äiompube Haas (mit ©eroürjncllen unb vom. ft'ümmcl), Seibener, griefifdje, SantcuStä|e. iüt, fmb unter K aufäufudjen. J4* 212 Rufe (Sia^rungSmtttd) 3talieuifcbc: ©rana, bei un3 'JSarmcjatttäfe genannt ' halbfetter SRcibtafe, bei <|>arma, 2obi, "licailanb, $aoio, Cremona, Scrgamo u. a. D. gefertigt, häutig gniulid), tncil in ÄupfergeiäRen Ijergefreltt), Socio cooollo (im (übt. 3to= Ken, in ber Borm oon SßierbetBpfen , («laichen, 3öPfeu u. i. iu. i, gontina Äacbabmuiig bei Scbtoeijer ©rcnerjer ,>1äie-5, im : Hofta ."vraniöfiirfic: S. oon ©er. (Scpart. Sin, mit Scbimmcl- piljen burchjegt), Bon Septinoncel (Separt. 3"ra), Ben J -JJort bu Salut unö ©autrai» (Sleiort. SOialjenne), Bon | 93ro»ibencc ilcpait. SKandje), uou Siaugiport v3cine=ct= ! Dife), oon Bergiteä elj iQkaubüubeu, Solotburn, Saaneu, too man bieje SV. ©ai-jtäc-ti nennt), Cfterreicb, TOittcI= unb Uuteritalien, granfreidj (Srpart. ($ut) = bc = 3)önte, 3ura, äaboie, ^>aute = SaBoie, Siere, ^auteääSIIpe»), Sdiioeben unb IKoriuegeii (.poiteoft). c älui iHenuttcrmilcf), in SefjiBcben, Siormcgen, Sapplanb. il. 3lu§ SBüffefmtld). in Galabrieu unb Sicilieu :tai eigen» tümlidj riedjcnbe Sraut beä SdjabjiegertlccS, Jlelilotuä caerulea l.um.), iölobertäje. Stalten: Gliiaoari (©cnua). Srautieid): jog. SauemUje. Sclgieu: iog. Hod)iäie. Sdjioebeu: ©ammetoft, <ßu!toft ober finaoft. 8iuf;laub: SUutt ber airgijcn, Siuläuber Ä. Sintcrita: Sauermildjtäje Bon TOenbe ($tjilabelpb,ia), Cueio be Siiiirfjo ober Qucfo be palma metiba unb Quefo be mono (iBenejuela). b. 2tus Sdiafmild) nirb ÜBeinjanarttäie unter bem Warnen Sroccio o:tf Gorfiea fabrijiert unb oiel :iad; *0IarjeiUe ausgeführt. Bereitung. S)ie SMetboben , nacb benen bie ucv= febiebenen Sorten »on fi. b^ergefteUt roerben, Rnb ö«p l'diiebcn unb erforbetn mehr ober roeniger Sorgfalt unb mein' ober roeniger Apparate. 5>ie liiobernen Säfereiantagen finb nacb toifienfcbaftlicben ©runb» jäljen eingerichtet unb ;eigen jalilreidie i'erbcfie= rangen, bie ba§ (liubalten beftimmter 2Bclrme= unb Aeuditigteit'Jgrabe ermbglicbcn. Srohbem entfielt nodj Derbättniämäfjig uiei 3lu^|d)uJ!, ba Diele bei ber Aabrifation aujtrctenbe d)em. unb ba!terio= [ogifebe Sorgeinge noct) ber Stuf fldrung harren, roe->= balb bie Säfebereitung großenteils uod) al8 Sunft Dejeidjnet roerben muf;. 2lm febmierigften ift bie fterftellung be§ ©mmentbalerS. IDerfetbe foll einen jarten Sluigefcbmact, einen feinen bübfamen £cig foroie gteidtmafiig oerteitte, 4 — G cm coneinanber entfernte, erbfen* bt§ tirfd)grof,e (ugelrunbe öbb= lungen («Eugen») befitjen. Site «gefeilt» (Slu§s febufj) unb minbermertig gelten geblähte unb ranb= hohle Stricte, bie Diele ungleicpe bi§ fauftgrofee \-)bl)lungen jeiejen , ferner bie fog.. «2ti|ler» ober «Saufenblöcpler», mekte -,abllofe Heine, ungleid)= förmige .Höhlungen unb einen fd)ted)ten ©efepmatf befifecu. Sie a@tä§ler», bie einen fbcöben 2eig, feine 2higen (ein «blinbeä» 2lu£febeu) ober nur fcbti&förmige SRiffe haben, finb jioar oft oon fehr feinem ©efdrmcuf, gelten aber im ©anbei cbenfalii> als minberroertig. 3111' Bereitung beä ßmmentbalcr K. roerben etroa 1000 1 unabgerahmter l'fild) in einem .Uuvievlefjel (fieffi) auf 33—35° C. ermannt unb mit fo Diel Sab Derfetjt («eingerennt»), baf? bie sDiild) in 20—35 3Jlinuten «bidt»_; Scmperatur, Sabftärle unb 3«'t be» Sicten§ mülien je nacb ©ebalt unb SBefebaffenbeit ber Sltild), Sabreäjeit u. f. tu. genau geregelt werben, loie aud) bie folgenben arbeiten, bie einen rafdjern ober laugfamern, einen ftärferu ober fdjroäcbern Sntjiug »on SÖlolfen au§ bem S3rucb begweien, nidit nadj feftftebenben Stegein erfolgen tonnen, fonbern täglid) bie genaue iJenntuiä ber ju oerarbeitenben SBlilcb DorauSfe^en. SSBäbrenb be» SictenS bleibt ber com geuer entfernte ifeffel 5"'' Einhaltung gleidjmäfjiger 3Bärme hebedt. SBenn bie 3)liIdH'o biet ift, bafe fie nidit mehr an ber «edjuefc» (Helle) flebt, roirb bie oberfte €d)icht «überlegt» ober «Berfcbö»ft», b. h. öon ber Stitte an ben 9tanb beä fieffelä gelegt; bann fdjueibet man ba» ©erinnfel erft mit bem Häfefäbel , einem böljerncn, fäheiförmigen ©erat, bann mit ber «Sarfe», ineldjc in Slbftänben nebeneinanber auf= geföannte Srabtfaiten befilit, in paratletepipebifä)e Stücte; bierauf «oerjiebt» man, b. b. rührt mit ber Helle bie uuterften Scbiditen ju oberft, unb «Der= rührt» bann mit bem «Sßrecper» ober «SffiaibeU (Quirl), bi» ber iürud) au» erbfengrofeen Stücte» beftebt. 3)iefelben muffen gleicbmäfiigc ©rbf;e be= fiiieu; «Staub» ober ungleid) größere .Ubrner mür= ben ungleidje SWengen ÜMfen («Sirten») ein= fd)lief5en unb gefeilte Stellen int Ä. erjeugen. SJtadj etroa '.'5 iliinuteu langem «SBerfäfen» läfat man im Srucb etwa» abfefeen, bebt ungefähr ein Viertel ber barüber iteheubeu SRolten (eigentlicb Säfemilcb) ah. 30—45 SDlinuten nacb bem SBeginn beä ,lerfdiiiei-- ben§ ber «©iefeten» beginnt man mit bem • äßdrmen > ober «brennen» ; je nacb ber S8efct>affent>eit ber SKild), ber Reitbauer bes S)iden§ unb üerfäfenä, ber ©röfie ber Hörner unb ber ju erjielenben R. erwärmt man unter ftetem Umrübren rafdjer ober tangfamer, länger ober Eürjer (25 — 353Jcinuten) auf 50- 60° C, biä ber SBnicb bie riebtige -Sefdiaffenbeit bat, Worauf Strtitel, bie man unter ft Bermijjt, üub unter 6 aufäufudjen. fiüife (9tel)rirog§mittel) 213 man bic äBeitererwärmung einfteÜt unb t>urd>fd?nttt ' Kd) nod) 30—50 Stttnuten weiter gerührt («ausgc- rührt", «nac&gctüft») wirb, bis ber nun aus gleid) mäfug &anfforngrofjen Studien beftcbcnbc Spruch }Wifct)en bcn 3äbneu fnirfdjt («ßigft») unb mit bei .s>anb jufammengcbrüdt in bcftimmter Sßejfe fpaftet, wenn er über ben ;icigcfinger gelegt wirb. 3tun giet'U man bie juerft abgefcfwpfte, abgefüllte SDiolfe roieber 311m Skudi in ben fiejjet, rührt einigemal um tinb nimmt ben Si. in ber SBeife au§ bem Mcf)et, öaf, man ein Käjctmt» laue- ßanf) um ben elaftifcben .veäfebogen (au§ Stahl) fpannt unb bamit ben .Ueffcb Wänben entlang unter ben am Soften fitjenben Srud) unb auf ber bem Käfer gugefebrten Seite wieber bcrauffäbrt, bic ßnben bei SudicS sufammenbinbet unb am »ufoug befeftigt, »on wo ber im !Eud)e be^ finblid)e Srud) ben grölten Seil ber Sttolfe noch in ben Scffel ablaufen läf-.t unb bann auf bie treffe ibaS aSJSrcffet», bie «£abe») beförbert uürb, wo er mit bem Sud) in einen holjernen SReif («SBorb», «3)ärb») fommt, beffen 6ßb,e unb Surdjmeffcr je nacb ber Sttenge beS Srud)S »eridneben ift unb bem Ä. bie Saibform giebt. Ser etwa nodi im fieffel surüdgeblicbeneSlnteilSrud) wirb in gleicher Steife gebammelt unb jur .ftauptmaffc gebracht; wo biefer «Strebel» ober «jnxite |$ifdj» eingefügt wirb, cnt; Heben oft gefehlte Stellen im $. Slun wirb ein JÖolgbecfet übergelegt unb erft langfamunb fd)Wad;, ipäter ftärter gepreßt unb in ben etften 24 Stunben j 7 — Smal gemenbet, unter jebcSmaligem (Erneuern be§ JJucbeS, Wobei ber Srud auf je i kg fi. julefet ! auf etwa 16 kg gefteigert Wirb. 2Seun in ber »er: arbeiteten Sttilcb etwa§ (Joloftrum, Sttild) au§ fram ten Gutem ober jonftwie «fäfcreiuntauglid)e» Sttild? enthalten mar, fann ber H. fdjon «auf ber-Sabe» lunter ber treffe) 511 «treiben» beginnen, wobei er troft beS hohen Srudes 311 «blähen» beginnt unb fieber gefehlt wirb. Ser K. wirb nun im SeiUcller ftarf gefallen (um ihm geud)tigfeit ju entueben unb eine feböne «); Brunei unb Bouffier, Fromage de Gerome ((Spinal 1890); fvleifchmann, Tu- ^Bereitung pon öadfteintäfen (2. Stuft, SBrem. 1891); Inigling, «[eines jpanbbud) füv bie praf rifdje Räferet (ebb. 1892): 2lnberegg, Sie Scbule beS reb»ci;erfcner» r2. 2lufL, Sern 1893); gtücRger, Anleitung nie gabtifation beS (Fmmentbaler R. (2. Stuft, .N>er;ogenbucbfee>; £en, Tic Räfefoft (SKemmingen 1893). Säfc, Sejeidjnung für ben jugcnbliebcn 95Iüten= ftaub be£ SBlumenfoblS (f.b.) unb für ben fleifdjigen Jrucbtboöen bet Slrtifdjocie if. Cynara). Häfcbnuui, f. Bombax. ftöfebröber, Sßatteiname, f. SBauernfrieg. Säfcfarbcn, f.:2inftrid\ ftäfcflicgc (Piophila casei L.), eine fdjlanfe, gläiijenbfdniwje, 4—5 mm lange, ju ben ©emein= fliegen gehörenbe fliege, bereu »eifie, gtänjenbe Saruen »on etwa 8 mm Sänge als Räfemaben namentlich in altem, toeid)em Räfe leben unb fieb bunt einbiegen unb plöblitbeS äBieberauSjtrecfen beS RörperS fortfdjneüenb beiDegen tonnen. 5)aS einiige Gegenmittel iit forgfameS 2lbfperren bee Cuart« unb fertigen RäfeS gegenüBefud) ber 22utter= ftäfcgifr, f. Räfe&etgiftung. [fliegen. Säfcgummi, ieoiel »ie (Safeinfalf (f. b.). Safc'm, ftn teilt hilf u. f. h)., f. Bafeln, ßafein- Säfefiti, f. Jtitt. [fall u. f. n>. Säfeflcc, f. Melilotus. ttäfcfobl, fooiel loie SBfumentobl (f. o.). Safel, f. ßafula. Sä'fcuiabc, f. Räfefliege. ttttfcmagcu ober Sabmagen, f. Sab. Safematten (alte beutfete SBegeidjnung: 3J t o r b = feller), fämtlidje auS ÜRauertoerl aufgeführte unb mit einer bombenfidjern Tede uerjebene Saume, bie 5ur gefuterten Untertuuft feueruber DJlannfd)af= ten unb ©ejdnibe (iBetteibigungSfafematten) ober alS SBobnraume (SBoimlafematten) ober jur 2luf= nabme oon Vorräten (2lufhe»abrung*:'fafematten) bieuen feilen. SSon ben äRauern biefer ©ebäube beifeen biejenigen, »eiche bie ©eroötbe tragen, SBi oetlager ober i' feiler, unb biejenigen, »riebe bie 2,'Siberlagcr miteinanber berbinben unb bie @e»ölbe abfebliefjen, Stirnmaueru. R. , »eiche eine ober ;»ci ber äußern UmfaffungSmauern als JSiberlager enthalten, »erben Sßaralfeltaf ematten genannt ; »irb jeboeb bie Slfittellinie ber ©ercölbe fentrecht ;ut äu&ern Umfaffungsmauer gerichtet, fo entfteheu 'Uerpenbitulärfafematten, bie gnmbfäblid) in allen beujenigeu Jällcn jur Stntoenbung fommen, »o bie betrefjenbe Rafematte mbglicbermeife ©e^ ktuhfeucr anzuhalten hat. ^erpenbihilärEafemat- ten haben ben tsarallelfafematten gegenüber ben Vorteil, bafe bie 3etftörung ber äußern i'tauern nicht aud) gleichzeitig ben GHnfturj be? ©emölbeS jurfyolge bat. T aS jut Setleibung ber ©raben»änöe bienenbe lUauerroerf tann ebenfalls tafemattiert unb iugleid> oerteibigungsfabig eingerichtet fein l Techargen= tafematten, SBerteibtgungSgaletien). ÜJleift liegen tie ,u. jeht in ber rüdrcärtigen S3öfd)ung beSfiaupt= »alles ober in ber Kehle uon gortS, »o eine abfo lute Jedung berfelben gegen ©efdjübfeuer möglich iit. Sin gröfiereS fafemattierteS ©ebäube »irb fiafemattenfoipS genannt. -Jlllc M. finb öob,l= bauten (f. b.), aber nid)t uuigetehrt. ftafcmattfd)iff, f. 'l;aujerfd;iff. flafembe, (lajemhe oberSunba, Jlegerreid? im 3nnem StfritaS, j»ifd)en 9 unb 10° fübl. 39r., grenjt im SB. an ben SSJloerofee, im 91. an 3ta6.ua unb J?ab»ire, im D. unb 5. an Sobemba unb Ris jinga. grübet eins ber mäcbtigften ©ebiete 6en^ tralafrifaS, »urbe eS feit 1867 unb feit ber Er- oberung beS »eftlidj gelegenen Satanga burdj 3Rfibi auf ben jebigen Umfang eingejcbrdntt. C;c- aeben feit 1891 in bie gntereffenfpbäre von 6nglifd)=6en= tralatrita; boeh baben bie (Sngldnber nod) feine Station emd)tet. Sie 93ortugiefen "^creira unb Sacerba tarnen uierft nae& fi. 17% unb 179S; ihnen folgten 1831 EDtonteiro unb ©amitto. Sioinaftone erforfette eS 1866—67. Ter fruchtbare Sboben liefert bauptfäcbttdj tiaffaoa, baneben Sataten, SDlaiS, ierghum, SRegerbirfe, (irbnüffe, Baumwolle unb 9ßatmöl; ber öanbet umfaßt nur Sltanen unb j dlfetthein. — i'gl. ©amitto, 0 Mtiata Cazembe ! (2i||ah. 1851); SBurton, Laeerda's journey to K. (Sonb. 1873); The last Journals of David Living- stone in Central Africa (hg. bon ß. SBaüer, ebb. I 1S74; 2. 2hifl. 1880; beutfd) ©amb. 1875). ttäfentilbcn (Tyroglyphidae), eine gamilie von fehr (leinen SCRilben (f. b.) mit länglichem fibrper unb fdjerenförmigen .Hieferfühlern. £ie leben ben fid> j jerfebenben tierifdien unb pflaujücben Stoffen. 21 m ; befannteften ift bie bis ].2 mm lange, eigen tlitbe fläfemilbe (Tyroglyphas siro Latr., f. Jafcl: i Spinnentiere unb Jaufenbfüfier n, gig. 6), j »eleb,ebiefeften,befonberäScbroeijer=unböouanber= | fäfe jernagt unb nur ein »immelnbe-5 graubraune:' i $ulner, befteheub auS ben iDlilben unb ihren I5'r frementen, jurüdldüt. SBeiter geboren hierher bie SKeblmilbe (f. b.) unb bie ^ucfermilbe (f. b.). 33ei rid)tiger Kellerbchanblung ber fiäfe tönneu bie K. nidjt auflommen; Wegenmittel finb: öfteres 21b ( reiben ber befallenen Safe mitcl, ÜBemgeift, ftartem Saljmaffer, Sieinigen ber Säfegeftetle mit heifiem 3eifen»affer. Safengo, Ort im SucaQatbal in 2lngola (f. b.). ndicpappcl, f. Malva. Säfcrcigcnoffcnfdjaft, >. 2lbfabgcnoi)enfd)aft. Äafernc Ipom ital. unb fpan. casa, öauä), ein sur bauemben Unterbringung uon Gruppen be= ftimmte* ©ebäube. 2ie .Hajernieruug beS 3JtilitärS hübet ben ©egenfab jur ßinquartierung (f.b.) unb »irb hei ftehenben beeren mehr ober »eiliger jur 2tot»eubigfeit. Schon jur röm. Saiferjeit »urben 8. errichtet für bie ißrätörianer; bie eigentlid)e (5'>c fehiefate beS RafernenbaueS aber beginnt mit ber ßrriebtung ftehenber ücere burch Subraig XT\'. Ite frühefteu neuem .«'. entftanben gegen tfnbe be§ IT. 3al>rb. in grantreid) nad) Enttoürfen '^aubaii?. Tie 3ufammenlegung ber Iruppen in R. oerein- f acht im ©egenfab w : ihrer Unterbringung in 23ürger= quartieren ben Ttenftbetrieb, erleichtert bie Üher= »achung ber Jnippen, ferbert bie (Jrbaltung ber SiSctplm fo»ie bie Ramerabfdjaft, bei jrcetfmäfjiger 2lniage auch bie ©efunbbeitSpfleQe unb befreit bie Bürger uon ber Saft ber (Einquartierung. S)ie 3Sot= teile, »eldje bie R. nad) beiben Sichtungen, für bie Truppen wie für bie in g-rage fommenbe S5eDölfe= rung bringen, finb fo augenfällig, oab in allen grobem Staaten, befonberS attd) im Teuti^en :Keid\\ bie DoUftänbige 3urd)fubrung ber Rafer= nierung auf ber Eageäorbnung fteht. ^n Snglanb, »o für bie Söeoölferung feine SBerpflidbtung jur Suif= nähme uon (Einquartierung hefteht, ift bie Rafets nierung feit lange allgemein. — Sic Bejahung ber 'Jlrtitet, bit man unter S ucnniBt, finb unter 6 aufjiifunVn. Anfeilte 215 geftungen muf, im Kriege gegen ba§ [einbüße geuer gejid)crt untergebracht werben, weSbalDtoie geftungSWerfe mit jalilreidben nir i'lufnahmc Don Truppen geeigneten fafemattierten9täutnen Derfeljen ftnb, bie bänfivx aud) ftbon im grieben als R. betitlet werben. Jstt altern geftungen tinben ftdj »ielfach Sefenfiofa fernen, bie einesteils sur gefiederten Unterbringung von Truppen im Kriege bienen, anbernteilS aueb certeibigungSfähig eingerichtet ftnb unb burd) ihre Sage all 3lbfcbnit'te benutst mer= ten tonnen. Surcb, ben wirffameit inbireften Sdjufs ber gezogenen ©e(d}üt)e ftnb foldie Sauten aber beute jii |ebr gefäbrbet, als baf; bie Einrichtung jur Berteibigung noch ferner beibehalten werben tonnte. gür bie 2lrt ber Anlage oon ft. ift bie SRüctficbt auj btenftlidie SBebürfniffe fowie auf bie ©efuubbeit ber Truppen mafjgebenb. Sie neuem SBanblungen im Hafernenbau würben DorjugSweife burd» bie ©efunb^.eitSlebre beeinflitfjt unb lehnen ftdi eng au biejenigen beä Baues oon Kranlenbäufern an. SSBie bei letitern bat man aud) bei R. baS ältere iScntralifationSfttftem unb tai neuere 5)e= rcntralifationSfpftem ju unterfebetben. 3um SBeariff beS erftern gebort: 1) bie Bereinigung einer großen 3abl oon 9Jcannfcbaften (Bataillon, :Kegi- ment) unter einem Tacb; 2) bie Unterbringung nicht nur ber OTanniebaftSroobnümmer, fenberu aud' aller iou[tigen ;u einer Kafernenanlage gehörigen Diäume (Kuchen, BorratSfammern, .Hantinen, 5Rontierung§= tammern, SBureauS, SBerlftätten, Wohnungen für Dfftiiere, Beamte unb Derbeiratete Unteroffiziere, Steoiertranfenftuben , SEBadjen u. f. id.) in einem einzigen ©ebäube. 3um Begriff ber becentralifter= ten Ä. gebort: 1) bie Verteilung ber Slcannfcbaften auf mehrere f leine ©ebäube ; 2) bie bauliebe Trennung aller oben angebeuteten BerwaltungS=,2Birt{chaftS: unb feuftigen Säume von oen ©otmgebäuben ber äJtannfcgajten. Unter ben eentralifierten .W. ftnb biejenigen befonberS ungänftig, bei benen (nach bem Borbiibe ber fpätcvu Baubanichen $.) ein bobeS ©ebäube einen Reinen ."öof feftimgSarticj umjajliefjt, weil eine foldie Bauart bie gerabe bei einem 9Raffenquartier überaus wichtige 5)urd)leudjtung unb Turdilüftuug ber 3immer unmöglich macht. Gin großer gortfebritt mar eS baber febon, als man burd) greilaffen einer Seite ober ber liefen 31t einer mehr offenen Bauart überging. Stucb bie innere iNaumciuteilung ift wicb= tig. Bei bem ursprünglichen Baubanfeben ©runbrijj iehte [ich baS gefamte ©ebäube auS einer Stngabl bureb ftarfe ßwifcbenwänbe ooneiuanber getrennter Blerts iufammen. ^eber Blöd enthält ein Treppen; bau! unb 311 feber ieite beSfetben ein bis gmei un= mittelbar oon ber Treppe auS jugängige 3immer. Ter SfBunfcb nach Berminberung ber Treppenhäufer, welche ben Bau beträchtlich oerteueru, führte ,ni bem ßorriborfpftem, bei weldiem fdmtlicrjc 3immer eines StocfwerfS ftcb nacb einem, baS ganje ©e= bäube in ber 3)iitte ober an einer Seite burdifeijen; ben ©ange (ßorribor) öffnen. Slllfeitig oerurteilt ift in. neuerer 3eit ber notwendig bunfle unb uu= genügenb lüftungSffibige ilUttelforribor. Befonbere Unterabteilungen be§ Diel beffern ©nftemS mit Sei= tenforribor ftnb: l) ba« bem antiten sJliol)nl)aufe nadigebilbete fpanifdje Spftem, bei bem in ber einen gefd)loffenen öof umgebenben ß. an ber öof: feite ein gejchloffener, mit Jenftern oerfebener J{or= ribor ringsum läuft; 2) ba§ Sinearfpftem, bei bem baS an einer Seite bcS £>oje3 erriditete @e= bäube fid) mefentlid) blofi in einer SängSrichtung erftredt unb nur hirje fentredn ;um .{lauptgcbäubc ftebenbe Aliiget hat. Slua) ui letjterm Spftem gebort ber Seiten torribor, wenigftenS im fiauptgebäube, niähreub in ben Seitenflügeln wegen ihrer ,Uür;e bebufS befferer SRaumauSnut)ung ein llfitteltorribor geftattet mitb. S)em Viuearniftem, melcbeö in ge= funbbeitlicber Sinftdjt allen anbem Inpeu be§6en= tralifationSfuftemS Dorjujieben ift unb eineAacabeiu entrridluug hegüuftigt, geboren weitaus bie nieiften feit ber EERitte beS VX "sahrh. hiS uim (5'nbe ber acht 3tger ^abre in Teutfdilanb erbauten 5t. an. 3ur Anlage becentralifierter rf. entfehlofj man fid) juerft in Snglanb uadi bein firimtriege, alfo turi uadi ber iüittte be§ 10. o^brb. Sie engl Bapillontaferueu befteben au» einer l'lnwhl pon 2Bobn= unb SBtrtfchaftS= u. f. in. ©ebäuben. 3ebeS ber erftern beftnt aufeer einem ßrbgefdjofj nur ein Cbcrgefcbef» unb beherbergtnurrunb 100 Scann. IReift finb je 21 lUanu in einem 3immer Dereinigt, roeldie-5 bie ganje Breite be3 ©ebäubeS einnimmt. festerer Umjranb ennöglid)t bie .'Inlage gegenüber^ liegenber Aenfter an ben SängSfeiten unb baburdi eine ausgiebige Süftung, toährenb bei jebem Sorri= borfpftem genfter nur an einer gimmerfeite, unb war meift an ber Sdunalfeite, angebradit Werben tonnen. Slujjerbalb SngtanbS finb äbnlidje S. je= bod) bisher nur in ben Bereinigten Staaten oon 2(merita errietet worben. hingegen ift man in europ. Staaten neuerbingS oielfacg jum B a r a i e n = fpftem (f. Barade unb Baradenfpftem) übergegan= gen, bei Safernenanlagen jebodj meift nur tia, wo e§ ftA um seitWeilige Unterbringung nou Truppen hanbelte; eS befteben aber aud) 83aradenfaferne= mentS jur bauernben Untertunft. Sabin gehören inSbefcnbcre bie an mehreni Orten SübfrantreicbS errichteten Baradentafemen nad) bem Tolletf eben Softem, bei bem neben nodi weiter geheuber Se= centralifterung aVi in ben englifeben .tt. bie :)tttdftd>t auf Jnfettionvoerbütung bureb Berminberung beS iIJcateriaB überhaupt unb Bermeibung Don in= fettionSfäbigem Utaterial niaftgebenb ift. Tie Bau= art (Spibbogenj folt bei gröf;tmöglidifter SRaumauS; nufeung alle (Feten unb SBintel auSfcbliefteu, in benen bie Suft ftagnieren unb Sdimul? fid) anfammeln Eann, unb bie faft auSfcbliefsliibe Berroenbung Don ©ement unb (5ifcn eine febr grünblicbe SeSinfeltion geftatten. Ta§ in feiner urfprünglicben gorm auf ein milbeS Klima beredjnete Sottetfcbe Stiftern ift burd) bie öftere. Ingenieure ©ruber unb Boeltner burd) BeriDanblung beä 6pi§hogenS in einen IRunb= bogen unb baburd) ermöglichter li'iitfügung Don ntbenben i'uftfchid)ten in bie 9Bänbe unb Seden unter Beibehaltung ber wesentlichen ©eftditspuntte in ber 2lrt oeränbert morben, bap eS auch in fälterm Klima hemmt werben lann. 3m Teutfdien iltcidie ift man in neuefter Seit grunbfatUidi jum Tecetttrali= fationSftiftem übergegangen, ohne jeboeb in ber3er= ftreuung ber fllannfcbaften fo weit ju gehen wie bei bem englifeben unb bem SEodetfcben St)fteiu, audi ohne gruubfäBlidie Berwenbung oon Baraden ober Baüillon». Bielmebr werben in ben neueften beut= fdjen K. mit Borliehe je jwei ©ompagnien (nmb 300 DKann) in einem ntehrgefebofftgen ©ebäube. ohne S'lügcl, mit Seitentorrtbor, bie 3Birtf unter K aiifjufudjcu. 216 föafentettarreft -- Safimir einer becenttalifietten Rafetnenantage fmt> trett be-3 ' grtfcern ©tunbä mit Bebenbebarfs ba, me berfclbe baben iu (aljo im allgemeinen aunerhalb bei arofcen Stäbte), nid)t hoher afe bie einet eentrati= Retten . »eil bei Sau mehrerer Eteinec ©ebäube ftcb meiji bittiget fteHt als bei eines einzigen grojjen, roel&eS bebeutenbe Sötauetftärfen nnb oft fofrfpielige gunbamentietung »erlangt. 3)ie mit bet baulid>en Senttalifation »eibunbenen , gefunoheitlideu 9iad)teite [äffen ud> bis m einem geroiffen ©rabe befdjränfen butd) baSjenige, roa? ' im ©egenfat) ;u bei eigentttcben obet baultävn Secenttalijatton als 2 e c entraUf ation i m ; Innern bejeidb.net werten tann. 3n faft allen j altern R. bienen bie SDtannfdjaftSftuben nidjt blofe als Wohnräume in bienftfteien Stunben unb als ' Sdjlaftfiume , fonbetn gleidjäeitig jum äßafcben, Gijen, Sßutsen u. f. R>. 3>aburd) finb jabjteube Quellen für Suftoetuntehügung gegeben, roelcpe um fo nadjteüiget loirten, als bet Sufttcedjfel in centralifierten fi. ibvev ganjen Einlage nad) ohnehin befdjränlt i)"t ,\n neuetn fl. ift meiit »on »»ruberem auf bejonbete ^u« unb Speifetäume SPebacbt gt> nommen, in ben R. beS Rönigreid)S Sadjfen au* '. auf bef onbete SBafd) unb Bcplafräume. überhaupt - Reuen mehrere fäd)fifd)e R., befonbetS in 3)teSben= 2Ubertftabt, ben butdjgebilbetften 3!ppuS centtati= Retter R. bar, intern jie mit bet angebeuteten Te centralifation im Innern j»edmäf$ige SeijungS: unb SüftungSemridJtungen, freie &öl)enlage unb anbete SBotjüge vereinigen, eigenartig ift audjbaS | SSatadenlafetnement ui 8eipäig = ©of)liS, infofetn bei bief em gu ber burd) ben SatadentppuS gegebenen | baulichen Secenttalifation bie uämlide Secenttatü fation im Qnn.ern (Trennung ber'itfobn- unb Schlaf; l räume, 2lnlage befonbetet äBafötäume, Sßufetäume, ■ 6f$iäume) hinzutritt. — Sgl. Ar. iHidjter, ©ebäube i tut miiitdr. ^roede (im «y>aubbud> ber 2h\biteftur >, 4. 3L, 7. öaUJbb., SJatmft. 1887). Saferaenartefr, f. öauSatteft. ftafcrnentnfpcftor, f. Jnfpettot. Stafcrnenfd)iffe,Slodiduffe(f.b.i, bie jutRafei= nierung »on üJtarincmannfdiaften in 3leid)Sfrieg§= bäfen ober fiolonialbäfen beftimmt unb. RäfeiptriUeii, eine 21 tt ber Batterien, bie aus I altem Safe gezüchtet morten finb. Sie Rnb bcshalb J iutetenant, roeil fte grofie übnlicbteit mit ben ©bo= | lerabacillen baben unb »nie tiefe auf flüffigen 9läbr= beben häufig große fchrauhig gemunbene bewegliche gäben (Spirillen) hüben. Beziehungen ber R. ju I .Hranfbeiten be« l'tenfdicn, insbef onbete ju erjduebenen Aäulniebafterien, mieber anbere bie in ranjigem Hajo im Überfdmf; BOt= Stctitt't, bie man unter fi uerra banbenen freien gettfänreu al§ Urfacbe ber ein-- ttetenben SBergiftung; neuetbingS fahrt man bie 8. auf bie SBilbung »on SJJtomainen (f. b.) surüd. 3tm bauftgften tommt bie fi. im nevDl. j>eutjdV lanb cJ.iiedlenburg, 9(5ommern, SBeftfaten) fotvie in ben Bereinigten Staaten »on "Jlmerita (Dbio, i'Jidjigan) uor, wogegen jie in g-ranfreid) troft bC'3 maffenbaften RonfumS »eidjer fetter Räfeatten jo gut ti'ie unbelannt ift. Sa§ äufjere Slnfeljen fomie ber ©erud) unb ©efchiuad be§ giftigen .ttafeä laffen oft burd>au§ nidjtä 3lbroeid)enbe§ etfennen. 3" anbem Aällcu bagegen mürbe ber ©efdjmad als auffattenb bitter unb trahenb, ber ©erud) unb bie item. jHeattion als intenfto fauer hcrnorgcboben. Tie Spmptome ber .H. treten mitunter jd>on nad) einer halben Stunbe, geiröbnlicb aber etft 1—2 Stunben als heftiger 5Bted)butd)faQ auf, moiti fid> 6d)toinbel, "Jlugft unb Soppetfe&en, Aopfjchmer;,en, grofse SKattighit unb 3Ru§felfd)n>äd)e gefetten. 2ic Sebanblung beftebt in meglidn't jchneUer Entfernung bed ©ifteS butd) SRagenauSfpülung, Sted)= unb Jlbiülumittel fomie in ber ^Darreichung ftätfenbet unb anregenber DJJittel (3Bein, ©ognac, ftatlet Raf= Sdft, f. .Häbi. [feeu.f.ir.i. Jtafiae*fcr, .üafile fehler ober Habi = 2lätet, Siebter ber 2lrmee, ift ber Jitel eines im Mange gleich auf ben ©rojsmufti (f. DJlufti) folgenben Be= amten be§ fiorp« ber Ulema (f. b.) in ftonftaiv tinopel unb )ug(eid) böcbften riditerlicben 3Bütben= träger*, e* giebt ,;mei S.f nämlich ben bon Sftume- lieu unb ben »on Slnatolieu. Sie Sefugniffe be§ letjtern fmb im Saufe ber 3eit fehr befdiräntt h>ot= ben, mäbreub ber k. uon iKumelien bie 3ieuifions= inftanj für fämtlidc geifttiebe ©eri*tsbbfe berJürtei bilbet. Sutd) bie neue ©eriditsorbnung »on 1817 bat bie Stellung ber S. »iel an CiufluB »erloren. Jlnii-Mitmiirii, Sejiriim fübroeftl.Seil beä tuf}.= tauiaf. ©ebieteä Sageftan, am norböftL Slbbange be§Saufafu§ unb im ©ebiet besilaüJtumudnjdien ,Hoj = fu, bat 2250,6 qkni, 51458 Q. , ba»on etma 35000 .Hau .«umudjen (f. Jlogaier). Sie nnb leiben« l'chaftliche Slnbänget bee Jslam (eunniten), raoher ibr Slame flap ober ©afi, b. i. Sümpfet für ben (Mattheit. Saä £anb ift ärmlich; »iele Sßeroobnet geben jeittoeilig in bie benachbarten ^'änber auf ß'r= merb als Schmertfeger, fiupfetfdjmicbe, Jagelelnur u. f. in. Sih ber Verwaltung ift im Torf &. ober .ttumuch. — fi. mar bi^ 1820 ein jelbftänbigeS ftafilefdjfet, f. «afiasfer. [ßbanat. jlafimir, ein bünuer unb leidner getöperter Stoff auS fehr feinem Streid)»ottgefpinft, öfters mit iiette au§ Rammgarn ober Saummotte, bor fdnoätbet ge= toalft unb »enigei geraubt, aber faft cbenfo fürt gefchert ift toieSud). R. roirb glatt, gerippt unb ge= muftert, einfarbig unb meliert heigefteUt unb als 5ommetftoff für männliche .Hleibuugsftüde, befon» betS mit aufgepreßten ÜDhiftetn belieben (gaujriert) als iiVftcnftojj »erioenbet, bod) ift ei in neuerer ,Seit »icljadi burd) bie feinern Budjfins oetbrängt Bin bidneres unb feftercs, Härter geinalttes unb ge* vaubtes ©emebe mitSette unb (Sinfdjlag auSStteid): gam mirb doppelt afi mir genannt. Jlafimir, eigentlid) .U a ; i m i e r ; . Dlame »on »ier poln. dürften unb ßBnigen: H. 1. mar ber Sohn llJtfcijlams II. 2lls feine iDluttet :Hira, Socbter bei Sfaljgtafen bei Dibein, meldje nad) 3RfcifIat»ä Jobe 1034 bie »ormunb= fcbaftlicbe iHegicrung übernommen battc, »or bem poln. 2lbct nad) S)eutfd)tanb Rieben mufjte, »er= Bt, finb unter 6 auijufud)fn. .Uafinüu - SaSfabengebirge 217 tiefe au* fi. fein Slteich. 3n fdn-anteulofer SBili- tür hcrrfdjte ber Sbel, fobafe bie von SJotejlato ii. b.) librobrb gegrnnbete Crbnung ber Singe bolb tu ©runbc ging. Ta-? yieibcntum erftartte mieber, öijcfeöfe unb Sßriefter nuirben verjagt ober erjd)la= gen, bic Äircbcit geplünbert imb verbrannt. 93ci eer allgemeinen Zerrüttung fielen bie Sommern ab, brang Qarojlara von Aticip nad) Sflcafotoien cor, nahm Sretrflaro von SBöbmen ßrafau «nb ©tiefen. ÜIU- aber bann, unterftüht von fiaifer Seinriefe III., fi. 1040 bic 6errfd)oft micbererlangtc, tvufete er bic fürftl. ©eraalt unb bas Ebriftentum in SJJolen neu ju befefrigen. Er vermählte fid) mit 2)obro= gneroa, ber fcebmefter beS ©rojsfütften Sfaroflato von Biet», unterwarf DJtafotuien unb erhielt 1054 gegen einen jäbrlidjen Sribut ©djlcfien von ben Söhnten Uirüd. fi. ftarb 1058. R. II., ber ©ereebte, geb. 1138, ©ofyt 33ole= flams III., rcar bei ber Teilung beS Il(ei6§ teer ausgegangen unb vom Sater bem SBnhlroollen fei = ner Srüber empfohlen roorben. SRadj bem ©rege ftaifer griebriäjS I. über Solcjlara IV. (f. b.) .üraus= haar jur ©icberung be§ griebenSvertrags vom Srubcr bem .ttaifer als ©eifel übergeben, raurbe er erft 1163 cntkifjen. 1178 raurbe er nad? SBerrrei= bung feines Sntcers Sifciflaro III. 311m ©rofe= türften von ?J5olen geroab.lt. Gr fcbü&te baS SSolt vor ben Sebrüdungen be<3 SlbelS unb ber Seamtcn unb ermäßigte bic abgaben. Er sog fiegreid) nad1 Solbrjnien, öalicj unb gegen bie yabjtvicger in SU tauen unb ftarb 1194. ß. III., ber ©rofce, geb. 1309, geiäjnete fieb jebon unter ber "Regierung, feine* Saters 25labi= flaro Ellenlang , ber ibn jum ^Regenten von ©rofe-- volen gemacht hatte, burdj feine Japferfeit au?, 'ttaebbem er fclbft 1333 ben Jhron beftiegen hatte, einigte er fid' mit König Johann von Söhnten 1335 ju 2$Mffegrab bahiri, bafs Johann alle än= rechte auf Solen aufgab, K. aber auf bie fcr/lef. Öerjogrütner, raelcbe bie böbm. Sehnsbobeit an= erlannten, unb auf bas gürfteututu Slocf versiaV tete. Slit ben Tcutjcben :Hittern tarn er nad) lan= gen ©treitigteiteu im ^rieben ju Kalifcb 1343 babin überein, ba| biefe Kujaroieu unb Sobrin an Solen umidgaben, .H. ihnen bagegen bac- fiulmertanb, SReffau unb IRicbclau als völlig freien Sefüs übcr= lief! unb fogar auf ben Stitet eineä >>erjogs von Sommern veruditete. fi., ber feinen ©obn hatte, beftimmte 1339 feinen [Reffen Subroia, einen Sohn Honig Karls I. Stöbert von Ungarn, tum SRad)= folger. Siaebbem K. 1310 fieb iKotritfelanbs bemää)= tigt, eroberte er faft gatij Scblefien, behielt aber nurgrauftabt; 1349, raeibrenb be& SriegeS sraifeben Litauen unb bem Scutfdjen Drbcn, verbanb er j Üembcrg unb ©alijien mit ber Srone unb untere ivarj 1352 Solbrmicn. .«aifer Karl IV. entjagte iu ©unften it.s feiner Sebne-berrliebteit über 3Ha= toroien, raäbrenb 8. au ibn feine lüccbte auf Qauer ■ unb Sdnveibnit! abtrat, bejfen öerjog Solfo feine | Jlidite, Slnna von Sauer, bem Saifer fiarl IV. jur [ ©cmablin gegeben, 1353. Jm 3. 13G5 vereinigte er ' au* .Hujaraieu mit bem Scidje. 1347 verorbnete er auf bem ;Reieb-Jtage ju'3Bi§ftca bic 3lb{affung eines . allgemeinen ©cfchbucbc?. ft., unftreitig ber größte unter ben ©errfc&ern $olen§, ftarb 137(.i 311 Rrat'au. ' Sro^ feiner ©varfainfeit liebte er bic Srad)t, baute eine gro_f;e SWenge jefter Sc&löffer unb ©täbte. ßr ftiftete öofpitäler unb ©djulen, legte ben ©mnb ! ;ur ftrafauer Univerfttät, bejebentte reid'lid1 fiira^en unb .Ulüfter. Unter feinen ©eliebten rairb bie^übin (5ftbcr genannt, raeldic ihren ©laubenägeno]|en bie Arciheiten auSgetoirtt haben foll, bie fie fvater in Solen bciaf.cn. .H. ift Der lohte volu. .s>errfcber au-? Dem Manie ber iJSiaften (f. b. 1 ; von (einen brei grauen hat er männliche Slcadjfommen nidjt hinterlanen. S. IV., ber nveite cohn SafliettoS, geb. 1427, ' übernahm noch bei Sebjeiten feines SruberS, Söla^ biflaroä III., bie SRegierung über bcS öergogtum Litauen. 3llm '.l'nfsvergnügcu ber Solen blieb er jcinem Stammlanbc auffi nad) ber Sbronbejteigung 1 147 uiacthau unb fudite ce vor gänjlicper 6in= verletbung in Solen ju fdiühcu. sJUs bie vreufj. ©täbte fidi gegen ben S)eutfdjen Orben aufleimten 1 unb fid) 1453 unter ben Sduih, fij begaben, geriet er 1 in einen faft brcijchnjäbrigen ßrieg mit bem Crbeu, ' ber 14(50 im jroeiten Jhovner trieben gani SGBefl pveufien an S. abtreten muf,te. 1468 berief fi. jurSe^ ratuug über bie ©taateeintiinfte ben crfteirJleidistjg bor -.HMiaen nadi Sßetrifau. Qx ftarb 1492 ju ©robno. Safinbu, malaiijd'e ^Benennung be» S9antiva= huhn?, f. Süfener, edne. Jtnfntü (ital., Ximinutiv von casa), Säulen, Sanbfeau^; in Italien Heine öäufer, bic bie 2tbligcu aufter iliren ojt abgelegenen Saläften im llcitteh puntte ber ©täbte befafsen unb bie bem gefelligen Sergnügen getvibmet roareu. ©Väter mieteten su= raeilen mehrere Weniger bemittelte gamitien ge= meinfd)ajtüdi ein foldjeä öau§, unb fo entftauben bie gefd)lofjcncn ©efcllfcbaftcu ber fiafino»er= . eine, bic man jeSt in Statten überall joraie auch in Jeutfdjtanb finbet. Seim Sülitär finb S. gemeinfchaftlidu- Speife= anftalten für bie unverheirateten Cffijiere, bie nad» bem Sorgange von Svcnf;cn in ben meiften fteben; ben Seeren »um 2cil mit ©taatgunterftüfeung cr= rid)tet unb mitSibliothcten, 8cfc= unb Spielzimmern aulgeftattet finb; fie bienen aud) für gefellfdjaft: liehe, raiffcnfdiaftlid)e unb bienfttidje ^ivede. ".'lud' für Unteroffijiere unb Hianufd\iften befteben it. fiafüto, .Hartenfpiel , gerabbnlid) unter 4 5JSer= fönen mit franj. Karte, roobei (Sarreau^eb» bas grofse fi., Sique^roei bas tleine ff. bei|t. Maiuiopartci, f. Gentrum. Äafin>e, f. fiaffiber. Stadfabc (vom ital. cascare, fallen), ein Söa1)er= jaü, ber, int Unterfdjieb von bem .ttataraft, burd> Heinere, abfabroeife hoch über gelfen herabftürjenbe Sergraäfjer gebilbet rairb. "Jludj gilt bas" 2Bort von ben Eünftlidjen Diadiahmungen foldu'r SBafferfälle in ber ©artentunft. Sefonbers grofec tunftlidic fi. befinben fieb in ben Einlagen von ©ilhelnivhohe bei Gaffel, vor bem Eaiferl. Suftfcbloffc Setcrtioj am ginnifeben SJJeerbufen unb in Scrlin im Sif= toriapart am Sreujberge. 3n bergeuerroerlerei helfet Ä. cinegigur, an ber einige "Jtöbren (Jontanen) in mebrern dtagen jo übereinanber angebradit finb, bafe fie ihr geuer von oben nach unten ausströmen unb babureb glcid); fam einen feurigen SBafferfaü bilben. .Hacfabcnburchlaff, i. Turd laf,. Jlaeo(ution unb beä erften Raifer= reid)ä in cor trau;, 2lrmce eingeführte Rüraffier= unb Tragcnerhelm. Sr ift äbnlidi ben grieeb. jjeh men mit einem Ramm unb iHo&ftr/roeif Derfeben. 5. Icrtnguv 12 beim 2lrtifel öelm.) Hncfo, f. Saäco. Kaclcb, ftaclct, footel wie Sab (f. b.). ftäeimatf, ungar. Stabt, f. fieämart. StaCttä (ruff.). Raffe, gfiätuä; baä 2lbjeftioum kasennyj, iooiet wie Rron=; kasennaja palata, Rameralbof, b. b. bie ©ouoernementäbebSrbe für Steucrfacben. ftaenatichei (ruf?.), Sdjafcmeifter, einer ber älteften öofbeamten ber ruff. gürften, jegt JRent= meifter, Bermalter einer jHentei, einer Raffe, an ber oie abgaben u. f. W. eingezahlt unb oon ber bie ©ebäEter ber Beamten unb fonftigen ausgaben ber Rrone auägegablt werben. pKeicb. ftafongoe1 Weich, afrit Staat, f. Raffongoä Safoc«, tiirf. 3nfel, eine ber ©poraben, im ©2B. oon Rarpatbes, 64,7 qkm groß, eine eingige auä Rrcitefalf beftebenbe Sergfette, mit etwa 5000 grieeb. Bewohnern, 3Bein= unb Sdüffbau. .öauptort ift Dfriä cn ber jRorbfüfte. ttaiperl, eine luftige Bübnenfigur, bie guerft oon tem Scbaufpieler 3ob. £arothe an Stelle bes .öansrourfte (f. b.) auf bie Bühne beä Veopolbftäbter i beaters in SBHen gebracht würbe, welches baber aud) lange 3eit Rafperltbeater genannt würbe. Ter 'iiame R. ift roabrfcbeinlicb hergenommen r>on bem Rafpar, ber luftigen ^erfon ber alten 5)ret= ! enigsfpiete. ,\eUt fommt ber R. nur nod> in Buppem fpielcn cor. [Bergreichenftein (f. b.). ftaenjcr?t'e £ortt (fpr. fafdv), egeeb. 2iame oon ftafpit'chc Pforte, f. Rafpifdje Tbore. ftafpifcbe$ SWcer ober Rafpifee, bei ben 2Uten Maxe Caspium ober HjTcanium, ruff. ebe= mala Chvalinskoje More, fegt Kaspijskoje More; tatar. Ak-Dengis (2Beif;es ÜUeer) ; perf. Gursem, ber größte See ber @rbe, au ber Scheibe Europas unb 2(fiens, bebedt 438 688 qkm, mooou 2236 qkrn auf oie ^nfeln entfallen. Ter See ift ron 9t gegen z. 1174 km laug, bat eine Breite oon 200 bis 350 km unb liegt 26 m unter bem Diiöeau beä Scbwargen ÜJteerä. Tic Ufer finb meift uiebrig, fanbig unb moraftig, Ijocb unb bergig nur im 23?., iro bie 2lus= laufer beä Raufafus herantreten. 5m S. ift ber See bureb, ein jcbmales Borlanb oom ISlburägebirge getrennt. 3m C bilben jum Teil bie 'Jlbjälle beä jroifcben bem fi. ä)f. unb bem 2tralfee (f. b.) liegen^ ben gelfenplateau Uft=Urt fteile viBänbe. Sie am meiften herDorfpringenbcu Süftenpuntte finb ba8 fiap Sdjachoio (Scbadjara Sofia) ber öalbtnfel l'lpfcberon if. i>.) unb baä .H'ap Tjub-ftaragan ber .vSalbinjel 3Jiangifcbtaf im 31D. 'i(on ben Ginbudi= tungen finb bemerten&irert: bie Bai oon älgradjan an ber Teretmüubung, oon Batu, ßifilagatjch an oer SJlflnbung ber .Uura, bie Bai Snjeti im "JüLn. oon iHefd^t unb bie oou Slftrabab. -Inj ber au;= gegadten Oftfeite liegen Die yafjantulibai, ber Bufen oon Rraänotoobäf, ber große, nur bureb eine enge Strafte mit bem See in Berbinbung ftebenbc SDleerbufen 3tbfd)i=barja ober oon .H'arabuga», bie 'Jüeranberbai, bie fiotfdjatbai uoifcben ben äalb- infeln 9Rangifd)Ia{ unb Bufatfcbi, unb ber ofttoärtr oon ber letuern ausgebreitete SDleerbufen sJJ(erttoof Kultut (Toter SDleerbufen) mit ber fiaibatbai. ©aä nörbtidje, oon SB. gegen D. geftredte, flad-- ■ uferige Beden, etioa ein Trittel be-3 gangen Sees, hat mrgenbä über 28 m Tiefe, enthalt bradigeä, an Der Siorbfüfte faft ungefatjeneä SBaffer unb ;ahl- reid'e Aladuujeln. S>aä fübliche, oon 91. gegen S. geftredte Beden geigt auf roeite Streden über 200 m Tiefe. Sie gröfcte hi§ber aufgefundene Tiefe beläuft ficb auf über 1100 m. 2)as SÖaucr ift hier ftdrfer mit ©alg verfemt, namentli6 in ben Baien ber Dft= lüfte, wo in bem faft gefcbloffenen ®oli oon ßara= bugaä bie iteppeubitje iai äBaffer oerbampft. 3>" ganjen geigt jid) jebod) ber ©alggebalt geringer als in iDieeren, infolge besftarien3ufluffes oon Süferoaffer- ftrßmen. 3roifd5en3tpfd)eronunbbemSlusläuferbeS ©roßen Baifan, bem Surjanin^arr, finb bie epe= bem oerbinbenben ©ebirgsgiige burd) Querbrud) ab= gefuufen. Ter See hat feine Gbbe unb iylut. Ser äßafferftanb fiuft im Söinter, erreidn fein mtnimtun im llUarg, fem 9Jlartmum im 3uni unb ^,uli, roo bie gtüffe ifer öoeitoaffer bringen. Die Siffereng bes }cioeaus beläuft neb auf 38 cm. 2lufeerbem gehen nach Baers Unterfud)ungen an ben Hüften toie im Seeboben felbft öebuugen unb Sentungen oor. So iauben nod) 1770 unb 1773 groifeben Bafu unb fiap Bai'l bebeuteubc Hebungen ftatt. Ten ©afferoerlujt burdj Sßerbunftung erietst ber 3i'f'«fe gal^lreicber Ströme, wie Smba, Ural, 3Bolga, Suma, Teret, fiura,Sifitmfen ober©efib=rub unb 2ltref. Unter ben ja^lreidjen fiüfteninfeln ift nur bie ber iRünbung bes Ural gegenüber liegenbe Hamenivoi ein 5els= gebilbe; bie übrigen finb Whig ; Tfdialeten, fübfoeft= iid) oon ber öatbinfel Tarbfcha, enthält s3tapbtba= quellen. 3'mjdien Bafu unb äenforan bat ber See= hoben eine eigentümliche, wie bie ©egenfüfte be= ftanbig eruptiiH'n Borgängen unterroorfeneBilbung; er ift »ie befät mit ouitanifeben Qnfetn unb Bänfen. Tic Bflanientoelt ber umgebenben Ruften ift au£= gcgeid;net als ©eftgrenge ber Sßüftenbeftänbe bes innem 2lfien oon (Sbingan an ber 2tmurtDaffer= fcheibe bis gutn Raufafus. Stur bie Sübfüfte ftöfu au reiche Berglanbfdiaften, 100 am (Flburs äßatnflfje mit SBtatanen gebeiben unb bie mitteleurop. Budn1 ihre Dftgreiue tinbet. Souft umfpannen traurige 5anb= unb ©atgfldcben bie Ufer, gumal bie gange Dffc, 9iorb= unb bie nörbl. öätfte ber äBeftfüfte, unb Salgbdume, wie ber Saraul (Haloxylon ammoden- dron ß'je.), erreichen an bem 9iorbuter ihre legten Stationen oom Dften her. 2ln gifdjen birgt ber See oor allem 3anbcr, Brauen, Sterlet, 3BelS,©»r, Se= rorjuga unb kaufen. 2lucb Secbunbe werben ge= fangen. Ter (Srtrag ber Aii\terei, einfd)(ief}üd) ber ^■lu'fmninbuugen , erreicht jäbrlidj 25 2JJiU. iHubel. 3m übrigen ift bie gauna be? Sees_eine aus @le= menteu beä fü|en unb talgigen SBafferä gemiiaiic 9leben Rarpfen pnben ficb geringe (Clupea caspia BicÄw.) unb ©eepf erbeben, neben ©üfstDaffermottuS» fen "Uiabb, ßerj= unb anbere äReereämottuSfen. Sinjelne Rrebi= unb Sd)wammarten fmb gleich- falls maritim, aber feine einjige 2lrt oou Stachel» bduteru finbel iid\ Tas R. Ali. ift ein Teil ber 2lralofafpifcben Senfe. 9iad) neuem geolog. Aorfdjuugen waren artitet, bie man unter St BermiBt, tinb unter (S anijufu^en. Äafaijdje £t)ore - ■ Saffat 219 ba» K. 331. unb ber Slralfee in ber 3iacbpliocän= ober Quartärperiobc oicl grö&er al§ beute foioie unter; einanbet unb mit beut ©egroarjen SJteere bunt Strme oetbunben. Sic bamaligen ©renjen beä ff. 2Jt. waren ungefähr: im 9®. ber UfMtrt unb baS 0Mu= gobfd)ar=©ebirge, im 9J. ber 50, Sreitengrab, im 2B. bie SSolga oon Kamt)fd)in abwärts unb ber 3ergeni, an beffeu Sübeube auf bem heutigen iRantjtfcp ein ikrbinbuugSarm jum Sdjroarjen SJteere ging. 3m 5. geborte ein grofscr Seil be3 jetjigen 5lu|gebiete§ ber fluma unb ber Unterlauf beS Jeref, im 63B. tocit in» £anb hinein ber Unterlauf ber Aura unb beS 2lraS,im SO. baS Sanb jroifcbcn ben Eboraffan= tieft Sergen unb bem Steinen ©alfan baju. 3nn; idien bem Meinen unb ©rojsen ©alfan führte im f og. USboj (f. 2lmu) eine ©erbiubung jum Slralfee. Sic ehemalige Siorbgrenje beS lelitern reichte roalnjchcin lieb nid)t über ben 48.° nbrbl. ©r. hinaus, bie Dffc grenje ging bis jum 70.° öftl. 8. oon ©reenuneb. 3Jad) SD. breitete ftet) ber See jiemlid) meit am Unten Ufer beS St)r = barja aus unb im S. faft bis jum beutigen Öfter». Sie Umioanbluug biejeS SBafferbedenS in feinen gegenwärtigen 3uftanb bat roabrfcbeiuticb begonnen, als baS Scbroarje QJteer ben Bosporus burebbrad) unb baburd) einen Slbfluf; inä EDctttetme.er erlangte. Sie baburd) entftanbene Scnfung bey SBaffernioeauS führte juerft ju einer Trennung beS Schmalen OJieerS oom ff. 3R. unb oom 2lra(fee. infolge oerminberter 2Ba|JerauSbtin= ftung begann jugleid) eine ©erftegung ber 3uflüffe, bie Donfi2B. ber baS 2lralofafpifd)c ©affin fpeiften, währenb oon ©üben ber bie OJtenge beS jugefübrten SBajferS abnahm burd) bie roabrfdieinlicb fortfdjreü tenbc yebung ber bortigen grofjen ©ebirge. ®ic Jolgc biefer allgemeinen 2luc-trodnung mar, baf; fid) nun auch, baS ff. Oft. oom Slralfee trennte unb baS »ftiocau beS erfteru je^t fogar bebeutenb unter ben Spiegel beS OfteerS berabgegaugen ift. Scr ßharafter ber io entftanbenen SJMeberung ift ber ber Steppe. @S finben Jicb in ihr nur ©atjfeen unb Saljmoorc oor, aber feine flicjknben ©eroäffer, bie in berOHeberung ielbft ihren Urfprung nehmen, aufjer jcitrocilig in- folge grofser iHegengüffe unb beim Sdjmeljen beS SdmceS. Ser Saljgebalt beS ©oben* roirb baber nid;t ausgelaugt unb bem 9ftecre angeführt. Sie Jrodenheit oerbinbert bie ©Übung einer öumuS= becte. Sagegen führen bie häufigen Stürme (©u= raus) alleä ©erroitterte fort unb fetsen eS als Söfi ab; fie galten auch bie jablreicben Sanbbüget in fortroäbrcnber ©eroegung, bie jum Jeit aus ben Sünen an ben Ufern beS frühern 93affinS, jum feil auS §tuf;fanb unb oermittertem Sanbfteiu entftan= ben finb. ©in fefsbaftcS Sehen ift baber nur in bc= fchräntter SBeife möglieb. 3>a<3 S. 311. roirb Don brei Seiten oon Dtufjlanb unb nur im S. oon Reiften begre^t. @S ift al§ ruff. Binnenmeer anjufeben unb mirb nicht nur oon ruff. Scgel= unb Sampfbooten befahren, fonbern auch, bureb eine eigene Safpiflotte bel)errfd)t, bie aus 2 Kanonenbooten, 1 Schoner, 3 Stabbampfern, 1 Segelfabrjeug beftebt. Sen iRuffen geboren am See ober nahe baran als mid)tigfte Stdbte unb IJortS: ©urjero, Jlftrdcban, Sistjar, 33etrotoSf, Sarfi, Serbent, SBafu, Salfan«, Sentoran unb an ber »albinfel 3ftangifd)tal bie gefte ftoroo=3lle,rau= broio^f, ja felbft an berperf. fiufte bie oitfcl 3(ichur; abe hei Stftrabab. Sie perj. Stäbte Siefcht, .v>affa= nabab, 2tmot, Sarjerufcb, Sari, gerabab, 3lfcb.raf unb 2lftrabab nehmen jmar an bem @in= unb 3tuS= airütcf, bie man unter SS Den fuln'banbcl teil, bcrfelbc mirb aber bauptfadtlid' burd) ruff. Kauffabrcr vermittelt. Sie Schiffahrt ift gefährlich roegen jablreidjer SBänte au ben .Stuften unb rocgen heftiger Stürme befonberS aity 2üboft. Scr nbrbl. feil friert im SBinter ju. Saju fomint bie geringe 3ugängtidbfeit ber Ruften infolge ber ge> ringen Slnjgbl «on fidjern Mdfen. cidiere Slnfer- plä^e finben fid) nur auf ber Sübfüfte bei ben Öäfen oon ti'nfeli, Stefchebifar, Sangcrub unb i'tftra bab. 1890 trafen in ben ruff. ftäfeit ein 37 058 Schiffe, 74146 ftlöfee, jufammen mit 517G0900i> "ßub 3racbt im ©erte oon 126557 001 ittubcl. i'ln ÖanbelSfdjiffcn trafen ein 11778 mit 2,os- lUill. ScbiffSlaften; liefen auS 11811 mit 2,or>-> fltill. ScbiffSlafteu. ©eförbert würben hierbei 138856000 Ikb SBaren, barunter 4216000 %\t> (Setreibe. Sie Sampffchiffahrt roirb oon ber 2ltticugefellfdiaft SarotaS A OJlerfur betrieben. 33gt. oon ©aer, SafpifcheStubien (^etcrSb. 1855); 3ioafd)itt3oro, Sie ruff. Slufnabme beS S. 3JI. (in ben «Zapiski» ber ©eographifdieu ©efellfcb,aft ju »^e: terSburg, 1863); sJtabbe, gauna unb gtora beS füb- meftl. .HafpigebietS (2pj. 1886); ö. Sjögren, Über baS bituoiale aralofafpifcbe DJieer (im «^iahrbud1 | ber t. t. ©eologifchen 3ieid;3anftctlt», 2ßieu 1888). Hnfpifrlie !*f)orc (Caspiae portae),jm 2Uter= tum ein berühmter ßngpafs (jegtSengi Sirbara) in ben fiafpifchen ©ebirgeu (jeht Sirbara unb Sipa fiub, i'ber Sd^toarje Sierg») am Bübufer be-3 ftafpi= fcb.cn 3JlcerS, ber ÜJlebien oon ^arthieu unb öpr= Eanien trennte. Sie burd) ein ßrbbeben entftanbene unb burd) ülenfcbenhänbc tünftlich loegbar gemachte 5d)lud)t roar acht Ü)Ullicn (14 km) lang unb fo eng, bafj nur ein aßagen burd)fabrcn tonnte. Sie Werfer oerfd)loffen ben $af; mit eiferneu iheren unb hielten ihn burdi 3Sad)en befetit. ©elegentlicb finbbiefi. 5. j aud) mit Dlcbenpäffen (ben «Sllbanifdieu Jboreit" u. a.) oerroechfelt loorben. .Hnfttifcc, f. SafpifcbeS SJleer. Stafr, f. Saffr. Saiv, ©auptort ber Dafe Sadvl (f. b.). flafr ^otiflola, Mauptftabt oon Songota (f. b.). Äafr cl--Äctttr, f. fiaffr el=Sebir. Soft, ©rofjer S., linfer 31ebenflufi bei ^cnijfei in Sibirien, bilbet mit bem Kleinen tt'. einen Seil beS Cb=3eniffeifd)en SanatfpftemS (f. b.). Jlnffn (fpr. tafcha), ungar. D2ame oon .Uafebau. SoffaY, Kaffabi, Kroa, Sbari, fttutu, großer centralafrif. Strom, unter Diebenflufe beS Kongo (f. b.), 1940 km lang, entfpringt bicht unter bem 12.° fübl. S3r. unb ctioa 19.° öftl. i.'., fliefet juerft in faft öftl. DUd)tung 200 km burd) eine iumpf^ region bis ju 22° 10' öftl. 2., loo er burd) ben i i'otembroa mit bem See Silolo (f. b. ) unb burd) biefeu jeitroeife mit bem Sambefi in SBerbinbung tritt, roenbet fid) febarf nad) 91., roirb unter 6° 40' fübl. S8r. burd) ben 33ogge=3all, unter 5° 50' fübl. | 93r. burd) ben SBifjmann = galt unterbrochen unb ! erhält oon lintS als bie roiditigftcn Suflüffe beu Suembe, Suatfchim, Jfdiitapa unb Sorooa. 3Jad) 1 ber recbtSfeitigen (5"inmünbuug beS Siilua (f. b., 5° 1 fübl. S3r.) norbroeftlid) unb jener beS Santuru (f. b., 4° 25' fübl. S8r.) nai) siS3J©. ftrömeub, gewinnt fein infelreicbeS SSett oft eine ©reite oon 10 km. 9Iach^ bem er oon red)tS ben febif fbaren Sufenje ober l'ifiui, : oon linlS ben Soange (Senba) unb etwa 200 km oon ! ber 3Jcünbuug entfernt ben Kttaugo (f. b.l aufgenom= I men, ergiefet er fid) unter 3° 20' fübl. ©r. unb 16° 1 10' öftl. £. (640 m breit unb 36 m tief) in ben Kongo. mißt, fmb unter (S aufzufinden. ._,._», , iJaffafa -- Äaffation (redniui) Sei fi. burcbJKefjt teil? Urtoalb, teils" Savanne. Seine Hier jinb meiftenä biebt bcpeltcrt. ^mCber- laute wohnen an beiben Ufern bie Saüiriba, bann [infS bie $enbet rechte- Safdnlange unb Satuba, weiter am [inten Ufer bie Safongo unb bie frtege-- rifdjen, audj als '.'liitbrepepbagcn gefürebteten 33an= tarn. SRad) Segum ber :Kcgen;eit_im Dttober fteigt er um etwa 4 m. Sei hohem SBafferftanbe führt er in feiner JJiunbung 12000 cbm SSaffer in ber £e= runbe. Srift biS .nun äBifstnann =§aU jduffbar. 3nS= gefamt ift ba§ fiaffaifoftem auf 3570 km f*iffbar. reinen Cberlattf erfunbete nierft Sioingftonc 1854—55; 1874 unb 1880 überfdbritten ihn unb 'eine [üblichen linlifcitigen ERebenfiüffe Segge unb Sudjner. Slbermali weiter uörbli* (bei Äitaiia unb bem ^Joggeigaü) übcrf*ritteu ihn 1881 Sßogge unb äBifjmann. 1885 waren ei äBifjmann, Dr. Sßolf, Eurt pon grancoü unb 6. SWüller, mel*e feinen Sauf vom Sutua'biä jur 3Jtünbung perfolgten. 1886 erforfdjten ÜJBifjmann unb ^li?clf ben fi. ftromauf= märt* oon ber Suluamünbung bie ;um S&Hfjmamp Aatl, fobafe gegenwärtig nur bie Eurge StrecEe jwi= '"eben biefem unb bem Seggc--;vall al§ no* nicht neber feftgeftellt netten tarnt. — Sgl. SBifjmann, SJBolf, con jvrancci; nur 6. SDlflder, Sm Innern SlfrifaS. Sie alb= ntwefter 2:t)effatonife. ä'üt ben übrigen Tiabo*en befämpfte er feit 315 bie Serfudie bei mächtigen 'Jlnügonui in Sorberafien , bie Übermacht an fieb 5u jieben, perlov aber im grieben Pon 311 faft ganj ©rie*enlanb. Xie burd) ihn Peraulafjte ß'rmorbung pon Slleranberi SBitmc Warane unb ihre« ©obnei 311) fanb feineu !)ia*er. Sonf* ftanb £. (feit 306 in berfelben Sßeife Meuig wie bie übrigen 2 iabocbeu in ihren Vänbern) pou 307 bü 302 P. Ehr. tpieberholt in f*wieriger Serteibigung gegen bei Slntigontti cohn SemetriuS. Jl 1 c- aber l'lntigonui 301 in ber r.attptf*ladn hei 3pfu§ gefallen mar, tonnte er roenigftenS i'iacebenicn unb Jhrasien biS ju feinem £obe (297) in Muhe regieren. 2llie feine Serfucbe, ©riedbenlanb wiebenugewinnen, fdilugen febl. R. batte 316 baä burd) äleranber jerftörte Sbeben wie; cerbergeftellt ; aufterbem madjte er bai alte Sberma ;u ber gropen SReuftabt Jbeff alomte unb grünbete auf cen Suinen pon "fJotibiia bas neue Haffanbria. Jlaffanbra, audj Stleyanbra genannt, eine locbtcr bei "i!riatuo-:- unb ber yefabe. 2lpollon perlieb ibr bie Wabe ber SBeiSfagung, ba fte aber feinen Werbungen fein (Sei; br febentte, fo legteer auf teilte (Habe ben ,vlud\ bafj bie SBBorte ber Sebe= •■in niemals ("Hauben finben follten. 3Iacb einer Überlieferung fsäterer 3^it mar .H. bie 3wiUin3*: ichipciter bei &eleno§ (f.b.). Seibe .Uinbcr mürben -unit imSLcmpel bei Jlmmbraiiden "Jlpollon unweit 3lion jurüclgelaffeu. 3lm folgenben 3Jlorgen fanb man ;wei 5d)langen bei ben .Hinbern, melcbe ihnen bie Obren leiten. £aburdv warb ihr ©eber fo ge- reinigt, baf, fte bie Stimme ber ©ötter pernebmen unb ipeiifagen tonnten. Jt. fagte bai Unheil, ba§ vor. SariS unb Helena tommen Werbe, fomie beu Untergang Jrojai poratti unb warnte ihr Solt oor bem trügerifeben Jliojie; allein ltiemanb glaubte ihr. Sll§ 2roja erobert war, rift Sliaä ber Scher fie pom Stttar ber Sltbena weg, ja nad) fpäterer Ticbtung fdjänbete er fie an heiliaev statte. Sei Verteilung ber Seute fiel fie beut Agamemnon ;tt, ber üe ali Btlaoin unb ©eliebte mit fid1 nad1 i'ipfeue führte, wo beibe t>on Rlotämneftra ermorbet würben. Sem ätgamemnon (oll fie bie 3willingi)bbne Jelcbamoi unb Selopi geboren haben. — fi. ift auch ber ~j!ame bei ll^Slonetoiben. [fiate. Mnffüte, fooiel Wie Soffate, f. ©interfaffen; pgl. Äaffatcn geben, f. fiaffation (Sonftüd). Mnffntiutt (pom mittellat. cassare, ungültig macben), im allgemeinen bie (5'ntfcbeibung, bar» ein yiecbtiatt ungültig fei. 3m franj. Srojefredjt in§ befonbere bebeutet R. bie Sernid)tung eines in lettter 3nftan$ gefproebenen Urteils wegen einer Sßerlefjung bei ©efettei , bie begangen ift , fei ei in bemSerfabren, fei ei in berfSntfcbeibung ber 2acbe felbft. 5)er KaffatiottireEuri, pourvoi eu Cassa- tion, djarafteriftert fid? ali :Hecbtimittel jur 3Bab: rung bei ©efetjeS. Qv fteht ben Parteien unb ber StaatSanwaltfd)af1 ju; ber pon biefer eingelegte SReturS bat aber für bie Parteien feine SBirfung. Über ben JtaffationSreturS entf*eibet berÄaffa= tionigeriditibof , cour de Cassation; bttreb ihn foll bieG'inheit ber tfteditfpredntng erbalten werben. (Sr fpriebt aber ben Sarteten ntebt felber SRedjt ; wenn er bai Urteil pemiebtet, fo überweift er bie Sacbe jur (Fntfdieibung einem anbern ©eriebt. Siefei ift an bie 9ted)tSauffaffung bei Üafjatiouc- bofi nicht gebunben. SBirb aber bai Urteil aud1 biefei ©eriebti aui bem gleichen ©runbe iafftert, fo ift nad? einem fran;. ©efefe pom 1. 2lpril 1837 bai ©eridit, an welche-:- jetu bie tacbe oerwiefen wirb, perpfliebtet, feiner Sntfd)eibung ben SHedjtSfaö ju ©runbe ;u legen, welchen ber Kafjationibof (in ber Bereinigung aller feiner Kammern) auige- fproeben bat. S?er fiaffationsgeriebtibof ;u SariS ift ciugefettt warben bureb ©etret pom 1. Sej. 1790 an 2telle bei frühem conseil du roi. (Fr ift in brei Kammern gcgliebcrt, in bie chambre de requetes, weld;e über bie 3uläffigteit bei 3ie- turfei in Eipilfadjen, in bie chambre de Cassation civile, welche über ben ;ugelaffenen9tefurS in ©irtil- facben, unb in bie chambre de Cassation crimi- nelle, melcbe über ben iKeturi in ©traffadjen eut febeibet. Ü)tit bem fran;. Srojeferecbt hatte bai 3n= ftitut ber Ä. auch in beutfAen Staaten ©eltung, in welchen bemgemän au* naiiatieuiboie beftanben (in ^reufeen, in Saoern, in Öejfen); im Umfange feiner Hompetenj war ba-:- SReid)S=Dbcrbanbels8e= riebt .Hafjation-Jhof für bie betreffenben 2 eile bei Sfteid)§, au* für (Jlfaf; = Sotbvingcn. Sefet ift im ©eutfdjen 3tei*e bttrdi bie Eioil= unb Sttafprojcfv orbnung bai Snftitut ber fi. befeitigt; bie Sieoifton (f. b.) ift ein oon bem StaffationireturS wefentli* perf*iebenei 9ted)tSmittel. 3n Dfterreid; entfdjeibet ber oberfte ©erid!t->hof »ali SaffationSbof » über alle in ber Strafötojefjorbnung für juläffig erilärten 3ii*tigteitibei*werben (f. b.l. — Über bie Sernid)= tutig pou Grfinbitngipatentcn f. Satent. — Unter .H. einer Urfunbe peritebt man eine 6anb= lung, bttrdi Weldje attc-gebrüctt werben foll, t>ak bie Urfunbe ohne .Hiau fei (wie 3erfd)nciben, S)urd>= itveuten). — ll'iit .u. eineS Seamten ober C f n '■ äieri pflegt man bie bärteite 3lrt ber 5)ienftent= iaffung ju bcjctcbncn. SIrtitel, bie man unter S Bermi&t, fmli unter 6 aufjudidicn. Saffotton (Sonftüd) — Äoffctte 221 Staffarion lital. cassazione, eigentlich «33erab= Webung») hieb" fnihcv ein jur Aufführung im Jreien, befonberi olä Slbenbmujif, ©tänbcfien, be= fttmmteS mefirfäBtgeS sEonftüd für mehrere einfad) befegte Snftrumente. lie »ejeidbmm^ R. für fuiten= artige Romsofitionen »rar befonberS in 6übbeutfcr/= fanb unb öfterreieb gebräudbficb. ©ort !am auch bei Slusbrud: Raffaten geben («Odffaten aeb>n», aud) abgeleitet oon ©äffe) oor im sinne »on: Liebesabenteuer fudjen. 33on STOufifern (3- .vjaobn j. S3.) lieft mau, baf; fie burd) ©affatim geben, b. b. Stänbcfien bringen, ihr 93rot »erbienten. Äaffatötifcftc Klaufel, bie Slbrebe ber :RecfitS= oertoirlung, im weitem Sinn bie einem Settrag beigefügte 9lebenabrebe, baf; ber Kontrahent, welcher feine SBerpflicfitung niefit erfüllt, feiner gefamten Weite ober gewiffer SRedjte auS fem SBertrag ocr= luftig fein foll. 3'n ©ememen SRecfit ift bafür ber JluSbrud lex commissoria gebräuchlich. Sie Rtau= fei wirb bei oerfebiebenen ©efdjäften angewenbet: beim Sauf 5. 93. fo, baf; ber SJerfäufer fieß bie 2luf= bebung beS ©efdjäfti für ben %aü oorbebält, baf; ber Raufpreii 51t einer beftimmten 3eit nicht bejab.lt wirb; beim SlbjafihmgSgefdjäft (f. b.) fo, baf; ber Säufer »erliert, mag er bejablt bat unb bie SBare berauägeben muf;, Wenn er niefit pünftlid) roeiter ;al)lt; beim Sarlefien fo, baf;, wenn bie 3infen nicht pünttlid) qejablt werben, ba-> fonft längere 3«t un= tünbbave Darlehen fofort fällig roirb; BeimSßfanbe f. Commissoria lex. aoffäoc, Soffaocbrot, 8«ff«M>eftärf e, Saf= faeeftraud), f. äRanibot. [faur (f. b.). Stafsba, öauptort be§ inbobrit. SiftriftS Sfd)af= Raffe (ital. cassa), eigentlich baS 33efiältni§, in welefiem Ükib unb ©etbeSwert aufbewahrt wirb; bann biejenige Abteilung einer SBebbrbe ober eine« ©efcfiäftS, wo Einnahme unb 2tuSgabe beS (Selbe» ftattftnbet, fowie baS baju beuutUe Sofal. ferner roirb unter R. im faufmännifeben äßerfebr aud) 9J2e= tall= unb ^apiergelb unb unter bem SluSbrud «per S.» fofortige bare gablung »erftanben. Raffen= gefdjäfte ober «©efcfiäfte per R.» bebeuten öfters aud) fofort erfüllbare S£age§gefd)äfte. (S. aud) Cassa.) [fenfefieine. S(iffenantarifuiigett,Saffenbi(let§, f. Raf= Raff enbef cf tc, bie an ben Sollbeftänben (f. Soll) einer Raffe infolge oon Untreue, ^rrtum ober Sienftüernadjläffigung ber Raffenbeamten foroie oou SMebftabl, 93ranb ober fonftigen nid)t oorber: jufefienben 6'reiguiffeu feblenbeu 93eträge. Sßegen beS bei Sefeften eine» öffentlichen Raffenbeamten einjufcfilagenben SSerfafirenS f. SefettSoerfahren. fiaffenbefieit, f. deficit unb ©taatSfiauSbatt. ftaifeitgclb, bis 1817 eine befonbere SBäfirung in öannooer für Zahlungen au bie öffentlichen Raffen, ©efefelich rechnete mau 14 ibaler R. = 15 Iblr. ©olbroäbrung (in jpiftoten 311 5 Shlrn.). Saffcngcfcbäftc, f. Raffe. Maffctifcti eine, Raffenanmeifungen ober RaffenbilletS finb ein ftaatlicfieS "^apiergelb, bellen Rrebit barauf beruht, baf; e§ oon allen öffent- lichen .Waffen in 3«J)lung angenommen (©teuer= funbierung), oon ba;u beftimmten .Hauen aud) gegen bar eingelöft roirb. ;"\n Seutfcfilanb ift burd) Seiet; 00m 30. Slpril 1874 bie auSfdjliefjlicfie SBe= fugniä, StaatSpapiergelb auszugeben, oon ben ßtnjelftaaten auf ba* Dleich übergegangen, roeldjeS ermäd)tigt rourbe , :1t c i ch s t a f f e n f ch e i n e im ©e= famtbetrage oon 120 ORill. EDI. in älbfdmitten 311 'JIrtifet, bie man unter S Der 5, 20 unb 50 3R. auszugeben unb unter bie (5iir,el ftaaten nach Diafiaabe "ihrer burd^ 3ä^un9 uom 1.3)ej. 1871 feftgeftetltcn SBeoölfening JU »erteilen. Soch würben ,iunäd)ft benjenigen Staaten, roeld'e mefir 5fJapiergetb ausgegeben hatten, als ifirSlnteil an ben SJteicfiStaffenfcfieinen betrug, uod) 3Sorfd)üffe in leliteru gemährt, bie allmäfifid) 311 tilgen roarcu. SS aiebt jeftt 70 3JHII. SK. günfjigmarffdjeine, 30 Will Tt. 3roan3igmarffchcine unb 20 3JUU. i'i. Aünfmarlfdiciue. Sm 5ßrit)atr>erfefir ift niemaub ;ur Üinnabme ber SReidjSfaffenfdbeine oerpflichtet. Sie Sinlöfung berfelben gegen bar erfolgt auf Verlangen hei ber :)ieid)Sbaupttafje; ebenfo werben fie bei aller, Raffen be§ SReidjS unb berS3unbe§ftaaten in Sabluun genommen. — 3" £fterreicb=Ungarn nennt man bie entfpredieubeu aBertjetdjen (311 1, 5 unb 50 gl.) S taa tSn 0 ten unb oerftebt bagegen unter R. 3lner= teunungSfcbeine oon SBanten (f. b., 93b. 2, S.372b) über bie bei ihnen hinterlegten öerjin§ltd)en ©el= ber. (S. Jsubaberpapierc unb 9ßapiergelb.) Saffenfturä, Eaffafdjluf, bie bei SReoifion oon Raffen erfolgenbe geftftefiung ber Raffcnbe= ftänbe im allgemeinen. Siefelbe erfolgt oor ber ini einzelne gebenben Prüfung unb geftfteüung biefer SBeftänbe, bie auf ©runblage ber geführten Raffen= büctjer unb ber ba;u gehörigen Sklege gefd)iebt. Jtaifcitucrbrcrijeu, f. ttnterfcfilagung. Maifen:,iuaiig , bie für ben Arbeiter beftehenbe Serpflicfirung, einer ben 3weden ber 3lrbeiteroer= fteberung (f. b.) bienenben Raffe anjugefiören. Gin folcber R. tann bureb ©efeg ober DrtSftatut, aber auch burd) ben 3lrheitSoertrag ober burd) bie 3^= börigfeit 3U einem ©eroerfoereiu (f. b.) begrünbet fein. Ser R. bilbet ben ©egenfal; jur fiaffenfreibeit, roie fie 3. 93. nod) beute in ©uglaub beftebt. dagegen eriftterte nach ber frühem preup. ©ewerbegefe6= gebung roenigftenS ein totaler R. 'Serfelbe würbe auch burd) bie äteicbSgetoerbeorbnung 00m 21. ^uni 18(59 unb bie fog. 6iljSfa|)en=3Jooelle oom 8. Slpril 187G aufredjt erbalten. ;"\m übrigen hulbigten biefe beiben ©efeije bem ©runbfag: «Raffenjwang, nicht 3wang§taffen!», b.fi- eS feilte jwar ein 3'raug jur Selbftoerficberung geübt roerben, aber bie 3)urd>= füfirung berfelben »rinaten Sluftalteu überlaffen bleiben unb jebem freifteben, in roekher Stnftalt er bem R. genügen roollte. Sie roeitere ßutroid^ lung ber 3lrbeiteroerfid)erung hat mit biefem ©runb= fag gebrochen, ben R. im Weiteften Umfange ftatuiert unb 3ur SSerWirllidjung bcSfelben 3roang§organt= fationen gefebaffen, benen ber 93crfid)erte in ber :Kcget fra)t©efei3cS angehören mup.JluSnahmSroeije fiuben Befreiungen ftatt. 3- 33. entbinbet bie Ti\it- gliebfcbaft bei einer freien.ftilfSfaffe unter Uinftänben oon ber $flid)t, einer ber im Rranfenoerfid)erungS= gefes genannten 3roangSfafjen anjugefiören. SaffcroUe (frj. casserole), fladieS, 311m traten. Schmoren u. f. ro. bienenbeS ©cfäf; auS Sbon, ©uf;= eifen, perjinntem ober emailliertem Sifenblecfi, Tupfer, neuerbingS aud) auS SUuminium. Söffette (fr;, cassette; ital. cassetta), Räftdjen, befonberä jur Slufberoabrung oou Roftbarieiten ober ©elb; in ber SSaulunft ein oertiefteS ^elö in einer gewölbten ober flad)en Jede, lüieift fiat fie in ber Slnttfe guabratif cfie, fpäter aud) rautenförmige unb polygonale ©eftalt. iie hat ben ^roed, bie9Bölbun= gen 311 erleichtern, bie SBölfifläcfien in ©urte aufju= tbfen (namentlich bei Jonnen= unb Kuppelgewölben angewandt, j. 33. im ct/l>eterunb Pantheon infRom) unb bei 93attenbeden bie gelber 511 fennjeidmen, ißt, nni) unter 6 nufäuiue^cn. Maifetteubecfe - - ßaffr cl itclur [09. fiafiettenbeden (}. b.). 3n bei SRenaiffance unb (Väter iiul'i betoratiu vermcubct, nahm bie Jode uerfdbiebene ©eftatten au imb würbe in Stud auf Ca-:- teidjfte auc-gcbiltet. (S. audi Saffettone.) Äoffcrtcitbecfc, im ©egenfatt gür gelberbede (f. b.) bieienige 2lrt Don Ssetgietuna be* obern ftaumabfcojufiel, bie butdj glcidnuafstge, oertiefte gelber (fiafjetten) oebilbet wirb. Saffibcr (audj fiafitoe unb fifitoe), ein i>em >>cbräifdien entnommene! SBort be! Dtotwelfd), be- jetdmet ein in ©ebeimfdjrift abgefafjtel Schreiben, namentlich ein folcbe! (meift in "gorm eine! oettel [t/eii!),ba!UnteriucD^nglgefane=enengugeftedtroirb, bamit fie ihre 3(u-M'agen uor ©ertdjt nach beftiminten Vorfdjriften einrichten; t a f i i b e r n , berartige Zettel gufteden. — ÜRit tinf et R. wirb ein falf eher SEBedjfel bejeiebnet, wäbrenb (Stj i L Ln f = (ober (Jt»telaf = ) Jtefaro für SBedjfel überhaupt gefaßt wirb unb unterfafwenen für unterfdjreiben. Stammwort ift ba§ jüb.=beutfd)e 3«twort Eoffam, b. t. fctirei= ben, bauen fiefaro, bie ©djrift. Saffibc, eine um ba! 6. 3abri>. bei ben Slrabern iur (Sntroidtung gelangte ©attung ton längern @e= bidjten, weUbc (ich rjen ben poet. Vrobuttcu ber Dor= angegangenen Gntwidlungsftufe ( SÄebfd)eg ) befon= ber! butdj ihre Söilpojition, burd) größere 2lu!= tebnung, runftlidjere Sierra unb enblid) baburd) unteridjeiben, baf; bie $., wie 3. 33. bie Mo'allakat ( f. b. ) , ficb, an einen (Singetnen ober einen Stamm mit Vcb, Spott, Grmabnuug 11. a. m. richtet unb, che ber Siebter an bie! Sbema fdireitet, eine JReibe uonS3efdjreibungcn ber Deröbeten Voobnftatten, ber ©etiebten, Pen Jtamelen, Soffen, 9iaturcrfd)einun= gen, 3agben, fiätnpfen u. f. id. Dorangeben läjjt, wäbrenb ba! Kebfdjeg oflllig fubjeltiner SRatur ift. Sie fi. hefteten aus einer grofsen :Kcihe Pen Sifti= dien, welche im groeiten ßemiftid) jeber 58er!geile cen gleidien Dieim haben, wäbrenb ba! erfte ftemi= Hieb,, mit Siu!nabme be! erften SScrfeS berfi., reim= los ift. Siefe ginridjtung ber Steinte hat bie fi. mit bem ©Ijafel gemein. 3üe- tfrfiubcr berfi.gitt meinen* ccv dichter ffltobalbil ihn iRabi'a, beffen Srauer gebid)t auf ben £ob feine! Sruber! fiulaib bie erfte R. gemefen fein foll. Slu! ber arab. Veefte ift bie fi. audjinbieperfifcgeeingebrungen. — SBaLSlblroarbr, Über 9Wfie unb Sßoetil ber Araber (Öetba 1856). SCaffie, Vflangengattung, f. Cassia. Staffieren (tat.), »erniegten, aufbeben, für un= gültig erfldren. (6. Rafiation [reditlidi].) fi. wirb aueb für eiutaffiercu unb öclb eiuforbern gebraucht. fitaffierer, fiaffiet (vom üal. cassiere), SSer= Walter einer Haffe, fiaffenführcr. ftaüieväpapiete , in ©ollanb Quittungen über bie (irbebuna einer ©elbfumme bei einem Sanüer; fie oertreten bort bie Stelle ber (?[;ed» (f. b.). äud) in ber gorm öon Stnroeifungen tommen fie cor, je= bod) nur feiten. Sic finb einem jeften Stempel pon 5 Sentö unterworfen. ftoffiertagc ober 3 tibi tage biefsen früher bie '.u SBedjfetgab/tungen beftimmten Sage berSBodje; 11c beftanben nad) ©ewob^nbeit ober@efe| aufbeut idieu unb ital. öaiibclvpläKen mit ber SBirfung, Bafj SSecbfel, bienidjt auf 5id)t lauteten, evft am näcbften ft. nad' bem Verfalltage beiabjt gu Werben brauchten. Sic Seutfdbe nur bie Öfterr. 3Bed)fet= orbnung (Art. 93) haben fie mit tiefer SBirfung auf* red)t erhalten, Wo |ic beftanben; in Seutfdjlanb fmb fie aber fortgefallen, ba fie in älugäburg unb 33re= men, wo fie allein nod) üblidj waren, bureb ©efeö I Slrtilot, bie nun unter R serm Dom 13. SDlärg unb 21. Stpril t8T6 aufgehoben finb. 6ine anbete SBebeutung haben bie Wahltage bei SWarffc unb SWe|toed)feln (f. b.j. Snffifen, f. Scutelftare. «nifimom. li ftrei§ im norböftl. Seil be« ruff. ©oupcrncment! JHjafan, niebrig, mit piclen fterien= ben SBäffcrn unb SBälbem, unfrudjtbar, hat .ri7-_'L',G qkm, 172654 ®. (barunter 4000 Sataren) ; Wienern iudit, gifdjfang, öolginbufttie, eifcngiefjerei, ©laS= fabvilatiou. — 2) ÄreiSftabt im Srei! fi., linfö an ber £:ta, bat (1890) 15 769 g., 10 fiircheu, eine OTofdice, ein Slonnenllofter, ein Sptogümnafium; Sdjmiebewertftätten , Sehutjmadierei , ^cljuäherei, (Serbereien, iSanbcl mit ©etreibe, Salgfleifd) unb Viel), fi. war Sftefibeng bec- Eataren=©ban§ fiafftm. Hai fiopein, nach ber gried). Sage ©emablin be§ fiepbeul unb Butter ber Ülnbromcba (f. b.). fflad) ber Ä. ift einSternbilb in ber SSltlcbftrafjc benannt, ba« fid) burd) eine W- förmige Ronfiella= tion heller Sterne au!geid>net. @! enthalt aufjer melircrn intereffanten ©oppelfternen ben berühmten £udjontfdjen Stern, ber 11. 9ioo. 1572 plöölid) mit einer yeüigtcit aufflammte, weld)e bie bet Venus in ihrem größten ©Iartse übertraf, jobaf; er auch am Sage ju feben mar. Serfelbc Pcrfdiwant, uadjbem er allmahlidi an öelligteit abgenommen hatte, nad) 17 Neonaten bem bloßen Singe. SJtandje halten bcufelbcn infolge einiger äbnlicper 6rfd)ei= nungen in frühem ^brbunberten für einen Der= änberlidjen 6tem , betten fßeriobe etwa 315 ^ahro betragen folle; bod) finb bie Slngaben, auf benen biefe Vermutung beruht, fehr ungewifj. S«fntcr,affrir. Kaschschü, VclferjdiaftimCften be! untern £igri§, beren ©ebiet fon ben flaffijdicn Sd;ri f tftellern fi i f f i a , fpater S uf i an a ober @ In = mat§ genannt würbe. Sortjclbjt lag Suja. Sie Sprad;c be§ Voll« ift v>on Cppevt roieberentbedt werben. Seine fißnige führten eine ,',eit lang bie Dberberrfdiaft über bie babplon. Stämme. (S. Slam unb SSabulonien, ©efcbidjte, Vb. 2, S. 232b u. 233a.) — 9lid)t ;u oerwedjfeln mit ben K. finb bie Rofföer (f. b.). Äaffitcnbcn, f. Cassiterides insulae. Saffitcrit, SKinerat, f. 3i»»Üei"- Stnffolcttc (frg.), :)!audierpjannd)eu. ftnffoiiiibe, ber Sobguder ber frang. fiolonien. Äaffongoi? 3{eid) ober Urua cHuai, 5leger= reid) im Jnnern SlfrifaS, reichte einft im 3B. au ben Somami, im '.'(. biso gum 6." fübl. Vr., im D. bi-J gum Suapula, im S. an fiatanga, ift aber jeiu in eine Stngabl Heiner 6äuptlingSfd)aften getfaUen. Sic Vewobner, bie SBarua, finb fleimgc Slderbauer. fiaffongo felbft war ein graufamer, blutbürftiget Öerrfdjet; er lag iertiedhrcnb im .Hrieg mit l'cfibi, fein Honig oon fiatanga. Snffr oberfiaft (arab., au-:- bem lat. castrura entftanben), Vurg, Sdiloij. fitaffr clftcbtt, ällfaffar .Ucbiv, fpan. 311 = cagar=OutDir, b. b. grof>cc- Sdilof;, jeljt gewölin Heb 2ror el=fiebir genannt, Stabt im marolt. Sultanat geg, am Succo!, ber ö7 km unterhalb ba! SDleer erreidjt, in einer fumpfigen, ficberreidieu ©egenb, umgeben von äßeinbergen unb Drangen= bainen, war nad) ihren sielen IHofdicen früher wahr: fdjeinlid) uiel bebeutenber, bat enge Sttafsen, alte Manier unb etwa 25500 @., batuntet 120 3uben= Familien. Sic ift unter bem (Jhalifen Sllmanfor er= baut, ber hier einen Ra!r ober Valaft l)atte, würbe aber pom Sultan SKulei 38mael (1672—1727) faft öt, Tinb unter K aufjufudjen. Äaffu - - Äaftcn L>23 gänjlid) jerftört unb bat neb [eitbem nie »nebet er» bell. 5)ie Sdjladjt bei fi. 1578 Weint 10 km fub: oitüdi Don 'Jlra'rid? am SBabi 3Jiutfen geliefert ;u fein. (S. Seboftian.) Saffu, f. Matecbu. ftnffubcn (fpr. faüt-i, ein flow. Stamm, ber in ©eftpreufecn bie fireife Buiiig, 9ieuftabt, Stanjiger >>obe, Karthaus, jum Seil audj bie fireife SSerent, fionitj «Hb Sdjlodjau bewohnt; in Sommern Seile cor fireife SBütoro, Cauenburg unb Stolpe. Sic 3abl ber K. roirb iehr pcrfcbteben angegeben, ttacb ben bbcbiteu eingaben betragt fie 170000. Sie Spradje ift bem Sßolntfdjen im weitem Sinne ju= guredjnen; fie bitbet tm tibergang von ben oft= iednjcben (eigentlich poln.) äfhinbarten su ben meft= ledjifdjen, b. b. ben in Sommern, HUedlenburg, Öolftein auSgeftorbenen flaw. Sialeften, unb weicht vom Sßolnijdjen im engern Sinne ftar! ab. 2tm i eigentümlidjften ift fie fulunbart ber fog. Rabatten unb Sloninjen jwtfcben bem Unterlauf ber glüfje Supern unb Öeba am ©arba= unb Cebafce. Sie i Spradic ber leiuern ift bargeftellt »en .vulferbing, Überreite ber Slawen an ber Sfibtüfte ber Oftfee i (ruffifd), im «Etnograficeskij 8bornik'> ber taiferlicb run. ©eograpbticbcn ©efellfdjaft, 93b. 5, ^eterlb. 1862). ©rammatit beä .Haffubiichen »on Eenopa (fßofen 1879); SBbrtcrbücber : Boblocfi, Slownik kaszubski (.ttulm 1887) ; SMifupfti, Stownik kaszub- ski poröwnawczy (SSBarf djau 1892) ; ;Uamult, Sto- wnik jezika pomorskiego ezyli kaszubskiego (firafau 1893), enthält au* etbnogr., bialeEto^ logifcbe unb grammatifdje Mitteilungen. Stufier einigen unbebeutenben SÖüdjeldjen von 6 eno»a unb einigen bürftigeu Slufjeicbnungen r>on Siebern ift i Eeine Vitteratur in ber Spradje »orbanben. — 3n Urtunben Pon 1267 unb 1291 Eetnmen bie Ji. in rem Jitel ber öerjöge Barnim I. unb Soguilaw .uterft por, bie jidj öerjöge ber fi. unb SBenben (Dax Slavorum et Cassubiel nennen. Bon ben pommer- icben öerjögen beibehalten, ift ber Sitel fpäter in ben Eurfürftfid) branbenburgif dien übergegangen unb wirb noch jeljt in bem grofeen unb Keinen Sitel ber Könige pou Sjkeujsen aufgeführt. Haftalta, eine bem Slpoüon gemeinte Quelle (fiaftalifdje Quelle) in Selpbi (f. b.), unmittel= bar »er bem Eingänge in ben Beribolcs Ibeiligeu BejirE) beä Jlpollotempel«, bie noeb jetjt mit reicher üBa))erfüüe am gufje ber fteil auffteigenben, »on ben Sitten $fjäbriaben genannten gelsroänbe beä SJJarnaffoä, etroaä oftlidj »on bem Torfe fiaftri, ber= »oriprubelt — fi. beifst aud' bie Dlumptje be§ Quells. ft aftam ünt, bei ben Surfen fiafta m b u 1 , &aupt= ftabt bes bas alte Sßapljlagonien unb ba€ oftl. 93itbp= 1 nien einfdjliefjenben türt SBitajetSfi. (50000 qkm, • l 2Rill. E.) im nörbl. fileinaften, 80 km im S. ber .Hüfte, an einem Quellbad) beS @öf=3innaf , ift aus A> ol; erbaut, bat 33001» C'., Surfen unb ©riedicn, ' -Jlderbau, i'iebjucbt, SBeberei, gärberei, öanbel. Saftanie, f. CbelEaftanie unb SofeEaftanie. ftaitrtiticnbijum, auftralifeber, f. Castano- spermum. Saftanienpils (Boletus castaneus Bull.), ein ejjbarer Spilj aus ber ©nippe ber Safibiomoceten (f. b.), mit rotbräunlidjem, taum fingei bobem Stiele, | ber am ©runbe etwas tnollig oetbtdt ift. Ser feut ift faftanienbraun unb mit "einem -feinen öaarfilj i bebedt. S ie SRöbrdjen auf ber Unterfeite be§ öute§ ' finb anfangs weif;, fpäter graugelblid). Sas gleifd) ift woblfcbmerfep.b unb con weifjer Jarbe, bleibt i Slrtitct, Mt m.a:i »ntet fi cerra and) beim 33rudie rein weife. Ter rt. roädjft in bellen Vaubwälbcrn im öerbft, ift aber feiten. ftäftcfycn mit Wertangabe, f. 3fSoftgelbfenbun= Matte, f. .Haften. [gen. Safteten (doiu tat. castigare, 3üd)tigen, gei fseln), jur Unterbrüdung finnlidier Segierben für fein Seelenbeil fieb Sßufjübungen auferlegen. Jtaftcl a m :H b ein, aud) Sa ft c l , ©tabt im .Hveis ÜJlainj ber bei). 3$ro»injj :Ubeinbeilen, re6ts bes :Rbeins, unterbalb ber äRainmünbung ber Stabt IRain; gegenüber unb mit biefer burdi eine SBrttde unb eine Sampjfäbre perbunben, an ber üinte 5ranEjurt = 2ßie§babeu ber ^veufj. ötaatsbabnen, bat (189' i) 7521 S. (©arnifon f. EOlainj), vi>oft j»ei= ter Ä'lafjc, Selegrapb; ©ementfabrif , djem. ,vabrif, Slöfeetei, Scbtffabrt fowie bebeutenben ©anbei mit fflein, .'öolj unb .Hohlen. Sic Stabt bitbet mit ihren jtarfeu Sßerfen ben SBrüdenEopf bei geftung ÜRainj. .H'. ift rem. Uvfpruugs unb ftebt an ber Stelle bes vom. C rtes CasteUnm Mattiacorum. — 35gL Seder, Castellum .Mattiacorum (3Bie§b. 1863). Äaftctl ( lat. castellum), Sftame für bie fleinem permanenten SBefeftigungen ber üibmer, teil» im Sinne oon Stüb.punften längerer @renj= ober ttap- penlinien, teils Sernpuntte au§gebeb,nter ®efefti= gungsaulageu im Sinne ber heutigen Saftione. ,NMn Mittelalter audj für felbftänbige Sefefttgungen gebraud)t, aud) in ber SBebeutung pon Sitabelle. Saftellän Hat. »/Jlufüchtsbeamter eines SdHcffes. "Balai* u. f. ro., audj ffiittfdjaftäbeamtei einer (5r= bolungsgejellfcbaft. .H. war im Ülittelaltcr eine jßürbe, bie, »on ber Stellung eines 55efehl-obabers einer Sutg (castellum) ausgehenb, fich pcrfcbieben entwidelte. 3n 3'lanbern unb JranEreid) gab es ©cbiete, mit beren S3efife ber Jitel eines fi. i l?bä tetain) oerburiben war. Sie übten bie Eiüil= unb i'iilitärgewalt, bis fie fpäter hefdiräntt würben. Ju Seutfd)lanb waren bie fi. entweber iKcubsbeamtc (^Burggrafen) ober fürftl. Sicnftleute, welche ben C berbefebl führten unb in ber SSurg ober Stabt fo= roie ui bem bajugehbrigeu ©ebiete eine beftimmte ©erid)t§barfeit pevwalteten. 3" ^Jofen bat fid) biefe Sßürbe länger als in anbern Säubern erhalten. 5luch hier hatten fi. anfangs bie äluffidjt über bie Burgen (castella. grody), fotoobl in :liüdüAt auf ba§ .Hriegswefen wie bie ©eridusbarfeit, fpäter aber nur ba€ cidjterlidje ätmt, unb julettt »erblich ihnen nod) als bauptfädHid'c Serpflidjtung ber SJe= fehl über bas militär. Ülufgcbot ihrer fireife. Seit bein 16. oahrb. hilbeten bie fi. nebjt ben i^ojmobeu unb 23tfd)öfen ben Senat. Äaftellort),30, Elcinafiat. Stabt, f. DieT«. fiäftelmaucr, f. ^folierfchidnen. Saften, pollitänbtg abgefd)loffene erblidje Stänbe. Ser SRame ift portugiefifd) (casta, b. i. ©attung, Stamm) unb rvurtc juerft »on benportug. Eroberern Cftinbiens für bie in biefem Sanbe berr fdjenbe Einteilung bes SSolfä in foUhe erblidje Stänbe gebraucht. SWit ber SRebenbebeurung bes Iliifjbräucblicbcn wirb biefer 2lusbrutf aud) auf bie erblichen Stänbe in Europa angewenbet, obwohl tiefen bas äJterfmal berpol!ftäutigen3lbgefchloffeu^ beit abgebt, infolge biefer Übertragung gebrauch: man bas SBort fiaftengeift jur SBejeidjnung bes in getoijfen Btänben unb Korporationen berrfchen= ben ausfchlicfienbeu ©eiftes\ Sie fiafteneinteiluug geht bei ben Bollern ber Sitten SBelt über bie gc^ fdjicbtlidie 3^it hinaus. Diicbt unwahrfdietnlich ift es, bafs bie oerftbiebenen tt. anfängttdj »erfd)teteue ist, fi«* nutet ff au!$iifudien. 224 Äüftenbeiu — ATaftoria SJöllerftämmc waren. 2 aß bie mebrigiteu R. ur- Don freinben (Eroberern unterworfene tämme waren unb bie bfldjften S. aui biefen (froherem heroergegangen jinb, tarf man fajl für gewifj halten. ,\m Crieut ift bte Rafteneinteilung feit reu [rubelten Betten mit ben gefellfdjaftlidjen 33erbältnifjen ber alten Jtoturftaaten eng Derfcbmot gen, »eil pe bem in Knielben berrfdjenben ©eifte bei Unbeweglichen uns Unfreiheit entfpracb. Eftir= genbi mar bie Rafteneinteilung ie auigebilbet unb ic gang bie ©runblage ber gefeUfdjaftlupen G'inricb* hing aii in Slgppten unb in Dftinbien. Sie gefanw ten brabmani>\hen 3nbet jerfatten in oier R.: l) bie Brähmanäs ober Sraljmanen (f. b.), b. i. tie $rie= fter, 2) bie Kshatriyüs ober Rrieger (f.b.)( 3) bie Väicjäs ober Steterbauer (berSRä^rftanb überhaupt), unb 4i bie Qüdräs, bie bienenbe Rlaffe. SSon jeher biiben bie Ijüträ-j ben bei weitem gröfjten Seftanb= teil bei int. SBolti. Sie teilen fidj in eine SDlenge fünfte (»on ben Europäern ebenfalls Ä. genannt), wie jjifdber, .öirteu, Saftträger, Sarbtere, SBäfdjet ii. f. ir., bie untereinanber toieberum eine 9iang= orbnung biiben. Sediere ifl jebodj nidjt in allen seilen ynbieni biefelbe; auch finben fidj an man= eben Crten fünfte, «reiche an einem antern nicht angetroffen werben, ©egenwdrtig finb tiefe neuen Unterabteilungen ber eigentlidjen äftaffe bei SSolfi gewifjermafjen an bie Stelle bei- alten itai"tenglte= terung in Pier Stäube getreten. ?lu6erbem gab es jdjon int alten ftibien unb gtebt ei noch, beute fiele • unb jutn Seil feqr jablreicbe Abteilungen bei Solu, i roeldje auf.erbalb bei eigentlichen bratmtamfdjen Raftenfnftemi neben (bie fog. SDUfcbfaften ober Out- casts), fid) aber, tem ©mnbguge bei inb. Sehen* f olgenb, in eine SWenge ebenfalls ali 5?. bejetdmete SSereine gefpatten haben. 2)agu geboren 5. 93. bie Sfdjanbalai (f. b.) unt bie Sßariai (f. b.). — Sgl. jjopfini, The mutual relations of the four castes aecording to the Mänavadharmacästram ( Spj. 1881), unb für bie Jceugett: J)i.2l. Sberring, Hindu tribes and castes (2 OK., fialfutta 1879 — 81); SReifielb, Brief view of the caste System of the Xorth -Western provinces and Oudh (Stdababab 1885). [(f. t.i. Saftenbcin, ti., Srfinber einer Setjmafdjine ft aften blau, Sdjilb e rblau, für ten 3eugbrud bereitete Snbigfarbe. 5 Seile Jjnbigo, ,; ÜeileDper ment, 6 Seile $ottafdje unb 5 Seile Ralf werben mit 80 Seilen ÜBaffer gefodjt, bie Dom Unlöslichen getrennte Bare tflüffigfeit tritt mit ©nmmi oerbidt; nadi tem Trutf entiridelt fid) bie blaue garbe beim Stiften ter 3euge. Saftenfaffung, bie SBefeftigung eines gefcbliffe: nen Sbetfteini in einem nadj unten ui geftbjoffenen ©olbtäftdjen, cac- gleiche ©röfje knie bie :Ruutifte bei Bcbmudfteini befttjt unb teshalb ten Unterteil bei Bteinä uolltommen eevtedt. Sie .H. irirb aiv geroenbet bei minberroertigen ober etwas fehlerhaft ten Steinen, ober bei foleben, bie, cibnlidi tev Staute, nur ten ^aoillou facettiert baben. I ie fehlerfreien, farbigen ober farblofen Juwelen werben hingegen a jour gejafst. Saftcnformcrct, f. Formerei unb gormtaften. Saftcngcbläfc, j. ©ebläfe (S3b. T, B. 623b). Saftcngcift, [. fi iften. Saftcnguftftücfc, f. gormlaften. Saftcngut, ein junt Rircbenoerntögen oter tem bei Santcsberm gehöriges ©ut. Jtaftenmangc,-i. 2lpprctur Ci't. 1, 6. 763b). Ättftenprotjcn, Sprotjen (f. t.), tie jmn 3>»6d beä Sranäportä ter 3Jhmition, ter S8orrat§ftüc!e, SBerlieuge u. f. m. einen ober mehrere, je^t meift auo Sied) beraeftellte Saften befitjen. v\" biefen befinben fidj befonbere il'iunitipnc-bebälter. Äiiftcnrinnc, f. Tadnimie. Saftcnfcbloti, f. rcblcü. [Stärfeme^f. Saftcnftcb, Apparat ber Stärfefabritation, f. Jtoftcuuogt (fiaftoogt), im SÖlittelalter ein Seamter, Weldjet tie Jluindn über bie Verwalter ter einzelnen Wuter ter fiirche führte; gewöb,nlid) ber ftirdjennogt (f. t.) oter ter über ein ftlofter ober ctijt ni beren S.hinu beftellte weltliche Sogt. Softentucrf, ein Sßaternofterroerf (f. r.1. 5taftigatioit flat.), 3üd)tigung; Castigatio paterna, uäterlicbe 3"d)ttgung; Eaftigieren, Südjtigen. Staftncr, Keller, Dtenttneifter, feit tem 13. 3abrb. ein für einen 2lmt?beuiE beftelltet 8e= amter, Weldper mit ber Verwaltung beä fürftl. Rammergutei, inäbefonbere tes .Haften-:-, bei Spei= d)eri, in welchem alle t»on ben Llntertbaneu bec-93e-- jirfi gefdjulbeten 9catural=(©etreibe=)3lbgaben jus [ammenfloffen, betraut mar. Söftncr, 3lbrab. ©ottbelf, ÜJcatbematifer unt ßpigrammbiebter, geb. 27. Sept 1710 ;u Seipjiii. benutzte jdwn oon feinem 10. Jab^ean tie juriit. Sehrftunben feine-? Bateri, ber$rofeffor in Seipjig war, unt ftubierte feit 1731 IMofophie, ^boftt unt iltatbematit. SRadjbent er fid) 1739 habilitiert hatte, hielt er mathem. unb philof. SBorlefungen unt befam 174G in Seipjig eine aufserorbentlicbe Sßrofeffur. 1750 folgte er tem Stufe als ort. "Jkojefjov bei äiatbemettü unb Sßbpfit nach ©cttingen, roo er 1765 ben öofratc-titel erhielt unt -20. 3uni 1800 ftarb. Unter ter grofeen o^hl feiner mathem. 'Schriften, turci) weUte nadj unt nach bie SBolffcben Sebr= bücber Derbrängt würben, ftnt feine «2lnfangä= grünbe ber i'iatbeniatif» (4 Sbe., ©ett. 1758— 09; teiiweife in 6. ülufl. 1800) tie oorjüglid)fte. 3Sc- nigei Sert bat feine «©efdjidjte ber äiatbematit >■ (4 fflte., ©ctt. 1796—1800). Sen größten Stuf er- warben ihm feine mibigen unt bifjtgen, aber toeb nielfad1 uberfdjätjten Binngebicb.teo. Sie erfebienen juerft ohne feine ©enebmigung (©iefj. 1781) unb bann, wenigfteni .nun teil, in feinen aSSertnifdjten Schriften" (2 33bc, Sdtenb. 1783), neu bg. Don i'iinor in «Aiiheltichtcr, Satirifer unt $opular= vlulLMovhen Bei 18. ^abrb.» (in fiürfdjneri Seut i*cr Ofcarionatlitteratur»). (Sine neue Sluflage ter erften Sammlung besorgte noch mit S.i öinmilli= gung Sufti (2 Ste., 2>carb. 1800). Seine «©efam' melten poet. unt profaifeben fd)öntoiffenfd)aftlid)en SBerfe» erfebienen in oier Sauten (iBerl. 1841 1. SEaftnerfcheä 9Wittcl, f. öausjcbmamm. Saftor, Stern 2. ©röfje, einer ter beiten &aupt= fterne im Sterubilb ber ßwiüinge unt mgleicb. ein fdjöner Soppelftern Don nbr langfamei Bewegung; feine Umlaufijeit beträgt nadj Jhiele 253 ^ahre, feine Siftanj ö",c. [turen. Softur unb ^Joltjbcufce* i$olluT', f. Sioi= Saftorbfitc, Siberbaartjüte; über ihre öerftet luitg f. giljfabrifation. Saftotrta, türf. Seirie, Statt unb ebemals' ijeftung im tflrl. SBilafet iKonaftir in i'iacetonien, am äßeftufer bei Sees Don ß. auf einer fchmalen Sanbjunge gelegen, hat 8000 @. Solan febäht 4o Ino;,. djriftl. Slawen, 30 SfJrog. ©rieche", je 10 ißroj. Süllen, ällbanefen unt S'^jaren. Sctttet, Mc man untre & cremiBf, f'f!» untre 6 aufju(u(t)rn. flaftoröl — Softratton 21'.") Saftoröl, fooiel wie SRicinuSM (f. b.). JTafttabinct (oom ital. castrato, Rammet), toie in Satmatten unb Montenegro latAtäupge 33e= 3eid)uuug für geräudjerteS Jöammclfleifd). 9tjea,ui unb Eerinje ftub bie ßaüptcentren für bie ffaftta binafabriiation. Säbrlid) wirb aus Montenegro fl. oon 150001» Sammeln erjportiert, beren Söert fid) auf nabeju eine halbe Million ©ulben beläuft, ©ettöbnltd) ftnbet im Monat Dttober allgemeines Sd)tad)ten ftatt. ftafttur, f. ffaftration. 3n Italien mürbe in früherer 3eit bie Saftration ber ffnaben häufig ouä« geführt, um in ihnen Sopranfänger (namentlich für ffirebengefaug) ju erhalten, meSbalb bie 53e= nennung ff. mit Sopran fang er gleicbbebcutenb warb. Slemcnä XIV. oerbot biefen Mifsbraud), ber aber nod) lange formatierte, bis in ber neuem 3t'it nad)brüdlid)crc ©efetse bagegen ergingen. ftafrrati. Stamm ber 2llbanefen (f. b., 53b. 1, S. 315 b). Äaftratton(lat), SJerfc&neibung, operative» Herfahren, mobureb öoben ober Gierftöde lebenber Jtere vernichtet ober entfernt unb fomit beren SeuflungSfäfciflfeit jerftört mirb. Sie unblutig e ff. gefebiebt burd? 3«teibuna unb 3erquetfd)ung ber Öoben ober Sßiittttiou ber Gierftöde; bie blutige ff. bureb Slusfcbneibung ber öoben ober ©ierftöcte. SSBegeu ber tiefem Sage ber leitfern unb ber Sd)Wtcrigteit ber Operation gefebiebt bie ff. bei menjcblicbcn Qnbioibuen weiblidien ©efeblcdjt» nur bann, wenn Erantbafte üßeränberungen ber Gierftöde folehc» »erlangen. ©ewöbnlid) »erftebt man unter ff. nur bie an männlichen gnbioibuen Dorgenom= ntenc SluSfcbälung ber öoben, bie Gut mannung; jcbod) finb aui ynbien unb Stuftratien fyälle be= fannt, in benen bie Entfernung ber Gierftöde vox- genommen war, um bie betreffenben ^erfonen fort= pftanjungSunfäbig ;u tuadien. Sie folgen ber ff. geftalten fid) öerfdjieben nad) bem 3eitpuntte, wo biefelbe vorgenommen wirb. Söentt bie ff. cor ber Sßubertät erfolgt, fo gelangt baS operierte 3jnbioi= buuiii (ber ff aftrat) nicht ju ben ihm oon -Katur 311t ommenben ©efrf)led)t»cbaraf teren, f onbern nähert neb mehr ober weniger bem cntgegcngcfctjtcn @e= fcbledjt: ba£ männlia) geborene 3nbi»ibuum nimmt bie Gharaftere beS weiblichen, biefeS ben bes1 mann= lieben an. 2ßte ber StöpuS bes Weiblidjen fid) bittet; reichlichem gettanfaji, ruublicbe formen, oorbcrr= fchenbe SluSbilbung bes Unterleihe», Übergewicht ber Sternen über bai- ©efäfsfoftem, bcS 3eHgetoebeä über ba» MuSfetgetoebe auszeichnet, fo hüben fid) bei beu männlichen ffaftraten Saud; unb öüften "aus unb ber SBrufttaften nimmt mehr weibliche formen an. Sie MuStetn bleiben meid) ; bie Saut wirb febr weife, aber c» mangelt bie eigentlid?e grifebe, unb wenn faftriertc finaben aueb längere 3eit ihre iugenblid)c Sdjönbeit behalten, fo werben fie bagegen bod) im Stirer auffallenb bäfelid). öer= vorftcd)enb ift bei ffaftraten, befonbcrS beim Men= feben, bie Gigentümliditeit ber Stimme. Siefelbe (ff aftrat euftimme) erhält fid), weil ber ffeblfopf tlcincr bleibt, Jnabenbaft, wirb aber burd) Kultur }ux träftigen Sopranftimme unb gewinnt um meb= rere 2öne an Umfang, ällie äufjern Attribute beS Scanne» tommcu nicht jut gehörigen Gntwidluna. Sie äufjern ©enitalien bleiben, wenn fie nicht gleid)= fall« amputiert waren (oollftänbige ffaftraten), in ber Gntwidlung jurüd; es erfebeinen beim männ= lieben 2Kenfd)en teilt SBart, feine 2td)fel=unbGcbam= SSrocfljauä' Äonceriationä fietifon. 14. Stuft. X. baarc, beim »irfdje fein ©eweib, beim öabn oer= februmpft ber ffantm, wenn er nicht, wie bie3 beim ffapaunen ju gefcheben pflegt, nebft ben Sporen wcg= gefdjnitten wirb. 'Jn geiftiger SBejiebuug Perrät ber ffaftrat überall ba-i SBewufitfein be§ TOangel» an wirtlicher ffraft, Welche er meift bureb öinterlift 311 erfejien fuebt ; er ift retjbar, aber babei febr jur trägen iRttbc geneigt, ohne Gnergie beä SBilienS, menn nicht ber »orberrfebenbe Ggoi»mu>3 beteiligt wirb, ^e längere 3eit nacb ber Pubertät unb uollftänbig erlangter ©efcblecbtsreife bie ff. oorgenommen mirb, befto mettiger treten bie törperlicben SSeränberungen beroor, unb nur bie geiftigen machen fid) bemerthar. Sie ©rieehen nannten bie ffaftrierten Gunud)en (f. b.); in bie beutfdbc Sobriftfpracbe ift bafür bureb ©ottfd)eb ber 2lusbrud öämmlinge (wahr= fdjeinlid) 0011 öammel, oerfd)itittener Scrjafbocf, abgeleitet) eingeführt worben. Scr oollftänbigcu Gunuchen bebienen fid) »orjüglicb bie Jurten ju SBemadmng ibreS ©aremä; Siefeiben werben -oon ben d)riftl. fflbftern beS Orients, befonbetä 2lbefft; men§ geliefert, ba ber fforan bie Sßerftümmelung be§ SDlenfdjen verbietet. 3m Altertum unb faft bei allen robern Söltcnt Würbe bie ff. al» Strafe ober ;Had)e, namentlid) gegen Gliebrecbcr, geübt. Sic iürjte fdbrehen nur bei' gefährlichen 5Bcfd)ä= bigungen ober Gntartungcn (ffrebä, Subertulofe) ber ©efd)led)tstcile 3ur ff. Sie ff. ber grauen, bie operative Gntfernung beiber Gierftöde ( 0 o a r i o t o = mie) nad) oorbcrgcgaugcncr Gröffnung ber 93aud)= höhle ober oon ber Scheibe au§, ift neuerbmgS bei fehweren, auf anbere SBeife nid)t heilbaren Grtran= hingen (ebronifeben Gntjünburtgen, ©efd)Wülften, Neuralgien, SBrüdjcn it. f. w.) ber Gierftöde unb ber ©eharmutter unter bcrautijeptifcbcn 33ebanblung»= weife wieberholt mit günftigem Grfolge ausgeführt werben. (Sßgl. öegar, Sie ff. ber grauen, SP3. 1878.) Surd) Sfteligionsfdjwärmerei warb bie Sitte be» Gntmannenä (befonber» junger ffnaben) in altem Reiten beförbert unb jum Seil erjeugt. Sie ging oon ben 9ßrieftern ber .Upbele in Stfictt aus unb tarn mit beren Sienftc auch nad) [Rom. Sie ffaifer ffonftantin unb ^uftinian mufjten fid) mit ganser 3)tad)t biefem rcligibfcn SBabnipife wiberfeBen, bem fie nur baburd) 311 fteuem oermoebten, bafs fie jebe foldje SSerftümmelung bem Üienfchenmorbe gleid)= festen. Sic Salerianer, benen bas 53eifpiel bes OrigeneS , ber aus übertriebenem aScetifcbem Gifer unb unter Berufung auf Mattl). 19, 12 fid) felbft taftrierte, bie Sinne oerroirrt l;atte , hielten eine fotebe Selhftoerftümmelung für eine Pflicht, meld)e bie Dteligion ihnen auferlegte. Dioch heute giebt eS in SRufjlanb Selten, meldje fid) troh fd)toerfter gefetj= lieber ätbnbung fanatifeb oerftümmetn. (S. Stopsen.) Sie ff. ber Saumtiere wirb 3ur Grhöhung beS Dcuhungsjmedes oorgenommen. Sas ffaftrieren (SB alla d) e 11 , 9i e i fe e n) beröengfte gefd)iebt, bamit fie fid) beffer jum ©ebrauebe mit anberu SfJferben ,uifammcn eignen, bas ber männlidien SKinber 3ur Grböhung ber DJtaftfäbigteit, ebenfo ba» ber mann* lieben Sebroeine (Sd)neiben) unb Schafe unb bas ber Jöübner (ff appeu, ffapaunen). 3" bemfelben 3mede oerfebneibet man aud) roeibtid)e Sd)rocine unb .Hübe; bei letitern glaubt man gteicbjeitig bie SJtilchergiebigteit fteigern unb erheblid) oerlängem 311 tonnen. Snbeffen cntfpred)en bie Grfolge in ber Siegel nid)t ben gehegten Grmartuiigen. Sie ff. ber männlidjen öausticre befteht in ber Gntfernung ober Slbtötung ber ; öoben burd) 2lbfd)neiben, 2lb 15 22G fiaftri — Sat binbcn, ülbevchcn, Slbauetjcben ober 2(usrcißcn t c •:- SamenftrangeS, biejenige bet toeiblidjen öere burd1 Entfernung bet 15'ierftecfe permitteljt be§ ,vlan- feuut-mttcs ober nadj ber Stparlierfd^en Üftethobe ron bei Scheibe au§. — Sgl. Slbleitner, Tic Ser= iebneibung bei .«anstiere (Stent. 1879); ©ünther, ras.Hapauuen bei öäfntel SerL 1S90) ; öering, C pe= rationsichre für Sieifitjte (5. Stufl., Stuttg.1891); 8. öoffmann, Sie fi. bet gauStiere (Vv;. 1892). Sine Eafttierte ©d)rift nennt man eine fotd)e, in welcher getoiffe Stellen, bie urirrüuglid1 barin ftebeu feilten, »eggclaffen finb. Es geidMh bieg früher befenber« mit rem. unb eiriedv Sd)riftftel= lern, um bas Jlnftbßige 311 entfernen; man begeid) nete biefe Serfrümmeumg gleid) auf bem Jitel bind1 .«ituufügung bes SBortei castigatus. fiaftri (neugrd).), Sutg, fcöufiget Drtäname in ©riechenlanb, ;. 8. auf bet Stelle bes alten Selphi (f. b.) unbbeS alten {jermtone (f. b.l. Safrrtöta, ©eorg, f. Sfanberbeg. Safrro (fiaftron, b. b. Leitung), mobetnet Diame für bie ©auptplä&e mehrerer aried). unfein: an ber 2Beftfüfte Pen Semnos ba§ alte 0)inrina, an bor DftCüfte »on SeSboä ba§ alte SWntitene (f. b.), ; auf ÄnHbaroä (f. b.), auf Ubics (f. b.i, auf äftelog (f. b.), auf Jenes (f. b.) u. f. ID. ftafrrot», Rieden im 8anbtrei§ Snrtnmnb bes preuß. iRcg.-Se?. ülrnsbcrg, an ber £'tnie öerne= Sortmunb ber SJ5reu|. Staatsbahnen, Sit? eine! ämt!?gertd)t§ (Sanbgeridjt Sortmunb), hat (1890) 4988 E., batiinter 1 l.'.n Erangelifcbe; Soft «neuer Klaffe mit 3n>eigftelle, Telegraph, je 2 ßtrdjen unb .Hraittenhäufer; Siprengftofffabrit (Saf/menit), SaiupfmaMmüblen, ©ägetoerl, S'Cflcleien unb in ber "Jiähe bie ©teinfohlcnjccben Erin, Siftor unb ©raf Schwerin. Kafrro^lafa ober Slala, f. 3Mo§. ftaftuogt, f. fiaftennogt. ftatualicn, f. CasuaJia unb fiafualreben. ftafualität (neutat.), 3ufSUig!eit. Safualrcbcn, diejenigen getftlidjen Sieben, ;u benen befonbere galle (casus, fiaiualiem $er= anlanung aeben, roie Saufen, Trauungen, Segräfr niffe, Eröffnung ron 8anb= unb iReicbstag it. f. m. Jlafuar (Casnarius), Sogelgattung aus bei gamilie ber ©traufjennögel, roeldje mit beben, jum Saufen geidndten Seinen rerfehen fmb, aber ber Scbwungfebern entbebren unb bcshalb nid)t fliegen tonnen. Tic R. unterfd)eiben fid) rem Strauße imb ben pcr»anbten ©attungen burd) eine tnbeherne, unbefieberle Sluftreibung, welche, einem Seltne ner= gleichbar, ben ©d)äbe( tedt, unb burd) ben mit jroei gtetfd)lafflpen reriebenen Sorbetbai!?. ÜRan leimt neun Slrten, welche alle bie SiBälbet ber auftro= malaiifcben !j$nfelregion bewohnen. Sie .H. leben monogamifcb unb legen 5—0 bcUgrüngraue bunfel gelernte Eier. Um längften betannt iftberinbi = irbc S.( öelmfafuar (Casuarius galeatus L., f. Safel: Straufjpegel II, gig. 3), mcUter in ben SBdlbern ber 3nfel Eeram einbeimiieb ift. l?r roirb gegen 2 m bedi unb bat ein fcbtoarjel ©efieber, bal> aus unterteilten, fteifen, ben iHef;haavon abnlidien jjebeibärten beftebt. .Hopf unb Cberbals iinb nadt, auf ber iSintcrfeite lebhaft blau unb Dorn, bejenv ber= na* unten, rot. @r udbvl fieb ron faftigen fruchten, reeieben ^flan;enteilcn unb SEBürmern unb gembbnt [ich in ber @efangenfd)aft leidu an Stot unb "A'iaij, hält ficb aber in ben tiergärten nie fo gut »ie itrauf,, SJaubu unb (5'mit, verlangt and? mehr Sffiätme al-> biefe. -Junge «. leiten ettea 51 1! i 3R., ettoad^fene 700 JJi. .ötnfidnlidi bei Sdjnelligleit gleicht et fem Sttaufje, obfehon feine Alügelftummel nur fünf fafernlofe, biete fiiele tragen. Tuvd1 'Jluc- fd)tagen mit ben ffüfjen cetteibigt er ficb febv nad' btüdtid). ätuf ben inb. ^nfeln halt man jung ein; gefangene R., bie ganj jabm toerben. Sa'fufftif, berjenige Seil bei tathelifduMt ^Jovaltbeologie, ber fid) mit ben Gminbfdtien befdviftigt, nad) benen fdjtoete ©e»iffen§fäHe (tat. casus conscientiae), befonbetä leo einefog. fiot= lifion ber Sf lidjten eintritt, entfdueben werben folleu; .Ha fit ift, ein üDloralift, bet f old)e ©etoiffen§: jroeifel ju lefen fudn. 3um gtöfäten Seil betreffen biefe «©eiuiffenäfälle» tragen, bie nidit foteobl au§ bem Seben gegriffen, aß rielmebr auägett&gelt fmb unb bind1 ilue vefung ben Sdjatffmn bes 2lu§Iegeri betreuen feilen. Sie djtiftl. üJlotal be§ SBlirtelaßetS befdjäftigte ftd) häufig mit foKten Streitfragen. Sie befanntefte fafuiftifdje ©djrift be§ fliittelalters ift bie «Summa i beä äia^munbuS be SennajortL berühmt unirben fpäter unter ben Sefuiten bie Safuiften @§cobat b DJlenboia, Sandjej, Sufem= bäum u. a. bur* ihren ©djatffmn im 6'rfinbeu foldper Aiille unb burd> bie Sweibeutigteit, celtfaii;: feit, fogat Unfittlid^eit ihrer SRatfd)läge. Sie von ben ,Viuiten mit größter Spigfmbigfeit auc-gebil= tote Eafuiftifdje .Hunft beftanb barin, bas einfache fitt- lidje Urteil burch ßrfinbung aller möglidjen £>itua= ttonen ,ni permirren. 2a nun in fclcben gallen bei einjelne ©fäubige bie Snrfdjeibnng nicht auf feine eigene Setantteortung bin tragen feilte, fab er ftd) an feinen Setcbtoater netoiefen, baber bie fi. rcrnigs weife ein SUittel be§ Hlerui utr 6ertfd)aft über bie ©emiffentmirbe. Sie neuere fatb. 'l'coralthcologie bat in einigen ihrer Vertreter bie iefuitifdje 8. gemäfjigt, bodb ift biefelbe mit bem gangen Stanbpunft bet fatb. Jßoral, inSbefonbete ihrem ©etrichtlegen auf ben tirdUicben ©eborfam als olvvite tibi iftenpfliebt unb ihrer Jlbfcbätiung be§ Sittlichen nach ben äußern ßetftungen, viel 311 eng perfnüpft, aU bafjbieß. nidn nod) immev mit Sorliebe gepflegt »erben füllte. gut bie prot. äftoral bat bie fi. alle Sebeutung eev loren. — (Sgl. ScUinger unb SReufd), ©efd)id)te ber aiioralftrcitigfeiten in ber rem.=tatb. Äircbe feit bem 16. 3abr&., Sßörbl. 1889.)— 3n ber 3ted)t§»iffen= jrbaft ift fi. bie 3fted)tSftnbung, »eldje barauf au§= gebt, ben ein;elnen gaü in feiner ikfenterheit w en&d)eiben; .Hafuiftifer fmb jurift. Sctniftftcller, »eldie bei ihren jurift. Erörterungen in ba§ Setaii reu ;um Seil burd) fte erfunbenen fallen hinab- fteigen. Seu ©egenfaß bitbet Die bogmatifdje 3Be= tbofe, »eld)e barauf ausgeht, überall fefte :Hegeln jii finben unb biefeiben frftematifcb 311 gliebern. »taiue<, f. EafuS. Sö^toaffer, fopiel »ie 3RoQen (f. b.). Jta^iuin, fiaj»in, Stabt in ber perf. Stosinj 3ra!=3lbfd)mi, bou ©arten unb SBeinbergen um= gehen, bat 40000 &., große Basare, ©erbereien unb iBrofat:, 5ammet= unb Saum»ott»ebereien, Jabri fation reu (5'ifeniraren, .Hamel unb 3>iebutcbt. S ie Sebeutung eon ,H. benibt auf ber Sage am Äreu= .umgspuntt bet Sttafjen 3eheran= ( er ©arg ftebt, fooiel roie Sßarabebett (f. Castram doloris). Sag SBort felbft tarn au§ ^taüeu (cata- falco) nad) Seutfcblanb unb ift eine 3ufammen= fe^ung aug bem altroman. 3Borte catar (dohi tat. captare), feben, fcfaauen, unb bem ital. palco (auiS fcem altbeutfd)en balco, palco, 83alfen), ©erüft, bc= teiltet alfo eigentlid) ©cbaugerüft. SDieifter im 33au Don W. waren bie S3arodfünftler beg 17. unb 18.3ab,rl)., bic©alli=33ibiena, $0330, 6ofanber(Don ©ötbe), ©lobj, Seroanboni u. a. Jlntagamba, foDiel wie ©ambir (f. b.). Hataf, engl. Guttad, Siftrift ber SÜwfion ber inbobrit. VieutenantgouDerneurfdjaft Bengalen, bat 9109 qkm unb (1881) 1738165 @. K. wirb be= grenjt nörblid) Dom 33aitaranifluf: (bem inb. ©tpr) unb bem ®bamra=äiftuarium, öftlid) Dom SDieerbufen Don 33engalen, füblid) Dom Siftrift Sßuri, meftlid) Dou ben Stribstärftaaten Drtffaä (f. fiatat-ÜJiebal) unb beftebt au§ bem ©elta ber glüffe SBaitami, iBrabmani unb SDcabanabi. Sie am fübl. Ufer ber SDcabanabi gelegene öauptftabt K. ift eine wenig anfebnlicbe Üanbftabt mit (1891) 47 186 @., barunter 8392 SDcobammebaner unb 2240 ©Triften. ftatafann, Japan, ©dpriftart, f. ^apanifebe Spradje, ©ebrift unb Sitteratur (33b. 9, ©. 872b). ftataffluftifrfic Pvlitrlii-ii unb Sinien, f. Sia= tauftifdje glädjen unb Sinien. fitatotl^etma (grcb..), Slpftier. MaraUHcmue' (grd).), Überfd)iDcmmung, ©int= flut; aud) grojje 33eriDirrung , in ber alle^ bura> ein'dnber gerät. 3atatmef)al (Satat DJcaball), Sammel= namc Don 17 innerhalb ber SProuinj Driffa in ber inbobrit. 8ieutenantgouoerneurfd)aft 33engalen gc= legenen tributären ©taaten (engl. Ürissa Tribntary States), meftlid) Don bem 3)iftritt Äatat (f. b.), }toi= feben bem ®etta ber SDcabanabi, ©rabmani unb Sßattarni unb ben 6entralproDinr?en; bie %lääjt be= trägt äufammen 39333 qkm, bie ©efamtbeüblferung 2IrtiM, bie man unter fi Ocvm (1881) 1469142 6\, banmter 74,8 $ro,?. Sinbu (Urija), tDeld)e bie Ebenen unb tleinen Drte beniolmen ; faft ber ganje SRcft finb lüilbe unb balbioitbe Stämme, barunter bie fianbb. (28865), ©amar (22275), ©onb (17863), SBbumibfd) (11 000), ©antat, M, 331)iüja (36250) unb Sßan (92488). JTntatölou, öafenort Don s^nrgoä (f. b.). ftatotomben (catacumbae, ein fpätlat. SBort ungemiffer Ableitung), bie unterirbifdien 2lulagcn, bieben älteften dl) riften als gemeinfame33egräbni*! ftätteu (nid)t etma al§ gotteSbienftlicbe Sßerfamm= iungSorte) bienten; bie altdiriftl. Benennung bafür ift Coemeterium. Sie fiuben fid) im Orient (2Ueyan= bria, Sprene), auf ber gried). Snfcl SDlelog, auf ©icilien (©pratuS), in SReapet unb anbern Orten Unteritalien»; bie bcbeutenbften unb betannteften R; finb bie Don sRom. 3>iefe hefteben aui meit au§= gebehnten, labprintbifd) fid) Dergmeigenben ©ängen, oft in mehrern ©todroerfen übereinanber in hm roeidjen Suff (tufa granolare) ber Gampagnabügel eingefd)nittcu; nur auänabmSroeife benu^te mau Deriaffene Steinbrüche ober Sßujjolangruben. ätn ben SBäuben ber meift fel)r engen (burd)fd)iiittlid' 0,80 m breiten) ©äuge finb 311 beiben ©eiten über= unb nebeneinanberbie©rabftellen eingehauen, läng; ltd) oieredige Vertiefungen Don ungleicher ©röf;e, bie entincber burd) Steinplatten ober burd) Serra: cottatafeln gcfcbloffen rourben, auf beuen ber SRame be§ Söerftorbenen mit ober ohne 3ufät;e in Derfd)ie= bener SEBeife Der3eich.net »urbe; oft rourbe neben ber SJnfchrift irgenb ein fpmbolifdieS Blieben, 3. 33. bae Üionogranim dhrifti, bie 33alme, ber Sinter, bie 2aube mit bem Dljmeig u. bgl. angebracht. SRebeii biefer einfachen ©rabform (Don ben Sü'djäologen loculus genannt) finbet fid) baS tunftDollere, mit einem 23ogen überwölbte ©rab (arcosolium), bef= fen ^nnenwänbe mit SDcalereien versiert finb. öin unb mieber erweiterten fich. bie ©änge 31t grbf;eru Sftäumen (cubicula), 311m 2 eil Familiengruften, ent= fpredjenb mit fjreäten aiiC'gefdjmüdt. 3flblreid) finb aud) bie marmornen, mit Silbwerten auö bem Sitten unb Dieuen Seftament Derfehenen öartopb age. Sie bcmertenSwerteften unter ben Ä. bei SRom finb: bie be« beil. UalirtuS (f. Safel: Sttt(jb.rift= lid)e Kunft III, gig. 5) mit bem ©rabe ber heil. Eäcilia unb ber fog. S^apfttrppta , b. h- ber ©rahftätte mehrerer 33ifd)i)fe Don "Jtorn aug bem 3. SJabrb. an ber Via Appia , beg l)eil. ©ebaftian an berfelben Strafie (in ben älteften Quellen coemeterium ad catacumbas genannt; bas le^tere wabrfdjeinlid) Cotalbejeidjnung für bie ©egenb am britten SDJeilenfteiu ber Via Appia, erft fpäter Der= allgemeinert für alle unterirbifd)en Eömeterien); ferner bie fiatatomhe ber S)omititla (cielleicbt bie ältefte)mitben Krümmern cineg umfangreichen 33or= baueg an ber Via Ardeatina; bie H. ber öeiligen Spetrug unb SDJarcetlinug an ber ViaLabicana; bie fi'atatomhe ber beil. Sjkigcilla an ber Via Salaria. ®ie älteften rbmifd)en ft. reichen big in bag 1.3ab.rb. unferer 3eitred)iiuug hinauf, bie jüngften würben um bie ÜHitte beg 4. Sabrb. angelegt; mit bem SSeginn beg 5. Sahrl). hörte bag 33cgraben in ben fi. auf, bie nun big in bag 8. 3^bi'b. Drte beg fiultug blieben. Sei ber 33e(agerung SKomg bureb bie Sangobarbeu 3um Seil Dernidjtet, würben fie halb ünjugängtieb. unb gerieten in 33ergeffenbeit, befonbevg feitbem 3al)lreid)e Seiber als 3Jcärtprcr leiber aug ihnen erhoben unb in bie fiird)en ge= fd)afft waren. SKur bie $. beg beil. ©ebaftian igt, fmb unter 6 aufjufudjen. 15* 22g Äatafuftif — Katalog blieben im gangen 2)}ittelaltcr jugängli*; erft 1578 gab bie jufällige Sntberiung eineä Jeileä ber $ti£ciQa= Ratatomben ju neuen Aori*ungen 3tn= laß. 3lu6gejei*net finb au* älterer Seit bie Unter; fu*ungen Don 2lnt. 93ofip, bereu Sftefultate nieber; gelegt finb in feinem ppfthumen SBerl Koma sot- terranea (9iom 1632), baä von i>. 2tringbi latei= nii* bearbeitet nmrbe (Roma subterranea, 9trm 1851 u. ö.). ß'ine epo*emd*enbe gerberung erfuhr bie Ratafombenforf*ung in neuerer 3C'' burdi ben rem. ©elehrten be Sftofft; bie Sftefultate feiner 30jäbrigen arbeiten [inb niebergelegt in ben beiben SBerfen La Roma sotterranea cristiana, 93b. 1 — 3 (tKoml864 — 77) unb Inscriptiones christianae urbis Romae, 93b. 1 u. 2 (ebb. 1857—89), baju be»fclben Bullettino di archeologia cristiana (feit 1863, bi§ jeut 26 S9be.). äBon beutfeben SSBerfen finb 511 nennen: % X. Kraus, Roma sotterranea. Die römifAen R. (2. Stuft, greib. i. 93r. 1878); 23. SAulhc, Sie R. (£pj. 1882). Sgl ferner: 3. ÜBilpert, Sie Ratatombengemätbe unb ihre alten Ropien (Jreib. i. 93r. 1891). 2Ir*itettonifdi bebeut= fam finb auch bie R. »011 Neapel bei bem Jöofpital San ©ennaro bei ißooeri, angelegt in Steintuff unb eingeleitet bunt» jroei große Sßorfäle mit 3Jcale= reien. Ter Anlage uadi perroanbt finb ibnen bie R. Don San ©iopauni in SprahiS, in Raltftein ausgebauen, mit mandjen (FigentümliAfeiten ber Ronftruttion, v93. mit SRotunben oon großem Um= fange unb tiefen älrcofolien. (SBgL Victor S*ulße, Sie R. pon San ©ennaro in Neapel, ^tfna 1877; berf., 2lr*äol. Stubien über altAriftl. lUonumente, 2Bien 1880.) SübifAe R., ben Ariftl. Slnlagen ähnlich, finben fiA bei SRom an ber Via Appia (pgl. ©arrucci, Cimitero degli antichi Ebrei scoperto in vigna Randanini, 3tom 1862), ferner in SBenofa in 2lpulien (»gl SlScoli, Antichi sepolcri giudaici del Napolitano, ebb. 1880). — Stucp Sßatiä befi&t feine ft. , urfprüngliA Steinbrüche, in rcelAe mau 1786 bie ©ebeine aw§ mebrern au» ©efunbbeit*= rütffiAten aufgehobenen 93egräbuieftätten mari, unb bie al» große 93eiuböbleu benußt »erben. ftatnfüftit (grd).), Sebre pom 2Biberball, pon ber Jtüdroerfung be* Scbaü*. •Ratalettcniard\ Sammlung Pon93ru*ftüden ober Keinem ©ebiebten (•,. 93. be» Birgit). fiatniefttfeher sOcrä, f. Äataleris. Hatalcpfic (greb.), f. Starrfucbt. fiatalejrte< (gr*. ), in ber äüetrif bie Uns pcllitänbigfeit be3 lebten 9>er*fuße» einer rbptb= innren Seihe. Gin fatalettif Aer 93er» (versus cataiectus) ift 3. 93. ber öerameter (f. b.), befjen fedjfter Saftoui» (_ vy^) um eine Silbe pertür.it ift (_— ). 3ft ber lebte 9>ersfuß pollftänbig, fo beißt ber Sßer§ afataleftifd? (acatalectus). ö » = perfataleftif A (hypercatalectus) nennt man i'Jcetra, in benen am S*luß eine überjäbttge Silbe binnttommt, 3. 93 w_w _^__^ ] _, bracbp; tataleftifcb (brachycatalectus) fotdbe, in benen am cdHuj-, jtott einer ganzen Sipobie nur ein ein= fadn-r Atifj fteht, j. 93. —^ am SAluf; ftatt_^_^. ftatnllöftit (com greb. katallage, Sauf*), Sebre pom ©ütertauf*, ein pon 95hatelo Porgef*lagener Dlame für bie 9)olfsrDirtf*aft-:-Iebvi\ ber aber toenig geeignet f*eint, »eil er )u auc-f*liefeli* auj bie tauichnurtid^aftlidien SBerbfiltniffe bintneift. Katalog fgr*.), 9Scr(!ei*nie, befonbers" ein S3er= jeidjniä rou Baajen, bie in bai ©ebiet ber 3Biffen= f*aft ober .Hunft fallen, mic Diaturaticn, 2llter= artifcl, bif man unter ft oermi tümer, Sterne, 2tu»ftcllung»gegenftänbe unb am häufigften 93ü*er. Ser Anlage na* unterf*eibet man alphabettf*e (na* bem Flamen ber Serfaffet ber perjei*neten 93ü*er), fpftematif*e (na* ben einjelnen 3Biffenf*aften unb bereu Unterabteilung gen georbnet) unb Schlagmortfataloge. ^n letjtern röerben bie 93ndier aa* ihrem Inhalt unter getüifie, felbft mieber alpbahetifdi georbnete S*lagroorte gebradH (5. 93. bie Sdiriften über ^ferbeuicbt u. bgl. unter bas ©ort «93ferb»). 9ia* bem bebanbelten ©egenftanbe unterf*eibet man Ä. über beftimmte Sitteratur.;roeige (ga*tataloge), ß. über 93iblio^ tbefen unb fi." über 93ü*erp"orräte ber Verlage , Sortiment»; unb 2lntiquarbu*baub(ungen. Sie 5a*fataloge be?rpeden bie 9>er5ei*nung ber Schriften über eine 9Biffenf*aft, einen ©egen: ftanb ber ^otfd)ung u. f. ro. (S. 93ibliographie.) Sie.ft. größerer 93ibliothcten haben bann ein befonbere* Jntereffe, wenn ber perjei*nete 93ü*er= fchaR ein ungerochnli* großer ift, roie 5. 93. ber S. ber 2iationaibibliotbet 31t ^ari?, pon bem bis jebt 11 93änbe «Histoire de France» (1855 — 79) unb 3 93änbc «Sciences medicales» (1857 — 89) er= f*ienen finb, foroie ber ,H. be» 93ritif*en SJJufeum» «British Museum Catalogue of printed books» (£onb. 1882 fg.), ober wenn berfelbe einen befon= bem Seid'itum an tnppgraphif*en Seltenheiten, 5ßra*troetten, ^ntunabeln, Sßergantentbrucfen unb anbern ©egenftänben ber 93tbliopbilie enthält, ober enbli*, nienn bie fatalogifierte 93iblipthef in ein= jelnen £itteraturfä*ern oorjugsroeife gut befebt erfdHuut. 2lls D)tufter fol*er R. muffen no* immer A-rande» fpftematif*er «Catalogus bibliothecae Bunavianae» (Jl. 1 — 3 in 7 93bn., unoollenbet, 2pi. 1750—56), ber fogar alle in Sammelroerfen unb 3eitf*riften befinbli*en 2tbbanblungen perjeidjnet, unb 2tubiffrebis alphabetiicherS. ber 6afanatif*en 93ihliothet (4 93be., 3tom 1761 — 68) gelten. 6in groß angelegter" R. aui ber neuern 3e'' ift ber «Index -Catalogue of the library of the Surgeon- General*s Office. United States Armv» in 9Bafh= ington (93b. 1—13, SBafbington ,1880—92). 93äh= renb mau in Jranfrei* unb DIorbamerifa fait über alle öffentlichen 93ibliotbefen gebruette unb teitroeiie au* gut ausgeführte R. befi^t, ift bie» in Seutfo> lanb nur bei wenigen 2lnftalten biefer 2lrt ber %aü. 3u ben heften 2lrbeiten gebort bier öoffmanns «Ä. ber Rommerjbibliotbe! ui .Hamburg» (Jöamb. 1865 unb 4 gortfehungen bi§ 1885) foroie S*ulj, «R. ber 93ibliotbef beS 3tei*sgeri*ts» (2 93be., Spj. 1882—90). Sagegen finb bie .f)anbi*riftenf*äbe, teilroeif e au* bie ^nfunabeln pieler größerer 93ü*er= fammlungen Seutf*lanb» portreffli* latalogifiert roorben. Sie 2lnregung iKullmanus («iöerftellung eines gebrudten ©eneratfatalogs ber ü)ianuffripten= f*ä^e im Seutf*en 5Rei*e», greihurg 1875) bat neuerbings roenigftens in Preußen geroirtt, roo 1891 ba§ «93erjeicbnis ber )öanbf*rijten im preuß. Staate" (L&annoset: 1. ©öttingen, 93b. 1, SBerl. 1893) unter Öeitung pon 5ßrofeffot 2i?ilbe(m DJteöer au§ Spener in 2lngriff genommen rourbe, roährenb in granfrei* an bem « Catalogue general des ma- nuscrits des bibliotheques de France» feit 1884 tüftig gearbeitet roirb. Sa R. Pon s5ripathibliotbefen in ber Segel 511m 93ehufe beg Serfauj* berfelben angefertigt unD peröffentlidit roerben, fo muffen ihre 93erfai)er biefer iHüdfidit ben bbbern roil)enf*aftli*en 3roed mebr ober minber unterorbnen. Son jeher h,aben bie |t, finb unter 6 au'äiiüiiften. Satoüjfe — Äatotr^ 229 gitanjofen in biefer 2(rt »on bibliogr. Slrbciten 23or= Süfllicfteä geleiftet. Sehr einflufsrcid) mirtte hier Staubt mit feinem «Catalogus bibliothecae Corde- sianae» (SfJat. 1643). 2luS bem 18. Sahrb. »erben befonbcrS bie Ü. »on Siartin, Sebure imb Spon OBibliotbet 8a SBalliereg) gefebätit. ©leidjjeitia mit let)tcvm lieferte iltorelli in SSenebig ben trefflichen tf. ber Sinellifcben SBibliotbel. 2lud) bie (Snglänber (Sibbin), Sieberlänber unb Suffeu baben böcbft febätsbare bibliogr. 2lvbeiten über einzelne Sßribat= bibliotbeten aufjuroeifen. 3n Seutfd)tanb bat man erft in neuerer 3?" angefangen, bie H. jum 3ßer= tauf ober jur äkrjteigening beftimmter 23ibliotbefen mit bibliogr. ©enamgfeit abjufaffen. — 33gt. ®ott= lieb, Über mittelalterliche bibliotbeten (Spg. 1890). Jtatrtlvifc (ard).), Sluflöfung; in ber Sbemie bie 3erfej$ung eineS Körpers burd) bie Serübrung mit einem anbern ©toff, ber fid) babei anfdjeinenb uid)t ceränbert Matnlntif die Straft, bei SScrgcliuS SBejeidjnung ber bppotbctifdicn Kraft, bie baS 3uftanbefommcn geroilfer cbem. Vorgänge, g. 55. ber germentnnrtun= aen, bie nidit burd) bie gcroöl)nlid)en Affinitäten ber Statcrie ertlärt werben tonnen, ermögtid)en feil. Stitfcbertid) erfefet baS Sßort fi. K. burd) ben 2tuS= brud fiontattrc irtuug, obue bamit gur 2luf= Körung ber *sad)e beigutragen. Satamcntcn(grd).),f.Stenftruation. [(f.b.). tfatana, ber antite Same ber fielt, ©tabt ßatania Jtatanga, f. JDlftblS Seid). Satrtpctffiä (grd).), oollftänbige 23erbauung; tatapeptifeb, bie Sßerbauung beförbemb. ßatapt)i»ta (grd).), Eranlbaft tiefer Sd)laf, icd)laffud)t. Marapliräft (grd).), ©djuppenuanjer, Hürafs; aud) eine 2trt 33erbanb bei Sippenbrücben. — Ka = tapbratten als fd)»ere Seiteret, f. Cataphracti. Jlntop lac>aus- ober genfterfteuer, fowie behufs ;"smmo= biliaroerficberung (SBr anb tataft er), oon bewohn* baren Wäumen bebuf» Serteilung ber üftaturafc einguart ierung ( G i n a i u a r t i e r u n g s t a t a ft e r ) , ber öanbroerte, inbuftriellen unb Jöanbctsgcwerbe behufs Auflegung ber ©emerbefteuer (®eh>erbe= fteuertatafter) u. f. w. SorutgJwcife aber bc= zeichnet man mit biefem 2lusbrud ben für bie Erhebung ber ©runbfteuer aufgeteilten fi. (S. ©runbfatafter. i 2lucb bie SKitgtieberoerjeidjniffe ber beutfdu-n Unfallperficherung» :®eruf^genoffcn= fdiaften beiden fi. Hatnücrantt, bie Seherbe, ber bie g-ührung beä fiataftcrS (f. b.), namentlich be» ©runbtatafter» (f. b.), obliegt. Äatafterfartcn, fiarten febr großen ÜJcafsftab?, welche bie ©runblage hüben für bie Regelung ber ftaattieben ©runbfteueroerbältniffe ( f. fiatafter, ©nmbtatafter). Sie fi. feilen iurift. Tctumente fein in Seutg auf bie Sefiftoerbältniffe, bie Sc; bauung, bie Shilling, ben Sßert be? ©runb unb 33oben§. 3U biefem 3wcd wirb äimächft eine fehr bidite Triangulation aufgeführt im 2(njcblu6 an bie trigonometr. fünfte ber l'anbesaufnabme, unb bier= auf geftüt)t erfolgt bie Surchfübning ber Sßermeffung burdb fehr f orgfältige Sängen-- unb SBintelmeffungen. Sa» (frgebnil wirb ftet§ in 3ahlen ausgebriidt, unb im gelbe werben nur ftissenhafte 3eicbnungen, feg. ©anbriffe, hergeftellt. Sie 2lnfertigung ber cigent= Iid\'n Karte erfolgt burch fionftruttien au§ jenen 3ahlenwerten. Sei ben SJleffungen finben bauptfäcb* lieh ber 2heotoIit (f. b.) unb ba§ ftählcrne llcefebanb (f. b.) Serwenbung. Sie fi. werben grunbfätslicb als blofie Situationsfarten angefertigt, b. h. fte bringen bie natürlichen formen bes_Soben», bie ©öben=, Jiefen^SöfchungsoerbältniHe nicht jurSarftelluug. Ser 'JJcafeftab ber Si. beträgt je nach ©röfse, Se= bauung unb ffiidbtigfeit ber ju öermeffenben glädje 1 : 500 bis 1 : 2000 , ausnabmSweife aud) 1 : 4000. Sie fiatafteroermeffung wirb niebt im 3ufammen= hang über ein größere» Sanbgebiet burebgefübrt. fonbern fie erfolgt ftetS gemartungsweife, unb auch bie fi. f elbft werben al» ©emartung«t arten hergeftellt, bie erjorberlicben Jall» in mehrere Slätter gerlegt werben, girr 5ßreufjen enthält bie «2lnweifung für bie trigonometr. unb pologonometr. 2lrbciten bei (Erneuerung ber fiarten unb Sucher be§ ©runbfteuer= tatafters oom 25. Oft. 1881» alle für bie öcrftellung ber R. mafjgebenben Sorfdjriften. infolge ber grofeen ©enauigteit, mit welcher bie fi. unb bie mit ihnen im allgemeinen gleichwertigen glur=, §orf>, 6trom= u.f. w. fiarten, Stabt-- pläne u. bgl. hergeftellt werben, finb biefelbeu fehr wohl geeignet, bie ©runblage für weitere tartogr. Searbeitungen be»felben ©elänbeS ;u hüben. (Fs hanbelt fich^bann im wefentlicben nur barum, bie fi. auf ben geu\th(ten neuen (tleinernl Siafiftab um= zuarbeiten unb ihren Inhalt entfprecbenb neu ju rebigieren, su ergangen unb bis auf bie ©egen= wart -,u beriebtiaen. 3n biefem Sinne hüben bie fi. ;. S. für bie militärtopogr. Slufnabmen ein fehr wertoolle» öilfsmittel. Sie werben hierzu burch isatitographen auf ben SJafiftah biefer 2lujnabmeu (meift 1 : 25000) oertleincrt (f. ©eneralftabsfarten). )Mtaftröpbc (grd).), eigentlich Umwenbung, Umtchrung. 3n ber bramat. fiunftfprache ift bie fi. bas entjcbeibenbc (ireignis, bas bie Serwidlung j enbet, ben gefd)ürjtcn finoten (oft. 3e unerläßlicher für ba» echjte Srama bie ftrenge iltotioierung ift, b. b. bie innere SRotwenbigfeit, bie fefte in-rtettung ber einjelnen Scgehenbciten unb Situationen als Urfache'tmb SBirrung, um fo unerläßlicher ift e» aud), baß bie fi., bie 8öfung, al» eine innerlich not= wenbige, aus bem SBefen ber Singe unb (5barattere entfpringenbe erfcheint. (Eine äußerliche öcrbei= fübrung ber fi., bie ben finoten nicht innerlich löft, fonbern burd) gewaltfame (5'inmifdnmg eine» ©ottc§ ober fonft einer äußerlichen Stacht gewaltfam bur*= baut, pflegt man als Söfung burd? einen Deus ex machina (f. b.) ;u bezeichnen. — 3m gewöhnlichen Sehen pflegt man jebe entfeheibenbe, namentlich Jlrtilfl, Sie man unter ft ücrmi&t, finb untec 5 aufäuiudjen. Satatm - itatedjismu3 231 unalüdlicbe SBenbung, feCbfi iebe§ unglüdlicbc 5Ra= turereignil fi. ju nennen. Jlntatiit, SBergaug, f. SIppaladjen. Katatonie (greb.), SpannungSirrefein, Sc= 3eid)nung für eine febr baufiflo gorm ton ©eiftels franfbeit, bie fid) burd) einen geiclsmäßig geglieberten Serlauf ausieidmet, innerhalb befieu es jeitweife ui oölliger )Hcgungslongteit, jeweilig mit framvf= artigen Sufttabenberwiufurüdien SDtujSfehi, fommt. Tie letztem führen uir 2(nnabme genüget Gattungen unb Stellungen einzelner ©lieber ober bei gangen .Körpers, bie tage , wccben , \a monatelang unrjer= änbert (ftatuenartig) beibehalten Werben ioann audi Katalepfie ober Starrfudjt [f. b. | genannt). 3n einer anbern Sbafe ber .Wrantheit seigen bie Krauten ein eigentümlich läppifcbel ©ebahveu mit Neigung .uiallerbanb jinnlofem©efdnoäb, fonberbaren ftereo= tnpen "Bewegungen. Tauchen finbeu fid) (befonbers im Anfang) nmnphomanifdie Erregung, .vSalluciiuv tionen, Scrfolguugsibccn bäiitcmomauifchcn v"sit halt-?, ;,ulcl>,t ibeenflüd)tige Serworrcuhcit u. i. w. Tic «rantheit ift beilbar, jetgt aber häufige :Hüd= fälle unb gebt nidjt aar feiten in bauernben, lange 3eit wäbreubeu Slbbfinn über. Sdtc (.«atbe, ßotbe, Sötte), Sejeidjnung eine^ einzelnen Sauern = ober [anblicken Arbeiter häufe» im ©egenfai? ;u einem gcfcbloffenen Sauern: gut. Tie SefiUer einer .H. beißen .Hat ner, Cngeiu tatner, Setter, fioffaten (f. yinterfafjen unb SBauer, Sauerugut, Sauernftanb). Rate, San Sacob Sobewijt ten, nieberldnb. Tiditcr, geb. 23. Ter. 1819 im Öaag, ftubierte 1838—44 in Utredjt Theologie, erhielt 1845 eine Srcbigerftellc auf ber $n\d -DJarfen, ging 1847 nach 2tlmferf, 1850 nach Ütibbelburg unb lebte feit 18G0 in 2lmfterbam, loo er 25. Seg. 1889 ftarb. 3n feinen jablrcicbeu Sßerten unb Überfettungen jeigt K. eine große Spracbgewanbtbcit unb biefelbe Seidjtigteit bei Scvsbaucs, woburd) er audi all Srnpromfator hcroorragte. .öeroorjubeben fiub: «De Schepping» (Utr. 1866; beutfeb oon Zimmer: mann, yiamb. 1890), bal populärfte feiner SEBerEe: «De Planeeten» (2trnl). 18G9), «De Jaargetijden» (©roningen 1871), «Palmbladen an diehtbloemeu» (SImfterb. 1884), fowie bie Salloben, SRomanjen, Segenben unb anbere Heinere ©ebidite in ben «Kom- pleete Dichtwerken» (8 Sbe., Seib. 1867— 73). Sie Srofawerte fi.l befteben größtenteils au» HanjeU reben unb anbern Beiträgen uir erbaulichen Vittcva tur; außerbemfdjrieb er «Italie. Reisherinneringen» (2lmb. 1857) unb «Xieuwe bladen uit hetdagboek der reisherinneringen» (ebb. 1860 — 62) u. f. 10. ©ine ©efamtausgabc feiner SBerfe erfaßten in 12$8än= ben (ebb. 1889—93). Satcctjefc, ffateebet, f. Satecbetif. Hrtteciietit (grd).), bie Sebre oon ber .Hunft be» UnterricbtenS burd) grage unb EntWort. Urfprüng= lid) beliebt fid) ber 2lusbrud nur auf bie religioje Unterwerfung. Hatecbcfe bejeidmete bie 3uberei= tung berer für balcbriftl. ©emeinbeleben, bie in bie ©emeinfdjaft ber Ebriften aufgenommen werben feilten (ber .Katedntmeucn, f. b.); bie Uon ber Strebe mit ibrer 3ub'ereitung Setrauten biegen Sa t e ch c t e n. Qn Slleranbria beftanb feit Sfiitte bes 2. ^abrh. eine eigene H a t e cb e t e n f _d) u l e (f. 2lleran= brinifebe cdnilei. 3n ber alten Sirdje Waren bie fiatedbumenen SrtoaiMene; für ihre Unterweifung mären Derfcbiebene :£d)riften ber fiirdjenlebrer, mie beg 6i)villu« oon 3erufalem, beS Sluguftinui u. a. be= SUtitcI, bie man unter iV Herrn ftimmt. Sine einjelne auigeföbrte religioje Unter* rebung ift eine .Hatediefe, unb baä babei ange» roenbete llnterri(bt3t>erfar/ren teirb .Hated)ifatiou ober .Hat edufieren genannt, bie lUtethobe beifet £ated)etifd)e, tatedufterenbe, audi biato = g i f cb c ober er o t e m atij eb e V e h r f o r m im 0egen= iatj junt SHroatnatifdjen Uittcnidu (f. b.). — Sie SXuBbilbung' ber fiateebefe für bie cd)itle würbe juerft bureb bie [Reformation oeranlafit unb bann namentlich, burd) bie pietiftifdje 5dude, 5pener an ber rpiHe, gepflegt. Tiefe Bchule legte jugteid) grobe» ©eloiept auf bie Vehrform unb ertannte inS= befoubere bie Arage (f. b.) alSnidjt ;u entbel)renbe>S .Wunftmittel. 3n ber folgenben .Seit würbe nidn feiten ber Wefchicllid;teit in öanbljabung ber grag= form, nicht nur bei ben religiöfeu Unterrebungen, fonbern bei allem Unterrichte eine Übermäßige 8e= beutung beigelegt. SKan febte bie .Uunft be§ Unter= udneu-5 faft allein barin, alles1 burd) grage unb "Jlntmort ju eutwictelu. Tie Unterrebungen be§ So= trates mit feinen Sdjülern galten babei als flaffifdies1 Sorbilb , unb bie bejeidjnete :'lf etbobe erhielt ben SRamen fofratifdje lUetbobe ober oofratit. 2lls bevühmte '.'.Keifter barin galten ibrer .Seit Tinter unb ©räfe. vMirer überfcbalumg gegenüber wies1 fdjon SJSeftaloüji barauf bin, baß man ben .Hinbern audi bieles geben, ihnen wirtliehe älnfd)auungenbar= bieten muffe. — Sgl. Tinter, Tie Dorjüglid)ften iKe= geln bcrH. (13. 2(ufl., flauen 1862) ; von 3e(;fdmuti, Softem ber cbriftt.=tird)licben .«. (2 Sbe., 2p;,. 1863 —74); Saliner, ßoangetifebe fi, (6. 2lufl., Stuttg. 1875); Cfncptlopäbie bei gefamteu (ir.uebungs unb Unterrid)tswefcns, hg. van it. 21. Sdjmib, Sb, ii (2. 2lufl., Ootha 1880). Jinteciitit , ,H a t e d) uf äur e , T a n n i n g e n = fdure, ein wefentlidier Seftanbteil beS ,Hated)us, beffen 3ufammenfe^ung nod) ntdjt mit Sidjerbeii feftgeftellt ift (C21 H,0 09 + 5H,0 ober C18 H18 Os). ,tt\ wirb aus1 Sombaofatedut ober ©ambir nach beut 2lusioafd)en biefer Stoffe mit Ealtem SBaRer burdi Eodjenbei SBaffer auägejogen. 2lus ben crtaltenbeu Söfungen febeibet es1 fid) in braunen .Ürpftallmaffen aus, bie burd) llmtrpftallifieren au§ beinern äBajjer unter Snbilfenabme oon iierfohle gereinigt werben. Sa§ Jt'. bilbet feine Weiße, feibengläujenbe 2iäbel du'ii, fd)milu bei 127°, (oft fid) febr fd)werin Ealtem Sfflaffer, leicht in 2UEohol uno beißem v'itber. Tie mäfferige Cbfung fdjmedt etwas bitter unb jufam= men;,iel)enb. Seim (5'rbilien liefert ba>3 K. Sretir Eatedjin, SDafjer, fiol)lenfäure unb Koblenorpb. 3«» jeud)teu 3u[tanbe färbt es fid), namentlid) beim Br= wärmen an ber 8uft, braun, burd) ori)biereub wir= fenbe Stoffe wirb eä rafcb tiefbraun gefärbt; mit Sifenorobfalgen gtebt es eine intenfip grüne gär= bung, mit Safen gebt eS teilte Serbinbung ein. >tated)iiatioii, Sntccrjificrcn, f. ,Uated)etiE. Jlatectji^mu^ (grd).), ein in gragen unb 2tnt= Worten abgefaßte» fiebrbud) ; in ber Kirchenfpradie befonber» bie fo gefaßte Grtläruug ber öauptftüde ber ©laubenslebre jum 3wede be» SolEc-uuterricbts. Ta§ Sebürfuis ber religiöfenSugenbbilbung führte icboit im 8. unb 9. Scibrl). jur 2lbfaffung foldjer .Hatechismeu, unter benen ber oon fiero, 2Jiönd) in St. ©allen, unb ber wahrfd)einlicb oon beut 3Jlönd)e Dtfrieb oon äBeißenburg gejdjriebene bie berühnt; teften finb. späterhin fiuben fid) folebe Sucher oov Sügttd) bei ben Söhutifdicn Srübern, bie aud) ben jiamen k. uterft gebraucht ju bähen fd)einen. Tiefe Äated)i»men enthielten als .öauptftüde bei ffirdjen= ijit, finb unter (J aitfjiifu^cn. 232 Atatediu glauben* rornohmlici1 bai älpoftotifdpe Smubolum, bie .Sehn ©ebote unb bai Sateruuier. Luther gab febon 1520 bie 3ehn ©ebote, bie btei 2lrtitel bei c&tiftl. ©laubeni unb bai SBaterunfer mit (Jrtlärum gen »erfejen u. b. J. «Sine hirje §otm, bte 3ebn ©ebote unb ben ©Iauben ;u betrauten unb bai Saterunfer ju beten» IjerauS. Jtad) ber tutfädjf. >uvcbcncifitatiou jdnieb 8utl>er 1529 feinen ©rojku M. für ©eiftlicbe unb Sekret unb ben «leinen 9t. für bie Hinter. Stuftet ben btei erften ©auptftüden ent= hielten biete nodj bie beiben ©auutfrücle oon ber Kaufe unb »om Saframent bei Slltari. Sai fog. fedjfte ©auotftücf, »om Slmte ber Sd)lüffel, ift fpiv tont Ursprung*. 21 n feiner Stelle finbet ftcb je tu meift ber Slrtifel Don ber SBufje, Seichte unb Stb= [olution (al-;- fünftes ©auptftüd). (Sitten Slnhang, ber aber auch nidjt von Vutber herrührt, bilben bet •Dlotgen: unb Slbenbfegen, bai Jijdjgebet, bte ©aui= tafel unb grageftüae für .HontmuniEanten. Setbe ffatedjümen nntrben ffpätet unter bie Stimöolifdjen Sucher aufgenommen. SieautSiugibutgifcbenÄonfeffionftdjbefennenbe "St üb er g emeine gebraucht als fi. bauptiäcblicb bai von i'iebertühn oerfafjte Sit* u. b. 2. «Ter .v>auvtirtbah ber Vehve gefu Ührifti» (Sarbn 1778; le|te Sluig. 1877). Unter ben ßatedjiimen ber febmeij. [Reformation ftnb namentlich ber jtoeite ©enfer, bet 3urid)er unt> ber ©eibelberger ober Tßfätgec .H. -,u nennen. Jeu ©enfet .«. vcrfafjte ßalotn (ftan- jöfifdj 15-12, lateiuifcb 1545); berjelbe rourbe auf öerfdjiebenen ftanj. Srmoben fanttioniert unb audi »ielfacb in anbern reform, fiirdien in (gebrauch ge= nommen. 2er ,Süridvr H. (1G09) ift aus ben ßatedjiimen roit 3ubä (1534) unb SBuHinget(1554) entftanben unb hatte früher befonbere in ber 3ütut)et fiitdje grofjei 2lniehcn. Ter befanntefte aber ift ber ©eibelberger Ratedjiimui (f. b.) geworben. 3n ber angltfanifrhen ftirebe etlangte ber fog. «Church catechism», »on Job. Soinet 1552 lateinifdi öetfafjt, »on fiöntg dbuarb YI. fanltio= niert unb 1553 ju Sonbon herausgegeben, grofjei Slnfehen. & umfafte 24 Jragcftüde, eine Stftärung bei Jaufgelflbbei unb bet©laubeniattifel, bie ,°,ehn (Gebote, bai Saterttnfer. Später (1572) mürbe bureb Sil. Diotr-el noch ein Unterriebt über bie Sarramente beigefügt. Sie öreibötetianifdje Wir che in (inglanb unb Scbottlanb gebtaudjt «The assembly- iatechism», ber halb nadj bem »on ber SBeftminfter= ftmobe (1643) »erfaßten Sfkritanerbelennrniffe »er-- bffentlicbt rourbe. Xie 3 ocinianer gebraueben ben Sftatauet ft. («Catechismus Racoviensis»), »on Salentin Schmal; unb ©ieron. äftoitotjotofft; 1605 in poln. Sprache eerfaft, bann aiut beutfd) unb lateiniieb etfdjienen ; bie C. u ä t e r ben 8. »on [Robert Sarclao (1673) u. f. ir. 3n ber Iutherifdi en fiirdje begann man febon frühzeitig ben Vutherfdvn S. bureb (Mldritugcn ut erweitern, babet beinahe jebei 8anb feinen eigenen H. erhielt. 3u @nbe bei is. ^ahrh. routben oielfadi bie ortboboyen ßatecbümen burdi folchc erfetU, bie ben SBletnungen ber ätufflärungijeit mehr 6'influR geftatteten. Slacb Bereinigung ber beiben t»tot. Mir eben in mehrern beuticlvit Staaten entftanb baä SBebflrfnii con Unionitateä^iimen. Sie moberne Crthotorie bettadjtete es ali eine ihrer öauptauf= gaben, bie tationaliftifeben .Uatedui-men überall ju befeitigen unb baiür bie altern mieber einuttühreit ober neue im bogmatifdben ©efa)ma& bei 17. 3;abrh. ju oerfaffen. ohte Seürehungen finb oielfacb pon 6'rfolg gemefen, fdu'itetten aber anbettoätti an bem äßtberjtanbe ber ©emeinben. 3n ber rbmifch = tatbolifiben fiirche erlangte ber butdj bai Jribentinifche Sonjil oeranlafjte, »om ßtjbifdiof £eon ÜlJarino, bem Sifdjof sigibiui goiearati unb bem pottug. Sominifaner 5ranci§= eiiv Aoreiro auSgeatbeitete, von Sßapft $'\u% V. beftdtigte 9tömifdbe obet Sribeutiitifcbe fi. , («Catechismus Romanus») ftmtbotifdjei 2lnfcben. Terfelhe erfdjien juerft guSftom 1566. Gr verfällt in i'ier Jöauptabfcbnitte: äbpoftolifa^ei Spmbolum, caframente, Sefalog, ©ebet. Sine fehr Weite Ser= breituiig f anben bie beiben Satecbiimen bei Qefuvten SetruÄ (Tanijius(f.b.). Tie griedufcb = f atbo = lifd)e Sitd)e hat ihren gtßfjetn S. in bem oon J SPetrui ätogila, 3»ettopoliten 311 Sictc, oetfafjten :Hedngldubigen Setenntnie ber fath. unb apofto= lifdH'it Mirdu- bei 33lorgenlanbei («Confessio ortho- doxa», 1642), bai öon ber ermobe ju Äonftantinopel (1643) burdi bie Satriareben oon ftonftantinopcl, 3lleranbria, Slntiochia uub ^erufalem angenommen unb bureb bie Stmobe oon Jerufalem (1672) fotric I172H bureb Seter b. @r. aufs neue fanttioniett tiuirbe. Siefer ß. beijn audj «®er gtöfjeteÄ. ber Sftuffen», uim Unterfdjieb oon bem Steinern ,H., ben Seter I. abfafjen lief;, unb jerfättt in bie brei Seile: Som ©Iauben, Son ber ©offnung unb Son ber Siebe ju ©Ott unb bem Siäcbften. Teutfeb crfcfoieii er »on g-rifcb (Srantf. unb Sv;. 1724). 2tu§ einer 1832 r\v anftalteten SReoifion burch benDlJetropolitenShila- ret »on SDtoSfau ift ber jcRt gebtäud)lia)e .Ü. heroor^ gegangen, ber 1866 3U SKdifau etfd?ien. — Sgl. I5hreujeu*tet, 3ur ©efcbidjte bei fi. (®ött. 1857). Satccbu (Ciatecbu), Sated)ugummi,Sacbu obet japattifdje @rbe (Terra japonica), eine unter oetfdjiebenen gormen in ben ßanbel toit^ menbc gerhftoff haltige SRaffe, bie teil-;- aui ben 5'tüditeu ber Setelpalme (Areca Catechu L), teile- auö ben 3meigen unb bem yternholje einer SUagie (Acacia Catechu II", f. 2afel: Seguminofen III: SDlimofaceen, gig. 11, teil» aui ben Slättern ber ©ambirpflanäe(UncariaGambirJJoxft.)butcb3tui= lod)en getoonnenroirb. O.'iauunterfdieibetSalmeu: t a t e dj u , 21 1 a 5 i en f a t e eh u obet Äu t f eh unb © am= hirtateebu (gelbei .H., f. ©ambir). Son erfterm leimt man -,rrei Sorten: fiaffu (Gaffu), bai aui ben frifdien Samen ber Setelpahne gewonnene lf'r; traft, bai in flauen, tunbenfiueben »011 fcbroarjbtau; net 5arbe,bie fteti mit iHeiefpeI.?en bebeert finb, ireil fie auf SReüfpteu gettoetnet merben, in ben ©anbei lomiut, unb ©outp, bie aui ben bereits einmal ab= getoditen Samen burd) nodjmaligei äluifoeben er= halteue SDlaffe »011 gelbliehhrauner §arbe unb un= tegelmäfjiget ©eftalt, bie meift in gnbien »erbraudu mirb. 3)ai 2Itajientated)U tomnit aui ©intetinbien unter bem 2iameu Segu= ober Sombatitatechu unb auc- Sorberinbien unter bem SRamen benga= lifebes ß. (Srftetei ift bie gemobnlidifte im beut= feben ©anbei »orfommenbe unb für pharmaeeutifdie SeniH'itbungen neben bem ©ambit juläfftgeMatechu= forte; e-> biitet imregelmdfüge, »on Slättern einer Salmenart burchfeute unb in fold^e eingehüllte fdjtuarjbraune [probe etüde. ®ai bengalifcbeM. he fteht aus unregelmäßig oietfeitigen, buntelbraunen, fdnoeren, 6 cm breiten fiuebeu. Tas ©ambitlatecbu, and) ©utta=©ambit genannt, bie eigentlicbe Terra japonica, tommt »on Sumatra, Singapur, SDlalata unb befonberi ber Jnfel Sintang bei Singapur in mittelgroßen graubraunen, porbfen, [eid)t jerreib= Stvtitet, Sie man unter ß DfrmiBt, iiiib unter 6 aufjuiue^cn. Äatec^itgerbfäure — Äatljarer 2?,3 lieben, febr leisten unb baber auf 2Baffer fcbwim= menben 2BürfeIn in ben Jnanbel. £>en wirffamen SBeftanbtcit aller tiefet üerfefc/iebenen ©orten, bie in ber fteiltunbe als nifatnmenjiebcnbe, blutftillenbe unb fäulniswitrige SDlittel foroie ju 3abntin!tntcn gebraucht Werben, bilben jwei bem K. eigentümliche Stoffe, tieSatccbugerbfäure unbbie $atccbu = fäure ober bas Satecbin (f. b.). Erftere perbält ficb ähnlich wie bie gewöhnliche ©erbfäure, wirb aber bureb, Eifenorptfalje nicht blaufcbwar;;, fonbem graugrün gefällt, ift in SSBaffer, Hltobol unb Sitzet (öSIicb unb folltmfi. bis ju 54 *ßroj. enthalten fein. 2>aS R. ift geruchlos unb febmetft anfangs rein ju= fammenjieb, enb, bann nicht unangenehm füfjlicf). Es wirb al§ ©erbematerial in ber Seberfabtifatton, jur Erjeugung ron Skaun in ber 23aummoll: unb 2Boll= färberei unb in ber ^barmacie jur ^Bereitung ber Katecbutinttur (Tinctura Catechu, aus 1 Steil .Vt. unb 5 Seilen Spiritus) angeioenbet. Sie Driem talen tauen eS, gleich bemSktel, um bas 3?hnfleif cb 511 ftarten unb "ben 2ltemgerucb ju perbenern. Es roirb |U biefem 3wed im öftl. 2lfien, Dftinbien, auf ben oftinb. unb ben ©übfee^nfeln feit ben älteften 3eiten in grofeen ÜJcaffen tonfumiert. ®eutf6Ianbs Ginfubr betrug 1892 67523 Soppelcentner im 2BertePon3,2.TsDrill. 2)1. ftatediuitcrbjäutc, f. fiatechu. ftatcdmtncuat, f. Satecbumcnen. fitatedjutneuen (greh.), in ber alten chriftl. fiirche bie ©efamtbeit herer, bie im chriftl. ©tauben Untere riebt erhielten (f. ftateebetif), aber bie Saufe noch nicht erhalten hatten. ifeit ihren 2eh, rem, ben $ate= cheten, hilbeten fie beufiateebumenat. Sie mur= ben in betriebene Steilen eingeteilt, nahmen beim ©ottesbienft einen befonbern ^ßlat? ein unb burjten bei 2luSteilung bes 2tbcnbmabls nicht gegenwärtig fein. (S. 2)2effe.) S)as allgemeine 2luftommen her Sintertaufe brachte tiefe Einrichtung in SBegfall. Erit im ^roteftantiSmuS bezeichnete mau wieber als .«. bie jungen Ebriften, bie burch Unterrid)t auf bie Konfirmation (f. t.) unb jur 3ulaffung jum 2lbenb= mahl borhercitet Würben, liefen ©inn hat ta§ 3Bort noch gegenwärtig. Satcdjumcncttöl, f. Ebrisma. fttttcrliupaliite, f. Areca. Snrcdiufäurc, f. fiatednn. Satedjuttnftur, f. Katechu. fiateflörie (greb.), eigentlich SBeife ber 2lusfage, 2lusfageform, ein oon SlriftoteteS eingeführter 2lus= bradt für gemiffe te^te ober Urhegriffe ber Erfennt= niS, benen alles trgenbwie ®cnt- ober 2lusfagbare fich fcblicfslicb unterorbnen imife. SlriftoteteS ftellte als folche auf bie 93egriffe ©ubftanj, Qualität, Quantität, Delation, Ort, 3eit, SBirten, Seiben, Vage (ober Verhalten) unb Sahen. SDiefe 3t'hnjabl ift willtürlich unb SlriftoteteS fetbft legt barauf fein ©ewiebt. ©o finb bie heiben lebten S. offenbar uidit Pon gleidi urfprünglid)em ©haratter wie bie übrigen .acht; 2lriftoteles felbft Pernadjläffigt fie meift. 2lber auch bie übrigbleibenben ftellen, nach Sluswabl unb 2lnorbnung, offenbar tein fertiges Spftem bar; eS gehört baher mit ju ben ©ebanfem lofigteiten ber ©choteftit, bafs fie bies «©pftem» ber jehn S. pon 3ahrhunbert ju Qa^rhunbert fort= febteppte. (Srft Sant unternahm es, bie Wabren ©tammbegriffe bes menfdilichen 23erftanbeS ober «reinen Sjerftanbesbegriffe» nad) einem ^rineip oB= anleiten. ß"S finb nach ihm folche ©runbbegriffe, bie, als 2lusbrud ebenfo fieler urfprüngücber g-unttionen SIttitel, bie man unter S oetmißt, pnb unter S aufjuiudjen. ber «fßnthetif chen Einheit», in ihrem 93erein bie i))lög= lichteit ober ©runbgefetslichieit ber Erfahrung (b. i. beö in SRaum unb Seit @rf ennbaren) barftellen. ©ben bamit finb fie jugteieb, bie ©runbfattoren, aus benen ber ©egenftanb in ber Erfahrung ficb aufhaut, ober bie 3'ättoren ber Dbjettinierung ber Grfcheinungen. ©ie unb bie^ius ihnen abgeleiteten ©runbfä^e finb baher ron gültiger 2lnwenbung in ben ©renken mög= lieber drfahning, nicht aber, wenn man über biefe ©renjen hinausgeht unb nach ben 3)ingen an ftch, fragt. 2ll§ Seitfaben jur 2lufftellung feines ßate= gorienftiftems benutjt.ßant eine r>ierfach,e Ginteilung ber Urteile (ber Quantität nach in allgemeine, he= f onberc unb einzelne, ber Qualität nach in bejahenbe, perneinenbe unb uuenbliche, ber Delation nach, in fategorifche, hhpothettfehe, bisjunttice, ber 9JiobaU= tat nach in problematische, affertorifche, apobittifebe) ; barau-5 ergaben fich bann jwölj H., unter benfelben Pier Sitein: Quantität, Qualität, Delation, 3Ro- balität georbnet: Einheit, Vielheit, 2lllheit; sJteali= tat, Negation, Sitnttation; ©ubftantialität, Rau-- falität, SBechfelwirtung; SJöglicbfeit, SBirtlichteit, Siotwenbigtcit. 2lud) bie§ neue Mategorienfpftem unb feinc'ütbleitung ift fehr beftritten unb in ber Shat non fiant felbft nicht auSteidjehb begrüntet. Seiner ber bisher perfuefeten UmgeftaltungSperfuche ift burdigetrungen. 3)odi befteht bie 2lufgabc un= peränberlid) fort, aud) bat in jüngfter 3e't nament= lieh $>• ©oben (in «fiantS Sheorie ber Erfahrung», 2. Stuft-, Serl. 1885, unb «3a§ ^rineip ter 3"= finitefimal = 9.1tethobe», ebb. 1883) Piet jut Störung unb tiefern Segrünbung ter einzelnen H. unb ent= fprechenten ©runtfäge beigetragen. Jtatcflörifd) (grd).), eigentlich ausfagent, tann beftimmt, uubebingt, gebieterifd). Ein lategori = fcheS Urteil beifet bei ben Sogitern ein fold;es, in welchem baS '»ßräbifat pom ©ubjeft nur einfach (fei es bejahenb ober Perneinent) ausgefagt wirb (A ift B ober A ift nicht B), im Unte'rfcbieb Pom bppothetifeben unb bisjunftinen Urteil. Äatego-- rifd?er ^ntperatiü beifjt bei ftant bas ©itten= gcfe§, fofern es ein unbebingteS, bur* {einerlei 9iüd= ficht auf fonftige 93eloeggrünbe (Suft ober Unluft) ju beugenbeS ©oll ausfpricht. Sas ©ittengefefe, will Sant fagen, gebietet nicht hppothetifd) (bebim gungSweife): fei gut, wofern tu glüd'lich fein wiüft, fonbern fdilecbtliin, ohne einfd)räntenbe Sebingung. fiatcflortficrcit, in ober nach Kategorien (f. b.) Hntciteit, f. Catenae. [teilen. Sätet, bas_a.Tcännd)en ber fiafee. Sot' crodicu (greh. xax Hoyi\v) , porzugsweije. ®att) (arah.), f. Äat. [©. 190b). Jtatbat, alter Slame pon Gbina (f. b., Sb. 4, Sotbotcr (greh., b. i. bie Seinen), eine pom Enbe bes 10. bis jur ÜJiitte tes 15. 3abrt>. in ben meiften Sänbern bes fübl. unb weftl. Europas unter Per= fdjietenen DJamen perbreitete ©ette. S. nannten fie fich felbft, weit fte bie reine, urfprüngliche fiebre 3efu wieberberftellen wollten. Saraus warb in ber Vombarbei ©ajjari, woraus bas beutfehe SBort ße^er entftanb. SBegen ber Serwanbtfchaft ihrer Sebre mit ter ber 2)canid}äer würben fie häufig 2)1 a n i d) ä e r genannt ; wegenihres erften 2luftretenS in ^Bulgarien biegen fie Bulgaren, woraus baS fran3. Schimpfwort bougre entftanb. 3" Stauen biefsen fie ^atarener ober ^atariner, ^iubli = taner ober 3>opelitaner, in ten DJieterlanten s$ipbteS. 3u«ft finten fie ficb gegen Ente tes 10. $äbrb. unter ten flaw. Golfern ter Sal!anf;alb- 234 föatijariiw (Sßlattetoib) — «atljariita (©eilige) infel, beiruters Sulgariens (f. Sogomilen). Tann Drangen fie naä) Taimatien unb von hier au-:- nad) Stalten vor, ido fie in bei Sombarbei zahlreiche '.'In bänger fanbett, vereinzelte fogar in Alercnz, [Rom unb Neapel; namentlich aber bauen fie in Süt; franheid) einen .sSauptfts unb gingen bort meiitens in bie Sttbigenfer li. b.) über. Sie ^wiquifuion unb oor allem bie SQbigenferfriege brachen ibre firafl unb im 14. ;\abrb. würben fie biev völlig vernichtet. Dhii vereinzelte ülnbänger batten bie .H. in ©ng= (anb, im Starben Spaniens unb in Teuticblanb (am Rieberrbern), Wo fie fid) :'l öo ftotif e r (f. benannten. $)ie Vebre ber S. war ein bern iiianid'äismus ähnlicher Tualismus; bod) giebt es ftrengere unb milbere Tualiitcn. Seibc lehrten jroei einanber entgegenftebeute göttliche SBefen, ivahrent abd- iene ben böjen ©oft für gleich ewig hielten wie ben guten, faben tiefe in ihm einen gefallenen G'ngel. Ter ante ©Ott fdnif bie bimmliidbe 5i>clt mit im himmiifcbcu SJlenfdjen; ber höfe ©ott febuf bie ma= teriellen Elemente unb aus" ibneu alle fichtbaren Tinge. Ter gute ©ott hat ftdj im SReuen Tefta ment geoffenbart, ber böte im Sitten. Tie Sünbe bat ibven ©runb in ber Berührung ber Seele mit bem Körper. Tesbalb ift es bie beebfte Sflicbt be§ Bcenfdpen, in peinlicher Stäcefe fid) jeber Sefledung burdj ben .Hörper zu entziehen. 3lu" Rircbe ber R. geborten ftreng genommen nur bie «Solltomme= nen» (lat. perfecti), bie bie SBeibe bes Consola- mentum (©eijtestaufe) erhalten haben. Sie er= hielten burdi "öanbauflegung ben .«eiligen ©eift unb roaren verpflichtet, fid) von jeber Sünbe, b. b- jeher Berührung mit ber SBelt, frei zu bitten. Ten roei-- tern KreiS bitbeten bie «©laubigen» (lat.credentes), bie ba» Consolamentum nodj nid't empfangen hatten. Sie burften ©üter heften, Rrieg fübren, heiraten unb gleifd) eilen. Tie rcligiöfen ©e= bräuebe ber K. roaren höchft einjach unb itir ©ottes-- cienft beftanb tveientlicb aus ber Srebigt. — Sgl. (ib. U. Joahn, ©efchidne ber Reher im l'iittelalter, Sb. 1 (Stuttg. 1S45J; S. Sdnnibt, Histoire et doetrine de la secte des Cathares ou Albigeois (2 SBbe., $ar. 1849); Sacfi, Bogomili i Patareni lülgram 1869); £ombarb, Pauliciens. Bulgares et Bons-hommes en Orient et Oceident (@enf 1879); Tbllinger, Beiträge jur Settengefcbicbte be£ Ü)Jittel= alters (2 Sbe., 3Wüncb. 1890). Katharina, ?iame beS 320. Slanetoiben. .Hathariun, mehrere .^eilige ber latb. Kirche: R. Don 2lleranbria, nach ber Segenbe eine lSjäbrige Jungfrau, burd) Schönheit, Silbuug unb eble6©ejdiiecbtausgejeidinet.21ui33ejeblbesfiaifer-> 'JJiariminiis mußten heibn. Sbilofopben mit ihr über bie ÜSabrheit bes ©öhenbienftes bisputieren, mürben aber fämttid) zum Übriftentum hetehrt. R. iriberftanb allen Trchuugcn unb ScbmcidH'leien beä Raiiers unb nuirbe 25. Sta». 307 juerft aufs :liab geflochten, bann enthauptet, ^bre Attribute finb ein mit jpihen iUcffern befe^tcS iKab, ein ßalmgweig ober Süd)er (wegen ibrer ©eiehriam: feit). Tarftellungen aus ihrem Sehen zeigen bie gregfen con "^at. Franzi unb 'Jlltichieri in ber St. ©eotggfird)e zu Sßabua (1377), bie oon iOiafaccio in Boa ß-lemente m ;Hom (15. Jabrb,). .'öäufig behan= belt ift in ber i'falerei ihre nniftifdu' SSermäbrung (SSeriobung), ivie bas Qeiustinb üe ol§ feine SBraut annimmt unb ihr einen 'King an ben ginger fteeft; fo z. ^H. »on SRemtina (tm >M\znne?hofpital ju Brügge), Eorreggio f$ariä, gmiore, unb Sleapel, Museo Xazionalei, SJ}. SSeronefe (35enebig, Santa daterina». ills oon ©ngeln ni ©rabe getragen in fiebargeftelltpon S8.Suini($DlaHanb,5Brera),ffllüde (SBeriin, Diationalgaleriei; als herrliche Ginzelfigur malte fie :Kafiael (Sonbon, SRationalgalerie) unb SB. Vuiui i ÜJlündjen, alte Spinafottjef). — Sgl. Knuft, ©efduchte ber Segenben ber heiligen .U. von 2Ueran= brien unb ber beil. ÜJiaria älegrjötiaca i.valle 1889); Sanihagen, 3llr ©efchid?te bor Vegenbe ber ,H. von Slleranbrien ((Irlangen 1891). S. von Schmeben, weite JodUerber heil. S3ir= gitta, geb. 1331, begleitete ihre iDlutter auf ber Sßi(= gerfahrt nad) iliem, brachte beren ©ebeine in bie Öeimot unb lehrte aishalb ivieber nach iRom jurüd, um bie Seftatiguug bes Sirgittenorbens (f. b.) unb bie öeiligfpredning ber Slutter ju betreiben. Sie ftarb 24. SKärj 1381 in Sdjmeben al-3 äibtiffin bes .Hlofters ii>abftena unb ivarb 1474 heilig gefproeben. S. von Siena, geb. 25. SDlärj 1347 als joajter be» gärbers Senincafa in Siena, volljog von früh- an bie febiverften Rafteiungen an fid) unb trat im 15. ^ahre in ben Tonünitanerorben. ^hre bis ium Übermale fortgelegten ßafteiungen hatten vifionäre Bujiänbe zur §olge, in benen fie mit Jefus unb ilfaria vertrauten Umgang pflog; fie rühmte fiebfo= gar, ber.'öeilanb habe fich mit ihr verlobt, feinäer,^ mit ihr vertaufebt, ihr fein Slut 3U trinfen gegeben unb ihr feine fünf SBunbenmale aufgeprägt. Sei ber großen Seft 1374 übte fie aujopfernbe Hvan tenpfiege. eeitbem verfammelte fid) ein Rrei§ von ©efmnungsgenoffen um fie. Ä. erftrebte be fonberS Serfbbnung ber ital. Stabte mit bem Sapft unb bellen :Küdfebr nad) jRom (j. ©regor XI.), ou (5'roberriitg be§ ^eiligen i'anbe§ unb bie [Rejorma= tion ber Kirche. Sapjt Urban VI. bejd)ieb S. ju fid> nach Sern, mo fie 29. Slpril 1380 ftarb. 1461 warb fie beilig gefpro.chen; ber Tominifanerorben foivie bie Stabt Siena »erebren fie als SchuMpatroniiu Sünftlerifcb bargeftellt lvirb fie mit Srucipr ober Silie ober Sud) in ber 6anb, juroeilen audj mit ben Sunbenmalen ßhrifti an ben öänben ober mit ber Tornenlrone; namentlid) aber mit bem Diinge, ben ihr Ehriftu§ als Srautring gegeben. 3lm befann= teften ift ihre Serlobung mit bem (Sbriftusfinbe von Jra Sartolommeo (Sari«, Öouvre). Jbre SBerle, Sricje, Crafel unb namentlich eine gefeierte Sdn-ift : ' Della divina Providentia» gab ©igli (5 See, Siena 1707—26), bie Srieje allein Tommafeo (4 Sbe., glo; renj 1860) beraub. — Sgl.öafe, Saterina von Siena (2pj. 1864; 2. Stuft 1892); JJialan, ®efd)id)te ber beil. Satbarina von Siena (2 Tle., beutfd), 2. SlujL, :Hegensb.l874); Sutler,Catharine of Siena (3.3tufl.r Sonb. 1881) ; 35lignatp, Catherine de Sienne (Sar. 1886); Trane, The kistory of St. Catherine of Siena (2Sbe., 2. Stuft, Sonb. 1887; beutfd) S)fllmenl887). R. von Sologna, geb. 1413 ;u Sologna, äb= tijfin eines Slarijfinueuttofters zu Sologna, ftarb 9. SDlärj 1463. cie würbe 1724 beilig gefprecheu. ©ebäcbtuistag: 9. SBärj. R. von ©enua, Tochter be-:- Sicelönigs Stöbert Aieschi von Neapel, 1447 }U ©enua geboren, führte feit 1474 als SBitwe i bis 14. Sept. 1510) ein frommes Öeben, ausgezeidmet buvch aufopfe^ rungs volle .Hrantenpflege, namentlich in ben Seitj jähren 1457 unb 1501, unb ftrenge Sl§cefe. 173. ivarb fie heilig gefproeben. ©ebäc&tnistag: 22. iWärj. R. :Hicci, geb. 1522 ju glorenj aus vornehmem ©efdjlecbt, trat ins Rlofter ber Tominitauerinueu ;u Srato, beffen Sriorin fie würbe, ausgezeichnet ilititel, Mc man unter 8 Dcrmtct, finb unter 6 aufäujud^eu. ®art)arina (Königin tion Snglanb) — $atf)avirta II. (kaiferin nou 9iu§(anb) 235 burd) ftrcnge SlScefe, ftarb fie 2. gebr. 1589 unb marb 1746 belüg gefproeben. ©ebäd)tnistag: 13. ^ebr. Vriefe üon ibt gab ©uafti ßßrato 1848) heraus. Ratliarina, Königin üon @nglanb,geb. 1401, ©emablin ©eiurid)S V., mar bic siebter beS mabn= finnigen Karl VI. üon isranfreid) unb feiner @e= mablin Sfabeau. 3bre im Vertrag üon JropeS im Sföai 1420 feftgefehte unb im 3uni »onkogene S5er= mäblung mit bem engl. .Reuig l'ollte baju bienen, nad) bem £obe Sotli bie fram. Krone an (Srigtanb ju bringen, mit Umgebung ber :Recbte beS 3)aupbinS (Sari VII.). 2>urd) ©einriebä V. frühen Job 1422 uermitmet, SRutter ©einricbS VI., heiratete.«. Omen Jubor, einen in ÜBaleä mächtigen (Sbelmann, unb mürbe io bie Slbnfrau beS ©aufeS üuibor, ba§ mit ibrem Sntel ©einriß VII. 1485 auf ben engl. £bron lam. Sie ftarb 1438. ftrttbarinn von 2lragonien, erfte ©emablin ©einrid)S VIII. non ßnglanb, geb. 15. S)ej. 1485 al§ £od)ter gcrbinanbS beS Katbolifcben, rourbe, um (Snglanb an ba§ fpan. VünbntS 311 feffeln, 1502 mit ©einrieb^ VII. älteftem ©ohne Strtbur »ermabtt. '.Räch beffeu 3"obe (1503) ffiurbe fie fofort bcfjen Vruber ©einrieb beftimmt, bie G"be fclbft aber erft 3. ^,un\ iö()9 nacb ©einrid)§ [Regierungsantritt ge= fcblpffen. SBefonbcrS befannt ift fie als baS Opfer beS um Stnna 23olepnS millen angejettetten berüaV tigten ObefcbeibungS^anbelä (f. ©einrieb VIII., 39b. 8, S. 990a), ber, ba ber Sßaöft bie Sdieibung ücrn>ei= gerte. jur Söfung ber engl. Kirche üon Sioin fütjrte. ,xsm ÜJtat 1533 mufttc (Sranmerbie @be fürungültig er= Haren, naebbem ©einrieb febon Dorber2lnna23oienn gebeiratet hatte. SSon fi.§ Kinbern ift nur eine 2ocb: ter, bie fpätere Königin EDlattä bie fiatbolifdje, am Sehen geblieben, K., nad) ber Scbeibung ftreng über= madit unb üon ibrem Kinbe getrennt, ftarb 7. 2>an. 1536, bis julefct auf ihrem SRecbt beljarrcnb. Ha tt] a r in n © o m a r b , 0 emablin ©eintidjä VIII. üon G'nglaub, f. ©omarb, Katharina. Katharina $arr, ©emabliu ©einrid)S VIII. üon @n glaub, f. Varr. Starbarina iion SOtebici, ©emablin ©ein= rieb1? II. fon granfreieb, mar 1519 ju g-loren,? als bie Tochter Soreii3oS üon DJtebici geboren. SBier= tfbnjabrig fam fie nach granfreid), mo bie Volittf ihres DbeimS, Vapft SlemenS' VII., fie mit gratis' I. ,;roeitein ©obne üerlobt hatte. Sänge tinberlos, tjattc fie, aueb als ihr ©emabl Saupbin unb 1547 König würbe, 3urücffei!ung, Vemadiläffigung unb ttn» treue ju ertragen. ?lucb nach bem iobe ibre§ ©e= matils, unter ber [Regierung itireS ©obneS gremj II., fdioben bie ©uifen fie in ben ©intergrunb; boeb be= gann fie bureb Anlehnung an bereu ©eguer bie :Holle norjubereiten, bie fie feit fiarlS IX., ih,reS jmeiten Sobne§, Regierungsantritt (Sej. 1560) mit Säbigfeit unb ©efcb'id bebauptete. ßine Schülerin ital. 'Renaiffaucebilbung in fiunft unb ©taatSfunft, moralifch ganä gleichgültig, DJeifterin Heiner SUittel, fud)te fie ihre perfönliche Stellung fomie bie ber Krone jtuiföen im religiös = poiit. ©egenfäfeen, an benen fie feinen innern Jlnteil nahm, burd) fteteS Schmanteu jroifchen ben Parteien ängftlid) 3U erbalten unb rettete fo bie ©elbftänbigfeit ber llicgierung nach innen unb nad) auf3eu burd) febmere Qabre binbureb. ©ie brachte bie 9Jegie= rung mäbreub Karls IX. OTinberjäbrigfeit (1560 — 63) an fid) unb führte fie mit bem fcbwad)eu 3(nton üon Sourbon als ©eneralftattbalter, mit bem mafsüollen S'©opital als Kanjler, inbem fie juerft ber bugenottifeben Partei unter ßoligup roeit entgegenfam. ©päter, nach bem erften Sürgertriege, ftrebte fie biefe ebeufo roie bie guififdHatbolifdje nieberjubalten. 3hrem 2Punfdie nad) allfeitiger Sedung entfprang 1565 bie 33aponner ^ufammen: fünft (f. b.), bod) Vermochte fie neuen Sürgerfüeg nidit ju »erliinbern. (J'inc neue Annäherung beS Königs an ©olignt) (feit 1570) »eranlafete fie, ba biefer ihr ju mäd)tig mürbe, 1572 ;u bem unge= heuren Verbrechen ber 93artbolomäuSnad)t (f. b.). 2lud) unter ihrem britten ©obn, ©einrieb III., fud)te fie ihr ffierf fortjufehen; bie Sorge für ihre S'inber trieb fie im Alter bin unb b«; unter ber 2iga (f. b.) bemübte fie fid) 1588 um SSermittelung jroifcben bem Könige unb ©einrieb üon ©uife, ohne ben 33rucb unb bie (frmerbung ber ©uifen in 33loiS üerbiuberu ju fönnen. ©ebrodjen, beS Unter= gaugeS ibreS yiaufeS gemif;, ftarb fie 5. 3an. 1589 in SloiS. — SBgl. Sllheri, Vita di Caterina de' Medici (glor. 1838; beutfd) 2lugSb. 1847); non SReumont, 35ie Qugenb K.S oon SRebici (2. Stuft., 23erl. 1856); Sa gerriere, Lettres de Catherine de Medicis (4 33be., $ar. 1880—92); ©iliiger, K. »on Hiebici unb bie Rüfamtnenfunft in Sanonne (Sp;,. 1891); 2Birb, Sie Sßoltttl ber K. oon Sölebici 1563 —65 ©iffertation, Sulba 1891). JVntliariitrt I. (ruff. Jekaterina), Kaiferin üon 9tuf3laub (1725—27), geb. 15.2Ipril 1679 311 3a= fobftabt in Kurlanb als Sodjter beS ©amuel Sfam= ronffii , fam als SBaxfe 1683 311m Pfarrer ©lücf nad) SlJarienburg in Siülanb, »0 fie fid) 1702 mit einem fefaroeb. S)ragoner oerbeiratete. 211S sllJarien= bürg 3. ©ept. 1702 oon ben SRuffen eingenommen mürbe, fiel fie als ©efangene in bie ©änbe beS ©encralS ©eberemetiem, Don bem fie 311m S'ürfteu ilcenfchifom fam, ber fie 31t feiner ©eliebten mad)te. Sei biefem fab fie ^Jeter b. 0r. unb nahm fie , üon ihrer 3»9enb unb Schönheit gefefjelt, 31t fid). Sie trat 1703 sur gried). Kird)e über unb erhielt babei bie -Rauten Katharina 2llerejemna. 33etcr b. ©r. gebar fie üier 2öd)tcr, Katbarina, Stnna, C'lifabetb unb Slatalie, rjon benen bie sroeite bie Stutter s$eterS III., bie britte aber Kaiferin uon Otufslanb mürbe. Seit 1707 mar fie tjeimlid) mit Sßeter üer= mäblt, ber fie 17. DJlärj 1711 öffentlich für feine ©emablin erflcirtc. 2ÜS "ißeter 1711 am ^ruth gegen baS türf. ©eer üerloren fd)ien, gelang eS ihr, in ©emeinfebaft mit Oftermann unb Sebaffirom, ben ©rofjmefir 311 gemiiineu unb baburd) baS ruff. ©eer aus feiner gefährlichen Sage 311 befreien, roorauf fid) %seter 1. 2Rär3 1712 feierlich mit ihr trauen lieft. 9Jad) bem Sobe beS 3aremitfd) 2llerej lieft fie $eter 18. 3Rai 1724 in 2RoSfau als Kaiferin trö= neu. 5)od) muftte fie halb barauf feine Uii3ufrieben= beit empfinben, ba er fie im 2Jerbad)t hatte, mit bem Kammcrberru SJcoenS be la ßroir, ben er aud) beshalb 28. 9ioü. 1724 entbaupten lieft, in Der= trautem 23erl)ältniffe ju leben. 2ÜS SJSeter b. ©r. 8. gebr. 1725 ftarb, folgte ihm K. in ber [Regierung, bie fie im Sinne beS 2>erftorbenen meiter führte. 2lud) eröffnete fie 7. 3an. 1726 bie non ^eter 7. gebr. 1725 geftiftete 2ltabemie ber 2Biffenfd)aften. Sie ftarb 17. 2Jlai 1727; ihr 3iadifolger mar 2IlerejS Sobn Veter H. — SSgt. 2lrffenjem, K. I. (ruffifd), VeterSb. 1856); Sküctner, Ser 23riefmed)fel Sßeterä b. @r. mit K. (im «©iftor. Jafdjenbud)», Sp3. 1880). Stiitbnrtua n. (ruff. Jekaterina), Kaiferin üon Kuftlanb (1762—96), geb.2.9Jiail729 311 Stettin, mo ibr Vater gürft ßbriftian 2luguft oon 2lnbalt= Ütttitcl, bic man unter $ oermi&r, finb unter 6 aitfäuiudjen. 236 Katharina II. (Äuiferirt t>on Siufjlanb) Setbft bamaU3 preu&.©eneralmajot uns ©ouoemeur mar. 9>cn ber fiaiferin ßlifabctb auf griebridiä II. SBorfdjlag ;ur ©emablin für beren Steffen unb er= wägten Nachfolger $eter, i>er;og Pen solftein= ©ottorp, auSerfepen, begab fte ftch im gebr. 1744 nach SRufetanb unb würbe, naajbem fte jut grieaY fitrd?e übergetreten War, wobei fie bie Flamen So= pbie Slugufte mit Katharina Sllerejewna oertaufebte, 1. Sept. 1745 mit bem Sbronfelger permäblt. Unter ben greunben ihre? ©entarte jofl feit 1753 Sergej Soltifow bie Slufmerffamreit ber ©rojsfürftin auf fid?, unb halb entftonb jtoifcben beiben ein Per= traute» Sjerbältnis. Später gewann StaniSlauä $ontatowfri ihre 3uneigung. Seit ber Sbronbeftei= gung Cetera in. , 5. San. 1762 , meinte fid) bie Spannuno jwücben ben beiben Watten, Sßeter (ebte mit bem ©ojfTäulein Sßfabettj SSBoronjott) fo per= traut, bafs feine ©emablin befürchtete, er mächte fie perftojjen unb feine ©dichte heiraten. Sabei machte ficb $eter bureb feine Vorliebe für bie preufs. firiegs= sucht, burd? feinen ©baratter unb feine ^ßolitif auch feinen Untertanen mit jebem Jage nertjafster. So tarn bureb benöetman Giraten Stafumomffij, ben ©raten Sfafita Sßanin, bie gürftin Safcbfow unb einen jungen ©arbeoffijier ©regor Crtow^ ber na* SPomatoiDJfiä 2Ibgange fi.S 3u"ei9lI"fl fe!l^te- unö bellen ©ruber Sllercj Crlow eine JBerjcbroörung gegen ben fiaifer ju ftanbe. SDurcb bie Crlow« würbe bie ©arte bewogen, ihr als 9J2onard?in 311 bulbigen, wabrenb ber nachmalige Senator Seplow vermocht tnurbe, in ber Safanfdjen fiird?e bie @r= bebung fi.s? auf ben Sbron m pcrtünbigen. ipeter III. würbe 17. guli 1702 nach bem faifert. Sanbbaufe 9topfd?a gebracht unb bort crbrofjclt. Sie jefct allein lierrfcbenbe, hochbegabte fiaiferin fi. wufste halb bie ©unft beS SottS su gewinnen. Sie bewies ber grieeb. fftrefc/e grofse Sichtung, liefe ficb mit bracht in SDloSfau frönen unb war für bie innere Verwaltung wie für bie auswärtigen SerbältnilK SRufjtanbä aufjerorbentlidi tl?ätig. Gin fsabr nach ihrer Sbronbefteigung jwang fte bie Murldnber, im neuen .ftcrjog ftari Pon Sadifen abjufefeen unb ben bem 2lbel nerbafiten 93irou ju= rüogurufen , wa* einer Sereinigung fturtanbS mit Sftufätanb gleid?fam. Stach bem Sobe bes fiurfürften 'Jluguft III. pon Sadjfen, fiönigS pon $olen (1763), brachte fie es batjin, baf? StaniälauS $oniatowfft ju SBarfchau gehont würbe. $n ihrem eigenen SUeidbe nahm aber inätoifcben bie 3abl ber SUificergnügten bebeutenb ju, unb in äJtoSlau unb Petersburg ent= ftanben mehrfach Unruhen. 2er junge 3»an (VI.), auf ben bie ©erfebworenen ihre Hoffnung festen, würbe im Suti 1764 in ber geftuug Sd)lüffelburg ermorbet unb baburd? bie platte ber Unjufriebenen perniebtet. Um eine JBerbeffcrung ber ©efefegebung herbei uifübren, würben 1767 2Ibgeorbnete aus allen ^rooinjen nach DJcesfau berufen; bodi enbigte baS Unternehmen ohne grgebniä. Sie Sjerfammlung ©riedjentanb 311 befreien, erreichte fi. inbejfen nid?t, obgleich bie ©rieeben ficb auf ihren SBint erhoben unb ©raf SUerej Drlow bie türf. 5'lotte bei SfcbeSme rjerniebtete. einen unbefebräntten Ü'influfj auf $. übte feitbem ber übermütige ^ßotemßn aus. 211« bie fiaiferin, nachbem fte bie wieber beruhigten Sßrorrtnjen bereift batte, 1787 and? Saunen tenneu ju lernen wünfehte, Würbe burd) Sefte, theatrali- fd?e 2Iu§fcbmüchingen unb allerlei Slenbwert, bar= unter 2Inlage non ^aläften, Dörfern (bie fog. «^otemrinfeben Sbrfer«) u. a., in ber Steppe ein tünftlicbes' Söilb be§ @lüd§ unb SBoblbefinbens beroorgejaubert. 2Iuf biefer Steife Perabrebete S'. einen für SHufelanb porteilbaften 23unb mit fiaifer Sojeph IL, welcher fte befuchte. S)ie Solge ba-- pon War ein neuer Sürfentrieg , ber 1792 im ^rieben Pon Saffu niebt minber Vorteile brachte al§ ber erfte. 6benfo oermehrten bie beiben legten Seilungen dolens" unb bie (Jinoerleibung fiurlanbä (28. SDlärj 1795) 3iufjlanb§ 5Dcad)t. 2In bem firiege gegen grantreich nahm bie fiaiferin feinen Seil, um im Cften freie &anb ju bebalten, obgleid? fte alle Sjerbinbungen mit ber granjöftfcben Üiepublit abbrad?, bie Emigranten thätig unterftüRte unb mit (Fnglanb ein 23ünbnis gegen yrautreid? fcblop. 9iad)bem fte eben einen neuen firieg gegen ^erficn eröffnet batte, ftarb fie 17. ÜRo». 1796. Söei allen Schwaben ibreä ©efchlecbtS i)t fi. boeb bie Sbatfraft einer grölen Ütegentin nid?t ab}it= jpred?en. Sie befbrberte bie 3Biffenfd?aftcn, begün= ftigte ben öanbel, perbefferte bie ©efe&gebung, legte Stäbte, fianäle, öofpitäler unb @tjiebungS= anftalten au unb bemühte ftch, ben 3)af3bräud)en in ber Staatsverwaltung, 3tecfat»pflege , fowie in ber (irbebung ber 2lbgaben ein ßnbe ju machen. 2lber jmei Seibenfdjaften beberrfchten fte fortbauernb, bie SBoüujt unb bie 9iubmfud)t. Sie Stellung ujtei jebcsmaligen 8iebbaber§, ber im ^palaft wohnte, einer befttmmten ©efebäftsorbnung in feinem ©ünft= lingsberuf unterworfen war, beftimmte SBorrecbte genofe, aufserorbenttieb beförbert würbe unb große ©efchenfe erhielt, glich gewinermafsen einem Staate- ■■ amte. 3bre fd?riftfteUerifcben Deutungen waren mannigfad? unb meift pon 2Bert. Unter ihren %\- betten ftubeu ftch 11 Sramen, 7 Dpern, 5 fog. %xv- perbe§. Sie finb lebbaft gefebrieben, natürlid? im Sialog, mit gefunbem 9tealismu§ ber Sppen. 2tm beften finb bie Suftfpiele «C 3"t!» unb «Ser grau SSBortfd?aUna9lamen§tafl» (beibe oon 1772). Sine ©cfamtau»gabe ihrer Sd?riften erfd?ien Petersburg 1849 (neue 2tu«g. 1893). gür ben «©efellfcbafter» ber 3-ürftin Safdjfow febrieb fte wifeige Satiren u. a. 3bre hiftor. 2(rbeiten finb gcfammelt in «2luffäbe betreffeub bie ruff. ©efa?id?tc» (7 Sie., 33erl. 1786— 88). ©rofjco 2fuffeben erregten bie « Memoires de Vimperatriee C. ecrits par elle-meme et precedes d'une preface par A. Herzen» (2onb. 1859; beutfd) Öanno». 1859). Sie batte in granfreieb an ©rimm einen litterar. SIgenten, lub Voltaire mehrcrental ju fid) ein, fefalug b"3Uembert por, feine (Sncpflopäbie in Petersburg ju beenbigen unb bie ©rjiebung bes würbe im gebr. 1768 nach Petersburg perlegt , im Scjembcr be§felben 3ab.re§ entlaiien unb nie wieber 'Surdigreifenber War bie Shätigfeit ber fiaiferin I ©rofsfürften ju Obemebmen, jablte Siberot einen nad? aufjen. (S. SRufelanb.) Sie erfte Seilung $0= i SabreSgcbalt pon 1000 gr§. auf 50 3abre oorau§. lens 1772 unb ber mit bem grieben üon fiücüf= | 2lbgefeben pon sat?lreid>en, Pon ihr ausgegangenen MainarcVt 1774 enbenbe Sürfenfrieg pergröfserten amtlichen Sdinften (wie ien «Isakaz» lonltruttionj «ufelanbs 3Jlacbt, währenb im 3nnern faft um bie= für bie ©efetseSfontminton) füllen allem bie biS= felbe 3eit burd? bie Untcrbrüdung be§ gefäbrlicben her ebierteu ©riefe ber fiatjenn fi. eine grope Jln= 2lui;tanbes tyugatjdiend (f. b.) baä 2(nfeben ber \ jat?l oon Sänben. Unter ibren fioueiponbenten fiaiferin aufs neue befeftigt würbe; ih,re 2lbftcht, . nehmen griebrid; IL, Sofepb U., 23oltaire, ©rimm, Slrtifcl, bie man unter fi Dermi&t, frrib unte: d aufjuiue^en. Sat()arina (bie ^elbenmütige, ©räfin tiou <3d)tt>arjrjurg) — $atl)eter 237 ftatbrtrtitum (grd).), abjübrenbcS 9JUttel. Jtattjartinfäurc, mabrfcfaeinüd) ein faureS @h)= fofib, bittet, teilweife an Salt unb 9Jtagtiefia gebuiv ben, ben tnirffamen 93eftanbtei( ber SenneBolätter. Jtatlic, Sauernbauä, f. Kate. ftnttictur (grd)., b. i. Söffet), t'ehrftuhl in ben Schulen ber^biiofopben unb 9ibctoren, jebt gewbbn= lieb in Säptjiitimern unb Slubitorien bet erboste, mit einer 93ruftlcbne üerfebene ?ßla&, »on bem herab bie Vorträge gehalten werben. (S. Cathedra.) Jt .it beb cvf nein litfmm?, urfprünglid) ©pott= name, ben suerft £>. 93. Oppenheim in einem 2lrtitel ber ttjiatumakgeitung» (»om 17. ©e*. 1871) gegen bie 93eftrebuugen berjenigen atabenüfd)en beitretet ber nationalöfonomifchen SBiffenfdinjt angemenbet baue, bie fidj für ein weitgebenbes Eingreifen beS Staates auf bem ©ebicte berSMrtfd)aft§poütit auS= fpradien. SBoit ©ocialiSmuS tonnte bei ihnen feine 9tebc fein, ba fic burdjauS nidjt bie focialiftifd)en Sortierungen ju ben ihrigen machten, f onbem nur für mafnwlle pofitiüc ftaattidje Sociatpolitit eintraten. Srotsbcm ging bie Sejeidjnung in ben allgemeinem ©praib gebraud) über. 3abtreid)cKatbebcrfoäaliftcn, fomobt 9Jiänner ber äBiffenfdjaft all bei prattifd)en Sebenl, barunter bie $rofefforcn ©djmoller, »on ©djeel, ©djßnberg, Selb, 9Jaffe u. a., Bereinigten fldb 1872 su bem «ißercin für ©ocialpolitif», um aufjer= halb beä Kampfes ber potit. Parteien für feciale Sieformen ;u Wirten. Seilte werben bie 2(nfd)auun= gen bei K. »on ber grofseu 9Jtcbrsabl ber beutfdjen i»iffenfd)aftüd)en Dlationatbtonomen »ertreten. Sei- ft', ift wohl ju unterfebeiben Pom ©taatlfociaülmul (f. ©ocialpolitif). — 93gl. SSerbanblungen ber Gife-- nadjer Skrfammlung (1872) jur 93efpred>uug ber fociaten gragc; 2lb. SBaqner, Offener 93rief an öerm 6. 93. Oppenheim (SBetl. 1872); berf., 9tcbe über bie fociate Srage (ebb. 1872); ö. 93. Oppen= beim, Ser K. (2. Stuft., ebb. 1873); SaSpepreS, Sie M'atbeberfocialiftcn unb bie ftatift. Kongrefje (ebb. 1875); öctb, ©ocialiSmuS, ©ocialbemofratic unb ©ocialpolitif (£pj. 1877); ©dwnberg, iSanbbudi ber potit. ßfonomie, 2. 33b. (3. 2lufl., Süb. 1891), ©. 64G fg.; 2lb. SBagner, ©runbleguug ber potit. Cfonomic, 93b. 1 (3. Stuft., Spj. 1892). Jlntbcörulc (non Cathedra, f. b.), eine jcbe iiaupttirdje, an ber ein 93ifd)of ober Grjbifdjof fei= nen ©ig bat. Dft wirb aud) ba§ 5Bort gteid)bebeu= tenb mit Som ober EDliinfter gebraudit. ÄatfjcbtalfllaS, f. ©tag (93b. 8, S. 42 b). Jlntricbrnlfdiulcn, fooiel wie SJomfdjulen. HiittHMuitbcicmuc, f. öejiotbeilmul. Jtiitlictcn (grd).), biejenigeu beiben Seiten eine! recbtwinfligcn SrcicdS, bie ben rechten Sßintel ein= fdjücfsem (©. Sßpttiagoreifcber ßebrfat).) Stattetet (grd).), ein d)irurg. 'Jnftrument, metebeä in Sandte unb ößbjen be§ fforperl cingefübrt wirb, bauptfädilid) um glüffigteit auö benfelben abju; laffen. Sie fi. finb SRöbren, bie geinöbntid) an bem 6nbe, lrelcbel cingefübrt roivb, abgerunbet unb mit feittidien Öffnungen (3tugen) »erfeben, an bem äufjcrn 6nbe aber triebterfbrmig erweitert fmb. SDtan gebraudjt S1. au* ÜJletaU (Silber, Sieufiiber, 3inn), Iretdje eine bem .«anal, in ben fie eingeführt werben follen, entfpredjenbe Krümmung haben, be= bient fich aber aud) biegfamer, auä einer öarj= ober Kautfchutmaffe gefertigter S., welche bureb, einen in fic geftedten gebogenen 2)rabt (Seitfonbe, DJtan = brin) ihre Sonn uirb g-eftigteit erlangen. 2Wan tatheterifiert befonber» bie 53lafe, ben SOJagen, bie iBt, finij unter (5 aufji[(ucl)cn. 3immcrmann, galconet, bie Samen ©eoffrin unb Söjelfe bie erfte ©teile ein. Gin Senfntal K.§ (oon sJ3titefchin) würbe 6. 2lug. 1873 in Petersburg ent= hüllt. — Sgl. GaftCra, Histoire de Catherine II (3 »be., Sar. 1800); »rütfner, S. II. («Bert. 1883); berf., 9ieue beitrage ?ur ©efdnchte ber Dicgierung ff.ä II. (in ber «öiftor. Seitfchrijt», 1887) ; »ilbaff off, ©efebiebte ß.l II. (aus bem 9iuffifrben, 93b. 1 u. 2, 93erl. 1891—93); Steinfchmibt, H. II. als Gi»ilifa= torin (öamb. 1891). Mntbiiriiirt bieöelbenmütige, JochtercineS ©rafen Don öeuneberg unb feit 1524 ©emahlin ©raf öeinricb§ XXXVII. pon ©d) Wartburg (geft. 1538), eine eifrige 2Inbängerin ber 3(eformation, foll nad) bem 93erid)t in ©pangenbergS «3lbe(ä= fpieget», ben ©cbiller einer abgeleiteten Quelle im «Seutfdjen SJtertur» oon 1788 nacherzählt hat, 2llba, ben öerjog öeinrid) Pon 93raunfd)Weig unb anbere üornebmc (Säfte, als biefe 1547 auf ©eblofs JKubolftabt weilten unb bie 93itte ber ©räfin um ©d)u^ ihrer Untertanen gegen baS räuberifdje .ßcieg»; nolt lädjelnb ablehnten, mit äugen blictlidjem 2ob bebroht haben, falls fie nicht ben [Räubereien Gin; halt tbun würben («gürftenblut für Dchfenblut"). S. ftarb 7. 9}oc. 1567. — SSgt. öeffe in ben «9!cuen iliittcilungen aus bem ©ebiet biftor.=antiquarifa^er gorfcbuugen», 93b. 10 (Jrjalle 18G4). Stiitoiit iucitbcrg , 33erg beS HaiferftubtS (f. b.) bei Gnbingcn, 492 in bod). fiathnrinenburg, f. ^etaterinburg. Jlatbarincnfclb , beutfdje Kolonie, f. 93ortfd)a= linfd)er JftciS. nntlmriiu-iiHoftei-, f. Sinai. JTrttturriitcitorbat, in Siufilanb com Kaifer ^5eter b. ©r. 24. 9ioü. (5. Sej.) 1714 311 Ghren ber heil. Katbarina geftif teter Samenorben, jcrfällt in ©rofi= unb Kleintreuje, an bereu ©pige bie Kaiferin als ©rofjmeifteriu fteht. SaS ©rofjtreuj tonnen neben ben sl>rin3effinnen ber taifert. gamilie nur 12 Samen üom hbdiften Slbet erhatten, für bie jweite Klaffe finb 94 Gbelbamen aufnahmefähig. SaS ©rofsfreuj, am roten 93anb mit fitbernem 9ianb ge= tragen, ift ein breitflügeligeS Kreua »on Siamantcu, im onalen SJcittclacerS bie beil. Katbarina mit einem .tt'reuj, worauf bie 93ud)ftaben D. S. F. R. .(Domine, salvurn fac regem), auf bem 9ict>erS ein SReft junger 2lbler auf einem Uurm, an beffen §ufj jwei alte Stbter mit ber Snfcbrift «Aequant munia comparis». SaS DrbcnSseidjeu ber .nneiten Klaffe ift Heiner unb hat in ©olb unb ^Brillanten abmed)= fetnbe Slüget. ttatöarincurnb, baS 2lttribut ber beil. Katba= rina (f. b.) non 2Ileranbria; in ber frühgot. 93au= tunft fooiet Wie Diabjcnfter (f. b.). Hatbarincnftabt, f. Setaterinenftabt. ttntljärfitf (grd)., b. b. 9ieinigung), cigenttid) bie Gntfernung beS Ungehörigen. 2lriftoteleS («^oe; tit», Kap. ß) übertrug baS SBort auf baS Siftbetifibe unb febrieb bcfonbcrS ber 3Jlufif unb ber Jragöbie eine reinigenbe 9Jcad)t m ; burd) gurd)t unb 9Uitleib vollbringe biefe eine Reinigung ber @emütSftim= mutigen; b. b- burd) bie er'fdjütternbe Sarftellung folt bie ©eele »on felbftifdicr Seibcnfchaft befreit werben. — SSgt. 3. 93ernapS, ©runbsüge ber Der= lornen 2tbhanbtung beS 2lriftotcleS über bie Xxa- göbie (93reSl. 1857); ©eper, Sie ariftotetifdje K., erttärt (Spj. 1860); 93aumgart, 2(riftoteleS, Seffing unb ©oetpe (ebb. 1877) ; 9JiannS, Sie £ebrc beS 2lri= ftoteleS »on ber tragifd)en K. (KarlSr. 1883). airtitcl, bie man unter S Beim 238 Äatfieterijicvcn — töaifjoltjdje Äivdjc TbränenfanaUben unb bie Ohrtrompeten, unb gtoat oft blofe um mit bem ß. ;u uuterfucbcn (jonbicrcn), oft aber audj, um ben Inhalt ber.öoblräumc 311 ent= leeren ober jlüffigfeiten (aueb 2uft) in biefetben 31t injijieten. S)aä Einführen berfi.(baS .ttatbeteri= f i e r c 11 , ber .H a t h e t e r i § m u § ) forbeit eine geübte .\>anb; eine ungefebüfte >>anbhabung berjelbcn fann ©erletumgen, fatfcrje SBege mit nadn'olgenber fcb)tDC= ver C'ntuinbung unb Set herbeiführen. Satöeterifiercn , .Hatheterismus, baä din= führen bc? Satbeters (f. b.i. Katbctomctcr (grep.), ein von Tulong unb Sßetit etfunbenet äbpparat aut Stellung be§ ööbenunter= fcbtebe§ jmeier fünfte, g. SB. ber Spiegel gtoeiet Eommuniijetenbet Quecfjilbetfäulen, au§ ber Jörne. Soä Ä. beucht an-:- einem butcb eine SBaffettoage horizontal geseilten Jcrnrebr, ba§ an einem »erti= falen SKafftab auf unb ab gewoben, foroie in einer horizontalen (Jbene gebtebt toerben fann. 3Ran Hellt bas gernrobr auf bie beiben Sßunfte ein unb lieft mittel! 9ionius unb 8u»e an bem 3Ba|ftabe bie eutfpreebenben inöben ab, auä beneu fieb ber ge= juebte 5öt)enuntetfd}ieb ergiebt. ftatbiaruar, öalbinfel, f. ©ubfebrat. fiatbimt, f. (5'lottrehije (93b. 6, 6. 3a). Satbtäma (greb.), im ©otteäbienft ber griect). Sirdje ber Seil, mäbrcnb bellen bie ©emeinbe fifcen barf, beftebenb auä Sroparien (f. b.) ober Seftionen, 3. ©. aus ben SPfalraen, bie in 20 Ä. eingeteilt finb. Ter ©egenfafe ift ilfathiftos (f. b.). finthlantbabcrgc, f. Trafenberge. ftatbntanbu, f. Jtatmanbu. Sätbncr (Sätncr), f. Säte. Sarböbc (greb.), f. SJtnobe. flu tbobcttftrn bleu, baS eigentümliche, fieb gcrablinig au§bmtenbe,t»onbernegatiDen(Sletttobe eineä gunfeninbuftorä ausgebenbe Seucbten in luft= cerbünnten SRäumcn. ©on einer bohlen g'läcbe au»= gebenbe ß. fönnen fidi in einem fünfte fammeln. Ä, febeinen jteb. gegenfettig abaufto&en, erregen an ben getroffenen Körpern ©hrspbcrcsceiu u. f. ro. S>ie (hiebeinungen finb pon gittert, Groofe» u. a. ftubiert werben! (3. Gleftrifcbe Debatten.) ftiitholicicmm?, oielfacb als gleidibebeutenb mit fiatbo Hiebe Mir die (f. b.) gebraucht, rid)= tiger aber als ©ezeidiuung ber eon ber fatb. Krabe rerlretenen religieien Slnfcbauungen, im ©egenfag 3u ©roteftantistnus. Sei biefem ©egenfat; toiumeu nidjt nur bie ©erjehiebenbeiteu in einzelnen bognuv tifdien fünften (Grbiünbe, Saufe, Slbenbmahl, Stebcmabl ber Saftatnente, Fegefeuer), fonbem reefentliA allgemeine veligibfe ©runbfdRe in 93e= trad)t , bie freb vor allem in ber üerfdnebenen 2luf= faiiung ber 9ted)tferrigung unb be§ SBerbältni|fe§ ron ©lauben unb SSerten beiberfeits hinbgeben. Ter tatb. Stanbsunft d^ratterifiert ftefe ferner bureb baä geftbalten an geroiffen ©runbjügen ber fircb; lieben £rganifation, bie für ihn bogmatifebe ©eltung baben, rcäbrenb fie fieb mit bem prot. ^rineip ni6t üertragen : ©eltung ber irabition neben ber öeiligen id^riit, berinefcntiicbeUntericbieb jnnidien^rieftern unb ^!aien, bie bifcböfl. äSetfaffung unb ber Primat bei i^apfteg, baä frrenge Jcftbalten an ber pon ben Üorftcbem ber iUrcbe jemtttonierten Vebre unb ber ©eborfam gegen ibre ©ebote, bas in-rbdltnis ber .Uirdu' bei. res inipftes )U ben Staaten, bie 'ißflidit ber Saien, audi in polit. Singen fidi nach ^cn InAv lieben ^orfebriften ju riditen, bie Ablehnung ber in bem Spllabu-J (f. b.) pon 1864 cerbammten mo= bernen gbeen. Xic befonbere 2(rt beS latb.=religiöfen Seitens tritt berpor in teiB auf tireblicben ©eboten berubenben, tctlö feit bem DJtittelaltei aufgetom; menen 33etbätigungeu: iUefiebcren, haften unb Slbftinerrj, Cbreubeidne, 2lblafi, i'erebrung Ularias unb anbetet .^eiligen unb ibrer Silber, Sßtojefüos nen unb äBaUfabtten, IKojentranj, Ülofterroejcn, SBruberJdjafteu u. f. ro. Tic Sebtuntetftbiebe bebanbelte ber Satbolil 5. 31. inöbler, Sombolil (SRainj 1832; neue 2luft., 2 33bc., SegenSb; 1S71, 1881); bie ^toteftanten %. 6. 93aur, Ter ©cgenfafe bes U. unb sl>roteftantis= mu§ (2. 2lufl., Züb. 1836) unb ö. Sbicrfcb, Sor= lefungen über M. unb SßtoteftantiämuS (2. 2lufl., Erlangen 184S); auch bie anbern ©egenfä|e TiebaN fett, (fnang. ^olemit gegen bie rem. .Hircbe (2. 2luf!., ©otba 1888); Jöafe, öanbbucb ber prot. "ipolcmit gegen bie rbm.^fatb. Äircbe (5. Slufl., Spj. 1S91). Hatlu'licitiit, iHeditgläubigfeit, 3«8ehörigfeit 3um ©lauben ber fatb. Strebe. JlnHuiliruit (greb.), etma§ 2lllgemeine§ , na= mentlicb ein allgemeine« (umfaffenbes) aBbrter^ bud); ferner ein Unicerjalbeilmittel; aueb ©efamt= be;eid)nung ber Katholifcben ©riefe (f. b.). ftatbciüfoc (greb., b. b- allgemeiner 93ifebof), (5'brentitel be» 93atriarcben ber armenifeben Sircbe. ftntlioliffln- ©tiefe, nad) tireblicbem S»tatt): gebraiut biejenigen apoftolifcben Senbidrreiben, bie niebt roie bie ^aulinifcben an eine einjelne ©emeinbe, fonbem an einen grofjern £'efcrtrei8 geriebtet fmb. Wä folebe ©riefe betrachtete man anfangs nur ben erften ©rief be§ Johanne« unb ben erften ©riet bei sJetru«. Später ging ber 3iame aueb auf ben ©rief bes 3afobu8, ben ©rief bes Jubas unb ben jtoetten ©rief beä 5JJettu§ über, %n benen man auch ben jmeiten unb brüten ©rief be§ Sobarineä gefeilte, obroobl ber leitete einen einseinen SBlann als feinen (Empfänger nennt. 3efet fafjt man unter jenem DJarnen ^'ämtlidie nidit als paulinifd) be;eidmete ©riefe im .Hanon jufammen. Tie (Fcbtbeit fämtlidier fieben fi. ©. roirb non pielen Seiten beanjtanbet. — ©gl. SBeife, Ti'e fi. ©. (Spj. 1892). "mtf)olifäe Äitdjc, feit bem 2. Sabrb. ©e^ seiebnung ber ©efamtbeit ber fieb jum cbriftl. ©lau= ben ©efennenben im allgemeinen (grd\ kath'hölon), im Unteridnebe pon ben cbriftl. ©emeinben («Stt= 4en», tat. ecclesiae) an einjelnen Orten (1 ilor. 1,2; 16, 1, 10). Ter 2lusbrud finbet fieb juetfl gegen (Jnbe beö 2. Sabrb., 511 einer .Seit, mo fieb innerhalb ber älteften ßbrifteubeit be§ :Hömifcben 9ieicbs eine fejte unb ibre Cnnbeitlidifeit erftrebenbeDtganifation bib bete. Stach Übenrinbuug ber anfanglidieu Sämtjfe jtpifeben 3uben= unb .vieibenebriften fab fut bie ffllajotität ber (Jhriftenbeit fomobl non aufjen bureb bie jerrüttenben GhriftenDerfolgungeu, al§ non innen her butdj hoä 2luffommen gablteicbet Selten getrieben, fieb unter ©tfdiöfen, als 9tad)folgern ber 2lpoftel , auf einen turjen Inbegriff ber al§ apofto= lifcb geltenbcn Bebte 311 einigen. Tie ©runblagen biefet .«. Jf. fab man bemgemä|5 im Acftbalten an ber überlieferten 2eb/re (Trabition) unb in ber Autorität ber miteinanbet in mehr ober toeniget enger ©erbinbung ftehenben ©ifeböfe, bereu ginfe&ung auf libriftu« unb bie 2lpoftel jutüch geführt rcurbe. ©eridnebenheiten in untergeorb-- neten fünften ber tircblidien Organifation unb ber gottesbienitlidien ©ebtäudje tuaren baburdi nicht ausgefcbloffen. 2luftaucbenbe Streitigtciten über bie 2el)re mürben bureb ©eratungen unb ©efcblüfje ber Slrtitel, bie man unter fi oermiBt, Hnl) unter 6 aufäuiuenen. Äatfjotifdjc föirdje 239 SSifcljöfe, unter benen bie ber Streben apoftolifcbcr ©rünbung befonberes Slnfeben genofjen, in le&ter Snftaiu burd) bie allgemeinen (öfumeuifcben) Kon= äilien (f. ßojytl) entfdjieben. 3cbon früh traten Verfcbiebcnbeitcn jwifdien bein abenblänb. unb beut morgenlänb. Seile ber S. ff. Ijeroor; aber bie SBefcblüfle ber fecbs erften allge- meinen fionjiUen mürben Bon Vertretern beiber Seile gefaßt unb Bon beiben Seilen anertannt. Sie Parteien, bie fie nicht anerfannten, wie bic2Jtono= pbpfitcn (f. b.) unb 2JionotbeIcten (f. b.), rourben als Bon ber ff. ff. ausgefcbieben angefeben. 3" ben lct;= tenSabrbunbcrten bes erften ^abrtaufenbs bereitete fidfe aber eine Trennung bes moraenlänb. unb be§ abenbläub. Seils ber S. ff. Bor, bie 1054 jum 2lb= fcblufe fam. Scr ©runb lag weniger in bogmatv. fchen^Untcrfcbiebeit (in biefer Vcsiebung roar nur ber ctreit über bas 2lu«geben bei Seiligen ©eifteä |i. b.] Bon Vebeutung), ober in bisciplinären unb iiturgifcben Verfcbicbenbeiten (im SJtorgenlanbe roar 3. SB. bie Vricftcrebe , bie Spenbung ber Firmung Burdi Sßrieftet , bie getet bcs 2lbenbmabls mit gc= fäuertem Vrote üblich), als in ber 2(uffaffung ber Stellung bes röm. Vtfobofs, bie längft als bie bei einjigen Vifdwfs r>on ^atriardjenrang im lat. SBeften burd) bie allmäblicbe Soslöfung bes lets= lern Bom gried). Dftreid) eine befonbers mächtige ic neuen Togmen niebt anerfeuut. nad) bet vom. = fatb. Slufebauung jcRt nicht mehr jdn->matiid\ fonbern haretifd1 ift. C r g anif atio n. £>aS C berbaupt ber R. fi. ift bei "l!apft (f. b.). Sie bed^ton ihm unterftellten Betörten nur bie rem. Kongregationen (f. b.). S)em Kollegium bet Katbin&le [f. Rotbinal), ba§ früher bie Bebeutung eme§ Suite-? bei Bapftei hatte, ficht ietit nur noch baä Siedet ber BapftwaM 3u unb in febr befebränttcr SBeife bie Seitung ber Rirebe wäh= renb einer (Srlebigung bc? päpftl. Stuhles (ceti-> oatanj). Tic Bejirfe in ben Sanbern, in benen bie .u. .H. ooUftänbig organifiett ift, beifu-n SBiStttmet if. b.) ober SDißcefen. 5)ie i'orftebev betreiben, bie Biicbefe n". b.'i, bebürfeu, tote immer fie aud) ernannt (ein mögen, r>or ber SBeibe unb ber Über= nähme ihre-? 3tmte€ ber Betätigung bes SßapfteS. über bie SB e i h b i j dj 5 f e f. b. 3n bet Siegel finb mehrere Bistümer ju einer Rirdienproiutu bereinigt, an beren Spitze einer ber SBifdjBfe aß (Frjbiidiof (f. b.) ober 3Jletro = polit ftebj. Bistümer, bie 311 feiner Nircbenprooinj geboren unb unmittelbar unter bem Zapfte fteben, beif.en eremt (f. Eiemtion). Tic Tiecefcn finb tton febt Detfdjiebenem Umfange: Breslau whlt über,' Mein faft 1 SDtitt. Ratbolifen, einige italienifd)e 25000. — Sie SJSatriardjen unb Primaten (f. b.i, bie früher über ben (Sqbiföbfen ftanben, tiaben je&t nur noch einen (5'hrenoorrang. 2Bo bie R. R. niebt DoHftänbig organifiert ober ihre Stellung nicht itaatSrecbtticb geregelt ift, alfo in oorwiegenb prot. Öänbern unb in ben SDtifftonen in beibn. Säubern, fungieren ftatt ber Bifcböfe Sitular= bifeböfe (f. Inpartibus) als 2lpoftolifdje Bitare (f. b.) ober SfSrieftet als 21 p 0 ft 0 1 i f d) e B r ä f e 1 1 e n . £0 giebt e§ in Teutfcblanb einen apoftolifcben Bifar für ba§ Königreich caebfen in Bresben; ber Bifcbof oon Csnabrüd ift 5iigleicb apoftolifcber Bifar ber norbifebeu ÜRifjtonen ( üftedlenburg , Scbaumburg unb öanfeftäbte), ber Bifcbof oon Baberborn für 2lnbalt. 2ludi Schweben bat einen apoftolifcben Bifar, ebenfo feit SDcätj 1893 Slorroegen unb 3>äne= mart, bie bis1 babin unter apofroüfdjen jßtäfeften ftanben. Sie apoftolifdu'n Bitare unb Btäfeften, aueb bie Bifcböfe in ben rorwiegenb prot. Sänbern, in benen bie bifcböfl. ftierardne erft in neuerer Qeh wieberbergeftellt ift, wie in (rnglanb unb £>ollanb, fteben nid't unmittelbar unter bem Bapfte, fonbern unter Cer .Kongregation ber Bropaganba (f. b.). Tie linierten ©riedien (f. b.), Sorier, Armenier unb Cbaltäer haben eigene Bijcfaöfe (Srjbifcbbie, Batriarcben). 3n Semberg in @alhien 3. 33. refibie* ren frei (5'ribifebbfe, ein [ateinifepet, ein armenü feber unb ein grieebifeber (für bie jKutbenen). habere» jur Crganifation ber R. R. f. in ben Strtifeln £>ierardbie, Ronfiftorium, Ronjil, ftleruS, Brieiter, ÜJriefterfeminare, Erben igeiftlicbe). — über bie bei einer Steige pon Staaten beftebenben päpftt. Nuntiaturen f. Segat unb Utuntiuä. Über bie SDiiffionetbätigteit ber fi. ft. f. ÜJlijfion itatbolifaje). öinücbtlicb ber ^'ehre f. Matholui-> mu§; über ben ©ottesbienft f. SlultuS unb 3Ref[e. — Tie Slbteien, bie niebt unter bem 33ifd?of ber 2)iöcefe, fonbern unmittelbar unter bem ^apfte fteben, beifien abbatiae nullius (dioeceseos). 2JJit Ginidilufä ber linierten, beren e§ etma 5'/s 3KiU. giebt (2816811 in Cfterreicb unb 1 670682 in Ungarin, betragt bie 3abl ber Katbolifen etroa Strtitel, bie man unter fl Dftm 200 DKill., bie ficb auf 152 Äirebenproninsen oer= teilen; 19 6igbtf$5fe fteben btreft unter bem päpftl. rtuhle (eremt), baju tommen 18 6'r3bi§tümer be§ Orient. 9htu§; 80 S8ifd>5fe unterfteben birett bem SBapft (eremt), 622 in ben RirdjenproDingen ben@rs= bifdnnen. 2itular=t?r3bifcbbfe giebt ed etroa 80, %i- tularbifcböfe etroa 350; biefe hicf;cn früher 33ifcböfe ober (Stjbifäjöfe in partibus (f. b.). 3n bet folgenben tiberfiebt finb bie Sablen ber @tjbifd>5fe, SBifdjöfe ober apoftolifd)en Sifate unb ber Ratbolifen (nacb ben neueften 3äbhingen ober ccbdhungen) angegeben. Sücftöje 3nf|t ber (in Soufenb) ßuropa. Belgien 6 Icutfcbes Dtctcfo 26 grantreidj 84 Örofjbritaunien: ßnglanb unb 2Bale3 . . . Scbottlaub Srlanb aßalta Italien 270 Stonaeo 1 5iieberlanbe 5 Suremburg 1 1 Cftcrreidvilngarn 57 Portugal Slufilanb Scbfoeij Spanien . . . ' 12 15 5 54 Slmerita. ßanaba unb JJeufunblaub . . Bereinigte Staaten o. Jlmerita iUlerilo (Eentralamerifa Sübamerifa 2i 81 27 18 57 6 042 17 672 29 201 6 660 30400 12 1604 209 27 607 4 500 9 600 1190 16 850 1797 G 250 15 329 27 268 37 5 24* Slfieit. Slfiatifcbe Jürfei 6 Cftinbieu 27 Bbilippineu 5 ^nboebina 13 Sbina Korea unb Japan »inta. Algerien, Junis unb DKarofto Ügnpten, Slbeffinien u. f. io. . SBcftafrifa Dft= unb Hentralafrita .... Sübafrita unb Jnfeln .... Stuftraticn. Aeftlanb 22 SReufeelanb 4 3lnbere Sfnfeln 1 10 • 7 5Biifauer .'Icituinv übernommen hatte, ;u einer Sßeränberung feiner bisherigen polit. 2lnfidpten; er würbe jeut ber 2lpoftel bei Dktionalruffentumö. Vornehmlich, auf feine Jhätigfeit waren bie oon ber rufj. Sftegierung unternommenen ÜBerfturje jur gc= waltfamen SRuffifijierung Sßolenl unb jur llnter= brüaung bei beutfdjen Clement« unb berftänbijdjen SSerfaffung in ben DftfeeproBinjen jurücfjufütiren. älufserbem Berfod)t er mit Vrofeffor Seontjew bd§ tlaii'iidvhuinauiftifdie Unterriditsfpftem. Sa bie beiben ^reunbe hei bem bamaligen Untcrridits= minifter ©olownin mit ihren Vorfdilägcn ntd)t burdjbrangen , begrünbeten fie 1865 ein 5ßri»ats giinmaftum }u Sölolfau, bal nodi jem befielt. 3cad) bem Sturze ©olowninl (Hcai 1806) bewirtten M. unb Seontjew eine BoUftänbige Umgeftaltung bei ©pmuafiallehrplaus ;u ©unften bes filaf ficismus ; bas unter ihrer 2)titwirtuug ju ftanbe gelommene neue ©ejeli würbe gegen ben Söiberfprud) ber übvi= gen treffe oon bem llnterriditsminifter ©rafen Jolftoj burchgeführt. Jl^adi bem Sobe bes fiaiferl 2üeranber II. ftaub S. an ber Spi^e ber Partei, bie bie oon bemfelben beabfid)tigte Einberufung eine! 2Iu§fdjuffes ber 5ßroBinäial=2anbfdjaftgBer= fammluugen Berhinberte, bie ßntlaffung ber 3Tct= niftcr 2on§=3Retifo», 2lhafa unb ÜJtujuttn unb bie ^Befolgung eines jugleid) ftreng nationalen unb reaftionär=abfolutiftifdjen Softem! burdjfctste. S)a§ ihm angetragene Portefeuille beg Untcrrid)ts]nini= ftcriums fdjlug ffi. au§. SBefentlid) feinem Sinftufs auf ben Unterriditsminifter Seljanow ift bie 2luf= hebung bei liberalen llnioerfitätsftatutä Bon 1863 jujufdireiben. 1882 ftürjte er burdi feine 2lngrijfe in ber «2)tosfauer 3eitung» ben SBlinifter bei 3"nerri Jgnatjew unb würbe jum ßrjieber bei Thronfolgers SUfolaul ernannt, fi. ftarb 1. 2lug. 1887 auf feinem ©ut Snamenffoje bei SKoSlau. ßatmattbu (Ratbmanbu), öauptftabt bei Staates 9}cpal (f. b.) in SSorberinbien, am öftl. Ufer ber SBifdmumati am ßinflujj ber 93agbmati. M. hat 50000 Q., meift jwei= bis oierftbdige fteinerne unb mit Siegeln (in ben 23orftäbten mit Stroh) gebedte ßäufer. 2ie meiften 93ewobner finb Stewar, bie jur ©älfte ber bubbhiftifeben Hirdje angeboren. Sie ©ortba hüben nur einen unbebeutenben Bruch- teil. Sie ©arnifon iäblt 12000 Scann mit 250 @e= idniKen. 3" ber 3witte Bon S. fteht ber Sarbar, ber jum Seil alte $alaft beS äRabarabfdja; auf bem großen ^latje baoor erheben fich Sempel, jum Seil mit oergolbeten Sächern, neben ihnen 3)tono= litben mit ©tatuen früherer SRabfdjal. in ber 9iähe beS Valaftel auf Steinfaulen eine foloffalc ©locte. Särncr, f. Rate. Jlntofliut, f. 2lnogen. Satöna,3ofeph,nngar.Sramatifer,geb.ll.9;oB. 1792 p Secsleinet, ftubierte in Veft bie JHecbte, be= fehäftigte fieb aber mehr mit bem ungar. Sfyeater. (irüberfetiteäablrcidH' etüde aul bemSeutfd)eu unb fchrieb 1815 feine Sragbbie «Bänkbän» (bie @r= morbung ber ©attin 2lnbreas' II. oon Ungarn 1213, 33ubapeft 1821; beutfeh Bon 2lb. Sur, Spj. 1858; benfelben Stoff bearbeitete ©riHparger in feinem 16 242 fiatoptrif — Satte Trama ■ Hin treuer Siener feineS .vorm |, bie befte nngar. Jragöbie unb eins ber toirffamften ungar. Süpnenftütfe. H. fdjrieb ferner «Über bie Süßten fiec^Ie 323; beutfdj in öormaöri «Slrd)»», unb eine unnoQenbete «©efdjirJbte .ueesfemets» (>J5efi 1834). St frarb 2. 9too. L830 in .üeesfemet. Dramat. SBerle gab 8. Slbafi (3 SBbe., Sßeft beraug. — SSoL foeinriep, Bänkbän a neiaet etben (Sdntbdn in ber beutfdjen Tidnuua, Subapeü 1875 : S. ©pulai, K. es Bänkbanja (R. unb fein Sdntbdn, 2. Stuft., ebb. 1883 Satoptrif (grd).), ber Seil ber Dptil (f. b.), ber üd1 mit ben ©eienen be§ reu gtäcben jurüdacirer jenen vidns befebäftigt unb fomit periiebmitcb tie Seiire oon ben Spiegeln umfafjt. Jtatopttifdie Jvcrnrobrc (9tefle!toren), f. gemrebr (33b. 6, c. 684 b . Satopttifd)cr3«tfcI, oeralteieS Spiegelinftru* ment ;um [Steffen oon .«cri;entaltpinfeln. Jtarrinc, Sodj (fpr. loct tehtriu ober tättrin), .Hatharincnicc, einer ter febönften Gebirgsseen in Schottlanb, jroifcben ben ©raffebaften Sertb unb Störung, berühmt burdj SB. Scotts «Lady of the Lake», ift 15 km lang. 6r öerforgt ©lasaoro mit Satfd), f. Katfd&b. ' [SBaffer. Jlatfdialutffaja «tani^a, gleden im .weiten Teniidvn Bejirl bei ruff. ©ebieteä ber Tonifdpen .Heulen, an einem 2lrm De» Ten unb an ber Gifen- babn ©rjafi=3arUpn, bat (1893) 4319 6., Sßoft, Strebe unb Sampffcbiffabrtiftation. Ser ßiöffnung ber i?clga;Tcn Iriienbabn tear.H. S. ber loid)tigfie öafen am obern Ten, toeil bie äBaren pon ber SEBolga über £ ubolofa (f.b.) hierher gebracht tourben. Satfdjar, enal. Eadjar, Siftrift be§ Ebeftotn= miffariatS Stffam in Dftinbien, oftlid1 oon DJlanipur unb bem Tiitrift ber Jlagaberge, nbrblicb pon bem gluiie flopili begrengt, bat ;*T12 qkm unb (1881) 313858 6., tarunter 289425S3etool|net ber ebenen (186657 .vintu, 923939Jtobammebaner); bieSerg= bercobner geboren faft alte untuttioierten Stämmen an. S. trirb r>on D. gegen 3B. »on beut fddffbareu gluffe Sara! burcbftr&mt. SSon .Hulturpflaiuen tper- ben iÄeil unb -live, aufierbem Senf, Seinfamen, &ül= fenfrücbte, 3ueferrobr, 5(Jfeffer unb ©emüfe gebaut. ISrbbeben unb ifbelcra fint häufig. Tie>>auptftabt Sildjar am Unten Ufer bei SSaral ;abit 7523 6. 8atfdv2Scrjar, f. HotJd)=S3ibar. Satfetjbctrg, Sac wiidvn ben "neben Säuern unb ben "Jiorifcben 2llpen ( f. C ftalpen i, an ber ©renge oon Salzburg unb .Härmen ;roifcb>en DJiut= unb Trautbai, oon St. URidjael (1068 m) im Sungau bii Spital (533 m) an ber Trau 45 km lang. Satfdjcr, Statt im Sreiä i'eobidnüt be§preufj. JReg.^SBej. Dppeln, an ter £roja, Süj eine» 3lmtÄ= geriebtä (Sanbgerid)t Satibor), bat (1890) 3976 (?., barunter 99 doangeliftbe unb i:_i7 3-;raeliten, "Boit .weiter .Hlaiie, Jelegrapb, tatb. unb eoang. Kirdw Spnagoge, $äbagogium, ein Sd^toH, öofpital, Sranfenpaus; SEöolI-, 2einen= unb ijälüfcbwebcret. ftatirbgarfcbaf, f. Sdjaf. tt attdih it. b. fiüftentanb), engl. C u t d), SSaf allen = ftaat ter intobrit. Regierung, ber Uraiitetuiebait Söombar uiaeteilt, roirt im 91 oon ber l^rcinu; Sinbp, im D. oon ben Staaten ter Slgentfcbaft ^alanpur, im S. pon ter öatbinfel ©ubfeprat, im SvJi;. oom ?\n biieben Dcean bearenU. .H. irirt oon bem int. ,u-u lanbe bureb Seile be§ in geolog. Sejiebung iebr mertrcürbigeu Saljwaffermoraftel :Han getrennt, roe'.cber nur träbrenb ipeniger i'conate al§ trocfnel älrtilct, bie man unter S »ermiBt, pit! untec 5 auijiijucljen. Sanb erfdjeint SDlit bem San oerbinben ü4 ber 6ft= licbfte Teil beä fDleerbufenS oon fi. iotpie bie idnuale 33udjt be§ gnbifdjen Dceanä (tie ,«_ori= münbung be§ 3nbuä) noif^enÄ. unb Siutb. ürb= beben pnb bdufig (1819, 1844, 1S45, 1864). See $eben ift fanbig, boeb giebt e?- aud? frudnbare Sanbftricbe, ipo ©etreibe, SaumtroUe unb 3uder; robreteteiben.yaupterportartitelfmfJUaun.^aum: trolle, ßirfe, .'öüljentrüebtc, ßnoblaucb, |v'bi (ges fAmot;enei>utteri, Ktipar;e-;- JudMinbSilbera\rren. Tie Seoölferung beträgt (1881) 512084 6., bar= unter 325478 .vuntu, 11879"! ■iitebammetaner, 66663 Tfebaiu u. f. lo. fiatfriti, Sanbfcbaft in Jnneraüen, umfafjt bie öbeften Teile bei tibetan. jöpd)lantä ;mifcpen ben cbinef.SübpropinjenTfanit unbSBeiunb terSalv iruüe oon oeiitam. fi. roirt burebjogen oon ben jübttcbften $aralleltetten be§ Huen4un ■ Spftem-:-, beftebt aufserbiefen aus menfdjenleeren loüften^ocb= tlad'eu ;tt)ifcpen tenielben unb enthält eine ?(njabl oon abflufelofen Seen. Satfd)i=©anbonja/l>rcpiuunSeluticbiftan,im norböftL Teile, grenjt im De. an 3Sritifd)=9)elutf6i: ftan unt_roirb pon niebrent im Sommer oerftegen- ben 5'lülien burebgogen. .H. ift iebr fruchtbar. :Kei-:- unb 93aumrooUe finb bie hncptigften Srjeugniffe. Tie 93abn oon ©cbitarpur narb Sita turebauert boJ Sanb. Tie öauptftabt, ©anbatpa, ift befeftigt uut äBinterrefibenj tes unter brit. ScbuRe ftebenten ifbano, liegt 110km im SD. Pon .«elat, am iibatra, am Eingänge jum DJlulapafj. Sa=ttct)ih, .«a = fbjen (birmanifcb gefebrieben .Ha=tbjainv, Käme eine» SergoolfS in Cber binna im Porten oon Sbanto, pon tem ein S^tfl in älffatn anaenetelt lebt, tie fog. Sineipbo. Sie unb mit benSitmanen ftammoertoanbt unb baben eine ärt eigener alter Kultur. — SgL 9. SR. t5cl= qttboun, Quer buraj ^brrfe (beutfd) oon äBobefer, •2 Sbe., 8p§. 1884). ©rammatit pon (htibinet im «Journal ofthe Asiatic Society», XII (1SS0). Jlattd)in5cn, turto=_tatar. Stamm am untern Stbafan im&ei§ SBtinuffinStbeS oftftbir. ©ouoerne^ ment» ,%\euifiei»f. Sie finb erft im 17. 3>ar/rb. Pont mittlem ^eniffei fiiblicb Oon .Ht'a-;-nojar»t nad? bem Slbatan üe;ogcn. Satfett«, öauptort in ber fruchtbaren Sßrootnj .«. im Sftetcbe Scfoto (f. b.) in ^tfrifa, fruber tie mäcb: tige Sönigftabt ber fiauffa, bat 7500 (>'., eine 10— 12 m bebe , 9 m bide unb 22 km im Umfang be tragenbe Stauer, bie freilieb jest nur Ruinen, gelber unb (-'arten umfcbliem. T ie SetDobner unterröarfen ficb ben A'ulbe erft nacb einer ftebenfäbrigen 33e= Lagerung (1807—14). I S. öauffaftaatea | ftatta, y>albafie, f. Semur. ftattc, ßan§ ^ermann oon, greunb Jricbricbs b. ©r., geb. 28. gebr. 1704, au§ einem ber älteften märfifeben ©efcblecbter ftammenb , trat in bae :Ke= giment ©enbarme» unb rourbe uneraebtet ipieber- bolter Serbote be» Kenias Jtiebrtcb iiUlbelml. einet ter Vertrauten be§ ftronprinjen unb all iok-heraueb in tonen gludHpläne eingetoeibt Ter ganje auj bie glucbt bejüglicbe SBrieftoecbfel ging burtb" feine >>ante. 9laö) ber (fntbedung tes Planes ipurbe et rem .Urieasaeridn -,um Jcte oerutteilt unb 6. Slot). 1730 ppr ben /ienftern tes ©ejängnincs tes ftron= prinjen in (Süftrtn entbauptet. — Sgl. Sollftänbige Srototolle bes GcpeniderJtrieasgericbt» überjSron= priiu griebmd), Lieutenant ß. u.f.». (Seil. 186t); Sofer, griebrieb b. @r. als fironprin; i Stuttg.lS86). -SUittcgat - Äatuiijf 24:". Kattcgat, bo§ SDieer jWifdjen ber Dfttufte 3«t: laubS unb ber äßefttüfte ©djroebenä, nörblicb von ben bau. Qnfeln. 3>m ©üben bangt baS ff. burd) beu ©rofsen, ben Kleinen Seit unb ben Sutib mit ber Dftfee jufammen, ift im 2B. flach, oftttdb. ber Sjifeln SäSö unb Stnbolt bis 50ra tief. GS bat im SB. nnb 6. niebrige, an ber fdimeb. Seite [teile, fclfige ©eftabe unb ift nidjt ungefährlich, ju befahren. 2>er ©chiffSocrtebr ift febr ftart. .Hatten (ridtfiger ©hatten), german. 5BoB§= flamm in .fieffen, bie Sorfabren bev heutigen fteffen. CDer Sflame tomint juerft im Slnfang beä 8. ^ahrh. oor. Sei Gäfar nod) unter bem allgemeinen -Kamen ber ©ließen begriffen, fd)loffen fidi bie ff. bem rbein. Sunbe ber granten (f. b.) an, Dor beren tarnen ihr eigener gegen Gnbe beä 3. Sabril, n. Gbr. jurüct= tritt ; ff. werben juletjt gegen Gnbe beä 1. ^abrh. oon GlaubianuS erwähnt, ©ebou um 100 ö. Gbr. hatten fieb üou ben ff. bie Ghattuarier, Satauer unb Man ninefaten abgezweigt, bie bann am 9iieberrhcin ben Kern ber (fatifdjen) Stteberfranfen bitbeten. JacihK- rühmt bie friegerifebe Sücbtigteit ber ff., bie mebr= fach in ben Kämpfen gegen bie iHömcr bevt>ortrat. 1>ie ©übweftfpilse ihrcä SanbeS mürbe 9 B. Gbr. »on beu ;Kömcrn unter 3)rufuS eingenommen, unb bie bort roobnenben tattifd?en SÖtattiater (SKattiacum, jetjt SBieSbabcn) waren längere 3^it röm. Unter= tbanen. Unter Tiare Sluret machten bie K. Einfälle in baS röm. ©ennanien unb SRbätien. ©päter be= teiligten fie fidi an ber fränt. Sefiebelung bei üflain- unb ÜbfellanbeS. — Sgl.Sß. 2trnolb, Slnftebclungen unb SBanberungen beutfdjer Stämme (2 Sbc., ÜJtarb. 1875); £>. Don $fifter, Gbattifd)e ©tammeStunbe (Gaffel 1880); berf., Slnbang jur djattifdien ©tam= mestunbe (ebb. 1888); berf., über Serfdjiebung djattifdjer ©i&e (Sarmft. 1890). Sätti, jüb= unb oftafiat. ©emidjt, f. Gattp. ttattotuitt. l)ffragimBreufs.9teg.48e3.DBpein, hat 186,5iqkm, (1890) 120 762 (60001 mannt., 60758 Weibl.) G., 2 ©täbte, 25 Sanbgemetnben unb 22 ©utSbejirfe. - 2) Krciöftaöt im Kreis K., au benfiinienSrcSlau=!DSmicäin, ^ ff.=SRatibor (83,7km), K.=5)jie= \ ^ mü/ bt^(47,ikm)unbÄ.«So3nos mice (8,4 km) ber $reujj. ©taatSbafynen unb burch 3abl= reiche Sahnen mit ben be= nacbbartenSerg= unb öütten-- merten oerbuubeu, öits beS ^anbratSamteS, eines 2lmtS= gerichtS (2anbgerid)t Seu= tben), einer ©ewerbe= itnbKreiSfcbuluifpettion, eines SetricbSamteS (361,2s km Sabnlinien) ber tönigl. GifenbabnbirettümSreSlau, SergreüieramteS unb DerfcbiebenerSergwertS= unb öüttenbireEtioncn,bat (1890) 16513 (8021 mannt., 8189 Weibl.) G\, bai- unter 2866 Goangelifdie unb 1483 Israeliten, 5poft= amt erfter Klaffe, Seiegraph, brei Kirchen (barunter eine alttatbolifcbe), eine ©rmagoge, ein ©pmna= fium (Sirettor Dr. 2Jcüller, 'l3^Sehrer, 8 Klaffen, 298 ©djüter), höhere atfäbd)cnfd)iile, 3)}ittelfd)ute; Gifengiefsereieu, eifemcaljmerEe , 3intbütten , gjJa= fd)inenfabrifen , median. 2Beriftätten, S)ampffäge= mühlen unb Steinfohlengruben. K„ früher ein iin= bebeutenber Ort, ift feit 1867 ©ta.bt unb jefct ber ,sj)auptfi^ beS oberfchlef. ©teinfoblenhanbelS. Sattun (aus bem ital. cotone, baS com arab. koton, b. i. SSaummoUe, abftammt), leinroanblunbig auS ungefärbtem Saumwollgarn 3Ir. 16 — 30 ge= toebte3euge, welche hauptjädiiidi für tun Srud be= ftimint finb, jum geringem Seil weif; als ©r/ir^ ting, Steffel unb §utteiieiuroanb, ober auet einfarbig gefärbt als g-uttertattun, im lebteru gall mit bejonberS ftarter, glänjenber i'lpprctur, in ben ijanbet Eommen. ßäufig wirb bie Sejeidi- uung K. cjud) auf anbete glatte, etwas fteif unb glänjenb appretierte SaumWoQjeuge, wie Kittap, Utanfing,5ßer!al auSgebehnt. SltS bie charatteriftifdie SebanbluugSweije ber im engften ©inn als K. jit bejeid)nenben ©ewebe, weldje in grantreich. 3"' biennc, in GnglanbKalito genannt werben, muft baä Sebruden gelten, obwohl nod) beute in Qft= inbien, ber ßeimat beS K., neben ben gebruetten aud; bemalte Stoffe biejer 2lrt in ben öanbet gc= bradjt werben. ÜberbaS Verfahren beim Kattun; bruet f.Seugbrud. Surd) ein befonbere§ Jlppvetuv ücrfabren, baS ©aufrieren (f. b.), erhält mau bie moirierten, getöperteu unb Eteingemufterten |yutter= unb iUöbeltattuue f owie bie mit allerlei SUluftern öer= febeuen, ftart appretierten Sud)binbertattune. geine ff. mit fünf= ober mehrfarbigen l'tuftern auf weifiem ober hellfarbigem ©runb werben oib genannt. ®ie ßerftellung bebrudter K. hübet trob ber Vorliebe unferer 3^it für wollene unb gemifchte Kleiberftoffe einen ber wichtigften Snbuftriejtneige in Gnglanb, Seutf d)lanb, grantreidj unb ber ©di »eis. SMS jum Gnbe beS 18. 3ahrl>- hatten bie oftiubifcheu K. ben linbeftrittencn Sorjug Wegen ber 2ebb,aftig= teil unb geftigteit ihrer garben. ©eitbem2luSgang beS 17. 3aljr|. bebrueten bie öollänber bie in Oft- inbien erjeugten »eifjen ©ewebe, wcldieS Verfahren ,utnäd)ft in Hamburg unb SlugSburg f owie in ©ad)= fen unb in ber ©diweij nachgeahmt würbe. 3" ber golge fing man an, bie K. felbft 311 Weben. S)en gewaltigften 3luffd)Wung nahm burd) bie mit §itfe ber 2Rafct)inen ermöglichte 9Jlaffeuprobuttion bie Kattunf abritation in Gngtanb, fobaf; in neuerer 3eit bie engtifdjen K. felbft in 3nbien bie Grjeugniffe ber bortigen Sanbarbeit üerbrängt haben. 3ui'3eit bei erfteiiKaiferreichS würben inSranfreidj, nament= lidi im Glfafe, zahlreiche Kattunbrudeveien gegrün= bet, unb halb erhielten bie fraiyöfifdjen K., bci'onberS in ben feinem Qualitäten, burch gefcbmadDoUc ÜJiufter ben Sorrang. ©egenwäitig ftebt aud) bie beutfdie Kattuninbuftrie auf einer fyoljen ©tufe ber Gutwidlung, fobafj engt, unb franj. SBare tauiii nod1 eingeführt wirb, öauptorte beS KattunbrudeS finb in S)cutfd)lanb aufier bem Glfafs Serlin, Gilen-- burg, 2lugSburg, Glberfelb, öamburg, SreSlau. Jlattuitbrurterct, f. 3eugbrud. Mattinipapier, eine ben Kattun imitierenbe SlrtSuntpapier, meift hellfarbig grunbiert unb mit einfachen SDhiftern bebrudt. [beS Ob (f. b.). Ha tun (rid)tiger Katunja), einer ber Queltflüfje Satunja^djncelicirgeoberKatuniafäuleii, ruff. Katunskije hjelki ober Katunskije stolby, Serggruppe im Ülltai (f. b.), beren bödjfte ©pi^e bie Sjcludja (3350 m) ift. Stattuijf (fpr. -weit), Sanbgemeinbe in ber nie= berldnb. $roDins Sübbollanb, befteht auS jwei Dörfern, baS Heinere K. am :Kbeiu ober Kat = »ij tbinnen, 7,5 km im 313B. Bon Seiben, mit bem eS burch eine ©ampftrambatm »erbunben ift, hat 1688 G. unb eine Sciuitenpenfion; baS gröfsere K. aan Qce (ober am 2)icer) ober Katwiftbuiten, ein beträchtliches gifeberborf, hat 5043, als ©emeinbe 6731 G. unb wirb als Scebab Diel befudit. 3" ber 9cäl)e ber uon Gonrab erbaute Kanal mit brei grofs» Slrtüel, Sie man unter S ucrmiSt, find unter 6 aufjufudjen. 16* :?44 Shife — itanc artigen Srbteufentoerten, burd1 bie feit 1807 bcr SQte ;Hbein in bei Sbbejeit mflnbet. Äafi, Sdtfofj. f. Rattenclubogen. Safibadi, jffu| im breufj. ;Heg.=Se,v Siegnifc, cnt- bringt auf bem Sleiborg bei ßetfd)borf unb mün= bet, 98 km lang, bei Sßardjhntj Rnf§ in bie Ober. I ie .H. bat einen teiftenb fchncllen Sauf unb fchwillt burd) bie ibm juftiefsenben ©ebirgäbädje l Rnt§ Studie S)etd)fel, recht? SBütenbe [Reiffe) eft plöB= lid) bebeutenb an. Scrühntt ift bie 5 4 l a * t an b e r R. bom ■26. 3lug. 1813. 3RH Slblauf be? SBaffenfhllftanbeS (f. 9lufftfäV$eutfcj)4fran36fifd)er Mvicei von 1812 bi? 1815, II, A) war 5ßlü*er mit bem fdjlef. ©eere fogleid) übet büß. »ergerütft unb batte ben jjeinb am 19^ unb 20. über ben Seher utrücfgebrängt. Unters bellen toar Napoleon Bon Tvee-ben angetommen unb batte fofort Sefebl §um Singriff gegeben, ©emäf; bem ?u Sradjenberg entworfenen Cperationeplane and1 ©lud) er bem Mampfe gegen bie Übermacht au? unb führte fein ,v>cor bie nach Sauer jurücf. 2a er= biclt Dlapolcon bie 3iadiricbt oon bem Sorrütfen bc? frauptheer? ber Serbünbeten gegen Sre?bcn unb brad) 23. Slug. mit ben ©arben, bem 6. RorbS unb rem l. Haoallericferp? bahin auf. 5m Scblefien blieben unter ÜJfacbonalb ba? 3., 5. unb 11. Slrmee= Eorpg unb ba§ 2. RaoatterielotbS, jufammen gegen 100000 ü)lann. Sa? f*lef. Meer, au? einem pmtp. Äorp? (3)erd) unb jwet ruffifcben (Sangeron unb Sarfen) beftebeub, war ungefähr 98 000 3J!ann ftarf. 33lüd)er lief; fdmtlicbe Jiorp? 26. Slug. wieber oor= rüden unb bie ,H. überfebreiten. J-aft gleichzeitig batte SOlacbonalb ben Sormarfd) angetreten. 95lü= eper batte feinen [inten glügel (Sangeron) an ber SÖütenben SReiffe, ben rechten auf ber &od)ebene bei Sföalitfd); jnufeben beibe feilte SJortf einrüden. Um 10 Ubr batte 3) ordE feine Stellung eingenommen; um 2 Uhr feilten alleftorp? gegen bie .tt. uorrüden. S)ie franj. Slrntee hatte feit 9 Uhr augefangen bie .«. ju überfebreiten, ba§ 5. fior»§ mit ber Raoatterie al§ redjter [ylügel, ba? n. in ber Heute ; ba? 3. fiorpä fettte fidj erft um SDlittag in Scwegung. Sangeron würbe juerft angegriffen. @r hatte fid) Renntm§ oon ben Slüdicr erteilten SBeifungen »erfebafft unb ieittc oorau?, ber SRfldjug roerbe fortgefetit »erben. 3lucb batte er fein ©ejduit; febon abfahren Iaflen unb oerweigerte ben ©chorfam, all Slücber gegen EDltttag ben allgemeinen Slngrifr befahl, um ben geiub, ber ficb bieSfett be? gluffe? su entwideln anfing, in bie S. unb SBüteribe Diciffe ju Werfen. 3Jord unb Saden gingen vor, 100©efcbütie leiteten ben Singriff ein. 3m Segen »erjagten oiele ©e= roebre; ei würbe meift mit SBajonett unb Solben gefämpft. Sie kI!erbünbctcn brangen überall cor. 3üä bie franj. 9ieiterei in bie 3wifcbenräume ber "angaben cinbrang , würbe fie burch einen Singriff ber oerbünbeten fiaoallerie unter 3Müd'>er«5übrung nirüdgefdilagen. ,'öicrauj ging 3)ord mit ber 3n= fanterie bor. Tie Jranjojen würben geworfen unb in bie bedigefcbwollenen fluten gcftürjt. Sangeron, ber, ohne ©efebüts, in 33ebrängni§ geraten war, er= holt nun .'öilfc unb nahm an ber Verfolgung , bie fünf Jage bis jum Quei§ fortgefcBt würbe, träftig teil. 3lm 29. 3lug. würbe nod) bie franj. Sioifiou 'l>utbcD bei SfJIagtml) jerfprenat; 1<»3 fianonen, 2505Baßen, 2 SlWer, fämtlidic§ ©epäd unb isooo ©efangenc waren erbeutet Korben. 2)er Serluft ber gran^ofen an 2etcn unb 3>erwunbeten betrag über 12000 iBtann. ülrtilft, bie man unter fi »erm Hauliaaigcbirgc, ©ebirg§maf)io im breufj. Seg.=SBej. Siegni^, hängt im S. mit bem nieber= fdilef. liteinfohlengebirge jufammen unb badbt fieb nad) 3c. längs per SBütenbeu SHeiffe, ber ,«ahbad> unb bec- 33ober allmäblid) utm fdjlef. Sängent^al ab, wäbreub t& nad> 3d. bieSrenje gegen biedbene burch bie ;\auerf*en Serge bejeiebnet. Sie bödjftcn ©ipfe! finb im ©. bcr Rammerberg (72-4 m), ber Sleiberg (658 m), im 31. ber ©r5bi|berg (389 m). ttritirltcu (Amentum), eine befonbere j\onn ber fibre, oon festerer baburdi unterfdjieben, bafj ihre bie tfiujelblüten tragenbe Sfd)fe ficb nadj ber£Btüte= ober gradjtjeit »om Steige ablbft unb mit ben Sßlüten ober Arüchten jufammen abfällt, währenb bei oer -iibre Slüten ober Früchte eingeln abfallen, bie i'ihrenad)fe an ber Sflanjc bleibt. Sag R. ift ber eharafterifttfdie Sötütenftanb ber 3lmentaccen. (S. Safel: Slütenftanb, gig.8.) Matte, im engem Sinne 33ejeid)nung ber lleinftcn Strien ber Ütaubtiergattung Felis (f. ,«aSen), welche fid? burd) 3lad)taugen mit oolltomtnen fchlifefbrmiaer ^uptllc unb meift bunfle gärbung auszeichnen. Sitte finb Sewohner ber 3llten SBelt. .'öieriier gehört bie 3ßilbfahe (Felis eatus L., f. Jafe'l: Sat5en I, Jig. 1), ein b\& 75 cm lang werbenbes Jier mit raubbaarigem, grauem %tV3l auf bem buntlere C:ucr= hinben unb Streifen »erlaufen , unb geringeltem bufchigem 6d)h>anj. Ghemals über bie SBälber oon ganj Suropa terbreitet, ift bie SBilbfalte heute au* oielen ©cgenben febon ganj ober faft gan; oer= fdjwunben unb auf bie bichtern ©ebirgäwalbungen befebränft; namentlich in ben Karpaten tommt fie noch häufiger oor. 3hrc Hauptnahrung finb Stttäufe, banehen wirb fie aber aud) bem ÜDilbftanb fdjäblid). cie liefert ein guteS "l?eljwerf. (3. Kahcnfelle.) Sie Jr> au * Eafe e (Felis domestica Briss.) ftammt nad1 ;Hüppell oon ber ägöptif d) en ft. (Felis mani- culata Rüpp., f. Safel: Äat?en II, Jig- 1) ober galbfaije in 9lubien ab, weiche einen graugelben Sels mit brei fchwarjen fiopfftreifen, einem bunfcln SRüdenftreifen unb geringelten Scbwanj unb Seine bat. 3lus ibr ging unfere juerft oon ben alten V'igoptern bomeftijierte .'öaustatje beroor. 6'rft gegen Cmbe ber Rreujjüge würbe biefe in ©uropa attge: meiner unb mit ber Serbreitung be§ ©etreibebauc-3 jut Sertilgung ber mit bem ©etreibe ficb ausbreiten^ ben ÜDtäufe aw .'öauetier immer weiter, aud1 nad) Shnerifa, oerbreitet. <$$ giebt eine 3'Jenge Spiel arten ber £>au§faj5e. Sie ßpperfaße ift guer fdjwarj geftreift; bie itartäuferfa^e bläutidi= afdjgrau bö bläuli^fdiwarj, mit fdwarjen Sippen unb'S-ufjfoblen; bie fpanifdjcft'. wei^, febwarjunb rotgelb gefledt; bie 3lngoratatte bunt lange?, wetfjes, feibenglänjcitbe^iöaar auSgeseicbnet. Sie dunefifchc R. bat Jöängeobren, bie mabaga§ = farifdie Ä'. einen gebrehten, fnotigen Sdjwanj. ^n (iornwallis unb^ber Jinfel Solan ift bie unge= fdjwänjtefi. häufig. — Sgl. SUlichel, Sa? Sud) ber S. (3Beim. 1876); i'tartin, Sa? geben ber §au§* fafec (ebb. 1877). "Safte, in ber Sefcftigung? fünft oeraltetcr 3lu»brud für Saoalier (f. b.). Jlatu', neunfebwänjige, eine au? neun Jau= cnben beftebenbe $eitfd)e, bie in ber engl. SDlarine gur 3üditigung ber SDlatrofcn biente. Sa^c, "in ber Sechnil ba? gerablinig bewegte Seftanbftüdmandier3)lafcbinen,3.S.inberaBeberei bcr gabeuführer am Sd^rrahmcn, am Rran ( Sauf = tage) ber auf bem SluSleger bewcglidie Schlitten ißt, finö unter ß aiifjufudjcn. > 3 finden — ftatjeitfopr 24.') ober SBagen, in welchem bie SeitroQen ber Scan fette angebracht ftnb, an bet Hunftrammc bev lot- ved)t über bcm 23är bewegliche Sdiieber, wen beffen .vtbhcrftcllung bie gallhöbe bei Otammbär§ abhängt. Saßen (Felidae), eine 311 ben Säugetieren ae börenbe SJtaubtierfamiüe, meldje bie furdjtbarften Stere enthält. Siefeiben finb bie getuanbteften unb Eräftigften, pon gleifd) lebenben JRäuber, blut= gierig, (d)lau unb erbafeben bie 3icnte im Sprunge, über alle 3cmen (mit .Huc-nabme beS auftrat. ©e= bietet, i'labagaSEarS unb ber roeftinb. unfein i »abreitet, jeutnen fie fid) burd) 3uri'trf,;iebbare firaUen unb febarftoarjige Aunge auS, haben nur üier obere unb brei untere föarffdjneibige Soden= 3äbne, febr grojte, gebogene, jajarffdjneibige (Ed= ,3äbnc unb ermangeln ber ©tmlbrüfen. Sie be= fitten fdjarfeä ©efiebt unb ©ebör, eine runbe Sdjnauje unb lange Spürbaare ober Scbnurrbaarc. 3toar bringen tiefe Siere oiclfad) grojien ©cpaben unb ©efabr, bod) bieten fie im "JiaturbauSbatt eine überaus foidjtige Stolle, inbem fie bai ©IeicbgetDidjt burd) Sertilgung ber fonft übermäftig sablreicben SJSflanjenfreffer aufrecht erhalten; auch liefern fie meift gut behaarte unb fcfcön gejeidmete 5J5el§e, »reiche einen bebeutenben öanoelSartitel ausmachen. l'Jlan teilt bie.fi'. in brei Untergattungen ein : erften*, ed)te H., bie in ihrer Organisation fo biet Über= einftimmenbeS haben, bafi fie eine einjige ©attung (Felis mit 56 2lrtcn) bitben, bie man in folgenbe ©nippen auflöfen fann: a. Leonina, Übroen mit bem Sbroen (f. b. unb Jafel: 2lfritanifd)er fiötoe), bem Sßuma (f. b.); b. Tigrina, Siger, ber König-?: tiger (f. 2iger unb Safel: Königstiger); c. Par- diua, Sßantljer, ber Seoparb (f. b. unb Jafel: Katzen I, gig. 3), ber 9iebelparber (f. b. unb 2af. 11, gig. 2), berSrbU (f. Seoparb unbSaf.I, gig. 2), ber Saguar (f. b. unb Saf. II, gig. 4), bie marmo- rierte Hatte, bie langf cb, roänjige äigerlatje (f. Sßarbet- fattc) u. f. ro.; d. Servalina, ber Serpal (f. £ud)S unb Jaf. I, gig. 4); e. Cati, eigentliche Hatte (f. b.), hierher bie SBilbfä&e, bie galbfatje (f. Hatte unb Siaf. I, gig. 1 ; Saf. II, gig. 1). Sie streite Unter* gattung ift bie ©attung 8ud)S (f. b.) mit bem ge- meinen SudjS (Saf. II, gig. 3); bie brüte Unter- gattung enblid) heftest nur auS bem Jjagbleoparb (f! ©eparb unb Staf. I, gig. 3). Gin eigentümlidieS, ben eigentlidjen H. nahe per= roanbteS Sier ift bie goffa (Cryptoprocta t'erox Bennet, f. Eafel : S d) l e i eh. \ a £ e n , gig. 2) in 2)t aba= gaStar, 145 cm lang, loopon 65 cra auf ben Sdjroans tommen, con gelbroter garbe, roeldjeS bie K. mit ben 3ibetbjatsen (f. b.) Perbinbet. Jtatjcnauge , amaurotifdjeS, ein erblin= beteS 2Iuge, baS auS ber Siefe ber Pupille einen metallifchen Siefler giebt ; rührt meift öon einer !rebS= artigen (Entartung ber 9te&gaut r;er. Jtattcnaugc , DJtineral , f. Quart. — über bie GbrnfobcrölLHatjeuaugcn f. (Sbrpfoberplt. ftmu-iiiiiuiennar-,, fopiel toie Sammarbars. JVrtiu-nbaicu (Ailuridae), eine gamilie ber bärenartigen [Raubtiere Pon einem an bie Hatten erinnernben §iabituä>.mit runblidjem Hopf unb furjen abgerunbeten Ohren. Ser geroöbntidie Hatten^ bar ober $anba (Ailurus fulgens F. Cuvier, f. £a= fei: Sären II, gig. 3) hetuohnt bie ©ebirgSmälber be» öftt. .«imalaja. @iue ücrmanbte ©attung (Ailu- ropus) toirb fehr groft unb finbet fid) in ben S8erg= länbern DfttibetS. [toalbeS (f. b.). ftattcuburfcl, hödifter 55erg (G27 m) beä Dben= Strtifcl, bie man unter S uermist, finb unter 6 aiifäufuctjen. Mrtttciictuluigcu, gleden imttnterlabntreiä bei preuft. iRea.:SBes. SBieSbaben, 27 kra uon 6t. ©oarc häufen, 5itt eines 2lmtägerid)t» (2anbgerid)t äBU§= baben) unb einer Oberfbrfterei, bat(ls'JO) 1040 meift eüang. @. , s^5oft , Telegraph; (lifen= unb 39raun= fteintager; altes S8ergjd)lofj, 8tammfitt ber ©rafen pon .«. —.Sie ©raff djaft fi. dat. Cattimelibo- cus, b. i. DJfelibocuä ber Satten) jerfiel in bie obere unb bie niebere. Sene umjafete einen Seit ber S8erg= ftrafte, bei DbenroalbeS unb bei Sannforfteä jur Sreieich; biefe lag in ber SBetterau. S3eibe gehörten jum Dberrbeinifd)en Hreife unb enthielten etioa 1100 qkm. Sie (?iraffcbaft tarn 147ti nadj bem £obe beä leltten ©rafen $bUipp an öeffen; 15G7 tarn bie Dbergraffa)aft }u öeffen=Sarmftabt, bie 3lieber= graffdjaft 311 feeff en=Sftr> einf el§. (5in Seil ber letttem lam 1815 an SRaffau. Sag 1303 erbaute S$lofj 9ceutattcn einbogen, gewöbntidi bie Hatt ge: nannt, it. ©oarshaufen gegenüber, amSft^ein, lief; Napoleon 1806 fprengeu. — SSgl. ©rebel, Sas ccblofe unb bie geftung iKheinfels (ct. ©oar 1844); 2lrd}ip für heff. ©efdjidjte unb 3lltertum§!unbe (Sarmft. 1853 fg.). MaKciifcIlc, bie behaarten gelle ber loilben unb jahmen Hatten, befonberg fie ber lejtteru, bilbeu ein beliebte! s43et,troerf. Slm heften finb bie gelle jüngerer Siere, bie im SBinter gefd)tad)tet finb. Ser garbe ber öaare nadj finb bie H. fdjtoarj, grau, bunt, roeiftrot; am teuersten ftnb bie fdmwtcu, unb bie beften liefert öollanb, wo bie Hatten bee gelleS halber gejüd)tet roerben. Sie »erben 311 bem 3med in Schuppen gefperrt unb nur mit gifdien gefüttert. Slud) .\Solftein, Sommern, bann Söapern, bie ©chrocij, Salzburg, Steiermarf liefern fiöne fdiroarje gelle. Slufterbem Eommen H. uamentlidi aud) aus Otufttanb. Um bie gelle gröfser unb haariger 311 machen, roerben bie Hatjen nicht feiten taftriert. Sie gelle ber roüben Hatten gleichen benen ber salimen grauen 6»pertat$cn, finb aber ir>enig= ften§ um ein Srittel gröfter, bau .viaar faft nodi einmal fo lang unb feiner. Sie geben ein roeid)ee, aber wenig haltbares ^ßelgtoerf, baS braun gefärbt roirb. Sie greife für H. fmmanfen je nach ber (Sitte unb garbe Pon 1 bi» 7 3)1. ba5 Stüd. Äätjcnfrctr, f. SBafdibär. Eatjenfuf?, SEBerrjeua, f. sBergbobrer. ttaticiignmaiiber, f. Teucrium. Jtnttciigcliirgc , Srebniger Sanbrttden, 2luSläufer be» fd)lef. 33erglaube§ im preuft. SReg.= Sej. Breslau, erreidjt im fficinberg bei Jrebnitt 217 m Ööbe. H. beiftt auch ein Seil beS Sanbrüden-:- jtoWdjen ©ober unb Dber, meftlid) Pon (Slogan. ftnin-ugulb unb Satjenfilbe«, Söejeidmungen für golbgelb ober filbermcif; glänjenbe Spielarten beS ©limmerS. Sattenbat (Scyllium catulus L. , f. Safel: gifdje VII, gig. i), eine über Im lange, bas ÜJtittelmeer, bie SWeere entlang ber meftl. atlantifeben Hüfte unb bie Diorbfee bis Sergen bemobnenbe 2lrt auS ber ©ruppe ber öaififd)e (f. b.), bie leine 9iid= baut, jtoei ftadjellofe Sftädenfloffen, eine 2lfterflofje, Spriblöcher, Heinere 3dhne bat unb (Eier legt. Sie ©ruppe ber H. (Scylliidae) beftebt auS etroa 25 nid)t grofjen 2lrten in allen Söleeren ber gemäßigten unb mannen ©egenben. [410b). Kiiticnjautiitci', f. 2lifol;oliSmuS (93b. 1, S. JlatjcnHec, f. Hlee. Jlatictitopf, NUftbilbung, f. SjemiceplialuS. Jtnticutüpf, Serg, f. öorniSgrinbe. fia(3cnfrout — Slauf .«inncnfraur, i. Valeriana. Äflfecnlu*«*, 1. Bud}§. Snticiimcjfi (Chirogalias), i. I'uiti. Jtatscnminjc, f. Nepeta. [f. Aethusa. Miiiu-uvctcflcin, iooiel wie ©artenfcbiorling, Saticitpfötdicn, SBjlanjenart, f. Antennaria/ Sancnraffacl, SBeiname be§ 3Mer§ SDfönb (f.b.). Satjcnfilbcr, f. Rajsengolb. Mrti'.cuüoflcl, f. Spottoögel. Kaßcnrocbcl, SPflangenart, i. Equisetum. Saßcntoclfe (Aniiurust, ©attung ber IBelfe in obina unb bem gemäßigten Slmerita. Tor cat-fish lAmiurus catus L.) ift ein beliebter Speifefifd) bei Diorbamerifaner, oon mittlerer ©rbfje, breirtopfig, mit unterftänbigem , oon adn Barteln umgebenem A'iaule. Seine eigentliche ßeimat in :)Ierbamerita öftlid) fem jyelfengebirge, man bat ibn aber auch mit Grjelg in Kalifornien eingeführt. Jlaniri, alter Käme bei Gjjafaren (f. b.). Jtauai, bie nörblicbfte ber Sanbwicbinfciu, um= tapt mit ber Weftlidj baneben gelegenen jjnfel 3Kt= bau 1707 qkra unb batte 1884: SiröS Ginwohncr, barunter 4881 grembe. Jas innere ift ftart ge= birgig unb erreicht im äßeialeate 2100 m ywbe. S a<3 8onb ift infolge be§ Oerroitterten Dulfamfdjen ©e= nein-:-, au§ bem ber gange Beben beitebt, aufjer= orbentlid) frudjtbar. 3teuerbing§ wirb namentlidi 3utferrobr gebaut Tic Maien (SBaimea im S2B. unb ftanalei an ber Siorbfeite) ftnb mangelhaft. Jfaubernjelfcf^abjeftiüifch unb fubftanttoifd)ge= braucht utr Be*,etcrmung unoerftär.blidvr Sprache, ioroobl gänjlid) frember, al? aud) foldier, bie bureb fd)led)te SluSfpradje, falfdie gönnen, SBermengung mit fremben ätuäbrüaen unoerftänbltd) wirb. §)aS Sffiort ftammt oon bem oberbeutfdfen Raubern in ber SBebeutung 3wifd,cnbanbel treiben, baufieren, fobafj S. urfprünglid) bie unbeutliche Siebe ber hau= fierenben 3Belfd)en (Italiener) bezeichnete. Saue, ein tleincres ©ebäube in ,'öolv ober DJJauerwerf, bas als Überbau über einer 2cba bureb bie Jbätiafeit ber äußern unb innern glügek musfcln (musculi pturygoidei) eine Sßerfduebung ber Sabnreiben uadi oorn unb rüdmärts unb nach beiben Seiten unb bamit bie .lermalmung berfefteu Steifen jWifdjen ben heeferiaen j>läd)en berS3acten= jäbne bewirft. Sa§ fertwäbrente öineinfd)ieben be§ Biüeus jwifd)en bie 3>il?»'-"^it1«''1 erfolgt oon außen ber burd) bie SBangenmu§teln, t>on innen bor bureb bie 3ungc, welcge letztere aud) toeid)ere SBiffen burd) Jlnbrüdcn unb :Keiben gegen ben barten ©aumeu 31t jerguetfdjen oermag. feährcnb bes ft. wirb ber Binen innig mit bem Spcidicl ocrmifd)t. Sie Bewegungen ber Maumuc-tein werben burd) Sleroenjweige be§ fünften öimneroenoaareS oer= mittclt. SWangetbafteä .H. infolge fd)abbafter oäbne ooer adju baftigen Gfienä ift eine ber Ijaufigftcn Uriadjen cbronifa)er 5Scrbauung§ftörungen. Sauer, Aerb., .Homponift, geb. 8. San. 1751 ju itlcin = 2baoa in ii(dl;ren, geft. 13. 2tpri( 1831 in SBien, febrieb gegen 200 tfceatrattfdjc SBerfe, gröfsere unb Heinere Dpern, ©ingfpiele, bie bie 9tid)tung SBenjel ÜRüUeri mit fd)Wäd)erm latent unb ob,nc beffenSunfl »erfolgen. 9lur «®a»Sonauweiodjen», ein SBerfIeü>ung§jiü(I; in bem uaeb Sßiener 2Robc ^offe unb l'cärcben untercinanber gemifdjt ftnb, batte wirflidien (Frfolg. Sauf, ber SBertrag, mit welchem bie eine %ar- tei (ber 33erfäufer) ber anberu (bem .Häufer) eine Bai)t, ein SRed)t an einer sadic ober ein abfofuteä Dtedjt Mine ein @rfinbung§patent( ein Urbebevrccbti, eine i'iebrbeit oon cacben, ben SBefiH ober bie ^nnehabung einer cad'e, eine Aorberung, eine Munbfdiaft, ein @efd)äft mit ber 3"irma, eine nidjt patentierte Grfinbung, ein ganje§ Vermögen, turj irgenb ein ©ut ober \va* all ein foldrje» angefeben wirb ober ben ©enufj eine» folchen für ©clb über= tragt ober oerfebafft ober ju übertragen ober 31t Derfdjaffen oerfprid)t. 9Iur werben Sienftleiftungen nidjt getauft, fonbern gemietet (f. Ticnftmietei. oft ber oertaufte ©egenftanb Cbjeft beä ©anbefe, fo wirb er SBare genannt; ber in @elb gewährte ©egen= wert heipt Saufpreis. Gin .«'. fann gefd)loffen wer» ben über jufünftige 6ad)en, über bie jutünftige Grnte, über bängenbe unb ftebenbe grüdjte (öoff = uitugöt auf, i. Emtio). 8erpflid)tet fid) Vie eine Partei, bie ber anbem Sßartei ju leiftenbc 5ad)e erft beruu'tellen, fo liegt nad) ©emeinem 3ted)t Kauf oor, wenn ber verfteller ben ctoff hergiebt, fonft SBerroerbingung (f. b.), wäbrenb nad) 5f5reuf3. 5111g. Sanbred)t fotdK aud) in jenem gaOe angenommen wirb. 9iad) bem Seutfcben öanbeligefefebud) 3lrt. 338 ift aber nad? ben SBeftimmungen über ben ff. audi ein 5anbet§gefd)äft 311 beurteilen, beffeu ©egenftanb in ber Sieferung einer C.uantität 93er= tretbarer ©achen (f. b.) gegen einen beftimmten »Preis befteht (auch wenn biefelben erft angefdjafft ober bergcftcllt werben follen). Sßirb ber &. ge= fd)loffen über eine iache, weld^e "Parteien als cor: hanben anfehen, wäbrenb fie uidit ober nicht mehr oorbanben ift (bgS oertaufte öau§ war ,uir3eit bes i'ertragsfdilunes abgebrannt, bie als fdjwimmenb oertaufte Sabung eines beftimmten 2d)iffs mit biefem untergegangen), fo ift ber .H. nid) tig; ebenfo, Wenn beibe Seile wußten, bafj bie £adie nid)t erifttere. Gin ff. über Sachen, wcUt>e bem Sßerletjr entjogen fmb (f. Commercium), ift ungültig; bodj tann f oleher S. abgefchloffen werben unter ber 93e= bingung, bafj biefe Gigenfd)aft in Wegfall tommt, )". SB. eine Straße eingejögen Wirb. Arembe Sadjen, welche ber Verlauf er ohne @rmdd)tigung be§ GigentümerS oerlauft, tonnen nai) ©emeinem 9led)t ©egenftanb be§ M. fein; ber Serläufer hat fie anjufdjaffen. 3lur feilen argliftige ©efebäfte, bei welchen beibe Seite Eollubieren, un= gültig fein. Slnbers nadj l'rcun. -'lllg. Sanbr. 1, 11, §. 19, unb franj. Dtedn («La yente de la chose d'autrui est nulle», ber SBertauf einer fremben Sad)e ift nichtig); bodi wirb ba§ ©efd)flft, wenn beibe Seile wiffentlich unb in gutem ©lauben ban= belten, in SJäreufen als SBertrag über bie öanbuutg eines ©ritten aufrecht erhalten, ©ehorte bie oer-- laujte Sadic bereits bem Käufer unb bat er nicht bloß bie onnebabung ber nicht in feinem Öefit; bc= finblicbcn Sadje getauft, fo ift ber S. ungültig. Über ben .H. einer inbioibucll nid't beftimmten Sad)e f.-öattungstaut. Ter .Hautpreis mufs in ©elb benimmt ober be* ftimmbar fein. Sofern nicht, wie bei ?(potI)eter= Strtitet, bie man unter S DermiSt, finb unter G aufjufuajeii. Ämif l'47 roarcn , eine obrtflfettltdje £a« mit ber SDcajjgabe beftcl)t, bat> SBertaufet feinen böbern SßreiS forbern barj, ift t>ic ^väsbeftimmung ber freien äSereirt= borung überlaffen. Socb ftebt bem 33er!äufet nach ©emeinem 9icdbt bic 2lnfcd)tung beä S. frei, i»enn et noch nidjt bie öälfte beS SBerteS erlangt bat, nad) $rcuf;. 3111g. Sanbr. I, 11, §. 59 bem Käufer, wenn er utetir alä baS doppelte beä 3A>ertcä lU'Uiblt ober oerforodjen bat. Da* öfterr. 33ürgerl. ©efep. §§. 934, 1060 giebt baä 2lnfccbtungSred)t bem SSertäufer unb Käufer. SieS 2lnfed)tuugärcd)t ift aud) auf anbere entgeltliche Verträge, nad) »reu|. )Kccbt toenigftenS auf ben Jaufd) übertragen. Diadi (Gemeinem unb öftere. Siecht rann auf biefe 3lnfed)= tung toegen laesio enormis im »erauS vev.uel^tet nierbeu. 2iacl) frans. Sftedjt ftebt bie älnfedjtung nur bem SBerfäufer »on unbetoegtidjen Sachen 31t, toenn er um mebr als Vis »crletit ift; ein im »orauS er= fldrter 3Sergid)t ift ungültig. Diefe 33eftimmungen finb für ben §anbelS»erlef)t auSgefdjloffen burd) baS Deutfd)e öanbelSgefetsoud) 2lrt. 286; fie finb niebt aufgenommen in baS Sädjf. Sürgerl. ©efcl?- buch, ben Deutfcben Entwurf unb baä ©ct/toener C bligationenrecbt. .Uatürlicb haben aueb nad? biefen neuern ©eichen SSerfäufer unb Käufer im Aalt einer Jäufdumg beS ©egenfontrabenten über ben SBcrt bie Siechte auf 2lufb ebung unb SchabloSbaltung. DcrKauf»ertragiftabgefd)t offen (perfett), wenn bie Parteien über $reiS unb ©egenftanb fo weit einig finb, bafs eS feiner Ineitern SBUlenSeinigung bebarf. Der Kaufücrtrag fann aud) ftiUfdjroeigenb abge= icbloffen werben, fo, toenn unbeftelltc äBaren mit einer Saftura überfeubet werben unb ber Em»fän= ger über bie SBaren »erfügt. Daraus, baf; ber Empfänger nid)t antwortet, aud) bie SBaren nicht suriieffenbet , fonbern liegen täfit, ift noeb nid)t ju fdjttejsen , baf; er fie als Käufer angenommen bat. 3Ber aber bie fjaftura über eine beftelltc SBare »or= bebaltleS annimmt, genehmigt ben sfkeiä. Der K. fann ju ftanbe fommen burd) einfact/e Slnnat)me eines 2lngebotä (Offerte), mag biefe »om Käufer ober äs'crfäufer ausgeben. Daä 2(nerbicten jum Sßerlauf, weldjeS erfennbar für mehrere ^erfonen, inSbefom bere burch SJtittcüung »ou'ßrcisiiftcn, Sagert>erjeict)= niffen, groben ober SJuftern gefducht , ober bei welchem bie 2Barc, ber SßretS ober bie SKenge nidjt beftimmt besetebuet ift, ift fein »erbinbtidjer l'lntrag jum K. (öanbelSgefcttbud) 2lrt. 337). Der Sierfäufer ift, roenn baS uid)t fdjon bei 2lbfd)tuf3 beS ©efdjäftS erfolgt ift, verpflichtet, bem Käufer ben ©enuf; beS »erfauften ©egenftanbeS ju »erfd)affen unb 31t gewähren, hei »erfauften Sad)en Sefttj unb Eigentum 31t übertragen. 2Begen ber 33erpflicbtung .3111- ©ewäbrleiftung beS Eigentums ober »«tauften !Red)tä f. Enttoäljrung; toegen Haf- tung für SDiängel f. ©etoäbrSmänget. 3er Sjerfäufer ift »erpflid)tet, mit ber cache bie ^ubebörungen (fofem barüber nicht anberä be= ftimmt ift), aud) bie nad) 2lbfd)luf? be8 K. binsuge: tommenen, unb ben 3ui»ad)§ 311 übergeben (©äd)f. bürgert, ©efefeb. §. 1090), nad) ©emeinem 3ied)t allen SSorteil, meld)enber Äkrfäufcr feit *perfeftion beä SSertragä von ber »erfauften Sache batte, bod) nid)t ben burch :)ied)tgaefd)äfte erhielten ©etoinn. 9cad) 5ßreu6. 2lüg. Sanbr. 1, 11, §. 105 unb bem Teutfcbeu dnttourf §. 387 »«bleiben bem SJerfäufer bic 3iut3ungen, folange er bie ©efahr trägt, alfo bis jur Übergabe ober bis jur 2luf(affung beä ©runbftüd'eä. iibntid) üfterr. Sürgcrl. ©efebb. §§. 1050, 1064. Ter Herläufcr ift verpflnttet , bi§ iur ,icit ber Übergabe unb, wenn ber Käufer in 2lhnabmc fäumig ift, bis snr Seit feinet SerjugS bie »erfaufte Sadje mit ber Sorgfalt eine§ orbent= liehen ßauäoaterä in Staub 311 erhalten unb 311 bc= mabren, fobafs er für Snttoenbung unb Sefdjäbigung haftet, ioelcbc er burd) folcbe Sorgfalt abtoenben tonnte. Sr ift oerpflichtet, bem Käufer üher bie ben Kauf gegenftanb betreffenben recbtlidjen 33err)ätt- uiffe, über bie ©renjen be>? ©runbftüdS, beffen i^k red)tfamc unb Saften bie nötige Slulfunft 311 erteilen, ihm bic 3um Semeife bc-J S(lecf)tl bienenben Urtim= ben au§3üliefcrn. Sic © e f a b r (f. b.) b c § Untergangs unb ber Sßerfcblecpterung beä oerrauften ©egenftanbeS trägt fd)on feit ber Sßerfeftion bc» Vertrags ber Säufer nad) ©emeinem SRed)t in bem Sinne, baf; ber aSerläufer „iahlung beä nollen '•fireifeg forbern fann, ohfd)on bor »erfaufte ©egenftanb untergegangen ober »erfd)led)tert ift. Sod) genügt jur Sßerfefiion in biefem Sinne nicht , bafe ber K. hinbenb ift, er utuf; unbebingt gefdjloffen ober bei bebingtem 2lbfd)luf; burd) (Eintritt ber Sebingung unbebingt geroorben fein; roährenb fdiinchenber, bemnächft aber eingetre= teuer auffd)icbenbcr 33ebingung trägt ber Käufer nur bie ©efahr ber ^crfd)(ed)terung, nid)t bie be§ Unter» gaugS. 6'S mu| aud) ferner $rei§ unb Jöare, IcMere inbioibuell, beftimmt, nid)t blofi beftimmbar fein. 33eim@attungefauf mufi namentlich in einerben 2Jer= fäuferbinbeuben2Beifeauggefd)icbenfein(f.5)iftan3: rauf). Damit ftimmen im mefentlidjen üherein baä Säcbf. SSürgert. ©efetjb. §§. 866, 867 unb Sd)mci;cr Dbtigationenredjt §§. 145, 204. 9ca ^reuf;. 2Ulg. Sanbr. 1, 11, §. 100, unb nach öfterr. SSürgert. ©e= fetib. §§. 1048, 1064 bebt ber jufätlige Untergang ber »erfauften Sad)e »or ber Übergabe, nad) Öftere. ^Bürgert, ©efe^bud) fdion ber SBerberb über bie Öälfte beä SBerteS ben K. auf, toährenb ber Käufer bei 35erfd)limmerungen nad) 2lllg. Sanbredit ba§ 9led)t beä SRüdtrittä hat, nad) öfterr. SSürgert. Wcfchbud) biefe auf Siedmung beä SSertäuferS ein= treten. 9iad) bem ©eutfd)en Snttourf §. 387 geht bic ©efal)r beä mfäüigen Untergangs unb einer Sitfälligen SBerfd)led)terung mit ber Übergabe ber »erfauften 'üaiiie auf ben Käufer über. Sßirb ber Käufer eiueä ©runbftüd'eä »or ber Übergabe alä Eigentümer in baS ©runbbud) (f. b.) eingetragen, fo treten biefe SBirfungen mit ber Eintragung ein. 3m jjall ber SSerfenbüng einer SEBare beftimmt ber Cmtiourf mic baä öanbelägefetibucb. S)er Käufer bat bie »erfaufte Sadje abjunel)= men unb ben »erabrebeten Kaufpreis gegen Übcv= gäbe ber »erfauften Sad)c ju sablen, fofem ihm berfelbe nicht geftunbet ift. ^ft bic Übergabe erfolgt, ohne baf} ber Käufer ben ihm nid)t geftunbeten $reiä gejabtt hat, fo bat er it)n feit ber Übergabe 3U »erjinfen. Er ift nicht »erpflichtet, bie SBare 31t empfangen, Wenn fie nid)t empfangbar ift (f. (fmpfang'barfeü ber SBare). Die @mpfangnal)me muf; fofort gefchchen, roenn nidjt ein anbereS be= bungen ober ortägebräuchtid) ober burd) bie Um= ftänbe geboten ift '(öanbelägefetjbud) §. 346). Die Soften ber Übergabe, inäbefonbere bie Soften beä SDteffenä unb 2Bägcuä, fallen bem SJerfäufer, bie Soften ber 2lhnahme unb beä SranSportä nad) einem anbern Crte alä bem Erfüllungsorte fallen bem Käufer jur Saft. Üher bie Unterfucbungäpflicbt hei ben an einen anbern Ort überfenbeten Söaren f. 2(h= lieferung unb DiSpofitienäftellung; üher bie 3luf= Stvtifcl, bie man unter S DermiBt, finb unter 6 aufäujnrfjen. 248 Jtauf auf Sontraft — Sauf Bricfjt SKiete bemabrungiöflicbt unb bie geftftetlung betSRängel i. Tiuan;fauf. übet Stfültuhgäori unb Erfüllung-? ;cit f. biefe Strafet. 3fl niittv anbereä »erabrebet, fo bat jebe ber beiben Parteien baä fftedjt, ui forbem, baf; bie aw bete 3«fl um 8U0 erfüllt. SDoa) fann berebet fein $ r dnum et a t i o n 3 lauf; unb fir eb i t f au f. 33etm 93artauf foll nad) ©emetnem Sftedjt ba* Eigentum bei oettauften Sad)e treh fofortiget öbetgabe auf ten Raufet nidjt übergeben, folange bet SßteiS nidjt bejabtt in. Sie neuem ©efe&e geftatten betn Sßet= taufet, fidj boä Eigentum bie- jut gablmtg be§ Saujpreife* bei bet Öbetgabe einet beweglichen Sacpe »otjubebatten. 9ted)bem Seutfcben Entwurf §. 394 gilt bieä als auffdjiebenbe Sebingung. Set SJetfäufet ift bann jutn Siüdtritt berechtigt, wenn bet Rfiufer mit bet jjablung in SSetjug fommt. Unter Sßlaöfauf »erftebt mau einen untet ©e= genwärtigen gejduofjeneu R. (im ©egenfafe Bon R unter Sttmefenben) ober einen bureb Stblteferung bet SBare an bem SBobnort cbet 3ttebertaffung§ott beä SBetfäuferS ;u etfüHenben R., fobafs nid)t (tote beim Siftanggefcbfift) eine übetfenbung für 3tedj= innig bei Käufer-;- ftattfinbet. über bie Sftedjte, welche bem SS erlaufet unb bem Kanter im galt eine* SSetjugä ber ©egenfcartei bei girgefä)fiften jiifteben, f. girgefajäft unb Etfüllungäjeit. Slllgemcin bat bet SSerfäufer na* 6anbel3gefe&ä budi Slrt 343 ba§ Stecht, wenn be: Säufer mit Em= pfaugnabme ber SBare im ÜBetpge ift, biefe auf ©efaljt unb .Heften be§ Raufet! in einem öffent- lichen Sagetbaufe ober bei einem dritten meberju= legen ober fie unter SBeobadjtung ber gefetjlidjen SefHmmungen »erlaufen ju (äffen. Sech braud)t bet Sertäufer von ben ihm bureb Strt. 343 ein= geräumten Dtedjten (einen ©ebraud) ju madien. Er fann bie »ertaufte Sache ba, wo fie fieb befinbet, unb fo, wie fie fieb befinbet, liegen (äffen, haftet nur noch für Sltglift unb grobe ^abrläffigteit, trägt nicht mehr bie ©efabr, fann ben Saufet auf 3ablung belangen, wie wenn er übergeben hätte , unb auf i'lbnahme unter Erfaß be-? gnteteffeä für ben bem SSerfäufet entzogenen Siaum (£agergelb u. f. in.). Sie Stechte be§ SBetfäuferS, wenn ber Käufer mit ber Zahlung be-? RauföreifeS — bie beS Räufet§, wenn ber Serfäufer mit ber Übergabe ber SBare im 23enuge ift, bebanbeln bie 2lrt. 354—359 be* 6anbeü3gefetjbud)8. Siefe SBeftimmungen fommeu tnbeffennur jut 2lnwenbung, wenn ber abgefdplof' fene R. roenigften-3 auf Seiten einer ber beiben Spatteten ein Jöanbcl-jgcidiäft ift. SBegen ber 93e= ftimmungen be? 93ürgcrlid)en StechtS über ben SSer= ;ug f. b. Sitteratur. 2reitfd}fe, Set Rauffontratt in bc^ fonberer Schiebung auf ben SBatenbanbel (2. 2lufl., Don SBengter, ©era 1865); öedunann, Set fi. nad) ©emeinem Siecht (ZI. l, Erlangen 1876; 21. 2, L884); 2böt, öanbeUrecht, S8b. 1 (6. Stuft., £»,. 1879), §. 62c fg.; jfjanaufef, Sie Haftung beg 23er= täufere. (2 2lbtci(., fflerl. 1883—87); Sernburg, Sebtbud) bei pteufj. SPri»citted)t§, II (4. Stuft., .'öalle 1888—89), §§. 133 fg. Sauf auf Sontrafr, f. ßeitgefcbäfte. Rauf aufgrabe ober Kauf auf Seficht, ein .Häuf, ber unter bet in bem 2BiHen bes Räuferi ftebenben 33ebingung gefdiloffen wirb, bafs ber Käu= fer bie 2öare befehen ober prüfen unb genehmigen Strtitfl, bie mau untcc ß oerm werbe. Sie SSebingung ift im 3weifel eine auffcbie= benbe. Si5 |u feiner Srllärung ift ber Säufer nidn gebunben. Sie SBare bleibt auf ©efabr be§ SJet täufere-. Sagegen ift ber Sertäufer gebunben bi-J mt Srftätung beä Räuferä. ©enebmigt biefer bie SBare, fo ift bamit ber Kauf abgefebtoffen; lehnt el- fte ab, fo haben ftdj bte Serbanblungen jerfd)(agen ttnb Häufer hat bie SBare, wenn fie ihm übergeben war, jurüctiugeben. Ser Sßertdufer bort auf, ge= bunbeu ;u fein, Wenn ber Käufer bie jum Stbtauf ber »erabrebeten ober ort'Jgebräudjtidjcn Jrift nidn genehmigt. 3n Ermangelung einer »erabrebeten ober ortägebräuebtieben jjrift fann ber 23erfäufer nacb Stbtauf einer ben llmftänben angemeffenen 3eit ben Käufer jut (5rtlärung aufforbern; Sßertdufer bort bann auf, gebunben ,w fein, Wenn fieb Säufer auf bie Stufforberung niept fofort erflärt. 3Ü bie auf 33efid)t ober Srobe »ertaufte SBate jum 3wed ber SBeficbttgung oberSrohe hercitä übergeben, fo gilt ba-? Stittfäjitneigen be» Säufcr§ bü nad) Stbtauf ber (S'tift ober auf bie Stufforberung als ©enehmi- gung; »gt Seutfdie« JöanbclC-geje^bud) 2lrt. 339; odjmeiger Dbtigationcnrecht 2lrt. 269—271. Sauf beuten. 1) Sesitföamt im banr. 9ieg.= Sej. Schwaben, bat 508,56 qkm, (1890) 22 370 111071 mänul., 11299 weiht.) S\, 57 ©emetnben mit 125 Dttfcbaften. — 2) Unmittelbare Stabt unb jöattptovt be§ 33ejirt§amte3, linfs ber2öerta6, in 683möohe, anbev2iniei'lün= d)en=23ucbloe:8inbauber33abv. Staatäbahnen, ©iß beS 93e= äirtiamteä unb eines Stmt§ge= vidn-j (Sanbgericbt Remsteir), ;Hent=,3oü=, gorftamteä fowie einet 9ieid>:-banfnebeuftelle, hat (1890) 7331 (3513 mänul.. 3818 weibl.Jd., barunter 1911 ßoangeltfdje; SBoft jweiter RJaffe, -Telegraph, einen Stabtparf an Stelle ber fttt= betn geftungswerfe, nier fath., jwei eoang. unb eine Simultanfirche, Sloftct ber granjisfanerinnen mit ber 9BaUfabtt»fapelle ber Sre-Jcentta, 9ieal=, 8atein= unb SBalbbaufcbute, Kinberbewahranftalt, 2^ofpi= tätet, 3Baifenbäufet,RtanfenbauS,Rteiäittenanftalt für Schwaben unb ein Sd)lad)thauä. 93emerten-?= merte ©ebäube finb bie fath. Stobtpfarrfirche ju St. SWartin (1444), bie noch ältere St. Ötaftfircbe mit got. Slttar unb ba» 1879—81 non jpauberrifSer im Stil ber Stenaiffance erbaute SiathaifS mit 3-reSten »on Sinbenfcbmit. @S heftehen eine 93aumwolI= fpinnerei unb SBeberei (800 2lvbciter), »ier Sampf= btaueteien,ÖI=,Seim=,Eement=unb3Kafd)inenfabrtä ten unb eine gtofe tithogv. Slnftalt (300 Slrbeiter). Sauf bricfjt »Itctc, ein SRedjtSföticblDort, web cbes' bebeutet, bafj berjenige, welcher baä Eigentum an einer Sadie von bem Sermieter burd) einen Sauf, Saufd), eine Sdjenfung ober einen anbern eine Sonberredit-Jnadifolge in ba* Siecht besSermieters begrünbenben Sttel erworben bat, an ben non fei= nem Dtea)tS»orgänget ahgefd)lo|tenen SRietbertrag nidit gebunben ift, wenn er nicht bie 2ui3haltung be-j i'iietiiertrag-r- übernommen hat. (S.gorberung*= recht, 93b. 6, S. 967 a.) Ser Seutfdje Entwurf jweiter Sefung bat ben vielfachen Slnfeinbungen, toetebe ber ß'iitrcurf erfter 8efung mit feinem Stnfcblufj an ba§ ©emeinc Siedn gefunben hatte, baburd) nachgegeben, bafj er (§§.512, 521) augfprid)t: SBirb ba-:- vermietete (obetuer= paditetc) ©runbftüd uadi ber überlaffung an ben ißt, finö unter 6 aufjuiudjen. Sauf&udj — Mauffmanu 240 SOiieter (obetSäc&tet) öon bem Sermieter (obetSet* ipädjter) an einen dritten »etäufjert, fo tritt con ber SiaentumSübeitragung an ber (StlDerbet an bie Stelle beS Setmietetä (obet Serpäd)ter§) in bie mäbrenb bet Sauet feines Eigentums ficb au§ fem 9.l(iet= (ober Sad)t=) SBerbältmfte ergebenben Sterte unb Seiöflicbtungen ein. §.518: Shtb bas oetmie: tetc (ober perpad)tete) ©tunbftüd na* bor übertaf jung an ben Mieter (ober Pächter) von bem Setmietet (ober SetBädjtet) mit bem Siechte eines ©ritten be= lajtet, fo finbet §.512 entj»ted)enbe 2lnwenbung, wenn butcb bie Sluäübung bes Siecht* bem Mietet (ober Särtter) ber pcrtragsmäfsige ©ebraud) ent= sogen wirb, ßot bieSluäübung. bes Stecht* nur eine Scfcbtänfung beä Mietete in bem »etttaa§mäfnaen ©ebraud) gut geige, fo ijt bet Tritte bem Mieter (ober Sachten gegenüber pcrpflicbtct, bie 2lusübuna m unterlagen, Soweit fie ben DertragSmäfjiaen ©e= braud) beeintrdebtigen würbe. §. 510: ©at cor ber Überlastung bei vermieteten ober verpachteten ©nmbftüdes an ben SBlietet (ober Sädjtet) ber Set* mieter (ober SBerpäcr/tet) bas ©tunbftüd an einen ©ritten fevänf.ert ober mit einem Stechte belaftet, fo gilt bas ©Icicbc wie in ben Aallen bet §§.512 u. 518, wenn ber Erwerber bem Vermieter (ober Ser= Pächter) gegenüber bie Grfüllung ber ficb aus bem Mieb (ober Sacb» Serbältnifje ergebenben 3Ser= pflid)tungen übernommen bat. ftauf burii, f. ©ericbtsbanbelsbudi. Stauffabrcr ober Äauffabrteifcbifje, bie jum öanbel fomie jum Transport pon Sailagieren bestimmten Seefdiiffe. Sie $. finb teils Segeb, teils Sampffcbiffe. 3e nach ihrer ©röfse haben bie Segeijdjiffe einen bis vier Mafien unb führen teils nach ihrer Sauart, teils nach ihrer Jatclung öer= febiebene Slamen, j. 93. Sollfcbiff, Satf, Srigg, Sdjoner, %aä)t u. j. w. Qn neuerer Seit Werben audb günfmaftfdjiffe (f. b.) gebaut. — über bie recht; lieben Serbältnifje ber K. f. Seerecht. Hauff mann, Singelita, Malerin, geb. 30. DIt. 1741 ju Gbur in ©rauhünben, wohin ihr Sätet, ber SOcaler Johann ^ofepb 5t. (aus Scbwarjenberg im Sregcnserwalbe), von bem bortigen Sijdwf be= rufen werben war, um ein ©emälbe für beffeu Jürcbc auszuführen. Diad^bcm fie ficb in Atom, wo fie fid; mit SBincfelmann eng befreunbet hatte, 1763 — 65 namentlidi burd) kopieren nach großen Meiftern grünblich im gadje ber Malerei ausgebildet hatte, ging fie 1766—76 oon Senebig über SJ$ati§ nach, Sonbon, wo fie ihren 9iuf begrünbete. 2>n= folge eineS Setrugs ging fie hier mit einem 9lben= teurer eine Gbe ein, bie balb wieber getrennt werben muffte. 9iad) ihrer Siüdtebr nach Stom 1781 nerbei= ratete fie ficb mit bem mittelmäßigen oenet. Maler 2tntonio 3uccbi, ber 1795 ftarb. Sie feibft ftarb 5. 3tot). 1807 in Siom. fftte SBüfte würbe 1808 im Pantheon aufgestellt. Sic von ihr gelieferten Silb= utile unb bauptfäcblicb nad> Sintiren gemalten biftor. ©emälbe finb weich unb eiufcbmeicbelnb bebanbelt, aber traftlos. itaifer Saul I. fowie Sofepb n. ge= hörten 311 ben Semunberern ihres Talents, gür ben letstern bat fie bie öeimfebr nad) ber Jeutoburger= fdjlacbt unb bie Seiebenfeier ber Dallas (in ber faijert. ©alerie in SBien) gemalt. Jore heften Silber )iub bie weiblichen öalbfiguren ber i'eftalin unb ber ©ibrille in ber Galerie ju Sresben. 3n ber @remi= tage ju Petersburg finb bie Silber su 3)orifs «©en= ttmentatet SReife» unb ju «Slbälarb unb ö^loife»; im Smtote bas Silbni§ ber SBatonin .Hrübener mit Strtifet, &te man unter ff üevm ihrem fiinbe im SßatI; in ber Dleuen s$inalothel ju l'iündien: tibriftus unb bie Samariterin am Ömn neu unb bas Silbnis bes ftromprinjen äubwig (I.) Bon Saliern. — Sgl. ©ioo. ©hcrarbo be SKoffi, Vita di A. K. ( ,vlor. 1810; beutfeb Srcgenj 1814); Sdn-am, Sie ä)laletin 2lngeliea ft. (Srünn 1890); g-r. 31. ©etotb, Angelika K. (£onb. 1892). ttnufftnnnn, öermann, lUaler, geb. 7. 9loo. l si is m .Hamburg, befuebte 1827—33 bie 3ftund)enet SUabemie unb tcbrte 1833 nad) Hamburg jurüd, wo er 24. iUai 1889 ftarb. Sie Sanbfdjaft unb por-- jugsweife bie ^iuterlanbfdiaft berrfdit unter feinen malcrifcbcn Etbeiten oor, ju benen er bas SKoteriol auf Steifen burd) Seutfchlanb, Diorwegen unb C jter reieb fammelte. Saneben entftauben gablreicbe ©enrebilber pon fdHiditer Jöabrbcit. 9leun feiner ©emälbe befiht bie Munftballe in öamburg, borun= ter: Sanbleute bei ber Grntc 9Jlittagsrube balteub, Öeimfebr non ber 2llp (1848) , SBalblanbfchaft mit .'Öolsfuhre im Schnee (1858). gerner ftnb ju er= toäbnen: minieres einer Softftube, Särentan,; in einem Sorfe, Softwagen im Sd)neefturm, 3luf bem Gis ber @lbe, Dtorbbeutfche Jöcibe (rabiert Pen Unger), SJinterlanbfchaft mit «irdihof (SJtufeum in Meipjig). — Sgl. fiicbtwarf , öermann ft. unb bie Runft in öamburg (iUünch. 18931 Jtauff mann, Mugo, ©enremaler, Sohn bes »oti= gen, geb. 7. 3lug. 1844 ju öamburg, begab ficb 1861 an bas Stäbelfdie Snftitut in granffutt a. 93t., wo 3alob Seder, audi 3werger, feiiie i'ebrer waren. Seit 1863 wählte er Cronberg am Sauuus jum 3luf enthalt unb unternahm pon ba größere Steifen, unter anbeni nach Saris, wo er 3Wei Qahre perweilte. 1871 ficbelte er nach 9Jlüud)en über. 2)lit Sorliebe entnimmt er feine Stoffe bem Sehen ber länblichen SePölterung, bie burch SebenSwabrheit unb woblabgewogene Jon Stimmung im Sinne ber alten öollänber ausgejeid^ riet finb. SJon feinen ©enrebilbern finb ju erwähnen : ÜBaljer für bie 3llten (1870), 3lufbruch }ur Sreib= jagb (1871), ilegelnbe Sauern, Sauern beimßatten= Spiel (1872), Sie Serfteiaerung (1873), SDanbernbe iliufifanten (1876), ©er iafcbenjpieler (1880), 3Bil= berer in ber 3ümbütte »om görfter iiberrafebt, 9tauf= luftig (1884), 3lbgeftürjt (1886), Softftation (1888), öoUerfchmarren (1893). Sluch als 3«id)ner bat ft. ©reSfliches geleiftet, befonbers in humoriftifdien, burd) Sichtbrud oeröffentlichten ßptlen; So: Unter unb oberirbifebe Steinigungäbeamte, Siebermänner unb Sonf orten, Spie{3bürger unb Sagabunben, Öochjeit im ©ebirge; legeres ift burd) ben pon Karl Stieler gcbichtetenSert oor alienpopulär geworben. Jtnuffniann, ftonftantin Setrowitfcb Pon, ru||. ©eneral, geb. 3. 9Jlärj 1818 ju Hiaibani bei f\wan= gorob, be|ud)te bie 3ngenieurSd)ule in Setersburg, nahm au ben fiämpfen im Sauiafus, 1855 an ber Selagerung pon Rars teil , würbe 1865 ©eneral= gouperneut pon SBUna unb 1867 9Jlilitärgouper= iieur non Surfeftan. öier eroberte er 1868 Samar= tanb, befetite 1873 ßbiwa unb erwarb in bemfelben ^abtenod) burd) Serträge mit benlSbancnoonßbiwa unb Suchara bas ämu=batja=©ebiet für Slufslanb, worauf er jum ©eneral ber Ingenieure ernannt würbe. Sverner unterwarf er 1875 bas Gbanat fto= fan. Sie gefamten rufj. 6'rwerbungen in ©enttab afien würben hierauf -ni einem @eneralgoupeme= ment Surleftan 'pereinigt, an befien Spiße fi. trat. 3lud) bas JtulbSdiagebiet hatte er eingenommen, bodi mußte es 1881 an Ghina uirüdgegeben wer= ben. fi. ftarb 16. ÜJlai 1882 in 2afd?tenb. :6t. finb unter ß autäiil'ucfien. 1'."" ) Äaiiffjanbcl — Kaufmann (Srf). ©ortfr.) Saufbanbcl, i. öanbel i^b. S, r. 731a). «t nuflnbcii, i. Saben. Kaufmann, torrtfcbaftttcb, unb na* gemeinem rrra*gebramt> berjenige, ireUtev Ten ßonbel ak- (einen Seruf, alfo ate (eine A>aiunbef*äftigung treibt 3n ciciem Sinne bitten bie Saufleute einen rtanb, ui toeldjem audj bie .öautlung-jaehilicn n. b. I gerecb.net werten. Sanbe^gefetdidj würfen früher ;u cen Raufleuten bie gerechnet, loetdje bet Sauf mannSgilbe angehörten; bet Code de commerce Definiert im "Jlrt. 1 : Scmt eonimercans ceux qui exercent des actes de commerce et eu fönt leur profession habituelle, mdbrouh tic Englänber al-:- Merchant bie bezeichnen: who make it their Irving tobuv and seil byacontiratedassiduityorfreqnent negotiation in the mystery of merchandizing. ^n einem pornebmem rinne wirtM.entgegengeieiu com Öanbetemarm, öänbler, Srämer, Irctier, Kleinfauf* mann, SJttntertautmanit (f. b.). "Jiodi Dorneljmer wirb ber im SBettpanbel auftretenbe ©rofjfauf= m a n n als S a u j b e r v bejeidjnet. 3 ruft unten" cbeibet man bie Sauf leute je na* cor 2lrt be-i ©anbei* (i. b. i, roeldjenfie betreiben. ?a-; 2eutf*e .v>anbelsgefeb= bud) oerfteht unter fi. im rinne feiner Sefttmntungen ben, wel*cr gcwerbc-mäv.ig (f. $janbel§gen>erbe) Öanbel§ge|d)äfte (f. b.) im eigenen Tanten betreibt ober betreiben täfjt, einfdjliefjtid) ber öanbelSgefett fdjaften (f. b.). R. in biefem rinne ift alio nidjt bet Sroturift, ber &anblung§gebüfe, cor utile ©efelb fdjafter, ber älttionät, bet Siteltor einer Jlfticngefelb fdjaft als? folcber, wohl aber bet Jeilbaber einer Offenen öanbelSgefettfdjaft. R. in biefem rinne ift aud), irer bie §anbel3gefdjäfte jwar gewerb-I-mafjig, aber af-5 'Jiebenbefduiftigung betreibt, auch berStaat, ioweit er gewerbc-maiüa $>anbet§gefd)äfte betreibt, t. S. als Eiienbahntetrieb§unternehmcr, baS Seut: iebe JKetcb, ioweit eä cie "Seit betreibt. R. in biefem rinne ift aikt- ein UnmünCigcr ober ein anbereröanb= lung-JuntäMger, fofetn fein Sormunb ober Pfleger in feinem Jiamen &anbet<3gefdjfifte gewerbsmäßig be= treibt, überbauen, toetdjeßanbel treiben, f.fianbel§= frau. 2hi5 ©rünben be-5 öffentlidjen Red)t§ Dürfen öffentliche Seamte uuC C innere nicht Sauf leute fein. Seim Setriebe beä ©anbei» unterliegt ber S. im allgemeinen ben Sefrimmungen be§ Sürgerü*en :Ke*ts unb be§ rtrafredne-. ääud) bie gefefclidjen Sefrimmungen über benSonfuri unbbenftrafbaren Santtott (f. b.) finb jejjt für Saufleute biefelben wie fflt i'lidnf aufteilte. Tod1 finb bie taufmännifdjen IRedjtSbejiebungen im befonbern ©egenftanb bes öanbel§red)t§ (f. b.), ba§ in ben meiften rivitifierten Staaten tobifijiert ift (f. ©ancelc-geiettbu*). über cac- Serbältniä besä R. ;u Sabril unb ©anbwert f. ©anbei unb ©anbelSgewerbc. über bie Eauf= männifdjen jjirmen unb ihre Eintragung f. girma unb ©anbelsregiftcr. Über bie Setpfiidjtung be§ S. jut Sucbfübrung f. Sudjfyaliung unb ©anbei*: bücber. über bie Sinridjtung beionberer ©erid'te für öanbelSfadjen f. ©anbel-igcri*te unb ©anbele= fachen (Jtammer für). Kaufmann, Jlleranbcr, Tidner, geb. 14. 3Rai 1817 jiu93onn, fintierte cafelbft bie Sftedjte, mit Vorliebe feboeb mittelalterliche Sittetatut unb (3e- febiebte, unt ocvcfientlidne 1850 tßäfariuä Don Öeifterbadj» , eine 3)ionogravbic i-- -Hufl.. Mein 1862). 3n Setiin fefete er feine Stubien fort unb roatb 1850 SircbiDar bc3 dürften Sötoenftein ;u ^•ertheim, wo et 1. SWai 1893 ftarb. reit 1857 n?ar K. rcrmäblt mit ber 5cürnbcrgcrin SRatbilbc Sinbet (pfeubonom 3t m ata ©eorge), geb. 5. 5)eg. 1835, ber Tidnerin cor «Slfiten ber 9tad)t» (8»$. 1856), bet «3nbianermutb.en» (S)üffelb. 1856), fomie Serfafferin mehrerer Fontane unb 3iocellen. S.2 tebengfrifdje n@ebid)te (Süffelb. 1852, mit3üu= ftrationen »on Saurier), «SÖtainfagen» (2lfd)affenb. 1853), befonbetä «Unter ben Sieben» (SetL 1871) maebten ihn ju einem bet beliebtesten Ticbter be^ :Ubanlante->. 3DMt feiner ©artin unb ac Taumer gab er bie ^llhnhoterve (2»j. 1858) bevau-J. Kaufmann, (ibriftopb, herrnbutiid\-r Ärjt, «ber Stpoftel ber ©eniejeit», geb. 11. älug. 1753 ju SBintertbur, ftubierte Slrjneirunbe ;u Sern. Son 8a= Dater, cor ihn gteid) nad) if hriftu-:- [e|te, empfohlen, burd)jog er 1770 in auffallenber Sradjt unb mit affeftiert einfadjet unb naturgemäfter ^ebenSroeife TeutidHanc, um fid) na* bem beffauifdjen i!bilan= tbropmäubegeben,njurbein3BeimarDonbem6erjog Marl ätuguft unb ©oetbe freunbtid) aufgenommen, Don bem Sichter = ÖJiater OJiüller in feinem sgauft» al» «©ottes rpürhunt) perfiftiert, halb aud>anbcr= »eitig in feiner ßeudjelei unb SRenommifterei tureb- jdjaut unb abgemiefen. 1777 tehrteerinttercbrccii mrüd, führte bort ein parriard)aiifd)e§ Sieben unt fdjlofj fich ter pietiftifd)en Sfticbtung an; 1781 abei mufste er bie rdirccU Dertaffen, ging na* rdHe-- fieu, lebte oon 1782 bi§ 1786 afe Sfcjt in 3ieufafe, föätet in Sertb.et§borf unb öerrnbut, unb ftarb 21. aRärj 1795 in Sertb^eläborf. — SgL Tünher, lihriitopb K. ivr;. 1882). Kaufmann, ©eorg »einrieb , ©eftbidjtfdjreiber, geb. 9. Sept. 18-12 ju'Süiünben, ftubierte in Malle unb ©bttingen ^>i>iloloöic unb ©efrbidjte, mar oon C ftetn 1865" bi^ öerbl't 1872 Sehrer am ©pmnafium in ©öttingen, bann Sehrer unb fpätei Oberlehrer am 8»ceum ut rtrafjburg; 1888 irurbe er als SfJto: fenor für ©efd)id)te an bie Stfabemie ju iiiünfter, 1891 an bie QniDerfität Sre§lau berufen, älufser bet Siffertation «Sie SBerfe t£-> tiajti-:- rolliu-:- 2tpolli= nari§ ©iboniuä als eine Duette für bie ©efebiebte feiner 3eit>> (@ctt. 1864) Deröffentlid)te S. bie rtrettiebrift Tor Sampj ber frau-,. unb beutfdjen rchulorganifation unb feine neuefte "pbafe in @Ifa|= Sotbringen» (Serl. 1877), 5)eutfd)e @efd)id)te bi-r- auf Marl t. ©t.i (Sb. 1: «®ie ©ermanen ter Ur= jeit , 8pj. 1880; Sb. 2: Son bem rem. SBelrreidje -,u ber geiftlid) ■■ weltlichen Unir-erfalmonardue be« aWittelafterS 419—814», ehe. 1881) unb «Tic ©e= fdjidjte cor beutfdjen UniDerfitäten» (Sb. l: «Sor= gefdjid)te», rtuttg. 1888); aufeerbem gab S. mit ©. Sftafet cie «©eogr. gauftäeidjnungen» (rtranb. 1875) beraub. Kaufmann, ^ch. ©ottfr., fDtedjanifer, geb. 14. Sprit 1751 ;u Siegmar bei Ebemnife, nutrte Uhrmacher in iöreSben unb baute feit 1775 Uhren, bie jugieid) gißte unt Jjatfe fiuelten. Er ftarb 10. 2tpril 1818 in granffutt a. 3R. — rein rchu Jriebrid), geb. 5. gebr. 1785 tu Treiben, geft. l. 3)ej. 1866 cafelbft machte fid) befonberä bureb bie Erbauung be§ Jrompeterautomaten betannt (1808), fonftruierte mit bem Sater gemeinfam baä Settonion, ba-3 öarmonidiorb, ba§ libiirtaulotion unt ba» Spmpbonion (1839), ben Sorläufer be£ oon feinem Sohn griebrid) Sbeobor (geb. 9. 2tprit 1823 in 2)reSben, geft. 5. gebr. 1872 bafelbft) 1851 fertig gefüllten DrdjeftrionS, fämtlidj ^nftrumentc auä com ©ebiete ter automatifdjen ÜJiuftfwcrfe. Mepräfentant be-:- 6aufe§ (girma «a-. Saufmann ^c rohit "i ift (1893) öetmann lyriebrieb S., geb. artifet, Sie man unter S tcrmiBt, finb unter K aufjufu^cn. Kaufmann (9üd)arb oon) — Äaufmaiuujdje SScreinc 251 4. gebr. 18G1. ßr fonftruierte ba§ D,uartett= orrbeftrion (Klaoier, gagott, Klarinette unb Oboe). Kaufmann, Dtidjarb von, Sftationdötonotn, geb. 29. SJtärj 1850 311 Köln, ftubierte in Vonn, öeibel= berg unb Verlin SuriSprubenj unb StaatStoifjen: fdjaftcn, war bann in einem Verliner Vantinftitut tbätig, würbe fpäter Sekret für SRationalölonomie an ber Sanbwirtfcbaftlicben 6od)fd)ule in Verlin unb 1879 Vrofeffor an ber Sedjnifdjen .löod)fd)uIe in Starben, naebbem er Jid) furj Dörfer an ber berliner Unioerfität habilitiert Ijatte. 1883 erhielt er eine Slnftellung im ginansminifterium , legte bicfelbe aber balb nieber unb nahm feine Sebr= tbätigfeit an ber llnioerfität Verlin wieber auf. 1889 würbe er nun Vrofeffor ber SRationalöfonomie an ber Sedjnifdben ßomdjule in SJjarlottenburg er= nonnt. K. »eröffcntlidjte anfjer jabtreidjen 2luf= fäl>,en in jvadjjeitfdjriften: «Sie 3uderinbuftric in ibrer toirtfdjaftüajen unb fteuerftäfalifctjen Vebcu= hing für bie Staaten ßuropaS» (33erl. 1878), «Sie Vertretung ber wirtfdjaftlidjen Jjntereffen in ben Staaten ÜuropaS» (ebb. 1879), «L'association douaniere de l'Europe centrale» (Var. 1879), «Sie [Jinangen ?Jranlretd}§ » (£pj. 18S2; »on Sulaurier inä §ran&öfifd)e überfe&t, Var. 1884),' «Sie Dicfonn ber öanbcl3 = unb ©emerbefammern» (Verl. 1883), «Sie Bffentlidjen SluSgaben ber gröfiern europ. Sänber nad) ihrer 3wedbeftimmung» (3. Stuft., 3>ena 1893). K. ift aud) befannt burd) ardiäol. Arbeiten unb nen ibm veranlagte Ausgrabungen in ßtein= afien, sJtorbft)ricn unb siigppten. Jlnuf möimifriic "ittimcifuitg, im allgemeinen bie Pon einem Kaufmann auSgejtcllte Stnweifung (f. b.). Sa§ öanbelSgefefebud) bat in ben 2(rt. 301, 303, 305 über bie fd)riftltd)e K. 2t. biefelben Vc= ftimmungen wie über ben Kaufmännifdjen Verpflid)= timgSfcbein (f. b.). 2öer eine K. 21. aeeeptiert bat, ift, aud) wenn er nid)t Kaufmann ift, bem, 3U beffen ©unften fie lautet ober an weldien fie inboffiert ift, 3ur (Erfüllung ucrpflicbtet. ßingelne bcutfdje Staa= ten, wie Vapem, Sacbfcn, Sad)fen= Sittenburg unb Sacbfen =2Beimar, haben Specialgefetsc über K. 21. erlaffen. 9iad) biefen ©efe&en ift als K. 21. eine 2(nweifung 311 betraditen, weld)e auÄbrüdlid) im Icrt als 2(uwcifung bejcidinet unb fonft mit ben drforberniffen eine? gezogenen 2öed)fet§ (2tUg. Seutfd)e 3Bed)fetorbnung 2irt. 4, 3iffcr2— 8)aus= geftattet ift. Sine foldie 2lnWeifung wirb bem 2üed)fel bü auf wenige Abweichungen gleid}geftellt ; unter biefen finb als bie mid)tigften anjufu&ren, baf; bie K. 21. nidit jut Annahme präventiert wirb, unb, wenn eS bod) gcfd)iel)t, wegen Verweigerung ber Slnnabme lein Vroteft juläffig ift unb aud) lein töegrejj auf Sicberftellung ftattfinbet. — Qm Sab. üanbredjt (Anbangäfafc 190—205) l)eif;en bie K. St. «^anbelSjettel». JTaufmämnfcfjc SrortbU&uitgSfdjulen unb ftaufmättittfdjc £orl)fri)ulcit, f. §anbet§fdjulen. J?aufinäiiutfrl)c Jtorrefpoitöett*,, f. öanbet§= ferrefponbenj. Kauf ma tut ifri)cr iU-rpflirlttiiiigcfrlieiu, ein Sdjein, in weldicm fid) ein Kaufmann 311 einer Stiftung uerpfliditet bat. 3ft bcrfelbc über eine Seiftung non ©elb ober eine Stenge Vertretbarer Soeben (f. b.) auägefteHt, obne bafs barin bie Seiftung oon einer ©egenleiftung abhängig gemadjt ift, unb lautet er an Orber (aud) an eigene Orber be§ StuSfteQerä), fo tann er nad) bem Seutfdjen JÖanbelSgefeBbud) , 2lrt. 301, burd) Snboffament SIrtilel, bie man unter H uev wie ein S!Öed)fel übertragen werben. Surd) baS Jnboffamcnt geben alle sJled)tc au§ foldiem S8er= pflid)tung§fd)ein auf ben ^inrjoffatar über. Ter Verpflidjtete Eann fid), wie beim SBedjfel, nur foldjer dinrebeu bebienen, weldic ibm nad) SKafjgabe ber Urtunbc felbft ober unmittelbar gegen ben febe3= maligen Kföget sufteben (2(rt. 303). 21ucb fonft gelten nad) 2lrt. 305 bie Vprfdjriftert über Orber= papiere (f. b.). ®er K. i!. mag auSgefteüt fein als prberpapier ober ali Siettapapier (f. b.), fo ift 311 feiner ©ültigteit nicht crforbcrlidi, baf; er bie 2ln= gäbe eines 3Serpftid)tun0Sgrünbe§ ober baä 33e= fenntni§, Valuta empfangen ju haben, enthält. Um= getebrt treten aber bie oorftetjenben SEßirturigen audi bann ein, wenn ber Verpflid)tung§grunb (3. SB.Kauf, Tarlebn, 33iiete, ©djenfung u. f. w.) in ber Urtunbe wiebergegeben ift. 3)af, bie 21u§ftellung bei .u. V. 3U einem banbel§gewerblid)en ;]wed erfolgt fei, ift 311111 (Sintritt biefec SGKrfungen uidit erforberlid). >{attfntättttifci)c Söercine, Vereinigungen con Kaufteuten, bauptfdehlid) öanbtung§gebitfen, jum ;c,weä ber gortbilbung unb .viebung faufmannifdien unb allgemeinen äBiffenS burdi Vorträge, Vor= (efungen, Sibliotheten, 3eitfcbriften, Unterridit^ turfe u. f. W., 311V materiellen Jörberuug iljrer iUtit- glicber bureb Stellenoermittelung , Unterftülnntg, krauten: unb $enfion§faffen unb ,ur VJlege bes gefetlfd)aftlid)cu «ebenä. Sie älteften K. V. in 3) e u t f d) l a n b finb : Verein junger Kaufleute in Stettin (gegrünbet 1687), öanbtung§biener=ßilf§= taffc in Nürnberg (1742), Snftitut für lnlfSbet>üvf= tiae öanblungäbiener in Vre§tau (1774), Slttnen= ftift be§ Vereint ber jungen Kaufmannfdiaft in Königsberg i. Vr- (180ü), Kaufmännifcber Verein Union in Vraunfdjweig (1818). Sie gröfjten bc= ftchenben K. V. finb : Ser Verein für &anblungs= iSommiS Pon 1858 in Hamburg (Snbe 1892: 38792 äUitglieber unb 122 620,98 SUc. Vermögen), ber Ver* banb Seutfdjcr .ftanblungSgehilfen 3U Seipsig (1881 gegrünbet, mit 11 auswärtigen ©efdjäftSftcllen; 30.3uni 1893: etwa 38000 DJütglieber, 81 040,76 Tl. Vermögen), ber Kaufmännifdje Verein in granlfurt a. 3K.(@nbe 1892: 10779 Sllitglicber, 40249,06 9!i. Vermögen), ber Kaufmännifdie ©ilf§perein in Vcr= litt (6485 SJJitglieber, 57256,3t sJJt. Vermögen), ber Vcrbanb reifeuber Kaufleute in Seipjig, Verein ber Seutfd)cn Kattfleute in Vcrliu, Verein Utertur in 9iürnberg u. a. Sie £l)ätigteit biefec Vereine ift namentlich in ber SteUenuermitteluna feb.t bebeu= teub (jährlid) inSgefamt 13—14000 Stellen). Sie brei erftgenanuten Vereine allein haben 1892 : 7982 Stellen, ber Hamburger Verein 1893: 4119 Stellen befe&t. Ser Verein für öanblung?=©ommiä in Hamburg bat feit feiner ©rüubung etwa 50000, ber grantfurter Verein etwa 30000 Stellen üer= mittelt. Surd) gemeinnüfeige ßinrtdjtungen hat fidj befonberS ber in etwa 230 Vejirten über alle 2Belt= teile verbreitete Hamburger Verein üerbieut ge= mad)t; eine pon i^m 1886 begrünbete Venfiou»= taffc für Sllterä = , QttPalibitätg = , SBitwen = unb aßaifenuerforguna hatte 30.3junil893: 4900 S»tit= glieber burd) ein Kaffetioermögen Pon 1 940 000 Sit. perftdjert. Eine allgemeinere Drganifation ber K. V. erftanb in bem 1876 begrünbeten S e u t f d) e 11 V 0 r = tragänerbanb (Sits ßoburg), ber fid) bie leich= tere Vefdjaffung geeigneter Vortragärräfte (etwa 8000 Vorträge) jum 3iet gefegt bat unb (1893) 187 Vereine, wopon 3Wei Srittel K. V. finb, um= fafste. Stuf Veranlaffung biefes Vortragäoerbaubeä mijjt, (iub unter (i aufsitfudjcu. 252 Jtaufmamtfdjaft — $attfuftett unb anfangs unter feiner Verwaltung, fett 1893 aber felbftänbig beftebenb, würben 1889 berSeutfdje SSerbanb S. ~i;. liehiger Sifc grrantfurt a. DJt.) unb 1890 ber StellenttermittelungSbunb S. i;. (fettiger Sit) jjranffurt a. 3K.) gegrünbet; erfterer umfaßte (1893) 75 S. 38. mit etwa 100000 SBtifc gliebern unb begtteeft Beratung tmb görberung ber gntereffen ber Seutfdjen .«. SS., ber ©anblungS' gebilfen fotoie be§ gefamten ßanbeläftanbeS, na= mentlid) hat er mit grofsem Erfolg Stntafj gu frarift. Erhebungen im ©anbeBgeroerbe tiivd) bie SReidj§= regierung gegeben; teurerer jäblte 11 aftirje unb 30 paffwe äSereine unb bient all Eentralftelle jür Stcüenoermitteluug. 'jibnlidi rote in Seutfd)lanb haben fid) aud? in citerreid) unb in ber 6d)Weig S. SS. gebilbet. Sita ber bebeutenbfte ofterr. Saufmannifdje SBerein ift ber Wiener mit 2509 Eücügliebern gtt nennen; ber filtefte ift ber SBerein Hierfür in ©raj. 3jn ber Sdjweig ftellt ber in 32 ©cttionen über ba» gange Sanb oerbreitete fdiweig. Saufmännifcbe Berein einen SSerbanb ber S. SS. bar unb vertritt bereit Sntereffen mit gutem Erfolg gegenüber beut Bunbeerat. 3't 3 1 a 1 i e n , 3 r a n f r e i cb unb Belgien fpielen S. 33. nur eine untergeorbnete iRolle. 2üicb in En glaub giebt e§ feine S. SS. nad) Strt ber beutfdjen, rocht aber mebrere ©ehilfenoereine mit atisgefprocbeii wirtfd)aftlid)en .Sielen; am befannteften finb bie Clerks' associations pon Sotlbon, £ioerpool unb ©laSgow. — SSgL Sie ERunbfcbreiben be§ Seutfdjen Bortrag^ücrbanbeä unb beö Seutfdjen Berbanbe« .«. 33.; außerbem bie taufinännijcben gad)gettfd)rtf= ten: Saufmännifcbe SReform (Seipgig), SaufmännU fd)c treffe (Sranffurt a. Tl.), Hamburger 33erem§= blatt (Hamburg). ftaufinaitufcltaft, bie örtüdie Bereinigung ber ebrbaren Saufleute (mit äluSfcblufj ber 3Jlinber= faufleute) jitr ©abrang ihrer banbelsgemerblicbeu ontereffen. 3n Breußeit, namentlid) in ben BftL Brooinjen, bilbet bie M'. eine Korporation mit lanbeSberrlicb genebmigtem Statut. 3br SSorftanb finb in Berlin unb einigen anbern etäbten bie sllteften ber S.( benen mtnttieneu ber fraw- belslamtnern (f. .v>aubels = unb ©ewerbetammerni gugeroiefen finb. 3n Hamburg beißt bie SBereint= gung ber ©roßtaujkute, auS bereu Siitte bie .'öan; beletammer geioählt loirb, ber Saufmann§lon= oent ober Gin ebrbarer Saufmann. — Jjn Slltona beißt bie Snftiturion, bie bie gntereffen oon ßanbel, 8d)iffahrt unb ©ewerbe oertritt, Sö = n i g t i d) eä So mm er gl o lieg ium. Sie üDtitglieber loerben auf Sebenägeit oom .Kollegium felbft ge= loählt unb müfjen öom SBinifter für Sanbel unb ©eroerbe bestätigt loerben. Sfaufntannf erjaften, im See&anbel gumeilen fooiel lote fiaufmannSgüter. Saufinannrfgiltic, f. ©Übe. !>tnutmaituit, ber= lömmlid} ober wegen ber geringen Eulenge anju- nebmett ift, wirb bie 33robe nicht gratis geliefert. Häufungen, SJfarrborf mit [Rittergut be§ ©rafen ßinfiebel in ber StmtSbauptmannfdjaft SRodiliti ber ifidjf. SreiSbauptmannfcbaft Seipgig, bei SBolten-- bürg, bat (1890) 1017 eoang. @/unb ein atteä Sdilofe, Stantmfift be-3 bunt ben Sßringenraub (f.b.) belannten Sung oon Saufungen, beffen @e= fdjledjt 1817 erlofcben ift. . Ser gröftte Jeil befenni neb jut orthoboren .Hircbe; febr bebeutenb ift auch biegabl cor iUot)ammcbancr (©unniten unb Schiiten); bie Satmücfen im ©outiernement ©täwroöol finb ju= meift Bubbbiften, unb in (5'riwan leben gegen 7000 3efiben. Sil? bor Verwaltung ift SifUS, ©eneraU gounerneur unb ©cneralf ommanbant bet 2(rmce be§ JtaufafuS bei ©eneral ber Mapallerie gurft ediere; metjew. — 1785 würbe fdion eine ruff. tstattbalter= idiaft ft. erriditet, bie fidi jcbod) nur auf bie Morb= feite be? fiaufafu? bejcbränEte. Sie behüte ftcb mit bem §ortfd)reiten ber Eroberungen (f. ffaufafifebe Kriege) immer mehr auS unb würbe 1882 in ba§ ©eucralgouuernement S. umgemanbelt. ftnufaftfdie a$ergt>ölfer, f. fiaufafuSoölfer. ftnufnfifdic ftofäfcnhccrc, fautaf. Sruppcn, bie au? bem Kuban :.Hofafenhcer (f. b.) unb bem Seret=Kofafenbeer (f. b.) beftehen. ftiinfiififdie Kriege. 1770 betraten bie erften Muffen ba§ fautaf. ©einet. Set jwifdicn IRufjlanb unb ber Surf ei 1768 entbrannte Krieg brachte erftere? bureb ben ^rieben r»on K'ücuf = Kainarb)ia (21. 3uli 17741 in ben Scfit? ber Kuban= unb Serefiinie. 1785 nuirbe au? ben ©ebicten ^efaterinograb, QJio?bof, 2llcranbrom unb ©täwroöol bie fautaf. Statthalter; febaft gebilbet. 1796 tarnen bie ©täbte Scrbent, Kuba unb SBafu unter ruff. öerrfdbaft 2Bäbrenb bereit? 1783 ber unter perf. Oberhoheit ftcbenbe diriftl. gürft Srafli? II. pon ©eorgien ruff. SBafall geworben mar, fiel unter bem Nachfolger be?fetben, ©eorg III. , ©eorgien an Mufslanb unb mürbe 1801 ein ruff. ©oupemement. 1802 ermarben bie Muffen Dffetien, 1803 2e?gbien, unb in ben kämpfen mit ben SPerfetn 1804—13 pcrloren letztere in bem grie= ben Don ©uliftan (24. Oft. 1813) ben grbfuen Seil ihrer fautaf. 93efit?ungen: bie Ebanatc ©anbfdia iKrei? gelifaWetpoi), Scbirwau (Scbemacba), Salifdi (Senforan) unb Karabagh (Schufcba), mährenb 1804 ichon SJMnarelten unb 1810 Qmeretien unter ru|). .Öerrfdiaft gefommen mar. gaft ganj. Sran?faufaficn mar ruff. ©ebiet gemorben; noch, nicht unterworfen maren aber bie ©or?en, bie bie ©ebirge bewohnen; im Sergpölfej, mit melchen ber Kampf erft 1816 bureb ben ruf), ©eneral Jermoloro aufgenommen mürbe. G"?_fam barauf an, fie mögliebft abiufchlicpen. j\nfolgebc||en legte man eine Mcibe mit Kofafen be= fester Heiner SSefeftigungen jmif dien bem Kafpifdien unb ©diwa^en 2)(eere an. Sie «Kaufafifdie Sinie» 50g pon ber Sabamünbung ben Kuban aufwärt?, läng? ber OTalfa bi? mm Seref unb biefen abwärts bis Kisljar; bie «Sfcbernomorfdie Sinie» lief Dom Schmarren 3Jteer läng? be? Kuban bi? jur 2aba= münbuug unb bie Saba aufwärts. 1817 mürben hier bie Sßefeftigungcn @ro?naja, 1819 SBnefapnaja errietet. Surdj bie SJefe&ung be? ©chamfalfcfaen ©e= biete?, be? Kurinfcben unb Kafifuinudifdien (jbanat?, ber ©rof;en unb ber fileinen Kabarba, 2Itufcba? unb burdi bie SSerwüftung ber Sfdietfdinja mürbe einer; feit? bie bi? bahin nur'burdi bie ©rufinifebe, mitten über ba? ©ebirge unb bie läng? be? fiafpifdjen SDleerS führenbe Strafte vermittelte SBerbinbungson lSi?= unb SranSfaufafien hcrgeftellt unb anberer= jeit? bie Trennung ber Skrgoöifcr bewirft. Werften nahm 1826 ben Rrieg mit SRufjtanb jur 2ßicber= erWerbung feiner fautaf. 33efiluingeu wieber auf, mufste aber in bem ^rieben oon Surhnantfd)ai (23. j-ebr. 1828) drimau unb '.Uadutfcbeman an "Uu|V tanb abtreten. Sind) ber Äuffifcb ; Jürfifchc Rrieg 1828—29 »erlief für SRufjlanb günftig, fobafs c? iii bem Stieben ju älbrianopel ilt. 3ept. 1829) ben ieUiiKu .Hrci? Slchaljpdi unb bie gfeftungen Slnapa unb ^oü erwarb. 3Bät)renb biefer 3cit entitanb aber ben Muffen ein neuer, gefährlidier ivetub in ber von Ü)hilla=ilcoha= meb gesrebigten 8ebre be? SDhtribiSntuS, ;u beffen Öaupt Sctamnl an Stelle be? 1835 ermorbeten öanu fat = 33eg gemacht Würbe, ßrft 1839 begannen bie Muffen ernftlidi gegen bie SBergoölfer eorjuge^en. @S Würben brei Kolonnen formiert, »on benen bie eine unter ©eneraQieutenant Majeroffij fidj nadi SBeften wenben feilte, um an berDftfüfte be? Scbwar= t,en SDleerS weitere befeftigte 5ßunfte anzulegen; bie anbere, unter ©enerallieutenant ©olowin, ging gegen ben Süben Sageftan? nach bem obern Samur »or. ^Eie Dritte unter bem ©enerallieutenant ©rabbe, in ber Starte »on 5613 SRann unb 900 ^Sferbcn, feilte oon 2Bnefapnaja auS gegen ben Sorben Taa: ftan?, mo fidi Sdianml feftgefelst hatte, porgcb.cn. 2(m 2. Sunt begann ber 33ormarfch pon SBnefapnaja au?. 2lm 5. 3uni traf man auf Scbampl, welcher etwa 5000 Streiter um ficfa Perfammelt hatte, unb fcblug ihn bei bem 2lul SSurtunai. Scbampl ging nad1 ;'hghuan unb ftellte fidi hier mit 6000 SeSgbiem ben Dhiffcn entgegen. Sroh ber faft unzugänglichen Sage biefe? SorfS erftürmten bie Muffen baSfelbe 13. 3uni; Scbampl floh nadi feiner 5'eifcufefte Sldjulgo am_5ioi:fu. Ifrft 3. tept. würbe bie gefte »on ben Muffen mit einem ÜBerlufte »on 150 Wann an Soten unb 494 Scann an SBerwunbeten genom= men. Schamnl enttarn, er flüchtete ftcb nadi Soeben, bodi war ber SUuribiSmuS noch nicht niebergefdilagen. ©rabbe battef eine JruppcnnadiSemir:6han:Schura unb SBnef apnaja surüdgefübrt; unb nach furjerSeit erhob fidi mieber ber ganje öftlkhe Saufafu?, fobaf; mehrere %a\)M hinburch bie Müllen feine bauernbeu ß'rfolgc hier erreidien tonnten. 1843 eroberte Sd\i= ninl SlWarien unb ba? i'anb am fioi^fu nebft neun ruff. gort?, fobafi ben Mimen in Sageftan nur Mifo= Woje unb Semir;Shcin=Sdnira Perblieben. Sa? faufaf. fioröS erhielt 1844 bureb ^uweifung be? ganjen 5. 2(rmeeforp? einen 3»wach? pou 40000 äRann. Sennocb Perlor Surft SEBorongoW 1844 mehrere fefte $tä|e an bie üJcuribcn unb »er= mod)te ben SiR «diampl?, bie gefte Sargo, nidit ju gewinnen. Ser Crientfrieg 1853—56 fteigerte bie Sdjwierigfeiten ber Muffen, beren Sruppeu im fiaufafuS »War auf 270000 SKann oerftärlt, aber burdi bie Sergoölfer in foldiem Umfange in 2ln= fprudi genommen würben, bafs gegen bie Surfen auf bem armenifdien firieg?tbeater nur wenig auS= gerichtet werben tonnte. Sie gort? am Sd^Warjen iüceere mußten geräumt werben unb fielen in bie ©cwalt ber Sfdierfeffen , benen bie Sürtei SBaffen unb Selb jufanbte. Mach SSeenbigung be? Kriege? übernabm gürft SBarjatinflij ben Cberbefebl im fiaufafu?, unb biefem gelang e?, ben SKuribi?; mu? ju unterbrüden. 3m 2lug. 1856 Würben fünf SDIilitärfommanbo? errichtet, unb bie .|öaupt= macht ber Muffen würbe im bftl. .Haufafu? Perfam; melt. SSon Süben unb Cftcn her brangen ruff. Kolonnen ilt bie hohen ©renjgebirge unb bie Sfäietfchnja unter ©eneral ^ewbotimom unb 5'ürft Slrtifct, bie man unter S oermifit, finb unter 6 aufäufudjeu. 254 Siüufa)i)d)e SOfamer — Äaufafifdje Spradjeit Drbeliani ein, id'lugen bie SergööHer in piclen ©e= fechten, unterwarfen 1857 bie ©roiie Sfdjetfdjnja im? ßacbetien, nahmen 185S ben 2lrgunpaB unb erbauten bort, am öaupteingange be* ©ebirgs; lanbe§, bie Aejtung 2lrgunffoje. ^m ^siini brangen brei ruff. Kolonnen weitet oor, roäbrcnb Schamill gegen SSlabifamta* marfdnerte unb ben Eenttal= iaufafu* 311m 2lufftanbe 511 bringen oerfudjte. 2(ber er nuirbe Born ©eneral SWifdjtfcbenfo jurüdgetrieben, unb ©eneral JierobcfimLMii eroberte mjWifcben 2Ba= tonbi unb Sdjatoj, Worauf bie Jidvtidvnjen bis auf einen Stamm von Sd\tmul abfielen. Anfang 1859 vereinigten ftctj brei ruff. Kolonnen unter ^'»boHmcro um 33af;fluffc, erftürmten bie ieite Stellung bei Saufen unb belogen unweit be? Sci)loJfe§ Sieben, Sdjampli ,',ufludn->ort, ein Säger, lac- jtatf befeftigte SQJeben, in bem Stfdjferifcgen SSejirl gelegen, würbe oon bem 3 ebne SdjampbS, Kafi iliabvoma, mit 7000 SWann Berteibigt. 2tm ■29. üftärj 1859 begann bie Belagerung unb am 13. 2tpril nabm bei ©eneral 3>eWbofimoW ÜBeben mit Sturm, beffen Sefatutng in bie ©ebirge geflohen mar. Sdpanvol mar nun lebiglidi auf Sageftan be= fdjränft, in roclcbej nunmehr 40000 Stuften unter Oberleitung bei Surften SBarjatinffij oorbrangen. Sdjampl ftanb in faft unangreifbarer Stellung am Hoi = fu, roo er aber gefdjlagen Würbe. Ser Serg ©unibmar feine leite 3uflud)t§ftätte. 2lm4. com. begannen bie 2lugrifjearbeiten ber Sftuffen, unb be= reit§ 6. Sept. ergab fidj Schamill. Ser Dften bee Kaufafue lag nun 31t ben güfe^" iRiifetanbg , man tonnte fich jest gegen ben SEßeften wenben. Sie öpe= rationeu liu'übjabr 18G4 — 65) enbeten hier mit ber Unterwerfung ber Jfdierfcffeu. 2Benn ftch aud) nun in ber |>o[gc bie ruff. .f>err= fdjaft im K'aufafus immer mehr befeftigte, fo be= Durfte e§ boeb nur einec- 2Xnftofje§, um bae alte Un= abbängigfeitegcjübl ber faufaf. Söölferfcbaften roieber erwachen 3U raffen. Einen foldjen 2lnftofi bot ber :Kuinfcb=2ürfifcbe Krieg Bon 1877 bis 1878. Schon 1876 roaten türt. 2luf roiegler unter ben Sergoölfern aufgetaucht. G* war ibnen ein SeidjteS, Unruhen unter ben Sfcbetfcbenjen, in Stbdjafien, in Sageftan anjufadjen, bie bind' 8anbung§Derfud)e ber Surfen ui bellen flammen cmporloberten. So befebofj .".. 3Rai 1877 ein türt. Schiff Sßoti; 16. 3ftai würbe Sud)um=ßale betroffen, unb einige türt. Siruppen [anbeten bier; 23. ilUai fanb eine gröfsere Sanbung auegewanbertor £fd)erfeflen bei2lbter(116kmnorb= roeftlid) oon SuduinnKale) ftatt. 9cur bureb bie SBc= fetumg ber au-S äfbdjafien nach ben £fd)etfd)enjen= "Jlnficbelungen fübrenbeu SjJäfje gelang ei ben Sftuffen, einen allgemeinen 2lufftanb ber S3erg= voller 311 oerbinberu. ©egen bie unter Sasti=^5afd)a eiugebrungenen 14000 Ik'aun mufiten bie :Ku)jen Gruppen au§ bem Tunern beran neben. 2lm27.3uni mürben bie Bereinigten Surfen unb 2lbd?afen bei 2lfd)anobfd)ir gefdilagen unb 30. Quni ber £>aupt= fif, ber 2luf ftänbifdjen, bal Sorf 2tffacbo, gewonnen. Sie 2Xbdiafen unb £fd)etfdjenjen waren nieberge- merfen. Sie flüchtigen Führer zettelten aber üon neuem in S)ageftan einen llufftanb an, ber erft nad) ber Sprengung einer SSanbe con GOOO fDlann unb berSliebcrroerfung 4000 2luiitdnbiger 30. Sept. unb 4. £tt. unterbrüdr rourbe. ftnufafiferje SWaucr, f. Tivbent. ftaiitnfifriic 9Jaffc (Varietes Caucasia), bureb 3ol). Sriebr. 35lumenbad> (f. b.) eingeführte SBejeid): nung für bie Weifie l'tafie, ;u ber bie Beroobner Guro= pa§, mit ätuSfdblufa ber Samojeben, Sappen, Ain= neu, '.'.liagnaren unb Jurten, fowie audi bie Q9e< loobner be>? fübl. älfxenS unb bei nbrbl. unb uorb= bftt. älfritaS geboren. Ter 9lame ift nidjt etwa ba= Bon bergenomiueu, baf; Slumenbacb, ben Mautafus für ben UrfiU, gleiebfam bie SBiege biefer Varietät bält, fonberu bauon, bafe er bie im Kaufafui i'or banbenen Stamme, namentlid) bie (Georgier, al-> ben reinften unb cchteften SupuS biefe§ SKenfc&en= fd?lago betrachtete. Um biefer öfter eingetretenen 3ßerwed)felung Borjubeugen, würbe oon ,"\r. i'lüller im yinblid barauf, baf; bie 311 biefer ölafje geboren; ben SBölfer am SDlittelmeer ibre hödiftc (jntioidlung unb ioeltgefcbid}tlidie Stellung erlangt batteu, an Stelle bei obigen 2lusbruct§ bie Beieicbnuug 11t it = telldnbifdie [Raffe Borgefdilagen, bie oon ben j meiften ©tbuologen (ipefdiel, öeUwalb u. a.i anfle= nommen mürbe unb gegenmärtig im Sinne berfi.sJt. Stumenbadpi im ©ebraud) ift. (S. ÜJlenfcb.) Saufarif^e« ©eaitf, Sejirl im öftl. Seil be§ ru1). = cisfaufaf. ©ebieteS Kuban, bat 12858 qkm, 189042 (5\; ber citi ber iVrmaltung befinbet fi* in Sidjorejtaja Stani3a. [fafieu. JtaufofifcbceHSencrolgouticrnementf.fiau: Maufafifdie Spracficn, im engern Sinne bie i Spradieu bertaulaf. 33ergoölfer, bereu fpftematifdje (5'rforfd)ungnodiniditabgefdilo||en unb beren genaue ©ruppierung unb Sinorbnung in bie für biefe Serg= Bblfer (f. fiaiifafueBölfer) angenommene Einteilung noeb nidit mbglidi ift. Um einen fiebern Soben für bie ©ruppierung ber K. S. 3U geroinnen, l)at ©eneral Bon Srctert mäbrcnb feiner Steifen im SaufafuS ein begrcn3teS,gleidimäf5igeeSpraclimaterialin42S)ia= leiten gefammelt , unb biefe Sammlungen ermög= Ltdjen ihm, ein 93ilb ber 3ufamiueugcbßrigfeit ber Sprachen unb Stafette bei Kaufafui 311 gewinnen. 9!ach feinen gorfdjungen serfallen bie S. S. in fünf gefonberte Spradifamilien: I. Sie Sesghifohen öprad)en (21 Sjauptfpradjen in Pier ©nippen): a. bie SBeftgruppe: l) bie 2troarifd)e Spracbe (fünf Sialefte), 2) bie Slnbifdje Sprache (jwei Sialefte), 3) bieKaratinijche Sprad^e, 4) bie Siboifdje Sprache ; b. bie SKittelgruppe: 5) bie Safifche ober ßaftfümv tifdie Sprache; c, bie D^orboftgr-uppe: 6) bie5Bartu= nifaje ober Burtunifcbe Spradie (gwei Sialefte), 7) ber Kubatfchinifdie Sialeft, 8) ber SDlürinifcbe Sialett, 9) ber .UarafaitacbifdH- Sialeft, 10) bie 2lfufd;inif*c Sprache, 11) ber (5bürti!i]*e Tialeft; d. bie Süboftgruppe: 12) bie Ubifdu- Sprache, 13) bie Sürinifdje Sprache, 14) bie Äutulifdie Spracbe, 15) bie Sfacparifcbe Spradjc, 16) bie 2tgulifd)e Spradie (gwei Sialefte), 17) bie Sabafferinijcbe Spraye (jwet Sialefte), 18) bteSBubudjifcbeSpracbe, 19) bie Sfcbetifcfae Sprache, 20) bie (ibiualutijdie Sprache, 21) bie 2lrtfd)inifcfae Sprache. II. Sie Sfdbetfcbenifdie Sprache (sroei Sialefte). III. Sie Sfdierteffifcbe Sprache: 1) ber 2Ibabfe= ebifebe Sialeft, 2) ber Kabarbinifche Sialeft, 3) ber Sdjapfugifcpe Sialeft. IV. Sie 21 b ch a f i f d) e Spraye. V.Sie Kartbroelifcben ober 3roeri = fefaen Sprachen: 1) bie ©eorgifebe ober ©rufi= nifche Sprache (oier Sialefte), 2) bie 2.1iingrelifcbe Sprache, 3) bie Safifdje Sprache, 4) bie Sroauetifche Sprache. Sie Sprachen ber faufaf. SSergpcMfer bieten lautlich unb morpbologifcb. fo 3ablreichc6'igen: tümlicbfeiten, bafs ihre (Finorbnung in eine ber lanb= läufigen Spracbtategorien nicht tbunlicb erfdieint. 2luf?er tiefen im engern Sinne K. S. ftnb nod) eine ganse 2lnjabl anberer 3>biome im Kautafus pcr= Slrtifcl, i)ic man unter S DermiBt, ftnb unter G aufjiifudicn. ftciufa]u3 255 treten, bie jum Seil ben inbogerman., -jumSeil ben uralaltaifcben Sprachen beijujäljten finb. 3u ben etftern gehören bai Dfietijdbe unb ba§ ättmenifdje, ju ben leperii bie üerfd)iebenen tatar. Sialettc. ©runblegenb für bie Kenntnis ber R. ©. finb bie Aorfcbungen ܧtarl unb ©djiefnerS auc-.fi'ilirlicbc Seridite über biefelben in ben EDlemoiren ber Sßetet§= burger Sltabemie ber SÜUffenfcbaftcn foroie aud) für baS ©eorgifdie bie jablreidicn Sirbetten treffet?. — SBgL 95. von ordert, Der Kaittafu« unb feine SBölfer (8m. 1887). MauhifiiC*. ruf}. K.awkas, gcograpbifdi unb etbuograpliifd) eini ber inertroürbigftcn ©oebgebirge ber ß'rbe auf ber ©ren,;e üon (5'uropa unb Slfieu, feiner gangen 9!atur nadi aber ju letjterm gehörig, auf bem Jsftrjimtv ätoifcben beut Sd)roarjen unb Kafpifd)en SJteere, im 9t. begrenzt com untern Saufe be§ Kuban unbSeref, im ©. »om 9iiou unb ber Kura. ©eine Sänge in ber ©auptriditung Don DSD. gegen SB5R3B., üon ber ©albinfel Stpfdieron ober Don iBatu am Kafpifdien bis ,}ur öalbinfel Saman am Sd)roar;en 9.Uecrc, betrügt 1280 km, feine »on D. gegen SB. abnebmenbe Sircite mit ben SSorbergen 225 km , ber üou ihm bebedte Slädienraum nadi ©umbolbt§ SSeredjnung 83G95 qkm. SaS Kaufa= fijdie SÄIpenlanb verfällt in jroci ©auptteile: 1) bie ©aupttette beS K. mit feinen SBorbergen ober ben ©rofsen K., geroübnlidi fd)Ied)tbin S. genannt; 2) ben Kleinen ober 9iiebrigen K. (S. Karte: Kauf afien, beim Strittet Siujjlanb.) I. ©er ©rofjc KanfafuS ftellt im größten Seil feiner Stusbebnung feinen einheitlichen Kamm bar, fpaltet fid) in feiner fange in jmei , ftcllentoeife in brei unb üier Ketten, roeldie fid) Doneinahber ent= fernen, bann roieber einanber näher treten unb burdi ©ebirgsfnoten miteinanbet üerbunben finb. Sit* ©auptfamm gilt berjenige, roeldjcr üon feinem glufe burd)brod)en roirb; bie ©eitenfetten fmb bauptfädi= lid): bie nerbl. i^ortette be« Gentralfaufafus', roeldie fid) mit ihren ©ipfetn Diel höber erbebt als- ber ©auptfamm, bie « Reifen » ober «23unten Serge» üon 2700 bi§ 3300 m ©ßbe, 12 km nörblid) »mt ber ©aupttette, unb bie «Scbroarjcn Serge», in stoei Reiben parallel bem ©auptfamm, ben «geffen: bergen» Borgelagert. Sie beibeu letttcrn haben ihren Sieilabfall nad) ©üben. — 3toifd)en ben einzelnen Seitenfämmen unb bem ©auptfamm bilbcu fid) tief eingefurd)te, fd)toer jugänglictie Sbalfeffel, aus" mel= d)cn ein au« roilben Sergbäd)en fid) bilbenber S'Iuf> fid) einen Slu§roeg bahnt i'ian teilt bas feineSroeg? genau burd)forfd)te faufaf. ©oebgebirge in feebs ©lieber: 1) Ser bem Sdjroarjen SDteer junädift liegenbe Seil Don ber Stabt Sluapa bis gutn Serge Ofd)tcn (etroa 260 km). Siefer ©cbirgsfamm er= reicht bie ©chneelinie nur in bem genannten Serge (2853 m). Stuf bem 9iorboftabbang fällt baS ©V birge in einer Sieibe uon guerlaufenbcn SBorfetten 5ttr Kubanebene ab. Sie difenbatm uon Sefateri-- nobar nach 9iomoroffij§f burebfebneibet in einem Sunnel ba8 ©ebirge; über basfelbe fübreu Don fcüben i)(x gtoei Sßdffe oon nur 370 bi§ 460 m, iücld)e üon S'uhrmerfen befahren werben tonnen. — 2) 2>er fubanifche ober abd>afifd)e Seil, üom 93erg Dfd/ten bi« 31t ben OueÜen be§ Kuban (etroa 1G0 km). ®crfclbe ift fehr bod), trägt eroigen Sdinee unb bilbet üerfdjiebene Seitenfetten, meld)e bem ©auptfamm parallel laufen. 3m ©auptfamm biefe-5 äroeiten Seite finb fünf $äffe befannt, üon tueldwi ber Radiär (2930 rn) unb ber Kludior (2766 m) nur mährenb ber Sommermonate offen finb. Über ben .Htudior wirb jeiu für •JJtilitär;,mcde ein 2 m breiter Saumpfab gebaut. — 3) 3)a§ britte ©lieb bilbet ber Clbniv (f. 0.) mit feinen ÜRadjbarn, üon ben Duellen beä Kuban bis junt Stbai = (5l)odi (etma 180 km), ©iet erreidit ber K. feine böd))te (yrbebung. . Siefer Seil d)arafterifiert fid) gleid) 311 Slnfang burdi ein riefige* nadi 2rt. Borfpvingenbe§ ©ergmaffiö, in roeldjem etma 40 km üom ©aupt tamm abfteheub unter 43° 21' nbrbl. Sr. unb 60° 6' öftl. 8. ber mit einigem todinee bebedte ^lociböderige @(bru§ (5646 m) fidi auftürmt, nad) Si. einige mäch; tige Serraffen üorfd)icbenb. Jim ©auptfamm ber ßlbruSgruppen finben fich nod) einige anbere S3erg= riefen, unter meldten ber Snd);Sau (5211 m), ber Sd)fara (5182 m) unb ber Kofd)tau = Sau (5151 m) bie bebcutenbfteu finb. ©ier führen ins Duellgebiet beä Sngur unb ;Hion »ier Sßdffe über ben ©auptfamm in einer ©übe üon 3000 bis 3400 m. — 4) 3>cr vierte Seil beS ©auptfammS, bie Scrcfgruppe, erftredt fid) uoin3lbai=6t)ocb bi-S jumSorbdlo (etma 130km). (ibaratteriftifcb ift hier ber Umftanb, bafs bie nörb= lieh üom ©auptfamm nad) D. üorftofsenben Seiten= tämme ben ©auptfamm um ein Sebeutenbe« über= ragen. SBäbrenb im ©auptfamm ber Slbai = (£bodi (4643 m), ber Sifara (3827 m), ber ©rofse Sorbalo (3292 m) fiebert, finb im Scitentamm SBergriefen ju oerpidmen, tote ber ©imarai = (ihod) (4777 m), ber Kasbcf (5044 m), Sebulog=3Jtta (4505 m), Sionos= SDtta (4185 m) u. a., mcld)e aber feinesmeg* eine in fidi sufammenbängenbe Kette bilben. ®ie mittlere ©öhe beä Scref teils beträgt 2956 m. Sie öauptpäffe finb berSJlamifon (2862m), auf ber fog.Dffetinifdjen ©eerftrafje smifeben 3Blabifarofas unb KutaiS, ber ©ifari (3203 m) unb ber fog. «Kreujpafe» bei ©11= baur auf ber ©rufinifdien ©eerftrafse (2332 m). üötit bem ©auptfamm hängt bie Seitenfette burd) fed)s Quergrate jufammen, mobureb fieben umfangreidie Sbalf'cfjel entftehen. Sie üier erften Shalfeffel liegen jmifchen Songuta = 6bod) (3790 m) unb 93orbalo, mclcbe etroa 105 km üoneinanber entfernt finb; bie anbern brei jmifdien bem letitern unb bem Serg Kafanob (etroa 136 km üoneinanber entfernt). Sie erften üier geboren jum ©affin be§ Scref, e« finb ber Slrbon ober 9iarbonfeffel (520 qkm), ber Seref= fefjcl (640 qkm), ber Slffafeffel (135 qkm) unb ber Kef jel be§ Slrgun (310 qkm). Sie Keff el ber sroeiten ©nippe finb bebeutenb größer, uämlid) ber tufd)ini= fdie (etroa 840 qkm), ber biboifdje (862 qkm) unb ber aufratlfcbe ( 1232 qkm). Siefe brei Sbalf effel geben üennittelft bes Slnbifd)en unb Slroarifd)en Koj = fu ihre SBaffer an ben Sulaf ab. — 5) Sen fünften Seil bilbet S age ftan, im ©auptfamm üom Sorbalo bis 311m Sababagb (3637 m) gebenb. Siefe Strede ift 275 km lang. G'5 ift bie am meiften gegliebcrte Stbteilung beS ©rofsenK. Saä Sageftau Hegt nörb= lid) Dom ©auptfamm unb roirb üon brei Seiten burdi 93ergfetten begrenjt. Sie eine ift ber ©auptfamm felbft, ba, mo üon ihm ber Sufdnnifdn', Siboifd)e unb 2lnirattfd)e Keffet ausgeben, üon ben anbern Seiten ift bicfeS merftoürbige ©ebirgslanb, eine ungeheure natürliche Jcftung, burd) bie Stnbifdje ober richtiger SuIaf=Seref fette unb bie Slnuif die Kette abgef d)loff en. ©haratteriftifdi für Sageftau finb bie engen tiefen Schluchten ber glüffe, meldie fid) nie 311 Sbälern er= roeitern(mit9(uSnal)mebes;Samurthals),berDöllige 9J!angel an (Jbenen (mit Sluänahme ber Üüeberung längs be§ Kafpifchen DJteerä) foroie bie fd)malen Dielfadi uuterbrodienen fahlen gclfengrate. Sie atvttfel, 6ic man unter fi Oevmict, fin& unter Q aiifju(iKfieit. 256 fiaufofuS ©efteinSfotmen fuit hier hauptjäd'liob fetimeutar: Sfconfcfriefer, Sanbftein u. f. »., »äbreut pultaui [djeS ©eftein äufecrft feiten »oitommt. Unter ben Saffeit tiefer Stade finb am letdjtejten vaffierbav: betSobot (2834 m) unb bet Sa3d)eni3paf3,beibenad) Sadjetien fübrcnb, fotoie bei ©uburpaf; (3084 m), Don Safatah) jum Oberlauf bei Samur., unb bie 3alaroat = 2UT>tiftraf;e. -Hlle tiefe Sßäffe finb unge= mein fteil, bie fdnnalen State führen in unenbfidjen ßidjadlinien an fdiaucrlicbcn Ülbgrünten porbei, in »eldjen tief unten bie arilben SBäfjer tofen. — 6) Bei ied'ite teil be§ ©ebiigeä [tttoa 170km) beifu cor .H a f p i f dj e ober r dj e in a dj i n f ä) c S., vom S3a= babagb nad1 SD. uir .sSalbinfel Slpfdbeton. Tiojer Safpifdje S. nimmt febr fdmeu au fiöfce ab, fobafe er liberall unterbalb bei Sdjneelinie Regt. Ter 3Öti= :Haatfcbpa6, roelcbcr von .Kuba nad1 3 dpemadja fübrt, bat nur noeb eine y>che Don 1327 m. äBejtlid) Dom Sabatagb bauen für* am Sütabbauae bei @e biigeS nad) 2lrt mm 3trebemauem jiemlid) lange ©rate auf, roeld)e juerft bei febr fteilem 2lbfall eine beträchtliche &öbe aufroeijen, aber bann füblid) Don bei Stabt Sd/emad)a niebttge .vnigeltcttcn bilben. Tiefe Sotten »erben unter bem Tanten Satn- ober Sd)emad)agebirge uifammengefaftt. — 2luf bei gangen Stade Dom Sorbalo jum Sabatagb, ftojkn nad' 3. febr f t eile unb perhaltui-Mnäfvig tuije 'JhK-läufer »ot, toeldje bie 3 bdier bei 2llafan unb 3lgri=tfd)ai bilben. SBom Soibalo geben ebenfall-:- nad) S. jtoet mädnige ©rate, bie äBaftetfdjeiben unidvn bei $fd)au>ifd)en Stiagma unb ber gora unb iiiujd'eu ber Sota unb bem Sllafan; beim Si= tatabetg ft-nt unter einem fpitsen 2Sinrel ber 9iatfcba= famm ein. 2luf ber Üöeftfeitc be:- ,'öauptfamm» beim Serge Sßafiä = SDtta {neigt bie Stoanetifdje JRette na* 303. ab. 3J)i hbdMter Wipfel ift ber Tabiafd) (3122 m). Tiefe Rette bilbet bie ©renje ätnifdjen rem dreien unb bem TabianifdumSroanetien. 3»i= feben bem Sroauetifdvu ©ebiige unb bem öaupt= lamm roieterum liegt baS gletfdierrcicbc Sängen* hocbtbal be§ Jngur. Tiefe-:- Thal, befannt unter Dem tarnen «öbcbjroanetien», erftretft fid) etroa 127 km in bie Sänge unb etroa 42 km in bie Sreite. Tic Sebneelinie ift nad) ben ivorfebung.cn bc» ©enetalä Stebnijfij 2926 m im äBeftfaufafu», 3230 ra im mittlem unb 3720 m im öftl. Teil (hie r haben nur ber Sd>albu-3 = Tagh, 4169 m, unb ber ccbaavTagb, 3788 in, eroigen cefenee). Tabcr ift au6 ber ö'ftlicbe S. arm an ©letfdierbilbungen. Tiou- Scrfcbiebenbcit ift veranlagt einerfeit» bureb bie 9iäbe be§ Scfjroarjcn 9J!eer», roelcbe eine Stenge uon Biieberffblägen im ineftl. Teil mit fi6 bringt, irdbrenb im C. bie 3iacbbarfcbaft ber beißen trän:-: fafipifcr/en Steppen bie ccbneelinie roeiter b.inau}= rüdt. ßbenio ift infolge ber troefnen ©inbe, roelcbe au§ Sübrufilanb fommen, bie £'inie bes eteigen £cbnee§ am Scorbabbang allenthalben um 300— 450 m b/öber alg am Sübabhang. Tie Scbneemaffen unb bie 2lusbebnung ber ©Ictfdicr finb im H. per bältnismäjjig gcriini. 3m allgemeinen ift ber Ä. perbältni?mdfüg arm an SBaffer, e§ feblen bi.- grofsen Sllpenfccn ber cdnnei; faft gdnilidi, reidjer an Seen ift ber Steine .u. ((viottfdia, Toporairau, Jabiscbur). Tic bebcutenbften Öcrgraäller pereini= gen Rd) faft fämtlid) in fünf .öauptflüffen: Muban unb iRion im ©cbiet bc* S^toaijen iUeer-J; Slura, sulal unb Tercf im (fiebiet be§ Mafpifd^n ÜJieer:-. 3m 3t. bei .n. breiten fieb melligc ßbenen au» roie bie ftaroropoliebe, fubanfebe, fabarbinfebe, rolati: iamfavfd'e unb tfebetfd'enfd'e, babinter liegen tie noibfautaf. Steppen, turd'' tie ntebtigen 6ügel= fetten , roeldje ben Teret naeb D. unb ben .Üuban nad1 33. lenten, pon ton Sbenen getrennt. liefe äteppen geben meit hinter bei Muma auf ter einen Seite in tie Sanbjieppen Pon Jtftracijan unb auf ter antern Seite hinter bem äJianptfd) unb (Sit in tie 3Rieberungen be§ Ton über. SKan tann tiefet ganje Steppengebiet in ein ireftlidie:-, ba» ftaip= ropobaioipfd'e (480 km giöfjte Vauge unb 200 km größte Sieite, Don Taman bi:- jum ÜJlanötfd)), unb ein Bftlidjei ober tafpijdieä (pon SB. nad) 0. etroa 240 km, pon £. nad) 31. etipa 170 km, jnrifdben Seiet, l'ianntfd) unb ffuma) teilen, ßrftereä bat iiubr Sdjroarjerbe, ift jiemlidi bemdffert unb be*= roegen aud) mehr bepbitert, roä^renb ba§ streite DoijugSmeife fanbige, teilmcife maiterlofe (i'inöbcn bilbet, in meldien Malmüden, DIogaier unb 2urt= menen nomatifieren. Tie hier jiemlicb, jablreidjcn ceeu enthalten alle SBitterfalg. — "Jim Citabbang bc-j (v'irofu'u M. läuft eine fdnuale JUcberung, 10 — 30 km breit, lang^ be» fiafpifdjen iUccrS bin, roelcbe ftellenroeifc fruchtbar ift (bei Terbent), fteUen= roeife aud) mit Salt bebedt, ein britter Teil ift [an= big unb unfruditbar. II. Ter filciiic Saufaful, 38c52'biä 42°8'nörb(. 33t. unb 59° 34' bis 65° 17' öftl. «., umfafet tat ©e= birg:-fuftcm, roelcbe» fid) jroifdien ber Aura unb ben Steppen ihrer iftiebeiung einetfeitä unb bem •Jlra: anbeieifeiti au-:tehnt. Tiefe:- ©ebiige läuft bem ©rofeen fi. parallel unb trennt tie SRiebeiungen unb Steppen ter fiuta pon ben .vjocbplatcauä unb "Sergen SXimenienS. C-3 ift etroa 530 km pon 3!S5. na* SD. lang mit bi» über 200 km breit. Ter Sieine S. hängt mit bem ©rofsen S. }ufammen burd) baä "l'iefdnfdje ober ©rufinifd)=3meretinijdic ©ebirge, ber 2Safjerjcbeibe jwifdjen bem Sdiroar.icn unb Safpifcben Uteer. 3Rit biefem i'tefcbifcben ©e= birge perbinbet fid) bie längfte 33ergtette be» .Hleinen fi'., roelcbe com äebroarjen ÜJieer bi» Tifli§ bin= jiebt. Sie roirt pon ber Sura in ber malerifcben 3d)lucbt pon Sorfcbom turebbrochen. ."öier teilen fid) tie "Jldialniebfdjen unb 3Ibjdiarifcbcn Serge (bi» 3050 m), roelcbe fid) bi-3 jum Sdnparjen llteer fortfeben, unb boJ öftlicbc, Trialetifdie ©ebirge. (5'rftere bilben mit bem SMefd)ifd)en Sdjeibegebiige jufammen-ben 5[Safj pou Suram (922 m hodn, über roeldjen tie Tran-Maufaf. (5ifenbabn führt. Seit einigen fahren ift ein Tunnel unter tem Sßajj gebohrt. 3o— 40 km füblid) pom £rialetifd)en ©e= birge unb turd) einen pultanifdjen ©rat mit tem= felben perbunben, iieben parallel perfdnetene.Hettcn, mit rockten ter ällagöi (türliidi, b.i. buntee -.'luge, 4154 m bodi, ein eriofdu'ner Siatei; ber ©ipfel ift fehr fteil, baher (djneefiei) im 3. nur in leiditem .Sufammenbang ftel)t. 3ln feinem 2lbl)ang liegen mehrere 3een. Tie alten Saoen bitten einen jKa= biuS Pon 200 km über ben 2lra» binau» bis Sar-3 unt "Jllerantropol. Süblid) Pom Sllagö» erbeben fid) auf einem .v>od)pIateau pou lOOiim.vibhe tie inillaniidH'n .Hegel be» ©ro^en unt .Hleinen "Jlrarat. E bgleid) tie Sultane im $. crlofdjcn ftnb, fo ift ein gortarbeiten bet unt e tiibif d) e n Sräf te immer nod) ?u bemerten in ben Reiften Scbroefelquellen, "Jiapbtbabrunnen , Sdilammoultancn unt certiält= nismäfjig sablreidjcn Eibbeben. S8on 9B, nad) D. liegen bie beifjeften unb ieid)Iid)ften -lUineralquellen in tSistautafien im Teref= unt Sunfdjobafftn foroie in TranStaufafieu tie heipen Cuellen oon Tifliä, Sttitct, bie man unter ft oenniBt, ftnb unter 6 aw'aiifudjrn. «anfand (3nbifd)er) — ffiaufafiiÄööffer 257 Votfdwm unb Sba&Sttihan; ber jmeiten [Richtung folgen bie Schwefelquellen bei Setbent, Jfd)ir=3!utt, ii. j. iv. Tic ©nippe ber Mineralquellen oon Via: tigorft itiit» Umgebung bat eine beionbere [Richtung oon S2B. nadj ~3iC Sin beiben ßtiben bei gewah tnicn (5rhebuug auf ber ßalbinfel Jaman unb i'lp: feberon treten reidie Raphtbabrunneu, foblenfaure ©afe unb Scblamiupultane ;u Jage. I er in i n e r a 1 1 f cb e SReid)tum be§ K. befteht baupt= fächlid) oui äftetallen : Kupfer, difen, STOangan, Blei, Silber (@olb mir in geringer üRenge), Steinfalj, Steinfobje, Schwefel unb Oiaphtba. Tic an äRine ralieu reiajfte Sttede liegt jWifchen Ha*bcf unb Sfc bru-:-. $iet finb por allem bie Vetgwerte von Sllagpr (filberhaltiae Vleierje) .iit nennen. 3n ^meretien, SRingrelien, Rartalinien finbet mau Diel difen unb üRanganenei Bewirf pou Sct)otapani,@outjernement SutatS), Steinfalj bei .Uulpi, SagiSmon unb Dltb, Stcinfoblen bei .Untat'? unb im .Hubangebiet. £>a§ Betriebene Klima be§ ')iorb = unb Züb' abbangS bewirft audi einen [cbarfen ©egenfaj; ber A-loia unb Sauna; bie hoben Serge halten tue ent= gegengefefeten Viiftftrömungcn ab unb pcrbinberu bic üliic-gieicbung bei ©egenffuje. Tic Sllpen mit ihrer rauhen Suft haben faft norbiiehe, bie nötbl. Vorberge eine ber mitteleuropäifdieu ähnlidie, beibe aber feine üppige Vegetation, dagegen ift bie Vegetation auf ben fubl. abfallen unb Votbetgen, namcnt= lidj im ©affin be§ :Kiou, ungemein üppig, .fiter aebeiht eine SWenge immergrüner (Seroädife, fehr gut tommeu bie mittelcurop. Dbftarten fort, ber SBein l welcher übrigen» audi im ')iorbtdufafu-;- Dielfad? porfonuut) mädift ftellenmeifc wilb, ebetvfo hie iahme K'aftanie, feigen, ©tanaten, DRanbel= bäume, Krapp unb Safran; angebaut werben mit gutem <5rfolg Ret*, SDlaulbeeren, Baumwolle u. f. w. {Salbungen fehlen auf weiten Streifen besä 6aupt= gebirgei gän.tficb, ivdbrenb in aubern ©egenben, na= mentlieb am SdjWarjen i'ieer unb in ben Vorbeigen, bie berrltdiften UrWalbungen oon eblen Koniferen (Abies Nordmanniana Lk. u. f. W.), (lieben, Sueben, @ftr)en, 3lbom unb Jiufibaum fid) ausbreiten. 3m ganjen tommen imÄ. auf 100 ha 8anb etwaä über 16 ha SBalb. SHe gauna ift fehr reich unb ent= halt Diele eigentümliche ältten au-:- allen Sahbtier; gruppeu, ober borb ftart mobilisierte Votairaffen; in ben fübl. Seilen treten inb. Aormen binju. Von Raubtieren beherbergt ber ß. ben SBolf, ben c&a- fal, ben Auch-:- in einer befonbem Raffe (Karafau), bie äBilbfahe, 8eoparb, Srbii, felbft ben Xiget, ben SucbjS, ben Sumpflucbe (Felis chaus Güldenst.), Vdr, Tadi-? u. f. ro. Nagetiere finb iablreich, unter anbem auch Scbneebafcn. Von SEöieberfäuern tont men.öirfd), SReh, ©emfe, cteinbod (ber Tlnir), Sejoatiiiege unb ftellenweife her SBifent por. 3Ule europ. JdpenDögel finb Pertreten, boeb gefeiten fidi noch einige 2lbler= unb ©eieratten fowie ein feböne-j gro^eä Aelbbubn (Megaloperdiicaucasicus Brndt.) tjinju. fsnfetten, befonber-? feböne unb grofje 8auf= Idter, finb L?ahlretd\ Über bie ethnogt. Veibältniffe be§ .u. f. fiaufa= iuspolter unb .Hauiafifche cpradien; über bie ab= miniftratioen f. .Hautafien unb Saufajtfd)« SBegirt. Bitter atur. Slufjet ben Reifen pou Tubois be JJlontpe'mir, Modi, SBagner, Sichwalb, Vanot, :Uabbe u.f.W. finb befonber-j herporjubeben: 'Jlhtcb, über bic geolog. Statut beä armenifdien .«ocblanbe» (®orpat 1843); Banilewfti, Ter«., pbnfifcb=geogra= pbifcb, ftatiftiu-fi, etbuograpbifdi unb frrategifd) (ebb. SiTttfianä' SDiit>fr|ation§=5e{i[on. 14. Slitfl. X. 1847); .N>arthaufeu, Jran-jlaulafia (2 SBbe., 8p,V- L856); Vetiholbt, Ter .U., eine uaturhiftortidH- [owie lanb- unb polBtpirtfdjaftliche Stubie (2 35be., ebb: L866 67); Sauge, Tie SKineralwäffet be-> fi. (SRiga IsTöi; SXbid), ©eolog. Aorfcbuiiiien in ben fautaf. Vdnberu, 39b. 1—:! (SBten 1878—87); Sdmeiber, ÜRaturwiffenfctjaftlicbe Beiträge ;ur Kenntnis ber MautanK-iänber (3)reSb. 1878); Torneth, ~.'(u-ö bem .u. unb ber firim (SBien 1881); Rbcb, Ter ft. (Setl. 1882); SBeibenbaum, auIucv im H. iruffifdi, £ifli§ l.sssi; Vdbeter, Dhifjlönb (•".. Stuft., 8pj. 1892; bet .U., c. 429—450); öahn, Slu» bem M. (ebb. 1892); Stern, Vom ,ü. jum ©inbutufcb (Verl. 1893). Mniifafiic, 3nbifd)er, bei ben '.'Uten 9lame beS yinbutufd) if. b.). AaufafuCcphcu, f. (5pheu. ftnnfrtnivkiji • ( .< azy, aud^ turjroeg* 1 6rzj , heineu im allgemeinen bie Veinohner ber ©ebirgl: tbäler bes .Uautafuc- unb feiner Ülu-:-[dufer fowie ber nadi bem Safpifdjen unb Sd)watjen aReet bin unb im 2. pom SRion uub ber .Hura anliegenben 33erglanbfd)aften. Tie Völler finb ihren Ucaehbatn feiten unter bem Flamen betannt, ben fie ftd) felbft oeben, uub oft finb au§ jufäUigen Benennungen i Spit;: unb Schimpfnamen) Völfetnamen entftanben. ^ebeä Heine Vbltchen bat außer bem eigenen tarnen ipenigfteu-:- noch fö biet anbete Benennungen, ak- e§ Sfcaihbatn mit berfd)iebenen Spracben unb Tialet ten befiw, unb fo ergiebt fidi eine febeinbar aufter= orbentlid) grofje 3abl pou Stammen, ludhreub bie •Jln;ahl ber mirtlicb oerfebiebenen Völler biet ge= ringet ift. SSBenn man pou ben SRuffen, ©eotgietn, Sttmenietn u. a. abfiebt, fo fann man folgenbe größere ©ruppen uttterfdieiben. I. Tic weftdebe ©ruppe. Tabin ,;dblen bie Völler, tpelchc im Hüfteuftrid) bei- SdMPar,;en 'JJceer-3 unb ben SBeftabbang be-j Rau= taiu-5 pom Alüficben Cdutra im 2. bic- jur öalbinfel Taman im 9c. fo Wie bie grojje l'anbflddu\;ipifeben bem .Hubauunbbem@ebirciebeiPohnenuubanber.Uuma, bem Vobfumot, ber il'talfa , bem Vatfan unb Terel etwa bi» 33losbot fidi uiebergelafjen haben. Viele biefer Völler finb in bie Jürtei auSgewanbert, fobaf; fidi bie angegebenen ©renjen perfchieben. .viierher gehören 1) bie älbdjafen (f.b.) uub ihre Stammet genoffen, bie älbafingen, bie im 17. ^ahrh. über ben öaupttamm herüber tarnen unb jicb, an ben 3"= flüffen be-5 .Ü'uban, ber ©roßen unb Steinen 8aba', bem Selentfdiuf, Urup u. bgl. nieberlienen. Veibe jü= fammen umfaffen 42205 Seeleu. 2) Tie Tfcbcr = teff cn (Slbpge), ineldie früher ipohl bie äReeteäfüfte beipcbuten. TielKcftc ber Jfdierfeffen (im Zeitraum 1858—65 finb gegen 1.2 Still, in bie Türfet auj= geipaubert) wohnen jettt hauptfddilidi im ,Uuban= gebiet, nur fehr Wenige am Scbwarjen 3Reer. Sie verfallen in älbabfecben, VfchebudH'u, .Haharbiner (82000 im Terefgebieti, VeSteneewet, Sajapfugen u. f. W. Tie (i)cfamUahl ber iidierfeffcu betragt je^t uidn über 152000 Seelen. 3) Tie Ubtidien; fie mohnten einft am Sdjwargen 'JJieer norbtpeftlid) pon ben Tfdjigeten jwifeben ben glüffen dhofta unb Sebache. 1883 Waren im .Haufafu-:- (Kubangebiet) nur nodi 80 Seelen porhanbeu, bie übrigen finb nad) 1864 allmählich, nad) Siemafien auägewanbert. Sie felbft gaben fidi ben Dcamen Vicdi. — II. Tie öft= tidbe ©ruppe. ;]u biefer geboren iahlreidie Stamme, melche in Tacieftau, am Sübabhaitii be» öftt. Teil? bei Maufaui» unb am Dlorbabijang ber anbifct)en Ji-afferichcibe tpohnen. vicvhei rechnet man 1) bie 17 258 iJauferfe — Ataitllwd) Sjcbetfdjen ober Sfcbetf^enjcn. 2ie bcrooh; nen ben 92orbabbang cor anbifajen Sßafferfc^eibe unb bie Dorliegenbe Ebene, roekre von ber Sunfcba ui^ beten oiifUifteu beroäffert roirb. Sie nennen fid> felbft 3iad)tf(b.uoi ober Oiadnfcbi, vom SBorte 9taar;e Knodjen», b. i. ba§ gemeine Solf. 2) Sürfifcbe SBölfer: 5fto= gaier (übet 70000), mit ibnen verroanbt finb bie ttumvfen (etroa 80000 1, tauu bie .Haratfd\iier i20 000) unb ibreSerroanbten im Oberlauf bei SSact fan, Siegern unb £fcberef: bie UtuSbiet, Siebe gemer, Solfaten, Sifingier unb Ghulamer (etroa 14000). — 3u ben Sergvölfern rechnet man enblidj noch von SJölIetn iranifeben Stammes bie Dffe= ten (ober fronen) etroa 150000 Köpfe, bie Säten (111000), Salvfdnner (etroa 50000) unb .Hurben (etroa 82200), bie beiben legten im Kleinen. Kaulafus. — SgL außer altern SBetfen von Klaprotb unb ©ülbenftebt: Sobenftebt, Sie Söller bei Raufaful (2. 2lufl., 2 S9be., SBerl. 1855); »erger, Sie S3etg= Böller bei Raufaful (in Leiermanns «Mitteilungen», 1860); von Seibli?,, Ethnographie bei .Hautafus in Karte unb Sabelle (in SßetermannS «SBitteilunaen», 1880, Sb. 26), unb Sie Sötfer be§ RaufafuB nadj ibrer Sprache unb topogr. Verbreitung (inber«9iui= ilfcben iKeoue», 1881). — S. auch bie Sittetatut bei .Hautafus unb Raufafifd>e Sprachen. Saufcrfe, eine altere foftematifdje Streich-' nung für bie ,"\njeften mit fauenben ÜJlunbteilen (Orthopteren, Dteuropteten, ttäfer unb &pmenop= teren), benen man bie Saugterfe (öemipteren, /fliegen unb Schmetterlinge) mit faugenben 9Jhmb= teilen gegcnübcrftellte. Stbet einmal entfpriebt biefe Jlnorbnung burd'aus nicht ber natürlidien i'er= roanbtfd)aft, bann aber giebt e-> aud) K. mit fangen; ben SUunbteilen namentlicb unter ben Käfern, i'lucb bie ©erabflügler (f. b.i allein roerben gegenwärtig gelegentlich nod' al§ M. bejeidjnet. ftaulbad), ,vriebr. , SWaler, geb. 8. ;\uli 1822 in Sltolfen, ftubiette 1839—45 bie Dialerei bei feinem Setter Wilhelm »ou K. in SKunajen. Eine feiner elften .Hompofitiouen roar: Slbam unb S»a bei bem erfdjlagenen l'lbcl ; fobann malte er: Dtbello rer ber fd)lafenben Sec-bemona, unb fpäter bie Slrtitel, bif man unter & uet! Krönung Karts b. (Sr. i EOlarimtiianeuin in 3Rün= djen). Soeb neigte ,H. ucn uomhereiu bem Sorträt; fad)e su, roorin er Sebeutenbeä leiftete. Er malte bie (Gräfin Safcber, bie Kaifettn »ou öiterreid) unb ben Kronpnnjen von Sßreufien, bie (Sto6= fürftin SHeranbrine von SRufjlanb, bie SBUbbauerin ■Jiep, üorjugeroeiie aber an ben ,'ööfeu oon Dlben= bürg (1854), Sdjroerin (@rofi^erjogin ätleranbtine) unb Hannover (1856), roo er fich, jum öofmalet er^ nannt, bauernb niebetliefj. K. ift 5ßrofefjor an bet Secbnifdien.'öodifduile in^annover; aufjetbem Wn glieb ber berliner Sltabemie ber Künfte. Saulbach, Ariebr.2luguftnou, 3)cale,r, Sohube-S vorigen, geb. 2. ^utti 1850 ;u [Wüncben, au bet .Hunftjctule ;u [Rürnberg bei.Hreling unb [Raupp vor gebilbet, erlangte in 3Jlünchen unter Siej feine volle l'luebilbung im Stubium ber altern 9tieberlänber. Sie glänsenben foloriftifeben Eigenfchaften feiner bem Sorträtfache unb bem intimen @enre im Stil ber beutfd)en iHenaifjance angehörigen Silber verfebair ten ihm halb einen angefehenen Flamen, ben aud' SBerte roie .Havalier unb 3of« (1873), Sie Sräu merei (1877), Sas Sutgfräulein mit bem s$otal ' unb anbere altbeutfche 6'belfräulein unb s15atticiet= teebter ebenfo verbienen roie ber Spaziergang, §a= milienfeft im SWai 11879; SteSbener (Valerie), ©as Quartett u. f. ro. Son religiöfen Silbern fdbuf et eine heil. (Jäeilia unb eine (ätablegung Ehrifti liliüudien, Sdeue Siuafotbet). 3111 bas räumt jebod' mehr unb mehr ber Sorträtarbeit ba-> ,«lb, roorin er fd'pu 187t; mit bem Silbnis ber go^. Vahmever einen großen Erfolg erjielt hatte, ben er mit ber Same im rofa .Hleib (1880), ©emablin beä Künftlet§ unb bie Giefdiroifter (1883), Sdnuefter bei Künftlers (1884), Srinjejfin Qiifela (1886), Saronin Cramer Ülett (1887), ben Silbni))en bei grofjberäoglicb hefj. Mauiec- fl8'.)2i, roie aud' im männlidien Silbnis: Sater beS Künftletä (1889) unb $rinj= Wegen t von Sanem (1889), im Dlbilb roie in SßafteQ ftetig ftei= gerte. K. ift in improvifierteu SSBerten von pactenber A-rtfdie (Sdn'ihenlic'l), in arajiöfen ^ächeriualereieu unb in ber .Haritaturjeichnung (.Hneipjeitung ber 2lllotria) hervorragenb. 1886—91 roirtte R. an Stelle be§ verftorheuen Karl von Silotv alä Si= rettor ber SUinchener Kunftafabemie. JtauUiöctt, iöerm., l'ialer, Sohn SBitbelme von fi., geb. 26. 3uli 1846 gu ü)lünchen, roar bafelbft Schüler Karl von Si'^tv?. Einige Heinere 3öerte, roie Subroig IX. im ©efängnis ,ut gerönne (1869), Sie Kinberbeichte(1871), lenften bie iUufmerffamfeit auf ihn, noch mehr bie Jtompofition Ser ftetbenbe 3Rogart(1872). 3bt folgten :fianäl unb ®retl bei ber Aiere (1873), Slus bem Wclobten Sanbe (1874), Seh. Sach hei Ariebrich bem Wropen (1875), Soltaire alc- Saris (1876). Jin;roifdicn entftanben bie Kompo= fitionen ju beliebten Cpcm unb bie@uftao grertag ©alerie, bie Sftarrenfreuben unb Seiben ber Sor.ieit. i'lnbere ©cmälbe aus ben fiebjiger Qabren finb aufeer Sorträts iieimroeh, Sie Surmfalfen, Stille Slnbadit, unb gröfsere ffierfe ber neueften 3c't: Sucregia Soraia tauit vor Sapft 3lleranber VI. (1882), Krönung ber heil. Elijaheth (1885; ©alerie in äBieäbaben) , Sin ber ©rabftätte bei jreunbel 1I888; Dieue SinafotbcE in Siünchen), SieStonbfee (1889), Sas Enbe vom Sieb (1892; angetauft vom ©rofeberjog von Dlbenbutfl). .H., feit 1888 fönigl. SBtofeffor, lebt in EDcündjen. naulbaä), SBilb. von, SMaler, geh. 15. Ctt. 1805 iu :'lroljen, befuchte fett 1821 bie Slfabemie ju i:Bi, finb unter G anfju(u(^cn. ftauUnns (SHejanber, Söavort oon) 259 33üffelborf, >oo or unter ber Seitimg von Sornetiu§ feine Stubien begann. 3" b>e1e 8«t fallen x>ov- 3ugetocife gezeichnete .Hompofitiouen, beren beben: tenbfte, ba§ grrenr)au3 nnb bie Blätter jum «Set: brecber au« »erlorener Ehre», erft in SBtündjen jur SJoUenbung tarnen. 1826 folgte er, in ben ärnt= liebsten Skrbältnifjcn lebenb, feinem fdion 1825 nad) äJnmdjen ubergefiebelten SDleifter nach unb fab fid) in ber Hoffnung nicht getäufcbt, bort teid)ter als in Süffeiborf Slufträge ju erbalten. C'r betoieä aud) fofort feine unter ben DJMtfdjttlern beroorragenbe Stellung burd) bie allcgorijcben Jiguren ber 93a= oaria, ber Sonau unb 3far, bes Dlbein unb DJtaiu in ben 2lrfabcn be* SofgartenS unb burd) eins ber. drei Sed'engemälbe im Dbcon, 2(pollo unter ben slJhtfen barfteUenb. 3Bie biefe, fo jeigten aueb bie balb barauf gemalten lti ä&anbbilber iur ivabel oon 9lmor unb s15f»d)e im fßalafi bc>J öerjogä ih'ar in 9Jcünd)eu lote bie Scenen au£ .Ülopftotfs, Goethes unb SBielanbä @ebid)ten im neuen .Ucnig«bau ber jRefibeiy einen ScbcnheitSfinn, berfieb 311 ber berbeu ÜBeife feine« ÜDteifteri in ©egenfafe ftellte. ^n;toi= fdjen entwarf er eine \Sunnenfd)lad)t, bie ©raf ^Uacjnnfti 1837 beftellte unb, nadibem ba* SBilb erft braun in braun untermalt loar, unter SSenicbt auf bie farbige SluSfübrung feiner berliner ©alerie einoerleibte. Sie allgemeine 2tuerfennuug be§ fcbtoungoolleu äöerleS oeranlaftte ben Äünftlex jur fofortigen 3n= angriffnabme eine* jroeiten, ähnlichen Umfange?, ber 3«ftbrung 3erufalem§. Sie 2luefübrung beS= felben sog fidi jebodi oon 1837 an faft ein ^abrjebnt t)in. Senn innoifeben (1839) mar ber .Hünftler nad) Italien gegangen, bauptfäctlid) um foloriftifcbcStu= bien 311 madien , unb hatte nach feiner flüdfehr bie Arbeit bureb • eine Sliijabl tleinerer SBerfe unter= broeben. 3>on tiefen ragen beroor: 2lnatreon mit ber ©eliebten (isilla Ütofenftcin bei Stuttgart), WoetbeS fünfte rem. Elegie (SÖhifeutn 311 SSubapeft), SBilbniffe bes Königs üubtoig I. unb ber im Koftüm cineä Htündicner RunftlermasSfenfefteS bargeftellten 9Jialcr SRonten unb Semlein (9icuc Binatetbct in iüündjen). Seine bödiftc Seiftung biefer Seit aber finb bie 3eid)nungen 311 «jteinete gud)«» nad) ©gelbe, in loelcher er feinem fatir. öumor in ber ceigenbften gorm bie 3ügel febiefsen licfi. Sic3erftörung 3eruf alems, für bie gürftin !Rab3i= roill begonnen, aber für König Submig I. oollenbet (1846; 9ieue Sßinafotbef; geftoebeu oon SDIerj), hatte 311 einem GnHuS oon fecbS grofsen SBanbgemälöen für ba» Jreppenbau« beS SReuen SÜtufeumä 311 Berlin bie 2lnregung gegeben, beren ©egenftaub bie widitigften Ereigniffe ber 3Beltgefd)id)tc fein follten. So entftanb 1847 — 63 bie berühmte ,yolgc, meld)e unter Einfügung ber beiben fd)on be= ftebenben fiompofitionen ben Jurmbau oon Ü3abel, bic33lüte ©riecbenlanbä, bie Serftörung 3erufalem0 (Setail f. Safet: Seutfd)e ihmft VHI, ?jig. 1), bie Vntnnenfcblad)t , ben (Sinsug ber Srcujfabrer in 3erufalcnt unb ba« 3eitaltef ber Sieformatiou 3um ©egenftanbe baben. Sieje grofjen ©emallje werben burd) breite, pilafterartige gläcben oon= cinanber getrennt, loelcbe in ihrer oberu §ätfte allegorifdie giguren ber £auptfulturli'mber, in ihrer untern aber Bier ©efetsgeber (3Jcofc-J, Solou, Marl b. @r. unb J-riebrid? b. @r.) barftetlen unb bereu Inhalt fid) in bem beiberfeitigeu Oirifaillcnrabmeu entfprecbenb ergänjt. Siefonberä gefdiäfet nach gorm unb Snbatt ijt fobann ber ^xid oberhalb Slitilcl, bie man tinter fi oevm ber ÜBanbflächen, loeld-er in [aufenbem 2trabesfen= juge Sinbergeftatten jeigt, in bereu Spiel fid) bie gonje SBettgefd)icbte heiter = parobiftifch abfpiegeü. 3unt 2lbfd)luf! be« (Jansen gehören aufierbem ad)t allegorifdie Figuren ber SBiffenfcbaften unb Sünfte. Sei ber Stiefcnarbeit lourbe ber ä'feifter oon Ä'i. (Sebtet unb Ö- 5Dhihr unterftütit. pur iüündien hatte .H. loährenb biefer 3eit eben» falft eine bebeutenbc monumentale 2lrheit über; nommen: einen tipflu« oon Arestogemalben an ben 2tupenioänbeii ber 31euen $inatotbef, barfteUenb bie Sntioidlung ber neuern .Uuuft feit bem 2Bieber= aufblühen 311 Stnfang be? 19. 3;obrh. M. hat hier nidit unterlaffen tonnen, in biefeu Sarftellungen, in benen er felbft mitfpielt, ben ihm faft 3iir anbern Statut geworbenen Sarta§mu§ malten 311 [äffen. 5ür baä üJtaiimtlianeunt malte fi. in tolofjaler flusbehnuug in öl bie Seefchladit bei Salami« nad) einem 1890 für bie ÜRationalgaterie 311 Serlin angefauften itartongemälbe unb einer ielit in Per Stuttgarter ©alerie befmblidjen garbenftijije. Jlu« bem Ji. 1859 ftammt bann ba£ Sßanbgemälbe ffai= fer Dtto in. in ber ©ruft fiarl-3 b. @r. 311 Sladjen, in ber Hartaufertird)c bes ©ermauifd)en 23htfeuut« 3u 9iümberg. Sa§ (ehte ;>ahi'3ehnt feine* unermüblicheu Sebens lief; nur einige ©etnätbe entfteb,en. So bie fdiöne Earitaä (bei -Dir. Sßrobaäco in SSofton), baS Zaw barabet nad) '©alter oon oer SBogelweibe, bie ©ri= jaille SPeter 3lrbue§, mit toetd?er er bie 6eilig= fpred)ung bc« Hinben ^nquifitori beantioortete, unb enbiid1 bal grofse Sartongemälbe 3iero. fllit entfdiiebener Vorliebe arbeitete er bainatg an Moble jeicpnungen, oon mcldjen er bie '^lluftrationeu 311 Shatefpeare (geftodjen oon G. Eichend, 21. yoff- mann, S. Sacobn, Q. Q. Sdiäf er unb Ä. oon ©oii3en= baeh) fcbon 1850 begonnen hatte unb Welchen er bie oon einem feltenen Erfolg gefrönten grauengeftalten ©oetbe« unb bie Schiller=©alerie folgen lie|. 2ht'ö feinen lehten fahren ftamiuen bie Jtof)le3eid)nungeu be§ heil, beutfdjen 3)£id?ael unb be§ Sotentanjes, bei Weldjem lelitern einmal Scapoleon I., bann 2llej\ oon öumbolbt, ber s$apft bie öauptfigur hüben. — SSon öau« au* mit ftartem Sinn für ba§ Ghavat; teriftifche unb jugleid) für ba§ gefällig ©dpöne au«= geftattet, fctioautt fi.ä Stil jimfefeen beiben Ele= menten. Er oerliert fid) babei in ba? Ertrem bes einen, bie .ftarifatur, unb gugleid) in baä entgegen: gefegte, bie leere ©rajie; feiten nur hat er eine Ein» heit beiber Sftidjtungen er;iclt. 3n feinen großen biftor. .Uompofitioneu oerfällt er 311 fehr im Som: bolifieren; anbererfeitö beobachtet mau bei ihm eine allmähliche Erfcblaffung be§ gormgefüblS, »oelche ben fpätcru SBerten im SSergleid) 311 ben bebeutenb d)aratteriftifchern ber frühem 3eit etroaä fion»entio= nelle? giebt. Ä., feit 1837 fbniglid) haor. Hofmaler, feit 1849 Sirettor ber SDlündjener 2ltabcmie, mar ÜJcitglieb aller bebeutenben Hunftanftalten, lourbe geabelt unb mit 2luerfennung unb Ehren überhäuft. Er ftarb 7. 2lprü 1874 in älJünchen an ber febotera. — 2Jgl. feine Biographie oon &. SOJüllec riJb. 1, 33erl. 1893); über fein Berhältni'S ;ut mobernen .Uunft: 'i.'iutber, ©efebiebte ber SDlalerei im 19.3ahrh. OJJtüncb. 1893). ftaulüarc«, Slleranber, Baron oon, ruf?. 9teifen= ber, geb. 1844 in Petersburg , 33ruber oon 9iife= laj &, mad)te 1869—72 Slufnabmen im Jhianfchau, mürbe ah5 Stabsoffisier nach fiafebgar ahgejanbt, um mit Satub 33eg in Uuterbanblungen 311 treten, ist, fmi unter 5 aufäiifntfjen. 17* 260 Mnullw* (SRifofaj, Soron ncm) — fiaunife mit beteiligte ftcb IST:1» bei ber Jlmirbarfa I5rrcbi tton, roelcbe ben 3wed baue, bie 3dniftv.rtoit bei aßen gtufrtaufl wieccrheruiftellen. Ton Keife beriebt DerbffentKdb/te er in Don Zapiski» ber:Ruffi; feben ©eogxapbifdjen ©efellfcqaft, Bb. 9 ßßeterlb. 1881). Naäj bem iftuffifd)=Sürfifd)en Stiege öon » 1877 bil 1878 War er SKitgtteb berKommiffion für cio neue Tcmarfaticnelinic3crbioue, unb oora 3uli L882 bis 2 epr. 1883 ffrieaSimmfter in Bulgarien, wo er rüdficfcttslol bal nm. übergewidbt gehont ;u machen iudnc. ßierauf würbe er ©enetatmajor unb fiommanbierenber einer KaoaUeriebirnfion in "l>le;t. ftaulbarc«, Oiifolaj, Baron von, ruf), ©enetal, Bruber bei porigen, geb. 3. .Vtni 1842 in Sßeterl: bürg , trat in ein Jägerregiment ein unb tarn 1868 uim ©eneralftab. 1875—76 ftubierte er in Berlin bie beutfeben ©eeteleinricbtungen. Jm Suf= üicbuürtiiiton Kriege nahm er nn ben Kämpfen Don Tubnjaf unb am Übergang über ton 6tropol= Satfan teil, war bann äRügtieb bor montenegrint* fdjen ©tenjregultetunglfommiffton unb fam 1881 al§ 3Rttitärbe»oHmäd)tigtet ,ui ber ruff. ©efanbfc niv.it nadjSBien. 1886, natb berSlbbanfung bei aüv ften Slleranber, erhielt S. ben Befehl, benruff.@in= ilup in Bulgarien toieberberjuftellen; er begab fich im SDftobet nacb Sofia, trat bort mit grofjer Scbroff: beit auf, aber erreichte feinen 3wed nid)t. (Jnbe JioDember nadj Sßeterlburg aurüdgefebrt, würbe er bem Stabe bei bertigen 9JtUitärbejirf§ zugeteilt unb 1889 jum ©eneralftablcbef bei 6. Sirmeeforpl in SBarfdjau ernannt. .H. febrieb: «Bemerfungen über bie beutfdje Slrmee» (ruffifdj, §ßeteilb. 1878), Bemerkungen über Kontenegto» (ruffifd), ebb. \ 1881), «Apercu de travaux geographiques en ' Russie» (ebb. 1889), « Tie beutfebe Armee unb bie [ßrineipien ihree- Seinl unb ibrer Slulbilbung» (ruffifdj, ebb. 1890), «Les armees de la Triple- Alliance. L'armee austro-hongroise» lau» bem •Kufnfcbcn, i*ar. 1893). Jiaulbarict) (Acerina eernuaZ.i, im Bolfl: inunbe au* Sßfaffenlaul genannt, ein ^öäjften! lb cm lang werbenbet gfifdj aul ber gamilie ber Barfaje, beffen beibe SRudenfloffen ui einer oer icbmoljen finb, mit Stacheln am Borbetbedel ber Kiemen unb breitem Kopfe, ber öiele Bertiefun= gen jwifdjen (eiftenartigen Stböbungen geigt, ßr bleibt Heiner all ber jjrlujjbarfdj unb wirb gleid;= falle gern gegeffen. Saulbranb,bic butd) baiaBeijen: ober ©etreibe* dlchcn herrergerufene .Hrantbeit ber äBeijenförner, f. öaarroürmer iBb. 8, S. 615a). Jlaulcn, Araiu Philipp, fatb. Jbcolog, geb. 20. fDtärs 1827 ;u Tuifelborf, ftubierte in' Bonn, empfing 1850 bie 'Bricitcrwoihe, »mbe im gleiten ^\abrc .Harlan in Suilborf, 1852 in Tottenborr. 1853 ;Reftor unb ©efängnilfaplan in Büschen bei Bonn, 1859 [Repetent am tbcol. .Honritt ju Bonn, habilitierte pdj hier 1863 für altteftameutlicbe @re gefe unb Würbe 1880 aufjerorb., 1882 orb. fßrofeffor ber (fyegefe unb Sßaftotaltbeologie bafelbft unb 1892 rdrftl. öaulprälat. Seit 1880 leitet M. bie Neubearbeitung (2. äfuft.) oon SBefeer unb SBeltel i Mivcbenlerifon > lAreib. i. Br. 1882 fg.). C^r fdjrieb u.a.: «gl. ^ofepbul' ,uib. Altertümer überfeht - l.Hblu 1852; 3. ".'Infi., ebb. 1892), «Linguae Man- dsi'burii 'iip institutiones (Sftegeneb. 1856), «SMe 3rvadu\-virirrung iu Babel» il'iain; 1861 I, «2e genbe von bem feligeu Hermann yofepb i ebb. 1862 2. Jlufi. 188Ö), - ©efä)irf)te ber Bulgata» (ebb. ärtiftl, bie mnu unter S oerm 1869), «öavtbburf) uir Bulgata» (ebb. 1870), «@in- leitung in bie feeilige Scprift 3llten unb Neuen Jeftamentl» i greib. i. Br. 1876; 3. Stuft. 1890 fg.i, "'Jlifmieu unb Babptonien nad) ben neueften Snt= bedungen» (Köln 1877; 4. Slufl., greib. i. Bü. 1891). Kaulf. ober Klfs., bei naturtmffenjcpafttidjen Namen SJbfätjung für ©eorg Aviebr. .Haiti jup, $rpfeffor ber Slaturgefdbidjte in öalle, geft. 1830, oerbient um bie garnfunbe. 5taull)ulin, .Hluttbubn, .Hlüter, .Hu geh b u b n , fi 1 u m f) h u b n , ein fcbtoaiytofel .v>au jbubn rcvfduebener ©röfie ron i'anbbubnform, jebenfaQS aul einet ÜRifjbitbung entftanben. Sauitopf (Cottus gobio L.) ober ©toppe, Kautauappe, ein bie 15 cm langer, febr fdnlei- miger ibaber in manchen ©egenben auch SHo^ = g o » p e t ober :K o t? t o I b e genannt), buntelfarbiger A-ifdi aue ber Aamilie ber $anjerroangen (f. b.), ber einen breiten, mit einem Staehel am .Hiemenbeetel eerfebeuen .Hopf unb einen uadten i'eib bat. 2er ,H. liebt flare jüefjenbe ©eroäffer ber nörbl. Jllten SEBelt unb mirb bureb feine ©eftäfugfeit , mit ber er bem Said) ber gorellen, bereu beftänbiget Begleiter er ift, unb anberer Sbelfifdje nacbftellt, febr 'fcbäb= lieb. Sein gletfd) ift febmadbaft Mnulgunppc. f. Raulfopf unb grofdjlurtbe. _ >tnu I uiig i ,H i u = l u n g : engl, fiomtoong), ber Stabt Bictoria auf 6ong=fong (f. b.) gegenüber ge= legeuer ßafenort, bftlieb pon ber ßatbinfel gleiten ".Uamene, mürbe 1860 burdi ben Bertrag Pen Zicn- tfin an Sngtanb abgetreten unb ift feit 18s7 bem fremben ßanbel geöffnet. 1 3. 624a). Rttttm«8«n (Proventriculus), f. Snfeften iBb.'J, Mnu mittel l Masticatoria l , .sSeilmittel, irelcbe ibrer brtlidjen (Siiuüirhiug tpcgen getaut Werben muffen, ,;. B. all Sdju|mtttel gegen SHialmen, jitr Befprberung ber Speiebetabfonberung u. f. w. Jtnuititt, SBengel ?lnton Tominit, Aitift pon, Graf pon Kietberg, bfterr. Staatsmann, geb. l'. gebr. 1711 ju SBien, rourbe all jüngerer 3obu juerft für ben geiitlidien Stanb beftimmt,mibmete neb aberfpä= ter bem Staatlbienft @t ftubierte ju 2Bien, Öeipjig unb Seiben, burdjretfte hierauf, feit 1732, (Snglanb, A-ranfreidi unb Italien unb Inurbe 1735 pom Kaifer Karl VI. nun Jieicbehofrat ernannt. Turcb feine Bermätjtung mit ber ©räfin pon Cftfrieelanb unb [Rietberg ertoarb er bie ©raffebaft [Rietberg. 1711 rourbe er in biplomat. Senbung nacb ;Hom unb A'loreni gefdiidt, ging 174-_> all ©efanbtet nad) Turin, um bal Berteibigunglbünbnil öfterreid)! mit Sarbinien unb Snglanb gegen A-ranfreicb unb Spanien enger ui fchlienen, rourbe 174 t öftere. iRinifter am §ofe bei ©eneralgounerneurl ber öfterr. Nicberlanbe, bei öerjogl Karl »on 2otf)rin= gen, unb ipährenb beffen Slbmefenbeit 1745 pou IRaria Jherefia nun leirtliehen bepollmäebtigteit IRiniftee bafelbft erhoben. Tod' tonnte er btefen Boften nidit lauge Perroalten, n- eil bie granjofen im öfterreid;ifd)en @rbfolgefriege Brüffel gebr. 174t; einnahmen. .H. tapitulievte, erhielt für bie öfterr. Jruppen freien "Jlbnig, ging hierauf nach Slntroerpen, unb ba audi biefel übergeben werben muftte, nad> Mad)en. Seiner gefdjroädjten Weiunbbeit wegen trat er eine Seit lang aue bem Staatlbienft, er= id'ien aber 174s roieber bei bem griebenlfongrefj ut Stachen, WO er ben ©runb ;u feinem grofjen :Kufe all Tiplomat legte. 'Rad) bem äladjener Arieben )um wirtlicben .Houfcren; unb Staatlminifter enrannt^ fprad) er \ii> in einer weitläufigen Tcntiobrift für -. (f oufjufuöjen. Äaimfet Sjjal — ftaufalität 261 ein Sünbnis mit öftetreidrS bisherigem Srbfeinb A-rantreicb aus, ohne tan bic.HaiieriirVliaria Jbeveiia camals batauf entging. Slud) als SBotfcbaftet am irant. öofe (1750—53) erreichte er biefe§ ,Sict hiebt (Srfl 175G, nachbem er 17.").'; als Staatsfan Uer bie Vcttung bei ?lusmärtiaeu erbalten hatte, gelang es ihm, Die grojje Koalition gegen Jriebrid) b. ©r. -,u ftiften. üßon biefer >Je't an bis in bie leftte ittcgicrungspcriobe OJiaria Jherefias, bie ihm un= begrenztes Vertrauen febenfte unb I7i>4 feine 8r= bebung in ben Weichsiürftenftanb oeranlaftte, mar bie auswärtige Sßolitit cfterrcid's roefentlicb fein äßert. Sein öauptticl mar bie 'Jricberbaltung ber aufftrebenben preufs. .Kriegsmacht im SBunbe mit Arantreidi unb IRufjlanb. Tics getaug nidit, aber er öerf djajfte öfterreid) Anteil an ber Teilung Sßotenä bureb (Erwerbung oon ©alisien unb pergröftertc ben Staat ferner um bie Sufomina unb ben ^nufrots. fbiä) auf bie innere ^olitit übte er grofteu ifinflufc, wobei er als xHnbänger ber bamatigen i'luff lärttng bie tjinjubumg oon [Reformen auf ben perfduebenfteu ©ebieten fbrberte. Sa er mit berißolitif, bie öfter* reidi fett ber ibronbefteiguug bes .Kaifcrs Jraut H. cinieblug, nidit einoerftanben mar, nahm er 19. Slug. 1792 feine (Sntlaffung unb ftarb 27. Jyuni 1794 in 'l'iariabüf bei SBien. .K. genof; einen :Kuf als ©önner ber .Künfte unb SBiffenfcbaften unb befafj felhft eine bebeutenbe .Kunftfammluug. S8g,l. Urnen), ©efduditcfliaria Jbcrcfias 1 10 SBbe., lÜBien 1863—79); berf. , llRaria iberefia unb 3o= fepb II. 3bre Morrcfpouben; famt Briefen Jofcpbs an feinen Sruber Vcopolb (3 Sbe., ebb. 1867); 21. Seer, Tentfchriftcn bes gurften Ji. (ebb. 1872); berf., ^ofepb II., Öeopolb IL unb ,H. 3br 33rief- roeebfel (ebb. 1873); Cörrespondance secrete du conite de Mercy - Argenteau avec 1'empereur Joseph II et le prince de Kaunitz. Public par Arneth et Flamermont (5(5ar. 1889). Jlrtunfcr Sbal, .\>odigebirgstbal in Strol, Sei* tentbal bes Snn, im ©eriebtsbetirt :Mieb ber öfterr. Se.nrfsbauptniaunfchaft ü'anbed, ftreicht parallel Htm St?; unb ^itsthal lim Dften) von Di. nad) ~. Cs münbet bei üabis in bas obere .Jnntbal unb erftredt fteb , 27 km lang , bis }um ©epatfcbf erner (f. b.) ber CRthaler Gruppe. Tas .«. %. mirb com Jaggerbach bttrcbfloffen, zeigt fiele ©afferjäUc unb einen lüüben, bocbalptnen Sbaratter. Cs enthält aufter bem bejuebten ii'alltahvtsert .Kattenbrunn (1263 m) meift nur jerftreute Käufer unb 3(lphütten. ftaupert, ©uftap, ©ilbbauer, geb. 4. April 1819 ',u Gaffel, befuebte bie bortige .Kunftfdiule, hierauf feit 1844 bie Slfabemic in 3Jlünd)en unter Sd)Wan= thaler. Gine ©nippe in SDtarotot, ber Vemenbänbi ger, ermöglichte ihm auf ©runb eines StipenbiumS bie Hai. SKcife. 9hm erhielt er bebeutenbe Aufträge, tiornebmlicb für älmerifa. fyür Söafbüigton febuf er bie Figuren am Jrontifpiz bes JBunbespalafte* unb für bas Tentmal SBafbington* iämtlicbe liebem figureu. ©Icicbjcitig befdiäftigtcn ihn Srb&pfungen lnrifdien, mptbolog. ober aUegorifdren Inhalts; fo eine l'Jianuorgruppe berSDlutterliebe, eine Sufanna im Sab, ein 3lmor, eine Sorelerj unb bie 3Warmor= gruppe "l>erfeus unb Slnbromeba, audt :Heligiöfes, mie (ibriftus unb bie Pier Spangeliften, .«oloffaU mai-morgruppe in ber SBaftlifa in Jiiev. iniu öfjertt= liehen Tenfmalevn finb )u nennen bas aus einem febtafenben Söroen beftebenbe öeffenbentmal in ber .Harlsaue ,;ti Eaffel 11874) unb bie Diarmorftatue bes Maifevs Wilhelm I. im [Römerfaal ;u §rant= Strtifel, Die man untei .^ derni fürt a. ÜR. 1 1891), Süften bon Sörne, ©ufetom unb Ceffmg. M. war feit 1-sim vehrer ber Silbbauerfuiift am Stäbelftben Jnftitut in Rranffurl a. '})l., legte aber biefes i'lmt Dft. 1892 nieber. ftaupfeffet ober 8 et el v f e f f e r f. Piper. Jtnuri (engl, cowri, cowry, oerborben aus bem altinb. vJs?oVte kaparda), eine f leine 3eemufd)elart (Cypraea moneta /.., f. bie nad)ftebenben "Jlbbil bungen); bie in üJlaffen im 3nbifdjen Dcean, uameut lieb bei ben ^nfelgruppen ber Cattabiven unb 3Ka= lebiiieu porfommt. Sie .Haurimufdiel btente feit unporbenflidun Seiten ben (Eingeborenen ^snbiens als Scbmuct, infolgebeffen als Jaufdjartifel unb tleinfte 3dH'ibemün;e. 2ie nuube aud1 nadil'lfrita importiert; febon poi bem 14. L3ahrb. mar fie am oberu Sliger in ©ebraud) unb fdpeint fid> oon biet nadi teni centralen Suban verbreitet ju haben, tauu aber gegenwärtig nidU mehr a(s üblidies 3abluugsmittel in biefen ©egenben betradjtet mer ben. SRadj ben SBinnent&nbern Cftafrifas führten bie arab. öänbler uon Sanftbar bie Saurimufcbel maffenhaft ein; in Uganba unb Unioro gilt fie noch beute unter bem SRamen Stimbi als allgc: meine Ecbeibemünge unb ift ppu hier nadj beut obern TOI, tu ben Sdntli, jum Helle, ja felbft bis tum 2U'umimi Derbreitet morben. Sie .Uaurimufdieln merben auf einer Sßaftfcbnur ju je 100 3tüd aufgereiht, man nennt eine foldie Summe einefiete ober .Uette. Tie fleinfteiliünteinheit beträgt 5 Stütf. Ter Jaufebmert ber ßaurimufc&eln läfu fieb fdjtuer feftftellen. @min "ßafdia fdiältt ben ©ert pon 500 2tüd gleid) einem 3Jcaria=£berefia=ä;baler ober 3,5— 4 3)1. M Unioro unb ben benadibarten Säftbern tauft mau mit 4n —50 Srüd einen 58unb Sananen, mitlOOO ein 5cbaf ober 2 kgiSalj, mit 6— 700O etüd einen Ccbfen. Jtniirificlue, f. Dammara. ftaurifopal, f. .Uopal. Haurim (fpr. tobrfdiim), Stabt in ber öfterr. v^e Urtsbauptmannfdiaft .Holin, an ber Sinie S9oiic=Ä. (3 km) ber £fterr. = Ungar, etaatsbabn, in 265 m Ööbe, Sitt eines Setirtsgericbts (253,2oqkm, 47 ©e^ meinben, 66 Crtfcbaften, 301(57 ejeeb. 6.), bat (1890) 3118, als ©emeinbe 3333 e.u'cb. 15. ; alter tümlicbe got. Jiirdn- : gucjerfabril unb .Hunftmübleu. 3« ber 3iäbe 2Ut = .Hauunt, eine mit SBäden iiin gebene Kapelle, unb bei bem Torfe Sipan, mo $tofop b. Wr. 1434 fiel unb bie Diadn ber \niffiteu gebrochen mürbe, ein 11 m hohes Tentmat aus ©ranit unb Sanbftein, 4. Sept. 1881 enthüllt. ftaufalität (»om tat. causa, Urfadje) ober Ur = facbtiditcit, bas Verhältnis ber Urfacbe jür SBBic= fung ober bas ülbbängigfeitsM Tepenbenj-' lS8er= hältuis jmifdieu Jhatfacben. da ift parallel, aber nicht ibeutifcb mit bem logifdjen Slbbängigfeit§oer: hältnis ber Aolge tum ©runb; baber .Haut feine Kategorie ber .H.'aus bem bqpotbetijajen Urteil (als 2(usbrud ber togifdben Tepenbeu,;) ableiten louute. 3Ran pflegt tu fagen : jebeS Sing bat feine urfacbe : riduiger mürbe es lauten: jebe Veränberung bat ihre Urfacbe Utant: 31 lies, ioas aefdnebt ober anhebt ju fein, fetst etiras voraus, movattf es nadi einer ;Heciel folgt). 3n biefer ftrengern Aaffung gebort ba* ©e^ fett" ber ,H. i.HaufalgefeUl ttnbeftritten jit ben ©runbaefeHen ber (5'rfahruug. Tie neuere Üi'iffeu-- iBt. finb unter G iiufjuiiia^en. 262 Äcuiialneniv — Kaution idv.it rebujiert eigentlich bie llriachc ganj auf baä ©efefc; eine anbere Urfadje ;. S., meiere ben goü bei ftörper betoitö, als ba» ©efefc, bem er gehorcht, nämlich baä Stetotonfcbe ©efefc ber SUtrattion, fueben mit beute nicht mehr: es fei benn, tafe man eben DieS ©efe| ani ein beberes surüdgufübren benft. So ift auch bie .Uvait, eil« Urfadje gebaebt, nur ein anbetet Slusbrutf bes ©efeties. Sevor batübet filarbeit erreidjt mar, namentlich aber, fotange baä ®efei| ber Serurfaduing nidu al« ein blof;e» 6r= iabtungägefelt, fonbern al» ein ©efeK ber Singe galt, begreift es fid\ bafj mau binter ber Urfacbe npdi etwas Serborgene» fuebte, bafj mau fie meift vermeniddiebeub naeb :'(rt einer 5Biuensbanbluug baebte. laraus eutfprang unter anberm bie SBer= nuiduuig ber llriachc mit bem Qtoeä. 2lber aueb naebbem erfannt mar, baß an ber fi. mittlid) niebtä mit unferet (5"rfenntnis erreichbar ift al« bie @efeB= liebfeit, glaubte man bie eigentlidj ben 6ff cU bc= mitfenbe Uriadv ("causa efficiens) in bie lebte cub; ftanj (©ott) »erlegen 31t muffen, wöbtenb mau bie getoöbnlid) fo benannten, empirifeben Urfacben blofj al« Nelcgenhcitsurfad'eu (causa occasionalis) geh teu lief;, äludj Seibnijenä Softem ber präftabilicr= ten Harmonie ftebt biefet äuffafjung nah:, feume vollzog bie Sluflöfung ber S. in bie bloße ©efe^= mäfngtcit beä ©efdjebenen, glaubte aber bamit iu= gleid) ben Segriff ;u bloß fubjeftiver ©ültigfeit perabfetten ui muffen; währenb .Haut burd) ßin= fdjränfung feiner ©ültigleit auf bie ©renken mög- licber (Frfabrung. sugteidb feine cbjettive ©ültigteit innerhalb biefer ©reujen ficber ju ftellen glaubte. -Uacf) biefer äluffaffung ift eine jebe (emjpirifdje) Ur= fad)e fetbft toieber als'verurfadd anuifeben unb ein •J(bf6luf5 in ber Steihe ber Urfadjen für unfere @r= fenntni» ein für allemal unerreichbar. Sie gorbe= ruug eine» foleben Slbfdjluffeä führt 311 bem begriff einer Causa sui (einer Sache, welche ficb felbffUr-- fa*c ift), ber einen äBiberfprud) in ficb felbft ent= hält. — Sgl. .Honig, Sie ©ntwidlung be» Kaufal= Problems von Gartefiu» bis fiant (2 Sbe., Spj. 1888—90). 3n ber St e d) t » p f l e g e gebort bie geftftellung ber Ä. namentlich in Sdbabenäprojjeffen unb in Straf; projefjen tu einer tDidjtigenDbliegetujeii bes Stichler: amtes. Soll bem Seflagten ober bem Slngeflagten ein nachteiliger Grfolg gugeredntet »erben, fo genügt es nicht feftjuftellen, bat; er eine in irgenb einer Sejiebung reebtswibrige, 3. S. polijcilicb ober burdi ein Sertragsverbältnis verbotene öanbhmg icbulb- hat'tcnreife vorgenommen bat uub t>ab ber Erfolg bureb biefe öanblung verurfadd ift, fonbern ber bc= nacbtciligenbc ßrfeig muß bem Öanbelnben jur 3cbulb angerechnet werben bürfen. :Rur bog fJ5reufj. :'llKi. Vanbr. I, 6, §. 2t; hat bie gefehgeberifdb nicht }U billigende Sorichrift, bat; berjenige, treteber ein auf Scbabenetfat) abäielenbcs "ßDlijeigefefe ternach' laffigt, für allen2cbaben,ii)eUterburcb bie Seebad-: tung bc« ©efeRes hatte üermieben rcerben fennen, cbenfo haftet, al« trenn ber Schaben aus feiner iöanblung unmittelbar entftanben Uiäre. 33ei einer öefebäbiflung aus Jabrldffniteit gilt für Mi ©e= meine :Hecbt ber ©runbfati, baf; ber Urbeber einer bcfchdbigenbenöanblung für ben ZdMben nid)t baf= tet, toeldjen berSefcbdbigte bei Slnlrenbung ber er= forbcrlid-en 5orgfalt hatte »on ficb abmenben tbn= ncn. Xer <;. 217 be« Seutfdjen Snttmirfi (ureite Sefung) lautet: öat bei Sniftebung beä 5d)aben§, wenn auch nur burch Unterlaffcn ber älbmenbung ober äWinberung beSfelben, ein Serfdbulben be« 8e= fcbulbigten mitgeroirrt, fo hängt bie Serpflicbrung nun Srfafc, fotoie ber Umfang beä ju leiftenben 5r= iaKe«, Don ben Umftänben, in«befonbere bauen ah, intniemeit ber Sdjaben normiegenb pon bem einen ober anbern Seil üerurfaebt ift. > Sei reittc-mibri: gen Berle&ungen ift ferner, wenn ein Serfcbulben mehrerer nicht im 3uiammcnbang banbelnben $er= feneu cerliegt, 511 uuterfueben, cb nicht bas, iras ber erfte iiethan bat, nur ben Stnlaf; für ben au§ ber Öanblung beä jioeiten entftanbenen Schaben bot, obne benen Urfäcbc ;,u fein. 3. S. eine oorfäbli* ober fabrläffiii beicjcbradite leichte Serrounbung toirb von einem $fufd)er, welchen ber SerleRtc ju;iebt, fr fdjledjt bebaubelt, baß ber Job eintritt. Ter Sfufcbet märe nidu jugejogen ohne bie Serletumg ; aber ohne bie Sebanblung be§ Sfufctev« hätte bie Serleh.ung audi bcujlob niebt ;ur jolge gehabt. Sinufalncruc dat.), ber utfäcblidje 3ufammen= Mnufrticr, f. Hofcber. [bang. Mauftif (grd}.), bie Sebre oon ben burch Srechung ober Steflexion an trummen gläcben entftebenben Srennflächen (f. Siafauftifcbe ^läcben unb Sinien). ftiiuftifrti (grcb.J, äSenb; übertragen in Sejug auf 2Bih uub Spott : beipenb, ftedjenb. Sau ft if dje Siittel, foriel uüe ÜKmittel. Sauftifcöc -il Italien, ä&aiialien, bie ©»= broröbe. ber ällfalimetade; 3. S. ift tauft if che « Sali ober 'iihfali (f. b.) bas .Haliumbiibrorpb: fauftifebe» Statron ober iignatron (f. b.) ba» lliatriumbnbrornb ; tauftif6e Soba, eine Soba (f. b.) beä öanbelS, bie äi^natron enthält. Mii uta hat", ein in ähnlicher Seife wie ber9taucb= tabal burdj Serfpinnen ber Slätter ju Stollen bar geftellter, 311m .Hauen bienenbet Sabal. Sie ;Kolleu be» S. tuerbeu ieboeb nur fängerbief gefponnen unb viel Heiner gemadit al« bie 311m SRaudjen benimm: ten. Diur fette, f cbmere Jabaf e, für bie beffern S orten beinahe auäfdjliejjticb, Sirginiablätter, gelangen jur SSeratbeitung unb merben, um ihnen einen hef- fern ©efebmaef 511 geben , mit oerfebiebenen Seisen (Saucen) bebaubelt, bei benen .Horintben, !L'atri^en= fajt, Quin unb einige ©emürje, mie 'äBadiolber: beeren, .Hamiüen, «encbel unb 31ni«, bie Hauptrolle fpielen. S)er Suctergebalt ber SBeijen oerhiubert aud) »um Seil ba§ äluätrodnen ber Stollen, troburd^ ber S\ an ©eroiebt unb au ©üte verliert, öäupg mirb er auch jur ßrreiebung biefe» SüJed» mit (^Ipcerin benetit. — £er ©ebfaud) be» S. ift baupt= fädjlid) bei Seefahrern, iu ben Süftenlänbern be« nbrbl. 15'uropa» unb in ben bereinigten Staaten ver= breitet. 5in ber neuern 3cit bat er aua) in ben gabrif = centrenbe« ^nnenlanbeebciSergmnböüttenarhei: tern erheblich jugenommen. gabrifationäorte für ß. finb u. a. Singen, Sillenburg, ®ui»burg, Sauna. Königsberg, ©iefjenXffeubacb, .Hopenbagen, Stod: bolm. Über bie35irfungbe»2abaftauen» f. 2abaf. Stautet (.tat.), eine aus SBorfidjt, 3ur Slbmenbunci von Streitigfeiten, Unflarbeiten, Stadtteilen auf- genommene Sertragsheftimimiug , Steebtsverivah: rungu. bgl. Sautelärjurisprube'ns, ber auf Äntoenbung iloedmäfjiger berattiger SJiafeuabmcn gerid)tetc Seil ber Stechtsiviffenfctaft. ftaiitcricn (Cauteria), foviel ivie 'Jihmittel; fiauterif atiou, bie -Hgung, f. 'lihen (mebivi. Kaution dat.), ein 2l!t, mobureb bie fünftige Sei letumg eines Siecptä entireber verhütet ober für ben gaÖ ihre« Sintrittä bie SBieberberftellung gefiebert merben foll. Vehteies cieichiebt batureb, bafs bem ätrtifet, bie man unter S ccrmijt, ftnb unter G auijuiuifien. Äautional)i)potf)c£ — ÄanttonStierficjjerwtg Berichten neben ben :)ied)t*mittclu gegen ben (Ber* pflichteten noch ein anberer älnförud), fei es gegen eine aubere Sßerfon (H. burd) (Burgen) ober an eine Saite (ft. burd) SBfanb, .Hinterlegung einer ©elö= iinninc) gegeben Wirb. (Übliche .U. finb in bei neuem oiefeftgebung nid)t porgefeben (f. öanbgelöbniä). H. pflegen beftellt ju werben Bon äSerwaltern frem= ber (guter (Sßormünbern, älbminiftratoren, fiaffie* rem). (Seietilid) bat ber 2iicf?braucber S. ju ftellen -,ur Sicherheit bafür, baf> er nad) beenbigtem SRiej$= brauch, bie Sache unDerle&t bem (Eigentümer jurücf= giebt. SXucfo bat baS (Bürgerlidje Stecht für mandje anbere Säue eine Verpflichtung jur 8. anertannt (Pgl. WeiSfc, 9ted?tSlerifon, 8pä. 1838 fg., 33b. 2, 5. G06). i)fand)e Staaten lafjen fidi feitenS ber .Herausgeber von polit. 3eitfd)riftcn fi. beftelleu, um fieb baran wegen ber (Mbftrafcn ju halten, welcbe biefc etwa perwirfen mbchten; im Teutfdicu :Heidie finb biefe W. burd) baS Sßrefflefelj Pom 7. SDtai 1874 aufgehoben wotben. 3" 6ipil= unb StrafBrojeffen fommen mannigfache fi. Por. Tic Tvällc ibrer Knwcnbung in Teutfdilanb finb aber erhcblid) perminbert burdi Strt. 3 ber 9ieid)»Per= taffung, wonad) ber Angehörige eines icben S8unbe3= ftaatei in jebem anbem (Bunbcsftaate in betreff ber :HeditSPcrfolgung unb beS iHccbtSfdjugeS bem ;\n= (anbei; gleich ju behanbeln ift. Tamit fallen bie; jenigen $. weg, welche eine in einem beutfdien VimbesftaatcproseffiercnbcVavtei früher febon bann ;u ftellen fjattc , wenn fie nid)t gerabe tiefem Vun= beSftaate, fonbern einem anbem angehörte. S)o= aegen finb flagenbe 2IuS(änber jur Sid)erbeitS= itcllung wegen ber Soften bem Veflagten gegenüber gemäjj §§. 102 fg. ber Seutfcben (Sipilproscfsorb: nung Perpfliditet, außer in gälten ber (Reciprocität unb bei gewifjen (ßrojefiatten. 9fad) bem .HanbelS= vertrag mit Valien bom 6. Sej. 1891 haben bie Italiener in Teutfchlanb (wie bie Scutfchen in .Valien) freien Zutritt 311 ben ©eriebten jut S8er= folgung unb (ßerteibigung ihrer (Hechte unb genießen in tiefer .\>infid)t alle iRecbte unb (Befreiungen ber Jnlänöer. JJur Erlangung ber porldufigen SBoIl- ftrerfbarteit fowie in ftreitigen Jaden ber 3wangS= pollftretfung (f. b.), bei Slnorbnung Pen Slrreften (f. b.i unb (finftweiligen (Beifügungen (f. b.) ift auch pon 3"'änbern ©icberfjeit ju reiften. 3uid) 311m ,Swcd ber 2lbweubung pon SwangSpotlftretfungcn (f. b.) ober bei beren (Jrwirfung fommen H. por. 3m Strafprojeß fann bemjenigen, weld)er bie @r= bebung einer öffentlichen Klage beantragt, ebenfo bem ^riPattläger bie (Bcftellung einer ft'oftenfaution ber Staatsfalle gegenüber auferlegt werben. Wäb= reub bie Sidierbeit in bürgerlichen Died)tSftrcitig= feiten unb bei (BrtBatHagen (f . b.) nur burd) öintcV= legung Pen @elb ober Wertpapieren beftellt werben fann, geftotten §§. 117, 118 ber Seutfd)en unb §§. 192 fg. ber öfterr. Strafprojefsorbnung bem angeflagten behufs (Berfdjonung mit ber Unter: iucbungSbaft (f. b.) aud) Sid)erbeit3leiftuug burch SPfanboefteuunj ober (Bürgfdjaft geeigneter (Ber= fönen. Ter dnttourf bes SBürgeri. (ücfetibucheS für baä Tcutidie Wiii (jtoeite Sefung) hat in ben |§. I9ij— 201 umfaffenbe Seftimmungen über bie Sltt ber SicherbeitSleiftung unb bie aus einer gc= leiiteteu 9t. crloachfenben ;Ked)te Poriiefd)lagen. ÜlmtStaution ift biefenige Sicherheit, »ekte ron getoiffen Kategorien Pon Beamten, uamentlidi iolchen, meldje eine Kaffe, ein ilcagajui perroalten, ober beneu bie Annahme, bie Aufbewahrung ober Sdtifct, bie man unter S »er ber JranSport pon ©eibern ober (y>clblr>ertgegen= ftänben obliegt, wegen ber bem Staat, ber@emembe u. f. w. gegen fie aui ihrer ülmtsfübrung ettoadjfen= ien permögeuc-redulidien Anfprüdie por (5injübrung in if?r Slmt ju (elften ift. Über bie fi. ber iKeicbe; beatnten befttiumt baS SBunbeSgefefc poiu 2. 3"ni 18(59, ba-> fpater im ganjen SReid) eingeführt worben ijt unb ju bem iablreidie 3tad)tragSPerorbnungen ergangen finb. ßntforeajenb ijt baS 2tmt3tautioh§= wefen in ^reufu-n burch bas ©efelt Dom 25. lUär? ist:; unb in O'h'af; Vothrinaeu geregelt. 'Jihnlidje SSorffJbjiften gelten in Sachjeu (@efej pom 7. 2Rärj 1835), in SSaben (©ejer, 00m 24. 3uti 1888), in Württemberg (Vcrorbuungpoml. 'Hop. 1882). 3iach bem SReidjSgefejs jinb bie Samtifautionen burch SBer= Bfänbung pon auf ben Inhaber [autenben Ilteicbe= ober SunbeSftaatSobligationen ju [eilten; nacb bem Oiejch pom 22. iDcärj 1893 tonnen jic aud) burdi SBejtedung eines gauftpjanbeS an einer in einem od)u(bbud) bes :)ieid)S ober eines £8unbe§ftaate3 eingetragenen Jorberung geleijtet werben. 3b;re .Qöbe ijt für bie einzelnen Seamtenfategorien per; fdjieben (300—150000 3Jt) bcjtimmt. 3m einjetnen galle fann nachgetaffen werben, va$ bie 2tmtS= fautiou burd) ©ebaltSahuige nad)träglid) aufgc= fainmelt wirb. 3ft ber ?luiprudi gegen ben S8e= amten burd) geriäjtüdjeS Urteil ober im Verwal= tungoperfabren fo feftgejtellt, baf; er erefutionSreij ijt, fo barf bie porgefetite Se|örbe bie perpjänbeteu Wertpapiere bis auf ."ööbe ber Sortierung an einer beutfeben SBörfe aufiergerichtlidi Pertaufen (äffen, oinb (Beamte, gegen welche bie jwangSweife @iiv jiebung wegen eineS ScfettS befd)lojjen, in ber 93er= waltung ibreS 2lmteS betaffen, jo haben fie wegen @r= fatjeS beS SefeftS anberweite Sidierbeit 511 (eiften; bie SwangSPoUftredung joll in biejem Jallc ju- näd)jt in baS übrige Vermögen ftattfinben. 3n bie fionrurimaffe ber (Beamten braudjt bie JtmtSfaution nidjt eingeworfen ju werben. Sie $. ift nad) (8c= enbiflung beS f autionSpflidnigen TienjtPerbältnijfeS jurttdjugeben, fobalb antt(id) feftgejtellt ift, bafj auä bem3)ieuftPerbältniS feine Aujprüche gegen ben 33e= amten juftehen. — Vgl. Stengel, Wörterbuch. beS VerwaltungSred)tS, SBb. 1 (greife, i. S8r. 1890). 3m beutfdjen öeere beftebt bie (5'inrichtung ber ÖeiratSf aution, b. b. bcm@efud) eine» DffijierS um @ewär)rung beS äeiratSf onfeujeS muß beigefügt werben ber SiachweiS eines geftdberten jäbrlid)en 6'infontmenS (au^er bein Tienfteintommen) pon 2500 3JI. (für einen Lieutenant) ober 1500 2R. (für einen .Hauptmann unb (Rittmeifter 2. Klaffe), ööbere Dffiäierc finb pon einem foldjen Nachweis entbunbeu. »(lutiuiiclniputhel, j. .Hppothef. Jlrtiuiuitcucrft eher 1111 fl, ein bei ben £ebenS= perfrd)erungSgefellfd)aften ueuerbingS üblid) ge= worbeneS ©ejcbäjt. 3a nämlich jebe Seben§»er= jicberungSpolice einen fortmährenb wacbjenben (Be= leihungSWcrt barftedt unb aud) pon ben meiften @e= jedfchajten heutzutage, wenn bie (ßrämienjafjlung feitenS beS Verfieberten fijtiert wirb, biefer Wert ber Volice nicht einfad) verfallen ift, fonbern jum größten Jeil (bie .Hälfte, jWei drittel, brei Viertel ber Vrämienrejerpc) bem Verfidierteu ;,urüdgejal)lt wirb, jo erfläreu jid) 3ablreid)c Verjicberer auch! be= reit, für ihre Verfieberten eine etwa nötig werbenbe Veamtcnfaution bis jur .Hölic biejer rüdjablbaren Vrämicnreferpe 311 (eiften, natürtid) gegen ange= meffene (Berjinjung feiten© beS Verfidierteu. 2ludi bie (Sothaer SebenäperfidjerungSgefeUfdjaft bat jetjt mißt, ftnb mitet 6 aufjufui^rn. 26 I Maiitii>usu>cd)fcl — ®cwtfdE)Ui eine jolobe ff. eingeführt mit gleich ben anbern ©e= felljcbaften eüigebenbe Serficberungsbebingungen bafüi pereiicntiicht. Gine befonbere ffautionSser futcrungsauftalt bcftebt feit einigen ,\abreu unter bem ÜRamen «sSibes» in iWannhcim. Mnutioiu'iuecritcl, f. 3>epotmecbfel. ftautfdiccn, f. .Uautfcbuf. [totion (f. b.). Jtautfdicii, eine SJlanipulation ber'Bapierfabn Jlauricrnu, eine burd) Seftillatton oon Man tfdwl erhaltene $lüffigfeit, bte fiel' als ibentifd) mit Tipenten (f. b.i erroiefen bat. iS Rautfdnif.) H an tirtiu t i frj. ( laoutchouc i , ela ft i j cb e i ©u-mmi (Gummi elasticum, Resina elastica), auch, Aeberbar;, im I5nglifcben Ladia Rubber ge= nannt, ber getrodnete geronnene AUildifaft ocrfdne: bener Saum: unb Straiuttarten aus ber gamilie ber liupborbiacecu, llrticaceen, älpocunaceen u. a. m., bereu öeimat bie £ropengegenbm3inierifa§,3(frifa§ uub l'lfienS finb. Jas ff. ift eine Subftanj , wehte ficb in ber Acrm mitreffopifdi (leiner .ttügeld>cn im iDhlcbjaft pertcilt porfinbet unb beffen Slbjcheibung beim Sieben bes Saftes oon felbft erfolgt, häufig aud) burdi oiifaR einer Säure, pou etwas ?llaun ober Saluvaffer befdjleunigt wirb. iBie ctjem. 8e= febaffenbeit ber Wummitügeldvn ift nodi nid't ge= uügenb belannt, fie fd)einj aber bei ben oerfcbicben.'n SPflanäenfamilieu ju variieren, was aus ber oon= einanber abweidjenben SefdMfienbcit ber öanbcls= f orten gefolgert Werben tann, ba mau nid't gut annehmen fanu, bafs bie peridnebene :'lrt ber@e= minnung einen }o meitgebenben ßinflufj auf ben Jlusiall Des UrebuftS bilbet. 3m allgemeinen fdjei: nen alle ©ummiarten .Hoblenroafferftoffe 311 fein, Welche bureb ihre ^uiamutenfehung ben ätberifdien ' £lcn, bureb ibre 9lid)tf(üffigf eit, ibr Serbalten gegen Vöfungsmtttel unb ihre ,3erfetjung*probufte ben Öarjen nahe fteben. 3" ^e,t milebenben Sflan;eu TeutidUanDS, mie int AUobn, ben iSicboriaceen, tfampanulaceen, ben äBolfsmildiarten, treten bie ©ummitorper nur in Perbältnismäfiig geringer '.Vi enge auf,tuübrenb fie in ben J'üldifäfteu ;ablreidvr iropenpfianjen einen übermiegenben Seftanbreil bitten. ,^m öanbel unterfebeibet man folgenbe Öauptf orten öon elaftifdjem ff.: 1) Sübameri tautfdics 8. ober Saragummi, welches haupt-- fädtlid» pon Siphonia elastica Pars. (f. Siphonia) ftammt unb aus Srafilien ;u Stnfang bes 18. ^abrb,. nadi Suropa gebracht mürbe. Sie erfteu Sftotijen Über Sorfommen unbOJeminnung gab 1757 ber berühmte Sfteifenbe Sonbamine. -2i 6entralameritani= fcbeS 8., t>on Castüloa elastica Genant, (f. Ca- stilloa) abftammenb, oon ilierifo, Nicaragua unb (Guatemala bauptiädilid' nadi "Jeorbamcrifa erpor tiert. 3) 2l.f rif anif dje§ ff., pon Sabea=, Sanboh pbia^ unb gicuearten abftammenb unb Bon ber Cft lufte r.iJiabugasfar, SDlojambique, i'iauritiuS) wie audi uon ber SDefttüfte (©abun, fiongo, Sengueüa, Samerun, Siberia) in ben öanbel gelangenb. 4) £ ft iubifdies S., >oeld»es 1818 in üonDou auf ben JKarh tarn unb feitl832 tedmifd'e iü'rmenbungfanb. ! Ju feiner Tarftellung bienen Ficus elastica L. (f. ©ummibaum) unb Orceola elastica Hoxb., unb man flaffifi',iert Das ^roDutt als Stffdm=, v^or u e 0 ■• , SRan gun =, 3 i n g ap ur = , äp in an g = unb 3 a 0 a g 11 m m t. 2ie ätrt ber ©euunnung unb Sinfammlung meid't nadi Den Derfdviebenen ßänbern jebr uoit; einanber ab. Ter frifebe ülildjfaft, in Alafdu'u ge füllt, fommt niefot mehr utr Kerieubnug, fonbem nur . '.'(rtifcl, Die man lmtov Ä wem Der eingetroduete Sift. Ju ber Siegel madjt man b.'buts Der ©ummigeroinnung @infdb,nitte in bie Säume unb läfn ben rabmabnlidieu Saft über tbb nerne formen, ;. 8. Alafdien, Sdntbe u. f.to., aus flief;eii unb über Aiolifeuer eintrodneu, Wobei er rem :KaudH- gefcbioavU toitto ; bat ftd) auf biefe SBeife ein bünner fiberutg gebilbet, fo mirb bie Aorm mit frifct)em i'iüd'faft begoffen, Der loieber eingetroduet wirb, unb Dies mirb fo oft roieberbolt, bis eine cdMd't oon genügeuber Starte entftanben ift. Ter Überuig mirb bann entmeber bureb Sluffdnteiben unb Jlbueben oon ber Aorm entfernt ober es mirb leMere jerflopft unb fo befeitigt. ^etst bebieut man fid) meift ber brei auH langen ruberförmigen Aorm b.öher, bie man in gleicher Seife bis ?u einem ©e toiebt oon 10 bis 15 fßfb. beftreicht; bann fdiliht man mit einem jd\ufen SKeffer bas .H. auf unb nimmt es ab. i'lau erhält babureb flache, etioas ge: trümmte .Hlumpen, bie mau im öanbel S8i§fuit§ nennt. 3" Saloabor oerbünnt man ben Ücildi; faft mit feinem bierfachen Sßolumen SBaner, Idfet ihn bann ruhig fteben, Wobei für) bas fi. als SKabm= fdudn an berCherfläclie fammelt; bas barunter be= fxnblidje fdunuKige SBaffer mirb fo oft burdj frtfebes erfeM, bis feine Uureinigfeiten mehr aufgenommen Werben; fdjtiefslicr) werben auf 100 1 rohen Saftes r>n g -JUaun, in Wenig Sßaffer gelöft, jugefflgt, wo= burdi fid? bas ,H. ahfoubert, bas bann getnetet unb gerroanet mirb. Jas Ji. fommt in ben Devfd)ieben- fteu normen unb mehr ober weniger hefdnoert auf ben JJtarft. Ißährenb bas feine ißaragumnri, bie anerfaunt hefte Sorte, nur 12 — 15 $ro;. beim Steinigen unb£rocfnen an feinem ©ewidjt oerliert unb biefer äSerluft bauptfäehlicb bureb bie @ntfer= nung bes in ber rohen JBare befinblicheu 3Baffer€ eutftebt, Berltcren anbere Sorten, hauptfäehlidi afri= fanifd'es unb oftinbifdieS .H. , 30 — 80 SJSroä., fe nachbem mehr ober Weniger Sanb, Schlamm, öol; ober SBafjer an ben t'robuttionSplätien in bas ü. bineingefnetet mirb. Sie eh e tu i f cb e n unb p b u j i 1 a 1 i f di e n (5' i g e n = fdiaften beS ff. haben befonbers garaban, ^apen u. a. unterfudit. SSon Söebeutung für bie Jeehnif finb tnsbefonbere bie (5[aftieitäts= unb £ö§licbfeit& oerbältnitle. Sei mittlerer Temperatur ift bas reine ft. (Jeberbar.;) ein hbchft elaftifcher fförper; bei o jeboeb uerliert es biefe Sigenfdjaft faft gau;, nbn: inbes brüdjig ju werben. Sie gewöhnlichen fiöjungs= mittel Wirten auf bas reine ff. gar nicht. 3" beifsem Sffiaffer ermeiebt es, tritt aber bei bem Jrodneu in feinen frühern 3uftanb Wieber ?urüd. Stlfobol übt feine Sßirtung "aus ; bagegen führen wafferfreier iither, ätherifdie Öle, Ghloroform, Sdiroefellohleu ftoff, Petroleum, iteiufohlenteeröl, Senjin uub be fonbers bie flüchtigen Seftillationsprobutte beS 8. felbft umäcbft ein ftarfes Aufquellen , bann eine teilweife Cöfung herbei, ^sn biefem ßuftanbe ift bie DJlaffe leidbt jerteilbar w\i> fanu in ben nieiften Aällen eine pollfommeue Söfung pertreten, ©egen ftarfe cbem. Stgentien perhält fich tai .«. febr iu^ bifferent; nur Eonjentrierte 5d)wefel- unb Salpeter^ fäure jerfehen baSfelbe. ©egen wäfferige Alüifig feiten ift «. als unburehläffig ;u beieiduieu, ba^ gegen ift ei nadi Uuterfudningen pon ©rabam pou ©afen burebbringfaar unbgwar seigen bie einjelneti ©afe ein febr perfduebenes Turdibriuguugsoer mögen. S3ei lemperaturcrböbuug änbert bas .«. feine duMti. unb phofif. Sigenfajaften. Sei 50 ' mirb es etroas weufjer, bei 100— :200° fängt es an iiit, )"in5 iintet (J anfiiijuiSen. Sautfdjufbaum -- Stand ia 265 ftarf ;u ([eben, bei 2i H i gebt ei in eine braunfdnoar;e, fdnuierige SERaffe über, meldie burd) l'lblühlcn nidn Wiebet in ihren frühem .Suftanb 3urürftehrt. 9tod) weitet erbiht. Derbrennt ei an bet Suft mit rötlicher, ftavf rufsenber gflamme. 2Rit gefchmolienem Sd'mctci oerbinbet fidi .H. ju eigenen ^Raffen, bie bei mä|i= gern oiehalt an Sdjwefel bei allen Temperaturen loci* bleiben (oulfanifiertei it.), bei böherm ©ebalt an Schwefel unb langerm (Steigen born: artige üefchaffonbeit jeigen i.ySartgummi, (Ebonit). ic. ©ummiwarenfabtifation.) 2rodne Teftilla tion bec- .W. liefert reicbliebe Mengen einei farb= (Öfen, ftotl rieebenben, atberifdjen £l->, welche-:- burdi fraftionierte Seftiltation in mebrere Hohlen= niafferftoffc jertegt werten iann , nämlid) ba£ .H a u t j cb e e n , Weldjei bei 14 , bai fi a n t i di i n (f. b.), bai bei 171 , unb bai .sSeoceu, ba-j erft bei 315 riebet Todi finb biefe unb anbete auf äbnlidu' SBeife erhaltene Sßrobulte nodj fehr wenig unter* liidnt. Sein Jpec. @ewid)t ift 0,925. Seine djem. ftufammenfetnmg ift nad) \[>aoen C4H7, nadi Sou= beiran C,H10, nad) äöilüamfon C10H1B. ©efcbichtlidie«. Slnfänglid) benugte man bai M. (feit lTTti nad) bem Üorfdilage ^rieftleos) nur •,um iMu-Moiben ber S8leiftiftftrid)e, teilweife aud) ju elaftifcben Fällen unb ätmlidien Spielwerfen. Sfllan ;,ablte bamal-:- in trnglanb für ein würfelförmige;- Stiicf .H. von faum über 12 mm ©röfje 3 Sc. Seit 1790 machte man elaftifdie Üinben baraui unb be= reite- 1791 DerWenbete es ber C'nglänbcr Sam. 9ßeat, um Bebet unb anbete Stoffe roafjerbicbt ,51t machen. 1820 erfanb Nabler bie au-; ©ummifäben gewebten bebnbaren Stoffe, unb 1823 nabm Statfintofb ba« Sßatent auf bie nadi ibnt benannten wafferbidjten jjeuge. Um bie uämlicbe 3eit tarn aud) ber ©ebraudi bei «. ju üerfcblüfjcn unbiRebrcnoerbinbungenbei diem. Apparaten, 311 elaftifcben cbirurg. Üerbdubcu, ui SSoufliei unb Kathetern auf. 1830 madjte Zbo- ma-;< yianccd bie etften Üerfucbe mit ber Aierftellung t>on überfebuben aus. .«. (©ummifdiuhe). 2)er eiflentlidje SluffdjWung ber ©ummi -- ^nbuftrie be= gann jeöodi erft 1836 mit ben pon (ibaffee in Norb= amerifa unb Nidel* in (Jnglanb etfunbenen Sfa= fdiiuen, weldie bai .U. bureb blofse* Kneten bei mäßiger SBarme in einen eripeiditen, faft unelafti= feben Körper umwanbelu, ber mit Seidjttgfeit jebe erwünjcbte ©eftalt annimmt. SBalb barauf folgte bie (Jrfinbung be-> Sßultanifiereni beä fi. (o. @ummü marenfabritatton.) — Sßgl. auch Semtet, Jropifdie Stgritultut (3 Sbe., SBiSm. 188G— 88). ,"mi ber \10be ber %-robul tion ftebt ba§ 5ßata= ; gummi, bie gefdHiKtefte Sötte, obenan. 2er Qp ■port bat ficb innerbalb ber leftteu 25 Sabte oerfünf= fadjt; er betrua 18(55: :>',, 1875: 7, 1885: 13, 1889: 15, 1892: 19 SUliß. kg; [entere SBlenge ift mebr al§ bie fiälfte be*:- überbaupt probujierten Ä. i'lfritaprobujiert 7 ii.liill.kg, Dftinbien unb(5entral= amerifa je 3 Still, kg. C'iugefübrt mürben 1892 in ben freien i-erfebr bee- beutfeben 3ottaebiete§ 4,692 aRitt, kg im aBette oon 25 808000 SB. ällä ßet= funftäldnbet ftcbeu ©tofjbtitannien, SBeftaftifa, S8rittfd)=JDftinbien unb Srafilien obenan. Unglaube- Einfuhr betrug 1891 gegen 14 Süll, kg im'äBerte pon o'i, Süll. $fb. St. — ügl. Söffet, Ä. unb ©uttapetdba (2. 3lufl., SBien 1892.) ftautfrliiifbnum, f. Siphonia. «autfclnitfirnic, ein tafdj ttodnenbet, niebt glänjenbet, jum Jranten pou mafferbidn ;u mad)en= ben ©ewebcu fowie 311m Überleben oon i'anbfarten Slrtitcl, i>te man unter fi uerm uno girieren D"n S8leiftift= unb fireibejeicbuungen oetWenbbatet ,>irnic-, ben man nad)S)otteq berftellt, inbem mau .Hautfdmt in cdnpefelfoblenftoff quellen lafu unb ibn bann in Benjol [oft; bie Söfung rnirb Dutcbgefeibt, butd) Teftillation poiu Scbwefetroblen ftofj befreit unb beliebig mit Senjol oerbünnt. Jtnutirlnifgelucbc, f. Ulaftit». Jtnutfrbuf pergament, f. 55etgament. ft auri, 3uliu§, uugar. Dtationalöfonom unb ifJoli titer, geb. 5. 9loD. 1829 in Sftaab, ftubierte bort, in Sßeft unb fieipsig unb mürbe 1859 SPtioatbocent, 1863 orb. SfJtofeffot ber SRationatbfonotnie an bei Hefter Unioerfität. "i lopimerter bem ungat. SReid?ätag an. 1882 tpurbe er 311m Sicegoupetneut , 1892 sum@ou= perneur ber £ fterreidufdi = Ungarif dien s^anf unb 1885 nun lebeue-langlidH'u Sütglieb bei Lberbaufe-> ernannt. Seine A>auptmerie in Ungar. Sprache finb : ttöanbbud) ber 5taat*roiffenfcbaften» (2 übe., $eft 1861), « (i'ntioidlunge-gefcbid'tc ber öolfiWittfd)aft= lidn'ii isbeen in Ungarn» (ebb. 1868; beutfdi im .'lue-uig Oon Sdjitler, ebb. 1876J, «Diationalbfonontie unb Ainau3loiffenfd\ift» (ebb. 1870—721, «Softem ber aiationalöfonoime unb ber AiuauUebro' (."> Übe., 1875), «5)a§ Sietaügelb unb bie Sauita» (Üubapeft 1877) ; in beutfdjet epraebe : «Theorie unb ©efdudite ber "Uationalöfonomif" (2 Übe., 3T-ieu 1858—60). »iintifrii, (S'mil griebt., Prot. Jbeolog, geb. 4. Sept. 1841 311 -flauen i. Ü., ftubierte in ßetojig 2beologie unb Orient. Spradien, mar bann Sehtet am bärtigen Jiifolaigrnunafium, habilitierte (id) 1869 an ber Untoerfität für lü'regcfe be-j .'Uten lefta mente- unb mürbe 1871 aufeerorb. i^rofefjor, ging 1872 ali orb. Sßrofeffor ber Rheologie nadi 33afel, 1880 nad) Tübingen, 1888 nadi öaüe. SRit Socin wie§ er in ber Sdirift «®ie tjehtbeit ber moabittfd)en i[(tertümer» iStrafsb. 1876) bie Aälfchung ber 1872 pou ber preufj. [Regierung angetaufteu fog. moabi- tifeben Jbonmareu nach, üon feinen Schriften finb aufier ben Neubearbeitungen oon ©efeniui' ■ \ie bräifcher ©tammatif» (25. Slufl., mit einer auc-führ= liehen Neubearbeitung ber Soutar, ßpj. 1889), Schols' «2lbrt{3 ber bebt. t'aut= unb Aormenlebre» (7. Slufl. , £»j. 1893) unb Mageubacbc- 0 l?ncoflo= pabie unb Stetbobologie ber theol. S!Biffenfd)aften» (ll.Stufl., ebb. 1884) nodi 311 nennen: «ÜbungSbudj 3u ©efeniue-' $ebräifd)er ©rammatif» (4. 3(ufi, ebb. 1893), «Johann Üurtorj ber ältere» (93af. 1879), «©tammatH bei Üibiifch=i)lramäifcbeu» (VP3. 1884), «Sie ©enefti mit üufeerer Unterfcbeibung ber C.uellenfcbriften überfefet» ( Jreib. i. 33r. 1888; 2. älufL 1891, mit Socin) unb befonber-:- ■ ■ Tie .«eilige Sdirift bec- 2llten Seftamenti in Öerbinbung mit anbern ©elehrten überfeW» (ebb. 1890 fg.). ftauocrii, gtufj in üorberinbien, f. Raweri. ftau,5, ftäu.tciicn, f. ©ulen (Übgeli. ttauala, Stabt im türt. 31-ilajet Salonifi, am iiigäifdien SReere, ber 3nfel Jbafo;- gegenüber, antphitheatralifdi gebaut, bat etma 3000 6., eine alte SBaff erleitung , eine höhere rduile (Siebrefje), alte iRofcbee unb bebeutenben §anbe[, befonbere mit Sabaf. .H. ift Jlue-fubrhafen für bie ©egenben oon Serel, Trama u. f. W., Tampferftation unb Sik einee beutfeben Monjularagenten. Jtaoölier (frj. cavalier; ital. cavaliere; fpan. caballero), urfprüng.[id) lUeiter, bann [Ritter, &d- mann, öerr. — 3n ber SBefeftigungstunft beif;t ft. (oeraltet ,u atje) ein in altern üefeftigungen, nament- lidi im 3nnern ber Saftton häufig porfommeube-:- i%t, linö unter @ auf jiif ucfiert. 266 tfütiiiliere — fiobottcvie SBetf, Po.-> mciit bicfclbe ©runbrifsform wie ba§ Manien, jebod) eine weit höhere Acucrliuic befiiu unb unueilen Pur* einen repetierten ©raben völlig von bemfelben getrennt ift. Ter ff. hatte in tiefer ■JlnorPmmg ben $Wii, eine belfere Üherfidn aber bal SSorgelänbe gu oerfdjajfen, Pie jyacen unb Alanten bei 38aftion§ gegen Sücfenfcuer ju fd)üf$en mit im* Eroberung bei äußern SBafttonS al§ innerer '.'Ibfevnitt gu bienen. 3tud) in polygonalen 33e= refrigungen fommen ff., in Per gorm nnb mit ber Aufgabe Don iraverfen, an ben 33ru*punften beS ©runbriffes nnb auf ber EDcitte langer fronten vor. über ten irandu'efavalicr f. b. firttmlicrc, bor Sßarteiname, mit bem in Gnglanb Pie •.'Inhäugcr be§ Venia-? in bem Sürgerfriege unter ffarl I. begeidjnet imirben (f.ffarl I. unb ©rofbritan= nien, 58b. 8, S. 432). >re ©egner, bie Anhänger be§ $atlantent§, nannte man SRunbföpfe (f. b.). M.malierpiipim , guroeilen Segeidntung ber uim $ue& einer Slnleib'e von öerrfdjaftSbefttsern (©rafen, dürften u. f. w.) emittierten S*ulbfd)eine. «iiofilicvperfpcftiuc, in ber Scichcnfunft eine -l vt ber geometr. $rojefrion, bei ber ber ©egenftanb über (5tt angefehen roirb, baher baS 2luge fchief über bemfelben gebacbj unb er halb von berSeite, halb reu eben bargefteßt wirb. 3tn ihre Stelle tritt jetjt bie aronomefrif*e ober ifometrifd)e Sßrojefrion. Mann Ifatu- i fr,;, cavalcade; itat. cavalcata), prfid)tiger Stuf gug ;u ^f erbe ; SReitertrupp, SReitergug. ftauallerie (com tat. caballus; itöl. cavallo, Sßferb), Seit er ei, bie gu Sßferbe fedjtenbe Sruppe, wel*e neben Infanterie unb Artillerie einen ber brei öauptbeftanbteile ber $eere bilbet. Sie öaupt= roaffe Per ff. iit baS Sßferb, beffen ffraft, Sdmeflig: teit unb ©eroieht auSgunü&en nur im Jiniauf m&g= lieb ift, weshalb bie ©efedjtitbdtigteit ber Ä. af<3 iolcher, b. h. folange fie ni Sßferbe, nur als 3ln= griff möglich, ift unb PorgugSfoeife in einem 2(n- reiten in gefd)loffener SWaffe (Stttacte, ©bot) he= iteht, roobei bie 3Bud)t be§ Stof,e-3 unb bie blaute SBaffe bie Untfcbeibung herbeiführen. Sie 3Sertei= bigung berK. beftebt in einem ©egenangriff, benn eine ff., welche ben Singriff fteheiiben gfufjeS er= warten wollte, würbe (gang abgefehen von bem moralifehen SBcontent) na* rein pbvfif. ©efeg ftets geworfen werben. SBerniöge ihrer ©*nelligteit vov= ;ügli* unn 2lufflärung* = unb Steherbeit«: Ptenft befähigt, ift bie ff. getoiffermafsen bas 2luge ber 2lrmee. Um bie ff. ju ben heim 3uifKärungS= bienft an fie herantretenben ©efed)tiaufgaben no* niebr gu befähigen, ift fie neben ber blauten Stoffe i Säbel, Same) au* mit einer weittragenben Feuer- waffe (ffarabiner) ausgerüftet, welche inbeffen nur für ba§ Auf;gefe*t abgefeffener ff. beftimmt ift. ©runbfafe ift, bafe bie ff. ju SJJferbe überhaupt fein pieuergefedjt führt unb bafj bas geuergefedjt §u gfufj jtet§ nur ein wenn aud) unter Umftänben wichtige;-, im gan;eu aber boch nur nebenfäd)lid)eä ShivhilK- mittelift. iS. ,vufigefed)t ber ffapallerie.) Sermöge ihrer Suiaminenfeiiung au§ SÖlann unb $ferb ift bie ff. abhängig pon bem Suftanb unb berTreffur ihrer l-ferbe, foftfpielig iu hefdiaffen unb ;u erhalten unb irbwicrig au-j.;u hüben. Schwierig ift ferner bie Aühntua ber ff., weld)e an bie geiftigen gätjigtetten oe§ rvHbvovc- ebenfo hohe ■Jlnforberungen Hellt, wie aud) an feine Eörperlu^en Aähigteitciu lie öeere ber afiat. eroberet unb bie gegen ©riechenlanc jie^enben 'Ikrierheere hatten eine ,;ahlreichc SReiterei; bie ecuthen, bie l'artber waren SReiteroötfer; ebenfo alle f?äteroonöocb.afien herab= flutenben tatar. Stämme. Turch bie 'l>erfertriege tarn ber ©ebraud) Per SReiterei au* ju ben ©rie*e'n, inbeffen blieb biefelbe im eigentlidum ©ried)enlanb, [o befonberä in Jlthen unb Sparta, i^on untergeotb= neter Sebetttung; bagegen gelaugte bie thcffalif*e iHeiterei halb ni bebeutenbem :Kuf , unb unter 3l(cran= her b. ©r. fpielte im macebon. Meere bie ff. eine henmrragcube :Holle. Sie SReiterei ber :Kcmer war mangelhaft unb »erbefferte n* im Saufe ber ^eit nur burdi SBertoenbung fremberSteitertruppen. Jm i'i ittelalter würbe mit ber iluc-bilbung beS Vebuc- wefenäberKriegÄbienftjir^ferbeberviorherrfdH'nbe. -Tic du§ f*wer getoangerten SRittern unb ihrem ®e folge heftehenPe Steiterei bilbete ben .Hern her öeere ; fie_bauptfä*li* (na* Umftänben bisweilen abge= jeffen, wo baä ©elänbe bie Bewegung ju ~$ferbe oerbot) tämpfte bie S*la*ten bureb unb würbe ftatt be<3 immer mehr herahfintenben AiiferjolB bie ÖauStloaffe. Sag Shrftreten unb allmähli*e äluS= breiten ber geuerwaffen ma*te fi* für bie [Reiterei in boööelter SSBeife unvorteilhaft geltenb: anfangs oerftärtte bie iüciterei, um fi* gegen bie äßirtung Per Feuerwaffen ;u fd}ü|en, ihre f*on an unb für fid) fdiwcrfällige Sßamerung unb würbe baburd^ noch uuhchiljlicher unb f*w\'rfälliger: fpäter legte fie aDerbings" ihre fdjtoeren Sd)u6»affen jum teil ab, aber bie nun SJSlat) greifenbe allgemeine 3ln= wenbung ber Feuerwaffen non feiten ber SReiterei felbft mufite bie Dffenfioe fdjäbigen. Qwav in ben uieberlänb. unb hugenottifchen ffriegen wie auch im Sreifsigjabrigen ffriege (Per einige au§gejeid)nete ^Hciterführer, wie ;. 33. Sßaöpen^eim, Sanft unb Johann oon ÜBerth hervortreten liefj) fpielte bie Sterterei immer no* eine bebeutenbe iRoltc, alt= mählid) aber fant ihre Sebeutung mehr unb mehr, unb fie mujste bem gufjool! ba>3 biefem gebübrenbe SRed)t als öauptwaffe loieber einräumen. Sie Seiftungen ber branbenb.3kitereibe»®rofeen .Hurfürften, Per engl. dromwellS unb ber f*web. Warl§ XII. waren in ihrer 2lrt bebeutenb. Einen heroorragenben, bisher tauin wieber erreichten 2lut= f*wung in tattifdjer SBejiebung nahm bie preuf{if*e ff. unter Jriebrt* b. ©r.; Sehblih unb 3iethen ftnP jmei cfiaratteriftifdie Jnpen Pec- SReitergeneratö in feiner hb*ften 5>olltommeiiheit. 3n ber nun folgen ben.HriegÄcpoche ber frang. SRepublU unb Pe* SJtaöo leonifdjen ffaiferreidjä machte bie taftifd)e 8eiftung§= fähigfeit ber .^. eh,er SRüafcbritte als gortfdjritte, unb bie an unb für fi* Bortreffli*e preuf. unb ottev rei*if*e ff. tarn mangels fad)gemd|er Senu^ung jo gut wie gar nicht jur ©eltung; bagegen fpielte bie fdjtedjtere franj6fifd)e ff. infolge ber genialen Se= nu hung burch Napoleon in ber tat tif d?en (Jntfcheibung wie au* in ftrategifcher SBeiieJnmg eine glängenbe Solle. Ter Zeitraum nach ben 9lapoieonif*en ffriegen ift für Pie ff. eine 3eit be» Oiiebcrgangec-, ber befonber» taburdi ctaratterifierl wirb, ba| in ber StuSbitbung unb SBerroenbüng Per ff. mehr unb mehr gewiffcrmafjen infantcriftif*e ©runbfd^e jur ©eltung tarnen. Sie um Pie i'iittc bee .Jabrbun-- bert§ geführten ffriege geigten bie ff. in einer bur* auS nebeufädHi*eu Solle: bagegen gaben Pie 1866 gemachten Erfahrungen in Serbinbung mit ben eigenartigen @rf*einungen bei Sorbamerifanif*en SürgertriegeS (1861 — 65) ben ülnftof; gu einem völligen Umfdiwunge in ben 3lnfd)auungen über Pie ber ff. guiuweifenbe Solle. Sine prattifebe Aolgewar ba§ Auftreten Per preufsifdj^beutfdjen ff. 1870/71. älrtilcl, bie mon unter S scrmiBt, Rnb unter E auijufu(ften. Äauallevic 267 bereu Grfolgc jum Jeil fcurch bte ber Sefcbaffenfyeit nach unb im ^weiten Seil beä ffriegeS aud) ber 3abl na* porbanbenc Sliinbcrwertigieit bet gegnerifeben ff. begünfttgt würben, ^ebenfalls hübet ber Krieg 1870/71 einen überanc- bebeutfamen SSenbejmnft in ber ©efebiebte ber ff., bereu 15'ntwidlung in allen Jlrmccn oon biefem Seitpunft an einen großartigen Sluffdjwung genommen bat. 3"afj in einem jufünf= rigen ffriege ffapallcricmaffcu in ber ftrategifcbeu Einleitung eine berporragenbe Solle fpielen werben, fann atä ausgemacht gelten, wenn auch über bie Sidv tung unb ben SBert biefer Sbätigfeit bie Meinungen aueeinanber geben; roie fieb bagegen bie tattijdie Jbätigtcit ber ff. auf bem ccbtacbtfelbe ben neuen drftnbungen ber SSOaffentccbnif gegenüber geftalten r.'irb, ijt porläufig eine offene Frage. Über bie £af'tit ber ff. in ben cerjdiiebenen 'i>hafen ihrer gcfdnditlicbeu ©niWicHung f. fteebtart. Sßas bie perfdiiebenen (Gattungen ber ff. be^ trifft, fo cntwid'elten fieb auä ben fdiwergepanjerten :Hittem bee iliittelaltcre allmäblidi bie mit Sßauafd) unb Sßiftolen bewaffneten febmereu Seiter, auch ein= tacti Leiter genannt, bie fpätern ffüraffiere. •.'lue- ben mit längern Feuerrohren bewaffneten unb ,;um ©efedjt häufig abfifeenben i'lrtebufieren entwickelten ficb bie Dragoner, anfangt ein iUit= telbing ;wifcbcn ff. unb berittener Infanterie, bie aber 511 ©unften ber fapalieriftifdicn 3eifhmg§fäbig= feit ben infanteriftifchen Cbaratter früher oberfpäter ganj ablegten, am längften hat fid) biefe S3ebeu= tung ber Sragoner alä berittene Infanterie in SRufc lanb erbalten. 3luä ben nationalen leichten Seiter= iebareu ber Ungarn unb Bolen entwiefetten fid) bie auch in frembe Slrmeen Übergehenben Jppen ber Miliaren unb Ulanen, (entere befonber* d)arat= terijiert burd) ihre Bewaffnung mit i'anjen. 3e nach bem SJiaterial oon 3)cenfcb'en unb Sßferben fo= mic nadi 3lu3rüftung unb Bewaffnung unterfchieb man fd)on oon ben früheften Seiten an f d)were K. (uim gefchloffenen Singriff in ber Sd)lad)t beftimmt) unb leichte ff. (fair bie Aufgaben beS 2lufflärunge= unb SicberheitebienfteS unb bee" fleincn ffrieges, wa§ eine Bcrwenbung beiber ©attungen oon ff. ;u beiben ^werfen je nach Sebürfnii natürlid) nicht ati§fd)loJ5). 3ur schweren ff. jäblten ftetS unb in allen beeren bie ffüraffiere, jur leichten bie: ftujaren, loäbrenb Dragoner unb Ulanen halb jur fehweren, balb uir leichten ff. gerechnet, halb als befonbere Scittelfapallerie betrachtet würben. Sieben ben gc= nannten oier öauptgattungen famen in ben Der= ichiebenen beeren auch anbere (Sattungenamen oor, bie aber ftctS einer ber oier .ftauptgattungen ent; iprechen: ffarabinier» unb ©enbarmen gebör= ten ober gehören jur fehweren, ßbepaulcgers- unb Seitcnbc feiger (Chasseurs ächeval) jur leichten H ., Sanci e r § ift eine anberweitige Bejeid)nung für Ulanen; Sußlanb beftbt in ben ffofafen, g-ranf= reich in ben 3paf)i3 eine eigenartige leichte ff. ©lieberung. Sie taftijd)e (rinbeit ber ff. ift bie G 3 1 a b r 0 n (©ebwabron), 4— 6 Gef abron§ bitben ein Regiment; bie weitere ©lieberung ber hohem Bcr= bänbe ift in ben oerjdjiebenen Öeeren fowie in ber §riebenS= unb ffrieg§formation oerfebieben. %n Seu tf ch lanb ift im ^rieben bie aus" jwei ober mehr ^Regimentern beftebenbe Brigabe ber größte rein faoallcriftiidie Truppenteil, ber mit je noci 3nfan= teriebrigaben einem einheitlichen 3)ioifionötom= manbo unterftellt ift (f. Jioifionefaoallerie), nur baä ©arbe= unb li'. (töniglid) facti.) älrmeetorpc- habeu im grieben gefctloffenc Maoallcriebiinfionen; im ffriege wirb ein grofier %tü ber .«. 511 felbftän- rigen Haoallericbilufioueu ff. b.) ,;ufammengeitcllt, loäbrenb oor Sfteft ben fsnfanterieoerbäuben uigeteilt wirb. Sn Öfterreich unb grantreicr) ift bie ft. teile in Tioinouen, teile in felbftänbige SBriaaben jergliebert, in:Kufilanb burd)Weg in Xioifioncn. 3n ben meiften gegenwärtigen ,'öcereSoerfaffungen iit ber untevfdiicblidH' Segriff ber fehweren unb leiditen Ä1., fomeit bamit bie Seftimmung ,u einem bejonbern ffciegSgteed oerbunben war, b. b. ba§ "Brincip ber Giiibeitefaoallerte ff. b.), berwirf: lidit. "Sic Bejeid)nung fet/were unb leichte ff. haben, wo ftc porfommen, nur noch bie Bebeutung, bafe mau baä oorhanbene 3Raterial oon Slcenfehen unb Sterben nidit unterjd)ieblo§ jufammenioürfelt, fon= bem je nach bem fehweren ober leichten Schlage in befonbere Truppenteile jufammenftellt, wa§ bie i'lue- bilbung erleichtert unb bie SBirffamfeit erhöht ; 2lue= rüftung unb "Jtuebilbuug, mögen bie einzelnen 9iegi^ menter Siamen haben wie fic wollen, ift barauf be= rechnet, jeben .Haoallerietruppenteil ;u jebem Sienft oerwenben m tonnen. 2)ie thatf ächliche B e r w e n - b u n g im Kriege läfst jWei Perfchiebene Siebtungen eifcunen: bie Jhätigteit felbftänbiger Sapallerie maffen, benen ftrategifdic älufgaben gefteUt finb (f. fi'apalleriebipifion) unb bie Jbätigteit deiner .Hapallerieabteilungcn, welche ben 3nfantcrieoer= bäuben ,uir Erfüllung beftimmter taftifcbcrSluf gaben jugewiefeu finb. ©. auch 5ed)tart unb SftaibS. 3n 3? eu tfeh lanb ift feit 1889 bie ganje ff. mit ber Sänge, bem ffarabiner unb einem leichten ©tieb; begeri bewaffnet unb wirb nad) einbeitlichen@efid)ts: puntten auSgebilbet; aud) ber Sattel (früher per= febiebene Üllobelle, beutfeher unb Sochiattel) ift burebweg berfelbe. lie SSerfcbiebenbcit ber um= formen ftört bie Serwcnbung ber beutfd)en ff. ale t5inheitefapallerie burebauä nicht, ift fogar für bae idmelle ;Halliicrcn ber Regimenter in großen 9ieiter= tämpfeu, wo bie JUannfcbaften jablreicber 5Hegi= menterburcheinauber gewürfelt werben, pou Süßen. Sagegen erleichtert fie allerbing* auch bem ©egner bie Orientierung. 3tm umfaffeubften ift ber Begriff ber Ginheitetapalleric in Sußlanb burchgeführt, wo mit äluenahme ber perfchieben uniformierten (aber ebenfo wie bie anbere ff.'auSgerüfteten unb bewaffneten) ©arberegimenter bie ganje reguläre ff. au^ 3)ragonem (f. b.) befteln. — Ulm weiteften pon ber Ginbeit^Eapallerie entfernt ift man in Arantreid), meld)es allein noch fchwere s15an;er= reiterregimenter befißt. Sittetatur. ©raf Bi»mard:Boblen, über bie älufgaben unb bie Berwenbung berSeiterei im ffriege rBerl. 1870), 3ur Jaltit ber Seiterei (2. 2lufl., grei'b. i. Br. 1870), Seitgemäße Snfichteu über ff. (Berl. 1872), BctradHimgen über bie Formation, Berwen= bung unb V'eiftungen ber Seiterei (ebb. 1872) ; Sahne, Soß unb [Reiter (2 Bbe., Spj. 1872); ffäbler, Sie Seiterei in ber Sdiladit hei Bionpille (3. Slufl., Berl. 1874); Pon 2Balbftätten, Über bie Berwenbung größerer .«apallerieförper in ben 2d)lad)ten ber3u= fünft ( Jefcben 1874) ; Berf, Stubie über bie Salttl ber ff. (SBien 1875); Senifon, History of cavalry (2onb. 1877; beutfd) oon Brir, Berl. 1879); oon öaber, Sie ff', be» Seutfehen Seicht. $l)xe (Jntftebung u. f. w. i.Äannop. 1877); ffäbler, Sie preuß. Seiterei oon 1806 lue 187G in ihrer inncru Gntwidlung (Berl. 1879); oon Suttner, Seiterftubien. Beiträge jur ©cfd)ichtc ber Sluerüftung 11. f. w. (9Bien 1880); artifel, bie man unter $t DcrmiBt, ftnb unter 6 Butäiiimfjen. 268 ftaualleriebattevic — fiauiav von IKuHiiviib ©ättnet, Tic öftcrreiduidv .H. in ben gelbjügen bei ls. ,"\ahrb. imb ber tieueiten 3eit i äBten 1881); Don ©aber, ©efd)id>te ber fi. bes Teilt; fdjen Dieid)i (93erl. L881); Sßtinj ©ehenlehe Sngel fingen, l'iilitär. SBriefe. I. Über Kavallerie (2. 3lufl., ebb. l.sSGi, Tic Ibätiateit bet .Havalleriebivtfienen im Stiege (ebb. 1884), Bctradnunacn über bie Irefjentalril bei M. (ebb. 1884); reu Schmitt, a" (ttuiEtionen bet Seilerei (2. Aufl., ebb. 1886). SaöaUcncbattcric,uHvtiücncrir:i c; ^£>c. , ebb. 1868), «John Dornen» (3S8be., 1875), «Two lilies-» (3 Sbe., 1877) it. f. tr. •Jlitnci tem verbffentlid)te üc «A •■11111- mer and a winter in the two Sicilies» (2 33be., i.'onb. 1858). Turdi ihren fliefienben Stil unb bie ■©ahrheit unt ätnntut ihrer l5harafter,eid)nuna ete bort fie ,nt ben heften ber neuem Scbriftftelleriuitcit SnglonbS. Sie ftarb 28. Cft. 1«77 in Slijgu. 9lod) ihrem lobe erfdnen noch eine Sammlung tleinerer iSr^dhluncteu aForget-me-»ots» (3 SSbe., 1878). ftnuae* (türf.), f. itaivtvas. ftnootioncparobeit, f.Sßarabe (beim gedften). Jtnuclingc (hollänb.i, j. Üluttion. Mfiucut Hat.) ober (Garant, ter, loeldier für einen antern bie ©arantie (f. t.) leiftet; iöürgc. JTaUcrnc ilat.i, .\Sbhlunct, .öoblraum, namentlid) eine turdi Seteiterung bet Subftanj eineä Otgans entftanbene .'nöblung , tvie bie Sungenfavernen bei Vuuiienfdnvinbfitcht (f. b.r, favembs helfet jebet mit oöblungen burchfehtc oriianifdie ober unoraa- nifdje Sörper; über bie favernöfen fiörper Mattete, f. ftafete. [f. Sdnvelltorper. Mauinr ivom ital. caviale, gefalgenet aü* togen ; rufj. ikra), ter mit Sali einaemachte fdnoat ; liehe Said) ober Stegen ber grofeen Stbrarten, vor jugimeife bei 5teti felhft unt bes .ftauien (ein Aifd> liefert 12— 20 kg), roirt bef outers im fütl. :Kufe= lant am .ttafpifchen iUeer unb ter untern äBolga ge= lvonneu unt bilbet eine gefdjähteunb febriiabriinas^ fräftige Telifateffe. iUanunterfcheibetflüjftgen ober lörnigen unb feften ober aeprefeten S. Grftcrer, bei- hefte unb ber teuerfte, tvirb, frifeb aus tem Aif* ge- nommen, mit Dünnen [Ruten gefchlagen, bann fauft turd> ein Sieb geriehen, rootureh tie yäute unt SBinbegeroebsmaffen entfernt werben; bann inifcht man bie @iet mit etwa 10 Broj. itodifal.i unb läfet bie Sauge auf einem Siebe abtropfen. @t ift um fo ivertvoller, je grbfeer unb gtafiger bie Hbriter finb. Bon biefem St. fommen jährlich ungefäbr 5— öOOOOO kg jut Serfenbung. Ter anbete (ruff. pajasnaja, wegen ter anhaftenten .sSäute [pajusj, genannt) biltet in iHufelanb ein geroöhnlicbes SSotM uabruini;-mittel. St fommt gctvbbnlich geprefet in ben ©anbei (SßrefefaDiar). sälftbungen mit in ©etinaSlafe gequeÖten Sagoförnern fommen öfters ! vor. 2ln Dualität geringer unb fletiitörnig ift bet teutfebe .H., auch .Hamburger .H. ober 6lb faviar genannt, ter von ten Stören in ter Dft= fee iitameutlidi )u$iDau), heionters aber an ter Jiortfee unb tem untern Saufe ber G'lbcMiiament lid1 |ü ©lüdftabt) gewonnen wirb. 3n Sdnveben unb :Hufelant gewinnt man noch aus bem Sogen bei Santers, bes Jtarvfens, ©echtes einen hellen, oft roten fi. Tas Zentrum bes ruff. Maoiar banbels ift Slftracban. 1890 betrug ber SBert ber ©efamtausfuhr Sufelanbi an fdjwarjern unb rotem .H. 2,53 SWill. Rubel. SeuerbingS beteiligt ftch au* Ämerifa an ter Maviaraeiviunuua. Seutfdjlanb führte 1892 von fort jdjon 155000 kg, von 3lufe= tonb 168800kg ein, Tie greife fchwaufeii nadi ber Dualität bet SBate unb ben ©cgebniffen bei . Aifdnaiuis. am geringmertigflen ift ter im Slugujt Slrtifct, bie man unter S »ermiBt, fmb unter g aufjutiictieu. Vumicven — &a\) 269 gewonnene .«.; bte feinfte Sorte toirb ettoa ju Gsnbe Dftober erhalten. Mattieren loom Kit. cavere), ftd) bitten, bann für ettoai bie ©arantie (f. b.) übernehmen, haften, bür gen; in bei Aeebttunft eine 2lrt bei SJJatierenS, f.^as rabe (beim gelten); R. (oom ital. cavare), m©etb ftaöillcr, j. ätbbecjer. [madjen (SBedjfel). Mnuiaui, i. Raroäpfeffer. Kama Jlniun, j. Ramapfeffer. SanJapfcffer, 3liva= ober SRaufdjpfeffi r, rie SBurjel Bon Piper methysticum Forst., einem auj beu Sübfee unfein einheimifdien .sSalbitvandi. Tic Waubelsmare bilbet oerfdjieben grofse, bte melv reve Kilogramm fchwere, aufjen graubraune, innen gelblicbweifsc fetjv »eräftelte äBurjelftöde. Ter ($e- idimatf ift ,;ufammen:,iebenb bitter, Speichelfluß cr= regenb. SBeftanbteite be§ R. finb goeiWaru': »-Hannv bar,; (von cocai'nähnlidier SBirtung), b. .Uawabar,; unb ein rrnftallinifdicr Körper: iüetbpfticiu (Äa= m ain ). H. wirb oon ben '-Bewohnern ber Subfee=3in= ieln ;,ur '.Bereitung eine? Metront* ( R a w a = R a to a), baS burd) „Verfallen ber 2lUir,?cl unb Turdifeiben gewonnen wirb, benufet; mebijinifdi wenbet man ihn in Suropa bauptfadilicb gegen (Gonorrhoe an. >t anu'liu, Honftantiu Timitrijeioitfdi , ruff. ©e= lebrter unb 't>ubli,?ijt, geb. 16. (4.) 'lioo. 1818 in Petersburg, ftubiertc in 'Dlosfau 'Vhilofopbie unb 5Redjtänrifjenfd)aft, War bafelbft 1814 — 48 SJocent für ruff. ;Kecbt, 1857— Gl 'Ijrofefjor für ruff. ctersb.l882), «Tie Aufgaben ber (5'thif» (ebb. 1885) u. a.— S8gl. Ronftantin Timitrije= mitfeb R. (ruffifd), '$etcrsb. 1885), mit beitragen oon Stafsjulewitfdi, Spafowicj, Sßijpin u. a. fiamerau, ©ufta», prot. Jbcolog, geb. -25. gebr. 1847 ,;u 'iWtnüau, frubierte in '-Berlin, mürbe 1870 öiltegeiftlicber an ber SufaSfirdte bafelbft, 1871 iMarrer in Sangbeineräbotf rJicumarf), 1876 in filernjig, 1882 fßrofefjor unb geiftlicher ;\nfpettor am .Hloftcr Unfer Sieben grauen in ÜDtagbeburg unb 'i'brfteber beä bortigen ftanbibatenfonoift§, 1886 orb. fJJrofeffor in Kiel, feit 1888 jugleidi Uuiocrfitatsprebiger, 1893 Sßrofeffor ber praftifd)en Ideologie in SBreSlau. R.i theo!. Staubpunit ift ein gemä)!igt=pofitiv)er; feine gorfchungen gelten iiorjugcMueife berSeformationSjeit. ^n SBerbmimng mit .ttcftlin unb Slrdjiurat Sacobä begrünbete er 1883 ren herein für SReformationägefdjiajte, in bem er bie Wefdjäfte beS äftebaftionä=fiomitee§ führt, gr fdn-ieb unter anberm: «Jobann ätgricola oon gteleben» ( Uteri. 1881 ), «Safpar ©üttel; ein SebenSbilb am Sutber§ greunbeäfreife» (Walle 1882), «über ^Berechtigung unb Sebeutung bee lanbe-jberrlidien .H'ircbenregimeiit-o» (Riet 1887), «De digamia episcoporum, ein ^Beitrag jur Sutt)er= Jbrl'rlutng ■> i ebb. 1889), «Sutber-J «ebenSenbe in Jlrtitel, bie man unter R oenni neuefter ultramontaner Seleucbtung» 1 1 . luv 4. VlufL, Sarm. L890). R. gab ben «SBrief»ed)fel Bsä ,Viitu-> SonaSu (2 Sbe., Malle 1884—85) heraus. SBon ber neuen fritifdu'n Gutber=2lu3gabe (SBeimar) hc= arbeitete R. SBb. :'. (1885), 58b. 4 (1886) unb größere Seile oon SBb. 8 (1889) unb SBb. 12 (1891), ebenfo größere 3tüde ber Sraunfcbroeiget Vuther auägabe (1889 fg.). 3« SB- -'.tloller-J «Vehrbiub ber .nirdiengefdncbte» fdirieb er, unter SBenu^ung be§ StöUerfcben 5iad?laffeg, ben .".. 5eil (^Reformation unb (Gegenreformation, ,vreib. i. SBr. L894). M atucri, engl. 6 a u o e r o , Wauptfluf> in Oer f iibl. Wälfte oon SSorberinbien, burdiflicfjt iUaifur, Salem unb .Uojambatur, burdibriebt bann bei .Haioeripuram bie bftl. ©bat unb teilt ftdj bei Irichiuopolo in meh= rere älrme, bie ein an feiner SBafii 145 km breite-? Te(ta hüben unb beten ubrbliebfter unb breitefterber Molerun (Solero on) ift. Set R. ift 65( i km lang unb ergietu fieb in ben onbifdien Ocean; er wirb oon ben Winbu audi Taffdiiu ©anga (©angeä beä 3ü ben«) genannt, unb ift ber heiligfte Alufi SttbinbienS. Slrttui, ber üftame, womit mau in 'Jtadiahmung ber Japaner, bie ihre alte Spradie für eine tembung kawi «Tiditerfpracbc» halten, ba>j JUtjaoanifche au§ ber 3kriobe oon ungejähr 800—1400 u. Shr. ,nt beseidiueu pflegt. Tie ©rammari! be§ R. ift malaiifdi = pohinefifdi, ber SDBortfdjaö bat mandie-J auS bem SanSfrit aufgenommen, wie bies aueb im SReujaoanifcben unb Ücalaiifcben ber Jall ift. Ter erfte S5erfurb einer Überfettung au§ einem altiaoan. Ticbtwerfe, bem «Rhärata-Yuddha», finbet fidj in :Hafflee' «History of Java» (Vonb. 18171. TaS oon ;Raffley SBerbffentüdjte lieferte SBilbetm oon Wunu bolbt ben Stoff ju feinem äBerfe «Über bie Rawi= fpradie auf Oer^ufel^aoa» (3SBbe., SerL 1836—39). jiacb bem firiege ber Wollänber gegen 'vBali (1846> finb oon jener Jnfel, wo bie ©elebr'ten ba§ R. noch pflegen, oiele gute Wanbfdiriften uigänglidi geiDor= ben. dineu fd)äfeen§werten ^Beitrag jur Renntnte ber auf Sali oorbanbenen Sitteraturwerte gab SR. ivvieberid) in «Voorloopig Verslas van het eiland Bali» (Verh. Bat. Genootschap 1849—50). Tem= felbeu oerbanet man einen Jlhbrud beS «Arjuna- Wiwäha» mit balinefijdier Jnterlinearoerfion (33a-- taoia 1850) unb be>? «Bhoma-Kawva» (ebb. 1852). Sie jwei erften Sänge be§ «Arjuna-Wiwuha» nebft ÜberfeSung gab Sern heraus in feinen «Raloi= ftubieu» (öaag 1871). Terfelhc beforgte auch eine Sertauägabe unb überfebung be» metrifcbenS!Berfe§ «Wrttasaneaya» (i'eiben 1875). 35on ben wiebtigern Sertausgaben nebft überfetumg finb weiter noch ju erwähnen: J. ©. ©. ^onter, «Een Oudjavaansch "Wetboek vergelekea met Indische rechtsbronnen» (Seiben 1885); Ö. W. Juonboll, «Drie boeken van het Oudjavaanscbe Mahäbhärata» (ebb. 1893). Sowohl jpradilidi wie paldographifdi hodift widitig finb bie oon 31. SB. Eoben Stuart perbfjenttidjten «Kawi-Oorkonden» (Seiben 1875). Beiträge jur Renntnte ber Sitteratut gab W. ER. oan ber Juut im «Journal ol' the Asiatic Society» ("){. Ser., 58b. 13) ; äthfebnitte auä ber ©rammati! hehanbelte Sern in ben «Bijclrasen» be§ Röntgt. Snftitute (6aag 1889). $?ahutfd)in, Sjnbianerftamm, f. Rowitfdjin. Jt arvm ä ©b a w a § , in ber Surf ei bie mit niebern Sßoliseibefugniffen ausgeflutteten moha= meb. t5hreuioäditer ber jremben biplomat. Sßertreter jeben ©rabes fowie ber hohem türt. Staatsbeamten. Sat), Torf im Rrete 3ültid?au=Scb»iebuä bes preufe. [Reg. =S3eä. Jranffurt, 8 km weftlicb. oon Bt, (inb nnter 6 niifju|utf)eu. 270 SatymenUSrtfelit — ®ean 3üUid)au, bat L890) 78 (£., 'luiftageutur. getiu [pred>oerbinbung unb ift befannt bur* bie Sd)(a$t am 23. NN\iili 1759 jwif*eu $reu$en 127500 iRannl unb Suiten (73000 iRanni, in ber bie "Ikeufjen unter SSebeH mit 8000 2Jt ann Sertu.fi iurüdgeworfeu Matimciii=3nfcln, f. Santortn. [würben. flanier, Seine, Jlrdntott. geb. 28. jjebr. 1842 5U Tuk-burg, bitbete fid« in öerfdbiebenen SltcLicv-:- in Mein, Sonn unb 33erlin unb burch mehrjährigen Sefud) ber Serliner Sauatabemie ttuä unb oet einigte ft* 1872 mit Äarl von ©vofebeim (geb. 15. Dft. is4i ;u Sübect), beffen Silbunrägang ein ähnlicher war, utr ©rünbung eüieä Sltelier* für Sucbitehur unb .Kunftinbuftrie in Serlin. Sei ben beiben RonEurrenjen um einen SJJIan ;um :Keidi-;-- tag§gebäube errangen iie fowobi 1872 aU- auch 1882 einen weiten Sreiö. 8eü>e entwidelten auf bem ©ebiete bei Sßrioafbaueä in unb außerhalb Serlin« «ine umfaffenbe Jbätigfeit. Au Serlin bauten fie u. a. bas in ftrenger florentin. SRenaiffance gehaltene @ef*ait«hau« für bie Dcorbbeutfcbe ©runbtrebit- banf , währenb fie in ben ©efdnifu-häufern für bie vebenererfidierung«geiellfdiaft Stettiner ©ermania ut Berlin, grantfurt a. W. unb Strasburg wie in tem beutfeben Siuhbüublerbaufe ;u Seipjig (1886 — 88) bie beutfdje fjtenaiffance mit glatuenbem @r= folge pflegten. Sanier, Sßaul, Jurift unb Staatsmann, geb. 9. 2lua. 1845 ;u Dfö, ftubierte bie 9ie*te unb wurbe'l872 Slffeffor, 1875 Stabtricbter in Berlin, 1880 3tegierung«rat im 9teid)§iuftijamt unb trat 1885 in bas neu organisierte 3teid)äoerfid)erung§= amt als ©eh. ütegierungirat ein. ?lo* in bemfel-- ben 2>abre würbe er als SBirfl. SegationSrat unb oortragenber fRat in iai Jluswärtige 31 mt be-- rufen. 1888 würbe er ©eb. SeaaticmSrat, 1890 ;um Dirigenten ber .«olonialabteilung be« 3lu«= wältigen 3lmte«, 1891 nun SSHrflicben ©eb. i'ega= tionSrat ernannt. @rfd)rieb: aätbbanblungen au§ bem "Btojefe^ unb 3trafre*t» (Serl. 1S73), «Straf= geri*t«perfafjung unb Strafverfahren» ("ISaberb. 1879), «Sie gefamten SReicbäiuftiiaefefee» (4. 3Iufl., Serl. 1887i, «Kommentar utr SlttienaefeimooeUe» <2. Stuft, ebb. 1891 1, Kommentar jur @ewerbeorb= nung» (2. Slufl., ebb. 18881. — Sein Sruber, 3Rar .H., geb. 9. SRai 1853 511 Sarnowig, aeft. 27. IRärj ! ss8 ju Sreelau, war 1878— s4focialbemofratii*er :Kei*«tag«abgeorbneter für iyreiberg, 1885—86 j für £ir*berg:3luerba*. Ranfcri?bcrg, Öauptftabt bei RantonS S. ' (16136 S.) im Sejirl Dberelfafj, an ber SBeife unb bev Straßenbahnlinie ISolmar cdnüerlad1 ($anfer§= berger Sbalhabn), Sit? eineä Amtsgerichts (Sanb= aerkbt Golmar), Steueramte« unb einer Dber= ferftetei, bat (1890) 2738 G\, barunter 140 6Dan= aelifebe; $oft, Setegrapb., tatb.Setanat, %farrftrd)e (12. unb 15. Jiabrb.i, [pdtgot. ©emeinbebauj, alte ■©ürgerbäujer; öaumwotlfpinnereien unb =2Beberei, ©erberei, \ipUitetiiabriten, il>ccbl= unb 3äiiemüblen unb aBeinbau Uli ha SBeinberge). R. ift ©eburt§= ort beä Strajjburger Sleformatorä ,'icll (f. b.). S)er berühmte .Han^elrebner ©eiler (f. b.UHin.Haiiierc-berg bat oon Ä., wo er erjogen würbe, 'einen "Kamen. ftntiicrcbcrger Jbalbabn, f. Teutfcbe Sifen= f tabuen D, III, Dir. 18 (3)b. I, 2. 1004). Sanftroei, f. ßütfdjufcSnienbereS. Jta.ja, tuvf. Serwaltungäbeäir!, f. ©jätet. Kajanltf, au* .Hefanlit, etabt in ü'trume= lien, im ftrei-> lr>:-tt Sagra, am giifje ber fübl. 3>or= Srtifri, bie man unter S cerm hergebe! SßetifüfflaUan, Uutv be-? Junbjaflufje-? am fübl. Stuägangspunfte be§ Jiptapaite-5 , bat (1888) 9480 (5\, mein Sutgaren. ^ie Stobt ift SRittebpuntt ber oftrumel. ;Kofenelfabrilation; bie tjanje dbene ber tunbja 1 Julowjto 'Deljei ift mit :Kefenfelberu bebedt. itaiaia, ein au§ Suderrobrfaft cber SWelaffe bereitetet, im brafil. Staat SDlaranbäo viel sic noHenei ©etränl. Jla^cmbe, SRegerreid), f. Hafembe. fta',tfi* (ipan. caeiqae, caziquei, in Schriften über ba-5 mittlere unb jübl. Slmerita oortommenbeS SBort, ba-:- ben Häuptling einei Stammet be|ei "Ji!ort foli ber Spradje ber ehemaligen inbian. Setoo^ner Santo SomingoS entnommen fein unb gelangte Don hier mit ben (h'Oberungeuiaeu ber Spanier in bie übrigen Seile StmeritaS. SRodi gegenwärtig fübren in 3Jlerifo unb ©uatemala bie SJorftänbe oon ©emeinben, bie blofe pon ^nbianern bewohnt werben, ojfi.iiell ben Jitel it.; fonft ift ber SRame ben Eingeborenen wenig hetannt. Sajtfcn, fopiel" wie 'Öeutelftgre (f. b.i. Snjilceifcr,türf. Jitel,f..Hafia;-fer. [ftmir. Sajimiers 1 jpr.tafumerfch), poln. dürften, |'.Äa= ftajmin, perf. Stabt, f. .Ha-jwin. K. B., in dnglanb Slbtürjung für Knight of the Bath («Ritter be§ Sathorber.*). S'batl, i. .Habplen. Kbr., hinter lat. ^flanjennamen Stbfürjung für ©uftao ffiilb. Äörher, geb. 10. jjfan. 1817 gii ßirfebberg in Scblefien, geft. 28. 2iuli 1885 ate $rofefior ber 23otan.it an b:r Unioerfitdt SBreStau; er febrieb befonbers über glediten. K. C. B., in ßnglanb 2tbfürjung für Knight Commander of the Bath (3\itter(Fommanbeur beö 2?atborbens). Kch. ober Körnicke, hinter tat. ^flanjetinaiuen SSejeidmung für Ariebrich Körnicfe, ■sBrricnuv ber 35otanit au ber laubwirtjebaftlicheu Suabemie iu «IJoppelsborf bei Sonn; febrieb iUenograpbien ber Srtocautaceen, ÜRarantaceen unb «Jiapateaceen. K. C. M. G., in Cnglanb Slbfürjung für Knight Commander of the order of St. Michael aud St. George (".Ritter :(5ommanbeur be-J St. Scichaeb unb St. ©eorgen=Drben§). K. C. S. I., in Gnglaub Ülbfürsung für Knight Commander of the Star of India I iRittev (5oiu manbeur beä Drbenl bei Sterne pon Jnbieni. Äea, f. SReftorpapageien. Üea, gtieeb. ^nicl, f. Reoä. Scan ifpr. fihni, Sbmunb, engl. Scbaufpieter, geb. 4. 3to». 1787 ju i'onbon, Sobn oon iRif; liareP unb "Jlaron S., trat im Srurplanetbeater in Hinberrollen auf, jpielte tu Sßriuatfreifen f*on mit 10 fahren :Ricbare III., Wobei er ©arrid topierte. tir unternahm bann all fiajütenjunge eine Seife na* SRabeira, ma*te fi* aber, inbem er ft* tauh ftellte, Pon ben eingegangenen Sßerpfiidj rungen wieber lebig. ourüdgetebrt fpielte er erit in i'onbon, bann in ".'lorffbire, befuchte feit 1801 bret Sabre lang bie Sdnile unb fpielte in beryolge hei t>erf*iebenen ©efellfcbaften ber 5Jkooinj, fai* eä ihm 1814 gelang, ni einer SßroberoUe am 2ru= rnlanetbeater jugelaffen ;u werben. (Jr gab auf biefer Sühne ben Slnuod mit bem glänjenbften Erfolg unb würbe halb ebenio gefeiert in Solleu wie :Ki*arb III., Dtbetlo, iliacbetb unb ^ago. 1820 unb 1825 gaftierte er in 9torbamerita, 1828 in iniric-. 3)em Srunfe oertallen, fpielte er no* eine i%t, fmb unter <£ autjiijncti.'r. Searnci) - fteelhujinfelit 271 3eit lang auf bem Eooentgarbent&eater, trat 1K29 ,',um Sritrntanetbeater jurttd unb ftarb 15. i'.lfai 1833 ju iHidnnonb, mo er eine Seit lang Sirettor gcrocfen roar. SBenn R.i Seiftungen audj ohne gar monie waren, fo föbnte bamit bocb fein SßatboS, bie feltene Kraft unb Seibenfdjaft, mit ber er fpiclte, au8. - Sgl. l'iotlon , Life and adventures of Edmund K. (2 gjbe., Sonb. 1888). Efcartei K., Sohn be§ borigeh, geb. 18. San. 1811 ju SBaterforb, bebütierte 1827 ohne Erfolg in Sonbon, begab fid) bann in bie SßroDinj unb 1830 nad) Sinterita, roo er fid) bt§ 1833 aufhielt. 1833 mürbe er Üftitglieb bei- Gouentgarbentbeaters1 in Sonbon unb aalt balb als einer ber oorjttgttcbften Sbafefpeare = Sarfteller; ftamlet war feine @lan,(= rolle. 1842 bermäblte ficb K., fpielte mit feiner ©attin abermal§ in Slmerifa (1845), bann in v$aris, in ber engt. Sßromnj unb am »amnartet theater ju Bonbon; 1850—59 leitete er ba§ S(5rin= ;e|Ul>eatcr bafclbft; 18G1 war er abermals in 2lme= nta, nmnbte fid) mit feiner Wattin 1863 nadi Stuftralien unb fpiclte 186<> in Kalifornien. K. ftarb 22. 3an. 1868 ;u Sh>crpool. — SSgl. Gole, Life and theatrioal times of Charles K. (2. Stuft., 2 ®be., Sonb. 1860). Seine ©attin Gilen, geborene £ree, geb. im 5)ej. 1805, bebütierte im Gooentgarbentbeater in l'onbon afö Ofima, fpiclte bann in Gbinburgb unb Satb, erlangte aber ihren ötnf al§ SUlitfllieb be§ Jrurblanetbeaters' in Sonbon; 1836—39 fpielte fie in Slmerifa. 9iad) bem Sobe ihre* (Satten sog fie fid) son ber Sühne jurttd. Sie ftarb 20. Slug. 1880 in Bonbon. Renntet) (fpr. Eabrnej, i>auptftabt beS Gountp Suffalo im centralen Seil be§ norbamerif. Staate* "■.Uebrasfa, auf bem 9torbufcr bes platte, an ber .vmuptlinic ber Union = "ßaeifie, hatte 1880: 1782, 1890: 8074 G. ftcnte>eibe gelegen unb weitläufig gebaut,Siß eines ©eriAtShofs unb 8ejtr!Sge= rid)t§, bat (1890)48493 meift fatb. magttar. G. (259 S3eurfd)e), bärunter 13381 ß&angemdhe unb 1789 3iraettteri, in ®ar= nifon ein ^Bataillon bes ;»«. ,"su fauterieregiment'5 «greiberr bon lliollinar»» unb 3G^tabroii'3 be§ 13. öufarenregimentS «Saj^gier unt< .Humanen«, Sßoft, Selegrapb, reform. .Ciaupt fdnile mit juribifebem unb ©pmnafialturS, fßianften toüegium mit Dbergpmnafium, reform, unb lutb. Cbergnmnafium, Staats=Dberrealj'cbule, Aran.üs^ Eaneruofter; ferner ,velb=, SBein= unb Dbftbau (he= rübmtefipfel), Seijenfieberei, ©erberei, bauptfadiliA aber Schaf:, nefen. K. ift eins ber fruebtbarften unb jugleid) an 9!aturfd)önheit reiebften Sauber »ielteicbt ber ganjen Grbe. SBiditigfte Grjeugnifje für ben europ. 3Marft finb Kaffee, Gbinarinbe unb Sabal, iiauptort ift iöfagelang mit 21714 G. (barunter 592 Guropaer, 2106 Gbinefen unb 1196 Straber) auf bem linfeu Ufer be^ ^>rogo im 2B. bon Suratarta. 3n K. liegt ber berühmte Sempel 35oro=S8ubor (f. b.i. See! (fpr. tibi), engl. Steiufohlenmafi ober uiel= mehr ©emiebt »on 8 Gbalbrons (f. b.), in 5lewcaftte = 211/5 Sons = 21539 kg. Jteelittflinfetn (fpr. tibi-) ober Kot osinf ein, 3lrd)ipel im ^nbifchen Dcean, unter 12°0'fübl.Sr. unb 96' 80' bftl. 8. Sämtlidje 20 Snfeln oon ju= fammen nur 22 qkm finb fehr niebrige Korallen= ■Jltolls unb mit einer gabllofen 3Kenge oon fiofoä= i6t, finb unter 6 tiitf jnftidfjeru See fang — Segel (in ber Qteomettie) palinen bebedt, beren Sftüffe unb öl ;ur Jlusiubr gelangen. Tic .H. fteheu unter bem brit ©oupcr neut cor Strait;-- Settlements unb haben (1891) 55 1 @.( batunter ettoä 400 Gingeborene. Tic $auna bat fidj feit bem Beuiän- Tarwin* bebeutenb per mehrt: Die Säugetiere finb eingeführt, Son ben 46 l>flan;ciiarten finb l'2 neue. ftcc=Iong, oafenftabt auf grormofa, f. Si--lung. Jtccltifanonc (for. fihli-i, i. ©asgefdrüfc. Sccne i f»r. fibn l,£aiH>tftabt beä EountB tlheihirc im norbantetif. Staate 5icw-\öampibire, wefttid) reu :l>iaucheiter, am 2lfhuelot=;RiPcr, 15'ifenbabnfnoten puutt, bat 1 1890) 7 4 16 ©., gabritation oon Sdmhen unt Stiefeln, Stühlen unb (fimern. Keepsake (engl., ipr. tibpfehfi, Srinnerungä= gäbe, Slnbenten, Sitel jährlich cridvmenbcr Jaidvu budvr, Sltmanadje u. bgl. Xeep-tower (cngLfpr.tibp tau'r), f.Sergfrieb. See«*, in Sahburg, Jirol unb .Harnten Beicid1- nung für ©letfeber. ftecroattn i ipr. fibwättinl, Territorium bes Temiuion of Eanaba in Britifdi-^iorbamcrifa, im SB. bei .vubienbai, geborte früher ;u 'Dianiteba unb würbe 1883 organifiert. Tic ©röfje betragt 1217000 qkm. Scf, eigentlich, Seif, ift einearab. Aragepartifel mit ber Bebcutung: wie?, bie ihre pornehmlicbftc ätnroenbung in ber ©rhinbigung nacb bem SGBobl= befinben befibt unb bemnädj iubitantipijch für ip'ohl-- befinben felbft gebraucht wirb. Soll ben Surfen ift ras SBort aß Bezeichnung be§ Dolce far niente ber Italiener in bie europ. Sprachen übergegangen. Scf, Sl=, fefte Stabt im toeftL Junis, in 755 m .vSöhc, befeftigter .Hreujungspunft ber öanbeU3= ftraften nach bem i'icbicberba, beberrfebt ben weiten llntfreiS von .Hairuan bie Suf=".!lrrhas, ift Sib einer geogt. unb arcbäel. ©ejellfchaft unb bat 5000 l*., ätnbau pon Dlioen unb §alfa. Sefe, tatar. 3tame ber Stabt g-eobofia (f. b.i. Referat., binter miffenfdiaftlicben Benennungen von Jicren Slbfürumg für ©ilbelm .Heferftein, geb. 1833, geft. 1870 als Srofeffor ber Geologie unb perglcidWben ätnatomie }u ©öttingen. Äcffi abb ee^Scnga, in Sofoto, f. Saria. Äcfftct) Carab. ), ab? ffobfbebedung bienenbe baumwollene ober feibene, auf bellem ©ruube bunlel geftreifte Tücher, bie ;ut Bcbuinentracbt gehören unb am beften in Bagbab öerfertigt Werben. ftefil, Tori bei 3Refd)t)eb 2lli (f. b.i. Scfir i.Uepbir, .Hapir, einSBorttatar.obertütf, Uriprungs, abgeleitet Don keyf, «SBonne», «3Bol)l= befinben»), mouffierenber ÜJiilcbwein, ein eigentümliches, bem .Humps perwanbtes ©ärungs probutt ber lOUlcb, weldH's au? ber .Uubmilcb burch ßufab eines ipeäfifdien Acrments, ber fog. fiefir= Corner ober.Hefirpilie, bereitet wirb. Tie.Hcfir ferner, im .Haufaius auet) al§ ".viirfe bee Propheten ■■ bejeidmet, ftellen erbfen= bis bobnengrofjc barte .Hörner ober .HlümpdH'ii von getblidicr iyarbe bar, wetdie mitroffopifcb aus Betriebenen $efepil§en unb Bacillen (bie ßriftenj pon Dispora caucasica Kt rn ift bureb älbametj in gfrage geftellt werben i be neben. Tie einjeluen Bacillen finb meitt \\i gäben Derbunben unb uon einer biden (Ballertmembran umgeben; grofje 'A'iaiien oon Bacillen irhmeUen mit ihren ÜRembranen ui einem ßooglöabaufen, bem ftefirtorn, niiammen. '.'Inner ben öefepiljen unb ffefirbaciUen iftaudj bas Blilcbfäurcfetment, Bac- terium aeidi lactici Zopf, oorbanben. Tic Römer werben bei oiminertcmpeiatur mit ber iicheiiTacbeu ÜKenge äüitd) übergoffen unb fteben gelafjen; nacb 24 Stunben ift bie ©ätung, welche burch mehriadies llmfdnitteln beförbert irirb, Pollenbet. Taburcb ift ber meifte ÜRrtctjjudet ber fliildi in DJlitdbfäure, .Hoh= [enfäure unb ätftpbot, ein großer Jeil bes Safeini in leidUberbauliches Inopcptou ober .öemialbumofe Oerwanbelt Xie abgegorene fog. ©ärmild) wirb bann mit irifeber Siildi (1:2) iii AlafdH'it gefüllt, Derfortt unb mehrfach umgefcbüttelt. '.Kadi einigen Jagen ift bas mouffierenbe Mefirgetrdnt fertig. iUerfwürbigerweife gelingt bie Tarftellung eines ganj gleiten ©etränfs mitunter aud] ohne Refu= törner burd) einfad)e§ hdunges llmfdiuttcln fauer Werbenber I'til*. 2er Borgang beruht auf einem tompliüerteu Sufatnmenwirten ber Jhdtigteit oon Spaltpilzen unb ,'öejeförnern. älnftatt ber glafdjen bebienen fieb bie Eautaf. Bergoölfer bei ber Bereitung bes S. eines fog. Burbjuts, b. i. eines' Scblaudis aus 3itgenbaut, unb banadi unterfebeibet mau iwifeben glafrbenfeftrunb Burbjutfefir. Ter fertige ,K. ift eine jiemlid) tiefe, tohlenfäurereidie weifjlicbe [ylüf figteit oon rabmanigev Honfijtenj unb angenehmem füfjfäuerlid)en (Sefdjmad, welche fid> oom .Humos hauptfacblidi bureb ihren gröfjeru:Heid^ tum au (Siweifjftoffen fowie einen geringem ©ehalt an SKtctjfäure unb :'Ufobol unterfdjeibet. Ter .«. bat jid) gleich bem .Humus nicht nur al§ ein fehr nahrhaftes, üheraus leicht üerbaulichcs unb burdi fehlen .Hoblenfäuregehalt iiigleidi angenehm erfrifebenbes Nahrungsmittel, fonbern aud1 als ein rwrtreffücbes Heilmittel bewährt, fiefirturen Werben mit Borteil hei l'cagen= unb Tarmfranf= heiten, bei dnonifcheu Sungenleiben, bei habitueller iliagerteit, Blutarmut, ©leid)fud)t unb Sfrofulofe, überhaupt bei Scbmädhcniftanbcn iebweber 2lrt gc= braucht. Tic täglidie SDlenge , Weld)e in ben elften Jagen ber .Hur eine Jlafdie, fpäterbin jwei bis btei glafdjen beträgt, foll auf brei Jagesu'iten perteilt werben: ben erften Teil nehme mau frühmorgen-s iiüdnern, ben jweiten 2 Stunben per bem l'iittag= effeu, ben Dritten 3 Stunben nad1 bem 'iJiittags tifd\ Cb ftarter ober fdjwadjer it. ju wählen ift, hängt pon bemSuftanbe berBerbauungsorganeah. at§ jwedmäfiigfte Tauer einer .Hefirtur finb im all- gemeinen fünf bis fed's äBodjen )U bejeiebnen. — Bgl. Timitrijew, .H. ober .Hapir (ßaiMtoö. 1884); Bobwtiffohfi, .Heftr (beutfrb, Betersb. 1884i; @fb- barb, Über R., feine Bebeutuug unb tberareutiiebe Berwenbung (2Burjb. 1884 1 ; J beob oreff , ötftorifdje unb erperimenteüe Stubien über ben .U. (ebb. 1886); Hdemogt, .H., feine Tarftellung aus .Hubmild1 1 9teu= Wieb 18901; 2Beif>, .H., fautaf. iliilcbwein. Seine 'Jlnwenbiing unb BMrfung lin beu «.Hlinifcben ,Seit= unb Streitfragen-, Bb. 4, 6eft 10, äBien 1890). Scfr, Saft (arab.l, fopiel wie Torf. Seg lengl.i. bJ b. Jömicben ober Aäfedien; auf ber "Mifel Kuba ein SBtafs für iDtetaffe oon 51 . alten engl. äßein=@aHonä 20^192 1. ftcgcl (tat. bonos), ein .Hörper, ber Pen einer ebenen Alädu1, weldn' bie ©runbflädje hübet, unb pon einer Segelfläche, bem .H e g e 1 m antel, eingefdjloffen wirb. Ter letztere ift, im weitem Sinne, eine Akute, bie baburch entftebt, baf) eine gerabe Sinie, pon ber ein Biuitt (bie Spitje beä S.) ieitgeha'.ten wirb, an einer beliebig geftalteteu tnimmen Sinie hingleitet. iSiefe Sinie peifjt bie Seitlinie ober Tireftrir, wäbrenb bie ©erabe felbft bie @r;eugenbe ober ©eneratrir genannt wirb. Seim gemeinen Ä. .'Uiitf!, bir man unter & cermtBt, \in1> unter (5 auijmutnrn. Segel (©djriftfegel) — Äegdjctjiüttc 27; ob« Hrcistegcl ijt bic Vcitlinic ein fireiS, unb bie VcrbinbungSgrabe beä Hreismittclpunftes unb ber Spilic beißt 2tdife bcS H. 3e narbbcnt biefe JCcbic auf ber ffreiäftädje fenfred)t Hebt obet nidjt, wirb ber .u. al-o geraber oberfdneferSreiSfegel bezeichnet ©er si c r a fc c RreiSfegel fann auch burdi [Rotation eines recbtwinfligen Treieds um eine feiner Katheten cr= halten werben unb reirb baber auch 3i otationS = feget genannt. ©a3 oon ber ©pifee auf bie@runb= fläche getaute 2ot beißt bie viöbe bcS S. ©a§ Trittet biefer ööt)e li multiplijiert mit ber ©runbflcicbc F ergiebt ben torpedieren ^ubalt I be§ Ä. , alfo I = '/s F-h; ijt F ein .Hrcis mit beut JiabiuS r, je ift I = V» r'-'--li, reo - bie Subbtfftrje 3ttt)t bebeu= tet. ©er Snfyatt M bei Kegelmantels eines geraben firei8fegel§ ift M = r • it • s, reo s = V h" + r'2 bie iliantelliuie (Seite be3 8.) ift. gür ben fdiieien jJreiSregel unb beliebig anberS geftattete fi. ift ber Inhalt ber SJtantetflädje nurburd) höhere ffteefmung 3U finben. ©od) finb alle .Hcgclflächen abreidelbar (f.b.). ©ie ÄreiSfegel geboren 311 ben flachen §roei= ter Drbnung (f. Aladn-i; bie Sdmittturocn, bie man erhalt, roennman einen SreiStegel burdj oerfctjieben gelegte (5 beuen fdmeibet, finb bie .Hegelfcbuitte (f. b.). Siegel, ©djriftfegel, bie Starte ber Jppett in ber :Kidituug be§ SBucbftabenbilbeS. ©ie ocrfc^ie= benen Kegelgrößen bafieren auf einem beftimmten •Stiftern, bem fog. ©ibotfcbeu ober äSarifer Stiftern, baS ber berühmte franj. Topograph Jirmiit ©ibot unter 3ugrunbcleguug bei franj. i'anbcSmaßcS, bes Pied de roi, aufgeftelit hat. gür ©eutfdjlanb bat eS 1879 Sermann 53ertbolb berart auf ba§ 9Reter bafiert, baß etroa 2660 topogr. SfJunlte beffen fange entsprechen. 3cact) tiefem Vertholbfchcn cn= item richten fid) gegenwärtig fämtlidje beutfebe Schriftgießereien beim ©uß ihrer Schriften, ©ie tum ©rud r>on SSBerten hauptfädjlicfa rjcrrocnbeten fi. finb Sßetit (8 SfSurtfte) unb EorpitS (10 SfJunfte). (S. Schriftarten.) Jtcgcl, ftcgclbnfnt, f. Segelfbiet. ficgclbarf), f. Jurnt. ftcgcllabc, f. SBinbtabe. Scgciproieftiow,f.Sartenprojeftiou(©.198a). Jtegelräber, fegelförmige 3ahuräber if. b.) foreie WeibungSfeget. (S. griftionBrab, nebft Jertftg. 3.) ftcgclrobOc, Ve3etdnutng bes grauen SeebunbS, f. Haliehoerus. Segclfd)näblcr (Conirostres), tleine Singüogel üon gebruugencm Körper, mit bident Kopf unb fräftigem Segelfdjnabel. Sbre §tüget finb mittet taug, nicht befonberS entreicfelt; bafür finb bie Seine meift gute Saufbeine. @i geboren ;u ben Ä. bie Verdien, SImmem, ginfen, OJieifen, ber Sei= benfdirean,? (f. bie betreffenben Strtifel) unb nod) eine Slnjabt auslaubifd)er Vögel. Tic moberne Snftematif bat tiefe auf einen rein äußerlichen (iharattcr gegrünbete bunte Jamitic ber Singnögel aufgelöft. ftegclfciinetfcit (Conidae), artenreidje, befoiu ber-3 in ben Iropen ber Quantität unb Qualität nach hocbentreidelte Jamilie ber Rammriemer (f. b.) mit verfebrt fegelfbrmiger unb oft fdibu gefärbter Sdjale, bereit fejjr ftarfe aufjerftc SSinbung fid? auf Soften ber papierartig Berbünnten innem bilbet. Die 3"uge trägt hohle, mit einer ©iftbrüfe in 3Ser= binbung ftebenCe 3ähne, mit einem äöiberhafen an , ber Spige. 3« ben fi. gehören eine Dieihe Slrteu, [ bie Don Öiebbabern im »origen 3at)rl;unbert, be= fonberS in Jjollanb, mit überauö hoben greifen be= ' •Sxvätjaui' Som)eriation?=£ejiton. 14. Stuft. X. ,;alilt imirben; io galt ber Stbmiral (Conus am- miralia V..I bis m 8009)1., ja Conus cedo nulli L. aus SBeftinbien fogar bis 311 5000 ilj. ftegelfdiuitte, alle bie .«uroen, bie entftehen, reenn ber ÜJtantel eines HreistegelS (f. .Hegel) burdi eine (3'bene ßefdjnitten reirb. je nadi ber Vage ber idmeibenbgt Sbene gegenüber ber 2ldife bes .Hegels erhält man namenthd) brei (Sattungen non .Huroen, bie fich burd; befonbere djaratteriftifdje Sigenfdjaften auszeichnen, aber auch gemeinfameGifienfdjaften be= fü'.cii. trifft bic Ebene alle ilJantellinieu (rcie ,>ig. 1 ber lafel: glädjen I ieigt), fo ergiebt fidi als Scbnittturoe eine gefcbloffene Stnte, bie ßllipfe (f. b.i; geht bie (5'bene parallel gu einer ber iKantcU itnien (»ie in ,>ig. 2 berfetben Jafel), fo entftebt eine Parabel (f. b.); reenn ettblich uon ber Sd)tiittebene beibe ßätften be§ Toppelfegels getroffen iverben, fo erhält man eine ö»»etbel (f. b.). 3'ür alle brei Surben gilt folgeubes: 3iebt mau eine b,orijon= tale ©erabe AA (f. nachftehenbe gigur) unb eine 311 bieicr jentrechte ©erabe DD unb roäblt auf AA einen feften vpimtt F, fo gilt ber Sali: 3llle fünfte K, bereu Slbftänbe einerfeitä i>on ber ©eraben DD, aubererfeitS üom ^untt F ein tonftautes Verhältnis KH, KF befihen, liegen auf einem Segetfdjnitt. 3e nadibem nun biefeS Verhältnis Heiner, gleich ober gröfeer als 1 ift, erhält man hei ber Sonftruftion eine tfllipfe, eine Parabel ober eine öpperbel. AA beißt babei bie .viauptadife beS ÄegetfdinittS, DD bie 2irettrir, F ber SBrennbunft. (illipfe unb öpperhel haben jroei im (5'nblidien liegenbe S8renn= puntte, bie 5j5arabel bagegen einen enblichen unb einen unenblid) fernen, ©ine bom 33rennpuntt nad) einem Suroenpunft gehenbe ©erabe tjetfet gahr: ftraht, Seitftrabl ober Radius vector. gürbiefe Veitftrableu gilt ber allen fi. gemetnfame Sat3: ©ie ^ahrftrablen r, , r., eines SuroenpuntteS K bitben mit ber in K an ben Äegelfchnitt gesogenen Sangente t gleiche SBinfel ot. ©iefer ©atj hat sugleidi pbtifit. Vebeutung. Väßt mau nämlich ben .Hegelfdinitt um bie 2td)fe AA rotieren unb betrachtet bie innere :Kota= tionSfläche als licht= ober fdjallreflettierenbe gtädpe, fo »erben alle Strahlen einer in bem einen SBrenn= puntt (3. S. Ft) befinblichen 8id)t= ober Sdiallcitiellc im attberu 33rennpuntt (F) pereinigt.; barauf beruht bic SBirtung ber 33rennfpiegel (f. b.) unb ber Sdjall-- fpiegel (f. b.). 3(m bequemften laffeit fid) bic ß"igen= fdjajten ber ,H. mittels ber iüetbobeit ber analptifdien ©eometric (f. b., 53b. 7, S. 814b) ableiten. $n ber Sprache ber anatntifdjen ©eometrie bebeutet jebe ©tctd)ung jroeiteu ©rabeS jreifetjen ben auf ein ieftes 2ldifentreii3 belogenen Varallelfoorbiuateu x unb y einen fiegelfcbnitt. ©ie aUgemetnfte gorm einer fotdjen Öleidjuug lautet : a, t x3 + 2 a, .2 xy + »as y" + 2al x + 2a2 y + a0 = 0, reorin atl, a,,, a,,.,, a1( a2 unb a0 fenftante 3'iblen bebeutcu. SBai 18 ®egelfdjnüve — Äegelfpiel für ein fpccietler ffegelfctjnitt nun burd) bie ©teidjung bei beftimmten numerijd'en äSerten ber Soefftcienten a,, , a,.: u. f. m. bargejtellt wirb, bangt reu bem SBerte bei all •< Ti-:-tviminanto " beteiehneten 3tul= brucfl a,, aää — aaia ab. 3e nadjbem tiefer Shil= brud pofirio, gfeidj "}hill ober negatio ift, ftellt jene ©leictjung eine Sllipfe, Sßarabel ober Sterbe! ihm-. oii ii'ie mel fünften eine ©erabe einen Segetfdjnitt trifft, finbet man, intern mau bie beiben Soorbt* naten x. y einel oorläufig gebauten Sdjnittpunftel all Unbefannte ber beiben ©leidjungen (bei ffegel= fcbntttl unb ber ©eraben) auffaßt. Sie Söfung er= giebt für jebe rer ffoorbinaten x unb y entweber rtoet reelle oerfd)iebene Sßerte, ober uuei reelle gteierje äßerte, ober jroei oerfdnebene imaginäre SBerte. Öieraul folgt, bafs eine ©erabe einen ffegelfdmitt hecbften-> in iirei fünften treffen Eann. vx\m erften Aall trifft fie ihn in jwei Derjd)iebenen fünften; im weiten ift fie eine Tangente bei ffegelfdjmttl, im britten bat fie teilten Sßunft mit bem «eitel ichnitt gemein. Sefonbere für bie ff. aulgejeidjnete ©eraben ftnb bie tonjitgiertcu Siurdjmeffer (f. b.). ©emeinfame Sä&e liefert auch bie projettine ©eo metrie; na* ibr ift ein ffegeljdmitt bunt' fünf fünfte, Bon benen jebodi nicht brei ober mebr auf einer ©eraben liegen bürfen, oollftänbig beftimmt, unb el laffen fid) beliebig Diele anbere Sßunfte burd) blofsel viuien;ieben fonftruieren. 3111 Spectalfall ber (5'llipfe ift aud) ber Jirei-? ein ffegelfdmitt; ferner fann man, Wenn bie anfangl ermähnte Ed)nitt= ebene burd) bie Spi&e te-> ffegell geführt wirb, autb einen Sßunit foroie jroei fid) fduieiteute rber jwei uifammenfallenbe ©eraben erbalten. (Snblid) laffen jtdj aud), meint mau beut Segel bie fpecielle jjorm öel Eplinberl giebt, gmei parallele ©erabe all Segelfcfmitt auffaffen. ähidj tiefe letstgenaunteu Specialfälle fiub in ber allgemeinen ©leidjung weiten ©rabel enthalten. Sie S. fpielen in ber allgemeinen äJtedjanif unb in bereit Stnwenbung auf bie Semeguug ber &immetlförper eine toidj tige :tlolle. i 5. Seiltratbewegung.) Übet ben Supin= fepen Segelfdmitt f. ^ubitatrir. :K ä u m 1 i d) e S. Wer= ben juweilen bie Alad'cn jweiter Drbnung (f. g-lädje) genannt. Sduteibet man biefelben burd) Ebenen, fo erbalt mau ebene S. Sie Segung Don Ebenen burd' ben Segel mar alfo mir ein fpecieller qoü ber räumlichen Erzeugung ber ff. über ©efdjicptlidjel unb Sitteratur f. ©eometrie. Äcgdfcnnurc, f. SegelftubJL Scgclföicl, ein @efellfdjaftl= unb 8eWegungl= fpiel, wobei bie beteiligten Sperfonen ber:Kcibe nad) auf einer baju eingerichteten glatten $lädje (Segel babu, f. unten) oon bem einen @nbe terfelben aul mit träftigem Sd'iiuntg ffugeln aul ber $anb in! [Rollen bringen, um bie am anbern Enbc ter $(äd)e aufgestellten .Vi guren t. Hegel, f. unten) umjuroer= fen. i'ieift wirb mit neun Segeln gefpielt, bie auf= geftellt jtnb, wie in jyig. 1 (ber mittlere Segel ift ber ffönig), in Slmerita mit jebu Segeln (f. $ig. 2). 9cad) ber Strt unb ;',ahi ber gefallenen Segel ridjtet ftd) bie ;',.ibl ber $ointl, bie bem Spieler gutgefdjrieben »erben, unb nad1 ber ©efamtfumme ter lentern im ütrtitet, Mp man untrr St Bfrm Ser^ältnil ju ben Summen ber iffiitfpieter fein ©eroinn ober SJerluft. Sie heliebteften Spiele fiub: bal Sübecter Spiel (jeber Spieler fpielt auf eigene Sfted)nung, bat brei Sugeln, bie erfte in bie Sollen, b. b. in fämiliebe Segel, bie beiben anbern in bie übriggebliebenen), ba!$arten!fpiel, aud' ffammfptel (bie Segler fpielen in jroei Parteien gegeneinanber), bal Sd)»ebenfpiel (ber SBert ber Segel erhöht jid), meun bie Spifce, b. i. ber Segel an ber Sßorberede, mitfällt), bal öamburg= 3Rectlenburger Spiel (bem ^artenlfpiel ahn lidu, bal Ulm er 3BettfpieI 1,-iahl unb SBert ber Segel med'felt), bal SBrettfpiel (jeber Spieler hat brei ffugeln, immer in bie Sollen), ba-j "luuKr fpiel idhnlid' bem Sübeder), ba-> SfJleifter- ober ö'igurenfegeln. 2ie ffegelbabn, 26^29 m lang mit •_' nn Steigung, l1 .. m breit, an ben Sänglfeiten mit Saiten (Sanben) begrenzt, ift enttoeber eine glatte Aldd'e i Alad'bahui aul ©ufjalpr^alt, SDtarinor= platten, Sd)iefer, ©lal, geftampftem Set;m, .Hob= lenftaub, aud) Sfiarfett oon Sßeifibudje ober blof; feite Satten, Dorn mit einer eingelegten Sohle (5— 5*/ä m lang, 35 — 40 cm breit, 10 cm ftarf) nun auflegen berffugel; ober fie befielt aul einer 6olü= hohle (So bleu bahn ober .'doch babu), bie in ber SUlitte ber Sahn, 5—6 cm über bem Niveau ber- felben, bie .Huad bil an bie Segel führt. ?lm Snbc ter Jiahn fintet Rcr) eingefefet ein ffreuj (f. ,vig. li aul Martholj, auf bem in gleichen 3lbftänben \n\u\ runbc Sledje befeftigt finb nun Stufjtelten ber Meael (bie (Sdlegel 161 . cm oon ber Sanbe entfernt); ba hinter, 10 cm tiefer, ber Einfall (mit öolj, Vebm, gellen u. a. belegt), foroie jum Sluffangen ber Sugeln eine 'JJcatraUe (mit SCBerg, Stroh u. a. gefüllt) ober lofe an >>afen banaeube runbe .s>iM;er (Saumel= fang). Sie Sugelrinne (jur Diüdbeförberung ber Sugeln in ben ffugelfaften hei ben Spielerin hefteht aul jroei unten miteiuanber Derbunbenen, oben abaefdu'deiten Sretlern (f. Jifl- 3), auf benen bie Sugel geräüfd)tol lauft. Sie « e gell U 1—43 cm lang , 10 — 11 cm ftarf, ber Sönig 2 cm hoher unb mit ätbjeidjen) werben aulSBeifibudje, bie.H u g e I n 1 10 — 26 cm im Surd)meffer; normal l;")1 .,, Ki1 ■ unb 17 ein) am>Sod hol,, ttebveht unb .nimeilcn mit brei Södjcrn (Sod)higeln) jum Sinfteden ber Ringer i'erfeben. Slud) giebt el Su= geln aul Hartgummi, Stein ober (5'ifeu mit 8ino= leumübcrjug, geprefitem Rapier u. a. Sie 5tunb= teaelbahn ift hufeifendbnlid' geformt, »on Mol;. 120—130 cm breit, nad) ber SBanbfeite geroölbr, fie fteigt bil jut OKitte ber [Runbung um l'/ä "' unb fallt auf ber anbern Seite um ehenfoeiel; am (5"ubc recht-:- ift ber älnlauf, lintl bie .Hegel unb ter Sugelfdften. Sine befonbere älrt bei S. ift ber SBurffeael» fd'uh ober Saumelfduib, wobei bie .Hugei au einer Sd'inir oon einem galgenartigen ©eftell her; ahhängi, nad' ter einen Seite belfelben gehoben unb um einen auf ber anbern Seite etroa! fettwärtl ber .Hegel ftebenben Sfabl (l m hod'i gefdjleubert Wirb, fotaf; fie auf teilt :Kürfit'eg tie unter beut ©atgen ftebenben .Hegel treffen tann. Sal S. ift luahrfdieiulieb gerrnan. Urfprungl. SJlöglidjerweife flammt el aul ber älteften ehnfil. ;',eit, in ber mau bie alten Sämonen in ber©eftalt ijjt, fiiii* im ter (5 auT^iniidion. er'ü- -■ ftegeifturil -- föetjKotf '..) non .Hieben (Segeln; in Braunfd)Weig=&annoner biefi lange einer bei Segel <■ Jupiter >i an nerjdue= benen Orten auffteUte, nach benen bie Knaben ni inerten pflegten. JebenfalU- wirb bai S. in mittel bodjbeutfcben ©ebiebten bereit-:- in bei {Weiten Mdltte bei 13. Jahrb. ermahnt. 3n granfreid) würbe bai S. I37i» Don Sari v. unterfagt, weil ei uir Slusfübmng grofjer SBetten benufet würbe. '.'hieb in Seutfd)lanb tarnen Verbote bor. 2fn neuerer .-"ieit wirb ei mebr jur Unterhaltung al-:- bei ©ewinnei balber genflegt unb ift befonberi in Seutfcblanb iebr Derbreitet, gaft an allen Orten beuchen bier Seglerflubi, bie iteb ;u 8ofal= verbänden, oft mit eigenen, fpeciell für ba-> S. einge= richteten Bereinsbäufern (Segletpeim) nereinigt baben, unb ibrerieiK- wieber Ulfammen reit Teut fd>en Seglerbunb (gegrünbet 8. -Juni 1885 in Bresben; 1893 mit 25 Sofalnerbänben unb etwa 7500 SDlitgliebern) bitben, ber alle jwei Jahre ein Sunbeifeft oeranftaltet. Set ©rufj ber Segler ift: ®ut fiolä!» — Sgl. 2. :Kothe, Sag S. i Seife 1879); Segelbudj i greifing 1 888 1 ; Segel=9teglement (4.9uff., äBeim. 1889); Sieberbud) für beutiche Segelbrüber (3. Stuft., öannon. 1890); JlesSegleri greube(3ür. 1891); Spielberedmungibudj ber Seglergefellfd)af= ten 1 8pj. 1893). Seitungen : T eutfd)e Segler= ; »eitung (Öamb. 1885 fg. I; Bowling and Cycling Gazette — Toun\h amerif. Segel =3eitung (Sleuüorf 1890 fg.). Segclftubl, veralteter, burdi bai Jacaiiarbge; triebe nerbrängter SBebftubl nir öerjtellung ge= muftertet Stoffe, bei welchem bie Settenfäben burd) Rieben mit ber jjanb an ben fog. Segelfcbnfiten gehoben werben. ftcgclncntil, f. Sentit. ftcribingcn (nonSaje, frj. quaie, D.h. Teich ober Samra), Sanbfrrid) am Unten Hier ber untern Slbe, 3okm lang unb 3— 8km breit, fd)liejjt fid) nadi 9138. an bai fog. Sitte Sanb (f.b.) an unb reicht non ber schwinge bis ;ur iKünbung ber Cite. Ter Sanbfrrid) bat ben fettejten ÜDlarfcgboben ber ge= famten Glbmarfd)en; tanbeinmärti ift bai .Heh- bing e r S01 c o r (70 qkm). .H. bilbet ben .H r e i i S. (Sanbratsamt in greiburg a. b. (Stbe) im preufj. :Ken.='iVt. Stabe mit 378,88 qkm unb (1890) 21014 (10858 mannt., 10150 weibl.) 6"., 1 Stabt unb •j Sanbgemeinben. Ketji. 1) WntSbtiitl im bab.Sreü Dffenburg, hat (1890) 27521 S. unb 5513 6au§b.altungen in 3o (Semeinben. — 2) fiauntftabt bei "Jlmtc- beiirfc-.H., 5 km pon Strasburg, ttnifdjen Sinjig unb allein gelegen, burd' eine 1858 — Ol erbaute Srüde mit bem [inten :Kheinufer nerbunben, an ber üiitie Stppenweier» Strasburg her (5'ltatV vothr. (i'iienbabiten unb Der Tampfftrafseubahn nad) SBüt)l, ift eis be-: SBejirtiamtei , eine! 3lmtsgerid)ti (£anbgerid)t Dffenburg) unb eine-:- Sonfulati ber bereinigten Staaten non üduerita, bat (1890) 323 i 6. , barunter 1305 .Hatbolifeu unb 129 3§rae= liten, mit bem anftofjenben Torte S. 6556 15'., in <3arnifon ba-:- 3.ä3ataiUon be* 143.3nfanterieregi= nient-;- unb bas 14. Pionierbataillon, ein 1>oitamt erftet Slaffe, Telegraph, eine Sd)iffbrüde unb eine (üfenbabngitterbrüde; Aabritatieupentihemifalicn, Öüteu, Sunftwolle, ©eUulofe, (Sotbleifteu unb :Hab= inen, fowte bebeutenben ©etreibe= unb ilUobl-, öolv unb iNiebbanPel. Ter San einer feiten :Kheiubri'tde nach, Strafsburg ift geplant. — S. würbe non ben granjofen gegen (tnbe be-? 17. Jahrb. ab: Jeftung erbaut unb tarn im :Hr>-?irijfer Arieben (1697) an Strafet, bie mau unter 8 btr Saben. Tie Jeftungiwerfe würben SDlitte bei 18. Jahrb. befeitigt, im SReoolutionärriege r>on ben granjofen wieber^ergeftellt unb 1815 wteber ahae tragen. Tie Stabt würbe vom l9.Slug.bi§28. Sept. 1870 von ber Strajjburger Eitabelle befdjoffen nur uim gröftten Teil terftdrt, fpfiter wieber aufge baut S.'ift bem g-eftung§gouoernement ctrav, bürg unterteilt, ftcr»lbalfcn, f. Ta^ftuhl (S8b. 4, 5. 678a). Seljlbctfcl, f. Seblfopf (S. 276a). ftcrtle, eigentlich ein einfprirtgenber, abgerunbe= tet 3Binfet(f.Jöo^ltet)le); in ber Slnatomie ber norbere obere Teil be§ öalfeä (f. b.i, i;t welchem bie Teilung bei :KadHMH- ober Scb.lunbei in jwei befonbere .Ha nale, in bie Vuftrbhre unb bie Speijeröbre, erfolgt, häufig auch gleid)bebeutenb mit Set)(fopf (f. b.) x'Us unredjte S. wirb baung auch bie Suftröbre beu'idinet, im ©egenfag jur redeten S., ber Speife= velnc. - Über bie S. im gefrungibau f. SSaftion unb gelbfcbanjen. Sc&lfloffcr iJiuiulaivsi, biejenigen gifdje, bereu 93aud)floffen unter ber .Ueble nor ben ©ruftfloffen ftehen. ;)u ten .H. geboren bie ■jlrmflofjer, $anjer= sfll Wangen, SOteergrunbetn, 33anbfifd?e. Slcölfü^cr, f. Alohfrebfe. Äcfilhobcl, f. fiobel. Jichlf opf iLarynx, f. Jaf el : S er H e h 1 £ o p f bei SDienfeben), bai Organ ber Stimmbilbung, liegt in ber äJtitteUinie bei- Sorberbalfei vor rem nierten utiD fünften 6at3Wirbel, unterhalb ber ^ttnge unb be-;- 3ungenbeini ijtg. l,i unb Jig. 4, d unb wirb gegen bie Saut bei öalfeä hin jum Teil non ber Sdjilbbrüfe (f.b.) bebeclt; er wirb beim Schlingen, Spreeben unb Singen gehoben unb banacq gefenft, ift aud) einigermaften jeitlid) nerfd}iebbar. i'fan fann ihn burd) bie 6aut hinfurdi ali einen harten .Hörpcr' fühlen unb bei ÜKännern aud) feinen am meiften norfpringenben Teil, ben fog. 3lbami = apfel (f. b., pomum Ailamil, fehen. (©. bie Tafel. i Set S. hat einen gröfjern Umfang ali bie Luftröhre unb betteln in femer Inorpeligen ©runblage aus fieben nerfd)ieben geftalteten Snorpeln, pou benen bie brei gröfjern ber cdulbfnorpel, Der :Kingfnorpel unb ber Bebjwedel heifeen, mähreuD Die Pier Heinern Die Samen ©iefsfannen^ ober Stellfnorpel imb 3au= torittifche Snorpel (gig. 2,6, gig. 3,6 unb gig. 5, s) führen. Süweilen üubet fid) nod) ein Sßaar fehv Heine Huorpel ibic SBrübergf d)en Snorpel, gig. 2,5, gig. 3, t unb gig. 5,2) in Den beiben fieb pom .Hehb bectel }u Den ipitten Der ©tefjfannenrnorpel hinab: uehcnDencdueitnhautialtcn. Ter Sdiilbfnorpel (cartilago thyreoidea, gig. 1,2 unb gig. 4,öI liegt über bem -Jüngtuorpel unl: ift Der größte .Hehltopf fnorpel, um welchen herum fid) bie übrigen Teile De-? .«. befestigen. 6'r bilbet Den gröfjten Teil ber por= Dem äBanb bei S. unb beftebt aui jwei länglid)= nieredigen Seitenplatten, mclche norn in einen ab= getunbeten SBinfel -,ufammenflief;cn. Tie beiben Seitenplatten binergieren nad) hintertpärte unb laffen hier einen freien :Kaum , in welchen fidi bie hintere 3Banb bei S. einlegt. Ter hintere Sftanb jebet Seitenplatte läuft nad) oben unb nach unten in ein .öoru au;-. Tie obern. gröfjern öörner bei 2dulDfnorpel-5 (gig. 1,3, gig. -,,-', gig. 3,2 unD gig. 4,c.i hängen mit ben gröfjern hörnern beä barübertiegenben 3itiietenbeiiK- i gig. 4, 3 ) burch je ein ~^anb utf ammen; bie tleinen\i einer De-> ounaeit: beiu-: (gig. 4, n ftebcu burd) ein befonberei SBanb mit bem ©riffelfortfal bei Sdjldfebeini in Serbin» mipt, finS unter 6 aufjiiiudjen. J3* 276 AidtlfOp'f bung. Swifrben Sibilbfnorpcl unb Zungenbein 6e= ftnbet ficb ein au-> mehrern SSänbern jufammen: gefegter Sanbapparat (gig. 1,4). Tic untern, Hei neru öörner (gig. 2,s unb §ta. 3,3) be'i Sd?ilb- tnorpefä [inb burch je eine Heine ©clentfläcbe beweg lieb mit bem :Ringtnorpel Derbunben. Ter9ling = tnorpcl (cnrtilago erieoidea, gig. I,n, gig. 2,4, yig. ."., i unb gig. 4,ti bat bie ©eftalt eineä mit einem boben oiercduieu Sdjilbe (platte! verfcheueu Siegelrings. Tic D orber e, bünnere öälfte biefe* äftiugä (ber SBogenJ liegt unterbalb beS Sdjilb tuorpels, mit biefem burd) ba§ fog. Treiedigc SBartb (gig. 1,5 unb gig. 4,8) in Sßerbinbung ftchenb; feine hintere öälfte (baä Sdpilb) ragt al§ hintere SSBanb be§ fi. iiinfdvu ben hintern Stänbern beä Scbilb= ! fnorpek- in bie >>ehc. Stuf bem obern SRanbe beä rKinghiorpel» fteben binteu nebeueinanber §Wei breifei tige, pbramibeuförmige Knorpel, bie ©iefi = tannen = ober Stellt n orpel (cartilagines arytae- uoideae, gig. 3,5), Welche beweglich finb unb burd) j flluMeln cinanber genähert unb uoneinanber ent= ' femt Werben tonnen. Ter tolbige, nad) binteu, j aufjen unb unten gerichtete Teil jebei SteU!norpeIä heifit ber ©elenffortfag, ber fpitjere, nach Dorn ge- lehrte bagegen ber Stimmfortfag. ätn ber hintern Fläche be§ fog. 3lbam£apfel§ erbebt fid) in einem tiefen Sinfcfmitt be» Scbilbfnorpel» unb barüber hinaus1 ber platte, fnorpelige fieblbedel (epi- glottis, gig. 2, i, J5ig. 3, i , gig. 4-, 4 unb gig. 5, i), ipelcbcr über bie gange obere Öffnung be§ fi. hinaus1: ragt Qin .«eiferten ber BungenWÜrjel unb bem mittlem Teil be» fieblbedel» ausgefpanntes1 Sanb ibas1 Sungen^cblbectelbanb, ligarnentum glosso- epiglotticum) hält ihn in aufrechter Stellung. 3" gleichem 3wede bienen bie beiben 3ungenbein=ficbl= bedetbänber (ligamenta thyreo -hyoidea). Obers balb bes untern Seite ber nad) hinten getebrten ,vläcbe bes .Hehleedels befinbet ficb eine fonuere 3Sor= Wölbung, ber ficblbedelwulft. 3wifdien ben Seiten^ räubern bes mittlem unb untern Teil* be» fiebl; beetels1 unb ber Spijse jebes1 StcUfnorpcls' .«cht fidi auf jeber Seite bas otellfnorpel •- Meblbcdclbanc (ligamentum aryepiglotticurn) bin unb binten JWU fdjen ben beiben innern, cinanber .«igetebrten fian= ten ber Stelltnorpcl eine mus^ulö»=bäutiqe Waffe querüber; fo entftebt bie obere Öffnung be§ fi. Tas gnnere be§ S. jcrfällt in brei ubereinan= ber liegenbe 2lbteilungen, bie obere, bie mittlere unb bie untere, welche burd) 3>rci leiftenartige feit- liebe SBorfprünge ooneinanber abgegrenzt werben, ©leid) binter unb etwas unterbalb bei fog. 2lbams= apfcl» liegt bie Keine, am meiften oerticjte Stelle be§ mittlem Kebltopfraums, bie ©entralgrube, lueldie burd) ba§ 3niammcnftof;en mebrercr, an bem Sdnlb= fnorpel ficb anbeftenber bäutiaer (i)ebilbe 311 ftanbe tommt; e§ finb bie§ ba§ Slufbängebanb bea fiebb bedfe(§, bie beiben Taicbenbanber (audp bie falfcben ober obern Stimmbänber genannt) unb Die beiben (irabren ober untern) Stimmbänber. 3er tum ben Jaid'cn; ober ctimmbänbern begrenzte unb nad) biiitcu oou ben Stelltnorpeln abgefd)loffcne [Raum iit ber mittlere fiebllopfraum. S^ifcben je einem 2afd)en= unb einem Stimmbanb befinbet peb auf Seite Cec- mittlem Wcbltopjraumö eine 3luc'= l)öblung, bie fog. i't or ga g n i f äj e T a f dj e i j>ifl. 5,c) ober ber 35 en tri! el. Siefalfdjen Stimm=ober Taiebenb änber (ligamenta thyreo-arytaenoidea snperiora, ,yig. 5,7), locldie nad) unten ben obern Mebltopfraum begreiijcn, entfpringen in ber Een= ärtitfl, Sic man unter 8 »erm tralgrube biebt nebeueinanber unb jieben al* SEBulfte in jiemlicb Ijorijoutaler SRicbtung nach binten ju ben Stelltnorpeln. Tic Stimm b änber (ligamenta glottidis s. vocalia s. thyreo-arytaenoidea inferiora, gig. 5,5) entfpringen ettua§ tiefer ali bie TafAen- bdnber, »erlaufen parallel mit biefen lebtem unb fegen ficb je ein* am Stimmfortfatj ber Stelltnorpcl an. Tic ctiiumribe (glottis s. rima glottidis, gig. 0,4) ift berjenigeSaum, roeldjer Don ben Stimme bänbem, ben Stimmfortfäfeen, ben Stelltnorpeln, infotoeit fut biefe an ber Mebltovifbbble beteiligen, unb ben bie Stellfnorpel Oerbinbenben 3Beid)teilen ibintere ©IottiSmanb) begrenjt wirb. Tic öorbern j»ei Trittel ber 6timmri|e nennt mau bie bäutige, ibr bintere-3 Tritte! bie fnorpelige Stimmri|en* abteitung. xöeini tiefen Sltmen geigt bie Stimmritie bie ©eftalt einer langlidi runblidH'ii, nad) orrn fpib auSlaufenben Öffnung. s-8cim Jonainieben bagegeu näbern ficb bie Spilsen ber StimmfortfäKc unb bei Srufttönen berühren fidi bie Stimmbänber in ihrer gangen Sänge, toobei jebod) Sie fnorpelige ctiiitm ritienabteilung nodj einigermafjen geöffnet bleiben tarnt; beim galfettton, beim Sdjreien unb beim leifen Spredien ift jeb'eSmal bie ©eftalt ber Stimm ritie eine anbere. Ten Derfd)iebenen Serocgungen ber .Hel)lfopjfnorpcl unb ber Stimmbänber bienen mehrere Diusteln, ioeld)e fid) an jene anfegen bej. »on biefen entfpringen. Ten fi. als ©anseS be= wegen ber Sdnlbfnorpebouiigenbeinmuvfet (gig. 1, 7 u. 8) foioie ber Skuftbein ■■ Sd)ilbtnorpclmusfel (gig. 1,9), rräbrenb ber ;)iingfitorpel=ScbilbfnorpeU muifel (gig. 1, 10), ber fdjiefe unb quere ©iefsbeden litorpelmussfd (gig. 2,7 u. s) foroie ber bintere ©iefj= bedenfnorpetiiui'jtel (gig. 2, y) bie Spannung unb (irfiblaffung ber Stimmbänber bewirten. 3lUe Teile be§ 3nnenraum§ beä fi. finb mit einer gefäf;-, neroeu unb brüfenreidicn Sd)lcimbaut auägefleibet, roelcbe, mit iHiii-nabme ber Stimmbänber, ein gefebicbtcte-J Alimmeroberbäiitcben befttit. Ta-3 menfdilidje ctiiuinorgan ift eine 3lrt Sla»-- inftrument, unb jioar ein fog. 3ungeninftrument, einigermafsen ocrgleicbbar mit bem gagott ober ber Cbo'c, auf roelcbein ber Ton burd) Scbroiugungeii ber freien ütänber jroeier jufammengefügter ;Robr= blättd)en (fog. 3ungen) erzeugt wirb. Unfer Stimm= organ, als ein foldjeg SBla§inftcument betrachtet, verfällt in baS sS>inbrol)r, bas äUunbftüd unb baö Jlnfaftrohr. Tag SBinbrobr ftellt bie Suftrebrc bar, burd) roelcbe bie eingeatmete Suft roäbrenb be§ älu§atmen§ etitiocicbt, um in bem ber Luftröhre auf= fi^enben fi. (bem iöhinbftüd) burd? bie in ccbmitr gungen perfekten Stimmbänber ,;um Tönen gc= bracht ju »erben. Ter fo erzeugte Ton mirb in ber ccblunb-, 2Jiunb= unb 9iafeiil)öble, »eld)Cbrei.V)öb= len jufanimen bas 2lnfaHrol)r barftellen , jum filang=, S8ofal= ober SRafenlaut umgebilbet. Ticfc-r» Slnfatirobr erleibet bureb bie 3ufammenjiebung feiner 3Jhiäfefn räumlidie Slbänberungen, unb ba; burd) entftclicn beim Turcbftreicben ber Suftfäule bie Sprad)laute. Ta ba§ Stimmorgan be» roeib= lieben ©efdjledjtä weniger geräumig al» ba§ be-5 männlid)en ift, fo ift auch bie Stimmlage ber grau eine höhere al-3 bie beS Scanne». SBcim S ch [in g e n wirb ber fi nmädift gebober ; loährcnb ber .Uehlbedel fid) hierbei über ben .Uehl fopfeingang binreeglagert, gleitet berSSiffen über ben 3ungenrüden in bie binter bem fi'. gelegene epeiierebre; hierauf fentt fid) ber fi. nneber unb ber fiel)ltedel richtet fidf) wieber aufmärtc-. ^n ba« igt, finb unter (f aufäufut^rn. DER KEHLKOPF DES MENSCHEN. 1. Der Kehlkopf von vorn. 1. Zungenbein. 2. Sebildknorpel. 3. Oberes Hörn des- selben. 4. Bandapparat zwischen Zungenbein und Sebildknorpel. 5. Dreieckiges Band. ti. Brustbein- Zongenbeinmuskel. 7. Sehildknorpel- Zungenbein- muskel. 8l Ursprung desselben am Schildknorpel. 9. Brustbein-Sehildknorpelmuskel. 10. Ringknorpel- Schildknorpelmuskel. 11. Ringknorpel. 12. Luftröhre. Der Kehlkopf von hinten 1. Kehldeckel. 2. Oberes, 3. unteres Hörn des Schildknorpels. 4. Ringknorpel. 6. Wrisbergscher Knorpel. 6. Santorinischer Knorpel. 7. Schiefer, 8. Querer Giefsbeckenknorpelmuskel. 9. Hinterer Ringknorpel - Giefsbeckenknorpelmuskel. 10. Luftröhre. 3. Der Kehlkopf von hinten, nach Entfernung der Muskeln. 1. Kehldeckel. 2. Oberes, 3. Unteres Hörn des Schildknorpels. 4. Ringknorpel. 5. Giefsbecken- knorpel. 6. Santorinischer Knorpel. 7. Wris- bergscher Knorpel. 8. Schleimhaut. 9. Luftröhre. 5. Der Kehlkopfeingang von oben , beim Anlauten. I Bild im Kehlkopfspiegel.) 1. Kehldeckel. 2. Wrisbergscher Knorpel. 3. San- torinischer Knorpel. 4. Stimmritze (geschlossen). 6. Stimmband. 6. Morgagnische Tasche. 7. Falsches Stimm- oder Taschenband. 4. Der Kehlkopf in Verbindung mit dem Zungenbein und der Luftröhre. 1. Zungenbein. 2. Kleines, 3. Grofses Hörn des- selben. 4. Kehldeckel. 6. Schildknorpel. 6. Oberes Hörn desselben. 7. Ringknorpel. 8. Dreieckiges Band. 9. Luftröhrenknorpel. 10. Luftröhre. 11. Stelle des Luftröhrenschnitts. 12. Teilungsstelle der Luftröhre. 13. Linker, 14. Rechter Luftröhrenast. Brockbaus' Konversations -Lexikon. 14. Aufl. Vu-lilfüpf eigentliche RebHopfitmere gelangt fo beim cdd'uuv aft fein Seil beS SBerfdjlucften; nur bei bem fog. •is er ich luden, roenn etwas in bie «unredite .Heble fommt, »ic betfioie fieb auäaubtflden pflegt, ge lanflt ein Seil beS ©efdbludten in bie Seb.U0pf9Bb.Ie unb bewirft fofort einen beftigen &uftenanfall, meldjer baS fälfcbtiä) in ben obern ober mittlem .Ucblfopfraum ©elangte toieber na* aufsen hhiaiK- beförbert. .Walte ober mit -Kau* ober Staub ge= fd)»ängerte £uft, reijenbe ©aäarten, Sdjleim, auS ben 8ungen in ben .H. gelangt, reijen aleidjfaUS bie Schleimhaut unb bie in biefer pcrlaufenbcn 9leroen beS fi. unb erregen öuften. Unter ben firanfheiten beS H., für bereu (5r= forfdumg unb Sebanbfnng bie Unterfudnmg mit bem ffeblfopffptegel (f. b.) eon ber gröfjten 2Bid)tig= feit ift, fornmen am bäufigften cor: 1) 3er Itcblf opf t atarrb (Laryngitis), bei meld)cm bie Schleimbaut bes &. in größerer ober geringerer SluSbebnung »erfdjtoollen , blutreicher imb entiünbet ift. Seine öaupterfebeinungen finb ein forttoäbrenbeS SBrennen unb .Hinein im öalfe, eine beifere, belegte unb tlaiiglofe Stimme, öfterer tur.ier bellenber Duften unb ein anfangs bünnflüf= iiiter , fpäter jäber fdjleimig = eiteriger 2luS»urf. (Gewinnt ber .Hchltopffatanh eine dn-onifebe gorm, fo beftebt anbauernbe ©eiferfett unb Stimmlofig= feit, grofse Ivodcubcit in ber .Heble, periobifeber .Hrantpfhuften unb erfebtoerte Sltmung , tooju ftdi nid)t feiten ©efebtoüre unb polupofe Suhtcberungen auf ber Scblfopffcblchnbaut gefeiten. Sei Keinen .Hinbern perurfacht ber afute Siehlf opf fatarrb beifern, bellenben öuften, ähnlich »ie bei berSräune, langge= jogene pfeifenbe (Einatmung, felbft (IrftidungSfpm: ptome (fog. 5ßf eub of rupp ober f a I f cb e 93 r ä u n e 1. SieUrfacbeu bei ßebltopffatarrbs! beftebeu am fäu= ftgften im ©inarmen falter,ftaubiger ober räudiger Suft, in Grfältungcn ber äufsern öaut, inSbefonbere beS &alfeS unb ber 3'üf;e, fo»ie in übermäfsigen 3ln= ftrengungen bc« StimmorganS (anhaltenbe-> Spre= eben, Singen, Schreien unb .Hommanbicren); audi (Srceffc im Gffen unb Srinfcit, namentlich ber 3Rifj= brauch poh Spirituofen, begünftigen bie Gntftebung oon- Seblfopffatarrben. Sie Vcbanblung erfor= bert in frifeben gällen oollfommene Schonung beS Stimmorgan* (Vermeibung beä Sprechens, Sin= gen§, Sd)nupfen§ unb SRaudjenS), Slnfcntbalt in mariner, gtekbmäfsiger, reiner Suft, ben@enufi »ar= mer fcbteimiger ©etränfe unb öftere Einatmung non tparmen Sämpfen unb fein jerftdubter .Hocb'= faljlöfung; in »eralteten unb bartnädigen gäHen ift eine fadMuubige örtliche Vebanblung ber erfranften wehltopjfcbleimliaiit (burdi Vinfelungen, Äsungen, (Einatmungen u.bgl.) unerläßlich. VonbenS8runnen= füren »erben bie SBäfferpon äBeilbadj, 6m§, Salj= brunn, Soben, Sliarienbab u. a. gerühmt. 2) }\ruppöfcunbbipbtberitifd/c Jt'ehlfopf = entjünbung, f. firupp unb SipbtheritiS. 3) Sie fieblfopffd)»inbfucht, fieblfopf; tüberfulofe,£uftröbren=ober£alsfcb»inb= fudit (Phthisis laryngea s. trachealis) , bie 3Ser- idimdrmni unb »Jerftörung beä H. bureb mebr ober minber umfänglidje tuberfulöfe ©efd)»äre in ber Sebtropf= unb Uuftrbbrenf4leimbaut, tritt niemals, »ic fo Diele Saien irrtümlidi iürd)ten, als felbftän= bige, für H* beftebenbe .Uranfbeit auf, fonberu »irb immer nur bei foldien 9)ienfdien beobacb^ tet, bereu Sungen fd)on in umfdnglidiem SDtafje oon tuberfulöfen ©efdjwüren jerftört finb. öinfid)tlid) ilner SSebanblunfl gilt aanj baSjelbe »ie rou ber= (enigen ber ßungenfdjroiubfudjt (f. b.). 4) ?a-> .Hcblfopf: ober ©lottiiöbem (f. b.i. 5)Äeblfopfvolfpen, (leine »arjenförmige ober geftielte ©efdjwulfte, »cldie auf ben Stimm= bänbern ober bereu nädbfter Umgebung fiHeu unb Öeiferfeit ojser ooUftänbige Stimmlofigfeit, biswei- len audi burdi Verengerung ber ctimmritje 2ltem not unb plö^lid)e ßrfticfungSgefabr erzeugen, obre bäuftgfte Urfacbe ift ein bernadiläjfigter unb oer= fdjleppter .Heblfopffatarrb. Sie finb nur üermittelft bei ReblfopffpiegelS ,ui erfennen unb »erben unter ber Seitung beS (entern am beften oermittelft ber galuanofauftifiteu Sd)neibefd)linge ober üermittelft meffer: ober pincettenartiger ^nftrumente bon ber SlJunbbc'ble auS entfernt. 6) S)er StimmriBenframpf (Spasmus glot- tidis, Larvngismus stridulus), bie ftampfbafte 8m= fammenjiebung ber Keinen .Hebltopfinnsfeln, »elibe bie Stimmrihe berfdjiliefieu , fommt faft nur bei .Hinbern in ben erften VebcttSjabren, mSbefonbere bei jabnenben unb Eünftlidj aufgefütterten .Htnberu vox unb äufiert fidi in periobifdjen, balb bäufiger, balb feltener auftretenben anfallen von @rftidungS= not, »obei bie .Hinbcr eine blöliliebe ge»attfäme Unterbrechung beS Sltmenc- erfahren (*»egbleiben» ober cftedeii bleiben»), blau im ©efid}t »erben, bie bödifte 3(ngft unb Unrube jeigen unb angeftrengte Bewegungen madieu, um 311 atmen; öuften, 6eifer= feit unb lieber fehlen babei gänUidi (fog. Slftbma berfiinber). Sie Sebanblung beftebt »äljrenb bei Slnjall? im Slufriditen beS SinbeS, fräftigem Seiben beS SRüdfenS mit ßffig ober faltem SBaffer, falten äSefpritnmgen beS ©eftcrytS unb .Hlnftieren oon Seif enftaff er , Mamillen: ober Salbriantbee; bie^auptfadje aber beftebt in einer möglidjft j»e(f= mäfjigen C'rndbrung be*:- .Hinbec-, obne »eldjc eine .vieiluua beS StimmritienframpfeS nicht möglid) ift. (S. älufffttterung.) 7) Sie Stimmb anbläbmung (Paralysis glottidis), bie teilioeife ober ooUftänbige Säfjmung eines ober beiber Stimmbänber, mit fdjmereu Spradjftörungen oerbunben, entfteht am bdufigften burd) anbaltenbe überanftrengungen beS ,H. , nach fd}»eren Srfältungen fo»ie burdi ben Srucf uou ©efdj»ülften auf bie ben S. oetforgetiben 9ler»en= äfte ober burch Scrlctiuug ber letitern; fann nur »ermittelft beS fiebjßopffpiegelä (au§ ber Unbe»eg= lidifeit unb abnormen Stellung ber Stimmbänber) erfannt »erben unb erjorbert 311 ihrer Teilung außer einer febr forgfältigen Schonung beS Spfad)organ§ bie Slnroenbung bes galoanifchen StromS auf bie geläbiuten .HcblfopfntiiC'feln. 8) Sie Sntgünbung ber .Hnorpelhaut be-5 fi. (Perichondritis laryngea) beftebt in einer (Jitf- rung am ;liing= unb ©iefjfannenfnorpel, »clebe ge= »öhnlidi 3iir Jlefrofe unb SluSftöfjung biefer .Hnor^ pel unb bamit 3U einer mebr ober minber bod'= grabigen Verengerung ber .Heblfopjböble unb man= nigfadien gunftionSffbrüngen führt. Sie .Hrantheit fommt faft niemals als felbftänbigeS Seiben por, fonberu gefeilt fi* faft nur 311 tuberfulöfen, fnphi= litifdu'it ober frebfigen ©efdjroüren ber .Heblfopf- fchleimbiiut unb tanu fd)»ereS ©lottiSöbem (f. b.j, felbft plc|Uid>e Ürftiduug 3ur Jolge haben, »cnu ber .Hranfe nid)t burd) bie reditseitige 2tu§führuna. ber Sraehcotomie (f. b.) hieroor be»abrt »irb. ©leibt nad) glüdlid;er Slbheilung ber .Hranfbcit eine bauernbe Verengerung ber .Hehltoptbehle juriiet, fo Jlctitet, bie man unter 8 uermißt, finb lmtfr 6 nufiiifudicn. 278 gerjffopfrjuften - .sn-DUciftc mufj eine Sraebealfanüle oft nod) für lange ;>eit, mitunter jür boJ ganje Veben, getragen werben. 9 I : i- 1 p r b i 1 i t n d) e n © e j d) tu ü r e ber .Ueblf opf '"ebleimbaut tonnen teile- burdj bie r>ojt ber Sdjteim baut auägebenbe Serfcbwärung, teil-:- burdj bie fidj hieran anfcbtiefjenben umfangreidjen 5iarbenbilbun= gen tiefgretfenbe .ierftprunaen beä ganjen fi. mit bamit bie oollftänbige Sßermdjtung ber Stimme jur Jolge haben; häufig tommi ec- babei aud) ui einer fo hod\uatigen narbigen Verengerung ber Stimm: riue, taf-, bie firanfen nur burdj ten Vuftröhren= fdjnitt öor ber brohenben (Srftidung bewahrt wer ton tonnen. SRur eine recbtjeitige mit encrgiidie •Jlllgemeiubchanbluug. ber Snphili* oermag folgen üblen 9lu£gängen oorjubeugen. 10) Ter .Uehliopitreb'> (Carcinoma laryngis) cntmidelt fid) faft nur bei altern Sßerfonen unb bil bet fid) entweber primär an ben Stimmbänbern ober ben £D2orgagnifcbert SBentrifeln be§ fi. ober gebt fefunbär oon trebfigen 9fiad)barorganen C3ungc, ijtodjen, Speiferöbre) au§ auf ben it. über. Sie .Uraufheit, Weldje in ibven frühen Sta^ Dien nur Oermittelft beä .«ebltopiipie geli fidjer erfannt werben fami, jübvt, tut ielbft überlaffen, gemöbnlid) uad' l — •-' ,uibren unter fdjredticbeu Qualen uim Stöbe; eine Teilung ift nur burd) bie möglid)ft früb;eitige partielle ober totale (tjftirpation be§ erfranften R. möglid), eine Operation , welche uicrft 1878 öon StUrotb, fpäter auch oon anbern Ebirurgen mit bauernbem @r= folge ausgeführt würbe. ÜRadj erfolg; ter Seilung erbalten bie .Krauten einen fünit lieben .U. (eine filberne .Handle mit febernber ä'ietalluinge), oermittelft befielt biefelben mit betulich oerner)m= barer , Wenn aueb jiemlid) eintöniger Stimme fpredjen tonnen. SBfll. Surf, JÜinit ber .Urautbeiten be§ S. unb ber Vuitrohre (SBien 1866); Tobolb, Sarrmgoffopie unb .Hehlfoptfrantheiten (3. Sluft, Seil. 1874); Stoerf, Rlinit öer Hrantbeitcn bee- .H., ber Jiafe unb bes iRadjenä iStuttg. 1880); Scbrötter, SBorleyungen über bie .Hranfbeiten beiS .Ü., ber Öuftröbre, ber liafc unb be§ SRadjeni (SBien 1887 fg.); Scbnitsler, Slmifd)er Stria! ber Sarongofogie unb :Hhinologic icbb. 1891 fg.); ©ottftein, Tic Mraitfheitcn be8 S. a. -Jlufl., ebb. 1893). ftcttlfopfrtuftcn, i. ßuften. Jlcblfotifratarrri, ftcnlfopfrrcK-«, f. Mehl topf (.Hrantbeitcn [S. --'TT fg.] 1 unb 10). ftcnlfopföbcm, footel wie ©tottteöbem (f. b.). .nchltopfpolDpeu, f. .ttehltopf (©. 277b). ftcfjlropffcfiniit, f. Öartmgotömie. ftcnlf opf I djhtinbf udjt , H e b 1 1 o p f t u b e r t u = loie, f. tteblfopf (S. 277a). ftcltifopfipiegcl, Sarigngoffop, ein ^nftrit-- ment jur Seleucbtung unb Unterfudjung bei Mebl Eopfinnern. Schon 1840 battc ber Snglänber Sifton oerfudjt, oermittelft eine! (anggeftielten Spiegel' dienl ben .Heblfopt von ber Dhinbbcble auä bem töeficbtäfinn jugänglid) ui madu'u, unb 1855 »er= bffentlicbte ber ©efanglebrer 2Ranuel @arcia in Vonbon eine "Heibe febr genauer 93eobad)tungen über bie Stimmbiibung, bie er mit einem foldjen ,"\nitrument an bem iebenben .Heblfppic gemalt batte; aber erft 1858 Würbe bie larrmgoifoviidH' Unterfudjung oon Jürt unb Oiobann (fjcrmat (f. b.i Slvüfet, bie man unter St Ber in bie äftebüin eingeführt unb für bie ©rfennungi unb ^ebaubluiui oon Mcbltop ffrantbeiten oerwertet. Ter K. beftebt auS einem tteinen runben ober ovalen Spiegel, welcher an einem Stiel befeftigt ijt (f. bie nad'itebenbe gig. 1 I unb bei beraube; Sifl. 1- itredter unb ieitgcbaltener .Suuae erwärmt unb mit nadi unten geridneter fpiegelnber Alacbe jo in ben >Rad)en eingeführt wirb, bafj feine ;)iüdflacbe fid) an üai 3dpfdjen anlegt unb leKterec-. leidit nacb oben brängt. Stuf bieten fo eingeführten .U. laut mau nun, bireft ober burd) einen 3ß(anfptege( reflettiert, Soniienitrablen ober ben oon einem .vuiblipieael rc= flettierteit Strablentegel einer Campe burd) ben inb\v lid)ft Weit geöffneten ÜRunb fallen (f. g-ig. 2) unb I oeranlafst ben ui Unterfudjenben, ben L'aut ä in mbg= lidift bober Moulage anjufebtagen, Wobei bann ber 33lic! beä Unterfucberi in ba§ ."sunere be§ ,ui unter» fuebenben .Heblfopje-5 unb ber 8uftrör)te, in fielen Aiillen ielbft bi§ uir Leitung berfelben in ibre uvei Slfte, bringen tann, audj bie äluSfübrung aller etwa erforberlirben Operationen (äiumgen, (Sntfer= nung iwn Oieubilbttngen u. bgl.) ermögliebt wirb. Tic i&omatjme berdrttger dnrurg. Operationen rioti ber SliunbbLible auc-, ebne oorberige blutige (!'r bffnuug oom öalfe ber, ift ©egenftanb ber fog. Sarnngocbirurgie, eincS befonbern Seite ber O'birurgie, weldjer fidi in neuefter Seit befonberS i bureb bie Verbienfte be§ Sübinger ^rofejforä 9tun§ ;u einer wichtigen Specialität entnudelt bat. über bal 8eitnerfd)e Sartjngoflop f. Seleud)tunggappa= rate, mebijinifdpe. Sitteratur. Ejerma!, Ter S. unb feine S8er= | Wertung für ^Imiiologie unb 3Jlebijin (Spj. 1860; ' -J. Stufi. 1863); Srun§, Tie 8at»ngoffopie unb (arnngoflopifcbe Ebirurgie (mit ätttaS ; 2. Stuft., Jüb. 1874); Sobolb, Sarttngoffopie unb .Hebltopf= trantbeiten (3. Shifl.,93erl. 1874); Surow, Sarpngo= ; jfopifdjer Sftlai (Stuttg. 1877); Ortet, über ben laningologiicbeu Unterricht iVp;. 1878); Semou, Electric illumination of tlie various uavities of the human bödy (in ber «Laneet», 1885). ttclillnppcn, fiinnlappen, bäutiger Sebang unter bem Unterfcbnabel ber .sSübner. flcbllautc, i. Saut. «Jeltlleifte audi .Hebtftofe, eine mir Seblung ober Sfrofitierung periebene bbljerue Seifte Welcbe miBt, fiitb unter (J n'.itjujiKSen. .Vduiparrcu — Meln'tdUOfcit 279 al§ Kehr ober Sdjeuerleifte, ob« all Sinfaffung an Jbiivcii unb [Jenftem, als Serjierung u. i. w. bient. — .Ucblftof; ift audi ein ffarnieS (f. b.). ftcöUporrcn , S e h 1 ft i * f v a v v e n , i. Ser= tuüpjuna ber .OuHut (2lbfd)nitt Stiftung). Jlcljlftciii, ein Sacbsiegel, f.Sacb^ectung(ä9b.4, jlcbifroft, i. .«cbllcifte. LS. 674a). fteblftütf, f. öatSberge. ftcblung, biejenigen ©efimSrirofile, welche an bie Saiten ober Bretter bei öoljbecfen, jyac£>wert3= roänben unb anbern Verarbeiten angepöbelt wer= ben, bisweilen na* ben @nben ipih auslaufen (SdjiffSfeblen) unb meift au§ jWei Sßlättdjen mit ffarnieS ober jwei SRunbftctben mit .Hehle befteben. .«. ift audi foöiel wie viebltchle lt. b.). $lcf)ljcug, f. ßobel (33b. 9, 2. 225a). JtcbUicgcl ober .Heb Ift ein, f. Tad'bcdung Scbtbcfcn, f. "liefen. [(33b. 4, S. 67 1 a). .(teuren, 3of., &iftorienmaler, geb. 30. 3Rai isit ;u öüld&ratf) bei Süjfelborf, mo er an ber älfabemie unter Sdjabowä Leitung feine Stubien begann. Unter 6. Stilfc fanb ber junge ffünftter (Gelegenheit, iut> 1846 an ber Stuäfügrung ber [yreSromalereien im Scbloffe StoljenfelS am iKlviu ju beteiligen, worauf weitere [JreSfen in ber SlpotlmariSlirdje bei [Remagen folgten. Unter :>iethch> Geltung nahm bann .U. an ber jjrresfo :Hu-Mühruua oon bejjen (5"nt= märfen im SRatbauSfaal ju Stadien teil; t>on ihm flammen : Tic Jaufe SBittertnbS, Sortis b. ©r. ffaifer= Krönung, Ter Aachener Tombau unb bie Ernennung SubwigS beS frommen jum ÜRadjfolger .Harls b. ©r. Öierauf entftanb 1863, ebenfalls nach Dietzels 3e^= nung, bie 3uftitia für ben Sd)murgerid)tSfaa( in SRarienwerber; ist t fdjmüctte ff. bie Aula beS 5e= miliar •> »u flibrs mitSBanbbilbern auS, bie in einem grofjen jyrie§ bie ©efcbidjte uon @rfa)affun*g ber iißelt bi§ nir ffaiferlrönung äBtlcjelmS I. in 33er= iaillc» uiv Anfdjauung bringen, SSon Staffelei: bilbern jinb ,ut ermähnen: (ibriftu-J am Äreu.^e (ge= ftod)en oon 33artbelmefti, Ter gute öirt (geftoerjen oon A. ©lafer), ©ie Sd)lad)t bei 3ülpidi (für bag rHhcinalbum beS leutfdH-n ffaifers). Seit 1862 roobnte .H. in Süffeiborf, wo er 21. lUat 1880 ftarb. Jlcnrbcrb, f. Aufbereitung (S3b. 2, c. 83b). ftcöricbt, Äcbricbrabfubr, f. l'iüll. ftebriebtofen, ein Dfen jur Vernichtung ober Shigbarmäctjung beS ffefyridjtä ber ftäbtifdjen Stra= J5en(f.Strafjenreimgung) unb beS ßauSraüBS. £ie Jöälfte bie 38orberauficb,t; gig. ."> ift @runbrifj) oon SKanlooe, Sllliott ec Aruer in Sonbon. t5"r ftellt fidi all recb,toinfliger gut oeranferter QJlauertto^ bar, n'eUbev bei 9 m Vdinie unb '(,:> m breite aebt über= Wölbte fcbrägliegenbe Serbrennungäfammern b ent= bä(t. Sie Hebriebtmaffen Werben eben Mirdi bie Üif; nung a eintjetoorfen; fie enthalten fooiel Srennftoffe, bafi jie ber öinjufügung von Brennmaterial gar uidu ober nur in geringem SDcafse bebürfen. Slucb Eierfabaner unb burd^ .Uranfbeiten infijierteä öau§= gerät, Betten, SDtatrafeen u. a. werben burefc) be= fonbere größere Öffnungen ec in bie Öfen beförbert. Tie SSerbrennungSgafe werben bureb hohe Sd)orn= fteine abgeleitet. 3n bem entfpreajenb geftalteten gifl. -'• ^euerjuge f ftnb Troffeltlapveu d eingefügt, fobaf; bie beif-.e 8uft entWeber unmittelbar in ben £ct>orn= ftein entweieben tanu ober jur l'lnbeiuina eineS Tampfteffeb;- g benutzt Wirb. Tic ".Waffe beS ffef)= ricbtS wirb bureb) baS Verbrennen auf ein drittel ibre-j Bolumenc- oerminbert unb bie am untern c fi. unb in @nglanb feit 1873 in allen aröf.ern ctäbteu einlief übrt. Snerfannt würbe namentli* ber 3 m e r = f*e ff. (f. nad"ftebenbe gig.l, 2 u.3; gig.l ift ein cebuitt nacb C I» in gtg. 3; in [J-ig. 2 ift bie linfe Öälfte ein Sdjnitt nach, AB von g-ig. 1, bie recht Stttitel, bie nmu unter S »ermißt, finö unter 6 aufäujucfjeu. Jeile beS Dfeni herau-jfallenbe Scblacte jur SWtör= telfabrifarion ober ali Settungämaterial für Stra= fien Derwenbet. Su erfterm ßwed trirb bie Sdjlad'e auf ffollergängen gemahlen unb, mit Staubfalt t?er= mifdit, all ein bem dement äbnlidjer Stoff in ben 281 l $ef)rid)ttnagen — Keil (§einrid) ®ottfr. 5Ei)eob.) .«anbei gebraut. 2 er gret';e ©ehalt an aufg.efdjtof= Jener fiicfelffiure ti i c b t beul Mörtel (uitc bnbrau- lifdje oiaenidv.fteu. 2cr feine auä teu §euer= jügen c tommenbe Staub wirb, mit Earbolfäure gemifdjt, aUi SeSinfettionämittet in ben .«anbei gebradjt. .'llle i'iafduneu nun .Scrilcinern unb Sllttfcben biefer Stoffe Werben burdj ben oorcv mahnten 2amvffefjci getrieben. Gin fötaler Dfen mit acht Rollen Derbrennt bei ununterbrochenem Setrieb jfirjirtid) etwa 14400 t (ä 1000kg) .Hehvidu. — Sgl. ocitfdnirt beS 2lrdritetten= unb 3ngenieur= oereinä in .«annooer i.«annoo. 1890). Jichtictittoagcn, f. ötrafeeirreinigung. Jicbtmafctiinc, f. Strafsenfebrmafebine. ftctjrmccfjmiieintu^, f. 3Benbegetriebe. ftcbrrob, im 3Jlafd)inenbau eine Slrt SBenbe* getriefte (f. b.); ferner ein jur ctcv, f. ©au Erbe. ftcfjrfalj, bas unreine, .uifammcngelebrte Satj ber Salinen, toirb entwebet gereinigt ober al<3 ©e* werbe: unb Sßiebfatj ocrioertet. JtcbrtftcUuitg, f. gtont. Sertrroaljttierf, f. SBatjtnett Sei, ©r öfter ffat ober ©rofjer «ylujj, in ütfeifa, an ber SBeftgrenje be§ eigentlichen ffaffern= lanbeä ( SBritif d) = ftafftaria ober £ran§leibiftri!t), entfpringt in ben Stormbcrgcn, nimmt oon Kntä oen Snbroe auf, bat gerounbenen, uacb Siegen fturj= badiäbnlicben , 280 km laugen Sauf unb mfinbet uörblid; vom .Kap SDlorgan. ttetat ober SEiful (engl, kyat ober tieul), bir= manijdje ©elbeinbeit unb ©emidjtsgröfee, meift un= genau alc- 2ital bejeidmet. Soroobl im DJiün,;= mefen als audi beim .«anbels> = unb ©belmetalh aeioicbt bat ber ff. eine Sd)Were r>on 2551,'.; engl, irovigrdn = 16,55Gi g. 2er geinfilbergetjalt ift IC g = 1,5 brtt.=oftinb. [Rupien (=2 2JI.). ©eprägt ift ber .K. erit feit 1861. Sßeim &anbel3gemidit ift ber ff. ber 100. Seil be§ SBi| (vis, viss) ober Veit ha l paiktha), fobaft bas ©ift eine SdjWere oon 3,6;. }>fb. engl. öanbelsaeioicbt ober l,655G kg bat. Jteibcrpaft, f. (fhaibarpaft. Steif (arab.i, f. ffef. Seigblctl MW. Eiböle [üble]), 2)iunicipalborough in ber engl. ©raffd\rft ;J)orf, im 2Beft=9übing, 15 km im üßSB. oon Srabforb, unweit ber älire, in beren tiefem 2bale, bat (1891) 30811 G\, gegen 25247 im ,V lvsl, Sateinfdmle; gfabrifation oon äBorftebgeugen, Saumwollftoffen unb Spattier; 2Jta= fdjinenbau, bauptfädjlid) äßertftür/le, SJiät) = unb JBafd)mafd)inen. Set^nfeln, Heine Melgruppe im öjtl. Seile ber Jkmbafee, füblidj oon Neuguinea unb meftlidj »on rem 2lru 'Jlrdnoel, }Wifd?en 5 unb 6° fübl. 33r. uub etroa unter 133' oft l. 8., beftebt aus ben bober fidi er bebenben Snfeln ©rofe=ffei ("Jlubujunb) unb itlein= Hei (Tmburoa) fowie aus einer 'Jlnjahl niebrigerer Snfetn oon jufammen 1211 gkm, nadi anberer ÜKeffung lföOqkm, mit 17—20000 @., ?ßa»ua unb älljuren, ,511 benen (id) mafaiijdic unb bugifebe Ginroanberer fomie foldic oon Slmboina unb anbern Jnfeln gefeiten. (5'tira ein Trittel betennt fid) jum ,\vlam. 2)iegrbfeere3nfel üt Ditltanifd) unb tragt ein i;00— 900m bobeö ©ebirge, bie Heinere beftebt auS .Horallenieb;. öeftige Srbbeben pnb bäufia- ©ute Jlntervldhe finb auf @roJ3=$ei, 2ula, Sula=2aut. 2er 2trd}ipel gebort utr nieberlänb. Dtefibentjdjaft Vlrtilct, bic mau unter fl oeem Stmboina ber ÜKoluffen. Tic S. fmb reich an i3ol,; ( Joatbdumcn), baä jum fflootSbau oenoanbt toirb. Seil, ein aus loiberftanb^fäbigem SRaterial, meift Cüfen ober Stabl, bergefteütec- breif eirigei $ri3ma, oon beffen brei .Hauten bie eine, bie ©djneibe, iiim Hinbringen in ein su jerteilenbe» SBerlftüd be ftimmt ift, lodbreub bie gegenüberliegenbe §läd)e, ber SRüaen, jur älufnab.me oon Sdjlägen bient, Wenn nidn ein gleicbmä^iger 2rud, ber oft an einem 2tiel angreift, bie SBorWa'rtäbetoeguhg bewirten foll. 2er fi. ift al§ ©runbfotm aller SdmeibWerfc jeuae a:;uifeben ; Üfte unb SReffer, edieren, Sagen, ßobel unb Sdjaber, Sobrer uub Jrdfer u. f. w) er= geben fub aus ben öerfdjiebenen SemegungSarten eine« gefdjärften fi. Jlls Swafdjinenelement bient ber it. ,uir Her; binbung oon Konftntttioustcilen, ,5. 9. oon Slebfeu ober bellen mit SRäbern ober SRtemenfdjeiben, ober iur @t}ielung langfamer, genauer ober grof;e .Kraft erjeugenber SBewegungen. ^m erftern jvall, als SBep biubuuiisfeil , bat er feine Sdineibe unb nur wenig älnjug; feine gorm ift fe naef) ber ©eftalt unb ber $eanfr>rud)ung ber ju »erbinbenben Monftruttions- teile oerfdueben, unb bie beiberfeitige Sefeftigung erfolgt mittele Vertiefungen (Keilnuten^ in ben betreffenbeu Seilen. 2lls ^Bewegungsorgan wirb ber >{., ber bann als fduefe ßbene Wirft, 3. SB. bei Sagern jum Dtadjftellen berfelben, bei "lJrdgcorefjen nun I5'inftelleu ber 2rudolatte, bei Clfamenprcffen uir ßrjeugung bes 2rudes angemenbet. Sie bei SefeftigungSfeilen jum >>eraus,iieben angebradjten SBorfprttnge ixeilnafen) werben, Wenn bie ff. ai bewegten Seiten (Sßellen) angebraebt finb, gegen Unglüdsidlle mit SBledJbüUen oerbedt. SBci S3e= feftigung§= unb Stellfeilen mirb ein Soefern burd; eine fog. Heilfidierung oerbinbert, bie am cin= fad-ften burdi einen quer burd) ben ff. gefteetten Stift (Splint) gebilbet loirb. ftetl, grnft, S8ud)l)änbler, geb. 16. 2e,;. 1816 in Sangenfatja, bejuebte ba§ ©nmnafmm in ä'iübU häufen, erlernte ben 53udibanbel uub rebigierte fd'on als (Schilfe in i'eipug bie 3ritfd}rift «ilnfcr lUanct" (fpäter «SBanbelftern»). Slud) oeroffeut= lidjte er9Jo»eUen u. b. 2. «2JleIand)olie» (SBau&en 1845). Jim 3. 1845 begrünbete er eine 3Serlag?budj= banblung in Seipjig unb gab bie 2Ronat§=, fpäter JBodjenffjjrift «Seucptturmü (1846—51) heraus, bie Wegen ibrer liberalen leubeir, unterbrädt Würbe. (5in $reiproje| bradjte ff. imälpril 1851 auf neun SOlonate ins ©efängnil in .viubevtusburg. jjtet fafne er bie 3bee jur «©artenlaube» (f. b.), bie bann ff.i erfotgreicbfteä Unternehmen würbe, älufserbem erfdjienen in feinem Verlag: ber « 2 orf barbier , iÖod's oSBud) 00m gefunben uub trauten itflenfdjen», Öerm. Sdmübs (5'r;äblungeu aus ben baov. SBer: gen, iHomane oon @.-3Jlarlitt, ß.SIßerner, 3B.fieim= Burg, Sdjriften oon 2chul',e^2eliKfd\ ©ebid)tfamm= . hingen u. a. Sfadi ffj Sobe (23. SUlärj 1878) Würbe ba§ ©efebäft C^nbe 1883 an Slbolf unb Sßaul .Urönev in Stuttgart oerlauft, bie es unter ber Airma (f'rnft .Heils Sfladjfolger in Seipjtig fort* fuhren. Sie «©artenlaube» bat unter ihrer Leitung einen neuen 3luffd)Wung genommen. 2aut traten ber «©artentaube=ffalenber» (1886 fg.) unb illuftr. Slusgaben ber SBerfe ber febon genannten 9toman= idjriftftellerinnen. 1888 trat Sllfreb .Hroner aU teilbaber in bie ,>irma. (©. ffröner, älbolf.) Steil , ßeinrid) ©ottfr. Sbeob., ^biloloa, geb. ib. lUai 1822 in ©reffow bei SBiSmar, madjte feine tot, finb unter (E aufjuturtjcn. Seil (Äarlj -- Seilfdjrtft 281 $fyilol. Stubien in ©öttingen unb Bonn unb tourbe 1843 Vcbrcr an ber fönigl. Stealfdnile in Serttn. 1844—46 befu*te er tote SiMiottjeferi Statienl, vourbc 1847 Setter am Bätagogium, fpäter an ber tat. .ftauptfduilo in öalle unb habilitierte fid» ba= felbft. 1855 alo Cberlchrer an bas SUcrberfdic ©gmnaflum nad) Berlin berufen, ging.H. 1859 al-> ort. SJJrofeffor ber Bbilologie nad) (Mannen, 1869 in gleid)er Gigenf*aft nad) >>alle. Hufser feinen Hulgaben bei 3kopertiul (2pg. 1850 ; 2. Hüft. 1867 1 unb ber (Spifteln bei $}5[iniu3 (2. Hüft, mit Snbej oon Jb. SRommfen, ebb. 1870) bat er fidi um bie rem. Bbilologie befonberl bunt bie .vSeraulgabe ber «Grammatici Iatini» (7 Bbe., ebb. 1855 — 80), burd) bie Bearbeitung ton «M. Porci Catonis de agii caltura liber. M. Torenti Varronis rerum rusti- carum libri tres» (2 Sie., ebb. 1882 — 84) unb bureb ben Kommentar baut Bcrbienfte erworben. Seil, Karl, Bilbbauer, geb. 31. 5Kai 1838 ju 9Bielbaben, crbielt feine erfte fünftlerifcije Hulbtl= Dung oon bem öoftiilbljaueröoBfgarten in33iebricb, mürbe 1857 in SSerlin Sdjüler SrateS unb ging bann nad) Hntwerpen, Sßaril unb Kopenhagen. 18G5 beauftragte ihn ber (Frjbergog Stephan oon Dfterreidj mit ber Hulfül)rung oon gwei toloffalen Öerolbftatueu all gadetträgern am Jiauptportal beä Sd;loffce< Sdjaumburg a. b. l'abn. 3n beu folgenben jja^ren fchuf er: baS 12 m lange [Relief an ber äBeftfeite ber Siegelfäule in Berlin (1871) mit ber SarjteÜung bei gelbgugl gegen granfreid), baS Kriegcrbentmal in Bremen (1875), bie toloffalc Brougcftatue Kaifer SBit^elml I. au ber gacabe bei Sertiner Siatbaiifc-S unb bie 83rongeftatue b'el gelb= marfcr>alll äßrangel auf bem Seipjiger Btaij in Bertin (1880). 6t ftarb 31. 3futi 1889 m Bab Rieb= rieb im ilibeingau. Hfiilu'iii (Os sphenoideum), ©runbbein, berjenige Knochen bei Sdjäbell, ber mit bem Jnnter= bauptsoein ben Boben ber öirnfdjale bilbet unb mit fämtiid)en Sdjäbelfnodjen feft oerbunben ift (f.Sd)ä= bei); aud) bie Knochen ber gujjwurgel, bie am xu\: rüden gmifdjen bem Kabnbein unb ben brei erfteu AUitteljufjtnochen liegen unb all erftel, gweitel unb brittel K. unterfdjieben werben. (S. guji.) Steilberg ober Sonnen Kurbel, ber bcd)ftc ©ipfel bcS ßrggebirgel, fübfüböftlid) oon ,Cber= luiefentbal unb unweit ©ottelgab, auf böbm. @c= biet, ift 1238 m bod) unb trägt einen Hulfidjtlturm. Seiler, Keuler, bal männlidje tednoargwiib nad) bem gweiten Sebenljat;« (f. Sau); aud) bal männlidje 3ud)tfd)roein. ftcilbaii, ®orf im Hmtlgeridjttbegirt Diubolftabt bei gürftentuml Sd)Wargburg=3tubotftabt (Dber= foerrfegaft), 8 km im SB. oon Slanfenburg, bat (1890) 169 eoang. 6. unb ift betannt burd) bie 1817 von griebr. gröbel in SerSinbung mit SÖlibbenborf unb sangentgal gegrünbete ßnabenergierjunglanftatt ; bie S*üter berfelbeu erbauten 1877 ju C'lrreu ihre-:- Surettorl Dr. 3. S3arop einen Hulfidjtlturm. ftrilhaur unb ftcilnauenarbeit, f. Bergbau (33b. 2, S. 75Gb, nebft gig. 1—4). Scilinfcnriftcn, .gebräudilid)fte SSejeicbnung ber in Keiljd'rift (f. b.) abgefaßten Snfdjriften in ben oerfdjiebenen gbiomen ber babolon. unb afför. «eilunie, ficilmir, f. .Heil. [Spradieu. SciUireffe, f. ^reffen. ftcilmb, f. griftionlrab, nebft Sertfig. 4 u. 5. Sfcilfdjctft, bie Scbriftarten ber Tentmdler ber ßupbrat: unb Sigrillänber, $perfienl unb 2lrme= Ülctilct, bie man unter S oerm nienl. Sie E&arattere fiub aul lauter gerabeu unb an bem einen ßnbe fpih julaufenben Stridjen ju- fammengefeM, bie na* ihrer ©eftalt mit bem Namen «Seit» (ober «Sßf eil») beieic^net werben. Sie erfebei nen in bori;entaler SRieptung mit ber Sreitfeite na* Knfl 1 ^- , ©de, coiu) ober in oertifaler Stiftung mit ber Breitfeite na* oben (Y, SRagel, clou), fei teuer jebräg na* oben ober unten (aufenb {\, y). Tie Berbiubuug eine-;- f*rdg nad' oben mit einem f*räg nad) unten gebenben Keil giebt bie gigur < (SBinlel, eroclit't), bie eine» oertitalen mit einem fdn-dg nadi unten gebenben bal Seiten ^^ . Tiefe Elemente mürben burdi Sieberbclung, Sieben^ unb Übereinanberftellung unb burd) Kreusung flu jabl reidn-n, gum Seil äufserft fomvlitierten ©nippen oereinigt. Stau unterjebeibet bie folgenben Hrten oonK.: 1) S)ieStrid)figuren, aud) bie biera = tijd)e K. genannt, auf ben älteften babplon. 3Jlonu menten, ben Statuen ©ubeal u. f. ro. Sic Sdjrift läuft oon oben nad) unten in Kolumnen oon redjtl nadi Rnfl (mic baö (Jbinefifdie); bie Spradie ift bie ältefte Babplonienl, bal fog. Sumero=2l!fabif*e. — 2) Sie altbabolonifdic K. auf ben Badfteincu ber Könige oon Ur u. f. 10. — 3) Sie neubabiv lonif*eK., aud) babplonifcbe Kurfiof*rift genannt, auf Senfmälern au^ Sarbanapals 3^it biö binab jur Hrfacibenjeit — 4) Sie altaffo = rifdie K. auf ben Senhnälern ber Könige ;Kam manuiräri(etnia 14000. Sbr.),Sd)amfd)irammänlV. u. f. 10. — 5) Sic neuaffprifdie ober ninioi = tifd)c K. auf Senfmälern afjur. Könige oon Se= glattpbalafar I. an bis gum 6'nbc bei ?lfft)rifd)cn iKeid)!. 2lllc biefe fünf S*riften finb lombinierte 3beogramm= unb Silbenfd'rifteu, bie lehten oiev haben je etioa 400 3eidien 311m Hulbrud ber babo lou.^affpr. Spra*e ober aud), in interlinearen 3ei(enpaaren, abloedjfelnb biefer unb ber fumero= affabifd)en Spra*e. äliebrere ber fpätern afipr. öerrfdjer, ;. B. Sarbanapal, unb ber neubalmlen. Könige, 5. B. 3iebufabne,urr II., haben uod) bie altern Schriftarten, alfo 5Rr. 4 ftatt 5, 5Ir. 2 ftatt 3 auf getoiffen Sentmälern angebra*t: biefe Qnfdjriftcn begeiebnet man all ard)aificrenbe (affor. bej. babolonifdu1) K. (S. aud) Babolonieu, 33b. 2, 5. sv.)b.) — 6) Sie fog. mebifepe, fci)tbii*e, befjer aber fuftfdj gu nennenbe K., Silbenfd)rift mit wenigen SKonogrammen, entlehnt oon Sir. 3, ettoa 90 Seiten, womit bie nodi unenträtfelte Sprache ber gweiten Kolumne auf ben perfepolita= nifdjen Hd}ämenibemnfd)riften gefdjrieben ift. ^n sufa finb einige in ber gleidien Sdniftart abg_e= fafue Stade gefunben, belgletd;en einige aud) in Sarbanapall Bibliotbcf gu fiujunbfdjit. — 7) Sie altperfifdie K., ocrmutli* oen 9er. 3 entlehnt, oon einer Silben: gur S3udjftabenfd)rift oereinfadit, Womit bie ältefte betannte Stufe ber perf. Sprad)e in ben Hdjämenibeninfctjriften gefdjrieben ift. — 8) Sie armenifdje K., oermutlidj ebenfalls auc- Dir. 3 entftanben, Silhenf*rift, auf einigen arme= nifdjen 2iuf*riften aue ber ©egenb bei SBanfeel u. j. w. ©ang neuerbingl finb aud> in Jigppten, bei Seil el "Jlmarna (f. Sl-Hmarna), Keilinf*riften aufge= funben werben. Sie finb in (neu=)babr)lon. ober affrjr. Sdjrift abgefaßt unb größtenteils in babplou. Spradje gefdjrieben. 9iur ein ( in Berlin befinb= iBt, finb unter S anfjuiu^en. 282 föetfjdüuxutgabter - Seim tidvei Stüd in in ber biäber nod) unenträtfelten s^ratbe beS Sanbeä SDUtanni oerfafjt. fiber bie nod) wenig erforfchte rappabofifche .ü. ogl Se lifcfd) in ben «Slbhanblungen ber Sonigl. 3ä*= jüoben ©efellfcbaft bei SBiffenfdjaften», 1893. T ie Sntjifferung ber attperf. Reilinfdjriften würbe .-on ©. av. ©rotefenb 1802 begonnen unb burd) xvwn, Surnouf, ö. 9tarolinfon, Senfe», Dppert unb Spiegel fortcjefe&t. Tic j'ufifcbe Sprache cnt= becfte Dppert, bie fumero atfabifdje SRamünfon. Sa» Sabttlonifd) =Stffurifd)e Würbe öon \iincte, Qiawtinfon mit Dppert entjiffert. Um bie ^nfc^rif ten in Strid)formen haben fid) befonbers' Dppert unb Slmiaub Serbienjte erworben. SSgl. über bie @nt3ifferung§gefdjid)te: Dppert, Expedition scientifique en Mesopotamie, ^b. ■_' 1 1-av. 1859); Stbraber, Tic aifnv.= babnlon. .Ueil= infd)riften (Spj. 1872); Spiegel, Sie attperf. >icil infdjriften (2. -Hiifl. , ebb. 1881); über bie Sntwid= tung ber öerfdnebenen Schriftarten aus1 ben ätteften formen: "Jlmiaub unb SDceauneau, Tableau com- pare des ecritures babyloniennes et assyriennes l>ar. 1887). Sa§ öollftänbigfte Seräeidjnis' öon Seilfchriftjeichen iit mitgeteilt von Strafsmaier, 311= pbabetifebes' Serjeicfynii ber afför. unb attabifdjen JSörter i 2pj. 1882—86, in v^c. 4 ber «3lffnriolo= gifchen Sibtiotljef»). Jlcilictihianjablcr I Anuila audax Latham |, ein auftrat. 'Jlbler (f. b.) öon 1 m Sänge unb 2,03 Slafrerung, von brauner gfärhung, welcher bunt* Rauben ber Sämmer iebv febäblid) wirb. 3n beu Tiergärten nidjt fetten, äßreis' etwa 100 2R. Scilftfitvätijc, f. Seilfd)Wanäfittidje. Scilfrf)lt>iin,5fttfait (Lophotetrax s. Pucrasia), eine ©attung ber [yafanen (f. b.), Weldje in brei v'lrten ben jjimalaja Dom öinbufufd) bi§ uim norbweftt. Ebina bewohnt. Sbarafteriftifd) ftnb ber breite, rurje, feilfbrmige Sdbwanj unb ber auä fdjmaten gebern beftebenbe Sdjopf bee ganj be= heberten fiopfeS. Sie fdjöneri SBgel gelangen nur feiten nach Suropa, unb ba§ Sßaar mirb mit 500 Wt. unb bcber befahlt. ScütctjhJanjfafabu, f. SRumpbenlalabu. StcilfdittJan^lori, f. Spinfetjüngter. Scilfrf)tt)dnjntötic (Larus rosens s. Rhodo- stethia rosea Macgill), Sftofenmooe, eine 37 cm lange, 50 cm ttafternbe '.'In öon SWBöen (f. b.i mit teitförmigem Schwans, oben perlgrau, unten weift, rofenrot überbauest, um ben >>ale mit einem fd)ma= Jen, fdjwarjen Sanb. Sie.H. bewobnt ba§ nörbl. Ülmerifa. Scilf cfjhian jfittidjc , .u eilf dj w ä n ; e J Conuri- dae), bie attenreidjfte Aamilie ber Papageien, aue= gezeichnet burd) einen langen, ftufigen Schwan,. ,\hr äBobngebiet erftredt fid) burcfcfaft ganj älmerifa, oon Earolina im Jlorben bie Sfatagonien im Süben. ,\m Eierbanbel unb in ben soolcn. ©arten finbet man ftetl eine grofje ätnjabt ber 95 arten, Weld)e naä) ber ,\crm bei Sd)nabeti unb Sd)Wanje3 in 7 ©attungen getrennt werben. Alne SebenSweife ift iebt aleieb'artiiv. üe bewebnen SSBätber unb Steppen, Sbenen unb bobe ©ebirge; fte fliegen unb Elettern leidn unb gewanbt , finb bagegen auf bem SSoben meift febr ungefd)iÖ!t. Sllä Stubenoögel finb fte wegen ihrer freifdjenben Stimme wenig beliebt, ba= gegen al-:- 3iernögel auf Sügetn ober in SJolieren waycu ibreä lebhaften SBefenS, ihrer prädjtigen Adrbung unb IbreS meift niebtigen 5fJteifel feht empfehlenswert. 3l(§ SRabrung nehmen fte in bet Ateiheit Sämereien, Seeren unb fruchte; in ber ©efangenfcfjaft giebt man ben grbfsern Slrten 9Rat3, Major, 3irßelnüffe, ben Keinem öirfe unb Sanarien famen n. f. ». ;]um SRiften benunen bie St. Saum ober AOiioubbblen. 3hfr ber 3)cönd)fitticb baut au8 Dieifern freifteh,enbe tieftet unb pftanjtt fidi aud) in ber ©efangenfdhaft nidn untdnror fort. Sie erfte ©atrung utnfafjt bie 3lrara€ (f. b., Sittace). Tio belannteften berfelben finb ber 3lra= rauna (Sittace caerulea Gm.), oberfeitS blau, unterfeitä golbgetb, bor ©rünflügelara (Sittace chlorophera Gray), bunletrot mit grünen g-tügeln, unb berälra!anga (Sittace coccinea Pueheran), bellrot mit gelben gtügelbeden. Ter $rei§ für ba§ Stüd ber ©enannten fdjwanlt um 85 5Dt. Tio jWeite ©attung ber eigentlichen .H. (Conurus) enthalt bie meifteu f leinen Sittidje, bie in grofsen SWengen für s— .")ii 5Dt. baS $aar auf ben il'iarft gelangen, ?. 33. bor a elf enf itti cb (Conurus patagonus VeM.), bor in ben fteilen getSwänben ijJatagonienä lüftet, oberfeitä otioengrün, unterfeitä gelb, ber btiaciutb- rot, grün unb gelb gefärbte ^cnbaja jittieb (Conurus pyrocephalus Halm) au* Sübbrafitien, bor .tt a v o lin enf i t ti d) (f. b.), bor grüne 91 a n b e ö ■■ fittid) (Conurus melanocephalus l'«7/.i mit fdjwarjem ©efid)t, ber grüne, unterfeitS orangegetbe .Viattuc-jittidi (Conurus cactorum Wied) unb ber ©otbftirnfittid) (Conurus aureus Gm.), grün mitgolbgelberStirnbinbe. Son ber britten ©attung, ben SRotfdjWanjfittiihen (Pyrrhura), ift nur ber SBeifjobrfittidb (Pyrrhura leueotis Lcht.) hai! figer im öanbel , wogegen bor Sertreter bor inerten ©attung, ber 8angfd)nahetfittid) (Henicogna- thus leptorhynchus King) au§ Uhilo, ein fettener Saft in Suropa ift, ebenfo wie bie "J.Uitalicbcr ber fünften ©attung, bie Sd)malfcbnabelfittid)e (Brotogerys), bie au§fd)Iief5lid) bie Tropen Sirt- amorifa-J bewohnen. Son ber fed)ften ©attung, ben Sidfdjnabelfitti d) e n i i. b., Bolborhynchus I , tommt bor bereite oben genannte ÜJlöndjäfittid) (Bolborhynchus monachus Bodd.) regelmäßig auf beu Sföartt unb wirb mit s— 12 3K. ba§ ?Paarbe= ;ablt, wogegen bor üerlid)eSathurinafittid) viel fettener ift unb mit etwa 20 HR. bae $aar be;abl; wirb. Tie leUte ©attung wirb ejebilbet burd) bie Sp erli n g i p a p a c< e ien i Psittacula i , weld)e ba-> nötbl. Subamerüa unb ilterifo bemohucn unb von benen ber häufig mit ben 3nfe"parable§ öer»ed)felte Sperling S v ap ii geil Psittacula passerina /.- faft regetmäfjig in europ. jiergärten angetroffen wirb. "Seilfirhcrung, f. Heil. fteilftürfe, Sintertabung§gefd)üfee ber ätteften Seit, hei benen eine ba» ;Hohr hinten oerfdjtiefjenbe Sabebüd)fe mittele oiuee Meile feftgeftetlt würbe. Scitucrfchluft, ftciljüge, f. ©efdjüfe rif lanu'n unb oorftobt barunter teile bie Snofpen r.Huaeni am SBurjelftode auebauember SfJflanjen, in ben Smiehelu unb Snollen, teile unb Dornige^ weife ben Seimling (Smbrüo, f. b., Sb. 6, S. 73b) in ben Samen bor Stütenpflanjen (?ßbanerogamen), b. b. bie unentmidelte, aber entwidtungäf äl)ige Stn tage ;u einer neuen $ftanje im Samen, welche in feuchter Srbe ;u einem neuen Jnbiiubuum beran= wädjft. älud) aue beu Stnofpen tann mau bei maiu -Jtvtitcl, bie man unter 8 uermißt, finb unter 6 (uiijuiudjeu. steint (Äuri Sfjeobor) - Reifer 283 djen Vflanien, namentlich £joljgeft>äd)fen, ein neues „VibioiDuum Derselben 'Jlrt eniebcu, wenn man ab; gelofte Rnofpen bem Stamme ober Zweige eineä anberu ^nbipiDuum* berfelben ober einer per= wanbten $$lan*enart einimpft, wie bie§ ,,. 93. bei bem Ofulieren berfÄofenftöde gefd)iebt. Eine grojje 8eid)= tigteit ber Reimbübung fmbet fid) bei ben blättern reo Keimblattes (Bryophyllum), bie fdjon auf jeuebtem Rapier au-> jeber :KauDterbc einen R. ent nudeln. Slber aud) ialjlreidje anbete ißftanjen laffen fid) burd) joldvc- Meinten am 93lattranbe oermebren, roooon bie neuere ©attenhmft Dielfactjen ©ebraud) macht. Tie beginnenbe Entfaltung be§ R. au§ feiner Rnofpe ober bem Samen nennt man baö .Heimen ober Die Reimung (f. b.). Ter Beitraum, in welchem Die Samen feimf.ibig bleiben, ift fein- porichteben. 2tm längften bleiben ©etreibefamen feimfähig; man bat Die in Den ©räbern Der oaifa gefunbenen 3ftai§= ferner, welche bod) nünbeiten« 400—500 3- alt fein muffen, jum .Heimen gebracht. Tagegeu bat tut bie l'ieinung, bafj SBeijentörner (fog. 3ftumien= roeijen i ibre Reimtraft Pier bi« fünf oabrtaufenDe binbureb bebalten formten, al§ ein Irrtum erwiejon. (S. Reimprobe.) ".Hu bem Keimling beä SamenS unterfdjeibet man brei Segionen: baä VJür;elcbeu, Stetigeren uno Aebercben. Erfterc* bebnt fieb bei ber Reimung jut Sßurjel aus, währenb basi Stengeldicn ober ber Sldjfentetl fid1 nadj oben oer= längert, ben Stengel ober Stamm ber fßflanje bilbenD, nnb baä an feinem Enbe beftnbliehe Jeber; dien }u einer wirflieben Rnofpe Wirb, welche balD Die elften 93lätter entfaltet. 31m Stengeidjen finb ftetä rie Rottjlebonen (f. b.) ober Samenlappen i fi e i m b 1 d 1 1 e r ) angeheftet. 3m tierifdjen I5'i entroidelt fieb aul ben bureb Die Totterflüftung gelieferten Bellen ber R. alä R e i m b l a i e ( Säugetiere) , al3 R e i m f d) e i b e (93ö= gel), nnb bie oerfdnebenen Schichten bei .H. [teilen Die .Heimblätter bar, bereu älnotbnung imb Um= bilbung für bie Entroidlung Pon bediftcr 93ebeu= hing jtnb. S)a§ obexfte Reimblatt (Eftoberm, O'piblaft, (5'pibcrmoibal = ober fenfottelleS 33(att) liefert bie überbaut, öaare, 'Hagel, ©ebiru unb SRüdenmarf, :Hetinau. f. f.; au§ bem mittelften 33latt (SDtefoberm, SKefoblaft), bai tut mein ;u einem öaut= unb einem Tarmfaierblatt iefunbär ipaltet unb fo bie Veibc«beble (Soelom) bilbet, acht bie grojse äftaffe be« Rörpetä, ÜKuSlutatur, innerel Sfelett, Smbegemebe, 93lut unb ©efäjje, meift audi bie ©efchlecht*organc, au§ bem innen ften Vlatt (Entoberm, öppoblaft) baä Epithel De-> Tanne unb feiner :Jlnhang*brüfen heroor. 1 3. audi Entmidlungggefdjidjte.) Sei ÜÖcooätietdjen (f.b.l unb 3 üfswafferfdi Wammen (j.b.) fommen als Statoblaften unb Gemmulae aud) nod? befonbere Reimlörper »or. fteint, Harl Jbeobor, prot. ibeolog,geb. 17. Te;. 1825 ui Stuttgart, ftubierte in Tübingen, mar 1848 —öd .öau-Jlebrer in Ulm, 1851—55 [Repetent in Tübingen, 1856 StabtPifar in Stuttgart, würbe im gleiten "\abre liafonue unb 1859 2lrd)ibiafo= nu§ ;u Efjlingen, 1860 i^rofeitor in oüridi, 1873 in ©iejjen, mo er 17. ?tor>. 1878 ftarb. Slufser einer Sammlung Pon Sßrebigten i « yreunbeömorte jur ©emeinbe», 2 35be., Stuttg. 1861— .62) finb unter feinen Scbriften beroor.uibeben: "Dteformation§= gefd)id)te Der SReid^ftabtÜtm» (ebb. 1851), «Scbmdb. &eformation§gefd)id)te bi-J jutn SReid)§tag pon 3lug?burg» ilüb. 1855), «SReformattonäblätter ber 2trtitc(, bie man unter S Der SReidjäftabt Efjlingen» (Efjlingen 1860), «3lmbrofiu§ klarer, ber fc&roäb. Reformator» (Stuttg. 1860), «Ter übertritt RonftantinS b. ©r. jum Ebriftentum» (,iür. L862), «Eelfus1 loabre;- SSBort» (ebb. 1873), "".'luv Dem Urdjriftentum» (ebb. 1878), «Dlom unb Das libriitentuiU" (SBerl. 1881, bg. Bon Sieglet), «Tie menfd)lid)e Enttotdlung 3efu» (.lür. 1861), «Sie gefdbidjtltdje SBütbe .Viu- (ebb. 1864), «Ter gefdjidjtlicbe tiliriftne» (3. äluft., ebb. 1866). 2lu-> biefen Vorarbeiten entftanb baä SBerf: «©efdjidbte 3efu pon Olajata» (3 33be., ;!ür. 1867—72) unb au§ biefem mieber bie »©efdbidjte 3efu für weitere Rteife ubetfidjtlid) erjäblt» (ebb. 1873; 2. älufl. 1874). ftcintblä<*d)cn. Der pon 5ßurtBnje Ibaber audi ~l>urfnnjefdies SläScben) entbedte Rem ber tierifdu'n Eizelle; ba§ Rernförperdjen bei R. ift ber oon SBagner entbedte Reimfled. Jtadj neuefteu Entbedungen gebt nad) ber 33efrud)tung be§ Eies auc- bem Ropfe bei Spermatojoiben unb au* Teilen Des R. ein neuer .Hern beroor, unter bellen fort= gefegter Seilung bie ©ottertlüftung (SBilbung ber Embtöonaljellen) erfolgt. (©.Ei, 39b. 5, c. 758a.) ftcimblafc, ftcimblfltt, f. Embroo (93b. 6, S. 71a) unb .Heim. Sgl. aud) bie Strtitel (rnttoid= lung§gefd)id)te, Waftrdotbeorie, Eölenteraten. ftcimflccf , f. & unb .Heimblasdien. MeimMflu;, ftetmböl)lc, f. 33laftoberm. Keimling, fopiel wie SmbrBo (f. D.i. Steimplacma, f. Erblid)feit (93b. 6, 3. 232b). Scimprobc, ein für 93emeffung be§ 3lu§faat= quantumi felirwiditigertH-rjucb, ber Die.Heimjdbig-- feit be§ ©etreibe§ scigt. 3ur S- ^8' man ln" Rötnet ämifdjen feuditeä gliefäpapiet ober Sappen, audi wobl auf feudHen Sanb unb ftellt Den 2 eller in bie "Jfäbe eiueS warmen DrteS. s3tadi füru'rer ober längerer .Seit leimt ber Same unb ber vBro;entiaH ber nidjt aufgebenben .Homer läfjt fidi berechnen. E§ finb aud) befonbere Retmappatate pou Diobbe unb ponpon Siebenbetg fonftruiert warben, etfteter oon porbfem Jbon, leisterer von 93led) mit §tiefä= papietftreifen. Scimfct)cibc, f. .Heim. Keimung, in ber Votanil im allgemeinen jebe SBeiterentWictiung eine« Samen§, einer Vruttnofpe, einer Spore u. bgl. ,ui einer neuen Vflanje ober neuen ©eneration in foldjen iyällen, wo ein ©e= nerationswedifel porliegt. (S. audi Reim.) Äcitt=$?Srai£, ber bretonifebe 3tame für bie ©e= famtbeit ber ©ebitge ber 93tetagne (f. b.). Jteiric (lat.6iti§), ein reiberartiger Seepogel, in Weidjen nach einem altattifehen pon aleranbri^ nifdjen TidUern ausgebtlbeten liermäreben Sfolla, bie Jodner be-> 3tifoä (f. b.), perwanbelt würbe. Seifer, iKeinbarb, Romponift, geb. '.). 3an. 1674 ju Teudiern bei ffieifsenfetS, bejog i(i85 bie Jboma«: fdnile ju Seipjig. "Jiaebbem er feine elften Dpern mit Erfolg in ber öofoper ;u 93raunfa)weig auf- geführt hatte, tarn er 1694 naeh Hamburg, wo er febon uadi einigen fahren bureb feine 3öerfe bie Oper ui ihrem 'bbcbften ©lanje brad)te. Er ftarb hier 1l'. Sept. 17.".;». R. fdjtieb über 110 33übncn= werte, bie pofl finb oon bem tteffenbften 9Bottau§= Drurf unb einem erftauulidien, an i'tojart erinnern; ben iUelobicnreidnum. "Jluf bie gröfiten Jüngern -Uteiftev i.vidnbel, 93ad), ielemann, .vSaffc u. a.) hat er nadMialtia gemirft. 93rud)ftüde au« R.ä Dpem finben fid) neugebrudt bei Sinbner i « I ie erfte ftebenbe beutfdje Dper», l' Vre., Verl. 1855) unb bei 9teif3= manu («2lllgemeine ©efdjid)te ber ilHufif'»), aus iBt, finb unter 6 aufjufudjen. 284 ftettti — Äeitimt (einen tßaffionen nur Kantaten bei äBinterfeU) (« 5)er (hrangetifcbe Rircbengefang»). — SSgL ührpfanber, ,\abrbud\-r für fERufutoiffenfdjaft s^b. 1 1 Vp;. 1863); v. ä. SBoigt, SR. .u., in bet «lUerteljabrfcbrift für ll'üiftfanlHnidvift l L890). ftcith (fpr. tib t&), 6tabt inber jdjott. ©raffcbaft 23anff, 14 km im SD. oon Glgin, an beiben Ufern bet fssla, ift iriehtiacr O'nenbabnfnotcnpunft, bat (1891) 4622 6.; $anbel mit SBieb unb gleifd), äßoUmanufafturen unb SSrennetei. Scirb (fpr. tibtbi, ©eorge, (5'avl ■- iRariibal of Scotlanb, einburd; bie greunbfdjaft Aticcrichs b. @r. betannt geworbener Schotte, geb. toabrfdjeinlidj 1693 $u Kiniarbme unb gewöimfidj Sorb 3Rarb ihal genannt, ba er ras jöaupt einer gamilie mar, bie ein (frbredjt auf bie ÄUarfeballsiruirbe oon Sdjottlanb befafj. Si Diente bereite- 171-2 unter j i'iarlborough , ertldrtc fich nad) beni Sobe ber j Königin ätnna für ben i-ratenbenten ^afob Stuart unb mürbe nadj beffen mifsglüdtcr Sanbitng 1716 oom Parlament geädjtet unb guin -tobe perurtcilt. @r beteiligte fid) bann 1719 an ber fpan. Srpebv tion jur ;sitpafiou Sehottlaubs, würbe geidiagen unb enttarn nadj bem geftlanb. hierauf lebte er längere 3«t i" Spanien, namentlich in Valencia, ging oon ba nadj SSenebig unb 1747 ;u feinem Sruber .uiteb K. nad' SSerun, wo er fortan in bie oertrautefte SB'erbinbung mit griebridj b. ©r. trat, beffen litterar. ^ntereiieu er teilte. 5>er König er nannte ihn 1751 jum ©efanbten inSßariS, 1754 5um ©ouoerneur oon -Reudmicl unb irirfte ihm 1759 bei ber engl. [Regierung feine SBiebereinfetjung in alle feine ©ütet unb SBürben au§. Joch nach Eurgem SBertoeilen inSdjotttanb tcbrte er 1765 nadj l-reuf;en utriid unb ftarb 25. .Vcai 1778 auf feinem vanbhaufe bei '4>ütsbam. — 5>gl. b'Sllembert, Eloge j de Milord Marechal (S9erl. 1779). Seitl) (fpr. tihthi, ©eorge ßlpbinftone, SSiScount, brit. Seemann, geb. 7. ;V.u. 1746 ;u (f'lphinftonc bei 3tirltng als Sehr bes 10. Vorb G'lphinüono unb ©rofmeffe bes Sorb-iRarifhalM. (f. ben oorigen), nach bem er feinen ERamen fübrte, trat 1761 in ben Seebienft unb war bereits 1775 Kapitän. 3m amerif. Kriege oernidjtete er 1780—83 mehrere franj. Sd)iffe unb rotrfte 1 793 im Kriege gegen Arant= reich als Befehlshaber eineä SmienfdjiftS bei ber Eroberung ron beulen mit. DJadjbem er 1794 Konterabmiral geworben, eroberte er I7'.i5 ba@ Mar lanb, fegclte bann nad) 3nbien unb nahm Geolon. St trug -'Ina. 17;n; in ber 33ai »on Satbanija einen gtänjenben Sieg über ein hollänb. ©efdjwaber ta: oon unb würbe 1797 gum SJJoh: oon Sfrlanb unb Baron K. of Stoneijaoen ÜRarifb,at ernannt. Sann erhielt er ben Oberbefehl ber fytottc im JJiittcl lautiicben SReere, blodierte 1800 ©enua unb bedte 1801beS@eneral£Slbcrcrombu2anbungin2igBpten. Tort oerweigerte er bie :Katintation bei oon feinem Unterbefehlsbaber Sibneo. Smitbmitben jyrangofen abgefcblonenen Vertrags oon SUälrifd) (f. älrifd)). "Radi feiner iKüdfebr befehligte er 1803—7 in bei •.Rorbfee, roarb 1805 n:m JlDtuiral ber Seifjen flagge unb bann jum Kommanbanten berKanat= 'leite ernannt; alc- foldjer leitete er bie Ginfdjiffung iRapoleonä I. nad1 3t. öelena. 1814 würbe et 511m öi§count erhoben, trat nadi bem Arieben in ben «ubeftanb unb ftarb 10. Efflärs 1823 in 5ullrallan= boufe ('In-vthihire). Scit^ ( fpr. lihtb 1, Tsatob, preafj. gelbmarf^aU, EBruber bec- Sorb -AKarifbal K., geb. 11. ^uni 1696 I Krtilel, bie man unter Jt oerm auf bem Schlotte gnoerugie in ber febott. ©rafjctaft Kinf arbine, fdjlofj fidj ber bc« Königs ua6 ©djleften burd1 einen Sßorftofs nad) Böhmen. Jm getbjuge oon 1758 bc lagerte er oergeblid) Clmüt!, befehligte im Septem^ ber in Sad)fen gegenüber Saun unb pereinigte banad) fein ßeer mit bem bes Könige- in Sehle= fien. Sergeblid) warnte .H. ben .Honig oer ben Slöfsen belfiagerä bei öodjfird) , bei beffen S8er= teibigung er bann 14. Cft. 1758 fiel, .n.c- 3Ramen führt feit 1*89 ba-f- prent. 22. Infanterieregiment. 2er .«bnig lief; 1786 fein ?Jtarmorftanbbilb (1862 burd) ein Sronjeftaribbilb erjeSt) auf bem SBilbelm§= platte 511 SSerlin aufftclleu. — Sgl. A fragment of n memoir of field-marsbal K. dritten bv himselt 1714—34 (fflerl. 1789; neue Slufl., ßbinb. 1843); ^arnhagen oon (Snfe, Sebeij beS Jetbmarfcballs K. i33erl. 1844); sl?acninfti = 2;eue;ru, BebenSbefdjrei bung bes ©eneral=Ae'.bmarfchallc- H. (ebb. 1889). Jlcith, SfJeterKarl Chriftoph pon, gteunb griet- ridjS b. ©r., geb. 24. l'tai 1711 ju ^oberow in 1-ommern, mit ben porigen nicht DerWanbt, unter- ftü^te a\S Sieutenant in SBefel 1730 oon bort aus bie gludjtpläne bec- .Hronprinten jyriebrid) von S[5reu|en (f . S9b. 7,S.337a). Sein jüngerer Sruber, Veibpage bec- Konige-, perriet aber leKterm ui 3Rann= beim in feiner ©ewiflenSangft alle*?. ,H., ber ;u SBefel in eftigie gebenft lourbe, rettete fid1 nad1 Engtanb, fehrte nad1 Aiiebrid-e- Jhronbefteigung uiriid. Würbe Dberftlieutenant unb Kurator ber SWabemie ber 2Biffenfd)aften unb ftarb 27. 2 et. 1 756. ttcttloa (Rhinoceros Keitloa Sm.), ein afrit. fRaSborn, baS P4 burd) ftärtere Snhoidlung bes hintern öorn§ fomie burd) gorm unb garbe ber= felben oon bem gewöhnlichen (Rhinoceros bicomis L.) unterfdieibet. fteitum, S ort im KreiS SEonbern bes preufj. Sieg.; S3es. Sdilesmig, yauptort ber Jnfel Sölt, bat (1890) 6t, (inb unter 6 aufjuluSen. ftejf - Ätelrf) 285 950(5"., ^oft , Stelegrart; Vanbmirt fcbaft , Schiff1 iabrt unb Sluftemfang. (ftma 7 km entfernt bd§ Storbfeebab 2Bejtetlanb (f. b.). Jfcjf (arab.), f. flef. Stchmc*, ju Sflfen (f. b.) gehörige §albinfel. ftcfropia, f. fiefropä. Scfropä (tat. (fccropS), bcr erbgeborene Ur= meufd) SlttitaS, .nuilctd) ber ättefte König, bet bei, mo fpätcr bie Burg »on Silben ftanb, bic ättefte Stabt, bic uon itjm ben Slamen Sefropig erhielt, gegrünbet haben joll. Srft fpät mürbe er ,,u einem aus Sai§ eingemanberten 'Jigppter gemacht. 3>em DiptbuS .wfolge mar ber attifd)e K. balb lUenfcb nnb halb ©Klange ober SDradje ; in f eteber ©eftalt erfdjeint er auf griceb. SRetiefä unb SBafenbtlbem. Stern Ic, griebr. 3lug., (ibemifer, geb. 7. Sept. 1829 ju Sarmftabt, habilitierte fidi 1856 in öeibcl= betg atS SjJribatbocent ber Ifbemie, mürbe 1858 Brofetjor in ©ent , 1865 SBrofeffot ber ©bemie unb Streitet beS ßbemifeben SnftitutS in Sonn. 3ln= fangä einer ber entfefctebenften Anhänger ber Sippen* i heerie (f. b.) Marl griebr. ©erfyarbtä, mürbe er burdf bie Slufftellung eineä inerten SDopuS, be§jenigen be§ ©rubengafcs, <'H4, unb bie Gntbed'ung ber S5ier= mertigfeit bei Soblenftoffä ,;u einem ber 3)iitbegrüu- ber ber Strittturd)emie. «ein arofieS, aber nur in ben erften Seilen uollenbcteS «Öefmbudj ber organi= üben ß bemie ober ber (Jbemie ber Kobleuftoffper= binbuugen» (3 Sbe., Erlangen 1861 — 67) ftet)t nod) auf bem ©tanbpunfte ber Sppentbcorie. Sie mid)= tigfte Seifrung $-3 ift jebod) feine 1865 uevöffent= lichte öpyotbcfe über bie 3catur be§ Senjolg unb ber non biefem fid) ableitenben 2lromatijd)en SSev= bitibungen (f. b.). «Seine dinjclunterfudjungcu finb ebenfo mie feine tbeeretifeben Spekulationen auf bie Gntmitf lungcn bcr neuem d)em. 3lufdiauuugen jtet§ non gröjjtem ßinfluffe gemefen. 1890 übergab eine Bereinigung beutfd)cr diem. ©rofsinbuftricllcr fein non Slngelp gemaltes SBitbniä (gleichzeitig mit bem 31. SB. AiofmanuS) ber Bertiner SJlationalgalerie. ftcfule, SHeinbarb, 2lrd)äolog, geb. 6. SÖlärj 1839 in Sarmftabt, ftubierte in Srtangen, ©öttingen unb Berlin, hielt fid) mehrere Jahre in Italien unb ©riecbenlanb auf, mürbe 1868 Brinatbocent ;n Sonn, 1809 Konferoator am SOtufeüm in 3Bie§= haben, 1870 Brofeffot bcr 2trd)äolbgie in Sonn, 1889 $rofeffor an ber Uninerfität unb Sirettor an ben fönigl. iütufecn in Berlin. ßr hat jabtreidfe ar= chäol. Jluffätie unb Schriften, unter melden «'©riech. Spottfiguren auS Janagra» (Stuttg. 1878) am be= tannteften finb, unb eine Biographie"" '$. ©. 3Beto?er§ (2pj. 1880) veröffentlicht. Jfclä, leoaut. ©etreibemafe, f. Mi. Jlcli.bltäute, franbelSbejeicbnuug für bie auS bem Subau über Tripolis jugefübrten Büffelhäute. flvlaino (lat. Celano, b. h. bic Sunfle), eine bcr .ftarppien (f. b.) unb Bleiabcn (f. b.). Selamjarab.), f. Katam. ftcläiiä, fclU Siner genannt, alte Iwuptftabt «on Bhrcgicn. .'öier faub nad) ber Sage ber 2Hett= ftreit jmifdjen Slpollon unb bem Satyr iltarfnaS Slelänoncficr, f. -3lujtralneger. [ftatt. ftclnt, öauptftabt unb Sommcrrefiben^ douBc= lutfchiftan (f. b.), SiH cineä polit. ©eneralagenten bcr ßnglänber, liegt im 3J. ber ^anbfdiaft Sfd)ha= laman am 8'Ufje ber ju ben meftl. SluSläufern bei-. öftl. ©renjgehirgc-S gehorenben niebrigen Surfle!i= Bergfeite, in 2073 m .«ööbe, tft befeftigt, Herfallen, fehr f*muhig unb sählt 8000 (?., Belutjdien, Shtiffl, bie mau unter S? Ocrmi Brahui, Sfdjat, Sebmar unb einige .sSinbu. 2)er Balaft be-j tShanS ift annlich. ^Ifghau. .ftaufleute treiben anfehnlidjeu öanbel mit Manbahar, Sinbh unb Bomhap. — ®ie (i'nglänber eroberten fi. jur 3üd)tigung für bie 1839 uub 1811 i>on ben ©reit;: ftämmen auf bem inb. ©ebiete unternommenen üdaubjtttgc iuib erhielten 1S54 ba§ ©arnifonörecht. Melluii, Stabt im.Hrciv Sangerbaufen bei preuf;. Dtcg. = Bej. SJccrjeburg, in ber ©olbenen 2luc, am .ßpffhäufergebirge, au ber Stnte öalIe=31orbbaufeit (Station Bcrga = K.) uub ber Nebenlinie Stolbcrg= ;Kottlebcrobe=Berga -.«'. (9,5 km) ber Breufi. Staat«= bahnen, Sih eine* Slmtägericbti (Sanbgetitbt 3!orb= tjaufen), bat (1890) 1199 meift eoang. @., Boft, Tele- graph; Brauereien, Seifen; unb Beiimuttcrtnopt; fabrifation, Saubftciubrücbe, 2lder= unb ©artenbau. Süböftlid) im Jürftcntum SdjniarjburgOHubolftabt bie iRuinc bcr im 12. ^ahrh. erbauten :Kotbcnburg (386 in) unb bcr iUiffhäufcr (f. Soffbäufergebirge). Äclrf) (Calyx), bei Blüten, beren Blutenhülle auS jloet ober mehrern Blattfreifen beftcht, ber äufkre HreiS, im ©egenfag jut Blumentrone, aber nur bann, menn ber äufterc SreiS besüglicp bcr ©rbf>e, 3'orm, Jertur unb Färbung fid) non bem innern mefcnttid) unterfd?eibct. (S. Blüte.) Stelt^ (uom iat. calix), Jrinfbecher, befonber§ ba§ Srintgefäf; jur Spenbung beä SlßeinS beim 'Jlbcnbmahl (f. b.). Seine Beftanbtcile finb bie Sd)ale (cnppa) für ben flüffigcn Inhalt, ber 3'ufc unb 3mifd)en beiben ber Knauf (nodus), ber fid) in bie ©ärtb legt. So ift ber ältefte erhaltene S., ben öerjog Saffilo üon Bapem int 8. 3aljrb. bem Stift SremSmünfter fchenfte. ®iefc gorm ift mohl au» fpätern röm. Jrinfgefäf!cn beroorgegangen, bie einem 3)oppelbed)cr (f. b.) gleidjen, beffen $ufj umgefebrt mieber als ©efa^ bienen tonnte, ^m lUittelalter mürbe bie gorm fdjlanfer, inbem )i&> ämifdjen Schale uiib gufs ber Stänber einfdjob unb ben Knauf aufnahm; ber gufs erhielt bann fontaoe ©djmeifung, ftatt bcr äÜeften fonoeren. 211S ber Jt. nod) ben Säten gegeben mürbe, gab c§ jmei Slrteu non St\, ben fleineru, moriu ber 3Mn »om Briefter fonfefriert mürbe, uub einen gröfeern, in bem er bem Saien bargereidit mürbe. Siefcr tranf aus einer Siötne (Fistuht eucharistica, f. Fistula). 9lid)t feiten roaren biefc ©peifefeldje Brad)tftiide, bie auf bem 2lltar SKuffteÜu'ng fanben uub gar nid)t ober nur auSnabmSioeije in ©ebraud) tarnen. 3n ättefter 3eit gab es H. doii oerfd)iebenem Sietall ; fpätcr mürbe eblcS 9J!etall, ober menigftenS Ber= gotbung (cou Kupfer) bic Borfchrift. iücan fügte bann retdje Bev^ierung biuju. Sd)on bcr 2affilo= fcld) jeigt ringsum getriebene älrbeit; bann folgte Berjienmg mit 3iicUo, mie j. B. an einem Spei)c= feld) auS bem 12. 3fll»'b- im filoftcr SBHten bei gnnäbrud (f. Jafel: ©olbfdjmiebefunft I, §ig. 3); ferner mit ©mail, baS auf Silberplatten in ben ^ufe nnb ben SJobuS cingefetU mürbe, Be= fall mit Steinen unb Korallen, in got. 3eit 3Jiafs= merf uub ftilifierteS 8aub, baS aud) ben untern Seil beS eigentlichen ©cfäfseS umgab. SHafsmert unb fcharftantigcS ard)itettouifd)eS Ornament legte fid) im 15. ^abrb. fo um ben 9iobuS, bafs biefe reid)gefcbmücttcn K. fcf)r unbanblid) mürben. 3)aS 16. Jahrb. »ereinfaebte mieber ben K., inSbefonbere beu in ber prot. fiirdje gebräud}Hd)en, ber im oberu Seile ftatt ber yialblugelform eine gefebmeifte gorm annahm. 3lud) fiel ber 3!obuS hinmeg uub bie Schale beä proteftantifd)en M. mürbe gröfjer megen 6t, finb unter 6 aufäuiiit^en. 286 tteldibhutfrei* — Kette bet gtö&etn 3Renge be-> SBeini für Die gaten. 3m allgemeinen hielt man ficb hier an Die got. Aovm. ,Uim fl. gehört noch Die 1-atene (patena), eine flactH- Schale, auf bei bie öoftie batgeboten witb, nni> bie sugleid) auf bem R. wx Sebetfung nur Schul; beS foufcfricrteu SBeinS Dient. ftclchblattfrcic, f. Slüte (S8b. 3, S. 161b). ttelrtifiipiräl, im reman. ÜBauftxl ein Kapital, Peilen .Hern wie beim fprintlufcheii eine Eotbäbnliche Aorm rat, mobei aber bie Stattet mie beim £Blüten= teUt enget anliegen, ReI«$feiefle,jo»ielroie6uflitenltiege,f.öuffiten. Jtclchicitc, f. Soangelienfeite. JU'lcftfpcläcn, fooielwie J)edfpeljen(f.Glumae). Jteldiftreit, Streit über ben ©ehtaudj ober bie (i'ntüeluma Bei Reichs beim heiligen Slhenbmahl, bei juerft niuidvu bei gtied). unb töm. Ritdje, ba nadj ;ipiiä\*n Sßroteftanten nnb Ratholiten geführt würbe. (©. auch ßuffiten.) Seiet), teoant. ©etteibemafs, f. Rile. ftelcoc* (tat. SeteuS), nach attifchet Sage ter .Honig pon (5leufi->, in beffen£jau3 Temeter, atS fie ISetfepbene fuebte, eintebrte nnb beffen jüngften Sohn Temopbou fie pflegte. .H. mirc and1 äiatet beS £tiptolemoS if. b.) genannt. Sclcti, ©uft. AiieDr. , ungar. IRaler nnb Runft= fdnnftfteller, geb. ls.'U ui t-rer,burg, wibmete ficb anfangs jurift. Stubien ui SBien unb 'Heft, fchhtg aber fpätet bie tünftletifcbe öaufbabn ein unb be= fuebte Die älfabemie in [München. ätlS 8anbfcbaftS= malet gehört er ber romantifchen [Richtung an. R.S bebeutenbere Schöpfungen finb im Nationalmufeum iu SBubapeft unb in ^rioatbefin. Sie Nefultate einet im Sluftrag ber ungar. [Regierung 1868 — 69 unternommenen Stubienreife legte er in einem gröfsern ungar. SBeile o Übet bie fünft lerif eben unb hinftgemetblicben Sehtanftatten beS äuSlanbeS» niebet. 1871 rourDe unter feiner Seittmg bie tönig= lieb ungar. £anbeSjeid)enfchule unb ^eidn'nlehrer bilbungSanftalt, 1880 bie föniglid) ungar. ,Uunftgc= werbefdnile errichtet, bereu Tirettor R. ift. fielen, Rart, ungar. Statifttler, geb. 18. Juli 1833 ju ißtefiburg, ftubiette m Dfen, machte bie ungar. [Revolution als Moniu'b mit unb wibmete fuJj bann bem utnbwittfdbaftticben Sache. SBon 1865 bis 1866 tebigiette et bie äBochenfdbrift «Heti laps, würbe 1868 DRitglieb ber Ungarischen ällabe= mie bet 3Bilienfd)aften, naebbem et fdjon 1867 als SeftionStat in ben StaatSbienft getteten war. .v>ier organifierte et baS Statiftifcbe SanbeSbuteau, mi beffen Spi&e et feit 1872 ftanb. Slufserbem wai R. Socent au ber Unioerfität SBubapeft. C5r ftarb 30. SDtat 1892. Seine bebeutenbften Schriften (ju= mein in ungar. Sprache) finb : «©runbfteuer unb Sa= taflet ($eft 1868), < Unier Satetlanb unb fein iiolf» (ebb. 1871 1, «SanbeShmbe Don Ungarn» (aud) beutfdj unb franibfifd1, Subapeft 1873), «Maubbud1 bet ptattifdjen Statifti! i (ebb. 1875), «Enoiogie». SCI. l : rtatiftif bei ungar. SBeinbauei (ebb. 1876), «£ta= tiftit Pon Ungarn^ lebe. L876), «Rapport snr l'etat de l'agriculture en Bongrie» (ebb. 1878), «UngatnS [Rationalitäten auf ©tunb bor ^olf^uihlung bee J. 1880» übe. 1882), «Ungarn im SBeltbetfept. ;',ur Statiftif ber .e>npothefarfduilben in Ungarn» (ebb. 1885), Sie l?rnitbrungc-ftatiftil ber ÜBeDöltetung Ungatni (ebb. 1887). Jlclbcim. I öejirfäamt im banr. Sfteg.=9}ej. [Rieberbauern, 645,93 qkm, bat i L890) 33649 1 16152 mannt., 17 l97roetbl.)6.,73@emeinbenmit268Dtfc fdiaften, barunter 3 Stäbte. — 2) SeftirtöftabJ im Sejirläamt .u., an ber 3Rünbung ber :Hltmübl unb be§Subtoig§:Sonau=[IRaintanatg(f.b.)inbieS)onaü unb an ber Nebenlinie $oftfaat=R. (4,6 km) ber Sapv. Staat§bat)nen, ift cm be§ Se jitfiamteS , eine* 3lmtSgetid)tS(Sanbgetid)t[RegenSbutg)( jUeiitamtee-, iroeier Aorftamter unb einer Ranaletpebition, liegt auf einer "Mifel, hat (1890) 3390 ß., barunter 104 Soangetijdje; $oftefpebition, £elegtapb, SBtftden über Die Sonau (3Rajimiüan§brüde, 1863 erbaut] unb iütmübl (Suitpolbibrüde, 1886 erbaut), go tifdje tatb. Sßfarrlitd^e, 1463 au-;- .Helheimer ÜRarmov erbaut, 1877 — 85 teftautiett, -2 tatb. Kapellen, eine eräug. Ritdje (1885), ehemaliges Aramw-tanerflefter mit Rircbe, 1506 erbaut, feit 1802 oerlaffen, jeKt im 'l-rioatbefiK, eine iüBalbbaufcbute, ein Aobaunec- fpital, eine [Diarienfäule (1700), otanbbitbet bei .Wenige Submig I. unb i'carimilian II., 1863 doii Der Sütgerjcbaft erriditet, ferner eine Vateinfdnile, cparfaffe foroie Ralfmerfe, eine Sulfit=6ellutofe= fabrit, Sopfenbau unb ßaubet mit ßotj, ©etteibe, l'iannor: unD Sanbfteinen l.Helhcimer S[Jlat= ten). "i-cr ber Stabt Dac- ehemalige ücbtofj bei SSBittetebarber, baneben ber SReft eines 1809 abge= trageuen ;Komertunn;-. SBeftlid) oou ß., auf Dem 3Rid)aeliSberge, erhebt fidi ber gewaltige Sau ber 33 e frei u n g S balle, eine SRotunbe oon 55 m Turdimeffer in antilifiercnben Acrmeu mit .Huppelfrönung (66 im nad) ©ättnetS unb RlenjeS Snttourfen, oon Rönig Submig I. 1842 (19. Cit. ©runbfteinlegung) begonnen unb 18. Cft. 1863 eingeweiht, ^er ©au ift bem älnbenfen an bie beutfdien SBefteiungSrriege gewibmet. li'in 7,t m beber bteiftufiget Unterbau tragt Den 58 m hohen [Runbbau; eine Steppe non 84 Stufen führt in noei "JlbfdReu hinauf. Sin Der Slufjenfeite auf mädnigen Strebepfeilern 18 german. -Jungfrauen mit 3dnl ben, welche bie [Rainen beutfehet ißtobinjen enthalten ; r>or bcnfelben unten 18 Ranbelabet (6,5 m bodu. 3ji ber innetn 6aHe 34 Siegesgöttinnen auS cattari- fchem QRarmot oon Sd)wanthaler ; bajwifdjen 1 7 oet= golbete SBtonjef^itbe au-:- ftan;. Ranonenmetall mit ben Namen ber 1813—15 gewonnenen Schlachten ; über Den Jlrfabenbogen Namen oon 16 beutfdu'u Heerführern unb 18 eroberten geftungen; batunter eine Säulengaletie oon 72 ©tanitfäulen (6,o m) mit Sodeln unD Kapitalen auc- weitem [Dlarmor. ®ie Ruppel (21 in bod\ 32 m loeiti bat eine 6 m weite 2idb,töffnungmitboppelter©laSbe cm- bete, Die gug teile, Dient -nun SluSfugen (f. D.i. Stelle, ,\ohanit, ©etmanift, geh. 15. SOlätj 1829 ju gtegenSbutg, ftubiette inäRündjen unb irurDe 1857 orD. l;rotofior Der beutjehen Sptadje unD Vit= teratur an Der lluiperfität 'l;rag. R. gab Ctirieb-; Krtitri, bie man unter S »ermißt, rmt> unter 6 amjiijudjcn. iU'Kciiinadjcv — Sldkx (%txb., Sfrdjäolog) 28" Goaugetieubucb, mit ©rammatil unb ©toffat heraus (3 33be., WegenSb. 1858—81), eine öberfe&ung beS Otfrieb (?rag 1870) unb ernueS bureb jatylreicbeUn: tcriudutngen ü her Sic Spracbe ber "Jiott'erfdicu SBerfe, bajs biefe nidu von einer überfefeerfdune, fonbern oon iJcotfer allein herführen (n. a. «Sie philof. SunftauSbrüde in -JcotferS SBerfen», i'iiuuiv 1886; o Sie St. Qiaüer beutfdjen Sdjriften unb Dtotfer 8abeo», ebb. 1888; « Ünterfudwngen jur über [ieferung, ttberfeljung, ©rammatil ber SPfatmen SHotterS», Söerl. 1889). StuS foU'bcn Vorarbeiten er* nnubs feine «©efcbidjte ber beutfdjen Sitteratur »on ber älteften ;>at bis sur Viittc beS 11. ^abrh.» (33erl. 1892). 3n bie bleibe ber litterar. =bJftor. Un= tcrjudniugeu gehört audi «Über bie Quelle oon SgjoS ©efang oon ben SBunbern Efyrifti» (SBicn 1893). Seine «SBergteidjenbe ©rammatit ber ^or man. Sprayen» (Vb. 1, Sßrag 1863) gehörte ju ben erften Vcrfudien, bie 3Jletl;obe ber oergleidjenben ~pradmuffenfdiait auj bie beutfdbe Spraye anju= toenben. (5'r oeröfjentlicbte ferner SBenebiftbeurer ijärebigten («Speculum ecclesiae», Sltüncb. lsr>S) unb befdirieb im «Serapeum» (1859—68) unb in ben «3tbt)anblimgen ber bbbm. ©efellfdjaft ber ,. SBiffenfdjaften» (1872) bie beutfdicn unb Haffifdjcn l ■Öanbfdjriften ber fraget Vibliotbeten. Scllcnmadbcr, fooiel tote großer groftfpanner (f. Aroftjdimettcrlimv. Seiler, ein in ber SRegel unter bem Urbgefdjojs gelegener, meift übermölbter Vaum eineS ßaufeS, ber ntr Jlujbcroabnmg oon Vorräten ober als 3trbeitS= räum bient. Ter Aushoben mirb mit Steinen ge= pftaftert ober («Römvart», SOcanub. 1^44), mürbe 1841 aufserorb. unb 1.S44 orb. Vvofeffor ber beutfdu'n Sitteratur; bis 1850 mar er uigleidi Cberbibliotbetar in 2m hingen, reit 1849 präftbierte er bem Sitterarifdjen Verein in Stuttgart, (i'r jtarb 13. Viärj 1883 in Tübingen. S. mar ein fdinellerunb fleifsigeröerauS: geber. 3o ooröjjentliduc er u. a. «Li romans des sept sages» (Jüb. 1836), baS «Bomancero del Cid» (Stuttg. 1839), «3lltbeutfd)e ©ebid?te» ( Jüb. 1846fg.), «ÜJleifter Slltfroert» (mitöoUanb; Stuttg. 1850), bie «SKartina» öon 6ugo oon Sangenftein (ebb. 1855), «Sarlmeinet» (ebb. l&x), «".'Ute gute Sdjroänte» (2. Slufl., .Cicilbr. 1876) unb bie mid)tige Sammlung ber «jjaftnadjtfpiele auS bem 15. ^abrlv (3 Vbe., Stuttg. 1853; -Jcacbtefe 1858); ferner [iefi er neu bruden bie cdiriften ©rimmelSb,aufenS (4Vbe.,ebb.lS54— fö), bieSramen3(orer'j(5Vbe., ebb. 1865) unb bie SBerfe beS §. Sad)S (95b. 1—14, ebb. 1871 — 82). (5'r übertrug «Sämtlidje SHomane unb "Jtooelleu" beS ©ertianteS (mit 3Jotter, 12 Vbe., Stuttg. 1830 — 42), fammelte «Ülltfranj. Sagen» (2 Vbe., 5üb. 1839—40) unb einen «gtat. 3iooelleu fdiah» (6 Jle., Spj. 1851). UbJanbS bramat. Ent mürfe oeröffentlicbte er in bem Vud)e »Ublanb als Sramatiter» I Stuttg. 1877). Sin bJnterlaffeneS «Ver.u'idiniÄ altbeutfdu'r.'öanbfdiriften» bat auSS.S 3iad)laf; (5'. SieoerS herausgegeben (lüb. 1890). Seiler, albert, Dealer, geb. 27. älpril 1845 ju ©aiS bei oüridi, ftubierte Vhilofovbic in ilfüncben, menbete fidi aber halb ber 3)lalerei in unb mürbe Sdniler DtambergS an ber bortigen '.'(fabemie. (5r bebütierte mit bem Silbe: Stubienj bei Subtoig XV. 1 Sammlung Siebig in ;Keichcnberg) ; hierauf folgten : 0' hopin, (5'rinuerung; aud) Samenporträte unb bem mobernen Seben entnommene ©enrefeenen gelangen ihm oortrefflidi. 1882—83 hatte S. aud) in iJSariS ein Streuer. 3n neuefter ;!eit folgten: ;K5mifdiec- 33ab cllinfeum in SönigSberg), gauftina im Tempel ber Suno ju ^rftnefte, Sic Stuferroectung ber Joditer beS 3airuS(1886; 3Jlünd)en,9Ieue 93inatott)ef),©eren= fdilaf (1888), Segenbe ber beil. Qutia (1892). S. lie= ferte audi toloriftifd' febr fein gehaltene Interieurs unb Slrdutetturbilber unb gilt für einen ber erften Sotoriften ber mobernen Sdnile. dr mürbe bei ben StuSfteltungen in [Dlündjen, 3Sten, Verliu unb8on= bon unb mcbrfad' in Vaviv auSgejeidjnet unb ift (5brcumitglieb ber Vfündumer 3ttabemie. Seiler, /yevb., fd)ioeii. Strcbäotog, geb. 1800 in Sdilof; iÖiartbalen (Santon Süridi), ftubierte in 3ärid), Saufanne unb Varis Rheologie unb &<:■ fd)id)tc, mürbe 182(1 SauStebrer bei Sorb Seomour in Sonbon, 18.'!l Vebrer an ber Jsnbuftriefdiule in oüridi; fpäter prioatifierte er. S. ftarb 21. fsuli 1881 in ^üridi. (5'r ermarb fid) grofjc Vebeutuug burdi bie 1853 burd) ihn erfolgte (5'utbcdung ber Vfablbauten. Seine jablreidum für bie Vfahlbauteii; tunbe grunbtegenben "Jlbbaublungen fmb erfebienen in ben «iDlitteitungen ber Stntiquarifdjen ©efell= fchaft ■• in „'lüridi, Sb. 9—20 (3ür. 1854—79). Qn benfetben «ÜBtitteitungen» fomie im «Slnjciger für iSf, fün> unter 6 eufjufutSen. 28S .Weiler (gerb., äMer) -- Äefler (: «Bauriß be3 ßlofterä St. ©allen von 820» (>Jür. 1844) unb bie «Strdjäol. uavte bet Dftfct}iDei| i (ebb. 1874). Seiler, gerb., .«ifterieumater, geb. 5. 8lug. 1842 ;u Karlsruhe, lebte in ber Jugenb mehrere Jahre mit ''einem Sater o o i c v l1 8. (geb. 1804, geft 31. Slug. 1877) unb feinem altern SBruber ftvanj J?eller = Seujinger (geb. 1835, geft. 18. Juli 1890), bie als Ingenieure ;u Strafen: unb Bvüdenbauten nad) Nio berufen luorben waren , in SBrafitien , ftubierte 1862 an ber Karlsruher ffunftfcbule iuerft unter Sdjirmer, in beffen Sltelier er brafiL ßanbfcbaften malte, bann (feit 1863) unter bem öiftorienmaler Kanon, bann vier Sabre in Sftom unb lieferte bieraut eine Neibc von gröfsern Schöpfungen, in ivelchen er ba§ blubenbe Kolorit (Janen» womöglich noch 311 überbieten fudne. Sluf ber Sßarifer SBeltauSftellung erregte 1867 fein Job Philipps II. Stujfeben, welches SBitb in Nio be Janeiro ben erften SluäftellungSpreiS aewann. ßierauf folgten: 2er SSraub von Nom unter SJtero (1873) unb ber Sieg be» SKarfgrafen Subroig SBilbetm von 23aben über bie Surfen bei salanfemen am 19. Slug. 1G91 (1879; fiunftballe iu RarlSrube). ;>n SreSben fiegte fi. bei ber jion- rurrenj für ben neuen SSortjang beS JheaterS, otn er 1876 au* ausführte, unb malte bann (1880): .\iero finbet bie Ceidje beS Seanber (in ber ©aterie ber Sltabemie jtu üßien). Nadjbem er fieb in Karlsruhe unb seibelberg mit Erfolg auch als greslomaler verflicht batte, feierte er 188G mit einem grojjen alle= gorifeben ©emälbe für bie 2lula ber Univerfität Öeibelberg, bie ©rünbung ber Univerfität burd) einen Striunrobjug ber "pallaS Sitbene mit Stu= beuten unb Sßrofefforen »er bem von ber Stabtgettin gefrönten ßurfürften Nuprecbt barftellenb, einen Iriumph in beforatvoer unb lotoriftifcb ftimmuna»= voller Haltung, ben er mit ber Slpotbeofe: ßaifer SBilbetm ber Sieareidje, ©rünber be§ ©eutfeben Keid)S (1888; Nationalgaterie;,u23crtin), nidit gang wieber erreichte. Sluch als Porträtmaler ift iL ge= iuefct. 2 er Künftler lebt in Karlsruhe. Seiler, griebr. SubW. von, Swift unb Staat§= manu, geb. 17. C tt. 1799gu3ürieg, ftubierte ;u 53er= lin unb ©öttingen, würbe 182595rofeffor beS Eivib recbt§ in3ürich, 1826 jugleid) 3tmt§rid)ter bafetbft. J{. tvirfte beim StuSbrudi ber burd) bie frarig. 3uli= «Solution hervorgerufenen Bewegungen an ber Spi^e ber liberahrabilatcn Partei in 3ürich, würbe 1830 in ben ©rofsen Nat gewählt unb 1831 jum Ikäfibenten beS DbergeridjtS ernannt. 1843 folgte er einem Stufe als Sßrofeffor ber Necbte nad) ©alle, unb 1847 fiebelte er als Nachfolger ^ucbtaS nach Berlin über. Sll§ Üiitglieb ber preufi. ^^e't6" .Sammer wie auch im Erfurter Parlament war er ein öauptwortfübrer bertoufervativen Partei. -3alb barauf erfolate feine Grhebung in ben 2(bel= ftanb unter bem SRamen K. vom Steinbock S. ftarb 11. Sept. 1860 in 33erlin. Seine ©auptioerte finb: «über fiitii=Sonteftation unb Urteil» (ßür. 1827) unb «2er röm. (iivilpro^eJ! unb bie SCftionen» (S*g. 1852; 6. Stuft., bearbeitet von 2l.2Sach, 1883); mertooll finb aud) feine «Semestria ad M. Tullium Ciceronem» (33b. 1, 33udi 1—3, 3ür. 1843—51). itufserbem verbffentlicbte er «2Jlonat;-chrouit ber Süridjer SKecb,täpflefle» i 1l» i^be., ebb. 1833—38), o3Öafeler Jeilungäfache» lauoinim ; 3 Slbteil., Slarau 1834 — 35), «©runbrifs ui SSorlefungen über 3nftitu= tioneu unb Antiquitäten be§ röm. SRed)t§» (S5er(. 1854—58) unb i jnftitutionen» (8p.?. 1861). griei berg gab ,u.-> • Sorlefungen über bie $anbeften» I vp;. 1861; 2. äCufL in -2 "$bn., beforgt von 2eWi§, 18GG — G7) heran». Seiler, ©ottfr., Siebter, geh. 19. Juli 1819 311 3ürid), bitbete fidi 1840—42 in 3fRünd)en in ber ilialerei au§, febrte bann nach 3üridi jurüct unb ivaubte fidi nun litterar. Stubien unb poet. 55cr= fudien ju. Nach 1848 lebte S. längere 3«t in Reibet = berg unb Serlin unb erhielt 18G1 ba§ älmt be§ erften 5taat§fdjreiber§ be§ Kantong Süi'idi, bai er 187G nieberlegte. @r ftarb 16. Suli 1890 in 3ürich. Sin 33anb u©ebid)te» (öeibelb. 184G), bie «Tieueru ©ebidjte» (58raunfd)W. 1851), enblidi bie «®efam mclten ©ebidjte» (SBerf. 1883; 3. Stuft. 1888) be tttnben ihn all einen einbringenben Beobachter ber Natur unb be» ilUeufdienberu'uA, berbie verfchiebetr ften Seiten beä Sehens in Eräftiger, origineller, ju= weilen felbft bizarrer ätuffaffung unb bod) in tünft= terifd)er Sertlärung lvieberjugehen vermag, fi.c- SBebeutung liegt iebodj auf epifebem ©ebiet. Sein erfter Sftoman: «S)er grüne ©einrieb», gunädift 1854 (4 33be., 33raunfdiw.) erfdnenen, in ber neuen 2(uo- gahe(ctuttg. 1879—80) wefentlid) umgeftaltet, Der arbeitet eine l'taffe von ©eijörtem unb ©efehautem in einer oft tofen gorm, bie noch nicht bem Jnbali ebenbürtig ift, aber überreich cm lvunberbar lvieber gegebenen CebenSbilbern unb prächtigen dpifoben. 3n ber Jüngern Jaffung ift bie Jedinit vollenbetcr, bie G'inEleibung glatter unb burcbfidiriger. Münjt lerifd) noch bebeutenber fmb M.S Srjäfc/lungen «®ie Seute von Selbwpla» (33raunfchiv. 1856) , bereu bervorrägenbfte Stüd'e «Nomeo unb ^ulic auf beut Dorfe» unb «2)ie brei gerechten Kammmad)er» Diel- leicht ben yöbcpuntt .ü.fcbcr S)id)terlraft bejeid)nen, fotvobl nad) ber ebel poetifchen, roie nach ber grote;-f humoriftifctieu Seite bin; bie ^Neubearbeitung iu Bier Seilen (Stuttg. 1873—74; 9. 21uf(., 2 Sbe., SerL 1891) fügte mehrere meift launige ©enre bitber binju, bie'fict) lvürbig ben fdjaltbaft grajibfen « hieben i'egcnben» (Stuttg. 1872; 4. 2tufi., Serl. 1887) anreiben. Tie heiben nädjften SBerfe mäbl ten bie Nahmener.uiblung ;ur ßinlteibung unb boten gleichfalls Nlufterftüde moberner Novelliftit : '<3ürici)er NoDclleu» (2 Sbe., Stuttg. 1878; 5. Stuft., Sert. 1889) unb «SaS Stnngebicpt» (SBert. 1883; 10. Slufl. 1891). 3hnen folgte noch ber Nomaii «Wartin Salanber» {ebo. 188G; 9. 2(ufl. 1891), bei fd)ou burd) fein engeS totales ©epräge unb burd> bie Schwäche ber llrfinbung unb Äompofition hinter jenen jrühern Schöpfungen jurüdtritt; bodi enthält auch er prachtvolle (ibarattere unb glängenbe Te taitS. Xurd) finnltche (Snergie, burd) unerfd)bpflidv naturroüd)fige ©eftattungSfraft, burd) feinen halb übermütigen, halb behaglichen .vmmor ift Ä. einer ber größten beutfehen NooeUiften geworben, ;utnal eine mänulid) feftc, aud) im Spott nie auflöfenbe unb im Schmcrj nie verjagenbe SBettanfcbauung ihn trägt. K.S «©efammettc SBerle» erfchienen in 10 Sbn. (SBerl. 1889—90), baju 23b. 11: «Nad« gelafjene Schriften unb Jidnungen », barunter ein prachtvoilesivauerfpiclfragmentil.biSö. Stuft., ebb. 1893), hg. Pon Sädjtolb. Jm dnglifdben erfdjien eine SluSWabt u. b. J. äufnter 1892); bagu fommen: « Gpilegomena gu ßorag» (3 ©be., ebb. 1879—80). Stujjerbem Der* öffentliche er «Unterfudningen über bie ©efdjidjte ber gried). fyabel» (ebb. 18G2), «Vicus Aurelii aber Öhringen gut 3eit ber [Römer» (üonn 1871), «Sie Gntbedung ^[tionS 311 .ftiffartif» (greiburg 1875), «Ser faturmfdje SSerä» (2 Slbhanblungen, Sßrag 1883— 86), «Siercbe?f[affijdien2ütertum? in tutUm gefd)id)tlid)er ©egiebung» (3nn?br. 1SS7), «Sier= unb ^ftanjenbilber auf ä)iün,en unb ©emmen» (mit 3ml)oof=©tumer, Spg. 1889), «Sat. ©olfSctnmologie unb SBettoanbteS» (ebb. 1891), «3ur lat. Sprad)= gefdjidjte», %l 1 (ebb. 1893); »eranftaltete 2lu§= gaben ber «Herum naturalium scriptores graeci minores» (ebb. 1877), pon A'enopbon? «Historia graeca» (ebb. 1S89— 90) unb gab SJacmeifterS «Mtifdje Briefe» (Strafsb. 1S74) foroie beffen (»on ii. peUenbcte) Überfetumg pon öoraj' ©riefen (Spj. ScIIctttffcI, f. Slffeln. [1891) beraui Seflcrgcf t^oft,© 0 de lg efdiofs, Souterrain, eigentlich bas gröfjtenteilä in ben Grbboben per= fentte ©efetjofs. Sodj merben unter Ä. aud) nur wi Keinem Seite eingefenfte ©efeboffe oerftanben, rnic fie in gröfjern SBaumerfen nainentltd) ju 3Bob; innigen, Küdicn, ÜBerlftdtten, Sagerräumen u. f. m. eingerichtet werben. S!a? K. bient toefentüdb unu Srodentegen be? gangen ©ebäubeä. yn fauitdrer 93e,;iebung ift für SBofmungen im .ft. meift eine lidne iiiotfljaui' äoiiBcviatioiiJ' üejifou. 14. älufl. X. Öbbe »on minbeftenä 2,eo m, lpopon l,co m über ber Grbe fid) befinben feilen, foroie Sage nad) S. unb SC. Porgefdn-ieben, aufierbem ibrlebrungen gegen Urbfeudjtigfeit (f . 3f olierf djidb, ten). äßäbrenb bie jum Slufbeipabreu oon j>ol;;, .Hebten unb ©peifen benunten Wauine bei S. foioie bie 3Bafct)füd)e meift überwölbt werben, muffen bie nimSeiPobiieu biencn= ben Diäumlidjfeiten eine böl^erne Salfenbede er= t)alten. Kellerwohnungen finb fämtlid), aud) wenn burd) entfpredjenbe banlidje Slnlagen bafür geforgt wirb, baf; fie trorfen finb, ftetS ärmer an Siebt unb fälter alä oberirbifci)eSBol)nungen, unb beSbalb finb für bie SeWofmer ftetS gewiffe ©ejabreu für bie ©e= funbbeitporbanben. Sie altem, meift feuchten: Keller= Wohnungen finb nidit feiten gerabeju aii ftrant heit?= unb Scudienlierbe ju bejeid)nen. JJn neuerer 3eit fueht man felhft in ben ©tobten, tn Weidjen bisher Kellerwohnungen üblich, Waren, bieje mög= lidjft p befdiränfen. Melhulirtli?, Sßftanjencrtt, f. Daphne. S'cüerfjolei, teehnifdi, f. Heller. Steuermann, grancoiS Gbriftopbe, Öerjog pon 3SaImp, franj. Slcarfcbäll , geb. 30. SÖlai 1735 ju SBolfäbudiweiler bei iHotenburg a. b. Sauber, lief; fid) 1752 bei einem frans, öufarenregiment aniper= ben, f od)t als Unteroffiuer im Siebenjährigen Kriege in Seutfd)lanb, Würbe gum Offigiet beförbert unb loar 1788 bereit? ©eueral. Gr fdilofs fid) mit Söe= geifterung beriReBolution an, würbe 1792 93efer)I§= haber ber äftofelarmee, Bereinigte fid) mit Sumoir- rieg unb brachte bei ber Kanonabe Bon iHilmn (20. Sept. 1792) feine anfänglidi ineidienben Jrup= pen gum stehen. Gr würbe augetlagt, beim Südgug ber Sßreufjen bie Verfolgung md)t thatfräjtig genug burchgeführt gu haben, aber freiaefprodjen. 3m grühjahr 1793 erhielt er ben Söefehf über bie 2tlpen= armee, belagerte bann Snon, würbe auf Setreiben Guftine? nodimal ? raegen mangelhafter Seitung ber ^Belagerung angeflagt unb erft burd) ben ©tutg ber ©d)redenSberrfd)aft (27. ^uli 1794) befreit. 3Iod)= malö trat M'. fobann an bie Spifee ber ällpenarmee, bod) mu|te er einen Seil feiner Sruppen an S3ona= parte abtreten unb blieb mit bem iKeft in Sleferoe. 3n ben folgenben Sauren nur im Innern ju Cr= ganifationen unb SerritorialfommanboS Bermenbet, würbe er 1801 Sfkäfibent be§ Senat?, 1802 SDlar= fdjall Pon granfreid), 1804 Öergog pon Salmi). 1814 perlieb ihm Subwig XVIII. ba? ©rofsfreug be? SubwigAotbcn? unb ernannte ibn gum sBair. äBäbrenb ber öunbert Sage betleibete er fein öffenfc liebe? 2tmt. fi'.ftarb 12. Sept. 1820. Gin Seufmal würbe ibm 1892 in Sahnt) errid)tet. JlcIIcrmnnn, grancoi? Gtienne, §ergog Pen 23almp, frang. ©eneral) Sohn be? porigen, geb. 4. 2lug. 1770 gu Sieh, würbe Cffigier, war 1791 — 93 guber©efaubtfdiaft in beuSu'reinigten Staaten tommanbiert, würbe bann Stbjutant feine? Sater?, 1796 Dfapolcon?. Gr jeichuete fidi al? .Hapallerie- führer beim Übergang über ben Sagliamento uub por allem bei S.Harengo (ll.^uiii 1800) au?, ipo er ben Sieg entfdjieb. Gr würbe infolgebeffen Sipi= fionsgeneral; bei Stufterliö (1805) fdjwetDetWunbet, tonnte er erft 1807 unter 3unot wieber im 6alb= infelfriege ein Hommanbo übernehmen. SSegen .Hraufheit muf;te er 1812 pom yelbgug gegen 9iufj= lanb gurüd bleiben, that fid) aber 1813 bei Sauden herpor. SubWigXVHL ernannte ihm 1814 jum3fn= fpecteur ber Kavallerie, bod) ging er 1815 hei ber :Küdtebr Napoleon? gu biefem über, mürbe gum 19 290 .Vtetleniieiftcr Stdp 5ßatt ernannt unb tämpfte bei vignn unb ffiaterloo. Sei ber gtoeiten iReftauratton öerlor er 2lmt unb SBürben, trat aber nad) bem .lebe feines Sßaterä i 1820 i toieber in bie Sßair§fammer ein. @r ftarb 2. Sunt 1835. Äcllerntcifter, in großen öauSbaltunaen ber SBeamte, ber bie Slufficbt über ben Seiler füprt. ScHcrrecfit, baä »eräu&erüdje unb »ererblidje :Heebt, auf einem fremben ©runbftüd einen .Heller .?u haben. afen, 5J5oft= unb Eifenbabnfcbule, Sparfaffe, firebitoerein, ($a*-- anftalt; il}afchinen = , 2eber=, Jhonmarenfabrif, Schönfärberei, Sampjlol)mülile, ©anbei mit ©e; treibe, giegelfteinen, Jbon, liement unb öolä. Stellion (grd\, üom tat cella, Silk), in ber griech. Äircbe in ältefter 3?it bie Ginseltoobnung bes älnaeboreten (f. b.), bann bie äJlöncbljelle im Soino= biou (f. b.), jeljt bie möndjifdie ©ingelanfiebelung mit .Maus unb ©arten, bie Domfilojiet abhängig ift. S er Seroobncr be£ S. heifu fi eilt ö t unb parh'= tet fein fi. 00m .Hlofter. nellner (aus bem lat. cellarius, non cella, ber Seiler), ©ebilfen ,uir Sebienung ber ©äfte in 6otel§, iReftaurantö, ©afiS u. a., gerfallen in öotelfeUner iCbcrfellner, ^immerleünor, caallellncn, SReftau= ranfc ober Seroiertellner, (Safetellncr (meift SBiener), Stviilcl, bie man unter Si tteem oabifelluer unb Speifenträaer (inßfterreicb), Sein-- fellner, Süffetttellner ober SÖuffetterö (iMerpädjter), SBittarbfellner (SDlarqueure), bie oft bie Sillarbä in iXechnung ober ^ad)t haben, Ülushilfsfellner unb SJobnbiener (in ^amilien). öäufig tuerben neben unb ftatt mannltcber ^erfonen auch meiblidie Ser= fönen (fieltnerinnen) jur SBebienung ber ©äfte gehalten. Sie S. erhalten Wenig ober feinen @eh, alt, finb baber meift auf Sriufgefber angeiiuefen unb unterliegen bura> bie caifonoerbältniife nielfadjem Stellenmechfel feroie, befouber» im SBinter, ber Stellenloftgfeit. dine Crganifation erfolgte im Seutfeben fiellnerbunb, ber 1878 auf bem fiettnerftmgrejj in Erfurt gegrttnbet mürbe, einer ©enofjenfdjaft mit jurift. 93erfönlicbfeit (nach fäcbf. ©efeft) unb bem Sig in Setpjig, mit 33ei¥in§bauö (©aftbauS ©ermania) bafelbft, Spar=, Sarlel'nc--, ßranlenfaffe unb gedbltlub. Ser fiellnerbunb be= fteljt auä bem öauptoereiu für äerftreut mobnenbe fi. unb 45 Sejirfsnereinen in nerjdiiebeneu Stäbten SeutfchlanbS unb bes Sluslanbe« (Sonbon, Srüffel, ©enf, 3ürich, äRontreur, 3ieucbdtel; Sii.ija, Eanneä, 6aag=ScbeDeningen), jum Seil mit eigenen üiub häufern, unb hat 28 Stellennermittelungäbureauä, etira 3500 SKitglieber unb etwa 120000 -31 Ser= mögen. Saneben befteben: ber ©enf er Serbanb ber öote!= unb Dieftauraut = 2lngeftellteu (Sit3 in Safel; gegrünbet 1877 in ©enj,jnit 3500 SDlitgliebern in 7 Sänberoereinen unb 52 Sejftionen, 3 fiiubbäufern, 22 StellencermittelungSbureauS, 100000 i'i. Vermögen) unb oerfdjiebene fleiue 8ofal= oereine. — Sßgl. ß'iben , Sie 2ebrling3frage in ber ©aftbofSinbuftrie (%s. 1885); ö. Scbnubt, fiellnerä Sßeb unb SBobl (2. Stuft. , 33af.l891); Übert unb ßoffmeöer, Sas Srintgelb unb bie nurtid\iftliche Sage ber fi. (SBcrt. 1892); Dlbenberg, Ser Seltner» beruf (Sp5. 1893); Sdineibt, SaS fiettnerinnenelenb in Serlin (Sert. 1893). 2lud> giebt eä Spradjfübrer, fpradjlicbe Unterrtditsbriefe, Sieberbücber iur fi., ferner einen ©aftt;of§gebiIfen=fiaIenber (SBittenb. 1890 fg.). 3e'tui,8en: Serbanb — L'Union (beutftb unb franjöfifd), S5af. 1877 fg.); Ser 'fietlner= freunb (Spj. 1878 — Sl); Ser ©aftmirtsgehilfe (Seil. 1892 fg.). iS. audi ©otelmefen.) Hi'lliu-rtnrlifcriuleit, fooiel uue ©aftmirtfcbaft«= fdnilen (f. b.). MelluuK* kultier, f. Srploftoftoffe 2. ftellc (urfprüngtid; Seanannui, fpätcr ffen = li§), uralte irifdie Stabt in ber ©raffdjaft ^.'teatb, am Sladroater, 58 km im 9iffi. uon Subliu, mit i l^si il»s_'l'(5-., loarim frühen flcittelalterbebeutenbe tönigl. unb firdilichc iRefibens; tooran nod) ein 32 m hoher runber iunu, ba§ öauä beä beil. Eolumba unb ba§ mit SdnüUereien »erjierte «fireuj ron fi.» am SDlarttplaöe erinnern. Jtclmic, f. Sioresuet. .Hclotb (grd\), franfbafte, geichimilftartige fafe= rige SBerbidUng ber öaut unb be§ lluterbautseU= geirebeä in gorm eine» berben SButfteä mit achI fegungen in ba§ gefunbe Dlaebbargeroebe. Söleift bitbet fieb bal S. im älnfcblul an SRarben (9iarben= feloib), befonberi aud) naep Sureblödjerungber E br: läppdien. Sac- fi. tobvt nach ber 5Stu§fd)netbung faft jieti roteber. JTelong, öafenftabt auf gormofa, f. fii-lung. Melutiimie (grd).), Srucbfcbnitt. Scl|i, an ber idmtt. .Hüfte gewonnene Slfcbc üer= jebiebener ÜReereSalgen, bie jur Sarftellung bei Job (f. b.) bient. itii, (inb lmifi t? aufjufu^rn. .ftelfo Vu'ltibcvcr 201 ficlfo, Statt in bei fdjott. ©rafidjaft SRojburgb, an ber Bereinigung bes Twceb unb Teoiot, berv= lid) gelegen, bat (1891) 4174 6., eine fdjönc Stücte (1803), ein lllufeum; $lanell-, SBoUloatenfabnfen mit ©etteibebanbeL ?jn ber fRfibe ,\ I o o 1 3 •■ 6 a ft l e , Sitt berSerjögeBonSRorburgb. Tiebabei gelegene älbtei (normann. unb friihengl. ftirdj'enruine) i)"t eine ber betüijmteften Sdiottlanbs. Selten (grdj. Keltoi, audi Galatai; tat. Celtae), ein inbogerman. Bolfsitamm, ber im 2lltertum über SBefteuropa »erbreitet mar, beute bis auf geringe SRefte romaniftert ober gemtanifiert morben ift. Tue S. haben fid? oon Subbeutfdjtanb unb bem beutigen Öfterreidj auä junädbft über bas [Rheingebiet, §ranf= reidj unb bie brit. Sjnfeln ausgebreitet, unb jwar iebenjalls febon bor ber i'üttc beS 1. Jsabrtaujenbs ». (ihr. i&urdj brei grofje SBanberungcn baben iie ihr ©ebiet in gefdjidjtlidjer Jeit auSgebehnt. (*nbe bei 6. ^abrb. o. ß br. .;ogen ft. nadj ber Sßijre näifcben ©albinfet (f. Hispania unb Seitiberer). ,Su älnfang bei 4. ,xsabrb. B. Efjr. befegten fie bas bamals größtenteils etrusf. [Rorbitalien (f. ©allien). 284—278 o. Ebr. fällt ber 3ug ber .H. (©alater) nach ber Balfanhaltunjel, ber nad) beu oerheeren-- ben [Raub.uigeu , bie fidj bi-> nadj ©tiedjenlanb er ftredten, mit ber Slnftebelung in ber '.Witte .Klein afiens enbete (f. ©alater). hingegen gebort ber von Sioius erzählte Erobcrungsjug bei Segosefui nadj Teutfdjlanb ber Sage an-. 3n Seutfdjlanb reidjten bie Sitsc ber 8., wie fidj Bornehmlidj aus ben Ortsnamen beweif en läßt, einfhnalS oftwärtS bis jur Elbe. Setgier (lat. Belgae) fafjjn in Sorbbeutfdjlanb, SBalajen (lat. Volcae, woraus im Teutfdjen «SSclfdj» [f. b.] ent= ftaubi in 3Jttttet= unb Sübbeutfdjlanb. Teils burdj freiwillige 2luSwanberung , teils ben SBafjeu ber borbringenben ©emtanen meidjenb, büßten fie bas rcchtsrhcinifdje ©ebiet im Saufe ber legten .fiälfte bei 1. 3iibrtaufenb*> o. Ebr. ein. SRur geringe [Hefte finb hier fifeen geblieben unb germanifiert worbeu. Erbeblid) ftärler ift bie SBeimifdjung fett. SBluteä bei ben fübbeutfdjen Stämmen. Tie SÖoier (f. b.) mur= ben 'aus ibren Sitsen in Böhmen oon ben germau. äJlarfomannen in ber erften ."öalftc be§ 1. -Jahrb. B. libr. Berbrängt. 2lriooift (f. b.) madjte Sübbeutfd)= lanb ubrblicb oon ber Tonau ju einem german. fianbe uno war im Begriff, feine öerrfdjaft über bas beutige Elfafj unb bie 5'rand)e = Eomte au§gu= bebnen, würbe aber bon Eäfar 58 b. £t)r. befiegt unb über ben [Rhein jurüdgebrängt. Sie [Römer eroberten 283 — 191 b. Ehr. (Sntfäjeibungäfdjladjt bei Elaftibium 222) bas fett. 'Jiorbitatien unb gegen I5'nbc bes 2. 3iäbrb- b. &}x. baS S^onegebiet unb bac> Vanb füblid) bon ben (Jeoennen (Gallia Nar- bonensis). ©ebon borber Waren fie bie .vjerren bon Spanien geworben. 6äfar eroberte nacb bartnädi= gern äBiberftanbe 58—51 b. Ebr. ba§ beutige jyranfc reieb (Gallia transalpina) bis oftmärts jum äibein, bas feit 27 ü. 6br. als vom. $ro»inj organifiert ttmrbe (f. ©aüten). 2er fiaifer äluguftuä unter= warf bie in beu SHöenlänbern (in ;Rbätien, SBinbe= licien, SRoricum, Harmonien unb 'AUbfien) mobncn= ien .H. Ter größere Seil Don Britannien würbe 43—85 n. CSbr. bon ben Sflömern in Skfik ge= uommen (f. SBritannia). ®ie 3lomanijierung biefer weiten ©ebiete erfolgte febr allmäblid) im Saufe ber 3afjrhunberte. Ter SHomanifierung folgte jum Seil eine ©erinauifierung. ©ermanifiert würben bie romauifdi fpreepenben S. Unis r>om JHbein, fo= '.'ttüti'l, bie m,i;i itutcc ft um weit bie beutjebe Spradrione reid)t, unb füblid) bon ber Tonau. Sie britannifdjen ft. mußten beu Slngelfacbfen weiebeu. Tie ©ermanifierung bauert in SBalcS, Urlaub unb Sdjottlanb beute noeb fort. Ü)iau fd)äiu bie 3abl ber in ber ©egenwart nod> feltifcb Sprecbeuben auf etwa :V .. SDtilt. öiewon tommen auf SBalei 950000, bie gnfel QJlan 12000, Sdjottlanb 300000, ^rlano 868000 unb auf bie frani. Bretagne 1200000; bie ,SaM ber norb= amerif. 3ren läßt fieb nidn fidier beftimmen. Ju SBaleS fpriebt baS i'olt noeb überwiegenb teltijd\ beSgleicben auf Dian; in Scbotttanb nur in bem norbweftl. Teile (ubrblicb bon (MlaSgow unb Weftlid) Bon Tunbee); in Urlaub nur an ber SBeftfüfte (in SOiunfter, füblid) Bon Öimericf, in tSonnaugbt unb in ber nörbl. Sanbfdjaft Sonegal). 2tu§ (fornwallis (uib im 5. bis 7. Jabrb. n. Ebr. bie franj. SBretonen auSgetoanbert, bie ihre Sprad^e etwa weftlicb bou einer äinie St. S3rieur=3Sanne§ bewahrt baben. Tie fi. jerfielen im Slltertum in: 1) ©aüier ober K. im engem Sinne I öftlid) Bon ber ©aronne, füb= lieb Bonber Seine, baju bie fübbeutfdjen, öftetr., norb= ital. unb fpanifcbeu K'.i ; 2) 33 elgi e r (bftlicb bou ber Seine, einfrmals bi§ iur untern (ilbe, feit bem 1. ^ahrb. B. t5hr. bis jum :'ibein; baju aud) bie Belgier im fübl. Britannien); ;!) Britten (in bem übrigen Englanb unb 2Bale§); li @äleu (in 3t= lanb unb Sdjottlanb). (S. .Heltifcbe Spradjen.) Tie ,H. waren im Altertum ein Bolf bon berbält= nismäßig hoher .Hultur, namenttidj infolge beS oon Sübfranlreidi auSgebenben mäditigen (5influffeS ber griedi. Kolonie 'Diajfilia (SJlarfeitle). Sie ber: ftanben ftd) befonberS gut auf bie 3RetaDbearbei= tung. Tic K. wohnten 'in Stäbteu. ober bie @in= teilung f. ©allien (Bb. 7, S. 494a). Sitteratur. 3euß/ Tie Teutfdjen unb bie 5ladjbarftämme (2ßünaj. 1837); Branbes, Tas ethnogr. Berbaltnis ber R. unb ©ermaueu i 8pj. 1857); Söget be Belloguet, Ethnogenie gauloise (4 Bbe., $ar. 1858 — 73; Bb. 1 u. 2, 2. Stuft, 1872—75); aßeber, Tie noch lebenben feit. Böller= fdjaften, Sprachen unb Sitteraturen (Berl. 1863); Euno, Sßoraefdjidjte IRomS, Bb. 1: Tie ft. (Spj. 1878) ; Se Bairoger, Les Celtes ($ar. 1879) ; 3tb»§, CelticBritainfEarly Britein] (Sonb.1882; 2. 2(ufl. 1885); Ejoernig, Tie alten SBöIfer Cberitaliens (Jßieu 1885) ; ÜJlüUenboff,Teutfd)e2lltertnmStunbe, Bb. 2 (Berl. 1887). (©. bie Sitteratur ju ©allien unb ;u fteltifdje Spradjen.) ftcltern (falteru), fooiel wie 2luspreffen, na= mentlicbberäSeintraubenbeiber'iÖeinbereitungO'.b.). Scltiberet (b. b. in l^berien wobnenbe Seiten), im 2((tertum 3iame einer 2(it3abl triegeriieher jßolfäftämme, bie auS ©allien eiugewanbert waren. (S. Hispania.) Tie ft. bewobnten bie Sübweftbdljte oon Stragon unb ben ganzen Sorben unb Dften bon 2Ut= unb Sieucaftilien. Unter ben Sßläjjen ibrcS ©ebietes ift in ber alten ©efdjicbte 'jiumantia bie be= fanntefte (jeljt [Ruinen oon ©arrab bei Soria). 31IS Sauptftämme ber ft. nennen bie 2llten, oon SBeften nadj Dften unb Silben gruppiert: bie Turmogibi, Beroues, 2lreoaci, iH-lenboueS, SufoneS, Belli, Tittani unb Sobetani. Tiefelben fdjeinen bon ber tarthag. öenfdjaft frei geblieben 311 fein. Bon beu [Römern würben fie wäbrenb bes jjannibalifdjeu .Kriegs ohne bauernbenlirfolgbefämpft; erftinlang: wierigen ftriegen beS 2. Sabrb. o. Ebr. (197—133) mürben fie oermodit, bie rem. ßerrfdjaft anjuerlen= nen. — Sgl. Kiepert, Beitrag jur alten Etbnograpbie igt, hiiö unter K auiäiifudjen. ±\) '■ 292 ilcltijdK ©prcidjen StembU (Sofjii äftitdjelt) ber Sberifdjen .«albinicl (in ben «9Jtonat8berid)ten ber berliner Slfabemie ber SBtffenfdjaften», 1864, 6. 155 fg.); $bitlip3, Sie Sßormfitje ber Metten auf ber }>tirenciifcben öalbinfel (SBien 1872). Scltifdjc «prncficn, eine gatnilie beä inbo= german. Sprad)ftamme£ (f. ^nbogermanen), bie im Slttertum über einen weiten [Raum ausgebebjit waren ( f. .Holten, ©allien, Sfritannia). Setalt= gallifche Qxofy Der Selten ift auSgeftorben, ev= baiton finb bei ben Kit. Sdjriftftellern unb ani lat. 3nfd)riften Diele Eigennamen, aufserbem wenige 3ns idnitten unb einige ine- sateiniiehe übergegangene Sffiörter. Sie Selten ber brit. 3nfeln haben teilweife it/re Spradje beirahrt. ,\bve mobernen Tialefte jer= fallen in jroei ©nippen: li ©älifd) (f. b.) ober g o i b e li f cb , gehalten in i r i | d) I in Srlanb, f. 3rLfct>e Sprache unb Sitteratur), galifcb (in Sdjottlanb) unb manr (auf ber 3nfel SÖlan). 2)58rtttfd), jer= fallenb in himrif cb ober Weif cb (in2Bale§, f. Stym-- rifete Sprache \mb Sitteratur), cornif d) (in (Jorn= wall, im 18. ^ahrb. auc-geftorben, f. ©ornifche Sprache) unb bretonifd) (in ber franj. S3affe= Bretagne, f. SBretonifdje Spradje unb Sitteratur). Tic alten feftlänbtfdjen Selten bebienten fieb juerft be» griedV, fpäter be? rem. Sllphabet». SBon ibrer Sitteratur ift nicht? befannt; bie Sruiben »erboten fdjtiftlidje Slufjeid) nung ihrer Sehren; bie weltlichen Sänger unb Siebter biegen Sarben (f. b.). Sie 3nfcifelteu nabmen ibr Sllptiabet von ben Römern unb ben chriftl. SJiiffienaren an; baueben finbet fid) ! eine benahmen oergleidjbare Schrift, pon benQren | Ogliam (f. b.) genannt. (Sine retdje ältere Sitteratur in telt. Spradje befihen Srlanb (f. Srifdje Spradje unb Sitteratur) unb SSBcueS. Stllgeineinere SBerfe über bie S. S. ftnb: SlutPb, Archaeologia Britan- nica (Drf. 1707); Sßricbarb, The eastern origin of i the celtic uation (Sonb. 1831; Sleubruc! 1857); Rietet, De l'affinite des langlies celtiques avec le j Sanscrit Oßat. 1837); 33opp, über bie S.S. i?om©e= . luhtc-punfte ber pcrgleid?enben SpracbJorfd)ung (in ben «$bilol. dufter. Jlbbanblungcn ber Eönigl. l'lta- bemie ber SBiffenfdjaften», SBerl. 1838); 3.S.3eufj, j Grammatica celtica (ebb. 1853; 2. Slufl., beforgt Don ß. C'bel, ebb. 1871); S'ätboiä be ^ubainoille, Etudes grammaticales sur les langues celtiques, I i$ar. 1881); 2Binbifd), S. S. (in CSrfdi unb ©ru= ber? «'incollopdbie», Seit. II, 31 35, Spj. 1884); jjolber, Slltceltiicber Sprad)fd)afc (Spj. 1891 fg.). Seltma, jitoei glüffe in *Kuf;lanb, je 126km laug, eutfpringen im Sumpf ©utnengo an ber ©renje ber ©ouuemementS SBologba unb Sßerm. Ter eine, bie 'Jlbrblidie.U., gebt norbnorbWefttid) linf? .nie 3Bl}= tfdjegba (Swina), ber anbere, bie Süblidie ß., ffiböftlid) linf? ;ur Mama (SBolga). ÜSeibe waren 1822—38 buvdi ben Siewero=3efaterinenfanal (18 km) perbunben. Scltomanen iCSeltomauen), Sejeidmung ber* jenigen, bie eine übertriebene SSorliebe für allo» Mcltijcbe befihen unb nameutlid) bie feit. Spradje in ma&lofer SJeifc für bie (Etymologie benutjen. Sclötn, rechter Jiebcnflufi be§ Glube in Sd)0tt= lanb, über roeldjen ber 3'0rtb = 6hibefanal mittele-' cine§ 81 in langen StquäbuItS führt, münbet, 34km latig, unterhalb ©laSgoro. ftclöin, 8orb, f. 2bcmfon, Sir SBilliam. Sem, eigentlich Hemj. l) 7f(u^ im RreiS M. fec- ruf}. ©ouDernementä 'Jlrdmugele-t, entfpringt in ber i'tabc ber finu. ©renje, fliefst füblidi burd) tie Seen Dcbta nur Crel, bann bftlidj burd) Den viiiitii, bie man unter J! i-.-nin See Sutno unb münbet nadj 405 km, fdufibar im Unterlauf, bei ber Stabt fient (f. b.) in bie Cnega= budjt bec- äBeifsen i)}eer§. Sa§ gtufegebiet betragt 19234 qkm. — 2) ÜNcbcnflnfi beä gjemffei in Si= birien, münbet nadi 214 km'unterbalb ber Stabt 3eniffei§f. Sem, eigentlich Semj. 1) Srei§ im roeftl. Seit be-? rnff. ©ouoernementS 2(rdiangel-5t, grengt imO. an§ SBeifee SDleer, im 31 anc- (5ic-meer, im SB. an Storwegen unb ginlanb, ift hügelig unb hat 45478,9 qkm (baoon 225 qkm unfein im IReer unb 4890 qkm Sanbfeen), 32 346 (J. (meift .Karelier unb Sappen), gifdifang, Jsagb unb Schiffbau. — 2) SreiSftabi im Siceiä S., linf-? an ber IDtflnbunq be» 3'lui1e§ Sem in bie Dnegabudjt, bat (1892) 3666 ß"., *JJoft, 3 Kirchen, gifdjerei, gagb, Schiff; bau, öaubet mit gellen, gifchen unb gifditbran. Semberg, Stabt im firei§ Wittenberg be? preufj. SReg.:S3e}. ilterfeburg, Sit? eine» 3lmtägeridjt§ (Sanbgeridjt Jrrgau), hat (1890) 2528 meift epang. 15'., SJJoft, Telegraph; gabrifatien pon nulblebernen .'oanbfdnihen , eifernen SBauartüetn fomie Sifcr>= lereieu unb ©tafereien, Sanb= unb ,"\crftroirtfdiaft. Sentbte ifpr. femmbli, ßbarlc», engl. Sdjau* fpieler, geh. 25. 3}od. 1775 ju SBrednod in Sflb= roale§, erhielt burd) feinen SBater eine forgfältige 6'rjiebung, ftubierte in Souai unb nntrbe 1792 bei ber s4$oft angeftellt. 35on feiner Steigung ber Sühne utgeführt, trat er sunddift in Sbeffietb , (5'bintunab, lUemcaftle, 1794 im Srurplanetbcater auf unb be= reifte 1802 ben kontinent; fpdter übernahm er, au= fang? mit feinem Sruber Qo^n^iltp R. , bann allein, bie Sireftion be-3 ßonentgarbentheater», bereifte 1825— 20 Seutfdjlanb unbgranrreid) unb erwarb fieb um bie 6'infübrung beutfeher Dpem in dnglanb Sjerbienfte. 1832 befucfite er mit feiner gamilie bie SSereinigten Staaten »on Slmerifa unb befchlof; 1840 ol§ gamlet bie theatratifdie Sauf= hahn. Sunt 2heatercenfor (Examiner of plays) er= naunt, ftarb er 12. 9iou. 1854 in Sonbon. Seine ©attin lltaria Sherefc ,H., geborene be Camp, geh. 1774 ;u Wien, trat febon at» fiinb in SRoüerreä Salletten auf unb tan3te bann im Srurplane=, Eo»entgarben= unb ,'öamnartettbeater mit Seifall. Weniger bebeuteub War fte ak- 3chau= fpieterin. Sie fdjrieb audi jwei gute Suftfpiele : «The tirst fault» (1799) unb «The day after the wedding> H808). Sie ftarb 3. Sept. isris. grauce» Sinne S., 2od)ter ber oorigen, ach. 27. 3lo». 1809, trat jtierft 1829 mit Beifall auf, befudjre 1832 mit ihren Eltern älmerila unb eer= heiratete fid) 1834 mit einem Slmerifaner Sutler, »on bem fte ftd) aber 1849 wieber trennte; 1856 ging fie ahermal» nad) älmerifa. 3llleB' wohnte fie in Sonbon, wo fte 17. f\an. 1893 ftarb. Son ihren fchriftftellerifdien arbeiten fiub ba§ «Joui-nal of Frances Anne K.» (Sonb. 1834), «Journal of a residence in a Georgian plantation» (ebb. 1863), «Plays» {thb. 1864), «Poems» (ebb. 18G5), «Recol- lections of a cirlhood» (3 Sbe., ehb. 1878), «Re- eords of later life» (2. 2luSg., 3 Sbe., ebb. 1882) ju ermahnen. (Svhtnerungen an ihre tyeatralifd)eSauf= bahn Der5ffentlid)te fie im «Atlantic Monthly» (1876—77). Semblc (fpr. temmbl), ^ohu S)}itdieU, engl. Sprad1: unb ©efdnd)t»forfd)er , Solnt pon Eharle? .H., geb. 2. 2lpril 1807 in Sonbon, ftubierte ju (Sam= bnbge bie SRed)te unb febte feit 1829 ba3 bereit? begonnene höhere Sprad)ftubium unter 3. ©rimm jjt, jint- muri' (5 i-.i:iii:j.:tl);-ii. ffiemble (3ol)ii $f)inp) - Äemt 293 in ©öttingen fort. Ser Stuägabe bes «Anglo-Saxon poem of Beowulf» (Sonb. 1833; 9icubrucf 1835) folgte als gmeiter Santo eine engl, fifcerfefeung bes ©e'bidjts (ebb. 1837). £,n ©ambribge hielt er 1834 Die erftcu SSortefungen über anaetfädbf. Sittcratur, bie als «First history of the English language or Anglo-Saxon period» (Gambr. 1834) erschienen, ferner oeröffenttidjte er: «über bie Stammtafeln ber SBeftfacbfen» (DJcünd). 1836), «The poetry of the Codex Vercellensis» (2 33be., Sonb. 1843— 56), «The Saxons in England» (2 33be., ebb. 1848; neue 2lusg. 1876; beutfeb oon SBranbeä, 2 SBbe., Spj. 1853 ■ — 54). Sein «Codex diplomaticus aevi Saxonici» (6 23be. , Sonb. 1839—48) erfebien auf Höften ber non ibm mitbegrünbeten English Historical Society of Science. ß.»at 9tebacteur ber feit 1835 erfebeinenben «British and Foreign Review», verlebte aber üon 1849 an mieber mehrere 3abre in Seutfdilanb. ©ein le^tes 9Berf innren bie «State papers and corre- spondence illustrative of the social and political State of Europe from the revolution to the acces- sion of the house of Hanover» (Sonb. 1857); in ber 'Bearbeitung ber «Horae Ferales, or studies in the archaeology of northern nations» (oollenbet unb hg. »on Satbam, Sonb. 1864) mürbe er burd) feinen in ber Siacbt com 26. jum 27. DBärj 1857 3u Dublin erfolgten Job unterbrochen. tt emblc (fpr. temmbl), 3ohn $&ittp, engl. Sd)au= fpieler, Sohn bes Sd)aufpielers iRoger R. (geft. 1802), 23ruber non SbarleS fi., geb. 1. 'gebr. 1757 in Sßrefton, ftubierte in Souai, ging aber 1776 jur Sühne, bie er juerft in SBoloerhampton mit Seifall betrat, befuebte bann ÜDtancbefter, Siuerpool unb 9)ort, tarn 1781 nach Dublin, 1783 nad) Sonbon, rao er am Srurplanctbeater fpielte unb jebn 3abrc fpäter diegiffeur mürbe. 1801 30g er fieb jurürf, bereifte 1802 unb 1803 granrretd) unb Spanien, taufte nach feiner Jftüdtebr einen Slnteit am 6onent= garbentbeater, bei melcbem er nun mit feiner Scbmefter, DJtrs. Sibbons, eine glanjooUe 2bätig= feit entmid'elte. 3't heroifeben Stollen, namentlich als ASamlet, 2)iacbeth, Othello u. f. m. ift er mobt uner= reicht geblieben. (5r mar oon imponierenber ©eftalt, tlarem Organ unb mußte non feinen DJUttetn einen bas publicum binreißenben ©ebraud) 31t machen. 2lud) at§ Scbrijtfteller nerfuchte er fieb. mit (Erfolg. 2lus Sbatefpeares Sramen bat er tnele ungebörige 3ufät?e mieber entfernt. 1817 «erliefe er (Englanb unb ftarb 26. %tvx. 1823 ju Saufanne. Seine Statue non gtarman mürbe 1833 in ber 3Beft-- minfterabtei aufgeteilt. — Sgl. Soaben, Memoirs of the life of John Philip K. (2 Sbe., Sonb. 1825) ; Aißgeralb, Acconnt of the Kemble family (2 Sbe., ebb. 187U ft ernennte (aud) fiemnab), ein miftelboaV beutfehes SBort (entftanben aus bem altbod)beutfd)en cheniinäta; mittellat. caminata [seil, camera], b.i. 3immer mit einem Kamin), bas non einigen neuern Siebtem, roie ©oetbc, Senau u. a. , mieber auf= genommen morben ift; e§ bejeiebnet junäd)ft bas heizbare 3Bo^njhnmer, bann aud) ba§ geroölntlicbe SBobnbaus gegenüber bem alten öauptteil ber Surg, bem (meift unbeijbareu) Saal; im befonberu aud; ein grauengemacb , Schlafzimmer, ßranten= 3tmmer u. f. m. Jtcntcnntcn, 2(lbred)t uon, beutfeber Siebter, 1241 in Siirol nachgemiefen unb non 'Jtubotf oon (SmS gepriejen. Sein Slame tommt in «©olbemar«, einem ©ebiebte ber .victbcnfage, nor; man bat ihm SUtittl, Sie man unter S evnrt mit Unrecht audi anbere in faft berfelben Stropben: form nerfafjte ©ebiebte, «Gcfe», «Sigenot» unD «Sirginal», beigelegt. — Sgl. Tcutfcbeo öelbenbuch, 93b. 5 (35erl. 1870). Jtement) ifpr. temmehui), Johann, gilrft non Siebenbürgen, geb. 1607 in Süfö§, ftubierte in fiarl^burg unb mar feit 1622 Sage am ,\>ofe 33etblen ©abor-5, ber ihn mieberbolt in potit. SeuBuugeu, fo 1628 nach Honftantiuopel, üermenbete. Slacb ißetblenä Jobe (1629) gehörte Ä. jur Partei ber SSitroe, ging aber balb 311 ©eorg I. didtocjp über, beteiligte fieb au bem ungar. gelbjuge besfelben 1641—45 unb hatte mefcntlicben Anteil an bem Slbfcbluffe bes Sinser Jriebens. Unter ©eorg II. Dtrifocäp. führte er einen glänjenben gelbjug in ber i'Iolbau, geriet aber 1657 mähreub bes polu. gelb= ;,ugo in bie ©efangenfdiaft ber 2ataren, bie ihn jroei Qabre in ber firtm zurüdhielten. 9uicb@eoriVJ 1 1 • 2obe mürbe er 1661 gürft »on Siebenbürgen, fiel aber fchon 23. San. 1662 bei S(lagr;'=©jBllö§ im Kampfe mit ben Surfen, ben Sunbeägenojfen be§ ©egenfürften QJMchae! I. 2lpafp._S. fdjrieb in ber firim einen aSßfalter», ben 1659öufanneSordntfjn bruefen liefs; feine mertnolle «ilutobiographic» (1607—55) gab Sari iKuiut) (Seft 1817) unb aus ß.s öaubfdifift Sab. S3alan (ebb. 1856) heraus. Sternen« (fpr. femmebuj), Sigmunb, Skron oon, ungar. Siebter unb SuMtgift, geb. 24. 3uni 1816 ju 3)cagpar=ftapub in Siebenbürgen, ftubierte in 3alathna unb 9Jagp Snöeb bie iRed)te unb rcbi= gierte feit 1840 bas Organ ber fiebenbürg. Dp= pofition («Erdelyi Hiradö»), beren gübrer er auf bem neueröffneten fiebenbürg. Sanbtage mürbe. L842 jog er fid) auf fein @ut 3urücE unb fdjrieb ben Soman «Gyulai Pal» («sJ3aul ©nulai», sfMt 1846). 1848 mar er Ütitglieb ber ungar. 9tational= nerfammlung unb febrieb nad) ber fiataftrophe Pon 33ildgos 3mei (ytugfebriften: «Forradalom utan» («Stadt) ber Steuolution», Sßeft 1850) unb «Meg egy szo a forradalom utan » («9Jocb ein SBort nad) ber 3ieoolutiou», ebb. 1851) unb bie smei meifterhaften ©haratterbilber ber beiben ©rafen 23effele'nt)i unb bes ©rafen Stepbau S;,echeni)i (ebb. 1850). 1851 übernabm er bie Stebattion bes «Pesti Naplö», bes Organs ber 2)edf =^artei, unb mirEte für einen frieblicben Süisgieid) mit ßfterreid). SRad) 1867 trat er in ben iKeicbstag unb ftarb 22. Sej. 1875 auf feinem ©ute 4l]u|ta:ftamards in Sieben^ bürgen. (Er ift als 9tomanfd)riftftelIer mie als Sßutiligift ein Älaffifer ber ungar. Sitteratur. Seine bebeutenbften Ütomane finb: «Sziv örvcnyei» («Sie Ülbgrünbe bes Seitens», 1854), «Ferj es nö» («SDtann unb 2Bcib», 1852), «Az dzvegy es leanya» («Sie SSitme unb ihre Tochter», 1856), «Zord ido» (3Sbe., 1857; beutfeh: « Staube Seiten», 3 23be., 3üricb 1867) u. a. SWeifterbaft finb feine «Stubien» (2 93bc., 1870). ftemi, finn. Kcmi-joki, ber größte Jlujs %'m-- lanbs, im San Uleaborg, entfpringt im Se3irtSapp= märten in einem Sumpf bes ÜJtaanfelfä, fließt im allgemeinen fübiueftlid) burd) ben Jtenüfce (finn. Kemi-järvi) unb münbet an ber Siorbfüfte bes 93ott= nifdjen SKeerbufeus. tir ift 494 km lang, febr mafferreid) unb im Unterlauf fdiiffbar. öau^tjus flüffe finb ber fiitineu unb Ounas=jott (beibe non red)tsj. Sas Flußgebiet beträgt 53145 qkm. .Ucmi. 1) Söcsiri ihärad) in berälUtte bes meftl. Seils bes finn. San Uleaborg, bat 36976,7 qkm (bauen 1166,2 qkm Seen). — 2) 58e3irfei|tabt im ijit, [ins untci' (£ aniäujnc^i'u. 294 Seminom — Scnt)itcu Söejirt ff. am Sottnifdjen ÜJteetbufen, 2 km füblidj doh bet fPtttnbung be§ artuffeS ftemi (f. b.), an beffen EDtünbung redfeti tas I orf ff. liegt, bat mit teuterm 1892 655 6., ?ßoft, Selegrapb, Zollamt; 3ut§fubt Don öolätoaten unb 5)ampfer»etbinbung mit Uteä= borg unb Cornea. Hemmern, Sabeort im Kreis SRiga bei vuii. (Sou»ernement3 SMano, an bet@ienje gegen ffur= lanb, 6 km oomüfteere unb an ber@ifen6abn9Kga= Juftnm, bat Sdnoefelquetlen (gegen ©id)t, ;>ibeu matismus, Sftofutofe), Sßart, ©eiellfchaftsbaus. 8ibIton)ef, unb jäbrlid> 1000—1200 ffurgäfte. — SBgL &oIft, ?as Sdjroefelbal! ff. ©in 3Begh>eifer mv ffurgäfte unt Jcuriften cKiga 1880). ttcmmit, j. ffemenate. Jfemnath. 1) SBejirfSamt im baor. 5Keg. = 3ki. überpfalj, bat 23 157 (11 284 mannt., 1 1 87;; treibt.) S., 71 ©emeinben mit 313 Crticbaften, barunter 2 3 tabte. — 2) SJcjirteftaDt im SBejirlSamt fi., am ;vleh-- unb Sdnruihbach, in 463m £öbe, an Der vinie 3Beiben=S9apreutb (Station ff.=9ieuftabt) Der Satir. Staatsbabnen, eil; bei SSejirfSamtei, eine» 3tmt§gerid)t§ (2anbgerid)t2Beiben), Sftent: unt> §orft= amteS, bat (1890) 1454 @., barunter 56 6»angelifd)e; Sßofterpebirton, Jclegrapb, i'anbrrirtfcbaft unb be= beutenbe Sanbfteinbrüche. Scmnift, lutb. Jbeotog, f. Phemnih, Wartin. ftcmofrii, bebt. Sejeicgnung für Eamoi (f. b.). Scmpelcn, ÜBotfgang oon, (Frfinbcr autonuv tifeber ffunftlperfe, geb. 23. ^an, 1734 in Sßrefjburg, trat in cio t. f. .öoffanilei ein, hmrbe fpäter öofrat unb ftarb ;u 3Bien 26. üRärj 1804. Tic »on ibm 1788 hergeftellte Sprednuafcbine beftanb aus1 einem »iereefigen unb mit einem Stajebatg au5gerüfte= ten öotitaften von etoa 1 m Sänge unb 0,5 m ©reite ; bie htnftoelle SBerbinbung be§ SBiafebatge1 mit fflapoeu, ÜDentiten, Stiften u. bgl. ermeglidne eine täufebenbe 5iad\ihmuug ber Stimme cine-5 .Hinbcs »on brei bic- »ter fahren. Um 1828 fano tiefe Sprednuafdnne, beren Srfinber jub übrigens angelegentlich mit bem SJce^aniimui ber menfcb= lieben S>pradje bejcbäftigte unb auch ein SBert mit Hupfern über tiefen ©egeriftanb il7:ni herausgab, eine »erbeiicrte 9iad\ihmung burd) ben SKedbani fer $oftb in 'Berlin. Kod) mebv 3tuffet)en erregte bie log. Sd\idmtaidune, bie freilidi auf einer !£äu= fdnmg bontbte. Sie beftanb au§ einem Eaftenäbu-- [idjen Jifctje, an ireldumi eine in türt. Jradit ge= t leitete ö'igur angebracht war, unb bie eigentliche Kunft bei .verfteliimg btefeS ülvparat* gipfelte in einer fckben tnnriebtung , bafj binter bem nun Schein einreichten jttäberroerf ein fcbaditunbtger .Wann oon tleiner Statur jid) Derbergen unb ben "Jlrm bei fpielenben Surfen leiten tonnte. 9iacb bem 2ote be§ Srfinberä ermarb ber SDteäjamter 2eou; barb SJcaclU (befannt bureb fein DJletronom) bie Scbad^mafa^iue unb lief; fic in oevidnetenen Stätten leben. 3uleht tourtefie tn Jtotbamerifa auf-aeftellt unb foll 5. ,"siili 1854 in ^bilatelpbia oerbrannt fein. Unter ten fpätern i'lad^biltunaen ift tie eines ISngtänbers' öooper bevuerutbeben, ber feine Scbadj: mafebine iuerft getegenttid) bet jmeiten Vontoner 3Beltau§ftelIung (1862) tetgte, foioie ter unter bem 'Jtameu Sjeeb befannte Automat Sentpcn, ßempentanb (ftj. Campine), ein id'maler, meift mit Saub unb Reibelaut beberfter, etioa 3900 qkrn umfaffenter vanbftricb in ben belg. l'rorinu'n '.Hntioevoen unb Simburg, dem ber Scbelbe bi§ "iur Citareiue SimburgS. ".'Irliffl, bif man unter Sl Der rtempeu in l'eien. 1) Srci-3 im preufj. SReg.= Seg. SPofen, bat 457^1 gkm, (1890) 32977 (15391 mannt., 17586 toeibL) 15'., 2 Stätte, 57 2anbge= meinten unb 36 ©utSbejirfe. — 2) S. ober .ß e mp n o , Srei'5ftaSt im Rrei§ ,Ü., am Samica, an ben Sinien Tiefen = .Hreu;bura ber $reu|. itaatsbabnen unb ÖlSsSBitbetmSbrücI bet 8re§tau=3Batfcpauei @ifen= babn (Stebenbabn), Sit; be§ SanbtatiamteS unb eine« 2lmt>>a,evut I Vantaertibt £ ftromo), bat 1 1 891 1 5465 (£., barunter 1476 Soangetijcbe unb 141 8 ,V>: raetiten, Sßoftamt erfter .Hlaffe, leleararb, aßrogpm= najium, bflbere JTt äbd?enfdb,u(e; »abrifation »on ©fc garten, Scbnupftabat, Seife, Jlranntmein, ,v>olv waren unb $appe, 2ampfmebt= unb SägemUbte, .ttüvidiuerei , ^fertebanbel , 3wiicb,enbanbct mit SRufilanb. «empeu in ^ibeinlant. 1) Sreid im preufj. 9leg.=SBe». Tüffelborf, bat 395,70 qkm, (1890) 91 696 (45124 mannt., 46572 rceibl.) (?., 4 Stäbtc unb 23 Sanbgemeinben. — 2) Äret^ftabt im ßreis ft., an ben Stnien .Hbln^ü'leoe unb R.=SBenlo (22,a kmi ter l>reuf;. etaatsbabuen uiiD ber Nebenlinie .öül-; = SSierfen ber Srefetbet Bahn, ciu be» 8onbrat§= amteä unb eine§ 3lmtc-gericbt-3 (Sanbgeticbt Eteoe), bat (1890) 5878 (?., barunter 149 @»angelifcbe unb 110 3§raetiten, i^oft jrociter Alane, 2 i'abnbbfe, fdibne tatb. Sf5fatrfitcr)e mit Stltertümeru, eoang. .Hird'e, Spnagoge, Ebnigt. (Somnanum Jbomäum in bet ehemaligen Surg, 1664 geftiftet (SHreftoi Dr. vl'ohl, 11 Bebret, 9 .Hlaffen, 127 Scbület), fatb. Scbullebverfeminar im ebemattgen granjiStaner: Hofier, ftäbtifdu-v Strcbi», SJhifeum, älttertumg= fammlung, £aubftummenanftalt, arof;e§ ßofpitat, tatb. iffiaifenbauä mit höherer ÜJtäbdgenfdbule, Unter: fuepunggftation be§ Stbeiniichcn 35auernDerein§ ; Aabritatiou »on Seiten - , Sammet-, 2£oll= unb Saumrooltjeugen (3 SBebeteien), eine lftatsen=, 2 Sauertrautfabriten, 2 Clmüblen, eine 3Ba*slidn= fabrif unb eine §tadb§dufbeteitung§anftalt R., feit 1294 Statt, iiehörtc früher jum Srjbiätum .Hbln unb ift ber ©eburtäort bes ibomas a .Hempi j. Sei ff. beftegte ®u£briant 17. San. 1642 ben taiferl. ©enerat Sambou. — 25gt. Senhen, .viftor. äöan= berungen burtr) ta>? ffempener Sanb ui. l, SinTelt. 1890); Selten, ©efcbtdjte be§ EBnigt, Vchrerfeminarv äuff. (ebb. 1890). Sempcnccr, Steter te, niebertänb.=fpan, SRater, f. Sampana. Sicinpiitiniit, f. ffempen (in Selgien). Jleiupie1, Jf)oma§, f. ihoma-J a Rempi§. Mempito, f. ffempen (in st>ofen). M emp ten . 1 1 a3csirf§amt im baor. Steg. = Se.;. cdnraben, bat 1 1890) 31008 (15275 mannt., 15 7:;:; toeibL) d., 28 ©emeinben mit 881 Drtfdgaften. — 2) Unmittelbare Staöt, $auptort beä SSejittSamteS ff. unb beä ätQgäu, am Unten Ufer ter oller unb an ben Sinien 5Ründ)en=35udjtoc: VinCau, Ulm .H. 187,4 kml unb ff. Pfronten lim Sau) teriSaor. rtaatebahnen, in <',;»7 in Ööbe, im nörbl. Vorlaube ber äldgäuet Sltpen anmutig gelegen, ift c'u: Del Bejitf§amte§, eines Vantge= ridits iCbcrlanbesgeridn 3tug§= butg) mit Kammer für ßanbefe fachen unb in 3tmt§gerid)ten j-üffen, 3fmmenftabt, ffaufbeuren, .«. , Sinbau, Dbetborf, Dbergünjburg, Scbongau, Scntbofeu, SBeilet), eines i'lmtsgevid'ts, ;lient = , Jorftamtes, miBt, ftnb untrr (J aufjufudjrii. Wen -- Äeimnrt 29f> Sanbbau ■ , Straßenbau ■ unb glufsDauatntei , eine'? 9!ebcn3olI = , DberbabnamteS fowie einer 9ieid)S- banfnebenftelle unb &at (1890) 15 760 (7705 mannt., 8055 weibl.) @., barunter 3G00 (§pangclifd)e unb 62 Israeliten, in ©arnifon baS 1. ^ägerbataillon, ^oftamt erfter Klaffe mit gilialerpebition unb £cle= grapb - fjernfpred) einrieb, tung , SZßafferleitung , tfd)en SSafbingtoulanb im norblidjften ©rönlanb unb @rvmtell*Sanb, bilbet bie Jortfeiutug be§ 3mitbfunbeg nadi Sorben. Rennet), öauptort ber ^roiun-, ff. 1 1410 qkm fiulturlanb, 406858 (5'.l in C berägnptcn, ba§ ffäno= v d l i ■:- ber Sitten, redjtS am Sit, Ijat 15402 g. unb liefert bie beften poröfen thbnernen Sepfe, Krüge, M*e SWineratföftem, bem gegenmärtigen Stanbpuntt ber SBiffenfajaft gemäfe bearbeitet» (äBien 1853; Supplement 1854), «Söno= mnuit ber .Hrnftallographie» (ebb. 1855), .JabelKv nidier Seitfaben berSWineratogie» (3ür. 1859), «Sie SKinerale ber Sdjtueia» (Spj. 1866), «Elemente ber ^etrographie» (ebb. 1868), «Sebrbudi ber SJinera= logie» (5. Slufl., Sarmft. 1880) unb mit oon Safaulr unb Atolle «öanbmörterbud) ber [Sineralogie, @eo= logie unb Paläontologie» (SSreSt. 1882 fg.). Studi g^ab er bie «Überfi*t ber Sefultate mineralog. b'orfdjungen» in ben 3. 1844—65 beraub. Rennung, f. Sßfetb. Mciin^cictien ober 3ci*en (hei ber Sßarf orce= jagb connaissance), bie ÜSertmate, burdi bie ein Öirfdj ftdi foiuobt am ©eroeih al» in ber Aährte von einem anbern glei*= obernabeut gteidjftarten unter: fdjeibet. Ufan gebrau*t audi ben Slu^brud K. bei ben Aabrten ober Spuren anberer SDilbarten. ftenn|iffctr, f. Sogaritb.mu§. Jteitotti? (grdj., b. h. SluSteerung, ßntäufieruugi, bie Sebrc ber ftenotifer (f. b.). fjtenotapf) (gr*., b. i. leereS ©rabmal), bei ©riedien unb Sömern ein SKonument, ba= ;u 6'hren eines SSerftorbenen crri*tet mürbe, beffen Seidinam entmeber nidit aufgefunben werben tonnte ober in einem fernen Sanbe begraben lag. Scnotifcr unb Rt^örifer (grdj.), gtoei $ar= teien in ber Intb. fiird)e ;u Sfnfang bes 17. Qabrb. Sie erftern, vertreten burd> bie ©iefsener Sb^blt): gen, lehrten, bafe ßbriftuä bei ber 2)icnf*merbung i"idi ber göttli*en ßigenfd)aften für bie Sauer feineS ß'rbenlebens pbllig entäufiert habe (Ken ofi», @ri = nanttion), mährenb bie anbern, Pertreten burdi bie Sübiuger Jbeologeu, behaupteten, baf? er bie göttlichen ßigenfdiaften au* mabrenb feines drben= leben? befeffen unb nur geheim gehalten habe (.UrppfU-). ?teuerbings be.ieidmet man als Aa\o- tifer biejentgen ortboboren Jheologen, non benen bie JSenfdjmerbung be§Sobheä©otte§ aß eine Selbffc oerenbti*ung feiner ©ottheit, ober al-> SBerroanb= lung feiner mefeutli* göttlichen in eine mefentlidi mcnfdilidie Safeiugform gefafet mirb. Siefe 2tn= fidit finbet fidi fomolil bei Intb. Sheologeu, roie Siebner, ©efj, .^ofmann, Sbomaftuä, ffabni§, Sut= barbt, al-J bei reformierten, roie 3- % Sänge, C'brarb u. a. perbreitet. Renfington (fpr. fennfingt'n), früher SSartt= fledeu in SKibblefef, jeht einer ber meftl. Stabtteile 8onbon§ (f. b.) mit (1891) 22002 Säufern unb 166 321 G. G§ enthält ben ffenfington=5ßalaft mit beut ©rofjen SJJart (Kensington Gardens). Süb li* pom Snbepart bag berühmte ©outb Sicn = fingtou: i'cufcum unb ba§ 1893 eröffnete Im- perial Institute (f. b.). Siefer Stabtteil ift ber Wohnort ber üornebmen SBeR SonbonS. 3t(g ißarla; mentgbejirt mäblt K. jraei Slbgeorbnete. Rcnt, eine ber größten ber fübl. ©raffefeaften SnglanbS, jtt)ifdjen Conbon, ber Shemfe, bers3iorb= fee unb bem ^ag = be = lia!aio gelegen, bilbet bie ißt, find unter {£ anfjufucQen. ftent (trafen unb £eijöge) — Acut (Si(linm) 2\)1 Süboftecfe ber 3nfel, tat 4028,oi; qkm unb (1891) 1 142281 G., b. t. 283 auf 1 qkm unb gegen 1881 eine Zunahme dou l(!,8s$roj. ©er grojjte Seil beS 8anbe3 ift ein fruchtbare» .ftügellanb mit gut be= malbeten Sbälern. ®ie bei 2Sefterbam 247 m hohe Hreibetette ber nörbl. So»n§ (f. b.) tritt dou Surret) ein unb erftredt fid) oftmärtS btS Sooer unb goIte= (tone. ÜRorblid) gegen bie Sbemfe bin lagert Shon auf ber «reibe, unb an ber Rufte fommen auSge= lehnte ÜJtarfdjen vor, befonberS an ber Sereinigung ber Sbemfe unb beS SItebtDaD auf ber gnfel Sbeppep (82 qkm) unb einem Seile ber ^nfel Sbauet, roelaV jeftt nur noch burct) einen glufjtanal Dom geftlanbe getrennt ift unb bereu äufserfte Spihe baä .Hai1 i)cortb=goreIanb bildet, ©er RaKrette parallel läuft füblidiet bie 9tagftone= Sauge, aus Rreibemergel unb ©rünfanb beftebenb. 3roifcbeu beiben ftügeL reiben liegt ber frudjtbare Sanbftrid) öolmSbalc unb üiMicb dou ibnen ber je^t angebaute ÜEBalfr biftritt (the Weald). 3m 5. umfcbliefit ber ©ranb= SMilitaroJanal bie iHomnen^Jlarfl). 3um «anal fallt baS Sanb in Heiler Rreibetüfte ab. Sic breite Üßünbung be§ l'iebroap mit Sbeernef; am Gin= gange unb Gbatbam im öintergrunbe bilbet einen geräumigen unb fiebern £jafen. i*or Seal liegen bie gefäbrlicben Sanbbänfe ©ooblmnsSanbä (f. b.). SBiajtig ift Sooer. Släcbft ber Sbemfe finb bie be- bcutenbften Jlüffe ber fifebveiebe DJebroap, ber ©a= rent unb ber Stour. 21 n ber .Rufte liegen Seebabe= orte, roie SJtargate, 3tam§gate, fyolfeftonc unb öntbe. SaS Rlima ber Graffdiaft ift gefunb ; nur in ben ÜRarfcben lommen gieber cor. GS gebeiben alle ©etreibearten, namentlich äBeijen. ©emüfebau roirb in ber 9eäbe dou Soubon betrieben. Sie @e= genben r>on i'caibftone unb Ganterbutt), ber fruebt- barfte Seil, finb Sonbon! Dbftgarten; öopfen ge= beibt namentlich bei SRodjefter. s3lan ,iiebt Stinbcr unb Schafe; bie Sanbroirticbajt ift bie roidjtigfte Gtt roerbSguelle, baneben ftifeberei unb ber lufternfang ci'JlHiüablecbieonbuftrie ift nuruubebeutenb. Sehr btdjt ift ba§S9a^nneS mitbemD)Uttc[puntt2lfbforb. R. wirb feit alter ,-]eit in fünf Satbes einge= teilt,- beren jeber früher feinen eigenen ©ertdnsboi hatte. Ginseine Seile erfreuen fid) nod) fegt ge= miffer greipeiten, roie bie Gr;bijchofSftabt 6anter= hurn unb iKochefter, fDtaibftone, bie jetjige Öaupt= ftabt, bie Sibertp ber jRomnen = 3Rarfl)eö unb bie Cinque Ports (f. b.). §aft mit Sonbon oerroaebfen fiitD 23ooIroicb, Scroisbam unb ©reenroieb. Sie ©rajfcbaft fenbet 8 Slbgeorbnete inä Parlament, 15 bie Stäbte. — 3Begen feiner Sage junädjjt bem kontinent hat .«. Don jeher für ben Scblüffcl ®ng= lanbS gegolten. Gäf ar fiel juerft in baS Sanb G a n = tium ein, unb baS Rßnigreid) R. (Cantia ober Cantwara) roar 449 bie erfte ©rünbung ber 3lngct= faebfen. — 3>gl. iBeoan, Handbook to'the County of K. (4. SCufL, Sonb. 1882). Äent, engl. ©rafen= unb 6erjog§titeL — (Sb = munb Don sJ8oobftod, ©raf oon R. (1301— 29), jüngfter Sohn Äbnig SbuarbS L, unterftütste 1327 bie Königin SfabeUa bei ber (Jnttbronung ihreS ©atten, Übuajb IL, trat bann ju ben Un= jufriebenen gegen Qfabella unb ibren ©ünftling Dcortimer über unb büfete feine Haltung mit bem Sobe (1329). Später tuurbe feinem älteften Sohne ßbroarb ber Sitel eines ©rafen Don S. mieber ju= gefprodjen; ihm folgte 1333 fein S3ruber 3obu, unb uadi beffen erbelofem 2(u«gang bradjte feine ©djluefter Johanna 1360 bie ©rafeumürbe ihrem '.'litilct, bie man unter SV uevi erften ©atten ShomaS, Sorb öollanb (geft. 1360), ju. Seilen Snlel SbomaS, ©raf Don R., lourbe non :Hid)arb II. 1397 jutn .öerjog üon Surret) erhoben, d'r nahm an ber erften @r- bebung gegen ßeinrid) IV. teil (1400) unb tarn iia^ bei um. 2«it feinem Sruber Gbmuub erlofd) 1 108 bie 2Bürbe, Jie rourbe erft 14G1 für SBilliam 9te = rjill, Sorb ^aueonberg, erneuert unb nach beffen Sob 1465 auf Sorb Gbmuub ©rep Don jRutbpn übertragen. Ser elfte ©raf Don ft. in ber Familie ©rep, öenrp, rourbe l7i»G jum SDlarquii unb 1710 jutn ."öer^og Don S. erboben, ftarb aber 1740 obne männliche Grfaen. Gbuarb, öerjog Don $., geh. 2. 3lo». 1767, üierter Sohn Sönig ©eorgs III. unb sßatcr ber fiönigin Stctoria, trat früh in bie 2lrmee, biente in ©ibraltar unb Ganaba unb mürbe 1799 öerjog Don Ä. unb Strathern unb AclOmarfehaU. SBegen feiner bauernben ©elbDerlegenbeit mu|tc er 1816 na6 Srüffel gehen, roo er in grbfjter Gingefd)ränrt= heit lebte. 3Jad)bem er ficb 1818 mit SBictoria, Der= mitmeten Jüritin oon Seiningen (f. unten), vermählt, roohnte er in Slmorbad) am Qbenroalb, lehrte aber lurj Dor ber ©eburt feiner Sodner mieber nad) Gnglanb utrürf unb lebte ,ui Sibmouth in SeDotu f bire, roo er 23. 3an. 1820 ftarb. (SBgl. Grstine Dieale, Life of Edward Duke of K., 2. 2lufl., Sonb. 1850.) Seine ©emablin 9)taria Souife 35ictoria, Öcrsogin oon ß., geh. 17. 2lug. 1786 als Soch= ter bes 5>er5ogs Sranj doh Sad)fen=Goburg:Saal= felb, bureb Sdjönheit unb (Seift ausgezeichnet, tiet= ratete in erfter Gbe 1803 ben Grbprinjen Marl dou Seiningen :2lmorbad), ber fchon 1814 ftarb. 3)Jit ihrem Sohne lebte fte bann in 2lmorbad) ober tu Goburg, roo fte ben öerpg Don ,H. tennen lernte, ber fid) 1818 mit ihr Dermäl)lte. Tiad) feinem Sobe bejog jie mit ihrer Sod'ter Sictoria, ber roabrfcbein= lid)en Shronerbin, ben Renftngton=$alaft unb rourbe für ben gall, bajj ibre Sochter unmünbig jum Sbjonc gelangen follte, jur Olegentin beftimmt. Sie lebte nach SsictorioJ Regierungsantritt an beren öof unb ftarb 16. SKärj 1861 ju grogmore bei 2Sinbfor. Sie ftönigin SSictoria erhob 24. Üftai 1866 ihren zroeiten Sobu 2llfreb, ben jeHigen Öerjog dou Sacbfen=Goburg=©otba, jum ©rafen dou Ulfter unb Ä. unb Öerjog oon Gbinburgh- — Sen Jitel öerjog Don K. erhielt fpäter ihr Gntel, 9ßrins ©eorg, ber ,?roeite Sobn beS Sßringen üon 3Bale§ (f. 21lhert Gbuarb). Scnt, 3ameS, antcrif. Aurift, geb. 31. 3uli 1763 zu s$hilippi im Gountp $utnam (SReu^orf), trat 1785 in Sßougbfeepfie am .öuofon in bie furift. t5rariS unb geroann grofsen Stuf als älnmalt unb $olititer. SSon 1793 bis 1798 mar S. ^rofeffor ber IRccbte am Columbia College unb Don 1798 bis 1814 Eberridjter beS Staates 3!eut)orf. 1814 mürbe er jum Rangier ernannt unb trat 1823 in bie Dom 23olfe gewählte SSerfammlung jur iReüifion ber StaatS= Derfaffung ein. Später roibmete fidi R. auSfd)liefj= lid) feiner Sehrthätigfeit am Columbia College unb arbeitete hier feine berühmten «Commentaries upon American Law» (4 SSbe., SBoft. 1826—30; 13*. Slufl. is^4) aus. R. ftarb 12. Sej. 1847 in 9ieuDorl. — SSgL 3. Suer, Discourse on the life of J. K. r)iei; = porl 1848). Äent, William, SJegrünber beS neuern engl. ©artenftils, geb. 1684 in 2)orlfhire, roar erft ÜJtaler, roibmete fid) fpdter ber Sautunft (Sempel ber SßenuS ju Stome unb ber Sßalaft be» ©rafen dou Seicefter iiiiOt, fhiti imtct 6 aiifjufiidicii. 298 Keiit. — ^entlieft) ;,u .\>eltham in Storfolt). Sie Siegeln bei Sante fd)aftsmalerei übertrug R. auf bie ©artentunft, in- tern er t\v> Scfige unb Soinmetrifcbe bes fratij. ©artenftil* aus i?on ©artenanlagen oerbannte unb ten ©runbfafc aufftellte, tan ber Suftgarten nidjtä autercS fein tolle als eine feböne Sanbfdmft in ibealifierter Seteinigung ihrer einzelnen Seile ,»i einem ©anjen in geidmiadooller unb ben gönnen ber Statur entfpreebenter ©eftaltung. 3m auftrage be§ Springen »on Sßaleä legte R. ben Sari ui Gharh- tonboufe an; weitere Sd^öpfungen beäfelben ftnb: bie ©arten }U Stoufbam unb Sffer, ber großartige Satt 511 Elaremont (1725—35). R. ftarb 12.Stptil 1748 atä erfter l'ialer be§ Rönig» unb Dberbau= meifter ju Surlington. Kent. (aber aud) Ky.), ojßsielle älbtürjung für ben norbamerit. Staat Rentudn. Kentauren beißen in ber griedj. SR^tboIogie Säntenen, bie man fidj in ben SBatbgebirgen Sbefia- KenS unb -Urtabiens mohnhaft backte. 3iacb Sinbar jeugte 3?'°" m'* cer Stepfcele (ber Stegenmolle) ben Rentauros unb letzterer mit magnefifeben Stuten auf bem Seiion bie iL ($>ipp ofentauten). So entftanb bie eigentümliche SJtifdjgeftalt ber aus lKoß= unb SJtenfdjenleib jufammengefe|ten R., unb jroar rourben fie oon ber altern Runft (j. S. nach Saufanias auf ber 2abe bes .Hnpfelos) mit r>oll= ftanbigem SJtenfdjenleibe (alfo mit menfeblicben Sotbetfüßen), bem hinten ein Stoßleib angefeilt ift, bargeftellt, wahrenb oon ber entwickelten unb fpätetn Runft bie uriprünglich menfd>lidien Sorberfüße aueb in Sferbebeine oerwanbelt werben. Sefonbers be= rufftnt waren bie bilblid) febr oft batgeftellten Sümpfe ber R. erftens mit ben S'apitben (f. b.) unter gübrung bes Seiritbeos unbSbefeuS in Stbeffaliert, zweitens mit öetatleS unb Sttalante in Slrtabien. Später würben bie R. wegen ihrer Sruntfucbt oft at§ Segleiter bes Sionnfos (SalcboS) ober roegen ihrer Sefliebtbeit Bon Gros, bem Siebesgott, ber oft auf einem Rentauren reitet, gebänbigt bargeftellt i Statuen im Sonore 311 Sari§ unb im Rapitolini= feben SJtufeum in Stom). 3Ba§ ben Gbaratter ber R. betrifft, f o hat man jtoei «lauen ;u unterfebeiben. 3n bie erfte Klaffe gehören Gbciron (f. b.) unb Sbolog (f. b.), benen beiben ein milber, gaftlidjer, menfd)en= freunblicber Sinn eigen ift, baber fie auch eine anberc ©enealogie haben al§ bie übrigen R. Siefe bachte man ficb als witbe, oerberbltdje ©ebirgS= bämonen, geföfteine unb auägerifjene Säume fd)leu= bernb, truntfüduig, ftreitluftig, lärmenb, rohes gteifd) effenb, räuberifd\ nach SSeibern lüftern, übermütig unb gefe&loi bahiulebenb. 2tUe biefe Gbarafterjüge beuten auf Dämonen ber oerbeereii' ben ©ieß= ober SBilbbäcge Sbefjaücns unb Slrla- biens. Sie Stofegeftalt ber R. ertlärt fidi aus bem Sergleidj foldier SBilbbädje mit Stoffen, ber fidi fdjon bei .fwmer finbet. Unter ben au« bem 2tlter- tum erhaltenen Runjtbarftellungen ber R. finb ber= oerjuheben bie SJletopen rem atbenifehen Parthenon unb 2 hefeion, ber gries Dom 2(pellontempcl ui Saffä unb bie eine ©iebclgruppc oom ,!eusteiiioel in C löntbia. Pin feböneö SBanbgemälbe, bas ben Gm: »fang ber k. in bem Sßaläfte bes Seiritboos barftettt, mürbe in Sompeji ausgegraben. - Sgl. 3tofd)er in ber «Serliner »bilot. 9Bod>enfdirift», 1885 unb in ben «©öttinger Gielehrten 3lir,eigen<>, 1884; Glarb Ö. SJterier, 3nbogerman. ^ipthen, I (Serl. 1883). Stentern, ba§ Umftürjen eines 6d)tff§ ober SooteS, baS burch 3U großen Segelbrud, Seegang Vlrtifcl, tif man unter S Bfrm ober Überfdjießen berSabung herheigeführt merben fann. Sei ber Seeocrfuberung loirb ft. ber Siran« bung gleidj geachtet, fobaß ber Sdjaben aueb ,iu evieuen bleibt bei ber Rtaufel «frei oon Sefchdbigung außer im StranbungSfall- (®eutfdje§ 6anbel§gefefi bndi :Hrt. 855). Kentia Blume, eine ;u ben [yieberpalnten ge hörige, ber Areca nahe ftehenbe ifalmengattung. 3r)te älrten geboren meiftens Sluftralien (Sorb Öoroe§=3nfel u. f. ro.) an unb ftnb bureb fc^6ne Sorm auSge-,eidinet. Jie in ben ©emäd'sbauiern beliebteften Slrten finb K. Canterburyana Fr. Müll. (f. Jafel: Saluten III, gig. 3), K. Forsteriana Moore unb K. Balmoreana -Fe. MüU. ( ,vig. 2 I. Sie ftnb alä Rulturpflanjen oon um fo hbhenn SBert, als fie ju ihrem ©ebeihen feiner hohen Sempe: ratur hebürfen, nidit fehr groß werben unb beShalh hefonberS als 3immerpflan;en geeignet finb. Scntucf t> ifpr. -töde ; Slblürjung Kent., audi Ky.), einer ber Sereinigten Staaten oon älmerifa, im D. umgeben oon Sirginieu unb ©eftoirginien , im 9t. bureb ben Ohio oon Ohio, 3nbiana unb 3flinoi§, im SB. bureb ben SKifrtfftppi oon SDtiffouri gei\bie ben, imS. oonScnnefiee begrenst, bat 101630 qkm unb (1890) 1858635 (942758 mannt., 915877 treibt.) G., b. i. 18 auf 1 qkm. Über ein Sed'itel ber Seoijlferung finb garbige. R. umfaßt ein oon ber Statur reich gefegneteS Sanb, ift größtenteils eben, im SO. oon ben Gumberlanbbergen burd)= ;ogen, au§roetcbenberfcbiffbareRentudri=:"HiBcr(f.b.) tommt. Siefer fotoie Gumberlaub, Jenneffee, ©reen= Stiuer unb Sanbo=vJiioer, SJtiffif fippi unb Chic ge- loäbrenreid)lid)eSeiräfferungunb bieten neben bem Gifenbabunet? oon 4566 km hinlängliche Serfebrs mittet "Jim Ohio liegt frudjtbareS, aber alljährtidi überfchroemmteS, ungefunbeS Sottomlaub (3Jtatf^= hoben). 3er mittlere Seil bat toellenförmigenreidH-n Soben unb prächtige SBälber, im S3B. liegen bie Hentudo = SarrenS, bie guten ©etreibeertrag lie= fem unb ftch jur Siebjucht eignen. 2 ie Hehlemorma= tiou nimmt ben größern Seil ein, Silur unb Seoou finben fid1 im St., etroa§ Scrtiäv im S9B. Ter Salt fteinhoben hegünftigt bie ööhlenbilbung; berühmt ift bie lliammuthöhle (f. b.). Sie .Hoblenorebutticu jeigt folgenbe 3unabme: 1870: 1691*, 1880: 946288, 1890: über 2 SM. t. Sie imdHigt'ten SJtinen liegen im 0., im ©ehirge. 2ln ßifen merben fährlid) nur 50000 1 probujiert. Sie Saljausbeute ift roeniger loichtig. ,Half= unb Saubiteine Iperben gebrochen, hingegen werben bie Sager oon Steiglart}, Salpeter unb Sarotfaljen nodj mdu ausgebeutet. Sie ^nbuftrte liefert hauptiäd>li* *U>istn, 2Jiehl unb Srettet. Sie öauptergeugniffe ber 2anb»irt= fdiaft finb 3Rai§ unb Sabal, ©etreibe, öanf, Sferbe unb Sdiioeine. Stau gewinnt jährlid1 61 1—90 SJtiü. Sufhel SJtdU, etoa 71 t .«auf, 12 SBtiH. Suihel SBeUen, 8 SRitl. Safer unb 280 SJtitl. Sfb. Sabal, ber in Stengen ausgeführt wirb. 1889 befudjten burd)fd)nittli4 565451 weiße unb 111315 farbige Rinber bie Sdutleu. ßöbere llnterridnsanitalteu beftehen 13 mit 2500 ,',cglingen. Reitungen giebt es über 200. Ser ötaat ift in ll7Gcuntics geteilt, Öauptftabt ift granlfort. Siel bebeutenber finb Souic-oitlc (161005 G.), Gooington, StelDport, VeringtiMi unb -l>abucab. Ser ©ouoemeur unb 100 Stepräfentanten werben auf jtoei S^brc, bie 38 Senatoren auf oier 3abre gewählt. Sei ber Sräfibentenioaht hat R. 9 Stimmen. Rum Rongreß fenbet es 11 Stepräfentanten. — R. erhielt um 1775 iftt, finö unter (f aiifjiiiudirn. $entucfii4fttoei -- ftepfyatotfyxtjpfy 299 tote ctftcn Stnfi&ter, unb trat uad) fangen 3«l"ütf= ' niffeumit SSirginicn, ;u bem eä geborte, 1792 als Staat in bie Union. — Sgl. Velins (Jollin«, Histori- cal Sketches of K. (Giucinnati 1880). flcntuttt) = 9Jit>er (fpr. -tßete" riWW'r), fjtufj im nerbamerif. Staate .Hentnchi , entftebt im Geuntn See burd) bie SSereinigung be§ xiforth=, Sntibbte= «nb Soutb4$torf, bic in ben Gumbertanbbergen entfprin- gen, fliefjt in gewunbenem Sauf erft weftliä), bann norbmeftlid), wirb bei grantfort fd)iffbarunb müu= bet bei Garollton in ben Dbio. Set ff. ift ein tiefer unb ftellenroeife äufserft malerifcber A'luft. JU!iturft)fd)cv Saffccbaum, f. Gymnocladus. Stcnjittgcn, ©tobt im StontSbejirt Gmmenbiugen be§ bab. ßreifeä Jreiburg, an bet Gl? unb ber Sinie .Uarl'3rube= Jreiburg ber Sab. Staatsbabuen, Sit? eines 2tmt§gerid)t§ (öanbgeridit gteiburg) unb einer SBejirtSförfterei, bat (1890) 2569 G\, barunter 254 Goangelifdie; s15oft, Xelegrapli, eine höhere Bürger -, eine ©ouSbattungSfdjute; Seibenjtoirnetei, 6igar= ren=, Stoff; unb Sdnrmjabrif, Hunftmüble, öol.i- idmeibercien, 2Beinhanbel, Sein-, fflee^, Sabal;, Gicborien= unb Hanfbau. Jfcofuf (fpr. tioföd ) , Stabt im Gouutu See in ber Sübweftfpifce be« norbamerit. Staates 3o«a, amg-ufse ber untern Stromfdnielleu bes äJciffiffippi, größtenteils auf fteileu Ufern (bluffe), an ber 9Jtün= | buttg be§ Seotttoines' gelegen, ift wichtiger Gifen= babufnotenpunft, bat (1890) 1-1101 G., eine ftaat lidje mebij. Salute, Gifengiefierei, Brauerei, Süübleu unb beträd)tlicben ©rof>banbet. Jlcoi? (altgried).), neugrieeb. ffea ober 3ea; (at. j Gea, beute im Üoltsmunbe 2 f du d genannt, gried). ' 3jnfei, bie uörblidifte ber weftl. Weihe ber Gr/tlaben (1. b.) , 13 km öftlicb pon ber Snfet SWafronifi an ber Oftfüftc 2(ttifa§, bat eine opale ©eftatt, 173 qkm I A'läd)eninbalt unb ift mit ©ebtrgeu erfüllt, melcbe im Jjagioä 3üa§ 56S m .fiöbe erreichen. R. ift quellen; , reich, eine ber fruditbarften ber ©ruppe unb befitU [ bebeutenbe SBeftänbe au Snopperetcben, beren gruebt ben berPorragenbften2lu«iubrartiEcl abgiebt; auf;er= bem -erzeugt e§ Sein, Gitronen, geigen, öonig, Baumwolle unb Seibe. Sie Mennige, weldje im Altertum befonber* nach 2lttita ausgeführt würbe, wirb jegt niebt mebr beroorgebradit. ff. befafj im Altertum Bier Statte: 3uli§, fforefia, Martbäa unb s£oieffa; pon allen oier finb noch Überrefte erbalteu. Sie Snfel bilbet jeht mit einigen anbern bie I GpardneH. toess 9comos Guthaben unb jäbltdSSS) j 3863 G\, melcbe, faft alle Sanbbauer, in bor in ber i flehte gelegenen .Viauptftabt pereinigt finb. ^a bereit [ 2Mbe ein aus bem helfen aebauener folofjaler Vbtuo. tteper, f. fiöper. _ Sepijal . . ., Stepfjölo . . . (grd).), Hopf . . ., I .vaupt . . . , topf . . . , oft in .-iujammenje^ungen. rtcphalälgtc (grdi.i, Soöffdjmerg. ftevliiilhdmntum (grob.), f. ÄopfblutgefdjtDulft. ■ «cplniHla (grdi.), fopfftärfenbe Mittel. Sn-plinllcmo, lat. Gepbalonia, bie größte unb nadj fiorfu bie poltreidiftc ber 3onifd}en unfein, bem Gingang be^ ©otfs pon ^atras gegenüber ge= legen, pon ber Sadibarinfel 3tbata nur bureb einen fdimaleu gunb getrennt, bat 664, nadi anberer SWeffung 688,3 qkm unb (1S89) 69736 G. Ter ge= birgigeu ftauptmaffe ift eine niebngere .valbinfel im SSeften angebängt, roelcbe bie tief cinfdmeibcnoe '-Budit Don3lrgoftofi»om9Jleereabfdjetbet. .'öbcbfter Serg ber 3onifd)en ^nfelu überbaupt ift ber nad) | feinen Januenmälbern Glatopuni , im Stttettutn I Slrtifel, bie man unt« ft »eim iiinoS genannte Wipfel (1620 m bodi). Sie 3iufcl ift nidjt iebr inuWbar, aber ber gleifi ber Gin= loobuer bat felbft bie (teilen Serggcbänge, meift bis ,ui 650 in hinauf, butdj Jerraffenaulagen Eultipiert. Sodi genügt ber ©etreibebau uiebt; audj bie Wob SUdjt ift gering. Sagegen toerben Horintbeu in Stenge (1892: 8500 t) erzeugt, baneben Sein, Clv pen, ©äbftüdbte unb in ben bbbern teilen mittel; europ. Cbft. SSom griedv geftlanbe werben uament- licb Scblacbtpieb, ©erreibe unb Sabal, au§ bem SluStanbe Wetreibe, Rolonialioareu unb 3nbufrrie= erjeugniffe im ©efamtroerte pon (1892) 3,::iv.Ulill.grS. eingeführt. 3ur 2(usfubr tarnen .Horintbcn (3,59 ÜJlttt. Ars.), baneben SBcin, Dlipenöl, Höfe, 2amm= feile, Dbft unb ©einüfe. Sie Qnfel roirb bdufig oou Grbbeben beimgefudjt; am -4. gebr. 1867 jerftörte ein foldie§ bie ."öauptftabt 2lrgoftoli (f. b.), Seruri (f. b.) unb mebr at§ 40 Sörjer. K. bilbet mit 3tb.afa (f . b.) unb einigen Gilanben einen grieeb. Ti o m o S mit su 178 G\, b. i. 98 auf 1 qkm unb jerjällt in brei Gpardueu. fi. mar in ber beroifdieu „Seit ber ©rieebeu all Same ober 6a mos befauitt unb geborte 511m :Heid)e be3 £br>ffeu§. Seit biftor. Seit führte es uad) bem Soltsftamme ber Jlepb allen e§ ben ■Kamen A. unb befaft al« 2etrapoliS bie Pier felb= ftänbigeu Stäbte isale Oiuinen bei Seruri), ilrane ober Krdnioi (4 km im D. pou Strgoftoli), Same (an ber jehigen SBucbt pou Samos) unb $ronnoi (imfübbftl.leil). ^msl?eloponnefifd)en.Üriegemuf;te fid) bie Snfel ben yltbeueru ergeben; fpäter geborte fie bem äitolifcben 93unbe an unb unterwarf fid) 189 v. Gl)r. ben Moment, bie fie für frei erflarten. Äaifer .'öabrian fdjenfte fie ben Sltbenem. Seit 395 n. Gbr. geborte fie ,unn 53t)jantinifcben SReicbe. Seit bem Mormannenfriege oon 1185 geborte fie nebft Stbafa unb gante ben Sßfatagrafen auä ber Aamilie Orfmi unb pou 1357 ben SRittem Joeco aus Senepent. s?cacbbem fid) ibrer 1479 bie Jurten be= mäcbtigt bauen, mürbe bie 3nfel 24. sJcai 1500 burd) eine penet.=fpan. flotte unter Senebetto ^efaro unb ©onfalüo be GorboPa erobert unb blieb feit 1502 im Sefitj 2>enebigS. (Weiteres f. 3onifcbe unfein.) — SM. ^artfd), Ä. unb Qtbafa (in ^SetermannS «3)lit= teüungen», Grgänsungsbeft 98, ©otba 1890). Mephälogräphic (grd).), 93cfd?reibung bes SopfeS unb feiner Seile. fiepDiilüfelc (grd).), ©ebirnbrud) (f. b.). M'cöhnlomcter (grdi.), ^nftrument (befonberl geburtsbi(flid)e-3) jum i'Ieffen beS Sopfeg. ftctohälometrtc (grdi.i, Sdiabelmefjung. Mcühaloc* (lat. GepbaluS), nadi ber ältefteu gried). Sage ein Säger, ber feiner Sd)bnl)eit halber pon Gos entführt mürbe. Dtad) attifdier 3age mar ü'. mit vl!rotriS penuählt unb mürbe burdi @ol Per= anlafet, in »erwanbelter ©eftatt bie Sreue feiner ©attin ju erproben. Sehtere erlag ber Verführung unb entmich befd)ämt uad) Hreta, febrte aber pou bort fpäter, pou 2lrtemis mit bem nie fehlenbeu ^agbfpeer unb bem öunb Vailaps. bem fein SBilb entging, befd)entt, ni M. jurüd. 2lls fie, oon @ifer= fudit getrieben, biefen betaufd)te, mürbe fie pou M., ber ein SBilb gu gewahren glaubte, mit bem Speer getötet. S. beteiligte fid) an ber Jagb bei £eu= ineffifdH'u Aiid'fes unb an bem ^uge 2iiupbittt)onS gegen bie Jeleboer unb Warb König ber Si ephalleneu. MtplinliHlinipfu- 1 grdi.i, f. GmbrDotontie; fie= pbölotbrnptor ober ftepbälotribe, 3nftru= ment für bic fi. i6t, finb unter 6 aufjuluiSen. 3Ö0 tfepl)antoutc — Kepler .«Icptinrninitc, f- fiapernaum. [(f. b.). Meplnic* (aramäifd?, «Sets»), fotnel Knie 5J5etrus Jlcptjcu^, fiönig oon vithiopien, (5'ntel bes Sßo ieiöon, ©emabl ber fiaffiopeia, SSater ber 2lnbro= meba ((. b.). (Fr würfe ebenfo toie feine ©emahlin fiaffiopeia unter bie Sterne perfeiu. S)as na* ihm genannte Sternuilb ftebt ofttid) oom {(einen SBären, uörblidj ber fiaffiopeia, unmittelbar an unb 311m Seil nod) in ber 3Jiild)ftrafje. ttepbir, f. tfefir. ScptjifobötoS ber ältere, grieeb. Silbhauer aus Sltben, Sätet unb Sekret bes SßrarUeles, mar um 375 ü. 6br. tbätig. Er fduif faft ausfdjliefjlid) ©ötterbilbet in Er; unb iRarmor. SJon feiner Sirene, ber griebensgbttin, mit bem fiinbe ^Uitoc- , bem '.Reichtum, auf bem Slrm, ift eine SRarmoriopie in ber ©Inptothef su iRünd)en erbauen. (©. Safel: ©rieebif die fiunft II, Sjfig. 13.) EinSltbcnafopf in SRegpel wirb mit i!?abrfcbeinUcb!eit auf bie Statue ber ültbena Soteira bes ß. jurüdiiefübrt. S5on berfiunftart bes jungem fi. vermag man teine üBorftelluug 311 gewinnen, ba Siacbbilbungen feiner SBerte nid)t porbanben finb. Es werben 5{$orträtftatuen unb ©ötterfiguren, aud) eine ero= tifdu" ©nippe von ibm crwätjnt. ficplnioc (tat. 6 e p b i f f u s), im Altertum -Kante mebrerer glüfje in ©riedienlanb. S)er bebeutenbfte, jeut iRapronero, entspringt am nörbl. gufse bes Bartiaf; in ber Stäbe ber alten pbofifeben ©tabt Siliia unb fließt in füböftl. Sftidjtung burdi Blmtis unb ben norbmeftl. Seil SBeotiens in ben ©umpffee .Hopais (f. b.), pon reo aus er burd) unterirbifebe «palten feinen Slbflufe finbet. S)er näcbftbcbeu= tenbfte, ber nod) jetjt feinen alten Flamen bewahrt bat, entfpringt am fübweftl. gufje bes SSritettos ßßentelium) in Sittita bei ber nach i hm benannten quetten» unb baumreieben Crtfebaft Hcpbifia unb fließt in fübl. Stidjtung burd) bie atben. Ebene weftlicb Pen ber Stabt Slthcn; fein SBaffer, burd; sa^Ireidje Kanäle jur Bemäfferung ber ©arten unb Saumpftanjungen abgeleitet , gelaugt nicht ins Titer. Sin britter fi. gehört bem mcftlidiften Seile StttitaS an; er temmt in swei Sinnen (jefctsBad) öon .Hottini unb Sarantapotamos genannt) pom .Hitbärou herab, fliefit nad) Bereinigung ber beiben Sinne in fübl. Stiftung burd) bie tpriafifdje Ebene unb münbet öftlid) iwnElcufis; im Sommer perliert er fid), beuor er bas SKeer erreicht, im ©anbe. ftcplcr, 3ob., ber (Sntbeder ber ©efefee ber Spia= netenbemegung (f. fieplerfdje ©efetje), geb. 27. Sc,;. 1571 3U SBeil ber Stabt in SBürttemberg als" ber Sehn eines ©aftwirts aus ber verarmten gamilie pon fiappel. Sr befuebte bie ©cbule in Seenberg, bann bie Klejterfcbule su SRaulbronn unb bejog nad) feines Baters Jobc bieUnioerfität 311 Tübingen. SRatbematit ftubierte er nur als oorgefdjriebenes Borftubium ber Sbeologic, ber er fieb 311 mibmen cntfcblofjen batte, bod) war jd)on in Jübingen bie llntenoeifung iemes Veluevs SJieftliu, ber ibn mit ber .Ucpeniit anifdien Sebre befannt maebte, pon we- feutlicbem Sinflufj für feine fpätere [Ridjtung. Seine inatbem. Äenntniffe Maren um biefe ,!eit nod) fo befd)räntt, baf; er bie ibm 1593 angetragene Sßro* ieffur ber S.Uatbematit ;u ©raj nur in ber Hoffnung i beffeier Slusbilrung annabin. ^,11 ©ras erft fing er an, fieb mit l'Jc'atbematit unb Slftronomie ernftliibcr >u befdjäftigen. 2roh ber 1598 begonnenen ^rote ftantenoerfolgungen bielt man bod) .H. in ©ra3, I (peil bie Jefuiten feine bobe Begabung fdiäjiten, bis ' '.'liiiti'l, Die mau uutci' fi uciiiii feine Stelle burdi ba-? Gbitt ber «3teformation8ä tomnüffiou» unhaltbar mürbe. SllS Spcho Srabe 1599 pon Uranienburg nach SfJrag getommen mar, ging aud» S. Oft. 1600 bort? hin, um an Spdios arbeiten teilzunehmen, ber ihm bie Stelle eines ©ebilieu gab. jBdjo ftarb 1601, unb S. erhielt bie Stelle eine» faiferl. s111atbema= titers unb .yofaftronomen mit einem perfbnlid)en ©ehalt pon 500 gl. Slls ihm aber in ben bebräng= ten Reiten t>or bem 3)reifjigjäb,rigen Kriege feine SBe= folbung nicht mehr ausgeja^lt tourbe, begab er fidi, uadibem er 11 ^abre in $rag in ber grö|ten Sflrfs tigteit gelebt unb SaifcrSRubolf II., ber ihn nicht pon fiaS (äffen wollte, im jjan. 1GJ2 geftorben mar, 1612 nach Sins, wo er als Sßrofeffor ber 3Ratb,ematiI au ber bortigen Sanbfdjule faft 15 $abre in nid)t gläc(= liebem Berbältniffen subrachte unb fid) b,auptfäcb,lid) mit ber SBered)nung ber Siubolfinifdien Sajeln be= fdjäftigte, bie er 1624 pollenbete. 2od) war er pou Sins auch öfter abmefenb; 1613 erfebien er 3. 23. mit bem fiaifer auf bem Äeidistage 3U SRegensburg, um ben ©rcgorianifd)en Salenber 311 certreten, 1620 in SBürttcmberg, um feine als Jöere angetlagte 3Jlutter Katharina ju uerteibigen. ©urdi fcic ?fkoteftanten= perfolgung in Oberöfterreich Würbe ber Slufenthalt in Sinj unficher, unb um ben S)rud ber Sftuboljmifdjen Safein rafdjer betreiben su tonnen, »erlief} er im -Ron. 1626 Sin, unb begab fid) nad) Ulm sur Verausgabe feines SBerts. SDJit feinem rüdftänbigen ©ehalt unb anberngorberungen würbe er uomSaifcr an Si-aücm ftein, ber feit 1608 in perfönlieber i'erbinbung mit fi: ftanb unb pon ibm 1609 ein .ftoroftop gefteilt er= halten battc, gewiefen unb nahm mit feiner gamilie uom 3u(i 1628 bis Oft. 1630 feinen 2Bol)nort in Sagan. SBallenfteiu leiftete bie Pcrfprpchenen ^alv lungen nicht unb wollte ihm eine Brofefforftelle an ber Uniperfität su iKoftod geben, bie fi. nicht annehmen wollte. Um feine ©clbforberungen geh tenb su inadicn, entfchlofj fi. fid), in Sßerfon auf bem Sfteidjstage 31t SRegensburg um Slussablung feiner nodi rüdftänbigen taiferl. $enfion 311 bitten. 3)od) faum bort angelaugt, unterlag er ben 3lnjtrengun= gen feiner Steife unb bem Hummer unb ftarb bafelbft 15. 9bp. 1630. 5" feinem SJadilaffe befaub fieb ein C'remplar feines 3Berts «De Stella Martis», welches er bem ^Reichstage überreid)en wollte, um ibn ba= burd) jum Erbarmen für feine unb feiner gamilie hilflofc Sage su bewegen. Ser Aürft oon Salberg lief; ihm 1808 su Siegensburg ein Senfmal fefeen; ein anbercs (pon fireling) würbe itim 1870 in SBeil ber Stabt erridjtet. ©d)on fi.s erftes größeres SBcrt «Prodromus dissertationum cosmographicarum, continens ray- sterium cosmograpbicum» (Süb. 1596) trägt baS ©epräge bes Sdiarffinns unb ber Sebarrlidjteit an fid), 3eugt abcrsuglcict aud) pou H.S lebhafter, bem Serftanb porauseilenber dinbübungsfraft. Sie wiebtigfte unter fi.§ ©djriften ift bie flaffifcbe «Astro- nomia nova seu Physica eoelestis tradita commen- tariis de motibus stellae Martis» (Brag 1609). Sie pon fi. aus Spchos S3eobad)tungen abgeleiteten ©e^ fefee bes 5{5Ianeten(auf S , in ber Slftronomie unter bem Flamen ber brei Hepleriehen ©efe^e (f. b.) bc= fannt, finb es, auf welche fidi jletotonä entbeduugen • nebft ber ganjen neuem Sheorie ber Sßlaneten: bewegung grttnben. Eine ©efamtausgabe ber ©Arnten ft.§ beforgte ©b. grifd) IS 53be., grantf. a. -Di. 1S58 — 71), in ber auch eine auf Originals quellen berupenbe lat. Sebensbctcbreibung fi.S ent= Üt, jiiib initcv (i oiiijujiidjfii. töepfcvfdje ©efe|e föeratontalacie 301 halten ift. — Sgl. Sreitf c^toert , JU Seben unb ' ÜBirten (Stuttg. 1831); Brewfter, The martyrs of science, or lives of Galileo, Tycho de Brahe and K. (genb. 1841; 8. Stuft. 1874); iReitlinger , 9teu= mann unb ©runer, 3<>banne§ S- (Stuttg. 1868); SReufdjIe, K. unb bie 2(itronemie (ivranti. a. 3B. 1871); Stbufter, Johann R- unD bie großen ftraV lieben Streitfragen feiner 3eit (®raj 1888). Scplctftfje ©efefcc, bie oon ijob. Kepler (f. b.) aufgefunbenen ©efege , treiben E?ie ^Bewegungen ber Körper uniers Sonneitfüftemo unterworfen fmb. Riefelten lauten: 1) bie Planeten bewegen fieb in ©lüpfen, in beren einem Srenupunttc bie Sonne itebt ; 2) ber ßeitftraht ober Badius vector (bie i>erbinbungslinie Minuten bem äftittelpuntte ber 3onne unb bem bes> Planeten) befebreibt in gleichen Seiten gleiche yfäcben; 3) bie Quabrate ber Ümlaufäzeiten perhalten fidj wie bie Kuben ber mittlem Entfernungen pon ber Sonne. 2)a§ britte ©efelj hat Kepler sehn Jahre nach ben heiben elften in bemSöerte «öarmonic ber 2£>elt» mitgeteilt. 'Jllle brei ©efetje (äffen fich allgemeiner au3 bem Sieh): tonfeben ©ramrationSgefet? ableiten unb gelten für jeben Körper , ber fieb infolge ber ©rapitation um einen ßentralforper bewegt (3. Gentralbeweguug.) ttcplcridie Cftlctctniug, f. KeplerfcbeS Problem. Scplcrfcfceä 'JJtoblctn, bie ütufgabe, au3 ber mittlem Jtnomalie (f. b.i eine* platteten bie ercen= trifche herzuleiten. Sie mathem. )Sebanbtung führt auf eine fog. tranfeenbente ©leiebung (bie Kep = ler fch e ©leiebung), bie eine birette ööfung nicht uiläßt. Sa bie 2luflöfung biefer ©leichung infolge ihrer überau» häufigen Slnwenbung pon ber grßf>= ton Sßidjtigteit ift, fo hat man fchon feit langer Seit Kunftgriffe erfonnen, um auf möglid)ft ein* fächern DMberungswege ba? geipünfchte SRefultat zu erhalten. Sie Söfung wirb fehr erleichtert burch ben Umftanb, bai; bie "Sahnen ber Planeten, auf bie fte bauptiäeblidi 'Jlnwenbung finbet, fiäj bem Kreife fehr nähern. fieporraf, f. Jinnwal. ffcporapb (grd).), ein pon einem ©arten um= geberies Scntntat. Tmarle. ftcppcl, boUänb. = eugl. Ültelsfamiüe, f. SUbe= fterabau, f. Süffel. Scraf, ^nfel, f. (Ibaraf. Reraf, @l=fi erat («bie Seftung i. 1) (Fht pon etwa 8000 balbnomabiirten (F. (barunter 1600 grtedportbobore Gbriften) bewohnter Crt am gleich; namigen SBabi öfttteb. com Xoten SUeere, 1026 m ü. b. lli. 3m Sitten Seftament beißt KL Kir ö are= feth, Sir öere», au* Kir Mo a.b. — 2) Se= ;eichnung ber Sanbfdjaft zwifeben bem SBabi e(= »Dtobfdjib im 9t. unb bem 2Babt el=£afa (SSabi el= Kurabi) im 3., nach bem Ort R. benannt. Sie bilbete im Slltertum ben fflbl. Seil oon 3)2oab (f.b.). fieramdfoö (Ceraniieus), Stabtteit im alten Sitten (f. b., 58b. 2, S. 21b). Setamif (grd).), Sbpferfunft, f. gaBence, 2)iajo= lila, Jerracotta, SBafen; über bie technische £er= ftellung f. Jbonwaratiabrifation. Scramifdje Schulen, Unterrid)t§anftalten, bie ben fteoretifepen unb Praftifdjen Unterricht in ber teramifd'en Jnbuftrie bejWeden. Sie feratttifdje pacbfcbule in SJcüncben, i881 burch ben SSerbanb teramifdier ®emerte in Seutfcblanb in» Sehen ge= rufen unb oon bemfelhen unterftfl|t, ift Perbunben mit ber tbniglich hapr. .Hunftgeraerbefcbule in iliün; eben; fic foll '.l'iobcücuve unb 5Kaler ber tera= Sdtitcl, bit man uutec R oetmi mifdH'u 3nbuftrie hüben unb zahlt butdjfdjnittlidj 20 cdniler. Sattern hofint noch eine Zöpferfdbule in 2anb§but. Tie Eeramifd)e 2dnile ju wttny- haufenjjöbhr, eröffnet (fnbe 1880, foll zuröehung bor Steinjeugfabrifation beS SBefteflualbei bei= tragen; bie Sdnile zahlt etma 15 Jagc->fdni(er, etma 25 'Jlhenbfchi'ücr unb ettpa 25 3eid)enfd)ülerinnen. Sine zioeite preufi. teramifdje Sdmle, beftimmt zur Abrberung ber Sabrifation bei fog. SSunjtauer @e= f'cbirrs, foll ju SBunjlau gegrünbet werben. Sbpfers innung-r-fduilei! ohne prattiuten Aadiunterridit he; ftehen in Stettin unb Stralfunb. 2ie S£öpferfd)ule zu 2lltftabt=SBa(benhurg (©adifen), gegrünbet 1880 pon ber iopferiunung bafelhft, Welche eine bebeu= tenbe Snbuftrie pertritt, unterrichtet burdifchuittlid) etwa 20 5d)üler in gfreibanb: unb gacpjeicbnen, iltobellicren, ®efäf5= unb Ofentöpferet. 3n Cfter-- .reich beftehen, feitbem bie Schulen oon RarlsSbab, Solomea(@altjien) unb Setfdjen wieber eingegangen fmb, ii. 2. in 3naim (©alijien) feit 1872, Berlin unb 93ecbrm i Sehnten) feit 1884. S"aim ift am ftärfften hefudu, zählt etwa 70 2agesfchiiler, etma 4« H i S onntag§= unb Slbenbfdjuler unb 10 i'ehrträfte, JepliR etwa 60 SCage§= unb etwa 180 Slbenbfcbüler unb 6 Sehrfräfte, Sechnn (mit czech. Unterridjt§= fpradie) etwa 30 2age3= unb 30 2lbenbfd)üler unb 7 Sehrer. 2er Sehrgang ift breijährig. Jlerdit, perf. SRflnje, f. Kran. Serargttrit, Mineral, f. öornetj. Scrafu^, Kolonie ber Sinopeer im $ontu§ au ber 'Jcorbfufte Rleinaftenä, weftlid) pon Jraveztmt; nach 2lmmian hätte Sucuttuä Pen hier bie Sirfche (cerasus)_ gebracht. Keratin, 6 ornftnf f , ber öauptbeftanbteil aller Öomgehilbe (i»om, klaget, ivebern, Klauen, .'öufe, Sifdjoein u. f. w.), heftebt avS fioblenftoff, SBaffer= ftoff, Stictftoff, Sauerftoff unb Schwefel; nad) bem Seutfdjen Jlrzncthuch ftcllt mau K. burd) Kodien pon gefchahten geberfpulen in @üeffig bar, nadibem man biefetben burd) porherige Sehanblung mit äitherweingeift pom gett unb mit 5ßepftn unb Sal;= fäure oon allen im ÜRagenfafl (ö§tid)en Seimenguit; gen befreit hat. K. ift unlbc-licb in Perbünnten Säu= ren, [oft fich jebodi in Slltalien unb conjentrierter ßffigfäure. X erartige Söfungen bienen in ber -}$har= ntaae zum Überziehen oon jßiüen, bie ben ilJagen un^ geloit paffteren unb erft im Sarnt (burd) ben altati= feben Xarmfaft getöft) zur SIBirrung tontmen follen (teratinierte Tillen, Sünnbarmpilleu). Serattti^ (greh.), .nornhautentzünbung. Scratoglobuc«, f. fieratotonu§. JteratoiP, hornäbnlidie SBerfteinerung. Seratotrttiö (grob.), bie Sntjünbung ber öorn= unb ber Stegenbogenbaut bea Sluge». Scratofönuc unb Rcratoglobue* (grdj.), eine gewöhnlich mit Serbünnung bei ©ewebeä oerbun= bene 3lu§behnung unb Sergrbfzerung ber menfd)= liehen .'öornhaut, ber erftere in Kegeh, ber gweitc in Kugelform, entweber angeboren ober erworben. Seratolttf) igrch.i, oerfteinerteä .^orn. Seratöut (grdj.), gefd?wulftartige Serbidung ber öornfehicht ber öaut, hefonbers an ber gufzfohle unb ber Sunenftädje ber öanb, eine 2(bavt Cer fog. £autbbmcr (f. b.), in welche ba§ fi. oft übergebt. (Segen ß. Werben warme Säbcr unb lOprozentige ätbcriidie Saliculfäurelbfuug unb Salicplpflafter; mull attgewenbet. fterntoiualnrte (grd).), bie (5rweid)ung ober SSerfd)wärung ber .'öornhaut be§ Slttgee. lu, pub lnui. ('' : ijua^eit. 3i <; Vicvaioimifojc — bereit ftcratomnfofc (grd)., ( eratomycosis aspergil- lina), bie Itnfammtung r>on SdummelrtUcn (Asper- gillus, f. b.'» in bet .verttbaut Co-? Stugei im Sliifdjtufs an Verlegungen. Mi-rntpiujffi! ober fieratöfen (grd).), ©aut= hantheiten, welche auj einer Slnomalie be§ 33er= hornunggprojeffeä ber Oberbau! berufen, wie bie tfifd)fd)uppentranlbett, bai vuiuthorn unb .VHibner; äuge, bie Psoriasis (f. bie betreflenben Slrtilel) u. ct. ScrätonnjiC lavd.i, Statoperation, befteljenb in Turchftechung ber .Hornhaut mit nacbjolgenber ,'!erftüdeluiig bet vinfe. ÄcräropiäftifuirdO.fünftlidwCnag ber narbig begenerierten Sornbaut bei Slugeä bureb eingeteilte Stflcte von inenfdjlidjer ober tierifdjer .vornbaut. Rcrutofcn, i. fieratonofen. fteratoftop igrch.i, eine mit abroecgfelnb weisen unb icbmavieu fonjentrifepen [Ringen bemalte freiä= runbe Sdjeibe, bie jur Srüfung ber £otnbauttrüm= mung bient, inbetfl ber Seobadjtet biefelbe in ber vwrnhaut fpiegeln läfst unb ba§ Spiegelbilb bureb eine Öffnung in ber SDtitte ber Säjeibe betrachtet, Jtcrätoiropic (grdj.), Setinoffopie, 3 1 i a = [topie, eine SRetpobe ber SRefrattionsbeftimiiiung beä Stugeä, bei ber ba-;- von einem .vSobl- ober Sßlan= jpiegel auj bert Stugengrunb entworfene 33ilb einer flamme unb ber baueben liegenbe Schatten beobad)? tet wirb. Äerattn, Smile, ©raf be, frang. Spubligift unb Sßolititer, geb. 20. älfär, 1MU ;u Sari-J, trat 1854 aU- öteiwilliget in ba-:- 1. [Regiment ber ifhaiieure- b'Slfrique, fepiffte fid) 1861 nacb iUento ein, »irtte fort längere Seit als (ie-fabronvdvf unter ben fionterguerriüaä unb al*> Sa,ainc-> Crbonnauv ojfijier, nahm jebod) 18(35 feinen Slbfd)ieb aui ber Slrmee. Sei ben allgemeinen Wahlen 1869 würbe er im Tepart. [yiniStere afä liberaler iDppofition§= fanbibat gewählt. Slm 4. Sept. 1870 übertrug ihm bie [Regierung per [Rationaluerteibigung ben Soften bes $oli;eipräfelten r>ou [ßaris. 'Ju-> folcpet r>er= orbnete er föfort bie Vertreibung ber bafetbft mohu= baiten Seütftben unb bie Sluflöfung ber betoaff= ueten Sßolijeibiener (Sergents de ville), bie er bureb unbewaffnete (jriebenäwäcbter(Gardiens de lapaix) erfegte. Sd&on 1l'. Ctt. legte er inbeS fein Slmt wieber nieber, Berliefä mittel-:- eineä VuftbaUon-:- bie belagerte öaüptftabt unb wanbte fid) nad) 2oiirc-, wo er mit ©ambetta in Streit geriet unb fid) iu-> Sriratleben jurücTjog, bi§ ihn 3 hier* 1871 unn Sräfeften in Joulouie unb halb barauf in äßarfeiUe ernannte. Joch fehlte eä ihm für biefe vimter an iatt unb IRäfsigiiug: er nahm 8. Slug. 1872 feine irntlaffung unb feinte nad1 Sari-? jurflef, wo et fid) wieber mit Sournaliftil befepäftigte. Stujser »er= jdjicbenen ffomöbien fdjrieb fi. mehrere intereffante polit. glugfd)riften: «La Contre-Guerilla francaise an Mexique» it;av. 1867), «L'elevation etla chute de 1'empereur Maximilien» (ebb. 18';? ; beutfd) 8pj. 1867), «La creance Jecker» (1868), «Le 4 septembre et le gouvernement de la defense na- tionale- iSav. 1872), «L'armee de Bretagne 1870 —71« (1874), «Bas-fonds et soinmets» (anonum :-T- , «A tra\ers le passe. Souvenirs inilitairc*' fterbcl, f. Anthriscus. [(lS87)u. a. Scrbclo ober älteichbcb Mujien, 5taW im afiat. tiut. SBilajet Bagbab, an einem ftanal, redite- vom Supbtat, 96 km im S3Ji!. oon Sagbab, oon Jatteb unb SLRauIbeerpflanäungen umgeben, ent= hält ba§ ©rabmal .fnifejn-:- (f. b.). Hvtilct, bie mau unter S vivnii ftcrbelöl, f. Anthriscus. Scrbcroet (tat. (Jerheruc-i, in ber gried). 3Rn= thologie ber graufige öunb ber Unterwelt, ten Jnpbeu mit ber (5'dutna eneugt hatte, .ftefiob giebt ihm 5j ! fi öpfe. Stuf altern SBafenbilbern wirb er halb mit einein, halb mit »toei, halb mit brei .Hopfen ah= gebilbet, oft audj mit einem Sd)tangenfd)tueif unb mit Schlangen, bie ihm au-> fem Seibe ober au-J bem Raupte wadjfen unb fid) umjeinen £eib ringeln. Später wirb er al-:- breitöpfig ober bunbcrtfbpfia gefd)ilbert *5r hewadne ben Gingang beä öobei unb fd)meid)ette ben öereintretenben; wer aber jurüd wollte, ben ergriff unb oerfduang er. geraKeS polte ihn auJ ber Unterwelt herauf. Morbtiol',, im attbeutfdjen öanbel unb SEBanbel ein Stüd^olj, aui bem com ©laubiger bie 2dnilb- fummenburd)@infd)nittc (Serben) bezeichnet würben. Ta-j fi. biente gut Seredjnung ,iwifchen Sdiulbner unb ©laubiger, .^ieraue- ertlärt fid) ber äiuSbrud «etwa-5 auf bem Ä. (b. i. auf [Rechnung) baben». Unter ben Sergleuten ift taS 9i. ein fingergrofseä itüd .nelj, worauf ber SSergmeiftet feinen "iiameu U'ichnet unb ba-3 er jut (litatiou gebraucht. Sei ben Öeintoebern finb 8. mit .«erben oerfchene ©ötjet, bie über ben Schäften bei Seinweberftubfe ange; bracht finb, um bie Schäfte hoher ober niebriger }u Äerblippftfctjc, f. Sippfifdje. [hängen. Serbmufdjcl (Crenatula), ©attung ber Söget lnufcheln i f. b.) mit adn, bie warmem SKeete be= roobnenben Sitten. Mevlifrigc, f. Säge. fterbirfinitt, eine für ßoisflädjen gebraudbte Setjietungiatt, bie batin beitcht, baji einer ,}Uute ba§ Einförmige burch rhntbrniidi wiebertebrenbe nicht ;u tiefe Üinfdjnitte genommen wirb. Seien berä eignet fich biefe Seforation»art für Heinere ®ebtaud)|gegenftänbe, irie j. SS. SSrotteUer, Sofen, M'aifetten, Srietbebälter, Jintenlöfd)er, 51abelbiid)feii u.f. w. Tie geometr. Figuren werben auf bae- 6013 ietbft aeu'ichnet unb mit einfachen SBerfjeugen (SSalleifen, öobteife'n, ©eifjfufj) ausgearbeitet. 3U-> iDlaterial eignet fid) beionbere- 8inben=, ülhorn=, Sirnbaums, [Rufj= unb liid-eubclj. — Sgl. S. 3leu= manu, Sebrgang für ben M. (2. Slufl., Vis. 1890); 3.S'od), Setfi., 35 Sottegeblättet mit Jen iMarU-r. 1891); ;Koth, 'Jliileitunaz'ur.Herhfdmiherci (3. '.'Infi, Kerbtiere, f. Snfetten. [2pj. 1892). M errfia, ber 0 h o a -j p e $ ber Sllten, Kniet -lieben flufj be§ Schau el=3lrab, tommt aue- ben Sergen ber perf. SroPinj Slrbilan, butd)flie|t Sutiftan unb tilMififtcin unb münbet al-:- Seimene 65 hu ober= halb Sa-:-ra. Kcrttringfctic galten (Valvulae conniventes Kerckringii), bie brüienreichen Sd)leimbautfalten beä 5?ünnbatmä, benannt nad) bem .Hamburger Stnatomen 5 b e o b o r .U e r d r i n g (1640—93). ftercu igreh.), Setfonifitationen be» 2obes= DerbängniffcB, utfprünglid) bie ju blutled)jenben Tiimonen geworbenen Seelen Setftotbenet. Giu-> bet öefiob beigelegten ©ebidjte fdulbert bie R. al-:- gräfjlidje Ungeheuer, buntelfarbig, mit ibren Weifjen ,.äbucn {nirfd'enb, hluttrieieub, unterein: anber felbft frreitenb um bie in ber Sd)lad)t ©e= falleneu, benen fie baä Slut auSfaugen. ßule|t »erben fie a!-> ftrafenbc SRacbegöttinnen mit ben Srinnöen äufammengeftellt. — Sah :Hohbe, Sfn*e (Sb. 1, greiburg 1890). Seren, ßauptort ber Soge?- (f. b.), feit 1S89 von ben Italienern befeht (f. iinnhväai. ri, finb mit« 6 oufäiifiidjtii. Seratäf -- Äerf 303 ftcrcnöf . 1) Srciss im toeftl. Seil beS vujj. ©du vcrnement» 9ßenfa, lDeÜtge2anbfd)aft mit Sdnvar,i= erbe, bat 2704,6 qkm, 106049 6\, barunter 30000 2)ccfd)tfd)erjafen ; Slcferbau, $iebju$t, Sud)=, vl$ott= afdjefabrifcu unb ölmublen. — 2) ÄretSftabt im Sret» ft., am SBab (burd) bie SWoffcba ,wr Dia gebenb), bat (1892) 10931 6., $oft, 2elegrapb, 4 $ird)cn, 1 9iounenfloftcr unb Soljbanbel. ftcrd, eigentlich Seretj, See im fireiS Sem beä ruff.@ou»ernement» 2lrd)angel»1, 120 km norbnorb= mcftlid) von Sem, 250 qkm grofi. Sein Stbflujj S. münbet nacb 55 km öftlid) in bie &'antalad)tibud)t beS äßeijsen fflleerS. SBeibe fi. fübien SSerlmufcbelu. Sctfe, f. Snfeften. ftcrfjägev, (oöiel wie Snfcftenfreffer. ftcrftiere, f. Snfetten. ftcrqiiclculniiö (fpr. färrg'len-) ober S)efoIa= tiontnfel, franj. Jnfelgruppe imfübl. Sinbifdjeii Ccean 3Wtfd)eu 48J 39' unb 49J 44' fübl. Sr. unb 68° 42' bi§ 70° 35' Bftl. 2. von ©reenwid), bat 3414 qkm, tiefe, an öäfen reidje gjiorbä unb fteite Stiften. Sie grölten öafen finb Eriftmal öarbour an ber nßrbl., Mona! ©ouno an ber fübl. fiüfte. Ser 39au ift öulfamfd) ; aud) will man auf ber ©fibfeite «puren etuBtiuer Ibatigfeit gefunben babeu. Sie Serge (3Jtount=SRoji 1865 m, 2Jiount=9lic&arb§ 1220 m) finb von ©letfebeut bebedt. Sie Ecenerie ijt großartig, 3'Iüffe unb Seen burdjfurcben bie Oberfläche. Steinfobleit fommeu vor. 3» ber au» Kräutern unb ©räfern/ yjcoofen unb Slecbten ju= fanimcngefetsten glora fpielt*cr .H'erguetentobl (Pringlea antiscorbutica W. Anderson et R. Br.), eine ft'rucifere, eine Molle unb fteigt bis 700 m bod) am iliount = t5vojier (991 in) binaii. Gnbe Öttober beginnt bie SBIiltejeit ber meiften SBflanjen im 3#a(, unb im Januar rüdt bie ©djneegrertse von 000 m auf 900 m in bie.öobe, fobaf, nur uod) bie Ijöcbjten Kämme unb Raden fdjneebebedt bleiben. über= reid) ift bie ^nfelgruppe an ©eelöwen, Müffelrobbeu u. a. m., an Sßinguinen, 2llbatroffen, Hormoranen, SturmDögelnunbanbeniScevögeln. Sanbtierefinb burd? eine Slnjabl Müffeltäfer, einen einzigen @uten= fdnnetterling unb burd? einige fliegen »ertreten; biefe £iere finb fämtlid) unfähig ju fliegen. St. ift un= bewohnt. Sie Qnfeln mürben 1772 von fierguelen Sremarec entbedt, 1770 (anbete Eool, ber ben in= fularen Gbaratter feftftellte. 1874 befanben fid) auf 8. beutfd)e, engl, unb amerif. Stationen gur S3e= obadjtung beä äSenuäburdjgangä. 1893 mürben bie 3nfelu non grantreid) in JBejifc genommen. 3lu»= fübvlicbe Jcad)rid)ten über S. entbatten bie Sfteife= merte Don (Soof, Same» IS. Mof? unb bie von ber ®ajelle= unb ber tSballenger=(lrpebition, foiine .'öooferä Flora antaretica. ft er gu den 3:rcm nree (fpv. lärrg'leu -red), 3»e§ ^ofepb be, franj. Seemann, geb.uml745 3uOuim= per in ber Bretagne, mürbe 1771 mit einer (frpebi= tiou nadj 3§l6=be=grance beauftragt, auf meiner er 13. Sebr. 1772 fi'erguelenlanb (f. b.) entbedte. liad) einer ,;meiten ßntbedungSreife 1773 mürbe er an= geflagt, eine 2(bteiluiig feiner llJaunfdjaft abfid)tlid) auf einer unmirtbaren gnfel .iurüdgelaffen ju Imben, unb mit ©efängniä beftraf t, obgleid) er nadjmieö, baf; jene 3Jtannfd)aft gerettet werben mar. Später madjte er nod; einige Seereifen unb mürbe in ber Sd)recten§= jeit verhaftet unb naebber »erabfd)iebet. Er ftarb 1797. Slufser mebrevn Seetarteu üeröffentdebte er «Relation d'un voyage dans la mer du nord» ($ar. 1771; beutfd) Spj. 1772), «Relation de deux Strtifi'I, bie mau lltltct fi Bci'lli voyages ilaus les mers australes et les Indes» (ebb. 1782), «Relation des combats et des 6vene- ments de la guerre maritime de 1778 entre la France et l'Angleterre» (ebb. 1796). Äcrim ißafäio, f. 2lbb ul .Uerim ?[$afcb,a. M'crinttjoc, ©noftifer, f. EerintbuS. fferfn, bei ben alten ©eograpben Sittui, 3tu6 in Salmatien, eutjpringt au» einer Reifen- böble unmeit ber boän. ©reiije unb fliegt, mit meb^ rem Säcben vereinigt, .juerft von D. nad) SB., bier= auf von 3r. naA S. bi» 5 km oberbalb von Scar= bona, mo er fid) 3um See erweitert unb lintä bie Silola aufnimmt, bann nacb SB. 311m SDleere, ba» er bei Sebenico erreidjt. Die $. ift 00 km lang, biirdifd)nittlid) 40 m, bei Scarbona aber 300 m breit, von ba an 6—7 m tief unb frürjt in 5 2lbfät5eu berab. i!on ber 3Jlünbung bi» .unn ll'afferfall bei Scarbona mirb fie mit Segelfd)iffen befabren. Sie bilbet bei .ttuin einige Sümpfe, bei 33ababol ben erften Ma taralt, burdijiebt bann ben müften, mit Steinblöden überffieten Sanbftridj «Sufoviea» unb bilbet bei lülailanovicben erften, bei ©carbona ben jmeiteugnv |en SBafferfall (16 m), einen ber fcbbnfteu ©uropa*. Slcrfcnahinfdn, ^nfelgruppc an ber 3lorb= lüfte 2lfrifa§ , bie Steine Sprte im 9J. begrenjenb, ju Briten be» ©tptar nod) eine ^nfel, bebingt bie Sicberbeit beS öafen^ von Sfar (30 km im SB.). Sie 12000 @. treiben §ifcbfang, Jtorallenfifd)erei fomie (jabritation von SDcatten unb Sorben au^ ßfparto. ttiufcrbnrtit'itttii, f. öeffifebe (lifenbabnen 2. «crh-rtiipliiic*, f. giedtppbuÄ. ftertoucn (b. i. Scbmän.Uinge), in ber oriedj. Sage biebifebe, megelagembc, nedifebe Sobolbc. ©a§ 3Jlärd)en von ibnen mar an vielen Orten ©riecbenlanb» unb Sleinaften» Verbreitet, in§be= fonbere aber amDta unb benSbermopplenbeimijd', hier mie anbermärt» in SSerbinbung mit öcratle«?, fo fdion in einem alten ©ebid)t, ba§ bem öomer beigelegt iourbe. Dbmobt non ibrer 'Mutter vor ÖeralleS gewarnt, Wagten fie (Dfoä unb ©urpbato») fieb bod) aud) au il)it, nadjbem fie bem fd)lajenbt'u öelben bie SBaffen geraubt batten. Siefer ergriff fie unb bing fie an einem Jragebalten über feine ©dniltern, gab fie aber, burd) ibren ©atgenbumor erl)eitert, batb mieberfrei. ßine altertüinlid)e Dcetope vom Sempel in Selinu» (fet;t im lliufeum ju SJ5a= lermo) jeigt eine Sarftellung biefeä 2lbenteuerä. Jtcrfuf, baä Gorcura ber 2üteu, offiziell S d) e cb r = 3 0 r ober S u l , Stabt in ber afiat. Surf ei, im SBilajet 33coful, 224 km im 9i. Don Sagbab, nabe ben Quellen be» 2lbbem, mit etwa 15000 G\, meijt fiurben, 31t einem Srittel d)riftl. ©balbäer, bat verfallene Dcauern, eine liitabelle, 3 tatl). Hircben unb 3 Hlbfter; in einer ber OTofdjeen mirb ber be= rübmte Sartopbag be» Saniel unb ber l)ebr. Äin= ber gejeigt. Söpferei, ©erberei, Sattunfabritation, §anbel unb Sßeinbau finb bie @rwerb»3Weige. JUrhirn, gried). 3nfet unb Stabt, f. «orju. Jtcrl, ©eorg .^einr. Struno, 3)letallurg, geb. 24. ÜRärj 1824 ju St. älnbreasberg, befuebte bie tönigt. 33ergfd)ule (fpäter Sergafabemie) bafelbft unb ftubierte ju ©Bttingen Gbemie, 2ed)nologie unb Mineralogie. 1846 mürbe er Socent au ber S3ergfd)ute, 1858 ü8ergantt»affeffor unb 1862 $rc= feffor in fölauätbat. 1867 mürbe S. als Soccnt ber •Öüttenfunbe, SJJrobierfunft unb d)em. Secbnologie an bie Skrgataöemie uad) Serlin berufen, 1870 — 92 war er ÜJtitglieb ber teebnifeben Deputation für ©e= werbe, 1877—85 2Ritglieb be3 taiferl. Sßatentamte» ifit, flu!) niitcv ß aufju|ii(()i'i!. 304 Äci'iiuitieciufelii — ftent (§eiitr.) bafetbft ff.3 bebeutenbfteS SBer! ifl baS «Saite buct' ber metalhirgifdien AMittenhmbe» (3 33be., greiberg 1855—56; 2. Aufl., 4 S3be., ebb. unb 8fpg. 1861—65). Unter feinen übrigen Sdjtiften finb beroerjubebcn: «S)et Dberljarj, ein SBegroeiferbeim Sefudje ber Cberharjer ©ruhen» (Glausth. 1852), «Set ffommuniondlnterbarj, ein Seitfaben für ben 33efu> (2. Aufl., ebb. 1861), «©runbrif; ber calinenfunbe» (23rauufchro. 1868), «SReperterium bertccbnifcben Sitteratur» (2ps. 1871 fg.), «©runbrif; ber Gifenbüttenhmbe» (ebb. 1875), «©runbrif; ber Gifenprobiertunft» (ebb. 1875), «Seitfaben bei qualitativen unb quantitatioen 2öt= robrunterfucbungen» (2. oermebrte 3Cuf[. , ©tauStb. 1S77), «ftanbbud)ber2bonroareninbuftrie»(2.21ufl., SraunfdMr. 1879), «©runbrif; ber allgemeinen JDüttenfunbe» (2. Aufl., 2pi. 1879), «*probierbucb» (ebb. 1880; 2. Aufl. 1894), «©runbrifi ber 3Jtetatt= büttenfunbe - (2. Aufl., ebb. 1881), «JJtetaliurgifcbe $robierfunft i (2. AufL, ebb. 1882), «gortfdmtte in bermetallurciiuben^rcbiertunftinben^i. 1882— 87» lebb. 18871. i'iit itohmann bearbeitet erSRuSpratts «Gbemie in Anmenbung auf ffünfte unb ©enterbe» (4. Aufl., Sraunfd)». 1886—88). Seit 1859 ift ff. 3JUtrebacteur ber «33erg; unb suittenmännifdben 3eitung». ftcvmnbcciiticln (fpr. -bed-), ^nfelgruppe im ©refien Dcean, iroifcben ber Sorbinfei 3teufeelanb8 unb ben !£onga=3nfeln, mit einer gläcbe pon 55 qkm, rourbe 1886 pon ben Griten in 53efi^ genommen. SRooul unb ilfacaulap ftnb fruchtbar, ©urti§, öaore unb (5'sperance nur gelfenriffe. @in SSerfud), bie Qnfeln ju folenifieren, roelcber 1889 oon Sieufeelanb au§ gemacht würbe, fcbeiterte, ba bie Anfiebler nadi furjer 3eit bem frungertobe nabe waren. fterman ober ffirman, im Altertum ffar= mania. 1) ©ie füböftl. ^rooins 5ßerfien§, jhüfdjen Seiftan unb 33elutfd)iftan im D., garfiftan im SB., Gbotaffan unb 3fraf=Abfdjmi im 31., gehört im 31. ber centralen SaUroüfte (SBüfte 2ut) an; ber fübl. Seil ift SBerglanb, burd) ben ffob = rub gebilbet, roeldvr bie $ro»inj quer burd\;iebt. Sen Süb= toeften bilben SRanbfetten mie 83afd)ferb=ffol) u. a. 3)ai 2arbabb = .öod!lanb vermittelt ben Übergang nach SJelutfdiiftan. 2I>o bie Sübfüfte nadi 3c. unb JtSöj, umbiegt, entftebt ein formaler fffiftenftrid), ber mit ben babintet auffteigenben Stufen ältogiftan, b. b. Sattellanb, genannt roirb. ©a§ fflima gilt für ungefunb; inbes jinb einige Striae in 9Iarma= fcbir fo gefunb mie Sd>iras\ feauptprobufte finb SSaummotle, äBeijen, ©erfte, ©ummi, ponügticbe Satteln, Scbaf= unb 3iegenmoUe. 3)er Seil öftlidi pon ber Strafte pom midnigen öafenort 33enbar= abbas (f. b.) nach ff. ift Pen geringer Sebeutuug unb febr itdrlidi betoobnt. — 2) ^auptftaSt S., bie gröfete Stabt in Süboftperfien, liegt in 1686 m ÖöbTe, im 3. ber SBüfte, bat 45000 6., 2Robam= mebaner, unb jn>at Sßerfer (Jabfdntc-), Mürben, öinbuunb älrmenier fotoie 1500 Warfen, iablreicbe Sölofdjeen, 93äber unb SSajare. SDcan perfertigt Seibenftoffe, namentlidi "Jltlac-, Sbairl* au-i Sd?af= molle unb namentlidi au§ oiegenbaareu, SBoßbeäen unb Sepöid^e. R. ift Mnotenpunft mehrerer Hara= lüaneuftrafien, öon benen bie nad) öerat unb San= babar ben peij. .^aiibel mit ,Asnbien, bie nad1 'J!.;. Vlititii, bie man unter fi nenn unb £ . geriditeten ben ^ertebr mit SdjiraS unb bem SferTifdjen ©elf Permitteln. Hc rmmiiidic ^tinaftie, f. Selbfcbuten. fiermaitfriind ober «ermanfebaban (arab. fiarmif in), öauptftabt ber perf. Sßrooinj Strbilan, am toejtt. Ufer eines Siebenfluffec- bei Warnas, in 1470 ru §öf>e an einem Sergabbange emporgebaut unb pon oerfallener SSadftemmauer eingefcbloffen, bat ettoa 32000 @. Ulan oerfertigt ieppiebe unb SBaffen, treibt Dbft= unb SBeinbau; befonberS roirb Cpium geroonueu. S. ift roiditig bureb feine Sage an ber .'öauptftrafte oon ßamaban nad) Sagbab; 3ioeige geben nad) Säbris im 3t unb nadi Ji;-fu( im ©. äRerfroürbig finb bie alten 33aurefte in ber Umgegenb. (S. Sifutün.) Jtmnci« (arab.), fiermeätörner (Grana ker- mes), aueb ©d)arlad)fbrner genannt, bie erb= fengrof;en tradnigen SBeibdjen ber ,H e r m e * f dj i tb = lau§ (Lecanium ilicis L.), bie burd) anbohren unb 'Jlusfaugeu ber im fübl. d'uropa unb im Crient einbeimijdien fi e r m e s c i d) e (Quercus coeeifera L.) fid) ernährt. 3Jlan fammelt bie 3Bei6d)en gegen dnbe bei 3Konat§ l'iai ein, tötet fie unb bringt fie in ge= trodneter ©eftalt unter bem Scamen pon S. in ben Öanbel, loeil fie namentlich früher (por bem S3e= ianntioerben ber roten Jeerfarben) in ber 3'ärberei jur .'oeroorbringimg eines bräunlichen Sunfelrots unb jur ^Bereitung einer geringem Sorte pon .Har= min benuftt mürben. H. foften (1S92) im Grof;= banbel 13 2)t. bas Silogramm. Glicht ;u oermecbfeln mit biejem garbftoff fmb bie Sennesbeeren (f. Phyto- lacca). [f. Slntimonfulfür. Scratch, mineralifdicr (Kermes minerale), Jterme^bccre, f. Phytolacca. Serme^eicrjc, f. Sidje (Sßb. 5, S. 762a). Jtcrme»>förncr,Jtcrmcctftrjilblau«i,fJerme-3. Jlcrn, im gemöhulidien 2'eben Sejeidjnung für bie im Snnern einer Jruchtbüüe liegeuben Samen, loie ßirfdjlern, 9!uf;fern u. f. m., bei Bäumen fooiel »ie .HernbeU (f. fiolj, 33b. 9, S. 304a). 3" ber ©iefserei ift .«. berjenige Jeil ber yorm, ber bei Anfertigung nid)t oellig maffioer ©ujjftüde *ur@r= jeugung ber Hohlräume bient. ©eroöbnlidi toirb erft bie eigentlidje ©ufjform (f. b.) bergeftellt unb bann ber ,u. ober bie Herne eingelegt, ober es mirb, mie bie» meift beim Statuen; unb ©lodenguf; gefduebt, nmäd'ft ber fi. aufgebaut unb um benfelben bie eigentliche gorm gelegt. 33ei einer Schrauben^ fpinbel nennt man $.. ben Gplinber an fid), ohne bie über iljn beroorragenben ©eroinbegäuge; bei :K b br en pre ffen ift Ä. fooiel mie Sern (f. b.i. Seim SBferb iftfi. gleidibebeutenb mit Mennung (f.Sßferb) ; ferner roirb ff. ber bid'tere 2eit im Kopf ber iio = meteu (f.b.) genannt; enblidi ift ,H. aud) fooiel loie :Kabm (fette 3)lUd)). Über ben ff. ber 3^lle f. b. Sern, öeinr., nieberldnb. Jnbolog unb Sprad)= forfdjev, geb. 6. 2ipril 1833 auf ^aoa, marb in Öollanb erjogen, mibmete fid) auf ben Unioerfitäten Seiben unb SBerlin namentlidi bem Stubium bes Sansirit, roar 1858 — 62 Sebrer am SKaftrid)ter Jlthenäum, begab fieb bann nad' Sonbon unb oon ba 1863 nach 33enare§ als SfJrofeffor am bortigen canslritfolleg. 1865 mürbe er als $rofeffor nadi Seiben berufen. 3}on feinen Arbeiten auf bem ©ebiete bes Sanstrit finb ju nennen: bie äu3= gäbe bes aftrotog. Wertes «Brihat-Sambitä» oon ivirdbamibira (ffalfutta 1865), oon bem 1870 fg. eine engl. Überlegung erfdjien; bie Süiggabe bes - Ar\ aliliatiya. with the conimentary Bbatadlpik&s tfjt, jiub untei (f iiu'jiiiudi.'ii. ßern (§erm.) — ferner (SCnton, bitter oou äRarilaun) 305 (2eib. 1874); bie lUbbanblung «Over dejaartelling der zuidelijke Buddhisten» (Umfterb. 1873), «Ge- schiedenis van liet Buddhisme in Indie» (2 «bc., Öaart. 1881—83; beutfdi Donß. Sacobi, 2pj. 1882 -84), bie äuSgabe ber «Jätakam&lä,» («oft. 1891) u. f. id. «on (einen übrigen, fidi teils auf Orient., teil§ auf germaniftifdje Stubien grünbenben 2lv beiten finb berDorjubeben: «3ur ßrftärung ber alt= ! »erf. fieilfcbriften» (in ber «3eitfcbrift ber Seutfchen 3Jtorgenlanbifd)en ©efeUfdjaft», 1869), «Kawistu- dien» (öaag.1871), bie Sluigabe unb überfehung beS ciWrtta safidaya» (2eib. IST.")), «Eene indische sage in javaansch gewaad» (Slmfterb. 1876), «De Fidjitaal vergeleken niet hare Verwalten in In- donesie en Polynesien (ebb. 1886), «©(offen in bev Lex Salica» (Saag 1869), "Notes on the Fränkisb words» (in ber .öeffeläfdjen Ausgabe ber «Lex Sa- lica», 8onb. 1880) unb bie muh ©rimms ©runb= (äfeen bearbeitete «SRieberlcinb. Sdjulgrammatil» (7. Stuft., Slmfterb. 1884). Sern, 6erm., «dbagog ber VH'vbartfdien Sdudc, geb. 12. Sept. 1823 zu Jüterbog, mürbe 1846 2ehs rer am «äbagogium ju Satte, 184S «rofei|or am ©munafiiim ni ISoburg, mo erüon 1853 ab zugleich bie 3lleyanbrtnenfdjule, eine höhere Söcbtevfdude, leitete. «on 1853 bis 1856 rebigierte er bie «$äba= gogifdien SBldtter». 1861 mürbe er Snveftov bei JKeatfcbute erfter Drbnung ju lllülbcim a. b. ;Kubr, 1865 Streftor ber 2uifenftäbtifchen ©emerbefdjule (jelugen Cbervealfdnde) ju SBertin. Seit 1876 mar er Tireftor beS Jönigl. Ariebrich=3BiUielm§=©r)iima= fium§ unb (bt§ 1879) jugletch ber fönigl.Mealfdndc üu SBerttn. Gr ftarb 4. Juli 1891 in SrunecE in jirot. «ou feinen Schrijten finb zu ermäbnen bie «rogrammabbanbhmgen «De Leibnitii scientia, generali» (. stalle 1847), «Gin ^Beitrag jur 9xecbt= fertigung bev öerbartfajen iHetapbpfil » (ßoburg 1849), «3)ie philo), «ropäbcutit in «evbinbung mit beiu matbemat. unb pbpfif. ©pmnafialuntcvridit» (ebb. 1861), «3)ie Konzentration bes UnterriditS unb bie [Realfdjule» (Siülb. a. b. ift. 1863) unb «sjur Sftealfcbutfrage» (33erl. 18G9), ferner feine «Ulatur= (ehr», metbobijd) bearbeitet für ben elementaren Unterricht» (Satte 1853) unb fein «©ruubrif; bev $äbagogif» (SBerl. 1873; 4. Stuft. 1887), fomie oer= fehiebene päbagogifcbe Stuffäfee ber pou ihm mit .fi. J- äcütler herausgegebenen «3ettfd)rift für ba§ ©pmnafialmefeu». Sern, 3af. Konr., fdjtDeig. Staatsmann unb Diplomat, geb. 1808 ju Sßerlingen (Hanton Zbnv- gau), ftubierte 1825—31 in 3üridj, «afet, «ertin, ßeibetberg unb 5ßari§ 9icd)tS = unb Staatsmiffen= fdjaften, mibmete ftch bann, 1831 in bie öeimat äurüctgefehrt, ber Stboofatur unb mürbe 1832 in ben tbuvgauifd)en ©rofjen 9iat, halb barauf in ben (f'vjiebungsrat gemäblt. «on 1833 bis 1848 »er= trat er feinen öeimatSfanton in ber eibgenöffifeben Sagfa&ung, in ber er 1845—47 al§ energifdjer ! «efämpfer bes Sonberbunbes (f. Schroeij) eine Nichtige Solle foielte. Sita (1847) ber Sonber= : bunb befiegt mar, mar K. an bem neuen «er= ' faffungseutmurf in t)er»orragenber Üßeife beteiligt, unb naebbem biefer 12. öept. 1848 angenom= men movben mar, mürbe er, ber injlDifchen für Eurje Seit als eibgenöffifeber ©efanbtcr in SBien fungiert hatte, in bie neugefebaffene 93unbeSDer= jammlung gemäblt. Stach bem Slttjftanb ber vJIeucn= bürget JHopaliften (3. Sept. 1856) gelang e§ Ä. als aufjerorbentjicbem ©cfanbten, 3!apoleon III. ju iöiocfliauä' Sonucvitttionä>eeji!i.in. M. Slujl. X. einem für bie Schmeiß günftigen l'cigleidispovjdilag m beitimmeu; and) nahm er an ber .Honjeveitj in «aris jur 2öfung ber 5Reuenburger 3frage als delegierter ber Sdimeij teil. Seit 1857 mar k. aufjerorbentltcber ©efanbter unb beDoUmäcbtigter iUinifter bev ©ibgenoffeufebaft in ißarii unb ermarb fidi in biefer Stellung bol)cS iHnfobcn in feiner JÖeimat roie' im JluSlanbe. 1882 nahm er feine Unttafjung unb ».erbrachte feine leiden ^abve ab= mecbfelnb in bev öeitnat, in Sßariä unb in 3üvidi, wo er 15. ?lpvil 1888 ftavb. «on feiner Jbätiflteit jeugen bev 1864 abgefcbtojjene Sanbeläoertrag jtri= fchen 5vantveid) unb bev cdMiH'i-,, bev SSertrag jum SdniU be§ litterar. unb fünfttevifdien Sigentum§, bev 3lu3tieferung§bertrag »on 1869 unb bev 3Ser= trag iiim Sdjuli bev ©renjtoalbungen. SS)ät;renb bev «elagcvung oon «avis 1870—71 trat Ä. mehv mals fvdftig für ben Sd)itt? bev au*lanbifdien Gin mobnev gegenüber ben frembenfetnblidjen Jlnmanb; lungen bei «avifev ©tabtregimentä ein. ßr Der bffentüd)te: «Souvenirspolitiques 1838 — 83» («ein l sst ; aud) beutfd) pon ,H. Suboiä, grauenfetb l s-st |. — «gl.ö.Keffelring,Dr. 3, 6. fi. Orauenfelb 1888). Kern, (rem, Kern.), hinter tat. «flanjennamen 2lbfüvjung für ätnton oon .Heiner (f. b.), hinter tat. Jiernamen für Job. Simon Don Hevner, geb. 1755, geft. 1839 als «rofeffov 311 Stuttgart. Sembeil, f. Kappen. Jn-riibeifu'r (Coccothraustes), eine ©nippe bev finteuavtigeu «ögel, .u'idmet fidi buvcb einen lurjen, fet)r biden, genau fegeiförmigen Sebnabel, einen turnen Sdjmaiy unb burd) bie 2änge ber britten Scbmungfeber aus. 3» ibr gehört ber gemeine H. ober «irfcbjernbeifjer (Coccothraustes vul- garis Pall, f. Safe! : M i 1 1 e l e u r o p ä i f 6 e S i n g = Dögel I, 5'ig. 2, beim 'Jlvtifel Siugpögel), meldier Don ~aen ülpennineu bis nadt) 3dimeben unb Dom mitt levn grantreid) bis an ben Ural Derbreitet ift. «ege= tationspcrbältnifje beS mittlem Ungarn unb au= grenjenben Siebenbürgen» (2ief. 1 u. 2, ebb. 1875), 20 306 Sterner (Suftinuä) — föernjdjufjtrjeite < Tic Sdnmmittcl ber Blüten gegen unberufene ©öfte» (ebb. L879), c$flanjenleben> (2 ^be. ber «allgemeinen 3iaturtunbe», fipj. 1886— 91). Serner, ^uftinuS, Siebter unb mebij. Scbrttt- itcller, geb. 18. 3ept. 1786 ;u i'ubmigSburg in Württemberg, erbielt bort unb im Rlofter äRaub brenn feinen erften Unterriebt, tarn naA bem iobe beS SSaterS gegen feine Neigung afö 2ef)rlmg in eine Siubfabrit ;u SubrcigSburg, würbe aber balb &urdj een bamalS in SubwiaSburg als Sßrebiger lebenben Siebter Gonj au§ btefer Stellung befreit unb begog 1804 bie Uninerfität ju Tübingen, reo er "-Peeciun ftubierte unb fteb balb mit Ublanb unb ©. Sdjroab befreunbete. 1809 begab er fidj auf SReifen, »urbe 1811 Sabearjt in SBifbbab, 1812 praftifcher Stjjt in SBeljbeim, 1815 Dberamtsarjt in ©aitborf unb 1819 in SBeinSberg. Sie «39e- ftürmung ber Stobt SBeinSberg 1525» befArieb er nad1 hanbfdmftliAen Quellen (2. Suff., öeilbr. 1848). gafl gdnj erbünbet, legte ß. 1851 Smt unb Sßrariä nieber unb lebte feitbem ju SßeinSbera, wo er 21. gebr. 1862 ftarb. SIS Siebter gebort ß. ju ben namhatteften 58er* tretern ber SdimeibifAen Siebterfcbule. Sägemehle Sufmerffamteit erregte er febon burd? feine «ÜReife- fAatten »on bem SAattenfpieler Sud?-:-» (RarlSr. 1811), bie con einer traum= unb fpufbaften ißhan- taue unb originellem öumor, juglciA aber auAr>on einer febarfen fatir. Beobachtungsgabe geugten. Um biefelbe 3eit beforgte er mit Ublanb, SAwab u. a. ben - eSJJoet. Slmanacb » (Seibelb. 1812) unb ben «Seutfeben Sicbterroalb» (Süb. 1813), in benen fiA leine fdjonften ©ebiAte finben. 1826 liefe er eine Sammlung feiner «©ebiAte» erfAcincn, bie er in ben fpätem Suf lagen (5. Sufl., Stuttg. 1854) febr sermebrte unb burdj neuere ©ebiebte u. b. X. «Ser lefcte SBfütenftraufs» (ebb. 1852) unb «Sßinterbttkten» (ebb. 1859) ergänzte. 3U feinen bcliebteften Sid>- tungen gebort bie SBattabe «Ser reidjfte gürft», ba§ JrinHieb «Wohlauf noA geturnten», ber melanAo- lifebe «SBanbercr in ber Sagemühle». Sie Sehn= fuebt nacb bem 3enfeit§, ber ©ebanfe an ben Job, ber Sang jum fiberirbifdjen beberrfebt faft feine ganjefiurif. Seine «Siebtungen» (inSSerfen unb SPtofa) crfAiencn Stuttgart 1834 (3. Sufl., 2 33be., 1841), «SuSgcwdhlte poet. Jßerfe» in 2 33änben (ebb. 187S— 79). S eine überhaupt bem unvermittelten ©efüblsleben jugefebrte iRiAtung bei unbete S. bunt eine Sieibc t>on Sd?riften, in benen er fidj mit "oen ßrfdbeinungen bes tierifeben 2ftagneti§mu§ unb ben zweifelhaften SbatfaAen beS SämoniSmuS be= fAäftigt. Sabin geboren: bie «©efdiidjte *,meier romnambulen» (RarlSr. 1824), «Sie Seherin ron gßre»orft» (2 93be., Stuttg. 1829; 5. Sufl. 1877), bie mit Sfdjenmaner, @. S- »on SAubert, ©. @or= re§, jy. DOn ®aaber u. a. gemeinfcbaftlieb herauf gegebenen «Blätter au§ ^reoorft» (1. bis 7. Samm= hing, RarlSr. 1831— 35; 8. bis 12. Sammlung, Stuttg. 1837—39), «©efebiebten SSefeffener neuerer .Seit» (RarlSr. 1834; 2. Sufl. 1835), «Sine ßrfcbeü nung au§ bem 9iaditgebiete ber Scatur» (Stuttg. , >< !)iacbrid>t »on bem S?ortommen beS 93e= feffenfeinS» (ebb. 1836), «üRagiton, Srcbie für 33e= obad)tungen aus bem ©ebicte ber ©eifterfunbc» (all ü ortfe^ung bor nSSlätter aus ^reoorft», 5 93be., ehe. 1840—53), « Erinnerungen an grau*, Snton ÜReSmer» (Arantf. 1856). Sein toiffenfAaftlidje Sdiriften fmb «Sac- jvettgift ober bie Jettfäure unb ihre 3Dirfungen auf ben tierifeben CrganiemiK'» iStutta. is22i unb «SaS ÜSilbbab im Sönigreidj SBürttemberg» (Süb. 1813; 4. Suff. 1839). @ine anmutige ScbilDerung feiner v^ugenbjabre gab R. felbft im «SSilberbudj au§ meiner Mnaben;eit ■ («raunfebro. 1849; 2. Sbbrurf, Stuttg. 1886) beraui-: bie faft ju bannlofen «.Hleffograpbien» nerbffent liebte fein Sohn Sbeobalb (Stuttg. 1890). ißgl. S. %. Straufs, .Hleine SAriften Oleue golae, Serl. 1866); 3Jlane Slietbammer, 3fuftinuS .«.-:■ Sugenbliebe (Stuttg. 1877); Snn. SSBattS, Life and works of K. (Sonb. 1884) ; S. JReinbarb, ^uftinuö .«. unb baS HernerbauS ju SBeinSberg (2. Sufl., Süb. 1886); Sbeobaib ferner, SaS Remerboul unb feine ©afte (Stuttg. 1893). Semer, Sbeobatb, SiAter, Sobn beS Porigen, geb. 14. 3uni 1817 ju ©ailborf, ftubierte feit L835 in Tübingen SHebijin, lebte bann jeithteife in ÜJJünAen, SSien unb SBürjburg. 2Begen feiner £eil- nabme an ber SBemegung flon 1S48 mufete er naA Strafeburg fliehen unb würbe, als er 1850 jurüd= feinte, ju 10 Sionatcn geftung§baft oerurteilt. 1852 grunbete fi. in Stuttgart eine galoano-magnetifAe Öeilanftalt, bie er 1856 naA Sannftatt verlegte. Seit 1863 lebt er als Snt im DäterliAen Saufe ;u 3Bein§berg. isonibmerfdnenen:«©ebiAte»(Stutta. 1851), «SBrinjeffrn fitatfArofe» {ebi. 1851; 2. Sufl. 1894), «SuS bem Sinberlcben» (tbi. 1852), «0al= paniSmuS unb ÜUagnetiSmuS als öeilf raft» (4.Sufl., Gannftatt 1858), <<3catur unb ^rieben» (2. Sufl., granff. 1861; engl. Susgabe, öeibelb. 1861), baS iingfpiel «Ser fttegenbe SAneiber» (1862), < iiw gifAe (Srlebniffe» (öamb. 1864), baS Suftfpiel «$aftor Staber ober ber neue SbaSoer» (1888) unb «SaS fiernerbauä unb feine ©äfte» (Stuttg. 1893). ft crnguB, bohle, gegorene ©egenftänbe, bie ihre innere ©eftaltung burA GinfAalten oon Renten (f. Rern) in bie gorm erbalten haben. SemMä, f. öolj (33b. 9, S. 304a). Sernfnatfer(Coceoborus), eine burA auffallenr hohen unb furgen Sdmabel ausgejeiAnete ginfen= familie, bie nur in Smerifa heimifA ift. Ser be= tanntefte Vertreter berfelben ift ber rote Rarbinal (f.b.),fernerbers.Rofenbruftfnac!er,auArofen = brüftiger Rernbeifeer genannt (Coccoborns lu- dovicianus i.),ber aueb als Sänger beliebt ift unb mit etwa 15 3JI. ba§ iniar, baS 3RännAen allein mit 10 31. bejattlt wirb. Jim gleicben greife unb gleiA bäufig'in joolog. ©arten ift ber blaue Söif Aof (Coccoborus coeruleus L.\. «crittoi'perrtien , f. 3elle. fternobft, bie jur g-amilie ber SRofaceen (f. b.i gebörigen Cbftarten: Spfel, Sirne, Quitte unb 3)tifpel. Sie grud)t, Spfelfrudit genannt, ift eine mit einem fünfteiligen, in ber IReife pertrodnen= ben RelA gefrönte 3d\unfruAt (f. grud)t), in beren^nnerm bie Samen (fierne) in fünf mit einer pergamentartigen Sülle ausgefleibeten gäd)ern lie^ gen. (öierjuSafcl: Rernobft; jurGrtiärung Dgl. bie Srtifel Spfel, SBirne, SUUfpel unb Quitte.) Scrnpilsc, i!orcnomnceten,f.ülseomnceten. Scrnriffe, f. öolj (58b. 9, 3. 305b). Sernö, Sorf bei Samen (f. b.i in ber 2dm>ei;. Jtcrnfdjttcbt, f. SAaAtofen. Jlcrnfdiatteii, f. Setatten. H crit f cfiitfthJci te, 33 if ierf d1 u f; w e i t e, bie i3'ut fernung, auf ber ©efAofebabn unb SSifierlinie üA jum jwcitenmale fAneiben, wo alfo Saltepunft unb Sreffpunft ;ufammeufallen. Ser betreffenbe 2 Auf; beifit Rernf Aufe ober SifierfAufe. Httitet, bie man unter H »crmi&t, fini unter 6 aiit.im'udien. KERNOBST. Brodthaus'X6m-rrsat 4799,07 qkm unb (1891) 179136 ©., gegen 201039 im 3- 1881 unb 294095 im 3. 1841. K. ift, namentlid) im fübl. Seile, eine ber gebirgigften ©egenben 3r= lanbS, reid) an 9iaturfd)önheiten. Ser ÜÖtangetton im Süben ber Stabt Killarnen ift 840 m b. od) unb trägt auf feiner Spifcc einen Keinen See, beS 2eu= fei» ^unfd)bomle (Devil's Pnnch Bowl) genannt. Sic toeftlicbern 9Jcacgilipcubbr)S=9ieefS erreichen im ©urran=2ual ober £arrautuo=Ml 1040mööbe, bie bebeutcnbfte in ganj Urlaub. Slufterbem Shannon finb bie bebeutenbften glüfie ber ÜRaine, Saune unb gtougbt». Set Saune führt in bie Single= bai bie SBaffer ber berübmten Seen Bon Killaruep (f. b.). 3m Sllotben biefer romantifdjen 93erggegenb, SIrtifrl, bie man unter S' Betmi in ber Secon baS Botb,ertfcb, cnbe ©eftein ift, breitet fieb, bie centrale Ebene aus, feufeit iueld)er toieber 93erg= unb öügellanb auffteigt. Ser 93obcn ift hier jum Seil fruchtbar; bodi ftebt ber ütcf erbau hinter ber 93iel)3ud)t ,?urüct. 93iel Safer unb 93utter gebt nach, @nglai\b. ilUan gewinnt Kupfer, auch 93lei unb Gifenerje tommen Bor, unb auf ber Sufel 93alentia luerben Sd)iefer= unb 5'tiffcnfteinc gebrochen. 3n= buftrie fejlt Ser gifd)fang befd)äftigt gegen 500 93oote. K. fd)idt Bier Slbgcorbnete in baS Parla- ment, öauptftabt ift Sralee (f. b.). ftcrfnntit ober Kerfanton, urfprünglid) bie Sotalbejeidjnung für ein Bicl ju 93aujtt>eden benuh= teS ©efteinSBortommniS ber Bretagne, jctU Dielfad) Spnoivnm für fehl" feintörnigen ©timmerbiorit, b. t). für eine gelSart, bie in elfter Siuie aus s^Jla= giotlaS unb ÜÜlagnefiaglimmer beftebt, iboju fid) noch 2lugit, ößtnblenbe, ßaleit, Erstörndjen u.f.iu. gef eilen, gig. 1 berSafel: Sünnfd)liffeinmi= troftopif d)er 9)ergröJ3erung scigt ben Sünn= fd;liff cineS K. Bon ©ieroa in Slfturien bei getteuj- ten SiicolS im polarificrteu Sid)t. Ser K. befijst buntle gatbe unb grof>e 3ähigteit. Gr tritt in fd)ma= len, weithin jie^enben, erupttben ©äugen auf, 3. 9<. in ben trpftaUinifdjcn Sdjiefern beS ßrjgebirgeS, im Dberhan, in Dtafjau, ben SBogefen, ber Bretagne, im nieberbften:. SBatboiertel, in älfrurien. Jtcrfrt), foBicl mie äHariaaberefientbaler (f. b.). Setfct) (engl, fpr. törrfe) ober Kirfep, ein grober, glatt gewebter, tud)artiger Stoff, ber nur ge= inaltt unb gerauht, aber nid)t gefdjert ift unb ju Spl= batenmäntcln u. f. rc. Berrocnbet roirb. Ser 3!atue ftammt Bon bem Drt K. in ber ©raffchaft Kent. Mcvtbeu« (eigentlich 93entert), Karl Diaria, =d)riftftellcr, geb. 28. gebr. 1824, erlernte in SUeft ben 93ud)hanbei, bereifte ben Drient unb Scutjdi- lanb, roanbte fid) bann turje 3c't ^er militär. ©arriere 311 unb lebte feit 1844, mit litterar. 3tr= beiten befd)äftigt, in Berfd)icbeneu ©labten 3ta= lienS, ber Sd)roei3 , gtantteidjS, GnglanbS, öftec= reid)S unb Seutfd)tanbS. ßr ftarb 23. San. 1882 in 93ubapcft. K.S öauptBerbienfte befteben in fei= nen beutfdjen überfetningen ungat. Sichter, mie ^etöfi, Slranp, ^ötaiu. a.; auJ5erbem fd)rieb et: «Silhouetten unb Reliquien» (2 93bc, $rag 1861 —63), «Spiegclbilber ber Erinnerung» (Spj. 1869), «®rof,e Seute, Heine Sdjmäcben» (Serl. 1871), «sjße= tbfiS £ob» (Sp3. 1880) u. a. aJetbienftBoll, aber ni*t ftets Bertäfilia) fmb feine SBerte: «Ungarn betreff fenbe beutfdje ErftlingSbrudc 1454—1600» (93uba= peft 1880) unb «Ungarns beutfehe 93ibliographie 1801—60» (befd)loffen Bon ©. s^etrif, ebb. 1886). Jlert frf). 1) Saitbjuitge im Süboften ber 311m rufj. ©ouBemement Saunen gehörigen .vtalbinfcl Krim, ein Steppenlaub mit Sehmboben unb ohne 2Balb, ge; hört größtenteils sum Kreis geobofia. 3m Slltertiim gehörte fie jum 93oSporanifcben itieid) (f. 93oSporuS) unb mar Bon ber übrigen Krim burd) ben fog. 33oS= porfd)en2BaU getrennt.— 2) Sie Strafte »011 8. ober Strafee BonK. unb genitale, früher Strafte Bon Kafja ober geobofia, im Slltertum ber Kimmerifd)e(6imincrifd)e)93oSporuS,roirb bou ber Sanb3itnge K'. unb ber ihr gegenüber liegeu- ben öalbinfel Saman gebilbet unb oerbinbet baS 2lforofd)e mit bem todHoatjen Meer. 3n ber Glitte erweitert -jie fid) weftlid) in bie 93ud)t oon K. unb öftlid) in bie 93ud)t Bon Saman. Sie ift 40 km lang unb 4—37 km breit. — 3) ^afeuftabt an ber 93ud)t BonK., amphitheatralifd) am gufte beS93ergeS 6t, finb unter E aitfsiifurtjcit. 20* beritten — ®erje i'iithritates, in 3it? ber ©tenjroadje unb meb= reter SBicefonfulate (tiarunter TcutfdUaub*), bildet mit genitale unb einigen anbern Drtfibaften t-ic Stab tbauptmannf d>af t ff. (163,8 qkm) unb hat mir bieten ntfammen (1892) 27512 Qr., breite Strafen mit fdjönen älnlagen, 2 ruf}., eine gricch, eine fatb. .Hircbe, Songgoae, ©ömnafium, 3Jtu= feum für Altertümer, 2 Seitungen; s)Iapbtba=, Eetnent= unb anbere Gabrilen, ©eminnung Don Salj (m- ben benachbarten Sa(}feett) unb 33au= fteinen, gifebfang , .«anbei, 2 Samen unb Satnöf? fcbiffabrtäoetbinbung mit A-eobofia, iVrbjansf unb •Jltuvpa. 5 km fübmeftlicb ber Stobt liegt ba? Acn ff. unb 10,6 km ijftlicb bie Stabt unb geftung erfter fflaffe genitale itürt., «SReue geftung»), an 3 teile be§ alten 9ßartbenion, in ber Stabe be§ Berges Sbtonotoaja. ©ureb bieSBefeftigung »onSJcorbenunb eilten bilbet ff. ein grofie* Dcricbanjte* Vager, ba* feinblicben Schiffen ben Eingang in§ Slfotofcge 3Jteer Döüig oerfserrt. aüv bie Umgegenb diarafteriftifcb fmb bie Scblammoulfane. 3fn ber 9iäbc finben ficb lablreidje ffurgane unb Krümmer alter Sauten (ber "l>alaft unb ba* ©rabmal be§ Kenia* i'iitbribates u. a.), bie für Ausgrabungen ergiebig finb. — 2(n ber 3 teile von ff. ftanb i>a§ alte Panticapaeum, eine ftolonie oon I'iilet. Sie nnirbe fpdter öauprftabt be§ ^e*poranifcbcu Sfteictjä unb erbiclt ben Flamen SbSporu§. 1318 tarn fie unter bem Flamen Eerdno an bie ©enuefen, (Snbe beä 15. Jahrb. an bie luvten, beten ffriegsbaren ff. mürbe, 1773 an iKunlanb. 1821 mürbe bie Stabtljauotmannfcbaft ff. errietet. 1855 tourbe ff. »on ben Snglänbetn unb Avamcfen »ettoüftet. Tie neuen gjeftungämetle finb uad) ben Entwürfen ToblebenS bergeftellt. Scrulcn, 3lame be* Oberlaufs bc* gluffeä 2(r= ftetftf cion (gtdj.), f. SabuceuS. [gun (f. b.). ffet^ftif, f. öomiletif. ncrtimtifdK ^hrfdjfut), ein ber SlttemiS hei= lige* Tier mit golbenen öörnern unb ebernen 8äu= fen, bas auf bem ©ebirge ffemneia jroifchen 3ttla= bien unb Jlcbaia baufte. Oiadibem ©eratle* bie ff. ,\. aus ben formen b'etauSjunebmen, briidt man mit bem Saunten auf bie erjtem, lucburd) fie loder toerben unb bebt fie mit ben Singern ober mittels einer Sänge au* ben gönnen beraus. (Sröfeere Aabrifen haben ©iefjntafcbinen, bei benen eine 5ig- i. grofse älnjabl fi. auf einmal gegoffen unb bann bureb eine befonbete S8orrid)tung aus ben Aormen berausgebrüdt werben. Sine grofse Verbreitung bat bie ©ief}mafcbine oon 9t. SBünfcbmann in 8eip= jig gefunben. Tiefelbe ift bureb, oorftebenbe gict, 1 abgeoilbet. Tie in bem Saften F befinblicben .tteru'nformen haben ben in »ig. 2 bargefteUten C.uerfebnitt. Ter obere A'iaufdi A liegt jj abgebid'tet in bem Tectel bes .Haften* F ber SJafdiine, unb bie obere Öffnung ber gönn münbet baber .uigleidi in ben \^e= ben be* ©iefetroge* G, ber bie flüffige .Her jenntaffe aufnimmt. Tamit biefe nid?t unten a\n ber Aovm herausfltefst, ift ber Stempel (S3ifton) P (§ig. 2), ber jum fpa-- tern .löerau*brüdeu ber ff. au* ber rsorm bient, bureb einen in bie 9tute a emge= btüdten Mautjchutrina ahgebichtet. Tie '^iftons haben jur Einführung bes Tod1 tes eine Sobrung, bie ebenfalls abge= etehtet ift unb jtoarbureb einen ffautfdmt; faben, ber in ber feitlichen Öffnung o liegt Tie Toehte finb im unterften Teil ber l'tafdune, bem Tochtfaften D, auf Spulen aufftetmcfelt. i*or bem elften Eiuf? werben bie Todite über ben fpdter nir Aufnahme ber fertigen ff. heftimmten Cff= *j| nungen ber fflemmoorricbtung K an " Ööljcben centrifcb hefeftigt. Tann wirb %ia- ?■ bie flüffige ffenenmaffe in ben ©ief$= trog 6 eingegoffen unb fo lange geroartet, bis bie iUafje erftarrt ift. .hierauf führt man, uadibem bie Tocbte übet ber ©ujjbectc mit einer ediere ahge-- fdinitteu finb, mit einem ÜDteffer auf bem ©tunbe bes ©ie^rtogeä bin, moburd) bie Tocbte am Snbe ber .u. abgefchnitten roerben. Tann toinbet man bureb ißt, fiitS unter 6 aufjiifitc^en. Ser^ennufjbauin — Äeffd 309 feie ffurbel k bie 3tu3brüorrid)tung A, auf bereu Öioöenplatte bie SßiftonS feftgefdjraubt finb, in bie &$fye. 2)aburdj toetben bie ff. burd? bie $ifton§ aus beu gönnen gcbriidt, um oon ber .«lemmoorriditung aufgenommen ut werben. Stnb bie ff. , t>ie babei reu T odit nach fid) ziehen, ju ber erf orberlidicn 6öb,e gehoben unb jcitgcilemiut morben, fo faun, nadi= bem bie &u§brücborricbrung nieberaefd^raubt ift, fofort ein neuer ©u| beginnen. 3>er ©iefjtrog wirb per bem Wut"; mit Sambf porgemänitt, nach bem ©ufj mit SEBdffer gefühlt. Jtcfcr, türf. unb ägtipt. ©elbgtbfje, f. Seutel. ftcffyua, f. Ouecbua. ScCmarf (fpr. fefcb-, ffäämatf), Stabt mit georbnetem SJlagiftrat unb Ittel Ebnigl. greiftabt, im S'Vfer Komitat in Ungarn, am redeten Sßoprrib: ufer, in 626 m .ftöbc am gujje ber Karpaten, an ber Binie Sopräbsgeila'Sjepe^StMa ber Sßoprdbsfieä marter AUdnalbabn (23 km), bat (1890) 4897 meift fatb. Cr. (1005 Slomafen, 574 Ungarn; 1698 Soan= gelifdje unb G59 Israeliten), Sßoft, Telegraph, «ine grofu' gotifebe fatb. Kird?e,beren gewaltiges .«rein ;u Sie ©efdjidjte ber ßerjenfabrifation reidit bie j ben intereffanteften Antiquitäten ,;ablt, eine jdjone in ba§ 2. Jahrb. n. (ihr. jurüd. Bange, nadibem man angefangen batte, in ben Samten flüjfige [Jette, bie bei ber Verbrennung Bidjt cntmirfeln, 511 S3e= leucbtungsnoerfcu ju Dcrmeuben, tarn man juber 15'rfcuutnis, bafj and) einige häufig oorfommenbe fefte Stoffe, toie ialg unb 3Badb§, btefe Siaenfdbaft befifcen. Wegen Snbe beä 2. Jahrb. unterfebieb mau bereit! sroifchen SBacb§= unb Jalgferu'ii. Einen be= beutenben Sluffdmumg nabm bie fferjenbeteuct)tung, befonbers bie mit 3i< a eb s f e r ; e n , burd) ben Hui tus ber fatb. ffird)e, foroie [päterburd? ben pertnehrten Vitras ber fürftl. .ftöfe. 3" Anfang bei 18. Jahrb. tarnen bie bureb ibr reines äBeifs ausge;cidmeicn äBalratf erjen in@ebraud), bie Verbreitung ber= felben blieb jebod) ibver .Hoftfpieligfeit megen eine befdfränfte; beute bertoenbet man bieje ff., aueb Spermacettferjeu genannt, nur noch bei Bidjt= meffungen ober als Vurusartifel, namentlich in @ng= lanb. Seit Anfang bieies Jahrbunberts finb ui ben ermahnten, in ber Statur fertig gebilbeten fferjen materialien nod) Kunftprobufte, mie Stearin, Paraffin unb Sereftn, binjugetreten. 9lad)bem Gambacireä bie l'lnmenbung geflochtener unb ge= breiter ©awntooHbod)te gejeigtunb S)e Hüllt? 1831 jirr Tarftellung ber Steariniäure bie Jette anftatt mit Alfalien mit .Half »erfeifte, gewann bie 3nbu= ftrie eiae immer grössere Slusbebmmg. SBefentlidie SBerbefferungen, bie in ben folgenbeu fahren oon 3)e SJiilln in ber öerftellung ber nach ihm benann= ten ff. c.iJiil In fernen) eingeführt mürben, oer= antafiten bie @rrid?tung öon Stearinfer.ienfabrifen in SßatiS, SBien unb 93erlin, »on melcber geit an bie SJerroenbung ber Stearinlerjen allgemein ge= morben ift. i*on ber ju Slnfang ujreS Söeftebens unmeit bei ätre be Jriompbe be t'ßtoite gelegenen Sßarifer Sabril baben bie GtDile= ober"Stern = f erjen ihren [ftamen. — über bie ff. als Einheit für Bidjtftärien 1". IRormalferje ; über bie Soblocpf of f febe ff. f. ßleftrifcbe fferje. SSgL (Sngelbarbt, Öanbbucb ber praftifetjen ffenehfabrifation (SSBten >lcv;,cmtuft buum, f. SBaniulnüffe. 1 1887 1. Sctjcntuciftc, in ber fatl). ffirepe bie feierüdje Segnung »on SBacbSferjen jum gottesbienftlidu-n unb hduslidieu (Gebrauch. Solche Reiben fiubeu an i)iarid:)ieinigung (Sidjtmeffe, f. b.) unb am Sonn= abenb por Dftern ftatt. Scfanlir, Stabt in Dftrumelien, f. ffajanttf. ttciaiu, f. fiaffiber. SScfcft ($ij), ber beebfte ©ipfel (3422 m) ber irealettagruppe in ben Siluretta Sllpen (f. Cftalpen) im jierftellung »on Tampftcffeln (f. b.). 3)aäfelbe mufe, um ben 2em= »eratur= unb SpannungSdnberungen miberfteben tu tonnen, Pen befonberl guter Qualität fein. !Ra= mentlidj gilt bieS »on ben Sieeben, Welche unmittet bar mit bet glamme in Serflbrung fommen. Stcffclbraun, eineStrt Umbra (f.b.), sunt Jliv itreieben »on Kupferfe)leln benutjt. Steffeletfcn, f. öufeifen. Sfeffelegplofionen, f. Sampjfeffelerplefionen. Jtcffelfang, f. Gottesurteil. Steff elf arbeit , im 3eugbrud Seseidmung für bie burch (Fintaucfren beS 3eug§ in bie "Jarbenbrübe erzeugten garben, inSbci'onberc »on Eampecbebels, ifodienille, Krapp, Sumacb unb SBou, StcffcIIjaubc, Saffinet, Sedenbaube, eine jyorm be§ iHitterhclmS im 12. unb 13. 3ab,rb. 5. &elnr, 39b. 9, S. 17a.) am ÜKanbe ber K. mürbe ein .Hragen »on iKinggcfledit befeftigt (f. (Samail). Slcffclhauc*, bac- ©ebäube, in bem bie jum Se= triebe einer DJiafdune nötigen Tampfteffet aufge= Hellt finb. ^ Steff cljagcn, biejenige gorm beS Gingeriebteten Jagen! (f. b.l, bei bem baS ftochmilb niebt auf einem vauf (f. b.), fonbern »on ben einzelnen, im feffel= förmigen Sagen verteilten unb nabe an ben Sappen befindlichen Spinnen auS erlegt toirb. Steffclf oppe, Gipfel (1434 m) beS SRtefengebh= gc§ auf ber böbm. Seite, redHS ber Glbe. Steffel=8oo, 3?orf in ber belg. 93ro»inj Srabant, öftl. SSorort »on Semen, pat (1891) 6115 G. unb '.l'iafdunenbau. Stcficlmacfjer, föntet wie Kupferfcbmieb (f. b.). Steffeln, bie jur Grseugung ber Sßetterbemegung in ben Gruben bewirtte Grmärmung unb Ser= cünnung ber Suftfäule im SBetterfdjadjt burdi Ginhängen eines mit brennenben Kohlen gefüllten unb bauernb gefpeiften eifernen JeuertorbeS. ijn Gruben mit fcblagenben SBettem ift baS ft. »erboten. SteffctyautVf. Saute. Stcifelftfjtniebe, bic2Bertftättcberjenigen.löanb= werter, bie Gifen=, Stabb unb Kupferbleche u. f. ». sn .Heffein (f. b.) »erarbeiten. Steff elSborf, Sorf in ber SlmtShauptmannfcbaft i'Jicinen ber fäcbf. KreiSbauptmannfcbaft ©reSben, 8 km fübmeftlid) »on SreSben, an ber Siebenlinie ISotfdjappebSBitebrufj ber Sädjf. StaatSbabnen, bat 1890) 791 e»ang. G., Sßoftagentur, gernfprecfeö'er: binbung unb ift betannt burdi bieScblacbt »on .H., 15. 3>ej. 1745, in ber bie Sreufjen unter gürft vcopolb »on Sefjau bie Sadifen unter A-clbmarfcball Jiutowffi fchlugen. Sie golge ber Scblacbt mar bie Übergabe SreSbenS 17. 3)ej. unb ber ivriebenSfdjlufs 25. 2ej. 1745. Steffelfteüt, eine in 2)ampfteffeln fieb anfefcenbe Iteinige OTane, bie ficb, beim Üerbampfen oeä SBailerä bilbet, Siamentlid) tragen bie fobtenfauren unb id'roefelfauren Serbinbungen bes 23arium8, ßal= aitms unb 5UJagncfium-3, f oraie Sbonerbe unb .Hiefet: jäure jur SBUbung bes S. bei. 2J!an untcrfd)eibet liernad) fcd?3 ätrten .«.: 33arptfeffelftein (fob= (enfaurer unb fcbmefelfaurer äarpt), Waltteffel = nein (tcblcuf aurer Salt unb (Qipä), 3ftagnefia = leffelftein (reine, fomie tobleufaure SRagnefiaj, Slrtitcl, bie man unter S Bermifet, finb unter 6 aiifjiiiueoen. 2boncrbefeifelfteiu,.lRiefclfäiircfeffclftein unb SU e r gelt e f f e l Ü e i n. 3er ß. ift betrieb;-- ftbrenb, ba er bie ^ärmeaufnabme »erjögert; al§ llrfaebc ;u Sämpffeffelerploftonen (f. b.) ift er aber aueb gemeingefdbrlidi unb bat feit jeber bie 2luf= mertfamfeit ber Jad?leute auf ficb gesogen, ©in Unioerfalmittel gegen ben H. giebt ee niebt. (5'rfolg tann nur ein EDcittel baben, roeldbeS ben Seftanb= teilen be§ Speiferoafferä cntfprecbenb gemdblt wirb; bie im .«anbei »ortommenbeu Stntiteff elftein= mittet tragen oft fogar ;u einem »ermebrten Heffelfteinanfah bei. 5)ie SUittel gegen H. finb mie folgt ju gruppieren: 1) Jlbblafen bes Sd)lanrm§; ■j) 3tnt»enbung dtem. ä'littel im .vteffelmaiier, bureb meldte bie Unrantgfeiten leidster lö§lid) merben; 3) •Jlnmenbung median. 3Jlittel, um ba? AeitieiuMi reo «. au ben "Blatten unb 9toljren ;u »erbiubern; 41 "Jlnmenbung innerer Sammelapparate, au-:- benen ficb ber fi. leidster entfernen läfet al§ auc- bem .Heffel fclbft; 5) Serbefferung ber 2?ai|ereirtulation, inbem man bie obern unb untern Strömungen bureb "Blatten ober Sichre »oneinanber trennt; 6) lKeini= gung bes SBafferS , ebe eS in ben ileffel tritt, biird) ßrbiften, Filtration ober Sebanblung mit ebeni. "Jlgentien; 7)Cberfläeben{oubenfationunb Speifung beS fieffelä mit Äonbensmaiter; 8) Entfernung ber gebilbeten S'effelfteintmfte bureb plö^licbe 8lulbeb= nung ober Kontraktion ber tefetern oberbec- .Heffel?; 9) 2lnmenbung galoanifeber Siittel,beren 3Bir!ung§= weife noeb untlar ift; 10) »ollftänbige langfame 31b= füblung beS KeifelS, ebe man ihn abbläft; 11) 33er= einigung mehrerer ber obigen 2)ietboben. Äeffelfteuer, eine Jorw ber 33icrfteuer (f. b., S8b. 2, 6.991a). Mcffcltbälcr, teffclartige, bäufig obetirbifd) ab= flufslofe Jbatbilbungen »on treig = ober länglicb= runber Umrifjform, bie jumeift in fiarfttanbfd\irten (f. fiarft, Colinen) ober in »uttanifdien Gebieten (f. Ealbera) »ortommen, aber aud) fonft in ben öodj= gebirgen nidjt feiten ftnb ff. Karre). Seffclrreiben, eine gorm beS gelbtreibeni auf .ftafen, wobei bie Sebühen unb Jreiber burdieinanber auf geftellt eine größere, möglidift treiSförmige jjlfidje baburd) abtreiben, baf; fie »on ber "Beripberie nad) bem SJiittetpunft »orrüden. Steffen trti, Jorf im SanbfreiS 33onn beä preuf}. ;"Reg.=93ej. Sonn, nahe bem Dibein, 4 km füblidi »on Sonn, bat (1890) 3429 6'., barunter 287 Goangelifd'e unb 58 3^racliten, Soft, Selegrapb, tatb. Sfarr= tirdie, Sieroenbeilanftalt; Eementfabriten, £b\v- unb Gemüfebaii. Steffi, fooiel wie .Hdfefeffel (f. Safe, S. 212b). STefflcr, ORarie, Sebaufpielerin,f..Hable, lüicbarb. Stcftcnbolv fr;. Gbätenoi-?, Tmi imflreiS unb Kanton Scblettftabt beS SejirfS Untereliaf., 5 km norbweftlidi »on Scblettftabt, an ber 3teben= tinie Sd)lettftabt--9Jlartireb ber @lfaJ5--2otbr. (3iien bahnen, bat (1890) 3165 6., barunter 37 @oange= lifebe; Soft, Jetegrapb, tatb. "BfarrtirAe mit Junn (12. bis 13.3abrb.), SRefte ber mittelalterlicben Se= feftigung (jwei feböne got. Sbore unb ein iurm), GemeinbebauS (15. 3(abrb-) ! S'a&rifation ^on Saum= woü=, 3Boll= unb Seibenftoffen, DJJabl: unb Säge= müblen, öammerfcbinieben f owie bebeutenbeu 2Bein= bau (336 ha äBeinbergel. Unweit S a b S r o n n mit Kodifal.v, brom= unb jobtalibaltigenOuellen ( 18° C). 5km f übweftlieb bie Suine.1" o b t ö n i g S b u r g (755m) ober § o b e n t b n i g » b u r g , neben Girbaben bie gröfite Surg im dtfafs. 3m 15. ober 16. ^abrb. er= Äeftner — Setonfäitreu 811 taut, roar bie SJurg &a6§burg. Scbcn (»aber baS Söment^orimtnnemSurgbof) unb »urbe 1G33 con tcn Scbroeben genommen. Äcftnct, Sob. Sbriftian, f. Suff, ©barlotte. Rcdtviif (für. feffid), Stabt in ber engl. ©raf= febaft Gumberlanb, malerifd) an ber ©reta, unweit beä SeeS SDerWentwater, bat (1891) 3905 @., eine Sibliotbef, eine t'ateinfcbule, 33leiftift= unb 2BoU;,eug- fabritatiou. 3" bet Mircbc ba§ ©rab be3 Siebter« Soutbeu. Äcfjtficlt) (fpr. teßtbellj), @rof,=©emeinbe unb ßauotort be§ StublbejirfS ff. (26 74(3 6.) im ungar. .«omit.it ,Sala, am Sßtattenfee (Station ber Tampfjd)ifjc) unb an ber Balaton = Sjt. ©pörgtv ffefetbelöer Sifenbabn (10 km), bat (1890) 6195 magöar. (5\, SJJoft, Selegraph, Sejirfägericbt, Sßfarr trage (14. 3al)rh), ein aräflid) geftetic§f^e§ Sdjlojs, ein tatb. Untergpmnafiuiu, eine lanbwirtfcbaftltcbe Vebranftalt mit DJtufterwirtfdjaft, ein Seebab foroto ein .'Jiineralbab beim 33ad)e iSecy (b. i. SBarnv Wäger), SBcinbau unb giftetet. Set, Metj, bei ben Dftjafen $uni, redjter 2Iebenfluf; be§ £b in ben ruff.=fibir. ©ouoernementä SentffeiSt uub Scmst, 1088 km lang, auf 600 km iebiffbar, bilbet ein ^reifdienglieb beä Db=3enifjei= tanalo. [rica). .Uetnl), ber QJtitöjfaft be§ 2JteIonenbaum§ (f. Ca- $letä)oba iMetdniba, perf.), ftaugberr, Jitel ber Sorfüorftcber in Sßerfien; türfifd) Mjaja (f. b.). Acte, Summe oon 100 ffaurimufdjcln, f. ffauri. Äetccr, Setter, f. ffitbim. Jlctet, EorneliS, bollänb. iHater, geb. 1548 §u ©ouba, geft. 1616 ju älmfterbam, ift einer ber bc= beuteubften altern Vertreter ber nieberlänb. ÜJtalerei. 3n feinen Sdnitjenftüden, bie freilid) noch eine fteif f du'inatifdie Slnorbnung jeigen, ift er ein intereff anter Vorgänger uon Srani öal§. Mehrere feiner SBerfe j befinben fid) im Ütufeum ju älmfterbam. SctJju&tm(bebr.), fooiel roie.vSagiograpbatf.b.). »ctj, f. ffet. _ tfctoitalfohole, organijdie SSerbinbungen, bie bie für bie ffetone ct)aratteriftifd)e CO = ©ruppe unb bie für bie 2ltfobole d)aratteriftifd)e C(OH)=@ruppe perbunben entbalten unb infolge bapon bie ßigen= tümlid)feiten beiber Mörperflaffen befihen. Ser ein= fadifte Metonalfobel ift ber 2Icetonaltobol (2lce = tot, 2lcett)[carbinol), CH3-CO-CH2-OH. 2lud) ber Aiudnänder, CH2 OH(CHOH)3 -CO-CILOH, ift ein Metonaltobol. 2tlle ff. ruhten wie bie ganj ähnlidien 2tlbebiibaltobote rebugierenb, jcrfe&en 3.33. bie Aebliugfd)e Söfung, Silberlöfungen u. f. ro. unb geben mit ^benplbnbrajin Cfajone. (S. *ßbenöl= bnbrajin.) ftetone, organifdje SSerbinbungcn, bie roie bie Jllbeiwbc (f. b.) bie Garbonnlgtuppe CO entbalten. ffiäbrenb aber in ben Sübeppben biefe ©ruppe fid) am Gnbe ber Mol)lenftefjtette befinbet unb nod) mit 3J!üfferftoff Dcrbunbeu ift, ftebtfte in ben S. inmitten ber .Uobteuftofftette unb ift mit ',»ci organifd)en lKa= citaleu oerbunben: CHg-CO-H CH3-CO-CHa C6 II6 • CO • Ce H, 3llbct|t)i) ilceton Seuäopficuoii. ■33a§ 2lceton ift baä einfadjfte Seton. 2Ubebpbe unb .«. jeigen mandje äbnlicbteiten. ®ie baupt= fdcblicbften allgemeinen SHIbungemcifen ber S. finb [olgenbe: 1) Setunbäre 2lltobole geben burd) Crpbation ieidn in J?. über. Strtüel, Mc man unter S ttcrmi 2) Sie Saltfalüe organifdjer Sauren liefern bei ber trodnen Seftillation unter Silbung Pon fobleiv faurem Malt $., j. 33.: CiVCO-0-Ca-O-CO-lU, = effigiaurei siaif CIL, - CO ■ CH3 + CaC03 Stcctou. Sei iseiioenbung ber Maltfa^e jweier uerfdiiece^ nen Säuren entfteben fog. gemifdjte ff., fo }. SB. au» effigfaurem unb propioufaurem Malt ba§ 2Jte= tbplätbblEeton, CH, • CO ■ CH2 • CH3. 3) lurdi Ginroirtung pon 3intaltnlen auf Saure; d)loribe bilben fid) M. nadi folgenber ©leidiung: 2CH3.C0Cl + Zn(C2H5),= Slcftntc^torib 3intätf)t)[ 2CH„-C0-CaH5 + ZnCl2 ^!ctl)t)lätI)t)Ifctoii 3in!d^Iorib. 4) 2(ii'j bem 2Xceteffigefter (f. b.) unb feineu 2e= ripaten tann man bureb Spaltung beliebige ff. rar ftellen. Sie tomplijiertern ff. bejeidjuet man jetit aud) in etroaS anberer SBeife; fo mürbe ba§ ermähnte StRe= tlnilätbnlteton Metobutan genannt werben. Sie ff. finb meift flüchtige glüffigteiteu uon ftarfem, oft angenehmem ©erueb ; bieff. mit aromatif^enfKabü talen, roie ba§ SBenjopbenon, finb fefte, aber leidet fd)meljenbe Subftanjen. Surd) SHebuftion entftehen au§ ben ff. fetunbäre 2lltobole, burd) Cj:v)bation->- mittel, roie (Jbromfäure, werben fie ju Säuren ovr; biert, inbem unter Spaltung berMobleuftoffteite bie ISarbonplgruppe CO jur Uarborplgruppe CÜOH roirb. 2leeton liefert auf biefe SBeife Sffigfäure unb Moblenfäure: CH3-C0-CH3+40 = CH3-C00H + C0.2+H,0. 2JJit faurem febroefligfaurem SRatrium Bereinigen fieb bie ff. ;u trpftallifierten Oifulfit=)S5erbinbungeu, bie bureb Sobalbfung wieber unter jtüdbilbung ber ff. jerfallen. Siefe Steaftion bietet ein au§ge3eidj= neteä Hilfsmittel, bieff. abjufcbeiben uub bimb Um= trpftallifieren ju reinigen. IHit SBIaufäure geben bie M. Gpanbpbrine, j. 33.: (CHS)3 CO + HCN = (CH3)2 • C(OH) • CS älccton iölaufäiive Hcetonctjantjtjbvin. Surd) SSerfeifung ber Gpangruppe CN mit 211= talien laffen fieb bierauä bbbrorplierte Säuren bar= ftellen. ÜJtit öpbrorplamin unb ^benpllmbrajiu Perbinben fid) bie ff. unter 2luetritt non äBäffer. Sie entftebenben33erbinbungcn finb bie Drime uub Öpbrajone. Ü)Jit 2tmmoniat unb 2lmineu geben fie meift fomplijierte ftidftoffbaltige SBerbinbungen u. f. ro. Siefe gro|e i)teattton§fcibigfeit madn bie ff. ju einer in ber reif jenfdiaftlicben (Ibemie fehr roid'= tigen M_brpergruppe. ftctonföurcn, organifdje 33erbinbungen , bie gleicbjeitig bie Gigenfcbaften pon Säuren unb oon Metonenbefigen, biealfoaufjerber f^äbigteit, Satjc, ßfter u. f. re. ju bilben, aud) mit öbbronuamin, "ßbennlbpbrajin unb Dcatriumbifulfit SSerbinbungeu eingeben u. f. ro. 3>n 33ejug auf ibre d)em. ffon= ftitution finb fie baburd) auÄgejeicbnet, bafj fie bie Garbornlgruppe COOH unb bie Earbonplgruppe CO entbalten. 3e na$ ber Stellung biefer beiben ©rup= pen im iliolelül jueinanber uuterfebeibet man a-, ß-, Y-ffetonfäuren. Sie nacbfolgenben SBeifpiele er= läutern bie d)em. ffonftitution unb bie Siomentlatur biefer Säuren. CH3 • CO • COOH, SBrenjtraubenjäure ober a-ffeto= propionfäure. 6t, finb uutcv (£ aufaiiindjen. 312 Setorime — .tiefte ( II , CO CHS • COOH, ätceteffigfäure ober fJ-Keto= butterfäure. CHS • CO • t II, ■ CH, •(•()< )I1, Vdvulinfdure, 3tcetnl= ötoBionfäure ober yÄetooolerionfäute. ( < ii m cv ■ CiL . c< hui, Draleffigfäure obetKeto* betnfteinfäure. Äctor.tmc, f. 3fonittofo»etbmbungen. ftetferter, foBiel toie Käfdjer (f. b.). Sc=tfcf)ö, ßauBtftabt von Songfing, f. £>a=noi. Kctfrinin, f. Quedjua. ftctfditoario ober (engl.) Uctcmaoo, König ber ßulufaffern, Sohn be£ ,;iiilufbnuv> Sßanba, trat L873 bie [Regierung an, bilbete ben tum König Sonata, bem SBegrunbet be§ ftetyenben &eer§ ber 3ulu, eingeridjteten 2Rilitärbefpoti§mu§ meiter aus unb fdjuf ein jeberzeit fd)lagfertige§, gut be= roaffnetel 6eer öon 10000 ÜRann. Seine 3Kad)t mürbe bebroblicb für bie brit. SSefifeungen, unb ba er eine ätufforberung SirSBattle grere§, beftimmte SBebingungen zur 3lufrecr)terr)altung gefiederter ;!u ftänbe an ber ©renje ju übernehmen, nidjt beant= mottete, r)atte bic-> ben Krieg jur golge. 2113 bie dnglänbet unter Sorb ©IpelmSfotb L879 gegen ihn Borrüdten, fd/lug er fie 22. Jjan. bei yfanbula, mufjte aber ben Sieg nid)t auszunutzen unb mürbe Don El)elm3forb, ber SBerftärfungen herangezogen hatte, bei Ulunbi 4. Juli 1879 Böllig befiegt. einen DJtonat fsätet »urbe K. iclbft gefangen ge= nommen unb in ber KaBftabt in Saft gehalten. ,\m Sommer 1882 geftattete man ihm eine Steife nadj (Snglanb, too ihn aueb, bie Königin empfing. 3Jtit :Hikfndn auf bie fortbauernben SÜBirren im sjululanb fe&te ihn bie engl. [Regierung 3an. 1883 unter be= fehranfenben SBebingungen als König über einen Steil feines frühem ©ebieteS mieber ein. Tocb bie mäbrenb feiner Slbivefenbcit zur SDlac&t gelangten ÖäuBtlinge »iberfe|ten luv feiner öerrfdjaft unb jerftörten feinen Kraal (5'r flüdjtete in baS neutrale ©ebiet j»ifcben 3ululanb unb [Ratal unter ben Sdnm beS engl. SReftbenten unb ftarb hier in (SSboroe 8. gebr. 1884. _ Stcttc, eine jur 3lnf nähme Bon .Siuiträfteu ge= eignete älneinariberteifning gegenfeitig bemeg lieber, ringartiger Körper (©lieber). 3e nach bem ihohren unb Airtfen au§ Stäben oon Kreujeifen, teils burd) ©iejsen in Sanb= ober SKetallformen. Tie einzelnen ©lieber »erben ineinanber gelängt ([Ringlet: ten) ober burd) 'JcietboUen vtt* einigt (£afd)enfetten). Sie ©liebet gegoffener K. i ;. SB. bronjener ".'Interfetten) »erben burd) geeignete Konftruttion unb öanbb.abung ber ©ufiform ineinanber gefügt, gär bie Übertragung mäfsig grofjer Kräfte beftimmte K. (-,. SB. S!Banbufc)rfetten, leicht trennbare treibfetten) befilten offene («lieber; bie ©lieber Don K. surüber= ttagung grofjer Kräfte (3. SB. 2aft= unb Ünlettetten) Stg. 5. Sig. 6. loerben burd' Sdjtoeifsung, Sötung ober SBernie= tting gefcbloffen. 3)ie geftanzten nahtlofcn Ketten= alieber nuberftehen ben ^ugf räften burd) bie geftig= feit beä Ulaterial». Tic ,Snafeftia,teit ber K. mit offenen, ciefdnoeifjten unb geftanzten («liebem fteht etma in bem SBerfjältniS 1 : :! : 5, lodhrenb fieb bie S8rud]beb,nungen etma mie 4:1:2 verhalten. 3>ie befonbern Kettenformen finb namentlich foI= genbe': bie XBanbubrfctte, ©ingelfette unb Slvtifrt, bie man unter S' ot-rmifit, finb unter 6 aufäujiidjcn. SSaucanfonfd)e S8anbfette(gig. 1 u.2) mit aus Trabt gebogenen, bie emartfdje Treib fette (gig. 3) mit auä fdimiebbarem ©ufs fjergeftellten offenen ©liebern; bie weite (beutfdje) Slingfette (ijig.4), bie enge (engl) [Ringfette (gig. 5), bie Stegfette ober ba3 Kettentau (gig. 6) mit aus Dlunbeifen gebogenen, ovalen unb burd) S d>ive;f, n na gefdjloffenen ©liebern, bie bei ben Stegfetten in ber Mette (in bor Sögerfpractje) — Setten&rudj 313 93reitenrid)tung burd) einen eingelegten Steg Der fpreijl iinb, ber bie ^ugfeftigfeit ber .U. erbebt unb bas Sertoirren unb gegen feitige Serfnoten ber ©lic ber beim 3iifaiiinienha'u= fen ber K. ivrbiubert; tote Saften; ober ©elenfi tette oon ©äße (®al= l ei che K. . ,\ig. 7 u. 8), bie als Saft= tuie als Inibtette Oertoenbet mirb unb bereu ©lieber au§ plattenförmigen Vajcben unb ctHinbrijriu'u ©elenf= boljen berart }ufammen= gefegt finb, bafi letztere bie an ben (Juben bureb bohrten Vaicben gegen: fertig berbinben; bie ©ragfette i gig. 9) unb bie al§ Abrberfette bie nenbe ©aftonfette (gig. 10), bie an einjetnen ober allen ('Hiebern angegoffene £ fen jur Sefeftigung ber jjßrbergefäfse befint. glfl. 10. fiette, Kitte, in ber Jägerföracbe Söejeidv nung für eine gantilie »on 9Iuer=, 33irf=, .ftafelroilb, uulben Unten unb ©änfen. Jtettc, finematiiebe, f. fitnemattt Rette, als SIR afs früher bie beutfdje9tebenbejeicb= nung für boJ Serameter von 10 m; bureb ba§ iUeichsgeieh oom 11. 3_ultl884 abgefdjafft. ftetto, al§ 3Jtünjetnr;eit, f. .Hauri. Jtcttc, in ber SB eb er ei, f. ffettenfäben. Rcttci, feinet mie Krampe (f. b.). Scttclcr, ©ottharb, Crbensmctfter, f. Settier. Jt'cttelcr, Willi. Smanuel, Areibcrr oon, SBtfdjof »on SKainj, geb. -2ö. 3)eg. 1811 ;u äRünfter in SBefrfalen, mürbe 1824—28 im Sefuitenf ollegium ni 33rieg im SEBalliS erjogen, ftubierte ju ©öttingen-, SBerlin, öeibelberg unb iliüucbeu bie [Rechte, mürbe 1835 Äeferenbar bei ber [Regierung ,nt ÜRünfter, nabm 1836 bie Jonfur, trat 1837 au§ ben Staats^ bienft unb entfcblof; fieb 1841 , 3ßriefter ju werben. (5'r ftubierte nun in OJlÜndjen unb in bem Sßriefter: feminar ju SDlünfter Sheologie, erhielt 1844 bie 33rtefterh>eü)e, mar Kaölan in Rectum, feit I84ti Iraner in topften in SBeftfalen, 1848 3Ritglieb be§ Avantjurter Parlaments, feit 1849 ^ropft an St. öebtoig in SBerlin unb inurbc 1850 poin 93a»ft ftatt bes juerft pom Tomfapitel »orgefebjagenen freifinnigen ©iefsener 33rofeffor§ 2eop. Scbmib jum 93ifd)bf von OKainj ernannt, Seitbem ftanb fi. an ber Spifte berllltramontanen TcutfdManbs, befon= bere aueb als SPublijift unermüblicb tbätig. 1851 errichtete er ein Sßriejterfeminar in SRainj, um bie tatb. thcol. Aafultat in Wiefeen entbehren ui tonnen, beren Jhcitigfeit er bureb bas fircblicbc SSerbot be§ 33efud)§ biefer A-ahtltät lahm legte. ®er [Regierung be§ ©rofsberjogrumS öeffen, an bereu Spike ber A-reiberr pon Talmigf ftanb, gewann ,H. 1854 eine •> porläufige übereinrunft» ab, bie bem 33ifd)of un= beidnäutte Slutonomie unb 2tlleinr)errfd)aft in allen firdilichen Slngeleeienbeiten einräumte, unb beren 3ugeftänbnij|e 1856 bem SJJatift gegenüber nod) ei- »eitert mürben. JrotiPem ber©rofeberjog cept. 1866 biefe fionoention aujer ©eltung ieute, blieb bie beil. .Hirdu-npolitit gegenüber bem atlmäwtigen t?'influ(; .U.s nadniiebiii, bis enblidi 1871 bas SRinifterium Salmigl geftürjt teurbe. ©egenüber ber »on 8af= falle geleiteten focialbemofratifdjen SBeroegung fprad) er ber tatb. Hii\he bie SWiffion jur Voiuug ber fo= eialeu grage ju. Seine Sdjrift «®ie Slrbeiterfrage unb bas O'hriftentitnr (SWainj 1864) fanb fclbft äaffalles Seifall. äluj foctalem ©ebiete oeröffent= lidite.\t.nod)«Xiie:llrbeit.'rbeiuegungunbibrStreb:u im Sßerbältnü ;,u [Religion unb ©ittlidfefeit» (1. unb 2. Stuft, ebb. 1869). '.'Inj bem ^atitanijchen Sonäil gehörte ,U. junäcbft ber Cppofition an, oer= btientlidite aber bereits 20. älug. 1870 bas- 3nfaUi= bilitatäbogma unb benüihte fidi eifrig für bellen Slnerfennung. Slacb. ber älufriebtung bes Seutfdjen Dieidjä mar 8. einer ber einflujjmdjften Aübrer ber ultramontanen Sßartei unb mürbe 1871 pom .Hrcife 2auberbijd)ofsbeim in ben Seutfdien iKeidistag ge mahlt. :Hls öeffen feit 1^74 mit feiner fivcbenpoiit. ©efe^gebung bem SSorbilbe i-reuf;enS nachfolgte, Dermieb fi., trotsbem ber Anhalt ber hefj. ©efefie pm Seil nodi über ben ber preuf;. EERaigefetje hinaus ging, oorfirbtig alle Sonflifte; nur feine SDlitioirrung an ber geplanten üffiieberrjerftellung ber tatb.theoi. A.itultdt ui ©iejen oerroeigerte er. .\(. ftarb 13. aiiIi 1877 auf ber ;Kücttehr uom päpftl. Jubiläum im .Hlofter S3urgb,aufen in Cberbayern. ison feinen Schriften feien genannt: «greibeit, Slutorität unb Kirche, Erörterungen über bie großen Probleme ber ©egenteart» (l.bis7.3lufl./.l)catn; 1862), ■ I.isall gemeine K otijil unb feine SBebeutung für unfere jeit» (5. 2lufl., ebb. 1869), «Tas unfehlbare Vehramt bes "l>apftes nadi ber (5'utfdu'ibung bes SBatifantfcbeu Honul-s« (4. 2lufl., ebb. 1871), «Tic (feutnims^ frattion auf bem erften S)eutfd)en Dteidjstage» (3. -'Infi., ebb. 1872), -Tie .Uatholiten im Teutfcbeu :)ieidH\ dnttDurf ui einem polit. Programm» (5. 5lufl., ebb. 1873), «®er lulturfampf gegen bie tatb. Kirche unb bie neuen MirdiengefeRentmürfc für öeffen» (ebb. 1S74 ), «SBarum tonnen »nir jur 2lusiübnuui ber Kirdu'ugefetie uidit mitmirten?» (2. Jlufl., ebb. 1876); «fJSrebigten» (2 33be., ebb. 1878) gab Jiaidi au? K.s 'Jiadilaf; heraus. — 33gl. SBriefe oon unb an 9B. G. »on K. (hg. oon [Rauf;, 3Rainj 1879); Sicfen, 93ifcbof SB. (f. pon K. unb bie fociale grage (granff. a. 2Jc. 1882). Mettciibaunt, ein Jeil bes 3t5ebftubls, f. Weberei. Scttcn6rcmfc, f. (5'ifenbahnbremfeu. tti-ttcuhuirli, fontinuierlidjer 33ruch, ein 58rud) , beffen [Renner aus einer ganjen ,Sahl nebft einem Srudie beftebt, beffen [Renner tmeber eine gange Qabl nebft einem Bruche ift u. f. m. Sei ben gemöbnlidien Ä. fmb alle oorfornmenben 3dbler ber (Jinbeit gleich, ;. 33.: J 1 1 68 2+1 = 2 + 1 3 + 1 3+S 2+21 69 * + l I ie [Renner berjenigen gemeinen SSrüdje, aus benen jeber K. fdu'inbar jufammengeiefit ift, nennt mau bie 9ß artialnen n e r bes k. jeber gemeine 35rud; leifit fieb in einen K. oermanbein; man finbet beffen [ßartialnenner, wenn mau mit bem 3dbler bes ae lnbhnlidien Sriicbs in ben [Renner bioibiert, bann mit bem Dteft in ben Sdbler unb fc iert immer mit SIrttfet, bie man unter fi oermiöt, finb unter 6 aufgufudjen. 314 SettenBrürfen — Scttcnjcfifcppicliiffalivt bem leRten :Reit in ben vorigen Sioiior, bis bie 5BU oifion aufgebt; tue erhaltenen Cuoticnten bilben nacb ber iKcihe bie inirtialnenncr be» S. , roäbrenb bie fahler be->ielben iämtlicb ber ßinbeit aleid) finb. Schalt man pou ben 9ßartialnenneru nur ben erften ober bic ;wei, brei, pier erften mit SPeglaffung aller rolgenben bei unb perwanbclt ben io entftebenben ...locllitänbigen ,H. in einen gemeinen 93rucb , io beijjl bief« ein "Jiaherung»wert bei S. i^en tiefen :it ber erfte großer, ber 5 weite Heiner unb fo alle folgenben abtoecbfelnb größer unb Heiner als ber tf.. bem aber jebet iolgenbe Jtaherunglmert näber femmt als ber porbergebenbe. Tie .«. mit ibren iRäberungfwerten bienen ba;u, einen gemeinen Srud), beiteu fahler unb fRenner große 3ablen ftnb, cfeveinburdHTirope3ablenausgebrüc£te»3Serbä1tniÄ burdj Heinere Labien mit beliebig großer @enauig= feit au^mbrücten. 9fn ber Sllgebra roenbet man jie au jur üluflöiung unbeftimmter ©leidjungen, in ber Olnalpfiä mm Sluäbtud von Munitionen, Gin un= enblicber fi., bellen ^artialnenner periobifcb wieber= febren, ift eine SBurgel einer beftimmten quabra= Hieben ©leicbung, unb jebe irrationale Cuabrat- tourjel läßt fid) bureb einen periebifchen ß. barftellcn. — Sgl. ©ünther, Sariteilung ber '.UaberungSwertc oon tf . in tubepenbenter §orm ((Erlangen 1873). Scrtcnbrütfcn,f..ödngcbrüdeni;öb.3,S.782a). Settcnbrucf, f. 3eugbrutf. Sertcn=©lct>otorcn, i. Sleöatoren. Settenfäbcn ober turj Mette, in ber üBeberei bie oor iBeginu be» Soeben» im 28ebftubl_au»ge= ipannten, bie ©runblage bes* 2lrbeit§proje)ies' bu=' benben, beim fertigen Stoff in ber Sängericbtung oerlaufenben gäben, mit beneu beim ©eben bie aucrlaufenben Sdiußiäbcn nacb gemiffen [Regeln perfebränft werben. ftettcnfäbren, j. Mähre. Sctteugatn, uemlidi ftarf gebrebte* ©am, wel= che-? 311 ben fiettenfäben perwenbet wirb. Jtettenga^c, f. gabengebilbe [33b. 6, 5. 516a). Kettengebirge, f. @ebirg»bilbung. ftcttengcbläic, f. ©ebläfe (Sb. 7, 3. 621a). ftcrrcnbcmb, 1". Mettenpair,er. Scrtenf offen, f. Streptototfen. Settenfotatten, i. Jabulaten. ftcttcnfugcl, jwei mit einer Mette perbunbene >öobl= ober SoUtugeln (f. ©efdjof;, 93b. 7, S. 903b), bie au» einem ©efebüß gleichzeitig perfchpffen rour= ben, um eine größere SEBirfung 311 erHelen; ba bie Mette jeboeb meift jerriß, rourbe biefer 3tDeä nur fetten erreiebt. Settenfunft, iopiel tote ^aternoftermert (f. b.). Settenlinic, biejenige frumme Binie, bie ein in allen teilen gleidi iebwerer, pollfommen biegfamer, unbebnbaver gaben bilbet, fobalb man ihn an Stoei fünften, bereu (Entfernung geringer ift al» bie Sänge bei Maben», frei aufhängt. Jie M. ift in ber '-Pautunft nuebrig, inbem ©ewölbe, nacb berfelben ausgeführt, geringsten Srud auf bie SBiberlager üben. Sagegen bilbet bie Mette bei einer Jietten= brüde mit borijontaler ©ebbabn feine «., fonbern nabert neb ber '1-arabel. 3Cu{ Jaiel: Hurpen El, jig. :; ift in ber ftarten Sinie eine H. gewidmet; 51g. 12a berfelben Safet jeigt bie ft. aß ^polute einer öuegbeneieben Jraltorie. Mettenmcifung, f. 3Rej»ferte. Setten^onscr, $anjerbemb, au= eifernen :Ringcn beftebenbe ober oui (5'iienbrabt geflochtene Rainer (f. b.), bureb bie Mreuisuac Dom £rieut ber in (Europa eingeführt. @r rourbe Dom 11. bi-j jum ^nbe be§ 13. yabrb. getragen. 3«m Schuhe be3 Cberlörper» biente ba^ langärmelige, bi;- au bie .Hnie reiebenbe itettenhemb, unter bem man ein aeftepptel ffiam» trug; baju famen $ettenbanb= febube unb eine bie Seine unb 3'üfee febühenbe Äettenbofe, aufeerbem jum iopfbelm (f.öelm, Jia. 3 1 bie öelmbrüune. (S. auch '-örünne.) ttetteupumoe, f. Isumpe. ftcrtcitrcrfntuiig, in ber 2(ritbmetif ba-J Ser= fahren, jtoei ©röfjen mit £ilfe oon iWittelatöfeen ,iu pergleid)eu. SEBiü man 5. 33. rcilien, nie piel Sit ein preuf;. i'iora,en auämacbt, fo fcbliefet man fo: 1 preufe. IRorgen ift 180 Cuabratruten, 1 Cuabrat= rute ift 1-14 preufs. Ouabratfuf3 , 1 Cuabratjuf; ift 0,0985 C.uabraimeter, 100 Cuabratmeter ift 1 Sir. JaS^robuft biefer aSetbältnilie(180XlMX0^985 XV100 ) gtebt 25,533, bie Ülir,abl ber Ülr, bie auf einen iRorgen geben. Tie Sufammenfteüung unb 2lnorbnung ber oerbunbenen ©röfsen bei biefer :Recbi nung nennt man in ben ^Rechenbüchern einen Ret= tenfa^ unb bie Sorfcbrift biefeä Serfabrenv Sets tenregel ober auch :Reesfcbe Segel nacb H. a. be 9teeS. — SSfli Ulbricht, Lehrbuch ber cehluiv unb Jtettenredinung ictuttg. 1891). Kettenregel, f. Settenrecbnung. SettenroUe, eine bei glafcbenjügen, firanen ober au* al» SranSmiffionäteil oorfommenbe SRoUe $ur Seitung einer V'aft= ober Sreibfette. aüv SRing= fetten haben bie fi. bie in gig.4be§3lrtitel§§tafcben= mg erfiditlidje fjorm ; ,uir Ülujnabme einer ©aflefeben ober Stoartfcben Jreibfette beftimmte .«. muffen mit Säumen perfebeu fein (Saumenrolle, f. ,Va. . beim Urtitel fiette). ttettcnfäge. i Sage. Settenfa^, f. Settentetbnung. Seüenfcberntafcbine, f. Weberei. Äcttenf dilcppf efjiffafjrt, I r a b t i e i 1 1 d1 1 e p p = iebiffabrt, Sauerei, eine Urt ber Scbitrabrt, bie auf rem ©ebanlen beruht, bie SBemegung eine» Schiff» unb ber baranbäugenben cebleppfäbne ba= burd) ju erleichtern, baß man bas Schiff mit einer in ber Sohle bei Alufje-:- ober SanalS ablegten, an ben Guben peranferten SeHe (ober Seil) berart Det= binbet, baf; bie Mette jidj über jtoei am Schiff an= gebrachte irommeln auf= unb abtmtfelt unb baburd) fefte Stütspunfte für bie SSortoärtSbetoegung febafft. Sie trommeln uierben burdi eine Jamptmaicbine in Umbreluiug perfekt; um fte toinbet fid1 bie ßette unb toirb bann ine- Jlufebett mrüdfjefübrt. Tie Steuerung beiteln auS jtoei Steuern, einem oorbern unb einem hintern, bie ba» Sdnir nacb SSebürfniä jur Seite bewegen (äffen. Sie ,H. bat gegenüber ber gewöhnlichen SdHcppjdufiabrt ben SSorteil befferer "Jhic-nutnmg ber 5Ücafd)inenfraft, in§befon= bere beim Jran-jport ftromauftoärtg. Sie 3bee ber R. ift fd?on alt; bie erften SSerfucbe bamit im großen tourben 182U oon Courteaub unb Jouraffe auf ber caöne augeftellt; bie f>ortbe= toegung gefd^ab jebod> uod1 in ber 3lrt, baß, irab= renb ein Schiff eine Streife oon 1000 m betubr, eine »Weite iold^: Strecte erft oorweg mit einer gleicbiangen Mette belegt »erben mußte, unb io fort abwecbfelungSweife. Tic .H. in ihrer je^igen i*ep Bolltommnung ift erft feit 1853, unb stoar auf ber Seine, in Slnwenbung. Ju Teutfcblanb gebübrt ber öamburg=3Ragbeburger Sampffd)iffabttäfotn= pagnie ba» Serbienft, biefei Softem suerft in Än= wenbung gebradn m haben (1866), unb jroat aui flttiltl, bic man unter S ocnniBt. jinü uutet S aiii^uiudjfii. ®ettcnfd)(uJ3 -- tcfeer 315 ber 5 km langen Strede oou üfleuftatot^SOtagbeburg big SBuctau, ber balb barauf bic ■Stredo 3ieuftabt= Öamburg folgte. ©Bätet würbe auf allen großem Strömen R. eingerichtet, 31m getoattigften ift bie .«. auf ben Sonaten unb gtüfjen ber Vereinigten Staaten non Sttmerita (©riefanal, SBetatoare unb vmbfonfanal, Sdjunltill unb Setaroare) entroictett. ^cldje Stfparmä an JranSporttoften burch 2tn= roenbung non Sampffraft bei ber glufjfcbiffabrt er- üelt roirb, beroeift bic Sbatfadje, baß bie Höften bei Rugtraft nacb Weihen* Unterfudjungen bei einem 5d>iffe öon 7000 Str. SEragfraft unter gleichen Ve= bingungen pro Gentner unb beutfefte Weile (7,5 km) für ben SBferbejug 0,16$?., ft* Sampftraft (©cb,te»= per) 0,04 $f. unb bei Srabtfeiltransmiffiouen 0,oi big 0,02 Vf. betragen. Sas Srabtfeil (f. b.) rourbe juerft in Slmerifa unb Belgien pon D. be ÜJleSiül angetoanbt unb pon SJiar Csptb oerbeffert. jtettenf rfiluft , Derfütjte ©cbfujjreibc non ber gorm eine» einzigen ©ebluffes. (S. Sorites.) Äcttcnfeibc, f. Seibc. Hcttcnipulmaf ditne, f. JBeberet. ftertenftiri), foroobt ein 3»crftict? (f. ©tiderei) als ein 9cäbftid) (f. 3fäb,ma{cb.ine). Jtcttcnfttafc, eine früher in mebrern Slrmeen gchräud)lid)e Strafart für befouberS febroere Ver= bredber. Sie beftanb barin, bafj ber Verurteilte ipährenb ber ganjen Strafbauer ober eine? Seile« betfetben mittels einer eifernen Kette an eine 3Banb ober Säule , ober an ben SBagcu beS Sßrof offen an= gefd)loffen, ober an eine Rarre gefebmiebet rourbe. Sie Strafe rourbe in ber preufe. Slrtnee in milberer Jorm unter ber Veäeicbnung geftungsbau = gefangenfdiaft üolljogen. Surd) ba§ 9Jiilitär= ftrafgefetsbuet) für bas Scutfd)e Jfteict) ift 3ud)thauS ftrafe an it>re Stelle getreten. 2tuch in ber öfterr. älrmee beftebt biefe Strafe nicht mehr. ftettenftuhl, eine SBirfmafcbine (f. b.). ftettentau, f. Rette (©.312b). ftetrentoarc (Rett enroirt roar e), f. gäben= gebilbe (33b. 6, S. 517 a) unb SSirfroaren. STcttcring, gabrifftabt in ber engl. @rajfd)aft Siortbampton, 22 km im 9K). Don Siortbampton, an ber £onbon=2erbttbabn, an einem linten 3ufluffe be« 9ien, bat (1801) 19 451 C\ (gegen 11099 im 3.1881), Sateinfdntle; SBollfämmerei, G'ifenmcrte unb Schubfabritation. flottier, ©ottbarb, letzter Drbensmeifter im Seutfdjcn Drbensftaäte Siülanb unb erftcr öerjog von Rurtanb unb Semgallen, geb. um 1517 in SBeftfaten, tarn 1537 nacb Sinlanb, rourbe 1557 Romtut Pon Lettin unb fd)lofj mit Volen bas Per= hängnisoolle <5djufe= unb SErufebünbniä ,,u Vofrool gegen 9tufj(anb. 9iad) bem (Einfalle Dtufjlanbs in Siotanc rourbe R. 1559 jum Drbensmeifter erroäbtt. 3nbeffen hielten bie Sßolen ihr SBönbniS nid)t , unb burd) bie fiefa freujenbe VotitiE ber beutfeben £>äup= ter bes liolänb. Drbensftaates rourbe letjterer ein ,Sanfapfel ber Schweben, Volen,Sänen unb Muffen, bie fiep in bas Sanb teilten. R. rourbe 1562 oon Sßoten mit Semgallen unb Rurtanb, bas sunt £>er= .rogtum erhoben rourbe, betebnt unb ftarb 17. DJtai 1587 in DJiitau. R.s Utadifommen berrfd)ten bis 1737 in Rurtanb (f. b.). flettmici, Stabt im Sanbtreis ßffen bes pteufj. 9ieg.= Vej. Süffeiborf , an ber Wubr unb ben Öinien 6-ffen = R.--Süffelborf unb (Sffen = R. = 2«ülbeiin ber 'Jßreufj. Stoatsbabnen (2 Vabnböfe), bat (1890) 5293 <$., barunter leSöRatboliten unb 353Sraetiten, Slrtiffl, bic man uiitrv S Der ^oft jiueiter Rlane, Sclegrapb, tanbroirtfdiaftlidie 3Bintetfd)ute, Rraufenbaus, SBaifenbaus ; SBoll= f pinnerei, Rammgarnfpinncrei, anfebntidje lud)- unb Sanellafabritation, f oroie gärberei, eine S)ampf= mablmüble, "ßapierfabrit unb Steintoblenbanbel. K. et v. H., binter ben lat. Jtamen »on SRatur= objeften 2tbtür,uing für ö einrieb Rubt (geb. 1797 3U öanau, geft. 1821 in Satauia) unb 3. 2. uan Raffelt, einem Jjrollänber, inelcbc jufammen als 3iaturforfd)er Siicberlänbifd^nbien, befoubevs 3aba bereiften. K. et W., binter lat. SJJflanjennamen "Jlbtürjung für R n o ro l e s (fpr. nobls) unb % e ft e o 1 1 , bie 1723 ben botan. ©arten uon 53irmingbam befeprieben. Ji. et Z., hinter lat. SJJftanjennamen Stbtürjung für Ratnunfft (f. Karw.) unb 3uccarini (f. b.). Scljcc ober öaretiter, nacb tatt). Spvadige= brauch alle, bie üon ber als rechtgläubig allgemein anertannten Rird)enlcbre abroeid)en. Ser beutfdje Tiame ift aus bem SBotte Ratbarer (f. b.) entftan= ben unb tommt juerft bei ben SDcinnefängern bes 12. 3abrb. nor. jion ben R. roerben unterfdjieben bie Ungläubigen (lat. inüdeles), b. b- alle biejenigen, bie feine ©briften finb, bie Sipoftaten (f. Slpoftajte) unb bie ©cbismatüer, ober biejenigen, bie fid? von ber ©inbeit ber Rircbe in Diitus unb SBerfaffung ab; fonbern. (S. öärefie.) Ser Slusfcblufs ber R. ev= fd)icn ber Rird)e febon im 2. 3^brb. ben ©noftifem gegenüber als eine notroenbige SJtafereget ber Setbft= erbaltung, beren Sßolljiebung in bie öänbe ber S8U feböfe gelegt rourbe. Sie SBieberaufnabme ber R. in bie Rircbe erfolgte erft nad) üielfacben 33ufjübungen (f. Rirdjenbufje). Seit Ronftantin b. ©r. trafen ben R. auch roeltlicbe Strafen: Verbannung, Setluft aller bürgerlichen 9ied)te, Verbrennung tetsertfeber Schrift ten, Vermbgenseinjiebung. Sas erftc SBeifpiel ber lobesftrafe gegen R. gaben auf ber ©pnobe ju Stier (385) fpan. Vifcböfe burch bie Verurteilung Vrtsal tians (f. b.). Vis jur 6'infübrung ber Snquifttion (f. b.) blieb bie Veftrafung ber R. ben Vifcbbfen üherlafjen. 3obeSftrafen rourben non ber roeltlidieu ©eriditsbarfeit polljogen. Sliafjenbafte .H e v, e r »rojeffe begannen im 13. Sab^b. 3tuf berRird)en= üerfammluug ;u Joutoufe (1229) rourben burch ©regor IX. bie Reßergericbte angeorbnet unb eigene Retjernteifter mit unumfebräntter Voll= m'aebt beftcllt, bie fid; burd) sabllofe ©üterein= jiebungen unb Einrichtungen furchtbar machten, roie inSeutfcbtanb Ronrab Don Harburg (f. b.). Sie Rreusjüge gegen bie 3ttbigenfer (f. b.) unb gegen bie Stebinger (f. b.) unb fpäter gegen bie inuffiten (f. b.) waren Rriege jur Vernicbtung bcr.H. Seit ber Sieformation rourben »omebmßcb. bie Vroteftanteu in granfreid), Spanien, Portugal, ben fpan. Üiiebcrlanben, ben öfterr. (Srblanben, Vbhmen, Vapern unb ben geiftlicben Territorien Seutfdilanbs als R. Perfolgt. 9cod> am (Snbe bes 17. 3nbrb. ftifteten bie Veid)tr»äter Subroigs XIV. foldie Reher= perfolgungen an, am Slnfange bes 18. fanben bie Vluttage in Jboru ftatt, unb balb naebber oertrieb ber (frjbifcbof girmian (f. b.) bie eoang. Saljburger. 9ieue ©reueltbaten erhoben fieb 1815 in grantreieb gegen bie Sieformierten, unb 1837 mußten bie enang. 3illertbaler nach Sßreu^en ausioanbern. 3n gloreni rourbe nodj 1852 gegen bie enang. Gbeleute Sülabiai bie ©ateerenftrafe »erhängt , unb in Spanien tour= ben bis jur Vertreibung 3fabellas II. (1868) eoang. ©briften mit Rerterbaft belegt. 3'u erften 3eitalter ber Deformation unterfebieb man aud) nod) in bei- mißt, finb unter G (lufjufudjeii. 316 föegergeridjte — itcuocU »tot. fiird ubige unb Hdretifer unb bielt gegen cic (entern fetbfl blutige Oieioaltthaten für er= laubt. 3d »urbe im 16. ^al'viv Seroet (f. b.i auf Veranlaifuua ifaloins atö R. Derbtamit. Tic rort- citenbe äluftlärung erheb jebodb gegenübet allen licaitasmafereaeln um teligiöjet äReinungen roillen tie 5'orberung bet ©e»vjfen3= unb Vehrircihcit. Tas Äed)t bet eritern ift beute in pret. Vaubern allgemein, in fatheliidu'ii großenteils anetfannt. Jlcftcrgcrtrtitc,ftcBcrmciftcru.f.tt).,i..Hei(er. Jlcttiit, 3tabt im .«reis Dftbaoetlanb beä preufe. 9leg.=S3ej. Vcisbam, an bet Haoel unb bet .«lein= babnliuie K.= Stauen (16,3 km) bet Cnbavellant. Rreiäbabnen, bat (1890) 3462 <§., tarunter 284 .«atbelitcn; fßoft, lelcaraph, eoang.unb fatb..Hirebe, eine 1890 oergtöfserte Haienaulaae, Suartaffe; be= beutenbe Jboulaacr unb n Ziegeleien. ftcuebbuften , 3tidbuften ober blauer 5u= ften (Tussis convulsiva. Pertussis), ein epioemifcb umtretenber, über ben größten Jeil bet beroobnten (Stbe Derbreitetei anftedenber tfatarrb bei Suftioege, bet namentlich, .Hinber Dom weiten bxä achten ^abre betaut unb jidj burd) periobifchc, trampf hafte Huften= anfalle dvvrafterifiert. Terfelbe ;eigt fidi DOtjüg- lid) im Herbft unb -mihjabr unb begleitet 3Jcafern= unb Sd)arlad)e»ibemien ober »edjfelt mit tiefen ab. l'idbdu'n unb Sd) »ädjtinge werben in größerer Slnjabl Bon ihm befallen als .«nahen unb frattiae .Hinber. Einmal Veiullene ünb meift por erneuter Ertranfiing ücher. Ter.H. beginnt uue ein geroöbn= lieber fieberhafter Hüften, oon bem et im "Jlnfanct uur turdi ba§ epibemifebe äluftreten untertrieben metben fann. Stach wenigen Sagen ober SÖBodjen verlieren jidj bie Aiobercrfcbciuungen, unb e§ bleibt nur bei Viingeufatarrh befteben, »eldjer burd) bie Serretion eine-;- febr leidlichen ;dben Sd)teim§ aus gejeicb.net ift. Tic älnfammlung be-j 3chleim* im .Hehlfopf bewirft junäcbft Die periobifdnm trampf; baften Huftenanfalle, bie in ibren Siujjerungen d\r rarteriftifd) finb. Zucrft »irb bie Vuft (angfam, unter einem pieiienten ©eräufd), burd) bie trampt baft perengte Stimmritze gebogen unb bann burd) turje, fcbnell abgebrochene Huftcnftcfee aufgetrieben, worauf roieber baS Eeudjenbe Einatmen folgt, bie- tet- 5d)leim in sie lltiiubbehle gefördert ift. Cft tritt babei Erbrechen unb mit biefem leichtere Ent= leetung be§ Schleims" ein. VJdbrcnb be» Huften= anjalls ift ber fÄüdftujj bes Vlutes pom Sopfe ge= bemmt, bas ©ejidjt loitb blau, es tomint felbft ;u ^Blutungen au-:- ber [Rafe, bem Cor, bem SDlunbe, in bie jlugenbinbebaut, bisraeilcn auch ;u umoill- fürlidn'n Harm unb ctublentleeruuaen, ja mitunter felbft iu SBrüdpen. 'Juid1 bem Slnfad, melcber ge^ iDefmhd) 1—2 Sölinuten, bic-meileu aber felbft eine J'iertelititnbe bauert, befinbet fieb ba§ fiinb Pöllig loobl. Tie ,Sabl ber etngebien anfalle tudbrenb eine! Jagi ift febr oerfdneben; auf ber y*cbe ber .Uranfbeit tonnen fictj 30, felbft 4, bie Tauer bet .Hranfheit auf einige SQBodjen einntfehränfen. S5ei jrifdien Erhanhingen f ollen bie Sinber im SBett gehalten unh burd? manne Tedeu in gelinben 3chmeife gebracht »erben. Ia-> Zimmer muf, £ag unb SRadbt bie gleiche Temperatur haben unb mög= lidift ftaubfrei achalten irerbeu. ferner muf; mau bie 3(uidlle abuitur;en fud>en, »eil hierourdi auch bie Tauer ber ganzen Mrantbeit abgefütgt roirb. cobalb ber Einfall fidj (butd; :Hbcheln u. f. ».) an= metbet, gebe mau »arme, fdjleimige ©ettänfe (Sruft tbee, »armeä 3uder»affer, "J.UiUh mit 5elter#»affer u. bgt) ober eine Söfung Don folnenfaurein Rali ober Station I Soboioaffer), forae aud) bafür, baf; bie Jtinoer nidn jebem yufteufitiel nadjgeben. Ter cchleim raufe nötigenfalls mit ben gingern au§ bem 3)iunb entfernt roerben. Tauchen leinen öftere t5in atmungen feudjtmarmet ß arbolbämofe (etn= bi-:- uoei' projenfige-:- Earoot»ajfer, täglidi uier= bie- fedbämal mittele- eineS ,"\nbalatioiu-apparatc- eine halbe bis eine Stunbe lang jerftäubt) fotoie bie Tarreichuna nartotijd'er Heilmittel oft oortrefflidH' Tienfte; oon neuern Kitteln roerben bejonberc- SBromoform, änti= piirinnubi-henacetiuiierübiut. Tabie.Hrantheitan= ftedt I felbft (Srwadjfene ) , fo trenne mau felbftoer= ft&iibttdj bte noch gefunben .Hinber foigfälttg Don Den i\hou erfranfteu. ,%mi befonberc- hartnddigeu gälten hilft nur SBedjfelbee SBoljnortes, nament= 1t* -Jlufenthalt in »armer, reiner !Banb= unb S9etg= luft. — Sgl. öeujenbad), Ter R. (in ©etbatbts Hanbbudiber.HinbertrantheiteiP'/^b.i', £ub.l8"i i Seucftfjuftenmittel, f. Weheimmittel. fieubcll, "Hob. oon, Staatsmann, geh. 2t. gebr. 1824 ui Rönigsberg, ftubierte 1841—45 in Rönigs= berg, öeibelbetg unb Verlin, »utbe 1850 ©etid)ts= nur 1851 :Ucaierunac-affefforiuVotc-batn. Von lsös bis 18G3 »ar er E berprdfibialrat in Breslau. 1 B63 »urbe er pon SBismard als Hilfsarbeiter in bas SDcinifterium bes äus»ärtigen berufen. Sr mar an Vismards Seite in 3*te->toia A>olitein, in Vohmeu unb bei ben Verhanbluinieu bes 3_. 1866, unb folgte ihm 1870 in bas Hauptquartier na* Ver faules, fotoie im Sommet 1871 nach ©aftern unb Salzburg. R. »urbe 1864 oortragenbet -Hat unb 1869 ®eh[. Veaationsrat; im Herhit 1869 ging et als Rommiffat bes Kotbbeutfcben SSunbes bei ütöffnung bes 3uesfanals nad) 'Jiiiopteu. 1871 poiu V:.il\ freifc RöniflSbetg i. 'Je. in ben Seutfdjen Veid^s tag fotoie fchou früher in bas preufe. 3lbgeoibneten= haus aemdhlt, fdblofj fid) .«. bort ber Tentjchen iKeid^- ifreitonferpatipcuiVartei an. 187-_' »urbe R. jum aufeerorbentlidien ©efanbten he^s Teutfchen :Heichs in Mouftautinopel ernannt, 1873 iu gleicher igt, finb unter G auijiifudifn. .Steak- - £ct)UT (§eubrif be) 317 Sigenfdjaft in Dtom aftrebttiert, 187t". jum Sot= fcbaftcr am ital. öofe ernannt, ätnfang Steril 188*5 erfolgte auf feinen Eintrag feine Abberufung itnl> einfl DeiligeSSerfetjung in beu;Huheftanb unter glciaV jettiget Ernennung (16. SDlärg) jumSBirfl. (Geheim rat. Cfr lebt auf feinem ©Ute voben = Yübbidiom in ber-Ueumarf. 1890—93 öertrat er im :Keid)§tag Den SBablfreiä ©tralfunb=5Rügen unb 1888—93 im Sanbtage ben SreiS Alatow:Teutfd)=Strone. Heule, eine oor Einführung bei Feuerwaffen aH= gemein oerbreitete, mirtfame Manbmaffe au* bat= tem ßotge, (Sifen, .Hupfet, äJteffmg. Shicb jeht nod) roirb fie bei milben Sßblfern geführt. 9teuerbing§ bat ba* auf beutfehen Turnpläbcu eingeführte, bruft= ftärtenbe Junten mit ber .H'. pcrbiente Beachtung gefunben. — Sögt. S^ttLer , Ta* Junten mit ber ß. (2. -'Infi., Vv,v 1891); SBortmann, Ta* Keulen jdjbingen (2. Stuft., foof 1892). Acuten, Subolf pou, -i.Hathematifcr, f.Geulen. ftculenuaum, beutjeber Warnt Der "Vflan;,cn- gattung Casuarina (f. b.). Mi-uletiliuugevHiefpe, f. Evaniidae. Mciilcnpil;, , f. Clararia. Heulenpolnp, f. öobroibpolfipen. ftculcnrocrjcu, f. iRodjen. ftculcnfdicibc, f. Seefdjeiben. ftcnlcntucfpc (Cimbex), .Knopf bornmefpe, Gattung ber Blattmefpcn (f. b.) mit 14 beutfeben Strien, 311 benen bie gröfjten cinbeimijdicn Blatt= mefpen gehören. £>ie A'übler finb 1— Sgliebcrig, feulig, ba§ lebte ©Heb am (ängften. fteulcr, f. Keiler. ftcuper, ttrfprüuglidi proiuiuiellc Benennung für gemiffe tbonige SJicrgel in ber ©egenb »011 t5o bürg, jebt Bcjeidntung einer ©ruppe pou ©eftein§= jdnebten, bie bie obere Abteilung ber • beutfdieu Iria*formatiou über berrt lUufcbelialf bilbet. Ter R. beftebt hauptfäcblich aus bunten 2Kergetn mit ©ipll, iHiihpbtit unb juweilen aud) mit Einlagerung gen pon ©teinfatj, ©anbftein unb Sdiieferthon. Tod) fiuben fid) tiefer aud) Sd)id)ten pon fiaüftein unb. Tolomit fomie fog. Settenfoble, bie f t cb jebodi noch nirgenb* redjt abbaumürbig gegeigt bat. Tic Sc&t[ffanbfteine©übbeutf unb fireiS SDlerfeburg, unmittelbar an bie Saline Türtenberg (f. b.) ftofumb, an ber Saale, bat (1890) 923 euaug. Ö. öiertjer certegt bie Sage ten Sieg Kenia ßein= rieb* 1. (f. b.) über bie Ungarn (15. iüar; 933). JtcuM'iInmui , f. .Ueufcbbaum. «cuelner (fpr. -labr), iliarftflerfen im fireü ©el bern beä preufs. :Keg. 4V-,. T üffelborf, an ber hollänb. ©renie, unweit berSRierä, an ber Binie KcMu (5(epe ber fßreuB. 2taat*babnen, bat (1890)4507meift tatb. ß., i^oft, Jelegrapb ; Sd)uf)roatenfabtitation unb S5Jerf= Hätten für tircblidv fiunft, Sßaramenten u.f.». .viiev Würbe 1642 ein SJtarienbitb aufgeftellt, meUte» ftd) grofjer 3Seref;rung erfreut unb jäbtlici) pou mefjr als 300000 Salifahtetn befudit wirb. fielt) (fpr. tiub), Torf in ber engl, ©raffdjaft cuvveii, 8 km lueftlicb tum ßonbon, mit bem ei bittet? Tampfer uitb brei Bahnlinien in Sßerbinbung fteht, an ber Ihemfe, bat (1891) 2076 (5". unb ben reid)= haltigften botan. ©arten ber Seit, gür bie (5"utnnd: hang be* ©arten§, ber, früher -|>rioatbefib, erft 17o(> burd) .Häuf an bie Ärone taut, waren pon grofjer SSebeutung ätiton (f. b.) unb fein Sohn Sffiitliam S!own§enb Sliton. Seit 1838 Diationalirtftitut, gc= wann bet ©arten feine jeljige Üebeutung, afö 1840 ber berühmte SBotanitet 3ir äBilliam öooter (f. b.) all Tireftor an bie ©pit;e geftellt mürbe. Ta* Streal, jur 3«1 ©eorgi IÖ. nur 2 ha, warb 1875 auf 110 ha gefebäht; bapon entfalten 71 ha auf baä Slrboretum. Ta* ,'öerbatium bet Sammlung be- ftanb fchon 1851 aug 150000 Sitten. Sefonbers feböu ift ba* 9ßalment)aul (110 m lang, 20-m bodo unb ber Sintergarten (1865 eröffnet). — Sgl. DliberS, Guide to the Royal Botanic Gardens and Pleasure Grounds (Bonbon). Äctoir, ©rof,e ©aljfleppe, f. Gboraffäu. Jlfrliolnt, ftnn. Käkisalmi. 1) SttiS im öftl. Teil be* ftnn. i'än Siborg, an ber 3Jorbwefttüfte be§ Sabogafee*, hat 2751,4 qkm (bapon 536,5 qkm Seen), gegen 85000 Q., Jlderbau unb Aifdierei. — 2) Sretäftabt imHreiSst., auf einer Snfel ber3Rün= bungsatme bei 2Buoren in ben Sabogafee, bat (1892) 1409 Q., ^oft, Telegraph, eine raff., eine epang. .Hird)e unb alte §eftung§Werfe, früher Staat§= gefängniä, jebt ^rrenanftalt. Stctffer, .{lenbtit be, hollänb. SBaumeifter unb Bilbbauer, geb. 1567 w Utrecht, geft. 15. äßai 1621 ;u 2lmfterbam, lernte bei Cotneli* Sloemaert, tarn ftüb nach Slmfterbam, wo er Dielfad) im Sohnbait*; bau unb für bie Stabt bejdiäftigt würbe, aber auch ba§ Tcntmal für Silbetm pou Dranien in Telft (1621), ba* Aiafenthot 311 Totbtecht (1618), bie 3uiberlird)e (1603 — 18), bie Seftertirche (1620), bie Tioorbertirdie (1620 — 23) unb jaljlreidje anbete monumentale Bauten in Slmfterbam aufführte. (5't etweift ftd) babei al* ein gefdudtet, im (Seift bet Sftenaiffance fdjaffenber SDleifter. 311* Bilbhauet fcbtif er baä ©rabmal Magberbeet* in i'lmftetbam, ba* Sronäeftanbbilb be* (i'ra*mu* in SRotterbam (1622) unb anbere realiftifcb gehaltene SBerte. — iftr, finb unter ß aufjufua)c>i'; ° 1 c .1 1 s Menfev (Safofi SRubolf) -- iUjan Sgl. ©aflanb, ©efchicbte ber bclläub. Saufunft unb Silbnerei (grantf. a. 3R. L890). Scnicr, gafob SRubolf, norweg. Sprach = unb (-H'Htiduc-icrjd1«-, cjcb. 1. ;"\an. 1*03 als cohu bo« SBifcbofS in .Hriftiatüa, ftubierte anfangs Rheologie, rann ©efdjid'te, hielt fid> 1825— 27 auf. Jsslanb auf, um lucr bie Sprache ju ftubieten, mürbe 1828 Tc-ccnt, 1829 Setter für ©ejcbidjte (anfangs aud) ctatiftit), 1837 SJJrofcffov an ber llniocrfität Äri= ftiania, als welcher er 9. Oft. 1864 ftarb. fi. ift einer ter bcbcutcnbften ftiftorifcr 9iormcgens. Bon ihm erfdjienen «Borges fiiftorie» (2 Bbe., Srift. 1865— 70), «Ten norffe RirfeS öiftorie unber Saf&olici§= men» i2 3?i>c, ebb. 1856—58), «SiorbmcenbeneS 9te= ligionsforjatning i jSebeutommen» (1847). Seine altnorb. vitteraturgefcbicbte unb bie 2lbbanblungen Hub in ben«GftertattcSfrifter» (2 Bbe., .ttrift. 1865 — 67) enthalten. SDUt äOtund) gab er «Borges, gamle l'ooe» (3 Bbe., 1846— 49) heraus; mit Unger eine :Heibe altnormcg. Serie. Äetjfcr, SRicaife be, helg. SKaler, geb. 26. Stug. 1813 ju ©anböliet bei 2lntwerpen, mufste ficb al» Knabe mit bem .vSütcn bes Siebes fein Sorot erwer= ben unb erhielt feine fünftlerifcibe Slu-Sbilbung an bei ülfabemic 511 Antwerpen unter Jacobs unb »an SBree. 3iacbbem er 1845 i'iitglieb ber Belgifd)cn 2lfabemie geworben war, Wählte eröaag jU feinem Slufentbalt unb mürbe 1855 SJireftor ber fiunft= atabemie in Antwerpen, wo er 17. 3uli 1887 ftarb. Sdmu fein erftes, 1834 gemaltes grofseS Bilb: ßreugigung dhrifti, erregte Muffeheu. Seinen 9tuf begrünbete bie 1836 gemalte, burd) grofsaiüge 2luf= fanung, leuefateube garben fowie getoiljenbafte ocidmung auSgegeidjnete Sporenfcblacbt (im 9Jlu= feum ,iu Eourtrai), welchem Werfe brei ^ahre fpäter bie Schlacht pon Worringen 1288 (SBrüffel, DleueS iUufeum) folgte. 2lnbere hebeutenbe ©emälbe t>on 8. ftnb: ftarl V. bie cfariftl. ©Haben in SuniS be= fteienb (Antwerpen, DleueS 2)lufeum), Golumbus perläfet mit feinem Sohne Barcelona, pon ben Ginwobnern ob feiner Gntbedungspläne perfpottet, granjl. im äCtelier SJenbenuto 6ettini§ (2lmfter= bam, SDlufeum gobor), 2>er ©iaur (nach Bpron) unb Job ber ÜJtaria pou SBlebici (bie tefetern beibe, 1845, in ber Berliner Siationalgalcrie). 3n ben fpätern fahren »erfolgte ffi., ber bisher »orpa§= »reife bie großen nieberlänb. SReifter 311m Sßormlb genommen hatte, mehr bie neufrans. Dticbtung unb verfiel ins Sentimentale. Hu§ biefer Stil finb Ivroorutbcben fein Betblebemitifcber Sinbermorb (IKufeum ju ©ent.l unb feine Porträte be» Königs Seo&olb I. unb ber Königin Souife im Calais bes belg. Senats. fteroorragenb fmb aud) feine ®e= tovationen bes StiegenhaufeS im Slntroerpener 2Rufeum, welche er 1866 »ollenbete. Sctifcr, Sbomas be, l)ollänb. Porträtmaler, cebu von Senbrif be $., geh. 1596 ober 1597 31t .'Imjterbam, geft. bafelbft 1667. SRit großer @nt= fchiebenfjett unb mit (Seift fafst er bie sJ>erfönlid)feit auf unb gieht fie inüorncbmem, tühlemSonroieber. (5r ift ehenfo auszeichnet in SSerfen üon grof?cn in'rbältninen, roie im Scbütienftüden üon 1632 unb 1633 in Slmfterbam, ber Slnatom. Sßorlefung eben= bafelbft, ben Soppelbilbniffcn in SBerlin unb Sonbon, rric in ben f leinen fein ausgeführten ©emälben, von benen eine Aamiliengruppe (in i'tmfterbam), S)ie JKatsherreniion 1638 (imJöaagl, bie iHeiterhilbniffe 111 Ai'anEfurt a. Wt., Stmfterbam unb Bresben l;er= ocrjiibeben finb. I Keys, et Blas., hinter ben lat. Slamen europ. ©irbeltiere Stbtürjung für SUeranber, @raf Äepfer= ling unb ^. ,v>. BlafiuS (f. b.), rocldie jufammen ein SJeri über bie europ. Wirbeltiere herausgaben. SetMäöcft (fpr. üb), öauptftabt beS ©ounnj ältonroe im äufserftenSübenbeSnorbamerif.©taa= teS gtoriba, auf einer ber gloriba fieoS genannten Siffinfeln, bat (1890) 18080 S\, gegen 9890 im 3. 1880, einen guten Safen unb ift ber Schlüffcl »tm heften Gingang bes ©olfS üon ÜHerito unb beä|alb befeftigt; gort Saplor befinbet fid) auf einer fünft; lidien Jinfel am Gingang bes öafens, ber aud) ein Todber Bereinigten Staaten befttit. 6auptinbu= ftric ift bie befonterS pon Kubanern betriebene ©i= garrenfabrifation. S. heftet aud) bebeutenbe Schiff= tabrt unb eine gifcherflotte, bie Schwämme, aber and) Schiltfröten unb gifd?e gewinnt. Sa§ JUima ift porjüglidi (14° C. Surdifchnittstemperatur im Winter). $. wirb baher piel pou Äranfen auf gefucht. JKegelmäfjige Sampferoerbinbung beftebt mit öabaua, Sampa, ^Baltimore unb Sieu^orf. 8c»)E, ©emabl ber Sllfpone (f. b.). ftY,;bi -linfarbclri (fpr. fehsbi mdhfdiahrhcli), Stabt mit georbnetem ÜJlagiftrat im ungac Romitat Ödromfjel, an ber Sinie ßronftabt=Ä". (77 km) ber Ungar. StaatSbahmen, Si^ eine? ©eriebtshofs unb ScjirfSgericbts, h,at (1890) 4700 reform, unb tatb. magpar. G., Soft, Seiegraph, fd>öne reform. .HirdH-, l'linoritenflofter, tatb. Untergpmnaftum, Spartaffe, Grjieb/UngSanftalt für SBaifenmäbcben, .Hranten;, SRettungshauS ; Weberei, fiunfttijcblerei, Srannt- weinbrennercien , fiürfchnereien , Schuhmachereien, iUebjucbt, 5ßoch,en= unb Qah/rmärfte fowie lebhaften ."öanbcl mit iRumänien. kg, offijielle Slbfttrjuna für Kilogramm. K. G., in Gnglanb äfbtürjung für Kuigbt of the Garter (Sütter be§ öofenhanborbenS). K. G. C. B„ in Gnglanb Slbfürjung für Kuight Grand -Cross of the Bath Oütter = ©rof5freu3 bes SatborbenS). K. G. F., in Gnglanb 2lhfür,iung für Knight of the Order of the Golden Fleece (iRitter bes ©ol= benen Bliefees). [tilogramm). kgm, älbfürgung für Silogrammmeter (SBleter= JHiaboon, bengal. ©ctreibegewiebt, f. ©onang. Jlbaiticrpafc, f. (Ibaibarpafj. Stialat, türf. Ghrenfleib, f. Eb,bl'at. arjalrf)a(lib,alfa), Stamm ber Ü)tongolenif.b.i. Mbnübi, malad). GUenmafi, f. IUI. Jlbalif, franj. Schreibung für Übalif ff. b.i. Jlhnlil ( G l) al i l), jetiiger^iameponöebron (f.b.). Jlfinm, bie öftl. Sprootnj pou 2ibet (f. b.). Hljauiai* :Kcid), f. Setfcbuanen. Jtbantbriat, ©tabt in Cftinbien, f. Gambgp. Stiämti, fihampti, D^amc eines Bergpolts im nörblid)ften Seile pon Dberbirma, ein 3'oeig eines grbfsern 25clfS oom Stamme ber Sd?an (f. b.) an ben Quellen beS ^ramabi. Sien grofeen Groberungs; jügen ber Schaunation burd) öinterinbien ging eine ähnlidic Bewegung burd) Slffam ,un* Seite. 2lls erfte Ginmanberer bort erfduenen im 13. ^ahrb. bie 2lliom (2lbam), weldie 1554 ben Brahmanis= mus annahmen unb alliuäblid) in bie .sSinbuhepöU Eerung aufgegangen finb. SicÄ. brachen juerft ein 1780— 90; 1839 rebellierten fie gegen bie engl. 9ie= gierung; eine lebte fricblicbc Gintoanberung ge= fcfaah 1850. — Bgl. Sepper in ben «Proceedings of the Asiatic Society of Bombap, 1883. fttinn, türf.:tatar.'<öerrichertitel, f. C5ban. Strlifet, bie moii unter S Ucrmiet, finb unter 6 ani.;ufud}en. .SHjniitiekl) — JU)infa6ab 319 ftbonbcict), Sanbef*, bet nörbli*fte 5)efan= bijtrift bei inbobrit '^räfibentidmft Somban, roirb im SR. begrenzt »on ben Satpurabergen unb bcm jiatbabaftufe, im C. Don 33etat unb bem SijWft 3iimar ber (Icntralpropiir,en , im S. bur* bie 3lb^ f*antabetge, im 5*3. ton einem Gebietsteile bes" ©aetroar Pon 33aroba, bat 25 754 qkm unb (1881) 1237-231 @., barunter 958128£inbu unb 92297 SWo&ammebaner. öauptftabt ift ® b. ulia, 20° 54' nörbl. 53t., 74° 46 V öftl. ß., am Sübufet be§ Sßanbfdj&ta, mit (1891) 21880 6. S. gewinnt bur* bie Sabnlinie (58omba»=fialratta) an Scbeutung. Sbangbi, bet jroeite flaifet ber 2Jianbf*u= bnnaftie in ©biita, teaierte 1662—1722 (f. Sbina, ob. 4, S. 207 a). ftbnnpur. Stobt in Dftinbien, f. fiaitjpur. Stbäraf (.Hharebf*), Snfel, f. dbarat. Äbara=mütcn , mongol. 5tome beS .vSoamvbe tfbarbgeh, ägppt.Cafe, f.Gbargch. [(f.b.). ftharput, Statt in .Hleinauen, f. ü'barput. Jthartttm, ©tobt am SRil, f. ßbartum. ftbnttiär f fi b ä [ p ä r ) , peri. <öanbelsgeipi*t, V SSatman. SÖaft=«nb5>f*ttinHa=©crgcunb=«taotcn, T i * a i a n t a = 39 e r g e u n b = § t a a t en , engt. Khasi and .Taintia Hills, Siftrtft ber $repini Jiffam in Dftinbien, bat 15946 qkm unb (1881) 169 360 ©., meift Slngebörige unfultioierter Stämme (f. 2obita= Poltet). Tie Serge bilben bie 23}aiteri*eibc $rc>if*en ben Jbälern beS ^Brahmaputra unb bes" Surma; im 2B. bilben bie ©aroberge bie ©ren^e. Xas- un= mittelbar brit. ©ebiet heftebt aus 49 gigtalhejirten mit 5594 qkm. — 2ie 20 fibafiftaaten finb 31>ablreicbe traf bemofratif*er ©runblage unb fteben unter brit. Cberherrlidifeit, tpährenb bie 2f*aintia= berge unmittelbar brit. Gebiet jinb. (3. 3>f*aintia.) R6«t, f. fiot. Shatib, fran;. Scbreibuug für Gbatib (f. b.). Äftatfi, anbere ©djreibung für Ratfdji (f. b.). ftbatuntnüren, f. .vSoang^o. Jtbattbcrpaft, f. ßbaibarpaft. K. H. B., hinter tat. ^flanjennamcn 2lbtür= tuitg' für Sari Sigiäm. Kuntb (f. b.), 3L pou ©um= bolbt (f. b.) unb Surne" SBonptanb (f. b.). Söcbitte, türt. Sitel, f. (ibebip. [ebbin. I SJjcir=ebbin, tütf. öertfdjet in ättgier, f. Gbeir= Hbctirfiun, f. Gue*ua. Jtbcucnbülicr, atteS frdnf. äbel§aefd)Ied)t, ba« ft* gegen Gnbe bes 11. Qabrb. na* Samten n?en= tete. 5)en Diamen führt e§ pon bem Stammf*lof; .Hbenenbüll jrotfdjen 33er*ing unb Sietfurt in g-ran= fcn. 3« 2lnfang bes 16. 3^brb. teilte e* fieb in bie ältere Siuie fibeuenbüllcrjgranfenburg in £fterrei* ob bet @"nn» (1884 ettofdjen) unb bie jüngere S b e d e n b ü 1 1 e r = ji o b e n o ft e r ro i ^ in .Harnten, ©rat ^obann^ofepb, geb. 1706, geft. 177i'., au» ber Jüngern Sinie, üermäb;ltc ficb mit ber @tbtod)tet beä ©rafen »on 3)2etfcb, nahm be§= halb 1751 ben 3damen .HbeDenbüller = llietfcb an unb hntrbe 1760 für ficb unb ben jebesmaliaen (frftgeborenen in ben iHeicbsfürftenftanb erboben, au* 1775 mit bcm Dberft=C5'rblanb=.nofmeifteramte in Sitcrrei* unter ber ßnus belieben. 2ln ber I <5pit*e bc§ öaufes ftebt berjeit ber gürft «arl ii on .Hbeiienbüller = 3Jletf *,• geb. 19. 3)ej. 1839, ber 29. 9lo». 1877 feinem SJatet Dii*arb folgte. SBon ben f rübern ©liebem berjvamilie fmb be^ fonberl ra ermäbnen: gtanj; ©briftopb »on ,H., geb. 21. gebr. 1588, geft. 13. guni 1650 als faifetl. I älrtitct. bie man unter ft uerm .Uiinicrcnv unb BtaatSminiftet, ter SSerfafjet ber ccAnnales Ferdinandeis (9 öbe., Sftegenäb. 1640; 14 sBbe., 8pj. 1721—261, unb ©tof Subtoig an breas pon «., geb. 30. 9!on. 1683, geft. 26. Sau. 1744, ber fid) im Sjxmifdjen l5rbtolgetriege unter bem Sßrinjen (Jugeu ausbilbete, bann, jum gelbmar- i*all unb JVommanbanten von Slawonien ernannt, gegen bie Jurten unb .mle^t als Eberbefeb,lsbaber ber gegenSBapern operierenben SXrmee imDfterreidü f*en drbfolgetriege fommanbierte. (Fin treues fflilb beS SDlilitärroefenä jener 3eit geben feine <5*riften «Sleglement unb Drbnung, nadi mel*em ft* ge= fammbte unmittelbare faiferl. 3"Wntcrie, in ben Öanbgriffen unb Jtriegserercitien forool, als- in ben ,Kriegsgebräu*en, glei*förmig §u a*ten pabeit' (SBBien 1737) unb «.tturjer Segriff aller militär. Operationen tomel im J-elbe al§ in A-eftungen» (ebb. 1756). 3ia* ihm ift ba§ öftere. Infanterieregiment 3ir. 7 benannt. — SSgl. ©jerrrenta, Sie fi. (SBien 1867). [f*an. Sbinngfcnan, ©ebirqe am i?oang*o, f. 3n= ftbtbttic, türt. 2itel, f. Sb,ebiü. ftbieninug, bie Segiemngsseit beä *inef. Sai= fer§ 6unfl--li (1736—96), f. Ebina (33b. 4, S.207a). Khilaharivam^a , inb. ßpog, f. Harivarnra. ftbinbafa (.ttbtnbi), f. flinbi. Sbip^u, f. öuippu. Jtbiung tfrhou, .fiauptort auf .'öaijiian (f. b.). flbittta, unriditige S*reibung für ßl)iroa (f.b.). Rfttcfl ober Riefet, SDleldjiot, .Harbiual unb 3)tinifter be§ fiaifer» Matthias, geb. im gebr. 1553 ;u 2Bien, mar ber Solm eines prbt. Säcterg. 9cadi= bem er mr fatb. fiir*e übergetreten mar, f*irang er ft* ra boben SBürben empor unb rourbe non fiaifet 3lubolj II. 1588 sunt SBettoefet be« Sistums gieuftabt unb 1602 jum 35ifd?of oon SBien erhoben. 3n enger Serbinbung mit GräberjOgSDlattbia» rourbe er na* bei)en Sbronbefteigung (1612) beffen erfter ÜJtmifter. Cbmobl 1616 tum fiarbinal erboben, per= trat k. bo* eine milbe ^olitit gegenüber ben 5JSro= teftanten. 3" biejem Sinne riet er bei bem Stuä= bruebe ber bbhm. Unruhen (f. Sreifjtgiäbriger Srieg) jur 9la*giebigteit, unb hierauf entfprang jum Seil au* fein ilüfepcrhältniä ju gerbinanb IL, bellen 5ia*folge pon ihm befämpft lparb. Sie Srifts in S3ö^men roarb für fi.S Sdiidfal entf*cibenb. 2luf treulofe SSeife lodte man (20. ^uli 1618) ben Harbinal in bieSSurg, liefj ihn gefangen nehmen unb na* beut S*Iofj 2lmbras führen. 6'rft 1622 burfte er na* 9tom sieben , unb 1623 erfolgte audi bur* gerbinanb II. bie SrHdrung feiner Unfdiulb. S. tebrte erft 1627 unter feierlichem Empfange na* JBien mrüd, tpo er 18. Sept. 1630 ftarb. — 23gl. .'Öammer:liurgftall, ftarbinal S.s Seben (4 SBbe., sißien 1847—51); fterf*baumer, fiatbinal S., Wv nifterpräfibent unter fiaifer 5DJattbias (ebb. 1865). ftbmcr, 6-inmohnerPon.Hanibobf*a (f.b., S.65a). Jlbobniucnbitjar ober .Hbubamenbigiar, türf. 3Bilajet im norbtoeftlidjften Seil Steinafiens, grenjt im SL an bas 3Jlatmata= unb ba§ ©djmatje löieer, umfafjt Seile bes alten Sßb.rügien, Sitbp nienä unb äftpfienS unb jäblt auf 68000 qkm ettpa 1300000 6\ @s verfällt in bie fünf Sanbf*af3 SSrufia mit ber öauptftabt fiutahia, fiarab^iffar, Salitefri unb ß'rtogb/rut. ftbottboin, f. öottentotten. Jtbutan (Kbefaub), f. Solan. Stjonb (jansfr. Khanda), anbete Sdjreibung für Jlborfabab, f. dborfabab. [ftonbb (f. b.). igt, pnb unter 6 aufjiifudjeM. 320 ffljosi'eb — Äliang=ft Mhncreu i au* Sboäru, grd). Gbo^i-oes), jmei perf. Sönige au-> bet Trmaftie Per Saffaniten: (531—579), mit bem Seinamen 51 n ö f ct> a r = iv ,in («bei Selige»), mar Per Sohn be-> SönigJ ,Ha^ oäbb i. (SababeS), ein bebeutenber, gerechter Jürft. 3n bcn etften fahren befebäftigte er ftdj mit bei Innern Drbnung feine* :Kei*-> , bauptiädui* aucr mit bet ^Durchführung Per ©runbfteuerregulierung, bie fein Sätet begonnen hatte. 540 begann er einen Srieg gegen Dftrom, fiel fiegreidj in Svrien ein unb erjroang nach wedbfelnben Kämpfen 546 von 3ufti= nian einen SBaffenftillftanb gegen jdhrli*en Jribut ; 562 tarn e-> jum Stieben. .H. beberrfdue Pac- 8anb Dom Ihiphrat bi-> uun ,\uPit-> ivahrenP eine* falben .uihrbiiupertc-. @egen baS dnbe feiner [Regierung (572) begann er einen neuen Stieg gegen Dftrom, ber bei feinem JoPe nod) nidjt beenbei ivar, aber in ber Öauptfacbe günftig für ihn geführt mürbe. St hinter* liefj cen Jbron fernem crime y>ermi;b IV. (579). S.'II., Saroe.i («ber Siegreiche»), (Intel be» porigen (591 — 628), Sehn .öermijb IV., würbe von Sabräm, ben er jur [Rebellion unb jum Storb [eines Saterä angereiht, Derbrängt unb tonnte ber einjährigen [Regierung Bahrain-:- VI. nur burd1 bie ßilfe bei ttaifer* SOlaurithiä ein (inPe marken, '.Hl* biefer mit feiner ganjen Familie 602 von -)}hota* ermorbet werben ivar, begann er, um be§ 3Bobl= tbater* 2eP ju rächen, einen Srieg, Per ivahrenP 20 fahren Pen Dften unb SüPen bei Cftrbnüfeben [Reichs beimiudne. Sefonbern Sinbrud hinterließ bie Eroberung von ^erufatem (614) unb bie SBeanabme beä heiligen SreugeS. (Srft Per traftvolle Sorftofj be§ Maifer* &eralttu§ (623) geftaltete bie Sage für Pie Snjantiner beffer. Ser Serfudj .H.*, Pur** ein Sünbntä mit Pen "Jlparen unb einen kombinierten Angriff auf Sonftantinopel öeratliuä jur Umtebr ut jroingen, mißlang. Tiefer Prana immer weiter in ba§ Serjifcbe [Reich, ein. 3)a empörten fidb (628) bie (Srofeen gegen Pen na* EKebien geflüchteten dürften unb erhoben feinen Sehn .Haoäbbll. S*eröe auf Pen ihren. SaDäblj liefe ben Sätet binriebten unb f*lojs mit ben Snjantinetn Arieben. ftboeroec oPer (!bo*roc*, f. .Ube*rev. ftbotent ober ;*Utidu, Stabt in Dftturfeftan, am ^urun-fafeb ober Sbotan=barja, am SüPranbe be§ larimbeden*, an Per Wichtigen öanbetäftrafje nach, Rafdbgar, 1863 öauBtftabt einei libanat«, bas 1866 von [Dtobammeb jjatub Seg von Safdjgar erobert Würbe, feit 1878 lvieber *inefifd\ jdblt etiva 40000 @., Pie SeiPennidn treiben. Ter früher be= beutenbe .öanbel liegt banieber. fthruntir, Sumir, .Hrumir ober .Hboumir, au* l'lfhmair, richtiger Et) mir, ein etroa 5500 i'lann itarfe* Soll im norpmeftl. Jeil von Junefien, an berDftgrenje von Algerien, auf bem Serge Ebmir be§ £abartagebirge§, befteht au* vier Stämmen. Irei Perfelben fiuP Araber, bie Slul, ilJfelma unb Sbia'ia, ber vierte, Pie TePmata ober JaPemaffa, finP Serbern. $auptort ift Ätn Trabam. Tie fi. be= läftigten Pie benachbarten @ebiete2ügerien§ häufig Pur* [Raubjüge; einen foleben 3ug im [Dlärj lv>i nabm Pie franj. [Regierung jum Sortodnb Per tunef. (JrpePition. — Sgl. Marine, Kabyles et Kroumirs rl>ar. 1881); 2lnti*an, Le pays des Kroumirs (ebb. 1883); WuerarP unb Soutineau, La Kro li- mine et sa colonisation (ebb. 1892). fthubaroenbigiar, f. HboPaivenPitjar. ftb«^=R^U£?=SBuräel, f. ÄncVropogon. S^u^M=3}afhub, f. .Uuf*ta -3ta*uP. Hrtitel, bie man unter fi ocvni Äljutbcb,f>'eiuj. S*reibungfürl.rbutbe,f.l5batib. Jlbutu, Rutu, ßanbfdjaft in Teutf* Oftafrita, toeftlictj von Ufaramo, ein gegen Dften weit geöffne* ter Sergfeffel. T en SCBeften nehmen bie SRufutu=, ben Sflorben Pie Uruguruberge ein. öauptflufj ift Per [ERgeta. S er unaüägefetjte 3Be*feI Per heifsen .uuften toinbe unb ber fühlen Serglüfte bullt R. in fteten Tuuft unb perfekt Pa* SJanb in eine }o aunevorPeiit lid)e Aeuduiiileit, Paf; auf Pen gelbern Per offenen @bene ober in Pen [Rpbungen Per llnvdlper bie üppicifte Segetation emporf*iei;t, Pafi aber Per "Jlujentbalt in ben [Rieberungen felbft für Pie diu: geborenen wegen Per giftigen i?iebermia§men oer= berblicb ift. S)aä gefährliche .ülima unb bie :Haub= äuge benachbarter Stämme entoölferten ba§ früher Bon Juiraivaneu viel befu*te Sungomero am ÜRgeta. ,%sebt bient ba§ am Aiifte be§ ÜRabrufipaffeS von fruchtbaren Sänbereien umgebene URgunba al| [Raft= ftätte unb ,vanPeb>platji. Jn Sifafi befinPet fid1 eine Station Per Situntruppe. .H. proPuüert bauptiad1 lieb Jabal unb Kautfduif. Jie Scroobncr, bie2Ba= tutu, fiuP fdMvdttli* von Hörverbau unb lvobnen in elenben feütten. Jllmbrtrpaft, .ftbnber, f. Ifbaibarpap. ttittbootafi, f. Jlmboinabolj. Jlinrlitrt, .Uja*ta_, .öanbeU-plaK im Stete äs>er*ne=Ubtii5t be» ruff.=fihir. ©ebiete§ £ran§bai= talien, bart an ber *inef. ©reu je, 200 m von bem dnitei. ctapelplaR lUatiuarfebin entfernt, liegt in 703 m ."ööbe auf einer pou beben Setgen um= fdUoffenen Pürren unb bo(,;armen Sbene , jmifeben j»ei öügetteihen unb am s?a*e fi. .Ü. bilbet eine Sotftabt von 2roi;tofaiv?t (f. P.i, bat nur etiva 80 Heine 5K>obubaufer, mehrere Sagetbäufet, eine prdcbtiiie .HatbePrale unb 900 (F. Seit bem Sertrage von ^lertfduiivf mit lilüna (1689) rourbe S. baä Eentrum beä duuef.-ruff. ßanbeli, unb ivar berubmt burd) Pen fog. .Uaraivanentbee, Per von Port allein na* ßuropa eingeführt würbe. Tie Sebeutung ift aber feit 1860 gefunfen, »o Pie ganje ruff.=djinef. ©renje unb Pie *inef. ,v>äfen für ben öanbel eröffnet Wutben. 1891 würben in 8. no* eingeführt für 14,48 Hüll. [Rubel *inef. SBaren, baoon 12,» MU. [Rubel Jbee; unb aufgeführt für 3,45 Siill. Rubel tuff. äBaren, Pavon 1,63 3)lill. [Rubel Sbelmetalle. Siaja (türf.i, Stellvertreter, f. .Hjaja. Jtiautrt, :Kei* in Slfrifa, f. Sorugung. rtinmari, Öafen oon .Haratfebi (f. P.i. Jliang, i'iaf; in Siam, f. Eotiang. ftiauii, Sjerbeart, foviel wie Sfcpiggetai if. b.). «inuii, ^tufi in (fbina, f. ^ansvt'efiang. ftinug=nan (füblid) vom «Strome«, P. b. vom ^anivtfc^tiana), ©efamtname ber beiben Sßtovinjen .Uiaiuvfu unb -Juian bivei (f. P.i. ninuivuing, f. 3Iau tina. Jlinugri in Jtleinafien, f. Sjangri. .oiangfee eriüeiu. Öauptftabt ift ~.'i a n t j * a n ti mit etroa 100 Ol H I H. ; Wid)tig fiuP S*ao tfd>ou, ,^o = Eou (6u=touj am .Hivei ti unb bie berühmte faiferl. ^pru'llau^ manufaltiir von Sing=te=tfd)in. gernet gehört ;u ,«. bet SerttagSbafen Siu^tiang. Tie wiajngften igt, (Inb untet d auijiiiudien. Äiang=iit — Äiefcv (anatomifc 321 Stjeugnijfe finb: Sbee tu befter Qualität, SHeig, ©eibe, Saumioolle unb gudcrrobt- Stiang fu, fßromnj im öftL ©bina, lOOOOO qkm grofs, im 9t. oon ber $ro»inj öcfcantting, gegen D. pon bem ©elben iötcere, im ©. Don berSrooin3 Sfd)c= fiang, im SB. pou Ken SßroDinjen 9tgan=btr>ei unb £o= nan begrengt. $. bat flauen, reicbberoäff erten, gröfjten= teitä midjtbaren 33oben. @§ mirb com fiatfettanal burcbjtrömt. ©ife beg DberftatttjaltcrS dou fiiong« nan ift 9lan=img (f. b.), ber beg ©tattbalterg Pon >üang=fu bie ©tabt ©u=tfd)ou. Enbere bcmerfeng= roerte ©täbte finb ©bang=bai, Sld)in=tiang (Sfd)ön= tiang) unb 2Sang = tfcbou mit angeblicb 3G0000 6'., le^tctcS in bem nörbtid) Dom 3ang=tfc=ftang liegen; ben Seile. 9t. hatte oor bem Saiptngaufftanbe 39,g, 1885 nur 21,2 2JUU. (5. %xüb,ex lag bier bie 9J}üu= bung beg öoang=l)o (f. b.). Siatib (türul f. fiötib. Sibbe«fl,j.Jft}burg2. [(f. b.). ftibbclophau, Sarietät beg Sitaneifenerjeg ftibeav, ©elbgröfje in 2lbcffinien, f. SDabab. fttbUfn, bie SBobnung ber SRomaben in (ientral= afien, befonberS ber Kirgifen. Sie mirb aug ©olp gittern (pon bünnen Stangen) lUfammengefetrt, bie mit Sits bebeeft »erben, mobei oben eine Öffnung sunt äbjug beS Naud)c§ bleibt. 9tad) $., burdi= febnittlicb ju Pier Sßerfonen gerechnet, finbet bort bie Soltgwblttng ftatt unb »erben bie Steuern (in SCurteftan 23/4 bis 3*/4 Sftubel von ber fi.) erljoben. Sichrere .«. au einem Ort oereint bilben einen 2tul. — fi. ift in Stufstanb aueb ein 5Bagen (Selega) über- schütten mit einem ffleattenbad) über bem Hinterteil. ftibla (arab. ), bei ben aJlobaminebanern bie Drientatiou, bie 3üd)tung, nad) ber fie fid) beim ©ebetc menben. Ursprünglich, b.atte ÜJlobammeb 3c; rufalem als fi. beftimmt, tiefe Serorbnung aber fpäter §u ©unften SUcffag abgeänbert. Sie x. mirb in ben 9Jcofd)een burd) bie ©ebetSnifcbe (3)iibräb) bejeu&net. (©. Saaba.) Äibo, ©pifee be§ &ilirna=9ibfd)aro (f. b.). Sibriä, türtijcb unb arabifcb für Gppern (f. b.). ttibtua, im Altertum eine ffeinafiat. ©labt in ber Sanbfcbaft Sabalia. Jjn ber 3)iabod)enjeit blübte fie mäditig auf unb bat uad) 2lu§roei» ibrer neuer; binjjg cntbed'tcn umfangreichen unb großartigen :Kuinen (beim jeltigeu (Sbor,um) big in bie röm. Maiferjeit ibre ©röfsc bemabrt. Sidjercrbfc, f. Cicer. fttcficrliitg, Spflanjenart, f. Lathyrus. ftirtclhnhn, ©itfelbabn, einer ber bbcbften Serge (861m) beg Sbürtngermalbeg im ©rofiber= jogtutn Sacbfen-SBeimar, fübmeftlich dou Ilmenau, trägt einen 2tufficbt5turm (21m). 2a§ alte $agb= bau§d)en, iit metebem ©oetbe oft oerroeilte unb 7. ©eüt. 1783 au bie .ftohjoanb mit SBIetftift fein Sieb «Über allen ©tpfelu ift ^ttb» fdirieb, brannte 1870 nieber, mürbe aber 1874 mieberbergeftellt. Stb (engl., b. b- Södcben, junge 3'eße), 93eäeicb- nung für baS %tü junger Riegen, überbauet für 3iegenleber, auä meldKm näebft bem Sammleber befonberö bie ©laee'banbfduibe bergeftellt roerben. (©. Seberfabritation.) Kiblalb= ober ©lace'; talbleber mirb auS bem %eü junger Äälber be= reitet unb, ftet§ fcbinarj gefärbt, für feinere^ ©d)itl)= Jtibnn.i, f. 2Jiuntjac. [mert üerarbeitet. ftibbi-rminftcr, 9jiunicipalftabt unb $arla= mentgborougb ber engl, ©raffebaft aBorcefter, 22 km im 91. »on SBorcefter, an ber ©tafforb= unb SBor= ccfterfbire=ßifenbabn unb am ©tour, unroeit feiner Srottdauä' Son»eriotionä=£epfon. 14. Slnfl. X. JJcünbung in ben 6e»ern, bat (1891) 24803 ß., eine Satetnfcbule, ein Sltbciuuun, eine got. Satbe= brate mit roertuollen Sentmälern, ©tanbbilber für Micbarb Sarter (1615— 91) auf bem 23ulI=UUng unb ©ir 9tomlanb:öill, fd)bue s|>romenaben unb eine Scrfammluttgsballe. S. ift befannt burd) feine Seppicbfabtitation. S)icfc Seppidje, bießibber = minfter=6arpetä ober turj fi'. genannt, befteben aug jmei leinmanbartigen ©emeben, bie burd) ben ^lafcroccbfel ber Äette unter fieb üerbunben finb. S)etn3ufolge erfdjcinen bie giguren auf ber einen ©eite in ber <$arbe, melcbe auf ber anbern ben ©ritnb bilbet; bie beiben ©eiucbc liegen innerbalb ber jyiguren bobl. ®ocb merbett jetit in S. baupt= fädilid) Srüffeler Sepptd)e bergeftellt. Jttbouio, gried). Diame ber'öceftabt 2(i'walt)t. Jtibron ober .Hebron, Sbal bei Jjeruf atem, baS auf ber 3iorbfeite tiefer ©tabt, nabc ben fog. @rd= bern ber Üiicbter, auf ber SBafferfcbeibe jmifeben bem 3Jlittel(änbifd)en unb Soten illecre feinen 2lnfang nimmt unb nur nad) ftarfem Siegen etmaä SBaffcr bat. 2)aS Sbal jiebt fid) unter beut jetzigen 2!ameu äBabi ©itti = S)larjam (b. i. äJcarientoal) läugä ber öftt. ©tabtmauer jmifeben biefer unb bem ölberge gerabe »Ott Sorben nad) ©üben bin ab, nimmt bas dou SBeften ber einmünbenbe Sbal öinttom (jetjt SBabi er:;)iababi) auf, gebt bann plöhlid) im reebten aBinfel öftlid) unb fübö'ftlid) al» öbe, big 180 m tiefe ©cblud)t au bem an ber SBeftroanb ftebenben Klofter SlJar 'Baba vorüberunb fällt füblid) unter ber filippc Mag el=5efd)ta ing Sote 2)Jeer ab. Europäer baben ben jroifd)cn bem DIberg unb ber ©tabt ^erufalem liegenben Seil be§ Sba^S feit bem SRittelalter rool)l 3ofapbat=Sl)al genannt, roeil biefer 3oel 3, n ge= brauchte fpmbolifcbe 9Iame («Gbene beg ©ottegge= rid)tg») geograpbifeb pon bem fiibrontbal perftanben rourbe. Jiuben, ßbrijten unb ÜJloglcmg I;alteit baber bag Stbrontbal für bie ©tätte beg ^üngften ©e= riebtg, äunt Seit aud) ber Sluferftebung. 2tug biefem ©runbe fomie megeu ber DJäbe beg alten Sempel= platieg, beg beutigen i>aram (f. ^erufalem, 33b. 9, ©. 900b), ift bag Sbal bei Gliben unb iDJoglemg atg ©rabftätte beliebt. Mtebitt (Vanellus), eine 311 ben Sumpf= ober JBabPögeln unb jmar sur ivamilie ber 3tegenpfeifeu (f. b.) gebörenbe Sogclgattung, bie fid) burd) brei- 3el)ige güfje mit febr Keiner ©intersebe unb einen gerabett Schnabel aug3eicbnet, ber turseralg ber ftopf ift. Qu ihr gehört ber gemeine fi. (Vanellus crista- tusüfw/er,f.Safet: ©teljUDgetl, gig. 3), roeld)cr pon ©chmeben big 9!orbajrifa unb in ganj 9corb= afien unb ^nbien gefunben mirb. 3" Seutfdilaub, mo fein ;Huf «.Üimitt» allgemein betannt ift, erfebeint er atg 3ugüogel febon G'nbe gebruar ober 2lnfang iUär3_uttb mahlt fid) feinen 2lufcnthatt auf Siooreis unb ©ümpfen. 6'r bat einen bunfetgrünen, bronse= fdiillernben 9Jlantel, roftroten SBürjel uub fleifcbrote Seine. S)er breite jüngtragen, ber Wopf, ber hohe,, nad) attfmärtg gebogene geberbufd) unb ©cbnabeE finb tiefjcbmars. ®ie olipengrünen, febmarsbrauu gefledten, im Wläti unb 2lpril gelegten Eier finb febr fdjmadbaft unb bal)er acfudjt; bag S-Ieifd) ber jungen Söget giebt einen febr moblfd)tuedenbeit Sraten. S)urd) Sertilgung einer grofecn SUlenge Megenmürmer , 2lderfd)iteden u. f. m. ftiftet ber Ä. einigen 9iu|en. Eiebitjci, Sßflanje, f. Fritillaria. Stefcr (Maxiila), in ber 2lnatomie biejentgere Snocben, meldje bei ben SBirbeltiereu unb ben JJten» 21 tiefer (boicmijd)) fdvn ben untern Seit be§ ©efübts" Bitben unb meiftenä :-!abne (tagen. Solan unterfdjeibet ben C bei tiefer, ber in ber Siegel feit mit bem ©djäbel Betbunben ift, unb ben betDegtidjen Unterliefet. Tic beiben fummettifdj gematteten Knochen bes menfdjlid)en CberfieferS (ossa maxillaria supe- riora) beftebcn auä einem mittlem bohlen Seil, bem jog. Röröer, meldtet brei glädjen ober SBänbe befiftt: eine obere horizontale, in ber Slugeuböhle gelegene .duaeuböblenmanb), unb jwei fenireebte, fid) unten im RiefeifortjaS oereinigenbe, nfimlidj bie äußere, oon Born nacb hinten gebogene @efid)t§toanb, unb bie innere, gerabe, oon Dorn nad) hinten gerichtete •ütajenroanb. S)ie©efic&tsiBanb hübet alfo ben äußern Seil ber SBangengegenb , bie ÜRafenroanb mit ber anbern Seite bie 9iafenheble. (5. Said: SerSd>ä = feel be§ 9Renfd)en, gig.1,6.) Slfle brei SBänbe gu= lammen lallen einen hohlen [unerfüllten Sftaum jroi= feben ficb (bieKieferböble, öigbmorc§&obU\ antrnm Büghmori), ber unter ber untern 3cafen= mufebei in bie iKafenbcble münbet unb mit ©d)leim= baut ausgdleibet ift. ätufjer bem eben betriebenen Sbrper hat jeber Cbcrf iefcrtuodicn mehrere gortf ähe, ton benen ber eine mit bem ber anbern Seite ben Öauptterl ber fnöcbernen Sltafe bilbet, einen feitlidkn, toeldjet ben godjbogen mit berftellt, ben Sabnjeuens fortfafc mit ben Räbnen, unb jtoifcben i>cunb = unb .icaienböble ben ©aumenfortfat) ( gig. 2, 1), eine äeifte, an roeldie auf beiben Seiten bie ©aumenbeine iber tnödjerne ©aumen) angefügt ftnb. $m inneru teu Scbilb, ber burd) einen queren, in ber Sföitte in eine mehr ober weniger febarf auägefBtodjene Qr- babenbeit (SJlabet) erweiterten Siel geteilt ift. Sen Samen umfafjt meift ein glügel mit jangenartigem Slusfcbnitt. Sic ©amen reifen im jrociten öerbft nacb ber SMütejeit. Sie gemeine K. (Pinus sil- vestris L.), einer unferet roiditigftcn SBalbbäume, in Sübbcutf eblanb meift 5 obre ober g o b r e , in 2Bürt= temherg l'iäbelbaum, in SRotbbeutfd)lanb, infiio= ober 6ftt)tanb Sänne, in ber 3Jio»inj Sßreufeen unb in Kurlaub giebte, in berScbmeij Säle, Sbale, fonft noch gor le, gor cbe, Kienbaum, Sangel = bäum u. f. ». genannt, wirb bei normalem 2Bad)& tum big 40 m b od), in ber Sugenb niit öbramibaler, im SKter mit ftart abgetoölbtet bi§ fdjirmförmiget Krone. Sie 9ttnbe ber jungen Steige ift graugelb, bie ber altem siftc unb ber obern stammteile rote gelb unb [oft fid) in BaBierbünnen geben [os; bie altem ©tammteite Bon unten bis nahe 5 um Kronen; auf ah befifeeri eine außen graubraune, innen rote braune, ftart riffige, allmäblidi immer bietet roer- benbe Sorte. Sie fabeln ftehen paarmeife auf etwa» erhabenem Kiffen, fpiralig um ben 3nH'ig, aber nicht bidit; fie finb 40—50 mm lang, an ber tonseren gtädje bunfelgrün, an ber ebenen feegrün; fte bauern brei bis Biet 3abre. Sie Stuten erjcbeU neu in ben mittlem Sagen Seutjdjlanb§ im SDtai. Sic finb »>—7 mm lang, getblid), eiförmig, hirj geftielt, ftrauf; = ober büfcpelförmig jufammenge* brängt am Snbe ber Borfäbrigen Stiebe; biefe er= Stugentoinfel führt ein Kanal in bie Diafenböble 1 febeinen nacb Slbfafl ber SBtüten nadt. Sie etlpa§ herab, ber Sbrdnentanal, burd1 locicheu bie Sbränen in bie 3kfe abfliegen. Ser Untertiefer (maxilla inferior s. mandi- Imla, gig. 1, 10) ift hufeifenfbrmig geftaltet, an ben ßnben nacb oben gerietet unb burd) biefe fd)arnier= artig mit bem Sdjäbel oerbunben; fein unterer 0tanb ift etirac- nacb aufeen gerietet unb bilbet Born baö Jiinn (mentum, gig. 1, n). 3n feinem obern iftanbe Ü6en bie bem Dbertiefer jugelebrten 3ahne. Scn iBoben ber 1'cimbhbhU' bilben nur roeidje Seile. Slm Dbertiefer unb Uuterfiefer fihen jahlreicbc, baJ SDMenenfBiel [eitenbe 3Jlu§fetn, jroifcben beiben K., namentiid) in ber SRäb,e ber ©elentoerbinbung, ftarfe SöhiSfetn, meUhe bie fiaubemegungen aufführen, (ö. Kauen.) Üherbiec- geben burd) .Handle beiberS. ;,abireid)e Solutgefäfse unb SRerBen. Sei fchr toeitem Slufjperren bc» fUhmbeä, inSbefonbere bei unge febidtem (Säbnen, fann \\i) ber Untertiefer nad) com oerrenten, fobaf? ber SJcuiib troh aller 3ln= (treugungen nidjt roieber gefcblofieu werben tann. Surcb feäftigeä öerabjieb.en bec' llnterlieferi unb barauf jolgenbeS Siüdroärtäfdiicheu laut fid) biefe SSerrenfung felbft nom i'aicn red)t gut einrichten. Sief er, jut ©attung Pinus L. (im engern ©inne) gebörenbe 9^abelhel;er. DJlau tennt gegen 70 Slrten, bie größtenteils in ber nbrblidien gemäfsigten 3°nc oortommen, aufjerbem aueb im troyifdvu Slfien unb in ßentralamcrita unb Tl'eftinbien. Sie 3cabeln ftehen 3u jroei ober mebrern in S9üf cbcln äufammen , bie am ©runbe Bon einet hautigen au» mebrern ©d)UB= Ben beftebenben Scbeibe umgeben finb. Sie SBlüten finb einbäufig, bie männli'djcn Kähcben enthalten 3ablreidje älntbcren, bie mit SdngBriffen auf1Brin= gen, bie roeibüdien ftehen an ber Spifte ber 3»eige unb finb häufig nad) unten gefrümmt, bie oapfen bangen ftetS nach abioart->, bie sduipbeu finb gegen ibteSm&e mehr ober roeniger Detbidt, enbigen bei ben meiften Sitten in einen nad) auc-mdrt* getebr= Heinern roeiblicben SSIüten finb rötlid), geftielt, nneu eingetn, fettener quitlftänbig am @nbe bei jungen Sricbe. Ser 4—7 cm lange 3avfen ift fegelfbrmig mit fduefer ©tunbfldcbe unb fi|t an einem gebogeneu Stiel. Sie meift ftad)en ober ctmaä »tiramibat erhabenen ©d)uB»enfd)iÜ>e finb nur fdjlnad) gdielt, getoöbnlid) grau mit »tattern, gelbli* braunem Siabel. Ser länglid) eiförmige Samen ift fBitj, 3— 4 mm lang, fcbroärjüd), mit einem bis breimal fo langen glügeL Sie Slbbilbnug auf Safel: 31 ab elbblj er: 3Batb = bäume VIII, gtg.2 jeigt bie gemeine S. alä SSaum, aufeerbem i Sriebfpihe mit einem loeiblicben Sdpfdien, 8 ,!)oeig mit männlid)en SSIüten, s reifen -lapfen, t benfelben geöffnet, s SRabetsaar, s C.uer febnitt beÄfdben, 7 männliche SBIüte, s Sßottenlorn, o entleerten Staubbeutel, 10 ©amenfd)up»e, u bie= felbe mit ben beiben Samentnofpen, 12 Samen= fcbuBBe (3a»fenfd)uBBe) con bet Sufjenfeite, is bie= felbe Don ber ;xuinenjeite mit ben jroei aufliegenbcn Samen, 14 entflügelteä Samentom, is .Ueimvflair,c- Sie gemeine K. befifct con allen 3tabelhbläeni bie meitefte Verbreitung, fie ift beimifd) in gang SutoBa unb in einem grofsen Seile be§ nörbL älftenS, rennag übetbie§ auf bem oetfd)iebenattig= ften33oben ju »adjfen. 2lm meiften fagt ihr ein tiefgrünbiger, bumofer ©anb 511, fie gebeiht aber auch unter allen nufcbaten ^oljarten nod) am heften auf bem magerften jytugfanb unb ift baher füt ben i'lnbau ber Süncn an ben norbbeutfdien Küfteu miebtig. 5(ebod) aud) auf SMootboben unb auf trod= nen gelSuipBen Bermag fie ju roadifeu. Sie S. Der= trägt aufjerorbentlieb grof-,e SBärme= unb fidltegrabe, ift aber unter ben iRabelböhern neben ber 8ätd)e eine ber licbtbebürjtigften öoljarten. $\u ben notbü ferjen ©ebirgen fteigt fie ettoaä hoher alä bie Aidne. Ser äßett beä .«ieternhohes fteigt febr mit bem Stlter bei Saumä, ba ficb nur alte K. butd) be= Jlvtücl, bie man unter St Dermi&t, finb unter G aufjttincfjcu. ttiefer (öotantf dj ) 323 feeutenbe GnttoidMung be§ ffern§ au§jeidjnen. $n ffulturiDälbcrn mirb fie roobl feiten älter aß 100— 200jäbrig genügt, mäbrenb fie auf ibr jufagenbem ötanbort red)t gut ein 2lltcr dou 300 bis 400 3- «« reiAen Eann. Sie gemeine ff. liefert ba§ gcfudjtefte 6oy ju ftarfen Sdnfjsmaften ; am berübmtefteu finb bie norbifeben, bie Don Siga aus in ben Jöan= bei fommen; in Seutfd)tanb bie ff.beä öauptsmoors bei Bamberg. Sßäbjenb junge§ ffiefernbolj wenig SBrennfraft unb nur febr geringe Sauer befiM, ^eiebnet fid) altes, femige-J,' foargreidjeS bejügüd) biefer Sigenfdjaften Dortciüiaft cor ber jjftdjte aus, roesbalb es oft an Stelle con ßidienbolj, ;. 83. ;u SBrüdentoften, SBertoenbung finbet. Sie ff. liefert ferner 2eer, Terpentinöl, $ed) unb Sienrufe. Sic ÜRabetn bienen jur ^Bereitung Don SSäbern, and) gewinnt man aus ibnen bie fog. SBalbwollc. Sie ff. ift forftlicb fel)r roiebtig, nid)t blojj ibrer »ielfeü tigenSuHbatfcit wegen, fonbern namentlich aud) be§= halb, »eil jte jut ähtfforftung ber fd)led)teften 93öben bient, j. 33. auf troduem Sanbboben bureb feine an* bere .ftoljart eri'ettf werben fann. Sie fdjönfteu, nufc* barften Kiefernftämme ergebt man bureb DJcifdnmg mit anbern, febianfen sjoljarten, %. 93. mit giften. Sie ff. ift üietf ad)cn @ef abren unb ff r a n lg eiten ausgefegt. 3n ber 3ugenb leibet fie bäufig an ber td)ütte (f. b.). 33erfd)icbene parafitifdie Vitje Der= urfadjert aud) anbere ftranfbeiten ber Nabeln, 3. 93. Peridennium pini Wallr. acicola (eine auf ben Säbeln Dorf ommenbegormbeäSiefernblafenrofteä), ber ffiefernbreber (Caeoraa pinitorquum A. Br.) u. a., ferner ffranu)eiten ber Sinbe unb be* Öolje*, 3. 33. ber SrbfreoS (f. b.) ober bas öarjftitfen, bie 'Hotfäule unb Sinbenfd?äle (f. Trametes), bie ffien= franfbeit (f. b.) u. a. Unter ben 3nfeften Ijat fie »tele geinbc, ben großen ffiefernfpinner (Gastro- pacha pini L.), bie Sonne (Liparis monacha L.), Riefeineute (Trachea piniperda Panz.), ffiefern= fpanuer (Fidonia piniaria £.), eine siemlid)e 2ln= Saht Don 3)iifrolepibopteren, namentlid) bie 2lrten ber ©attung Eetinia. 3abtreid)e ffäferarten, Dor-- 3ug|roetfe bie 2aroe be§ SDcaifäjers (Engerling), ber grofte unb fleine braune Sftüjfelfäfer (Hyiobius abietis L. unb Pissodes notatus Fabr.) u. a. Siiffolfäfer, Diele 93orfen= unb 33aftfäfer, befonbers ber SBalbgärtner (Hylesinus piniperda L. unb minor Mrtg), Tomicus stenographus L. , laricis Fabr., bidens Fabr. u. a. m., finb geinbe ber ff., ebenfo einige SBlatttrcfpen, namentlid) bie ffieferm blattwefpe (Lophyrus pini L.). (Vgl. bie Sitteratur beim 2lrtifel gorftinfeften; ferner S. Sartig, £ebr= bueb ber 93aumfrau!beiten, 2. 2lufl., 33erl. 1889, unb G'dftein, Sie ff. unb ibre tierifdjen Sd)äb= linge, 33b. l: Sie Diabein, ebb. 1893.) Sbre tiefe SSewurjelung madjt bie ff. fturmfefter als bie ö'icfjte, bod) leibet fie mebr com ©cbnee= unb @i§= brueb als biefc. I io iierfdiiebenen Stanbortsnerbältnine bebiugen Derfdjiebene formen ber gemeinen ff., bie früfaer 0011 33otanifern unb ©ärtnern befonber? benannt rourben. 2Us gute europ. Slrten ber (Sattung Pinus finb namentlicb ju nennen: 33erg = , 3>cerg: ober Mnnnmboläfiefer, aud) £atfd)e, Seg= ober ■.Htpenfbbre genannt (Pinus montana Müh), boren gleicbfarbige Säbeln paarroeife au§ einer edu-ibe fommen. Sie roeiblidjen 33lüten finb üio= (ett ober bläulieb, ber Siabet ber Sdjuppenjdjilbc con einer bunfetn Sinie begrenjt, grautiieifj, bie Dünbe bunfel. Sie bilbet jablreicpc Varietäten mit Übergangsformen, mie bie meift auf öoebmooren Dorf ommenbc 6a!en!ief er (Pinus uncinata Ram. et DC), beren 3apfen an ber Vidjtfeite febr ftarf entmidolto, fapuicnförmig erbabene unb nad) ber 93afis jurüdgefrümmte Sd)uppenfd)ilbe baben, bie ff nie 1)0 l,i tiefer (Pinus pumilio Haenke), mit Sdiuppcnfdjilben Don gleicher ööbe ringä um ben 3apfen, bie DJcugofiefcr (Pinus mugiius Scop.) u. f. ro. Sie 2ärdH'n= ober ©djroarjfiefev (Pinus nigricans Host, nigra Lk., mariürna K. et Ait. , laricio Poir. , austriaca Höss) bat paar= lnoife gleicbfarbige Säbeln, gelbe männlidje unb rote roeiblicpe 33lüten, bis 8 cm lange, fitjenbe, gelbbraune 3abfen mit fleifdifarbcnem Diabet, ift Derbreitet in Sübeuropa unb miditig megen ber yarjnuöung (f. b.). Sie Straub tief er (Pinus pinaster Sol., maritima Poir.), ber ScbtDarjficfer febr äbnlid), ift alä öar.ibaum befonbers ttnd)tig an ben ffüften Portugals, Spaniens unb granf; reidjs unb ein auägcjeicbneter 33aum für bie Kultur ber Sanbbünen an i>m ffüften bes 2(tlantifd)en Sleerä. Sie Slteppofiefcr (Pinus halepensis Mal.) mit paarineijen, gleid)gcfärbten, febr bünnen, jarten Säbeln ift beinüfd) an ben ffüften bes SDiit= telmeers. Sie $inie (Pinus pinea L.) bat paar= weife, bellgriinc Säbeln, eiförmige, 8—15 cm grofee pap|en; beeren Säbel ift oime febmarje Saumiinie, il)r Samen bis 2 cm grofi mit nur febmatem, faum= artigem ginget, ibr ffern efcbar. Sie ift beunifcb an ben ffüften be§ lUittelmecrs. Sie 3ürbet= ober 3irbelficfer ober 2lrDe (Pinus cembra L.), beren Säbeln ju fünf auä einer Scbeibe fommen, bat einen e|baren ffern unb ift beimifd) in ben 2llpen, reo fie bi£ in bie ffrummboljrogion fteigt. Von ben jablreidjcn crotifd)en ff. ift in Seutfd)laub namentlicb beimifd) geworben bie 3Bepmoutbs: tiefer (Pinus strobus L.), beren jarte unb bünne, big 10 cm lange, an bor fonüeren Seite bellgrünc, an ber innern, ebenen 5läd)e bläulid?meif5 geftreifte Säbeln ju fünf au§ einer Sdieibe fommen. Sie ift aus Sorbamerita feit 1705 in Europa einge= fübrt, nid)t blofs in ©arten, fonbern aud) als 33>alb-- baum angepflanzt. Siefer ff. febr äbnlid) ift bie beutfd)e§ fflima leiblid) Dertragcnbe Pinus excelsa Ram. Dom öimalaja, inbeffen mobl faum im beutfd)eu ÜBalbe bes 2lnbauos roürbig unb feibig. Sctjtere @igeujd)aft bürften eber nod) brei norb= amerif. Strien baben: Sie brei Säbeln aus einer Sd)eibc jeigenbe Pinus rigida MM. ( V e d) f i e f e r ) , bie ed)te Pitch Pine bes Sol3banbel§, bie 1759 nad) ßnglanb eingeführt mürbe ; fie befitjt bie feiner anbern ff. äufommenbe Sigenfdjaft, auf ben Stod ge= fefet roieber auSjufcbtagen. gerner Pinus pouderosa Bougl., in Kalifornien, überbaupt im Sorben 2lmc-- rifas unter bem Samen Yellow Pine befannt, ein= gefübrt in (Turopa 1826; fie befitjt brei lange, bunfetgrünc Slabein in einer Scbeibe. 6'ublid) Pinus Jeffreyi Murray (aus Salifomien) mit brei fdiöncn langen blaugrünen Säbeln, Dielleidn nur Varietät ber ponderosa, eingeführt um 1852. SKit ben brei lefetgenannten 2lrtcu merben joht 2lnbauücrfud)e in Seutfd)lanb gemaebt. Serpentin Kefernbe ff. finb aud) bie 33e'fenfiefer (Pinus australis Mich., DJierifo) unb bie 3Beib.raud)fiefer (Pinus taeda L., Virginien). 2lus ben angebrannten Stämmen ber faliforn. 3udcr= ober Siefenfiefer (Pinus Lambertiana Bougl) fdiluitjt bas fog. Katifornia= DSanna ober Vinit aus, ba§ bie Snbianer mie 3uder benu^en. Sas Slnacnitbotj Don Pinus Slrtifel, bie man unter fi oermigt, ftnb unter 6 aufjufudjen. 21^ 324 Stiefer (griebrid)) -- Sicferroürmcr ayacuitte Ehrenbg. (2Reyiio) ftanö im [Rufe alä [Kittel gegen Sdjftnnbfuc&t, ift aber ganj unwirffam. Sicf'cr, griebridj, bab. Sßofitifer, geb. 14. San. 1S30 su ältappad} in Sahen, [hibierte 1850—51 ;u öeibetberg bie Siebte, nutrbe 1864 ©taatSanlualt am KreiS* mit öofgeridjt su Dffenbutg unb, nadj* bem er 1S65 in bie bab. .■'greite Kaminer getoflbtt toorben mar, 1867 i'iiiüfterialrat im 3ujßjmtni= fterium, nahmt aber, als er infolge eine! RonfliitS ber liberalen Partei mit bem äRinifterium jur @e= neralbireftion ber *Berlet)r§anftaIten »erje&t mürbe, feinen Stbfdjieb unb lief; fid) alegorftinfeftenI,'gig.7, 93b. 6,5.998), febr febätliche 2trt berSlattroefpen (f.b.), im mann* Iidjen ©efeblecbt fdunarj, an ben erften 6interleib§= ringen unten mit meifsen glcden, Seine gelblich, mit buntlern Sdjenfeln, ötnterleibSfpitse rötlich, güblcr getämmt, 6 mm fang; im weiblichen lehmgelb mit fcb/rcarjeiu Kopf unb bunfler Diitte öe* &interleibe§, gühler nidjt getämmt, 8—9 mra lang. Sie 25 mm lange, febmuhiggrüne, an ben Seiten idnr>ar; punf* tiertefiaroc bat einen bräunlidien.Üopf unb erfebeint gefeüig in ber erften ©eneration im SJcai unb 3uni, tn ber jroeiten im .fierbft, biefe überwintert in einem Gocon unb Derpuppt fid) ©nbc SDlärj unb Slnfang SlpriL äH§ SJiittel gegen biefen Sdjäbling bei- Kiefer empfiehlt fieb ba-^ 2lbf(opfcn ber Sarucn an fühlen QJlorgenftunben unb bas Stnfammeln ber (locon? im Spätberbft unb SDintcr. Sticfcmculc, f. gidjteneule. Siefcrn^olätttcfpe (Sirexjuvencus L., f. Safct: Sdiäbliche gorftinfeften I, gig. 2, 23b. 6, S. 998), eine 12— 36 mm lange 2lrt ber öoljtnefpen (f.b.), Don fdjroänlidjblauer garbe, beim 9Jcäund)en mit rotgelbem SRing am Hinterleib , Seine bräun; lieb, glüget gelblieh. SBom 3uli bi§ September nicht feiten in Kiefernroalbungen. Siefetnfrcbi*, f. Kieufranfheit. fticfcntfrcu;,fri)nnbcl, f. Kreusfchnabel. Sicf entpeft ( K i c f c r n r ä u b e ), f. Kicnfrantheit. Riefcrnraupe, f. gid)teneute unb Siefern* fpinner. Sicfcrnriftcnfcfiorf, ein parafitifcbcr $i(3 (Hysteriura pinastri Schrad.), eine Öaupturfadje ber in ben jungen Saaten unb ^flau^itngcn ber Kiefern oft Perlieerenb auftretenben Sdjütte (f. b.). Säufig roerben bi: einfadjen SSlätter ber Siefern* Eeimünge fdHm imßerbft bec- erften 3ab,re§ braun* flecfig, roobei ber übrige Seil nid)t feiten eine rot* liehe gärhung annimmt. 3n biefen braunen glecfen finbet man ftetS ba-> SKljcel beS *ßilje§. @cfährlid> toirb berfelbe meift nur ben Jüngern, 1— 5jährigen Kiefern, bie er oft maffenhaft tötet; unter günftigen Umftänben erholen fie fich jebo* hrieber. Übrigens ift ber SUWj in ben abfallcnben Nabeln ber Kiefern aller 2llter:§ftufen ftetä häufig porhanbcn. Srodne Sommer unb falte SBintet hemmen feine dntmict-- lung, regnerifdie Sommer unb milbe SBintet fbrbern fie. Sin ben ÜÜabeln jmeijäbriger unb älterer Kiefern fommen bie Stpothccien nidit im erften, jonbern meift erft im britten ^ahre nad) Slbfall ber Nabeln Juni 23orfd)ctn. 3iur nad^ längerm Siegen platten bie meiften Slpotherien auf. Sichere (Segenmittel finb nid)t befannt. Stcfcrntüffclfäfcr, f. Müffelfäfer. Micrfniidunainm, f. Trametes. Sticfcmfcfjhiärnicr, f. gid)tenfcb,tt)ärmet. Äiefcrnfpanner (Fidonia piniaria L.), ein etwa 38 mm flafternber Spanner (f. b.) mit beim Hiännchen fdjroarjbraunen, toeifjaelb geflcdtcn, beim Weibchen roftgelben mit_perlofd}enen Ouerbinben gejeid^neten glügeln, bellen Dom 3uli bis Cttober »orlomtnenbe iHaupe ben Kiefern, feltener ben gieb* ten fchäblid) mirb. Jliefernfpiitiicr (Gastropacha pini L.), auch giditenfpinner ober giditenglude (f. Safel : Sd)äblid)e gorftinf etten II, gig. 2a— e, S3b. 6, S. 999), ein 55—75 mm fpannenber Spinner (f. b.) Don febr Deränberücber gärbung mit tneifj* grau überftäubten, au ber SBur.sel unb hinter ber Hütte hinbenartig rothraun gejeidjnetenDberflügeln, bie einen meiften glecf »or ber 3Ritte haben. Hinter^ flüget bunfelrotbraun. Sie im jugenblid)en 3uftanbe fd)mu|iggelbe, Dorn Derbid'te äiaupe (Siefern = raupe), melcbe im erroaebfenen 3uftanbe filbergran bis braun behaart ift, hat auf bem SRücfen buntle ;Hautenflerfe unb auf bem jroeiten unb britten Stinge ftahlblaue Ouerbinben. Siefe ben Siefernforften hbchft Perberblidje SHaupe geht aud) auf Sannen unb Särdjen über. 33ei eintretenbem groft geht fie Don ben 3>Deigen berab, um unter 2J2ooS ju über= mintern. Schon im Wlar, Dcrläfst fie ihr SBinter* lager, um ihr 3erftbrungsmerf erft redjt 511 be= ginnen. Sie frifjt 2!abel nad) 9Iabel ab unb toirb bem S5Jad)§tum ber Säume burd) 3erftören ber Snb* fnofpen fcbäblidi tSrichafabifj). S. gorftinfeften (Sb. G, S. 999 aj. Sicfcmrrtcbh)ictlcr(Retiniabuoliana W. V.), ein 20—22 mm fpannenber SBicfter mit meiftlidiem Kopf, rötlidjgelbem Seib unb Sorberflügeln, bie mit breiten, filberigen, teilroeife jiifammenfliefecnbcn Querftreifen ge3eid)net finb. Ser Sd)mctterling fliegt im Sommer. Sie braune Staupe i;at einen glänicnbfdimarjen fiopf, ebenfoId)e§ 9tadenfdiilb unb SBruftfttfje unb lebt dou September 6i§ SÖlai iiiufcben ben finofpen ber 10 — 14jäbrigen Kiefern, frifjt fid) im 9)iai in bie jungen Sriebe ein, bie fie einfettig annagt, fobaf? fid) bicfclbeu S-förmig frütn* men. Ser K. fann ben Kiefern febt fa)äblid) merben. Jticfcrfpaltc, f. ©aumenfpalte. Sicfcrftttbtel, Statt im Kreis £oft=©teiroi& bed prcuf3. ;)ieg.= T'e;. Cppeln, hat (1890) 1015 meift fatl). ß., $oftagentur, Seiegraph, ein Sdjlofs unb (fifenmerf. SicfcrnJÜrntcr, f. Eunicidae. HrtiJel, bie man unter 8 Bcrmi&t, fml) unter E aufäuiue^cn. fiiel ([lotaitijdj) -- ßtel (©tabt) 325 Siel ober <3 d) i f f d> e n , bie beiben oorbern 53lu= menbtätter in ber ScbmetterlingSblüte (f. Segumi= nofen), bie entroeber blof; jufammengeneigt ober aud) miteinanber uerwacbjen finb. Stiel, ber unterfte Satten eines Schiffs, ber pom Berbern bis jum hintern @nbe be§ ©d)ifferfi= tätSgcbäube, in ber 3iäbe bie UniüerfitätSbibliotbef unb baS 3°oIogifcbe Qnftitut unb bem 23abnbof gegenüber baS ShauloiB=21iufeuin mit ber 1875 uon Sjjrofeffor Sbaulom in fi. (geft. 1883) ber ^robinj gcfdienften Sammlung fd)leSit>ig = bolftein. $ol3= fchniKnierfe aus bem 16. unb 17. Sabrl). Serlnattung, ginoitjeti. Sie Stabt mirb oericaltet üon einem Dberbürgermcifter (5'UJ!, Slrtifcl, bie man unter H omni 10000 2R.), einem Sürgermeifter (Soreb, 8000 2Jt.), jufommen 9 SDiagiftrotStnitgliebern (Sbefolbete) unb 24 Stabtnerorbneten unb bat eine ftänbige geuer= mache, ftäbtifebe äBafferleirung, .Hanalifation, ©aS= anftalt, S)e3infettion§anftatt (1891), ©trafien-;Kei= nigungganftalt (1892) unb einen Sd)tad)tbof (1887). Sie ftabtifdjcu (5'imiabmeu betrugen (1892/93) ohne bie Üaffenbeftänbe au§ aSorjapren (704032 3)1.) 3,529 »tili. Wl, bie ausgaben 3,558 ÜJtill. 2)L, bie Scbutben (1. 2tprit 1893) 8,85 üliilt. 2R. ÜBehörbeu. S.ift©i| eines Cibcr(anbeSgerid)tS für bie SßroDinj SchleSmig^.'öolftein unb ijelgolanb (Sanbgeridite SttItona,SIen§burg, fi.), eines Sanb= gccid)ts mit 22 2tiutSgcrid)ten, eines 2lmtSgerid)tS f3ugleid)Sd)iffSregifterbcbbrbe),bcSi!anbeSbireItorS für bie SProoinj, eines e»ang.=Iutb. SonfiftoriumS, iUebisinalfollegiumS, 2lid)uugS = , öaujptjott«, Ua- taftcramteS, einer f bnigt. ©teuerlaffe, faiferl. Sanal= fonimiffion, Cberpoftbircftion , eines 23etriebS= amteS ber preuf?. (fifenbahnbireftion 2lltoua, ber aSerficberungäanftalt für SdjleSiüigjöotf'ein, einer SReicb§banffieUe, öanbelStammer, ber 8. 5>tftungS= infpeftion unb jablreidjer faiferl. Sliarincbebbrben, nämlid) ber 2)Jarineftation ber Oftfee unb ber 3n= tenbantur berfelben, ber ^nfpeftionen ber 2)iarine= Infanterie unb beS SorpeboroefenS, einer Sd)iffS= prüfungStommiffion, eines öafentapitanatS, ber Sirettion beS SilbungSroefenS ber IKarine foroie beS SommanboS ber 1. 2Berftbiüifiou. 23itbungS= unb sBereinSmefen. 2)ie &b,x\-- ftian = 2llbred)tS = llniüerfität ift 1665 bonöergog (ihriftian 2ltbredit gegränbet. 1768 tmtrbe ein neues UniberfitdtSgebäube errichtet, unb bicfeS lüiebenim burd) baS im Oft. 1876 eingeweihte erfeist. S)ie 3al)l ber ©ocenten betrug (SSBinterfemefter 1893/94) 90, einfchtiefjlid) 2 Seftoren unb 3 l'chrer berßünfte, ber Stubiercnben 504. Sie 33ibliott)ef bat 192500 SSänbe, 2000 ^nfuuabeln, 2350 öanbfdirijten. Qm Uninerfität geboren ferner bie DJtufeen batertän= bifeber 2lltcrtümer unb für Sölferfuube. — ferner bat fi. ein föuigt. ©pmnafium, 1320 gegrünbet, eine ftäbtifd?eCberrealfd)u(e, höhere 9)täbcbenfd)ute, eine SlJarineafabcmieunb =Sd)ute, 9JJafd)iniften=,©teuer= mannS: unb Jorpcbofd)itle; eine §tftorifd)e ©efett= fdjaft, einen Siaturroiffenfchaftlicben SJerein, Hunft= berein, Sanbroirtfcbaftlicben ©eneraloerein für Sd)teSroit3:öolftein, ©efeltfcbaft freiwilliger 2lrmcn= freunbe (1793) folnie jal)Ireicbe anbere SJereine. SBoblthätigfeitSanftalten. 2luf;er ben pur Unberfität gebbrigen öeilanftalten bie s$roniu3iaI= blinbenan ftatt, baS SKarinelasarett, baS ftäbtifebe 2trmen= unb SranfenhauS, Samenftift aus 2>anf= barfeit, Haifer=SBiIt)eImS=Stift/ baS ©tabttlofter für 2lrme unb bie ^biotenanftalt. Snbuftrie unb ©e Werbe. Sie Snbuftrie er= ftreeft fid) aleicbwie in ben benad)bartcn Orten ©aarben (f.'b.) unb etlerbcf (f. b.), wo fid) bie faiferlid)e unb bie ©ermaniawerft fowie bie öo= watbtSwerfe befinben, bauptfächlid) auf ben 93au eiferner unb hblserner ©d)iffe unb bie g-abrifation neu 2Jlafd)inen unb ©eräten für biefelben. Sie ftielerSocfgefetlfcbaft bodte (1892) 152 Schiffe mit 409Stebtagen. ferner befteheu nodimebreretteinere toebiffbauanftatten, 3)cafcbinenfabrifen (S. Saebel für Sarnpf', @aS= unb Sensiumotoren mit 104 2lr= heitern) unb gabrifen sur öerftellung üon 33au= unb ÖauShaltungSartifeln, ©elbfdjränfen, 9iettungS= apparaten, eteftrifd)en 2lnlagen, 93"bier (Maftorfer SJlübte), ©olbleiften, Seife unb Spiritus. £eroor= iBt, finb unter G auiäujudjen. Siel (griebr.) — föießjom ragenb ift bie iiiüMetüubuftric. Sie 7 Brauereien mubraiubten (1892) 5130 t "Mal;. Sie in ber Um= oeaenb befinbliiben 3ießeleien lieferten runb 29 [Will. 3wgeL Tic hauptfäd'ltdMten gifcfyräudjereten (ffieler Sprotten, f. Sprotte) beRnben ficb in Gllerbet. ff. ift Sit; ber 5. Scttion ber Jcorbtueftlidjen @ifen= nnb Stabl=, 3. ber ©amburaifc&en SBaugetoerfSs unb 4. ber SeesSBerufSgenoffenfdjaft fomie ber S$te§roig = Solfteinifd)en Sanbiuirtfd)ajtlid)en Se= nik-genoifenfcTaft. Öanbel. Seröanbel erftrecft fidi befonberg anf (Setreibe, Steintoblen unb ffot§, S3au= unb ^iuiibel;, (lifenbahnfchvcllen , Sadijcbieier, ©ement, Butter, Sprit, Sifen, Gifen= unb Stablivarcn, 61, Sbran, Xalq unb Jett, £lfucben unb Siebfutter, Sung= jtoffe, Bier, £rottoirjteine, Stegelfteine, 3ünbhöl?er, Öäute unb gelle, >>ani, jladjS, SBercj, £ete, ffäfc, ^uder unb Sirup. Ser .vSanbel mirb unterftübt burd) eine öanbelgfanvmer unb uiblreicbe Saufen: SReitt)§bantftelIe(©efatntDerfe^r 1892: 3S7,57i SDtiLl. 9R.), SSereinäbanf, ffrebitbanf, Vieler Sanf,__cine Spar= unb Seihfalle, ffretitnerein unb Sparfalle in (Saarben unb eine Spar= unb Seibtaffe in (Hierbei. 3? er 1 e b r •:- to e f e u. ff. liegt an ben Sinien ff.=5Reu= münftcr (31,i km) mit ff.=Gmtin (48,i km) ber Sreun. StaatSbatmen unb au ber ff.tglenSburgcr (?if enbabn 1 Jlebenbatm, 78,8 km). Ser @efamtgüter= Perfcbr auf Ceti Staatsbabulinien betrug (1892,93) 409 494 t, barunter 165374 t im Serfanb; auf ber ff.^jIenSburger Cifenbabu betrug ber @üterner= febr 45 657 t, barunter 35 320 t int Serfanb. Sie Sf erbebabn burdi.nebt bie Stabt unb fübrt nad) Süfternbroof; fie beforberte (1892) 1107 584 ^er= fönen. 6§ befteben ein Sßo [tarnt crfter fflaffe, 2elegraplienamt erfter Klaffe unb Sinei Stabtpoft= anftalten mit Selegraphcnbetrieb. ffriegsbafen unb SduffSncrfebr. 9cacf) 1866 lmirbe ber Vieler älccerbufen (ffieler göhrbc), einer ber beften unb fichcrften Cftfee= bäfen, in welchen bei Jjoltenau ber ÜRorbojtfeefanal (f. b.) einmünbet, jur tcutfcheu .sSauptinarincftation eingericbtet. Ser ©ingang wirb Oerteibigt burdi bie 'Jeftung iyriebridiSort (f.b.) nebft bem gort galden= ftein auf bem Sraunett Serge unb bie gegenüber liegenten geftunggwerfe bei Öabö unb äfiöltenort (gort Stofch). Sie SKeeberei ber Stabt ff. umfafUe 2lnfanglS93: 112 Sd)iffemit93529cbmSragfäbig= feit; barunter 15 Segeljdnjfe mit 2891 cbm £rag= fähigfeit; 1892: 1899 Segelf d)iffe mit 199147 cbm Sabung unb 2477 Sampfer mit 691 395 cbm Sabung einflariert unb 1832 bej. 2484 Sduffe mit 55246 bej. 76095 cbm austariert. @§ beftetjen 3ab4reid)e SerfonentampferDcrbintungen pon ff. aug. Umgebung. Sie Süftembroofer 2lllee feht fid) in einer fdicnen Suchenmalbung fort bi§ ut ben Seebabeanftalten Süfternbroof unb Sellenue. Süblid) Bon K. bie ^riuatirrenanftalt öornpeim. ©efchicbte. ff. (tbom ffple, b. b,. Stabt an ber Sucht), pon 2ttoljIV. gegrünbet, erhielt 1242 Stabt= priüilegium mit Sübifdjem Siecht als Civitas Hol- satiae, mar fcbon 1284 SMitglieb ber ßanfa unb fam 1334 in ben Sefitj beä ganzen öafen§. Um biefe ,>Jeit_ entftanb ber fog. fficler Umfcbfag, eine IReffe, mel*e normale 4 ^Wh'u 1 1 ;. 3an. tn§ 2. gebr.), fegt 12 Sage bauert unb ber öauptgelbmarft für Sd^le§lr>ig=6oIftein geworben ift. Sie^Stabt nnirbe 1469 oon «bnig (Sbriftian I. an bie SMd)§jkbt Sübed oerpfänbet unb erft 1496 mieber eingelbft. 1721—73 mar ff. bie ,'öauptftabt be§ gottorpifd)en ätttifct, Sie man unter ft oermißt, ftnb unter G aufäuiunjen. (grofefürftl.) ätnteil§ vom ßerjogtum ©olftein. Üitn 1 l.,Viii.lsuuuubebierberffieier3riebc;,mifd)ci; Sänemarf einerfeits unb Scbroeben unb (5'nglanb anbererfeit-5 abgefd)toffen, in bem griebridi VI. pon Sänemarf SRortnegen an Scbroeben gegen Sd)toe= bifd1 Sommern unb .vielqolanb an Snglanb abtrat. (S. Sänemarf, S3b. 4, S. 768b.) 3n ff. tnurbe 24. Wax; 1848 ber 2Xnftof3 gegeben jur 6'rbebung Sdile§toig=.(öolftein§ aegen bie bän. öerrjcbaft. SSaL ^rabl, ßbronif ber Stabt ff. (ffiel 1855); SRaoit, über baä 2Uter ber Stabt ff. (ebb^l859); SDlitteilungen ber ©efellfcbaft für ffieler ©tabtge= fdndjte (öeft 1—9, ffiel 1877—91); 3>o[bebr, Sei-- träge jur Sopoqrapbie ber Stabt ff. (ebb. 1881); SBeHel, Sie 2(nfänge ber Stabt ff. (2pj. 1884); >ceelig, Cftbolftein (8. 2Iuf(., öamb. 1891). Siel, griebr., fiomponift, geb. 7. Oft. 1821 ?u ^uberbad) bei Siegen, geft. 14. Sept. 1885 in SBerlin. öier mar er, nad)bem er feine 3>ugenb in Eoburg unb in ber fürftt. Kapelle in Serieberg Per= bradit hatte, 1842 Sdiüler non Sebu geworben unb hier blieb er mit ffompofition unb Unterrichten be= fttäftigt, feit 1865 am Sternfdjen ffonferpatorium, fpäter ab5 ^rofellor unb 3Jlitglieb an ber ncugegrüiu beten öoehfebute angeftellt. 1850 trat ff. ;,um erften= mal mit ffompofitionen beroor, 15ffanon§ (Op. l) unb 6 gugen (Op. 2). Sem ftrengen Stil biefer SBerfe ift er jcitlebenS treu geblieben. Sen erften gröfjern C'rfolg errang er mit feinem erften Seguicm (C-moll), ba;c ber Sternfdje Serein 1862 Jur ;'luf= fübrung brachte, ^sbtn folgte ein jtoeiteS ytequiem (As-dur) unb eine längere Dieihe grofjer ionmerfc, pon benen baS Oratorium «ßhriftus« ba^ am mei= ften perbreitete unb jugleieb baS hebeutenbfte ift. Unter ff.§ übrigen ffompofitionen, bereu @cfamt= jabl 80 überfdjreitet, haben bie arbeiten für ffams mermufif bas gröfjte ^ublifum gefunben. Jiicllu'geii, f. Sogen (Saufunft). tttelcc, ntff. ©ounernement unb 'fetabt, f. ff jeljp. Siclcr Sprotten, f. Sprotte. Sielet Umfdjlag, f. ffiel (Stabt; @cfd)ichte). Jticlflügel, f. Clavicembalo. Siclfüfter, f. yeteropoben. Ji ii-l g ui\\, f. ffiel (beim Sd)iff). Jlteliuilcn, ein öebiff auf bie Seite legen, bafr man jum Kiel fommen unb tiefen au§bef)ern fann. Seittem man in ben meiften iiafeup laden ber äBelt Sod» (f. b.) het, wirb ba§ ff. nur feiten nod) au§= gejiibrt, ba e§ Sdiiff unb Jafelung fehr anftrengt. Slufjerbem bief; ff. eine juerft pon ben öougnbern eingeführte, feit 2tnfang biefei JabrlumtertA allcutbalben abgeschaffte harbarifdie Strafe auf Schiffen. Ser SeUnguent marb hierbei mit Seilen breimal unter bem ffiel be§ SdjiffS binbura) un» Inieber jurücfgejogen. HicllHuu, Sorenj granj, San?fritift, geb. 31. 2)Jai 1840 ju Dänabrüd, ftubierte 51t ©öttingen, Sreglau, Serlin, Vonbon unb Orforb flaffif*e Philologie unb Sansfrit, toar 1866—81 Srofeffor beä Sansfrit am Deccan College 311 Suna unb ift feit 1882 Srofeffor be§ SanSfrit ju ©öttingen. Seine miditigften älrbeiten finb: «IJäntanauaö Phitsütra» (nebft iiberfetiung, Spj. 1866, in Sb. 4 ber «Sibhanblungen für bie ffunbe beS 9Jtcirgen= lanbe§»), «92ägojibt)attaS Paribhäshemlu^ekhara» (Sb. 1, Sert, Sombäp 1868; Sb. 2, Überfcbung, ebb. 1874, erfehienen in ber «Bombay Sanskrit Series», bie ff. 1866 mit Wühler gegrüntet hat), «Sanskrit Grammar» (ebb. 1870; 3. 2lufl. 1888- KIEL UND KIELER FOHRDE. Gaarden (ZancZkreds Kiel) ~JTercLebähn£n . 1 52 'Hohen, tu 3feter?z Brockhaus'Konversations-LextkoR 14. Au Fl. Maßstab i: 50000 F. A.BrocMtaus'Geogrvaj-tist-Anstait. Leipzig. ffitettanb — ftienfjols 327 inä Tcutidje übcvfegt Pon Seif, 93erl. 1888), i . Kätvävana aml Patanjali» (33ombar> 1876), Vyakaranamahabhäshya» (33b. 1—3, ebb. 1880 2. Stuf!., 33b. 1,1892). Sleuerbingä befdjfiftigt fid) ß. bauptfäd;licb mit int. Snfdjriften unb djronot. arbeiten unb cerb|tontlid)t bie 91eiiittatcKinen'd\ivi= finnigen Stubien im «Indian Antiquary», in ber «Epigraphia Indica», ber «Academy» u. f. W. Sicllanb, älleranber Sänge, norweg. Sdjrift* fteller, geb. 18. gebr. 184!» }U Siaoangcr, ftubierte in Rriftiania, lebte bann in QJari» unb würbe, nadjbem er eine Seit lang in üftalt bei Stammger ae= lebt hatte, 1892 SBürgermeifter feiner ©eburt§ftabt. 8. ift ein talentvoller Vertreter ber realiftifdjen Schule, ber in fatir. SBeife bie cerberbenbringenöen (Finflüffc frember Suttux auf feine yeimat geißelt. Seine «DtoDeletter» (mehrere Sammlungen, ftepenh. 1879, 1880 unb 1882), foroie bie iKomane «©arman og 3Borfe» (ebb. 1880 ; bramatifiert 1883), «2lrbejb»= folf» (1881), «@lfe» (1881), «Stipper SBorfe» (1882), «®ifb (1883), mit ber Sortfcfeung «Fortuna» (1884), «Sne» (1886), «St. Sans' geft» (1887), «^acob» (1891), «iltennejfcr og Tnr» (1891) fanben au§ge= befmte Verbreitung unb finb aud1 ,um größten Seil in§ Teutfcbe überfein. 3n letzter 3eit hat 8. auch, Trainen gefdjrieben; e§ erfdjienen «Tre par» i.uepcnb. 18861, «33ettns gornronber» (ebb. 1887), ..profeffereu» (ebb. 1888 . Kiellinie, f. Sietwafferiinifc fticlfd)h>au3 (Tropidurus Grayii Bell, f. iafel: (Fchfen II, gtg. 2), ßibecbfe au§ ber (Gruppe ber Tid;üngter(f. (tdifen), bie bi§ 25 cm lang wirb, ent= laug ber i'iittellinie be§ Stütfen-S unb ber Cberfeite be§ 5d)roanje§ einen namentlich heim *Dtännd?en irohl entwidetten Siel ober. Hamm, hefonberer Sd)up= pen trägt. Ta* Tier ift eben graubtäulidi oberbräun= lieb, mit fcbmalen buntlern Cuerbinben unb iaM- reichen hellen bläuliebgrauen -fünften. Ter ft. be= ir>obnt bie ©alapagoc-^nieln. Jticlittitticin, in ber Seemann«fpraAe ber hal- ten, ber, auf ben fiiel unb bie Spanten (f. b.) gelegt, jur SSerftärfung bc3 Siel§ bient. Sicltoaffct, bie jiemüd) lange fid) ftcbtbar er= baltenbe gurebe, bie ber Kiel heim Saufe bes Sduif-5 im SBaffer hinter fieb laßt, unb bie felbft hei bewegter See faft ganj eben unb ruhig ift, fobafj ab= unb 511 gebenbe 33oote fie mit Vorteil benußen. Äieltoatferlinie ober Kiellinie, bie namente lid) jur 3^it ber Segelfd)iffe alo Scbtacbtlinie bie= nenbe Drbnung, wobei bie tochiffe einer g-lotte bintereinanber, Ba§ eine im fiietwaiier be» anbern, fegclten. Sie jeigten bahei bem geinbe ihre 33reit= feite, b. h. ih,re größte Starte ,_ unb Waren fo eng raic möglich aneinanber gefchlonen, um bem geinbe ein durchbrechen 511 verwehren, i>a* fie felbft in bie Sage braebte, swifchen jtoei §euer ju geraten ober cnfiliert, ber Sänge naA heftrichen 311 werben. Stiemen, Crgane, £>ie> 3ur SBafferatmung be= ftimmt, hei SBaffertieren bie Stelle ber Sungen ber Sanbtiere vertreten unb von tiefen fid) wefentlidj baburd) untericheiben, bajj fie fid? nad) außen cnt= falten. Ter älrmungiprogefj burd) fi. ift infofem tem burd) bie Sungen vermittelten ganj analog, alz auch hier ein SluStaufdj ber im S3tute enthaltenen Sob,lenfäure gegen ben im SBaffer-fufpenbiert ent= haltenen iauerftoff cor fi6 geht. Siemenatmung fommtbefonberötennieoern Jiertlaffen ju, j.S3. ber Dcetirjabl ber 3Seicb.tiere, Slingelwürmer, Äruften= ticre (Srebfen), manchen gnfeftenlaraen (burd) fog. Siementradjeen ober Tracheentiemen, f. Sradieen unb gnfeften, Sb. 9, S. 624b), allen gfifdjen unb einigen SlmpbibienwäbrenbbeS gangen Seben§,anbern,§. 33. .Uröten unb gröfdjen, im Sarbenguftanbe. Tie ©e= ftatt ber fi. ift jebr oerfdueten. fiammförmig fmb fie beibenmeiften gifchen, wie Sappen, 33üfcbel,Sträuf3e geftaltet bei anbern 3Ba|lcrtieren. Oft liegen bie k. gan, frei auf ber Dberflädje beä fibrper§, oft auch in eigenen .öbhlen, woui inbeffen ba§ ©aper Sutritt hat. Sie tonnen an ben oetfdjiebenften ftbrperteilen entroidelt fein. 9iur bei einigen gifebmotdjen unb gifd)en tommen Sungen unb R. jugleid) cor. @r= ftidung tritt bei ben burd) Ä. atmenben Tieren ent= Weber baburd) ein, bafs außerhalb be3 SBaffer» bie feinem .Hiemenhlattchen jufammentrodnen unb ber Slutlauf unterbrochen, ober baburd), ba| ber im SBaffer aufgelöfte Sauerftoff aufgc;ehrt ift unb nicht erneuert roirb. Taber fterben auf bem Trodneu gifdje mit ftarf gefpaltener Riemenöffnung leiditer alz bie mit engen Riemenöffnungen, öeringe fterben 5. 33. wenige Minuten, naebbem fie aug bem SReere genommen fmb, Währenb Slale ftunbenlang auf bem Sanbe aushalten. 2lm längften bauern biejenigen Ärebfe unb gijdje aufeerhalb be§ SBaffer§, roelcbe befonbere SÜBafferbeb,älter iiuu Jveudithalten ber S. befigen, wie ber Rletterftfch (f. Sahtirinthfifche) unb bie Sanbtrabheu (f. b.), bie fed)§ Tage aufserbalb be§ Sßanerä leben tonnen. Sicmenatmer, f. @lieberfüf?er. Jliemcubogen, SSiSceralbogen, jene ©e= webSpartien, au§ benen ficb heim Foetus ber :Uep= tilien, Sßögel unb Säugetiere ber Cher= unb Unter* tiefer foroie ber öal§ bilben. 3llniaSen ben oier fi. liegen bie entfprechenben Riemenfurdien. Turdi (?nt= loicflungSftörungen ber fi. entftchen heim IDtenfdjen bie fog. öal-Stiemenfifteln unb Siemenge= fchwütfte, b. h. oerfdjiebene lange yautfanäle unb ©efd)Wülfte oou nerfdiiebener 'Jlrt. Siemcnfufj, gemeiner (Apus cancriformis Schäfer), ffrebStiere aus ber Drbnung ber State füfjer (f. b.). Siemenfüftet; (Branchiopoda), f. SSIattfttfjer. Sicmengcfdittiülfte, f. Jiicmcnhogen. Siemcnlurrfte, g i f d) m oldje (Ichthyodea),eine Unterorbnung ber 5d)WanjIurd?e, bie in jcber 33e= jiebung auf einer niebern Stufe ber (intwidlmni l'tebcn 'geblieben ift. Tie SBirbel ibre» Steletts aleidjen 'rolltommen benen ber gifebe, bie äufeern Riemen bleiben seitlebenS erhalten, ober wenn fie abgeworfen werben, bleibt wenigftenc- ein Äiemen= loch jeberfeitc- am yalfe hefteben. Tie Slugen fmb fetjr Hein unb bcfiKen, Wie bie Der ffnod)enfifd)e, feine Siber, teitoeife werben fie audi ganj oon ber äufsern Maut bebedt. 21ud) bie ßrtremitäten bleiben ner= hältnientäfeig tleinunb fcfawach, fobafj bie hierher ge= hörigen gönnen im auSgebilbetenSuftanbe bauemb eine ©eftaltung jeigen, wie bie höher organifierten (Siolcbe) fie im Sugcnbjuftanbe aufweifen. Ter Homo diluvii testis (f.b.) geborte hicvlvv. Tie jeftt lebenben S. trennt man in jwei weitere ltnterab= teilungen: ll bie Perennibranchiata (f.b.) unö 2) bie Cryptobranchiata (f. b.). Jlicmcnf palten, f. Gmhnio (33b. 6, ©. 71a). Sicmcntrncriecn , f. Tracheen unb ^nfetten Stienbaum, f. fiiefer. [(33b. 9, S. 624bj. aicnbctgflamm, 33ab, f. fiufftein. Sicngolj, ftarf mit .var? burchträntteS Siefern= bots, ba§ oor Sinfübrung beä 5J$etroleum§ in einigen fiieferngegenben aud) jur Beleuchtung cerwenbet ätnitel, bie mau unter fi Dermi§i, iinii untet oltebilbung (ebb. -90), bie Ratte beä roeftl. KleinaftenS in 15 blättern (ebb. 1890), bie ber ganjen öalbinfel .Kleinafiens; in 24 flattern (ebb. 1894) unb ein 2ltla§ ber alten ©eograpbie it. b. 2. «Formae orbis antiquio in 36 Slöttem, ©eft 1 (ebt. 1893). reine « Scbulroanbffltten unb pboüf- SBanbtarten» er= febtenen bereits in 4. Sluflage 1 1 S89X bie «SBanbfarte »on 2lltgriecbenlanb» 1892 in 6. 2luflage, aufjerbem Öunberte ein ;elner Slätter foroie größere jufammen« gebörigeSleiben »onfiarten (oiele in biftor., arebaol., fpratbiiMffenfd\iftli*eu SBerfen unb Settföriften). Jiufjer Etbbanbtungen in ben a3Ronat§oeticbten» ber berliner 211abemie erfdnen oon ibm ba§ «Velnluidi ber alten Geographie» (SBerl. 1878) unb «Scitfaben ber alten ©eograpbie» (ebb. 1879j. iRicbarb K., Sobn be3 üorigen, geb. 13. Sept. 1846 311 SBeimar, beteiligte ftcb nad) feiner atabe= mifdjen Stubiengeit an ben 2lrbeiten feines 2jaterc-, bereu neue Stuflagen er iegt meift bearbeitet, gab au* felbftänbig Karten berau§, namcntlieb einen Sd)ul=3Banbatla§ ber Sänber Guropa§ (mit 6öben= fd)id)ten, 2. 2lufl., Serl. 1892), jablreidje Routen= tarten, befonbers über 2ifrita, unb ben «S)eutfcben Kolonialatlas für ben amtlichen ©ebraud) in ben Sdnmgebieten» (ebb. 1893), leitete (1875—87) bie :Kebaftion ber gcogr.=cthnogr. 3eitfdnift «®(obu§» unb bat feit 1877 bie miiienfd)aftlicf)e Seitung ron 3. Dteimere tartogr. Slnftalt in Serlin. Stictfegaarb (fpr. Eje"rfegobr), Sören, bän. reli= giöfer Scbriftfteücr, geb. b. SJiai 1813 311 Kopcn= iiagen, ftubierte bort 2he_ologie unb vl>bilofopbie, machte 1S41 unb 1842 roiiienfcbaftlidie Steifen nad' Seutfdjtanb unb lebte feit 1843 jurüdgejoflen in Kopenhagen, roo er 11. 3\ov. 1855 ftarb. Surd1 eine grofse 3a^' geiftreid? unb anregenb gefdiriebener rdniiten, bie ftdi in immer heftiger roerbenber Spracbe gegen baö «offiiielle Gbriftentum» roanbten, auf fubjcltioe ivrömmigteit brangen unb bie felbftioic Öingabe be§ tiin;etnen an ©briftu§ forberten, be= mühte ficb R., bie bem ghriftentum entfrembeteu Kreife bemfelhen roieber jusuführen. Son feinen Schriften finb mehrere ins Seutfcbe überfetit, baruntcr: «Ginübung im Ghriftcntum» (3. Stuft. 1863; beutf* Pen toohl fdjlecbtmeg Kies genannt), 21n'en= fies, SBeifjnidelttes, äRagnetfieS, Kobaltnitfelfies, Kupferties, Binnfies, Seneralties u. f. Id. Strtifi-1, bie man unter 8 BetmiBt, fmb untec qn .sSbtjorn ber Jertiäv.ieit (oerfteinerte 9Bälber oom .Kpffbäufer, »on Gbemuiü, von SRaboroenj, öon .Kairo). Sttcfclgalmci, HUineral, f. ©almei. Sticfclgcftcine , »eitoerbreitete ÄelSarten, bie m erftcr Öinie au? fiiefelfäure beuchen; e§ gehören baut folobe, bie Aggregate »on Ouarj ober beffen Varietäten barftclleu, wie ber Quarjit, Cluarjfcbic= fer, fiierelfd>iefer, Sornftein, 3af:pi§,Slint, anberer= feitS aber aud) ©efteinSmaff en, in benen bie Äiefel= fäure im amorphen unb mafferbaltigeu 3uftailbe »orlicgt, wie bie Opale, bie Stb lagcrungen »on $olier= fdjiefer, Ktefelgur, bie SJtbfatse von iiiefelfinter unb Siefelruff. Sticfclgur, Scrgmcbl, Sripel, 3nfufo = r i e n e r b e , S i a t o m e c n p e l i t , eine balb lo je, mebl= äbnlidje, balb etwaS feftere, treibe; ober tbonäbn= lid)e, aberleidit,ierreiblid)eiDla[ie, öonwcifjer, gelb- licher unb graulieber garbc, bic nach, ben Ünter= fuebungen inSbefonbere »on ©brenberg gänjlicb ober jum grö&ten Seil au3 ben tiefeligen Sßanjern mi= troftopifeber abgeworbener SBacillariaceen ober Sia= tomeen (fog. Jjnfuforien), namentlid) ber©attungen Gallionella, Melosira, Navicula, 8ynedra, Gompho- nema, sufatnmengefegt wirb, bereu Struftur auf ba§ »ortrefjlidjfte erhalten ift. ©in fiiefetpanjer »on Melosira distans Küts. (Gallionella distans Ehr.) mifst etwa 0,0078 mm. Sie Kiefelf äure biefer fßanjer liegt nidit in bem tr»ftalliuifd)en 3'iftanbe »or, wie im Quarj, fonbern in bem amorpben unb waffer= baltigen, wie im Opal, jeigt beäbalb aud) nur ein= fadje £id)tbred)ung unb ba§ geringe fpec. ©ewidit »on etwa 2. Sie St. finbet fid) als Säger »on ju= weilen bebeuteuber ÜDMdjtigfeit im ©ebtet ber %tx- tiärfermation, namentlid) aber ber Sorfbilbungcn, fo 5. SB. am ©übranbe ber Süneburger &eibe, wo fie ftellenweife 10 m mädjtig wirb, bei g-ran.ienSbab in JSöbmen, bei 2ütenfd)lirf im SBogelSgebirge, am ÖabidjtSwalb bei ßaffel, unterhalb beS SobenS »on SSerlin; bie grofjartigften Stnfammluugen biefer mitroftopifd) = pflanzlichen Überrefte entbedtc %xt- moitt im glujjgebiete bcä5all=9ri»er, eineS Slrms beä obern EoIuihbiafluHe§ in Oregon; in benHawfbob= ÜRountains am Joffiböill in 3te»aba erreidit bie x. eine 3)iäd)tigteit »on GO m; aud) in ber Umgegenb »on iKicbmonb in SSirginien finben fid) maffenbafte 2Uilagerungcnberfelben. ®er fog. $olierfd)iefer »on Äutfdjlin bei Silin in 33öl)men ift nur eine au§= geseiebnet gefdjieferte, etwa? feftere unb härtere 2lb= art ber H. gn tedjnolog. öinftdjt bat.bie .«. »ieljadic 2(nwenbung gefunben, nid)t nur als SHobprobuft, fonbern aud) gefdilämmt, gebrannt unb präpariert, fo 3ur £crftelhmg »on SBafferglaS, ©malte unb 111= tramarin, Sfljomr'aren , ©olbleiften, ^apiermaaV ülrttfii, bie man untev ß oetm unbTpuamit, al§ ©teinfitt, ab? güttmtgSittittel für Seifen, Papier unb teiegellacf, ,Uautfduit= unb 6ar= bolfäureprdparatc. fsnfolge ibres geringen SEBärme= [eitung§»ermogeng bat bic S. ferner 2lnwenbung niv Aiillung ber öoblräumc »on @ü3f$tänfen unb feuerfeften ©elbfcbränfen fowic »on ©istedem ge= funben unb.erfolgreidier al-:- bie Sdiladenwolle jur SBetleibung Pen Tampfrobren. Sie wirb enblicb aud) benuist al§ 5ßoIier= unb 3ßufepul»er unb ;uripet- ftellung leiditer, auf SBaffer fdimimmeuber Steine. Dteuerbing« wirb fie ,uir 2Iuifferrciniguug mittel^ be§ SSerfefelbfttterä »erwenbet. — SSgL Srä|er, SBaffer= gla§ unb ^nfuforienerbe, beten SrtatutunbSebeutung für Snbuftrie, Sedjnif unb ©ewerbe (2Sien 1886). Sficfclgur=^t)namtt, f. 5)»namit. Jticfclfnlfftctn, ein biditer Kaltftein, ber gleid)= mäfjig unb oft in l)obem ©rabe (bisweilen bis ju einer Beteiligung »on faft 40 $tog. ) »on $iefel= fäurc burdjbrungen ift, bic barin aud) bdufig Srtefter, 2(bern unb abgeplattete Stieren »on ßornftein ober tibalcebon bilbet. Sie febr fein sexteilte beigemengte Hiefelfäure bleibt beim Vebanbeln mit Säuren ab? ein unlö'MidicS Sßuber utrüd; iljre ©egenwart »cr= urfadjt eine bebeutenbere öärte, bie bi§Gfteigt, unb oftmals einen fplitterigen 33rud); ber meift Süfs= waffertondiplien entbaltenbe x. finbet fid) 3. 33. at§ .'Iwifdienlager in bem DJlufd)eIfal! unb ^rafat! Sd)waben§, in ber Sreibeformation »on Hlojsfd)e bei SreSben, namentlid) aber als ein ©lieb ber Sertiärformation in bem y>cdtn »on s$ari§. Mieten 1111 iie (61)alitof ig), f. Staubinbala= tion*Erantbeiten. Stcfelt»ulöcr, f. ©robtömigcS Sd)ief;pul»er. Stcfclfimliftcm, ein Saubftcin, beffen Ouarg= törner burdi ein tiefeligeä SSinbemittel jufammen= gehalten werben, ba§ balb nur in fpärlid)er iüenge »orljanben ift, bisweilen aber aud) eine förmlid) bomfteinartige ober d)aIcebonäbulid)e IHafje bar= ftcllt. ©aufig jeigt fid) unter bem 2Uifroftop bie bemertenStoerte ßrfdjeinung, bafj bie jwifeben bie Quarjförner be§ Sanbftcinö eingebrungene fiiefefc fäure fid) auf jebem berjelbeu in übereinftimmenber frpftallograpbifcber unb optifd)er Orientierung abge= felit bat (ergänsenbe fiiefelfäure), was fo Weit aeben tann, baf? ben alten abgerunbeten ober edigen Ciuarjtbrnern fönulid) neue ürpftallflädjen ange= wadifen finb (frpftallifierter Sanbftein). 3n anbern gätlen beftebt ba§ tiefelige ©ement nid)t aus, trpftallinifd)cm Guar,?, fonbern au§ amorpher waffer= baltiger Opaltiefelfäure. SefonberS »erbreitet ift ber x. in ber Srauntoblenformation 93öl)mcn§, Sd)lefien£, öeffcnS, aud)iuber>Ueibeformation(am Slorbranbe be^ ßarjeS, bei 3Bel)rau in ber 2aufih). Siefelfäurc, .tief elerbe, bic SSerbinbung beS Siliciumä mit Sauerftoff, tommt in ber DJatur un= gemein »erbreitet »or, teils in freiem 3"ftonbe, teils in gorm »on Saljen ober Silitaten. Sie freie H. tritt teils trpftallificrt ober trnftallinifd), teils amorph auf; in erfterer g-orm im SBergfrpftaU unb Ouarj, in legterer im geuerftein, ßbalccbon, 2ld?at u. a. Sic finbet fid) in allen Sßflanjen, febwanft je bod) ber SDlenge nad) in ben einjelnen ^flanjen; arten unb Sßflcmüenteilen febr. ^m Körper ber böhern Stiere finbet fie fid) nur in äufterft geringer SDlenge, unb bann aud) nur in ben ber .Körperaufsen= fläd)caugebörenbeu Organen, pefcern, öaaren, 3M- geln, SUauen u. f. W.; bei einzelnen ^anjertieren ift fie in großer SRenge in bem fßan;er »ertreten, fo bei ben Siatomeeu, beren maffenl)afte Slnfamnu ißt, finb unter S aufauiue^en. Midcljauve Sul^e — Siefelfinter hing reu Dortoelttidjer ;]cit un§ in Sagern Don 3n= fuforienerbe (f. ßiefelgur) erhalten ift. S>a§ ftiefelfäureanböbrib, SiOS) in in brei frttftallifierten äRobiftfationen befannt, al» Qua« f. b.), £ribtimii (f. b.) imb SlSmanit (i. b.). Slmorpb erbäÜ man e§ burdj ©lühen bei öpbrate. 6§ ift imfinaKgaSgebläfe fdjmeljbar; im elettrifdjenDjen jlebet e§ unter SSilbung eine§ bläulichen ötaud)§, ber fid) ju einer letdjten jdnradi bläulichen Sub= uan; vereintet; Don SBaffer unb Säuren wirb e» ntebt angegriffen, Don altalifdjen glüffigfeiten nur Da§ amorphe. Surd) fdjmelaenbe Sltalien ober äÜfalicarbonate wirb e§ in bie betreffenben tiefet fauren Salie übergeführt, ßbenfo Wirten bie alfafc fdjen 6rben bei K>liihbiKc. Sie fi. bilbet mehrere öbbrate. SSon ben Sat§en finb nur biejenigen ber äfltalien [ö§li<6. ©ringt man bie SUfalifalje mit säuren sufammen, fo fdjeibet fid> fdjwer [ö5üdjeä gallertartiges fiicfclfäurcbnbrat, H2SiOs, ab. Selbft fioplenfäure nermag biefe oerfetnmg ju be= röhrten. SBaren bie Söfungen ber Slffalifttifate fchr »erbünnt, fo bleibt bie fi. in Söfung, unb festere fann bureb Sialufeoon gelöften Saljen befreit wer* ben. SBeim G'inbampfen eber auf 3u?ajS DDn ©aljjen ober Säuren geben bie lei-lidvn fi. in unlöStidje ÜDtobifitationen, bie SfJolnfiliciutnfäuren, über. Sie leiuevn ftetten getroanet jarte weijje $uh)er bar mitwedbfelnbem ©e^alt an öbbrorptwaffer, ba§ erft beim ©lühen ööllig entweiept Sie ©aije ber tf. beifsen ©ilifate (f. b.). Jliefelftture SaJjc, f. ©ilitate. Siefclfdjiefcr, eine troptotroftallinifdie bidite Cuarjmaffe, bie burd) wenig beigemengten Jhon, Moblenftoff unb diicnorttb verunreinigt unb baber Dorjberrfdjenb bunfelgrau unb febwarj gefärbt ift; er ift unDoÜtommen bicffdjieferig , febr bart unb unfajmelgbar. SBeifje Quarjabern sieben febr oft nad) allen iftidjtungen binbureb. Ser fiobjfenftoff* gebalt tritt mancr/mäl al§ ojenrujjäbnlicber fcbwar.w Staub ober felbft als antbracitifebe 6aut non ftartem K>lan; auf ben Stillen be§ ©cfteinS beroor. ©röfjere organifd)e Überrefte finben fieb, mit 2lui-uahme Don ©raptolitljen, nur febr feiten im fi. Ser febr beutlidj gefd)idt)tete fi. bat feine öauptfceimat in ben pa!äo= 5oifd)en gormationen, im Silur, Setion unb fiulm, rro er in oft mehrere Kilometer langen 3"gen unb Sagern auftritt, ,,. 33. im 6arj, SBogtlanb, 2bürin= gen, SSbbmen, jtieberfdjleften, Sjrlanb, SBelgien (too bie fi. fogar faft Dorwiegenb bie untere Stage ber Steint rbfenf ormation juf ammenfet;cn), WeitDertrei= tet im f übl. SRorwegen. iUeliadi ift er hier mit erub= tioen Sagern t>ou biabafifd)en ©rünfteinen oerge= feüfdjaftet. Sic jebr homogenen unb ganj tief = i^roarjen, im angefdjliffenen ^uftanbe fammetät)n= lid) angufütjlenben Ä. rourben früher jum probieren be§ ©olbe» bureb ben ©trieb, benufet unb $robier = uetn, auc& Söbit ober l*ubif einu'llige Sllgen ber ©attung Zoochlorella t)er»or= gebrad)t, wehte im c djroammgetoebe leben unb ju ber Spongie in einem mutualiftifdjen i^erhältni« flehen. (©. äjtutuali§mu§.) Über bie Süj;irialierf*roämme ftbrieben befonberä SieherEübn, ßarter, iveiborofft), ©ötte, lliarfball u. a. Unter ben marinen Spongien biefer ©ruppe finb bie Slrten ber ©attung Yioa, Sobrfdireamm, intereffant burd) ihre gäbigteit, in Kaltfteinen unb Hondjplienf dualen jubobren.fobafs ein 3ertrß(feln unb3erfadenbe§ ©efteius bie fclUier. lid)e golge ift. Sei ihrer ,'öäufigteit ift biefe Spongie ju einem bebeutfamen gattor bei ber lliubilbuna ber Küftengefteine geworben. Sic ©ruppe ber 8 itbifti = ben ober Steinfd)tpämme jeidjne) fuh burd) ein auS regellos -,ufammenbängeubeu Kiejelfäben unb 9!chen beiiebencee- StelettauS; bei benßeratti= nelliben ober ©palofpongien (®la§fd)»ämme, f. b.) befteben bie -Kabeln au§ brei in einem Sßunfte ficb fdmeibenbeu i'Uhien, beren mannigfadje Sßer= änberung unb iKebuttion einen unenblidjen 9teid)= tum »on fiiefelgebilben bei fedi-jitvabligen Sppui heruorbringt. Sie ©ruppe ber Eetraf tmelliben äeidjnet fidi baburch au§, bafj ihre Kabeln nad) bem iiierürahligen 'JnpuS gebaut finb; oielfad) fommt bei ihnen audj eine bifferenjierte 5tinbenfd)idjt oor, in ber Siefelfugeln, Sterne unb Stnternabeln liegen. (©. Safel: Golentcraten I, 4b, c, e u. f.) Sicfclfinter, ein tiefeliger Slbfab beifjer Quellen, halb bidn unb feft (eigentlid)er fi.), halb mehr [oder unb ;erreiblid) (Siefeltuff); er bilbet al§ eine burd)fd)einenbe bis unburd)fid)tige, road)§gIän= jenbe, mufd)elig bredjenbe fDJaffe tompatte ©d)id)= ten ober ftalaftitifdje tugetige unb traubige ©e= ftalten, nid>t feiten auch 3fntruftate Don vUflanjen= blättern unb Stengeln oon fd)ncero;if5er ober im reintoeifjer, gelblicbgrauer garte. 3m ehem. >>infidu gebort ber K. nid)t jum Quarj, fonbern w ber ipafierbaltigcii fiiefelfäure (mit 6— K i Sßroj. SBaffer), inie er fid) aud) hinfiditlidi be§ leichten fpec ©eirudu-s unb be§ optifd) ifotropen Verhaltens unmittelbar an bie Dpale anfcbliefst. Sie bebeutenbften Slbla= gerungen Don fi. nuten fich um bie jabjreidjen beiden Quellen Don 3§Ianb, auf ber Sltorbinfel oon 9leus feelanb unb im g)ellotDftone=5Rationalpart in 3torb= 5trti(ct, bie man unter S uermifct, finb unter S auijufu^en. tttcjcljfelett -- Stert 331 amerifa. älnbere SBottommniffe fnüpfen ficb au bie beifien Duetten oon ©ta.giora in SoScana, oon 3Jtont=®ow=Ie§=35airi§ unb ©t. SRectaire in ber Sluoergne, auf ben Stjoren, in fiamtfcbatfa unb anbern »ulfanifcben ©egenben. Überall ift bei ®v halt beSSBafferg an lobicnfaurcm Patron ba§ Stuf* fofunggtnittel bor au§ benachbarten ©efteinen au§= gelaugten Stef elf äure, bie fid) beim (Srfalten, namenfc [ich, aber beimSkrbunften beg2Baffer§, nieberfcblägt. fticfclffelctt, bag nach SSerbfennung gehüiler Sßflangenteile, j. SB. ber Spibermiä bei ben 6qui= fetaeeen, jurüableibenbe ©feiert bon Riefelfäure, toeldies bie Umriffe ber Sptbenniijetten unb ber Spaltöffnungen noeb ücmtidi genau erfentten läßt. 3tudj bie meiften Strablinge (f. b.) haben ein $. Ricfcltuff, f. ßiefelfinter. Sicfcttoi^mutcrs , 6 u l n t i n , SB i § m u t = blenbc, ein iebr fcltcncg, ber tetracbrifdvbemie= bnnben Stbteilung be§ regulären Sbftemg ange= berntes üJlineral, ba§ iebr Heine bräunliche unb gelblicbe biamantglänjenbe Mmitalle bilbet unb djemifd) ba§ neutral.' SBigmutjÜifat, Bi4Sis0ls, bar= itellt. Sie Sorte ift 4,5 big 5; cor bem Sötrobr fcbmiljt e§ unter Stuftoatten leicht ju einer braunen [perle. 61 fanb ficb big jeht nur bei tsebneeberg unb jobanngeorgenftabt im (frjgebirge. Riefelgtntevj, 2Jtineral, f. ©almei. Rtefcrtt, ein tedmifdi roicbtigeä, unter ben 2lb= raumfaljen ber ©aljlager oon Stafjfurt unb 2eo= polbsball, audi bei ftalufa in ©altjien unb ni 6att= ftabt in efterreieb jdücbtroeife fieb finbenbeS SRineral, au»_29 Sßroj. DJiagnefia, 58 ©djroefelfäure unb 13 SBaffet beftebenb (MgS04+H20), ift eine meip= liebe unb idümmernbe, febr feinförnige bis bidjte, augmoneUincnSrtiftaUcbeiiutfammenaeieMefliaije, bie ficb faft nicht in Ealtem SBaffer, fonbern erft bei längerm Soeben löft. Ser fi. jiebt febr begierig ©aner an, Wirb trübe unb gellt enblicb in SBitter* \ali über. 9Ran • serroenbet ibn gur Sariteilung von SBitterf als , {ct/n>efelfaureni .ttalium, ©lauber= fall, 2llaun, 2Jcaa,ncfiaroeift unb Eentent. Rief cto ettet, lHafaei ©eorg, 3Jtufirfdjriftfteller, geb. 29. Shia. 1773 ,ut öollefdiau in JUabreu, tarn 1801 ju bem f. I. öoflriegSrate nadj SBien, roo er, 1807 jum ßofrat befbrbert, bie Stelle at§ Referent big 1845 befleibete. dr ftarb 1. $an. 1850 in 93a= ben bei SBien. ft.§ miebtigfte SBerfe finb: «Sie Serbienfte ber Sdieberlänber um bie Jonfunft» (Slmfterb. 1828), eine Slrbeit, bie ber gorfdjung unb ätuffaffung ber DJtufif beg 15. unb 16. Jiabrb. eine ganj neue ©runbtage juroieg, unb «Sdüdfale unb SÖefobaffenbeit beg foeltlidvn ©efangg com früben iDfittelaltcr lüg jur ßrfinbuug beg bratnat. ©tilg unb ben Anfängen ber £per« (2pj. 1841). Üluf5er= bent finb eine Steifte bemerlenSmerter Slrbciten in ber Seipjiger «SlUgctueinen ÜKunfalifcbeu 3eitung» (1826 — 45) unb in anbeut ^eitfebriften jerftreut. gerner finb ju nennen: «®efcbicbtebcreurop.=abenb: länb. Jltufil» (Spj. 1834; 2. Stuft. 184G), «Über bie Üftufit ber neuern ©riceben» (ebb. 1838), «Sie Kufif ber Slraber» (ebb. 1842), «©uibo oon Strejjo» (ebb. 1840). ©eine roertooUe Sßartiturenfammtung alter SKufitroerfe, oon roeldier er felbft einen fiat'alog (2 S9be., SBien 1847) herausgab, fiel ber t. t. §of= bibliotbef ;u SBien anbeim. Riee*filtcr, ein 3'iltcr, ber namentlich bei ber SBafferoerforgung (f. b.), 3uderjabritation (f. Sie§= filtration) unb gifcbjucbt (f. b., SBb. 6, ©. 843 b) angeroenbet roirb. ütrtitcl, bie man unter S sermi fticCMlirntioit, in ber 3udertabrifation bie Filtration oon 3ucferfäften über groben canb ober Steä. Sic fi. roirb feit 1879 angeroenbet. @g ift eine rein liiecban. .Hlaruug ber Sajte. Sie gil= tration über Änodicntobte (f. b.) fattn baburd) nid)t eviei't roerben. Sicftlinp, ^aul/SDlaler, geb. 8. San. 1836 ju ^Breslau, trar feit 1852 Scbüler ber 5)regbener i'lta= bemic unb fpeciell ©djnorrg oon Earolsfelb. Dtacb breijdbrigem ©tipenbienaufentbatt in Italien be= iuehte er Slntoerpen unb ißarig, roelcbe Btäbte nidjt obne Ginflufi auf feine Sunft blieben. 1870 fie= bette er oon SBcrlin nadi SreSben über, too er I5hrcn= mitglieb ber älfabemie rourbe unb ben Sßrofejfortitel evlnelt. SSon feinen SBerfen finb Siebrei Sdjtueftern 1 1880; ©aleric ,;u Sreäben), ÜJlignon (ebb.), S6)toc- benbe SDtabonna, einige SBilbniffe beg fiönigg oon Sacbfen unb jmei greifen in ber SllbrecbtSburg 311 äJleifsen mit Sarjteütmgeti attg bem geben Söttgerä berimr(uib_eben. / fiteftem (fi ift ein), ©raoibin, feines farb- Cofeg SBöIfctjen, bag im &arn infolge ber beginnen: ben 3erfe§ung entftebt unb oft auf ber Oberfläche ein iartes burdiftditigeg ßäuteben bilbet, früher irr= tümlicb als ^eidieit ber ©djmangerjdjaft angefeften. Rieft, ©uftao, Silbbauer, geb. 26. ÜJiärj 1826 ju Setpjig, erhielt feine erfte ?lusbilbung an ber 2tfa= bemie in Sresben, trat aber nadi einigen fahren in bag Sttelier Sflietfdjelg, beffen bebeutenbfter Sd)üler er neben Sonuborf rourbe. Ü. half bem iWeifter bei ber Slugführung feiner grofjcn ptaftifdjen ÜEBerfe, fo an ber Ouabriga beg Schloffes in Sraunfcbroeig, ben iütbbaucrarbeiten beg neuen Sresbener SJtufeums, ber ©d)itter = @oetbe = ©raupe in SBeimar. Spater mad)te fid) fi. felbftänbig unb fdutf nun eine Sln^ahl monumentaler Slrbeiten. So entftanben bag 5)en!s mal beg Suitionalöfonomen griebr. £ift für 9teut= lingen (1803), unb nad) 3tietfd)e[g Sobe bie ätrbeiten für fein begonnene« £utber=Sentmal in SBorntg, roelcbeg fi. mit Sonnborf beenbigte; oon H. finb bie ©eftalten Philipp t>on öefjen, 3)ielandithon, Slug§= bürg unb bie öälfte ber sJteliefg. ©obann fchuf er bag 33ron;cftanbbilb Uhlanbg in Tübingen (1873), bag Senf mal für ©uftao 9üents in Sregben, für granj Schubert in Stuttgart fonüe mehrere giguren für bag Sregbener öoftheater unb bie Sorträtbüfteit SSigmarctg, Subroig Jiid)terg, [Riebarb SBagnerg u. a. .«. lebt alg Sßrofeffor in Sresben. Rtchj (fpr. tijeff). 1) äWilitärbcäirf , umfafjt bie ©ouoernementg Jt. , Hurgf, Solbpnien, ^obolicn, ^oltaroa, Sfchernigoro , ©bartoro unb ben Hretg IShotin beg ©ouoernementg SSeffarabiert unb hat 372106qkm mit 17 758663 6\, b. i. 47,7 auf 1 qkm. — 2) ©etterafgouDcmctncnt im fübroeftl. Seil beg (Furopäifcben DtufätanbS, umfafjt bie 0ou= oentementg Ä., 33olhpnieu unb Sßobolien unb bat 165372,9 qkm mit 7864227 ©., b. i. 47,6 auf 1 qkm. ©eneratgouoeraeur: ©enerat ©raf Qgnatjcro. — 3) ©ouDentemeitt, ju ben fogenannten fleinruff. ©ouoernementg gehörig , grenzt im 9t. an bag ©oitoernement iKinSt, im D. ein Sidiernigoro unb fßoltatoa, im S. an ©berjon, im ©SB. unb SB. an pöbelten unb Sotbpnien unb hat 50999,5 qkm mit 3110319 6., b. i. 61 auf 1 qkm. Ser 9ior= ben ift alg gortfefeung ber 'fliinffer Sümpfe eine moraftige unb roalbtge Jlieberung , ber SBeften (big hierher reidien noeb llugläufer ber fiarpaten) unb Sften bügelig, bie 9JJitte unb ber ßretg Untan eine erftör/te unb ebene Steppe. Ser Seben ift i§t, ftnb unter 6 aufäuiiiiijett. 332 Viiero fehr fnicbtbar uneift Scbtoarjerbe). Sdjiffbare gfitffe finb bet SJnjepr (40 öäfen in ff.), ber auf 415 km bie Dftgrenje bittet, unb ber Sßripet; mcbt fcbjPare: Ictereio, Ufcb, '.Ken, SjoSminu.0. Sv> fftima ift gemäfjigt unb gefunb. S)ie SBeoötterung beucht ouS jtlcinruffen (Sauern), Selen a'autebeb leute), ©rofsruffen iScioebncr ber grölern ©täbte unb alecten), Säraeliten (420319); in ben Stätten auch Diele Seutfd^e , ©riechen unb Strmenier. 2351 208 Seelen fmt< griedüfdj •■fatbeliuti unb bil= ben bie Spare&ie .ü. mit &alicj ber ruff. fftrdje mit bem SJietrcpolitcn in ff. an ber Srnfje. öaupb befd\iitiauna ift Jldcrbau; bie Sicbnubt blüht im 6. ferner roerben betrieben äBalbmbuftrie, Dbft= bau, Sienenuicbt, 2abaf= (133 Plantagen) unb 3uderrübenbau. Sin gabrifen fmb 058 oorbanben mit 42435 Arbeitern, barunter ('.-2 3uderfabritcn ßßrobuftion 84 i'iill. iKubeli, 77 Sranntweiu breit: nereien, 40 SBierbrauereien, 18 Sabafjabriicn unb 148 SRüblen. s)er «anbei ift bebeutenb; ausgeführt merben befonberS betreibe (nacb bem .«afen oon Dbeffa) unb 3uder. 2ln Stfeubabncn fmb 850 km oorbanben. 6» giebt 19 Scittelfdutlcn für ffnaben (6066 Schüler), 8 für iDiäbdjen (2955), 8 Special* fcbulcn (1318), 1487 niebere unb I5'lcmentarichulcn. Sa§ ©cuoernement, in (einem jetzigen SBeftanb feit 1796 beftebenb, jerfättt in 12 Greife : ff., Serbitfdjeto, SBaffttloto, Stoenigorobfa, ffaneto, Stpotöej, :Habe= mtift, Sftoira, Itarafcbtfdja, Uman, Stfcbertaffö unb iid'iainu. — 4) firctS im norböftl. Jeil bei @ou oernementä ff., bat 5654,iqkm unb 254018 (S.,2lder= bau, ÜBiebjudjt unb eine grbfse 2;n;ahl jyabrifen. — ' 5) ff., poln. Kijöw, ftaupt- y ftabt be§ ©eneralgouoerne= ' 'lfKj%!j^ / mcnt§, be§ ©ouoernementä unb bei ffreife§ ff., geftung britter fflaffe unb 3Baüfabrt§= ort, liegt unter 50° 27' nörbt. Sr. unb 30° 30' öftl. 2. oon ©reennud), in 86 (Sflioeau bei Snjepr am .«afen) bis is,5 (fjjufj bec- ©lodenturmä ber ?aioraf m Seebebe auf mebrern .«ügelu unb am gufje berfetben , am redjten Ufer be§ Snjepr unb an berSinie ff.=Sdititcriiita ber SRuff. Sübtoeftbabn fonrie an ber ßifcubabit ff.=9Boronefcb. S§ bat (1893) 185577 ©., in ©amifon baä 129., 130., 131. unb 132. Infanterieregiment, ba§ 1. Uralfofaten= regiment, bie 33. gelbartilleriebrigabe , 3 ©ebirgö: fufebatterien , 2 ^Bataillone geftungäartillerie, Hü» teilungen ber ©appeure , fjjontoniere unb gelb; genbarmen. 2lnlage, ©trafecn, ©rüden, ff. jerfdllt in 3 Seile: im SC. Setfdiersf ober bie ööblcn = ftabt mit ben geftungiltierfen unb ber oon biefen eingefdiloffenen l'amra; im 910. bie in ber G'bene, bart am Snjepr gelegene unb oft fiberfdbtoemmungen aufgefegte .«anteU-ftabt fßobol, unb im 5R3B. ta* hochgelegene 2lttftet» (Staryj Kiew), ber Siu ber SertoaltungSbebörbcn. Saut fommen nodi 12Sßor= ftdbte, barunter bie oorncbmfte Sipli, tueftttd) oon SßetfcperSl, mit Sitten. Sen 39littelpuntt bei Ber= febiv bilbet ber ffrcfdttfdjatit (l*/< kra laug, 33 m breiti mit neuem mebrftbdigen Käufern, S&ben, ©aftböfen u. a., in ber Sdjlud)t jtoifdben 5ßetfdber§! unb :'üttiem fieb biir,iebenb. Über ben Snjepr fübren bie 3lifolai=(ffetten=)S3rflde (1080 m lang; 1848 — 55nad) bem ^lane be§ engl, ^ngenieu.-:- SÖignoleS erbaut; ; baoon ftromabrtärtä bie eiferne (Jifenbabu= brüde (750 mi. Stvomaufioärt-? liegt bie Slufjinfel iurud'auoto mit bem Sremitagegarten. ©ebäube. ff. bat 7 Rlöfter, 60 ruif.^ortbobore, 1 :)iaötoluiten:, 1 tatb., 1 eoang.ffirdjeunb 15iSrae= lit. Setbäufer. 2lm berübmtejteu ift bie ^etfdier = ftaja 2atora ober ba§ ööblenflofter, gegrünbet im 11. 3abrb. oon bem SRuffen fiilarion; ba§ ficb fdinell oergrbfecrnbe Jtlofter würbe ii"''-1 >ur 8a»ra erbobeu mit ficht feit 1786 unter bem Metropoliten oon ff. 3e&t liegen bie fflofterjeUen ju ebener Erbe an einem Sof, in ben ba§ «^eilige 2bor» (mit greslen au§ bem Seben bei beil. Slntoniul unb iheo-- bofiuS] führt. Sie alten unterirbifdien, in boeidjen ffaltftein gebauenen yibblen befteben aus ©ängen oon 2 m ööbe, bie fo fdjmal finb, baj; nur eine $erfon burdigeben fann, fotiue {leinen adjtedigen [Räumen, ben frübern 3«Hen ber 3)lönd)e, fein teib meife ffapellen, in benen tägltd) 2'tefje gelefen loirb. vJiifd)en, feittoärt» in bie Seifen aebauen, bienten als ©egreibniSplähe ber .«eiligen; e§ liegen barin 73 Seidben mumienartig in tojtbare ©etoänber ge= bullt in offenen Särgen. Sie geftuug um bie Vairra rourbc 1706 angelegt unb unter liiitolau'3 oollftdnbig umgebaut; fie umfaftt auch bas älrfenal. Sie Vairra unb bie Sopbienfatbebrale (in SHtlie»; 1037 reu 3aroflan) I. erbaut nacb bem [Dhtfter ber So= pbientirdie in Sonftantinopel) bitten bie 6aupt= aiiüebungÄpunfte ber Pilger unb Settier, bie au§ aanj SRufilanb nacb ff. ftrömen (jäbrlidi burebidnütb lieb 200000; 1886: 1 Kill.), äluä alter ,Seit ftam= menb, aberneu gebaut finb auch bie Seffatinaja=, bie Sreibeiligfeit» = , bie ßlia§ , bie 3Rariä=Dpferun8§= fird)e u.a. SBon anbern Sauten finb in erroäbnen: baäfaiferl. Bdjlofs (jloeiftödig in frang.SRenaiffance), baä StabtbauS, ba§ Unioerfttätigebäube (mit gro= fsemS3ortiru§),33lbeater,ba§?ßalailSlerefcbtfdjenfo (mit ©emälbegalerie), baä .Hontrattbauc-, bai Lcbä: teau be» gleur» (Sergnügungslofal) im Saifer= garten; ferner au Senfmälern: ba§ Hrcfcbtfcbenftii= Senfmal (Säule mit ff reu j, 1805 errichtet an ber Stelle, ioo bie Söhne 3Blabimir§ getauft loorben fein follen), bas 35?labimir = Senfmal (unter lUitolauc- 1. errid)tet; oon Stobt), ba-j Üieiterftanbbilb Sogbau Sbmetnijti|l (1873 erriditet) u. a. Seliörbcn. ff. ift Sil? be§ ©eneralgouoerneur§, beä dioilgouoerneur«, bei SJletropoliten, be§ ©e= neralfommanboÄ beä 9. älrmeeforp§, be§ ffom= manboÄ ber 33.3nfanteriebioifion foroie ihrer beiben Srigaben, ber 2. Srigabe ber 9. ffaoaUeriebioifion, ber 3. ©appeurbrigabe, mehrerer ffonfulate (barun= ter Seutfdplanbi mit Cfterreidi - Ungarn;-' i unb Siccfonfulate. SilbtingS anftalten. Sie Unioerfität, 1588 in Söilna begrünbet unb 1833 unter beut flamen «Unioerfität beä heil. SBlabimir» nad) .H. »erlegt, bat (1891) 1982 Stutenten, am wblreicbi'ten ilUetiüner. gerner finb oorbanben: eine ©eiftlidie Sltabemie (1588 gegrünbet; H7 Stubenten), 5 ©pm= uafien, ba§ ©alagan=ffoQegium (Internat), 3 Söläb= chengtimnafien, 1 Sfrogpmnafium, :)iealfdntle, ©eift= liebe! Seminar, $äbagogifdje§ ^nftitut, 3unter=, 2 SDcufife, 2 gelbfcher=, 34 niebere unb Siemens tarfcbulen, 8 toifjenfd\iftliche unb aelebrte ©efell= fdjaften, 20 3ritungen unb 3ritfdmjten, 19 Sudi= unb Steinbrudereien unb 20 Sudihanblungen. ff. ift eine ber elften mufifalifchen Stäbte SRufefanbS. Seit .«anbei unb Serfehr förbern 1 Sörfe, 12 Sauten (barunter eine Stelle ber 9teicb§banr), 1 .Hatijhoj (gostinnoj dvor), eleltrifcbe ©trafjenbabn Slrtilcl, bie man unter fi »crmiBt, finb unter 6 e§. R., bie «Scutter ber raff, ©täbte», foll nad) Steftot Don ben ©rübern Mii, ©chtjdieE unb Cihcriir gegrünbet unb rtadj bem erftern benannt roorben fein. 864 rourbe eS Don ben 5Ba= rägern 2(3f olb unb Sir eingenommen, 882 Don C leg jut Jnauptftabt ber ©roßfürften öon SRußlanb unb barauf dou SBlabimir I. gut äBiege be§ Kbriftentum§ in JRußlanb gemad)t. Surd) bie gerftörung ber Sataren 1240 erlojcb ber bisherige ©lang. K. tarn 1340 an Sitauen unb fpätcr an on bem Rilar = Cbaffi, fiellereibureau, bem eine grojse 2lnjabl Siener unterfteben, cermaltet. St ilaitcrt, SBuIfan auf öaroaii (f. b.). Stldj, gifd), f. gelcben. Stil bare (fpr. -bäbr). 1) ©raffdjaft in ber irifdjen ^rooinj Seinfter, grenjt im D. an Sublin unb Söict- loro, im SB. an fimg'§= unb Oueen'S = ßountr; unb umfaßt 1693,53 qkm , tüODon 29 a% Parlament, öauptort ift 2ltbt) (f. b.). — 2) äKarftftabt in ber ©raffdjaft ß., an ber 2öeft= bahn unb in ber gra§reid)en Ebene Gurragb of R. gelegen, bie jeht iu einem ftebenben Sager benu^t wirb, mar früher 3ib irifcher©elehvfamleit unb eine* (Srgbi§tum§, bat (1891) 45706., lebhaften SDcarft»er= tebr, SRuinen einer Ratbebrale unb oon oierRlöftern. Stilbnre (fpr. -bäbr), irifdjer ©rafentitel ber gamilie gibgcralb (f. b.), ben werft 1316 Sohn ^UsthomaS gitjgeralb, fedjfter 93aron »on Dffatt), erhielt. — @in Dtadifoinme, ©cralb gilj = geralb, ad)ter@raf oonR. (geft. 1513), 93eooÜ= mäditigter in Qrlanb, rourbe üon ßbuarb IV. unb Stidiavb III. begünftigt, bafflr unter[tüt!te er fpätet bie i)orl'iftifd)en ^rätenbenten ©imnel unb SBarhecf 1 gegen ben erften 2ubor Heinrich VII. (?r unterlag aber unb rourbe gefangen genommen; nad) 3tnei= jähriger Saft ernannte ihn auch Heinrich VII. 1496 5um33eDollmäd)tigteu injivlanb. ®Ieid}geitige Shro= niften nennen ihn ben «©roßen ©rafeu». — ©ein Sohn ©eralb gihgeralb, neunter ©raf Don R., folgte ihm in ber SeDoÖmäcbtigtenroürbe unb fämpfte mit ©lud gegen bie «roilbenSven» außerhalb beS engl. Serrfdjaft§gebieteS , be» SBale. Ser erb= lidje öaber mit ben "JiiDalen ber gitjgeralbg , ben SSutlerS, brad) roieber heftig au§, unb ali- einer ber= felben 1521 311m SBeDoümäditigten ernannt rourbe, trat R. mit ben roilben Qreu gegen ben SfSale in SBer= binbung, ba er bie S3eDollmäd)tigteniDürbe roie einen erblidjen 93eftfe feine» öaufeS anfah. 6'r ftarb in engl, ©efangenfdjaft 1534. — 2tuf baS ©erüd)t bin, er fei hingerichtet roorben, erhob fieb. fein Sohn Z h 0 = ma§(5(iBgeraIb,£orbDffalr;,3el)nter©raf oon R., geb. 1513, gu einer ß'mpbrung, bie erft im folgenben 3abre niebergefdjlagen rourbe. Gr unter- marf fid), rourbe gefangen genommen unb mit fünf Cbeimen 3. gebr. 1537 hingerichtet. 2iur einem Ramiliengliebe gelang bie gludjt, feinem Halbhruber ©eralb giggeralb, elften ©rafeu Don R., geh. 1524, ber nad) Stauen unb 9tom ging, mit ben Mbobifern gegen bie Surfen focht unb in glorenj in ben Sienft Don EoSmo be ÜJlebki trat. 9iad) Hein= rid)§ VIII. Sobe (1547) lehrte er nad) 6'nglanb nirüd, ältaria ftcllte ihn in ber SBürbe unb einem Seil be§ SefitjeS feine» 2Jatcr§ roieber her, bie Sicht mürbe 1568 formell aufgehoben. Sind) er geriet Dorübergehcnb in SBerbacc/t unb ©efangenfdjaft unb ftarb 9to». 1 585 infionbon. — 3f ame§ g i b geralb, groangigfter ©raf Don R., rourbe 1766 gum Öerjog Don Seinfter (f. b.) in irifcher S^airie er= hohen, unter roeldjem Flamen feine Diadjfommen no6 heute blühen. Stilbertin, engt. SSiermaß, ber britte Seil be§ ,'öogÄheab, ba§ doppelte beä isirfin (f. b.), glcid) bem SÖein= unb Söranntroeinmaß «Siunblet». Site, Rilö, Rild, Rileb, Reld, ftetef», ©e= treibemaß auf ber SBalfanbalbinfel, in Rleinafien, Serien unb iiigppten. Sa§ R. hat inRonftantinopel SIvtiffI, bie man unter S oermigt, fmb unter 6 aufäuiudjeit. 334 Sife i a diavi) — fiilfemtt) 36,o;i2< 1, in Smbma ift e§ anbcrtbalbmal, in 5a= lonidji oiermal, in Santa fedjSmal, in Siliftria unb SRuftfcpuI achtmal fo grofs. S)oJ loalad'ifcbe B. fem i Sraila jebodp üon 20) Samtige bat 680 1 , bie molbauifdje .uila Don 20 (inSailp 22) in = 415 1 fin Soffp = 4567s 1). SBäbrenb im SinneuoerEebr bie ermähnten SDlafse noeb immer üblidb finb, bienen im auäroärtigen t>ie franäöfifcljen beg. ba§ fiito stamm. 2a-> Äelc'b ton Kairo, ', be§ Dortigen Srbeb (f. b.), bat einen Inhalt oon 22% 1. Stic i ä__djart>, türt. Dcame res ßeltoliterS. Silin, Stobt im fitei§ o-Jmaii be§ ruft. ©ou= femementS Setiarabien, an Der nadp ber Stobt be= nannten Hiliamünbung ber Sonau (f.b., Sb.5, 5. 416a), unterhalb 3§mail, bat (1892) 9568 G. uneift altgläubige Muffen), Sßoft, Selcgrapb, 3ell= amt, fvlujjbafen unb ©anbei. __ ftiüan, Oer öeilige, ber Slpoftel gfranfeni, ein Schotte, tarn mit einigen ©erahnen gegen @nbe be» 7. 3abr&., rem SfJapfte jum Sifcbof ber -,u be= febrenben ßeiben ernannt, nadj Oftfranten, prebtgte namentlich, in äBürsburg, taufte bort ben gjranfen= berjog ©oäbert, rourbe aber, ba er beffen ßeirat mit feine§ SruberS SBitoe fabelte, 689 mit feinen @e fahrten ermorbet Gr gilt at§ ber erfte Sifd'of oon SBürjburg. ©ebädjtnütag ift ber 8. $uti. Silion, S^ferfted)erfamilie be§ 17. Saprb. ju I SlugSburg. S)er bebeutenbfte toarSufa§fi., geb. 1579, cieft. 1637, ber sahlreicbe Stätter nacb, ben mälben berühmter Seitgenojfen, namentliäj nad) Sintoretto, Sßaolo Seronefe unb 3}{icbclangele g< fertigt bat. Sein Srubet SBolfgang ß., geb. 1581, geft. 1662, folgte feinem Seifpiel unb maegte feine Stubien gleidjfalli in Italien. Sein Sob,n War Sartfj olo m ä u § 8., geb. 1630, geft. 1696, ber bei I iViattbduc- äfterian in ber Sebre rvav unb fid) be= | fonberä für* feine Porträte befannt gemalt bat. Slnbere fiupferftedjer besfelben 9iamen§ toaren Philipp, ber Sruber von SartbolomäuS fi., ©eorg unb Sbilipp ätnbteaS, lehtere beiben im 18. ^abrb. tbati.i. Siliar, 1000 är ober IC» ßeltar. Siliftcn, Sanbfcpaft in Sleinafien, f. Gilicien. $tütntn = *»iöfd)fjro (Kilima in ber Suaheli* foradie = Serg, ndjaro = böfet ©eift), bie pöcbfte 6rb.ebung3lfrila§,anber3lorboftgrenge»on©eutfc&= Dftafrifa. Saä 6130 (nach öanl -.Vierer 5998) m im hod-ften ©ipfel erreid'eubc ©ebirge fteigt in ber fübtofirt! gelagerten gröfjern öälfte in brei 2er raffen oon abnebmenber Sreite empor unb fenft ftd) im nörbl. 2eil in einem Quae abiodrt-:-. Siele einfdmeibenbe Später fübven an ber cübfeite in bie bebet gelegenen 3onen. Sie unterfte breitefte ^erraffe, ba§ Sfajaggalanb (f. Sfdjagga), ließt als treffl«ie§Äulturlanf iioiiiten 1000 unb lsOOm ;ibm itoifajen 2000 bis 3500 m eine rieftge Urroalb= regten, an bie fieb eine äBiefen^one mit ©ebüfd) bis 4000 ra anfdiliefu. äluf ber jtoeiten Serraffe erftirbt bei 4500 m alle Vegetation; bie untere Sdmeegrenje begihnt ;iriid-eu 4600 unb 4900 m. Stuf ber britten .->cd-f!a I e, 1800 m, ruben ber ßiSbom bee ft i b o | c et «Seile») unb bie gegen5545 (naebö. 3Jie9er5355) m , furdnbar jetllüfteten Sa»afel§maffen beS ftimatoenfi (ber «©unlle»), beibe gertemrt tm\b einen Hattet mit fed)§ Segeln. SerSibo febliefet mit einem oon 2cbnee unb Gi-J bebedten mauerartigen Mraterranb (5860 m) ab, au! betn oevein;elte $t\ä: fegel, »ie bie i oon. van;- H'ieoer benannte) Äai{er= SBilb,elm=Spifee (6010m), bevoerragen, unb ber eine 2 km breite unb 200 m tiefe Senhing mit einem er= lofdH'nen Slu§»Durfb,ageI unb einem mddnigen, nach 5B. oerlaufenben ©utfeberftrom umfdnu-fct. Sie ©eftein§maffe bilben 2ra*rt, Safalt, Jtnbeftt. 2(lte ©etoäffer, bie nadj S. abfliefu-n, fammeln fieb im glufjbetl beS ißangani (f. b.); im D.entfpringen bie Quellen be§ %io, eine? 3flebenflu)ie§ bei Sabafi. ivierui «arte: fiilima=3lbfa)aro.) 2luf ber ctib feite im Sfdjaggalanbe befinben ft* bie beutfAen Stationen SÖlofo^i unb SDlarangu. — £ie Gfiftenj eine! c*neeberae-J im äquatorialen 2lfrifa Würbe juerft oon bem OJliffionar fRebmann 1848 entbedt. Son ber Seifen erftieg ibn 1861 unb 1862 bi§ ju 4600 m, Gbarteg D^eio erreidite 1871 bie Sd)nee= arenge; ©. 6. Sobnfton maebte 1884 loäbrenb eine-? längern Stufentljaltä in ber ©öbe oon 3350 m Gr turfionen bie- }u ben Sd)nee= unb Saoafelberu unb unterfud)te glpra unb gauna eingebenb; ©raf Selefi unb DUtter oon yiobuel gelangten 1887 am fiibo bie jur öot)e oon 4800 m. 6an§ ilieoer roar naA einem (1887) niebt gan3 geglüdten Serfucb ber erfte Guro= päer, melcber im Serein mit £'. ^urtfcbeller 6. Oft. 1889 bie bbdifte Spi&e beä Kibo erreichte. 3lm 13., 15. unb 21. Ctr. unternabm er bie Sefteigung beä ßimamenfi oon oerfebiebenen eeiten, obne jebod) bie böcbfte gelfenjinne erftettern ju tonnen. — Sgl. V.y|.,>sebnfton,TheKilima-njaro Expedition (2onb. 1S85 ; beutfd) Vp;. 1886); Jbomjou.ThroughMasai- Land(8onb.l885; beutfd' Vp;. I885i; jnan* üeepet, Dftafrit ©letieberfabrten (2.3lufL, Spj.1893); Don ."cbnel, 3"m iRubrlifec unb ctepbaniefee (SBien 1891); äe MßX), Au Kilima-Xdjaro (Sar. 1893). Jlilima i'iDiciiarobabn, im Sau befiublidje Gifenbabn in Seutfd)£ ftairifa (f.b.,Sb.5, £.222a) iur Setbinbung bes öafenpla§e§ Sanga mit bem etioa 90 km lanbeintoärtS belegenen Üorogroe. Hilfcmtti. 1) törafi'rfjaft ber irifeben Srooinj 8einfter, iroifeben Cueen'ö^Gountp im 9u, Sipperarp im SB., Satetforb im 2., SSBerforb unb Garloio im D., bat 2062,7t qkm unb (1891) 87 261 faft nur taib. G., gegen 99 531 im 3. 1881 unb 202 746 im $. 1841. Jie Dberflädje ift grbfjtenteils ijügelig, im :Viount=Sranbon bis 516 m auffteigenb, enthalt aber and) aujgebebnte Gbenen. 3m ganjen ift ba§ 8anb fübtoärtä jur SBaterforb = Sai abgebadn. Sin ber Dftgrenge fliefst ber Sarroio unb fein redner, bie centrale Gbene burdfftrbmenber, fd)iffbarer ?iebenfluf, ?tore, an ber Sübgrenje ber Suir biefet Sai ,u. 2a» Mma ift febr milb unb ber Soben gröfjtenteilS fruditbar, porjüglid) am 3iore. Über bie öälfte bes Sobens ift SBeiöe-, ein SDrittel 3lder= lanb. 3Ran baut ©etreibe, Kartoffeln unb ©emfife. 2lucb, bie Sdjafeudjt, iliild'it'irtfd'aft unb S'IutV ftfdjerei finb oon Sebeutung. Sei Gafttecomer mer= ben antbtacitifdje Steinloblen geroonnen; Doruuv lid' finb bie Saufteine; aud) Gifenerje fommen cor. Sie änbuftrie befebräntt fidi auf SBoUtoebetei, ber Öanbel auf lanb»irtfcb.aftlid)e SfJrobulte. K. fdjidt ;toei Slbgeorbnete ine- Parlament. — 2) ^»auptort ber ©rafjdjaft ff., SKunicipalftabt unb SfJarlament§= borougb, am Diove unb an ber cüb= unb SSefteifen- bajjn, an unb auf jtoei ©ügeln febön gelegen, Siö eine§ Sifd)of§, bat (1891) 11048 G., gegen 14964 im ,V 1881 unb 19973 im 3. 1851. £. beftebt aus ber irifdjen Stobt, mit ber.Hatbebrate (1857 erbaut), unb aus ber engl. Stobt, mit bem .«aftetl, bat nod) alte [Ringmauern unb 2ürme, jirei 2teinbrüdcn, ein mit boben SKauern umgebenes Äaftell ber ganü= üe Drmonb mit ©emälbegalerie, prot. satbebrale Strtitfl, bie man unter fi »ermiBt, fmi) unter 6 auijufudjen. KILIMA-NDSCMÄRO. \ » 1. \-> I.Vd/llyü JÜtll.f,, \ * > v H Kiuiangojrif Useri r& *-^*r **«v>vf,p '" vi-f, ' Ken-: Jie Unterlage ift ftar! gefalteter SBeöonfanbftein, bie Dtänber hübet Koblentalt. — 2) Stobt in ber ©raffebaft Kern), unweit norb= öftlid) com 8ougb Seane, mit SDlallow unb Sralee burcb 33ahn öerbunben, bat (1891) 5510 ©., gegen 6651 im gj. 1881, einen ©erid)tsbof, SRonnentlofter unb ftarfen grembennerlebr. [häuten. Mille, enge Surdjfabrt }roifct)en jWei Sanb= Milieu, in ber Seemann§fpracr)e ba§ Stattern ber gefeilten (aufgewogenen) Segel, Wenn ber ÜBinb fie \o oon ber Seite trifft, bafs fie Weber oon hinten noeb oon born gefüllt finb. Milliccranfic (fpr. fillifrängfi), 5ßaf3 of, male= rifdjer %t.§ über eine Kette ber ©rampiangebirge, uörblidi oon Sunfelb, com ©arrp burchflofjen unb jeiu oon ber 39abn burdjäogen. 2lm SJlorbenbe wur= ben 1G89 bie Gruppen Wilhelms III. unter Sfadat) »on benipod)Iänbern gefdt)Iagen. Milumniucf , Stabt in ber fd)0tt. ©raffebaft 2l«r, am fiilmarnoetwaffer, nahe am (Einfluß in ben Qrpine, 34 km im SS2B. oon ©lasgom, bat (1891) 28447 ©., eine fiornbörfe mit Surm, Stern= warte, eine Slfabemie unb Hunftfdjuie. %n bem 16,5 ha grofjen Rabparfe ftebt feit 1879 bas »urn§= 9Jtonument. Sie widjttgften SrWerbSjWeige finb Jeppidiweberci, gabrüation wollener SbatoUS, §an= bei mit Kohlen unb difen. Siln, engl. SBejeicbnung für SRöftßfen, namentlid) für bie bei ber Kupfergewinnung »erwenbeten Soft* fdjad)töfen. (S. Kupfer.) Silo, leoant. ©etreibemafs, f. ßile". Silo... (Dom grd). chilios, b. i. taufenb) bc- jeiebnet im tnetrifdjen 2)caf;= unb ©ewiebtäfoftem taufenb, wo e§ fidi um eine SBeröietfacbung ban= belt, im ©egenfafe ju SDliUi... (wo es fieb um eine Teilung hanbelt); alfo Kilogramm = 1000g (= 2 $fb.), Kilometer = 1000 m. Miloampcrc, eine eleltrifdje Einheit, 1000 2tm= perc ff. Stromftärfe). Miloampcteftunbc, Kitoftunbenampere, eine e(eürifd)e Einheit, 1000 2lmpereftunben. M ilogtämm, 1000 g, in allen Staaten, bie ba§ metrifdie Spftem haben, bie amtliche @inl)cit bes ©emidits.. Sie 2lbfür,iitng b'afür ift kg. M i I o g nun nt f a lev i e, f. Wärmemenge. Siloflrttmmmctcr (abgettir.it kgm)ober Sic et er» t i 1 o g i'dtn m ,bicfürprattifdie3wede angenommene ßinbeit ber 2lrbeit, bie 1 kg 1 m hod) hebt (f. 2lrbeit, phofifalifdie). über gufspfunb f. b. Milograpft (greb. b. 2aufenbfd;reiher), ein im $rincip bem öeftcgrapben ähnlicher SScr»ieI= fältigungsapparat für Sobriften unb 3eidnumgeu. Millimeter, 1000 m, in allen Staaten, bie ba§ metrifebe Softem angenommen haben, bie amtlidje Ginbeit für ba§ SBegmafs. Sie amtlidje 2lhfür,iung SIrtitet, bie man unter St ofrmi bafür ift km. S)ie JBeglänge oon 1 km wirb jurüd* gelegt in bequemem cpaiierfchritt in 15 Diinuteu, im £ouriftenfcbritt in 12 2Jiinuteu, im ©chnellidjritt in II Dcinuten, fobaf; man alfo bie SBegftunbe ge- wöhnlid) ju 5 km reebnet l km = 3186,2 preufs. (rbeinifebe) guf; = .",078,4 Sßarifer 5'ufe = 3280,9 engl, g-ufi =• 0,134- beutfebe (geograpbifcbe) ülceile; l qkm = 100 ha = 0,01816 beutfdje Ouabratmeile. MiloinctccbiUctC, f. difenoabntarife (iöb. 5, S. 894 a). [S. 888 b). Silometertarif, f. ßifenhahntarife (33b. 5, Siloftcr, 1000 Stcr (f. b.). Mtloftuiibeiiainttere, f. .uiloampereftunbe. Silotoatt, eine eleitrifdie Einheit, 1000 3Satt (f. b.) = 1000 Voltampere = l,.io SJJferbeftärfen. Milotoattftuitbc ober fiiloftunbenwatt, elettrifdie d'inbeit für größere 2lrbeitsguantitäten, = 1 Kilowatt X 1 Stunbe = 1000 Stunbenwatt = l,3n 53ferbeftärtenftuuben. Milpgaitfl, f. .Uittgang. _ Milruft) (fpr. tilrbfd)), Secftabt in ber irifeben ©raffdiaft Klare, 40 km im S2B. oon SnniS, red)tS am a)cünbungstrid)ter be§ Shannon, mit 3805 6"., .Uüftenwadie, ©etreibe» unb J>ol,il)anbel. ©ine 23abn führt uad) .Hiltee im 319B. SBeibe Drte ftnb als Sec= bäber beliebt. SUftitl) (fpr. lilfeith), Stabt in ber fdwtt. ©raf= fdjaft Stirling, im 2c9cO. oon ©lasgoW, am (ilpbc= fanal, hat (1891) 6073 ©. unb ÜBeberei. öier wur= ben 16 15 bie SooenanterS oon äUontrofc gefdjlagen. Silt, Scburj ber SBergf chatten, ben fie ftatt ber SBeinfteiber tragen. Milte, Sßflanjengattung, f. Hesperis. Miltganfl, fiitpgang, iu.uilt gehen, 2lus= brüde ber Sdjwei.ier SJcunbart für gefellige 3n= fammenfunft in ber 9ladjt unb bie althergehraditeu nächtlidien 33efud)e (fiilt bebeutet fdjweijerifd) 3tr= heit am fpaten 2lhenb, bie ülacbtjeit) ber Jünglinge bei ücäbcbeu. ©cht alles im Sinne bes ©ebrauebs, fo folgt bem .U. bie öcirat, währenb bie Verlobung erft als oollgültig angefchen wirb, wenn bereits ,iu fiilt gegangen ift. 3ft ein Jüngling bei einem S0läbd)en auf bie Sdjau (wur «©'febau») gegangen unb wirb er uidit fofort Pon biefem ober ben (Eltern .iiirücfgewiefcn, fo oerfteht fid) aud) ber Ä. oon felbft. ©ebräucblid) ift ber ü. uamentlid) nodi inbenKan= tonen 33ern unb Slargau. M i lung, ü e e = l o n g , ber wichtigftc ber brei bem fremben Skrfehr geöffneten ©äfen ber djinef. Snfel gormofa, an beratorboftfüfte unb an ber Sabntinie .«\=Sai=pe=fu, hat etwa 5000 S. unb bebeutenbe 2lus= fulir oon Scuhhöl.iern (Sefam= unb Kampferbäume), oon Hohlen (1889: 43419 t) aus ben 30 ©ruhen ber näcbften Umgebung, %\)te, Snbigo, 3ifd)en, lelUere meift burd) 5)fä)unten. Ter öafen ift bei- hefte ber 3nfel. Sas felfige ©ilanb H. liegt etwa 3 km entfernt. (S. auch gormofa, ©efd)icpte.) Milma (Quito a >i\ i fitunui, .sSa fenort in Teutf*- Dftafrifa, füblidi oom Drufiji, auf einer ^nfel oon wilbwucbernber Vegetation im oerberblichfteu Klima, ift oeröbet unb faft in Srümmern. Sie Sßortugiefen hatten fieb hier um 1500 angefiebelt; fpäter Eamen bie SIraber unb febufen K. K. ju einem reiben öan= belSptaS um. ,uHit hat es feine Vebeutung an Kilwa Kiuinbje (f. b.) abgetreten. Silloa (Ciuiloa) Muiiuöjc, öafenftabt in 3eutfcb = Dftafrita, füblid) Dom Siufiji, Si^ eines 33eäirf§amtmann§; ein ftarl befuditcr öaubclsplalj mit über 5000 (F., 3ollhaus, 33a3ar unb altem gort. :6t, finb unter G aufjujitdien. 536 Miiuumiütg — Timolol Sic ©efunbbeitSoerbäTtniffe haben ficb gebelfert. Sie Dieebe befinbet fidi 3 km leewärts, «i i du inn ing, Stabt in ber fcbott. ©rafftbaft Stör, am ©aruod , 46 km im S2B. von ©laigoro, bat (1891) 3853 (i\, ßtfen= unb Robfengruben, @ifen= icerfe foörie SBottfphmerei. Sie oon fremben S3au= meinem gegrünbete greimaurerlogc gilt als 3Rutter= (oge Scbottlanbi. ftimatocnfi, f. fiüima=9tbfc&aro. Stmbcrlc» (fpr. -Ie), ©au»tort bei Se-jirfi R. (4569 qkm, 48171 &, barunter 20123 Sßeifee) in SBejtgrtqualanb in ber brit. Rapfolbnie, liegt ;mi- fdjen Saal unb SKobber, umreit ber äBeftgrenjie bei Dranje=greiftaateS, 1260 m ü. b. 9R., bat 83abn= oerbinbung mit Rafcftabt unb na6 Scorbcn mit öröburg in ®ritifan. bü Quli 1886 bc= tleibete unb cbenfo in befjen öiertem Kabinett 2tug. 1892 übemabm. Diadi ©labftoneS 9iüdtritt (5. Wl&x; 1894) mürbe er 2J!inifter beS 2luSmärtigen. Simürcr, f. Gimbern. Kimdii, 3<>fepb, lebte um 1160 in Dlorbonne, be= arbeitete juerft in d)riftl. Sänbern unb unter bem Ginflune abenblänb. Sprad)en bie bebr. ©rammatit unb Derfafste neben Sibeltommentaren auch, eine polemifdie Schrift gegen baS Sbriftentum. — SSon feinen Söhnen ift 3)tofe§ Ä. S>erfaffer ber bebr. ©rammatit «Vke (aud) Rudimenta) linguae sanetae» (^efaro 1508 u. ö.), aud) biblifdier itom= mentare (51t ben Sprüchen, 6Sra = 9tehemia). bai SBövterbudi «Sefer schoraschim» («3Burjel= budi», jule&t bg. »on Sebrecbt unb Siefentbal, 2S8be., S3erl. 1838—48). >l intin ober .« i m m u n g , in ber Seemannifpradje ber ftdnbave Seeborijont 11. Simmtiefe), bann audi am cdnfjÄnunpf ter Seil, too bie 2luf;enbaut bie ftärtfte ftrümmung bat. Äimmc, einfdmitt am Sifter (f. b.). Ätmmcribgcformntion (fpv. -ribfd)-) mirb ber obere Seil bei Sftatm (f. b.) ober 2Bei|en >\nrana-- mentlidi in Sngtanb unb im norbtueftL Seutfd&tanb genannt. Siefev cdiiditeutomplerbeftebt auibiebten, tbonigen ober oolitbifiben Kaltfteincn unb liebten iüergeln unb führt iablreidie JtlolluStenrefte, unter benen Pteroceras Oceani Brogn. (f. Safet: s$etre = faftenbersDlefo,,oifchenS'ormationSgruppe III, gig. 7, beim Slrtilel Siefojoifche gormation§= gruppe) unb Exogyra virgula (gig. 11) bie gc= möbnlidiften finb. Sei Solnbofen unb $appent)eini in Saliern treten in biefem geolog. Jiioeau bie be= rühmten Solnhofener --^lattentalte auf, bie nicht nur bind? ihre SRu&barfeit jur Sitbograpt?ic melt= betannt finb, fonbem au* aufterorbenttich sabl= reiche, bis in bie jatteften Setails überlieferte Sier= refte enthalten. Unter tiefen nehmen namentlid? bie glugfaurier (Pterodactylus) unb bie erften, nodi reptiliendbnlidien SBögel (ArchaeopterjTc, f. b.) bac- beebfte gJntereRe in Stnfprucb. Simtnetrtcr, bei öomer bie Stntoobnet bed OteanoS im dufeerften SBeften, nahe beim Ein- gang jum öabeS, ba, mo immer Siuntel berrfdn (timmerifche 3'infterniS) unb .'öelioi nicht leuditet. Sie biftorifepen fi. fafien an bem Sim = merifdien 33oSporuS (smifchen ber heutigen Hrim, bie ihren 9iamen »on ih^nen ^at, unb bem geftlanbe, f. Ä'ertfch) unb mürben nach iicrobot oon bort burch Scpthenoerbrängt. 3m 7.3ahrh^.ü.6br. menbeten fie fid) nad> Hleinafien, mo fie namentlich in Spbien unb ^brpgien eine 3eit lang häuften. 2ln= fang beS 6. ^a^xb. 0. ©b,r. mürben fie enblid) dot? bem Ipbifdien König SlloatteS gefdjlagen unb oerjagt. Mimmliolicl, f. ©obel. Kimmtiefe, in ber SeemannSfpracbc berSBintel üinjiten ber fiimm unb bem öorijont bei 2lugeS. Ser HreiS, morin bie SerübrungSpuntte ber Dom 2tuge an bie ©rboberfladie gelegten Jangenten lic= gen, heifst bie Kimm (eS ift bieS alfo ber fidjtbarc Oorijont). SDlan fpriebt Don freier Kimm, menn nur 3Bafjer 311 feben ift, unb Bon b eb e d t et Kimm, menn eine Straublinie fid) jeigt. ßorijont beS 2luge§ ift bie burd) bai 2luge beS 23eobad)terS ge-- legte Jöoriiontatebeue; biefe ift parallel bem mal) = rcnöorijont, ber burdj ben äftittelpuntt berG'rbe gebt unb auf ben alle ©eftirnSbeobaditungen rebiu iiert merben müfjen. Sa man bie .vSöben ber @e- i'time auf fcee mit bem certanten (f. b.) Don ber fiimm an meffeu muf;, f 0 muf; oon biefer gemeffenen Öbbe bie K. abgezogen unb bie ^cirallare jugelegt merben, um bie rocujre, jur Berechnung beS ©o^iffi ort-:- nötige ööbe ju erhalten. Sie K. ift abhängig Don ber 2lugeSbbbe über ber SJieereSfläche unb mirb tabeüarifcb berechnet; fie beträgt 3. 33. für 8 m: 5' 3". gär bie älugeSböbe h in Uretern erhält man Seffen S3ruber, SaDib K. (^bat, b. b. Dtahbi i bie K. a. in Setunben auSgebrüdt (unb für 9icfrat= S. R.), geft. Dor 1232, fdirieb Kommentare 311 ben meiften biblifchen Süd)em, unter benen bie ju ben Propheten unb ben ?[5falmcn am gefd)äBteften finb. SBon feinem grofteti SBerte «Michiol» behanbclt ber erfte Seil bie bebr. ©rammatit; ber 3roeite Seil ift Mrtifet, bie man untfc S »ermißt, finb unter 6 auf jutiicrjcn. tiou oerbefferti burch bie gormcl a = 107 Vh. i c. auch Drtibeftimmung sur See.) [fpicgelung. Kimmung, f. Himm; aud) fooiel roie 2uft= Kittiolo^obcr2lrgeutiera, Heine fclfigcgriecb. 3nfcl ber (gried).) Gptlaben, 3mifd)cn SlfeloS unb Simon — ilittb 337 StprmoS, bat 42 qkm unb (1889) 1515(1. 93c= rühmt ift bie Äimolifdic Erbe (f. ©imotit). Jtimon flat. G im on ), einer ber ausgcjcichnctftcn attjen. jjelbrtetren, geb. etroa 507 e. Chr., auS bem alten "X6cU-u.eiitlei.tt ber ^hilaiben, roar ein Sohn beSSMiltiabeS (f. b.junb ber öegefipbje, einer lochter be§ tt)ra}. gflrften DloroS. SUIS fein Sater geftorben mar (489 B. Chr.), ohne bat; er bie Sufse, in melier er nach (einem erfolglosen ,'!ugc gegen ißaros ver- urteilt roorben, befahlt hatte, ging bie ättimie (f. b.) auf ben Sohn über, drft als ber reiche fialliaS auS Siebe ju ber fd)bnen Stpinife, ber öalbfdjroefter fi.S, bic Strafe bejahte, trat fi. roieber in ben SBollgenujj ber bürgerlichen fechte ein. Schon hei Salamis (480 o. tihr.) fodit er ruhmvoll mit. SUS bie 2lthener in i'erhinbuiut mit ben übrigen ©riedjen ben See= frieg gegen bic Sßerfer fertfeuten, erhielt er 478 jugleictj mit SlriftibeS ben C herhefehl über baS athen. ©efdjroaber. Sr ift baS Sdjroert beS bamalS fid) failbenben "Jlttiicben SeebunbeS. 3unäd)ft fämpfteer glüdlidj in ibroien unb eroberte 475 baS nodjBon ben Sßerfern befehle Gion an ber SJlünbung beS Strmuen, fpäter aiut bic Jnfel ©foroS. Seit ber (Entfernung beS Sbemiftotles (471 r». Gbr.i, bie er roefentUd) inS ÜEBerf gefegt hatte, unb nad) beut halb barauf erfolgten Sobe be§ StoftibeS (um 467) vtanb er an ber ©pitje beS Staates unb betrieb bauernb bic (Yortführung beS Krieges gegen bie jjßerfer. Cr ichlug 465 bie Keffer ,utr See unb ju Sanbe an ber iUünbttug bes S'lujfes Curtimcbon in sl!amphrilicn unb eroberte bann ben Stjrajsifdjen Ghcrfenes juri'id. 2er ©runbjug feiner inuern ^olitit ift ariftoEratiictvfcnicroativ; bureb feine großartige S3autf;ätigieit, namentlich, auf ber 33urg bou Sltben (f. b., SSb. 2, ©. 22b fg.), bureb yrei= gebigteit unb Seutfeligfeit fuchte er bie 3J2enge an i'icb 3u feffelu. ©egeuüber ben Sacebämoniern, mit benen ihn perföniiebe greuubfebaft oerbanb, bc= mühte er fid), ein gutes? GhiBcrncbmcu ju erhalten. SllS 465 B. Cbr. bie Sbaficr ficht in offenem ffampfe gegen 2ltbcu unb ben SelifchenShtnb erhoben hatten, unteitoarf er fie nach mehr als jroeijätjrigem firiege. JUS hierauf bic Spartaner, roeldje bic auffteinbifeben Öeloten unb 2ßeffenier in Jtbome belagerten, in l'ltben um ©ilfe baten , fetite fi. eS burd), baf> ihnen 461 ein athen. jjrilfsforps' unter feiner eigenen 5üh= rung jugefanbt würbe. 2lllein ber ttmftanb, bafj bie Spartaner biefe SilfStruppen halb roieber unter nichtigen SSorroänben jiirüdfcbidten, erregte beim athen. 23olfe heftigen Ünmillen gegen fi. unb gab beffen ©egnern geroonnenes Spiel. SBäbrenb fi. fid) auf einem gelbjuge gegen bic Werfet befanb, gelang eS ben gübrern ber S)emofratie, Gphialte» utuYSPerifleS, bas Sollwert ber fionferBatisen, ben 2lrcopag, 461 feiner polit. SDcadjt 311 entfleiben. Um= fonft trat fi. gegen biefe SBeränberung auf. Stuf Antrag feiner ©egner mürbe ff. burdi Dftraci§mu§ au§ feinef Sßaterftabt oerbannt. ®rft nach fünf= jähriger 2(btoefcnbeit rourbe er (454) auf ben Eintrag bec- SPerifleS fclbft jurfletberufen. Ce gelang ihm 451, ben bamalS mütenbeu Krieg mit Sparta bnreb einen üiufieihrigeu ©affcnftillftanb ju beenben; 449 führte er eine Jlcttc ber Athener unb ihrer Sunbesgenoffen nach ber roieber Bon ben Werfern befetjtcn ^ufet 6p= pern unb belagerte nad) einem glänj'cnbcn ioppcl fiege über baä feinbliche §eer bie Stabt fiition, ftarh aber hei biefer SBelagcrung. 2lu» bem Slltertum ift eine febeuöbcfcbreibung be» fi. Bon ^lutardi (vgl. SRttb.1, Tic Quellen ^lutarcb» im Scben bc= fi.,3Rarb. Svottfiau4' fionoeviotionä'Sfjifon. 14. Stufl. X. 1867) unb eine fürjcre Bon Corncliu-3 Stepo» er= baltcn. — Sgl. iUfdicr, Simon (S3af. 1847). Jlintpolung. I) !Bejirf^l|auvtinauu|if)aft in ber Sutoroina, hat 2350,oi qkm unb (1890) 45832 (23151 mannl., 22681 roeibl.) C\, 10031 Säufer unb 10558 SBobnparteien in 29 ©emeinben mit 35 Citietaffcn unb 6 ©utägebieten unbumfajit bie ®erid)tebe.urte SornaSL-atra unb St. — 2) fi.,rumän. Cämpolung, Stabt unb Sit) ber V'V'-,irh>bauptmanu= fetajt fDtoie eine§ 33ejir!Sgertd)tS (1681,84 qkro, 33669 S.j, redjtä ber SDlolbaoa, in 706 m Mohc, an ber t'inie §atna=fi. (67 km) ber S3u!oroinaet 2o!albab,nen, hat (1890) 6402 ruman. C, Sßoft, Telegraph unb ein .Uvautcnhau«. 3n ber 3ieihe bie beutfdjefiolonieGifenau(786(S.)mttGifenbammern. SJintpitlititg, rumein. Stabt, f. Camvulung. Stin, chiuef. unb Japan. ©eroid)t, f. Cattn. Sinäbc igret.i, foBtetroie^Jäberaft (f.9ßäberaffie). Sinai, ^rtbianer, f. fienai. [bungen. Sinäftr)cttfd)C Crganc, f. SBeroegungSempfins Kinb., hinter lat. Sierbenennungen 2th(ür= jung für ^ob- ©uft. öjalm fiinberg, einen fcfjroeb. 3oologen. Jltitburn, tatar. Kil-Burnu, ehemalige fveftung im raff. ©ouBcrnemcnt Saurien, Dtfdjaforo füblid) gegenüber, auf ber SBeftf pi^e berSanbjunge nonfi., ioclete ben 3)njeprliman vom Sdjroarjen Söleere trennt. Sic mürbe bou ben Surfen erbaut, um bic Saporoger an ber SluSfarjrt inS SKeer ,iu hin= bern, tarn 1774 an Sufelanb unb »mtrbc 1787 Bon beu 2ürten ohne C'rfotg belagert. 1855 Bon einem engt.=franj. ©efdjroaber bombarbiert, mußte fid) fi. ergeben. 1860 rourbe es als A-eftuug aufgegeben. 'Stmcarbiuc (fpr. tiuejtdbrbin) ober tl)e DJtearnS, ©raffebaft in SUittelfdjottlaub, cm ber [Rorbfee, bou älberbeen im 3JS5S., Bon gorfar im S3B. begrenjt, umfafät 1004,7 qkm mit (1891) 35 647 C"., b. t. 35 auf 1 qkm. Gute .'öügeltette trennt ben fiüftenftricb, Bon ber fruchtbaren, aber Ulm Seil 3)toor unb ilioo? euthaltenben .'öoro (i\eh- lung) of 2)cearns?, bev gortfejjung ber Sbatebeue Strathmore (f. gorfar). 3lm frudjtbarften ift ber fiilftenftreif mit feinem tiefen Se^mboben. Sroeige beS ©rampiangebirgeS burcbjiehen ben norbineftl. Seil unb erreiepen im SDlount=58atto! 779 m, im ällouut = fierlod) 532 m öbbe. Ser roiditigfte Slufj ift ber See an ber [Rorbgtenje; an ber ©übgrenje fliefit ber !Jcortr)--@gf=9ttBer. Sie fiüfte ift jum Seil bis 100 m bod), mit fdjmarjbrauuem Sffioofe beberft, hier unb ba Bon ööblen untergraben. £8on ber Dberflädje fmi 47 ll>ro;. angebaut, baS übrige 8anb erfüllen ©ebirge, äBalbungen, ÜJfoor unb öeiben. 2lderbau, Sieb, jud)t unb gifdierei bilbeu bie ßaupt= erloerbSjroeige. Saneben befteben S3rüd)c bou ^or- pbpr, ©ranit, Sanb= unb fialffteinen, SBollfabii= ratton unb gladjsfpinnerei. Sie ©raffebaft fd)idt einen 2lbgeorbncten in bas Parlament, öauptftabt ift Stonebaoen (f. b.). fXiitcarbinc (fpr. tingteibrbin), fdjott. ©rafert? titel, f. Gigin unb fiincarbine. Sinb (infans), baä menfdilicbeSubiBibuum Bon feiner ©eburt an bis1 jum Gintritt ber gefd)lccbt= lieben Gntroidlung. SaS Kinb es alt er ober bie fiiubheit (infantia, aetas infantilis) leifjt ftd) in mehrere 2(bfcbiiitte ober Cpocheu einteilen, in bas aüter bes Neugeborenen, bie erften 6—8 Jage nadj ber ©eburt bis sum 2lbfall ber SRabelfdjnur um» faffcnb, in baS Säugling Salt er , bie erften 9 — 12 SBonate in fid) begreifeub unb bis sum GnttBöbuen 22 ftittb tv-> fiinbeS von bet SJiuttcrbruft rcicbcnb; in baS eigentliche SinbeSotter vom 3a&nai'3brud} bis unn ^alnimcd'iol (SBUtcbjabnpetiobe, Dom (inte beä 1. bis jum 7. oahroi, unb in ba-J $uabcn= unb iRäbdienaltcr, Dom Sflhuwedifel 6i§ jut 3ßubertät§entwidlung . bie in Mitteleuropa bei Stnaben um baS 16. bis 18. Sctbr, bei Sffiäbdjen fdjon um baS U. bis 16. ,wbr erfolgt. (5. Sßubertät.) SDlit cor ©eburt beS 8. tritt eine Döllige Umgestaltung bet VebciK-thatigfeit ein. OBäbrenb cor Aotiic- baS (SmäbrungSmaterial vom mutter= lieben DrganiSmuä fertig jugejübrt erljätt, be= ginnt beim Neugeborenen mit bem [Dloment rer ©eburt bie felbftänbige [Respiration fomie bic mit ber. Unterbrechung bei [fJtacentarfreiStaufS ge= aebene Umgestaltung beS gesamten ffreiSlaufS, unb bic felbftänbige (5'rnäbrung burd) 5RabrungSauf= nähme in ben ÜSerbauungSfanal, üßerbauung unb Slujfaugung ber [RabrungSftoffe. gerner befinbet fid) baS geborene it. nicht mehr in einem gtcicb= mafüg »armen Staunte von ber Temperatur fei= neS eigenen RörperS, fonbern eS mufs für bie 3ie= gulierung ghüfegen ber SBärmeerjeugung unb SJBärmeabgabe felbft forgen. Sie für baS Sehen wichtigen Organe baben im [Reugeborenen, welcher im Surd)fd)mtt eine .Ucrperlänge von 50 cm unb ein ©cmid't von 3 bis 3,5 kg beugt, bereite eine hobeSlu-ibilbung erlangt. SaS ©ebirn unb [Rücf en= mar! beträgt ein Stdjtei bis ein Siebentel be§ Jlör= pergetDidjtS, beim Srmacbjenen nur ein günfunb= Dierjigftel; baS öerj, bie Seber finb gteid)fallä ver=- bältniSmä|ig gröfcer, wäbrcnb bic untergeorbnetem Organe (3Jlu§hilatur, Extremitäten u. f. in.) nod) ineit jurüctgeblieben finb; bie öerjtbätigfeit ift febr lebhaft, imSurdjfdmitt macbtba§öerjl40©cbläge in ber Minute, ßtnjetne SSerbauungSorgane seigen fidj nod) nidit fo auSgebttbet wie bei altem 3nbi= Dibuen; fo finb 3. 93. bic ©peidjelbrüfen nod) nicht inibätigfeit; eS werben nod) teineStärtemebl ver= bauenben Fermente gebilbet. Sen Sinnesorganen (©efiebt, ©ebör) fehlt bie nötige Übung; am meiften entwitfelt febeint nod) ber ©efebmadsfinn ju fein. iiv; 93lut beS [Reugeborenen ift reidw an feften 23e= ftanbtcilen, befonberS an 5Muttbrperd)en, Sifen unb Grtrattivftoffeu, als bas ber GJrfoacbfenen, bagegen ärmer an gibriii unb ©aljen; feine ©efamtmenge beträgt nur ein Sicunjclintcl, nicht roie beim @r= waebfenen ein Srcnchntei beS ijbrpcrgcwidits. Sa§ ÄörperwadjStum ift in ber erften SebenSJeit uad) ber ©eburt am lebbafteften. 3m erften 3al)re vcr= breifadjt ficb baS KötpergetoiÜgt (bis auf 10 kg), fobafe eS fpätcr nie mebr um fo fiel junimmt Sie geiftige 2b ätigteit be* Neugeborenen ift auf ba§ geringfte ÜRafä befdjvänft; eS giebt nur Sei' djen beS »ebagenS unb Unbehagen-;- Don fidj. Ürft etwa von berl0.2Bod)e an fdjenft baSfi. einzelnen ©egenftänben feine Slufmerffamfeit, unb vom 5. bis 6. Monat an ertennt eS feine Umgebung mit©id)er= beit. 3m 6- 6iS 9. DRonat treten bie erften 3dl)ue (JJiildsäbnei auf (f. .labu unb tabuen ber ftinber). Um baS @nbe bei l. ober im ätnfangebe» 2.J;abreä finb bie M. im ©ebraudj il)rcr SMuSIeln fo ineit fort- gefebritten, bafs fie allein fteben tonnen unb ©el)= r>erfud)c madicn; um bic AUitte beS 2. 3abre§ lernt audi ba§ .H. allmäblid) feine Spredjorganc gebrau* dien. 2 a§ SBacbStum ift nod) lebhaft, tsaZ ,ftnodicn= fnftem nod) unvollfommen entroictelt, bic (Snben (fog. älöo= ober t5'pipl)i)fen) ber langen 9löbrcn= fnodicn noeb burdj Knorpel mit bem SÖlittetftüct, Slvtitfl, bie man unter ft «er ber jog. Siapbbfc, üerbunben; cbenfo beftebcu bic meiften platten .Wuodjen (SBeclen, .ttopifuodum) au-:- mebreru burdi ftnorpclmaffe Derbunbenen ©tüden. Ser Stoffumfafe ift bei ben fi. mäbrcnb ber ganzen SBacbStumSperiobe bebeutenber als bei bem (i'r- tuaebfenen für gleicbeS Jtörpergeitiidjt. Tillen gleifj unb bic gröfste Sorgfalt bat man auf bic (jrnäbrung unb tbrperlidic Ilieiubaltung be-i R. ju richten, unb ben vertebrten iliafiregeln in biefer vunfidit ift c-5 »um Seil jujufdjreiben, bafi Don luo .«. 25 vor G'rreidnmg beS erften SebcnsjabreS fterben. Sie befte Oiabrung für baS Si ift bie iViikt ber iDlutter; bei ?lmmenmildi gebeiben bie ß. febon weniger gut, inbeS viel beffer nod) als bei füuft= lieber Srna'brung. (S. .Üinberernäbrung.) ©eringe SJcrbauungSftörungen verurfacben leidit Surcbiälie, unb biefe enveifen ficb ben $. l)öd)ft mörberifd). 3Jcangelbafte Ernährung führt aud) oft ,Ünod)en= trantbeiten (d'ngtifchc firanf^eit), Strofulofe foivie Subertulofe herbei. SBerben bie ft. unfauber ge= halten, fo befommen fie leidit öautaiu-fd)läge, felbft Öautgefcbwüre; geuchtigteit in ben .f)autfalten (©djenf elf alten) mad)t bie .'öaut leicht munb (8int= falbe). 2(pbtbcn ober ©d)Wämmd)en (f. b.) in ber fllunbbbble fiub_häufige folgen ber UnrcinliaMeit (©augbeutel). ©ebon bei leiditen Unpäfjlidjfeiten (Sßerftopfung) befommen 8. leicht Krämpfe, bic inbeS feiten von grofscr SBebeutung unb leidit ?u heben finb. gerner finb mirtlidie Dlcroenfrantbcitcn (@e= birnentjünbung) uid)t feiten. Sßerben bic &., bevor ihr ÜJtuSfefc unb itnodienfpftem träftig genug, häufig aufrcd)t getragen, fo tritt leicht bleibenbe S8erfrüm= muug ber SBirbelfäule ein. Sie geiftige Sntwiätung erfährt vom 2. Sabrc an einen lebhaften 2luffd)wung. ©dion früh foll man ben ©eift unb ba» ©emüt be§ Jt. aushüben, ohne inbe» ba-3 it. mit Sirbett ju beläftigen; ber anftrengenbe fi)ftematifd)e Unterridit foll folange als ntöalid)' (bis in baS 7. Sahr) aufgefdjoben werben. 2luä bem ©djulbefud) brohen bem fi. eine [Reibe von ©efabren, beren SSichtigfeit erft in ber neueften Qdt hinreidjeub gewürbigt würbe. Saber hübet neuerbingS bic Slnlage, dinriebtung unb 93c= auffiditigung ber ©djulen einen wichtigen Seil ber bjjentlidieu ©efunbbeitc-pflege. (S. Sdntllmgieiue.) S i 1 1 e r a t u r. 93ebnar, itinberbiätetit ober Pflege ber Ä'. in ben erften Sebensjabren (2Sicn 1857); S&lojj, Sag i?. in SBraud) unb Sitte ber Götter {■2. Stufl., ©tuttg. 1884); firug, Sie.Winbcrerjichung für ba§ erfte SebenSjabr (2. Stuft. , £p3- 1884); gürft, SaS fi. unb feine Pflege im gefunben unb tränten 3uftanbe (3. Stuft., ebb. 1886); ^rever, Sie Seele beä ü. (3. Stufl., ebb. 1890); Slmmon, Sie erften Sölutterpflid)ten unb bie erfte fiinbeSpflege (33. Stufl. von SBindel, ebb. 1892); 33rücte, 2Bie be= hütet man Seben unb ©efunbbeit feiner fi.? (4. Slttfl., SSien 1892); SBoct, SaS 93udi vom gefunben unb Iranten SJtenfdien (15. Slufl., bearbeitet von 3R. von Simmermann, Sp3. 1892—93); sl>rei)er, Sie geiftige Gntwidlung in ber erften Sinbbeit (©tuttg. 1893). 3m rcd)tlid)cn Sinne beifst S. äunäcbft eine Sperfon, welche im fiinbeSalter ftebt (f. Stlter unb SlJinbcriäbrigfcit), bann aber aud) eine $erfon im SßerbdltniS ju ben Gltern (f. b.). Saä geltenbe i)ied)t fpricht aber aud) nicht feiten von fi. im Sinne von SlbtommUngen (f. b.). über unebettdje ober auf>erebelid)e il. f. Unebetid?e fiinber. SBeflen be» Spridovortec- «S. folgt ber ärgern iiaub» f. ■jirgere öanb. mijit, finb unter K aufjit(ualcn. ®inb (SeJj. gräbt.) — ÄinbbettfieBer Sliitb, ,Vb. Ai'icfv., Siebter unb Scbriftftcllcr, geb. 4. sHcärj 17G8 ju Seipäig , [tubierte bafetbfl tote SRccbtc, würbe 17:k; Slbüo&t in ©reiben unb fdnieb «fienarboi Schwärmereien ■ (2p*. 1792). 1816 legte et bie jurift. Sßrayü nieber, würbe 1818 gonjaifdber öofrat unb ftarb 25. ^suiii 1843 ;u Trei- ben. Seine i ©ebicb> > (Spg. 1808; 2. Slufl., 5 Sbe., 18 17—25) finb gewanbt in ber äußern 5vorm, aber ohne bie geringste Originalität. Saifetbe gilt uon feinen «(Fvjäblun^en unb Dlomanen» (593be., Spj. 1820—27). Unter leinen Sfibnenarbeiten ift »i er= wäbnen ba§ Jtunftlerbrama «"-San SticfS Sanbleben» (2. alufl., Wi. ls21), worin nadi SDceifterftücfen ber nieberlänb. Schule eine Art lebenber Silber Borge* fübrt mürbe. Sludj ift R. SBerfaffet bei Xejctei tu Kreuzers Dper «Sa§ Jladjtlager pon ©ranaba» unb ju SBebers «greift doii jahln-idn-n anbern grorfdjem betätigten Diadv toei§, bafs bie ftranfl)eit burd) Übertragung gewiffer niebrigfter l'ufroorganiSmen äü§ ber Klaffe ber fugelförntigen SDtifrotoffen (befonbers Streptococ- cus pyogenes) auf bie innern wunben @cfd)ted)t'5= orgauc ber SBödjnerin entfielt, in benen fie Snt= jünbungen unb gewiffe 3erfetmng3porgäugc nad) 9lrt ber SPttämie (f. b.) unb Septicb/ämie (f. b.) »er= anlafjeu unb fdjliefslid) burd) ba§ anbaltenbe bobe gieber, eiterige (Snt.uinbung ber Smnpbgefäfie unb Venen in ber Umgebung ber (Gebärmutter, allge= meine 53aud)fellent,uinbung unb rafcb eintretende Vergiftung ber allgemeinen Säftemaffe in ben mei= ften fällen jum Sobe fübren. Sie Übertragung ber Streptofotfen in ben Organismus ber SBocrmerin erfolgt gewöhnlich, wäbrenb. ober turj nad) ber Snt-- binbung, ;. 23. burd) bereit» porbanbene entjünblicbe Rranfbeiten ber Scheibe unb ihrer Umgebung, ferner ganj befonberi burd) unreine ^nftrumente unb Utcnfilicn, bureb ten unterfud)enben 5"i"ä.er ber ftebamme ober beS äXrjteS, wenn biefelbcn porber tinbbettfiebernbe SBöcbncrinnen befudbt unb fid) nid)t grünblid) beäinfüiert hatten, burd) un= f anbere Sdimämme, SBerbanbftcffc u. bg(. Sie patf)ol. = anatom. 2>cränberungen finb Berfdjieben unb bangen fowobt pon ber Menge bei cinge= brungenen Snfettioniftoffi als aud) pon ber Sofali= fation ber ftattfiiibenben Snfeftion ab. SBefcrjräntt fid) ber cnt.ulnblidie Sßrojefj auf bie Jnuenwanb ber ©ebärmutter, fo entftebt eine Endometritis puer- peralis, bei meld)cr fid) alle Übergänge pon einfadjer ent;,ünblidH'r Sdiwetluug bi§ jur fdjwerftcn biph= tberitifeben ober hranbigen (Sntäftnbung unb SBcr= jauebung oorfmben fönnen. ©reift ber^rojefj auf bie lUustulatur ber ©ebärntuttcr über, fofommt c§ ju einer Metritis puerperalis; burd) Beteiligung ber breiten iDlutterbänbet entftebt bie Parametritis, burd) SBeiterfdjreiten auf ben SSaud^feUüberjug ber ©ebärmutter bie gefttrdjtete Perimetritis puerpera- lis, »eldje fid) febr leid)t ju einer allgemeinen 33aud)= ■fclleutiüubung Steigern fann. Sic Siimptoine tonnen febr üerfdnecen fein; Oetüöbnlicti beginnt tä mit bejtigem Jieber (40° C. SIvtitct, bie man unter @ l>eri unb barüber) unb bober ^ulsjregueni (120 unb mehr ©djläge in ber A'tiuute), mit Sdjüttelfrbften, lelivien unb grof;cm Surft; babei ift ber Seib aufgetrieben unb febr empfinblidi, bor SBod)en= fluf» Wirb fparfam, übelriedjenb, felbft jaiutig ftiu= tenb, unb bie ootbem ergiebige 3Kild)abfonberung hört gembblilid) halb g.m; auf: unter ben 6rfdjei= nungen einer rafd' Mj auSbreitenben fduveren SBaudjfellentäünbung (f. b.) erfolgt ber Job oft [djon wenige Sage nadi beut SBeginn ber drtrantung. Stimmt bie Hrautheit einen günft'tgen äluSgang, fo bleibt oft ein langet unb fdnr>ere§ Siechtum jurütf. Sie Sehanblung mu| burd) energifd)e unb flcifiige 3luSft)ülungen ber ©ebuttSwege mit fäul= nic-roibrigen "JJiittelu (Söfungen pon Earbotfäure, fireolin, Salic^tfäure, Sublimat u. a.) ba§ Por= banbene 2i!unbfetret (Söodjenfutfj) nad) aufjen ent= fernen unb tias beglcitenbe Jieberburd) älnWenbung ber Halte (in gorm talter .Hompreffen, disbeutel, falter 5$äber) fowie ber antipmetifebeu Heilmittel (ßbinin, Slntipprin, falicnlfaureS Patron u. a.) be= fämpfen. Sanebeu mufi fürbie@rbaltuugber.vev;= tbätigfeit burd) öftere Sarreid)ung pon SReijmitteln (ffiein, ftarfer fiaffee, Kämpfer, --Hther u. bgl.) fowie für eine träfttge (5'rnahrung (unter Umftänben felbft burd) ernäbrenbe Slpftiere) geforgt werben. Sa bie Srognofe be§ &. burd)fd)nittüd) febr ungünftig ift, fo bat ber 2lrU feine ganje Sorg; falt auf bie '-Bcrbütung ber ßranf&eit 3u oer= wenben. 3n biefer Sejicbung finb äufjerfte iRein= lidjteit, fleifsige unb ausgiebige Ventilation in ben 2Bod)enftuben unb in ben (fntbiiibung-Mjäufeni ftrenge 2lbfonberung ber trauten pon beu gefun= ben 2Bbd)nerinnen pon ber allergrößten 2Bid)tig= teit. öebammen unb SBärteriunen, weldje mit itan-- fen 2Böd)nerinnen in 23erübrung tommen, bür= fen unter feiner SBebingung bie Pflege gefunber 3Böd)nerinnen überuebmeu; bie ältjte, wekte Sinb= bettfraufe belianbeln, muffen fid) nach jebem Sefud) berfelben auf baaltungSmaf3= regeln ift in beu @ntbmbung§bäufern bie Sterblid)= feitSjiner, bie in frübern Seiten oft 15—20 fpros. betrug, auf ein OJimimum berabgefunfen, unb aud? in ber SriPatprariS haben fid) peinlidjfte 3ieintid)= 1 feit unb bie auSgiebigfte älnWenbung ber antifep= miit, fmti unter ff anfaufncfjeu. 22 ,: MO Smbfcettflujj — ffimberorbeit tifdfen fDiittel unter allen anbern Maßregeln als iDirtfamfter Sd)U& beir-abv:. SgL Semmehoeiß, Tic Ätiologie, bei Sfegrifj unb bie ^roplnnari* be-5 .«. iSMcn 1861); Spiegeh 6erg, ober baS SBefen be§ ^Puerperalfiebers (Spg. : Seiberg, Tic puerperalen unb priätnijcben •Bro;erie (ebb. I873);58renneertauf§ (SKogbeb. L883); Srebe", ©efunbe unb fronte SBöcbnerinnen (803. 1886). [bett. Sinbbcrtflufc, fomel toie SBocbenfluß, f.3Bocben= Sinbclbrücf , Stabt im fireiS SSeißenfee bei prent';. :Keg.='iV;. Erfurt, an berSßtpber, bat (1890) 1612 er>ang. d. , 'Bcit unb gernfpretbüerbinbung; SdmbfabriEatiou, 2ldW unb Dbftbau. Jtinbcrabt, f. Starrenfeft. Jlin&crarbcit, bie berufsmäßige, natnentlicb in -nbuftrie beiTortretcnbe 58efd)äftigung con fiinbern. 3n ber öauptfaäje fhib erroaebfene 2Jtän= ner jur probuftiuen Stiätigfeit berufen. 3nbe§ rrirb mau atub grauen (f. Frauenarbeit) unb .Hin= ber jur Arbeit herangehen bürfen; nur fommt e§ barauf an, h)a§ unb wo (ie arbeiten unb für me'cben oired fie tliätig fmb. Seiber bat nun aber bie 3tot beä Sehen», angeregt burd) bie gort-- febritte ber Jednüf in ber ü)iafdiinenfonftruEtion, Jlieberrbein. über bie fi. in ben venebiebenen @r= luerbgjmeigen giebt folgenbe auf ©runb ber 2te= rufSjäblung bon 1882 jufammengeftetlte Stabelfe Sluffd)ruß: 8anbtoirtfcbaft,Sieräudjt,©firtnerei I 291 289 gorftnrirtfebaft, gagb, gifeberei . . 834 Snbuftrie, einfd)ließlid) Sergbau unb Sautoefen 143 262 Öanbel unb SBertebr, einfdjließlid) @aft= unb Sd)anttoirtfd)aft . . . 6au§ticbeS)ienftfeifrung unb 2obn= arbeit luecbfelnber 2lrt Staate--, ©emeinbe*, fiircbenbienft 16 033 4 948 4108 Summe 460474 o,59 1 »,72 2,8* 1,02 1,24 0,71 2,61 Sie Sbätigfcit »on fiinbern unb jugenbtieben Strbeitern in gabriten unb biefen gleicbjtebenben anlagen in ben 3. 1884— 90 erbellt au§ folgenber Tabelle: 1884 3 n b u it r i e g r u p p e n Sinter '' Junge »on Seute »on 12 6U14 14 biä 16 Rainen! 3aljrcn 8n- (ammen 1888 Äinber Sunge bon Stute »on 12&1314 14 bis 16 3atjren 3af)ren 3"= lammen 1890 Rinbn 3unge Scuteoon 14 bis 16 3af)ven »on 12 biä 14 3af)ren lammen Sergbau 964! Snbuftrie ber Steine unb (trben 1 585' Stetalle 1080J SRafcbinen, Snftrumente . . . 49S' (Jbemiübe Jubuftrie j 425 5nbuftrieberSeiä=u.8eucbtftoffe 43 Stertilinbuftrie 6 906 Rapier unb fieber | 706 Öolg: unb Sdbniöftoffe . . . . j 669 9labrung§= unb ©emißmittel . ■ 4 308 SBelleibung unb Steinigung . . ; 796 SBolngratibifcbe ©etoerbe . . . 472 Serfebiebene jjnbuftrien .... 251 15 920 12 956 15 664 10 033 1764 403 37 671 7 908 4 522 14 264 5 288 4 471 3 418 16 884 14 541 16 744 10531 2189 446 44 577 8 614 5191 18 572 6 084 4 943 3 669 ss;, 2 4161 1275 811 338 30 8 004 1012 1229 5 287 904 563) 155 18 0781 17 619 1S986 14 892 2 304 595 46 024 10 347 6 650 17 836 6 797 6170 2 954 18 967 2iiii:15 20 261 15 703 2 642 625 54 028 11359 7 879 23 123 7 701 6 733 3 109 843) 22 730] 23 573 3173 21686 24 859 1566 25 101 26 667 934 21489 22 423 360 3 515 3 875 52 853 905 Olli! 58038 67442 1314 11930 13 244 1358 8 771 10129 G340 20 517 26 857 1212 S398 9 610 681 7188 7 869 248 4 066 4 314 Summe 18 703|134 282 152 9S5 für bie fiinber in übermäßiger Menge älrbettS- gelegenbeit nadjgetoiefen unb balün geführt, baf; mit Ter regelmäßigen Sefdjäftigung con fiinbern ein ftarter iRißbraucb getrieben toirb. Sie Rinber fmb oon ber mobernen gabritiubuitrie mafjenbatt herangezogen roorben, roeil it>re Slrbeit billiger ju haben n»ar. Diamentlicb in dnglanb cntinirfelten ftcb in biefer SRicbtung bcdM't beforgniSerregenbe 3U: ftänbe. Unter 100 Strbeitern ber engl. 58aumwoH= inbuftrie waren 1850: 6 fiinber, 1875: 14. S>ie 3abl ber in ber engl. SaumtDoDinbuftrie befd)äftig= teu fiinber im ällter son 8 bü 13 3. wuebi non 1 1993 im J. 1850 auf 66900 im 3. 1875, in ber SBoüinbuftne n\ibrenb ber gleidjen Seit uoii 17050 auf 38416, in ber i5lad)§inbuftrie von 1581 auf 12678. 1890 waren in ber Sertifenbuftrie Sngtanb§ 35166 finaben unb 38653 ÜÄäbcben mit tjalber SlrbeitSjeit befdjSftigt. 'Jibnlid)e5,tccnu aueb nidU in aunähernb gleicbem Umfange, jeigte ücb in Seutfcblanb, befonberS in ber erften ,',eit ber auftommenben gabrifen am 22 913 169 252 192 165 27 485 214 282 241 767 2Jtit 2tu«nabme be» Sergbaue§ unb ber d?em. gnbuftrien jeigen alfo alle ©nippen eine ftart ?u= uebmenbe SSeöoenbung ber fiinber. Tie 3^h' ber in ber öauSinbuftrie (f. b.) befebäftiaten fiinber unter 15 fahren rourbe ton ber ©etDerbejäblung (1882) auf 4449 ermittelt. Sod) ift biefelbe offen» bar ni gering angegeben, ba mauebe Sltern bie @r= u\'ib;-tbatia!eit ihrer fitnber Derftbhriegen haben. SEBaä au-;- ntebrem neuern 3)ionographien über ein-- iclnc 6au§inbuftrien befannt getuorben ift, geigt, baß in ihr eine febr bcbcntlidje 2lu»nu^ung ber fiinber oorjutommen bflegt gn t n e r r e i dj foll bie Siernenbung »on fiinbern unter 14 fahren im fabrikmäßigen ^Betriebe in ftetiger Ülhuabme begriiten fein, yn berSdiroeis maebten 1106 1880"bie fiinber unb jugenblicben Sßerfonen L4 ißrog. aller gabritarbeiter auä; aber bie neuern SBericbte ber gtabrifinjpettoren betonen, baß in ben leinen fecb^Sabren bie,Sabl ber fiinber unb jungen Seute unter 18 Jahren in ben gabnten abgenommen habe, gn graufreich ift bie 3aPl artitel, bie man unter St »ermiSt, r»'!) «"'" 6 flufäufiidjcn. SSmberar$t — ßinbcrernä^rung 341 ber in gabrifen befd)äjtigtcn Sinter beibertei ©e= fdjledbtä feine geringe. 1890: 165058, hjooon 1044 10= bis 12jä&rige unb 164814 12= bis Ujäbrigc. 3u tiefen 3ablen fommt noch bie ber in SBaifen* bfiufem, Sufludnganftalten unb 3trbeit§fäten be= föäftigten fiinber, bie auf etwa 7000 gefdjatjt tuirb. ßin gvefeeö ä'iaf, bon Überarbeitung unb SSer= roabrlofung jeigt bie 5Befd)äftigung jugcnblicber s$erfoncn in ben -JUeberlanben.. Qu berü3ro»inj Simburg (für bag ganäe 8anb finb (eine Säten »or* bonben) waren in 12-10 gabritbetrieben 11 156 2(r= beiter befebäfttgt, Don benen jid) 1821 im älter dou 12 bis 16 3-, 1351 im 2llter Don 16 tu« 18 3. be= fanben. 2Benig erfreulid) finb aud) bie 3uftänbe in Italien, reo jcbenfallg mehrere bunberttaufenb Sinber unter 14 Sabjcen tljätig finb. Dcadi ber Zählung Don 1881 finb eg 149964 männlidje unb 159413 meiblicbe, oUerbingS cinfdiliefdidi ber Sebr= üuge. SBefonberS jablreici) finben fie fid) in ber Seibeninbuftrte (1889: etwa 40000 Kinber unter 15 Sabren) unb im ©rbroefelbcrgbau ©icilienä (1888 unter 27897 Arbeitern 6753 Kinber unter 15 fahren). 2lud) in Belgien finb fpecielle 3": buftriejroeige, inte Bergbau unb Jcrtüinbuftrie, mit einer febr großen Slnjabl jugenblicbcr Arbeiter be= laftet. Sie ©teinf oblengenunnung befebäftigte unter 44757 Arbeitern 6346 Kinber tinter 14 ^abren unb 10093 im älter con 14 big 16 %, bieSEeytittnbuftrie unter 71725 Arbeitern 6493 Shtber oon 12 big 14 3. unb 10152 im alter Don 14 big 16 3. über bie neuerbiugg oon faft allen Staaten gegen Slugbelmung ber K. unb jutn ©ebutje be§ geiftigen, fittlid)cn unb natürlichen Sebenä ber Kinber ge= troffenen gefeblid)eu SBeftimmungen f. 3'äbrifgefei> gebung unb Sicnftmiete. Sitter a tu r. $uk§> Simon, L'ouvrier de huit ans (ißar. 1867); grtcblänbcr, II lavoro delle donne e dei fanciulli (Rom 18S6 ; beutfdi Don 6. g-leifcber, gorbad) 1887) ; Conference internationale concer- nant le reglement du travail aux etablissements industriels et dans les mines (Spj. 1890) ; Slnton, Öefdjiebte ber prent), gabrifgefetobung (ebb. 1891) ; ManbtDörterbud) ber StaatSroiffenfcbaften, 33b. 4 (3ena 1892), 6. 030 fg. .

  • in feiner gabril ,ui Rero=2anarl eine S^flegeanftalt für bie Hinber feiner 2lrbeiter ein= richtete , unb üßereine, wie bie Don Srougbam ge= grünbete Infant-school Society, bafür eifrig tbätig tparen. Bon l?ier au§ empfing aueb Sieutfdjlanb »Dieber neue Anregung; ^rioatDerfonen , grauen= SU'tifcI, bie man unter S Denn Dcreiuc, bie fatb.iDeiblidienC eben, bie Jnuereiliijfteu in ber eoang. Slird)e riefen jablreidje berartige 3tn= ftaltcn ing Seben; ©emeinben unb Regierungen nahmen fiel) ber 6ad)e an, unb beroorrageube ?ßäba gogen, roie 9iiemener, Jürf, ©d)Warj, 3erenner, Xieftcrmeg, traten bafür ein. Neuerbiugg bat ber Dberlin=Sßexein in SRotuatoeS bei 5ßot§bam mieber Dielfad) Anregung sur ©rünbung Don fi. gegeben burdjbag «Dberlin=iBlatt. 3citfcbrift für Wleinlinber pflöge unb ©emeinbepflege». älnftatten jttr 21ug= bttbung dou Pflegerinnen an H. beftebeu in fiaiierc--- tDertb., SRonnentoeiler (S8aben), ©rofibeppacb (SBürt= temberg), Sarmftabt, ?!euenbettelgau (SBatjern), 33re§lau, grantenftein in ©djlefien, SRomameg bei iJSotSbam u. f. m. (©. aud) M'rippe.) — 23gl. Tieftev >oeg, S)er Unterridit in ber itleinliuberfcbule (5. 2lufl., Sielef. 1852); i'eprer, Sie cbriftl. Stleintinberpflege (Stuttg. 1879); SHanfe, Sie ©rünbung, Unterbau tung unb Leitung dou Krippen, SBcmabranftalten unb fileinfinberfcbulen (7. 2tufl., 61berf. 1887). SinbcrbiUctö, f. Sifenbatjntarife (58b. 5, ©. 890a). Jiiitbftliifi1)of, f. Sinbertag unb jJtarrenfcft. Miitöcibiitiifnhl, f. SlJeitfcbenraub. Hiitbcrernäitruitii. Sie Ifrnäbrung dou fiin= bern üolljiebt fid) im großen nad) benjelben Regeln toie bie ber ß'rtuadifenen. 3m einzelnen jebodi jeigt ber @rnäl)runggDorgang (f. ömäbrung) bei ben .Hinbern 2lbtDeidntngen üon bem ber (Jrwadifeneit, bie barin begrünbet finb, bajs ber tinblidie Mbrper nod) tDädift, jortiDäbrenb neue Qeüin unb neue Organelemente bilbet unb bie gunttionen be§ .Hör perg unb feiner Organe nod) nid)t ihre böd)fte 2ei= ftunggfäbigfeit erretdit baben. Setjterer Ümftanb maebt fidi befonberg in ben S8erbauung§organen bemertbar unb bebingt, baf; Quantität unb Quali; tat ber SSerbauungSfäfte nieijt genügen, gemiffe 3iab= runggbeftanbteile su Derbauen unb ber 2luffaugung jujufäbren. Soldje uuDerbaulidje SSeftanbteile be= läftigen aber ben cntpfinblidien Serbauunggapparat ber fiinber, erzeugen 2Jcrbauunggftbruugen mit iferen für ben tinbiieben .ßbrper Diel bebentlidieru d'inflüfjen auf ben gefamten (J'ruäbrunggutftanb. Saburd), bafc ber finblicfee fiörper forttuäbrenb au Sllaffe unb in ben erften i'ebengjabren ganj er= l)cblid) junimmt, luirb Derurfad)t, baf; bie 2ial)ruug beg Hinbeg nicht nur fooiel an 2Jat)ntnggftoffen, al-J ber augenblidlicbe ©toffmecbfel erbeifebt, enthalten ntufi, fonberu eg muf; biefetbe einen getoiffen Über; fd)ufs an Sutbrunggftoffen befiheu, bamit ber Orga= uigmug bie 3um SBadigtum nötige 3ellbitbung be= tl)dtigen unb einen gemiffen Vorrat an Hörpcrftoffeu tum iluggteid) ber unDermeiblidjen ©cbwanrungen in ber 9ial)runggäuful)r auffpeidient tann. Sa jur 3eUbübung ferner loefentlid) eitoeifjartige ©toffe unb fog.2lfd)ebeftanbteite notmenbtg finb, fo bebarf ber tinblidie Körper einer rclatiü ftdrfern oitfubr oon Gimeife unb Slfdjebeftanbteilen alg ber aug= geraadjfene Körper. 2lllen SBebürfniffen be§ Kinbeg in ber erften 8e= benSjeit entflpridjt nur bie (Srnäbrung mit 3Jtutter= mild), ©ie enthält nid)t nur alle Stoffe, loeldje ber tinblidie Körper benötigt, in ber leicht löglid)ften unb letd)t »erbauliebften gorm, fonberu aud) in ber entfpreebenben 2J(ifd)ung unb 2)lenge. Über bie Quantitäten fluid), lueldje ber ©äugling täglich 311 fidi nimmt unb über bie in biefen Quantitäten enthaltenen 3iabrunggftoffmengen giebt nad)ftebenbe Tabelle 2luffd)lufi (nach (iamerer): ißt, finb unter 6 oiifjufuctjen. 342 Sinbereräiefjung (religiöfe) — Sinbotgorten ;:!iU$ SKutter« mild) Eiroeijj gett SSofjIe= Ijtjbrate e B s 8 1 w 0,30 0,36 0,36 2 92 2,81 3,26 3,35 3 247 7,54 8,76 9,00 6 379 11,57 13,45 13,si 9— 12 495 15,12 17,56 18,04 18— 21 534 16,31 18,95 19,46 31— 33 555 16,95 19,69 20,22 46— 69 651 19,88 23,10 23,72 105—113 749 22,87 26,57 27,29 • IUI— 163 766 23,39 27,18 27,91 3n ber illuttennilcb Detroit fid) bie Giweipmenge ;u ber Stenge ber fticf jtofffreicti 3la^nmg§ftoffe (auf SDMutjuaer berechnet) wie 1 : 6,7, in ber Sub= milch, bie reifer an Giweipftoffen imb ärmer an [Jett unb iüilchjuder ift als bie SJiuttermilcb, wie 1 : 3,9. Slud) bat ba§ Giweip ber Submilcb anbere Sigenfdjaften alB ba§ ber 3Jtuttermü(b. immerhin fann burdi beftimmte Veränberungen , Welcbe man mit ber Kuhmilch DOtnhnmt, ein günftigere» 38er= bältniS ber ÜtabrungSftoffe gefebaffen werben (burdi Vcvbüunen ber Kuhmilch mit */a Jeil 12,3 proj. SUlcbjucferlövung [Sorbtet] ober mit 1 £eil einer 69 g im Siter entbaltcnben Utildiuidertöfung [,vjof= mann = öcubner]). Ungünftiger ift ba§ 9JJifcbung3= Verhältnis ber Stabrungsjtoffe bei allen fog. tünfts lieben SinbernabruitgSmitteln (f. äluffütterung o:r Kinbcri. SWit junebntenbem Sttter änbert ficb SJtengc unb äRifdnmg ber Siabrungsltoffe in ber Soft ber Sinber roieber unb näbert ficb mehr unb mehr ber beS Grwadifenen; immerbin bleibt aber noch lange Zeit binburch bie relative Slabrungs'menge unb be= fonberä bie G'iweißmenge eine gröpere. 5)a§ \)ot)e Simeipbebürfnis' ber Sinber bat oielfad) Veran= lanung gegeben ju ber "Jlnfcbauung, man müpte ben Kinbern recht Diel eiweißhaltige ober au»jd)liep= lieb eiweifsreidie Siabrungsmittel barreidjen. SieS ift ein grober Irrtum, ba nach ben ©efetjen bes otoffmetbfelä [\. b.) bei eiweißradier Soft bie 6i- Weipjerjegung im Körper fteigt, ebne baß ein grö= ßerer ßiweißanfaß ftattfiubet. 3Kan muß ben Stn= bern and) gett unb leidit perbaulidic Moblehpbrate in eutfpreebenber Stenge jur Soft .uimifcbeu unb aueb an bem pon ben Sinbern fo febr begehrten Zuder nidjt ju piel fparen. SBegen ber geringem Seiftungsfäbigfeit bc* tinb= lieben VcrbauungSapparateS ift eS notwenbig, bei ber iluSwabl ber 9labrung3nüttel auf bie fdjwer= nerbaulidien befonber-3 ju aditen, ferner bie Qatyl ber iliabljeiten ju erhöben (5 ftatt 3) unb nament= lieb bei ben Reinem .Hinbern bie juträglicben £em= peraturen berSpeifcn einzuhalten. 35on ben ftärfer reijenben ©enupmitteln, namentlich »on ben alfo= Ijolifcben ©etränten, foli in ber S. fo Wenig wie möglich ©ebraueb gemaebt werben. Jtinbererjicbung, religiöfe. Sie grage ber religiöfen Grjicbung ber 3>ugenb bereitet bejonbers' bei ©emifdhten ß"ben (f. b.) grope Scbwicrigteiten. ~ic fatb. Hircbc null folche Glien nut julafjen unter ber auäbrüdlid}, womöglich eiblid1 übernommenen Cerpflicbtung tatholiidHu- S. unb broht Kircben= ftrafen für bie Verlegung biefeä ©eboteS an, ein ffieg , auf roclcbem ttjr bie coang. J\irchc feßt mcbr= fach, con 3iotrcebr getrieben, burdi (Srlap oon ana= logen Sorfchritten folgte, fjaft allenthalben baben artifcl, bie man unter R üerm auch bie StaatSgefchgebungen fidj mit ber (Vrage bcid'äftigt, tcilioeifc in beruht, baß mangels bes f onberer Vereinbarungen bie Sinber uacb @efcbledj= tem ju teilen feien (SSaoern, Cfterreid), 3)tectlen= bürg), teilii'cifc in ber iHrt, baß bie iReligion beä SSateri alä beä AamilicnhaupteJ für bie Sinber ent= febeibenb fein f oll (oadifen, Württemberg; freuen). 3n Preußen galt iwd) bem 3Ulg. Sanbrecbt baö erftere Stiftern; burd) Jiabinettsorber Dom 21. 5loo. 1803, in ben meftl. ^roiüujcn eingeführt bureb SabtnettSorber Pom 17. 3lug. 1825, würbe baä leßtere eingeführt unb jugleid) ber 2tbfd)luß pon Serträgen über bie religiöfe S. bei 9ted)tigtcit pcr= boten. 3m einzelnen beftehen in Jb^orie unb SßrariS viele 3trcit= unb Zweifelsfragen. (S. auch Uuter= f dieibungsalter.) 2ln einer gefeplieben Siegelung ber religiöfen (Srjiebung pon Sinbern folcher Ultem, wefige au§ ber SanbeStircbe ausgetreten finb, feblt eä ucdi. — Vgl. befonberä öinfdjiuS, Sircbeurecbt bev Maiholifen unb Vroteftantcn, 53b. 4: Spftem be« tath. .Hii\heured)ts (2 HbteiL, SBerL 1886—88); frübler, Sie religiöfe Grjiebung ber Sinber au& gemifdtten C'bcn (S3erl. 1888); Pon Sicherer, in Stengels «äßörtermufc. beä beutfdjen SerwaltungSs redüä» (2S8be., grerb. i. 33r. 1889— 90); fowie bie Sebrbücber bes Sirchenredit^. Sinbcrgartcn, älnftalt, bie ben 3wed bat, nod> nidjt fdmlpflidüige .Hinber (»on 3 — 6 fahren! bureb Umgang, Spiel unb Sefdjäftigung ;u erjichen. 9Jad? Jriebr. yröbel (f. b.) foll bie Hinbevgarteneriiebung nid)t blop Grfatj ber bäuStidjert (Srjiebung für foldjc Sinber fein, bie ber leßtern entbehren müf]en, fon= bem er betrachtet fk al§ bie eigentlich normale Grüebung auf biefer Stufe unb erwartet pon ibr baä freil be§ mcnfcblicben ©efcbledjtä. 3m ©egen= faö ju Veftalojji, ber bie gange erfte Grjiebung unb fogar ben erften Unterriebt bem fraufe, por allem ber Siutter jugeWtefen wiffen will, balten bie älnbänger gtöbeli bie bduolicbe (Frsiebung über= baupt für ungenügenb, weil bie gamiliengemein= fchaft 311 flein'fei, tai fiinb infolgebe|leu fidj nicht genug als erbeimlict)ung ber ©eburt (bie nodi bas geltenbe öfterr. Strafgefefe oon 1852, §§. 779, 7lo,' bat) finb bem beutfeben Straf recht unbetannt; bod) wirb Wegen Übertretung bis 150 3Jt. ober Saft bis ju fe'ehs v«od)en beftraft, wer ohne SBor* wifien ber SBebörbe einen Seiebnam beerbigt ober beifeite febafft (§. 367, Dir. 1). 3m geltenben Öfterr. Strafgefeh ift bie e^elidje Kutter ber unehelichen grunbfä&Ud) gleicbgeftellt (§. 130), ebenfo im Dfterr. I Strafgefehentlourf oon 1889. artifcl, tote man unter S »crmi&t, [mi unter 6 auijufiictjeii. tinbeSteil — Äiuematif 345 H inDcctctl, Slnteil eineä flinbeä an ber Grbf Aaft eine§ bet Eltern auf ©runb ber gefeöüdjen drbfoige. SDaä SBort wirb aud) jutoeilen gebraucht, um ben sjJfüd&tteUeineäfiinbeSjubejeidjnen. (©.Sßfuä)tteil.) $jtnbc3untcrfd)icbung, ein fajon bem röm., aber nid)t bem frühem beutfAen Sfted)t befanntes Seült, wirb nad) §. 169 bei Seutfe&en ©trafgefe&= buAes mit ©efängniä bis 511 brei Satiren unb, wenn bie öanblung in gewinnfüAtiger 2tbfid)t begangen tourbe, mit 3uAtbaus big 31t sehn fahren beftraft. ®er SBerfud) ift ftrafbat. Ser Unterfdjiebung ftebt aleid) bie rwfätUidie BerweAfelung uub bie anber» weite Beränberung ober Unterbrüdung beS $er= fonenftanbeS eine« anbern, b. i. beS familienred)t= UAen BerbältuiffeS einer lebenben Sßerfon 311 anbern lebenben äßerfonen. .fSicrbcr gebort auch bie 3(tx= erfennung ber SSaterfdjaft eines als unehelid1 ge= bereuen, im ©eburtsregijter eingetragenen Kiubes ieitens eine? l'iauucs, ber nidit bev Sater ift, unb bie Bewirtung ber Eintragung eine« unetielidien .Hinbes in baä ©eburtSregifter als ebelidien, iebod) unter riebtigev Angabe ber Gltern. Streitig ift, in meld)em Stlter baS «jtinb» fteben foll. äftan wirb annebmen bürfen, e§ fei ein fo isarteä Slltet gemeint, bafj baS .Hinb felbft über fein Söter leine ätuäfunft 311 geben Dermag. — Sie Beftimmungen besä öfterr. Straf* gefetu'ntmurfs üon 1889 über K. entfpreeben benen beS Seutfdjen StrafgefeSeS. StitD folgt ber ärgern §anb, f. flrgere £>anb. Jtinb^cit, f. Kinb. Sinotjeüöticrcin, f. 3Eaberiu§»erein. ' Ätnbt, 2lbu 3ufui Sa'fub ibn 3fbäf al=, belannt als «^bilofopb ber2lrabcr», au? ber arab. §ürftcn= famitie ber ftinba ftammenb, würbe in Basra ge= boren unb lebte fpäter in Bagbab, wo er von ben Gbaliien ÜJla'mun bis SDlutamalfit (letzterer ftarb 861) m beruorragenber SSBeife begünftigt mürbe. Gr cntwidelte eine ftaunenSwertc Sbätigfeit als arab. Übcrfeger grieeb. Sßerfe unb als Bcrfaf)er lAiloiepbifcber, matbematifdier, mebijinifdier, aftro= nomifAer, mufitalifcber fomie gegen baS Gbriften= tum potemifietenber cdn-iften; bie Sifte berfelbcn bat 265 Stummern, bereu gröfster Seil nidit mebr uorbanbeu ift. Ginige ftnb aud) in? Sateinifcpe überfeKt Werben: «De medicamentis compositis» 1 ctrajsb. 1531u. ö.), «Depluviis, iuibribusetventis» (SSeneb. 1567). 2tudi in ber äftrologie bat fid) K. beroergetban; er ift mit beut 2ll!inbius, 2UAin = buS, .Ubinbi, Kbinbafa ber europ. unb neuinb. Slftrologie ibentifch. CStne feiner aftrol. Sdjriften bat D. i'otb (2pj. 1875) berausgegeben unb bear= beitet. er ftarb fm-, nad) 873. — Sgl. 5'lügel, 2(1= Minbi, genannt ber ^bilofopb ber Araber (Spj. 1857); Slorgenlänbif^c Aorfd;uugen. geftfdjrift für ö. S. gteifeber (ebb. 1875). Sinbfctjttbo, Stabt in Efrila, f. 2lffini. Jtinbfdial, ba§ grofee sraeifebneibige 3old)mefjer ber öftl. Surfen, ba§ al« SBaffe unb SBertjeug 3u= gleid) bicut. ttiubfchcr SrcifaUbohrer, f. Öergbobrer. Sinböt>ect), f. Cmbrno (33b. 6, ©. 73a). Sinb^ttiuffer, foniel wie grudjtoajer (f. b.). ttinene (tat. 6inea§), grieA. ötaatämann uub SRebner aus Sbeffalicu, war als Jüngling ein Sdjüler be§ 2>emoftbenc« unb ftanb fpäterimSienfte be§ epirot. Äönigä ^piTbu« (f. b.), beffen treuefter unb begabtefter Seifer er gemefen ift. 33on feinem £errn leurbe ,H. mieberbolt ju ben mid)tigften biplo= mot. Senbungen »ertoenbet, namentltd) in bem SUrtitcI, bie man unter S »er firiege mit 9iom (281—275 0. Gbr.), con bem .«. vorher DergebenS abgeraten batte. 3ioA oor bem Snbe beä Aelbnige-j ftarb er (mabrfdjeinlicb na* 278) in ©icitien. ftineit, eine üon ben rbetn. 2)rmamitfabriteu bergeftellter oprengftoff , beftel)t auegung§apparate§. ftinefühcräpic (grd).), f. ßeilgömnaftif. SN»etif(»omgreb.kinesis,5Betoegungal§!£r)ätig= feit), im ©egenfafc itiKinematif (f.b.) biejenige 33e= wogungslebre, toeldje bie Ergeugung ber33emegung§= formen bttreb ffräfte betrautet unb bie ÜJtajie ber bewegten Körper in bie SRedmung einfährt. ftiuctifcfic ©nergie, f. Energie. Jtinctifrtic <§aätf)eortc, auch bunamiiehe e>a stbeorie, bie 2(nfcbauung, bafs ber gas= förmige älggregatniftanb barin heftebt, bafs bie ©aSmoIefüle üch in fortfdjreitenber SSemegung be= fingen. @a»=2uffac unb joule baben gegeigt, baf? ein Was, bas aus einem ©efäfi in ein leeres über= ftrömt, alfo ohne einen SBiberftanb ju überroinben unb 2lrbeit ju teilten, feine Jcmperaturänberung er= fährt. Stimmt man an, baf; bie SBärme bes Safe» in ber finetifeben (Tnergie ber 'lUelefüle liegt, fo änbert fich alfo leRtere bei bem ermähnten Sergang nidn" , es tonnen alfo feine Kräfte wirffam gewefen fein, »eiche bie finetifche Energie »ermebrt ober »er= ininbert hatten. Semnacb erfebeint aud) bie ältere Scrftellung, na* ber fieb bie Jlielefüle bes (Safes abfto|en,h)oraui eben bie Eypanfi»fraft beroorgeben foll, nicht haltbar. Taniel Sernouüi, Krönig, 6lau= fius u. a. ftellen fidi bie @a§moIefüle mit grofsen ©e= ichminbigfeiten fortfdireitenb bewegt »or'unb leiten ben Intet auf bie ©efäjjwänbe oon ben zahlreichen Stöfjen ber iliolefüle ger. Sie Sahnen ber iUclefüle Hub nach Elaufiuä gerablinig, ba wegen ber geringen I ichte bes ©afe§ bie iliolefüle relati» f ebr roeit »on= einanber entfernt finb unb baher feine Sräfte wirf; iam ftnb. 3cur trenn ein 2Jcolefül an bie SBanb ober gegen ein anberes Utolefül ftöfst, änbert fich bie Sewegungsncbtung plöfeüd), fobajj 3id$acfbabnen entftehen. Senft man fich n ilfolefüle ron ber @e= fchtrinbigfeit u unb ber Stalle m in einem ÜBürfel 3 _ oom SBolumen v, alfo ron ber eeite 1 v heroegt unb jirar fe — 2JJolefüle parallel einer SBürfetfeite, fo ift n bie Htofoatilbiefer- ÜRoleffllc auf eine SEBürfelflädic 1 n n . _? örTT" tn tet ccfunbe unb baher bie auf bie JPanb in ber Sefttnbe übertragene 93eroegungg= - 1 n u große -j-^^--2mu, btc jugleid1 ben Srucf i » Yv pl vVv auf bie äBanbflätbe oorftellt, wenn p ber Trucf auf bie JIäd?eneinbeit ift. hieraus folgt '.'trlitcl, bie man unter ft Demi 2-Pv==-^— - i»o§ bem 2)cariotte=@at)=2unacfcben @efe& entfpridit, Wenn bie (redn-5 ftehenbei finetifde Energie proportional ber abfoluteit Temperatur ge= fein wirb. Sie ©efchwinbigfeiten, bie man ben ©a§= molefülen nach tiefer Sheorie auftreiben muf;, lallen fidi aus ber teilten Formel erfehen. Siefelhen finb bei 0° C. für Sauerftoff 461, Stidftoff 492, ©affer= ftoff 1844 m in ber Sefunbe. ein @a3 ftcllt ft* nad) tiefer Theorie als eine Staubwolfe oon nid)t .ntfammenhängenben, fich regellos in 3id;adlinien bunteinanber bemegenben Siolefülen bar. Sas oon Satton gefttnbene ©efefe, nach bem ftd1 bei ber S)if= fufion/JJtifchung, Stbforption jwei oerfdnebene©afc Wie leere :Käume gegeneinanber »erhalten, wirb bier= burdi perftänblid^. (6. Taltonfchcs ©efe§ unb Zii fufion ber ©afe.) — SSgl. D. (5'. Turner, Jie fine= tijdv J beorie ber ©afe ('-Brest. 1877) ; »an ber 3Baal§, Sie ffontinuität bes gasförmigen unb flüffigen 3u= ftanbeS (beutfd) »on iKothi, 8pj. 1881). « iitetif rtje Sänfte, foüiel wie ntimifdje .ttünfte. ftiuetit, ein bureb Dtitrocellulofe gelatiniertes JUtrobengot, in baf ein ©emenge »on fatpeterfaurem unb dilovfaurem ffalium eingefnetet ift. R. finbet atä Sprengftofj in ber jvorm poh SBatronen 9>er= wenbung. Sie (5rptofion wirb bureb ein ftarf ge= labenes 3ünbhütchen eingeleitet. Sing, chinef. unb Japan. @ewid)t, f. Eattr. King (engl.), König. Stngani ober SRufu, glujs in SeutfchCftafrita, ■entfteht aus ber Sereinigung bes ©erengere (©erin= geri) unb!DigetabeiUfungula inllfaramo unb ftrömt als rotbraunes, füfjliches 3Sajfer in gemunbenem Sauf iWifdien fd)lammigen Ufern in einer Sreite oon 15 bis 45 m bem 2)ieere ,?u. ©eine iUüubung, hei Sagamojo, umf (blieben Sagunen unb 3Jlangro»e= walbungen. Sis Sunba ift er ,ut jeber ^abresjeit idiifjbar. 3tr|ifcben Sifiro unb Sagamojo bei bem Sott Sffltoni befinbet fich bie »on ben Karawanen benutzte Kinganifähre. Jliiigattiaitation, f. Saffmianb. Sing=(5l)«trleg(fpr.tfchabrls),.löunb, f. Spaniel. Singlate (fpr. -lebt), Slleranber äBidiam, engl. Solitifer unb ©efebtehtidneiber, geb. 5. Stug. 1809 in Sepoufhtre, ftubierte in Sambribge, würbe 1837 Sadnoalter unb machte ftd) juerft einen 3cameu burd) bie u. b. %. «Eothen» (£onb. 1844 u. ö.) veröffentlichte Sefchreihung einer Crientreife, bie burd) ihre glänjenbe Sarftellung unb £rigina= litdt 2ltiffchen erregte. 3ntereffe für Krieg unb Jlbcnteuer beweg K. ben franj. ©eneral 2aint= Slrnaub auf einer Ü'rpebition in SUgerien 51t be= gleiten unb ftd) 1854 bem S-elbjug nad) ber Krim an= ,utfchlief,cn. 1857 trat er ins Parlament, febjofs fieb ben liberalen an, befämpfte aber eifrig bie au§= wärtige SBotitil §BaImerfton§, bie ben engften 21n = ichluf; an g-ranfreid) erftrebte. 1868 »erlor er feinen SBarIaittent3fi& unb wibmete fidi nun ganz ber S5oU= ctibttng feine» grofsen SScrfs «Invasion of the Cri- mea» (8 Sbe., Sonb. 1863—87), bas in 3-ranfreid) grojjeu 2lnftofc enegte unb zur 3cit bes Kaifcrreid?s »erboten war. K. ftarb 2. ^an. 1891 in Bonbon. King's (Queen's) Bench (fpr. bentfo)), früher ein hefonberer boher ©erichtsbof, ie^t eine 2lbtei= hing bes High Court in Sngfanb (f. Court). King's College (fpr. tollebfd)), f. (Snglifo^eS Sdutl: unb Unioerfitatsmefcn (Sb. 6, S. 143a). King's Counsel (fpr. faunfjel), f. Queen's Counsel. iöt, finb unter 6 aufjiifndjen. Äiiuj'S ßüuntt) — Ätngftüix (auf ber Snfel Samoifa) 347 Sliiid'c* ©OMMtt) (fpr. faunti, b. b. König§= ©raffd)aft), ©raffcbaft ber irifcbcn Sßrooma Seinfter, ein fdjmaler Sanbftrid), nörblid) oon äBeftmeatlj unb Wltatb, füblid) oon Queen'» Gounti) unb 2ippe= rar« begren.n, bat 1999,01 qkm unb (1891) 65563 ©., gegen 72 352 im 3. 1881 unb 147 551 im 3. 1841. in i -Uro,?, ber SeooTferung finb fatliotiid?. Sei- nörbl. Seil ift eine flogen Sßeften jum ©bannon gefenfte, großenteils oon Torfmooren eingenommene ©bene (Bog of Allen, 24 $roj. ber gldd)e), ber fübwefb lid)c ein bügeligeg SBeibelanb, baS an ber ©renje oon Queen'» ©oiiut« im 2lrb ©rin be§ ©tieoe» SBloomgebirgeS 528 m Höbe erreicht. Ser ©bannon an ber SEBeftgrenje ift l)ter für Schiffe oon 300 t fahrbar unb nimmt bie ©roße SBrogna unb bie Kleine 33ro§na (SBirr) auf; im SO. fließt auf ber ©reuje ber obere SBarroro. SSon Dften nun Sl)an= uoii siebt ber ©raub = ©anal. SBon ber Dberflädje tommen 24,2 5Jro3. auf 2(derlanb, 9 auf Kleefelber unb SEBiefen, 48,4 auf SBeiben. ©uter 2tderboben färbet fid) nur an ben jjlußufem. iUehjudit ift ber 6auBtnab,rung§jroeig. 1892 toanberten 742 5Ber= fönen au8. Sie ©raffcbaft fdjidt sroei Slbgeorbnete in bas Parlament, ßauütftabt ift Sutlamore (f. b.). Jthtgtflcit (fpr. fing§le), E^arte§, engl, ©griffe fteller, geb. 12. 3uni 1819 in £>olue bei Sartmoor (Seoonfinre), empfing feine 33ilbung in ber Sßrt»at= icbule oon Knigbt 311 (Slifton unb ber oon Serroent ©oleribge 31t Seifion, bann im King's College 3U Sou= bon unb in ©ambribge unb mürbe 1842 Sßfarrer 3U ßnerSleV) (öampfbire). @roße§ 2luff eben erregte fdion fein erfter Vornan «Yeast» (1848; beutfd), 2. 2lufl., 8pä. 1892), nod) mebr «Alton Locke, tailor and poet» (1849— 50; beutfd), 2 S9be., 1. u.2.2lufl., ebb. 1891), ber an bie d)artiftifcbenUnrul)en antnüpft. ©r fd)rieb ferner «The Saint's tragedy» (Sonb. 1848), bie ©efd)id)tc ber beil. ©üfabetb (beutfd), 2. 2tufi., ©otba 1885), «Twenty-five village sermons» (Sonb. 1849), «Phaeton, or loose thoughts for loose thin- kers» (©ambr. 1852) unb «Application of associa- tive principles to agriculture» (Sonb. 1851). Sein tulturlnftor. Vornan «Hypatia, or new foes with an old face» (1852 — 53 3uerft in «Frazer's Magazine» ; beutfd) mit ÜBorrebe oon SSunfen, 2 Sbe., Sps. 1854; 6. 2lufl. 1892) fdjilbcrt beibn. unb cbriftl. Seben 311 2llcranbria im 2lnfang bes 5. 3al)rb. SBon gleidier SBebeutung iff fein montan «Westward Ho !» (1855 ; beutfd) ©otba 1885), ber im Seitalter ber Königin Glifabetb fpielt. 1860 311m $rofeffor ber neuern @efd)id)tc an_ber Unioerfität ©ambribge ernannt, l)ielt er intereffante Vorträge, bie als «The Roman and the Teuton» (Sonb. 1864; neue 2lu§gabe, mit SBorrebe oon 9Jcar üDtüller, 1875) erfdjienen. ätußerbem bat man non ib.m ©ebid)te (beutfd) oon $aul oon Spangenberg, ©äff. 1893), ein ©ebiebt «Andromeda» (1858 u. ö.j, bie antiten Sagen «The heroes» (1856), baS 2Jcärd)en «The water babies» (Sonb. 1863; beutfd), 2. Stuft, Sp3. 1885), unb bie SRomane «Two years ago» (1857; beutfd) ©otba 1891), «Hereward, the last of the English» (Sonb. 1866; beutfd) 33erl. 1867), ferner «Madam How and Lady Why» (1869), «Glaucus» u.a. üottStümlid)enaturgefd)ichtlid)cSüd)er; «The hermits», «Alexandria and her schools» u. a. gefd)id)tlid)e Sd)riften. K. legte 1869 feine ^ro= feffur in ©ambribge nieber unb würbe guerft sunt Somberm oon ©befter, bann 1873 311m Somberm oonSSeftnünfter ernannt. Sine 1869— 70 gemachte Seife nad) SBeftinbien befebrieb er in «Ät last: Slrtilel, bie mau unter R oerm a christmas in the West Indies» (1871). Jiiin.bi'j 2litii. 1874 bereifte er bie bereinigten Staaten unb hielt unterWegä aud) einige Vorträge, bie 1875 als «Lectures delivered in America» erjd)ienen, toäb,renb feine SEodjter SRofa bie ©inbrüde biefer Steife in «South by West, or winter in the Rocky Mountains and spring in Mexico» (anont)tn, Sonb. 1874) niedergelegt l)atte. gürSBerbefferung ber Sage ber armem 3Solfötlaffen trat er ein in «Town geo- logy» (Sonb. 1S72) unb «Health and education » (ebb. 1874), mie aud) in ben «Sanitary and social lectures» u. a. R. ftarb 23. San. 1875 3U @Der»leB. Seine iöitloe (geft. 1891) oeröffentlicbte «Charles K., his letters and memoirs of his life» (2 33be., Sonb. 1876 u. ö.; beutfd) oon Seil, 7. 2(ufl., ©otba 1892). — Sgl. S. 91c. be SBrieS, C. K. Sehers van Kai-akter en Denkbeelden met Bloemlezing uit zijne Gesclu-iften (2lmfterb. 1888); 9JL Kaufmann, C. K., Christian socialist and social reformer (Sonb. 1892); ©. ©rotl), 6. fi. al§ Sidjtcr unb Socialrcformer (Sp3. 1893). öenni H. , ©ruber bei ooriaen, geb. 2. Jan. 1830 juSBarnaä (2iortbamptonfbire), frubierte in Drforb unb ging 1853 nad) 2luftralien. 9iad) feiner iltüdfebr 1858 rourbe er SClitarbeiter an «Frazer's» unb «Macmillan's Magazine» unb fdjrieb jablreidje [Romane, unter benen «Ravenshoe» (1861), «Austin Elliot» (2 93be., 1863), «Leighton Court» (2 93be., 1866), «Hetty» (1871), «Hornby Mills» (1872), «Valentin. A French boy's story of Sedan» (1872), «The Orange Garden» (3 33be., 1876) ©rloäbnung oerbienen. ©ine 3^it lang mar er Herausgeber ber «Daily Review» unb .H'orrefponbent für biefe» SMatt loäbrenb be§ Seutfd) = Srangbfifdjen Krieges, ©r ftarb 24. sWai 1876 in ©udfietb (Suffer). Sing'ö l'tiiui, S i) n n 3\ e g i » ober S » n n , Sßarla? mentS: unb ÜJiunicipalborougb in ber engl. @raf= fdiaft 9iorfolt, reditS an ber ©roßenDufe, bat (1891) 18265 ©., eine fcfcöne got. 6t. ÜJcargretlirdje, eine lat. Sd)ule, SBibliotbef; g-ifeberei unb Sd)iffal)rt fo-- loic gabritation oon Seilenoarcn. ©in Kanal fübrt jur nahen 9corbfee (ÜBafhbufen). «ingcmillinfiiii, f. ©ilbertinfeln. [ßutt. Jlingtton upon ö ul l (fpr. lingft'n öponn böll), f. fliitgftou upon Sbame» (fpr. lingft'n öpönn temm§), 9)Junicipalftabt in ber engl, ©raffdjaft Surrep, 19 km im ©SB. oon Sonbon, au jtoei iöab= neu unb red)t§ an ber hier (feit 1827) überbrüdteu 2bemfc, bem Sufbopart gegenüber gelegen, ift un= regelmäßig gebaut unb bat (1891) 27 059, mit ber aSotftabt Surbiton 37111 ©., gegen 30054 im 3. 1881, einen @erid)tSf)of, Stabtbaus, Sateinfd)ule, eine große 2lllcrbciligenfird)e, grrenanftalt, Stfnl; 3ab,lreid)e URaljbarren, 3iegelbrennerei unb ©emüfe= gärten foioie lebhaften 9.1fal3= unb ©etreibebanbel. >tingftou (fpr. lingft'n), öauptftabt unb toi*= tigfte öanbeläftabt ber brit. Snfel Samaifa, au ber SBai oon $ort=9topal ber ©übofttüfte, ©nbpuntt oon 3mei ©ifenbab.nlinien, liegt auf einer 311 ben Siguaneabergen anfteigenben, lanbjcbaftlid) über= rafd)enb fdjönen Ebene, toelcbe Sanbfi^e unb 3uder= Plantagen bebeden. Sie Stabt bat (1891) 46542 ©., reidibaitige SJcagaäüte, eine $farrtird)e oon 1693, ein äbeatet, eine Korreftionäanftalt, mebrere böbere ©Aulen unb eine Leitung. Ser öanbel führt baupt= fäd)lid) Kaffee, 3ucfer, SRüm, Jngioer, ijßiment unb eble öotjarten aus. Ser ßafen ift für 1000 Sd)ifje geräumig, aber oerfumpft, oon jmei gortS unb »Batterien gefd)üjjt, im S. oon ber fdimalen Sanb^ ißt, ftnb unter ß aufäufuetjen. 348 iiimiftou (im Staate Üieiitiovf) — Üinfef ;unge begrenzt, au* bereu Spi&e bie [Ruinen öon 9ßort=9ioBal liegen. ftiuaftim (fpr. fingft'n), ßauptftabt be§ (Founto Utftet im norbamerit Staate Keuiorf, am 6fopu§ 6«et 11111: am meftl. Ufer beS ßubfon, am Anfang otä Setamate=Subfon=fianat§, malerifdj amaufje ber (iatcdillbevgc (f. b.) gelegen, Babnfnotcnpunft, bat, je&t mit Sftonbout Bereinigt, (1890) 21261 (f., eine 17 84 gegrünbete Kingston Academy, bie Ulster Academy mit bai Hillside Seminary. 1887 Würben für 2 OJMU. Soll, ctoine, 60 SKill. S8aet(leine unb 2—3 SBliÜ. gäffer Sement, aufjerbem Kehle, Kalt, Si§, 6olj unb .volwaren, öäute, Butter, SWildj unb Dbft oerfanot. Üluf bor anbern teeite beS £>ub= fon liegt St&inebe&Station. ftingfton (fpr. fingft'n), öauptort bor ©raffdjaft Atcntenac in ber SJJromnj Dntario, ndchft Cuebec ber feftefte Drt inSanaba, liegt am SRorboftenbe beS DntariofeeS, am austritt be3 5t Sorenjftromä, 270 km flufjaufroärt§ oon SKontreal, an ber ®ranb= Irunfbabn, ift mit Ottawa burd) ben Sftibeautanat öerbunben, bat (1889) 17 300(5'., ein 9Jtarftb,au§, ©eridjtäljof, ©ouuernementäfyauS, ©efängniS, tau). Katbebrale, ein pre§b»terianifd)e§ Queen's Col- lege, eine Äriegäfdjule, bai fatb. Regiopolis Col- lege, -pc(rte*mjdH- ©efellfdjaft mit Bibliotbef, mehrere Kranlenbäufcr, ein nach bem 3luburn=€>b= item eingerid)tete§ öauptgefängniS ; Banfen, Braue= reien unb Brennereien, Aliaiduuenbau für dolomo: riöen unb Sampffeffet, gifenroerfe, gabrifen für ädergeräte, Seife, Sidjte unb Seber. Sljre öaupt= bebeutung erbätt bieStabt burdi benJpafen, mo= burd) fie Sit! einer beträcbtlidjen sJieeberei, lebhaften TampTiduffabrtSoerfebrS unb Sd)ifjbaue3 unb EÜtit= tetpuntt be§ sMv- unb ©etreibeb,anbel§ jtöifdjen ■Dtontreal unb ben grofjen Seen geroorben ift. 5)er Öafen roirb burdi jrcet Batterien oerteibigt. 1 km öon ber Stabt liegt bie ataorpBai jroifctjen groei Sanbjungen, jettf beröauptfriegSfcafen am Dntario= iee, mit Slrfenal unb SBerften. fi., 1763 gegrünbet, mar 1841— 44 öauptftabt oon Cbercanaba. ftingfton (fpr. fingft'n), (5'ln'abetb libubleigb, ©räfin oon Btiftol, fteigogin oon K., geb. 1720 ai§ einjigeä Kinb eines engl. Dberften, mürbe 1743 Ösbrenftäulein bei ber Sßrinjefftn öon 3Bale§ unb Öeiratete^eimlid)1744ben3Rarineüeutenant6erBert, ipäteru ©rafen Briftol; bie ©atten verfielen jebod) Dato; um 1759 rourbe fie bie ©etiebte be§ jmeiten JÖerjogS oon K., befudjte 1765 Seutfdjtanb, erregte in Bertin JviebridK- b. ©r. ätufmertfamfeit unb beiratete nad) Trennung ibrer erfreu (ibc 1769 ben Serjog neu K., ber feböu 1773 ftarb. Söäbrenb fie in Italien reifte, ftrengten beffen Berloanbte megen ber nidjt ganj gefe&mfifeigen $orm ihrer Sdjetbung heim BeerSgcricbtsbof eine Slage auf Bigamie gegen fie an, bie in einem 2luffcben erregenben Brojefj Sprit 1776 ju ihrer Berurteilung führte. 5ie begab udi nad) granfreid), bann nad) Sßeteriburg, mo bie Uaiieviu Katharina II. fie iebr au§jeid)nete. Später lebte fie mieber mit fürftl. ©lanje in SfJarii unb Dtom. Sie ftarb 26. 3lug. 1788 in $ari§. über ihr Sehen erjehieneu fd)onl788 jtt Vonben SKemoiren in engl. Sprache, bie mebt taum aulhenttfd) jinb. — SSgl. gaoeretleÄ, La diuln^se de K. (sl>ar. 1813). Miugctottin itpr. -taum, Stabt unb beliebtes Seebab in ber irifdben ©rajfdiajt Dublin, am Süb- oftenbe berSublinbai, 9,ekm fübbftlid' oon Tublm (f. f. unb Karte i, hat 1 1891 ) 17352 (*., einen Wi-- richtvhof, ein ©efängniS unb ein Jlonncnftofter Ser.vmfen (6 m tief) eutftanb infolge ber ungünfttgen Jiefenoerbgltniffe ber S)ubliner 9ai, mirb burch ;,mei grofee S)ämme gefdjütit unb jeigt lebhaften Sd)iffSoerfelir. 3meimal täglich fahren Sampfer nad) >>olpbcab (103 km in 3—4 Stunben). — fi. hief; bis 1821 Sunleatp unb nahm ben Sftamen .ü. ju (i'hren ©eorgS IV. an, ber bamals hier [anbete. ftimiVU'hm (fpv. -taun), ©auptftabt ber brit. Snfel St. Bincent in ben fileinen Stntillen, an ber Sübmeftfüfte in malerifdjer Sage am S'itfj beS aiiount = St. Slnbrem, hat (1891) 4547 @., fd)öne öffenttidie ©ebäube, guteSReebe; SluSjuhr oon .@ngiifd)en Segion am 8uffaIo= flufe. S)er grbfite Drtfi.(7226 ®.), burd)3meigbab,n mit @aft=Sonbon oerbunben, ift Si& eines beutfdjeu fionfuli. — fi. in Kamerun, f. Bimbia. Miiif(i|ii ober SBid'elbär (Cercoleptes caudi- volvnlus ffliger), ein ungefähr marbcrgrofieS bären= artiges Raubtier beS tropifdjen ätmerifa, baS, oer= fdiiebenartige libaraftere oereinigenb, einen Sam= meltppul barftcltt unb beffen mal)re Bermanbtfdjaft infolgebeffen lange ein Streitpunft mar. SerSörper beS 40 cm langen SicreS ift geftvedt, mit mcid)cm, gelb= hiS rötttdjbraunem bichten s$elj belteibet, bie gü|e furj, fohlengängig, mit ftarfen Krallen, 3um Klettern gebaut. 21m Kopf fällt bie turje ©djnauje, baS abgentubete Cbr, an bie Ka&en erinnernb, auf; oaS mcrlmürbigfte inbeffen ift ber 46 cm lange ©reif= ober 3Bidelfd)man.i, eine mit hefonberer HhiStulatur auSgcftattete Crtremität oon großer Kraft, bie bem ein reine§ Baumleben fübjenbcnXiere in glcid)cr 2Beife mie ben iRollfcbmansaffen, ©reif: ftadH-lfdimeinen unb Beutelratten als Sid)crung beim Klettern bient. S)er K. nährt fidi oon grüdjten, 3nfeftcn, (Fiern unb Keinen Bögein; aud) ftellt er bem «üben ©onig nad), ben er mit feiner enorm langen unb fdimalen 3unge 3« geminnen weif}. Seine öeimat erftredt fid) oon ber SBalbrcgion bee fübl. SRorbametifa burch JPterifo bis Beru unb bie Dlorbhäljte BrafilienS. (Er mirb fehr jahm. Sinf cl, ©ottfr., 2>iditer unb Kunftl)iftorifer, geb. 11. lug. 1815 3U Dbercaffel bei $mnn, jtubierte in Bonn unb feit 1834 in Berlin Sinologie. 1835 nadi Bonn jurüdgelebrt, habilitierte er fid) _ 1836 an ber bortigen Unioerfität für Sregefe unb fpäter für hiftor. Rheologie. Balb jebod) gemann feine Steigung für bie Kuuft bie Dberbanb, fobafe er 1837 eine Steife burd) bie ©djmeij unb Sübfranlrcid) nad) iHom unternahm. 1838 begann 8. mieberum feine Borlefungen su Bonn, trat fe|t in nähere Berbm= bung mit ©eibel, greiligratb,, Simrod u. a. unb er- hielt 1838 bie Stelle eineS ftilfSprctiger* in Hbln. 1843 begann er neben ber Kird)engefdud)te an ber Unioerfität Bonn über @efd)id)te ber cbriftl. Kunft ju lefeu. 3n ben näd)ften ^abren oeröffentlidite er «Die 2lhr, Saubfcbaft, ©efdjicbte unb BotfSleben» (Bonn is 16) unb bie «@efd)icbte ber bilbenben Künftc bei ben djriftt. Bblfern» (2L 1 : «Die altdjnftL Stttitd, bie man unter S ocrmiSt, fmc. unter ß anfjufui^rn. Mimt — Mino 349 fiunft», ebb. 1845). Sdjon »orljer hatte er feine «©ebiäjte» (©tuttg. 1843; 7. 9luf(. 1872) beraub gegeben, bartmter ein grofeercS etjät;tenbe§ ©ebidjt : «Otto ber ©dbujj», baS fpäter bejonberS (suerft 1846) eriebien, salilrcicbc Staffagen erlebte unb micbcrbolt, uiicnt von 3tub. SBunge (1886), ,ui Dperntejten benufit würbe. ;x\n berfelben ;ieit entftanb auch bie treuliche Sorfgeidricbtc «SDtargret». SJ SBoefien in biefer erften Sammlung fmb befühl unb gemütvolle Sarfteltungen, soll Slnmut unb einfacher Sd)ön^ieit. I R. fdilof; fich Isis ber republifanifcben ^Bewegung an unb begann all Agitator unb als Sournalift in biefer Stiftung 311 mirfen. Sonn mahlte ihn jum älbgeorbneten für bie preufj. 3roeite Sammer, wo er feinen sl> l a t? auf ber äujserften Sinfen nahm. 3lt§ nach 'Ablehnung ber Raiferfrone bureb ben RBnig Don^Breufjen in einzelnen StcibtenberiKbciuprovini Unruhen ausbrachen, beteiligte fidjR. an bem3Btber= ftanbe ber Sanbwebr im ©iegfreiS, floh bann nach ber 1>fati unb fcblofi fid) bem pfäljybab. ätufftanbe an. 3m Quni 1849 verwunbet unb oon ben preuf;. Jruppcn in SSaben gefangen genommen, mürbe er öom KriegSgertd)t in :Kaftatt 311 lebenSlänglidjer weftungSftrafe verurteilt, bie er auf Slnorbnung be§ Wenige von Sßreufjen in einer bürgerlichen Straf = anftalt 311 »erbttfeen hatte. 3n baS 3Ut-t)than§ 311 1 "liaugarb gebracht, [teilte man ihn von hier au§ im Stprii 1850 wegen oerfudjter Sifrürmung be§ 3eug= häufet 311 Stegburg abermals vor bie Slffifen su Köln , bie ihn jeboch nad) einer gldnjcnben Setbft= verteibigung freifpracten. Seitbem würbe R. 311 rpanbau in jtrenger Saft gehalten, bis ihm im 9loo. 1850 burdj Dftitwirtung be§ bainaligen ©tu= beuten .Hart Sdnir3 (f. b.) bie Aiucht aus" bem @efäng= niS nad) ßnglanb gelang. 3m CinvcrftänbniS mit einem SlgitationStomitee ber Jlüditlinge in Sonbou unb ber ©d)Weiä madjte er im tßinter 1851—52 eine Sftunbreife bureb bie bereinigten Staaten, um bie Spmpatbieu ber bortigen SBeoölferung mach, 31t er= halten. 9t ad) Sonbou ;urü(fgefet)rt, mürbe er juerft 4>rivattebrcr unb mirtte feit"lS53 als SBrofeffor a" ber öod)fd)ule für Samen in 23ebforb=Sguarc unb an verfd)iebenen anberu Slnftalten, grünbete audi 1858 bie öeutfebe Bettung «Sermann». 3m 2lpril 1866 folgte er einem SRufe nad) 3ürid) at§ ^]ro= j fcffor ber 2lrcbäologie unb Runftgefcbicbte au baS ©ibgenöffifebe Sßolötecbnifum. (fr ftarb 13. 9too. 1882 31t 3'iridi, wo ibm 1884 ein Senfmal auf feinem ©rabe crrid)tct warb. Unter R.3 litterar. 2lrbeiten au§ fpätcrer 3eit ift ba§ Srauerfpiel «SJUmrob» (Sannoo. 1857) hervor* iuheben, ba§ bie Cntftebuug ber JpranniS barftellen Will. 1868 gab er feine «@ebid)te, 3Wcite ©amm= hing» (Stuttgart) berausB, in beuen bie polit. £en= beiK etwas febärfer hervortritt. 2luS biefer 3Weitcn Sammlung ift eine vortrcfjticte erjäblcnbe ©id)= tung: «Ser ©robfdimieb von Antwerpen», aud) in feparatem 2lbbruct (4.2lufl., Stuttg. 1887) erfd)ienen. Sein legtet ©ebictjt ivar «2anagra» (SBraunjdjm. 1883). — SBol. Senne am 3ihi)u, ®. fiinfel, ein Sebenäbilb (3ür. 1883). RS erfte ©attin, Johanna, geb. 8. Siili 1810 311 23onu, bie Socbter be§ bortigen ©nmnafiafc profefjor-5 Wlodel, mar erft mit bem Sucb,= unb $unft= bäubler DJJatbieur in Solu »erheiratet, trennte fid) aber halb wieber von biefem unb vermählte fid) 1843 mit H., bem fie 1851 nad) Sonbon folgte, .fuer ftarb fie 15. 9cov. 1858 infolge eineS Sturje§ au» bem genfter. 3hve jablreichen £ieberfompofitio= Strtitel, bie mau unter fi oerm neu, 311111 Jcil ju Jcrten ihre» SDtanneS, unb bie tomifdie «SSogeuantate» fmb, befonberä in ihrer rhein. öeimat, populär geworben, älufjer Cniah fangen, bie gemetnfdb,aftlicb, mit benen ihres Satten erfd)ienen (©tuttg. 1849; 3. älufl. 1883), febrieb fie «Siebt Sriefe an eine jjfreunbin über Slavier: unterridjt»' (©tuttg: 1852). Stuä ihrem 9!ad)laffe gab H. ben Sftoman «öanS ^shcle» in Sonbon» (2 Sbe., Stuttg. 1860) berauS. Sinn (Mentum), ber unterhalb be§ SKunbeS be= fiublid?e Jeil be§ ©efid)t§, Welcher von einem SSor= fpruuge be§ llutertiefertnod)eniS gebitbet unb beim SÖlanne, inSbefonbere ber taulaf. iRajfe, mit mehr ober minber reichlichem S3artwudj§ bebedt ift. Sin boppelteS (gefpaltencs') ,H. entftebt babureb, baf; bie ©aut in ber DJcitteltinie ftrafjer an ben Ruodieu a\v geheftet ift, wa§ bei einigem gettreidjtum ftärier hervortritt. S)a§ llutertinu wirb nur bureb Aett anbäufung hervorgebracht. H iiiun mo lii's'.i G. igegen 6099 im 3. 1881), ent= balt im Süboften ben berrlidn'n See (2odj) £eoen 134 ha), irelcber faft alle ©eroäffet aufnimmt unb Mir* ben Seoen in ben gortbbufen abfliefst. Sie Umgebung ift fruchtbar (66 $roj. finb angebaut), mälnenb bie höhern ©egenben fobr unergiebig, meift mit ÜRoor unb 3Roo§ bebectt ftnb. Sie ©raffdbaft würbe 1426 pon jftife abgetrennt unb roäblt mit Glad= mannan einen abgeorbneten. — 2") ^ouptftaSt ber ©raffcbaft .«., mit 1902 6., Regt nahe tpeftli* be§ 8odj SePen, beffen einc3nfeIbie9iuinenbeSS*loffeS rrägt, bai Dom L6. 3uni 1567 bis 2. SDlai 1568 SKaria Stuart als ©ejangcnc beherbergte. « infale (fpr. -fe1)I), ©eeftabt in ber irifdjen ©raf= fdjaft Gort, nörbli* am 5Banbon=äiftuar, 23 km fflblid) oon Gort, bat (1891) 2209 G., ein ©cblofc, eine .Hircfic (14. Jahrb.) unb gifcberei. £ange bie be= beutenbfte ©eeftabt SübirlanbS, trieb fi. roid)tigen .«anbei mit Spanien, rner [anbete 1689 Qafob II. i\ iii frfio tiaiiii, gflufj, f. 3ang=tfe=fiang. Jt in fctian, dunef. Sflanw beS Ülltat (f. b.). ftinfft), böhm. 3tbelSgefd>Iedjt, befjen Urfprung bis in§ 12. unb 13. 3.abrp. juruareidjt, unb bellen Stammhäufer SBcbinih be*. Settau (pcn biefem nannte ftdi eine bejonbere Sinie) int 33öl)mcrrDalbe liegen. Sie ©rafenroürbe tarn an baS iiauS burd) SBitbelm 8. 1628 (mit befjen (Intel im 2Rann§= itammc erlofcben) unb burcb SBengel ÜJtorbert C ctaoiau 1676; bie nad) bemiHeebt ber Grftgeburt oererbenbe gurftenrofitbe erwarb beffen Sohn ©raf Stephan Wilhelm 1746 unb 1747. SemertenS= werte ©lieber beS Öaufeä finb: SBitbelm ©raf S., als Unterbänbler SBaDenfteinä mit grant'reid) un^ 5d)toeben in beffen Jlataftropbe periuidelt unb 25. Jebr. 1634 3u Gger ermorbet. (SSgl. Sdiebef, S. unb geuquiereS, Serl. 1882.) granjSofepb ©raf it. (1739 — 1805) mar als Sireftor ber 2Biener=9ceufräbter fBKlitärafabemie Schöpfer oieler {Reformen unb SBerfaffer militärroiffenfcbaftlidher Schriften. Gr fodjt als gelbjeugmeifter 1794 unb 1795 in ben Siicbcrlanben. (Sgl. Gpmer, ©raf gfranj Sofepb fi. als SJJäbagog, SBrag 1887.) öaupt ber fürftl. Sinie ift je^t gerbinanb Surft Jt'., geb. 22. Ott. 1834, gibeuommifcberr auf 3)bfic unb Gblohen in Söhnten, erblidjeS 3Rttglieb beS >>errenbaiifeS, ber oerfaffungStreuen SBartei augc= berig. 3e^ige§ 6au»t ber aräfl. Sfaiie ift Dct a» ian ©raf S., geb. 13. 2Mrs 1813, gibeifemmifsberr auf Ü'blumets in 93öbmen unb gleidjfallS erbliches 2)Ut= glieb beS öerrenbaufeS beS Dieid)SrateS. — Sgl. Aoltmann, Sie gefürftetc Sinie beS uralten unb eblen ©efdjledjteS .ft. (^rag 1861). ftintäl, öanbelsgcmicbt, f. Santaro unb 2lrtal. ftintampo, baä£intin»ob ber 3)lobammeba= ner, Sanbefeptag mit 3000 @. in 9]prbipeftafrtEa, L20 km öon fiumafe, ber $auptftabt ber Slfdjanti, entfernt, ftebt unter berßerrjcbaft pon eingemanber= ten ©auffa. 8. erportiert bauptfa'djlid) Kolanüffe, »ufjerbent pled>tS ber fiintira- ben ju SßapboS, baS er gegrünbet baben follte, unb }u 3lmatbu§. Gin Siebling ber ätpbrobite, mürbe er öon biefer mit allen ©aben be* Wlüds überhäuft, bil er im bödjften Sllter entfdjlief. 9?ad) fpdterer Sage ipuvbe er buvdi feine Sodjter SKater be§ ätboniä unb gab fid) nadi Gntbedung be>> greoelji, ben er unbeipufit begangen, felbft beii Job. Stinjig. 1) SRedjter 9Jebenfiu& beS Ü)IainS, ent= fpringt im icO. pon Sd)Iüd)tern am Sitbabbange ber Stnjberge, berübrtSteinau,Salmünfter, SBäd)' terSbad), ©einbauten unb münbet bei \iauau. Set 82 km lange glufj gebort ganj bem preuf}. SReg.= 33ej. Gaffel au unb bilbet bie Sdjeibe jtDifdjen Speffart im S. unb SBogelSberg im 31. — 2) Wed)ter sJicbeitfiufj beS iKljeiuS im ©rofsberjogtum Saben, entfpringt im mürttemb. Sd)toarsroalb füblicb pou greubenftabt, burcbfltefst baS Gblenbogentljal über "Jllpirsbacb, Pereinigt fidi bei SdjenfenjeU mit ber ©djroabad), nimmt bie Scbiltad), SBolfad), ©utacb unb ben .'öarmerSbad) auf, tritt bei Dffenburg in bie Gbeue unb münbet nad) Slufnabme ber Sd)uttcr, 112 km laug, bei .«ebl. 3br Ibal loirb bis SllpirSbad) aufwärts Don einer üunftftrafee unb ber Sdnoar,^ malbbabnbuvdsogi-nunbiftmitfcinen3iebentbdleru ber geroerbretebfte Seil beS Sdimar,?ioalbeS, befon= berS in Ubrenfabrifation unb öoljflbfserei. ^injigthalbabn, oon Dffenburg nad) ßaufad? (33,i km, 1866 eröffnet), bab. StaatSeifcnbabn. tttoi?, Kolonie an ber 5ßropontiS, f. ©emlit. Si68( (türf.), ein runbeS ober PieredigeS, auf Säuleu rubeubeS, freiftebenbcS ober angebautes ©artenjelt; bann ein abnlidier, nad) Porn offener, an ben Seiten nur burd) ©itterloert perfdilofienev, an bie obern ©emäd)er ber orient. 35aläfte fid) an* fdjliefienber, ertevartiger Sßorbau; fdjüejjltd) ein grbfjereS ©artenbauS. 3luS bem Orient ift ber .H. guerft in bie engl, ©arten, bann auch in bie beS .UoutinentS übergegangen. Qelst oerftebt man meift unter H. leidite, auS öoli ober Gifeu unb ©las er= richtete Sauten in ben Strafsen ber ©rofjftäbte, bie jum Sßerfauf Pon3eitungen,Grfrifdnmgen,Gigarren u. bgl. bienen. Siöftcnöil, bulgar. ©tabt, f. Rbftenbil. Äiot, f. Spot. JliiUo, Kpoto, D)iia!o, Scijalo ober oft toaitio («öauptftabt beS 2BeftenS»), früher bie SRefibenj bei SDtifabo auf ber Jjnfel Slipon, in einer fruchtbaren Jbfilsbene am Jiobo, im 2B. beS S5iroa= feeS unb au ber nad) Dfata unb nad) 3J. fül)renben Gifenbabn, bat (1890) 289588 G. unb gerabe, rcin= lid)e Strafen. Sie frübere Üteftbenj bilbet im norb= bftl. Seile ein eigenes Viertel; bod) finb bie sl'aläfte leer unb meift oerfallen. Sie Qaljl ber Sbinto: tempel beläuft fid) auf 2000, bie bubbtuftifeben finb jum Seil perfallen, feitbem ber 9?ubbl)ismus nid)t mel)r Staatereligion ift, auch gu anbern Sloeclen per- roenbet luorben. Sie mertipürbigften finb ber 9ltfbi= Öongantjdji, ein prad)tpoller, bem Slmiba (Subbbai geroibmeter Soppeltempel unb ber an einem Sorg ranb erbaute fiiomitfu, ber Scmpel beS SaibutS, b. I). ©rofien 93ubbba, mit einer 25 m boben, oer= golbeten Subbba=3tatue auS Ö0I3, foioic ber Sanjo= faujenbo (12. Sabrl).) mit 686 oergolbeten ©öfeen» bilbern. Surd) bie polit. Sleugeftaltung 3apan§, infolge boren Sotio SRefibenj rourbe, l)at fi- lL-ln' gelitten; früher betrug bie SSepölfening an 600000. .U. ift nod) immer bie erfte Snbuftrieftabt Japans, befonberS auSgejeidjnet burd1 ihre ceibenioebereien, 6t, pnb unter 6 aufjuiudjen. Äipling — SÜppregel 351 Silber*, Sronaes unb Smailwaren, SßorjeÜan* unb Stetngutfabrifation. S)urd) eine .ftäuferreibe mit ff. »erbunben, liegt 13 km füblicber gufdjimi, am Qobogama, ber oon hier bi§ Dfafa fd>iffbar ift, mit (1890) 20600 ilf-> inftrumente(SDofenm»eou,Sibene,Sölaf3ftab,Suffole) unb bient in SOerbinbung mit ber Siftantfattc (i.b.' jum SDlefJen Bon Entfernungoi. 211:- ©iopterlineai beftebt bie H. sunäcbft aus einem meift mejftngenen Sineal, an bem an Stelle ber beiben Siopter ein aftron. gernrobr mit Aabcnfreu; fo befejtigt ift, baf; [eine optifdje SCdbfe fenlredjt über ber SSifierfante be§ vincalS ober bod) parallel ;u berfelben liegt, unb baf; e§ um eine Oueracbfe in ber (entrechten Ebene aufwärts unb abwärt-:- bewegt werben tann. Sin einem ober jtoei (id) gegenüberftebenben ©rabbogen (VimbuS) tann mit ßttfe üon ÜRonien bie ©r6|e biefer Seloegungen bei AcrnrobrS in ©rabmaf, bi-> auf einzelne i'cimiten genau abgelesen werben. S)ie H. ermöglicht fo baS tföeffen von SSerttfaltoinfeln, wäbrenb fie bie ©orijontattuinfel grapbifcb auf bem iRefnifcb auf;utragen geftattet. SDurdi älntnenbung eineS gemrobrS tann man auf mcl grbfserc 6nt= fetnungen unb mit tneit größerer Sdjärfe unb ©e= nauigteit oifieten, als mit bem einfachen Diopter. Um baS Sineal ber ff. bej. bie i)tef;tifd)platte bori= jontal ("teilen ;u tonnen, ift meift auf bem Sineal felbft ein Sofennioeau ober eine Sibbrentibelle angc= fchtaubt, auch ift bei ben meiften ff. am gernrobr, parallel jur optifdien Hcbfe beSfelben, eine 9tbbren= libelle angebrad)t, um bie öori.;ontalftellung beS 5ernrobrS unabbängig üon berjenigen ber Zi\a)-- platte bewirten unb bie ff. aud) als 9Uücllierinftru= ment benutjen ju tonnen, ferner trägt baS Sineal eine Drientierbufjole in ©eftalt eines länglidjen .HäftdienS, fomie einen eingranierten 2ranSoerfal= ajeriüngungimafjftab (1 : 25000). Um mit ber ff. Entfernungen meffen ,;u tonnen, ift ba§ Aabentieu; im Jernrobr aus brei in gteieben i'lbftänben Doneinanbet ftebenben ."öorijontal^unb einem Sßertitalfaben angefertigt unb fo im gern= robr befeftigt, baf; fid) ber Slbftanb ber beiben äufeern öoriäontalfäben öoneinanber su ber Snt= fetnung beS ,jabentfeujeS oom DbjettiD beS gern= fireife biefem Unwefen gefteuert unb ber SpecieS= tbaler auf 90 ffreu,;er berabgebradit; jebod) fanb aud) in ber golgejeit uod) eine [angfame 3Rün3»er= fdiled'terung ftatt, bis burd) ben preuf;. Stbaler= fuf; unb ben .HonnentionSfuf; (f. b.) um bie 9Jtitte beS 18. ^abrbuubert« baS beutfdie ©elbwefen fefte ©runblagcn erbidt. (S. aud) Seaemünje.) ftipplomr«, f. SranSportabte Sifenbabnen. i\ ' ippregcl, geobätifcbeS Sliefünftrument, weldeS in SBerbinbung mit bem S.lJefjtifd) eine auSgebebnte StnWenbung bei ben topogr. Jerrainaufnabmen finbet. Tic ff. ftettt ein febr »erbefferte» Sioptcr lineal bar (biefeS würbe aud) «Siegel» genannt unb baber ftammt bie Sejeidmung ff.); fie »ereinigt in SIrtifel, bie man nutet 8 »erm rotirS perbält wie 1:100 ober wie 1:200. Sieft man nun an einer SiftanUatte, bie auf eine beliebige (Entfernung aufgeteilt ift,_bie Slujabl ber non ben ©orijontalfäben eingefdjloffenen Eentimeter ab , fo ergiebt biefelbe unmittelbar bie Entfernung ber Satte Com gernrobr in SlJetern be;. in Soppelmetern. Sie ff. tommt in cerfd)iebenen ffonftruftionen jur Stnwenbung; bei ber preuf;. SanbeSaufnabme merben Dornebmlidb folgenbe 2(rten benutjt : l)SiesBreitbaupt"fd)eff.(i.riorftebenbeiyig.l). 35ei berfelben ift baS pernrobr F in feinem Sd)Wer= puntt an einem SSügelftänber B fo angebrad)t , baf; bie optifebe 3tcbfe fentreebt über ber SSifierfante beS SinealS G liegt. Sin bem Sügelftänber befinbet ftdj igt, fini unter S aufäufiüfjen. 352 Sippfäge — Siptfdjal unterhalb be§ gernrohrä ber Simbuä L, an beut eine fentredjt ,uir gernrobradtfe ftebenbe Sllbibabe A mit JJoniuä N bte SBtnfel abjulefen geftattet. i'iit bem Acrnrobr i|"t eine ;Kbbrenlibclle 1! oerbunben; £ofenmDeauD,SDtientietbufl[oIe 0 unb iDtafiftab M ftnb auf betn Stneal angebraijt. •_'i Sic bäniiebe H. n". Aia. 2). ~i,' 93efoegung§= achfe be;; getnrofytä F ift an ta-i Objeftioenbe bei Jfippfägc, f. goutnieren (S8b. 7, S. IIa). Sipötuagcit, f. SranSportable Sifenbabnen. ftipfe, bte öäute eine-:- deinen [Rinberfd)lag§ in Dftinbien unb ber Kaplolonie, bie, mit Salt unb 3aU fonfenuert, oon bort in Suropa einge« führt »erben, Sie geben ein 8eber, ba$ bie Glitte wifdvu SRtnb < unb Halbleber halt unb meift als Cberleber ui SdmhiBerE Bertoenbet wirb. Jjm m- 2- 3toIjr§ öerlegt unb ruht auf einem mitten auf beut Stneal fteb,enben fursen Stänber S, fobaf; bie gern= rohraebfe über ber üJUtte be§ £ineal§, parallel ju benen Kanten Regt. (Segen baS Dtularenbe ui ift ba§ Acrnrobr jh)ifd)en jtnei coultffenartigen Sogen: ftüäen B auf= unb abwärts betoeglidj unb tann baran audi mittels einer fiiemmüorridjtung feft= gefteUt »erben; ba§ eine ber SBogenftüäe trägt bie ©rabeinteilung. Stuf bem Cineal G iit eine SRöbren= libelle 1! angebracht, um ts> mit 6Ufe jtoeter Stell* fdnrauben unabhängig neu ber Stellung be§ 3Äf<$e§ genau heriiental fteHen ju tonnen, i'lit bem gern» rotn" ift eine i'ibelle nidit oerbunben. 3) Sie ,u., 3JI obell 1875 (f. gig. 3). 2a? gern» robr F ift im Scbirerpunlt an einem auf bem Sineal befestigten breibeinigen 33od B (bei SötobeH 1874 an ßanbel uuterfdjeibct mau Surbungab flaugbtereb= (SBert 80 SK. für 100 kg), »ongbftii unb 5)affa= .«ipfe (SBert ISO iU. für 100 kg). lie aSerpaäung gefebiebt in Sauen ni 50 Stittf. Kiutfciinr, ruff. HBptfcbaf, auch wohl fiap= tfdiat, einer ber ätteften unb am meitei'ten treft- ifdrts oorgerüdten Stämme beä Jürtennoltv, beffen SRame auch auf feine äBobnfijje übertragen würbe. Ia-> oon ben ilUeugclen gegrünbete (ihanat fi. ober iKeicb ber ©olbenen ßorbe reifte in (Sutopa rjon ben 3>erbehen be<3 tf aufafus norbto&tfö big jur mittlem SQotga unb ber Jtama, tneftroärtö in ba§ Snnere SRutlanbg unb oftroärt» bie- an im Ural, in ülfien gegen D. bie- an bie Sfungarei. gegen 31. an Sibirien, gegen ©. an ben Safpi= unb Strat fee, ben Snr=barja(:3ararte§), Sdru=fu unb 2fchu in 55ia- 3. einer Säule) fo aufgefangen, bafs ei fteruntgefebtagen werben tann unb bemnad) Sötjierungen oortoärti unb rüdroärt geftattet. ßum Slblefcn ber SSertifafc nunfel ift an ber Dbje!ti»= unb Dfulatfeite je ein Simbul L unb SRoniug N oorbanben, unb bai gern= robr ift mit einer SRöbreulibelle R Berbunben. 3"'" Öorijontalftelten beS 2ifdic§ bes. be§ SineaB G bient ein Tofennioeau I> ober eine gtoeite :Hbbren= libelle, bie (wie bei EUiotoell 1874) an ben 8imbu§= trägem befeftigt ift; bie Crientierbuffole 0 befinbet fid1 auf bem Sineal. Sie optiidie äld)fe be§ gern* rebr-j liegt fenlrecbt über ber SJifierfante be§ Sineali. ffirfifcl, bie man unter S »et Juran. 93ereit§ 1222 hatten fie baS £aub 51t beiben reiten ber untern SBolga fotoie nad) Seftegung ber SRuffen unb $otoh)jer in ber Sdjlacbt an ber Kalla 16. 3uni 1 223 bie SßontifdjeSteppe bi§ an ben Tujcpr oerbeert unb maciiteu fieb unter 3)fd)ingi» 6ban§ ©ntel Satu (Fban (f. b.) faft gaitj 9luf>lanb jinS» bar. Siefer grünbete 1242 Sarai ober Serai al» Saupt= unb :Kefiben;,ftabt oon iL, Bon iro auS bie mäditigen ßbane i'oin 13. bti 15. >\abrb. nid)t nur Sftufjlanb, fonbern aud) bie »eftlidjern i'änber in Scbredeu festen. Sie Stabt »urbe im 15. ^aln-b. jerftßrt unb mar jabrbunbertelang Berftbollen. Grfl mißt, finb unter 6 anfäiiiiidjen. Äiväutt — Äirdjbvauf 1836 fanb man burd) Ausgrabungen iljvc auSge= behüten Ivümmcr (©ettdlbe, Sfinlen, Sämme, SBafferbeljälter, Befeftignngen, mehrere taujenb Saufet u. f. ».) bei bei ruft. Stabt ,'}arcro im 0ou= oemement 2lftradian an bem SBolgaarme 2ld)tuba. Tem gefeierten Hebet Ifbau (1305— 41 ) 311 Gbreu, welcher ben Hsiam mit (Sifev ausbreitete, nahmen bic liptfebalifdjen werben ben Hainen USbeten (f.b.) an. ')la&> ber Grmorbung feinem SnfetS, SBerbibel (Sban (1358), mürbe baS Sieicb bnvd) blutige Srb= folgebdnbcl üertüttet. Jcnmit iliamai Bsotf |id) am Ton 3um (Sban auf, nnb in Sarai tvarb 1371! locbtamifd), ein 2lbtommling 3>fcbingiä Ifbanv, burd) Jimur (f. b.) eingelebt. Jodjtamifd) jiegte 1382 über äftamai unb vereinigte baä SReicp roieber, rourbc aber (elbft 1395 oon Jimur oettrieben, ber auch baä reiche Sarai plünberte unb jerjtbrte. Stun feite anfangs SimurS Aelbherr, ;Vbigei, bie (5bane oon fi. ein unb ab. Darauf folgten grofje S5er= roirrungen, fobaji jicb 1438 fiafan (f. b.), 1441 bic Krim (f. b.) unb 1480 äftradjan (f. b.) als unab= bangige I5hanatc aufroarfen. Ter letite 6 hau ber ©olbenen ,v>orbe, feit SBatu ber fünfäigfte, Hutfcbuf Ibcv fteinc) IKohammeb, mürbe 1480 ermorbet. 2üle biefe (Sbanate mürben eine Steutc ber SRuffen , ju= lebt baä ber Stirn. — Sgl. öammer^ßurgftau*, ©e= fdjicbte ber ©olbenen fiorbe in S. 01?eft 1840). Sitdntt, auch .Uirat, ein Stamm tu SJtepal, oerioanbt mit ben Öimbu (f. b.). SBon ihren ;ahl= reichen Klanen jinb bie iBabing am befannteften. Spradjprobcn it. f. m. bei 33. .vj. .öobgfon, Mise. Essays (2 35be., Voub. 1880). (S. .vnmalajaoblfer.) Kirb., bei naturroiffeufcbaftlidien 2iameu 2lb= fürjung für SBiUiam Äirbp ( fpr. förbi), engl. Katurjnrjdjer, geb. 19. Sept. 1759 ;u 2BitneS§am (Suffotl), geft. 4. 3uli 1850 als Pfarrer ju Sarbam ; er febrieb: «Monographia apium Angliae» (2 93be., ^pämid) 1802), «lntroduction to entoruology» (mit Spence, 3 23be., 1815—20; beutfd) oon 8. Dien, 4 SBbc., ©tuttg. 1823—33) u. f. ro. ffitburg, löurg bei Hirn (f. b.). Hivd)bad}, ©ugo Stoalb, ©traf oon, preufe. 0e= neral ber Infanterie, geb. 23. JJtai 1809 ju 3Ieu= martt in Schienen, erlogen im ftabettenforpS, trat L826 in baS 26. Infanterieregiment ein. (5"r befuebte bie 2(Ugemcine".Hriegsfdnile, erhielt ein Jvommanbo sunt lopographifcben SBureau unb ftieg, in ben @e= neralftab oerfeftt, bis ,uim Cberft auf. %m gelbpge 1866 erwarb er (idi als Gommanbeur ber 10. SDioü fion unter ©eneral Steinmeb um ben glüdlicben EuS= gang ber Jreffeu bei 2iad)ob, Sfaliti unb Sd)roeiu= fcbäbel roefentlid)e SBerbienfte. 1870 jum fomman= bierenben ©eneral beä 5. fiorpS ernannt, mar er eS bauptiäcblid), ber mit feinem ßorpS bei 3Beifjen= bürg ber frang. SHpifion 2lbel Toua» ben Unter* gang bereitete, tf ine leidjte SSerwunbung in ber SdHadit Don SBörttj (6. 2lug.) tonnte ihn an ber ,>übruiui feines SlrmeelorpS ntebt hinbern, unb feinen (Sntfcbeibungen ift ein rcefentlid)er @tnfluf) auf bie Einleitung unb ben Verlauf biefer Sdiladu jujufdireibeu. 9taSfjit(!n. 14. Stufl. X. men führt ein ,unt bei Strasburg unb feit 1889 baS 46. ^Infanterieregiment. Jlirriibrtd), äBMfgang, TidUcv unb firititer, Sohn beä ßiftorienmaterä @rnft R., geh. 18. 5ept. 1857 ;u Sonbon, tarn als Äinb nad) ©reiben, itu- bierte feit 1877 in Seipjig $bi(ofopbie unb ©e= fdndnc unbelebte bann 1879 -^8 in SDlüncben . mit äfthelifdieu, mufitatifdu-n unp littcrar. Stubteil be= fcQäftigt. 1888 feinte fi. nadi SreSben iurürf, roo er bie Seirung beS «ÜRagajinS für Sitteratur beS 3n= unb StuSlanbeS» üheruahm, rourbc 1889 Aeuille tonrebacteur am «Sleuen S)reSbner Sageblatt» unb 1890 an ben «®reSbner 3!adiriditeu". H. »erönent: lid)te aufter 2(uffatieu in S^tfdbtiften: l'iav*cn ■ (S)reSb.l878),«Sal»ator9tofa.SRoman»(Spä.l880), «SinberbeS Seines. SinStomancpfluS» (ebb. 1883), "2luägeroählte ©ebiebte» (ebb. 1883), «Sin SebenS: budi. ©efammelte Heinere Sdbriften, SReifegebanfen, 3eitibeen» (2J!üud\ 1885), «SEBaiblinger. Jrauerfpiel unterer 3e't» (ebb. 1886), "Ter DJienftbenfenner. Suftfpiel» (Sreäb. 1888), «Sie legten ÜRenfcben. aübnennuirdH'n» (ebb. L889), «Ter 5l!clttahvn. SRoman in brei SBudjern» (ebb. 1891), o BaS Seben auf ber äBalje. SRoman» (SBerl. 1892), ben 2ccoellen banb «2Jfiniaturen» (Stuttg. 1892) u. a. H i rrl; bc tg. 1 ) ß. i n S a di f e n , Stabt in ber fäd)f. ßreiä= unb 2lmtähatiptiuaunfdiaft Smicfau im Srj gebirge, an ber Siebenlinie SJBiifau=9Biläfcbbauä ber Sdcbf.Staatäbabuen,Si!! eines 2lmtSgerid)tS(£anb= geridit Sroidau) unb UnterfteueramteS, bat (1890) 7730 (3715 mannt., 4015 roeibl.) (5-., barunter 46 Sa= thotifeu; ^oft.,roeiter .Klaffe, Jelegrapb, §ernfpred)= einridptung, Sparfaffe, ^orjdiiifeoerciu; ©treid)= garn= unb .«unftroollipiunerci, SB d llroäf djereien , SBalfereien, ©erbereien unb gabrifatton oon Sudi (1700 2lrbeiter), SBoUjeug: unb Xampihei^rohreu, Stvam= unb iUehmdrtte. — 2) St. aufm $unS= vüd, Stabt im Jt'reiä Simmern beä preuf;. SReg.> S3e3. .Ucblen;, in 427 m Aiche, ,uoijcben ber Simmer uubbem.'öabnenbacb,Sit!ciueä2lmtägericbtäl^anP^ geriebt Koblenj) unb einer Dberförfterei, hat (1890) 1282 G., barunter 345 Matholifeu unb 109 3Srac= Uten; 5poft, Telegraph, 2lcferbau unb bebeutenbe SSiebmärfte. [0rün. ttirrliüergcr ©rün, fooiel roie Sebroeinfurtev Sircbborf. 1) S8ejirfäf|auptmanitfd)aftiu Chor öfterreid), bat 1178,92 qkm unb (18901 33970 (16780 mänul., 17184 roeibl.) beutfdje fath. @. in 21 ©emeinben mit 103 Ortfdjaften, 5940 öäufer unb 77o7 Sffiobnparteien unb umfafst bie ©eriditäbejirfe ©rttnburg, W. unb SBinbifcbgarften. — 2i 9JJarft= flerfeii unb Sig ber SBesirtehauptmauufchaft, nahe am Urfpruuge ber Jtremä , an ber Vinie ÄremS= münfter:Jtlauä = Steprling ber Sveme-thalbahn, bat (1890) 1536, als ©emeinbe 1550 C, Sßoft, Jclegraph, Söcjirfägericbt (345,2? gkm, 15355(5'.), SortbilbungS= fdnile, in ber Umgebung grofje Senfengeroerte unp auägebebntcn ßanbel mit Gifenroaren. Sei ,H. auf einem febroffen gelf eu bie iiemlidi gut erhaltene 23urg Sßemftein mit aBallfabrtäfapelle, bie ein roertoolleä Dlarienbitb auS ber Sduile SijianS enthält. Äirdjbrauf, ungar. Szepes-Värajja, ©tabt mit georbnetem SDlagiftrat im ungar. Romitat ,',io-> (Szepes), an ber ÄafdiamCberberaor SBabn (Station 2Bellenborf=Ä.), SiK eines tath. SBifdjofS unb eineS SejirtSgeridjtS , bat (1890) 3129 beutfdje unb f loroat. 6"., in ©amifon eine '-Batterie ber 40. 39atterie= bioifion, Sßoft, Telegraph, eine fath. Sebrerpräpa= ranbie; Zuiy- unb ©anbfabrifation unb jlad}Sbau. 23 354 Äivdje 2lui einer Slubebc ba« oipicr S Alof; (magoai. Szepes Käptalan), bie fpätget. TomfirdV StuRar: tin (13. biä 1"'. .Vibrb.i mit iutcrciiantcn 9Banb= gemälben l it. Jahrb. i, ber Sßalaft be£ 93ifdmf« unb ber Tombcrren unb ba-;; Seminar. Kirche. S)o§ mit bem (Jbriüontum faff ju allen german. SSödern (mit 21uSuabmc ber ©eten) ae= fommene SEBott ft. (altboAbeutiA chiribhä, aud) i-hilihhü; alamann. nod) jetjt cMlche) fd?eint ur= fprünglicb aiK- bem ©riedjifdjen (kj-riake [oikia], ■■j>errenbaus») berübergenemmen ju fein, bat aber in ieber Segiebung bie Sebeutung bei aui bem @rie= Ai'Aett in! Vateinijdie übergegangenen ecclesia ii. b.; baber ital. chiesa; frang. eglise;.fpan. iglesia) gewonnen: gotteäbienftlicbeS ©ebäube, religibfe ©e= membe; otganifterte ©efamtbeit ber (ibriftenbeit überhaupt ober in einem Softe ober Sanbc; enblidi biefe DtaanHation fclbft ab? Jinftituttou betrachtet. lllitbeiirJluffommeuberbeibeulehternSebeutungen beginnt bie belangreiäje ©efAiAte beS bogmatifajen SegriffS bei S. ,Veius fclbft wollte feine R. grünben, jonbetn nur bie 2lnfunft beS «göttlicben iReid)»», Worunter er baS gu einer umfafjenben fittlid) reli gtöien 3JienfAengemeinfAaft nergeifrigte 9JteffiaS= reid1 oerftanb, unb bie SBebingungen gum Eintritt in baSfelbe öerfünbigen. G'rft ber SBerfaffet bes SolofferbriefS begeidmet mit bem Sorte einen bie überirbtjdH' unb irbifebe ©eiftesmelt umfauenben Organismus, ber in iSbriftus fein .öaupt bat. Tiefer ibeale .HtrAenbegrtfi aber mürbe alSbalb birett auf bie irbifebe Ariftl. ©efamtbeit belogen, woraus fieb ber tatb. Begriff uon R. ergab. (©. Ratbolifcbe RirAe.i Sie R. wirb hier abo äufjcre, Don (fbriftus" ielbit gejtijtete, oon ben 2lpofteln unb ibren Siadnolgeru, ben SBifdjöfen, regierte, mit munberbaren .Uralten auS ber übcvfinnlieben SBelt, mit bem SAalse ber reinen unb unfehlbaren S'e_br= Überlieferung unb allerlei riebtertid)en 23efugni|ien über ihre 2lngehbrigeu ausgestattete .sieiläanftalt gefafet unb iü beftimmt, biejenigen, bie fiA ibren Orbnungen gläubig unterwerfen, au« bem «sJteidie Der SSJelt» ine- vuiiiiiielreiA hiiuiberjuretten. Taber: caufcer ber .H. iü teilt >>eil», toomit aber nur ben abftAtliA ber R. Jembleibenben baS £eil abge= fproAen rohb. Tiefe 3bce ber «latbolifAen» Rj mar fd^on gegen (Inbe bei LJ. Jahrb. bureb, bie Streitigfeiten über bie edH apoftolifcbe Vebrüberlieierung inS Seben gerufen unb im mefeutlidu'ii abgefd'loffen. Tas\ ioa;- Die fi. uifammcnbielt, mar bieruaA nid)t ber perfenlidH- Klaube ober bie fubjettioe Jrbmmigfeit ibrer eingelnen ©lieber, Jonbern ibre übernatürliA geftuteten Crbnungen, beneit bie einzelnen unbe= btngt ftdj unterwerfen follteu unb in biefent Sinne mürbe bie R. ©laubenSgegenftanb. 3m fog. 2lpofto= ItfAcn ©pmbolum (f. b.) beifu e->: «JA glaube an .■ine beilige tatbolifd'e (allgemeine) W.»; in beut ton; ftantinopolitanifAen: «an eine beilige fatbolifdic unb apoftolif Ae R-». Seine DoDtommene '.'lu-öbil- bung bat biefer MirAenbegriff bann im i'Jüttelalter erhalten. Sie S. 1 1 eilte jetn birett als bie überirbifAf Orbnung ©ottes auf Srben einteilten, bie in ©cftalt ber bierardüjdi organtfierten päpjll. Uni»erfal= monardne beftimmt fei, bai irbijAc llieufAeuleben nadi allen feineu Sejiebungen bin ebenfo ju be= bcrrfAeu, lote beut ©eifte bie öerrfAaft über ba§ ,jleifd) gebübrt. Jlber freilid) geigte fiA immer mebv, bal; biefe irbifAe (Jrfdjeinuug ber fi. ihrer ^sbee febr Wenig entfpraA. Ji.lie bie R. tbatfadiliA ftd) bar= SCrtitfl, Die mau utittc ft Betm ftellte, mar fie eine meufdiliAc ©emeiufAaft neben anbem, benfelbcn ©efeuen bes SBJerbeni unb ber Ihitmidlung, bem ,\rrtuine unb ber SßerberbniS ge- rabe fo unterworfen roie alle« SienfAlidte überhaupt. Tic auf bie ,U. übertragenen ibealen $räbifate ber t5itxbs.it , l'lllgemeinbeit (ober SatpoKcität), Slpofto- (icität unb ©eitigteit trafen auf ibre gejAiAtlidte (jrfdicinung nidit ju, teil« wegen ihrer Innern Spal= tung tu mehrere TeilfirAcn, teils roegen ber immer beutliAer beroorgetretenen Abweichungen uon ber apoftolifAen Urgeftalt im Saufe ber ^abrbunberte, teil« unb ooinehmliA aber wegen be« immer greller jiA geltenb maAenben SBiberfptucbS ber eingetreten neu Entartung mit bem religiofen 3we auf« febärffte Don ber W. al« äufjerer, juribiJA:polit. ?$n* jritution. Sutber bob au ber R. eine äufiere unb eine, innere Seite beroor, eine leibliAe, äufserliAe unb eine geiftlidie, innerlidie (5l)riftenbett. Severe tft Am bie bitrA ba§ ^Balten be£ ©elftes ©ottes in 5Bort unb catrametit gefammelte ©emeinbe ber ©laubigen. Temgemdfi beftimmte bie 2(ugsbitrgifdie Ronfeffton (Slrt 7) ben religiofen SBegtift ber R. als «bie itn fub- jeltiuen ©laitben ber einzelnen ober ibreperfbnliAe 3ugebörigteit ju CbriftuS als ba« alleinige Siert- mal ihrer 3ugebörigf eit jur roabren R. geltenb , bie tiunmcbr al-5 eine rein geiftige, EeineSmegS an biefe ober jene dufserc Rirdiengeftalt, fonbern nur über- haupt an ba§ ©Dangelium oon Gbriftuä gebunbeite ©emeiiifdjaft befdirieben mürbe. 3br gegenüber erfdjten bie fiAtbare R. al* bie unoolltontmene, mcnfAliAs ^ermirtlidntng ber mabren unfiAtbareu R. al§ eine iiTtumsifabige, Serberbniffen aller Sfct auÄgefeltte äujere ©ememfebaft unb ^nftitution, in ber wahrhaft ©laubige ober ©lieber ber unfiAtbareu R. unb Ungläubige ober «.sSeiutler» bitrAeiuanber gentifebt feien. 21nbererfeitS fuhr man aber bodi fort, bie ^ugebbrigteit ber ©ingeinen gut unfiAt- bareu .ü*. oon ber 3uflebbrigteit gut dufjern auf (ibri)ti 3Bott unb Satrantent gegrünbeten ©enteiu- JAaft abhängig 511 madien; baber ber tonjeffionelle ■f>roteftantiSntuS in feinem JiirAenbegritte ein tatb. (Ilement uoA bemabrt. SngWtjcben hatte ber Nationalismus begonnen, nidit blop an ber gefdiidülidum (5ntmidlung, fonbern aud) f Aon an ber tl'iitftebung ber R. bie menfdi!id)e Seite beroorjubeben. Sffiäbrenb er aber gegen bie tatb. unb altprot. Sorfteflungen oon ber R. eine oielfaA gutrejfenbe Rritit riAtetc, betraditete er bie fi. jeinerfeits nur al« eine gu rem moralifcbeu ^werfen gegrünbete 2ebr= unb SSejferungSanftalt, au ber baber alles, waS nidn rein moralifAe 23c beutung batte, als nur oorübergcbenb notmeubige Sutbat immer inebr |U bejeitigen fei. Tic 9e> uebung auf «jene SBelt» hielt jeboA aud> ber ifta; iftt, (tnb :i: :'.': Q anfjuiurijon. Strdjenaccente — Sirdjen&anit 355 tienalismuS feft, intern er bie moralifeben ;',werte ber ft. erft im Jicnfeitc- wirtltd) erreicht werben lief;. ?em gegenübet fanb Scbldermad)er in ber $t. bie ®emeinfd)aft beS oon beut urbilblieben IfbriftuS ausgebenden Dcllfommeiicn ceÜQt&fen Sehens, in welcher bie griffigen 2iUrfuugen biefer Vcbensmadit baS Unftdjtbate, bie äußere (h'icbcinung berfetben bagegen bas Sichtbare feien, vmfelgcbefjeu warb es in bev neuem Jhcelegie Pidfadj hcriemmlicb, int biretten ©egenfafce ju ben "Jiculutberanern, meldie bie Ä. einfach alä Wefamtheit ber ©etaujten faffen, bie ffi. wieber als ©emeiufibajt ber ©laubigen, b. b. als ©emeinbe ,;u betrachten, Wobei aber .viegclS Schule befonbers betonte, baf, fte (eine «©efeUfdjaft», Sonbcrn «'©emeinfebaft» fei, b.l). nicht burd) juf älligeS 3ufammentteten gleidjgeftiiumtcr ,\ubnubuett, fon= bern burd) bie organifterenbe EOiadjt einer objeftioen « Jbee ', beS « Reiches ©ottes », bcgnmbet fei. Klarer hnrb bie ©atfceburcbbieUnterfc&eibungeineä r e I i g i ö f e n unb ehteS e t fc t f dj ■■ f o ci o l e n S i r dj e n s b egr i f f S. SRad) bem erftern ift bie fi. allerbingS ein objeftioer, geiftiger Organismus oermoge beS in il)r fiep mirtfam erweifenben ©elftes (ibrifti, b. b. bei gefdjiehtlicb burd? O-briftuS unb burd) ba§ (Joange^ lium Don (fbriftuS bestimmten cbriftl. ©emeingeiftes, ber fid) als ein ©emeinfebaft ftiftenbeS unb ©emein fdjaft erlmltenbeS Sßrinci» erweift, baS über ben einlebten ^erfonen fteht unb fie ;,u einem geiftigeu ©atu.cn jufammenbält. 3m etlufdHocialen Sinne bagegen ift bie fi. eine fittliebe ©emcinfcbaftsforiii, wie «baS 2Jolt», »bie gtamUte», "ber Staat«, bie iämtlid) nidit miUturlid) öon bem ffleenfeben gemadjt finb, fonberu uermege einer bem SDcenfdjenrrefen inncwobitenbeu allgemeinen Tiotweubigtett fid) »er= wirffidjen. 3m Unterfd)iebe bom Staate al§ ber Organisation bei Sittlichen VebenS eines bestimmten SBoßS ift bie fi. bie Organisation be§ religiöfen ©e= famtlebenS, baS ber Pflege unb 'a% beS 5J5farrer§. 2)ic i'imtev pes fiirdjenregimentä (KonfiStorien , Superintenbentcit ■ finb in ben eoang. SanbeSfirdicn Seutfd)lanbS jioav lanbesljerrlidie, aber nidjt Staatsämter, fonberu S. — SaS 2lmt (officium) ift nach faitonifcbem ;Hed)t grunbfäfelid) mit einer SBfrünbe (beneficium) oer= bunben; beibe i'luSbrüde werben aud) gleidihebeu tenb gebraudit; ebenfo foll nad) Eanonifdjem SRedjt jebeS 2lmt gntnbfdtjlidi bauernb befeitt fein (3ln§= nabme bie jog. Succurfalpjarren). äirc^enötar, f. Äirdjenfabrif. ftirrljcubann, Orfommunifatiou ober für; Sann, bie mit feierlichen SSermünfdjunaen per= fnüpfte Strafe bes thatfddilicben 2lusfd)luffe5 bou ber ©emeinfebaft wegen 2lbfallS oom ©lauben ober wegen firdjlidier SBerbredpen. Sie mofaifdje ©ejcb,- gcbuug lannte Statt bes 2lusfd)luffeS aus ber bebt. SoHSgemeinbe nur bie 2 obeSftrafe. Sagegen unter fd)iebeu bie fpätern 3ubeu brei Sibftufunjen ber in-temmunitatiou. 2er erfte ©rab hieft v.'tib- bui, ber Heinere S3ann, wenn [emanb weiten eines iserbredjens 30 Jage lang oou bem SBefucbc ber Spnagogc ausgefd?loffen warb, um öffentlich be= fdjämt ju werben. Ser jweite örab, (5 herein, bev mittlere Sann, ebenfalls 30 Jage bauernb, enthielt nod) bie Serfdjärfung, baf; fein .uicv mit öem ©ei iSt. Rnb unter 6 auijujuttH'ii. 23 .,;>.; .Vtinijcittmu bannten umgehen Durfte. SBenn jid) ber ©ebannte in biefer ,!eit nicht belferte, trat bei britte©rab, Sdjammatfya obei' 'Jluatbeuta um van alba logt l Äor. 16, ü), ein. 5)iefet Sann mar eine .'lusfdilieiumg Don Der Spnagoge unb ©emeinbe für baS gange Seben, eerbunben mit fem Serlufte Der bürgerlichen :Keduc. Jfn bet d)riftlidjen ffird)e würben frübjeitig ioltbe, roelcfje in fog. iobfünben oerfallen waren, mit Der äluäfdjließung »on Der fird)licben ©emeinfdjaft belegt, bod) entmiaelte jid) fdjon früh Der principielle licdn-M'an. baß ein jurift. 3lu§fd)luß aus berfiirdie überhaupt nid)t möglid) fei, fonbern nur eine tbat= fdd)lidje Sonberung Dom Selbe Der ffirdje. Tas Jtedjt, Den ff. au->;inriedH'u unb aufjubeben, übten bie 93ifdjöfe allein, lreUbe DieiirfommunitationbalD penuasuviie gegen ffeger uud Sdusmatiter an= menbeten. Oft mürben gange ©emeinben unb Sßro= pinjialtircheu mit Dem ff. belegt Tiefe (i'rfommuni fatiou »erhängte namentlich bet SBifcrjof »on SRom. 3n Der latbelifdn'u ffird)e teilt man nad) Dem geltenben .uirchenreebte Die IhtemmuniEation in Die fteine (minor) unb grehe (major). Tic erftere bewirft Serluft Der SBäblbarfeit 511 ben ffirdjenämtern foroie Shiäfdjluß oon Den Safnv ntenteu, trifft aber nur nod) Diejenigen, weldje mit einem, Der fid) im großen Sann behübet, llm= gang pflegen. T ie große (Srfommumfation Dagegen (ein befonberä feierlid) ausgesprochenes Jtnatbema, f. DJ (oft ieDe Schiebung bes oon ihr ^Betroffenen mit Der ffirdje 1111D fügt ju Den SBirfungen Des ((einen Samtes nod) Serluj't bess aftioen fird)tidjen S>ahlredits, Der iirdjtidjen SRegierungSgetoalt, Des ttrcblid'eu Segrabniijes, Der Teilnahme am Sottet Dienjt unb jeber Sebenägemeinfdjaft mit Den @lie= Dem Der ffirdje. Tiefe julettf genannte äfolge Des großen ff. ift aud) in Der neueften Stuägeftaltung Bei SRedjtä (1869) neben geblieben, mährenb bie Rechtsfolge be3 deinen ff. ab? ffonfeguen; Des Um= gangi mit ©ebannten auf einige befonberä av.*-- gejeidjnete gälle befebräntt »orten ift, 3urSSer= bangung Des Jb, Die wegen Der Schwere Der Strafe nur nad) perbergebenber mieberbolter Mahnung Des 5d)ülbigen(roonitiocanonica)ftatrfinbenfoll,iftber Sapft überall, Der Sifchof für feine Tiöcefe befugt. Tic neuefte ©efetjgebung geftattet berffirdje Den ©ebraudj biefeä Suchtmittels nur innerhalb bc= ftimmter Sdjranfen, Die fieb Dabin djarafterifieren, Dac Damit (eine (ihrpcrlehung bes ©ebannten »er= bunben fein barf, unb baf; bie Strafe nidjt gegen Staatsbeamte wegen SluSübung ihres Berufs, ober iu bem oim-de, um auf Die 3lu3ttbung ftaat*bürger= lidu-r iftedjte einen Einfluß auszuüben, angewenbet werben barf. (SJfll. prent;, ©efetj »om 13. Mai 1873, §§. 1,2, Ocfeh »om 29. '.'Ipril 1887, "Jlrt. 4.) Tie cpangelifdic Mir die verwarf vrincipiell ben großen unb fpradj ftcb nur für Seibehaltuua Des ((einen «.aus. 5)od) und) Die (SntWidlung fehr balD pen biefer ridjtigen ©runblage ab, unb Die ffonfiftorien haben namenS ber bifcbbfl. 2anbeS= berren aud) ben großen ff. perhänat. (©. ftird)en= jud)t.) — Sab ffober, Ter ff. uüb. 1857). Jlirrficnünii. ©röfiere ffird)en nennt man Tom n'. d.i. SRunfter oDer ffatbebra(e (i.D.), bod? (äpt fid) ein ©efeg Darüber, ob einer itirebe einer tiefer Flamen beijulegen fei oDer nidit, feinesroegs aufftellen. SKan unterfdjeibet in Der tath. .Hirche Die Sauten banarb, weldjen SRang ber oberfte ©eift= lid'e einnimmt (33ifd)of3=, s45farr-- unb Ted)anei= ittliffl, tif man unter S cermi tirdjen), ferner unterfdjeibet man 0Jlutter= unb I od)ter(ird)e, oon Denen (entere in einem oon erfterer abgetrennten Sprengel errid)tet ift. fileine ffireben nennt man Kapellen (f. b.) ober Oratorien. T ie älnorbnung Der .Hiribe ridnet ftd) in erfter Stnie naeb Der ffonfeffion. I. Jtbmifebi fatbolifdie ffird)en jtnD Derart ut ftellen, Daf; Der yauptaltar gegen Dften gerietet ift. Tiefen umgiebt Der hohe dhrr, in melehem fieb baS tfhorgeftübl für Die ©eiftlid)teit befuiDet. ,\m JBeften 00m (3bor ift eine Scbraute aujuiftellen, an Die fid) unmittelbar Das Langhaus mit ben S9et= itüblen für Die Saien ober Dorter ein Quevfduff au fdjließt. Sie ffanjel, burdj weitete bie obrer auf Den altar als baS öeiligrum ber 8ird)e hingeioiejen werben, ftebt feitlid), am Dftenbe bes- l'angbaufes. Die Orgel meiit am SBeftenbe, oerbunben mit einer Sdngerempore , Den 9lefponforien als 2Bed)fel= gefangen uuifd)eu iUtar unb ©emeinbe entfpredieub. hiermit ift bas SBefentlidje ber .Hircbe gegeben. Öinju fommeu neeb anbauten an L^bor, 2ang= unb Quer; bauä für Diebenfapellen, entfpreebenbe SUebenfdjiffe, Jauflapellen, Ä-eibrcafferbecfen an ben Jbüven, Sahifteien, SSorbaDen, Türmen, f. w. 3115 Stil Der ffirdbe wirb Die ©otif beoorjugt, Dod^ lein Stil Der djriftl. 3raftiiä)e 15'rfabrungen, Die Erbauung neuetffirdjen betreffenb (5. Aufl., SPaberb. 1873); 3atob, Tu ffunft im Tieufte Der .Hirdie (3. Sttufl. , SanbSbut 1880); Otte, öatibbud) ber tirdilicbeu ffunftardjäo logie bc§ beutfeben Mittelalters (5. &uft., 2 Sbc., S»J. 1883— 84). II. 0 r i e di i f * = t a t b 0 1 i f * c fii r d) e n finb meift aud) mit Dem (Shor nad) Dften gerichtet; biefer ift burdj einen feften Seltner (f. b.) ober bureb 38or= hänge abgefcbloffen unb barf oon Saien niebt be= treten werben. Tie Jrontfeite Des ßettnerS üt reidi mit SilDuierfeu (^sfones) oerjiert. ffanjeln fmD uidu regelmäßig angelegt, bie Serfünbung Des Soan aeliums erfolgt »on ber Sema (f. b.). Tie Setftühle Der Alanen unb i'idnner fmD getrennt, inbem eine SdieiDcmauer oon im .«ohe baS ©djiff(Naos) trennt, oDer bie grauen auf Emporen (ffated)u= mena) ihren Sßlat) haben. 3n einer Vorhalle 1 Tro mifon) hüben ftdi bie getrennten Smgänge. I;; Salrifteien finb auSgebebnt. — Sgl. be 3Jlontfer= raub, figlise cathedrale de S. Isaac (Setersb. 1845); Siollet le Tue, L'art russe ($ar. 1878). III. I5'paugeli1d)c fitreben. Ter Sduperpuntt Des (üottesDienftes liegt hier in ber Srebigt unb beut Slbenbmabl. ©aber ift Die Stellung ber ffanjel Don grtßter SBid)tifl!eit. Tie Hircbe muh fo gebaut fein, baß alle 3Jlitglieber ber ©emeinbe DenSrebiger feben unb boren unb an ben Slltar herantreten tonnen. Taher ift bie faatarttge SInlage mit <5rn poren 31t beDorgugen (^ßrebigttirdje). Sd)»ierig= feit bereitet bie Serbinbung oon Slltar unb ffanjel. ©rfterer als JlbenPmahlttich 1 oll nidit Don Der 0e= meinbe abgefdiloffen, fonbern in bereu Mitte ftehen. (Ibenfo ber Jaufftein, wenn biefer nid?t einen be fonbern Saum einnimmt. Tie Orgel foll im Slntlüj ber ©emeinbe, nicht in bereu Dfüden fteben. ills Stil wirb bie ©otif beDorjugt, Doch eutipridit biefe ihrem gangen ftruttipeu Suitem ber 2Jleß= unb äprogeffionifirdje mehr als bor S(5rebigtfird)e. Tie Bt, iinb unter (J aitfjufui^cn. föiidjenbüdjer — Sirdjettl'mfK . >. ) i Srunbffifee bet etxmg. fiircbe entwickelten juerjt bie I eEggebit0if4enÄim^enuml5OO(ätnnaberg,@cpnee: berg, 3oadjrmSt(iaI it. a.), fpäter bie Sd)loßfa»eflen i t>er 'Jle naiffancc , ferner im 1*. ,\abrb. Der Sljeore= I tifer Sconbarb Sturm (geb. um 1669 \u älltborf, geft.l729ju35Ianfertburg) in feinen äBerfen: «'Jlrdn tettonijcbe Vcbenfen bon prot. fleiner Rirdjen ,\igur unb Ginridjtung» (©amb. 1712) unb «SJoUftänbtge j "Hnweifung alle arten von R. wohl anjulegeu» föugSb. 1T18), unb bie Sßraftiter ©eorge SSäbr (. 1842); ©. Semjper, über ben SSau er>ang. .ttircbcu (Öpj. 1845); öedtler, Sas ©ottesbau* im Vichte ber beutfeben Deformation (.vScilbr. 1883); ; Ser St'. beS SfJroteftantiämuS, bg. »on ber SSeretni= gung ^Berliner 2lrcbitettcn (SBerl 1893); 'Jlrchio für tircblierjc SBautunfi unb Rtrdjenfctjmua 1 bg. bon Prüfer, SBertin). IV. SReformiertefiirajen finb bon e»angeli= fdjen äbnlid), boeb einfacher unb nüchterner, aber fonfequenter burebgebilbet. Tic Stelle beä 'Jütars vertritt ein Tifcb, bie Rangel ftebt bintcr ibm; für Die Stircbenporftäubc ift ein SRaum im Sd)iff ab» gegrenjt. über bie ©ef dndite bei Ä. öergleidje bie fiunft ber einzelnen ^änber unb bie einzelnen Bauftile. ft irrfKiibüdicr, bie Sucher, in toelcbe bie ©eift= lieben bie »on Urnen »errichteten 2lmtshanblungcn eintragen. Ser Urfprung ber 2auf= unb Sterbe; regiftet gebt in baS 1. Jahrb. gurüä. Sod) warb bei ben erftern fein gleichmäßiges 'Verfahren be= obaebtet, and) Würben in ben lefttern (Siptncbent nur bie Kleriter ber .Uirdn1 unb berporragenbe ©läu= bige aufgenommen, beren -Kanten an beftimmten Jagen jum ©ebädunis öffentlidi in ben .Uircbeu Beriefen mürben. Ser i'lnfang ber beutigen St', führt auf Das Satcrantonjil »on 1139 ;uriid; bann bat ba$ Rongil »on Jrient bie regelmäßige 'mihrung »on fi. ben Pfarrern jur Vflidn gemacht. 2lud) bie eoang. Pfarrer hatten St. 311 führen, jeboeb nur für laufen, Trauungen unb Sterbefällc. Tiefe fi. maren bis juni lirlaß bes JKeicbsgefeftes Dom 6. gebr. 1875 für ben weitaus größten Teil »on Seutfdv lanb bie öffentlichen Urfunben ber Bewegung ber Seoölferung unb mit öffentlichem ©lauben »on Staats wegen ausgestattet. Seit ber gefet)lid)en (iinfübrung ber ftaatlidieu (Jioilftanbsrcgifter (f. b.) im Seutfdjen Weiche haben bie tireblicben &n- tragungen feine reditlidie SBebeutung mehr für : ?as bürgerliche i'eben; boeb roerben fie gemaf; tirdienregimentli(hcr Slnorbnung fomeit ah; mog^ lid) in ber frühem äöeife loeiter geführt unb finb Die amtlichen Urtunbcn für ben fird;lidien 3tatu-5 ber betreffenben SPerfonefi. tt irriienbufcc, Bezeichnung ber ©euugthuungen unb Strafen, meldjen Cbriften, bie roegen grober Vergebungen auä ber tirajlidjen ©emeinfdjaft au«= gefcijloffen maren, f i d> untermerfen mußten, um loicber abfoloiert unb in bie tirdilicbe ©emeinfdjaft aufgenommen 311 werben (f. Slbfolution). 3m ! 3. ^ahrb. batten bie ©efattenen, beoor fie bie 5l>ie= beraufnahme erhalten tonnten, vier SBufjgrabe j Oußftationen) su befteben: l) Sag Seinen unb gleben (prockusis), wobei bie ©efallenen m Jrauertleitcrn an ben Gingängen ber Mirdie fteben Srtitcl. Sic mau »nttv , Rnien beim ©ebet (hypoptosisi. Siefe Süße bauerte oft noch langer ; Das Siicänifdie .Uonul beftimmte fie fogar auf neben «uibre. Sie ©efallenen Durften bier jmar bem@ot tesbienfte mit Dlusfdjtuß Des l'lbenbiuabls beimoh neu, mußten aber beim ©ebet unb bei Der 2lus teilung Des Segens nieberfnien. Surften fie enblidj toieber bei ber jjfeier ber Satramente gegenwärtig fein (systasis), fo erfolgte 4) mit bem önentlidien i'lblegeu bes Sunbenbefenutuifjes Die "Jlbfolution burdb, ben 33ifd'of, gewöhnlidj in ber Rartoorfje. "Jlufier ben fittlidien Vergebungen würbe feit ber Sluäbtlbung Des firebtidjen Togmas audi bie '.Hb meichuug iion Der ored>ten Vehrc alsJobfünDe be trachtet unb mit ftrcngcrM.geahubet. t'lucbiiu'Jlbenb lanbe, befonbers in ber augelfadififdi = irifd)en unb bann burd? Solumban in ber fränf. ,Uird)e, gewann biete Sußbilciplin Verbreitung unb wirrte anfangs febr fegenSreicf) gegen bie fittliche SBerwitberung unD ben heibn. älberglauben "Valb aber entartete Die ganje ßinridptung in bebentlicbjter 59eife ui\d geriet bann gänjlid) in Verfall. Sin ihrer Stelle bilbete fid) im Slbenblanbe allmäblicb Die Vraris. Dafi alle Sünben ohne UuterfdiieD Dem Vrieftei insgeheim gebeichtet unb als ßeidjen Der Seue gewiffe Seiftungen übernommen werben mußten, wie ©ebet, Saften, Üllmofen 11. f. w. (S. SSuße.) 'JUS fid) bas filofterwefeu entmidelte, gehörte auch ber (Eintritt in ein Mlofter unb bie Über nähme Elöfterlicber Übungen ;ur ,H. sValD genug würben Diefe .Hircbenftrafen als förmlidie ©enug thuuug für bie begangene Sdjulb unb als SSebin gung ber göttlid>en Sünbeneergebung betrautet. (S. 'Jlblaß unb Slbfolution.) Seit Dem 11. Sabrb. würben 511 oew hartem fi. befonbers SBaUfabrten nach Sftom ober Valdftina gerechnet. 3" f"1'1' Se^re Der tatb. fiirdje vom SBußfaframent bilbet bie Übernahme ber it. bas britte Stud, bie fog. satis- factio operis, weldie dou Dem Vriefter auferlegt wirb unb in ben fdjon erwähnten äußern 2eiftun= gen befteht, 311 betten uodt allerlei anbere Vflichteu, wie bie Verehrung ber geweihten öoftie 311 geWiffeu Sagen, ©efdiente an .Hirdien unb .Hlüfter u. f. to. treten. Aür ©eiftlidje heftebt bieR.meift in RIofter= haft, oerbunben mit ftrengen Aaftcu, eine Strafe, bie bort, wo ber .UatbolicismuS bureb bie Staats gemalt unterftübt toirb, namentlid) ben ber .'öinuei gung 311 teherifdieu Meinungen oerbädjrigen Sprie= ftern auferlegt wirb. Sie p r 0 1 e ft a n t i f d) e Sir dj e oerwarf jwar Die Buße im Sinne ber fath. fiirdje, behielt aber bie H. mit SluSfdiliefjung vom 'Jlbenbmabl ober aus Der tintlicben ©emeinfdjaft (f. Rtrcbenbann) bei; Die reform. Rird)e banDbabte fie unter Dem Sinfluffe (ialoins niel ftrenger als Die lutberifdje. 3Jament= lidi unterlagen ihr fleifchlid'e Vergehen. 2i.HthrenD Der, welcher ,H. tbuu mußte, am '.Hltar fuiete, würbe fein 'Vergeben Der oerfammelten ©emeinbe betanut gemacht. Saun mußte er fid) öffentlich als einen SünDer befennen, unb nun erft empfing er bie ab folution, worauf er bas 'Jlbenbmabl meijt allein feierte. Siefe 'Jlrt ber .H. befteht nodi in Schweben, fit, fiiÄt untn 6 aufcufudjen. .".."> ^ Viti'chciiMcbftal)! - Üircrjengcfait;! in itrcugcr Steife auch bei ben y>crrnbutcrn, ilccu noniten unb Sochüanern, etroai milbcr bei ben Quälern. 3n Seutfdjlanb mar im 19. ^abrb. bie & in bei enang. fitrdje fo gut wie gang oerfchmuu; reu. Sunt) bie neuefte (5'iitrotdlung, inibefonbere birrdj bic Don 9leid)3 wegen erfolgte Aufhebung bei laufjroangei unb Der Eird)lid)en €§efd)liefjung bat fich aucb, in ber eoang. Sirene Die Überzeugung mehr unb mehr feftgeitellt, bar, eine SBieberiferftellung fet Mircbcnbieciplin gut l'lufved^thaltuini ber tird)= liehen Drbnung, befonberi in 33egug auf Saufe unb fircblidje Trauung (f. b.), notroenbig fei. Semgemäfs finb mehrfad1 neuere äBorfd)riften 'hierüber erlafjeu morben. (3. 8ird)enftrafen unb ftird)engud)t.) *lirrt)cubiebftanl, f. Siebfrabl ($b. 5, S.l'71). ftirdieitbicncr, an vielen ßirdjen ber neben bent «üiter oorhanbene Beamte, bem untergeordnete Sienitleiftuiigen obliegen. Slli ©efamtbegriff um= iaf.t ber StuSbruct niebete ft. in ber neuem fircb= lieben Slmtifpradje gewöhnlich biefe $. unb bie ffüfter, SJtefmer, ©lödner, SMgentreter, £oten= gröber u. f. ro. Mirrtjeiiburnleu, f. Totalen. ftircricufnbrif I lat. fabrica ecclesiae), Som= fabrif, früher bai Sauamt bei großem itin-hew bauten, bann bie Sinfünfte unb ba-j SBermögen einer .Hinte (Sirdjenärar), fpdtet bei Seil bei Srtrd>enDermögenS, ber gur SBeftteitung ber gotte§= bienftlidjen Sebürfnijfe unb befonberl ber Unter; haltung ber .UircbengebauDe benimmt mar. Sie 50er= maltung wirb gemeinredjtlid) von bem Pfarrer unter .Urgebung weltlicher Äirdvuoäter (ritrici, provi- sores. magistri fabricae) Ljcführt. Tod' haben neuere Öefece für bie tatboliicbe toie Die ecang. .Hirdie ber ttinbeugemetnbe unb ben oon biefer gu wähleiiben .Hircbenräteu, Stiftungiräten (iyabrif raten i ein Siecht ber Kontrolle, ber SJtits wirhing bei ber SBertoattung ober bieie felhft über: tragen. (©.SSaulaft, firduiche.i — Sgt.Setnel, Sie '-Baufübrung bc* äRittelaiteri (2. Stuft, jyteib. i. 33r« 1889); Sceuwirtb, Sie äßodjenredjnungen bei §f$ra= gcr Sombaue* Oßrag 18901. Sitcftenfabnc, f. graljne (93b. 6, S.521b). äiretjenfefte, f. gefttage. ftirrtini geböte (lat. praeeepta ecclesiae), bei beu tfatholiten gemiffe, neben ben Sittengeboten }u bcobachtenbe finblicbe Hflidueu: '.lUefiehereu an allen 3onu = unb Acfttageu , galten ber Safttage, bfterliche '-beichte unD Kommunion, Seobad)tung Der ©cfdjloffenen 3^it (f- b.). ftttcöcngcmctnbc, bie Bereinigung ber burd) ein befrnnmtei ©laubenebetenntnk- oerbunbencii Cerfoueu für einen beftimmten Drtibegirf. Sie äbgtenjung ber S. bebarf in Seutfd)Ianb alleiit= halben ber ©cnebmiguug bei Staatei. 3ebe fi. bat einen ober mehrere Pfarrer. "Jluf ber ß. baut fid) bie Sttnpbatuerfaffung (f. b.) auf. 3n ber fath. 8ird)e ijt Die ©emeinbe grunbfäijticf) nur grex audiens et oboediens, bod) hat ;. 35. Die neuere preufe. ©efet): gebung aud) ber tatholiidH'n .U. atttoe Aunftioneu Der SBertoaltung übertragen (f. ftircbenoorftanb). ßreiäfonobe, SßroDingialfnnobe, ©eneralfunobe finb grunbfdtslicb al« ©enteinbeoertretung ;u betrad)ten. ftircbcngcmcinftbaft, eutioeber SSegeid^nung ber 9ieIigion3gefeUfd)aft felbft, ber jemaub angehört, ober ber perfbnlid)en ;-',ugel)örigfeit ,ut einer folchen. JltrrljcngctÄtc, alle gim Sienfte in ber Sirdje ober 3u rcligicien öanblungen gebrauebten (Segen; ftfinbe. SKan teilt fie nad) bem 'JJiatcrial in brei ütrtiti-I, bie man unter 8 oetn Maupttlafjeu ein: in öoljgerate iülltar, Sb'or= unb cihgeitüblu. f. m.), iHetall'geräte (®IodenA'eud)tcr, Jauibeeten, Steliauiarien, inaurbgefäfje, Die ©erat* bei SUtari ober ber Saframente, udmlich .Held) unD Sßatene, froftienbeljäüer, SKonftrangen, Erucifij u. i. 10.) unb ©etvebe unb ©tirtereien ($aramente u. f. id.). — Sgl. Dtte, öanbbud) Der tird)Hcben ßunfb ard)äologie beä beutfdjen SWittelalterä (5. Stuft., 2 33be., Spg. 1883— sii. « irrlieitgefniig. Der ©efang beim ©otteSbienft aiä fDlittel unb Seidictr ber (5'rhebuug gu ©Ott. Ser R. ift fo alt loie ba§ 93ebütfniä aemeiufamer ßrbauung überhaupt. Sdiou im öetbentum ge= hörten ©efänge, meift von mufitalifd)cn Suftrumeiv ten begleitet, gunt religiöfeu Kultuo; baöjelbe.roar im alten fsubentum ber Jall, loo ber ©efang unter iPhififbegleituug ben Semten übertragen luar. äud) im dnifti. .Hultu-J roenbetc man frühzeitig iUufit unD ©efang au. (6. förcbenmufif.j ;)iu liiorgeulanDe bilbete fut ber .H. guerft als SSedjfelgefang ber ©e meinbc au» (f. 'Jlutiphonie, :1iefpouforini), Der burd) Slmbrofiui (f. b.) oon AUailanb auch im 2U>enblauDe eingeführt rourbe. 3tn bie Stelle beä überaus leb= haften Jlmbrofianifdieu ©efangS fetue i^ipft ©regor b. ©r. ben Choral (f. D.i. Sei* firchlid^e ©erneütbe* gelang ging im Mittelalter allmahlidi fajt gang perloren. ;^u Den Seifen (f. b.) entftanb jioar ein geiftlidu'-? 55olt§lieb in beutfd)er Sprache , aber ge^ jungen mürbe ei Diel weniger in beu .^irdpen al-> im freien bei Wallfahrten unD äbnlicben belegen: heiteu. ß'rit bind1 Vuther, ben Schöpfer bei beut= feben ßitd)enliebci (j. b.), tuurbe ber x. loieber luefentlid) gunt ©etneinbegefang unb feitbem^ft er, untevftütu oon Der Drgetmufif, itirgenbi mefyc al-> in ber beutfeheu eoang. Äircbe gepflegt unb r>en>oll= iommuet roorbeu. Sie altere, fog. rlunhiuifd>e ober meloDikije Sange-Moeife rourbe im 18. ^abrh. bureb Die einförmig getragene perDidugt, Die jeRt ineift üblich, ift; in neuerer 3ert ift Die äßieberemfü^rung ber rbPthmifdien SBeife oou maud-eu Seiten loarm befürroortet, con anbem eheufo entfehieben iurüd; geroiefen roorben. Ser Pflege be;- eoaugelifdien R. Dienen bie ueuerlidi an pielen Orten gebtlbeten Kircheiigeiauguereiue (f. b.). Sie religiöfen Sieberfammlungen für beu .Vf. finb in beu ©efangbfid)ern enthalten. Vuther gab ju= erft eine Sammlung oon ad)t Siebern duer oon .ihm, brei pou Sßaul Speratui, eini oou einem mibe fauuteii Sidjter) heran; f @tlid) Onftlicb liDer i'ob aefaug unb Sßfalm - , SBirtenb. 1524 1 unD lief. Der ielben rafd) neue pcnuehrte Stuflagen feigen. Sie letzte pon Vuther beforgte uud pon ihm mit einer neuen SBorrebe oerjehene StUflagc von 1545 («©enjt lid)e Sieber, gebrudt ;u Seipgig Durd1 'Inrlentiit ■•Sabft») hatte über 100 Sieber, Darunter 37 pon Vuther felhft. Sa-j Vutbcrjdic ©efangbud) oon 1545 blieb in oielen luth. ©emethbeu lange im ©ebraud); Dod1 mehrte fidi Die :iahl Der ©efangöüdjer balo fo jebr, bafj ec- Deren ;u Snbe bei 16. ,x\ahrh. in Seutfd)= lanD fdum etwa 20i » gab. Sie reform.fintd)e henutuc iiim tirduichen ©efang faft lebigtid) Die altteftameni lidH'ii >|5falmen,bicDonßlement2Icarotunb2beobor Sega ftangbfif dj umgebiebtet unb in biefer Aormoou (Sabin 1555 ali ©efangbud) in Die ©enfer Rircbe eingeführt Würben, mit ÜJlelobieu nad1 geiftlid)eu unb wetttidjen äSoßsliebern. Ter -l>rofefjor ber Dledjte •Jlmbrofiu'i Sobroaffer in ßönigiberg über trug biefen äRarot 33egafd)en Bfalter iiK- Scutfd)e (.■öcibelb. 1573). Sic fpätere Sntroidfung bei ©e= igt, fiiib unter 6 a'ir,iip.iii)ni. fiirdjeinicfangueveiiic .Sfirrf)citgrfd)icl)tc i.V.) iangtnicfawcfeus war Kr lutb. unb ber vcfoi in. Kirdu' gcmeiufaiii. ,Vt bieiben gab feit (5'nbc bcs 17. unb im Saufe be§ 18. 3abrt). bic toe^felribe rcligiofc Seitridnung itnlafj gut Sinfubtung neuer @efang= büdjer. IHe feit ber SDcitfebeS L8.5tabrb.entftanbenen leiben an vationaliftifdiev ober balbvationalijtifdiev Bernachläffigung beä livcblicbeii ©laubensinbaltes" ;u@unften einer poefielefenSluftlärung unb i'coral, b'enen .uiliebe tic alten Siebet oft auf gefdnnadlofc Söeife ueränbert würben. S)a$ erfte ©efangbud? ber neuen Dücbtitug gab 17i>r, ßoUitofer für bic reform, ©emeinbe in Seipjig heraus ; es fanb balb in ganj Seutfdjlanb (aud) in Kopenhagen 1782) "Jiad1- abmung, fobafi rm Snbe be£ 18. ^dhrb. faft in allen eoang. kirdH-n ©efängbüdjet biefer Slrt im ©ebtaud) IDaten. fluten gegenüber würbe fewobl oon feiten bcs religiofen Vebens al§ aud) oon feiten beS poer. ©cfdimads eine Reform ber ©efangbfld)er etwa feit bem 4. ;labrjel)nt bes 19. 3abrb. immer allgemeiner als Sebürfniä emipfunben, unb ©unfen (äSerfud) eines allgemeinen euang. ©efang= unb ©cbetbudis, \iaiub. 1833, allgemeines evang. ©efang- unb @e betbudi, ebb. 1840, neu bearbeitet Don St. SJifdjer, ©otba 1881), Knapp (Soöng. Webcrfdia« , 2 Bbe., Stuttg. unb 3üb. 1837; 4. Stuft. 1891), Stier (@»ang. ©cjangbiidi, Malle 1835, 1853) u. a. brad)= teu toertoolteS Material uir ©erftettung auberer, bicfeni SBebütfniS entfpredienber ©efangbftdjer ber= bei. Stberbie firdilidie iReaftion nadi 1848 jud}tealle neuem Siebet feit ber EERitte bcs 18. 3abrb. auSju= fd)lief>cn, bagegen bie alten mit Womöglich, allen ihren bogmatijdieu unb fprad)licben ©arten wiebev aufzunehmen (wofür bie (5'ifenadjer Kiichcnf onfeven^ 1853 mit ibrer Sammlung pon «150 Kcrnlicbcrn » Stnleitung gab) unb bie fo bergeftellteu ©efang: bücbev ben ©emeinben aufjujroingen. (Js wuvbeii baburd) ©efangbudjiftttite jtoifd)en 'Beworben unb ©eifUicbcn einerfeitS unb ©emeinben aubererfeits hervorgerufen, bie in maudien ©egenben, uameutlidi in ber Sßfalä unb in ©anno&er, bou Weittragenben folgen für bie lirdjlidje (Sntwitllung geworben finb. 3n neueftcr 3eit bat eine :Heibe Don ©efaitgbüdjern (wie bic in ben Bvooinäen Säjlefien, Bvaubcnbuvg, Sadpfen, jRbciulanb unb SBeftfaien, Dft= unb 28eft= pteiif3en,im©rojwer,wgtinn3Beimar,Baben,©eifeii) eine im ganjen glü(Hid)e äSermittelung jwijcben bev pietätvollen (Erhaltung bes Sitten unb feiner 3tn= paffung an bas religiöfe Seroufjtfein unb an bie Sprache ber (Gegenwart gefunben. Sfir bie ganje beutfdje Slrmee, foweit fie eoangelifdj ift, ift ein eigene« @ D a u g e l i f d) e s 3Jt i 1 i t ä r = © e f a u g = unb ©ebetbud) (Berlin) eingeführt. 3nberr6m.= latb. .Hirdjc bat man namentßd) in neuerer ;3eit in oieten Siöcefen mit ©enebmigung ber SBifdjöfe beut; jd)e ©efangbücber eingeführt. (Bai. Bäumfer, ®a§ tatb. beutfdje .Uirdienlieb, 3 SBbe., greib. i. Sr. 1883 —91.) 2tud) für ben jüb. Kultus rourbeu beutfdje (Mcfangbücher in üerfdiiebenen ©emeinben einge= führt. (S. Kirchenlieb.) Sir ciicngcf niigoercinc , b eutf d) ■- e,p ang e= lifdu', Bereine (uir !(5ftege unb Berbejfenmg be§ eoong. .Hirdiengefang^. Sie K. ftetleu fidi al§ 3tufgo.be, burd) Darbietung ber oorbonbenen litur= gifien Scbdhe in »ierftimmigem ©efang bie Sln= baent beim ©ottesbienft ju forbem unb ben mufi= falifdien (Sejdimad ber ©emeinben jubitben, aber aud; ben tirehlidjen BoltSgefaug feibft ju reinigen unb ju erneuern. %n Sul.^ würbe 1875 ba3 erfte erang. Kird?eugefangfeft oeranftaltet , 1879 oer= älvtifft, bic mflii untcv S Bet einigten fid) bie beif. Bereine ju einem foldien ,vc|t in Sßorm§ unb issi mürbe ein Berbanb Scan | gelifeber K. für Sübtoeftbcutfdjlanb mit bieten DrtSrieteinen begrünbet. Jlacbbem audi in Dffc unb Jlorbbeutfdilaub alte unb neue Bereine ftd> ange- fchlofjeu hatten, tagte 1882 ber erfte 5Deutfd)=e»an= gelifdje KirdiengeiaugueveiiK-tag ,ui Stuttgart unter i Ücitung be§'©eheimrat<3 .^allmadvi ouä Sarmftabt. Unbere SSereinltage folgten in granlfurt a. ii(., 1 .'öalle, Nürnberg, Bonn, Berlin, 'JJcarburg. 3" ! bem Berbanb geboren lt> SanbeS- unb Bi'ooiuiial Dereine mit uabeut 800 OttSoereinen ober .Hirdieu; ■ djoren unb 25000 Sängern unb Sängerinneu, fo I wie 21 einjelne Ortgoereine unb Kirdn'uchöre. Ber= ein-Jorgan ift ba4 «Korrefpoubensblatt ber eüange- lifdien K. für Teutfcblaub" (Dannftabt) unb «Sioua. Ütonatifdirift für Siturgie unb Sirdjenmufif», \>a. oon §erolb (®üter§lot)). — Bgl. bie Sentjcbrtjten ber beutfdj=eoang. KitdjengefangDereinätage (feit 1882) unb 3immer, 2>ie beutfd)=et>angelifd)en K. ber ©egenwart (Cucbliub. 1882). >lircl)i'iinc!ft)iri)«e, bie miffeufdmftlicbc @rfor= fcbuug unb Darftellung be« läntwidlunggganges , ber djriftl. Kirdje, fomobt nad) ber äußern Seite, | ber Ausbreitung bev Kircbe unb ihrer Stellung ju ben Weltlichen ©ewalten, at§ nad) ber inuern Seite, ber Sntwidlung ihrer ©taubenStebten, ihrer Cvga uifation, ibreä Kultu-S unb ihre^ (Sinfluffeä auf ba<- Kulturleben. Die Quellen ber K. finb breierlei: 1) Cffentlidie Urfunben, b. 1). namentlid) bie Sitten, Befdjlüffe unb Berorbnuugen ber großen Konsilien (f. fion.ul), bie pdpftl. (h'latfc, ©taubenSbefenntniffe unb Siturgien, bann bie Konf erbäte, überhaupt ©efetje unb SReid)§tagSatten, fofern fie tirdiliche Singe betreffen; enblid) im geringern 2)Jafee @e= bäube, '^ufcbriften, ©rabmdler unb jonftige tirdHidie Denfmälcr; 2) Briuatjeugniffe, b. h. Sdjriften bev djriftl. Sdiriftfteller, unb 3) traditionelle Überliefe^ rungen, b. b. fiegenben unb Sagen . — ö t If §nt it t e l ber K. finb bie l£I)vouologie, bie fird)lid)e Bl)ilo= logie, bie Siplomatif, bie tivd)lidie (Geographie unb Statiftit. ßiujelne Zweige ber K. haben fieb oon iljr loägelöft unb finb ju fetbftänbigen S)i§ciptinen geworben, fo bie S)ogntengefdbtd)te (f. b.), bann ba« Kanouifd)e SRed)t (f. b.), in früberer ;jeit aud) bie Ba= triftif (f. b.) unb neuerbiugS bie S)tiffion*gefd)id)te. (5'ingcteilt wirb bie K. tri bie (5'pod)en ber alten, mittlem unb neuern; biefe @pod)eu jerfallen wieber in Venoben. 31(3 ©renje swifd)en bev mittlem unb neuem K. wirb bie [Reformation, oon einigen tatb. Sdn-ijtftellern ber 6umani§mu3 ober bie 6ntbedung Stmetitä'i angenommen; bie alte unb mittlere R. jiuben ihre Scbeibung entWeber bei ©regor b. ©r. (um 600) ober Karl b. ©r. (um 800), jebenfallä burd) bie 8eit be3 ©erDor» tretend ber german. unb flaw. Boiler in ben Bcr= bergrunb bev ß. S)a§ 1. Sabvh. pflegt man ak- l'ebeu 3efu unb ©efcbidjte be§ apoftolifdien 3ic^te unb läfet fidb barum and1 oon ben ©runbfaisen ber allgemeinen ©efebtebtäforf^ung leiten, b. h. fie fuebt, obne tut bureb bas Urteil (ruberer .leiten beein= fiufieu ui lauen, auf bem 5Bege bei Cuellenfritif bie Sbatfacben feftjufteUen unb fie generifeb ober pragmatifdi ;u entroufeln. Solan unterfetjeibei bäber oerjdjiebene @ipod?en Eircfatictjet Ncjd,id)tfdireibuug. i>al.,v. 6br- SBaur, Xie Spocben ber tird'lid-cn (v>e nticbtid-rcibima, £üb. 1852.) Ter dlteite.mvdienaeidndnidneibev, betten SJBerle noch erbalten finb, iit liujcbius (f. b.) oon Eäfarea (um 'Mb), bejien SBerl gtoar Don bogmatifeben lvcrausteuuua.cn beberrfebt, aber ausflejeicb.net iit Mird'' Ouellenmäfsigfert unb jablrcidv 'JUisutac aus fonft oertorenen Schritten. SBeniger wertvoll unb in nodj rcunberjüchtia.crm @eifte gehalten finb bie SBerte {einer Aertieh.er in grieeb. Sprache: Seha tes, Sp,omcnoS, i'heeboret, WMleitprciius, %\fw- borus Vetter unb Uuaarius. Tie tat. Strebe lieferte bureb :Kuritu;s unb .vneronmnus Überlegungen unb Sortierungen bei (iincbius, burdj ©ulpiciuiä Se= oemä bie erfte felbftänbige Krcbengefcbicptlidbye ü(r= beit unb burdj (SafftoboriuS (f. b.) im 6. "\abrh. in Der iBistoria tripartita bai- tirdH'naefchidulid'e Öanbbud) Ms ;nr Deformation. 3)o3 äßittelalter brachte aufjer einer Unutbt Don .^eiligen-- unb Segenbenfcbreibem namentlicb ,;ahlreichc ilnnaliften unb Ebrotüften beroor, bie im auSbriidlicben 3" tereffe ber $apftberrfdbaft ebne jebes gefebiebttiebe Serftäiibnilo bie 8. bearbeiteten, nue Crbcricus 3$ü tali-:- (geft. 1142), SßetruS JJSifanuS (12. v\abrh.i, lüiartinu* ^planus (geft. 1279), Sotomeo be 8ucca (geft. 1327). Jüduiacs für bie fränfifebe S. i b i c- 591 1 (eiftete @regor oon Jeurs, für bie cnglifd)e 'MS 731i S&eba, für bie nerbiube (bii 1076) äCbam von Bremen. Tic eigentliche fiirdjengeicbicbtfcbreibung beginnt erft mit ber Deformation, bod) tritt fie jimäcbft noch in tcntetfiouellcm ©ewanbe auf. 3» bem großartigen 2Ber! Der »Slagbeburger Eenturien» (f. Ifenturiew iudne ein Herein lutb. Theologen, an ihrer Spihe ■.fiatthias §Iaciu§, bas Dedjt ber Deformation burd) reu i'iadMreic- eineä tiefen '.'(Mails ber fatb. $ird)e i'cu ibrcriiriprünglid-eii Kleinheit in einer ron Jahr= bunbert w ^abrbunbert fertfebreitenben SSerberbniS, uamentlidi auf bem (Gebiet ber Vcbre, ju begrünben. 3bneu tratliaiar Haronius (f. b.) 15SS mit feinen, fpäter Pen bem Aranüstanermeiut 5J$agi tritifcb berichtigten Annales gegenüber, .bie einen reieben 5d)aj) unbelaunter, meift bem i'lrdup be§ J8atifans entnommener Urfunben in ben Tienft ber tatb. Mirdu1 (teilten unb ben fRadnoeiä liefern toollten, bafj bie fireblicb fatb. Srabition in Vebrc unb SSerfaffung bi: reine, oon ber älpofteljeit ber unoeränbert gebliebene göttlid'ie Wahrheit entbalte. 2Ba? «vlacinc- in ben ■■tienturieu ■ Dom lutberifdieu, perfiubten ^ottinger (f. b.), rpanbeim i f. b. i unb bie beiben S8aä ngges n". e. i vom reform. 2tanbpuuft au->. Ter nrillenfdjaftlicbe (ibarafter ber M. criubr eine Abr berung burd) bie in ben oerfebtebenen Sfonfefftonett auebreebenben inijem Streitigfetten, auf tatb. seit« bie janfenifti)cben, auf lutberifdjer bie j|n= Eretifttfcben unb pietiftifeben. 2o baben nad) i^a ronius inSbefoubere oie gelehrten [DiöncbSorben in Jrantreidj, allen ooran bie 3Jcaurincrton= aregatien, großartige '.liiaterialienfammluugen für bie fi. ocranftaltet, bereu Sßenoertung 'Jllerauber HcHtel, Sic mmi unter S oonii IRataliS, glaube Alemn (f. b.) unb Soffuet(f. b.) im ftreitfl fatbolit'd>en, ber ^anfenift £iUemont (f. b.) in tritifdiem ©eifte unternabmeu. Jjn ber lutb. Xmbe trat bie fi. erft burd) ©. tlalirtii'? (f. b.) roieber in ben SBorbergrunb unb nun erhob ber Vertreter be-? Sßiefiämul, ©ottfrieb Slrnoß) (f. b.i, in feiner > ■ UnpanhemjdH'u fiird)en= unb Htba hiftcrie > (grantf . 1699 u. ö.) einen lebhaften ^roteft gegen bie bisherige, burdbauS bogmatifebe 93ebanb= lung berft., mbem er ba» öauptgeroiebt auf ba? praftifebe Ohriftentum legte unb bie .\SauptDcrberbni« in ber 3dmltbeologic unb ihren bogmatifeben epitv finbigteiten fab. ,\m ©egenfafe }U biefer immer uodi Don pcle mifdjen Snterejfen beberrfebten ©efebiebtsbetrad): rang entmirfelte fidi um bie Witte be« 18. Jahrb. eine religiö§=nüd)terne, aber tritifd)=h)iffenfcbaftlicbe ©efebtd>t§bebanblung. Ter eigentliche SBegrÜnbei biefer mobernen ©efd)icbtfcbreibunfl ift DJlosbeim, ber in 9Bei§man einen neunciK-trerten Vorläufer hatte. Sei iPtoc-heim Derbinbet fieb mit tüchtiger C.uellenierjdniufl eine fliefecnbe Tarftellung unb ein feingebilbeteS Urteil, ba« aber, mehr ftaatämän= itifch als tbeolociifch, bie fiircbe felbft nue ein polit. ©emeintoefen unb bie fi. nacb -irt ber Staatenge idudte bcbanbelt. Sin äftiefenroerl auellenmäfiiger .vorfdntug lieferte Job. 3Jlattb. r dirceth. Ter :Hatio= natUmuS, ber auf bem ©ebtetc firdHidu-r ©efcbieifen unb burd' bie fog. pragmatifebc i'Jiethobe alle Sreigniffe, (5barattere unb J baten au* pfpchol. lliotioeu ;u ertlären. 3m ©egenfau ;um iKationalic-muc- unb pon £d;leier; inadjers Seift berübrt ftellte Sluguft 3leanber, (f. b.) bie S. bar als bie (Sinfentung eines neuen, übernatürlichen, göttlicben SebenS in bie sJ!en- idicnnatur unb fuebte, oft in mehr erbaulicher als rein bijtor. ÜJBeife, ,iu ;eigen, irie bas eine d)riftl. 5Princisp in freier inbiDibueller Wannigfaltigteit bie perjdnebeuarttgften, einanber gegenteilig ergänjen= ben ©elfter befeelt habe. Sinen perroanbten milbeu Stanbpunft pertreten bie tird^enbiftor. arbeiten oon £>agenbad) unb $b. Schaff, ©egenübet biefer ©efduebtsbetradnuna. bereiteten ©iefeler (j.b.) burd1 feine nüchterne, rein gelebrte C.uellcnforfebuna, &afe (f. b.) bitreb feine tunftlerifcbe, biemannigfaltigften (irfebeinungsformen be* d>riftl. ©eifteä mit äftbe^ tifdjem Sinn auffaffenbe ©arftellung unb Diebner (f. b.) burd1 feine bentenbe Turcbarbeitung bes 5toff§ eine rein gefdjidjtlicbe SBebanbtungSmeift por, bereu lirferbernifje bann gerb. Cbriftiau S8aur i'.b.i, toenn audj oieljad) in öegelfdjer rcbulfpradw bodb in febarfen unb Ilaren 3%en Porführt. Segen: über ber fubjeftio-religibfen "Jlrt ber Deanberjehcu JJiethobe forbert 8aur bie SlnerEennung einer ob= lottirnu, in ber >ee ber .Hird'e felbft unb bereu gefd)id)ttid?er Sertoirtliebung begrünbeten Dot= roenbigteit be§ ©cHtebens. Tic ©runbffifte, bereu ^Intoenbung auf bie ß. er namentlich für bie erften brei Jahrlntnberte in babnbreebenber SBeife per= fuebte, finb biefelben, bie für bie auf;ertircblidie ©e uhidufdueibuitir überall jur ©eltung gefommen finb. jm febärffteu ©egenfafee ui ber 93aurfd)en ©e= fd)id)t§berrad)tung haben ©ueride, 6. Scbmib, äinbner, Muri! unb Hahuis ben EonfeffioneU lutb. Stanbpuntt erneuert, ßbrarb unb iierjog pom teu= ist, finb untei Cs nufjiifiK^cn. ßtrdjengefeggeButtg -- Äirdjettgetoal't 361 feffioncll reform. Stanbpunttc au? @efd}id)te ge= fcbricben. öaflc vcrbanb ben littb. .Honfeffionalis ntuS mit öeaelfdjen gormetn; SReuter Stellte feine umfaffenbe ©etebrfamfeit in ben Sienft moberner ©laubigteit. Scpt biftor. ©eift atmen mieber bie mclfcitigen arbeiten Don Siippolb (f. b.) nnb bie farbenreichen Sarfteliuugeu von .siausrath (f. b.). .»Im meiften ift in neuerer ,->eit für bie Surdjfor: iebung einzelner Jcile ber .U. geleistet toorben. SluS 9teanber3 Schule gingen eine iKcibc grünblicber monctgrapinfcber arbeiten über bercorragenbe 5|}er= fönlicbteiten nnb bereu 3eitverbältniffe, aus ber 58aurfd)en tief cinbringenbc bogmengefcbicbtlidie Untcriucr/ungcn unb namentlich, bie mit aujjerotbenfc Udicr ©cnauigteit angestellten gorfdnmgen über bie brei erften ^abrlnmbertc ber .Uirdie hervor. 2lufser= bem ift namentlid? baS ©ebiet ber :Kejorntatioiis= gefdudite burd) fiöftlin (f. b.), Ratoerau (f. b.) u. a. angebaut werben. Sic neueften ^Bearbeitungen ber Ä. fmb bie SBerfe von SDMer, Lehrbuch ber ft. (3 33bc., gteiberg 1889 u. 1891), von DJcüllcr, ©tunbrii ber .U. (35b. 1, ebb. 1892) nnb ber ©runbrifj von Sobin (8. 3lufl., Spj. 1893). «3«t= tafeln unb übcrblide jur S.» aab SBeingarten (4. 3lufl., ip.i- 1891) heraus. — a$gl. au* Statte, Segroeifer jur OuclIen= unb ^.'itteraturtunbe ber fi. (©otha 1890). liinc 3eitfcbrift für bie biftor. Sbeo-- logic erfebien früher ponQUcjen, TOebner unb fiabniS, an bereu ©teile feit 1876 bie von SBrieger heraus = gegebene 3eitfd)rift für S. (93b. 14, ©etya 1893) trat. Der t'atbolifdie Stanbpunft ber ©efdiicbts^ auffaffung rcurbc am älnfange bes 19. $ab,rb. burch ben ©rafen gr. 8. Stolberg (f. b.) unb Sater= tamp im ©eiftc fdimarmerifdjer Snnigfeit, neuer bingö mit reidiern roiffcnfcbaftlicbcn Mitteln, aber aud? im Schärfer ausgeprägten lircblicben 3'tterefje burch SKitter, £od)erer, SUjcg (f. b.), SöUingcr (f. b., in feiner frühem, ultramontanen Sßeriobe), gr. 3E. .«raus (f. b.), ßergenrötbcr (f. b.) unb SBrüa (f. b.), in (vranfreieb namentlich burch .ftenrion unb Snob,*: bacher vertreten. MiirbeitgcfcHgctnmg. Sie gäbigteit, 9iechts= vorfebriften (Sirdungefcbe) ganj unabhängig vom Staate ju erzeugen, behauptet bie tath. Kirche für ficb traft göttlichen iHedits. Stuf biefer ©runb= läge erhob fid> ber großartige ^au bes mtttelalter= liehen .Hircbcnredjts, befjen bauptfädmctfte S3eftanb= teile, päpftl. Setretalen unb Konäilienbefdjlüffe, beibe ben (Jbarafter von Sirdjengefeben hatten. Sie äußere gorm ber .uirebengefebe ift bie ber iBullen (f. b.) ober 23 reo en (f. b.). Seit ber Dieformations-. 3eit ertennen aud) bie tath. Staaten jene Unab= iiäugigteit ber ,fiird)c binfiditlicb ber iKechtserjeugung uid't mehr an unb haben in verfdriebenen formen bie EDlittel gefudit, ben (5'inllang ber Jlircbengefebe mit bem ftaatlicben Siecht 311 ivabren. SBefonberä finb hier ju nennen bae> präventive ^lacet (f. b.), ioelche-3 beute noch in meien Staaten gilt, foloie ber vepreffioe l'ecursus ab abusu ober Appel comme d'abus (f. b.). Sie fiircbc bat biefe Staatäaufficbt abfolut unb principiell ;urüdgeroiefeu als ä>cr= tetiung ihres göttlichen Medhts. leinen burcbgreifen= ben U'rfolg haben übrigens auch bie Staaten mit jenen ynftitutionen nicr)t 51t getrinnen riermod1!. Ser ©egenfati ber s^rincipien ift unausgleicbbar. 3n ber $rari^ erfolgt ber Ülusgleidi in ber SEBeife, baf, ber Staat bie Ülutonomie (f. b.) ber tath. .Hirdie im Siabmen ber StaatÄgefehgebuna auerteuut, bie= jenigen .«irchengefetie aber, roeldu' gegen letztere Slvtitel. bie man untor S ber uerftofien, als nichtig betrachtet unb gegen beren Surdifübrung erforberlichen Aalls einschreitet, gür b« e»angelifcb« Stirdie ift ber felbftdn» bige begriff ftirdjengefefee erft ueuerbingä con S-He^ beutung gero erben, ffliä in bie ueuefte ,ieit erfolgte für bie euang. Mirdic audi bie innertircblidje SiecbtS; bilbung nur. in ben gormen ber Staatlichen (v>efeH: gebung, fei es bes touftitutionellen ©efetjeä, fei es bes lanbesherrlichen bej. ministeriellen 35crorb= uungsredjts. (5. .Uircheuorbuuuacu.) Sluj ©tunb ber in ben neuem StaatäDerfaffungen aud) ber eoang. fiird)e garantierten «©elbft&nbigteit» ift jeKt in faft allen eoanfl. Üanbcsfirdien aud) eine felbftänbige gorm ber ftrdjlidjen SRecbtöbilbung ge Schaffen morben. Sanadi merben .ttirchengefetu' er (äffen com (L'anbesberrn als bem SDberbifctjof ber euang. .Hirche unter 3uftimmung ber General- ober Vanbesfpnobe, alfo in genauer Slacbbilbung ber fonftitutionellengormberStaatsgcfeßgebung. Spu= blijiert merben bie ftirdieugejene in einem befonberu firdjlidjen ©efejjblatt bu'rdi bie oberfte Kirdn-n bebörbe. Sie bürfen erft bann bem Vanbestierru jur Santtion unterbreitet »erben, meun fie bas ftaat= Lidbe sl>lacet, in Sfireufjen burdi bas gefamte Staats ininifterium nad) völlig freiein drmeffen («3»ect' mäfngteit»), empfangen haben, gür genuffe ©egen^ ftänbe muffen, bevor lanbestircblicbc Siegelung er folgt, pvoüinjielle Organe (^rovinjialfpnoben) be^ fragt merben; in anbern (©efangbücber, .Hatechis^ muserf lärmigen ) bat febc einjeme ©emeinbe ein 35etorecpt. Aur Mirchengeiebe , loelcbe eine über eine beftimmte ©renje reichenbe Sefteuenmg jüm (^iegenftanb haben, ift ntehrfad) bie vorherigere: uuliiguug burd) ein Staatsgefeb geforbert; cbenfo für sinberungen ber .Hircbeinn'rfafjnng. 3m übri gen hat man in ben verfdiiebenen neuern ©efe^s gebuugen ben SBerfucfi, gemacht, ben Umfang ber ielbftänbigen .«. burd) pofitive "Jlitf jäbluug ber ein jelnen 3Raterien fidjer ju beftimmen; unb wenn aud) in ben hierüber vorhanbenen SSorfdjriften eine erfdiöpfenbe Vöfung bes fd)n)ierigen Problems noch uid)t gefunbeu merben tann, fo bietet bod) biefe SJcethöbc iebenfall« eine lvcit fidierere 35afi8 für bie $rariS als bie vielbeutige frühere liitteifdjci bung jroifcbeu «äufjtrn» unb «tnnern» Äird)enange= legenheiten. — aSßl. Sierlina, Sas ©efefegebungä= red)t evang. Sanb'es£ird)eu (Spj. 1869). «iiriicngctunlt. 9tad) tath. £ebre ift bie Sirdje bie von febriftus gestiftete, von ihm unb feinen 9cad): folgernden Ülpoftelulmeiterhin^apftunb^ifcböfcn), regierte Slnftalt jur (5'rlöfung ber SJceiifcbheit. Saju hat fie bie l*ollmad)t erhalten, bie äRenSdjen 511 bei= ligen unb ;u belehren (potestas ordinis) unb 311 regieren (potestas jurisdictionis). Sie erftere 23e- fugniä ftebt in ihrer gülle ben Sifdjbfen 51t unb toirb von biefen auf bie ^riefter übertragen. Sie jroeitc ftebt $apft unb 5Bifd)6fen 31t. Sie biftor. ßntoidlung, meldic im SSatifanifd)en fionjil jura SlbSdjlufs gefommen ift , bat lebteres babin mobifw Siert,' baj? bie H. in ihrer Totalität an ben s)kpft gelangt ift unb von biefem teils perfönlid', teils burch Seine 33ifdjbfe ausgeübt wirb. — ?icrd) ber Vebre ber evang.. fiirdje befibt biefe sie <5d)lüffetfle= malt (ecclesia habet claves), b. b. bie SSefugniS eiuerfeits 511 prebigen unb bie 3atramente 311 fpen= ben unb anbererfeits bie Süubeu 311 oergeben unb ben Mirdjenbann ausjufprednni. Siefe ©emalt ift principiell ber .Kirdie, b. i. ber ©emeinbc ber ©Iätu bigen, juftänbig, $rebigt= uub Sal'ramerrtsvermal= \Bt, iinb nutet 3 (Sinjelnen. «irrtjeugut. Bei ben elften (ibriften beitritt bie Öemeinbe alle fircblidn'n Säebürfniffe bureb freimih lige Beiträge. Weiterhin aber bilbete ndj ber Ü3c= griff eine* fclbftänbigenK. au3, beffeu Verwaltung unbJRie&braucb bem Kleru« jufomme, wäbrenb bie Subftanj mir im gertte bringenber 3!ot mit &c nebmigung berKircbciiobern oeräufjert ober belaftet werben bürfe. Dasfelbe würbe bureb ®nabenbe= ieigungen be§ Staate*, Seiträge öon©taltfgemeiH= ben, Scbentungcn unb Sermäcbtniffe oon SßriDOt: Perionen unb ben auf ©runb ber mofaifeben SSor: febriften Pon ber Kirche in Anfpntcb genommenen .'lehnten uermebrt. .{abliefe Stiftungen ber ©tau bigen für fircblicbe ,^mede unb befonbers1 bie fog. Seelgaben (pro rernedio animae) fteigerteu ben iNeidUum ber Strebe allmählich inä ©rengentofe. SBereitä feit bem 12. unb 13. ^ahrb. mürbe aber ber ^.uberfpnub gegen bie materielle übermaebt be« Klerus, meldet in Deutfcblanb faft ein Giertet, in Spanien ein ©edjftel alle« ©runb unb Beben« au fM) gebrad)t batte, immer allgemeiner, unb e§ ge= lang ben dürften etma feit ber Hiitte be« 15. ,"\ahrb. loemgftenS bie ISrmerbung pon liegenben ©tünben, Sinfen, Renten u. f. m. bureb Kirchen unb geiffc liebe Korporationen Don ber lanbesberrlicben @e= nebmigung abhängig ju machen. 2>ie Deformation be* 16. ^abrb. führte zur Sä-- fularifation (f. b.) oieler ©fiter be« Klerus, welche teils in Sriuatbefilumgen, weltliche >>errf durften ober "Domänen oermaubelt, teil« ;,u Kirchen-- unb Scbuljmeden beftimmt mürben, unb ber 8eid)3= bcputatiousbauptfdiluß pon 1803 nahm ber fath. Kirche DJeutfchlaub« einen grofeeu Seil ihres SSer mögen«, AUerbing* haben bie beutfeben 9tegie= nmgen ibre Pflicht jur 9teubotatioH ber Kird)e auerfannt unb in beu ßirfumffriptionsbullcu jur Ausführung gebrad't. Aber baä ift bod) überall" in ber Seife gefehehen, ba& beftimmte ©elbfummen auS ber Staatsfaffe für finblidie SBebürfruffe ge= jablt werben, nicht, loie bie Kirche gemünfebt hatte, ihr Kapitalien ober Immobilien übergeben morbeu rodren. — Die eoang. Kircbe ift nur in felteuen Aus- nahmefällen in bas SBermögen ber frühern fath. Kirchen nachgefolgt; unb felbft mo ihr ba« geluuaeu ift, mie in äBfirttemberg, ift ihr fcbliefzlicb bod) durch ©etoattaft ihr Vermögen genommen morbeu. Darum inuf? hier fielfach bureb Befteueruug ber ©emeinbeglieber ber Mangel eigenen ikrmöaen« erfeUt werten. — 2Mbrenb in ber fath. Krabe für bie SBetroaÜung oe« K. lebiglidb bie firchlichen Organe juftänbig fmb, gebührt biefelbe nat) coaug. Wnmt fäReu ber ©emeiube, unb Wenn biefe ©emeinbe: befugniffe aud) iahrhunbertelang bradi gelegen haben , fo finb fie bod) burd) bie moberne hiefen gebung nicht nur auerfannt unb ben sHre>Jbtiterieii übertragen , f onbern in einzelnen Sänbetn auch für bie fatb-Öemeiuben ins £eben gerufen morbeu. 3113 Gigentümer be« K. gilt nicht bie allgemeine d)riftl. artttd, Mc man unter S srermijjt, fmb unter (i anf3ufnd)fn. Kirche ober Die i.'anbe«fircbe, jomeit lenteres nicht befonber« begrünbet ift, fonbern bie einzelne Urdi lidje SLnftah ober bie Kircheugemeiube, in beren Jiuluing fich ba« K. befinbet. Sirdjctttioöeit, baä -Jluffichi«redU be« Staate» über bie .Uinhe in ihren äufcera i'lugelegcnheiten if. .rus circa sacra). (jiue ftrengere Souberung jmifiten Kirchenregiment unb K. ift erft in neuerer ;',eit Durdigefiihrt werben , inbem leiUere al» Se= ftanbteil ber Souveränität oom Staate aud,1 ber tath. Htrche gegenüber tu '.Hnfpru* genommen murPe. Sie wefeutlicbften Kirchenhobeitsrechte in beu mo= bernen ©efeijgebuugeu finb: ba« i^lacet (f. fr.), ber Appel coinme d'abvis (f. b.), ferner ba« 3cbuK= unb Sdunnredit über bie Streben, bas1 fdjon bie röm.= beutfd)en Kaifer al« Kirdienoögte (advocati eccle- siae, f. Kird'enoogtl auenihteu, ba« Dtedjt, auf bie xBefetutua geiftlieher Stellen jur Abhaltung oon - bürgerlid) ober ftaat«bürgerlid' nicht einmaubs-- freien Kaubibateu einjuwirteu, beu Crmerb £ircf>= liehen Vermögens einjufdbränfen unb bie i^er^ loaltuug be« lehtern ju beauffichtigen, bie üant: habung ber tird'liiheu Di«etplina\geridn«barteit ju Kontrollieren, bie Silbung geiftiid'et Korpo= rationeu uon ftaatlicher (Genehmigung abhängig ju machen. vxsu beu beutfeben Cnnjelftaatcu ift ba« pofttioe :)iecbt hierüber mcientlidi oerfd)iebeu. — Sgl. Öinftbiuä , Allgemeiue Darfteüuug ber SSerbdltnijfe pou Staat unb Kirdie (in SWarquarbfenSaöanbbud) be« öfientlichen SRedjtä», Sb. 1, m-eib. i. Sr. 1883). ftirclii'itjrthr, im Unterfdiiebe oom bfirgerlicben Jahr berjenige ein ^abr umfaffenbe .Seitraum, in bem bie dniftl. ©entembe beu ganjen Umfang ihre« aottc«bienftlidien l'eben« entfaltet unb feiernb bar= fteüt. -Itadi mancherlei Schwankungen in ben erjteu dniftl. ,Vihrhuuberteu (f. Aefttage unb Kultu») bat ba« K. folgenbe ©eftalt gewonnen, (i« beginnt mit bem erfteu Slböentfonntage unb uufdllt in bie f eft = liehe unb bie fog. feftlofe ydlfte. Die jeftlidu' ,^eit hat bret ;veftlreife ober K-eftcnllen: beu ©eihuatht« , Dfter= unb ~l>fingftfrei«, bie ba* be-- treffeube >>auptfeft mit beffeu Sou= unb äcad)jeiten umfaffen unb mfammen ba« ßeben lihvifti uadi fei- ner zeitlichen (5'ntmidlung jur Darfteliung bringen. Der 3!?eibuad)t«frei« beginnt mit ber 3lboent«= zeit (f. Jlboentl, beren ©runbgebante bie Vorberei- tung auf Ifhriftum ift, unb gipfelt im Weihnacht« fefte, beut ©ebuttSfeft tiluifti, au ba§ fich am 1. Jan. fra§ Aeft ber Öefdjneibung (ihrifti, al« .U'icbeu ber Sugehörigtett be«fclben nun äBolfe 3§rael, unb am >auptteil ber öffentlichen SBirlfamleit Jsefu gewibmet, unb ber Sonntag Quin: guagefima (Estomihi) , ber K'iae biefe« ober nadi anberer ;iählung ber erfte be§ näcbften Kreife« im bem manche übrigen! aud' uhon Septuagesimae unb Sexagesimae reebnen), bilbet mit ber SSertünbigung be« Reiben« ,V"ai beu libergang zum gmeiten Aeft treife. Denn biefer, ber C ftei frei«, beginnt mit ber (Vafteuzcit (f. C.uabragefimalfafteni, bie audi in ber eoang. Kirdie nad) Einhebung ber ,vafteu bie beftimmte 'J\'uel)itng auf 6a§ öeiben C'hrifti be bauptet bat (ijJaffionSjeit). ^u ihr gehören oie Sonntage Invocavit, Reminiscbre, Oculi. Laetare, föirdjenjur&biftion ,Siird)cnfict Jnäica. Palraärum (f . bie (fimclartiteli. Ser Ichtcvo, nls ?aeiben§= ober Karwoche, bic nad) bem ©rünbonncrs tag (f. b.) im Karfreitag (f. b.) gipfelt imb mit bem Karfamftag (Stillen Sounabcnb), als ber 3"t ber 'Grabesruhe unb beä .vungangs Jeiu in bas SReid) bet Joten, abfcbliefst unb Dftern, baS Sieges jeft über Seiben unb Job, oorbereitet. 3)ie ."jett r>om näcbften Sonntag bis jum irinitatiSjountag hübet ben "ßfingfttteiS. Siefcr gilt ber Aeicr be3 auf= erftanbenen (Sbriftus unb feiner fortbaucrubcu Surf: famfeit für bic ©emeiubc. Jbm geboren bie Sonn= tageQua8imodogeniti,MisericordiasDoniini,Jubi- late, ' antäte, Rogate uubExamli an. Sßotbem legt= genannten, 40 Jage nach Dftern (ülpoftelgejdi. 1, s), liegt baS jvefl ber Himmelfahrt 3efü', 10 Jage nad) biefem Spfingften, bas gefi ber 'JluSgiefnmg beS .«eiligen ©eilte?. Set näcbjte Sonntag fafjt als 2 r i n i t a t i S f e ft ober Aeft ber heiligen Sreieüi' gleit ben Inhalt ber brei geftlreife, b. b- bie Siebe ©otteS, ber als Sätet ben Sohn ium (Etlöfungs'werte fenbet, als Sohn baSfelbe pollbriugt unb als1 .«eiliger ©eift es ben ©laubigen jueig.net, in eins jufammen unb Ichliefct fo mit bem äßftngfttreife jugleid) bie feftlicbe .«älfte bes Ä. ab. Seffen jroeue .«älfte, ohne tird). iid\- &auptfefte, bat in ihren Sonntagsgottesbien= ften bie Entfaltung beä Sebenä (ibrifti in ber ©c= nu'iube, b. b. bas cbriftl. geben nacb feiner 33ctbäti= guug unb Semäbrung in bem mannigfaltigen jRcich; tum ber irbifeben Sßerbältniffe jur Satftellung ju bringen. 2Öaä biefen Wenigftens 23, bödjftenS' l>7 Sonntagen nad) SrinitatiS ober 2rinitatiS= fenntagen an feftlicber SBetbc abgebt, wirb erfegt bureb baS immer aufs neue angeregte Seroufjtfein ber ©emeinbe, baf? ber cbriftl. ©laube bem gangen Beben eine himmlijcbe ißeibe giebt. — ^n ber gtied;. Kirche beginnt baS K. mit bem gefte (Fptpbanig, m Snglanb mit 3tariä Sertünbigung il'5. JRärj). — Sgl. »obertag, 5>a3 eoangelifebe fi. (S3re§l. 1853); Sit, Ter cbriftl. fiultuS, 2. älbteil. (Serl. 1860); a. St. Sttaufe, Sa§ eoangelifdje S. in feinem $u- fammenhauge bargeftellt (2. 'Jlufl., ebb. 18911. tt!rr!)citjuvieiben oon t>in ftit= dienpätern (f. b.) als bie herpprragenbjten Jräger ber reinen Sebre unter ben (eütern felbft fomie unter ben Jheologen beS üßittelaltetS. SSon alten ibeo= logen jdhlt bie röm. = fath- Üird)e ju ihnen bie älrtifct, bic mn« unter S »erm Sateiner Srnbroftuä, '.'(uauitinus, .«teronumuS, Seo b. ©r., ©regot b. ®r., ßtltttiuS; bie @rte= dien i'lthanauttv. vHafüius, ©regot oon Jlajianj, lihrbfoftomuS, linrillus r>ou "Jlleraubria; Pon fpd= fern Jhecloaen gehören ju beu W. Johannes' I5hrri= forrboas | XaiiiaseeuuS), JhomaS oon 2lquino, !8onaoentuta> ^ernharb oon I51airpaur u. a. Jtirdiciilicb ober geiftlidie» Sieb, baS Sieb, ba» 3ur (Jrbauuug ber ©emeinbe in ber .Hircbe ober überhaupt bei einer gotteSbienftlidien geiet gefungen ipirb. 2)a§ ältefte djriftlicbe lt. ging aus1 ber 9]ad)bilbuna ber altteftamentlicben ^faf= men berbor, bie felbft pielfach in ber duiftl. Kirche gotteSbienftlicb gebraucht Würben, daneben werben iöpmucn (f. b.j erwähnt (Hol. :s, i.;; (Jpb. 5, 19). 3n ber griech. Kirche traten (auper bem öätetifet StriuS) befonber» ©regor pon SRagianj, tfbrnfofto- muS, S)afiliu§ b. ©r. unb SnnefiuS, in ber latet= nifchen JlmbrofiuS, .viilariuS pon vJ}oitierS, ©regor b. ©r., SBenantiuS gottunatuS, Sprubentiuä u. a. al» geiftliche SDidbtet auf. ®ie mittelalterliche Arbm= migteit btadbte eine profie Slnjabl geiftlicber Sieber in lat. Sprache, jum Jeil oon ergreifenber Schönheit berpor. Unter ben dichtem jinb namentlid) Petrus Samiani, Seruharb oon ElaitPauy, ShomaS uou ©etano ( Siebter bes1 «Dies irae»), SafobuS be Bene= bictiä, ,xsacopouuS pon Jobi (2)idjter bes «Stabat mater») u. a. ju nennen. 'Jlber alle biefe lat. Sieber blieben bem Solle ftemb. Ten Ülnfang ber beutfeben geiftlichen Solfslieber bezeichnen bie Seifen (f. b.), bie ihre Stelle aber mehr auf5erbalb ber Sircben hatten. ßrft bie Deformation ift bic 3)httter beS beutfeben ß. geworben. 2>ie erfteu epangelifcheu it. biditete Suther felbft, bem wir 37 ©cfänge perbanfeu, unb Sßaut Speratuä. Salb folgten anbete nach, wie SRit Secuta, 3ob- ©taumann, (FraSmuä SllbentS, 3ob. ÜJiatthefiuS, 3Rat!graf 2llbrccf)t oon Sranben= butg=Sulmbadi , 'Jlif. Sclneccer, fÜtatt. Scballing, Sbil. 'Jiieolai, :Uit. feetmann, Sattbol. Stingwalbt, Subw. öelmboto, .H'afpat Sßieuemann (OJleliffanberj u. a. Sie 8. bet SReformationSjeit finb pon bet ftifchefteu teligiöfeu Segeifterung unb urfprüng-- lichen Kraft unb Sicherheit beS ©laubcns1 getragen. Sähet bie unerreichte Kraft unb 'Boltstümlichteit ihrer Sprad)e. Schärfer tritt ba§ Sogmatifcbe als joldbeS, bie «reine Sebre», im ©egeufatie ju anber= weiten theo!, ilnjchammgen in ben Sieberu feit Gnbe be» 1»;. unb im 17. Jahrb. hcroor. viu ben 9löten bes Sreifügjabrigen Krieges nahm baS K. einen neuen äluffdjwimg. Jiädift Fleming ift befonbetS Saul ©etharbt ju nennen, in beffeu Siebetn bie geiftliche Sichtung jener 3^t ibren iiöbepuntt cr= reicht. Jhnen ,?ur Seite fteben 3"N- Öeermann, Simon Sad), ©einr. Gilbert, Suife Henriette pon SBtanbenbutg unb ©eorg SJeuraarf. 'ülujscrbem finb ju nennen 5°b. SKft, Slartin 9tindhart, "Jlnbr. ©rpphiuS, 3"ftu'5 ©efeniuS', Sau. Senile, fllid). 6d)irmer, ^oh. Atanl, ßbrift. Kepmaun, Jobiaä GlausniKer, älmaße Juliane pon Sdnoarj- burg = jRubolftabt, ülnna Sophie, Sanbgtafin pon Öeffen. Seit d'nbe bes 17. unb Anfang beS I8.^ahth. nimmt eine fpielenbe, füfUid'e, in )ubjettiper-6nu pfinbuug fdiwelgenbe '.Richtung überbanb, bie oft in (jmpfinbelei auSattet, mit bet ganjen 'Beübung bes geiftigen SebenS- jener ;',eit utfammenhängt unb ibten fitchlichen 2lusbmd im SietisinuS fiubet. Set frühem beffetn 3eit geböten au Söfcber, Speuet, Schmolle, 3Jeumeifter, $ob. Kafp. Scbabe, 5ler= fteegen. Joadiim Sänge, Job. Jlnaft. grebliiuv iöt, finb unter 6 aufjuiueijen. 364 Äirdjeiunttfif häufen . fi. 6- oon 93oga$ltt, Srnfl Onutl. SBottet3= rrri geboren fcron ber ^eit beä SBerfaOS an. Sic :!luifläruinv>periobe war für ba-J fi. nid)t febr fruchtbar. Slopftod unb ©ellert hielten im wesentlichen 110* am alten Sogma feit. "-Bei leh= ;enn tritt febon eine Hart lehrhafte Stiftung beroor. .'Joch befummlet prägt fieh biefe in ben Siebern oon 3- 31. Cramer, ,\. 9, Schlegel unb 3- S. Siteridj aus, bie (ebenfo knie .Ulopftorf unb öerber) namentlich bie Umbidnung älterer Siebet ;u ihrer aufgäbe machten. Sie neue religiofe Bewegung, bie feit ben tiicgcn bureb ta-> beutfdv SBoR ging, gab audj bem geiftlieben Siebe einen neuen Jlujidnoung. Sie Siebet oon ätooaliä unb (Fruit Ü'ioritt 'Jlrubt , üön beneu jene ftart ben Cbarafter ber 'Komantit tragen, hüben ben über gang 311 bem neuem fi., als bellen uambafteite Vertreter 0". ,V ~1M\ 5»itta, Gilbert tfnapp unb 3ul. Sturm )u bejeiebnen nur. Sie reformierte Kirche bulbete lange .Seit in ben .Hinten nur alt reitamentlidv Sßfalmen. Sodj hat jidj bie beutfäV reform, ftirdje iängft bai beutfdje fi. angeeignet; bagegen Ijalteu 5. SB. bie frans, (ialbiniften noch, beute mit ;>ahigteit an ihren "ßialmeu unb bereu eintönigen SWelobien feit, 3" ber fatholifchen Mirche finb erft in neuefter >$eit öereingelte Serfucnc gemacht »orben, ben beutfeheu fiircbengefang ein= sutübren. Tnch hat e§ aud1 unter ihren SBeiennem gemfitDOÜe Siebter geiftlieher Sieber gegeben, wie Johann Sdjefffer (SlngeluS SilefiuS), jjjriebr. oon epee, unb unter ben neuem befonberä Tiepen= brod, Suife ©eufel, Slnnette oon Trofte^vuilsboff. Sgl. öoffmarm (oon Jallersleben), (Sefebidne be§ öeutfdjen M. btä auf Sutberi .Seit (SBerL 1832; 3. Üluft., jnannoo. 1 86 1 1 ; SBademagel, Saä beutfehe & oon Luther biä auf Mif. öermann (©tuttg. 1841); berf., Bibliographie beä beutfdjen fi. 1 -vranff. 1854); 6ung,©efd)id)tebesbeutfd)enÄ.(Sp3.1855);3Ba(ier= nagel, Sa§ beutfehe M. oon ber ätteften ,-leit bie- ;u Anfang be§ 17. 3ahrh. (5 Sbe., ebb. 1862—77); fioeb, ©efd)id)te beä fi. unb fiirdjengefanrä (3. 2lufl., •S SBbe., ©tuttg. 1866—76); SBect, ©cidücbte bee tatboliieheu ß. (Mein 1878); AÜcber, .Hirehenlieber= ierifon (2 S8be., ©otba 1878, 1879 unb SuppL L886fg.); 3' -Hahn, Sie OJcelobicn ber beutfeben eoangeliftben fi. 1 16 ®bc, ©üter§u>b 1888—93); ©olfrum, Sie Cutftehung unb erfte Cutmidlung be§ beutfeben eoange!ifd)en fi. ivpj. 1890); ßnapp, Crang. vieberfchaft'il. SlufL, Stuttg. 1891); fi. unb •■Bolfslieb. ©eiftlicbe unb mcltlidv Stori! beä 17. unb 18. Tvahrh. biä auf filopftoef, hg. oon (?lliuger • che. 18'jl'j. (£. auch fiirdjengefang.) ftirrficnmuftf (lat musica Bacra ober divina: ital. musica da chiesa), bie i'lufif, meld>e im dniitl. ©ottcäbienite einen Jeil ber Kultuc-banblun- gen bilbet. Sie lihriiten üb er tarnen ben reliaienn ©efang auS ben jub. tempeb unb Sonagogenfeiern, beren Sßeifen ben ©runbftamm ber ©ejänge ber Urlircbe bilbeten. ,\n ben erfteu v;ahrhunberten übertoog bac- jüb. (ilement in ben (Sefängen ber (ibtiften fo iebr, bap bie morgenlänb. fiircbe für Die 3JlufiI ebenfo mafgebenb blieb irie fürbieSog= men. Sie @igentfimUd)feit tiefer gotteSbtenftlicben .'Jiufit 1 anfangt nur Sotalmufif) beftanb in bem ffiechfelgefange von ;roei geteilten ©ruppen ober (iberen. Sie mi bie Jeit be§ heil. Slmbroftuä im t. .Vilnh. mar baä •.'Iheublanb in biefer ßinfidjt nodj aau-, unmunbig, unb al-:- ber grofje ^lailäubcr^ifdjoi mit ber Crbnung bec- fiuitui aud) bie ber llhifit Slvtifcl, btc man murr fi form unternahm, that er bieS burdi 3iad>abmung be? SBedifelgefaug» ber morgenlänb. .Hirthc. (5r tegw= lierte ben ©efang auf ©runb einei fafdi6en Son- foftemv' (nad) gried\ Tetra* orben in Cttaoeni, orb= nete neben bem ÜBecbfetgefange ben tirebiieben 2efe= gefang ober bie liturgijdie iHeeitation unb bilbete ben öomnuä in ©efängen loeiter. Tiebrei@runb- toeifen ber lirdHidvu ÜRufit toaren hiermit gegeben. Sei ber weitem (5'ntiridlung trat in ben näcbfteu ^ahrhunberten ber SBecbfelgefang, bie i'lntiphonie, immer mehr.iuriid, unb al-j Spapft ©regor b. (Sr. um t>l)0 für bie (5'ntioidlung tircblieher llhifit loirtte, irar Dom äBedjfetgefang, an beut fid) aud) bie ©e meinbe beteiligen tonnte, taum noch bie SRebe. ©tegorä Seftreben richtete fiA^ allein auf fad)mä|ige vriefterlichc cingiduilen, auf bie Jluebilbung bes Sologefange- unb bie jrrecfmäfeige Slufieiehnung ber firdilicl'en Jouioeifen. lir fanb in SRom fefcon eine feit langer ,]eit heftehenbe iäugerfduile oor, bie er bann jur cirtinifehen .Hapelle umbtlbete, einer :l'iu)teranitalt , bie fpäter bem ganzen "Jlbenblanbe jur 3lorm biente. :'llc- Inhalt für bie ^rari3 oer= einigte er bie firchlicben ©efänge ju einem grofseu > •Jlntiphonarium \ bas für bie strebe irie für bie äKufil mangehenb tourbe bureb feinen o"halt unb burd? bie gorm ber 3lufjeid)nung in lieunien ober oeicten, auä benen fidj bann bie moberne Sonfdjrift enttoidelt hat. Seine illufif mürbe afe (5rego = rianif d)er Choral für bieganjeabenbtdnb.fiirdje nim fianon erhoben, ber ein Jabrtaufenb lang bie ©runbtage bilbete, auf ber man überall mit gc; ringen •Jihmeidnmgeu bebarrte unb bem aud) bie JonfeKer für ihre Eunftooden mehrftimmigen @e= iänge bie IJiotive entlehnten. äjtit ber Deformation beginnt eine neue Qeit, in ber ba§ 'i;erhältui» ber iiiufit unn ©otteebienft ein tofereä würbe unb anbete Elemente bie Dber= hanb geioanneu. Tie liturgifdie 37TnfiE ber alten .Hirche tonnte trol; aller lliübe ber iKejormatoreu nur unoolltommen bewahrt werben, baqegcn ge= mann ber .öomnuc- bie Cberhanb unb gejtaltete ftd' ;u freien fiircbengefängen, an benen raiebet bie game ©emeinbe "teilnahm (f. .«itchengefana unb fiita?enlieb). Öiergu trug uamentlicb bie irgel bei, bie freilich febon ^ahrhunbertc oorher im ©e= brauch mar, aber erft feit ber Deformation im @otte§: bienfte reit jur Sßerroenbung tarn. 6ie toar längere 3cit ba§ einjige gnftrument, n>eld)e§ ben tird'lichen ©efang führte, ;og aber feit 1600fd)neO ta-j ganje Dtcbefter in bie Strebe. Dlit biefer SDanbtung beginnt toiebet eine neue .Seit, bie britte ober leine Sßetiobe, in ber fid) bie .«. meber an bie ptieftertidje Süurgie (ben ©regotianW fdjen Choral), 110* au ben ,f»omnu» in Jorm bee- ©emeinbegefangS (ben Vutberifchen Choral) hanb, Jonbern ürd)lid)e Jerte in freiet Crfinbuug ju mehr= ftimmigen .Uompofitioneu oerroanbte, bei benen ber ©efang fait immer oon Snftrumenten begleitet wirb. Tic ©runblage biefer ftunft ift bie Harmonie ober mufiialifd)e aRebrftimmigleit, beren Cntftehung gteid) Cor -.'lu-Mnlbung ber Crgel in baä frübeftc •.'JiittelalteruirüdjuführcniftunbbiefcboniuSuther^ oeit boebbebeutenb mar, unmittelbar nach ihm aber in unbegleiteteu mehrftimmigen ©efdngen cineSoll= enbung erhielt, locldn' in biefer iSinfidn uidit ftiebet erreicht ift. ,v\eue ,ieü beä 16. Jahrb. betrautet mau audi alä bie ttaffifdje Seriobe ber tirchlid)en fiunft= mufit unb bejcid>net bie bamalige Sompontion'c; roeife nad' ihrem größten Vertreter als ben ^ale= iBt, finb unter (?■ ain'^in itcficn. tf ircrjciiovbituiiijen — ftivdjciipatrouai 3G5 ftrina^Stil. Sie freiere SfiSeife, toetdje Stimmen unb gtiftrumente gleid)mä|ig anwenbet unb aud? in bei 3Bal)l ber Serte weit ungebunbener fid> betregt, bc= gann um 1000, alfo unmittelbar nach Üßaleftrinaä unb Saffus' £obe. Siefe ffunfhmijtf über (ird)üdje inerte bat »iclfadi nur nodi ben einjetnen Seit für fidj im 2lugc, nicht mehr benfelben als Seil ber Siturgie unb überhaupt nicht mehr ben tireblicben SültuS." -Wan pflegt baber »on Biefen SBerfen wobt ju faaen, fie feien nicht ff., fonberu nur SDtufif in ber Kirche; eS finb wefentlid) ffonjeriftüde über fird;lid)e, lüblifdie ober allgemein religio je Sorte. Scn .viobcpitntt biefer (5'ntnndlung ber begleiteten ff. hüben bie ffautaten unb 5ßaffion3ntufuen ^ob. reh. Sachs (f. b.) unb bie Oratorien ©. §f. ßänbelS (f. b.). Stu§ neuerer Bcit finb heroovjuheben bie tireblicben SUcrte »on Sföojart, Seetbouen, Cherubim, Serlio,?, Srans 8ifjt, griebrid) Sdmeiber unb Arieb- rid) ff ici. (S. Kantate, ffonjert.) Sie erfte umfaff enbe ©efebiebte ber italienifdieu ff. fdjrieb ©. SÜlafuto, Della musica sacra in Italia (Sßeneb. 1891). — Vgl. auch .Hämmerte, ©ncoflopäbie ber e»angelifcben ff. (©fiterSlob 1883 fg.). SifriicHorbnuiiflcn, ©efefce, burd) welcbe bie Verbältniffc ber einzelnen eoang. ffireben restlich geregelt Werben, liach. ber ^Reformation erliefen in Seutfdjlanb bie VanbeSobrigfeiten in ber bamalS üblidien SBeife ber 8anbe§gefe|gebung für ihre ©ebiete ff.; biefe haben bah, er ben libaraiter »on 8anbeägefet(en. Sbren 2jnbalt bilben getoöbn= lieb Scftimmungen über Sebre unb ©otteSbienft (f.Slgcnbe), Sefctning ber.Uird)euämtcrunbDrgani= fation beS KircbcnregimentS, über 6^efadjen unb Scbule, Verwaltung ber Sirebengüter, Slrmenpflege u. f. w. Scacbbem Störblingen, Straljunb, baS ©er= iogtum Sßreu^en unb einige anbere (Gebiete bereits ff. erhalten hatten, mürbe für weitere ber 1528 üon flielandijbon unter VutbcrS •DfttWirtung oerjafste "Unterrieht ber Vifitatoren an bie ^farrberren im ffurfürftentum ,iu Sadifeu« mafjgebenb; uamentlid? folgte itim Vugenbagen in feinen ff. für Vraun= fehiueig (1528), Hamburg (1529), Sübed (1531), "ßommern (1535) unb Schleswig ^.violftein (1542). Tiefen Vugcnbagenfchcn ff. mürben bann wieber neue nadigebilbet. gär eine anbere ©nippe »on ff. mar bie audi mit Venujumg jenes «UnterridjtS» ge= arbeitete VifitationSorbnung beS iDtarfgrafen ©eorg »on Vranbenburg (1528) beftimmeub, fo nament lidi für bie Nürnberger (1533), bie für SJtecHenburg L 540 unb für Vranbenburg 1552 übernommen mürbe unb alg Chi eile für eine gange iKcibe anberer ff. Diente. Spätere ff. entftanben gum Steil aus ber Verarbeitung mehrerer frühem. 3luf reform. Seite Waren gemiffermafseu »orbilblicb bie Züricher Vräbi= Eantenorbnung »on 1532 unb Les Ordonnances ecclesiastiques de l'Kglisc de Geneve pon 1541. ^nSbcfonbere gehört biefe lefctere ju ben Quellen ber Discipline ecclesiastique des eglises refor- wees de l-Yance »on 1559, bie in ibrer erweiterten jyorm non 1000 aud) für bie granjöfifdj=5Ä4for= miertcu in Preußen eingeführt mürbe (1689) unb für fie noch gegenwärtig gültig ift. — Unter ben neuern ff. hat bie rb,einifdj = meftfälifd)e non 1835, bie mit ben 3ufäheu »on 1853 nod) jetit SRed)t§fraft hefiut, für bie tird)licb.e SerfaffungSentmidluug in Seutfdjlanb befonbere SBidjtigfeit erlangt. Stuf (Srunb älterer ff. oerfafjt unb eine äSerfflSmeläung ber ffonfiftorial: mit ber 5t5reSbi)terial=Spnobal= oerfaffung barftellenb, hat fie Ocm Streben nadi Slrtitcl, Sic man unter S per Jceuorbnung ber ffirdjenPerfaffuhg, ba§ Die beut- fchen eoäng: 8anbe§!ird)en iahrjebutelang bewegte, oielfach als Sicrjtfdjnur unb ben neuen beutfdjen .Hird)ouuerfaffungen mehr ober Weniger al§ ^lu halt gebient. Sie fönigtid) preufj. IKilitär -ffirchen- orbnung üojt 1832 mit ihren 5lbänberuugen unb j 3üfät)en enthält bie ÜBorfdvciften für baS Mirdu'n mefen in ber preuf;. 2lrmee. SSgl. vim. ^ul. dichter, Sie coanaelifdien ff. be§ i 16. Sahrl). (2 Sbe., SBeint. 1846) ; ff. Snethlage, Sie altern Sßre§b»terial=ffird)enorbnungen cor Öänber 3ülid), SSerg, (flcue unb i'iart in ÜBcrbinbung mit ' ber neuen Hiräjenorbnung für bie e»ang; ©einem- i ben ber ^rooiu; SBeftfafcn unb ber iRbeiupromn; (V'pv 1 837) ; die JluSgaben ber lelitgcnanuteu ff. iiou 39lubme:ßätfd)ner (5. äuff. öon ffahl, Sonn 1891) unb öon 11). SDtüllcv (neu bearbeitet »on Scbuftcr, SBerl.1892); ergänzte JtuSgabe ber 3Jlilitär=ftircbeti unb Sd)ulorbnuug bei preufi. Staaten (ebb. 1869). Kirchenp., binter ber tat. ^Benennung natur gefdiid)tlid)er ©egenftäube, namentlich ööbroib= polppen unb Ü'cooStierchen, Slbtürjung für ©uft. §einr. ffirdjenpauer (f. b.). ftirrijciipotroitnt, ber ^nbegriff iwu Ked)ten unb Sßfttdjten, melcbe einer uierfon bezüglich einer ffird)e ober eines Jlmtes beshalb 3ufteben, weil fie bie ffird)e ober baS 3lmt geftiftet unb auSgeftattet hat (area, exstruetio, dotatio). Tie ^Hechte heftelieu wefentlid) in bein 5JJräfentationSred)t, b. h- 1 ber 33efuguiS, für baä erlebigte Mirchenamt Oem ! ffird)enobern einen ffanbibateu in Sovfdjfog ;u ; bringen, in bem ;Kcd)te ber iUuffid't über bie S8er= ! mögcnSuermaltung (cura benefleii), in C'breined' 1 ten unb ber SöefuguiS, bei uuoerfchulbeter Ser* arinung unb mangels alimentationSpfliditiger iscr^ manbteu bann, wenn bie Stiftung reid) ift, eine Alimentation auä bem Jtirdjennermögen »erlangen ;u bürfeu. SaS* 9[?atronatSred)t fanu einer be= ftimmteu pbpfifcheu ^erfon (perfbulid)eS $d= tronatSrecht) juftetjen ober beut jeweiligen I5'igen= tümer eines ©runbftüdS (binglidieä ^atro = natSredjt), fobaf? c» »on biefent ober Dein 9iiefj= braudier, 6rbpäd)ter ausgeübt unb mit bem @runb= ftüäe felhft übertragen wirb. 3)aS letitere bilbet bie Segel, nach preiif. iKedit fpriebt für ben bihg= lid;eu ©birafter bie Vermutung. Sai perfbnliche s$atronatSrecht ift oererblid). 3lur (ibriften tonnen Patrone fein; baS bingliche $atronatäred)t liidit^ chriftl. ©runbeigentümer ruht. Sei Gbrifteu aber ift laut auSbrüälid)er Sorfdjrift beS ffieftfälifdien griebeniS (Ülrt. V, §§. 26, 31) bie SSerfcbiebenbeit beS MeligionSbefenntniffeS gleichgültig. Sf ber eoaug. ffirche ift bie tatb. (5'iuricbtuug DeS ff. _beU behalten morben, unb hier haben fieb bie Sefug= uiffc beS s15atronS aud) häufig mit ben grunbberr- liehen »öllig »ermifdjt. Sie Sriftenj eines lanbc*= herrlidjen ff. ift nacb berSätularifation bei Jahres 1803 bebauptet morben, um »ermöge bcsfelbeu bem SanbeSberrn bieSefugniS 511 »inbijieren, in bie Sk= fehungSrechte ber fätularifierten iViedjtSfubjcttc ein= jurüden. ©egenwärtig ift biefe Sehre aufgegeben unb allenthalben burd? Vereinbarungen eine ;Uego lung getroffen worben, in SBaöem-im ffontorbat, in Württemberg unb Söaben burd) ©»ecial»erein= barungen, bier burdjmeg übermiegeub ju ©iinften ber SanbeSberren, mäbreub bie preufi. Könige bie Siegelung ber Streitfrage übermiegenb ;u ©unften berfflifchöfe unb ihres freien s15ro»ifionSred)tS (f. b.) geftatteten. Xaä ff. ift eine (5'inriditiing beS fpätern mitjt, finb unter s— 64 marK. Jlmtmann in jRibebüttel bei $anu bürg. Seit 1868 bereitete er abwecbfeliiB Ben Soften ein«! erften ober jweiten Sürgermeifters. Er ftarb 3. A'uir,? 1887 in Hamburg. R. mar aud1 auf ,oolog. ©ebiete tbätig. — Sgl. »on stelle, ©uftav .«einrieb 8. f.öamb. unb 8»j. 1888) unb von 6amfon, ©uftao Öeinr. K. CUecal 1891). •Hirrticnproüiu,',. gn Ber Kircbennerfaffunfl bes Oftrönufcben Steierl fielen Bie StaatSproöinjen unb fie 'l'tetropolitanbe.iirfe sufatnmen; feitbem verblieb Ben leMern Bie Sejeidjnung fi. 2ln Ber Spit?e ftebt ein Er;bifdwf, unter welchem Surfraganbifcböfe Bie iSiBcefen regiereu. Eine erhebliche rechtliche 33e= Beutung baben beute Bie R. niebt uiebr. 3Jn Seutfdfc lanB hefteten fünf .H. (6. TcuticblanB unB äDeuts fcbcS Seid), OB. 5, c. 155b.) 3n Bev eöang. ßirdje Ber vvenft. äJhmardjie Waren iebon früher Bie Staatöörobingen infofern jugleid? K., als für jeBe Sromnj ein Horififtorium beftanb. Seit Turdjjübruug Ber SpnobalBerfaffung tritt tiefer S baratter noch, ftärfer beroor, inBem für jeBe R. (b. i. StoaiSprobinj) eine mit weitreiebenben $e= fugniffen auSgeftattete Srooingialftmobe (f. B.) unb neben Betu Rcnuftorium ein ftänbiger SJkoDrnjiah frmobalausfchut; (f. b.) beftebt. 3}en Stecbtäcbarafter ber jurift. Serien räumt Bie preujj. "J>rarioä Teutj^e SReidjäftrafgefefebudj §. 243, '.'Jr.l B.ebt .Uuttbaue bi-j ;,u jehu fahren, im Aalle miibernber UmftänBe ©effingnid nid?t unter Brei ".IKonaten, roenu aue einem )um ©otteebienfte be= ftimmten ©ebäube ©egenftdnbe geflöhten werben, ' öiebem@otte£bienftegeir>ibmetjinb. (S.Tiehftabl.) Sitdjenrcrfjt, f. Jtauonifcbeä :1ie*t. ftirrftenreformatio«, f. Deformation. Sirdjcnregimcnt, f. Mirdjengewalt. airrljcnfoc^cni'lat.n- ecclesiasticae),bielir(^= liehen ;',ireden BienenBen Sadjen. Sie serfaüen einer ieit-j in fonfefrierte, B. b. foldn-, meiere Burd1 Salbung mit fe'briema für Ben Kultus gemeibt rcerben (Sir= SIrtilft, aie n:att unter S Demi djengebäube, Slltdre, Bie 3lbenbmahh5gerätfd)aften beä Ucld'e- unb Ber Sßatene), unb gefegneteiKirdibefe, ftirdjenglocten u. f. ro.) , unb anbererfeito in res i-crU'-Ki>tii-;ic im engem Sinne, alle im SSermögen Ber Mirche befinBlidvu nicht geweihten unb gefegneteu Sadjen, 311 welchen auch Bie res religiosae gehören, B. b. Bie im Vermögen frommer Stiftungen betuiB liiten. T ie evang. .Hiribe fennt teine SBeifae uud Segnung »on Saclien. Tie Ä. tonnen, oorbepoltlitb Ber Führung ilner Seftimmung, im Eigentum, aud) in Bern privater perlenen, fteben, fowie Objette von iftedjtägefcbaften bilBen, Bodi heftehen bierfür in nicht unerheblichem Umfange befonbere ;Kedu->r>or fdiriften. Ta-j Strafredjt rennt einen Segriji ber res sacrae infofern, alz beftiminte Telifte, fall-j jie in betreff fotdjer Sachen begangen werben, als! qua lifijierte hebanBelt werben (SReid)8=6trafgefe|buc6 §§. 166, 243, 304, 306). — Sgl. 6infd)iuS, 6pftem Be-j tath. .«irdienrechtv, Sb. 3 u. 4 (Serl. 1880- 88 teurer, Ter begriff unb Eigentümer her Zeitigen Sachen (TiiffclB. 1885). «irrtienfanuugcn 1 lat. eanones), Bie von Ber tireblichen ?(utoritdt aufgehellten kehren unb Gebote. ftirchcnfcbänbuiig (lat. pollutio), bie &it= weibung einer Kirche Burch, Stutöergiefjen oBer Un= judu. Tie Entheiligung erftredt fid? auf bie Stltär« unb Ben Kirchhof unb wirb burd) reconciliatio, früher neue Ronfefration, geiübnt. Sfireijcitfcfjriftftcllct; (tat. scriptores eccic- siastici), Bie um fircblidie SBiffenfcbaft nerbienten Theologen Ber alten Rirdje, ;. $*. SertuUianuS, Ori= genes, TbeoBoret u. a. (S. aud> Kirdjente^rer.) H irrlienilntuiirt), Ber flaW. Tialctt, in welcK-m am dnbe Bes 0. ,\abrb. von Uorillus (i. B.l unb Sietbobius unb ihren Scbütern uierft iöihelüber- feluing unb (iturgifebe sSüd)er niebergefdn'iebeu würben. 3e "a* her vcrfcfaieBenen 2lnficbt vom Urfprunge Ber Jtird'enfprache würbe biefe in ber 2BiHenfd\ijt balB 31 1 1 f 1 0 w e n i f cb (ober $auiioniid>- Slowenifdi), halb Stltbutgarifdi genannt. SHt ber Serbrettung ber flaiv. viturgie unter ben füb= Uelzen unb oftlichen flaw. Stcämmeu verbreitete fid» aud) bae ,ft. al6 Sdjriftfpradje unter Stammen, bei benen alc- Spradje bes täglichen SebenS ein anberer ilaiv. Tialett herrichte, bei Serben, Kroaten, Stuften. So entftanB ein Jerbifd), ruffijcb u. f. w. gefärbtes S., im ©egenfa^ ui weldjem man woljl Bie Torte, Bie von f eichen Seimifcbungen frei finb, alttirdien: flawifch nennt. Mentuitage ift Bas S. nur nod) Bie gottesBieuftlid'e Spradje bei Ben jur griecb..= tatl). Kircbe gehbreiiBen Slawen. 5)as Sttthrdjen: ftawifd)e hat Burdi feine SIttertümtidjteit für bie miffenfcbafttidje (irforfdnmg ber flaw. Sprad\-n etwa biefelbe Sebeutung wie bas @otijd)e für Bie ber germanifdjen. Tie hanbfcbriftlicbe Überlieferung von Serren gebt ins 10. bis 11. 5abrl). surüd; bie Öanbfdjriften ünb in jroei verfebiebenen 2llpbabeteu überliefert, in bem cprillifdien (ßnrittica, Roriflifa) unb bem glagelitifchen (©lagolica, f. b.). Sefonbercä Serbienft um Bie drforfdjung Be§ K. envarben fid> Tobrowft« (f. B.), berruff. ©elebrte Softofon (burdi eine ©rammatif, ein 3B5rterbud}, viele ßinseh foridningeu, Verausgabe bes Dftromirfdjen dr>au: geliumsu. a.),Kopüar(f. b.l, SKitloficb(f. B.i, Scb.lei= duT.TieAormeulehre Ber tirebenflaw. Spraye (Sonn 1 852), >iai. ' f. b. I Durdj SluSgabenunb grammatifche Aorfcbungen. Q'm Hilfsmittel für ataBemijcbe Sor' lefungen ift i'esticns öaubbudj ber altbulgar. (alt= tirdienflaw.i Sprad'e. ©rammatif. Jerte. ©loffar :■:;, (int unt'.'r 6 «ufjufai^ Sivdjeitipaftmtg — iTtrtfjenftaat Ml (2. Hufl.,2Beim. 1886). — Sie bis ins 11 . Sabril, im attbutgar. 9teid)e blübcnbe a 1 1 1 i v di e n i l a m i i di c Sitteratur ift faft b«rdjaänaig eine äberfe|juna3= titteratur. 2lu3 bem ©riednfeben mürben aufjer btblü iefeen Suchern t>ic ju gottcSbienftlicbem ©ebraudic beftimmten Sßcrfc überfetu, auierbem namentlich SSerte bor fiird)ent>äter, öeiligenlegenben unb an? berc mobr populärlirdHicbe Schriften, 3n wetterm sinne geboren gut firdH'nilaw. fiitteratur aud) bie in iRuftfaub, Serbien unb (Bulgarien im Saufe bei! Mittelalters unb barüber hinaus erftanbenen Vüdn'r in firebeuflaw. Spraye. ftttdicnfvnltiiitg, f. SdjiSma. Jlirdicnftaat (itat. Stato della Chiesa, Stato Pontificio, Stato Romano ; tat. Patrimonium Pe tri), baä ehemalige Staatencjebiet, über roeläjeä bem Zapfte abi Oberhaupt bor röm. = fatb. fi'irdje bie i&ouoerämtät juftanb. S3i§ 1859 erftredte fieb bic= jeä in ÜDlittelitalten gelegene ©ebiet von 41° 10' Ins 1 1 50' nörbl. S3r. unb bon 11° 25' bis 13" 50' bftl. V. bon ©rcenwid), würbe im 51. com 8ombar= bifd) VenctiauijdH'u iiönigrcidj, im SP. non iDiobena unb JoScana, im SD. vom RBnigteid) Sieapei be= grenjt, ftiejj im ©SB. au baS Im-rbenifcbe Meer, im C. an baS Stbtiaiifcbe QReer, Oiacb bem ©efeb uom 23. Ilov. 1850 beftanb ber i8. au§ ben ^rooinjen Sßüetbo, Giuhaqecffeia unb örbteto, bie jufammen mit bem Stabtbejirt von iHom (üoma e Comarca) ben Jitet Koma e circondario fünften, unb ben pier Negationen ber iHomagua, ber Marien, bon Um; brien unb ber ßampagna unb ÜJtarittrma, weld'c wieber in 20 Delegationen (f. b.) eingeteilt waren. Dies ©ebiet entfprad) jiemlid) beu gegenwärtigen ital. Vrobinjen SBoIognd, Acrrara, gorii, Dtabenna, Slncona, äföcolirJBiceno, Macerata, Vefaro e Ür= bino, Verugia unb ;)lom unb batte inSgefamt einen Aläd)enraum bon 752 Cluabratmeileu (41407qkm) mit (1857) 3 126 263 G. SBott 1860 bis 1870 ge= borte jum .H. nur uodi SRom mit ber Comarca, bie Se= gation SBetletci unb bie brei Delegationen SJiierbo, Gimtauecd)ia unb 5"rof,none ( oljne Vonteconw), entfprecbenb bem jctiigcn Gompartimento Saturnt iJRom), ein Slreal uori 214, iä Cluabratmeileu (11 790 qkm) mit (1869) 729 859 & fiad) bem Sept. 1870 würbe aud) biefer Sfteft bei ft. bem .ttönigreid) Ita- lien einverleibt. (6. bie jnfterifeben Karten i?on Italien II, III, IV.) 2ln ber Spitze beS ß. ftanb ber Sßapft, ein geift? lieber 28ablfürft mit unumfdjränttet' ©etpaft ; bem Vapft jur Seite ftanb baS Kollegium ber Harbi? näle (saero collegio), weld)eS 70 ÜJiitglieber jäbjte. Set Sehet beä polit. Staatswesen* war ber fiarbi? nabStaatSfctretär, Weichet com Vapfte ernannt warb, hieben bem Minifterrate beftanb feit Sept. 1819 ein Staatsrat oon lS^umJeil Ipeltlidjen 3Jcit-- fllieberu; au|erbem war .nifolge ©efefe bom 21.01t. 1850 eine StaatsJonjuIta für yinanjangelegenbeiten erriebtet. Sie Verwaltung jeber Segation war einem Äarbinallegateh auiiertraut, ben ^romnjen ober Delegationen waren Delegaten norgefe^t. 2l(S .'öcer biente bie colbtruppe ber Sdjlüfjelfolbaten, bie 1869 : 15670 iDlann jäblte. Örben uerleibt ber Sßajift fünf: ben Gbriftusorben (f. b.) ; ben örben ©regors b. ©r., •geftiftet 1831; ben öeitigen = ©rabcS = örben (f.b.); beu $iu§£ rben (f. b.) ; ben Splüefterorben (f. b.). — 3Sgl.@alinbrt,Saggiogeografico, statistieo e storieo dcllo Stato Pontificio (^penig. 1829); Sournon, Etudes statistiques sur Rome et la partie occi- •dentale des ßtats Romains (2 si3el|(eticp, SRBitt. ^uftänbe im 3nibjal;r 1850 (£pj. 1850); ^almieri, Topografia stotistica dello Stato Pontificio (;Kom 1857). ©efebiebte. Der ,U. eerbanfte feine Untftelntug ber ^ippinifeben ©d)enfung unb nidbj ber ftonftantinifd)eu (f. Donatio I lonstantini). 754 lief? fid) Stephan III. (IL), Sifcbof uon SRom, üou s)Jippiu gegen Übertragung ber jjierowiiigerfrone unb i*v teilung beS SßatrtciatS unb ber Scbirmoogtei über bie röm. Strebe bie -,um «Patrimonium $etri unb .'öenogtum SRom» (b. I). bas ©ebiet iwifdjen ©acta, Üibur unb Jobi) gehörigen Saubftrirbe §u= ernennen, ju bereu Auslieferung sßtppin bie i'augo; bdrben gwang ; 755 fügte 5ßippin bani uoeb Bologna, gerrara unb bie Rüjie üon ;)laueuua bis älncona, fowie bie anftojjenbe :Komagna. Die Scbenhing feines Vaters betätigte .Wart b. ©r. 774 bem Sfapp Öabrian I. Die angemaßte SebuSoberbobeit ber itirebe über baS üon ben Normannen eroberte Unterhalten unb Sicilien aus berSSelt 31t febaffen, gelang ,f>einrid) IV. nid)t, wobl aber uerb.inberte \vimidi V. bie Cinüehuim oon JoScaua feiteus ber Kurie, ber biefeS ©ebiet bon ber fliartgreiftu 2)Jatbilbe uermadU Würben war; Lothar üon öupptinburg ernannte bann gllerbingj bie ScbuS= Oberhoheit beS SBaöfteä über bie JJcatbilbifdicn ©üter au, aber gnebrieb I. ;og biefelben wieber anS Sfteicb. Die Vernichtung beS S. breite 1194, als ,'öeinrid) VI. baSnormann. Crbe in llnteritalien unb Sicilien an fieb nahm ; allein bon feinen gefährlichen Dlad)bgrn aus bem ßaufe .'öobenftaufeu befreite fid) ber päpftl. Stubl baburd), bafj er 1265 bas ÖauS Slnjou auf ben übrou nou "IJeapel rief. Die 3'ntriguen fibnig Vbilipps IV. bon granlretcb be= wirrten 1305 bie Verlegung ber Kurie rtadj äoignbn (VabplonifdieS Grit, 1309—77). Jtad) bem 2luj= ftanb bes Cola bi Sftieriji in 9iom (1347) unb beffeu Grmorbung (1354) würbe fowobl ber ganje it. als aud) 3iom felbft ber fiurie burd) Sllbornoj (f. b.) wieber unterworfen. 2lber baS 1378 auSgebrodhene Sd)iSma nötigte bie röm. Väpfte, ibrer Dberbert= lidjfeit fid) ju begeben, um nid)t bie Unterlegnen bem ©egenpapft in Slüignon jusu treiben. 5ßäi)renb aber im gangen 3Jlittefalter bie .v>err jd)aft ber SBäpfte über ben U. mehr eine nominelle war, fdjufen bie Vorgia (f. b. unb Slleranber VI.) unb ihr C'rbe Vapft Julius II. einen wirflieben Staat aus einem grojjen Seil ber bisherigen papitl. ©ebtete. Meuterer gewann aufjer ;Kimini unb gaertja aud) lKa= oenna unb Ceroia bon ben Venetianern iurüd unb unterwarf Sßeri[gia, Vologna, ^mota, gorft, 3}{o= bena, SReggio, Sßarma unb $iacenja ber päpftl. Öerrfdjaft. ©ein vJiad)f olger 2eo X. (1513— 21) oer= wanbte fein btplomgt. ©efdiid in ber öauptfadie auf SRücEfübrung ber i'iebici nacb ölorenj, bie fein jweiier Sladjfolger, Clemens VII. (1523—34), bann burd)fül)rte. DeS tefetern 35oIitit 30g über ben S. ben furebtbaren Kampf jwijcheu Äarl V. unb granj I. berein, weld)er niemals wieber erlebte Sd?reden über bie Gwige Stabt brachte. 2lHil)renb Clemens VII., t»on ben laijerl. Iruppen belagert, in ber C'ngclShurg fajj, uabmen bie Cfte SDiobena, bie Veuetiauer Di'aucuna unb Ceroia, ©iobanni bi Saffatello Smola, bie HJlalatefta ;)iimini, iKobolfo Varano Camerino, bie Vaglioui Perugia. Durd1 beu Vertrag uou Vareelona (1528) unb ben jvrieben beri Cambrai würbe jwar iSgbenna unb Ceroia bem k. juriiclgegeben, bie Cjte unb SRopere aber in il;ren Crwerbuugeu erhalten, äßie Clemens VII., fo be; 368 fiivdjcnftnat hutrte audj beffen NadMolger Ißäül III. (1534 — 49i icinc Nfacbt niitt mm Meile bei >t.; audj er fgnn in erfter 8ini« auf Srtjebung feine» (»iefdilecht», her .varucic, bem et aul bem .H. erft in o amerino, bann in Sßarma unb Sßtacenja ein Aürfteutum beraum idjnitt. ©ofe gegen bie ©ab^burger erfüllte Sßaul IT. (1555 — 59) unb mad)te ihn iiim blinben äBerfjteug jeinet geroinnfüdjtigen SBertoanbten (f. Saraffa); nach (einem Jobe erbeb ftcb ba§ Solf liegen bie Saraffa, bie bann audj oom näebften 9ßapfte SßiuS IV. (1559 — 65) blutig ©erfolgt mürben. i'iuc- V. ( 1566—72) erlief, in ber Sbfurjt, ben Sepo= ti»mu» tüuftig unntöglid) ;u madkn, bie "-Bulle, traft bereu jebe Belelmung mit irgenb einem 5Be= [tanbteil bei ff. auf! feterlid)fte unterlagt wirb. Ten cntfdncbcncn SBillen utr Turcbfelnmg bei ©Uten, ber feinem Sadjfolger ©regor XIII. (1572 —85) fehlte, befaf; cirtu» V. (1585—90), ber mit furchtbarer ©eroatt jebe Segung ber Unruhe uie= bertrat unb bie Jrager felbftdnbtger Stacht im ff., ben "Jlbel unb bie Kommunen, banbigte. Tic hirjen Sßontififate feiner Nachfolger Urban VII., ©«gor XIV. unb ,\unocenj IX. (1591) waren ohne Bcbcutuug für ben ff., um fo bebeutenber aber ber Elemenä'VIII. (1592—1605). Denn biefer fchuf in Europa burd' Begünftigung ©einndjä IV. ein (Segen: aeiiucht gegen Spanien! Übermacht, bai halb aud1 für Italien in bie SBagfdjale fallen follte, unb er sielte bttrdi Vift unb tfntjcbiebenbeit ben iieimjall gerraral an ben ff. ©reaor XV. (1621—23) über; narjm bie Bejeituug oeä Beltlin unb gewann fo bie entfebeibenbe Stellung jtoifdjen ben öabäburgern unb Bourbonon, unb oon bem alter»fd?wacben granj HiariabcllaNoucre erlangte Urban VIII. (1623— 44) ren ©eimfall oon Urbino unb Sinigagüa unb fogar ba$ gan; unzweifelhaft faiferl. Segn Niontefeltro, wobureb ber ff. feinen loeitefteu Umfang erreichte. Tie •Jlui-beutung bei ff. unter Snnocenj X. (1644 —55) burd) bei §5apftei Sdjroägerin Dlimpia 3Jtai= oalcbini »eranlafite :Hufftdnbe in Perugia, 2I»coli, Slacerata , welche fidi an Siafaniello» (f. b.) @r= bebung entjttnbeten. Ter Nieberwerjung berfelben folgten neue ~teuercrhohuugen unb bie cjerftbrung, oon Eaftro. ÜReljr ober weniger unter ber ©etrfdjafi oon Nepoten ftanben bie folgenden Bdpfte; ebenfo trug ber Streit mit Vubwig XIV. Eeineiwegi sur Öebung be» *Jlnfehcn» ber Kurie bei. (Elcmeni XI. (1700—21) würbe im Spanifd)en Srbfolgerrtege burdj eine oon efterreid) in Nom angebettelte SSer= idjwötung gegen ben Neapel befitsenben Philipp V. unb burd) bie ,\urcht oor einer Bereinigung "Natlanb» unb Neapel» in ber 6anbÖfteireid)§ allmablidi ganj auf Die reite gtaufreicbS gebrängt. iöer Utredjter Stiebe unb ebenfo Philipp V. unb bie Quabtupel= allian; fdjritten einfad) weg über bie g-rage ber Vebnc-herrlidMoit be§ Bapftc» in Neapel; ber Streit mit Sictor älmabeui IL über bie pdpftl. ©ericbte= herrliditeit in Stellten enbete ebenfalls mit einer Nicberlage. Unter ;,xMuioceui XIII. erreichte bie fchledite innere Verwaltung bei ff. iliren ©ipfet punft. 'Jluf bie pdpftl. Vchiicbcrrlichfeit in Sßarma, »elcrjeS Ton Earloä (f. Mar! III. oon Spanien) I7:;i -32 in 8efi6 nahm, nahm berffaifer leine :Hüdficht. 3lod) übler warb bie Vage ber ffutie mich ffiegnarmte oon Neapel burd) eben tiefen Ton ßarloä. Tie ©elb= unb ^jrünbeufperre, welche gleichicitig Spanien über ben ft. pcrbdngte, bradite bie Verlegenheit auj ben ööbepuutt. 3m i'lad)ener .vricbeuif. b.) Würbe auf» neue bi: pdpftl. Hrtifct, bie mau unter S urr Cbalebnvherrliditeit in Sßarma unberüdfubtigt ge= laifen. SlemenS XIII. (1758—69) perfeiubete fict wegen ber ^efuiten, bie ber Steibe.nad) au§ SPortu= gal, grantreid), Spanien, Neapel unb Varma aus gewiefen rourben, unb wegen ber fireblicben ©eredn faiue in "I'arma mit ben Sourbonenbbfen ; bie» führte jur Vefetniug oon Sloignon unb Venaiffin oon feiten Aiantreidi» unb utm (5inrüden ber Neapolitaner in Vontecoroo unb SSeneoent. Elemen§' Xlll. 3tad)fo[= ger ©lemenS XIV. (1709—74) erlangte ben Jvrieben mit ben tath. 2Räd)ten unbbieSttctgabevonätrjignon, SBenaiffin, Seneoent unb fpontecnroo burd) bie Ov lebigung beä owifte-:- mit $arma unb tie äfaf= hebung bei Sefuitenorbenä (1773). Sein SJadj folger war Spiul VI. (1775—98), unter bem ber ff. burd) bie franj. SRebolutibn grof;e Einbußen erlitt. Sloignon, weldu'» jidj fdjon 1790 für ben Slnfd)lu| an grantreich ertldrt hatte, würbe biefem oon ber Tiationaloerfammlung 14. Sept. 1791 enbgultig ein perleibt. 3lm 20. i'tai 1796 hatte Vonaparte eine brob.enbe (5'rtldrung in 3Jlailanb erlaffen, fobann rüdten bie grangofen in Bologna ein unb nahmen Urbino, jyervara, :Uaoenna, Jmola unb gaenga, ohne auf ffixberftanb ju ftofjen. Viu>i mufste froh fein, 19. Jebr. 1797 ben ^rieben oon Tolentino 311 erlangen, welcher einen lebensunfähigen :Heft be§ ff. porldufig noA heftehen liefs; Sloignon, Venaiffm, bie Segarionen, Bologna unb getrara mufiten ab« getreten, 36 Ülfill. 8iorc§ gezahlt, ffunftroerfc unt 6anbfd?riften ausgeliefert, tie EDiiltaen aufgelöft werben, ffidhrenb bie oom ff. abgelöften ital. ©e= biete balb in ber ©tSalpinifcbeu :Kepublit aufgingen, wuebjeu in ;)tom bie republilauifdu-n Steigungen. 3d)on San. biä gebr. 1798 hatten bie ;)\eoolutionc-= truppeu 3lnlaj?, por 3iom 311 rüden unb ben Sßapft jur Übergabe ber SngeBburg 311 jmingen, worauf 300 röm. Patrioten bie pdpftl. öerrfdiaft für aufgehoben ertldrten. Bertl)ier lief; al»balo Vi»'> VI. roegfut>ren iinboerjagtetut|baraufaud)ba§ffarbinal!olIegium. Tcm Sdjein 311 Siebe würbe au8 "Jiom unb ber i'tarf Etncona eine "Jtepublit nach franj. SDlufter gefd\ifjeu ; bod) balb erhob Rd) ba§2anb gegen bie S3ebrüctun= gen ber frans, ffommiffate. ©leidjjieitig Orangen bie oerbünbeten Cfterreicher unb iHuflen im Sorben por, bie Neapolitaner rüdten oon öübeu an, bie (Snglänbet blodierten Eioita»ecd)ia; fo mufjten bie gtanjofen :Rom ben Neapolitanern unb (iioita oecd)ia ben Snglänbern 27. cept. 1799 gegen freien Slbjug übergeben. Nach Napoleon» Sieg bei 2Ra= rengo räumten bie Neapolitaner unb Üfterreicher ben S. toieber, unb fJJiuä VII. (1800 — 23) tonnte 3. Tsuli 1801 in Nom einrieben. Tie alte Ctbiumg würbe abermal» im Ji. aufgeriettet; aber al» ber fBapfi infolge ber Ummanbluug ber Ei§alpinifd)en Nepublit in baS ffönigreid) Stalten unb ber A-eft fegung flhirat« in Neapel jich gan; pon ben Napo= leonifchen Neidjen umfd)loffen fah, tarn e» 311 immer ernftlichern [Reibungen. Tie J-olge war, baf; bur* Setret Napoleon» pom 2. ilpril 1808 bie Vrooinsen Slncona, Urbino, ÜRacerata unb Samerino bem ffßnigreidj Stalten einverleibt würben; burd) Tetret oom 17. Slai 1809 mürbe ber Ncft 311m Napoleonv fchen ffaifetreid) gefd)lagen, Nom mit feinem Sffieid): bilb jur unmittelbaren faiferl. Stabt ertldrt; bem Vapft würbe eine Sioillifte unb bie ungeftötte 3lu§: Übung feine» geiftlicten ~Jlmte-> jugeftd)ert. ~JU» er batauf 11. 3uni mit bem Bann antwortete, mürbe et in ber Nadit oom 5. 311m 6. Juli feftgenommen unb all ©efangenet abgeführt. mifet, rmi> unter (S aitfjitfiic^rn. Viirdjciifteuer 369 SßiuS VII. hatte fid) bereite |tiUfcr>toetgenb in bie Sflujhebimg beS ff. gefügt, al-> ERopoleon fid) burd' rie Sd)icffalsfd)läge oon 1813 gezwungen iah, ben ff. wieber aufzurichten unb Ben Bipft fceijugeben, bet 24. SWai 1814 wieber in SRom einjog. Stodj muiue SJ&iuS VII. nochmals nadi Wcnua fliegen, als SÜiurat oon beu "JUliierten abfiel; tiefe (5'rhcbuna. unb SRapoleonS SRüdfebjc von (Sita gereichte aber bem Sßapft ;uin binnen, infofern jetu Sonfaloi in SSien bie SRücfgabe oon (Samerino, Sßontecoroo, Seneoent, ber äRarl Slncona, QRacerata, [yermo, ton Segationen, SRaoenna unb Bologna erwirfte, unb üftcrrcidi fid) mit fem linfS vom 'I?o gelegenen ferrarefifd)eu £trid>e unb bem £8efatjungSred)t in Acrrara unb (Jemacduo begnügte; Jloiguon unb Bcuaiffin wufste lallebranb für Avautrcicb, ;u retten. Eonfaloi erreichte baS @(eid)getoid)t im Staatshalts- halt, baS unter 8eo XII. (1823—29) infolge ber Ei rd) lieben Berfd)wenbung mieber verloren ging. ?as Unterrid)t£wejen nnirbe gleichfalls burd) Seo XII. wieber ben lehnten ausgeliefert unb fant infolge* beffen tief, ,'Sualcidi fd)ofi ba§ Sanbitentum wieber üppig empor. Jini VeoS XII. unfruchtbare Regierung folgte bie furje $iu§' Vlir. (SMärj 1829 bis 9Joo. 1830)unb bann 2. grebr. 1831 bie SBabl ©regorS XVI. Unaufhaltsam fajj biefer bie in ll'iobena ausgc= hrochene Devolution fid) über ben ,H. ausbreiten. Stuf fein 2lufucheu unterwarfen bie öfterreicher baS Üanb bem hilflofen Bapft: nadi ihrem Jlbuia tarn e§ iebodi ju neuen Slufftänben, infolge bereu bie Gfterreidjer San. 1832 in SBologna auf§ neue ein= Sogen. ©leictseitig befehtc granfreich SJtncona, um eS erft 1838 toieber ju räumen; im felben Sahre öer= liegen auch bie titerreicher abermals bie Segationen. Tcm drängen nadi [Reformen tarn ber 16. 3Uni L8 16 actvdbltc SßiuS IX. entgegen; eine Büracnuchr würbe eingerichtet, enblidi (12. Aebr. 1S48) fogar eine 3(n-,abl pon Saien in-;- ÖRinilterium aufg.enom= meu. 3)iefeS erfte genujehte SÖlinifterium mufite aber 1". ÜJlärj einem weiten Blau machen, unb 14. ÜRärj oeröffentlicbte SpiuS eine Bcrjaffung, tvcld« baS alte Briefterhcamtentum unb bas neue getDätjlte Saien: dement in einem 3weüammcrMtem 8ufammen= fd)Weifeen feilte. SUIS berffrieg ;wifd)en Dfterreid) unb Biemont ausbrach, tonnte ißiuS ben 3ufammen= fluf; oon freiwilligen unb ihren ülnfchluf, an ffarl Slbert nicht hinbern; gleichzeitig aber lehnte er ?(pril Isis ben Srieg gegen Öfterretd) ab. @nt= ruftet über biefen Schritt reichte auch bas jroeite lUinifterium feine Sntlaffung ein, unb nach einem furzen QbergangSminifterium Biamianis übernahm SRoffi (i. b.) bie Seitung beS Staates. SllS biefer 15. 9io». bie Hammer eröffnen trollte. Würbe er er morbet. SieS war baS oeichen zum Jlufrubr, bem fid) SßiuS in ber SRad)t com -24. bis 25. SRo». burch bie A'lucht nad) Gaeta entjog. Sarauf hin erfolgte in :Hom 9. gebr. 1849 bie Kertünbigung bergiepublif, beren Seitung nad) ber Schlacht von Diovara ein Sriummrat übernahm, in baS äRajjini eintrat. Km 21. Spril lief; ber 1-raübent Napoleon 15 OOO iUann in SioitaOecd)ia lanben, unb bie Siomer mufeteu fieb nad) tapferer Serteibigung .'!. ^uli Cubinot er= a,ebtn, welcher bem $apft bie" Sdjlüffel ber Stabt nadi @aeta fanbte. gfiuS IX., weldjer äug. 1849 ben fi. einer SRe= flierungSfommiffion, beftehenb aus im fiarbinälen aitieri, Sella ©enga unb SaniceUi, unterftellt hatte, fehrte felbft erft 12. 'Jlpril 1850 nad) iXom jurüct. 2er 3talienifd)e Krieg bou 1859 (f. b.) war bac- iörccf^iiu---' Bom)tt)ationä=SfEilon. 14. Stuft. X. Seichen für eine neue Erhebung im «.; SRaoenna, SBologna unb bie ganje SRomagna ftanbeu auf, unb ber triebe Don i'illairaiua branate bie empörten päpftl. Sjkoonuen nur ,;nm befd)leunigten 2tnfdjlufi au äßiemont. •Jim 18. Sept. 1 ^<;< > fd)lug (fialbini ba-3 päpftli .v»eer bei liaitelfibarco, baS nach Slncona floh, wo Samoriciire ü* 2!>. Sept. ergeben mu&te. 'Uuu mürben bie lltarfeu unb Umbrien, bie fidi -'lu= fang Dlooember burch SSolfSabftimmung für bie tou= ftitutiouelle 3Ronard)te Sßiltor SmanuelS au§ge= fprodien hatten, einverleibt. Sagegen pcrpflidnete fid) Italien 1864 gegenüber jyranlreid) jum oor= läufigen S3er}id)t auf bie (Sinoerleibung beS auf :Rom, Uomarea unb fßrooinj Eioitaoecdjia ;ufam= mengefd)motjenen ff., wogegen bie franj. 2duiti= truppen auS SRom abjogen. 2ie 2Bieberteb,r biefer Sefafeung oeranlafite jebod) 18ii7 ber unglüctlicbe 3ug ©artbalbiS; franji. Svuppen unter 5'aillp tra= fen nod) red)tjeitig ein, um ©aribalbi im iRo» oember bie fd^were SRieberlage pou SDlentana bei= bringen in tonnen. 3o mar es erft ber 2eutfdi= j$ranjtöfifd)effrieg,toeld)er Italien in bie Sage fegte, cem ff. ben ©nabenftofs in geben, ba er grantreid) öeranlafjte, feine 33efa|ung auS SRom uirüduiiieheu. Sie ital. iruppeu iogen 2o. Sept. 1870 in SRom ein ; bie Shvoerleibung biefe-j :Hefte-i bes fi. in Italien erfolgte 9. Ctt. auf ©runb ber SSolfSabftimmung rem 2. Ctt. 1870. Stujier ber unter Italien, SJSapft unb SRom au= geführten Sitteratur I namentlich ©regoropiuS, SReu» mont, Spapencorbt, SRanle, tfreiahton unb Sfaftor) pgl.: ßaffe, Bereinigung ber geiftlid)en unb weit lid)en Obergewalt im römifd)en ff. i.öaarlem 1852); Sucjeubeiin, ©efd)id)te ber Sntftefjung unb Hu:lnl buna beS .H. (Spg.1854); garini, Lo Stato Romano dall' anno 1815 al 1850 (4 SBbe., 3. Sluff., Siur. 1850 — 53); Sbeiner, Codex diplomaticus dominii temporalis Sanctae Sedis (3 39be., :Hom 1861—62); SKaguire, SRom unb fein Seberrfdjer 5ßiuS IX. (auS bem ßngUfd)en, 2. 2lufl., Solu 1861); be S0le"oiuS, Histoire de l'invasion des Etats Pontificaux en 1867 rl-ar. 1875i ; für bie Dieujeit in->bcfonbere: S5iand)i=©iooini, Storia dei papi da S. Pietro a PioIX(10S8be., 2. Jlufl., SKail. 1853—78); SBrofd), Spapft SuliuS II. unb bie ©rünbung beS ff. (©otba 1878); berf,, ©efd)id)te beS ff. (2 Sbe., ebb.1878— 82); Siloagni, La corte e la societa romana nei secoli XVIII e XIX 13 SBbe., SRom 1883—85); SDlamiani, II papato negli Ultimi tre secoli (SStail. 1885); :Kaff. liaborua, La libeiazione di Koma nel 1870 (1888) ; ©. SSicini , La rivoluzione del- l'anno 1831 nello Stato Romano (Smola 1889); @. ÜBaftia, II dominio temporale dei Papi 1815 — 40 (Bologna 1890). Sirdjcnftcucr, jebe ob!igatorifd)e ©elbabgabe, bie pou ben älngebörigen ber ffird)e erhoben roirb. Sie alte ffirdje fennt beu Begriff ber ff. nid) t; burch freiwillige Beiträge mürben alle erforber= luten JRittel reid>licb aufgebracht. Solche freiwillige ©aben finb in perfduebener SBeife ftetS herfömni: lieh geblieben, unb baS heutige ffird)enred)t heiter ffonfeffionen hat biefelheu unter ber S9ejeid)nuug ffolleften (f.b.) übernommen. Sd)on im 3Rittel= alter aber Eommen eigentliche it. por, fo ber 3el)nt (f. b.) an ben i-farrer, baS fog. cathedraticum au beu Biütof, ber SJkterSpfennig (f. b.) an beu Bapft. ."öeute finb biefe ff. teile rerfdnvunbeu, teils finb fie freiwillige ©aben geworben, teils haben fieburd) bie moberne SRed)tSentWid(ung eine grunbfätjlidje 21 ro Sirdjenftrafen — fötrdjentoerfaffttng llmgeftaltung erfahren. Sie fatb. Sircbe bat ba§ Dtedjt, M. Don ihren '.Ungehörigen ;u ergeben, ftete al-> ein ihr unbcbingt uiiteheube-j behauptet unb badfelbe nad) SJebürfnii jur Stntoenbung gebracht, ebne jebodj bafür augemeine £Red)t3grunbfäge au-:-= jubilben. Saä Sßreujs. Sanbredpi bat tiefen Stank punft anerfannt unb bie neuefte ©efeggebung (preufe. ©efeg Dom 20. [Juni 1875, §. 21, 3- 8) bie* feilgehalten, beer benimmt, bat; bierfür ein Se= idUuf; ber Dereinigten ©emeinbeorgane l Kirdienoor-- ftanb unb ©emeinbeDertretung) erfotberlidj fei, fo= tote SoUftrecfbarfeitäertuIrung beä !Regierung3pr& fibenten, weld'e bei Siebenten gegen bie Drbnung§= mäfeigfeit bei Auferlegung, bie ülngemeiienbeit be-j £8eitrag§fuf;e3 , bie Üeiftungjfähigfeit ber SßflidV tigen Derfagt toerben fann. Sin erbeblicber ©e= brauch fdjeint in bei fatb. ffirdje Don biefen 2?or= febriften nicht gemacht 511 werben: außerhalb Sßreu= jjenS, }. 8. in Sadjfen, toerben S. oon ber fatb. .Kirche in nidn unbeträchtlu-bem Umfang erbeben. — Aürbie eoangelifcbe Kirche hat bie gfrageber >t. in neuefter3eit eine erb eine Ser'eutung gewonnen, fpeciell im 3ufammenbang mit ber auf jlefeitiguug ber Stolgebüfjren (f. b.) gerichteten ^Bewegung, gür bie eoang. .Hircbe in Sßreuften gelten gleupfattä bie obigen äSorfdjriften, baju eine :Ueibe autenem- fircblicber SBoQjugäanorbnungen. Sie $. finb 51t berechnen in 3u,"*liHV>pre;enten jur ftaatlid)en Rlaffen= unb (Jinfommenfteuer, wäbrenb 3ufd)(äge jut ©runb: unb ©ebäubefteuer aujgefchlofjeu finb. Jie öeberolle ift ;u pubtijieten; :Heflainaticnen entfdjeibet in erfterSfnftanj ber@emeinbetird)enrat, in höherer "uiftain ber SRegierungSpräftbent; ber :Uedn->weg ift au§gefd)loffen. $roDinjiaHird)en= neuem bebürfen in gleicher SBeife ber ©enehmi= gung burch ben Cberpräfibenten. Steuern für bie ge= famte i'anbeMircbe bebürfen ber Acrm bei .UirdH'u gefegee (f. fiirdjengefeggebung) unb muffen jtoeimal beraten toerben; aU SDiarimum be» ©efamtbetragc» berpror'injieUenunblanbejfirdiid\'u>\.finb4'^rcj. ber oon ber eDang. Seoölterung be» betreffenben SejirEi aufjubringenben Klanen: unb C'in£ommen= fteuer feftgefegt; ein höherer betrag tonnte nur auf ©runb einer burch Staatägefejj erteilten ©enehini- gung erbeben «erben. Jurcb ßirdjengefetj Dorn 2. 3 ept. 1880 ift oon biefen 4 $roj. ber Setrag bis SU 3 $roj. ber i'anbc-Mu'cbe, ber Setrag bis ,iu 1 jßrOj. ben ^ßroDinjialfunoben jugetoiefen toorben. Sie i'erteiluug auf bie l>rcjciu;eu ift gemeinfam burch ©eneraljonobe unb Cberfircbcnrat ;,u be= willigen unb bebarf ber Sßlacetierung burdj ba§ etaatsmiuifterium. fttrdjcnfttafcn, Strafen, welche bie Äird?eauS= gehilbet hat unb welche Don ben tirdblicben Drganen wegen Übertretung fird)tid)er iRecbtsoorfcbrirteii Der= hängt werben. Jas tanonifche Ked)t teilte fie in meb i 3 ina le (f. Censurae ecclesiasticae) unb Din= bifatioe, b. b. felcbe, bie eine objeftioe ©enug= thuiiug für bas verlebte ©ehet enthalten (6ufpen= neu ber .uleriter auf beftimmte Qtit, 2tmtäent= fegung, 9>erfagung beä tirdjlidjen SBegräbniffeS). 2tud) in ber eoang. Jürcfce waren "Jiad)bilbungcn ber fatb. Strafarten gebrfiud)lid) geworben. Seutetann man t'owebt in ber fatb. wie in ber eoang. ftirdje nur oon einer 2 ic-ciolinargewalt über bie ©etftlidjen unb oon ßirtr)enjud)t über fdmtlicbe ©lieber fpredjen. 1 3. ftird)enjud)t unb ©erichtsbarfeit, geiitlidje.) Sirctjentag, (roangclifcher, eine 1848 be= grünbete, jdbrlich an wc*fclnben Crten gufammen= tretehbe freie Serfammtung eoang. Saien unb ©eift= lidH'u an-:- oendnebenen beutfdjen i'anbeStirdjen ju gemeinfamet Beratung firchlid\'r Slngelegeuheiten. T ie erfte SSerfammfung ;u SEBittenberg unter Leitung oon Setbmann= Soll weg unb Stab! wellte einen fiirdjenbunb aufrid)ten, ber bie auf bem ©runb ber reformatorifd)en Sefenntniffe ftebenben Sirenen, bie lutberiHte, reformierte, unierte unb bie Srilberge= meine, unbefegabet ihrer innem unJ> äufjern Sigen- ort ;u einer ffonföberarion, nidn aber ;u einer bie Sonberbefenntniffe aufbehenben Union jufammen= führen tollte. Strenge i'utberaner unb entfdnebeu greifimiige hielten fid) fern. Seit 1857 sogen fieb bie preup. Suthevancr jurflef. Seit 187:.' bat feine Sßerfammtung mehr ftattgefunben. Äirdjentöne, in ber SOlufit biejenigen Tonarten, welche oor ber Sluibiibung ber mobernen 2ur= unb 3Jtoll= Sanierter im ©ehraueb waren, cie heilen .H., weil fie in ber funftoollen ftirdvnmufit be§ 15. bie- 17. 3abrb. befonberS jur ©ettung getommeu unb in baueruben .Hunftwerfen erhalten finb; im übrigen hatten fie für bie weltliche SDhifil ber ba= maligen 3eit biefetbe ©eltung. Sei ben Tonarten ber R. hielt man fidi nur an biejenigen 2öne, welche burch bie untern (weiften) Saften beS fi(aoier§ bar= gefteüt werben unb begann bie :Ueibe mit I», toeld)e bechalh auch ber erfte fiird)enton ober bie 5)orifd)e Jonart genannt würbe; bie 2öne bief;en alfo auf= fteigenb: Defgahc. Ser jtoeite Sirdjenton (E t 's a h c d) würbe ^brtigifcbe Jonart genannt; ber f ritte (Fgahcde) Snbifche Jonart; ber oierte (Gahcdef) ÜFlifotpbifdje Jonart; ber fünfte ( A h c d e f g) ^olii'che Jonart; ber (ed)fte (( d e f g a h) 3onijd)e Jonart. Jicie C fiaivureiben nannte man auch bie autbentiidvn Jone (f. Jlutbeii: t i 1 d? 1 unb ftelite ihnen fed)§ anbere alc- plagale ober Don ben erftem abhängige gegenüber, bie mit jenen ;toar bieielbeu 2öne befttjen, aber bie SDletobien mehr in ben untern Sagen halten; bc-Hialb erhielten fie bie -Kamen ööpoborifd) (b. i. Unterborifdj), .ftD= popbrügifd), ßppolöbifd) u. f. to. Stircfjcnrrcttnung, f. Sd)ic-ma. Sird)cnöätcr ilat. patres ecclesiae), nadj prot Spradjgebraud) bie Jräger ber iHedugläubigteit ber alten Hircbe, 00m 2. b i -> ine- G. ,>rbrb. Jie griedv fatb. Sirdje erftredt ihre fReihe bi§ ju ^obanncö tibrp'crrlcac- (gejt. um 754); bie rem^fatb. b i -:- ju ©regor b. ©r. (geft. 604). SSon ben gried). R. ünc bie toidjtigften: 'Sttbanafius, SafiliuS, ©reger reu Kajianj, tibmfcftcmuA; oon ben lateinifcheu : Slm= broftuS, öieromimu», SluguftinuS, ©regor b. ©r. 5Son ben S. unterfdjeibet ber tath. Spracbgehraucb bie Rird)enfd)riftfteller (f. _b.) unb .Hirdicnlehrer ( j. bj im engem Sinn. 1 3. aud) Sßatrologie unb Spatriftif.) Sie reid'baltigften Sammlungen oon Schriften ber it. finb: Maxima bibliotheca pa- trum et antiquorum scriptorum eeclesiasticorum 127 93be., 8etb. 1677); Gallandius. Bibliotheca graeco-latina veterum patrum (14 SBbe., Seneb. 1765 — 81); ÜRigne, Cursus completus patrolosiae ..>:; ¥be., 'Ivir. 1844— 66). Sluc-uige unb Üben fegungen enthält Mös-Ierc- Sibliotbef ber H. ( 10 Sbe., Spj. 1770 — 86), neuere ÜberfeRungen ihalhoferä löiblietbcf ber H. (Sb. 1—410, Kempten 1869—86). 71 raltcr ber abfohlten SDlonardjie aufjubrüdfen unb ben ©cpwerpunft beä gefamten [Regiments in bas ISapfttum ju »erlegen (9ßapal = ober ffuriab föftem), wäbrenb eine fajarfe [Reaftion bagegen, auf ben ©ebanteu ber eilten ffirdje fußenb, nament' lieb crfrtiittnlitug, f. .H0113Ü. SttfdjcHtiifitrttion, bie »on ber obern ffivdjen= bebörbe bureb befonbere Slbgeorbnete an Ort uub um bie Eücotigfeit unb SBirffamleit ber SJJrebiger, reu ßuftanb |eber .uirdie unb ber Wüter berfelben ju »rufen, l>iclanditbon fdirieb gu biefem 3we.de fem «SJifitationSbüdjtein, ober Untervidjt ber ÜHfitatoten an bie Sßfarrfjerren im ffurfürftentume Sadifen», baS bie ©eifttieben in ber ecang. Üebre unterweifen füllte. Sie erfte ff., bie nun 1527—29 in Sadjfen abgehalten mürbe, um bas ffirdjentoefen nad) ben ©runbfätjen ber [Reformation in Drbnung ju brin= gen, erftredte fiefa gleichmäßig auf bie ffirebe unb Sdiule uub gewann halb Siadiabmuug in aubern e»ang. Sänbern. Sie ff. befteben noch jent unb »erben teils in gehuffen 3wifd)cnräumen burd) ffommiffare bei ffirdjenregimentS, inSbefonbere bie ©eneralfuoerintenbenten, teils alljährlich in ben einzelnen Sprengein von ben Tetanen, Suverinten- benten ober kröpften abgehalten. — Sgl. Surtbarbt, ©efd)id)te ber beutfdieu kirchen= uub Sdjulöifitation im Zeitalter ber SReformation (5Sb. 1, 2pj. 1879). ftinlu'uuogt (tat. advocatus ecclesiae), in trübem Seiten eineSßerfon, bie mit ber 93efd)üt;ung einer fiircbe, eineä filofterS ober Stifts betraut toar. £cbon in bpjant. ^eit würben für bie .ttirdicn be= fonbere iHeditsheiftänbe bcftellt; audj in ba>3 abenb-- länb. fiirdjenredjt ging bieS ^nftitut über unb gewann feit ber ülufriditttng bei röm.=beutfd)en Ä'aifertum-j befonberä hohe Sebeutung, inbem bie .tt'aifer all foldie bie SBerpflidptung ber ©djimvöogtei für bie gefamte Üird)e übernahmen. S5ieS hatte mehvfadi ein fegenSreidjeS Eingreifen ber .ft'aifer (öeinrid) m.) jitr J-olge, führte aber anber'erfeitS .ut jenen unaufbörlidien kämpfen jwifdien 2taat unb fiirdje, welche bal ganje ÜRittelalter bet)errfd)en. .^eute ift ber ©ebanfe ber taiferl. advocatia ecclesiae umgeftaltct in baS moberne ftaatSred)tlid)e 5j5rinci» ber StaatSauffidjt über ffirdjen unb IRetigion§= gefellfchaften. (©. aud) Jus circa sacra.) Sirc^citOorftanb, im Sßartifularred)t einzelner beutfdicr Staaten baä an ber Spige ber eoang. ftircbengcmcinbe ftebenbcfollegiale Organ, ba§ burd) Stelle oorgenommene Uuterfudmng beS Eird)lid)en ; 'i9ahlber@emeiubeheftelltwirb,inanbernStaaten, 3uftanbeS ber ©emeinben unb ber amtlichen Sücb= tigteit unb SBirlfamleit ihrer ©eiftlidjen. 3tadj tath. .Uirdienveclit lagen biefe iUfitationeu ben SBifdjöfen al$ Seil ihrer älmtSpflidjt ob («episcoims semel iu anuo circumeat parochiam suam»), nntrbeu aber infolge ber übermäßigen 3lnfprüd)e ber 93ifd)bfe, bie meift mit einem förmlidjen öofftaate umberjogeu, ben ©emeinben oft fo läftig, baf; felbft Snnoben unb weltlicbe 93el)brben SJetorbnungen gegen ben unmäf;igen2tufmanb hciK. erlaffenmufsten. Später überließen bie S3ifdjbfe biefeu Seil ihrer amttieben Junttionen ihren SBitaren, unb feit ben Reiten ©re-- gorä vn. fenbeten aud) bie ^äpfte oft Segaten mit collfommeucr Strafgewalt auä ober bcftellten be= fonbere Snquifitoren jur Unterfucbung beä tird)= lieben 3uftanbe« in einem Sanbe. S)aS beutige .Hird)enred)t legt ben Sd)Wcrpuutt ber Stuffidjt gleic|: falls in bie öänbe ber S8ifd)ßfe, in bereu Sluftrag bie Grjpriefter ober Vanbbetane at§ 3(uffid)täbeamte über Heinere Sejirfe fungieren. Sie iöifd)bfe haben fllljährlicb bem $apft fd)riftlidje sBerid)te über ben 3uftaub ihrer Siöcefen (relationes Status) einju= reidben uub in gewifieu 3wifcbenräumen aud) per= f bulich »or bem Zapfte ju erfdjeinen (visitare limina apostolorum). Sine ganj neue ©eftalt erhielt bie M. burd) bie iReformgtion. t'uther riet 1525 bem Äurfürften r>on Sad;fen, eine über alle fiirdjen bes fianbeä fidi erftredenbe iUfitatiou halten ju lafjen, ülrtttct, bie mau unter H »ermißt, finb unter G aufju|u(f)en. fo hefonberg in i'reufsen, ©emeinbctirdienrat genannt. 2)er ft. ober ©emeinbcttrdienrat ift in ber eüang. flirchenuerfaffuug gleid)bebeuteub mit bem SßreShpterium oberfllteftentollegium ber altem Kird)enorbmmgen. 5n ber heutigen S»nobal»er= faffung (f. b.) ift ber .U. allenthalben baS unterfte ©lieb, auf weldjem fid) bie übrige SBerfaffung auf: haut. Ser Pfarrer ift traft feines 2lmte-J ÜJlitglieb be» ff. — Sie neuere preufs. ©efejjgebung (©efeß »om 20. 3uni 1875) hat aud) in bie tath. ffirdiem »er faffung ben ff. eingefügt, inbem biefem burd) bie StaatSgefefegebung gefdjaffenen unb »on ber ffirdje angenommenen Crgan bie SSerm6gen§»erwaltung ber tath. ffirdieugemeinbcn übertragen würbe. Äitrtieitnumpcl, inbenffricgeflottcnbermeiften chriftl. Seeftaaten ein SBimpel, ber über berDcationat flagge geheißt wirb al§ Qtiiim, i>a\>,, folange er weht, ©otteSbienft an ißorb abgehalten wirb. Siefer aSimpcl 3eigt in ber beutfdjen unb engl. Stearine ein roteS ffreuj auf weißem ©runbe. Strcf)cn3ud)t, Sufjjudjt, ber Inbegriff aller 3Rittel, burd) weldje bie .Uirdie ihre SÜlitglieoer jur Erfüllung ber Eirdjlicben Sßflicbten anhält. Sie Eatbolifdje ffirdje hatte bie ff. febon frübseitig in fein- umfafjenber SBeife auägebilbet, teils in ber gorm tird)lid)er S3u&en, teils als wirElid)es Straf= red)t. (Über biefe ©ntwidlung unb beren Jlbfcbluß im gelteubeu JRedjt, fowie inSbefonbere über bas 24 * föirdjer — ÄivdjIjeimBoIanben Eingreifen mobcrner Staatägefeisgebungen inbiefe SUcaterie f. Kirchenbann, .Hircbeubuf;c, Mircbcnfua.- fen. ) — 3n Per e u a n geli f d) e n Kirdj c hnirbe an= fänglicb baS Sannredu, ja Dielfad) felbft ein eigont- lidu'-j RrcblidjeS Strafredjt feftgebalten. Salb aber gingen mit Don unberechtigten audj Pie berechtigten ©ebanfen ber K. oollig oerloren, ja unter ber 5err= fctjaftbeS Eerritorialfoftem3iourbebieK.oon€>taatS wegen mchl überhaupt »erboten (preufj. (Sbift oom 15. 3uni 1739, 31. 3Rai 1746). (Srft in aUerneuefter 3eit macht man in ben epang. 2anbeSfird)enS)eutfcb= lauP» »ieber tafteribe Serfucbe Per SMeberberftellung einer geioiffenK.; btefe Serfudje bangen ntfammen mit Per, befonberä feit 1848, immer mächtiger ge= morbenen auf Setbftänbigfeit beS Staates oon Per Kirdje unb ebenfo Per Kircbeoom 3taat gerichteten Seroegung, unb ihr unmittelbarer ätnlafe mar Pie Slufnebung beS JaufjroangS unp Pie Sinfübnmg Per obligatorifcben dirulehe. 3"c SBatjrung ber= jenigen Rrdjlicben Sorfdjriften, beren Erfüllung fid) jum Jeil cteraPeju als (triftenjgebot für Pie eoang. | Mirche Pariteilt, ndmlidi Kinbertaufe, Konfirmation, fircblidie ütrauung, eoang. Sfinbcrerjicbuug. bei ge= mifd'teii Oben, fmP faft allentbalbeu Eirdjlidje Drb= nungen in Kraft getreten , meld-e für Übertretung Per in Pen genannten iVuebuna.cn beftebenPcu Krcb= lieben SSorfcbriften 3ucbtmittel anbrohen, nämlidj SluSfcblufi Dom äBablrecbt bej. Per ffiählbarfeit, Dom :Kecht Per Eaufpatenfcbaft, Slberfennung tirdUidH'r •Jimter, Serfagung beS RrdjUd)en SegräbniffeS, ber firdjlidpen Trauung, in einzelnen Drbnungen flpriu= ciriell abgelehnt in Sadjfen, Saben, öe^en, SBeimar) aueb ÜtuSfcblufs Dorn ülbenbmabl. Ü(ud> Pa? Ser= fabren ift in jenen Drbnungen genau geregelt unb Stoar burebmeg auf Per ©runblage einer entfd)ei= Penben ieiliiahme Per ©emeinbe. Sgl. befonberS Pie preujs. SiSciptinarorbnung rem 30. 3"K 1880; weitere Angaben bei 3orn, Mirdnmrcdit (Stuttg. 1888, S. 496 fg.); Siebter, Sebrbud) be§ KirdjenredjtS (8. Slufl., bearbeitet oon Sooe unb Kahl, 2pj. 1877— 8G, 5. 818 fg.); Sfnftruftion beS preun. C berf irebenrat« vom 23. 3uig. 1880 («Kird)litbeS ©efe&= unb SSerorbnungSblatt», 1880, 5. 119). ftirdjcr, •Jlthanafiu» , ©elefyrter, geb. 2. OJlai 1601 ;u @eifa im AulPaijdu-n, würbe 1618 ,Vfuit unb bann Sßrofeffor iu SBürgburg. infolge Per Un= ruben b'eS Sreifjigjäbrigen Krieges ging er nad) 2lrugnon, wo er bei Pen Jefuiten feinen Stubien oblag. S)ann berief ibn Per Sapft nad' SRoin, too K. anfangs am Collegium Romamim iUcithematif unb ."öebrdifch lehrte. Später ohne Lehramt, be= fd)äftigte er jicb mit Pem ctuPium ber öieroglppben unb anbern ardidol. ©egenftänben. K.ftarb 28. 3too. 1681 1 in SRom. Unter feinen SBerlen finP Pie berübm= teften: »Ars magna lucis et umbraei (2 SSbe., Dlom 1646), «Musurgia universalis» (2Sbe., ebb. 1650), «Oedipus Aegyptiacus» lliPbe., ebb. 1652 — 55), «Mundus subterraneus» (2 3^Pc., älmfterb. 1678), «China illustrata» (ebb. 1667), itPolygraphia, seu artificinm linguarum, quo cum Omnibus totius mnndi populis potent quis correspondere» (;Hom 1663), «Latium, id estnovaet parallela Latii , tum veteris, tum novi, descriptio» (ebb. 1671). K. gilt als (JrfinPer Per Satema magica unb beS SRaltefifcben Riegels (SBrennfpiegel). 3a§ oon ihm gegrünbete Museo Kifcheriano in ;Kom gehört feit 1870 bem Staate. — Sgl. Stifcbar, 3(tbana= ( |iu§ K. (SBürgb. 1878). ! Slvtifcl, fcif man untfr R Bcrm Rircnfanvt, feierlicber 3«fl m sin« Kirdje; audb fooiel toie .Hirdifviel, Sßarodjie. Mirriignnn Per SB ö ebner innen (Sed)S= io5d)nerinnen), ein ©ebraueb, Per i'om ©briftentum bem jüP. Seben entnommen tourbe. (5'ine befrimmte 3eit bierfür nad) 3lrt beS ÜKofaifcben ©efe|eä (3 i'foj. 12) fannte uuar Pie dbriftl. Kirdje im alUre= meinen nidit, Podi trifft mau Pie Seibcbattung Pc-> oierjigften EagS in einigen Kircbcu als Siacbabmung beS iti'oiaifdn'n SRituS. Cmi Per gried). Kirche mar ein ©ebet unb SBerreujigung über Pie DRuttcr unb ba_S Kinb gleidj nadj Per ©eburt üblid). ,"mi Per Orient, unb occibent. Kirche gemeinfam aber fanb einige SBodjen nach Per ©eburt ber feierliche K. unb Pie ÜuSfegnung Per 3B5cbnerinnen nadi bem ^ci= fbicle ber beil. i'iaria ftatt, toooon man Pie erfte '-'iaduidit in einem arab. Kanon beS Konzils oon 3licäa finben null. Seit Per Deformation ift Per K. als feftftebcnPer ©ebrau6 in ben meiften ©egeuben abcietommen ober loenigftenS feine» feierlichen (5ba= ra!terS entfleibet. Rircbgang, in ber Sägerfuracbe baS tangfame bogenförmige Rieben Pe-5 ebeln ,'nirfcbe-;- ;u Öotje. Jl i rrli hntii. 1 ) ftreis im preufj. 9teg.=33e3. tfajfel, bat 329,60 qkm, (1890) 21998 (10354 männl., 11644 meibl.i t5., 5 Stäbte, 33 Sanbgemeinben unp 3 ©utSbejirfe. — 2) K. in öeffen, ÄrciSftnbt im KreiS K., 9 km oon Per befj. ©rense, an Per 3Äfin= bung Per Klein unb SEBobra in Pie Cbm, fotoie an ber Sinie Eaffel=©iefjen ber ^reufj. StaatSbabnen, eil-, eines älmtSgericbtS (i'anbgetidjt SRarburg), bat (1890) 1848 fe., barunter 133 Matbelilcn unP 139 SSraeliten; Sßoft gtoeiter Klaff e, Setegraob; ©e= flügehiutt unb Sanbfteinbrücbe. — 3) k. in Per Saufiö, Stobt im KreiS Sudan beS vreuf;. SReg.= SBej. "Avantfiut , au Per Kleinen Slfter unb Pen Stuten 6aUe=€orau=©uben unb Serien =5ke§beii (Station Sobrilugf=K.) Per fpreufe. StaatSbabnen, Sit? eineS älmtSgeridjtS (Sanbgerid)t EottbuS), bat 3850 (5\. barunter 57 Katboliten; $oft, 5elca.ravh, hebere Knabenfcbule; 5rbrauben=, 3iabeltoareu=, 2eim=, Knodpenmebt-, £l-, Sud)= unb Seberfabrifen, Tampffd'neiPemüblcu, Brauereien unb bePcutenPen yrnnPcl mit roher SBolle. Sird)licim. n Cbcramt im loürttemb. 3)onau= frei?, bat 208,sö qkm unb (1890) 27941 (13079 männl., 14862 ireibl.i (5\, 3 Stäbte unb 22 Sanb= gemeinben. — 2) ,U. unter Jed, Cticromtoftobt im Cbcramt .vi., an Per SKiinbung Per i.'inbadi in bie Sauter, an Per Kircbbeimer d'ijenbabn, 3iK Pe-> DberamteS, eine» älmtSgericbtS (Sanbgerid}t Ulm), gorft= unb KameratamteS, bat (1890) 7_029 (5., barunter 280Katbolifen; $oft weiter Klaffe, Zelt' grapb, ein löntgL Sdjlef;, eine öanbelSlebranftalt unb ein reicbeS öofpital; ntiebtige SaumroolI>Darenamte» , eine» Slmttge= ridjtS(2anbgericbt KaiferSlautern), afarft= unb SRent= amteS foroie einer SranboerficberungSinfpeftion, iBt> finb unter S aufjuiudjrn. iUvdilKuncr Eifenbalitt — itirtfujuff liat (1890) 3500 (5'., barunter 712 SatI;otifen nnb ' 89 Siraelitett; ^ßoftejcpäbitioti, Selegrapb, S3e3irfi= aremium, Siftriltifparfaffe,3$orfdjufloerein, ein ein- mal:- fiiritl. ©djlojj (Solanb), eine Vateiu unb Sßrä= paraitbcniduile, hebere 90täbcbenfd)ute mit atoiich arbeit: unb Acrtbilbung;-fdHtle, gewerbliche (jort= bilbungi= unb 3«Äenfcbule( SBein= mir Dfaftban= fdmle; 3dnib = unb SSagenfabritation, Tampi= l'dineibemübie, jyelb= unb £ bftbau. — ff. mar ebemal: Mauptert ber bauadi benannten naffau locilburgl fdjen fürftl. öerrfcbaftff. unb ©tauf. Stm 14. fuuii 1849 fanb liier ein ©efedjt ftatt jwifdjen vidi;,. 3n= futaenten unb 3ßreufeen; ben ©efallenen ift 1872 auf beut Afiebbof ein Sentmat gefegt worben. Rircbbcintcv C?ifcitbal»it, f. Seutfdje @ifen= bahnen (33b. 4, 3. 1002, Sir. 64). Ättcbbof, ein freiet Slafe um eine ffiräje, be= fonber* jofern er uim SBegräbnüplat; bient. (3. SBcftattung ber loten.) ftirebboff, Slbotf, ^ilolog tmb 3lttertuini= [otfdjer, geb. G. San. 1826 su Serlin, ftubierte beu lelbjt, würbe 1846 Slbjunft, ivdiev $rofeffot am ^oaduiu-Mhalfd'en ©rmtnafium, 1865 orb. iprofeffor an ber Untoerfität unb nadi Södbi Sobe aud) üftit= toireftor bei ^bilologtfcben Seminar:. Seine erften h>iff enf d)af t tid> en arbeiten waren Quaestionum Homericarum particula» (S9erl. 1846), «Sie 6o= tnerifdie Cboffee unb ihre Gutftebung» (ebb. 1859) unb «Sie ffompofition ber DbpÄfee» (ebb. 1869; -_». umgearbeitete Stuft, beiber ©Triften u. b. 2. «Sie Monterifdie Dboffee», 1879). ferner Ueferte er eine ßanbauigabe bei ißlotin (2 Sbe., 8p3. 1856), eine ttitifdje Stuigabe ber Eragbbien bei Suripibei <-_' 33be., xBevl. 1855), fomie eine ßanbauigabe bei* ielhen Sramatiferi (3S3be., ebb. 1867— 68), bei äfd)ptui (ebb. 1880) unb ber unter Xenopboni Flamen gebenben Schritt oom «Staat berSttbener» .:!. Stufl., ebb. 1889). ©rofee SBerbienfte bat jidj ff. um bie ©ptaäjen bei alten Staüeni unb um bie SJSaläograpbie erworben; fo gab er «Sie umbrifeben ©prad)benfmater» (in Serbinbung mit Stufred)t, 233be., SBerl. 1848—51) unb «Sai ©tabtredjt Bon --Santia» icbb. 18531 heran«. Saran fdiloffcn fidi bieUnterfudjungen über «Tai- got. SRunenalpbabet <2. Stuft., ebb. 1852) unb über «Sie fränt. äftunen» in Öaupti «3eitfd)rift für beutfdjei Stttertum» (1855). 3m auftrage ber SUabenüe ber SBiffen fjbaften bearbeitete .H. bai jweite 6eft bei öierten ''-Banbe» bes «Corpus inscriptiouum graecarum» (SBett. 1859), Weldjei bie diriftl. Snfdjriften enthalt. 1873 gab er ben erften SSanb bei «Corpus inscrip- tionum atticarum» , entbaltenb bie gnfdjriften »or Suflibei, beraui. Slufjecbem oeröffenttidjte er bie i Stubien jur ©efd)id)te bei grieeb. Stlpbabeti» (4. Stuft., ©titeritob 1887), bie Slbbanbluug «Über t>ie 6ntfteburtgi3eit bei öerobottfdjen ©efebiebti: werfei» (2 Stufl., Seil 1878) unb «öefiobi 3JlaIm= lieber an Sßerfei» (ebb. 1889). Sirebboff , ^llhredjt, »uäjbänbfer, SBruber bei Vorigen, geb. 30. 3an. 1827 ju SSerlin, Segrünber unb Inhaber ber girma Sirebboff & SBtganb (f. b.i in Seipjig, bat fid) namentüd) oerbient gemacht tMireb feine Atnidningen ,nir ©efd)id)te bei Sutb= banbeti unb be-:- SJudjgewerbei im allgemeinen forote \\i ber Kultur = unb ©ittengefd)td)te Seipjigi. trag( Malle 1855), «SBfla^ertatatog. SBerjeicbnii ber in ber jweiten Öälfte bei 19. ^alnb. im beutfd)en SSudbbanbel er= ftbienenen SBildjer unb Sanbfarten», iöb. l u. 2 (um= faffenb bie ;\abre 1851—00, Spj. 1856—61; wirb oon ber öinrtdjifdjen SBucbbanblung [f. b.] fortge= fefet), «@ejd)icbte ber reform, ©emeinbe in Seipjig» (ebb. 1874), «Sie SntmicECung bei Sudjbanbeti tu Seipgig bii in bai jWeite :,\abr,ebnt nad) ber (5;iu- Tuhruug ber Deformation» (ebb. 1885), iablreidie SSetträge jum « Ülrduo für (vK'idndHc be:- beutfdjen SBucbbanbeti» (ebb. 1878 fg.) u. a. Sircbbofi, Sllfreb, ©cograpb, geb. 23. 3Kai 1838 Sit Erfurt, ftubierte in ^\ena unb Sonn 5laturwiffen= l'diaf'en, mar bann Süebrer an ben SReatfdjulen ui Jjlülbeim an ber ;Kubr unb (ivfuvt, 1865— 1."> an ber Suifenftäbttfcben ©ewerbefdjute in Sertin, 1S71 —73 utgteidi an ber firiegialabemie. Seit 187:! ift er SSrofeffor ber Srbhtnbe an ber Uniberfität ;u Malle, feit 1876 audi SBorfthenber bei SBereini für (frbtunbe bafelbft. ff. oeröffentKcbte «©ebutbotanif» (Malle 1805), «Erfurt im 13. 3 iVp;'unb i'rag lssö — •.»:',}, «Grbtunbe für ©djulen» (-2 Sie., Malle 1892—931; ferner gab er bie neuen Auflagen oon D. Sßefcbeli «SBblferfunbe» unb im ätuftrage ber Sentraltommiffton fürwiilen= idMttUdie Sanbeihmbe oon Seutfcblanb feit 1887 bie «Sorfdjungen jur beutfdjen 2anbei= unb ^olti-= tunbe» beraui fowie bie «Slnleitung jur beutfäjen £aube;-= unb SSolfiforfdjung» (©tuttg. 1889). Sircbboff, ©uft. Sieb., iUnififer, geb. 12. Sölärs 1824 $u ffönigiberg, ftubierte bafelbft IHatbematif unb ^Imfit unb habilitierte fid> 1S47 in Berlin al-? ?ßrirjatbocent. 1850 fiebelte er ati auberorb. 9ßro= feffor nacb 93re;-lau über, reit wo au;- er 1854 einem »Rufe ali erb. SJfcofefjor ber s4>lnifif na* Meibclberg folgte. Seit 1875 wirtte er in Serlin ati Sßrofeffot an ber Unioerfttät unb 2HitgIieb ber Slfabemie ber 2Biffenfd)aften. Sr ftarb hier 17. Ott. 1887. ff. arbeitete über ß'lettricität unb ©aloaniimui, über bie Stafticität, bie atu:-bebnuiig:iähigfeit berfför= per, über bie Spannung ber SSafferbämpfe, über ©egenftänbe ber Dptif (3. 93. ber (fraunboferfdjen Sinien) u. f. W.; feine '.Hhhaubluugen ftnb nament= lidi in SJSoggenborffi «Slnnalen» unb in Grelle: «3ournat für Slatbematif» nicbergelegt. ©rofjei Stuffeben erregte er bureb bai neu ihm mit :H. Üi3. Sunfen aufgefteltte SBerfabren ber Speltralanalpfe (f. b.i, bai er in ben berühmten jiUuterfudnmgeu über bai Sonnenfpeftrum unbbie ©peftren ber dient. Elemente» (©eparatabbrud aui ben «3U>banb= lungen» ber Serliner Sttabemie, Sert. 1801—63; 3. Stuft. 1866—75) bargelegt bat. ferner erfd)ie= neu: «©efatninelte Stbbanbtungen» (Spj. 1882; 3Jaditrag, bg. oon Solbmann, 1891), «SSortefungen iniüt, Tino unter 6 aufjafa^tn. 374 ßirdjfjoff & SBigartb — STivdjmcilje über mathem. Sßhpfil» (Sb. 1 : «SKedfeanit», 3. Stuft., ebb.1883; Ob. 2: «2Rattiein.Dptif»,1891; Sb. 3: «eteltricität unb SKagnetiämuS», 1891). — Sgl. SBol&mann, ©uftaö Stöbert ff. (£pä. 1888). Sird)hoff & aöiganb, 3tntiquariat§budjr;anb= [ung in Seidig, im Sefitj von 21 1 b v e erj t ff int-- boff n". b.i, ber bag ©efdjäft L856 mit ©eotg äßiganb (geft. 1858) grünbete, unb Don beffen SBruber Otto .U i r d> b d h (geb. 16. gebr. 1834 in SBerlin; Teilhaber feit 1863). Sie gab big(Snbel893 923 ffatalege au-J allen SBiffenfdjaften heraus. Jtirdjrjüvoc, Torr im ffrei§ 6Brbe be§ pteufj. SÄeg.'S8eä. Sltngberg, am Strbei, bat (1890) 87S1 @., eine eoang. ffirdje; ÜBleccjmafcmerf, 3^eßeteien unb bebeutenben Stcinfobleubcrgbau (^ediert ©otte§= l'eaen, ©Utrfauf=2iejbaii unb SJMcnbabk-banfi. ftitdilichcä Stufgcbot, f. Slufgebot (93b. 2, 5. 88a). Sirchmcmn, 3ul. öon, jurift. unb pbilof. Sdjriffc ftetfer, geb. 5. Ütoö. 1802 ju Sdjafftdbt bei 2ftetfe= bürg, itubievte in Seidig unb ©alle bie Sedjte, trat bann in ben preufs. StaatSbienit , mar feit 1846 Staatsanwalt in SBerlin, mürbe 1848 Sfkäftbent beg CbcrlanbcSgerichtS in SJtatibor, beteiligte fieb feit .uubjabv 1849 als Stbgeotbneter öon ih'atibor an bei preujj. Smetten Kammer big ;u beren Stuflöfung unb gab bann bie «Semolratifdieu Stattet» peraug. (Sin ffonflift, in ben er 1850 als ©eridbtgptäfibent mit bem Cbertribunal geriet, hatte feine breimona= tige SlmtSjuipenficu jut golge. Später nahm er einen mehrjährigen Urlaub, taufte fieb in ber Utäbe öon Stegben an unb mibmete fieb pbilof. Stubien. 1861 rourbe er in SBreSlau in ba§ preujj. 2lbgeorb= uetenbauS gcmäblt, wo er fid) ber gortfeprittgpartet anfdilojj. 1863 würbe er SSicepräfibent beg Slppella= tion->geridMS ju [Ratibor; jebod) mürbe gegen ibn infolge eine* im Slrbeiteröetein nt SSerlin 1866 ge= baltenen SBorttagg über ben ffommuntSmuS ber Statut (3. Slufl., ©eibelb. 1882) bie Sigciplinar* untcriudnmg beim Cbertribunal in SBerltn einge* leitet unb et 1867 feines 2lmteS ebne i'enfion ent= feht. 1871—76 roar er SüRitgtieb bei- SReidjgtagS; roo er ber gortfdjtittgpartei angehörte. Seitbem lebte ff. in Serlin, mo er 20. Dtt.1884 ftarb. (Sröeröffentlidjte: «Tic v4>hilofopbiebeg3BiffenS>> (33b. 1, SBert. 1864) unb «über bie Unfterblidpteit» (ebb. 1865) , morin er bie neuem ibealiftifeben >mu-> ber -JSbilofophic» (ebb. 1877; 3. Stuft. i sss i ; fetner (Erläuterungen su ffant unb Slriftoteleg u. f. tu. 2(ud) iiberfehte er wobbeS' «Slbfyanblung über ben SBürger» (8pj. 1873). Seit 1868 gab er eine «pbilof. ibibliotbet» mit ffotnmentat (ebb. 1868—83, Seft 1—313) fjetaug. Unter feinen jurift. Sdiriften finb «Sag preujj. ©iDitp.roäefJgefetj» I Serl. 1847), «Strafgef ehbud) für icn SRorbbeutfcben 33unb» (SIberf. 1870) unb «Strafgcfetjbudi für bag Seutfaje SReidj» (ebb. 1871) ;u nennen. — Sgl. Vaffeu unb SDleinede, 3. ©. von ff. als ^Sbilofopb (in ben «'SfJtjilof. Vorträgen», bg. von ber s$bi= loiopbifdien ©efettfebafi ;u Serun, SJeue Jotgc, 9. öeft, walle 1885). ftirdimcffe, f. Hirebmcibe. Sirrlmtcricr, f. SRaogeorg. Sirdjncr, fouiel roie ffüfter (\. b.i. ftirdjncr, Gmil, £anbfdb.afti= unb Slttfjitefturs matcr, geb. 12. SKai 1813 ju Seiöjig, crbielt feine Slrtifcl, bie man unter St »mit SBitbüng an ben Stfabemien ju Seipjig, ju ©reiben bei Tab! unb Aviebridi unb ju Siündien, wo er feit 1834 anfäffig timv unb 4. §uni 1885 ftarb. 5)ic SReue Sßinafotbet in iUüudien befiM pon ibm feebs ©emälbe, foorunter brei Stnficbten pom öeibelberger cdMon unb eine Stnfidjt öon SJerona; baS 9)Jufeum äuSBregtau eine iHnfidn aug bem (5'iidHbal (1845), Da§ Setpjiger Üiufcum eine ©egenb in cübtiroi (1873). Sein- fdjön finb ff.s ßanbjeia^nungen. Jt'irctiJter, Sbeobor, .Uomponift, geb. 10. Sej. 1823 ;u Dieu!ird)en bei Übemnii;, bilbete fidi in Seipjtg unb Bresben jum SOtufiter au§, roar 1843 ber en'te Sdniler beg Setpjiger ffonfeiöatoriumg, rourbe nod) 1843 Drganift in SBintetttiur, 1862 Dirigent ber Slbonnementgfongerte in Sürid), 1873 Sirettor ber Scufüfduile in SBütäburg unb lebte feit 1875 in Seipjig, feit 1883 in ©reSben, feit 1890 in .Süridi. ff. ift äbntiib wie 2üarb unb .Heller Speciatift ber fftaöiertompofttion unb befdjräntt fidi aud) auf biefem getbe auf bie Keinem formen beg Ebarafterftüdes, ber Stube, beg fßrätubiumg unb dbnlicber Sitten , in benen er einer ber erften iWeifter ift. ©eröorju^eben finb non feinen (gegen 100) fftaöierljeften bie Sltbumbtätter (Op. 7), bie 0 3tad)tbitber» (Op. 25) unb bag intime Op. 56 : «3n füllen ©tunben». Studj als gieberfomponift ift ff. befannt geroorben. SSon gtbfjern SBerfen finb nur ein Jrio unb ein Quartett gebrucEr. Sitcöncr, SBilbctm, Sanbroirt, geb. 9. 3utt 1848 in ©öftingen, ftubierte feit 1871 in Walle mxt> @öt= tingen 8anbroirtfd)aft, mar bann Slffiftent am ?anb= mirtfcb,afttid)en 3nftitut ber Uniöerfität Walle, über= nab,m Dftem 1876 bie Seitung ber mitd)»ittfcf;aft= licfcen SSerfudjgftation in .ft'icl unb mürbe Dftem 1879 5fJrofeffor ber Sanbtoirtfdjaft an ber Unioer= fität Walle, 1889 Sirettor beg Sanbmirtfdiaftlidien Snftitutg ber Uniöerfität ©öttingen unb 1890 beS= jenigeh ber Uniöerfität Seipjig. ff. peröfjentlidne «Unterfuct)ungen über ben ^flanjenfcbleim» (©ött. 1874), «SBeiträgejurffenntmS ber ffutjmitd)»(Sregb. 1877), aSBericbt über bie internationale flcolterei-- Stugftettung in Hamburg an ben preufe. 8anbmirt= fcbaftSmiuifter» (ebb. 1877), «Waubbud) ber 2)Jifcb= mirtfdjaft» (3. Stuft., Serl. 1891), «Sie Seitung be§ tanbroirtfdjafttictjen betriebe?» unb «Sie sJiinboieb= baltung» als Steile beS öon öon ber ©oft berauS= gegebenen «wanbbucbS bergefamten Sanbmirtfctiaft» iliib. 1889 u. 1890). Seit 1882 rebigiert ff. bie mödientlid) erfdieinenbe «Sanbmirtfdjafttidje Sßoft». Jlirrfjftucl , Äird)fprengel, f. fjjarodjie'unb Parish. Siribturmrcimcn, f. Steeple Chase. Mii-d)tueilK', bie retigiöfe Waubluug, burd? bie eine neuerbaute ober ibrer SBeftimmung eine ,Seit lang entjogene ffiretje nun gotteSbienftlidien ©ebrauepe feierlid) gemibmet Wirb (lat. dedicatio, Gonsecratio). Sie bat ihren Urfptung in bem ^jefte ber jüb. Sempelmeibe (f. (ibanutfa). 3n ber dn-iftl. ffirdje mürbe bie ff. erft feit ffonftantm b. ©r. ge= brdudilidi; ihre geierlicbfeiten maren anfangs nod? febr einfach, ©regor b. ©r. aber giebt bereits ein augfübrticbeg ©eremoniett für bie ff. 3bre Ssott' iielntng gebübrt in ber Eatb. ffirdje bem S)iöcefau= biidioi. Sie §eierlicb,teiten finb nicht überall gleich; baS SBefentticb.e baran ift, bafj ber Sifdjof fchon öor bem Sage ber eigentlidien ff. faftet, bie SReti» guien in ben noch niajt gemeinten Slltat legt, bie Sßigitien (f.b.) hält unb am Jage ber ff. nadi einem feierlichen Umgang um bie ffira^e in biefe einjiclit, ißt, finb unter 6 aufju(ud)fn. Sivensf — Äirfcafbij d i D bie 2Beil)itng oornimmt unb ba§ .öocbamt halt. 33ei ben Sßroteftanten toitb Sie K. burd) ©otteSbienft unb eine babet gewöhnlich bom ©eitcralfupcriuten= beuten gehaltene SBeiherebe DoUjogen. Schon in ber alten Kirche, in Seutfd>lanb feit beut 9. 3abrb., würbe ber Jag ber .H'. , ber regelmäßig auf einen Sonntag fiel, aüjäfyrlid) feftlid) begangen, eine ritte, bie iidi in einem großen Seile ber diriftl. SEBelt er= halten bat. SDtan nennt biefeS [yeft baä ffirdjweit); feft, aud) Kircbmcffc, ffirmefj ober ffirmfe, weil eS in ber röm. ffirdje üblidi ift, nun Stobenfen an bie Stiftung einer Kirche eine BDteffe in halten. Schrm hüb haben fid) an biefe iyefte allerlei toelt= tiite ßuft barfeiten, aber aud) 2Jtißbräud)e ange= ichloijen. öauptfädjlid) be-sbalb muffen in managen Sfinbem (Öfterreid), SBürttemberg, Maliern, 33abeu) alle ffirchweibfefte an einem unb bemfelben Jage im ßerbft nad; Dollenbeter Ernte gefeiert werben. Stiren«*?. 1) SBe.^irf im norbbftl. Seil beS ruf)'.; übir. ©ouvernementä ,>rtuk-f, hat 409465,4 gkm, 49630 @. (Stoffen, Sungufen unb Jafuten i, Jagb unb A-ifdifang. — 2) Söcsirf^ftabt im SBejir! ff., in 245 m Seehohe, an ber SOcünbung ber ffirenga in bie Jena, hat (1892) 2140 15'., $oft, ffirdje, fifofter, 2 Sdnileu, .'Iderbau unb 3]ieb,iud)t. 8irgifcn,jwciiKomabenDö[tertürf.=tatar.Stam= me», bie iidj j etvt fprad)lid) feb,r nafie fteben, aber fid) felbft al§ öoUfommen getrennte Wolter berrad)= ten unb ftd) ftctS feinblieb, gegenüber geftanben haben : li bie ffara=ff«gifen (f.b.); 2) bie ffäfaf=ffir= gifen eber ffirgt§=ffafafen (fälfd)tid) ffai = fafen) genannt. Sie leitferu nemabifiereu in ben weiten Steppengcgenben, bie fid) im 91. Jurfeftan-J von ber untern SBoIga unb bem Kafpifcbcii SDteere im SB. bis an bie ruff.=d)inef. ©renje am 2lltai unb Jarbagatai im D. unb com älralfce unb Snr=barja im S. bi§ gegen ben Jobel unb ben mittlem Srnjfd) nad) SR. erftreden unb gewöfinlid) unter bem geogr. Dlamen ber ffirgif enfteppe jufammengefaßt toer= ben. Sie ff. felbft neuneu fid) nur ffafat unb ber 9tome .vi. ift ihnen au» sBertoed)fetong mit ben Mtirgn-3, bie bie Üftoffen am 2lbafan trafen, beigelegt morben. 3um llnterfdjieb von fieb felbft nennen fie bie mfi. ffojafen Rafaf*oru§. (©. SLafet: 2lfia = tifdje 33ölfertnpcu, fsia. 5.) Sie ff. fpredn'u einen ber reinften türf. Sialefte. ^hrem pbnfifdien 2upii§ nad) gehören fie junt großen Seil ber mongol. ;)iaffe an. Sie befenneu n* jum 3§Iam, bie ÜDtaffe be§ SSotfg l)ängt aber np* an ihrem angeftammten beibn. Aberglauben. 3>a§ SauStoefen beruht gan3 auf ben grauen, bie fidi bureb große Sübrigteit au»jeid)nen. 5)ie ff. nno aii-ifcbließlid) Stomaben unb äSiebjüdjter. obre Serben befteheu au§ grobtoolügen Schafen mit A-ettpclüern, .Siegen, träfttgeu unb febr idniellen SPJerben, Sftinbern unb ffamelen, bereu fie »ertjältniS: mäßig nur eine geringe ilnjabl juchten. Aller Öanbeläuerfe'br mit ben Muffen, lih,inefen unb tur= feftanern beruht auf Jaufchhanbel. Tic ff. teilen lieb in Stbel unbSSot! (meißcunb fdimaru'.Hnodjen). Sen Slbel hüben bie 9iachtommeit ber alten ffbane, treldic ben Jitcl Sörö (ruff. Sultan) führen, trüber War bie Verwaltung in .siänben ber Slbligen, fegt bat bie ruff. Regierung baä 3BaJIred)t eingeführt unb alle Beamten : S5e3ir!§beiftfeer,'5!Boioft»erwalter unb 'Jlulältefte werben oßne SRücffidjt auf ihre kb-. ftammung Dom SBolfe gewäb,lt. &n tleiner Jett ber ff. wohnt auf ebtnef. ©ebiete in Sarbagatai unb fübtid) Dom 2lltai bis 311 ber Strtifet, bie man unter S »erm C.uelle be§ Tirtpfcb; unter ruff. yobeit fielen gegen 2x/a 9JU1I., über loeldie ber ©eneralgouDeriieur beS Steppenbeurtis in Cnt'H ben militär. Cberbejebt führt. SaDou häufen auf curop. Soben (bie Jfnnere ober SufejetDfdJe yorbe) im ©ouDcrnement -Hftra diau mit Drenburg 158624 Kopfe. Sie fi. in 2lfieu verfallen in brei Abteilungen: 1) bie Kleine Sorbe (kischi dsehüz, b. i. bal {[eine öunberti, nörblid) Dom ffafpifdjen unb l'lralfee im ©ebiete UralsE, unb füblidi im tranc-lafpifdien ©ebiete, etwa 551 Uno fföpfe; 2) bie üJUtttere ,'öorbe (orta ilsrluiz, b. i. ba§ mittlere öunbert), in ben ©es bieten Eurgai, älhnotinSi unb SemipalatinSl; etwa 71200t) fföpfe; 3) bie @roße ,'öorbe (ulu dsehüz, b. i. ba§ große Sunbert), im ©eneratgouoernement Jurteftan, b. i. ben ©ebieten Semirietfd)enef, 2lmu- barja unb Spr=barja, etwa 975000 Köpfe. S)aju tommen nod) 61266 in ben ©ouDemement§ Üomöf unb lobolc-t. — 3Sgt. Wobei, Slau§ unb ^Bergmann, iKeife in bie Steppen be§ fübl. :liuß(anbä (2 Sbe., Sorp. 1838) ; Saer, 9iad)rid)ten a\x§ Sibirien unb ber ffirgifenfteppe (in ben «SBeiträgeri jurffenntni§ be§ 9iuffifd)en9ieid)i», Sb. 7, S[5eter§b. 1845);3ltfinfon, Oriental and Western Siberia ( Sonb. 185S) ; Sdiott, Über bie echten ff. (Seil 1864); äalefli, Laviedes steppes kirghizes (Sßar. 1865); SB. SRabloff, $ro= ben ber SSolfStitteratur ber türf. Stämme Siibfibi: rien-5, 21. 3 u. 5: ffirgififdje SDlunbarten (4 Sbe., Jert unb überfetjung, $eter§b.l870u. 1885); beif., äu§ Sibirien (2 33be., 8pj(. 1884). Äirgiei=Stafafcrt, f. Kirgifen. Kit ©arefett^ ober ffir 6ere§, f. fferal. Sirtb, ber türf. 9iame ber Jinfel Kreta (f. b.). Jtirilohi. 1) Streik im norbbftl. Seit be? ruff. ©ouoemementä iRolugorob, niebrige fumpfige8anb= fdiaft, bat 14874,sqkm (baDon 1023,2 qkm Seen), 106 408 (F., 2lderbau, gifdjerei, 2Balbinbuftrie. — 2) ffrei^ftabt im ffrefe ff., gmifdien brei Seen am Stoffe ftopanj unb am 6erjog=3lleranber=öon= aBürttemberg--ffanalf»ftem (f. b.),t)at (1892)4230®., Sßoft, Jelearaph, 3 Mircbeu, ba§ ffiriIo=33ietoferfd)e fflofter (iiegrünbet 13G9, eiiic- ber bcrübmteften Sltöndietlofter in SRufjIanb), 2ld'erhau, Sifdjerei. T en Kanal Don K.paffierten (1890) 733 KäbTne, 2S7 gtöfse unb 3 Sugrterbampfer. [(f. b.). Äirjotf)=2(r6n, früherer 9Iame ber Stabt.fiebrou Siriat()--3cflfim (bebr., «2Öälberftabt»), Stabt in Sßatäftina, gehörte ju bem Stäbtehunb ber ©iheo= niter ßjof. 9, iv), fpäter in Dem ©ebiete bes Staiume-5 Sfuba. Sic 2aoe ^aljwei, ba§ Dornelimfte Heiligtum 3§rael§, ftanb hier eine 3 c 1 1 lang, big SaDib fie nad) Serufatem hradite. SJietteidjt hängt bamit ber anbere Dlame be§ Drte§ ( K i rj a t h S a a l [33 a a l e = ]) ^uba, Ort beS öerrn (©ottes) doh 3ui>a (*&'■ neben 33 a a l a ) , jufammen. ff. lag jebenfall§ weft= lief) Don ^erufalem, bodi ift eine genaue Seftimmung uod) nid)t gelungen. Sie meiften ©elehrten fliehen e§ in Karjet eU'Jucb ober 2lbu 6b, ofd) au ber Straße Den Saffa nach Serufalem. Sirjatt)='©ei)f)ef (bebr., «Sdyriftftabt»), nad) 3of.l5,is in alten Sciteii bie Stabt Sebir in Sür= paläftina, genauer im Stamme ^uba. 3°f- 15, -i» wirb fie aiid)Kirjatb= ran na genannt. 33ielletdit ba» heutige eb = Saberije fübweftlich Don§ebron. Jlirft>y = Scnbal (fpr. förbe fennbel), Drt in P'nglanb, f. Kenbai. Stvfcolbt) (fpr. töi'fal)lbe), Seeftabt in ©dbotfc lanb, an ber Süboftfüfte Don %tfe, 19 km nörblicb Don (Fbinburgb, ianggeftredt gebaut, b,at (1891) iiit, finb unter 6 auiiufudjen. 376 fiivfceübt) S3urgf)§ — Strntf 27 155 E., gegen 23315 im 3. 1881. .H. iit Kittel punft ber fdpott. Seineninbuftrie, foefibt große gabvi= fon von Aimbeden unb Vinoleuut, altafdjmenbau, ESrauerei, Sdjifjbau, jyifd>erei unb lebhaften öanbel. M irrealen JSuvgfti* (fpr. fbrfablte bbrgi), ©nippe fobott. Stäbte (SSurntiifanb, Tnfart, .uiua born, fiirfcalbp), c>io gemeinsam ein Parlament-; mitglieb wählen. Unter 36901 15'. waren (1892) 5274 SBäpler. «tirfeubbrtabt (fpr. förfföbbbreit, in Sdjott= Unit: förfubbrü) oben Eaft*©attotoap. 1,1 Sdjott oiraff(J)aft mit bem litel Stemartrp ober üBogtet, bilbet mit äBigtoron ben I iftrift ©allotoati (f. b.), grengt im S. an ben Solivavbuieu, im SB. unb SR3B. an äBigtoron unb Slpr, im C. an Sumfriei unb gäblt auf 2470 qkm (18011 39979 E., gegen 42126 im 3. 1881. S)ai Sanb ift größtenteils mit vbllia fahlen, hofften-; mit 6«ibe bebedten öügeln unb tiefen Engtbätern erfüllt. SMe bödmen Sßunfte rmb bei ÜRerud (8 13 m 1 unb ber Eorferine (813 mi. Stn ber roeftl. ©renge fließt ber Eree, an ber öffc Kdjen ber SRitp, in ber iölitte ber fifcpreidje unb taualifierte See (f. b.). älderlanb, im gangen 28 SBrog. bei 3(real£, fontuit nur im Süboften unb in ben Jbaleni bei See unb 9tittj Dor. Sem ÜJtangel an SBalbung wirb burdj SBflangungen abgeholfen. SBeit bebeutenber ift bie viwciften, auf ber Don ber fpäteru 2rabitiou mit bem Vorgebirge üDconte liivceo ibentifigierten$iäifd>en 3nfel if. Slia). Sie öerwaubelte bie nad) ibrer Snfel Derfcbjagenen ©efäprten bei Dbpfjeui (f.b.) in Sdjtoeine, mürbe aber Don bieiem, bem öermei ein Kraut gegen ben ,',aitber gegeben batte, übermunbeu. Dbpffeui foll itadj ber nadjbomerifdjen 3aae mit S. ben Jeleaeno-;- (f. b.) erzeugt baben. Slli SdjWefter bei Slietei iit R. aui ber Dbpffee in bie Slrgonautenfage über= nommen: bei ibr tebrett Jafott unb A'iebeia auf ber [Rüdfaprt ein, um tut* öon bem SLRorbe bei Stbfprtoi fübnen nt (äffen. _ ftirfet'ion (lat. Gircciium), gried). -Kante ber Stabt föardjemifdj (f. b.) in Sprien. «irtiiuillürt) (fpr. förfintillod), aufblüheube 3nbufrrieftabt in ber fdjott. ©raffdjaft Sumbarton, am Suggie, 13 km im KO. oon©la§gow, bat (1891) L0312 B. gegen 8029 im ,\. 1881, gabrifation oon tibemitalu'ii, OÄuffelin, fioplenbergbaü unb @ifen= inbuftrie. 3n ber jjäbe vom. älltertümer. fKrf:fmiffe (b. b. bie oierjig Sird&en), Stabt im 3anbfdiat Setirbagtj (SRobofto) be§ türt. i!i.!i laietl Sbirne (Slbrianopel) , am äBeftabtjang bei SftranbfdpagebirgeS, ift ipia^tiger finotenpun« ber Dom Salfan über Saruabab unb '^i;a auf .Honftan= rinopel biufübrenben DperationSfrrafie, bat etwa l£ 6., meinen-; libriften; Slcterbait unb fabrit= maf-.iae ^erftellung von Konfitüren. Slrtiffl, bie liinn untci S orviu _ Mirfmall (fpr. Eörfroapl), ©auptftabt ber id'ott. Dr!nep=3nfeln, lieat an ber Süboftede einer ge= fdnitnen 43ai auf ber Dftfeite ber Qnfel Sßomona, bat (1891) 392G E., eine beut heil. SiagnuS, bem öduihpatron oer Orfnepi, geloibmete iiatbebrale, 1 1;>7 vom Carl SRonalb gegrünbet, 15 tO vom SÖifd)of Sfteib volleubet, einen bifd)öfl. SBalaft, wo 12U3 König Öafan von SRortoegen ftarb, einen ©rafenpalaft (1600), gutenßafen, lebhaften .{-»anbei unb gifdjerei. «irmnn, perf.^rooinj unb Stabt, f. Serman. «inunitfctinliäit, perf. Stabt, f. ßermanfdjatj. Sirmcfif, audi fiirmfe, f. .HirdMveibe. Sir 9)Joab, f. fieraf. Slirn, Stabt im fireti .Hreuurad1 bei neun. 3leg.= Sej. Moblen;, in 190 m yöhe, am liuifluf; bec- .viahuenbad1'? in bie9!abe, anberVinieSaarbrücteu SSingerbrüd ber$reufj. 3taat->bahnen, bat (18901 ölGij U. , barunter 1G55 Matholiten unb 87 3§rae= Uten, SBoft jtveiter Klaffe, Setegrapb, bbbere Stabt; unb 3Käbdpenfcpule; 4 ©laiyteberfabrifen (1200 2lr= beiter), bebeutenbe Soblleberiierbereien, SBrauerei, foluie iicelavbvr: unb ^pflafterfteinbrüdje. Nahebei bie [Ruinen ber 92G erbauten SSurg Hirburg (.Hnr= bürg, 1744 burdj bie Avanjofen gefprengt), ferner bie :Kuine SteimMallenfelö unbbai Sd)lof33Bartenftein. Nürnberger, 3ob. W\i, SKufiftbeoretifer, geb. 24. Jlpril 1721 ju Saaljetb im ibüriuetitdien, giiui 17 ,\. alt nach Sonberibaufen unb war 1739 — 41 in i.'eipüa 3oh. Seh. 35ad)i Kompofitioni> unb CvaeluluUev. Seit 1741 lebte er in -Polen, lehrte L751 nad) Sleutfdjlanb jurücf, würbe 1758 ßof= muftfui bei ber ^Brinjeffin 2tmalie von SBreufeeu unb ftarb 27. 3uli 1783 in Serlin. Sefonbere Se= beutung erlangte S.alitpeoretifd)erSd)riftfteIIer. CSr Derbffentlidjte: «fionftruttion ber gleidjfctjWebenben Temperatur» (33erl. 1760), «Sie Kunft bei reinen Safeei» (fein ßauptwerf, ■_' Sbe., ebb. unb Sönigib. 1771 — 79), «©runbfäise bei ©eneralbaffei» (5)erl. 1781 u. ö.), «©ebanten über bie öerfebiebenen vebv arten in ber föompofition» (ebb. 1782), «2lnleituuei jur Smg:Kompofitionn (ebb. 1782). S.i bebeu= tenbfter Sdiüler ift Johann Hbrabam 5Beter Sdutl;. Sirnc, foviel wie SButterfafj, f. Sutter. Stirncr, Sop. SBaptift, iWaler, geb. 24. Juni 180G ui Surtwangen in 3?aben, ftubierte feit 1824 auf ber ^lüncbeuer i'lfabemie. Cr wufjte fowobl bal Ijettere Sßolfilcben 9lomi, wo er 1832— 37 lebte, ati namentlid) bie berbern, ine- Surleife hinüber^ fviclenben Sitten^ unb ^ienfdienbilber feiner öeimat mit gutem irnnuor wieberjugeben. 1842 uim bab. Öofmaler ernannt, fiebelte S. nad» Karlirube über ivo er, meift mit "Borträtmalen befd»äftigt, bü 1847 blieb. Spater malte er: Qefuiten auf ber gludjt, SSerfprengte Jreif&ärler 1849 (SfJeue Spinat otbet 311 ll'tüud'>cn 1, cdnvahifd'e '-Büriierwehr im f\. 1848 ilne Drtfdpaft bewadjenb (1849; SKufeum in Seipjig), unb ali lefetei bebeutenbei Silb ben i>ahnivärter, cer vom eintreffenben 3ug beim SRafieren überraidu roirb. S. ftarb 19. SHod. 1866 in gurtwangen. Stirnir', bur* feinen ©olbreiajtum befannter S3erg in Siebenbürgen, bitlid» von SBereipataf. Ter table .^acliiie Sergrüden, beffen mehr all 200 in hoher SBergabbang von SBergbalben bebedt ift, geigt jablreidje Stollenauig&nge unb ift feit Aabvbunberten nad) ©olb burchwühlt ivorben. ^ebe ©rube gebort einem anbern Eigentümer, bie ihre eigenen $od)Werte (490) haben. 9!ur ber Staat, weüper einen Stollen (DrIpa:®rbftollen, 1800 m) erbaut bat, betreibt bie ©eWtnnung rationell. iSt, (inb unter C aufiu[iii$en. .Siivrlucifcv — Jtirjdje 377 ftirrlucücr, Torf im Sejirföamt Sanbau in bot Spfolj beä bam\ Dteg.sSBej. Sßfafe, an ber Sinie 9leu= jtabtsSBeifsenburg (Station 3Jcaifammer=ff.) bei Sßfälä. Sifenba&nen, hat (1890) 1284 (5'., barnnter 86 (üangeKfdje unb 46 Israeliten, $ßoftcrpebition, Telegraph, Sdüoft; ffunfb unb öanbelsgärtnerei, 23ledi: unb ßmaillierwarenfabrif unb SBeinbau. öier fcblugen 23. SJtai lT'.t l bie "trennen ein frans. fforps\ JTirfrf), Sranntwein, f. ffirfdjwaffer. ftirfrit, fotüel Wie iölaria- Thereficntbaler (f. b.). ftirfdfätficr , eine Vöjung von gleiten Seilen SBenjoefäureätbet unb (iffiaather in je 150 Seilen Spiritui. Tor ff. btent 5111 Tarftellung oon fünft: Sirfritbaiint, f. ffirfege. [Kd)em ffirfdjfaft. ftivicriblattiDcfpc, f. SMattwefpen. fttrfdjc, .Hirfcbbaum, mehrere -ntr ©attnng Prnnns (f.b.), Familie ber iKofaceen, Abteilung ber "Brunecn gehörige Dbftbaumarten, oon Per Pflaume unteriebieben bureb bie grud)t mit runbtid)em, gtat= tem Stein unb burdi bie reinmeifjen SSIüten, bie ein* ieln ober in feitenftanbiaen Tolben flehen. T er S ü f; f i r f cb b a u m ( SGB a 1 b f i r f di e ober 3 W i e f e 1 b e e t e , Prunus avium /..) bat fteif aufredete •jifte, Dagegen fcblaffe, oft überbängcnPe, (änglict)= fpihe, gewbnte SBlätter, an bereu SStattftieten fub ,iit?ci oberaud) mehrere Träfen befinPeu; bie [yrud)t ift ftt|, ber Stein runb ohne fdjarfe .Hauten, gn beu ©arten werben jablrcid'e gönnen biejer 3trt al-> RnorpeI= unb öerjtirfajen gebogen. 311* Hierbäume biefer Strt fultirücrt mau eine Trauer* firfdu", eine gefülltblühenbe unb eine gefcblitetblättc= rige. Ter ©auerfirfdjbaum ober Saum: meid) fei (Prunus cerasus L., f. Tafel: 9tofi= floren I, gig. 3) bat ebenfalls fteif aufredete £ifte unb fteif abftcbcnPe, etttptifdpe 93lätter, bereu S8latt= ftiele nur auc-nabmsroeifc mit Träfen befettf finb; bie grud)t ift fauerlicb, ber Stein runb unb ohne [djarfe .Hauten. Ter Saum ift in unfern ©arten bureb eine Stenge Varietäten al§ ©üfsweid)fcl uub ©lailfirfdjen vertreten; audi al« ,Su"rbaum wirb er angepflanzt, meift in ber gejiiUtblübenben gorm. ©er 5traud)Weid)fel (Prunus aeida Dum.) bat fdm?adu\ meift übergebogene, fogar bängenbe 3weigc mit fteif abftehenpen blättern, beren SBIattftielc mit jwei flehten Träfen nerfeben finb ; bie grudjt ift ftet§ fauer, ber dein runb, obne fdparfe ffanten. Ter Saumftraudj bilbet 3Iu§(äufcr unb wirb häufig al§ Dftbeimer SBeidjfel fultu öiert. Sine interefjante gönn ift bie Silier f)ei= ligenfirfdu" (Prunus semperflorens Ehrh.), bie oft biä in ben öerbft hinein blüht. Ter 3>uerg = tirfdjbaum (Prunus fruticosa Pall.) unterfdjeibet fid? 00m oorigen namentlich, bureb ben fcbarjfanti= gen Stein unb bureb, ba§ gehlen ber SSlatiftielbrüfen. Son biefen Sauerfirfd)fträuchern ftammen bie in beu ©arten lultimerteu 3lmar eilen unb 38eid)fel= tirfeben ab. Tic letUcre 3lrt wirb auch melfädj bodiftämmig auf ff. »erebelt uub als Trauerbaum mit rutenfbrmigen berabbäugenbeu 3weigen fnlti- »iert. Tic übrigen wilben ffirfd)arten f. Prunus. Tie .H. finb nidjt eigen auf SSoben, gebeiheu in leidnem uub fdjwerem Grbreidj; »ertragen aber feine Bläffe; bei freier Sage ift bie Tragfäbigfeit eine burehau* regelmäßige. Tic Vermehrung" gejaucht burdi aSerebelung auf ©ämlingäftämmen Per wilben 3(rt; mau fopuliert in .Hroncnhbhe be» SBilblings; bas pfropfen unb audi Cfulieren erzeugt öarsflufj; nur für 3wergftämme rerebelt man bureb Cfulieren auf Sämlinge be-j StSucienbotjeg ober ber 335eid)fel= SUtifcI, bie mau unter S nenn tirfdie (Prunus malialeb /.., f. Prunus), unb jwat in (5'rPhbbe, um au§ Pein ©beitrieb Spaliere unb 1>nramiPeu ;u erueben. Tie Cftheimer SBeio^fet faun man aud) burd) 2l!urielau->läufer vermehren. Tic Afiiobte ber iahlreidien Mirfdiforten jeigen eine grofse SRannigfattigfeit, Pie -,u Sjerfudjen ge= nibrt bat, Tie nad) gorm unb "iVfd'affcnbeit ju orb- nen. ."sn Teutfd)lanb fanb baS Dom Areiherrn oon Irudifef; 1819 aufgeftellte Stiftern ©eltung, baä 1867 oon 8uca§ in SKeutlingen uerbeffert würbe. Tie ;Keife-,eit Wirb barin in Sßod)en [2BJ angegeben, je naebbem bie Sorte in Per 1., -J. bt-> i;. SSBodge Per fiirfdjgeit reift. 5)ai Softem bat 12 .Hlafien: I. SüfifirfduMi. 1) SdMparie.^erifirfcbeu, grüdjte mit färbenPem Safte, fdmmr.u'r öaut unb weid)em gteifdje (.Urügcr>j ßersürfdje [3 SB.], Go= burger iüTai'Serätirfdje [1SGB.], SBerberfdje frühe Öergtirfdje [-J SB.]). 2) ©d) war je Snorpel= tirfdieu (f. Tafel: Steinobft, gig. 2), grüd)te mit färbenbem Safte, fdjwarjer öaut unb bärt= lidjem gteifdje (Sebelfinger SÄiefen!irfd)e [2 3B.|, grofje fd>iuar;e ,H. [5 SB.], ©roH§ fdjwarje ff. [3 SB.], ©üb'ener fd^Warje ff. [3 SB.]). ■">) SBunte öerj = firfdKU, grüdite mit nidit färbenbem Safte, bunter öaut uub roeidjem gleifd)e (ßltonfirfdje [3 SB.], SBmtlerä weifse öerjfirfcbe [2 SB.], 8ucien= firfdic [3 SB.], runbe marmorierte Süf;£irfd)e [42B.]). t) SJunte .Hnorpelfirfdicn, grüdite mit nidu färbenbem Saite, bunter öaut unb härtlidnun Aleifcbe (SBüttnerS fpäte rote ff. [5 SB.], grofje S5iin= jeffinfirfdje [4 SB.]). 5) ©elbe öcrjfirfdien, A-rüdite mit nid)t färbenbem Safte, gelber öaut unb lueidiem gteifdje. 6) ©elbe ffnorpel!irfd)en, grüd)te mit nidu färbenbem Safte, gelber öaut unb bärtlidiem glcijdie (S)öniffen§ gelbe ff. [5 SB]). n. 33 au mweicbf ein. 7) SüfsWeidjfeln, Arüdite mit färbenbem ©afte uub bunfler öaut (rote y.liaifirjcbe [2 SB.], rote Wusfatellcr |4 SB.], goIgerfirfd)e [3 SB.], fpan. grübtirfdie [2 SB.]). S) ©las firf eben, grüßte mit nidjt färbenbem Safte unb bärtlidnun gleifdje (hoppelte ©la§firfd)e [3 SB.], Sßnigin öortenfia [4 SB.], ©rofser ©obet [4 33>.; f. Tafel: Steinobft, gig. L]). in. Straudimeicbfcln. 9) SBeidjfeln, Arüdite mit färbenbem Safte uub bunfler öaut (grofse lange 8otfirfd)e [6 35.], Dftheimer SBeidjfel [4 SB.], füfee grühineidifel [2 SB.], »on Per 3!att [33B.]). 10) Slmarcllen ober Simmern, grüdjte mit färbenbem Safte unb heller öaut (fönigl. 3lma= rellc [-2 SB.]; fpäte StmareUe [3 SB.]). IV. Saftarbtirfdieu. ll)öalbfirfduMi ober 33aftarb = Süf5firfdien, SBucbv nad) 3lrt be§ Süfjfirfd)baum§, gnutt weid)felartig. 12) öalb = 10 c i d) f c 1 n ober 93 oft a t b = © auer f i r f d) e u , 3Bud)§ nach 3lrt beä Sauerfirfdibaum-:-, grudjt füfifirfdicuartig. Tie lohten beiben fflaffen finb oft fdjwer ,ui beftimmeu unb Pie meiften homologen orbnen baher bie ;weifelbaften .H. in bie erften 10 fflaffen ein. ,u'be biefer fflaffen ift wieber in brei Drbnungen geteilt, je nachbem ber Stein eine runbltdje, eiför= mige ober länglid)=0öale Aorm bat. Tie Kultur ber ff. ift am umfangreichften in Teutfchlanb im 3llteulanbe bei öamburg, in 3Ä>erber bei Sßotäbam, ©üben, SJopparb unb ilcain.i. Tie öeimat ber ff. ift jebenfall§ im meft(.2lfien ;u fudjen. Tie beiben für bie ffultur miditigften gormen Prunus avium L. unb Prunus cerasus L. finb aber nidjt gleicbjeitig nad) ©uropa gelangt. ifit, finb unter ß aufjujudien. 37S Siricfjcniptnncv — Äi»=23er 3mar finbet fid) bte Süfjfvricbe in Europa teilrociie roilbroaohfenb »or, tod' iit roohl anzunehmen, baf; jte burdS) »ehr frühe .uultur bereits lange 3^it pcr= witbert iit. Sie iit ietenialls fdjon in präbiftor. ;\c\t entroeter burdj ton SDlenfdjen ober Mir* Söge! in Europa Derbreitet roorben. 3n SßfablWureften ber Scbweij jinb mebrfad) Herne ber Süjjtirfcbe gefunben »orben. öeimat ber Sauertirfcbe ift »war aud) bog ©ebiet mufdjen Raufafus' unb bem Dlittelmecr, aber nadj Europa würbe fie ats" fiub turpftanje erit in hütcr. Seit burä) bie ©rieben gebraut. Bon ©riectjenlanb aus1 verbreitete iie fid) rann weiter in Europa. Tic oft wieberbolte Se bauptung, tan bie ß. Don 8ucuüu§ au» fileinafien uad) Stauen gebracht worben feien, beruht auf einer mifsDerftanbenen SBemertung oon fBliniu». 33cibe .Hirfcbarten rraren lange por Sucullu* icbon in Europa befannt, wahridHniilicb aber ift e§, tan Sucullus' eine befonberä rooblfdimedcnte .Kultur: form aus fiteinafien in Stallen einführte. Sirfcfjcnfptnner, f. Sirtenfpinner. [beiner. SirfcfjffnJ, fooiel wie'Äirfcgfernbeifjer, f. ßern= ftirfcfi fliege (Spilographa cerasi i., f. Tafel: ,A n f e tten III, |vm. 9), eine Heine, 4 mm lauge Jkinfliege, beren ylügel oier braune, febräge öuer= binben jieren; ibre Saroen finben fiel) als' ßirfdj* maben im gieifd} ber iUricben, ber £ecfenfirfdjen unb ber Seeren beä Sauerbonis. Sie 'jOiaben per= [äffen bie Sirfdjen, wenn man letttere einige Stuu= reu mit SBBaffer bebedt fteben läjst. Sa bie ÜRaben ben ©oben um bie.Kirfcbbaumc berum auffud)en,utn fid) bicr ;u verpuppen, fo iit baä Umgraben folget Stellen ober Das begießen berfelbcn mit 'Jlbfub Don SBalnufeblättern ober Tabaf empfohlen worben. Sirferffurf)«*, f. Audis (Schmetterling). Sirfdjgctft, f. ftirfdjtoaffer. Sirfcrfguntnti, ein cerafinreidjes" ©ummt, bas" aus verteilten Stellen von .Htricbbaumen, angeblich, infolge einer Snfeftion Don Eilten, ausfließt unb am Stamme 511 farblofen ober gelbgefärbten »Waffen erftarrt. Es guillt in Saffer 311 einer febleimigen »Blaffe, ohne fid) 311 löfen. äJtan beuunt R. bei ber Öutfabrifation jum Steifen ber yjüte, roeit es fehr geringe Srücbigfeit jeigt. 8irfrf)jof)ahni3becrc, f. Johannisbeere. Sirfdjfcrnbctfter, Böget, f. Rernbeifser. Strfdtlorbcer ober ßorbeerftrfdje (Prunus laurocerasus i., f.' Safel: Sftofiflorenl, g-ig. 2), ein immergrüner ctraud) mit leberartigen, glän; ;enben, länglidi-lanicttfbrmigen, gefägten blättern unb acbielftanbigen, aufredHcn Blütentrauben. Cb- febon au8 Slfien ftammenb, ift er bod-» jetu im gangen fübl. Europa oerwilbert unb halt aud) im [übt Tcutftf'lanb unb in Tirol im freien aus, muß aber roeiter nerblid), loo er oft als Hierftraucb, in ©arten fultioiert wirb, im Sinter mit febütjenberSebcdung oeriehen werben. Sie Vermehrung gefdueht bureg Stedlinge. Tie Blätter, bie nach bitteru iUanbeln rieeben unb fdimeden, enthalten aud'» basfelbe b(au= fäurehaltiae, atheriidn' £1 knie tiefe in reid)licrier lUengc; bah mit ihnen bcitillierte Si-aitcr, bas k i r f ch l o r b e c r ro a f f e r i f. Sittermanbelmaffcr I , roar früher offuinell. ftirfcl)lorbccrh)affcr, f. SSittetmanbelmaffer. Sirfcf)ntabcn, Saroen ber .Hin\tfliege (f. b.). Sirfrf)ner, Sola, SRomanfdjriftfteUerin unter bem SPfeubonpm Cffip rebubin, geb. 17. Juni 1854 ju l!rag, machte Dielfacbe Steifen uns bradite Sinter unb Jrühliug meift abroedifelnt inSrüffel, 9ßari§ unb Soin §u. ^fyet SRomaue unb Jiooellen fpielen baher aud) in ber internationalen großen SBett w\t! fdiilbern beren Seben unb Treiben mit realtftifdjer ©ahrbeit, oielfacr) nach bem i'orbilbe Jurgenieirs, beffeu Koman «öelena» fie audi bas IM'fubomim «Sdntbin > entnahm. Sie fdn'ieb bie Somane: «Ebre»» (Trost. 1 683 u. ö.l, «23raoo redus ■> ßena 1885), «Gloria victisl» (3 SBbe., 4ter(. 1885; .".. 'Jlufl. 1892), 'Unter uns.» (ebb. 1885; 4. Ülufl. is:»i'i, «Erlaebbof» (2Sbc., Stuttg. 1888), «Stäbem» 1'^raunfdnr». 1888; S.Slufl. 1890); «Soris Senff»» (58erI.1889). «C bu mein tfterreieh!» (Stuttg. 1890; 4. Jlufl., ebb. 1891), «©räfin Erifaä Vel»r= unb 3Danberjabre ■» (3 Sbe., 3. Stuf!., Sraunfd)!». 1893», ci Toter Jrühiing» (2 SBbe., 2. Stuft., ebb. 1893), bie Siooellen: «9Jlal' oed)io unb anbere ?ioDeUen> (AÖerl. 1881), «Tie @cfd)id)te eines ©enies. Tie ©albrijji» lebt. 1884; 2. Stuft- 1890), «Ein Arüblingstraum» iälugsb.1884), «Unbeimlidie ©efdjidjten» (2. »Jlufl., Tresb. 1891), «Thorfdilufepauif » (ebb. 1892), «ES fiel ein Dieif in ber Arühlingsnadit» (3. Stuft., Serl. 1893), «Finis Poloniae» (SreSb. 1893) lt. a. Jtirfdjpcrtcn, f. perlen. Sirfcrjroftncn, entfernte getroetuete ffiirfdjen. Sirfctjfaft, Ätrf djf irup (Sirapus Cerasorum), mirb au» frifdjen fauern f diroarjen Sirfdjen in gleicbex Seife mie öimbeerfaft (f. b.) bereitet. M ivirtiuogel, f. gßirol. Äirfttfttiaffcr, Sitfdjgeift, Sirfd), in 2ub= beutfd)lanb, ber Sd)roeij, namentlid) im SdMoarv roalb unb im EIfa| bargeftellter Srannttoein poh feinem Stroma. §rifct)e, reife Äirfdjen, am heften Heine febtoavu' Saltfirfdien, werben in gäffern ievftampftunb ber Selbftgärungüberlaffeu; ?ur £er= beifulnung tes angenehmen, bittermanbelartigen, oou geringen ÜRengen Slaufäure herrührenben ®e* febmadä roirb ein Teil bor Sirfdjen r»or ber ©ärung mit ben Kernen ^ermahnt. 3Had) 2 — 3 SSBocben ift bie ©ärung beeiltet unb bte llfaiie roirb auf einer J3lafe abbeftitliert. 100 1 füfje fiirfdjen geben etwa 101 , 1 ßirfdjmaffer pon runb 50 $roj. 2llfobol. Sitfcrj, Stoff, f. .Herfet). ftirtba, ba§ heutige Eonftantine (f. b.). Sirton (fpr. fbrt'n), SDtarttflecten in ber engl, ©raffdiaft SeDon, f. Grebiton. ftirtorf , Stabt im Äreis Jllsfelb ber ben. $ro= oinj Cbcrheffen, am Rleinbad), hat (1890) 863 eoang. E. unb ein Sdjlojj. Äirunotiara,.«jeronaDareib.i. Scbneebubn^ ©ebirge), ©ebirge im fdnoeb. San 9Iorrbotten, Sioifcben Torned unb Kalireif, etwa 237 m hoch unb ."> km lang, eins ber an Eifener-, reid)ften ©ebirge ber äöelt. Ter ganje Studien unb tie 10 ©ipfel be= neben [aft ausfdjltefilidj aus Eifenerj, bas etroa 70 iProj. (iijen enthalt. T er ErjDorrat au ber C ber« flädje allein roirb auf 255 JJiill. t gefd)äht. Erft trenn bie Eiicnbahn 2uleä=Dfoten oollenbet roirb, feinten tiefe Dteid)tümer bem 2anbe ;u gute tommen. Jtii?, türf. unb agopt. ©elbgröfje, f. SBeutel. ftie« fungar. , fpr. Rfd)), Hein, häufig in Crts= ft ifnr, Snfel, f. Riffer. [namen. Stauer i fpr. tifd) hehr), ©rof5=©emetnbe im 2tuhlbe?irt ©efjtes bcZ ungar. Äomitats fiomorn iKoimirom), 30 km füblid) pon .Hontorn, au ber ßinie Stuhlroeinenburg Uj-S,;bnt) ber Öfterr. iift-- babu, bat (1890) ß42 ©., SJJoft, Telegraph unb ein berühmtes etaatsgeftut. H. züchtet engl. Sßollblut= unb eble öalbblutpferbe beä -Jich- unb leichten ~Jl:agenfd»lags. Sei einem ©cfamtbcftanb poii etroa ülttücl. Die man unter Jl DcraiBt, finb unter E aufjufucfjcn. ßifdjcit — ftifiUfitm 550 Sßferben bat ß. 30 Vollblut* unb 130öaibblut= 3)cutterftuten unb 10 SoHbtut^auptbef^ätet. Jtifdicii, 3nfel im SBerfifdjen SKeerbufen, f. Za- roilab. ftifriiincm (fpr. -ne'ff). 1) ffrciS im mittlem Seit be5 ruft, ©ouDernementS SÖejJarabten, bilbet ben fibergang ber SluSlfiufer bet Karpaten nur Steppe, mit Sd)ioar;,erbe unb »icl SBalb, bat 3723, e qkm, 147951 S. (meift iUumäneni, Slclorbait, äßiebjucbt, ©emüfe:, Dbft = , 3Bein=, Tabatbau, Seibenjucfjt unb SBolltnbuftric. — 2) ß., rUmän. Kislanou, ßrciöftnbt im firei-3 .ff. unb £anptftabt beä ©ou= »ernementSSgeffarabien, amSpf (redit-3 jumSnjeftr gcbcnbi unb an ber Sinie 9taSbelnajaj;Ii= rafpol -- SBrutb, ber [Ruff. Süb= roeftbatmen, ift Siü be§ ©diu »erncur-3 »on SSeffarabien, be§ @rjbifd)ofS neu H. unb ü.betin, bei RommanboS berl4.3nfau= terie=, ber 8. fia»alteriebi»ifion fomie bereu 1. ©rigabc unb eine§ Sejirfä ber ©renjroadje, eines beutfdjen SBice= fonfulS unb bat (1892) 123620 6. (1812: 7000, 1834: 31000, 1844: 51000), in ©arnifon baS 53. unb 54. Infanterie:, ball 24. Sragonerregiment, bie 14. gelbatrilleriebrigabe unb bie 15. reitenbe Batterie, 18 ruff. fitrdicn, 2 SRafioInifenfapellen, 1 anucnifrf)-gregor., 1 fatb., 1 c»ang.fiird)e, 1 Spna= goge,32 iSrael. ©etbäufer, betau, ©arten, 3 Spring* Brunnen auS türf.3eit; 2 ©pmnafien, l iRealfduile, geiftlidjeS aeminar, ©artenbaufduile, Stabtbiblio= ibef, 3 3citungen, 6 bauten (barunter eine gitiale ber ;Kuffifcbcn SReidjSbanf), 5iabaf= unb SBembau, Sabatfabrifen, Salgfcbmelsereien unb {janbet. 3" ber Stäbe tinfS am 23»! ift bie ScbrocfelgueUc Surfut. Jti Cfnlubt) (fpr. ftfdv), 2llcranbcr,ungar.Siditet\ geb. 27. Sept. 1772 ju Sümeg (Komitaf 3ata), trat 17'.»:; in bie 2lrntee ein unb nuirbe 179G bei ber (5r= oberuug DJtaitanbS von ben granjofen gefangen unb in ber 5ßro»ence interniert. grei geworben, nahm er uoeb, an bemgelbjuge von 1798 am iRbein unb in ber Scbraeij teil unb lebte bann auf feinem Sanbgute; nur noeb 1809 mirfte er in bet Ungar. Snfurrettion als SDlapr unb 2tbjutant beS SßatatinS. (5"r ftarb 28. Oft. 1844. R. mar feit Seginn (1830) jötitglieb ber Ungarifcben Slfabemie, an bereu 3u; ftanbetommen er iuefentlid)cu Stnteil bat. fi. ift ber erfte grofie Sidjter ber neuem ungar. Sitteratur= epodn\ Sein erfteS SBerf: «Himt'y szerelmei» («SimfoS 8iebe§lieber» in u»ei Seilen: «Sie un= glüd'lidic Siebe», Dfen 1801, unb «Sie glüd liebe Siebe», ebb. 1807; beutfd): «öimfpS auSerlefene SiebeSlieber», »cm ^ob. ©raf 2)caildtb, 35eft 1829; 2. 2lufl. 1831) erregte entbufiaftifeben Beifall, ebenfo feine epifdjen Sichtungen «Regek a magyar eloidöböl» («Sagen auS berungar. SSorgeit»; beutfd) : «Idtifa», öon ©. »on ©aal, SBien 1820; «Sagen auS ber magnar. SJorjeit», Don g. 3Jladjif, SfJeft 1863), »on benen bie erften brei Dfen 1807 unb fpäter 1822—38 nod) jiuölf erfd)icuen. Dagegen finb feine Sramen (2 SSbe., Ofen 1825) obne SBert. Seine SBerte gab Ar. Jolbn [jerauS (6 33be., v15eft 1847; «9!ad)gelaffene SRJerfe», 4S3be., ebb. 1870; befte, 4. 3tu§g. non Sa», ütngnal, 8 93be„ ©ubapeft 1892). 1860 mürbe ibm 311 güreb am Sptattenfee ein Senf- mal eniditet. Eiöfolubt) (fpr. Kfd)-); Sari, ungar. Sidjter, ©ruber beä »origeu, geb. 5. gebr. 1788 ju %it artitel, bie man untet H oermiBt, fin5 unter S aitfjuiiirfjfn. i.uomitat %ao.o), trat 1804 in bie Slttnee ein, nuubte bie gelbjüge in Italien unb Seutfdjtanb mit unb nabm 1811 feinen '.Hbidneb. @r lebte hierauf al-3 SDcater unb Sidjter in SBien im SSette^r mit Ibeob. .Homer, madite grobe Keifen im SBeften unb Süben (Suropa§ unb lief; fid) 1817 in s45eft nieber. öier fauben fofo'rt feine erften Srameuentbufiaftifd?eiUuf= uabine, >»aä ibn bemog, fidi ganj ber Sdn'iftftellcrei in loibmen. C'r gab 1822 — 3(i ben Üllmanad) «Aurora» berauv, in bem feine Element üirifdicn, epifdjen unb bramat Sichtungen erfctjienen unb ber balb ba3 tonaugebenbe Organ einer jungem Sid)ter= geueiation rourbe. H. ftarb 21 . 3co». 1830. @r ift ber Segrünber be§ mobernen nationabuugar. SramaS. Seine erften Srauerfpicle: «SicSatarcnin Ungarn» (1812), «%la ober bie (irfturmung SBelgrabS» (1819) unb «Stibor» (1819; alle brei beutfd} im «Sbeatcr ber Dcagtjaren» »on ©eorg oon ©aal, SSrünn 1820; «Stibor» aud) oont ©rafeii K. 2f.geftetic§, 5JSeft 1824) fino mebr patriotifdje Silber au§ ber ungar. Sor: seit all cd)te Sramen; bagegen ift «Jjrene» (1820; beutfdj »on 3iul. .^ormidnfifo, 1868) eine edUe Jra- göbie unb baS gragment iilan al-> Seitb vub ine- fiafpifdje il'ieer. ftic=Jiöröi? I fpr. ftfd>), @rofi=®emeinbe,f. SöröS. Miliar Sign, türf. Jitet, f. Sogtar Stgaff». SKSIeti (bebe), ber 9. 9Jlonat ber Juben, bat 29 fcutoeilen 30) Eage unb eutfprid)t ungefähr imievm 9to»ember bis" Sejember. SBom 25.Ä. an wirb ba§ (ibaitufta (f.b.) ad)t tage fang begangen. Jm por= crilifchen Jahr entfprad) ihm bei britte Dltonat Sifli «tbtfdji, mouffierenber 8wa§, in 9hijj= lanb übliche* fäuerlicbes' ©etränt, au§ einem mit Sßajfer verblümten unb mit ©efe utv ©ärung ae brachten i'icblbrci bereitet. fti*Ijär. 1 1 Bewirf (otdel i im oftL Seil bes" rufj.= cisfautaf. 3erefgcbictc->, am Safpijdjcn ÜReer, 14 — 18 in unter bem Spiegel be-> Sdjmargen iDIeerS, ebene Steppe, obneSDatb, mit SaUiecn, Schilfen unb sümpfen am STOeereSufer, bat 19139,iqkm, 24219 ii'. (meift 3togatet), 35ein= unb Dbftbau, Bicbuuht, APdvrei. — 2) Bcrirfsftabt bei Be.iirf* .U., linfs- am Seref, bat (1888) 6429 (f., Sßojt, Setegrapb, 4 ruffifebe, 4 armenifdje, l fatb. .Hirdw 1 ru'fj. , l armenifdjes' fflofter, 6 DJcofcbecn; Dbft= unb Weinbau i5i.ii in Im Weingärten). JlitflouibDof (b. i. Säuern1 äff er), Rieden im Mreic- Bjatiger-M bes" ruff.=ci§fautaf. ierefgebietc-5, in 790m . frohe, an ben gum Sßobtumo! geheilten Bereforofa unb Cldwwfa unb an ber Slbgtoeigung ÜJcineralnpja 9Dobp=S. ber äBlabifatolafet @ifen= babn reigenb gelegen, bat (1885) 1722 6., Boft unb (mäbrenb ber Saifon) SHegrapb, unb iit bevübmt burd) ieiue SRineratqucllen ulfalmhe Säuerlinge), beieuber-:- ben 3iarbfan (14' C.i, eine Sftiefenquelle, rie in 24 Sehtnben 126000 Sinter äßaffer liefert; ba§ Waffer ber Quellen wirb gum Baten unb 2viu= fen benuRt gegen Bleicbfucbt, iHbeuinati-imus unb Aiauentranfbeiten. SiSmaju, Stabt an ber Somalfufte in (snglifdj= C jtafrifa, iüblich »on ber r^ubmünbung, mit 9000 (S. 2 omal aus Bartera grilnbeten biet 1870 eine 'Jiieber laituua, um eine inubinbuini mit canfibar ui er= offnen, älnbere Stämme ber Somat, namentltd) bie ilKibjartebn, bemddniateu fid) balb barauf be§ .«anbeU-oertebr^. [@ifenftabt (f. b.i. Si^ = 2)ta«on (fpr. Kfd)), ungar. SRame »on Jtii?mct larab., ■ ba-> oueieteilte I, geh)ö|mlid)e S3e;eicbnung bee- gratums* bei ben SDlobammebanern. Jliton, 3fame eine§ ,"\luiie-> in $aläftina, m\ bciien Ufern Sara! unb Sebora bie ßanaanitet be= liegten unb Sliaä bie BaalSpriefter fdjlaebtete. @r beifet beute 3lat)t el lifutatta unb führt bie ©e= mäffer ber grofeen L;bene 3e§reel bei ber Stabt Öaifa in-? ÜKeer. fti^, Sluguft, Silb^auer, geb. 11. Oft. 1802 m 3>aprofean in Dberjdjleften, befdjäftigte pdj a(§ 2)tobellarbeiter in einer ßifengiefjerei, bi§ er 1822 nad1 Berlin tarn, »o er bie Slfabemie befudue unb in SRaudjä S8etlftatt feine fiunft übte. S)ort be= fd)äftigte ihn fd)on ber erfte C5'ntnuirf ^u feiner berühmt geworbenen Slmajonengruppe: llma;one SIrtilrl, bie man unter 8 oev; ;u Spferbe einen £iget abmebrenb; 1S39 roar baä lifobell fertig, ba§ (1842 für RSnig Submig L oon Sapern in üßarmor gefertigt) in Sronje auS= gefübrt is4r. auf ber Bftl. Sreppenmange beS Berliner SHufeumä aufgeftedt rourbe. 1847 würbe ;u Sre^lau fein Sfteiterftanbbilb Jriebrid)! b. (v'a-. entbülli. Ten SBnig griebrici SBilbelm III. bitbete er ;meimal in Söronje, einmal für lUn-:-bam su Auf; in ©eneratäunif orm , ba?- anbcremal für Rönig§= berg (1851 1 ju $ferbe. Tarauf fdmf er einen beil. .'JlidMel, ber ben Traeben belegt, in SSionje, ein Sejdjenl König Ariebrieb 9BilbelmS IV. an feineu Sruber, ben bamaligen Sßrinjen SJBilbelra oon 4$reu= fjen, iur (Erinnerung au ben oon biejem gebämpften Slufftanb in Saben (3d>lofj S5abel§berg bei i-ctö= bann. Tieülbe Jbee, ber beil. ©eorg afö S)racben= befieger, gab ,u. in einertoloffalen SReiterftatueteieber (1853), ioelebe 1855 in 9[5ari§ bie $rei3mebaiUe erbielt luib pd) jet;t im Sdblo^bof ;u Berlin befinbet. Aiir leiiauinobellierte.U.baö 1858 enthüllte 3tanb= bilo be§ &erjog§ Seopolb Ariebrieb ^ranj. Seine legten arbeiten maren ba§ Bronteftanbbilb Beutb-;- por ber Bauatabemie in Berlin (18G1J unb bie (Jr= fefeung bon oier marmornen Aelbberrenftatucn auf bem ^ilhelmjplaR bafelbft burd1 bronjene; ä»ei (Scbmerin unb SBinterfelbt) mürben 1861—62 baju bPu.H.neumobcllieit. Sie 5lationalgalerie in Berlin befifttbreibrpnu'ne^aqbiiriipreTiil^liii, ta-;- 2elbft= bilbuic- be-j fiünftlerä unb bae- lerne erft nad> feinem Tobe in Släfcrä Atelier oollenbete 3Berf: ©laube, Siebe,' Hoffnung (SJiarmor). S. mar JDlitglieb ber Berliner .Uunftatabemie unb Sßrofeffor am ©eroerbe= Snftitut unb ftarb 24. SDiärj 1865 in Berlin. ftifc (fpr. Eifdj), o>oi\-ph, ungar. Sidjter, geb. 18 13 ui SemeSodr, roo er einige 3eit "31otar ber jüb. @e= meinbe roar. Seine erfte Sammlung «®ebid)te» (1868) blieb unbeachtet, um fo gröfsetn Beifall fan= ben bie «©efammelten ©ebiebie» (1878; 4. Slufl. 1890), bie ' 3leuen ©ebidjte» (1891) unb ba§ epifa> [prifebe uüeb oon ber Sidhmafdnne« I beutfeb pou ^'ab. !)kugebauer, ßpj. 1884). 3m Sluftrage ber ißefter ic-rael. ©emeinbe oerfafete R. aud) einen Banb nSReligiöfc S)id)tungen für Israeliten» (Buba= peft 1888). 3n§ Teutf*e übertrugen ©cbidjte bou ihm Ar. cteinbad1 (©ienlSSi.'.iunb Vab. SReugebauer (Spg. 1887). Seit 1890 giebt S. ba§ bcUetriftifcbe 3Bod)enbfatt iA het» («Sie 9Bodje») heraus. ftiffatto<<, Serg in Jhenalien, f. Dffa. ftiSebar (türf.i, f. fiefjebar. Siffcr, Sifar, gnfel in ber Baubafee im 3)ia= laiifdjen 'Jlrebiuel, im 9JD. ben Jimer, beftebt auS fnifialliniidlem Sduefer unb Mallftein, hat auf 132 qkm 9600 6. unb aeben ;ut nieberlänb. SRefi= bentf djaft Stmboina. fi. ift gebirgig. Zahlreich unb bie Slacpfommen »on Solbaten ber Dftinbifdjen ftifftn, f. .Uaiüter. [©ompagnie. ftiffingen. l)Sejirf§amt im bapr. SReg.=Bej. Unterfraiiteu, bat 4(57,73 qkm, 1 1890) 32840 (15709 mannt, 17131 loeibl.) @., 57 ©emeinben mit 124 Drtfdjaften, barunter 2 Stdbte. — 2) .«. ober Bab .«., Sejirföftabt im SejirtSamt ß. unb be= vübmter Babeort, an ber Jräntifdien Saale, in 198 m ööbe, in einem von bemalbeten Sergen um= gebenen Sbalfeffel, an ben Sinien 5d>roeinfurt=fi. (23km) unb :llieiuinaen-.H. (73,7 km) ber Barr. Staatöbabnen, 2ii; bes SSejirfäamtei unb eineä amt§gerid)t§ (Sanbgericbt Sdjtoeinfurt), bat (1890) 4245 d., barunter 521 ßuangelifebe unb 341 Cv?: raeliten, Bcftamt, Befterpebition, §iliatpoftejpcbi= miftt, fint> unter S auisniuifien. £ia-3ACkll ütftua asi Hon mit Selegrapbenbetrieb, jjernjprecbeinriajhmg, brei tati}., eine eoang. uub engt. Hirdie, SReaifdjule, brei Dortrefflicb eingericbtete Sabeanftatten , ein Eönigt. Satinenbab (feit 1876 famt bem SBaffer »erfanb für ff. nnb bem 8 km entfernten Sodtet an ben öof: rat Streit in 9Bürjburg oer= paebtet), ein Sabebauä am tönigt. ffurbau», ein 3lftien= S3abebau§, 1869 au§ rotem Sanbftein erbaut, neues ffafino mit Sefefdal, ffutrjduS, Kon- »erfationSfaat , 1838 erbaut, 1875renoBiert,einenpräd)tigen $a»i(lon auS ©ufjeifen, 1842 bunt ffönig Subroig I. mit einem ffoftenaufwanb von 500000 M. über ber :)iatecni= unb Sanburquellc erridttet, ber äugleidj als Jviutballc bient, eine neue SiViubelbabn, ferner ffftarmorftanbbitber ber Könige Subroig t. (1891) Bon Snoll •• SDtttncben unb SJiarimiliau II. unb fünf iHHneratquellen, bie jum Jett fetjon im IG. 3>abrb. betumt würben. — S)a§ SBaffer bc-J SJiafocä» (9° R.), entbedt 17:37 , ift oolltommen burebfiebtig bläulidi, etwa* bitter im ©efdjmad, perlt ftarl unb fteigt mit grofjem ©eräufeb. empor; e^ ift fdjwad) eifeiu battig, aber icbr fohlenfäurereid). Ter Sanbur (8,07° 1!.), früher Sabebrunnen genannt, bie attefte Trintquclle, entfpringt gteicbfatlä mit ©eräufeb, bat viel flbiüidifeit mit bem SHatocsp, aber mehr freie Koblcnfäurc unb weniger fefte Seftanbteile. Ter äJcajbtunnen (8,75° R.), bi» 1815 Hurbrunueii genannt, ift frpftallbell, ftarl pertenb, von pridetn= bem, fäuer(icb: faltigem, erfrifdjenbetn ©cfdjmad, mit viet freier ffoplenfäure. Ter 2130 m von K. entfernte Solefprubel (2 9ßro3. Saljgcbalt, 18° C.) entfpringt aü§ 100 m tiefem Sdmdjt mit brau= fenbem aluffdjäumen, fteigt unb fällt abroedjfetnb big 3 m; bie Quelle liefert in ber üßinute 500 1 SBaffer von febr faltigem, fcbwadi eifenartigem, fäuerhdjem ©efdjmad. 3Iu§ bem 6d)ad)te fteigen in ber l'timttc 2—6000 1 Koblcnfäurc auf. Ter Sdiönbornfprubel bei bem Torfe Saufen, 3650 m entfernt, mit 650 in tiefem Sehrlod), ift in feiner äufammenfetumg bem vorigen gleidi, liefert in ber Swinute 5—6000 1 SBaffer uub 4—6000 1 ffoblen= fäure. Tic beiben erften Duellen geboren ju ben eifeubaltigcn ffoebfatäquetfen, bie britte 311 beu fodV faljbaltigen Säuerlingen, bie beiben legten ju ben Solequelleu. Slufser feinen ffocbfatjquetlen befiht ff. audi ein SitterWaffer, wetdjcg bem ^vricbrichÄballcr uabe ftebt. ;)um Printen Werben alle Quellen be= uubt, am meiften ber :Kafocjv, 511111 Saben bie Solc= quellen, feiten nodi 9ßanbur. Slufjcrbcm finb ned) Sorridjtungen ju Säbefn in toblenfaurcm ©a*3, in faläfaurem Tampf, in ber Üiuttevlaiige be>3 Sole: fprubclS unb in einem tobten; unb jaljjäurehattigen Sdilatum; ferner befteben Einriduungen für Sole= inbalation, eine iUolfcuhtr -, ffaltwaffer=, pneuma= tifebe uub eleftrifdje Stnftalt mit ben übrigen Sabe= ciuricbtuugeu verbunbeu. Tie beiben 'Salinen ober; halb ber Stabt werben nur nodj iur ©ewinnung von SRutteruruge betrieben. Tie SBirfung ber iDcineral= quellen äujjert fid) burdi CSinftnü auf bie Jbätigteit ber Sdtleimbäute, ber Tanne, Anregung bei Slppc= tit'J unb Sefdjteunigung be§ S8Iutlduf§, alfo bureb SBeförberung be§ Stoff wecbfelS. Ter ©ebraudi ber fiifftnger SBaffer ift bei fieberbajteu .Urantbeiteu, Subertulofe unb firebä ju lviberratcn. -Mi fiur= ort ift & erft feit Anfang be§ 19. ^abrb. in äluf= Strtitcl, bie man unter SV oermitjt, (int) unter Q fliiFjitfiidjcn. nähme gefommen unb wirb in neneftcr Seit icbr befuebt ( 1893: 15200 Murgafte, baruutcr viele Gng= la'uber unb SRuffen) ; jälirlid) werben etwa 75000 Säbet vcrabreidjt. Säufiger ©aft ift gürft SBiSmard. Tie SSerfenbung beä iHafocjv beträgt jabrlid) 5—600000 g-tafdjen. 8 km entfernt von K. liegt ba§ S9ab Sodlet (f. b.j. 3m Kriege von 1866 griff 10. ^uli bie Tivifiou ©oeben bie Stellung ber ÜBatiem unter SfJrinj Hart bei K. an. Tic SBrigabe ÜEBranget überfebritt bie Saale bei 8inbe§mübte , unb e-> tarn ut einem erbitterten Sampfe um benSefife von it^a* fd)liefv tid) von ben SJSreufjen erftürmt würbe. 2Ulc Ser= fudjc ber Sapern, in ber .viöbe beS SorfeS SBintetS fieb 31t behaupten, febeiterten. Tie Sapern sogen auf Dlübtingen ab. (Segen älbenb würben jebod) bie barnr. Jnippcn oerftärft, brangeu in ben SBalb be§ Sinnbcrgc-3 ein unb ttberrafd)ten bie preufj. Hortruppen; inbeffen fammetten fid) bie Sfreufjen febr balb unb Warfen bie Sapern an allen fünften iiaürf, fobafj ber Sag von ,H'. mit einem vcll= ftdnbigcn Siege enbete. (SSgl. Sunj, rtclbutg ber aJcainarmce 186(5, Serl. 1890.) 'Jtm 13. 3juti 187-1 war fi. ber Sdiauplah eine-J von bem fanatifievten fatb. Söttdjergcicllen fiutt= mann gegen ben gürften SiSmard verübten 2ltten= tat'3; jut Erinnerung baran Würbe 29. älprit 1877 baS Siämard=Tentmal (eine3,5m bobcSron^eftatue auf 4,s m hohem Sanbfteinfodet) in ben Slnlagen ber tönigt. ©alinenbabeanftatt cntbüllt. injt. Tiruf, Sab K. , eine furje überfiebt feiner Heilmittel unb ihrer ätnwenbung (2. Stuft., Siff. 1873); öerm. 3Beifd), Tbe Springs and baths of K. (2.3luft., ebb. 1880); Sotier, SabK. (2. Stuft., Spj. 1883); Tict;, TieÄurmittct .«.§ bei beu @rlrantun= gen ber 3Itmung§organe unb beS öalfeS (2. Stuft., kiff. 1884); Haben, Sab fi. (2. Stuft., ebb. 1892); von Salling, Tic öeitqueHen unb Säber 511 ii. (9. Stuft., ebb. 1886); von 3fing, Tie .vmlmittet'bcc' Rurorte§ fi. (4. Stuft., ebb. 1889); Söerner, Sab ft. unb feine Umgebung (4. Stuft., ebb. 1891); Tiruf, .Vi. unb feine Heilquellen (6. Stufl., SBürjb. 1892); Seinr. SBelfdj, Slnmenbung unb Sliirhtng ber §eit= quellen unb fiurmittel von Sab k. (3. Stuft., kiff. 1893). [geben (f. b.). Si^ = «3cbcn (fpr. tifd) f;e-), ungar. Suimc von Siftc, ÜJcafr (namentlid) 3al)lmaf5 = ) unb ©e= widit-obejcldinung für verfdiiebene SSaren, 3. S. bei SWineralwaffer = 100 glafeben; bei franj. Ulotwein = 48 gtafeben, in Scarfeille = 25 giafüjcn; bei ©enetier in .vSollanb = 15, in Antwerpen = 12 ^yta= feben; bei äBeifjbtecb, in (5'nglanb = 100, 200 unb 225 Tafeln (je nadj ber Sorte); bei 3enftcrgta§ = 120 Tafeln (20 Sunb 311 6 Tafeln), in ßngianb = 100 engl. Quabratfufj; bei Dpium = l1/., ftuffeu = 70 — 75 kg; bei Tbce in Sngldnb = 3S kg. Siftcin, f. Äict'tetn. Siftcn, Sölterfepaft, f. Sfdjetfcbenjen. Stiftenbau, eine für glufeufer anäewenbete Sc-- fefriaunggart, bie barin beftebt, baf; Sf ätjte (fii ft e n = pfärjte) reibenweife tängä be§ Uferä eingerammt unb jwifeben benfelbcn Sufdibolj befeftigt wirb. Jliitiiii ober Kr if di na, gtufe in Sorberiubieu, eutfpringt von ben öftl. abhängen ber SBefttidjen ©bat, ungefäbr 64 km von ber SBeftfüfte, unb burcb= ftrömt in öftl. ERid)tung bie öatbinfet. 9ia6 bem Turd)brudi bcrDftgbat verbreitert er fid) bebeutenb unb bilbet in 161 km Entfernung von ber Hüfte ein Telta (ben Tiftvitt K. ber Sräfibentfd)aft IHabra-?, 382 Siftopljoren — ßittel 21939 qkm mit 1548480 E.). Sie Säuge beS giuffeä beträgt 1280km. [pporuS. Sttftopfiorcn, Heinafiat. Siloermünjen, f. Eifto Sifuancli, Mo Spradpe ber Suaheli (f. b.). Mu< Utii',nHin-* (fpr. Hieb uj|;abllabi*), Statt mit georbnetem SKagiftrat im ungar. fiomitat ,Vv jpgien @roJ5fumanien=6jolnot,anben Sinien Sjot nof=?ßÜSpöt=£abdnp, fi. ■TeDaDanna (29 knii unb Ä. Kk-^ereune (128 km) bei Ungar. StaatSbapmen, Sil eineS 58egirtSgerid)tS,pat(1890) 12527 magpar. refovm. tr., ein reform. Untergptnnafium; ©etreibe*, 3Bein= unb SKelonenbau. 8iei=iBörbo (fpr. fifcp), ©rofj=@emeinbe unb ßauptort beS StublbejirtS R. (31820 E.) im ungar. fiomitat SjabolcS, in fumpfiger ©egenb nage ber Steife, an ber Sinie 9hjiregppdja=6fdp=Ung»dr ber Ungar. StaatSbatjnen, Sit; eines SBegirfS: gerid)t§, bat (1890) 6458 magpar. E. , Äuinen eineS ScploffeS unb befucpte Saprmärfte. Kit., hinter lat. Manjennamen Stbfjlrjiung für Sßaul ßitaibel, geb. 3. gebr. 1757 gu 2JcatterS= torf im öbenburger fiomitat, Sßrofeffor ber 33otanit in $eft, geft. bafelbft 14. Scg. 1817. Er öeröffenfc lid)te «Plautae rariores Hungariae» (in ©cmein-- fdjaft mit bcm ©rafen SBalbftein, 3 23be., SBien 1803—12) u. a. Rita, toicptige SJHIitärftation unb SanbelSptaij in gramöfifdi-Senegambien in fRorbroeftafrifa, in ber Sanbfcpaft gulabugu, an ber Straf« Dom obern Senegal nach 33'ammaio am Öliger unb von fiaarta nach, Sure gelegen, befielt auS einem auf 250 m beben Sanbfteinfelfen errichteten gort unb 14S>ör* fern,_ SWafabiambugu genannt. Mitiib (arab., «SSudj»), in ovtent. 33udjertiteln ungemein päufig, DorgugSioeife wirb ber fioran 211 = fiitäb, -Ta-> Sudj», genannt. Sitttt ober fiittap, ein bem fiattun (f. b.) äbn- licbeS SBaumtooHgeug. ftitaiaörob, Stabtteil »on SftoSfau (f. b.). Äitfud)3, f. gucpS unb gucpSfelle. ftttljnrn (tat. cithara), ein ber Spra DertoanbteS, aber grofjereS altgrieep. Saiteninftrument, ebenfalls mit fieben Saiten. SEtan fpielte fie mit beiben.fiänben, inbem mau fte an einem S8anbe um bie Schultern trug ober fie auf ben Sdjojs ftellte. diejenigen, meldje fie fpielten, biefjcn Kitbariften, bie gugleid) ba3U fangen fiitparöben. Ritfjäron, jiemlid) rauher, einförmiger ©ebirgS= jtug au* fireibefalf im füblicpften Teile ber gried). Sanbfcpaft SBöotien, bilbet auf eine bebeutenbe Strecte bie ©reniid^eibe gegen Sittifa uno iDcegariS unb »irbjetUnact feinen SannenroatbungenElatra (ElatidS) genannt. Sein pöcpfter ©ipfel, im Sllter= tum bem 3euS gepeiligt, liegt in 1411 m ööbe. Er ift noep jetjt reiep an SBitb, »ie fdjon bas Stlter= tum rühmte, ja bie (Sage roufjte fogar Don einem fiitpäronifepen Sömen (f. b.) ju berichten; aud) loar er ein öauptfifc beS fiultuS bei SDionpfoS (f. b., 33b. 5, 6.329 b). «tithiiruiiifrljci- Sonic, ein gewaltiges Un= geheuer, welcpeS auf bem .Hitbaron häufte unb nadj ber Sage dou TheSpiä öon §eraflcS erfeptagen lourbe. SRad) megarifajer Sage tötet ihn bagegen 3ll!atbooS (f.b.). Seinem SBefen nach ift er offenbar bem Dlemeifdjen £bh>en (f. b.) gleidj. Ritf)im (bei Monier .He teer ober .Üetiev), ber piblifepe 9tame ber Setoopner EpiJernS , hergeleitet con ber alten ppönij. itolonialftabt .uition (f. b.), bie eine yauptftation für bie pbBnij. 2eeiahrer toar. Slititcl, tic man unter fi orrm 1 Hiof. lu,4 roirb .H. ein 2obu 3a»anS unb iomit ein (Intel Sa^jpetS genannt. Ju fpäterer Seit rourbe bie SBejeicpnung ft. auf bie meiften fittftenlärtber biefc-3 SKeerS, öor allem auf ÜDlacebonien il i'catt. l,i unb 8,5) unb (San. 11,30) fogar auf Italien auegebehnt. Jt i ttüii (lat. 6 i t i u m , jetu \! a r naf a) , urfprftng= lieb phbnii. Stabt an ber fuböftl. fiüfte Don 6ppem, fpäter meift oon ©rieepen beirobnt, unb aud^ in ber S^erfergeit unter eigenen fiönigen ftepenb. Mitrou, fiitroS, f. SfJpbna. Sitfcf)bnum,fooieliiiie2raubentiri*e,f.Pnimis. Ritt, eine flüffige ober palbflttffige, tagäbnlidie Subftanj, bie, jlmfcpen fiörperfläcpen gebradjt, bie- fetten nadj ihrem ©rpärten feft oereinigt SKan unterfdjeibet 2eimlitte, Maltlitte, ßlfitte, ^arjKtte, oiloceriulitte unb »erfepiebene SRetatttitte. Sei ben Seimütten ift ©ummi, Tertriu, .Hletfter ober tierifeper Seim (.vSaufenblafe) baS »ejentlicpfte SBinbe» mittel. Sali im gelöjcpten 3uftanbe bilbet mit Quart, .H'äfe, C'itoeifj ober Seim fepr feft loerbenbe SDlajfen, bie häufig als K. Slntoenbung finben. So benutzt manj. 35. ben K äf e!i 1 1 (6a f e^o g 0 m m e) jutn Sitten oon ©las unb $onetlan, ebenfo eine Sluf föfung Don Eafei'n in 3BafferglaS (Cafeinf itt). Sieöltitte »erben meift burdb Stengen 0011 ßlfmüS mit Sleü glätte, 93lei»eif; ober SDlennige bargefteüt. Ter ©laf er ti tt, jur SBefeftigung ber genfterfeheibeu in ben ©oljrapmen, wirb burdj 3ufammenfto6en oou Srcibe mit Seinölfirnis bereitet. Ter ©lpcerin = fitt ift ein Gkmijdi Don ©Ipcerin unb SBleiglätte, ba* jinn SSerfitten oon ©efäfjen mit flücptigen Stoffen foluie ,utm Sidjten Don d'ifen auf Elfen, ,utm SBerütten oon Steinarbeiteu älnraenbung fmbet. Sie i^arstittc finb entmeber nur feingepuloerte Öarje, bie mau jirifepen bie 311 fittenben ©egen= ftänbe bringt, »orauf man biefelben bis ;um Sduneljcn beS ^arjeS erhiht unb bann bie gtäcpen fibnell anehtanber brüdt, ober fie finb Söfungen Don Öanen in SBeingeift. ß'in feljr 311 cmpfeblenber Ä. ju ©laS unb 93 or jella n »trb auf f olgenbe SBeife erhalten. Solan löft SKaftirparj in ber möglidjft ge= ringen äUenge SBemgeift unb Derfetjt btefe glüfftg= feit mit einer tonjentrierten ßaufenblafelöfung, in ber man oorher einige Stürfdien älmmonial burdi Reiben fein verteilt bat. SaS ©emifcp wirb in einer gut Derfchloffenen glafdje aufbewahrt unb beim ©ebrauepe gelinbe erwärmt. Ter SJlarineleim (frj. unb engl. Glue marine), uim kalfatern ber Sdjiffe »ie jum Kitten aller bem SBafJet ausgefegten yolUetle, »trb burdi Sluflofen Don fiautfepu! in Steinfohlenteeröl unb Sßerfefeen ber Söfung mit SlSppalt bargefteüt. Ten öaräfitten fd)lie|t fi* a\\ cor Reiobefit, auS 19 Seilen Scproefei unb 42 3^i= len ©laS= ober Steingeugputoer beftepenb, ber, bis jum Scpmeljen bc§ ScpwefelS evbiut, iur Serbin: bung dou Steinen benuht »trb. 3U ben SületalU litten gehört »orgugttdj ber 15'ifenfitt au§ 6ifen= feilfpänen, Scpmefelpuloer unb Salmiallöfung, ber jum Tiditen ber gugen an Tampjfeffeln, ©ampf= röhren u. bgl. Slnwenbung finbet. — Sgl. Sepner, Sie H. unb Klebemittel (4. Stuft,, SBien 1892). Jtittiititt, Sergjug, f. Stppalatpen. Äittan, ein bem Kattun (f. b.) äpnlidjeS SSaunu Sitte, f. Kette (Sägerfpr.). [moUjeug. Sittcl, 3ob. 6brtft,DrgelDirtuoS, geb. 18. gebr. 1732 ju ßrfurt, »ar 3iob. Seb. 9ad)S Sduller unb »urbe 1756 Organift in Erfurt, »0 er 9. SDlai 1809 ftarb. K. machte feine Kunft burdj Diele Kon= iüt, fint) unter U aiifäujucrjeu. ffitttfalg — ftuiflnu 383 gertreifen in gan; ISeutfdjlanb belannt. Sludj all Momponift unb Sheoretiter ftanb cv in grojjem Ulnfebcn. Sein SBetf «5)er angefyenbe pvaftiidic Crganift» (3 5)be., Grfurt 1801—8) ift nodj fegt ein »ert»oUe§ Sebrbud) für ba§ Drgelfpiel beim eoona. Sittfalj, f. golj. [QJotteäbienft. | Kitfl., hinter tat. Siernamen SUbfürjung für griebr. iSeinv. .UittliK, Drmfyolog unb [Reifen: ber, geb. 16. gebr. 1799 ju SreSlau, geft. 10. Slpril 1874 in äUain-,. Stttlcr, Gra§mu§, SP^fifer, geb. 25. guni 1852 in Scbwabad) bei Nürnberg, ftubiette in Siünd'en unb SBürjbutg SWattjematif unb $BbBfif. 1879 würbe er Slffiftent an ber £edmtfd)en öocbfdjule in S0tün= dien, promowerte 1880 unb habilitierte f i d- 1881. U'r leitete bie ^Prüfungsarbeiten an ber SDlüncbenet Glcttvotedmtfcben JluSTteÜung unb fpäter, natgbem er ingwifdjen als Sßrofeffor an bie Sedjnifcbe 6odj= fdmle in Sarmftabt berufen war, aua) bie ber SBiener 2lu->jtelhmg (1883) in ©emeinfepoft mit Stefan unb »du Dbermaüer. ,x\u granlfurt (1891) war er l;or= fibenber ber Sßrüfungsfommiffion. i!on gröjjern 2(r= beiten ift ;u nennen eine gntublcgeube llrbeit über baS SanieQfcbe Clement (in ben «Si&ungSberid)ten» ber iiiüiubener 2lfabenüe, 1882) fowie baS Kj&anb= bueb ber Glcttrotedmit» (330. 1, Stuttg. 1880 ; 2. 2lufl. 1S92; 33b. 2, 1. ßälfte, ebb. 1890). ftittS, Saint, Snfet, f. Saint Gbriftophcr. Rütftötfc, f.Gbetfteinfd)leifeKi(93b.5, 2.7illn. ftiüfubftanä, f. jjiftologie (S9b. 9, S. 215a). ftitulinicv. f. Caryota. Sit?, Sie-,, fordet wie SUbe. fi ttUiühc 1 . 1) !Bcäirf-51)auptniaunfd)ait in Sirol, bat 1104,17 qkm unb (1890) 23092 (11283 männl., 11809 weibl.) beutfebe tatb. G., 4532 Käufer unb 4960 SBobnparteten in 22 ©emeinben mit 22 Drt= fdjaften unb umfaßt bie ©eriebte-bejirfe öopfgarten unb St. — 2)fi., .ttibbicbl, Stabt unb Sife ber 93eiirtvbauptinannfd)aftft., in ber Jbalweitung ber , Jübbübler Siebe, in 737 m Ööbe, am gfitjje bes eine weite 3luSfid)t bietenben .Uibbüblerboriu- (1994m), in fdwuu- Umgebung, au ber Vinie 33ifcbof;-- bofen=2B5rgI ber Öfftrr. StaatSbabnen, bat (1890) 1981 G., SJSoft, Selegrapb, ein SBejirlSgericbt (762,;. i qkm, 15812 G.), ein 39erg=, .v>iitten= unb gorftamt. 3lm nahen cimwell (808 m) unb Sdwttberg (733 m) ein feit bem 15. gabrb. betriebenes Kupfertie«berg= liiert. &ftlid) oon S. am .Hreu^jodic ein alter Giieu= fteinbergbau. — SSgL äBorbermapr, S. unb feine Umgebung (Saljb. 1886). ftittliiihlcr 2Upcn, f. Dftalpen. Sitjc, bas Sunge oon S'-e'flc, Neb, @emfe. Mittel, eine bem Juden (f. b.) djmlidje 3trt oon Öautempfmbung, bie bürdi eine leidit über bie C ber= baut binwcgftreichenbe ^Berührung erregt wirb unb unter längerer $ortfefeung bei empfmblidjen Sßer= fönen einen frampfartigen 3uftanb ber 3toerob,lbanb, ben SBbfelgruben, ben Wniefeblcn, auf ber gufäfoble). S)aber geigen fidi and; Sßerfonen mit jarter öaut (brauen, itinber) befonbers enrpfinblicb gegen ben M. ®ie Dperatwn be-J fiifeelnä (titillatio) roirb non ben Slrjten in ber ätrt angetoenbet, baf; man mit einem Jeberbart ober ctrobbalm bie ccbleim-- baut gemiffer Stellen reht, um babuvcb :)iefler= Bewegungen in toiebtigen l'iu;!elgruppen beroor= juvufen, i. 8. Si§etn ber SRafe, um Diiefen, bes Se^l= fopfeS, um öuften, beä SdblunbeS, um (rrbredn-n ut Deranlaffen. SJlan bebient fidj biefe§ i'iitteU ;. 93. bei Sd)eintob, um einen Slnftofj jum Sltembolen >u geben, obe« wenn frembe Körper in bie 'Jlaieubbble, X!nft= ober Speiferöl;re eingebrungen fmb, bie oft burdi biejc Grfcbütterung Wieber ausgeworfen wer= ben, auefcj bei Vergiftungen, wenn fein anbereS Söredjmittel uir öanb ift. Minen, Torf im preufj. 3ieg.'i3e;. unb fireiä ÜJlerf eburg , 6 km im SD. oonSüöen, bat (1890) 299 G. 6ier würbe 17. 3uni 1813 bie fiaoalletie be§ Viii'.eiuidH'u SorpS unter i'erleluiug bei SBaffens ftittftanbeä bureb fran.i. unb nuirttemb. iruppeu an- gegriffen, wobei Jbecb. Römer oerwunbet würbe. ttitifeiu-, bie gelle junger „Siegen, bie meift ju ©(ace"banbfd)ut)leber »erarbeitet werben. Jtiuingei!. 1) Öejirfsamt im banr. 3leg. = Sej. llnterfranfen, bat 338,39 qkm, (1890) 31008 114910 männl.,16098weibI.)G.,53®emeinbenmitll3Dttä idjaften, barunter 4 Stäbte. — 2) Unmittelbare Stabt unb öauptort be4 SBejirlgamteä fi., redit» am fflcain, mit ber SSorftabt GtWaSs baufen burd) 93rüde oerbunben, an ber Sinie 9öürjburg-9lflrn= berg unb ber Nebenlinie fi.=®e* rolb-jbofen (30,i km) ber 93apr. StaatSbabncn, ift Sit? beä 93e- jirf§amte§ unb eineä 3lmt§ge= ridjt§ (Sanbgeridjt SBürjbura), Stebenjoll: unb StentamtcS fo= wie einer Oieidi§bantnebenftelle unb eine;- 33eurfc-gremiumc- , bat 11890) 7507 (3544 männl., 3963 weibl.) G\, baruntcr 2558 fia= tbolifen unb 398 3§raeliten, $oft gweiter fitaffe, Jelegravb , g-ernfprecbeinrid)tung, tatb. unb eoang. SBfarrürcbe, jWei .Hapcllen, neue Snnagoge, eine SReal=, £atein= unb bbbere äftäbd^enfcpule, ein 1344 genutete;- ßofpital, cbemalig; RapUäiner= unb 33ene= Ciltiner = ÜRonnenflöfter ; Drei Siofibaarfpinnereien, brei gabrifen für wafferbiebte garben, Sdiaum= Wein= unb ."yafeiabrifatiou, ,;wei Getnentmüblen, be= beuteube ^Brauereien, eine Samppnüble fowie bc= beutenben öanbel mit SDBein unb 93ier. Sie SSorftabt G t W a ;- b a u f c n ift berühmt burd) ihren ©emüfebau. Sitjler, f. ©eichled)tÄorgane (13b. 7, 6.897b). Kiii'Haitg, Stabt i^on 53000 G. in ber djinef. SJhrobing fiiang=ft, am redjten Ufer be-:- 3ang=tfe= Rang, oberbalb be§ 3lu§fluffeä be§ S|5oiangfee§, gebort feit 1861 ju ben bem grembenoerlebr geöff= neten 35ertraaf-bäfen. Ser SBert ber 2luet"ubr betrag (1S92) 6,21 SIUU. Jael5, barunter Sbee i4,iü Hüll. SaelS); ber ber Ginfubr 5,ca Hiill. Saels, baruntcr Cpium (1,78 Will. Sael;-l, inb. ©am (1,02 QRill. 2aelc-). fi. bat burdi ben Saipingaufftanb (1853) ftiuluug, f. Maulung. [febr gelitten. ftiuiin=tfrfiou, öauptftabt oon §ai=nan (f. b.). ftiupcrli, f. fijöprili (©efd)led)t). fttuprili, türl. Stabt, f. fiöprülü. Siuffiiu ober Saifaibo, bie imeitgrößte^nfel beä Japan. Saiferreid)S im engern Sinne, jwifeben 30" 52' bis 33° 57' nörbl. 93r. unb 129° 35' big 132° 5' öftl. 2. oon ©reenwid), 38657 qkm, mit ben 3Ie= beninfein 43614 qkm grofj, bat i 1892) 6270863 G., b. i. 144 auf 1 qkm. 2 ie Snfel ift gebirgig unb nacb allen SRidjtungen oon SBergletten burdjjogen, bereu mittlere ööbe 1000—1200 m beträgt. 3wei Juliane, ütttiteT, bie man unter SV Dcnniüt, finb unter 6 aufäufudjcn. ttuuit — iijüpnli (©tobt) Dnjen (1424 im in bet Sanbfc^afl yujcn unb Ter 3lfo= jama (1890m) in ber2anbfd)aftSigo, finb nod) lbä= tig. I ie SSeftlüfte ift jerriffen : bie Alüffe jinb nur xtn= bebeutenb ; fe|r baufia fmb bie Erbbeben. Tic hnd)= tigfte Stabt ift SRagafati (f. b.). Äiüüt, biateftifeg für Kiebifc (f. b.). ftthu = fithn, [Sogelgattung, f. Apteryx. Stjtl .Jart, ©ebirgifette in Snneraften, f. 9}o= ler=Taah. Si3 = Saleffi (ff»S*ffulefi, b. b. ÜRäbcb.en= türm), iunii auf einer {(einen Jjnfel am 2luSgange bei [Bosporus in baS URarmarameer, nahe bet aftat. .Hüfte oor Sfutari, btent jetjt als 8eud)tturm. Chuc ©runb luuibe er mit bei öero= unb Seanberfage in ÜBerbinbung gebracht unb Seanberturm genannt. ftjacrita, öanbelSplaij in Sibirien, f. fitadjta. Jljnja, ein auS bem perf. ketchüda entftanbeneS türf. Üi'ort, Sadjroalter, IJntenbant. gnSbefonbere heifien ff. bie Vertreter cor .iünfte gegenüber ber Regierung unb bie in ffonftantinopel molmbafteu Vertreter berSBroBinjialftattbalter (einfdjliefjlicb. bei SSicelönigS von Sigöpten) bei bem ÜJtinifterium bei Innern (ffajen ffiajafi, b. i. Pforten ffjaja). .H jafa ^ei), f. ©rofunefir. ftjangri, ffiangri oberffjantari, Stabtim türf. ÜBitajet ffaftamuni in ffleinafien, öauptort eine* SanbfdjafS, an einem SRebenflufj bei ffifil "srmai, bat 9000 ©., lebhaften .«anbei unb ein Sal; betgtoerf. .H. ift baS alte © a n g r a in [ßaptylagonien. ftjcUnnb, ätleyanber Sänge, f. ffietlanb. ftjclJman, granS SReinlmtb, fdiroeb. Sotanifer, geb. 4. 9cor>. 1846 auf ber gnfel SBrontö im SBener* fee, ftubiertc in Uvfala unb begleitete [Rorbenffiölb auf mebrern [Bolarerpebttioncn, unter anbern auf ber SBega. Sein bebcutenbftcS ÜBerl ift bie 2llgen= flora beS ätörbticfjen (SiSmeerS (in SBb. •-' ber «Vega- expeditionens vetenskapliga iakttagelser»), äludj bat er bie fd)tneb. [ßolarerpebition »cm 1.872 unb l 873 betrieben ( Stedb. 1875). 1883 warb er aufjer= orb. [ßrofeffor ber 'üotanif in Upfala. ÄjcläD. 1) ©oitDcnicmciit im fübroeftl. Seil oon SRuffifd)=$olen, ju beu fog. äSeicbfelgouBemementS gehörig, grengt im SB., •.>!. unb D. au bie ©otu BernementS fBetrifau unb [Rabom, im S. an bie bfterr. [Brooinj ©alijien unb bat lo092,s qkm mit 719649 (5\, b. i. 71,:; auf i qkm. Tic SBeBölferung beftebt auc- [Bolen uns i gegen 8 Sfkoj.) Israeliten, öauptbefdjäftigung ift üiderbau (SRaggen, ©etjen, Safer), Dbft=, ©artenbau, SBau Bon guderrüben; bebeutenber [Bergbau (18S7: l1,, 2JHIL iBub Stein fcble, 112000 |Bub ©ujjeifen, 1000 33ub ßifen, 864000 "^ub 3inl u. a. i. Ta;u fommen 117 gabrifen i mit 5221 Arbeitern unb 8,18 'Will. [Rubel fBro= bultion), barunter ein: Sauntioollfpimterei (3 Süll. [Rubel fßrobuftion). iWbanbcufiub an 15'ifcnbabneu BonberSinie 3faugorob;93fin=T)Din0roma 194 km; ferner 9 9RUtet=, 1 Special^ 326 niebere unb (Sic lucntarfdiulcu mit uifammeu 20500 Sdjülem. Ta-> ©ouoernement, 1867 engtet, ierjäüt in 7 ffreife: .ujcl,;», älnbrejeto (SenbräejötD), äBlojiitJcbon), 3Jijc= bcn\ Cltufdi, spintfdbonj unb 5topni3a. — 2)ffreiS im norbbftl. Jcil be§ ©oiiDcrnementS ff., mit ber Vi)fa ©cra, bat 1908 qkm, 10G887 (5'. — :n ff., poln. Kieke, .^aiiptftnbt be§ ©ouaetnementS unb reo Sreifeä ff., in 25:) m Seebbbe jtoii^en Sergen flclcncn , an ber öilnija unb au ber O'ifcnbabu groangorob^SBäins^ombronia, ift Sil; be-> ©ou= oerneuri (im ebemaligen bifd)6fl. Sd^ctiei, be§ ffommanbo§ ber ll. KaDalleriebioijion unb bereu Slitifft, Sic mau unter S »cum I l. SBrigabe unb bat (1890) 12625 (5'., barunter 3000 Israeliten; in ©arntfon baS 28. 3nfanterie= regiment \mo bie 21. reitenbe [Batterie, 1 ruff., :! fatb., l ebang. fiirdje, ©Qtnnafutm, i'iabdien= SBrogijmnafium, tatb. SPriefterfeminar, 4 (Slementars fduilcn, 1 ruff., 1 poln. 3e''«»9; Siliale ber %o[-- uifdicu SBanf, [Brauereien, Siüblcn, Ülarmorfabrit. & jcrouatiarc, f. fftrunaPara. Slcrulf, ibeob., nortueg. ©eolog, geb. 30. i'iär; 1825 -,u ffriftiania, ftubiertc auf ber bortigen Uni= »crfität, in Bonn unb ßeibelberg. 1853 in feine Öeimat jururfgelebrt, fefete er 1857 bie Srridjtung einer ftaatlid)en geolog. SanbeSanftalt burd), als beren Sireftor er feitbem fungierte, ätudj tvurbe er •,um Sirofeffor ber SRineralogie unb ©eologie an ber Unincrfitdt ffriftiariia ernannt. @r ftarb niu 25. Dtt. 1888. ff. iicrbffcntlidne: «S)ai t5briftiania= iilurbeden, d)emtfd)=geognoftifd) uutcrfudn» (fftift. 1855), «©eologiftffartooerffriftianiaomegn» (1864; 2. Slufl. 1866), «über bie ffennüeidjen ber Stratift= tation» (1877), «Ubfigt ooer bet f^blige SRorges Öcc= [ogie i (ffrift. 1875; beutfdj Bon '.Hb. Surft, Sonn l SSO), ■• überfid't-Martc beS fübl. URortoegenS» (1877 ; 2. äufl. 1878), «Tic ©eologie be? fübl. unb mitfc . lern 3tormegen§» ibeutidi oon vJlb. ©urlt, 18S0). M jüluMthauu (fpr. fjbm'nbaun), bau. Same oen ffopen^agen. Sjögc (fpr. -je), ßafenftabt im bau. 3lmt .Hcpcn= bagen auf ber Dfttüfte ber ;>nfel Scclanb, an ber ffiögebugt fomie an ber Sinie 9läftoeb=5RoStilbe unb ber , |)oeigtinieff.:Saartet) berSeelänb. (i'ifenbabneu, bat 1 18901 3285 15'. Ter öanbet ift feftt imbebeutenb. Sm 'JJiccrbufeu Den ff. fd?tug 1. 3ufi lli77 ber bau. ätbmiral [RUS ^uet mit 25 ©djiffen bie fdjmeb. Alctte unter öorn (30 Sdnfjo. JjjöHeiniuibbiugev (bau., «ffud)enmober», «ffüdjenabfälle»), eigentümlidbc Saufen unb älblage= rungen oon Slufdielu unb ffnodjcn, beueu man befonberS an ben .Hüften gütlanbä unb SeelanbS an ben abfdnlffigen Ufern ber Jjorbe begegnet. Arübcr bielt mau fie für natürlidic, mit ber 3e't rjon beu [DleereStoellen gebilbete Anhäufungen, bis bie bän. ©etebrten, befonberS Steenftrup unb SBorfaae, mit Sid^erbcit uadiituefen, bafj fie bie SpeifeabfÄlle auf ben älnftebelungSptä&en cinec- SIJoIlS ber Stcinicit feien. SKan finbet in ihnen bunt burdieiuanbcr bie Sdialen ber Slufter, Serj= mufdvl, SBlaumuf djel u. f. w. , ferner gifd)grfitcn unb ©djuppen, .Hnodien com ßbelbirfd), :Heh, SCBilbfdjiuein, 'Jt>olf, Warber, Sär, ,vudv>, Sunb u. f. io. Tic grofsen :Hbbrcntnodicn finb immer iur ©eminnung be§ SWarfeS gefpalten. Son SBogel= tnod)en finb befonberS bie be*> Jluerbabnc- iu er; iiiäbucu. 'Jlu menfd)lid)en älrtefatten bat mau rob bebaueue '.'irtc, ÜReffer, Sdjaber, Sßfeilfpitjen Bon Acuerftciu, 'Pfriemen mm ffnodb,en unb Ibonfd)cr= ben gefunbeu, bie alle auf bie altern [ßerioben ber Steinzeit binweifen. aohu unb OJrbfte biefer ff, ift Berfdueben, getoöbnlid) finb eS Heine langgeftreclte Süget, etiua 2—:; m bodi, 5— (j m breit unb 20— 40(i m unb mebr lang. 3n neuerer ;)eit bat mau aud) in anbern Sänbem, in Sduittlaub unb Sng= lanb, in granlreid) unb aud) im fübl. üBrafitien (f. Sambafi) äbnlidu' älnbäufungen mm 3Rufd)etn, ffnodjen unb ©erätfdjaften bcobaditet. — Sgl. öteenftrup, ffibtfenmöbbinger (ffopenb. 1886). ftjülcn oberffölengeb'irge, f. Sfanbiuaruen. «jöprili, ffieprülü, Stabt im türf. SBitajet Salcniti, f. fföprültt. iüt, finb unter (£ (iiiijniiicf)cn. fijöprilt (@efd)fed)t) -- ßfofäft) 385 ftjöprUi (Röprili; Ruperli, Riüperli), 9?ame eineS urfprünglia) albanef. ©efd)led)tS , baS ber Surfet in einer 3eit tief ften 9Uebergang§ mehrere aiiSgejeidmete Staatsmänner gegeben bat. 9Jt e I) e in c b R., ber »abrfdieinltdi als für ben 3a= niticharenbienft auSgehobener Ifbriftentnabe in bic fiüdje beS SerailS gefommen mar, mürbe Statte balter in TainaSiuS nnb 165G, febon mehr als fieb.u'gjäbrig, ©rofsmef.r. 3H§ fötaler (teilte er mit furdjtbarer Strenge im ^nnern Sube unb Dtbnung ber, führte in Sßetfon ©eer unb glotte gegen 58e= nebig, eroberte JeneboS nnb SemnoS, jog na* Siebenbürgen nnb bämpfte ben Slufrubr in Slfien uub Sigtypten. St ftellte bie KriegijucbJ unter ben ganitfajaren mieber ber, bedtc bie ©renken beS :MeidiS burdi neue Sollwerte, bie Tarbanellen burdi bie neuen SdMefier unb füllte ben DicidiSfcbaft. ®t ftatb 31. Ott. 1661 ut Stbrianopel. JldMueb R., Sohn be§ vorigen, geb. 1626, ber Dtadjfolger bc§ SSaterä als ©rofsmefir, mar roiffen= fdiaftlicb gebilbet, milb uub gereebt, ftaatSflug unb fiegreid) in ben ungar., fretifeben unb poln. Kriegen burdi bie Eroberung oon Steubäufel, fireta unb Raminiec, oevlor aber fpäter bie Sdjladjt bei 6t. ©ottharb gegen SJtonteeuccoli 22. %uü 1664 unb bie bei (Ebotin 11. 9too. 167.'! gegen Sobann III. 6o= biejü. @r ftarb 30. Dft. 1676 auf ber Seife inS Vager bei älbrianopet. ä'luftavba R., ©ruber beS porigen, mürbe 1689 oon Suleiman III. jum ©rofsmefir ernannt. ©e= bilbet, ftreng in Sitten unb ©runbfätsen unb ftaats= fing, ftellte er bie im Dtci* erfebüttevte Drbnung mieber her. Jn ben Kriegen Suleiman» gegen öfter-- veieb mar er einer ber glücHicbften jyelbbeiren. @r fiel in ber ©cbladjt bei Slanfamen 19. 2lug. 1691. ftjuftcnbil, bulgar. ©tabt, f. Röflenbil. Äjutahija, f. Rutab/ta. 8. S., audi f. f., in Öfterreidj gebrfiucblidje 2(b= fürjung für taiferlid) föniglicb; f. unb f., fäiferlidj unb foniglid) (ungar.). Kl., j. KloUslh. Klabautermann (oon flabafteru, b. b. poltern, fcblagen, unaufbörlid} Hopfen), bei ben norbbeut= fäjen unb ntebetlänb. DJtatrofen ein Heiner Sd>iff§= tobolb, ber 2RattofenHeibung tragt unb einen bei ;etnen ©ammer fübrt, mit beut er überall mie ber ttaljater berümflopft. Gr mäfd)t baS Schiff unb tbut aud) fonftige Tienftleiftung, oerldjst aber ba§ Sditff, wenn biefem ber Untergang beuotftebt, ober Wenn man ihm iKotfdjen unb Schuhe binftellt, ober meint unter ber SJiannfdmft ein ÜBerbredjer ift. JUabbc (nieberbeutfdj, c. b. eigentlich Sdnmtj)), ber erfte flücbtige Gntmurf einer ©ebrift; im fauf= maunifeben Sinne baSSUidi für bie cvfte Stiebet: fdjrift ber laufenben @efd)äft§Doifälle. ftlabbevabatfd), möcbentlidi einmal in Berlin erfer/einenbeä, tlluftrierteS polit.=fatit. SBifcblatt uon liberaler Kicfjrung. Beileget: iHubolf ftofniann, in Ainna 21. ©ofmann & Eo. in SBerlin; SRebacteur: Jcbauueä Srojan; 3eidmer: G. fflranbt, Subroig Stiti-, unb Jüttner. 3)cr ft. mürbe in bem 9teoo: lutieiK-jabre 1848 non Saöib ßalifd) im SSerein mit bem 93utf)banblet 2llbert Sofmann gegriinbet m\X> erhielt fidi audi in ben folgenben Dtealtion§= fahren tict; feiner greifinnigfeit. Gr fanb 3>erbrei= tung über alle (5'rbteile unb fdiuf eine Slngcibl be= tanuter ftebenter giguren, roie SJh'tllcr unb Schulde, Marlcbcn iliicfenid, Smidauer u. a. 9kd) Salifd) rebi= gierten C'rnft ?obm unb SÄubolf Sötoenftein ba§ Svcttf|aus• Soiiticriations'SfEüon. 14. Stuft. X. 33latt. 211S 3eidnter mar namentlich SBiüj. 5*eli lange tbatig. Ter SRame be§ Blattei ift hergonem men oon bem äluSruf R., ber in 2!ofbbeutfeblanb bei einem mit tradienbem, Hirrenbem 3etbred)en oerbunbenen Jvall gebräud)lid) ift. ttlabito. 1) ScjirfiSbauptmmiiifrfiaft in Söb.= men, bat-286qkm, (1890) 59444 e;'. in 42 ©e= meinben unb 58 Drtfäjaften unb gerfäUt in bie ©e= ridit'?be;,ivte .«. unb Ünbofcbt. — 2) iPeriiftabt unb iiti ber SSejirtsbauptmaitufcbaft fotoie einel 33e= jirtigeridjtä (46,65 qkm, 33632 c,;ed\ (5.i, in 329 m Wöbe, au ben Sinien 35rag=Romotau unb .U.^.Uralup (28 km) ber Bufcbtiebraber (Ttfenbabn, bat (1890) 17215 6., S|5oft, ^elegrapb, |yernfpted^einrid)tung, eine SJlarienftatue auf bem Düngplaju', ein alterec-, bem SSenebiftinerftift }U St. Margaret geberigc-> Sdiloji famt öerrfdjaft (1167 ha) unb eine öanb merferfdntle. Tac- Sifenmerl ber fraget Sifen inbuftriegefellfdiaft gebort ju ben gröfiten in öfterreidp unb beftebt aus einem Stablmerte, einer SRbftofenanlage mit 42 @r jröft = unb 10 .Half brennbfen, 2 öodjöfen u. f. »., befebäftigte (1893) 2500 Slrbeiter unb crunigte 75000 t :liobeifen, 65000 JbomaS= unb i)iartinftab(=3ngotS, 55000 t fertige äBaljtoare unb 5400 t ©ufroaten. S)te Sßolbibütte, ein grofseS Siegelgiififtablmerf , er= jeugt mit 600 Arbeitern jabrlidi ettoa 5000 1 Jiegeh gufeftablblöde. Sie Roblengtuben ber fraget (5'ifen= inbuftriegefellfdiaft mit 4 Jbrberfcbäcbten unb 1 SBetterfcbacbt förberten (1893) mit 2650 2lrbeitern 676500 t Steinfeble. Sie öftctteidufcbdlngarifcbe StaatSeifcnbabngefeUfdiaftbatiinÄlabiiecr;Keoiere 6 ßoblenfdiäcbte in betrieb uub förberte (1892) mit 3000 Slrbeitetn 750000 t Steinfcblcn. M iabvi! b, Torf im ©ertcbtSbejirf S^JelauE ber öftetr. 93e;irfSbauv>tiuannfdiaft 'Barbubiti in *ööb= men, juv©emeinbe©elmiö gebörig, an ber 2inieSßar= bubitj=Rolin ber öfterr. StaatSbabnen, hat (1890) 424ejed). 5"., ^Joft, 2elegrapb unb ift betanut burdi ba§ oon jJaifer SJcarimilian II. angelegte, oon Raifer 3ofef H. neu otganifterte öofgeftüt. Klabcfo, ejeeb. SRame oon" ©latt (f. b.). Slaffmufdicln (Mya), ein atiö jebn lebenben ättten beftebenbeS 3Kufd)elgefd)led)t, beffen ©dualen am 23orber= unb öinterenbe etma« auSeinanber fteben. Tie R. graben fidi fufitief im©anb ein unb bemobnen befonber§ bie fanbigen ctraubregionen ber 9Jleere in ben gemäßigten unb nbrbl. So)1^; fie bienen teil» 311m Sffen, teils 511m Röber beim Rabeljaufang. ftlrtttiriiuabel (Anastomus), eine aus 2 2(rteit beftebenbe ©attung ber Stbrdie (j. b.), meldie Slfrita unb SSorberinbien bis ßeolon bemohnt. Ter Cber= unb llnterfdmabel fchliefeen 00m unb hinten auf= einanber, Haffen aber in ben mittlem j»ei Trittein auSeinanber, fobafj hier eine lange, fdjlitsfürmige freie Sude bleibt. Tie betauitte afrit. Strt lAna- storaus lamelligerus Temm.) mirb 86 cm lang, flaftert über 90 cm, ift oon fdnoarjer, inS ©rün= lidie unb 9ibtlidic fehimmember garbe uub bat ein eigenartiges, ut bornigen, fdjmalen Sßlättdjen um= gebilbeteS ©efieber an §alä, Saucb unb idienteln. Stlafätt), Ratbarina, 33ül)ncnfangerin , geb. 19. ©ept. 1855 in St. Johann (Ungarn), S(büle= rin ber 9)catcbefi in SBien, gab feit\875 in Salj= ■ bürg Heine Sollen, oerbeiratete fid) 1876 in Seipgig, mürbe 1876 DJlitglieb ber bärtigen 33übne, bann ber 3Bagiter--TrupVe Slngelo JieumannS unb 1885 beS .fiamburger StabttbeaterS. Jbre erfte C'he murbc 25 386 ßlafter — Mai elöft; L887 verheiratete fie fidj mit jVtana ©reoe (geft. 12. SJlai 1892), bera elften ®arito= niften ber öamburger Dper. grau fi. gebort ;u ben erften bramat. Sängerinnen unb hatte namentUdj all Sibelio unb 3foU>e gtofse Stfolge. Stlafrcr, wie ber gaben (f. b.) ober bal in ber Sergmannlfpradje gebrä'ud)lid)e Vadner (f. b.) por Einführung bei neuen äföajjfttfteml in sielen @egen= ben Seutfdjlanbl unb in Dfterreid)=Ungarn ein größeres Sängenmafs, bal feinem Urfpruuge nadi ter Sinie entfimdjt, bie ein ermadjfener 3Rann mit nach beiben Seiten aulgeftreäten Straten ju er= meffen vermag. Tie ,u. begriff faft überall 6 gufs bei Eanbelmafsel. 3n öfterreicp.= Ungarn galtbil Gnfe 1875 bie SBiener .«. öon 6gufe p je 12 >U 1,8965 m). .H. hief- ferner bal getoö&nlidje iflcajj für Srennhoh, fo in Öfterreid), in SJJreujsen, Säuern, Sadbfen, SBürttemberg unb uiebreru Keinem beut- fdjen Staaten. Tie fi. ßola mar gewöhnlich 6 guf; ober eine Sängenltafter bei lanbelübtidjen Sföajsel lang unb breit, aber nad) Hubitinbalt febr Der fdjieben, je nadjbem bie Sdjeittdnge te-> gciucfjeueu vol;e-> 2, •_" .,, 3 gufj ober mehr Betrug. ÄJage. 3m Gin ilprosef; hübet bie .«. (filag= antrag) bie ben SRedjtlftreit einleitenbe ^arteibauf lung. Grboben wirb biefelbe hei ben 8 a n b g e r idj t e n burä Aufteilung einel ©djriftfaöel (ber 8lag = f du- ift) an ben SSeftagten. Ter Sdjriftfatj nun; Wefentlidj enthalten bie SBejeidjnung ber Parteien unb bei ©ertdjtl, bie beftimmte Angabe bei ©egen ftanbel unb bei ©runbel bei erhobenen Slnfprudjl, einen heftimmten älntrag unb enblieh bie Sabung bei Sellagten bor bal Sßrojejjgeridjt jur münbüdjen SSerfc-anblung bei SÄedjtlftrettel, »erbunben mit ber 3lufforberung, einen heim Sßrojjejjgeridbi jugelaffe= neu :KedU->anivalt ;u hefteileu. Tahei ift, Wenn aud) uufiuftruttiouell, öorgefdjrieben, bat* bie ff. »ugleidj Sie münblidje i-erbanbluug vorbereiten folt burdj Slngabe ber ju ihrer Segrünbung bienenben tbatfäa> liehen Sßer^dltnijfe unb burdj SBejetdjnung ber 93e= toeilmittel, bereu fidi ber filfiger ;um Raohiueiic feiner tbatfäaMicben ^Behauptungen bebienen null. Tie fflagfdjrift ift sunt 3'vecfe ber Seftimmuug bei 3^rminljurmünbßd)en35er^anblungbeim©ettd)tl= fdjreibcr bei $rogej;geridjtl einjureidjen. -Jtadj er- folgter Teniiin-jbeftimmung burdj ben SBorfitjenben bei ©eridjtl hat ber Kläger für bie 3ufteHung ber itlagfdjrift Sorge ju tragen. 33ei ben SSCmtl = g er idjtcnfann bie ff. entWeber fdjriftlid) eingereicht ober jumi|fcotofoHbel@erid)t3föreiberl angebracht, aber auch im ©efolge eines Sttfyieterminl fofort furch münblidjen Vortrag erhohen Werben. — S)er H l a g e a n f p r u cb tann fidi ridjten eutroeber auf eine Seiftung, berart, bafj ber Setlagte ju biefer ßeiftung verurteilt roerben foll, ober auf hlofie Aeftftellung bei Seftebenl ober 9iidithefteheu-j einel SRed)tlDer= hältniffe?. ( 3. 5eftftelluug-?flage.) — Tie erhobene)}, bilbet bie roefentliche Wrunblage für bie S8erj)anb= lung unb GntfAeibuug bei SRedjtlfrreitel. Sie be= wirft bie Kedjtlbängigfeit bei geflagteu "JlnjprudK-. cie tann rooht ergänjt unb enoeitert Werben; aber ihre änberung im [Redjtlgrunbe ift in erfter Qnftanj nur mit ^uftimmung be-i SeHagten, in jroeiter ,\n ftanj überhaupt nidjt juläffig. 2ie tann ohne Gin= miüigung bei ©egnerl nur hie- jur Ser^anblung belfelben sur öauptfadje jurfldfgenommen roerben. (2. auch Actio.) Silage, beutfdv Tichtung in Reimpaaren aul bem 12. 3abrh., hübet Jortfeiumg unb Stbfehluf; bei SlititcL bie man untfv St »ermi SRibeüingenüebeS; fie erurhlt aüui tatalogifterenb von ber filage ber Überlebenben unb oon ber Sen= bung ber Jrauerhoten nad) Sedjelaren unb SBorml. Ter Tidner beruft fidi auf ein älterel lat. 3Berf, bal .Uonrab, ber edireiher Sif*of ^ilgriiul oon i^affau, oerfafne; jebenfaUl »ar bal Jlibetungentieb in ber unl befannten ©eftalt nidn feine Duelle. Ein frommer Gbrift, fdueht ber Tidner alle Scbulb auf bal Sflibetungengolb. Tie ©anbfdjriften enthalten heibe ©ebid)te meift Dereinigt, ätulgabe oon Sadi- mann (hinter bem Siibelungenlieb) ; befonberl oon SSartjd) (Spj. 1875) unb Gbaarbi (öannoo. 1875). ftlageltcbcr^crcmiö, f. Seremial ti-rop^et). klagen, in ber ,Vigerfpradic ber Sdjmer»= ober ätngftfdjrei bei ßaarimlbel. Mlngeiifitn. 1) SScäirröhauötmaimfdiaft, ohne btcfctaot ,H„ tu.Uärnten, hat 1478,49 qkm unb (1890) 65 116 (31 346 mfinnl., 33 770 rocihl.) G., 46 (gemein ben mit 789 Drtfdjaften unb umfafet bie ©ertd)tl= heulte gelbrirdjen, gerlad) unb fi. (Umgebung). — 2) S\., flotoen. Celovec, «tobt mit eigenem Statut unb öaüptftabt von .Harnten, unmeit ber tleinen glüffe (\>lan unb ©Ianfurt unb bes SBörtberfeel (f. b.), liegt in 449 m .f)öbe, an ben£i= nien ©lanborf=$. (18 km) ber Cfterr. Staatlba^nen unb 3Kar= burg--33ülad) ber efterr. cüb= habn, ift Sit) ber Canbelregie: rung, einel Sanbelgeridjtl, ber Seäirflbauptmannfdjaft K. (Umgehung), einer 33ergbaupt= inannfdiaft, einel 5le»ierbergamtl, bei gürftbifd^ofl unb Tomtapitelc-' von ©urf, einel 33ejirllgerid)tl (578,31 qkm, 33475 G.) foroie be§ .Hommanbol ber 12.3nfanteriebrigabe unb hat (1890) 19 756 (10195 mdunl., 9561 meihl.) beutfdie G., in ©arnifon ein Sataülon bei- 7. Infanterieregiment» u©raf von Slbepenhüller«, 3 Bataillone be» 17. 3nfanterie= regimentl «Areiherr vou.Hubn», eine Gsltabronbe! s. öufarenregimentl «©raf SpölffD» unb bal 35. S)i= vifiouc- = 3lrtülerieregiment, ein Stanbbilb ber fiai= ferin äliaria Thcrefia, einen Dbelilt jur Erinnerung an ben Sßrefsburger yrieben, eine 1582—93 von ben $roteftanten erbaute, 1603 von Jerbinanb IL ben gefuiten übergebene Tomtircbe, jugleid) tfatbebrale bei ©urler gürfthifdjofc-, unb ein Sanbelmufeum Subolfinum mit einem SRelief bei ©rofiglodner-:- u.a. 3tn Unterridjtlanftalten bat H. ein Dbcrguminv fium , eine theol. S'ehranftalt mit Sßriefterfemtnar, eine CbeiTealfdntle, eine Vehrerhilbungeanftalt, eine med)an.£e^rn)er!ftätte,2Jcafd)inenfad)vSanbtoerfer= jdutle, Sergs, ätder= unb ©artenbaufdjule, s?cb- ammenfcbule unb eine Tauhftummenlehranftalt. Tie Sjnbuftrte erftredt fidi auf gabritation von SUafdu- nen, ßeber, Sabal, SHeimeif; (öerbert, bie gröfjte Sabril Cfterrcidis, unb Rainer) unb Tud) (©ebrüber SÖloro); ber ©anbei, toeldier burdj eine öanbelS; unb ©eiverhetammer unb eine Filiale ber G-:-tomptebant ttnterftübt roirb, auf Turdifuljr unb 2luejubr ber Gr^eugniffe bei Sergbauel. *t läge nfo ii liir reu*,, f. Concursus. Mliigeuerialiruiig, f. Jlnfprudjäoerjäbrung. «llngloic A'orbevuiiii ober natürlidje SL5cr = hi n b l i dj ! e i t , f . SBer&inbfidjfeit. ftlogf^rift, f. Klage (redjtlidj). JSlai (.Hlei, nieberbcutfdj), fetter, fdjlammiger ober lehmiger Grbhobcn. Slot, 3ob., ber ältere, f. Glajul. ißt, finb unter 6 aufjiiiudicn. .suaibcn - - Klangfarbe :jst Miaibru, Eibben, Hiebe«, Heben, ftafen, in ber Saufunft bai ausfüllen oon gledjtroerf ober 5d)toartenüerfd)tag in ben öradjtoerfswänben unb 3ioifd)enbeden mit einem ©emenge oon ©hob. unb Sebm, toieeS bäufig bei 5d)eunen unb Ställen, auf lang, 10 in breit, von 160 m beben SBänben einge= fditoffen, bie SfJeutelftemei S. im Slmpetaanertbal ( Bübtirol), bieS. bei 3ld)e in ©aftein, bie 2Bimbad> Stamm bei SBerdjtesgaben, bie©Bttentbal=filamm im SBetterfteingebirge bei 5J$artenfird)en (Dberbanern), bem ßanbe aud; für Sffiobngebäube, oerwenbet wirb, I bje 8id)tenjtein= unbSifctod) Stamm. ,\nbenjran unter bem Flamen bor SBellertoanbe unb als ' -os3 inb elb oben. Sei ber Sonftrufrion ber [eitern (f. Sede, 33b. 4, 5. 857a) bejeidmet man bie 3Ius= fftuung ber SBalfenfetber burdi mit Sangftrob unb fiebm ümwidelte Statböljer unb bie öerfteüung bes Sebm=orberbänben fehlt ber Säumen, baber fie mobl aud) ©tummelaffen genannt werben. G§ finb au§gejeid)net Hetternbe, fanfte 33einohnor ber 3Bälber SübamerifaS, bie in 14 2lrten oon ber Sanbenge oon Manama big gur Srooinj Säo sl>aulo im fübt. SSraftlien oortommen. Gine ber bäufigften Strien ift bor Goaita (Ateles paniseus Geoffr., f. Safel: Slffen ber 9teuen 3Selt, jjig.2), ungefähr 110— 120cm lang, »puon 70 cm auf ben Säitoanj tommon, mit fd)»arjem, grobbaartgem SfJelj. Jtlammcrniuräcln, 3Burjetn bor Sd)tingpflan= jen, mit benen bie Stengel fid) an S3aumftämmen, SDlauern u. bgt. befefttgen; fie legen fid) ber Unter» läge jtoar feft an, bringen aber meift nid)t in biefelbe ein. 3ahlreidi entnuctelte S. jeigt }. 93. ber Spbeu. $tlammgcf)cn, eine mit Sdjmerjen oerbuubene, Dorfid)tige ©angart ber SfJferbe, ber geriugfte ©rab oon Lahmheit (f. b.). Sie Urfacben beä fi. finb namentlich öerbraud)te ©liebmafjen unb genng» grabige Steingallen. Mlantpc, fooiel mie ßrampe (f. b.). S. werben auch bie ftarlen, an ber Sd)iff§»anb, auf Sed ober fonft an 33orb befeftigten bbljornen ober eifernen boppetarmigen Hrüdon genannt, um welche Jane ober Letten gelogt werben. 93 ootgflampen nennt man böljerne ober eiferne 3lu§fd)nitte, in bie bie 93oote gefelit werben, um in See auf ber SBarring (f. b.) ober "bem Cberbed feft unb fid)er ju fteben. ftlampenborg, Soebab auf Seelanb, 10 km nörbtidi oon Kopenhagen, in febouor Umgebung oon 93ud)onwalb, bat Sampfer= uub 93abnoerbinbung mit ber £auptftabt unb wirb au* oon Seutfd)en oiel befudit. Unweit nörblich, burd) ben wilbreidjen ^orebaoe getrennt, S t ob «b org , ebenfalls Seebab. jtlnmüfcr, f. Kalmaujor. Slang, f. Stangfarbe. Alangbobm, f. 9lefonarijboben. Klangfarbe ober furjwog Klang (ba§ fran.i. timbrt'),93o,ioidmung fürbaä Oualitatioe eineiSons. Schon jrübjeitig wuf,to man, bafe bie ööbe eines SonS oon feiner Sd)»ingungsjabl, bie Starte eines Strtifet, bie man unter S DetmiBt, finb untet E aufjiifiidjen. 25" n q g £jöö Älaitgfiguvcit — filapfa icn-:- oon ber SBeite [einer Schwingungen abhänge, aber ter ,H 1 a n g , b. i. ba§ eigentümliche Untericbei- tentc gleich beber Sßne oerfebiebener mufifalifeber 3nftrumente, blieb unerflärt, bis ©. S.Dbm (1843) auSfpradj mit .vu'lmbelk («®ie Bebte reu ben Son: empfinbungen», 4. Stuft., SBraunfcbw. 1877) nach* rotes, ba$ bie 8. eines £onS taoen betrübte, bafe {ober Slang auS mebtetn Jonen .utiamutengeicht ici, beren SchwingungSsabten wie bie Labien in ber natürlichen SReibe (1, 2, 3, 4 u. f. w.) wadbfen, wo= bei ami1 einige Jone ber :Keibe fehlen tonnen; ber erfte bietet Jene ift in ber SRegel weitaus ber ftärffte, er ift berOrunbton, nad) rem man jidj beim Stirn: meu richtet 3e na(& ber Stngabl unb öerfebiebenen Stätte ber jenen ©tunbton begleitenben 33artiab ober barmonifdien Dbettöne noedjfelt bie S.', bie Sßartialtöne beS filangS »erben mittel-? eigens ge= itimmter öörrobre ober Sftefonatoten aufgesucht. Scr ^bafeiumteriducb ber Seiltöne gegeneinanber bat nacb .heimholt', feinen (iinfluft auf bie R., loäbrcnb .Honig («Quelques experiences d'aeoustique», 1882) gloubt, einen foleben (Sinflufe nachwerfen 311 tonnen. Jtlaiigfigureii, O'blatnijdic .«., fsmmetrifcbe giguren, bie fidi auf einer mit 6anb beftteuten (älas=, [[Retati* ober auch yioliplatte hüben, Wenn man ibren [Ranb mit einem Violinbogen itreiebt. SBenn man eine foldje horizontale platte an irgenb einem fünfte mit einer Srbtaubert-jtoinge (f. nach* itebcnbeyig.li fefttlemmtunt an einer anbern Stelle itreiebt, fo" teilt fte ficb in gleichzeitig abwecbfelnb auf; unb abwärts fdjwingenbe Seile, bie bureb vubenbc Sinien, bie ftuotentinien, soneinanber getrennt finb. Sin leUtern fammelt ficb ber oon ben febwingenben Seiten abgetoorfene aufgeftteute Sanb an unb bittet fnmmetrifcbe giguren, oon benen einige auf g u a b r a t i i d) e n Sßlatte u in gig. 2 bar: geftellt finb. Sie platten werben an ben mit b be= geiebneten Stellen geftrieben, wäbtenb man bie mit a befebriebenen fünfte mit bem gingetnagel be- rührt, öierbei tommen bie Stellen b in bie ftärtfte ©cgwingung, bie fünfte a aber bleiben oermbge JlvtiM, bie man unter St ucrmiSt, fini) unter 6 aitfjufud)cn. ter Berührung inSRube, wobureb ficb bie Knoten* Knien bitten. ' Sie S. oon HreiSötatten bitten ton jentrifebe [Ringe (gtg. 3a), ireun fte 00m ÜDlittel* pttnfte au§ in Schwingungen oerieht werben, 5. 39. bureb Slntlopjen im Eentrum mit einem 5ämmer= eben ober bureb Streichen, wenn baS Eentrum bureb: bohrt ift. [Sterben SretSfdjeiben bagegen im -IKittcl puntte eingefpannt, fo geben fie rabiate Siguren unb jwat öier Strahlen, wenn ber geftriebene $unft bei ÜtanbeS oom berührten um 45°, fed)S Strablen aber (wie in gig, 3b), wenn ber geftriebene 5ßuntt b um 30 00m berührten 33unft a abftebt. Aiir ton tiefften Son teilen fich bie Scheiben in bie wenigften Slbfcbnitte, toe-Jbalb su bem tiefften Jone ftctS bie ein* fachfte gigur ge= ijört. 3e bober ber Son wirb, befto tlei= ner unb .zahlreicher erfebeinen bie 2lb= febnitte bor Scheu ben unb infolge* tf* 33' c'fl- ^ beffeu bie. H. befto sufammeugefetUer. 3ujebemSone, ben eine © Sheorie auf befonbere Suroen ntiiictnifübren ge* fud)t (1825—33); eine Jbeorte berfetben bat, auf ©runb eine-? ©ebanfenS ber©ebrüber9Beber(1825), aßbeatftonc (1833) oerfudit, bie bann au* fpäter (1862) oon fiönig burd) Serfuche beftätigt Worten ift. Älauggcf ct)lecl)t, richtiger £ong ef cble ernannte. Ter Stnfang 1819 für bie ungar. runrr armec angenommene, oon gtofjem Stfolg begleitete Cperationc-plautoar.u.A 3ßerf. %{ai) betÜüeberlage, bie SKefjdroS -l. San. bei Rar- febau erlitt, erhielt S. beffen Rommanbo; er behauptete im Sbeifjübergang unb fieberte ba= burd) Sebrecjin. Sin ber brei: tägigen Schlacht oon fidpolna (26. bi§ 28. gebr.) nabm Ä. be* beutenben Slnteil. Js™ 3lpril= felbjuge fübrte er baS l.Slrmee= EorpS unb jeichnete fid) nament= (idj in ber 5d)lad)t bei 3fafjegh 1 6. -tpvil 1 au§, wo er baS Sdnrffal beS SageS entfdbieb unb auf tem Scbtarhtfelbe oon .Vioffntb ;uui ©eneral ernannt lourbe. Stud) bei ~Jiagofärlb (19. 'Jlprili, baS er mit Samjanicc- erftürmte, tbat er fid? beroor, unb in fflapp — SHappmufdjcf )89 bor Sdilacht »on Homorn (26. Stpril) befehligte er ben.Itnten ftlügel. Scbann ffibrte et »rooiforifcti boä .Kricgsmiuiftcrium, bis ©erge» im ÜJcai hi feinem 9iacbfolger ernannt nmrbe, worauf S. Mein manbant bor ,Vftung .Hörnern mürbe. 3n ben 3Baag= gefecr/ten Dom 16. unb 21. 3uni wie in ben »or Kontern gelieferten großen Schlachten com 2. unb 11. 3uli mar R. näd)ft ©örgep ber ©elb bes Jage*, l'tacbbem tiefer mit bei .\>auptarmee in bie Jbcife; gegenb abgezogen mar, blieb R. mit isOOO ü)lann m fiomorn uirüct. Dermalere burdj bie ©efedjte com 30. 3u'i bi» 5. 2lug. einen Seil be§ Selagerung§= forpi unb warf ben jfteft hinter bie Sffiaag unb Neutra 3urüd. Snfolge bet jßaffenftredung ©ergeps bei SBildgoä (13. saug.} fal» er ftcb jum Dtüdjug in bie Aeftung genötigt unb muf.te 27. Sept. fqrituliereu. fi. »erliefe fein Saterlanb unb bielt fid1 halb in Avant reiit, balb in ber Sdjloeiä unb in Italien auf. 1866 trat er in prent;. SDHIitärbienft mit bem [Range eine? ©eneralmajer-3 unb organifierte bei 2Ieiffe eine ungar. Legion, mit ber er tun cor ülbfebiufs be§ ^rieben* Don 2iito!sburg Don CberidMeften ber bie ®rcn;c überiduitt, jebod) fein ©efedji mebr lieferte. Später mürbe er amneftiert unb in ben ungar. 8tetd)§tag gewählt, too er jur Partei IBedfä geborte. Grftarb 17. ÜJcai 1892 |u öubapeft. R. Deröffent= Hebte «2Jlemeiren» (Spj. L850), «S)er iRationalfrieg in Ungarn unb Siebenbürgen» (2 33be., ebb. 1851), < Ter firieg im Orient 1853 unb 1854» (®enf 1855) unb «2lus meinen Erinnerungen» (aus bemÜngarü fchen, 3ür. 1887). Klapp, llJicbael, Sfournafift unb Suftfpielbidjter, geb. 1834 ui Sffcag, ftubierte bafelbft, fear feit 1859 weuilletonrebacteut anKuranbas «Cftbeutfcber^oft» in SSien, 1867—69 Specialberichterftatter ber SDie= ner i SReuen freien greife» in Seigrab, Italien unb •Spanien unb begrünbete 1870 bie JBiener 2ßon= tags=iUc»ue», bie er bis- 1877 leitete. Seitbent lebte er Rtterorifd) tbiitig in 25ien, mo er 26. 5'ebr. 1888 ftarb. ls7s eriebien fein erfteS unb am meiften 6e= fanntes Suftfpiet «iRofeutran; unb ©ulbetiftern». Später folgten bie Suftfpiele döet ©lüdsbafen» unb «Kräutern Kommerjienrat». Hufecrbem erfd)ienen Don ß.: afiomifebe ©efcbidjten aus bem jüb. Solts= leben» (SJerL 1859), «ämeierlei Sfuben. ßrjäblun: gen» (SBien 1871), «SieSanfgrafen. iHoman aus ber Scbroinbeljcit» (2 93be. , Sern 1877) u. f. m. 5)aä nachgeladene »ierattige Suftfpiel « Jie fiotnobie 3r. TuvcMaudn» mürbe, »on Slbolf ©erftmann bear= bebtet, 1891 in Bresben unb SBerttn aufgeführt. Jllappbrüd'c, eine bemeglidie Saide (f.Seroeg= liebe Srüden), bereu beweglicher 2ragwerfteil (bte fitappe) um eine -,mi'd\eu ben Iniben besfelbcn be= finbliebe borijontale 2ldife brebbar ift. Sie bietet gegenüber ben 3ugbrüden ben Vorteil ber bequemen 2lusbalancierung ber Klappe, fobafe bie ju ihrer ^Bewegung nötige Rraft nur bie Steibungättnber: ftänbe bes iriebwerts" ui überwinben bat. Sefeteres, beftebenb au§ öanbwinbe unb 3uglette ober =3eil, fann febr bequem unter ber filappe »erborgen an- aebraebt werben. SBegen biefer Sorteile werben bie fi. ftatt ber^ugbrüden neuerbingi im T\eftung«bau »erroenbet. ältere fionftruftionen »on .H. finben ftd> febr iahlradi in öoüanb. Klappe, in Olobrleitungen foDtel irie S)roffeI= flappe (f. b.) ober mie ftlappenoentit (f. Sentit). ftlappeu (Valvulae), in ber Slnatomie falten; artige 35erboppelungen gemiffer innerer öäute jur Siegelung be» 8pmpp= unb SBlutftromS; bierber ge= böreu bie magentafcbeiifßrmigen Ä. berSpmpbgefäjje (f. b.), ber SBenen (f. b.), ber großen S8lutgefäj?e am JDerjen joirie bie jloei: unb breisipfcliae Mlappe im Unten unb rechten öergen. 1 2. A>erj, SBb. 9, S. 98.) (Sbenfo befinben ficb im i'crbauuugvapparat ein seine faltenartige .H., roelcbe bie Jortbemegung bes i arm inbalts inrY nach einer gemiffen ;Kidnung bin geftat= ten, mie bie $fbrtnerllappe ;h)ifd)en bem DJtagen unb Bmblffingerbarm (f. SÖlagen) unb bie Saubinfche oberSlinbbarmtlappe jtoifdjen bem Sünnbarm unb bem Sictbarm. (©. Sorm, »-8b. 4, S. 809a.) Jtlappci«, bei iMasinftrumentcn bie i'iecba= niÄmcn, mittels beren bie ütonlöcher beliebig ge= öffnet ober gefdjloifen merben tonnen. §m 17. bis 18. Qabrb. fanben fie au-:-gebebnte ätntnenbung bei QÜenJöoUbla§initnimenten(5löte, Cboe, .Klarinette, gagott u. f. ro.) jur ßrlangung ber 6^romatifd)en Jone, bie »orbem junteift bureb öalbbecfen berSou; löcher geroonnen mürben, foroie jur ©eminnung rei= nerer unb gleiebmäfeigerer ^utonation. ^n ber 5t»eiten Hälfte bes 18. ^abvb. tourben bie H. auch auf bie 58(ecbblasinftrumentc (Klapp enborn, .Klappen trompete) übertragen, mo fie aber halb bureb bie Ventile (f. b.) Derbrängt mürben. JtlajJöenaltar, f. §lügelaltar. Sloppcnoffeln, f. Idotheidae. Klappenxefflev , fooiel mie äerjtlappenfeMer, f. äeräjebler. [ten). Slappcn^orn, f. Klappen (bei 33la§inflrumen= Slappcninfufficicnj, f; ,'öerifebler. Slappcnictjranf, f. Selepbonaulagen. Slappcnöciuil, f. SBentiL Slo>pcrtf)en, f. Jtlo»fjagb. Slapijergroeimucfe, f. ©rasmüde. Jtlapperjagb, f. .Kloptjagb. SÜajjpernup, f. Staphylea. Jlloppcrfdilougc (Crotalns), eine in 2tmerifa Dorfommenbe, aus wenigen 2trten beftebenbe ©at= hing ber @tftfd)Ianaen auä ber gamilie ber föruben= ottem (f. b.), tragen am 5d)lDanjenbe eine eigen= tümlidie Slapper, gebitbet aus bohlen, lofe iucin= anber ftedenben JöornEapfeln, bie bei rafeber .öiu- nnb öerbemegung bes Scbmanjes ein raffetnbeS ©e= räufd) Derurfadjen, äbulieb bem gefdnittelter trodner Saroten ber öülfenfrüdjte. Sie norbamerifa= nifebe K. (Crotalus durissus Daud., f. Safel: ©iftf cblangen, gig. 2) ift 1—2 m lang, braun, mit fcbmärslicben, fdleifenformigen, meifegeranbeten Sinben auf bem tKüden; fie ift in bem öftl. Jeile SiorbamerifaS bureb ben 2lnbau be§ Sanbel unb, mie man glaubt, namentlich burch bie d'infubv ber Schmeiue, bie fie eifrigft »erfolgen, foft gonj aus= gerottet; nur im SEBeften ift fie noch baufiq. Bie ift ein pbleginatifcheä, langfames Jier unb beiftt nie ungereiät ; ihr 33ife ift febr gefährlich,. 2 ie f üba m e = ritatüfebe ober Sdjauerflapperf cfjlange, 6asca»ella (Crotalus horridus Daud.), ift »on gleicher ©röfee, graubraun, oben mit febmar}brau= nen, meifelich gefäumten jHautenflcden. Sie lebt in SBrafilien unb ©uauana, ift ebenfo gefäbrlidi mie bie norbamerifanifcbe.K., toirb aber »on ben Siegern iüoameritas oft gehalten unb aejäbmt. ftla»|)crfd)l(ingcnrtiurjcl, f. Polygala. fllappCK\üiotC, f. Crotalaria. Sla^crftcinc, f. Jlblerfteine. ftlappertopff f. 3-thinanthus. ftlrtppmufdicl (Spondylus), ©attung aus ber Dtbnung ber afipboniaten Stufcheln (f. b.i, unb jWar au§ ber Unterorbnung ber SBJonptnparier, mit un= älrtitrt, bie man unter R DermiBt, fmi> unter 6 autjuin^en. 390 Älappmüßrobbe — Slarenjo glcidvu Schalen, bie ftart gerippt »'^ auf ben Wippen mit Torneu perieben jinb. S)a§ Schieb l\-.t an jeber Seite jtoei .Sahne, bet tleine cnlin= brifdje Auf; enbigt in eine Keine Sdjeibe. i'en ben etwa 160 Strien ift bie ßäifte ioful unb tritt fdjon im Moblenfalf auf, bie lebenben fmb oem ütittet- meet alt in allen wärmern '.'.teeren öertreten. Sie fubeurop&ifcbe, (Sf eli huf (Spondylus gaederopus i.) genannte Art wirb gegefjen, eine fchr grofje oft= inbifche 'Jlrt (Spondylas regius X.i würbe früher oon ben Sammlern teuer bejaht. Mlappmürtrobbc, f. Stafentobbe. ftlappnaic, glebermauS, f. .vuifciiennafen. filappfcfiiffc, Sdjiffägefäjje, befonberä Prähme, bie an ben reiten ober am Soben mit Mappen oer= feben jinb. Sie bienen baju, ben Schlamm, welcher Diu* Sagger ui Sage gefördert wirb, an anbern Stellen abplagern. gär gewöhnlich werben biefe l'rdbme Don jwei bis brei Kann bebient unb fort= gefdjoben ober 511 mebrern Dereinigt burdj Sd)lepp= bampfer bewegt gflr befonbere 3wede treiben grö= feere Tampiprähme mit eigener Sampfmafdjine biä ;ui 250 cbm A-aifungsraiim gebaut. 31m !Jcorb=Dft= feefanal würbe ein Seil beS SaggerguteS mit ."nilfe Don Tampfflappfdnffen in ber Djtfee Derfenft. Slappftufjl, f. Aaliftubl. Klapproebr, f. äBetjr. ftlaprott), ßeinr. gut., Orientalin unb Steifen* ber, Sohn bes folgenben, geb. 11. £ft. 1783 ju Berlin, wibmete fid) bem ctubium ber afiat. Spra= eben, befonberS ber djinefifdjen, madHe fidb juerft burd) Verausgabe bes «Sljtat. SDlagajinä» (äßeim. 1802 fg.) befannt unb würbe an bie Sllabemie nach Petersburg berufen, grüdjte einer 'Keife in ben ffau= tafu§ waren bie SBerte «Steife in ben ffaufafu§ unb na* ©eorgien in ben >n. 1807 unb 1808» (2 Bbe., .«alle 181 2—14 ; hau jöfifdj, mit .SufaKen, l^ar. 1S23) unb «2lrchip für bie afiat. Vitteratur, @efcbicbte unb Spracbfuube > i Sb. l , Sßeteräb. 1810). 1812 auS bem ruft. Staatsbienft entlaffen, ging ff. 1815 nach "Baris, wo er 18KJ jum SBrofeffor ber afiat. Spra= djen ernannt würbe unb 20. äug. 1835 ftarb. Unter feinen fielen Sdjriften jinb noeb ,ui erwähnen: ■ (Secar. = biftcr. SBejdjreibung bes öftl. ffaufafuä» (2£eim. 1814 1, « Beitreibung ber ruff. SßroDiiuen jmifdjen bem ffafpifee unb SdjWaqen iÜleere» (Bert. 1814), «Asia polyglottas ('fJar. 1S23, nebft Sprad)= atlai |, «Tableaux historiques de l'Asie ■ i4 SBbc, ebb. 1823, mit Jltlasi, «Memoires relatifs ä l'Asie» (3 Bbe., ebb. 1824—28), «Collection d'antiquites egyptiennes» (ebb. 1829), «Examen critique des travaux de feu M. Champollion sur les hiero- glyphes» (ebb. 1832), enblicb ba§ für bie ©efcbidite Japans widjtige SBert «Apergu general des trois royaumes, traduit de Toriginal japonais-chinois» (ebb. 1833). Eein 5djreiben anSller.DonSumbolbt über bie Chfinbuna bec- fiompaffei nntrbe Don SBitfc Hein (fipj. L885) herausgegeben. Hlaproti}, Wlatt. .«einr., tfbemüer unb 9tatur= f erf eher , geb. l. Te*,. 174:; ju SBernigerobe , war anfangi Sttpotbeter in Berlin, nuirbe 1787 Ghemitei bei ber Süabemie ber Ui>iffenfcbafteu unb hierauf Srofeffor ber (fbemie bei bem tönial. gelbartillerie= forp§. (rr ftarb all Cbermebiunai= unb 2anitdt->= rat unb SProfeffor ber Chemie an ber Unieernrat ;u Berlin 1. 3an. 1817. M., ber fieb um bie Stnerlen= nung ber antiphlegiftifdien Vebren in ®eutfdjlanb grof. e Serbienfte erwarb, ift ber ®Wbecter ber3irlcn= erbe, be^ letlurs, Sitan* unb UranS unb madne fidj befonberS burdj viele ÜRineralanalnfen befannt. Saä öaupttoerl dom ihm finb bie «Söeutäge jur diem. fienntniä ber äJHneralförper» (6 Sbe., Bert 1793—1815). SHadj ihm Würbe früher bie atherifd'e effigfaure ©ifenttnttur alc- Tinctura ferri acetici aetherea Klaprothii bejeicb.net. Jllar nennt bie i'pgif eine Sorftellung, bie be= ftimmt genug ausgeprägt ift, um ihren ©egenftanb Don jebem anbern ;weifetloi unterfdjeiben ;u laffeit (©egenfafe: bunlte SBorftellung). OKan unterfd)ei= bet baoon bie «beutlidje» SBorftellung (f. Seutlidf). ftlar, Aarbe beg SBernfteins i f. b., Sb. 2, 2 . 83! t b ; Dgl. auch »ernfteininbuftrie, Sb. 2, 6. 842a). Slot, ber ieemauuifdie 'JliK-brud für fertig, in Drbnung. ff. uim SBraffen heif;t j. S. Aertia, um bie :Kaben anber§ ui ftellen; ff. Ted!: alles auf bem Ted ßerumliegenbe entfernen unb auf feinen }>taB bringen; eine Süfte, ein Schiff acht flar: baoon freifteuern. Über ffilar=©d)iff! f. b. Jllara, Veiliao, f. .Hlariffinnen. Slavabab, f. .öelmftebt. ^ [c. 953b). ftlnrcicappnrntc, f. 6i§mafdjinen (SBb. 5, Slorclf , öauptflufj ber fdjweb. iBrooina SEBerms lanb, eutfpriugt am miße be§ SBigelfjäQ auf ber ©renje oon öerjeabalen unb Talama, flieftt burdi ben Aämunbfee unb als gämunbelo unb Jnifilelo burdj Norwegen, nimmt in SdjWeben ben Flamen ff. an unb mfinbet oon Sorben in ben äßenerfee. ftlarcn, im ©eewefen fcoiel wie etwas Hanf, b.) madjen. Sßenn eine iroffe in bie Schraube ge= Eommen ift, fo muß bie Schraube gettart werben. ftlävcn, 21 h Hären, tedmifcb'diem. Slrbeit, bie man mit foldjen glüffigleiten oomimmt, bie burd) A-iltrieren nicht tlar erhalten werben tonnen, weil bie in ber Alüffigtett [ctjwimmenben feften Teilchen mit burd)§Silter geb,en ober basfelhe febr halb oer= ftopfen. ßs giebt mehrere Scethoben bes ff. 5)aS eintaebfte SDttttel befteht barin, baf; man bie trübe öluffigfeit ruhig ftehen läfst. Sabei feRcn fieb bie feften Teilchen allmählich ah, unb bie tlare Alüffig= feit fann man mit bem .«eher abnehmen ober be= tautieren (f. b.i. Sine gelmbe Srwärmung ift häufig oon Dlu^en. SoUbe Alüfngfeiten, bie einen burdj bie SJBärme foagulierbareu fförper fufpenbiert ent= halten, werben einfad) bureb äluffodien geflärt. Tas ffoagulum umf*lief;t bie trübenben Teildjen, begtebt fieb bamit auf bie Cberfläcbe unb läfet fid> bureb S>urd)feib,en ober 3lbfd>öpfen mit einem Sdmumlofiel oon ber glüffigfeit trennen. 3Benn eine ,^u flärenbe Alüffigfeit feinen foagulierharen fförper enthält, fo mufi man ihn oor bem .tteeben bin^ufeben. Wem nimmt baut gewöhnlich Raufen- blafe, ßfweif; ober Stur, ©eftattet bie Slatur ber A'lüffigfeit bas (5'rwärmen nicht, wie bei ©ein unb SBier, fo greift man ;u anbern l'atteln. Über ba§ ff. bes iPiers f. SBier unb Bierbrauerei A, IV(S5b. 2, S. 999a); über bas ff. bes äBeinS f. cchbueu; über baä ft'. be§ ©affers f. ©afferreinigung. «larcnbadi, äbolf, nebft in-ter gliefteben ber eifte eoang. ilJärtorer am JJieberrbeiu, geb. um 1500 auf bem Bauernhöfe jum Sufdje bei Sennep, wirlte feit 1523 in üftünfter, SBefel, Csnabrüd, Bübericb unb anbern Orten für Üutbers i'ehre, würbe am 3. Spril 1528 gefangen gefebt unb mit [yliefteben 28. Sept. 1529 in fföln Derbrannt. — 33a"l. firafft, Sie ©efd)id)te ber beiben SDlärtprer Sbolf 6laren= bacb unb -peter gfliefteben (ßlberf. 1886). fXlarcn^a ober ©larentfa, offiuell .«nllcne, ital. ©b, iar enja, im SKitteialter 6 1 a r e n c e , arieeb. SIrtitcI, bie mau unier S üermijjt, finb unter 6 aufjuiiidjrn. klarer Sfofer -- Äfaffeiiftcinpcf 391 Seehafen an bet .Hüfte oon Kita, nörblidi oom ,U'ap Jrepito, an einet „Sroeiglinic bet .Uüftcnbabu, in fruchtbarer ©egenb, Slntageftette bet griedj. Tampfer, bat nur 434=6. unb fiorintljenauäfufyr. .vSeute pertommeu, toat e§ jut „Seit ber Aranfcn= herrfdmjt btä jitt Ktoberung burdp bie Surfen eine ber roid)tigftcn Stäbte beä SßetoponneS, boren lUaf;e, Wemicbtc unb iRün.n'u bei ben Raufteuten SJtalienä unb bor geoante tvobl betannt Maren, ©et 2itel eines .fter.sogä öonß. tarn ben älteften Söhnen bor Aiirfton neu '.'Ichaia ,ni; burdi lUathilbe oon Sennegau, bie Knletin BMlbclms oon .vSarbouin, form et an bie ihr oerioanbte Bhilippine oon öenne= gau, Ebuarbs III. (Gemahlin, unb fo au Sioncl, bou 8 ohu bor Sßfftltpöine unb Ebuarbs III. (f. Sßlan: tagcneti; feitbem bat ber Stitelßerjog pon Klarencc (f.b.) immer ben jungem SPrinjen bor engl.flömg§= familie gebort. SJladj anbern ift jebodi biefer engl, litcl oon bem Tiftrift Klare in Sufjolf hergeleitet. Sltttcr Ülnfcr, ein Kbargenab.Kidien (f. b.) bet beutfeben SDcatine, beftebt nur aus einem Sinter, im ©cgenfat? 311 bem mit %au umnuinbenen U n = 1 1 a r e n ,'l 11 f 0 r. .Hinderen dat., b. i. Hären, bereinigen, freu machen), im Scoroefen bas Erlcbigen bor Sollanfor-- betungen bureb i'lnmelbung, Sßor legung ber nötigen Rapiere, Entrichtung beä Solls unb Empfangnahme ber barüber uuSgeftcllten Quittungen ober ,3oll; f tarier uugsfebeinc. ®ie betteffenbe SRegulie= rung bei Slusfegeln eine-? ©dbiffä beif;t bie 2lus = flarierung, bei Jlnfunft beäfelben bie @tnfta= r ietu n g. isu ber Segel ift bie Klarierung bes ©cfjiffS Sache bei Schiffers, baS äluSllarieren ber fiabung Sache beä Befrachters ober 2tblabers>, baä Kinfla= rieten ber Vabung Sadje beS Empfängers. IReiftcn-i «erben btefe Klarierungen auftragäloeife oon ben Sd)iffsmafleru beforgt, rDclcbe besbalb aud) mobl fi lari 0 r e r , S d) i f f s 1 1 a r i e t e r genannt werben. jjn i'onbon giebt eS bafür befenbere So II maller ( custom - huuse brokers). ftlarincttc, ein »on Jenner in Nürnberg um lT(ii) etfunbeneS, aber erft 50 ^abre fpäter allge mein in bie »raftifeffe äßujit eingeführtes öotjblaSs inftrumeut, beffen Intonation bureb bieSdmnnguu= gen eines bünnen Blattd)cnS oon iKobr betoittt wirb, baS auf bie Öffnung eines Schnabelförmigen JJlunbftüctS aufgelegt ift. SiefeS Hhmbftücf (ed)na= bei) ift in ein birnenförmiges Stnfa&ftücf (Sitne) eingcfdiobcn. Sie SRögte mit ben 2onlöd)ern, auf ber bie Birne ftebt, enbigt unten in einen Scball= becher au-?. Sin Umfang, AÜÜe unb 3lbftufung§= tabigteit bes TonS ift bie .vi. baS DoDfommenfte Blasinstrument; bod) fann auf einer unb berfelbeu M. ntdit auS allen Jonarten geblafen »erben, Dean menbet bcshalb Ä. pon Perfchiebener Stimmung an, optäugsmeife A=, B= unb (XUlarinetten, pon benen bie erftern beibeu bie Jene um eine Heine Jerj ober um eine Setunbe tiefer geben, alä fie gefchrieben fteben; bei SBlilitärmufif en tuenbet man aud) bicEs= Klarinette an, melche eine Keine £erj höher flingt, als bie Jloten befagen. 3n at'nftifdicr ßinjtdjt bebt fid) bie fi. cor allen Blasinftrumenteu baburch ber= »or, baf; ihrem .Hlange bie geraten übertöne fehlen, roobureb fid) mancherlei Sonberbarteiten bei accorb= lidn'm 3ufammcntliug.cn mit anbern ^nftrumenten ergehen. Sonft fomuit fie im.Ulangcbaratter ber alten Jtompete (Clarino), nach ber fie aud) Clarinetto (Heine Srmupeto) genannt morben ift, gleid). 3lb= arten berfi. fmb ba§ S3aff ettb, orn (f.b.) unb bie pon Slvtifcl, bie man unter S8 uev Stretttoolf in ©öttingen erfunbenen Jeuor= unb 33a|!larinetten. Tie .H. tommt in ben SEBerlen yau= bels unb feinet Seit uod) nidit por unb faub erft in ber SBiener Schule ihre eigentliche öeimat. SlariffinHcn(lat.<)nlos;iiictar('laiMri,,vranon= orben, bor neben benüHinotiten unb Tertianern als jtrieiter Crbou bes beil. granj oon Slfjtft aufgeführt roirb (f. graujistauer). Stiftovin unb orftc Oberin beäfelben mar Klara Sceffi, geb. 1193 }u i'lifiji im .Uivcbenftaate, bie, als fie fid) nerboiraton feilte, 1212 in baS benachbarte ftlofter Sßortiuncula floh, »0 bor heil. Aran;, mit feinen :Hnbai\govu lebte. Unter bem Sinfluffe boS lelUovu uabm fie baS SBu{}= geroanb, entfagte gänjltd) bor SBelt nni ftiftete mit ihrer Sdbroeftet älgnel im .Hioftor }u 5t. Samian neben ^ortiuuoula einen SSetein gleidigofinutor grauen, aus benen ber Drben bor H. (aud) Ta = m ianifti n n c u genannt 1 borporgiug. Klara felbft ftanb unter ben fdjmerften Safteiungen biefem .vtlofter oor bis ui ibrom Jobo, ll.l'lug. 1253 Ks)eöädUniö tag: 12.2lug.). ,Mno .«oiligfpredning erfolgte 1255 burch ^5apft Slleranber IV. SBieWobl bie ©runb= fätje bcS DrbenS, ber 1224 oom heil, [jranj feine iKegel bofam, äufserft ftrong luaren, breitete er fidi bod) fcbuell in Italien, Avantreid), Spanien unb Tcutfduaub aui. äftilberungen bor [Regel, fobon burd) Sonaoentura, mehr noch bureb llrban IV., riefen Spaltungen hervor. Tie an ber urfprüng= lidjeh SReget Aeftbaltonbon nannten fidi, im @egen= fatje ju ben ininber ftrengen Urhauiftinuon, ooruigsmeife fi. ober auch fiebere A-rauon, ober Dtben bor lomut Unferor Sieben grauen. 2luS ben ftrengen .H'. fd?ioben fieb bann mieber per= fdiiebcue Steige ab, i. SB. bio oon bor beil. ISolctte (f.b.) geftifteten Eolettinnen, bis Seo X. 1517 bie perfchiebenou Zweige mieber als Cbferpanti = ncriuneu oereintgte. Tech entftanben fpätor ;,ir>ei Drben uon.H.: bor oon jyramisBla oon 3efud OJlaria 1031 gegrünbete Drben ber R. ftrengfterDbferoanä, unb ber oon Beter Pon Sllcantara 1(!76 geftifteto Drben bor Slatiffen = ßinfieblerinnen (311= eantarinerinueul, bio boftdnbig fcbiiH'igcu, bar= fuf, gehen unb fein Seinen tragen folltou. Ta-> erfte beut'fdie ftlofter ber K. mar baS 1231 ju Sßrag ge= ftiftete, bas reid)fte unb befuchtefte bas ;u Neapel. 3m ganjen befaf; bor Crbon 2000 filöfter unb nod) nad) bor Üieformation bereu 900 allein in Europa. Tic noch ietrt in Stauen, Belgien, Öfterreicb, unb älmerifa befteb,enben fmb als ErjiobuugSanftalten pon mohlthätigom Einfluffe. Tie ßteibung bor K. ift bas graue ©eroanb ber 3Jlinoriten mit einem roeifseu Strid als ©üttel; .Hopf unb ctirn finb mit einem meinen 2ud)e bebedt, barüber ein fdjmarjer Schleier. — Bgl. Semore, Seben ber beil. Klara pon Slffifi (beutfd) oon 8ecb,ner, SRegenäb. 1857); Öempp, Tie Anfänge bes JUarijfiuneuorbouS (in bor «Soitfdjrijt für Hirdicngejducbte», Bb. 13, S. 181 — 245). [fd)iffs ,ium ©efedjt. Slar=»cl)tff, bas Boreitmadion eines Sriegl Jllnrfpäuc, Spane jum .Hldron bes Biers, f. Bier unb Bierbraueroi (Bb. 2, 3. 999b). Stlaffc (tat. classis), Abteilung einer SKeb.rb.eit nacb geiotffen übereinftimmungen unb l'iortmalon; in od)ulen bie Abteilungen ber göglinge, bio nad) i'llter unb .Ueuntnifjen jufammengehören. Äloffcngcbftftrcn, f. ©ebübren (Bb. 7, S. 626 b). Älaffcnic^rcrftjftem, f. gacb.f»ftem. Älflffcnlottcric, f. Votterie. Slaffcnftcmpcl, f. Stempel. miBt, fi"i unter 6 auijuiudjen. 392 Äfafi'enfteucr — Älaftifdje ©e|"tciitc Slaffenftcucr, aud) wohl :Raugfteucr gc= naimt, eine birefte Steuer, bie weber na* bem (Üntommen bot Pflichtigen, noch na* Dem Ertrag bestimmter Sermögenäooiefte ober Erwerbsquellen bemeiien. fonbern nur na* einigen allgemeinen Kategorien ober Klaffen peranlagt wirb, beten ~.'lb- grenumg stoar im allgemeinen na* bor Lebenslage unb bet Loiituugsiabigfcit bet Steuerpflichtigen, jebodj nur na* einet ungefähren bisfretionären S*ähung uuD ebne fefte 'Jlnhaltspuutte erfolgt. Tic R, bilbet ba^er lHnii*tli* bor ^nbipibualificrung bet Sefteuerung nur ben etften Schritt über bie ,\\ o p f = ftcuer if. b.) hinaus. Tas bemertenswertefte Set= fpiel einer R. ift bie 1820 in Sveuiicn (mit 3lu§= nähme ber grbftern Stäbte) eingeführte, bie 1821 inberSßeife geregelt rourbe, taf; bie erftc \iaupt= abteitung bie befoubers wohlbabenbeu unb rei*en Einwohner, tie weite ben wohlhabenden 3Rittet= ftaub, bie britteben geringern Sürger unb Saucrn= jtanb unb bie fierte bie gewöbnli*en Lohnarbeiter, Tagelöhner; unb Sienftboten utnfafste. 3ebe bet brei erften "öauptabtcilungen mar in brei Klaffen, bie legte aber in öier Klaffen geteilt. Ter niebrigfte ©teuerbetrag toat Vi TMr., ber bö*fte 144 3*tr. Offenbar waren bie SBo&fyabenben unb iReicb.cn bei biefem Softem pcrhältniSmäfüg ju günftig geftcllt, unb bie bur* ba§ GejeB »om l. äJtai 1851 gc= fdjafjene "Reform fegte baber für biejenigen, welche mehr als 1000 Tblr. Einfommen hatten, an bie ©teile berR. eineCiutommcnfteuer (f.b.). Tic neue R. hatte ebenfalls 12 Ülbftufungen unb bewegte fi* wij*en ben Sägen Don V« ^hir. bis 24 Tfylr. Tur* ba3 ©efeg »om 25. 3Rai 1873 lüurbe bie R. ber Einfommenftcucr fo nahe wie möglich, gebracht, intern unter g-reilaffung ber Einfommen bis 420 9Jt. für bie einzelnen Stufen EinfommenStlajfen auf= gefreut würben, in wel*e bie Steuerpflichtigen ein* ;ufd)ät;en fmb; 1883 murren bie Einfommen bis 90i i Tl. freigelaffen. Sei ber Neuregelung ber preufs. Klaffen: unb Cintommcnfteuer (©efet) »om 24. .Juni 1891) rourbe ber tlnterfdjieb jroifcpen Rlaffen= unb Einfoiumenfteucr gair, befeitigt. übrigens ift au* bie neue prent'., Einfommenfteucr eine flaffifijierte, b. h. bie einjetnen (5'intommen werben nicht auf einen beftimmten Setrag gef*äut, fonbern in Klaffen eingej*ät;t, bie anfangs um je 150 AR., fpätet um je 300 DR., aföbann um je 500 TL, je 1000 2R., je 1500 TL, je 2000 Tl. unb bei Sinfommen über 100 Ooo Tl. um je E 0 Tt. boneinanber abftehen. Sotdje Einjcbätuiugen in Klaffen tommen au* häufig bei anbern biretten Steuern (@runb= unb ©ebäubefteucr, Gcmcrbefteuer) oor unb empfehlen fi* al§ prattif* unb bequem, liabcn aber ben Nach; teil, bab bie oerfcr)iebenen, in eine Klaffe fallenbeu Ciufommen u.f.m. mit abmeichenben Steuerprojent; idt-.cu belaftet fmb. — Jjn einem pon bem obigen ganj abwei*enben Sinne rourbe bie Segeldjnung R. mä 1876 in Saben gebraucht, too fie bie öon bem Crwerhe ber '-Beamten, Ötjte unb ber antern liberalen Stofeffionen erhobene Steuer bebeutete. Slaffcnftifrcm , Klaff enle^tetföftem, im Uutcrri*tswefcn, f. Aa*fpftotu. __ ftlaf ftciämuä (neulat.), in granfreid) (Smpires etil genannt, bet Kunftftil, Der fi* gegen @nbe bcS 18. mit im Jlnfaug bes 19. ,\ahrh. gettenb ma*te. Gegenüber bem Sftofoto bebeutet et eine iMüdfcbr v.im ©crablinigen unb Steifen, juglci* mit einer ftärfern SBiebecanleljnung an bie tlaf fifcb - anttton gormen unb Sorroürfe foroie an bie Jiatur. 33er: Hrtilet, bie man unter St Herrn treter bcS ft. in ber Sautunjt fmb bie Italiener Sßiranefi unb ÜRi*eIangelo Simonetti; inOnglanb Rent, Chambers, Tanee, ©ebrübet i'lbamS unb 3Bt;att; in fiottanb Sacob nun Sampen unb s4>oft; in ivrantrei* Seroanboni, Gabriel, Soufflot, bet Sheoretitcr Saugier; EIe"riffeau, 8erop, SBignon; in Seutfdblanb be Sobt, Songuelune, wn (5"rbmamtS= borff, t'angb,auS, Suffo», SBeinbrennet, Gillp u. a., enbli* 30ane/ $ercier, gontaine, Klenje unb S*iufel. Vertreter beS K. in ber Malerei fmb au6er Sien befonberS 8. 3)a»ib (f. b.) unb beffen S*üler, jobanu ©eint. Aüger, i>..Hrafjt, Sölabtajo, Scfer3- berg; in ber Silbnerei bie grangofen kartellier, ßliaubet, Softo, Semaire, ferner ©anooa, ihov toatbfen u. a. — Sgl. Gurlitt, Gef*id)te beS Sarocf, iRototo unb K. (2 Ülbteil. in 3 Sin., ötuttg. 1887 —89). [gültigfeit. Slafftcität (neulat.), tlaffif*eS Ülnfeheii, iRulter= Sloffififfltion ober Klaffifiäierung (neulat., pon Klaffe, Abteilung eines grbfeern ©anjen), bie Ülnorbnung bet Singe na* nollftanbigen ^Reihen einanber bei= unb untetgeotbneter Segriffe. S)U K. fällt benmacb. mit ber Einteilung jufammen unb bebarf eineS ober mehrerer allgemeiner Gefiditc- punlte, na* roel*en fi* bie ülnorbnung richtet. Sie K. ift analntif*, trenn fie, »om iiillgemei nen jum Sefonbern üorj*reitenb, auS ber 3erle= gung beS als SinteilungSgrunb gewählten Srin= cipS bie ©lieberungen bei Softemi ableitet (fünft; lid)eS Spftem); Ober fie ift fnnthetij*, wenn fie com Sefonbern ftufcnweije jur (5'rmittelung beS Slllgemeinen auffteigt ( n a t ü r l i * c s ;t^ ftem). Sei Silbung eines Eünftlidjen S»ftem§ ift ber bie Einteilung beftimmenbe Geji*tSpuntt will fürli* gewählt, unb eS fmb barum für einen unb benfelben ©egenftahb jahlrei*e tünftli*e Bpfteme möglieb, (j. S. Ä. ber Säugetiere na* bem Gebifje, bem Sau ber g-üfk, ber Sef*affcnheit ber Slacenta u. f. f.). XaS natürliche Softem orbnet ni*t na* einem willfürli* gewählten (5'inteilungSprineip, fon^ bem na* ber innern Sermanbifd)aft ber Dbjette, wie fie auS ber Gcfamtbeit ber bur* Unterfuchung ber (intwictlung unb beS SaucS ertannten wejeut li*en ßharatterc fi* ergiebt; eS Eann barum in iebem Gebiete ber organij*en SJBelt nur ein natür- li*eS Sbftcm geben, baS auf bie wirtli*e natürli*e Serwanbtj*aft ber ß'inielformcn gegrünbet ift. Stoffifif ariondftyfrcm , im (fifenbahnwefen, f. ©ifenbahutarife (Sb:5, S.898a). Slaffifer (lat. classici), im alten ;Rom fie Bürger ber erften Klane. (S. :Kom unb ;RbmifchcS ;Rei*, ;Rbmij*e illtertümer.) ,N\m 2. 3ähvh. n. Chr. pnbet man biefen 3lu§bruc! bei GclliuS (f. b.) bilbli* auf S*riftfteller etften :KangeS übertragen, unb feitbem ift er für alles .vSerporragenbe in Runft unb Litte ratur allgemein gebrau*li* geworben. 3ebe iRation nennt bie Slütejeit ihrer Sitteratur ihre f laff ifebe 3eit unb ihre heften 3*riftjteller ihre R. Jsm engern Sinn perfteht man aber unter R. auet) jeht no* bie t)eroorragenben S*riftftellcr beS grie*. unb rbm. 2lltertumS unb braucht bann «flaffij*» als glei*bebcutenb mit «antit». So jprechen neuere -iifthetiter »om ©egenfafe bcS Mlaffij*en, iRoman= tij*en unb ll'iobernen. Slaffifctj, f. Klaffifer. Slaftifcfic Wefteinc (pom gr*. klastös, 3er- bro*cn), ©efteine, bie it)r IRaterial porjugSweife au§ einer S^rtrümmerung pon Porhauben geroefe= nen gelSarten belogen haheu. y)laa) ihrer 6nt= iüt, (l»ö unter E aufjuludjen. StTatout) — fifauenträger 393 ftebungStoetfe unterfcbeibet man: 3"fammen = i * w emm un g§ g eb ilb e, bereu SKoterial mit ftilf e be§ SBufferS uiiammcngefübrt würbe, mag baSfelbe von ben an ber (Frboberflächc abgelagerten unb jer= fterten ©efteinSmaffen herrühren, ober in Sorm von öulfanifcbem Sdnitt, Sapilli, ©anb, Hfcbe, burd) milfanifcbe Eruptionen urfprüuglidi geliefert »or= ben fein; SReibungSgebilbe, entftanben wefent= fid) obne SDMtwirlüng be§ SBafferä, inbem eruBtiie SÖlaffen bei ihrem Surcbbruch ©tüde be§ 3tebenge= fteins abfprcngtcu unb in fid1 einwidelten, ober m= bem eine an ber 0 bcrfläcbc halb erffarrte ÜJlaffe bunt ben eruptiven Diatftfcbub von unten eine 3erftütfe= hing erfuhr; teftonifebe Söreccienbilbungen, l)ervorgcbrad)t bureb innerliche 3ertrftmmerung fefter ©eftetne infolge von gebirgSbilbenbem iöruä; äolifcbe Sejeftionsgebilbe, Ablagerungen, entftanben bureb ba§ SRieberfallen tlaftifebcu 3)ca= terials aus ber Suft auf bic (5'rboberfläcbc; fxe finb teils »ußanifdjen Urfpruug» (»ulfanifcber Sanb, 3lfche, Sapilli), teile nidjt vulfauifchcr öerfunft i i. 53. Diele Slbfähe öon Söf})'; enblieb 3erber= ftuugSgebilbe, geliefert bureb eine an Ort nnb Stelle erfolgte, meift burd? 3lu«trotf nung ober Kon= traftion beroorgebradjte 3erberftung eine§ ©e= ftein*-. Sie Srucbfrüde ber K. ©. finb in ben mei= iteu Fällen bureb ein Stnbemittel »erlittet, beffen s3ef cbaffenbeit unb SDlenge febr verfdueben ift ; ba= neben giebt e§ aud) Iofe K. ©., sufammengebäutte Srümmer, bic nicht bureb ein ©erneut verbunben Werben. 9(acb ber Ablagerung ber K. ®. an bem fehigen Orte ihres" ÜBorfomrnenS tann inncrbalb berfelben noch eine nad)träglidpe 9Jcineralbilbung, instefonbere burd) ba§ cirrulierenbe SEBaffer, SBIafe gegriffen baben: bie fo entftanbenen Ü)iineralpro- butte nennt man bie autbigenen (an Ort unb Stelle gebilbeten), im ©egenfan nt ben bie ."öaupt; maffe ausmacbenben allotbigenen (anberswo ge= Inibeten). 3u ben fi. ©. geboren: bic verfdtiebenen Konglomerate, SSreccien, Suffe, bie ©anbfteine, ©raumaden,Jbonjd)iefer,Sd)iefertbonc, aueb Jhon, X'ebm, Söf; u. f. W. ftlatöM), cgeer). DTame von Klattau (f. b.). JMatfcbncKc, f. Silene. ftlatfdirofe, f. Papaver. ftlrtttau. 1) $e$irfdbauptmaunfir>ar= jen Surme» unb 5550 kg fdjtöerer ©lode, ein cjed?. ©taate - ;Heal = unb Obergrimnafium, Knaben = unb SUäbcbeubürgerfdutle , 3iderbaufebule ; 39lafcrjinen= fabrü unb @ie|erei, ©icborien=, 3unbbBljer= unb glafcbentaöfelfabrifation, 5 Södfcbefabrüen, Tampf = müble, :©äge unb =3;ifd)lerei, Settfeberreinigung§= auftalten, SÖrauereien. Stluttnucrgcbirge, Seil beS SSöbtnertoalbeS ftlau, f. ©äffet. [(f. b., 58b. 3, ©. 229b). ftlaubnrbcit, fflauben, bie burd) ©anbarbeit oorgenomtnene Trennung beS baliiaeu vom tauben ©eftein, f. Hufbereitung ber Srje (S8b. 2, ©. 83a). JTIouc, bei ben SBieberfäuern ber bornige Seil be? 5'iifee?. Sie fi. Wirb von ben allein in notier (5"ntroidlung bleibenben brüten unb inerten 3ebeu gebilbet, beren lehte ^balangeu oon einer .Wapiel ber hier oerboruten überbaut, bem Mlaueufcbub, überwogen finb. Sin ber unter bemfetben gelegenen, non gefäftreidu'r Seberhaut (bem «Seben») über* ;ogenen $t)atange unterfdjeibet mau gleifcbfrone, gleifcbmanb unb gteifcbfoble. ätn bem öornfdjub felbft, ber oom «Sehen» her in bem DJlafje, roie er fiA abbraust, burd) oorgefdjobene nerbornenbc 3eUen erfetit wirb, unterfdjeibet man eine freie, nad) aufsen geriebtete gewölbte unb mehr fd)räg »um (Srbboben ftebenbe, ber vierten (5nbpbalange entfprcchenbe unb eine nad) innen geridjtete, mehr eingebogene, fent= voebt ftebenbe, ber britten bubvbalauge entfpredjenbe Jialjte. 3ebe 3ebe unb ihr 3duib biegt fieb nad) innen, nad) bem Spalt 3U, unb jWar bie innere ftärter at§ bie äujjere. Sei manchen SEßieberfäuern liegt jnnfeben ben beiben filauen eine nad) oben unb auf; eu müubcnbe ©rufe, bie .HIauenbrüfe. Sie Slfterttauen finb rubimentäre Jeile ber iweiten unb fünften St\)e, fie fehlen ben Kamelen. Miaue, ein bafenjörmige^ SBerfjeug ober_D)Ja= fdnnenteil, beffen 3wedf barin beftebt, anbere ötüde ober Seile 311 faffen ober ju nerfebieben. — Über fi. al§ öoljverbanb f. SBertnüpfung ber ßölper. Stlaue, ^flanjengattung, f. Heracleum. ftlimriibcfrttliiii, ber bem öufbefdjlage ber SJJferbe entföredjenbe Sefdilag beriltinber. Er finbet Slnwenbüng bei Cdifen unb fiflben, bie häufig ge= pflafterte ober felfige SEBege ,;u begeben baben. Ser S. wirb entweber fo ausgeführt, bajs beibe Klauen auf einem gemeinfcbaftlicbcu Sifen ruhen, ober, toaf> befjer ift, fo, baf; jebe Klaue ihr befonbere« d'ifen Jtlaiu'iibrüfe, f. Klaue. [tragt. Mlaueiifctt, f. Knochen. Hlnucüliaiib , eigentümlidje pathol. ©tellung ber öanb , bei Weldjer bie Singer trallenfönnig ge= frümmt erfebeinen; biefelbe herutit auf einer 2äh= mung ber 3wifd)enfnocbenmu§!eln ber >3anb. Jtlaucittu^piiuug, f. Kuppelung. ft lriuciiöl , ein fettes 6l , ba« au§ ben Klauen ber Sftinber gewonnen wirb. Sa e? unter bem ©e= frierpunft flüffig bleibt unb nicht Ieidit rarijig Wirb, läfit es fid) vorteilhaft jumDlen von Hiafd)inenteilen benugen, bie ber Kälte auSgefetst finb, 3. 93. sum ölen von Ubrräbem in Kirchtürmen. JUnueiifdnil), f. Klaue. filaucufcudjf, f. 2Raul= unb Klauenfeucbe. ft laue n trüg er (Onychopliora), eine mer!wür= bige Orbnung ber ©liebertiere, früher 311 ben :UingelWürmeru gerechnet nnb in Berfdjiebener §in= fid)t einen Übergang von ben ©liebertieren 511 biefen bilbenb. Ser Körper beftebt aufjer bem mit 2 güblem verfebeuen Kopf aus 14—40 fein quer= geringelten Seibesringen, von benen jeber ein $aar ftummelförmige, mit gWei Klauen cubigenbe 93eine trägt. Sie büfcbelförmigen Srad'cen münben in über bie gange Körperoberflädic verteilten feinen Sßoren. Sie K. leben in ben tropifdjen unb fub= tropifdieu Sänbern ber Alten unb v)}euen 3BeIt unter Steinen, in faulenbem .f)ol5 u. f. W. Sie gebären lebenbige Einige. 2lm befanntefteu ift ber tapifebe Mrtifct, bie man unter R »ermifit, fint) unter K aujäujuc^eu. 394 Minus — MlaitlücU ff. (Peripatus capensis Gr., f. latel: Spinnen: ticre unb laufenbuifcer II, aui. 1 i). Klaue", Sruber ff., f. ,vlue, IftifolauS oon ber. Klaue *8ur, ber öelb eines tat. SudjeS oon i'.'i. Sabo (1523), na* bem um 1600 ein nieber- oeutfdjeS [yaftnacbtipiel gebietet mürbe. — SgL 3L jwepbe, S)er Sauet SlauS (©üterSl. 1879). JUnuosamiH, f. öoljtranSDoitmeien (Sb. 9, 2. 323 a). Minute imittcUat. clusa), enger abgefdjlojfener Saum, fftofterjeüe, ßinfiebelei. ff. im ©ebirge, i. Sinfattetung; ff, im äBafferbau, i. SEBebr. Mlnufcl \lax. clausula), eine einjelne Seftim= mung eineS Vertrags ober anbein :Kednsgeidiäits, namentlich eine foldje, meldte bei dbuiidvii :ileehts- gefdjäften häufig toiebertebrt unb E>c«halb einen gleicbbleibenben Sinn erlangt, mie Die ffaffatorifebe ff, it. b.i, bio .Hebicillarflatnel n". .Hebieiüi. 3n ber 3JtufiE bat ff. entroeber bie Sebeutung öon .Haben; (f. b.) ober bie eine;- ietbftänbigcn, ab= idjlieftenben SEeilS in SBaljern, Sänjen, Sftärfdjen unb Siebern. Slaufcn, Stabt in ber öfterr. SejirfS'baupfc mannhaft Sojen in SEirol, am redneu Ufer ber (lijarf, in 516 m >>obe, in einem militärifeb roiebtigen @ngpa| unb an ber Sinie Aranjensfcfte--So3en=?(ta ber Öfterr. Sübbabn (Srennerbatjn), 3tS eines Se= ürtegerietus (265,31 qkm, 9579 beutfdje fatb. 15m unb einer Serg= unb .(-uittenpermaltung, überragt Don ber Suva Sranjotl unb bem .Hlofter Salben I jRömertafteÜ Sabiona) auf einem gelfen (150 m), bat (1890) 711 @., Sßoft, Telegraph unb ein .Hapu sinerllofter (1699) mit ©emäiben auS ber Sdjule JJtunlles unb Don SenDenuto Eellini; bem fflofter geborte Joadtim .fiafpinger an. 3n Det 4^abe am Sßfunbererberge Sergbau auf fitberbaltigen Steiglang, oiniblenbe unb ffupfertieS, bereit; im 15. iyabrb. oon ben jjugger uo" SlugSburg be= trieben, jefet Staatseigentum. — ?as fflofter Säben, feit 1685 Senebittinerinnenflofter, mar bie- ins LO. ,\ahrh. SifdjofSfiö, ber von ba nadj Sriren Der= legt mürbe. Slaufcn, beutfdjer 9}ame neu Etufonc (f. b.). ftlaufcnburg. 1) ,u., Ungar. Kolozs megye, Homitat in Ungarn, grenjt im 91. an bie ffomitate Stftri&=9idf 3 ob , Sjolnof=S)obofa unb Sjüagü, im C. an D.'{aros= iorba, im 2. an Jorba=3lranuo§, im 3B. an Stbar unb bat 5149,25 qkm unb (1890) 225199 meift griea\ = fatb. rumän. @. (77271 Un= garn, 8081 Seutfdje), barunter 1997-.' SR&mtfdj* .Hatboliidic, 33281 ©riedufdv-Crientalifdie, 58913 @oangeIifd?e unb 6727 Israeliten. SaS Motilität umfapt auper ber fönigl. greiftabt ff. unb ber Stabt mit georbneteni ÜRagiftrat ßolofj 8 Stublbejirte. — 2) &., ungar. Kolozsvär, fönigl. Jyrciftabt mit JDcu= nieipium, xmttptftabt beS ehe= maligen fiebenbürg. SanbeS; teils Pen Ungarn unb be-> Miau feuburger ffomitatS, liegt in 319 m ööbe an ber Kleinen SjamoS unb ben Sinien Suba= reu ©roferoarbein -■ ff . = ffron= ftabt ber Ungar, staatsbabuen unb ff.»S)ee"§ ,!ilab (153km) ber Biamp-Mbalbabn, i|"t 2ib ber ffemitatsbebörben, einer Eönigl. ©erid)t§tafel, eine; ©eridjt§bofä unb jroeier Sejirtägericbte, einer ^inanjbirehion ber Cbevfoufiitorieu unb Supertn: tenbenten ber Deformierten unb Unitarier, einer Strtilct, bie mau unter i'j iui \\tubel-:- unb ©eroerbetammer, (5iieubahnbetrieb-;-: leitung, foroie ber fiommanboä ber 35. Infanterien truppenbiDifton unb 70. ^nfanteriebrigabe, eines "lUaMommauboc-, eines ©arnifongerid)tS unb bat (1890) 32 756 metjt eoang. Ungar, ß. (1336 Seutfdje, 3226 SRum5nen), barunter 1 1 248 Sftömifdj= unb 3279 ©riediifcb ■■ .Uatbolifebe unb 2414 Israeliten, ^oft, Jelegrapb, Aernfpredieinriebtung, in ©arnifon bas 51. Infanterieregiment « Areibevr oon S3US» unb bie 24. Satteriebibifion. Sie 3nnenftabt ift burdj Abtragung ber alten DJlauern mit ben fünf Sßorftäbten Derbunben, bie SrücEenoorftabt (öibelüe) am Unten Ufer tragt bie 1715 Don ©etteral Steinoide erbaute Eitabetle i AellegDdr), an bereu Atibe ,',igeuuerbäusdieu an= gebaut finb. Son Unterricht Sanft alten be= itebeit eine fbntglicb ungar. Aran^JcfepbsjUni' oerjität, 1872 gegrttnbet, mit einer red)t§= unb ftaatsmiifeniebaitlid'en.mepij.jpbilof. unbmatbem.= naturmiffenfcbaftlidH'n Jafultat unb etma 580 Obrem, je ein tatb. unb reform. Cbergtimnaüum, Sßriefterfemmar ber Unitarier mit Cbergnmuafium, :l'cittelidnillebrerprdparaubie, tanbroirtfd)aftIid)e älfabemie, bbbere i'iäbdien:, öanbete=, Sürgerfdjule, Staatslebrer-- unb ßebrerinnenpraparaubie, ein Jaubftummen:, ein gröbelfd)e§ ^nftitut unb ein t'aubesbofpital. Sie ^nbuftrie erftvedt fieb auf bie Aabritation Don Jabal, ;Küben;uder, iueb, Spapter, ©efebirr, Öl, Seife, ffergen unb JJiaidunen, Spiritusbrennerei unb Jampfmablmüblen. ff. ift 1178 von eingeroanberten Seutfdjen ge= grünbet unb ftebt au\ bem Soben einer rem. ffolonie, mabrfdH'inltdi Porolissum ; ber tat, '.Haute ©[aubi a= polis ift mittelalterlid). 1405 mürbe ff. jur Eönigl. Areiftabt erboben. SllS öauptort beS fiebenbürg. SanbeS ber Ungarn mar .tt. 1848 Üiittelpuntt ber nationalen Semegung, mürbe anfangs aber Pen bem öfterr. Aelbinarfeballlieuteuant ^uebner behauptet unb erft 25. Sej. 1848 Pen Sem genommen. ,«t In uienpn«, Sllpenpaf; im febmei j. .Hanton Uri, jroifcben ber Jbbigruppe unb ber 2iblgruppe ber ©latner ?llpen gelegen, perbinbet ba-> iReuHtbat (Uri) mit bem Sintbtbal (©larus). Ser Übergang ertorbert Don Slltborf bis Sintbtbal 10 Stuuben l'tarfcb. Sie fahrbare Strafe reidn oon Slltborf bis Unterfchädien (994 m). [©. 323a). fttnucbof, f. yoIUransportmefen (Sb. 9, ftlituciner (Don fflaufe, f. b.), fopiel mic @in= fiebler, f. Stnadjoreten. ninuctbnl, Stabt im öarj, f. ü'laustbal. Mlrtiiiur dat. clausura, «Serfcb.Ue&una*, «3(b= fperrung»), bas Serbot für Stbndje unb atonnen, ohne bejonbere SrtaubniS ihrer Obern aus uigebeu ober Sefudje reu i'aien }U empfangen; audi bie Serpflidjtung ber ffanonifer ;um Sufammenmobnen im Stiftsgebaube. ftlttufurarbcitcn, bie fdjriftlidjen arbeiten, bie bei Prüfungen unter 2tufficbt unb in ber Dtegel auch innerhalb bejtimmter Seit unb mit beftimmter vJ*e= febräutung ber ßilfSmittet in einem abgefd)loffenen Jtaume aufgeführt »erben. Sllautocti, Dtto, aJlufiffdjriftfteUer unb fiompo= ntft, geh. 7. illpril ls5i -,u Vangeufalja, ftubierte in Seipjig äßatbematif, bann i'hiüf unb mürbe 1875 Vehver am ffonferoatorium in ffötn. t5'r fchrieh: ©er ffanon in feiner gefebtcbtlidien E'nttDidtung» (S»g.l876), «Ter AinaerfaHbes.Hlapierfpiels i (ebb. L885), «SÖluftfalifcbe Sefenntntffe» (2. Stuft., ebb. 1892) u. a. Seine ffompofxtionen befteben in einer ;fii, fiiiö unter K fiuijujucijcu. .«Unnatur : ;<.i:, iämtliche J)ur=Jonarten 511 spielen, unb cbenfo mit einem einzigen Atngerfafte, nämlich,: iämtlicbe gletdjgebitbete ilioll= Jonarten. 9tur tritt rie Jonleiter, wenn man jie von einer Obertafte be= ginnt, auf bie Untertaften über unb umgefebrt. Jurcb tiefen tbeoretiieb geringfügigen Umftanb aber raarb bie praftifebe Verraenbbarfeit ganj in g-rage gejieUt, weil bie erftc ber beiben obengenannten Sdtjl»iertg= feiten ber alten ß. hier in um fo ftärferm iDcafse ber; Dortrat, al» bie anbete beseitigt mürbe: bie Dber= taften , beren Verraenbung bie Vehantlung ber alten .H. erfebraert, Jpielen bei ber Vincentfcben tf. eine io große Solle, bafe bier an* nidit einmal eine einige Jonart obne 3ubilienabme ber Cbertaften ;u fpielen ift. Jie Dbertaften befeitigte nun Vaul pon Santo igeb. 2. Juni 1856 iu Jotic- in Ungarn) in ber nacb ihm benannten Jan tbflapiatur (1882) im Vriucip baburd\ ban er bie :Hcibe ber 35incentfd)en Cbertaften eis dis fgah eis jo biebt nebeneinanber rüctte, bafs m>ifd)en ihnen ebenfo= wenig ein ännfcbenraum bleibt rate äWifdjen ben Untertaften e d e tis gis ais c. Bo erhielt er ;roei nid)t uuterhroebene Seiben Pon je G Saften für bie Cftaoe, beren eine mit c, bie anbere mit eis beginnt. 2Do ein öalbtoufdjritt porfommt, tann er nur burd) Cper «S)aä 3Jtäbd)en com See» (1889), )Üamcr= ftücfen, Variationen, Siebern unb Mammermufif. ftlauiatür ipom lat. clavis, bie Safte, eigentlich Sd)lüfjel) ober Jaftatur, bie Jajtenrciben be-j Jttapier*, ber Orgel, be-j .varmonium-5, ber Jreh= leier, bes .Hlapicborbc-' u. a. Xie Crgel hat eine Ä. für bie ©änbe (SWanual) unb eine anbere für bie Atifee (ffjebal). Schon im 10. Jahrb. er= febeint eine .H. an bem Organistrum ( Jrebleierl, im 16. !Jabrb. an Zithern unb ©eigen, im ls. Jahrb. an Sauten, Jbeorben, Warfen u. f. id. J ie fi. brachte man an allen ^nfttumenten an , ;. 38. an Gifter, ©laeharmonifa, unb fdilicfUid) »erbauten bem- felben Streben bie Vlac-inftrumcnte ihre .Ulappen unb Ventile. Tic jetu noch bei ben Drget= unb ben Vianoarteu lichtere idHeduhiu gcraebnlidi .ulamere genannt) übliche ff. befiehl aul einer :Heihe bori= iontal unb eng nebencinauber liegenber (roeifjer) Saften für bie biatonifdje Jonleiter, jroifcben bie an ben betreffenben Stellen (fdjroarge) Cbertaften für bie dnematifcheu jnalbtene tis dis fis gis ais cingefdjoben fmb. S)a§ Spielen rairb bierburd) febr erfchraert , unb ba iebe Jonleiter einen anbern gingerfab p erlangt, fo muffen ftcb bie ©änbe in je 12 perfebiebenen Jonleitern für jcbe ber öetfdrie* benen Jongeiduecbter ljur, äftoü) befonber-> ein= üben. SSerfudje, biefen übelftanb ju befeitigen, finb im 19. 3>abrb. öielfad) gemacht, öcinr. Jofepb SBin= cent pcrteilte bie 12 ©albtöne einer Cttape pöllig gleiebmäpig jroiicben Cber-- unb Untertaften: eis dis f g a h c (1 e fis gis ais c. ©aburdj ermöglichte er e§, mit einem unb bemfelben Aingerfahe, nämlich : Übcrfehcn ber yaub auf cie anbere SReifje erreidit raerben, unb ba'? geidneht, raie aus obigen 2d'e- mata erfidnlidi, in ber :Keihe Don c nach oben, in ber :Heihe Don eis aber nadj unten bin. Um nun audj in biefem Sßunfte ©leidjmäfjigfeit beä AtiKtetfauev hcrbeiutfu breit, brauchte Santo nur nodj eine bvr beiben :Keiheu unten ober oben hiuju= ntfügen (fjig. l). 5ia- i- Jaiu tonnte man nidjt nur bie Jonleitern ber r:iieihe mit ber Sluätoeidjung nad) ber ehern :Kcihe fvnclen, fonbern ehenfo iiut audi bie ber cis=9teU)e; unb umgelehrt: nicht nur bie Jonleitern ber ci9= :Kcil\- tonnen in ihrem Verlaufe na* unten aue= roetd)en, fonbern atufi bie ber c = Dieibe. 9iun erft ift ber AingerfaR in 3Birtlid)feit unb aueb für bie SßrapiS für aue gleichartigen Jonleitern unb --©änge genau ber niimlicbe. SBeldje Vorteile bieä aud) für bie Jrancpofttion bietet, ift flar, ba e;- ftcb ja für ben Aingerfat; gleichbleibt, mit raelchem Jone man auch immer beginnen mag. Jjnbem ferner ein Dt tapton fd)on mit ber fiebenten ftatt ber ad^ten Jafte erreicht rairb, fo rairb burd) biefe .Hompreffton ber Sig. 2. Dftaoföannung ba:- Dftaoenfpiel erheblicb leichter. Ja-? finb im roefentlidjen bie Vorteile ber neuen .«. gegenüber ber allgemein üblichen. Um fk nod> beiler ausbeuten ;u föuneit, perboppelte ^antö obv geä Sd)ema, er raenbet alfo fed)ä Dteit)en ftatt ber Slfl. s. obigen brei an, raobei \iä) je eine c- unb eine eis= :Hcibe abroed)feln. SS giebt alfo babei brei e=3teir)en unb brei cis=9teit)en. JroRbcm aber hat nidt)t jebe Jafte ihren eigenen Jafienhehel , fonbern bie brei e finb nur brei perfebiebene 2tnfd)Iagftellenbe§ treppen5 förmig geftalteten Jaftenhebel-J (gig. 2). arttfel. bie man unter St uermiät. finb unter 6 auiäuiucfcen. 396 vUamcfiorb — föfagomenä So bat bet Spielet bie SBaf^I mnfcheu mehrem SlnK-hlagjtellen frei, unb baä fiebert ihm eine natür liebe unb bequeme Haltung bet öanb (Rüg. 3). (?•> bietet babei feine Schtricrigfeit, biefe R.uoet einer ge reebnlivhen fo anutbringeit, bar, ibve einzelnen Saften auf bie bet letucrn (burd) Knöpfe u. bgL) auffdjlagen unb fte in ^Bewegung jetjen. Stnbere Neuerungen bei ,utnfbflaoiatur gegenüber bet alten finb: bie nadj rem Spieler ju geneigte Sage ber fi., bie eine allut ftarfe Beugung beS §anbgetenfe£ nacb unten überflüffig machen joll, fowie bie Slbrunbung ber Saitenfanten, woburdj ber Stnfiblag jroeier 3Jad)bar= raften permieben uurb. — 2>gl. £>. 3- üßincent, Sie ©inbett in bet SonWelt (S»j. 1862); berf., Sie 9teu= flapiatur r.l'caldun 1874); Don Santo, Qftitteilungen über bie Sanföffaoiatut (fieft l , 9Bten 1890). Stlauirfjörb, auch fd'lcchtbiu Hla»i.er,baä ein= faebfte unb roobl audi ättefte .Ülainer- Saiteninftru= ment, entftanben auj bem i'ionecborb (f. b.). Sä beftebt aui einem öieredigen Saften mit einer Sln= jabl urfprünglicb gleichlanger Saiten, bie an eifet= nen, in einem turjen SRefonanjboben ftedenben Srimmftiftcu befeftigt jmb. Unter ben Saiten liegen, ootn SRefonanjboben, ber nur eine turje Strede unter ibuert betläuft, unbebedt, bie Saften* bebet , bie Dorn in ber Rlaoiarur enben. Stuf ihren hintern ©nben fteden fpatelfermige Sangenten oon 3ReffmgbIed). Severe »erben oermittelft ber Saften an bie Satten gefdjteübett, bie f o Wie beim öam= merftaoiet ff. SBianoforte) angefcblagen »erben. SBäbrenb aber bei letuerm jebe Saite auf einen beftimmten Jen abgeftimmt ift, fmb beim .H. idmt liehe auf einen cinjigen gefthnmt, unb bieS8erfd)ie.ben= beit ber Jone erzeugt erft ber Stnfdjlag ber Sangenten an bie Saiten, inbem öon ben Sangenten bie einen «in fürjeteä, bie anbern ein längere! Stüd ber Saiten abgrenzen, ba§ nun ettlingt, rcäbrenb ber Seil ber Saiten, ber nicht mittlingen feil, bureb um= nutnbene Sudjftteifen abgebämpft ift, Saburcb wirb e§ mögltd), bafi biefelbe Saite oerfdüebcne Söne giebt, inbem oerfdpiebene Saften ju ihr geböten. Sei ben alteften .Ü. tarnen 2 — 4 Saften auf je eine Saite, roa§ man also «gebunben» bejeiebnete. Surcb biefe SMnbung fanu man Rlangmirtungen herPorbringeu, bie Eeiu anbereä ftlaoier ju erzeugen betmag, ;. SB. bie SBebung (eine Sttt Tremolo); bodj hatte fte auch SRadjteile, mec-halb man um 1700 bie ,H. nbunbfrei machte, b. h. jeber Safte ihre eigene Saite (ober jroci gleicbgeftimmtei gab, febafe nun bau R. eben: foDiei Saiten als Saften hatte. 3n biefer ©eftalt roarb ba§ R. noch im Slnfang beä 19. 3abrb. ge= baut, solange ba§ Sßtanoforte nodj in ber ©*ni uüdlung begriffen war, Wetteiferte baS R. erfolg reich mit bem ©laoicnmbel unb Spinett, fobafs }>hil. (rm. SBad), SDlattbefon u. a. ba§ R. ben legtern Pen jogen, weil e§ in Sauberleit unb Sfhiancierung beim Spiel biefen meit überlegen mar. ftlnutritlicrium, eine Ülrt bei Spinett-:- (f. b.i mit »ertifal ju ben Saften geftelltctt freiftehenben Saiten, fchen Slnfang be-> 16. ,\abrl). in Seutfchlanb unb Stauen beliebt, als Vorläufer ber aufredjtfteben ben Klariere, wie eo ba? heutige überall oerbreitete .'JManino ift, ju betradnen. Ta-> alte.H. ift, wie alle ©ptnetttonftruttionen, gan;, aufier ©ebraud). Hlauictintbel, f. Clavicembalo. Slauicr, f. ^ianoforte unb fttotatut. ftlauievniiit<:,tifl, bal i'lrrangement eine» für mehrere Snfttumente ober für ©efang mit 33cglei= tung Eomponierten SKufifftüdS für ba§ Sßianoforte. Slrtifft, bie man unter R »evm Stlatiicrgambc, f. ©ambenWert. JTlnuicrbannonita, f. öarmomta. Minuienpiel, bieÄunft, auf bem Slattiev nt mufigieren. Sie verfallt in einen tedmifcheu unb einen allgemeinen mufifaliidHm Seil. Sie Seduüf beä R. beuredt, tie Ainger, öänbe, ?lrme unb bie ©elente unb STOuSfeln berfelben fo ut üben, baf; fte fidi auf ber Rla&iatur (f. b.) mit greibeit unb Stdier= beit beiregen. Sie Slnforbetungen an bie Sechnif be§ R. haben ftd) feit brei ;utbrbunberteu im gleiijen Sdnitt, in bem ber .Hlaoierhau ben Umfang unb bie Slangfülle ber ^nftrumente weitet bilbete, fert= mäbrenb gefteigert. Sie Stubienircrfe ,utr 2lu-J= bilbung in ber .vilaeiertedntit fmb iahlreidi itnb man nigfaltig. 2ln ber iMbenlitteratur haben mehrere Jahrhunberte gearbeitet unb SReifter toie Seb. ffla4 unb 33eetboPen beigetragen. Sie enthält Sltbetten, bie firh, mie bie oon t£. ©jiernö, auf bie ©rgiebung bet ivinger hefchrduten; in ihrem gröfjern Seile beftebt fie au§ RunftWerlen, bie ftch an ©erft unb .'öer; ber Spieler reenben. .Hein anbereS Suftrument beüKt feUhe geiftootle Stubienmerte wie ba§ filabiet in bem «Gradus ad Parnassum» pon ßlemeuti, in ben thüben Pen ©tarnet, ilcof d?elc3, ßhopin, nun gröfjteu Seil fiunftwetfen reu hohem 3Bert. Sie neuere ,Seu hat ben bie Erlernung ber .Hlapierted'iüE bienenbeu SBerfen nodi eine .Hlaffe hinntgefügt, in ber mit Sßerjicbt auf Eünftlerifdje Raffung baS gaiye tcd,= nifche Sßenfum auf eine iKeibe oon ©runbfotmen jurücfgefübrt mirb. SBelannte arbeiten biefer ?lrt fmb bie «Jcdmifdien Stubien» Pen 8. Sßlaibt) unb pon 93runo ^mintfcher. Jen ^Weiten unb hebern Seil in ber fi'unft be? fi. hübet bie ^eberrfdutng be^ SßortragS. Sie i'eiftungc-fdbigteit bierin beruht in erfter t'inic aui allgemein menfd)lid)en unb fünftlerijdu'u Adbia feiten: auf ber angeborenen poet. Begabung, auj Siefc, Jetnheit ber G'mpfinbung, auf Starte ber 1-baiitajic, auf ber Sornebmbeit he-? ©efdjmad§, auf ©baratter unb allgemeiner Silbung. S)ie6tüben= litteratur nimmt audi auf biefen Seil bei fi. Sejug. "Jlufgaben, bie ben Sßortrag angehen, ftnben (id) überall. Sagegeit jtnb trürannanUnterricbtöirerfen, bie biefen Seil be§ H. umfaffenb unb fßftemattfd) be= hanbeln. Sa§ bebeutenbfte ift be» öamburger "l'bil. ©m.SBacb, «SSerfud) über bie wahre :Hrt, baS .Ülaoier ju fpielcn» (2 Sie., Seil. 1759—62; 3. Stuft, 8pä. 1787—91). 3ihm ftebt, auch jeitlid), Surfe «3tn= leitung jum ©eneralbafifpielenj f.^alle 179 1 ; 4. Stuft. 1824) nalie. SaS 19. ;uibrh, bat aber, unb nidn blof? in ber Slabiermufu, bieÄunft be§ SorttagS als Sebtgegenftanb öernadjtäffigt unb fidi batan geirebnt, biefe .Htmft al§ ba§ ©ebeimnig beoorjugtet ©eifter ;u betradüen. (Srft bie Sttbeiten 6. SHiemannS jur «^brafierimgolebre» beginnen einen SEBanbel tum Säeffern perutbereiten. — 3SgL ß. §. SBeifetnamt, ©efdjidjte be§ R. (2. Stuft., Stuttg. 1879); 0. Sßaut, ©efd)id)te be-J Slaoicr» (S»j. 1868); SBertentbin, Sic Sebre aotn fi. (3 sJ*be., SBert. 1889). niaoifiarpc (frj. claviharpe) ober 6arfeu = tlaPier, f. 6«fe. Jtlauitimbel, f. Clavicembalo. flla^ominä, eine Pen ben ion. Sroelfftdeten, urfprüuglidi an ber Rufte ^senienä am 6etmäifd)en iKeerbufen, Weftlid) Pen Smnrna erbaut, tarn früh in bie öänbe bet2t)bet unb Reifet. Stlä aberi'ltheu 479 p. ©br. feinen erften Seehunb grünbete, trat.U. biefem bei. 3"fllci* febeint bamal* bie Stabt auf eine ber gegenüber liegenben ^nfeln (jefct 'San Cno= i6t, fint> untev E auijuiudjeu. tleanttjeä -- ®kd)o :v.it t>aimi) »erlegt worben ju fein. SRadj turjcr Selb= ftänbigfeit am @nbe bcS 5. ^ahrb. würbe ff. im •Jlntalcibifd)cn gricben 387 e. lEfcir. Sßerfien toieber übcrlaffcn. Slleranbcr b. @r. Derbanb bie 3nfel mit bem Acftlanbc burcb, einen Samm, Don bem beute nodj tiefte erhalten finb. ?jn ber 'Jfäbe be§ alten ff. liegt jetjt Sßurla. — Sgl. Sababu, De rebus ( !lazo- meniorum (Siffertation, ©reifilW. 1875). ftleniulnv, ftoifdier ^bilojopb au§ ätffusi in ffteirtafien, mußte fieb anfangi in Sitten feinen Unterbau burdi Lohnarbeit Betbienen unb genoß bann lange ^abre ben Unterricht 3eno§, beffen 3iad)folger er um 264 d. iShr. würbe. SRit feinem Sdntler 6bn)fippus (f. b.) geriet er fpäter in einen heftigen Streit. @r foll fein Leben freiwillig ge= enbet haben. 2lbweid>cnb Don ben übrigen Stottern nahm er bie Sonne als BerrfdjenbeS SBeltörincis an. Sludj fdjeint er fidi entfebiebener alä bie Übrigen Stoifer an fierallit angelehnt ju haben. Son fel= neu Dielen ©djriften bat fieb fein in öerametern »erfaßter «öpmnuä o.n ben 3euS» (hg. Don ©djäfer in ben «Poetae gnoraici», Lpj. 1817, Don Sdiwabc, 3ena 1819, unb ©turg unb sJJlerjbor[, Spg. 1835) oollftänbig erhalten, ber fieb burdi warme? reü= giöje» ©efübt unb erhabenen ©cbwung auiojeidjnet. Kleben, in ber Saufunft, f. fflaibcn. Klebet ober ©Inten, ber (Simeißtöroer ber ©e= treibeatten, ber nadi bem ffneten be§ 3)ieh(§ mit Gaffer bis jur Entfernung altes StärfemeblS als graue, jähe Slaffe, faft oon berSefcbaffcitheit einer aufgequollenen tierijehen .fiaut, jurüdbleibt. 3>er ff. ift fein einfacher, foubern ein (Semenge oerfchie= rener pflaujlicbcr SJJrotemftoffe, inSbefonbere enthalt er ©liabtn, Dtucebin, ©lutenfibrin, @lu = tencaf ein u.f.w.; er ift leid) t ber gäulniS jugätuv lid) unb erzeugt baS gauten unb ben Übeln ©erud) be» SKbfallwafferS ber ©tärlefabrilen. Me SSer= fd)tebenheiteu im Serbalten beä EEfle^lS haben ihren ©runb in ber ©egenwart beS ff. 3)aS SSJeijenmebl enthält ungefähr 12, bas iHoggenmcbl 9—10 Sßroj. ff. : ber ff. beS DtoggenS unterfdieibet fidi Don bem bei SEeijenS baburdj, baf; er geioöbnlidi nidit bie fefte plaftifd)e Sefdiaffenbeit annimmt, bie jenem eigentümlich, ift, fonbern meift meid) unb fdnnicrig bleibt. 3er ff. finbet fidi Doräüglidj in ber Miete unb würbe beSfyalb früher, mo man bteffleie großenteils wegwarf, jum großen 9lad)teü* beS mirtfcbaftlicben '-Betriebs unbenubt gelaffen. Siel jWedmäßtger ift cS , ben ff. ber ffieie baburdi in gleifd) ju Derwan= beln, baß man biefe bem Sieb gieht. SleuerbingS ift e£ audi gelungen, bie jähe, wenig fdiiuadbajte, fdjwer uerbaulidic äJtaffe, bie ber beim Hueten beS 2Ret>l§ gewonnene frifdie Ä. barftellt, baburd) in ein gefunbe§ unb wohlfdimedenbes SRabrunflämittel ,ni DerWanbeln, baß man fie mit bem gleichen ober bop= pelten ©ewid)t iüebl ,ui einem Seige formt, biefen in Streifen gerteilt, bei gelinberüBärme trodnet unb hierauf ©raupen, ©rie§ u. f. w. barauä herftellt, bie al§ Slebergrieä, Sßrotein, ftleberbrot, tf r a f t f u p p e n ft o f f , © I u t c n 3 w i e h a d m c b, l u. f. w in ben ßanbel iommen. Slcbcr, fsean SBaptifte, franj. ©eneral, geb. 6. iUlärj 1753 ju Straßburg, wibmeteftd) anfängt lief) bem SBaufad), trat bann in bie 4'iilitärfcbule in SWündjen unb würbe 1772 »on bem bfterr. ©eneral oon .Haunitt in beffen Regiment al@ Lieutenant an= geftellt. 1783 nahm ff. ben 2lbfd)ieb au§ bem bfterr. lieuft, lehrte nad) bem dlfaß jurüd unb würbe 33au= infpeftor in SBelfort. S3ei Sluibrucb. ber DleDoIution Strtitcl, bie man unter H Ben trat er alö freiwilliger in ba-j jran;..v>ecr, fdjwang fieb balb jum Sataiüonlcbej empor unb jeiebnete fidi 1793 bei ber®erteibigung oonäfldinj unter ©ufttne au§, joorauf er jum Srigabegeneral ernannt würbe. $. focht bann in ber SSenbe'e, irurbe 1794 3)iDiftonl= general unb zeichnete fidi unter pourban bei Aleuruö (26. 5jun*1794) au->. (5'r eroberte ".'Jiaftridjt , be- lagerte SDlainj unb befiegte 4. ^uni 179t; bie öfter» reidjer bei 2lltentird)en. lUit ber lirettorialregie- runa jerfallen, Derließ er 1797Jbie3lrmee unb lebte }U Ghaillot bei S(kiri§. 1798 beftimmte ihn SBona= parte, mit ihm nach Sigppten ju geb,cu ; er würbe bei Jlleranbria oerwunbet, madHe benQug nadi ©ürien mit, fiegte 1799 am Serge lahor unb fdjloß, naeh= bem er nadi SBonaparteä Jlbfahrt ben Oberbefehl in 'iigppten übernommen hatte, im San. 1800 ben Vertrag iion Slrifeb (f. b.). 3a berfelbe oon ben dnglänbem nidit beftätigt mürbe, begannen bie jjetnbfeligleiten oon neuem, unb ff. fiegte bei ,'öelio= poli>> (20. yjiär; 1800). ffurge 3»t barauf würbe er 14. 3uni 1800 burd) einen ullufelman ,;u .Hairo ermorbet. 1840 würbe ihm in Straßburg ein ®ent= mal crridjtet. — ÜBgl. Srnouf, Le general K. (9ßar. 1867); 9ßajol, K., sa vie et sa correspondanee (ebb. 1877); Seidjer, ©eneral ff. (Straßb. 1890). Slcbcrbrot, Jtlcberfltie^, f. Sicher. ftlebcvmdil, f. 3lleuron. Slebcröa^e ober echufterpappe, billiges fflebmittel, aus jerftoßenem unb teilweife gefaultera ffleber bergeftcllt. nielHUHi!ifrl)inafri)titc, f. ctärfemebl. JUelifuvu, f. [Roggen. Jtlcut'ritut, f. Galium. JUcbleim, fooiel wie glüffiger Seim (f. b.). $llclimittcl finb Hitt, ffleifter unb Seim (f. bie einjelartifeO. Slcbnclle, f. Lychnis. Jtlcbc*, Sbwin, SJlebiainer, geb. G. gebr. 1834 ju fföniggherg i. $r. , ftubierte in ffönigäberg, SBürjburg, 3ena unb SSerlin SJebijin, würbe 1861 älffiftent SBirdjoWS, 1866 Sßrofeffor ber pathol. 3lna= tomie in Sern, 1872 Sßrofeffor ber patbol. i'lnatomie in SBürjhurg, 1873 in Sßrag unb 1882—92 in 3üridi, lebt in .vtatl-nube. ©eitbem wibmet er fid? Stubien über bie Sehaublungber^ufeltionstranlheiten bureb Safterienprobulte, namenttidj bei Spolera, Juber= lulofe unb 2iphtt)eritiÄ. älußer Dielen monograpbi= fdjen ilbhanbluugeu in (Vadjjcitfcbriften febrieb er: «Öanbbud) ber patbol. älnatomie» (Sfgn. 1 — 7, Serl. 1867—80), «Seiträge jur patbol. Slnatomie ber Schußwunben» (Vpj. 1872), «Stubien über bie Serbrcitung beS ffretiniämuä in Cfterreid)» ($rag 1877), «Setträgc jur ©efcfewulftlehre» (ßeft 1, Spj. 1877), «Über bie Umgeftaltung ber mebij. 2lu= fchatiungen in ben legten brei ^ahrjehnten» (ebb. 1877), «®ie allgemeine Pathologie» (1. u. 2. Z\„ 3ena 1887—89), «ffaufäle Sehanblung ber ©ipb= tberiti"» (SBien 1893), «Sie Sehanblung ber Stubet* tulofe mit Suberfulocibin» (1. — 8. Slufl., öamb. unb Spj. 1892). Slcbtaffct, fooiel wie englifd?e§ $flafter (f. b.). Jtlcrttu (Dendrochelidon), Saumfegler, eine ju ben Seglern (f. b.) gehörige ©attung ber 8ang= bänber (f. b.), welche ganj Snbien unb bie Diolutten bi§ Neuguinea bewohnt. Siefe Sögel haben un= gemein lange Schwingen, einen gegabelten Schwanj, unb bauen an ben Seiten üou Saumjweigen au« Sßflanjenfafern, gledjten u. bgl., bie burd) ©peidjel Derlittet finb, febr Heine SRefter, bie gerabe groß i6t, finb unter 6 aufäuludjcii. - ®lee (^ßfCange) — Äfee (.fteiuv. • genug nur, tas einzige (!'i zu faffen. 5)er Söget fu-.t beim Srüten h an v 1 1 d et1 L i c±> auf bem .'Imeig, auf ben tas eben auSgefdjföpfte Junge [ofort hinauf friert. SIcc, in bei Soltsiprachc im weitem Sinne tte Scjcichming für alle Erautartigen Sdnuettcr= tingSblutter, bie gebreite Stattet unb fopf- ober ährenfonutg angeorbnete Stuten haben, im engern Sinne ieboer; für ton fiopfElee (Trifolium L.\, einer SflanuMigattung aus ter Familie ber 8egu= minofen (f. b.i, Abteilung betSapilionaceen, mit etloa 200 Slrten, größtenteils' in ber nörbl. ge mäßigten gone. CS« finb frautattige ©eroddjfe mit treizähligeu Startern unb in Köpfdien geftetltcn, oerfdjieben gefärbten Stuten. $at)\itia)t Strien roadjfen in 2eutfd)(anb roitb, teils at§ Untrauter, teils als ante Futterpflanzen auf SBiefen. 2 er für bie Sanbroirtfdjaft michtigfie ift ber SEÖiefenftee (Trifolium pratense L., f. Safct: Futterpflanzen I, [vig- 10), audj fpanifdjer, Srabauter, fteir if dj e r , S u rgunb e r .Ü. ober g e m e in er 9to t Jlee genannt , ber in gan§ Suropa auf SBiefen unb ©rasplätKii toilb tnädjft unb auf gelbern im großen augebaut mirb. G'r ift zroei= jährig, bat purpurrote, feltener fleifdjrote ober roeijje Slütentcpfe, eine flaumige .u.'ldncbre, unb bie SRebenblfttter laufen plöfelidi in eine grannige Spitze aus; eine austauembe Slbart auf SBtefen ift ber Sullenttce (engt. Cow gras). 2erßleebau mürbe juerft au« ben Sftieberlanben burdj -Hu«- loanberer ju Herzog Sllbas Seiten in bie Ufer be§ :Kbeins gebracht, mo er jebodi febr balb roieber einging. (5'rft in ben Stiegen &fterreidj3 gegen grantreieb mürbe ber ü. mieber nacb Dfterreidj unb Scbleficn tierpftanjt, aber_nur hier unb ba gebaut, bis ihm Sdjubart Dem fiteefelb (f. b.l eine allgemeine Verbreitung oerfdjaffte, moturdi bie Sanbroirtfdjaft eine gans neue ©eftalt, eine Stütse unb fiebere ©alrung erbielt. 3)urdj ben fiteebau mürbe bie reine Sracbc unb ber SMbegang be» ;Uinbv>iebe» Derbrängt unb ftatt be§ letjtern Sommer; jtalliuttenuig eingeführt, rca§ jur Sereblung be§ Siebes febr inet beitrug. S§ roarb ferner burdi bie Grzcugung Dielen unb guten gutter* unb bureb Sernichrung bei 'Jinfiincnes ber 2ünger Dcrmehrt unb perbeffert unb ber Sanbmirt in ben Staub gefegt, mehr ©etreibe unb anbere gelbgeroädjfe zu erbauen, abgefeben bavon, bafj ber fi. febon burdj Sefcbattung unb Reinhaltung bei Sotcus foroie fcurd) feine Dielen ;Küditänte au SBurjeln unb 5top; vcln bem Steter »efenttidje Sienfte teiftet unb ihn bureb SlffimiUerung tes atiuojpbärifcbcn Stidftoffs an biefem roidjtigen Sflanjennäbrftoff bereichert. Gs roarb aufserbem burch ben Kleebau ermöglicht, fdjledjte SBiefen in gelb ober SBalb umgumanbeln uub auch ba einen rjotlfommenen Slcferbau zu trei- ben, reo natürliche SBiefen fehlten. 2er Same bes .u., teilen 3üdjtung häufig febr rentabel ift, bilbet einen bebeutenben öanbetlartüet. 2er :KotElee, ber auf Saut unb bürrem Sanbe nicht gebeibt, verlangt einen in guter Kultur be= finblicben tiefgrünbigen Sobeu. 2urcb ÜJlergeln tes 'Jltfcrs gelingt es fanbigen Soben tleefabig ju madjen. 2ie Saat (10—20, im SDUttet 15 kg pro Öettar) erfolgt in raubern Vagen unter eine hinter halmfrudjt oft im ©erbft, fonft äugleidj mit bem Sommergetreibe im Arühjahr. Sie öauptnu&ung besiKottlees, ber nadj 'Jlbemtung be§ ©etreibes im erften ,"sahre meiftens abgemeibet mirb, erfolgt im jmeiten Jahre, um im britten mieter iiirüdiugehen. Slrtitet, bie man unter S 8evm 2er Sftotftce mirb entroeber in grünem Ruftanbe verfüttert ober ;u 6eu gemaebt; at§ mittlem ®r: trag an fieu redjnet man für bie ,i»ei ©djnitte 5o 2oppeteentner pro öeftar. 2ie Üleemübig^ feit, b. h. ba§ mangelhafte SBadjStum auf geeig netem Soben, mirb meiftens turd1 ju häufige 3Bieber= fehr (hbd'ftens alle fedjS JJaljre) unb baburdj be= »irrten SÖlangel an affimilierbaren Ocäbrftoffen in ber Mrume ober im Untergrunte heriiorgerufen. geinte tes :Uottlees finb: ber itleefrebs (Peziza eiborioides Fr.), bie ©djmärje bei fi. (Pölythrin- cium trifolii K:c), baS ctodäldjcn (Tylenchus devastatrix Kühn unt Tylenchus Havensteinii Ä.), foroie bie Kleejeite (Cuscuta epithymum L.) unt ber Sleeteufel (Orobanche minor Sutt.). 2er mittlere 9t. (Trifolium medium L.) , ter in Snglanb fehr gefdjä^t ift, gebeibt audj in trod= nem, felbft fanbigem Soben, ift bahei ausbatternb, bat ttefgehenbe SBurgeln unb leibet beshalb auch burdj troetne SBitterung nicht Sdjaben. 2er (Vabenflee (Trifolium filiforme L.) ift eine gute Futterpflanze für ÜJcifdjfaat. Stufjerbem roirb ber fricebenbe fi. (Trifolium repens L.) , gerobhnli* 3Beifj=, Stein = , Schaf; ober SBeibeflee ge= nannt (f. 2afet: Futterpflanzen I, gug. 2), im großen als gutes ädjaffutter angebaut. 2iefer befiRt einen Eriedjenben Stengel unt meif>e Slüten= Eöpfe mit geftielten Stuten, rcelche angenehm, fchroach honigartig riechen; er liefert ein oortreff= liches SBeibefutter unb bilbet als folches gembhnlicb bie ©mnbiage ber ftoppelmirtfcbaft. (fbenjo mirb ter nur einjährige fcböurote S lu t = oberj nfarn at = tlee (Trifolium incamatum L., 2af. I, gig. 7) be= fonbers in grantreidj unb 3iorbjpanien, neuertings audt in Seutfdjtanb als roilltommenes ,Smijcher.: futter in Dielen Wegeilten angebaut, jyfir febr naffen, thonigen ober eifenfehüfügen Sobeu ift ber Slnbau tes febmebifchen ober Saftarbtlees (Trifolium hybridum L., £af. II, gig. 15) mid)tig, ber au§= bauernb ift unb grbfjere geuchtigteit gut aushdlt. 2er auf gelbem gemeine 2lcfer = , fiahen= ober 5 af entlee, audj ö af enpf ß tdj en (Trifolium ar- vense £.), mit febr jottigen, turjen äiijren unb äufjerft tleinen Slumen, mirb at§ Hausmittel gegen 2iarrhbe gebraucht. Slucfa ber ©olb = , 3Balb= ober öopfenttee (Trifolium agrariumX.), mit fdjönen gelben Slütentbpfen, aufrechtem Stengel unb länglicbdaiuettlicben Siebenblättern, giebt ein gutes guttertraut ab unb mirb auf fanbigem Soben sumeileu als Siebenfaat gebaut. 2er 30—60 cm hohe rote ©eifsttee, gucbs= ober iltbrentlee (Trifolium rubens L.) , Spife: ober Scrgflee iTrifolium montanura L.), Grbbcer= oberSla fenttee (Trifolium fragiferum L.), brauner St. (Trifolium spadiceum L.) u. a. »erben nid?t im großen fultipiert. Über ben fpanifchen ober t ü v = tifeben fi. f. (5'fparfette. Sal. 3Berner, Jöanbbiut tes gutterbaueS (2. 3lufl., Serl. ISSüi; «rafft, Vehrbucb ber Sanbnjirtfdjaft, Sb. 2: 2ie ^flair,enbaulebre (5. Stuft., ebb. 1890). Slee, öeinr., tath. Iheolog, geb. 20.. Slpril 1800 ;u 9JJünftermaifelb im SReg^SBej. fiobtenj, ftubierte auf bem bifdjöft. Seminar ;u SKainj, erhielt 1823 bie 'Virieftermeihe, mürbe 1824 Sfirofeffor am Se= minar ;u SBürjburg, 1S29 an ber Unioerfität ju Sonn unb 1839 ;u äRüneben, mo er 28. guli 1840 ftatb. Sein iSauptmert ift bie «Jtatb. 2ogmatit» (3 Sbe., SDlainj 1835; 4. Stuft, in 1 Sb., 1861); ferner fdjrieb er aujjer Kommentaren jum «3o= ift, fiitb mitte ß auf jiiiiidicti. Sleeboum — Äleibung :',;«'. i banneäetjanfleliums (ÜJtaoq 1829), mm «Körnet' Brief» (ebb. 1830) unb jum «öebräerbrief» (ebb. 1833) eine «(Jnooflopdbie bei E&eoloaie» (ebb. 1832), «Sefrbud) b«Sogmengefh. Sbriftian. ttlccgrn»?, f. gutterbau unb Autterpflan;en. Stlerfrantheit, Krantbeit bet Sterbe, bie na* auSfdjliefälidjet Serfütterung von Saftarb* ober f&web. ftlee entftebt. Sie fceroorgerufenen (5'ytran hingen befteben in ßntsünbungen unb Serfd)»& rungen bor SKaulfcbletmbaut, mitunter au* bet toeifjen Slbjeicben mie beim S8ud)roeijenauäfa)Iag (f. b.i, ferner in Slttgetneinerf Meinungen, bie mit bet 8ur>inofe (f. b.) eine genüffe vihuli*feit befi&en: ©elbfärbungber6d)leimbäute,ßolif ^n Sübbeutf*lanb findet mau fie in gorm bor fog, Joeinjcn (gig.2), eine in ben Soben geftofjene Stange mit breimat je Jtoei Guerr) eisern. 3« ®e= birgsgegenben mit Bieten Kieberfd)iägen ober in feudjten Sommern fmb fie faft ba§ einjige Stittet, ben grünen batbtroefnen Klee oor bem Serberben ju beroabren. ftlccfalj, ©emif* eines fauren unb eineä über fauren .ttalifaljes ber Cralfdure. Sa§ IetUere bat bie gufgmmenfe&ung C2Ö4HK + C,04H., + 211,0. ftlcciäurc, f. Dralfäure. Slecfcibe, Sßflanjenart, f. Cuscuta. Slccftraud), j. Ptelea. SlCCteufcl, f. Orobanchc. Stlei, f. filai. Kleiber, f. SKeife unb Spe*tmeife. [({. b.). Jtlciberarbettcn , foulet »nie filaiberarbeiten Slcibcr, f. Reibung. 3n ber Secmannsfpradie fmb .H. bie eingehen Stüde Segettu*, au§ benen ba» Segel jufammengenäbt ift Sleibcraffc, f. Scblantaffen. ftlei&erbriiim, f. Platane. Slrtitet, bie man unter $ BW ftlcibcrlauc* (Pediculus vestimenti Büro.), eine 2— 3,s min lange Söul mit fdjlanlem Hinterleib \mx> ungefleclten öinterleibSringen, i*maroht beim ÜJlenfijen, bdlt fidt) in ben ßlcibem auf unb legt audi ihre (Sier in bereu Käbte. Starfes ßr&i&en ber Kleiber ift bas beite [Kittel jur Vertilgung ber Saufe. Älcibcnnottc (Tinea Baxcitella /..), Slein idunetterling aus bor gamilie cor i'fotton (f. b.), fpannt 16 mm unb ift oon gelblicbgrauer garbe, an bor ffiurüel ber SSorberflügel mit einem meinen Sßunft Sie S. fliegt im Juni unb 31uguft. Sie SRaupe lobt in einem Säddu-u unb ndbrt fut baupt^ jddilicb Don toollenen fileiberftoffen. i'iabe öerwanbt unb ebenfo benannt fmb nodi anbere Stottert, bie dbnlidi loben, fo Tinea biseliella Httmmel mit un öunftierten Sorberflügeln. älud) bie Seljmotte (f. b.) wirb bisweilen S. genannt. ^leibcrorönungcn, bie oon Dbrigleiten er= (affenen SJerorbnungen, bie bie .uieibuiui ber Staati^ ober Stabtbürger betreffen. Sie batteu ben 3»i-'d, entoeber bem Kleiborlurus unb bor in bemfelben nt tage tretenben Unftttlidjteit -,u fteuern, ober ben Unterfdueb ber gefellfdjajtlio^en Stänbe in bor Jracbt p fenmoidmon. Sie Ögwter Eannten bereits bie .H. unb ber"A-ludi bos ^oiaias (Rap.3, 16, 25) ift eigentlich aueb eine Slrt fileiberorbnung. Sie fora tufanifdie ©efefegebung fdjritt gegen bas Srageu bes ion. Gbitons ein, ber fidi in ttn bor. .Kolonien eingebürgert hatte. Tai? Sari b. ©r. bem Vurus ber Äleibung burdi ©efefee ;u fteuern fudjte, ift be= tannt, ebenfo bafs er eine bäuertidje Eradjt feftftellte. Sielfad) finb bie Serorbnungen ber Sßäpfte unb ber | Sirdjenperfammlungen gegen ben .Uleiberlurus bos .Ulorus unb bor ilib'ncbe gerietet. Sie .Uirdionoer- fammlungen uon 1233 unb 1267 befo^äftigten fid) au* mit ben (Srfennung§jeid)en ber Suben unb bfiontlidu-n Sirnen. llu;dhlia fmb bie 4!erorbnun= gen ber ÖRagiftrate im 14. unb 15. 3c*rb. _ illJcvt roürbigerioeife meift bie ^eit ber 9teformation bie ioenigjten H. auf. Kur ber 3ieid)stag oon 3hig§= bürg' 1530 r>en'u*te in eingebenbfter SEBeife bie fileiberfrage 311 regeln. o>n ber jmeiten fiälfte bes i 16. Sabrb. unb namentlid) im 17. ^ahrb. mehren l fi* bie .Ü. unb »erbieten oft bie unfduilbigjton $ inge. ,;u allen Seiten haben bie Ranjelrebner ben gefeH= lidu-n Seftimmungen namontlidi aud) gegen bie Unfittiid'feit m enger Kleiber, ;u ftarfer <3ntblofjun= gen einzelner Körperteile ;u helfen gefudjt. 6ein= | ridi III. lief? 30 Samen ber beften Stänbe in Sßarii ein'fperren, meil fie gegen feine Üurusorbmmg oon 1583 oerftofjen hatten. 2lm roenigften unb oft | gerabe^u f*äbli* roirtten bie .«. , bie national; blonomifcben 3toecfen bienen follten. Xie öejefte, : bie Aerbinanb ber ßatholif*e 1494 unb 1499 erlief;, unb~üon benen letzteres bie Einfuhr oon :Kobjeibo unterfagte, jerftörten bis auf ben heutigen Sag bie oon ben SJtauren fo forgfättig gepflegte Seiben= inbuftrie Spaniens, ßnbe bes 18. ^abrb. oer= f*mauben bie S. »öllig. — Sgl. Aalte, Sie beutf*e 2ra*ten-- unb ÜDtobenroett (2 Sbe., 8pj. 1858); 2Beifj, .Hoftümtunbe (2. Slufl., Stuttg. 1881 fg.); oon öetiben, Sie Jra*t ber .Hulturoblter (5'uropas (2p?. 1889). ft leibcrubgcl, namentlid) bei ßänbletn Sejeid)= nung für bie Drepanididae oberwonigobget (f. b.). fllcibung, bie Eunftlidje Umhüllung, boren mir un§ bebienen, um unfern fiöröer gegen flimatij*e unb atmofpbdrif*e SinHüffe, inäbefonbere gegen bie Unbilben ber falten SEBitterung su f*üheu. 3ie= miBt, (iub unter g aiifjujuäjen. 400 SIeibung ben biefem yauptnocd fommcn bei ber R. auch nod> üttlidv uiif aühetifcbe JnterefjeninSSetracbt i f. Rofrum). Tic Hauptaufgabe bei ß. boüoht batin, ba| fie bie t?on unferei fiörperoberfläcbe abgegebene SBärme aufnimmt, an ihrer Cbcrflädv fortleitet unb hier burdj Strablung übet Sßerbunftung an bie [üblere Umgebung abgiebt ®a§ Vermögen bet fi., bie .üörvenoärme uirüd ;ubalten, loirb im »efcutlidvu burd) bie Jorm unb tu- SBefdjaffenbeit bor eingeben M'leibungMtofie, au§ »eichen fie ficb utjammenfeiu, beftimmt. 2Ba§ au näcbft ba§ ,1 u 3 ft t a b 1 u n g i o e v m ö g e n ber filei= bungSftoffe anlangt, je haben t>to Sßerfud)e Don firieget ba§ SRefultat ergeben, baf; äBotle, SBafdj Ieber, Seibe, äSaumrooHe unb Seintoanb für bunfle 35?ärmeftrahlen ftdj binfichtlid» ihre* 2hi«ftrahlungc--- oermögenä nidjt »efentlid) untertreiben unb aud) für leuditcube Tßärmcftrablen nur uncvbeblicbc Unter; jdjiebe barbieten, oorausgefeut, bäfj bie betreffenben yucibuugc-ftoffe oon gleicher garbe ftnb. 5ür weifje ober überbauet gleichfarbige Beuge gelten nämlieb begügttd) ihres :Hnsftrahiuugsoennbgen» folgenbe äSerbättniSjablen: SBaumtoollelOO, Seinen 98, gla= nell 102, Seibengeug 108. SSerfdjieben gefärbte ocuge reagieren im ©egeniai; bienu gegen leud)= tenbe ©änneftrablen jebr oerfebieben; fo ergaben bie Sßerfucbe mit oerfebieben gefärbtem Sdiirting folgenbe Verhältniswahlen: ©eifs 100, SBlafjgelb 102, S)unfelgett 140, öeHgrttn 155, Türtifcbrot 1G5, Sunfelgrün 168, Jjellblau 198, Sdjmarj 208. 93e= merfensmert erfdunnt hierbei, tafe leudnenbe 53ärme= [trabten oon jeber Jarbe um oielcs1 beffer al« oon 3Beifj aufgenommen werben, unb baß öeüblau bem Sdjluarü faft gleidjftertig ift. Ter SBärmeoerluft burd) Strahlung eines RleibungäftoffS ftebt in engfter Ve.iiebung gum SBÄrmeIeitung§»er= mögen bes leßtern; je fdbtecbter ein Stoff bie SEßdrme leitet, befto weniger fann aud? oon festerer an ber Cberfläcbe bureb Strahlung öerloren geben. G'inget>enbe Sßerfucbe baben nun aber gelehrt, baß aucbbasSeitungsoermögenber einzelnen Hleibuugs= itoffe an unb für fich feine erbeblidu-u Sßerfdjiebe» beiten barbietet; fo beträgt bie Vcbinberung ber JBärmcleitung nach Krieger bei bünnem Seiben= ieug 3, bei ©uttapereba 4, bei Sdiirting unb feiner Sein»anb 5, bei biderm ©eibengeug 6, bei ftärferer Sein»anb 9, bei 3Bafdjlcber 10—12, bei Flanell 14, bei Sommerburfffin 12, bei äßinterbudffin 12— 26, bei Tovoelüotf 25—31 Sßrog. Gs bat ftd) hierbei herausgeftellt, baf; es binficbtlicb ber SBärmeleitung indn fomobl auf bie Subftang unb ba§ ©etoidjt, als oielmehr auf bie ,>orm unb bas Sßolumen (bie Tide) De§ betreffenben ctoffs anfommt 3e größer ba» (eitere ift, je mehr Suft ber ÄleibungSftoff in fidi einfchliefjt, befto mehr loirb bie Seitung ber SBärme gehemmt, befto »ärmer tleibet ber Stoff. ßinfidjtlidj ber Turchgängigteit ber 3euge für 8 u f t ergaben bie Sßerfudje, bafj, toenn bie Turd^ gängigleit be§ luftigften, nämlidj be-? gtanellä, gleid) LOO gefegt toirb, biefelbe unter fonft gleidjen S8er hältniffen für mittelfeine Seinloanb 58, für ceibeu teug 40, für SSudffin 58, für Sämifd)e§ Seber 51, für ©laceleber nur 1 beträgt. Jür unier S55o&i= befinben ift ein gemiffer Suftto erbfei in unfern Untcrtleiberu oon grojsem Selang; luftbidite Klei= ber, uue ©ummüDiegenmäntel, tonnen un§ gloar für Jlui-imbmefälle, bei jiäffe, Malte unb heftigem SBinb, ante Tienfte [eilten, »erben un§ aber unter geroölmlidjen Ser^ältniffen burd) bie Uuterbrüdung SIrtitcI, bie man unter SS trrm ber Sßentilation unb ber StuSbünftung halb uuer= träglid\ Slufgabe ber Ä. ift eS, bie Suftbetoegung cm unferer .'nautoberfläcbe berart iu mäfsigen unb •m regeln, baf; unfereöautneroen feine 6'mpnnbung mehr oon berfelben erlangen, toaS febon bei einer ©e^ fdnvinbigfeit oon l1/» bil 2 Sufj in ber Sehinbe ber Aall ift, unb baf; bie 8uft bei ihrem i^orbeiueheu an ber Kbrperoberfläcbe genügenb 3eit ftnbet, ficb gehörig ;u erwärmen, fobafj auch feine #roftempfin= Dung auf Eommentann. SeigwedmäfjigerSBelleibung erreidn bie l'uft innerhalb unferer Sleiber trog ber uorbanbenen Suftbetoegung eine Temperatur oon 24 biS 30° C, einen 9Bännegrab, bei »eld}em »tr un§ »ob! unb bebaglid) fühlen. Sitten großen (tinftufj auf bie SEBärmeabgabe oon ber Saut befigt baä brigroffopifebe Serhalten ber ßleibungSftoffe, ihre gäbigfeit, äBaffet auä ber Suft ober au§ ber »äfferigen öautauibünftung auf= juuebmen unb jttrüctjubalten. 3(ucb in biefer 58e= iiehung bieten bie einzelnen Stoffe bemerfens»erte S>erfcbiebenheiten bar. "Seim ÜJlarimum bat Sd)af= »olle (Flanell) 175, Seinloanb nur 110, beim 3Jh= nimum erftere 75, festere 41 Promille Söafjer btv groffopifd? gebunben. 3iocb »idjtiger ift, baf; bie Seinroanb unter fonft gleidjen SSerbältnijfen ibr hngroffopifch aujgefaugte« SBaffer fetjr Diel rafdier »ieber oerliert al§ ber §laned. Tue Seinloanb giebt allen SBeränberungen ber geuditigfeit fcbneüer nach alS bie il>olle, unb ber Trodnungspro;efe ift bei ber letjtern ein oicl gleicbmäfetgerer al§ bei ber erftern. Tiefe§ oerfdiiebene Verhalten ift nun aber oon fefir großer bbgieintfdier Sebeutung. S8elannt= lieb loirb bei ber Sßerbunftung oon SBaffer ber feud;= ten 5'läcbe, an toeldjer fie ftattftnbet, alfo im oor= liegenbett [yalle unferer .^aut, eine beträditlicbc SEBärmemenge entzogen. Qi ift aber gut Verhütung oon (SrfältuugÄfranf beiten »ejentlid), baf; biefer SBärmenerluft ber öaut bei bem Trodneu oon feucb= ten Hleibungsftüden fid) (angfäm oolliiebe. Sagu fommt, baf; bie oerfchiebenen fileiberftoffe bei tbrer Turdmäilung ficb febv oerfebiebett binftditlicb tbter Turchläffigfelt für Suft oerbalten; benn roäbrenb Seintoanb, 33aumtooHe unb Seibe jebr halb bureb SeueRen luftbidit »erben unb baburd) bie für unfer ffioblbefinbcn jo nötige Ventilation unb 2lu§; bünfrung binbern, oerliert bie Schafwolle babei ibren Suftgebalt faft niemals ganj ober bod1 erft nach febr langer C"in»irfung beftänbiger 33enetjung. 2lucb bie rt'ärbe ber KleibungSftoffe ift niebt obne Ginfluf; auf unjer förperlicbe§ SBohlbefiuben, infofern bunfle, gumal fcb»arjc Stoffe Sid)tftrahleu beffer abforbieren unb besbalb »ärmer halten als bellfarbige. SdjJoarje Stoffe abforbieren mehr als bas Toppclte an Sicbtftrablen al§ »etfse, »elcbe einen großen Teil ber Sicbtftrablen »ieber jurücf= toerfen; beebalb empfinben »ir bie Sonnenftrablen oiel intenfioer auf unferer öaut, wenn »ir fchirar;, al§ »euu »ir »eif; getleibet finb. l;'beufo übt bie Aarbe einen getoiffen Sinflu| in betreff ber Ülb= forptionsfäbigfeit ber Ä. für ©afe unb Stiecbftoffe au§, inbem fdjtoarge unb bunfle Stoffe am retd)* lidjften flüdjtige riedjenbe ©ubftangen auffaugen unb audi am bartnädigften fefthalten, »eifje Stoffe bagegen am fd)»äd)ften abforbieren. Sie R. fann aber aud) unter getoiffen Umftänbeu uad)tetltg »irfen unb 2lnlaß ,iti mandierlei ©e= f unb b e i t * ft ö ru n g e n geben. 3unäd)ft fann bur* eine ungtoedinäfsige SBabl ber Stoffe gefdjabet taev ben, infofern baburd) ber fiörper im ganjen ober ißt, finb nutet 6 Oiifäuiiia^tn. Sietc -- $(cin (§erm. Sof.) 401 in einzelnen Seilen $u feljr ober nidjt genügenb er= wärmt ober bie Ventilation ber Körperoberflädu' be= einträebtigt wirb. 2tud) burd) einen unnBcrtmäfngcn Sdnütt ber K. tarnt Icid)t gefebabet werben, inbem enge unb 311 feft anliegenbe .Kleiber einen nachteiligen Srud auf Vlutgefäfsc, Dccroen ober leidit Derleijltdje Organe ausüben ober bie crforberlidic Ventilation unb 21<ärmcrcgulierung erfobweren ober enblicb bie normale Vcwcgung ber Körperteile beeinträchtigen (f. Scbnürcn). ©cfärbte Kteibungäftüde tonnen weiterhin burd) bie Vcnuhung giftiger warben fdjwcre ©cfunbbcitsftörungcn jur golge haben. ßS lommen in biefer öinftdjt befonberS Sd)Wciufurtcr ©tun, Gbromgclb unb gewiffe Slnilinfarben (arfen= boltigei Gorouin, 3'ucbfin unb 2lnilingrün) in 93e= tradrjt. Vcfonbera gefäbrlid) finb foldje ffleibung§= ftofje, bei benen bie giftige garbe nur lofe mit Starte aufgelegt ift unb fo bei ber geringften [Reibung ab= ftäubt (grüne Sarlatane, Sdjleier, Seibenjeuge). Stach bem SDeutfdjen SReidjSgefeis 00m 1. Mai 1888 bürfen arfcnifl)attige garben ,,um gärben Bon Ve= flcibungsgcgcnftänbeu uid)t metir Dcrmenbet wer= ben; arfenif ballige Veijcn ober giricrungSmittel finb nur bann geftattet, wenn biefelben fo wenig 2lrfenif enthalten , bafs auf 100 qcm beS fertigen Stoff§ nur 6,002 g 2lrfenit tommen. ßnblid) tonnen Hleibungäftoffc nod) baburd) gut firanfbeirSurfadje werben, baf; fie organifebe KranfbcitÄfeimc in fid) aufnehmen unb fo infettiöfe ßranfbeiten auf ©efunbe übertragen. Von ben Seugftoffen nimmt ber IJlancIl infolge feiner rauben Dberflädje unb feiner Sid'c am lcidjteften ÜRitroorganiSmen in fid) auf, bann folgen bie Sricotftoffe unb ber bünne 2A!ollftoff; am wenigften Heime nimmt ber leinene unb baumwollene feembenftoff auf. (S. Krauten; wäfd)e.) — Über bie militärifdje S. f. Vetteibung. Kleie, ein Siebenprobutt ber SKeblbereitung, ba§ auggefonbert wirb, um bie harte, f eftc, unoerbaulicbe Samenfchale ju entfernen. Vei ber ßinrid)tung unferer 3)lübleu gebt jeboeb nidjt allein bie Samen; fcbale, bie ihrer DJJenge nad) nur etwa 3 Sßroj. Born @ewid)t bcS Korn§ au3mad)t, in bie K. über, fon= bern gugleid) eine gröfee SJienge ber wertDollen Ve= ftanbteile, unb namentlich ber ßiweifsftoffe, bie fid) in ben ber Sameufdjale unmittelbar anliegenben unb feft mit berfetben Berbunbenen ,3ellid)id)ten finbeu, unb aufjerbem eine grofie 2Rcnge Bon Stärte= mebl uerloren. S)ie DJcenge ber abgefonberten H. betragt 20—25 Vroj. Born ©ewiebt be§ ßornS. DJcan bat baber Berfud)t, bie H. nutibar ju machen unb ben Honfum Bon Kteienbrot, ber in Bieten ©e= genben in umfängliobftem SRafje ftattfinbet, allge^ mein 311 mad)en. SBegcn ber unBoUfommenen Ver= baulidjfeit be3 Hlcienbrote3 ift jebod) ber erhoffte SJht&en febrjweifelbaft. e§ iftbemnad) jwedmäfjiger, bie H. ben Sieren ju überlaffen, um burd) fie ifere SBeftanbtette in gteifd), 2Ritd) u. bgt. ju üerwanbeln. 2tl§ Viebfutter bat bie K. bebeutenben SBcrt. £ieent= bdltoon Süeijen in 1000 Seiten 135 2Baffer,22,.iSticf= ftoff, 53,5 2lfd)e, barin 14,3 Kali, 0,2 3iatron, 1,7 Halt, 8,8 SUagnefia, 27,3 $boSpl)orfäure, 0,i Sd)Wefel; fäure, 0,5 Hiefetfäure. SIeienböber, f. Vab (23b. 2, ©. 254a). SIeicnfIed)te(Sleiengrinb)/eine6auttrant= heit ber DJcenfdjen unb ber ©auätiereV f. Vitpariaftä, öeborrböe unb öauttrantbeiten (ber öaustiere). Klein, in ber Äod)funft, f. Abatis. Klein , binter tat. Siernamen 33ejeid)nung für 3atob Sbcocot Htein (f. b.). Stotf^aui' Soiiocrjation-S'Sfjitcii. 14. Stuft X. Siein, 2(bolf, gbaralterbarfteüer, geb. 15. äug. 1847 in 3Bicn, trat juerft in Vabcn bei SIBien auf, wo er alle gäcber, aud> Cpcrcttenpartien fpiettc, bann am ^Berliner -Uatiouattbeater, in Seipjig, Verlin (öoftbcater), SBien (öofburgtbeater), Main bürg, 3)te§ben unb Wieberum Verlin (am £efftng= tbeater, bte 1891). 1892 würbe er wieber SKitglieb beS Vcrliner Sdjaufpielbaufe-J. H. bat alle grofsen Mollen beä 6baratterfad)-5 gefpiett, am Seffing« tbeater mit ßrfolg aud) VoncioantS. Gr ift ein Jüinftler i'on feinem Verftänbniä, ber fcharf 511 d)aratterifieren eerftebt. Klein, Vernbarb, Hompouift unb DJtufitlebrer, geb. 6. DOlflrj 1793 ju Äötn, ftubierte 1812 unter (Jbcrubini in Varia unb übernahm bann bie Sei= tung ber mufitalifeben 2tujfübrungcn im .Kölner S)om fowie be§ bamtt oerbunbenenSRufiünftitutS. 1819 ging er nach Verlin uub würbe i'ebrcr für Harmonie unb Sontrapunlt an bem ueubegrünbe= ten tönigt. Sjnftitut für Äird)enmufit, batb barauf l'hifitbirettor unb ©efangtebrer an ber UnberfU tat. ßr ftarb 9. Sept. 1832. fi. war einer ber be= beutenbften SDlufiler, bie Verlin gebabt bat, in8= bejonbere bie bebeutenbfte Kraft, bie jwifchen öapbn unb SUenbetäfobu auf bem ©ebiete be§ Oratorium? heruorgetreten ift. 9Iur mit feineu SUJotetten für sH!änuerd)or, bie febr fd)lid)t gebalten finb, ift er in ber ©egenwart nod) oertreten. Von feinen übrigen SBerten finb ,;u nennen: bie Oper «Sibo» (Ser't oon Stellftab, 1843 in Vertiu aufgeführt), bie Oratorien «Siob», (i^epbtba», «S)aü'ib» unb «3oa§» (2ltbalia), eine SWeffe in D, ein fedi§ftimmige§ iltagnifitat, ein ad)tftimmige§ Vaternofter unb adit Jjefte Vfilmcn für 33Jännerd)or. Klein, g-elir, SDlatbematifer, geb. 25. 2lprit 1849 ,W Süffelborf, ftubierte in Vonn, ©öttingen unb Verlin unb habilitierte fid) 1871 in ©öttingen. G'r würbe 1872 orb. Vrofeffor an ber Unicerfität @r= langen, 1875 anberSed)ntfd)enöod)fd)ule in OTürt= dien, 1880 an ber Uniucrfität Seipjig, 1886 in ©öttingen. @r fdjrieb über Siniengcometrie, nid)t= eutlibifche ©eometrie, StealitätSoer^ältniffe bei algebraifeben Huroen unb 3'lacben, analptifcbe Ve= beutung ber regulären Körper, 2luflöfung ber atge= braifdien ©teiebungen Dom fünften, feebften, fieben= ten ©rabe, algebraifd) integrierbare lineare S)iffe= rentialgleicbungen , elliptifdje ÜUobulfunttionen, einbeutige Munitionen mit linearen Subftitutionen in fid) unb über bpperelliptifdje unb 2lbelfd)e gunt= tionen. Seine Vublifationen erfchienen gumeift in ben «äUathem. 2lnnalen», beren iliebattion K. mit 21. ÜRaper jufammen feit 1875 übernommen bat. Seit 1888 ift 95. ®pd ber SRebattion beigetreten, ©röfeere Sd)riften fi.§ finb: «Vergleidienbc Ve= trad)tungen über neuere geometr. gorfebungen » (Grlangen 1872), «über SRientannä Sbeorie ber at= gebraifdjen gunttionen unb ihrer integrale» (Spj. 1882), «Vorlefungen über ba» Sfofaeber unb bie 2luflöfung ber ©teiebungen Born fünften ©rabe» (ebb. 1884), «Vorlefungen über bie Sbeorie ber ellip= tifeben ÜRobulfunttionen» (gufammen mit SR. gride, 2 Vbe., ebb. 1890—92). Klein, ©erm. 3of., 2lftronom uub SDceteorotog, geb. 11. Sept. 1844 ju Köln, erlernte ben Vuch= banbel, ftubierte aber fpäter lliathcmatif unb 2lftro= nomie unb errichtete ju Köln eine Sßrtoatfterntuarte. K. bat fid) befonberS burd) forgfältige Veobad)tun= gen ber äRonboberftädbe betanut gemadjt. ßr ift 3)irettor ber SDetterwarte ber «Kölnifdien 3eitung» 2G 402 filein (Saf. S^eob.) — SIetitafieit unb öerauSaeber bet populären aftron. 8eiti(^rift «SiriuS» (Seipjtg), ferner bernaturtoiffenfajaftlidjen SWonatSfdbrift -Oiaca- unb leit 1890 bes «3abr= budjs" ber Slftronomie unb ©eop&pjif». Shifjerbem bat er eine «Slnteitung jur Surchmuftcrung bc? ÖimmelS» (Skaunfdiw. 18S0; 2. Stufl. 1882), einen 5ternatIa§»(Sp3.1888),«äftron.Slbenbe»(3.aiufl, ebb. 1890), «SoSmologifdje Sriefe» (3. 2tufl., ebb. 1891), einen «gübrer am Sternenhimmel» (ebb. 1892)Deröffcntlicbtunb Sred^Iers > ttatednemusber ätftronomie» in 8. Stuft, (ebb. 1893) herausgegeben. Siebt, 3at 3beob., 3caturforfd)er, geb. 15. Slug. 1685 511 Königsberg, war Stabtfehetär in Smyig unb itarb 27. gebr. 1759. 6r [teilte ein joolog. Softem auf, in beut er äumöaupteinteilungSprinctp bieSabl, Sorm unb Stellung ber©liebmaf}en nahm, ©egen Sinne ift gerichtet: «Siunma dubiorum circa classes quadrupedum et amphibiorum inC.Linnei svstemate naturae» (Sang, unb Bpj. 1743). Sicht, Sofeann Slbam, fötaler unb SRabierer, geb. '24. SRo». 1792 ju SRürnberg, lernte [cit 1805' bei ©abier bafelbft rabieren unb ftedjen unb tarn 1811 nad) SBien, wo er 1816 baS Ötmalen begann. 1819 —21 Derweilte er in Italien, teerte bann nadi SRürnberg jurüd unb liefe fid) 1837 in iDcündjen nieber. SSon [einen ölbilbern beutst bie ^Berliner SRationalgalerie: Ungarifdje mtbrleitte (1828), 3Öa= lacbifcber Saftwagen (1829), Sierbänbiger oor einem bat/r. SBirtSbauS (1830); bie SReue SJMnafot&et in 4Ründ?en: Slm Silber bei [Rom ; anbere beroorragenbe SEBerte finb: Sct/iffSjug an ber J onau, ^ahrmarft inSSerdjteSgaben, jjalt bei berSBeinfdjente in tiooli, Ddjfengefpann in ber ©ampagna bi Stoma, rem rünftlerifdjeS Sd)roergetoid)t lag jeboeb in ber iha-- bierung, wooon eine ©efamtauSgabe 1844—48 bei 3eb in Nürnberg erfdjien. 3>ie Stabt unb baS ©er= manifdjc BRufeum in SRürnberg befitjen über 400 Slätter auS [einem SRadjIafj. S. ftarb 21. 3Rai 1875 in Sftündjen. —Sgl. fsabn, 3)aS SBerl beS 3ob. Slbam fi. (IRüncb. 1863).' ftlctu, gob. Ariebr. Karl, ÜRineralog, geb.15.3tug. 1S42 }u öanau, befudjte bie Sanbtoirtfdjaftlidje Sßabemießobenbeimunbtratbaraufinbiepraftifdje Sbätigfeit al» Sanbwirt ein. 1865—66 [tubierte er in Jubingen, bann in ßeibettjerg Mineralogie, r>abitt= tierte fid) 1869 in ßeibelberg, würbe 1874 aufeerorb. Sßrofeffor unb ftebelte 1877 als orb. Sßrofeffor ber SJlineralogie nad) ©öttingen über. 1887 erhielt er bie orb. Sßrofeffur für ÜDUneralogie an ber berliner ltniverntät, wo er jum Siitglieb ber Jlfabemie ber SBiffenfd)aften unb 1889 jum ©eb. Sergrat ernannt würbe, tt. Derfafjte baS Dortrefflidje SBerf «Gin= Leitung in bie .Hroitaübcrccbiiung» (Stutfg. 1876). SBefonberS bat er fid) aud) um bie Kenntnis ber ©truftur bei ben optifd)* anomalen .Uroftallen oer= bient genta d-t ; aud) auf petrograpbifcbem ©cbiet bat er felir id'äftbare llitternktuugcn angeftellt. SSon 1879 bi» 1884 beteiligte er neb an ber JRebaftion beS «Dleuen gabrbudjS für 9Jtineralogie, ©cologie u.f . w.» ftlcin, 3ul. Seop., bramat. Sidjter unb Sitterats biltoriter, geb. 1804 ju SDltSfolCj in Ungarn, oon iSrael. 'Jlbftantmung, [tubierte in SBien unb Berlin SKebigin, unternahm bann eine längere Steife nadi Italien unb ©riecbenlanb unb mibmete [tcb nad) ber ;Küdtetir in Sertiu, roo er 2. 9lug. 1876 ftarb, litterar. Jbätigteit. Bon leinen bramat. Siebtun- gen finb ;u nennen: bie biftor. Ktagöbien «Sllaria Don iUebici» (35ert. 1841) unb beren 2. 3X aSuineS» febb. 1842), «Senobia» (1847; für bie S3übne be= arbeitet oon Südpol;, mit Sölufil oon Ä. Dieiuede, Spä. 1884i, «aiforeto» (1859), «SKaria» («erl. 1860), «Strafforb» (ebb. 1862) unb «.^eliobora» (ebb. 1867); ferner bie Suftfpiete «3)te öergogin» [ebh. 1848), «Sin cdntlUing» (ebb. 1850) unb «S&oltaire» (ebb. 1862). ßine Sammlung feiner Sramen erfdjien in [ieben SBänben [$$i. 1871—72). Sefannter ift .«. burdj fein unoollenbet gebliebene-? SBert «@efdnd>te bes S)ramaS» (13 33be., 2p,;. 1865 —76; SRegifterbanb 1886), in toeldjem er bie ©e= febiebte ber bramat. SJJoefie aller SSBlter mit au|er= orbentlicber iöelefenbeit, aber in einer ba-j in-ritanb ni-j oft erfdjroerenben gorm barftellt — SSgt. Sott- fcball, Julius Seopolb«. 6in(S|)a» (in «Unfere3eit», 3abrg. 1872). ftlein=illnb(iman, f. ätnbamanen. Jllcinarmcnicn, [. Armenien (93b. 1, 3. 898a). Sticht :3(rufcfja (Aruscha wa Dschini), roid): tigeröaltepunrt ber von Sßangani fommenben Jtara= toanen in 5)eutfd)=Djta|ri!a, im ©. bc§ fiilima= 9tb[d?aro am Sienga (aBeritoeri). Sin lebbafter Öanbel n?irb hier mit ben norbweftlid) rcobnenben äßaffai getrieben. Sie Umgegenb ift baS grofe= artigfte Sagbgebiet: 'öüffet , 2tnülopen, 3«lra, ©iraffen, ©lefanten, 9taSt)örner unb Strau|e mer= ben erlegt. Sie SBaßoafi bauen bier 3)lai*, 93ob= neu, SBananen unb 3uefmobr- Sie von Cberftein i .'um. l ^>7 1 gegrünbete Station tourbe aufgegeben. ftleinaftcn (Asia minor ber Sitten), jefet '2lna-- totien, bie 2er>ante im engern öinne, bie roeft= lid'fte ©albinfel SlfienS, erftreeft fieb »efttnfirtS Born (rupbrat uubbem'öodilaiib pon Armenien bi>3 an baS sügdi[d)e, bas DKarmaras unb baS Sdjwarje SKeer, im S. bi? ju bem öftl. ÜDcittclmeer unb ;u ben citteifdben inäff en,ber "Bf orte SurienS. (S. ftarte : 9B e ft a f i e n 1, beim 3trtifel Slften, 33ö. 1, S. 983.) Cbcrftäd)cngefta(tunij. Smlletnen trieberbolt Jt. ben ©efamtebaratter Slfien?, infofern e« au§ einem centralen abflufetofen ©ebicte unb jugleicb einer Öodjebene, fowie ferner au§ peripberifdier @ebirg§= umwallung beftebt, roeldje auf allen oeiteu bie innere öoebebene umfcbliefet. gm Jrnnern, baS 400 —1600 m, im 3)urd)fd)nitt lOoo m boeb ift, liegen infolgebeffen lafytreidje Saljfeen, rcie ber Züz- 2jd)bllü, ber Seifd)ebr=©öt, ber (Fgerbir=®bl u. a. ^m allgemeinen beftebt ber SBosen biefeS centralen Seil* auS Jertiär, über melebcn binauS einzelne paläojoifd)e Metten ragen, wie ber Sultan =Sagb, jwifeben Hottia unb Ülfiitn = fiarabi|iar. ferner finb bem innern Seiten eineSieibe r>on erlofaSenen iUtl tauen eigen. Ser bcbeutenbfte berfelben iit ber 3lrbfd)ifcp= ober ßrbidijaöTagb (4000 m)_, ber alte älrgäuS im£. oen.Haiiarie, ferner ber; fiaffan-Sagb (2900 m) mit mebrern Sanaftrömen, unb ber Ka= rab|\fa= Tagb. Sie abflufelofen ©ebiete nehmen Oorwiegenb ben Süben ein unb treten in Sncien unb tiilicien febr nabe an bas SHeer, nämlid) bi-S an ben Hamm ber äufeerften ftetten beS Saums (f. b.). Ser nörbl. Slanb ober baS "l3ontifd):papblagonifd):bitbo= nifdie ©cbirge, ein langer 3ug oon parallelen, aber burd) oiete Cuertbaler jerftücften, 1300—1950 m bebeit'JÖalbgebirgÄtetten, fällt fteilju einem febmalen Hüftenfaume mit fanften unb walblofen ©ebäugeit nacb innen bin ab ; ebenfo ber Sübranb, ber Saurue ober bas Eilictfd)=pamppplifd)4prifd)e ©ebirge, nur bafe er jitfammenbängenber unb böb,er ift, im 3t besDJceerbufen5Don?Üeranbrette(3Stanberun)ober SJfus bis 3477 m, weiter roeftwärts 2600— 2900 m bod). Ser SEBeftranb ift Dielfacb burdjbrodjen, feine Stttitfl, bie man unter S BfrmiBt, [xni unter 6 aufjnjun)en. Sfeiuafiett 403 Silier finb bem &gäifd)en SDlecre geöffnet in ben f arifa>hibifd)=mpftfd)en 93erglanbfd)aften , an beren j?u|e bic gefegneten Küftenlanbfdjaftcn ber Sesante liegen itnb ju beten nörblidiftem bie Serge Qba unb Dlpmp gehören, ©egen Cften vermittelt ber 3tnti= tauruS ben Übergang jum 2lrmcnifd)en .sSod^anbe. Sicfcr ift Pen paläojoifd)em 3llter, roie überhaupt bie böbern Ketten ber fleinafiat. ©ebirge, namente lia) ber toeftlidjen, foroie ber (£ilicifd)e Saurus unb Seile bc§ sJiorbranbes. öicr tritt nod) ftart ba§ mcfojoifdie ©ebirge Inn.ui unb einjelne (Sruptip= maffen burcfcbrecben nod) ben Dtorben unb ben SBcften. Sie gan;,c .ftalbinfel roirb jiemlicr) bäufig pon ©rbbeben beimgefudrt. 2luf bem SBtoteau be§ innern fiJ entfpringen bie glüffe 3cfd)il;?irmat (3riS), fiiftl=3lrmal (Sat^S) unb Safaria (San= garius), roeld;e ins Scbroarje ÜJtecv, foroie ber ©ebig= tfdiai (certnuS) unb 2)tenbere§ (DJiäanbcr) , roeldjc ins $igäifd)e Scecr ftrömen. Klima, 'JSflanäCH-- unb Sierloclt. Sas Klima trägt im allgemeinen ben fübeurop. (Fharatter; auf ben höher gelegenen Stufen tritt ber SBinter Per= glcid)§roeife raub, unb oft mit @iä unb Sdmee auf. 2luf bem $ulgbar = Sagb, 2lla = Sagh unb .'öaffan: Sagb liegt oft im 2tuguft itod) Schnee. Jsm alb gemeinen aber liegt bie Sdjneegrenge bod) , ba ba§ Klima PerbältniSmäfjig trodeu ift. Sftur bie 9!orb= lüfte hat mehr als 60U mm Siegen im 3abre, ber aanje 9ieft ber .fmlbinfcl meuiger. Sähet ift bie SBärmc bebeutenb. Srapegunt bat einen IJuli pon 24,s°, einen Januar pon 6,8°, eine Slcittcltempera: tur pon 18,5° C. im^abre. Kaifarie im Innern bat nad) Sfd)idiatfdieff einen 2Btnter roie 2imfterbam, einen Sommer roie Souloufe. 2m äufkrftcn Sü= ben finb hohe SBärmcgrabe unb Sumpffieber berr= fd)enb. — Sie Sftanunroelt ift febr tnannig= faltig, Sfd)td)atfd)cff 3äl)lt 6500 Sitten auf; ihr folgt bie Kulturprobuttton (f. DSmanifcbes 9ieid)). Sie Dforbfüftc ift mit roatbreid)en Seftänben pon äbn= liebem Gbavatter, roie fie ber növbl. Seil ber 33atfan= balbinfel unb berKaufafuS geigen, entlang bem pon; tifeben ©ebirgSfpftem Pcrfebcn. Sie 2Beft= unb Sübtüfte ift als ber reidic ©arten ber öalbinfel 311 bcjeidinen, bem bie 9)iittclmecrflora ibren, fie mit Sübeuropa btmbauS uerbinbenben Stempel aufge= prägt bat. Sie SBergfetten bes Saums finb roie ber Sibanon burd) Sannen unb Gebern auSgejeidjnet. Siuf ben innern öocbfläd^en bevrfdbt bie Steppen; flora; nad) 2lrmeuien ju roerben fie burd) ben ftar= Üen Klimaroecbfel pom langen lalten 2Binter unb aüil)enben Sommer am meiften beeinflußt. — Sie Sierroelt ift nod) nid)t genau befannt, namentlid) mbgen bie 93erglänber nod) maiute intereffante dornten (SMbfdiafe) bergen. Sie Sd)mcttertinge unb bie Sögcl erinnern auffallenb an bie Süb= europas, ja sJtitteleuropaS, roenn aud) fd)on einige neue gönnen, Sereben, ein GiSpogel (Ceryle rudis L.) öftl. unb fübl. UrfprungS binjutrcten. 2lb= roeiebenber erfdxinen SanbmolluSten, Kdfev, be= f onbers aber Reptilien unb Säuger. Sie ßibed)fen unb Sd)tangen erfefaeineu fd)on roeit formeureid)er alä im füböfttid)ften ©uropa. 33on Säugetieren finbet fid) neben bem Sd)afal bereit« ber Korfat, im Süben unb Dften bie geftreifte öpäne, ber £co= parb, mel)rere flcine Kalienarten (Felis cliaus Gül- denst., caligata Tem., caracal Güldenst.), bec-; gleiten ber Söroe, ber 33dr, ber 3oriUa (Rhabdo- gale zorilla Wiegm.) unb neben Steppennagern bereits einige ©aäellenformen. Slrtifet, bie man unter S termifjt, finb unter 6 oufju[uc^en. Grjcugniffc. Ser Bergbau liegt banieber unb ber oftmals betonte Dteid)tum beS SanbcS an Die; fallen unb @rjen roirb ueuerbingS angeiroeifelt. 2lm befannteften finb bie 2lteerfd)aumgruben an bem Sübbange be§ Clpmp, bei Gs!ifd)ebr (f. b.), ©rentiei unb bem ^urfattbcil, ferner (ibromeifengruben bei Sultantfd)oir; fobann Sdimirgel bei Smprna, Kob= len guter 93efd)affenbeit am Ufer bc« Sdiroarieit jtleerS, Slci, SJtangan, Kupfer befonbcrS bei 2(r= gana, Stäben unb Solat. 2lud) Steiufal;, unb s^5e= troteum finb porbanbeu. Unter ben 5lderbau = erjeugnif f en nimmt ©etreibe, namentlid) Werfte, ben erfreu sjiang ein, fobann Gipfel, Sitnen, Kirfcbcn. Dtüfje, Pflaumen, ÜJkloneu, ^5firfid)e unb Stauben ; angebaut unb auSgefiibrt roirb ferner Saurrvroolle, Sabal, Kartoffeln, Knoblaucb ; enblidi gelangen jur SluSfubr: ©eflügel, ßier, £>äute, üieb, Seppidie, Seibe, 23obnen, Seinfant, Sragantgummi, SBadjä, ©alläpfel unb SiergroerfSevseugniffc. ^ertebrcmcfcit. SeuerbingS fuebt bie türt. 9le= gierung bem Dcangel ber 2Jer£el)rSmittel abjubelfen. ii'S befteben etroa 5000 km Knnftftrafseu , jum Seil in fd)roierigem@ebirg§lanbe. 2ln6"ifenbahnen roareu 1. San. 1893 1567 km int Setrieb. 3al)lreid)e gr= roeiterungen beS 9Ietje§ ftnb genebmigt ober geplant. (DtäbereS f. DSmanifcbeS 9ieid), (Sifenbabnen.) !Bct>ä(ferung. Sie ßinroobuer befteben auS ben perfebiebenften 33blterfd)aften. SaS lierrfcbenbe 2Mf finb bie oSman. Sürlen, bie etroa f200000 Köpfe ftart unb über ba§ ganje Sanb perbreitet finb. 3u bemfelben Stamme geboren bie Surt= menen, bie im Innern als 9Jomaben baufen. Sa= felbft finbet man aueb nomabifierenbc Kurben unb in ben ©ebirgen öftlid) pon Srapejunt bie räufee= rifdien Safen, bie befteu Seeleute ber pontifeben Küfte. Sie Stäbte finb neben ben Surfen im Süefteu l)auptfäd)lid) pon ©rieeben unb Quben unb im Offen Pon 2lrmeniern berjoltert, roeldje, nebft ben granlen in ben Seeplätien, ben ^anbel be» SanbeS in ihrer ©eroalt haben. 2lnbere Stämme finb bie Sfd)er leffen, ©eorgier, 2lbd)afen, Snlgaren, Qigeuner, Sataren, bie nomabifd)en 2)ürüten, Saftabfdii unb Kifilbethcn. Sie gefamte 93eoöllerung roirb auf 8522000, mit ben roeftt. unfein änfammen auf 9172000 @. angegeben. SaS Sanb jerfällt gegen^ roärtig in 13 2Bi(ajetS ober ©eneralftattl)alter; fdjaften. (S. CSmanifd)e§ Meid).) Sie ältere ©cfdjidjte beS SanbeS ift eng perluüpjt mit ber dntroidlung ber gefamten alten Kulturroelt. Sie geogr. Sage bat K. Pon pornbercin eine 3>er= mitteiung§= unb 3roifd)enftellung jroifdjen Drient unb Dccibent gugeroiefen. %m Slltertum rechnete man K. urfprüualid) nidit pom dupbrat, fonbern pom 6alpS (fiiftl=3rmaf) an, erft in ber röm. Reit bat eS bie weitere 2tu5bcbnung gewonnen. 2ludi bie Sanbfd)aften, in bie bie Sitten baS Sanb teil? teu, haben iierfdjiebene SBanblungen burdigemaebt. SaS innere .,ood)lanb, foroeit es überhaupt beioobnt roar, rourbe in ältefter 3e't Don ben fßt)rpgern unb Kappabofern eingenommen. 3roifd)en beibe fdjoben fid) fpäter bie Sttfaoncr (um Sconium) unb im 3. Sabrb. p. Gb^. bie feit, ©alater. 2ln biefeS Sinnenlanb fdjloffen fid) bie Küftenlaubfcbajten, Pen 9tD. beginnenb: s45ontuS/]>apblagonien,a3itl)puien, bie Sro'aS mit bem fog. fletnen ober belleSpontifd)en ^brpgien, 3)h)fien, Spbien, Karien, Speien, s}5am= phplien unb $iftbien, ©ilicien; 311 K. reebnete man aufjerbem bie befonbers roeftlid) unb füblid) Porgc= lagerten Snfeln SeSboS, Sr;io«, SHbobuS, Gppem u. a. 2C1 4l4 fifeinougtcr — kleiner Krieg 2lbgeieben von ton Hethitern (f. b.), bie am (Snbe bei 2. ^abttaufenbi von Sötten au§ bis an bas äaäifdbe SKeet oerbraugcn, |mb fpäteftenS in biefet sjeit auch bie Karer oon ben weftl. ^nfeln her eingebtungen. Um bic äBenbe be» 2. 3at>rtau= fenbiS beginnt bann bio gtiedj. ffolonifarion junäcbft peloponnefifdbet (arfabifcbcr) Sölfetfcbaften nacb "ßampbplien unb (Supern. 2lm beginn be§ 1. ^\alu'= taufenbl folgten nacbeinauberaus !Rotb= unt 9Jtittel= gticcbenlanb unb bem SßetoponneS bie üfBanbetgüge, weld)e jur ©rttnbung bet äol., ion., bor. Kolonien an ber SBefttüfte jübrten. t?c- entftaubcn bamals, gewöhnlich an ber Stelle älterer Ortfdjaften, bie meinen ber jahlreieben ©riccbcnftdbte: iVirtilenc, Korne, Smorna, (Ibios, (Spbefuä, Samos, Solltet, fto§( Halitatnaf) u. a. (6. Karte: S)aS 2Iltc ©tiecbenlanb, 93b. 8, S. 314.) j$n ber gemein; iamcn, anbauemben ©efabr fehleren fie ficfa oiel= fad) enger ;ufammcn m 93ünben, bie Monier oon 12 Statten (3)obefapoli3), bie Sottet oon 6 ©tfibten iHetapolis). (©. ©riedjenlanb, 93b. 8, 3. 320b fg.) S)a§ Sobifdbe SReid) unter Sllöattoä unb ffröfuS belämpfte im 7. unb 6. 3ahrh. o. Uhr. bie toeft= fleinafiat. ©riechenftäbte heftig unb unterwarf fie iebliefelicb. Jamals nun crften unb cimigcn Scale bilbcte 2Ut = Kleinafien (weftlicb be» HalnS) ein ein= hcitlid'cs :Heidi. 2lber biefes1 Steicb würbe iltitte be§ 6. Jabrb. burdi bie Werfer geftürjt; fie eroberten bie weftl. ©rieebenftatte mit unb teilten ganj K. in brei 8roj$e5Bertoaltung§beäirfe(©attapien), in bie um SatbeS, um Jasfnleion unb um ütatfuü. Jm 93eginn be? 5. 3ab,rb. (479) o. (Ef)r. erlangten iirar bie SBeftgtiedjen als ittitglieber bes atbcnifcbeu Seebuubes' ihre greibeit surüd, würfen aber nad) mauebetlei Scbwanfungen im ^rieben bes1 2lntalci= ba§ (387 D. ©br.) triebet preisgegeben. 2tm ß'nbe bes 4. Sabrb. unternahm 2lleranber b. @r. feinen Siegcsjug bureb ff. in ba§ perf. fferntanb. ff. trurbc macebontfd) unb naä) äUeranbeti frühem Jobe(323) üai Hauptgebiet be§ Hellenismus, ber hier ju »oller Entfaltung gebieb. 5)ie blutigen Kämpfe ber S)ia= toeben unb Epigonen fpicltenfi* biet ab. (©. Harte: SHabodjenteicbe, 93b. 5, £.240.) 278». Uhr. bracben bie@alater ein unb befcHten bas nacb ihnen benannte Gebiet, Entlieh wurte wenigftens ein gtofict Jeil 9Beft=ffleinafien§ «riebet im $ergame= uifdien Seiche geeint. 2icbcnber bilbete fieb eine Situ :abl Eleinetet gütftentümer auf nationaler ©runb= läge. 2lls bann 133 o. (ihr. bas Sfjetgamenifcbe Sfteicb an bie :Romer fiel, fdmfen bieie baraus bie $tODtnj •Jlfia unb bebnten r>on biet ftetig ibte öettfdjaft aus. Ten Gebauten einer Sinigung tiefes belL-iiifiertcu S.§ nahm nodi einmal .Honig ÜRitbtibateä VI. von ^outus auf, febeitette aber bamit unb unterlag <>3 p. C5br. enbgültig gegen Dtom. 3)amals erteidbte Ü. ungefähr bon heutigen Umfang; es jetfiel in bie SßtoDtnjen Slfia, 53itlmnia unb $ontus, ©alatia, Rappabocia, Stjcia unb i^amplunia, Eilicia, Gppru§, bodi ift audi in biefet (i'iutcilung mandierlei 311 per= fd)iebenct 3eit gednbett rootben. (S. Karte: S)as SH c m i 1 di e 91 e i d) , beim 2lrtitel :)f om unb iKbmifd^es iReicb.) Sie :Huhe bauette nur tutje 3«it für bie Sßtätenbentenlämpfe ber .Haiferuut ; für bie ein bredumben ^arther unb SReupetfet bilbete S. ben .«ampfplah. 3m SBojantimfcpen Dieidie mar K. in mebtete SSettDaltungSbegine, Jhemata (f. b.) ge= nannt, eingeteilt (f. Karte: 35Bjantinifa)e§ ;Keicb, 93b. 3, ©. 814), bilbete aber aueb bamals ben 3cbauplaU fortirälircubct Ktiege, bis es enbttcb SIrtitcI, bie man unter S Set im 11. Sabtb. unter bie ©ettfebaft bet celbfcbuten, im 14. 3ahrb. unter bie ber Csmanen tarn. Sittetatur. Hamilton, Researches in Asia minor (2 93be. , Sonb. 1842); idnbatdjeff, Asie mineure (8 93be., 5ßat. 1852 — 69); Serier, Asie mineure (ebb. 1862); Kiepert, Xouvelle carte gene- rale des provinces asiatiques de l'Empire Otto- man (SBetl. 1884); Jdjibatcbeff, Kleiuaüen (in «Jas SEBiffen ber ©egenwatt», 93b. 64, Spg. unb ^ßtag 18871; :Uamfap, The historical geography of Asia minor (Üonb. 1890) ; äumann unb ^uebftein, Steifen in .«. unb 2iorbnirien (93erl. 1890) ; Kiepert, 3pecial= tatte oou SBeft Kleinafien icbb. I890j; Naumann, SJom ©olbenen Hörn ui ben Quellen bes Gupbrat (SRuncb. 1893). Jlleinäuglcr, 3cblangen, f. gamgääbnet. Hleiitbnintcii, in neuefter^eit gewählte 93ejeid)= nung für Sahnen ron lebiglid) örtlicher 93ebeutung, bie in bas preufj. @efet? pom 28. 3uli 1S92 an Stelle ber urfprünglicb oorgefcblagenen 93ejeid'>mmg «93abneu unterfter Crbnung» 2lufnalime gefunben hat. (5'iuc «3eitfcbrift für K.« ihg. 00m preufs. 9Jli= niftettum ber off entlidben arbeiten) beftebt feit l.^an. 1894. (3. aud) tStfenbabnen, 93b. 5, 3. s57b unb Gifenhahnredit, 3. 876b.) 3u ben fi. im meitern Sinne geboren au& bie_fürbas öffentliche SSauuefen unb inbuftriclle Stabliffementä beftimnrten 93ahnen. (3. StanSpottable tlifenbabncn.) Kleinbären, ©ruppc ber ©attung 93är (f. b.). Hlciiibeflcibungcftüct, f. 93etleibung. Kleinbetrieb, ber mit geringem Kapital unb Wenigen 2trbcitsträjten unternommene, banbtoetl§= mäfjige ©ctoerbebetrieb, ber im allgemeinen, falls er nidjt einen bauSinbuftriellen Gbaratter tragt, nur auf ben örtlichen 2(bfats beredinct ift. 3n neuerer 3eit ift ber K. burd1 2lnioenbuug bcr bodi= entwidelten Kleinmotoren (f. b.) in ben S-tanb-gefeftt, mit bem ©roftbetrieb einigetmafjen ;u wetteifern. \Z. ©rof;betrieb unb öanbtoetl.) ttlciubottniar, f. ©rofebottwar. Klein = 33urgunb (lat. Burgundia minor), jur 3eit ber Hohenftaufeu 2iame einer 2anbgtaffd)aft, bic baS ©ebiet rechts ber mittlem 2lare, oon Sbun bis Slatwangen, umfafste unb oon ben 3äbtingcru an bie pou 93ucbegg perlieben worben toat. niciubcutfrlic «Partei, f. ©tofjbeutfdje Partei unb Seutfc&lanb unb Jeutfdics Stcid) (93b. 5, 3. 190b). Kleine aintille», f. 2lntiUen unb 9Scftintien. Kleine »urbaret, f. 93ud)ara (93b. 3, 6. 647 a). Kleine (?btrurgte ober niebere (Shirurgic, betjenige Seil ber ©birurgie, Weld)et fi* mit ben im täglichen geben oortommenben tleincru Operationen (Schröpfen, 2lnfe£en oon 93lutegeln, 2lberlaf3, Serien oon Klnftieren, Operation bet Hühneraugen, SluSjieben oon 3^bnen u. bgl.) befafjt unb gewchn= lieb oon ben HeUaebilfcn ausgeübt wirb. — Sgl. ÜBolsenborff, Hanbbudi ber ff. E. (SBien 1883; 2. 2lufl. 1889). Kleine ®ulc, 93erg beS (JulengebirgeS (f. b.). Klcinctfen3e«g, oerfchiebeue Heinere 2lrtifel, befonber§ au» Sdnniebeeiien, wie2!ägel, Stielen, 93oljen u. f. w. Set mit bet ßerftettung oon ff, be= fdbäftiflte ^nbuftrieiweig beifit Kleineifeninbu = ftrie. [mngsjuftanb. Kleiner »clagcrung^ä«^««5 , f. 93elage= Kleiner »clt, f. 93elt. Kleiner Krieg, jufammenfaffenbe 93e}eid>nung I terfeuigen Unternehmungen fdMracbcrJlbtcilungen, miüt, ftuö unter 6 aufsufu^en. Äfeittert — SIeimnotoren 405 biebengeinb im einzelnen ,nt fdpäbi^cn fud)en, ohne ! eine Gntfd)eibung herbeiführen 311 tonnen. Set K. fi. fann unter Umftänbcn an tote Stelle beS ©rofjen Krieges treten, 3. 33. wenn, bie Skfdmffenbcit beä KriegSfdwupluiseS (©ebirgSlaub, Sßalblanb) bie SBerwcnbung grofeet SeereSfötpet ausfcbliefjt, ober wenn ber eine Seit wegen geringer Starte ober mangelhafter Stefdiaffenbeit feiner Druppen (bei äSoltStrtcgen, Slufftänben) auf grofse Gntfcbeibungcn versiebten muf? nnb bnrdb, bie Smnme {(einer (5'r= folge bie fcbliefutcbe 3Sernid}tung be§ ©eaneri ju erteieben fud)t CSottSfrieg in Sirol 1809, ©ueriHa= frieg in Spanien 1809 — 13, ^olnifdjer 21ufftanb 1863). ©emöbnticb wirb jebod) ber K. K. neben ben großen Operationen geführt nnb fud)t bann nameut= : Üd) gegen bie planten nnb rücfwärtigen 3Setbin= bungen beS ©cgnerS ;u Wirten (bie verfdnebeneu Streif forpS ber SBetbttnbeten 1813, bie g-rancS- UireurS 1870). ftlcincrr, öugo SSSilb, . Sßaul, prot. Sinolog, geb. 25. Sept. 1837 p SSielgut bei Öl« in Sdjleficn, ftubierte in SkeSlau nnb öaHe, warb 1861 Diato= nu§ nnb SReligionSlebrer am ©pinnafium ju Dppeln, 1863 Setjrer am gricbrid):2BilbelmS = @rimnafium 311 23erün, 1864 5ßrivatbocent an ber b ortigen Uni= Verfität, 1867 ^Brebiger an ber ©ertrubentirebe, 1868 aufjerorb., 1877 orb. SBtofeffor für SllteS Jefta= ment nnb prattifebe Rheologie, nadjbem er bereite 1873 311m Slitglieb be§ 33ranbcuburgifd)en Konfb ftoriumS berufen War. fi. gebort ni ben £ljectogen vermittelnber Sichtung. (5r febrieb ben Kommentar 3U Dbabja,3ona, DJlidba, 91abum,.fiabafuf, 3epbanja in %% SangeS «Sibclroert» (2. Stuft., Sielef. 1893), «Unterfucbungen jut altteftamentlicbcn 9iccbtS= nnb £itteraturgefd)i*te» (21. 1, ebb. 1872), «Slbrifj ber Einleitung 311m Sllten JJeftament in Jabellenform» (Söerl. 1878), «Stbbanblungen jur cbriftl. fiultu§= unb Kulturgefcbicbtc» (ebb. 1889). 91ad) ber Sltbeit an bem ©efangbud) unbGboralmclobienbud) für bie Sßtoöinj Sranbenburg (1886—87), ber revibierteu Sutberbibet (1892), bem 9Jlelobienbucb für baS Deutfdje fitieg§beer (1892) würbe er 1892 gut 33e= arbeitung ber neuen 2lgenbe für ^reufkn olä Dber= tonfiftorialrat in ben Dbertircbcnrat berufen. ft leine«? Wiagiftcriunt, f. 2Ucbimie. JJleine Sötnbmatbinfcl, f. Gonceptiou. Sleinfalter, f. Kleinfcbmetterlinge. SHcittfafel, Schwein, f. gafet. [meinbeu. ftlfin = Wome in ben in Ungarn, f. ©roji = ©e= fltlcingclt)cf)t, f. öanbfeuerwaffen. ftlcitigctucrbc, ©ewerbe mit Kleinbetrieb (f.b.). Slcinglorfner, 93erg, f. ©toetner. JTIeiubanbcl, f. ftanbet unb En gros. Sleinljiro, foviel wie Kleine? ©ebirn (f. ©ebirn, 93b. 7, S. 676b). Jtlciuigrcitcücrrerir, f. ©rcnjvcrfcbr. ftlcinfabnlicn, f. Kabplen. Äleinfnf er ober 9)1 0 0 S t n 0 p f t ä f e r (Atomaria linearis Stejih.), ein gefürd)teter g-einb ber 3ucfer= rüben, bie er (läufig futj nad) bem Stufgeben beS SamenS 311m 2lbfterben bringt ober bod) in ber SSegetation gurüctbält. Daä beftc Mittel gegen ben K. ift grucbtwccbfel. Stlciufauf mann, f. SDttnberfaufmann. H Icinf iitbcri'rhulen, f. .Hinberbcwabranftalten. meintotd, f. ©aStotS. [toren (f. b.). fticiiirrnftninfrriiiu'ii, foüiet wie Steinmo= JTIcinf unft, fooiel wie Suuftgewerbe. fllcinlotifcnbnrq, f. Saufcnburg. Sfrtifel, bie man unter R oerm KlctumätUcr (Holocepbala), f. Seetatjen. Älcinmciftcr, eine ©nippe beutfeber Sünftler beS 16. 3abrb., wie StlbegrePet, Slltborfer, bie beiben Stebam, SBrofamet u.a., bie, mehr ober weniger unter bem (Siuflufe ©üter§ ftcbcnb, Blätter »01t tleinem gonnat aufje'rorbentlid) fein in Kupfer geftodjen haben. S)ie Sebeutung biefer phantafie; reieb unb gefdimadooll erfinbenben .Hünftler liegt befouberS in ihrem @influfj auf baS Hunftgewerbe. S(cin=5»icHa, f. »ougie (in Algerien). ÄIcinmototCtt,K'leintraftmafcbinen,tleinc bis etwa 6 ^ferbeftärten aufwärts ftatfe Hlotoreu (f. b.), bie bem Kleingewerbe bie 9)Jöglid)teit bieten, billige Süafcbinentraft 311 benutsen unb baburd) bem ferbeftärfe unti Stunbe angegeben finb, würben in SHüdficbt gebogen: ber ^reiS beS traftet3eugenbeu 9JlittetS felbft (@aS für bie ©aS= motoren, DrudluftfürbieDrudliiftmotorcn, Strom für bie (heftroinotoren, Kohle für bie Dampf; unb Öeifjluftmotorcn, Drudwaffer für bie 3Baffermoto= reu), ferner 3i"fen, 2lbfcbreibung, Sleparaturtoften, Schmier; unb Sßu&material, Koften für Sebienung unb SReinigung beS 9JlotorS, für 9)!iete unb 23e= leuebtung beS DJlafcbinenraumS, für 3>erfid)erung beS 93lotorS. Dabei würbe 3U ©runbe gelegt für Dampftleinmotoren ein KoblenpreiS Pon 1,75 $f. ict, finti unter C? aufjufit^cn. 406 AUetnob — Slein^ßopo pro lkg, für .öeifsluftmotorcn, bie eine mtnber= roertige Keble pertragen, ein foleber oon 1,25 Sf- pro 1 kg; für ©aSmotoren bei berliner 5ßrei§ 0011 1l' 5Bf. pro 1 ebrn ©aS; für 2i?a|lermotoren ein ftäbtifdj« SrutfraafferpreiS reu 12 (Bf. pro 1 cbm; für ©leftremetoren einmal bie billigen berliner, baS anbere Tlal bie bel)ern Samtener Starifpreije für Strom; für Srudtuftmotoren bie Sarifpreife berfiommanbttgefenf$aft3l.DuebingerinDffenbad). Sie StnfdjoRungSfoften betragen in -Maxi: 9JJotoren= $fexbcjtStten beS äRotorä gattung '/« | V3 | 1 3 3 4 6 SJampfmotov . - - 1550 1975 2350 2950 3530 (?a-jmctor . . . 790 , UOO 1S10 2215 2G20 3155 4930 JÖetBliiftinotov 1535 | 1650 2030 3840 — — — : föaffermotoc . 550 | 690 940 1270 — — — Stcttromotor . 480 600 730 985 1235 — — STiKftujfmotor 260 , 470 560 750 S75 1140 1560 Sie SetriebSfoften betragen in Pfennigen für Sferbeftärfe unb Stunbe bei 5 = unb lOftünbiger SetriebS3cit: wegen beS öetjenS nidjt bequem im Setrieb, roerben aber namenttidj auf bent Banbe, mo Kraftcentralen feblen, oft oermenbet. 3Jäb,ereS über Monftruftion unb SBirtungStDeife ber .«. f. bie älrt.: ifotomobUe, ©a8motor,6ei6tuftmafd>ine,SBafferfäulenmafa>tBe, ßleftromotor, Srutffuftanlagc. Sitteratur. Sofemann, über ff. (Serl. 1881); DJtufÜ, Sie Motoren für baS fileingemerbe (2. 2lufl., Sraunfdjro. 1883); Knote, Sie ßraftmafdjinen beS Kleingewerbes (Serl. 1887); Etauffen, Sie ß. unb bie Kraftübertragung Pon einer Centralen, ihre roirt= fd)aftlid)e Sebeutung unb ibre »Soften (ebb. 1891). ftlcinob (abgeleitet pon «Hein» in ber altern Se= beutung "fein», «jierliä», ein 3ierlid) gearbeiteter ©egenftano, ein foftbarer ßbelftein; bann Sejeid)1 nung für alles ©crtoolle überbaupt. Sletn=iJ$«»ti#, Scjeicbnung für Seipjig nad) ben äßorten in ©oetb,e§ «gauft»: «Diein Seip.ng lob' id) mir! @S ift ein Hein SBariä unb bilbet feine Veute» (Scene in 2tuerbad)S Keller). ffleinpaul, SRubolf, ScbnftftcUcr, geb. 9. 2Jiär;, 1 1845 ju ©rofjgrabe bei Samens, ftubierte in Seipjig SBferbcftärfen beS 2Jcotor§ 2Jcotoren = */* 1 1 2 3 4 6 g a 1 1 u n g 5 10 5 | 10 5 | 10 5 | 10 5 10 5 , 10 5 | 10 Stunben Stunben Stunben Stunben Stunben Stunben Stunben Sampfmotor . — — — — 43 30 31 22,4 26,4 19,5 23,5 17,2 19 15 ©aSmotor . . . 74,4 52 54 37 35 24,6 26,4 19,9 22,8 17,7 21,7 17 19,3 15,2 ÖeiJ3luftmotot . 94 54 56 34 37 23 28 18 — i — äöajfermotor . . 101 88 90 82 82 76 75 72 Clettromotor: Serlm .... 81 65,5 67 55,5 56 46 51 40 49 37,4 — — — Sarmen . . . 125 111,5 96,5 90 87 82 79 76 75,5 73 — — — Srudtuftmotor 51,5 41,3 37 30,i 26,7 00 7 22,c 20 21 19 20,3 18 19 17,3 Sorftebenbe2abellen gelten jebodi nur fürbeutfebe Serbältntlte. 3'ür SBariS ,;■ 23. fönnen foroobt Sln= fcbattung§s als SetriebSfoften nad1 Bttebler faft baS Soppelte betragen. Stberamt für Seutfdjlanb baben bie in ben Tabellen ;ufammemjefteQten 3ablen teine allgemeine ©ültigteit, ba bie @aS=, 3Bajfer= unb Strompreife febr r>crfd)ieben finb unb aud) bei Qn= ftallieruug eines Kleinmotors je nad) bem befonbern Jall ein Sjjoften wegfallen ober ein anberer in ben Hapten nicht bcrüdtid)tigtcr SBoften bajutommen fann, fobafj bie S'rage, welcher Sternmotor unter allen Umftänben ber billigfte fei, nid)t 311 entfdjeiben ift. "Jiad? Siebter? Angaben ftellt ftcfi ber Srud'lujt-- metor al-5 billigftcr heraus, fowobl in 2lnfcbaffung iroegen feiner einfachen Konftruftion) als im Setrieb (wegen ber öEonomifcben SßirfungSwcife einer Srud= luftanlage); ba jebodi Srucfiuftanlagcn porläufig noch ju ben Seltenheiten geboren, hingegen @aS= auftauen in jebet gröfsern Stabt angelegt fmb, fo bürfte oorläufig, waS Setrieb anbetrifft, ber ©aS= motor als porteilbaftcfter Kleinmotor ju begeic&nen fein. Ser ßleftromotor, in ber Sünfcbaffung billiger als ber ©aSmotor unb im Setrieb fetjr bequem, weift oorläufig nedi 31t bebe SetriebStoften auf unb ift natürlich an eine clettriiebe Centrale gebunben. sillS teuerfter ÜJotor im Setrieb erroeift fid) ber SBaffermotor, wobei 12 S[5f. für 1 cbm Srutfroafjcr uoeb iebr niebrig geredmet ift (in mandien Stätten =ablt man 15, fogar 20 $f.). Sampftleinmotor unb Öeifetuftmafd)inc, bereu SetriebStoften teils über, teils unter benen beS ©aSmotorS liegen, fmb ä»ar $l)ilologie unb ^>r)i[ofof>t)ie, in Scrlin9^aturroinen= fdjaften, madjte bann längere Steifen unb liefe fieb 1878in@obliS beiSeipsig nieber. ßrfdirieb: «Sie Sababipe. Seifefliaen auSäigppten» (£tuttg.l879), «Stoma ISapitalc. 9töm. SebenS= unb Sanbfä)aft& bilber» (£p3. 1880), «SJlebiterranea. £eben§= unb JanbfdiaftSbilber con ben Küften be§ ^iittelmeerS» (ebb. 1881), ccfireu3igetibn!3Belfd)evJteifeabenteuer» (2. Stuft., ebb. 1882), «3tom in SSort unb Silb» (2 Sbe., ebb. 1882—83), «3tat. ©pradifüljrer» (2. StufL, ebb. 1S84), «Neapel unb feine Umgebung» (ebb. 1884), «Ser ^prinsenraub. Saterlänbifd)eS Srama» (ebb. 1884), «2Ucnfd)en= unb Sölternamen. (Itpmolog. Streifjüge» (ebb. 18851, ■■ Tvlorcn,, in Sort unb Silb» (ebb. 1887), «3praon Sammlungen fleinrufl. SBotfstieber, bie in cpijcbc (dumy) unb Iprifdie Sieber gerfalkn unb mit ;u ber fcbbnfteu flato. 3>olt§bid)tung ge= boren, seiebnen fidi bureb treue SGHebergabe befom ber» au§ bie Don Slntonotritfdi unb Sragomanoto, «Öiftor. Sieber bes tleinruff. Solf§» (2 Sßbe. , Hieto 1874 — 75). SRärcben unb Sagen fmb gefammelt Don 9iubtfcbenfo, Sragomanoto u. a. Sie bebeu= tenbfte Seiftung auf bem ©ebiete ber tleinruff. i;olfsfunbe finb aber bie großartigen unb meU fettigen arbeiten (Trudy) ber oon ber faiferl. ruf). ©eograpbifd)en ©efellfcbaft auSgerüfteten Crrpebi= trau in bas treftruff. ©ebiet: «SDtaterialien unb 2lb= banblungen», gefammelt oon SfdjubinSfij (7 93be., ^etersb. 1872—78). Sie größte galij. 3SolMieber= fammlung ift bie Don J. ©olotoajfij. ftlcittruftlattb, ruf}. Malorossija , auch toohl Utraine (f. b.) im treitern Sinne genannt, im @egen= faß ju ©roßrußlanb, ein oon biefem, ben ehemals poln. Sfrocingen unb SJeurußlanb umgebener Sanb= ftrid) im fübtoeftl. Seil bes curop. :Kuf;lanb, um= faßt bie ©ouoernement§: ©ouoerncmentJ qkm Cjinrooljner i ok'm Miem 1 50 999,5 | 3 026 036 I 59,3 (ibartoio . . . . i 54 495,2 2 343 808 ; 43,o Sfdjncrnigoiü . 52 402,3 ' 2182 627 1 41,g ^oltatoa .... 49 896,3 ! 2 780 302 , 55,7 3ufammen 207 793,3 | 10 332 773 | 49,9 über bie Bereinigung fi.§ mit bem SRufjifdjen 3leid)c f. JHußlanb (©efdjidjte). 8lcin=2aU)«bor,eineberSabama--3nfeln(f.b.). Sleinfcfje Söfung, f. fjßetrograbbie. ftlcinfcnmcttcrlinge (Microlepidoptera) ober ftleinfalter, gufammenfaffenbe Sejctdjnung für Strtitcl, bie man unter S uermiSt bie »JünSIer, Didier, ORotten unb gebermotten (f. biefe ätrtilel). Sic unterfdjeiben ftdj in feinem mefentlidjen fünfte ihrer Drganifation Don ben ©roßfdnuetterlingcn, unb bie Trennung ber Drb^ nung ber Sdmietterlinge (f. b.) in biefe beibeu 'üb- teilungen ift eine rein toilitürlicbe unb mehr ge= mobnbeitÄmäßige, bei ber eigentlich bloß auf bie ©rößeuDcrbältnifie ;Küdftcbt genommen ift. JJIctitfcitc, Sejirl Don ^rag (f. b.). Stlcinfpectjt, in Dielen ©egenben ©eutfdjlanbS SUame beä flcinen 45untfpecht?. (S. Spedne.i Vileiutihct, j. SBattiftan. ftlcinrrtanon, f. Srianon. JTlciuuicl), f. (ÜroßDieb. Kli'iuuiiflcl, f. Sialboögel. JllfinJonditcr, Jriebr., 3iationalöfonom, geb. 25. gebr. 1838 gu $rag, ftubierte bafelbft unb ljabili= tierte fich 1866 an ber borttgen UniDerfität. 1871 lourbe er Sehrer an ber Ianbmirtfdjaftlicben £efyr= anftalt Siebroerb bei Setfehen:33obenbad) in 33ölv tuen, 1872 orb. fßrofeffor am ^olptedmitum in Miga, 1875 an ber neugegrünbeten UniDerfität Gjernotoiß. Qx fchrieb außer Derfdjiebenen 2tbhanb= lungen in 3*-'itfcbviften: «3ur iHeform ber öanb= wer'tsDerfaffung » (sSerl. 1875), «Sie 9Jational= öfonomie als aBiffenfdjaft unb ihre Stellung ;u ben übrigen Sisciptinen» (ebb. 1883), «Sie Kartelle" (SjnnSbr. 1883), «Sie ©runblagen unb Qkle be? foa. ttiiffenfdiaftlichen SocialiömuS» (ebb. 1885), «Sie Staateromane» (3Bienl891). Slein=iöaibrDcrf , fooiel roie niebere $agb if. §ohe Sagb). Hleiiiiuclta, öernihuterfotonie, f. Saußen. Sllein ÄMnbboef, f. SeutfüVSübtDeftafrifa. Sleirt3irpcn(Cicadellidae), Jamilie bcr3irpen, 311 ber bie meiften europ. 2trten geboren, fmb flein, | baben frei Dortretenbcn Kopf, breigliebrige girier unb leberartige Horbcrflügel. hierher gebort bie Schaumjirpe (f. b.). SIeio (ttlio), eine ber 3)tuf«n (f. b.). Rleift,Gtralb Gbriftian Don, Siebter, geb. 3. ÜRfirj j 1715 311 3«blin bei itöslin in Sommern, befuebte bie ^efuitenfdjule 311 Seutfch = ßrone, bann bas ! ©nmnafium ju Sanjig unb ftubierte feit 1731 in SönigSberg bie Med)te, fßbilofophie unb 2Ratbe= matif, ging bann nad) Säncmarf unb marb 1736 ban. Dffiäier. si5on griebrid) IL 1740 reflamiert, mußte er in preuß. Sienfte treten unb rourbe Sieute= 1 nant bei bem Regiment bes grinsen Jöeinrid; in 1 Sßotsbam, 100 er bureb ©leim 511m Sid)ten angeregt I mürbe. Qm erften Sdilefifcben Kriege seidjnete er I ftcb in ber 6d)tad)t oon ällolltriß unb bei ber 33e= 1 lagerung oon Sieiffe oorteilbaft aus. 1749 mürbe ' er Stabsfapitän, 1751 Hauptmann unb 1757 als ÜRajor 311 beut §aufenfd)en Regiment oerfeßt. 3n ber SdiladH bei Kunere-borf 12. 2lug. 1759 mürbe ihm bei bem belbenmütigen Eingriff auf eine feinb= I liebe Batterie burd) einen Kartätfebenfebuß bas redjte Sein serfebmettert. drft am anbern Sage ließ ihn ein ruff. Offizier nad; granffurt a. D. brin^ gen, mo er 24. Sttug. ftarb. am befannteften ift K. burd) fein ©ebidjt 0 Ter grühling», ta^f juerft 1 1749 bloß für bie greunbe bes SSerfafferä aebmdt, : Diele 2luflaaen erlebte (neuefte 2lufl., Söerl. 1821V I Qroar: herrfdit fein burdigebenber bebeutenber ©e= i banfe oor, Dielmebr finb nur einzelne Silber an= einanber aereibt, aber bie 9Iatur ift hier mit n>a_br= | baft biditerifdH'iu Sinne gefdiilbert. 2lud) feine 1 anbern ©cbichte (Oben, Plegien, Sieber, DortrefflidSe finb unter 6 aiifjiijudjcn. SJIeift o. SMenborf (griebr. §eim\ gerb. Gmil) — pfeift (§etnr. 93ernb SBiA). ö.) 409 Sbnllen unb ein fteine§ (5poS «®ifftbe§ unb rifd)en ßrbfolgefriege teilnahm. C5"v mürbe fpäter 2tbjutant bcS gelbmarfcballS Don 2Jlöllenborf unb 1790 im ©eneralftabc angeftellt, in bem er als Hauptmann bie gran3öfifd)en SieoolutienStriegc mitmachte. Siacbbem er einige Sabrc lang ein ©re= uabierbataillon befehligt hatte, mar er 1803—7 pop tragenber ©encralabjutant bei Honig*. Gnbe 1808 erhielt er als ©eneralmajor baS Rommanbo ber nicberfd)Ief. 93rigabe in Sjjranffurt a. D. unb 1809 bie Rommanbantur pon 33erlin. 3m Kriege gegen iHufilanb 1812 befehligte er bie Infanterie be§ preuf?. ©ilfstotp§ unter 2)ord, unb bei Söeginn bcS gelbjugS gegen granfreid) 1813 als ©enerallieutcnant ein preuj?.=ruft. RorpS, mit bem er in ber Stacht 511m 17. 2tpril bei einem ükrfuche gegen SBittenberg ein rübmlicbeS ©efeebt beftanb. '211S baS perbünbete Seer bei SreSben bie Slbe überf dritten tjattc, be= fel?te er beu Saaleübergang bei .ftalle. ßr bet)aup= tetc fid) hier 28. Slpril, 30g fid) aber am folgenben Jage über Scbfeubit? 3urücf. Sei 33aut»en oerteibigte er 20. 3)Jai mit geringen firäften ben Spreeübergang bei 55urg fo lange, bis SJüloraborcitfcb Sauden pcr= laffen fyattc. 20* preufe. [Bevollmächtigter fdjlofj er fobann 4. Suni ben Sßkfjcnftillftanb 5*11 [poifd)mit? ab. Vlai) befjen Slblauf befehligte R. baS 2. preuf;. 3lrmeeforpS, baS jum'.'öauptbeere ber SBerbünbeten in 33öbmen fttefs. 3" ber ©cblacbt bei Bresben führte er bie streite 2lngriffS!olonne. 2Juf bem 9iüd= 3iige marfebierte er über ben Ramm beS ©ebirgeS nad) Dlollenborf in ben [Rüden SanbammeS unb entfebieb 30. 2lug. burd) feinen 2lngriff bie Sd)Iad)t bei Kulm. 3" 'ber ©djlacbt bei Seipjig tämpfte er mit ©lud auf bem Unten glügelbeSgrof?en.löeerS bei üRarttleeberg. Sann blodierte er mit feinem RorpS ßrfurt, unb folgte fpäter bem .'öeere nach granrreidj, nm er bei 6toge§ 14. gebr. 1814 unter Stücfcer mittampfte. Ser Sieg bei Saon 9. DJtärj inurbepornehmlid) burd) feinen unb 2)ord§ (f ntfdjlufi, ben 3'einb am 2lbeub ju überfallen, errungen. 93or 93ari§ tämpfte ß. bei Billette. ®er Rönig ernannte ib.n5um@eneralber3nfaiiterie unb erhob ih,n3.3uni 1814 unter bem Diamen R. pon ütollenborf in ben ©rafenftanb. 9iacb bem grieben erhielt er ba§ ©e= neraltommanbo bes 4. 2lrmectorp» (ÜJiagbeburg). 1821 bei feinem 2lbfdiieb lourbe er jum gelbmarfdjaH emannt. Grjog fidi auf feine ©üter jurüd unb ftarb 17. gebr. 1823 ju SBertin. SRad) ihm heiftt feit 1889 baS 1. loeftpreuf;. ©renabierregiment 2tr. 6. jtlctft, öeinrid; S3emb 2Biib. poii, Siebter, geb. 18. Ctt. 1777 311 granffnrt a. £)., erhielt Unter= rid)t burd) Sßrioatlebrer teils in granffurt, teil« in Serlin, trat 1792 in bie preuf?. 2lrmee, machte SIvtilel, bie man unter S »er atä Sunfer ben SHbeinfetbjug pou 1796 mit, nahm jebod), ba feine geiftigen ^ntereffen im $ot3bamer ©arnifonleben nidit genügenbe 9tabrnng fanben, 1799, bem 2i?iberfprud) ber Aamilie ;um 2rot'., al§ ietonbelieutcnant ben2lhfd)ieb. 9iad)bem er in grantfurt feit Oftern 1799 hauptfäcbtid) ^hilofopl)ie ftubiert hatte, fah. er fid) infolge feiner Verlobung mit SSBitpelmine oon Senge febon halb barauf ge-- nötigt, in ^Berlin ftd) nad) einer 2lnftellung im preufs. StaatSbienfte umptbun. 2lher ihm fehlte jebeä 93cbarren. Seine rubclofe SBonberluft fanb in längern iHeifen nadi grantreid) unb ber ©ä^Weij älu§brud, aber nid)t SBefriebigung. 3m Sommer 1802 lofte er fein SBerlöbniS, hielt fid) bann an üer^ fdnebenen Orten ®eutfd)Ianbs, in %ma; SEÖeimar, Üeipjig unb fdiliefilidi 2re»ben auf, tief Perfenft in grofegeplante biebterifebe arbeiten, bie aber ju feiner Sollenbung unb Sfteife gebiebeu. 3)ie ihn barüber anmanbetnbe Sd)toermut perlief? ihn aud) nid)t auf einer in bie Scbrcci,? unb nad) Sßariä unternom^ menen Seife. Unter Slbenteuern unb ©efahreu heimgetchrt, tarn er 1804 mieber um eine "Jlu ftelluug im preuf?. Staati-bienfte ein. ßr marb ab? 3)iätar bei ber Somänenfammer nach RönigSberg uerfet?t, gab aber fd)on 1806 biefe Stellung auf, um fid) ganj ber S)id)ttuuft 311 roibmen. 2luf ber iHeife von Königsberg nach Sresbcn lourbe er 1807 311 Berlin pon ben granjofen 311m Kriegsgefangenen erllärt, nad) grantreid) gcfchafjt unb bort mehrere SJconate lang gefangen gehalten. 9cad) feiner grei= la||ung begab er fid) nach SreSbeu, too er mit 2lbam ftUüUcr ba* Journal «SßböbuS« (1808) Verausgab. @r ging bann nach 93erlin, mo er bie <*2lbenbblätter» (1810—11) rebigierte. öier lernte er grau Henriette 2lbolfine Sogcl tennen, 3U ber ihn bie Spmpatbie ihrer trüben Stimmungen unb gemeinfame Siebe 3itr DJlufif in ein näheres S3erbäitniS brachte, unb bie il)m baS (Selübbe abnahm, if)r einen 5)ienft 311 leiften, fobalb fie ihn forbern werbe. Rurj barauf forberte fie ihn auf, fie 311 töten. R., fdion längft an fid) unb bem SSatertanbe persroeifetnb, obenbrein tief getroffen burd) bie (Frfolglofigteit feines poet. SdjaffenS unb in gebrüdter Sage, erfebof? 21. 9ioo. 1811 am SBannfee bei sHotSbam erft bie greunbin unb bann fid) felbft. R.S reidje bid)terifd)e Begabung, pielfadi mit ben ©runbriditungen ber romantifrben S)id)terfd)ulc 3U: fammcnfallenb, mar geftört burd) eine übermäßige iReiäbarteit unb Neigung 3U felbftguälerifdjem Grü- beln, dennoch geboren feine Sichtungen 311 ben mertooUften ber -fteujeit. 3Birtlid)e 0eftaltungS= traft, fefte fiebere 3eid)nung unb lebenSoolle 2luS= fübvung bleiben ihre grof?en 33or;üge; lein anberer beutfd)er Sramatifer bat bie gebrängte Kraft unb A-ülle ber Sebe, bie K. befit?t. Seine bramat. SBerfe finb: bie Srauerfpiele «Sie gamilic Scbroffenftein» (3ür. 1803) unb «Sßentbefu'ea» (£üb. 1808), bie 8uft= fpiele «2lmphitmon» (nach SDtoüere, SreSb. 1808) unb baS nieberlänb. ©enrebilb «Ser serbroobene Krug» (Serl. 1812), bie Sdiaufpiete «SaS Kätb= dien von s>eilbronn» (ebb. 1810), «Sie öermaim§= fd)lad)t» unb «Ser Sßrin; oon ßomburg» ; bie beiben lct?tgenannten, feine DoÜenbetften Sramen, mürben 3uerft pon Jied in R.S «jjinterlaffcnen Schriften» (ebb. 1821) befannt gcntad)t. @in bramat. $lan «Robert ©uiScarb» 'blieb gragment. R.S «6r= 3äblungen» (2 Sbe., ebb. 1810, 1811), unter benen fid) namentlid) «SDlicbael KoblhaaS» als ein 3Jteifter= ftücf auSscicbnet, betunben ein glänjenbeS nooellifti= miet/ finb unter 6 oiitjulnr^en. 410 SHetftev — Sita fd>e§ Salent unb eine originelle Rraft bei Jap üellung. bie mit ben gewagteften Stoffen fertig wirb. Stn bet patriotif*en Suril bat fidj R. mit RriegSliebern beteiligt Seine «(Befummelten Sdjrif ten gaben£ied(3-8be.,-3erl.l826),3ulianS*mibt (ebb. 1859 fa.; neuere SlnSg., 3 S3be., 1874),$ein= vi* .Hur; (•_' ^be., .->ilbburab. 1868), G. ©rifeba* (2Sbe.,£pj.l884),3:b.3olIing(6tuttg.l885) beraub. .öierjU fommen no* «$olit S*riften unb anbete 'Jta*trage ,;u leinen äBerfen», hg. ton Stopfe (SSerl. 1862) unb Rebler, i ;>u öeinri* ton R.S Söerten :c.» (Sßeim. 1862). •■*Jlu«gewäblte ©tarnen» ton R. gab Stegen beraub (£p§. iS77)^ betleibe «®a§ Rätbeben oonöeilbronn: auf@runbbeSurfptüngli*en$tanS neu für Subne unb .i>au-5 bearbeitet iebf. 189i."'. '-Briefe R.S würben herausgegeben Bon G.toniBülow i >>einri* ton Ä.S Sehen unb 53rieje», iBerl. 1848), Roberftetn («iSeinri* ton fi.§ »riefe an feine 5*wefter Ulrile», ebb. 1860), 3Mebermann («Seiu= ri* oon St.3 SSriefe an feine Staut» , SBceSL 1884). — Sgl. SBilbranbt, «oeinri* ton S. CRörbl. 1863); Sra&m, ^einrieb, »on fi. (3. 2lufl., SBetL 1892). Sleifter, ein Siebmittel für Rapier unb -Sappe, atfo namentli* für üBu*biuberarbeiten. 2er fi. roirb bereitet, inbem man StärEemebt (SBeijen-, :KciS= ober ÜJiaiSftärie i mit taltem äDaffer ju einem nicht ju bieten Srei anreibt unb bann fiebenbes 3Bai)er in einem bünnen Strahle unter rafebem Umrüfiren jufetjt, bis bie Rleifterbilbung beginnt, waS man an bem 2ur*fi*tigroerben wabr= nimmt, unb enbli* ben 3ieft beS erforberli*eu SBafferä f*nell jugiefst. Ro*en ber fettigen 5Rajfe ift na*teilig unb giebt einen R., bet lei*t abfpringt. 35on größerer Sinbetraft ift bet auS 9toggenmebl bergeftellte R. wegen feines Stebergeb,alt§. '3ebo* ift biefer R. ni*t weife, fonbern grau bis grau= braun. Um ben R. baltbarer ju tua*en, left mau in bem SBafjer, baS ,ur Rleifterbilbung bient, etwas "Jllaun ober ein wenig Salicnlfäure obet brüht baS 'JRebt mit ftebenbem Seimwafjer. H leifter älcficn, f.öaarwürmer (33b. 8, S. 615 a). ftlctüermaruiorörtpicr, f. fterrnbuterpapier. Slcifteröcrbanb, 1834 oon Seutin in bie 6bi= rutgie eingeführt, wirb neben bem ©ipSterbanb no* ton man*en Gbiturgeu, j. 18. bei .ttno*enbrü*en, angeroanbt. Ser R. ltirb in ber SSBeife angelegt, bafs man j. SB. im gebrodiencn 2lrm mit einer glanelU binbe, bann mit einer lliullbinbe eiintidclt unb nun gcfo*ten Starte^ ober 33u*binberfleifter aufftrei*t. 3ur Sktftdrfung unb Sicherung bienen biegfame $appf*ienen. Sie Rtcifterfdii*teu roe*feln mit ben 'Diullbinben in etita 3—4 Sagen ab. ftleiftbcucc« (tat. GliftbcneS), bet le^te unb berübmtefte Jnraitu au» ber Stynaftie ber Crtha= aoriben in Sitten (596—565 t. Ghr.i, unterbrüdte bie bot. Ginwobnct feines SanbeS, jerftörte int erften heiligen Rriegc (feit 592 t. übt.) bie £)el»bj tcinbli*e etabt .tttiffa, erneuette bie vSntbif*en £piele unb lub ali Sieger -u Clpmpia (582) alle •Öellenen na* Sitrion ein, ft* um feine Softer ägarifte ;u bemerben. Slgarifte ltttrbe bie ©attin be§ atbcnif*en Oiittcr» 2JiegaflcS auS bem öaufc ber 2lltmdoniben. S. ftarb 565 oline männlid'c (jrben ju bintertaffen , rcobur* bie JriraumS in £itpon ü)x Gnbe fanb. Jtleiüficncc (tat. (iliftl; cnes), Oleformator ber atbenij*en 35erfaffung, 5obn beS ü)Jegat(eS unb ber :'laariüe, Gntel beS oorigen. 311S fi* -^Jififtratu» if. b.) jitm jroeitenmat jum öerrn ton i'ltben ma*te unb bie SQfmdoniben mit fielen anbern Sbelleuten 3lttita 538 t. Ebt. »erliefjen, mürbe S. ber Rubrer biefer glüdjtlinge. 3ur* greigebigfeit bei bem 3leu> bau beä Sem»el§ }« Xelpbi (feit 535) hatte et bie ©unft ber belpbifdien SPriefterja)aft gewonnen, fobafs biefe bureb, ein Dralel enbli* bie Spartaner unter SleomeneS 1. beftimmte, 510 1. ©br. bie ^ififtratiben au§ -.Htben ;u tertreiben. (2. 6ippia§.) ,\u bem nun in Sittita entbrannten Sßarteiiampfe ;roij*en ber üftaffe bcS alten SanbeSabelä unter ojagoraS unb ber Partei ber ittfmdoniben ergriff .H., au* faier= bei nod) ton Selpbi aus geförbert, bie Satbe bei 5)emoS unb fdutf 509 1. Gbr. bie neue Sßbolen: unb ©emeinbeotbnung, bur* rocl*e bie fociale über- ma*t bej ilbelS erj*üttert unb bie SBeitetbilbung ber Bemohatie ttefentli* geförbert würbe. (6. S)emo§. 1 1 er SBerfudjbeä SleomeneS, ;u ©unftenbeS 3^agora§ 508 bie neuen SAöpfungen ju befeitigen, [cfleiterte ; ft, ber 508 tertrieben werben war, lehrte jurttd unb terteibiate 506 ältben fiegreid) gegen bie terbünbeteu Spartiaten, Jbebaner unb (ibaltibier. i?. war au* ber £*öpfer be» CfttactSmuS (f. b.). fileiftogamte (grcb.i, eine ßrf*einung bei man= *en Slüten, bie babur* *aratteriftett ift, bab bie Seftäubung ber 9iarbe f*on ftattfiubct, ebe bie Slüte geöffnet ift. 6'S tritt hierbei alfo feine 33e*fel- beftäubung ;wif*en terf*iebenen ißlüten ein, wie bei ben meiften ^hanerogamen, fonbern bie 93e- frud)tung wirb ton bem in berfelben Slüte erjeug^ ten Rollen bejbcigejührt. Srohbem werben baburd) teimfäbige Samen entwidelt. Sol*e tleifto = gamif*e -Blüten befi^en einige 3Bafferpfianjen, wie Ranunculus aquatilis L., ferner au* mebrere Sanbpflanjen, bie neben ben t(ei)togamif*en au* gemchnli*e Blüten tragen, fo man*"e Strien Viola, Lamium, Oxalis, bie im "Jrübjabr normal gebaute, im Sommer unb feerbft bagegen bebeutenb Heinere unb uni*einbare tleiftogamif*e entmideln. Sleift=%JJcftotti, 6an§ .'öugo ton, fonfertatitet Sßolitifer, geb. 25. 3iot. 1814 ju Riectow bei ©rofj- Jn*ow in Sommern , ftubierte in ©öttingen unb Berlin bie :Uedne, wibmete ft* bann beim Stabt= geri&t ju -Berlin unb beim 2lppellationSgeri*t ;u Avantturt a. D. bem ptattif*en jurift. Sienft, würbe L844 Vanbrat beS KteifeS Selgatb unb 1851 Dber* prdfibent ber Dibeinprotin-,, auS welcher Stellung et wegen feiner ertrem-fonfertatioen ;Ki*tung bei @in- fe^ung ber 9tegentf*ajt 1858 f*ciben mufete. R. war 1848iBorftgenber beS feg. «^unterparlamentS», 1849—52 Ülitglieb beS preuji. 2lbgeorbnetenbaufeS, 1850 au* sHiitglieb beS StaatenbaufeS in Grfurt. Seit 1858 tertrat er bie gamilie ton ftleift im preup. öerrenbaufe, wo er äjprftanb ber «Jraftion Stahl i war unb als ein 5'übtetbet alttonferoatiten Partei in 'Breufeen ftetä auf beut äu^erften re*ten glügel ftanb. Xem Seutfcpen S(lei*Stage geborte et feit 1877 an als Vertreter beS SEBab,UreifeS öer= fortfalle. R. war einer 0er öaupttertreter beS Öo*£onfertatitiSmuS unb terfo*t bellen $rin= cipien in Staat unb Rir*e mit rüdft*tSlofer Gnt= idnebenheit unb bebeutenber SHebnergabe. 1883 er= hielt er ben litel als 2i;irEl. ©ebeimrat mit beut ^räbitat SrceUeng. Gr ftarb 20. 2Rai 1892 >u Riectow. Klciftiriic Sflafdjc, f. Scibener g-lafd-e. Jllcitoinärfmc* au§ Rartbago, grie*. Ißbilofopb, 3*üler beS .HavneabeS unb 129— 110t. Gbr. beffen J!a*jolger als Veiter ber platonif*en ällabemie. Slef , -Bildet bet balmat. Rufte beS 3lbtiatif*en DJleetS, jwij*en bet Diarentamünbung unb Stagno, ülrtitrl. Die man unter S .»ctmiüt, fin& unter G oufjulu^fn. SHcmm — Äfempitevar&citnt 411 7 km lang, 1 km breit, in bem auch ff. genannten, früher mjifcben öfterr. ©ebiet fid) cinfebiebenben türc. Serritorium ber feerjegotoina, mit gutem .fuv fen, jetjt auf balmat. ©ebiet (2 km Bon ber Strafe 5Koaufa=sJ)toftar), feit 1878 bebeutungäloi. Klemm, griebr. ©uft. , .Wulturbiftoriler , .geb. 12. 9to». 1802 3U ©bemnig, ftubiertc feit 1821 ju Seipjig unb leurbe 1831 gtueitcr Sefretär an ber tönigt. 93ibliotbef in SreSben. %m äug. 1833 übel- nahm er aud) bic 2luffid)t über bic 9ßorjellan= unb ©efäjifaminluitg im 3apanifcben Calais, Bon ber er eine Sefcbteimmg (2. 3luft., Sresb. 1842) Ber= fafjtc. 1834 rourbe'er 93ibliotbefar unb 1852 juni Dberbibliotbctar ernannt, ßr trat 1863 in ben JKubeftanb unb ftarb 26. 3lug. 1807 in ©reiben. SSonff.S Sd)rijten finb ;u nennen: «@cfd)id)te Bon labern» (Src3b. 1820), «3lttilanad)bcr©efd)td)tc, Sage unb Scgenbe» (2pj. 1827), «öanbbud) ber german. 3tltertum»fuube» (2>re3b. 1835), «3ur ©c= febiebte ber Sammlungen für 2lUffenfd)aft unb ffunft in 2)cutfd)lanb» (3evbft 1837 ; 2. Stuft 1838), «Ita- lica» (Sreäb. 1839), «SlUgcmeine ffulturgefcbtcbte ber 9)lenfd)bcit» (10 Sbe., 8pä. 1843—52), «gerien* reife» (Sreäb. 1853), bie «älllgcmeine ffulturtoiffens febaft» (2S8be., Spj. 1854— 55), «Sie grauen» (6 S3be., 2>rc«b. 1854—58), «SBor 50 Sabren. ffulturgefcbicbtlicbe 93riefe» 12 93bc., 18G5). ft.ä reiche Eulturgefd)id)tlid)e Sammlung mürbe 1870 bic ©runblage be§ Öeipjigcr öJtufeumS für SBölferfunbe. ftlcmni, öeinrid), 93ucbbdnblcr, geb. 19. ©est. 1819 in 3öllmen bei SBillSbruff (& resben), geft. 28. 91ob. 188G in 2>rc3ben , ift befannt burdj feine grofee Sammlung üon Jjnfunabeln, bie 1885 Bon ber töniglicb fäcbj. SHegicrung angetauft rourbe unb ben ©runbftod beS 93ud)get»crbemiifcumy in£eip,iig (f. ©entralocrcin für ba3 gefamte 93ud)geroert'C) bilbet. 9Jon Seruf Sdjneiber, grünbete er 1849 in SreSben mit ©. 31. Müller bie «©uro». 2Jloben= jeitung», foroie 1850 ein 9krlagggefd)äft unter ber girma «6. fflemm» Skrlag», baS feit 1888 im SBefih Bon Dttomar Sebmann unb äJtar SBurfbarbt i|"t. SV. fdjrieb: «3Uuftrierte3 Jöaubbud) ber böbern 93e= tleibungsfunft» (2p,?. 1846; 50. Slufl., SrcSb. 1892). Klemme, bei galoanifeben ©lementen, elettrifdjen iWafduncn unb Rampen eine 3lrt ©cbraubjtoinge mm Stnjcblufs ber ßeitung; über bie ff. in ber fforb= flcebterei f. b. Öfters i»irb baä SBort aud) für fftammer (f. b.) gebraust. tt l cmmcit f panuuu a ober $ o l f p a n nu n g , ber für bie Stromftärte im äujjern ober Dtuljfreife ma)V gebenbe Unterjcbieb ber Spannung ober be» s$oten= tial<3 (f. ©lettrifcbe Spannung unb ©lettrifebes' $o= tential) an ben ^otflemmen einer Spnamomafcbine, eine§ ßtement§, 2lccumulatorS, überbauet einer Stromquelle. (93gl. aud) @leid)fpannmafd)ine.) Slemmcc, f. Srille (93b. 3, ©. 539 b). Slcmmfutter, foBicl tote gutter (f. b.) bei 33ol;v= mafebinen unb S)rel)bänfen. Älemmting, Salabinf eher, f. 93ogenlid)t (93b. 3, S. 209b). Klempner in SRorbbeutjcblanb, Spengler ober gl af ebner in Sübbeutfdjlanb, aud) 93lecbuer ober 93led)fd)inieb, ein öanbroerter, ber 931ed) »erarbeitet unb bierauS ©egenftänbe beä alltäg- lidien Sau§gebraud)ä, 93aufonftruttionäteile, ©in: riebtungen für geuerung§= unb fieijanlagen, 93e= leudjtungSeinricbtungen für flüffige unb fcfte93renn= ftoffe u. f. to. fomie Suru§gegenftäubc anfertigt. 3m engem Sinne ift ff. ein 93led)arbeiter, ber fid) beim Söten auäfdjUefelid) be§ 9Beid)lotc§ bebient (f. 93le*= bearbeitung). Sie ©rfinbung jablreicber 93led)bear= beitungSmafcbmen (f. 93lecbbearbeitung, S. 105 a, unbbteSafel: 93 1 ecf) bearb ei tungS maf-ebinen l bat jur äluäbilbung gcroiffer Sonbersroeige ber Klempnerei, lBie93auflempncrci,t'ampenfabrifation, ©rjeugung »on gönnen, 3LHirenumliüllungen,Spiel-- iBarcn u. f. to. geführt. 2luä ber ffleiutlempnerei bat fieb bie gabrittlcmpncrci enttoictelt, bie infolge auSgebebntcfter Senufeung Bon SKafc&men unb ©in= fübrung taufmännifeben 93etriebe§ ^u bober 93lüte gelangt ift ®er Söunjd), bic burd) bic 2JZafcbmen= tcdjnit BerrtngerteSanb fertigfeit neu ,ni beleben unb jugleicb ben gadjgenoffen eine iBiffenfd)aftlid)c 93il= bung ju Berteiben, führte jur Grüubung einer 93led)= arbeiterfcbule (f. b.). KlnuyncrnrluMteit, ein Soften beä 93auan= fdjlagS (f. b.), umf äffen bie ©inbetfungSarbeiten ber Säcber mit 3inlbled), bic 3lbbedungen ber ©cfimfe, SSerfletbung be§ ©tirnbretteS, Minnen, 9iinnenBer= fleibung, Slbfallröbren. 3)ie erftern finb nad) Clua= bratmetern, bie letitern nad) laufenben ÜOtetern unter Slngabe ber 93rcitcu bej. beS UmfangS ober S)urd^ mefjerS ber betrefjenben ©egenftänbe ;u oeranfd)Uv gen, mäbrenb bie Slbbcd'ung ber genfterfoblbänte unb 93erbad)imgeu, 3Baffevtaftcn unter Slngabe ihrer Simenfronen ftüdroeife in iKechnung ;u fegen finb. 3>ie gabrifnummer beS ;u Bcrmenbenbeu 3intbled)S unb iaS ©emicht beäfelbcn für bie gläcbeneinbeit ift in jebem gall befonberS anzugeben. 3m 2)£ini= fteriaterlafj oom 31. äßärj 1887 (»gl. ©entralbtatt ber 93auoerlBaltung 1887, S. 217) finb bie Berfd)ie= benen fionftruftionen ber 2)ad)rinnen (ÜRufterjeid)* nungen) angeführt. 9Jad) bem 93augcroerl§falenber 1893 betragen bic Soften für ff.: 3lrt ber arbeiten 1 qm ginftmd) mit bevlöteten Ouev= nuten unb fjodjfteticnbcm Sbpbclfalj 1 qm SeifteuSoct) inH. Seiften .... l » SBcHenbact) 1 » ülbbecfuitf) bet 4iauptgefim(e . . 1 » bo. bet S3tuft= unb ©urtgefimje, ber SSevbadjungen, So^tbäute u. f. lu. 1 lauf. TOeter Sajoviifteinteiftcn . . ■ 1 laut.SBeter frei auf bem Slacfje liegenbe 9üunemit!BJuli"t,bei50cmUmmeffumi ltauf.SKeter bo., für jeben Ecutimeter Ummeffung mefjr 1 b^ei'äu geljörigeä (Sijen . . 0,50 SR. l tauf. SKetet Saftenrinne mit angebo-- genem 3)reiett an ber SSorberfeite unb iübtantung naefj Ijinten, 15 refp. Gern Ijod), 15 cm roeit 1 lauf. 5Keter bo., für jeben Eentimetcr Ummeffung me^r 1 JKiimeifen rjierju mit SSei'ictjtaubimn unb Spreije 0,50 5B!. 1 m äbfaltroiir, 30 cm 3ufet)nitt . . 1 fteigenber fflleter Jlbfalliotje, 0,33 cm 3ufd)iiitt 1 fteigenber SJieter Slbfallroljr, 0,40 cm 3ujcf)nitt 1 Seb,raubeu=u.Scfjclleijen fjieräu0,509K. l qm SBrafenfang bon gewelltem 8i"f 1 » Sörafenfang »on glattem 3'uf - Kauf. SlleterSieälcifte für ^loläcemcnts barf) ... 1 qm Söorbebecfuitg unb Siacfjeinfaffung, toniic Sdjornfteineiujaffungbaäu . . Stuä Sinf 5Kr. 9 | 10 | 11 | 19 3,75 0,40 2,U0 0,1 5,00 4,00 m. 3,75 4,00 4,00 3,75 9K. 4,00 4,25 4,50 4,25 4,25 0,50 4.75 2,50 3,00 0,12 0,16 2,50 2,75 0,12 0,10 1,50 1,75 1,00 1,70 1,75 2,00 5,50 4,50 6,00 5,50 0,00 1,20 4,00 4,50 5M. 4,50 4,50 5,50 5,00 5,25 3,25 0,2 3,25 0,2 2,00 1,80 G,50 6,00 1,30 5,00 93gl. ÜJtuftergeicbnungen für iDadjrinnen an 0015= cementbäcbern oon öoppe unb iHöbming in Solle; 93aulunbe beä 3lrd)itettcn, 93b. 1, 21. l, S. 526 ! (2.3lufl., 93crl.l890). Slrtifct, bie man unter St uermifjt, finb unter 6 auf jiifiicfjrn. 412 Rkuüpnextot — Meon JUcmpncrlot, [. Säten, [li. b.). ttlempncrfttnile, fopiet toie Btecbarbeiterfcbule Mlencf e, Carotine Suife ron, Jodler pon Shma Suüe Karfcbin (f. b.). ftlcnacl, Julius, EelUroutusS, geb: 24. com. 1359 ju Seipsig, mar Schüler Jr. ßegorä unb crroorb ficb auf auSgebehnten Kunftreifeu bind1 ganj Europa ben 9tnf eine§ Sirtuofen erften Mangel. Ä. wirft als Sotocellift im ©emanbhausordiefter unb als Sebrcr am Konfcrpatorium in Seipjjig. Gr per= öffentliche mebrete Sonderte unb Reinere Kompo= fitionen für fein Jjnftniment, SBerfe für Kammer: mufit unb eine Serenabe für 2treidiorcbeiter. ftlcnjc, 8eo pon, Sttdjitelt, geb. 29. gebr. 1784 auf bem ©rite feines SaterS im gürftentum öilbeg* beim, ftubierte in Sraunfcbmeig, Serlin unb Sparte. ?Raä) einer Künftreife uad) Italien würbe er 1808 .vSofarchiteft bes fiönigä Seröme unb 1815 nach l'tüncben berufen. Seine erfte bebcutenbe i'eiftung mar bafclbft bie ©Ipptotbef. Sann folgten 1819 ber Salaft bes öerjogS ton Seudjtenberg (jefet Calais Suitpolb), bie fönigl. JHcitfduile unb eine Slnjabl r>cn Sripatbäufern im SRenaiffonceftil. Se= reitä 1819 trurbe R. ßofbouintenbant, Oberbaus rat unb Sorftanb ber Öberbaubebörbe im JDlintfte rium bes ^nnern. 2 er Sasar am ©ofgorten (1822), toaä ÄricgSminiftcritim (1824— 30), ba&Cbeon (1824 —28) unb bie meiften Sprinotbäufer ber 8ubtoig& ftrafec finb fi.§ Schöpfungen; fo aueb ber $alaft be§ Sersogs 2)tar (1826—30). 1826 begann ber Sau ber Sitten Sinatotbet im Stil be§ Sramante, ber in sehn fahren beenbigt mürbe, jugleut, ber Sau be* tönigl. 6d)loffe§, pon welchem ber Süb: flügel, ber fog. Köuigsbau (1826—32), nad) bem Hcotio be« Salasso $itti in glorenj, ber 9corb: flügel (1831 — 42) bagegen in rem. öodbrenaiffance ausgeführt Würbe, ©lelcbseitig (1826—37) entftanb bie prächtige Stltcrbeitigen - ioof Eircbe im bpsant. Stile. Stucb ber 1833 511m Slnbenfen an bie im ruff. jjefoäuge (1812) gefallenen Sapern errichtete bronjene Obelist auf bem Karolinenplafc ift R.S Grfinbung. 1831 reifte K. nacb Strien, um bei 2tnf= ftellung bes SjJIanS ber neuen Stabt unb bes neuen Scbloffes mitjuwirfen. öebon 18. Ctt. 1830 mar ber ©runbftein sur 3Batt)aUa (f. b.) bei SRegen§= bürg gelegt werben, bie 1842 pollenbet mürbe, worauf (1843—53) bie :t\ubmesballe bei 3Ründjen folgte. 9lacb biefem gleichfalls bor. Sau ging K. an bie 1847 pon ©artner ibm übertommene 39e= enbigung ber Scfrciuugsballe bei .Helbeim, beren 'plan cHunbbau in ber 2lrt ber toscau. Saptifterien) er im Sinne bes ilaffifcbeu Stiles* umwanbelte. 1839 ging er nacb Petersburg, um bie innere 21m rrbnung ber SfaatMrcpe ju leiten unb ben 5J}alaft= bau (bie fog. Gremitagc) su beginnen ; leitf erer würbe erft 1851 pollenbet. Sein letiteä öaupttoerf bilbeten bie 1846—62 erbauten Sroptiläen am Kömgsplatje in DJUincben. K., feit 1853 nicht mebr Sireftor ber oberften Saubebörben in Sanern, ftarb 27. Jfl't- 1864 in jDtüncben. fi. übte aud) bie l'Jalerei inöl= unb SBanerfarben unb lieferte ital. unb griedi. Öanb= fdiaften unb 3trd)itetturbilber(älfrDpoItSBon3ttben, in ber bleuen ^inatotbet ,;u il(ünd)en). @r fajrteb: j ■ iH-rfud) einer SSBteberbetfteüung bes to«can. Sem: J reis uad? feiner biftor. unb teebnifeben 2lnaloaie» (SDtüncb. 1822), «Xer Jempel bes Clmnpifdien'^u= ' piterju 2tgrigent» letuttg.unbiüb. 1827), «2lpluv riftifdje Söemerfungen , gefammelt auf einer Steife nad) ©riedjenlanb» (mit SttlaS, SBerl. 1838), «Sie ' Strtiffl, bie man unter S rn-rm ' SBalballa in artiftifeber unb teebnifeber fflesiebung» (Äejt unb 12 Kupfertafeln, Sütünd). 1843). filcobic unb &iton, nacb einer argioiftben Segenbe bie Si>b,ne ber Mnbippe, einer Sßriefterin ber ©era ju 2trgos;»eldie ben ffiflgen ibrer Ühitter, als1 bie Stiere niebt redit?eitig ba roaren, ;ur geier ber öeraien (f. b.) 45 Stabien roeit jum Sempel sogen. Stuf baä Rieben ber SBtutter jut ©ötfm, für biefen Semeis tinblicber Siebe ihnen ben heften Sobn ju erteilen, fdilummerten bie Jünglinge nadi bem Opfer ein unb erroaebten niebt mieber. Hlcübiiluc, Jnrann r>on StnboS, einer ber Sieben Steifen (f. b.) ©rietbentanbS. ft Icomeuci?, 2iame mehrerer Könige in Sparta : KleomeneSI. ((hmiftbenibe), ein tül^ner unb ge ; iralttbätigcr iUann, gelangte um 520 r. 6hr. |ur Öerrfdjaft. ßr führte 510' ein fpartan. .viilfsbeer nacb 2ittita unb pertrieb bie Sßififtratiben, 3" bem Kampfe gegen Kleiftbcne§ (f. b.) 30g er jebo* ben türjern. 495 trug er bei Sepeia einen bebeuten^ ben Sieg über bie 2lrgioer bavon unb ftuxjte ün feinen 2)(ittbnig®emaratus. 2)od) bilbetefid) gegen ihn in Sparta eine ftarfe Gegenpartei; er floh batier juerft nad) Shefjalien, bann nadi 2lrfabien, mo er bie Säuern gegen Sparta 511m Kriege auj= reifte; nunmehr mürbe er pon ben erjebrodeneu Spartanern (487) surüdberufen, ftarb aber balb barauf, angeblidt im SBabnfimt, als Sclbftmörber. KleomeneS IL, ber Sohn be§ Kleombrotug 1. (6'umfthenibe), regierte feit 370 p. 6br. faft 6t 3iahre, ohne etwas 2lufeerorbentlicbeS ju leiften. ffieit bebeutenber unb burd) fein tragifdje§ ©e: f cbid befannt ift K l e 0 m e n e § III., feobn beS fieoni: baS II. 2Jcit 19 Sauren (235 P. Chr.) König gemon ben, ftürjte K. nadi einigen glüdlicben Kämpfen mit bem 2td)difd)en Sunbe 226 geroaltfam ben ßpborat unb bie Oligarchie, febuf auf altfpartan. ©runb= läge ein neues1 mächtiges Königtum unb nahm eine neue Serteilung be§ ©runbbefi^e? in gleiche Seile oor, roobei er felbft fein eigene? Sermögen jum Opfer brachte. Sann permebrte er bie Spartaner bureb 2(ufnahme pon Seriöten bis auf 4000 .fiopliten, organifierte bas öeermeien neu unb fehte 225 ben Krieg gegen bie 2icbäer fiegreieb fort, um bie .fiege: monie im ^eloponnes 311 gewinnen. 2113 aber bie 2lcbäer 224 ben König pon i'iacebonien, 2tntigonus Sofon, 3U ,'öilfe riefen, mur*e K. in ber mörberifdjen Schlacht bei Sellafta 222 gänjticb gefchlagen unb floh nach 2tleranbria 311m König Stolemäus III. (SuergeteS, um biefen um öilfe 3U bitten. 3iacb beffen Sobe mürbe er Pon Stolemäus IV. Sbilo: pator megen unporfiditiger ^iufjerungen ins ©e: fängni§ geworfen unb gab fieb nadi einem mife: lungenen Serfucbe, bie 2üeranbriner sum Stuf: ftanbe 3U reisen, 219 p. (Ehr. felbft ben Sob. ftlcomcnc*, DIame perfchiebener Künftler; am betannteften ftnb smei Sttbener: ber eine roirb auf ber gefälfebten ^nfchrift am gufje ber 3)tebiceifd)en Senuä genannt, ber anberc als Serfertiger einer im i'ouore 311 Saris befinblidien .f»ermesftatue (fog. ©ermamcmS). Jtlcon, Sohn bes KleänetuS, atbenifeber Staats: mann au§ ber erften 3eit be? Scloponncfifchen Krie: ge§, ber öauptpertretcr ber rabitalen Semotratie, bie feit $erifte§' Sobe einen unheilpollen ßinflufj auf bie Leitung ber öffcntUAen 2lngelegenheiten ausübte. Sie Überlieferung über K. ift pon $artei= lichteit niett frei, namentlich giebt bie 424 P. 6br. aufgeführte Komöbie bes 3triftopbane§ «SieSHitter» ißt, finb unter (J Qufjufiii^en. Äleopatra — AHcrifer tiom ©lauficn 3eju 413 eine Karifatur K.s; boct) iftft. minbeftenS ein turv- ndjtifler unb leiditfertiger Volititer gewefen. fl. mad)te fid) guetft burd) leine Oppofition gegen si>e= rifles in ben Volfsperfaminlungen befannt unb mar nad) beffen Jobc (429) ber eifrigfte rubrer ber Stiegt Partei, wclcbebiccnergijdieAortfübrimgbeS.UampfeS gegen Sparta Derlangte. Surd) feinen Slntrag auf Erhöhung bes iKicbtcrjolbcs (6er Tagegelber für bie Scitglicber ber ©cfdiworencngcridite) gerrann er bie Uiaffen. ältS nad) ber Eroberung von 9ß»)Ioä unb ber Einfdiliefeung von 420 Spartiatcn auf ber Jnfel Spbaftcria bunt bie 2ltl)ener eine lacebämouifd)e©e= fanbtfdiaft mit griebeniporfdjlägen nad) 2ltbeu faiu (425), hintertrieb K. biefe burd) feine fortbauernbc Vrablcrei. K. würbe nun felbft mr Übernahme bes Oberbefehls gebrängt, unb wirflid) gelang es ihm, freilich nur unter Veiftanb feinem Kollegen 2emo; ftbenes, Spbafteria 311 erobern unb bie fpartan. Vefaluing gefangen nad) Ütthen ?u bringen. 3115 bann Vrafibas in Jbrajien hebeutenbe Erfolge er= rungen hatte, würbe K., ber jetit als großer gelb= berr galt, 422 an bie Spibe ber gegen jenen aus= gefanbten Sruppcu gcftellt unb ccrlor in ber Schlacht bei 2lmpbipoli« Sieg unb Vcben. — SBgL 2JlüUer= Strübing, 2triftopbancs unb bie hiftor. .Hritif (ßpj. 1873); Subinger, H. bei 2buhibibc3 (in ben «Sifiuugsberid)ten» ber Söiener 2ltabemie, 1880; Sonberdbbrud, 2Öienl881); Emminger, 2)er2ltbc= ner K. (Vroaramm, Eid)ftätt 1882); Velod), 2>ie attifd)e ^olitit feit Vcrifles (ebb. 1884). Kleopärra, 3iame perfebiebener macebon. unb ägppt. (Vürftinnen. Von ben macebonifeben finb bie bebeutenbften 2lleranbers b. @r. Scbmcftcr unb Stiefmutter, Ben ben ägppt. bie ältefte Jochter bei Königs Volemäus XIII. 2lu!cte§, eine grofe an= gelegte hebeutenbe grau, bie freilich, auch, oon ben tfebiem ihrer 3eit nid)t freiuifpred)en ift. Sic mar 66 p. Ehr. geboren unb follte nad) bem 2obe ihre» Vaters (51 n. 6br.) nad) beffen SBillen mit ihrem lojäbrigcn Vruber unb ©emabl Vtolemäus XIV. Sionqfüs bie öerrfd)aft führen, würbe aber bunt» VotbinuS, beffen Vormunb, unb2ld)illas, bcnDber- befcblsbaber bes .vieers, terbrängt. Sie wanbte fiep, .hilfe fudieub, an Julius Eäfar, als biefer auf ber Verfolgung bes $ompejus im Dtt. 48 nad) 2tleranbria tarn, unb wufete itjn halb burd) ben 3auber ihrer Verfon unb ihres ©elftes für fid) 3U gewinnen. 9cad)bem in bem 2lleranbrinifd)en Kriege, ber fid) besbalh entfpann, ^tolemäuS 3)iont)fuS ge= fallen unb bie ©egenpartei überrounben mar, fe^te Eäfar fi. mieber als Königin ein unb gab ihr ifyrcn lungern Vruber ^tolemäus XV. als ©emabl unb •Kitregenten jur Seite. M.Z Siebesbunbe mit Eäfar entftammte ein Sohn Säfarion (f. b.), mit bem fie 46 SHom befud)te unb bi§ 311 Eäfars Ermorbuug (44) bort »ermeilte. Sann febrte fie nad) 2lleranbria 3urücf. 3n bem folgenben Vürgerfriege hielt fid) S., nad)bcm fie fid) bes ^tolemäuS burd) ©ift ent= lebigt hatte, anfangt unentfdiieben. 3lad) ber Sd)lad)t bei $bjtippi lief? fie besfjalb 2lntonius (f. b.) jur 3ied)enfd)aft üor fid) nad) Jarfus in 6i= Heien forbem. Sie erfd)ien auf prächtigem Schifte als 2lpl)robite gejcbmüdt unb feffeltc 2Intonius, ber fie fd)on früher gelaunt, für immer an fid). 2lud) nad) feiner Vermählung mit CctaöianS Sdjmefter Dctania (40) febrte er halb roieber 3U ihr jurücf. Sie bat ihn feitbem nid)t von fid) gelaffen. 2lud) als ber Kampf jnnfeben 2lntoniuS unb Cctanian ausbrach,, nahm fie Caran teil. 21uf ifjren 2?unfd) entfdneb fid) 2lntoniuS rcibcr ben Mat feiner rfn- iiere 31 v>. (5br. jur Seefd)lad)t bei Slctium. ällä bie Schladit Derloren ging, folgte 21ntoniuS K. eilig nadi 2lleranbria. 3tad) bem Sobc bes 2lntonius gelang eS Dctanian burcfaSift, fich ber H. 511 be= mächtigen. Vergebens fudite fie feine Halte ju be= fiegen unb' ihn 31t gewinnen; fie iah, bafi er ihr ychen nur fdjonte, um fie im Triumph in Jlom aufzuführen. Siefer Sdimad) 311 entgehen, tötete fie fid) felbft im 2lug. 30 burd) ©ift, ober, wie es biefe , burd) ben Vife einer lüattcr, bie fie an ben 2lrm gefeUt hatte. _3hr 2eid)nam würbe neben bembes2lntoniusheigefelit; ihrcSinbcr Donbicjem, zwei Söhne, Sßtolemäus unb Slleranber, unb eine ioebter, Cleopatra, fpäter bem jungem %uba oer= mahlt, nahm Dctania, nad)bem fie CctauianS Jriumph nerherrlid)t hatten, auf unb ei^og fie; (Eäfariou war febon vorher getötet Würben. — 3)en Verjudi einer «Rettung» ber R. unternahm 2lbolf Stahr in ber Schrift «Jtle_opatra» (2. Stufl., Vorl. 1879). Vgl. ferner ii. 3iilfen, Sleopatra (in «3!orb unb ©üb», Vb. 5, Vresl. 1881). 3)ramaüfd) bc-- hanbelte ben Stoff Shatefpearc in «SlntouiuS unb Ä.»; ©bers uerfafete einen hiftor. [Roman «Slcopatra» (1893). — fi. Reifet aud) ber 216. Vlanctoib. HlcüpiUrnfct)lmigc, f. SBrillcnfcblange. ftlcphtcn (neugrd).), biesJiäuber, bie nad) ber Unterjochung ©riethenlanbs burd) bie Jurten in ben bergigen' luftriften bes 8anbe§ ihr SBefen trie= ben unb ihre Uuabhängigteit 311 bewahren fliehten. 8u il)rer Unterbrüdung unb gut Sicherung gegen fie waren bie 2trmatolen (f. b.) beftimmt, bod) gin= gen oft 2lrmatolen 3U ben S. über unb umgete^rt. 3lid)t feiten traten bie Rubrer ber 2lrmatolen, wenn fie mit ben Surfen verfallen waren, als H. auf, unb ft. würben häufig beruhigt, inbem fie bie Vfor'e su 2lrmatolen mad?te. 9cad)ber Vefreiung©ried)cnlanbS wanbte man ben ÜJcamen fi. auf bie gewöhnlichen Ütäuber an, bie lange bas Sanb unfid)er machten. Klepper, ein mageres, abgetriebenes Vfei'b. Vielfad) bejeidjnet man aber mit K. tleinc, unan= fcbnlidie Vferbe poln. ober ruff. SdjlageS, bie im uiebern Äeit= unb SBagenbienft Vermenbung finben. Klepfnbra, gried). 9iamc für SSafierubr (f. b.). Kleptomanie (grd).), Stebltrieb, eine ber fog. impulficen DJionomanien Gsguirots. Sa§ triebartige Sid)aneignen fremben Eigentums ftn= bet fid) häufig bei ©eiftesfranfen, teils im 9lab= inen einer offenfunbigen Seelenftörung (hefonberS bei 33ianie, Schwachfinn u. a.), teils als eine mehr felbftänbige (Srfcheinung ohne anberweitige ausge= prägte Hrantbeitszeicben. ^m letjtern gall ift bie K. meift Spmptom einer erbtid)en geiftigen Entartung. Kleptomanen eignen fid) gern frembeS Eigentum an, nicht um cS irgenbwie in ihrem ^uhen 311 verwerten, fonbern nur um es aufsufpeiebern ober weg3iiwer= fen; es banbelt fid) hier um eine bem Sammeltrieb ©eiftestranfer nalje nerwanbte ürfduunung. SlctiJat, geifttich, bie (fath.) ©eiftlidifeit (ben Klerus) betreffenb, itjr sugebörig. Saber nennt man Mentale Vartei eine Spartet, bie fpeciell bie 3ntercfjen ber fath. Kird)c oertritt, unb Kleri = falismus ba» auf bie 2i'ahrnebmung biefer 3n- tere|fen gerid)tetc Veftreben. Klerität, ber geift= liehe Stanb. Klcrif alfeminare. f. Sjktefterfenjtnare. Slcrifcr, bie SBlitaliebet bes Klerus (f. b.). Stcrifec Pont («.Hauben 5efu, Regulierte, f. Societe du Sacre-Cceur. Kttifel, bie man unter Sl oermiBt, fmi» unter 6 aufjufiidjen. 414 SIertfei — Äletterrjüflcf SIcrifci (neutat. clericia), ©eiftlicbieit, ?ßrio= ' (tetfdjaft, au* allgemein unb reräcbtlid) für ©e= folge unb 2lnbang. Mimirticn, 3tame ber attifcben Sotoniften, bie in einem unterworfenen Sanbe von Staats wegen angefiebett würben unb Sanbgüter (ftleroi) als erblicbe Bcfifttümer erhielten, Sie behielten ibr athenijcbcS Bürgerrecht unb tonnten bie ©üter aueb rerpaebten. colebe älnfiebelungen (fileru= d)Ien) ftanben unter bei Cberaufficbt 2lthens unb bie ,H. Waren jum .Uriegsbienft oevpflichtet. — Bgl. Sirdiwff, über bie Sributpflicbtigteit t^r attifeben ,H. (in ben i 2lbhanblungen ber Berliner ältabemie ber 2Biffenfd)aften, 1873). Jtlerue (greb. kleros), in ber fatb. unb grieeb. ßirdje ber geiftlidje Stanb im ©egenfafce ;u ben Saien (f. b.). S)a§ Söort bebeutet eigentlich. 8o§, bann ©rbteil, (Eigentum. Stach bebt. 21nfd\auung mar bas ganje Bolf Särael ein teigentumsrolt ©ot= te§, unb biefelbe SSorfteHung übertrug fidj aud) auf bie (briftl. ©emeinbe als bas «wahrem ober «geiitlid'e ^Srael». 2lUmäblid^ aber, als ein geijtHtbei etanb fieb bilbete, ber für ooruigsweife ©Ott angebörig ober ©Ott geweiht gead'tet würbe, übertrug man ben tarnen Jt. auf letztem. (©. Briefter.) ©ebon 511 Gnbe bes" 2. !j\abrb. febteb man brei .Hlaljen ron Siedlern: Biidwfe, ^reebßter unb Siatonen. 3n großem ©emeinben würben feit bem 3. 3abrb. ben Siafonen balb ©ubbiafonen sur Seite geftellt. Jer niebere .Üird'enbienft würbe ron Cftiariern ober Monitoren, 2lfoluttjen, Öeftoren unb 6'rorciften rerieben. 3U berfetben Qtit begann man auch Bi= idwfe, s5>resbpter unb Siafoucn als ben IjöbernS. ron bem niebern, alle übrigen geiftiieben Berfonen umfafjenben, 311 unterfebeiben, weit man glaubte, baji auf jene größere Bollmad'ten bureb bie SBeihe übertragen würben. Zugleich trennte fid?berft. immer iebärfer ron ben l'aien ; bies gejebab teil* bureb bie freilieb, nur im 2lbenblanbe unb aueb bier erft im I Mittelalter rollftänbigburd'>gefübrte2lnorbnungbes 6blibat§ (f. b.), teil« burdi bie Sebre, bafj bie Drbt= ' nation (f. b.) einen untilgbaren Gharatter (character indelebilis) rcrleihe. ätucbbuttb bieyUeibung(2llba, Stola, Gafula, 2almatita, Pallium, Kolobium, Benula; llfitra, Siara, Snful, S8ifcb,of§= unb ftar= binalsbut) unterfdueb ficb ber S. ron ben Saien, feit bem 6. '^ahrh. auch burd) bie Jonfur (f. b.). Satten bie fileriter febon feit Jionftantin b. @r. j bebeutenbe bürgerliche greibeiten unb Borrechte erlangt, fo gewann in ben german. Staaten ber böbere k. aud? eine politifd) fetjr cinflufereiebe Stet lung, inbem er reiche Jtird)cngüter, Stcicbslebcn unb bie Steicbsftanbfcbaft erlangte. Sie ©tanbeSoor; redjte, bie bo« tanonifdie Ütecbt ben ftlerifern 311= fpracb, waren bas" Privilegium canonis (perfönlicbe ÜnrerleSlicbEcit bei ©träfe ber Grtommunilation gegen ben ©cbulbigen), fori (Gremtion ron ber weltlichen ©eriebtsbarteit), immunitatis (©teuer= freitjeit) unb competentiae (Befcbräntung ron Gre= tutionen auf ben für entbehrlich gea6teten Seil be§ 2lmtseinfommen-M. liefe ©tanbesprioilegien linb, foweit fie nicht rein tircbücbe finb, bureb bie neuern Staatsgefetjgebungen aufgeboben worben. 2111 ©tanbegpfliebten ber Jtleriter gelten: Gntbal= tung ron weltlidjen Suftbarteiten (Jans, ©cbau= ipiel, Tsagb u.f. w.) unb weltlichen ©ejcbciften (öan; bei, firiegsbienft, bod) nicht bie Beteiligung au ©taatsgefch/äjtcn), Seobacbtung ber tird?lid) oorge= j fdjriebenen Sracbt (in^befonbere auch, wenigften§ I Httitel, bie man unter St oerm in ber rbm.=tath. Sirene, baS SSerbot, Berücten unb Barte ut tragen), unt für bie Jtleriter com Siafo= nuS oufmärti ber Cölibat unb baä tägliche Breoier= gebet. — ;^n ber eoang. Jtircbe werben bie f og. © e i ft = lidien (@eiftlid)!eit) nur in ungenauer sJtebe= weife als S. beuuduu-t. Senn bie eoang. .Hintc hat grunbfahlidi bie llntcrfcbeibung jnnfeben ©eiftlicben unb SfBeltlicben, S. unb Saien oerworfeu, inbem fie ;u ber neuteftamentlicben Stuffaffung jurüctgetebrt ift, baf; alle glaubigen Gbriftcn geiftiieben ©tanbeä unb ©otte» ß'igentumsrolt fmb. 5)ie Sräger be§ geiftiieben 2lmtes fmb nadi ber Sebre ber eoang. Mircbe uon ben übrigen ©emeinbegliebem nicht burd) eine befonbere, ihnen übernatürlich oerliebene Befdiaffenbeit, [onbern nur baburd) unter jebieben, bafj ihnen bie Verwaltung bes geiftiieben 2lmtes al§ Beruf überwiefen ift. Slcfel, itarbinal, f. itblefl- ftlcta, eine ber Chariten (j. b.). Slette, f. Lappa. tfcbajt). Jllcttcitbcrg, ©raffebaft, f. .'öobnftein (©raf-- Jtlcttcnberg, ©ufanne .vtatbarine ron,_ba§ Ur= bilb ber «febönen ©eele» in ben «Betenntniffen einer febönen Seele» in ©oetbeS Vornan «SBitbelm 3Jlti= fterä Sebrjabrc", geb. 19. S)ej. 1723 ju grant= fürt a. 3fL, trat mit ben öerrnbutern in Berbin= bung unb fanb ficb burd) it>rc mpftifebe !Hid)tung auch 311 alcbimiftifcben Stubien oeranlafjt. Sic ftarb 16.2!e3. 1774. 3br Cinflufj auf ben jungen ©oetbe, mit bellen DJtutter fie eng bejreunbet War, ift febr hoch duinfchlageu. SDlebrere geiftlicbe Sieber »011 ihr haben ficb erhalten , ebenfo religibfe 2luifäl)e, weldje ber ihr nahe befreunbete %. K. ron 2)iofer nebft rerwanbten 2trbeiten ron ihrer jungem Sd)we= fter unb ihm f elbft u. b. 2\ «3>er ©eift in ber greunb= fehaft» 1754 anonnm herausgab. — Bgl. Üappen= berg, [Reliquien bes gräulein ©ufanne Ä'atbarine ron Si. (yamb. 1849). Mletti-uluiliuhiiricii, f. Solotburien. MIcttcnrerbcl, foriel wie Kerbel, f. Anthriscus. Jlletteuiuolf, f. 2l?ollf pinnerei. M [etteimiiir.',rl, filettenttiurjclöl, f. Lappa. Slcttcrfoulticr (Tardigrada), Be?eicbnung für bie eigenttidien Faultiere (f. b.)( benen man bie aualbrebe, 6'pbeu, 3aunwinbe u. f. w. Jtlctteroögcl (Scansores), in ber altern Sp= ftematit eine au« ben oerfcbiebenartigjten normen (Spedite, ßisobgel, üudude, Bartoöget, $ifang= freffer, $fefferfreffcr, giasbornoögel, Bapageien) jufammengewürfelte Orbnung ber Bögcl, bereu ein= 3iger gemeinfamer (Jbaratter auf ber Bilbung ber güfte beruht, an weiden nur bie jwei mittlem geben nadi rorn, bie innere unb äufeerc bagegen nacb bitten gcridUet finb, fobafe ber Suß wie eine Soppeltlammer ober 3atG^ gebilbet ift, eine @e= ist, fint) unter ß «ufju|u(^en. ftfettertueidjeu — Stüma 415 ftatturtß, bie man audt ©reif fit [; genannt bat. Sei ben echten fi. ift bie angegebene SidUung ber ; leben uuDeränbcrlicb, lote bei ben Sutans, Spelten unb Sapageien; bei anbern, bie man besbalb audj 2Benbc,ieber genannt bat unb lim,:u bie Kutfuäe unb Sartoögel gebären, tann bie äufcerc $ebe aud) nad) Dorn gerichtet tnerben. Sie gamitien unb (Sattungen, welche biefe Drbnung sufammenfetjen, finb fo incfcnttid) in ihrem Sau ocrfd)ieben , bajj bie weiften neuern SRaturforfcber bie Drbnung auf= gelöft haben. [6.840a). ftlcücrtucinicu, f. (Jifeubabnbau (S3b. 5, Stlcttgau. 1) ßaitbfdjaft bes beutfdjen 3ura§, liegt »Deftlicb »on ©djaffbaufen, teils auf bab., teils auf febroeij. ®ebiet än>ifd)en bem Sanben, bem 9lb,ein unb bei' 2Butad). Sie >iud)tigftcn Drtfcbaften finb im babi jcben fi. bas Stäbtdjen £ b i cn g en (f . b.), einft ©U) be§ Sanbgrafen bes K., unb baS 2)orf D6er=£aud)ringen (502 Q.), im fd)ireis. Seile Unter = .*öallau (f. öallau) unb Seuntireb (431 m, 2167 e.). — 2) Dber = Klcttgau, Sesirf im fdjiiH'i'v .H'anton ©djaffbaufen, bat 41,3 qkm unb (1888) 3557 6'., barunter 3134 (JDangelifche unb 117 Katbotifen, in 5 ©emeinben, öauötort ift -Kernt: tird) (f. oben). — 3) Unter=Slettgau, Skjirf im fd)iDcij. Sauton ©djaffbaufen, bat39,cqkm unb (1888) 4232 (S., barunter 3434 (Joangelifdie unb 145 Katbolif'eu, in 4 ©emeinben. .fjauptort ift Unterballau. Sacb ber alten ©aueinteüung Seutfdjlanbs ge= borte ber K. 511m ^erjogtutn ätlamannien; fpäter ftanb er unter ben ©rafen Don öab§burg=Saufen= bürg unb ging Don biefen 1408 an bie ©rafen dou Suis über, mcldje bie obere .ftälfte be§ ©aues al§ Seicljsafterlebu an bie ©tabt ©djaffbaufen über= liefen. Sei bem ßrlöfdieu biefes §aufe§ 1687 ging bie Sanbgraffcbaft an bie g-ürften Don SdjlDarjeiv berg über, hjelcbc biefelbe 1813 an baS ©rofjberjog; tum Saben Dcrfauften. liefet gebort ber babifdje K. bem Kreis unb Sejirfsamt S>albshut an, ber fd)roei= serifebe beftcljt au« ben Sejirten Dber^Klettgau unb Unter = Klettgau (f. oben 2 unb 3); aufserbem ge= borten jur alten 2anbgraffd)aft k. ber auf bem red)ten Sbeinufer gelegene Seil bes Kantons Süridj (ßgtifau) unb bie baran anftofjcnbe fd)affbaufenfd)c (Miaue Sudjberg. Slctjcnbrot, foüiel tote ftuhclbrot (f. b.). Jtlcttfo, ©tabt im Kreis ©nefen bes preujj. 9k\v S3e3. Sromberg, IG km im S9S. Don ©nefen, gmi= feben mebrern ©ecn, bat (1890) 1751 GL, barunter 296 @Dangelifd)e unb 141 SSraeliten, $oft,2elc= grapb, 3»ei fatl)., eine eoang. Kird)e, einen lanbroirt-- fdjaf Hieben Serein; Sampjmolferei unb Srauerei. SIcttb, fiteutb, aud) ©lieb, älteres SBoll-- ; geioid)t in fyulba unb öanau = 1IS SBBoßcentner, j ioar in erfterer Stabt = 21 gulbaer Sfb. ober 10,700 kg, an letjterm s^la^e = 18 s$fb. bes bortigen SeßolUiciuid)tö = 221/. preufe. ^Jjb. ober 10,023 kg. Slcoc, f. SleDe. Klf's., f. Kaulf. Kl ff., f. Klug. Stlictcr, Sduiffer, ffliärbetu, Heine fteinerne ©pielfugeln, bie in Sirol unb mebrem ©egenben 2)eutfd)lanb« (3. S8. in Steinad) bei ©onneberg) fabrhiert ttierben. ftlicbcti, in ber 23aufunft, f. filaiben. Slicfotf», Sbeob. tyriebr. Setlef, lutb. Sbeolog, geb. 18. San. 1810 311 fiördjoiD in Stedlenburg, ftubierte in Berlin unb Soft od, toarb 1833 3(nftrul= Stttilel, bie man unter 8 Herrn tor beä .fterjogS ÜBilbelm, 1837 beä Grbgrofiber= jog§ Ivriebridi granj Don Ü)icdlenburg = i£d)loerin, 1840 ^rebtger in Submigeluft, 1844 <£uperinten= beut unb erfter Somprebiger in Sdnocrin. 2lls in= folge ber Bewegungen Don 18 18 eine Don ber Staate regierung abgefonberte Stommiffion für ba* ftir= d)enregiment eingefetU mürbe, trat er in biefe ein unb blieb in ibr aud) nad) beren Umioaublung (1850) in ben Dberfird)cnrat, beffen ^väfibent er feit 1887 ift. S. gebort ber ftreng tonfeffionelleu ;Uid)tung an. SBon feinen ©djrijten finb 311 nennen: «Einleitung in bie iSogmengefdjidjte» (?ßard). 1839), «Sbeorie be« Kultus ber eDang. ,ftird)e» (ebb. 1844), « Sie urfprünglidie ©ottesbtenftorbnung in ben beutfdien ftirdien lutb. Setenntniffes» (Soft, unb ©ebrncr. 1847), «£iturgifd)c Slbbanblungen» (8Sbc, ©ebtoer. 1854—61; Sb. 1 in 2. Slufl., ,'öallc 1869), «Siebt Südjer dou ber ßirdjc» (93b. 1, Soft. 1854), «©briftl. (5'sdiatologie» (£pj. 1886). Seit 1854 gab er mit sJJtejer, fpäter mit Siedboff bie 1864 einge= gangcue«Sl)eol.3eitfd)nft» (£d)iocrin) beraus. %cx- ner neröffentliebte er eine äluslegung bes ©adjarja (Sd)iDer. 1862), bes (Sjecbiel (2 Sie., Soft. 1864— 65), bes ® aniel (©djwer. 1868) unb ber Offenbarung Sobannis (3 93be., Spj. 1874). ©eine Sßrebigten erfdiienen gefammelt in 2. älufl. 1869 31t .stalle. ftltfntjlat. cliens), f. Klientel. Klientel (tat. clientela), bei ben Söntern bas ScbuhDerbällnis, looriu ein ©eringerer (Klient) 311 einem 2)täd)tigern (Patron) ftanb. Ser Klient geborte ?u bem ©efdileebt (ber gens) feines s}5a= trons, fübvte beffen ©efd)lecbtsnamen (nomen gen- tile) unb hatte teil an ben Opfern unb bem ©rab= mal ber ©eng. s^olit. Scd)te burfte er anfangs unb folange bie alte ©efd)lecbterDerfaffung beftanb, nidjt ausüben; erft bie bem ©eroiiis Suliius juge= idu'iebene Seform ber SBcrfaffung geioäbrtc ben Klienten burd) ibre Slufnabmc in bie Eenturien bas cigentlidje 93ürgcrrcd)t. SSom Patron hatte ber Klient ätcterlanb in iDiberruflidjcm 93cfit; (als pre- carium), Don ibm toarb feine Sad^e üor ©cridit ge= füln't (baber uod) jeljt bie Slntnenbung bes Slusbru'ds Klient auf ben, für toeld)cn ber Seditsanioalt ban= belt); bagegen ioar ber Klient 311 ÜBeibtlfen bei ber Slusftattung Don Söd)teru bes Patrons, bei beffen Söfung aus ber ©efangcnfdjaft, bei ber S3ejablung Don Sufeen unb anbern Uutofteu, in ältefter 3cit audi jitm Kricgsbienfte für ben Patron Derpflidjtet. ipatron unb Klient folltcn nid)t als Sengen unb Kläger gegeneinanber auftreten, nid)t Srug unb Jveinbfdiaft üben. Sergehen bes Klienten gegen ben Satron tourben als Serbucllio (f. b.) angefeben. 2lllmäl)lid) fdjlüanb bie ftrenge Slbbängigfeit ber Klienten, bie immer mebr mit ben S'cbejern Der= fd)mol3cn. ©egen bas dnbe ber Sepublif ftnbet fid) bie K. auf eine 2lrt SictätsDerbältnis befebränft, unb nidit blo| eiiijelne, fonbern Kolonien, OJluni= eipien, ganje Sölferfdjaftcn begaben ftc& in bie K. angefehener Sbmer. Grft in ber fpätern fiaiferjeit Derlor fid) bie Scbeutung ber ßinriebtung. Slicfdje, gifcb, f. Sd)OÜen. ftlinta (grd)., «Seigung»), bei ben ©eograpbeu bes 2lltertums ber Seigungsmintel, unter bem bie ©onncnftrablen auf bie ©rboberfläebe auffallen. Sad) feiner ©röfje unb nad) ber Don ihm abl)än= gigen Sauer beS längften Sags teilten fie bie (Irbe in Klimate ein, b. b- in 3onen, bereu ©renken je ,noei Saralleltreife luaren, auf benen bie Sauer bes längften Sages um 30 SJUuuten junabm. Qefet Der= ißt, f'"'» unter 6 aufjujudjcn. 416 fflima [tebt man unter Jt. tcu burdifduüttlid'cu 3uftanb bet ültmojpbare au irgenb einem Sßunft ber Erbober fläche unter beut Einfluß beS SufammentoirfenS aller meteorclcg. Erfd'einungcn, unb infofern ift st. wohl su unteriebeibeu oon ©itterung, bem tümatifdjen Einjetsuftanb eines beftimmten 3eit= puntteS ober eng begrenzten 3citraum*, fobofi man S. auch, als bie mittlere ober burdifditüttlicbe 0c= tamtbeit aller ©itterungen eines fleineni ober größern Zeitraums' befinieren tonnte. Kann mau alfo redjt loobl »on ber ©itterung eines iUonats, ja ielbft eine§ EageS ober einer beftimmten Stunbc fpredjen, fo ift ba* R. eineS fDioaatS, einer Jähret ;eit ober eineS Jahres1 für eine örtltditeit ber Surd)= jdjmttSjuftanb, Wie er fieb nur aus bieten (Singet: beobaebtungen ermitteln läßt, bie über lange 3etten bin gleichmäßig angeftellt finb. Sie ©runburfadie aller tlimatifdien ©egenfäßc auf ber 6rbe ift bie betriebene ©röße beS Einfallt roinfetS ber erwärmenben Sonnenftrabten, unb ba biefer ©tnfet oon ber Stellung ber Erbfugel jur 3onne abfängt, jpriebt man »on einem matbema = tijcben oberfolaren.H., fobalb eben nur bon beu ungeftörtgebaditcn©irfungenberSonnenftrabtung auf bie Erbe bie Sftebe ift. iSätte alfo bie Erbe teinc ■Jltmofpbärc, unb fehlte ber ©egenfalj»on©afjer unb i'anb, »en boeb unb nieber, fo fäme für bie Erwär= mung neben ber Entfernung oon ber Sonne nur in 93e= traebt bie Tauer ber Sonnenftrablung unb bie ©röße be» (SinfaöSWinfelS. Stünbe bie Erbacbfe auf ber Ebene ber Erbbabn jenfreebt, fo fehlte ber Unterfcbieb ber SatjreSgeiten, Sag unb Stacht wären überall unb ftetS gleid) lang , bie (SrWätmungSintenfität nähme tom 'iiquator jum tyoi regelmäßig ab im S3erbätt= niS be3 Sofmus1 ber geogr. breite. Sie Schiefe ber Efliptif bewirft nun aber ben Unterfchieb ber 3ab= reSseiten, bie oerfch iebene XageS= ober 5BeftrablungS= bauer innerhalb ber Sabrelgeiten fowie ben Um= ftanb, bafs innerhalb ber 3one .imifeben ben 3Benbe= ireifen jeber Drt jtoeimal jährlich jur SWittagSgeit oon {entrechten Sonncnftrablen getroffen wirb, wäbrenb in ber Kalotte jenfeit ber Sßotarfceife ber ©ecbfel oon Jag unb Stacht innerhalb 24 Stunben fid) nicht mehr glcicbmäfsig ooltä'.ebt unb Venoben langbauernber 3kftral)lung unb langbauernber Stacht miteinanbet abwedjfeln. hiernach unter: fdjeibet man beiberfeitS oom Äquator bis ju ben ©enbefretfen eine beiße 3onc (40 Sßroj. ber Erb= Oberfläche), ferner ,;wei falte 3onen, nämlich hie 'ßolarfalotten (jufaminen 8 SfJrog. ber Erboberfläche), unb bajwifcben eine nörblichc unb eine f übliche ge = mäßigte 3"ne (je 2G $roj. ber Erboberfläche), bie jroar niemals fentrechte Sonnenftrabten ec= halten, aber innerhalb 24 Stunben aud) nie ber Seftrablung entbehren. Sa in ben gemäßigten oonen bie ©ärmeabnabme gegen bie $ole gu be= fonberS in pflanjengeogr. irinfiebt febr fühlbare ©egenfätje hcroorruft , trennt man fie nod) in eine f ubtropifebe, eigeutlid) gemäßigte unb fub = arttifchc Unterabteilung, ign ©irfliebteit tommt nun aber baS polare S. burcbauS nicht rein gur ©eltung. Senn in ber Ültmofpbäre entjtehcn burdi bie oerfebiebeneu Erioärmungsgrabe 2htSgleichSftrö= mungen (SDäinbe). So ift faft in ben meiften ©e= genben ber Erbe baS tbatfädilid) oorbanbene , bag phnfifche ober tcllurifche K., oom fotaren in toeitgeljenber SfL'cifc »erfdbieben, unb ba bie einfcbnei= benbften ©egenfäfee bureb bie roechfetnbe 2Baffer= unb Sanbbebedung beroorgerufen toerben, fo unter= ätctifcl, bie man unter S uerm fdicibet man noedmäfüg als .^aupttppcn begphhfi' fiben ft. baS fiontinental= ober Sanbflima (f. .Uontinentaltlima), ba§ oeeanifebe ober Scc-- tlima (f. b.), unb al» Übergangsftufc bon einem ium anbern baä il ü ft c n = ober Übergangs; tlima (f. .Uüftentlima). Sie ebenfalls wichtige Aorm bei yöhen; ober ©ehirgstlimas (f. b.) ift in ber jjauptfacbe babureb bebingt, bafj bie über einem hodigelegenenDrte tiegenbe Suftfchicbt wegen ihrer geringem äHäcbtigfeit unb ihrer oerhältniä= mäfjig geringen Siebte oon ber einftrahlenben Son= nenwätme einen nur Keinen 33rucbteil abforbiert, fobafj bie birette Strahlungsroärme aufjerorbentlicb fräftig jurSettung tommt. ööbenftationen jeid)uen fidi alfo aud) im SBinter, folange bie Sonne am Öimmel ftebt, burd) hohe Strahlungswärme auö, ein Umftanb, ber troh ber teilten ftrahlungslofeu 3eit in SBerbinbung mit ber Jrodcnbeit, 3teinbeit, Diehel= unb befonbers Staubfreibeit ber 8uft neucr= bings als öeilfaftor wichtige älnwenbung gefunben bat. Sa im Sßinter bei hohem S3arometerftanb bie febwere falte 8uft in bie 2iefe finft unb burd; ihre niebere Temperatur gern jur Siebelbilbung neigt, loährenb bie bünnern hobern fiujtfd)id)ten bei ge^ ringem ©äff erbampf gehalt beu Wärmenben Sonnen= ftrahlen fein Miubernis in ben S>eg legen, ftellt fidi in ber .v>t>t>e febr Ieid)t bie 2emperaturum = febr ein, b. h- hie Suftwärme nimmt im SBintcr häufig oon unten nad) oben nicht ah, fonbern ju. Sieben ber Erwärmung unb ber 3cieberfd)tagg; menge finb bcrrfdjenbe ÜIBinbricbtungen für bie Eigenart beS 1?. oieler ©egenben beftimmenb. So ift bie Spaffatregion notwenbigerweife uieberfd)lags= arm, in ihr liegen bie größten SBüften ober hoch Steppengebiete; bie nur oom Sommerpaffat be= ftrid)eue fubtropifdje 3oie bat Sommerbürre unb ©interregen, auch hie Ültonfungehiete geidjnen fid) burd) ftrenge jabieäjeitficbe SSBechfel ber 3iiebcr= fd)lägc aus. ^n hohem breiten, wo weftl. SÜMnbe oorbcrrfdien unb oon SBeften unb Sübweften fom= menbe lauwarme DJcccresjtrömungeu erjeugen, finb bie SBeftfeiten ber kontinente burch gemäßigte Sommer, milbe ©inter unb anfehnlichen 5iieber= fcbtagSreid)tum ausgejeidjuet, wäbrenb unter glei= dien breiten bie Dftfeiten ber Erbteile fcharfeä Son= tinentaltlima haben. So Wirten alfo bie alleroer= fd)iebcnfteu Urfachen jufammen, bie Klimate ber einzelnen Sänberräume überaus mannigfaltig 3u gc= ftalten unb Supan bat mit feinen 34 ft(imapro = Dingen nicht ju »iele unterfdjieben, ba fie alle grunbfätUichc i*erfd)iebenheiten aufweifen. Sabei ift nati'triid) auf lofale 3(bweid)ungen, wie fie gar häufig an näcbft benachbarten Orten auftreten, nod) feine ;)iücffid)t genommen; beim äur 2fusgeftaltuug lofal hefdjräuftcr .Ulimatppen Wirten örtlidje 3>er= bättnille, bie fid) rafcb oon einem $unft jum an= bem änberu, gan;, außerorbentlid) mit, fo 3. SB. Höhenlage, Erpofitiou gegen bie einjelnen öim= melöricbtungcu, ©efälle be§ SBobend ober benach= barter ©ebänge, oorberrfd)enbe SBinbe tl)alauf= ober abwärts , öimmelSridjtung berfelbeu u. f. w. Dian oergleidje g. 33. ba3 9it)etntt)a[ oon üRainj biS SBonn unb ben ©efterwatb ober bie Eifet, 2_llpen= gehänge, oberitatien. Seen unb $o=Ehenc u. f. w. Um nun bie Stlimatppen in ihrer 58ietgeftaltig= feit üherfiditlid) oerglcid)har ju machen, cbarafteri= fiert man fie bureb mittlere 3ahtenwcrte ihrer ©ärme=, SuftbructS^ ©inb=, 9iieberfd)tagS»er^ält= niffe u. f. w., bie burd) regelmäßige SBeobac&tunflen ifit, finb unter 6 aufäiifud)Cii. ®fimafteber — Slimcttifdje Muvortc 417 biefet SBittetunßSä unb Klimaelemente an iHeteoro; logtfdjen Stationen (f. b.) ober außerhalb bcr ku(= turtänber unb auf ben üKeeren oon SReifenben fo häufig al» möglich, angeftcllt werben. Serben bie gleichartigen biefet: flimatiieben 3til)5cnnicrte in Tabellen jufammengeftellt, fo ift ber Vergleich bes R. beliebig öielet C rte leicht möglich. 9iocb mehr wirb biefet SBergleidj erleichtert bunt eintragen bei 3Berte auf Harten, inbem Orte mit gleicher 2cm= peratur be» SDlonatS, ber JJafereSjeit, beä 3abre«, mit gleichem 8uftbrud, gleitet SRieberfdjlagSmenge u. f. tu. burd) Huroen oerbunben werben. So ent= fteben 3fothermen=, ^fobarem, NieberfcblagSfarten u. a. m. , bie für baä Stiibium ber Hlimate ber 6'rbe ba§ »orjuglidjfte öitfSmirtel fmb, ba fie meift bie (iharaftere unb bie ©renken ber ßltmapromnjen mit einem SBlid überichauen (äffen, — SSgl. au|er ben unter «fiKmatoIogie» genannten neuem 9Berfen Bon {jänn unb Söoiefof befonberS sann, Sltlaäber aJieteorologie (in Sergbau»' «Vlnifif. 3ltla§», III), mit iert (©otfea 1887), unb für ffimatologifdje Gimelheiteu fotoie bie jyortfdjritte berHlimatologie: «SReteorologifdje äeitfdjrift» (SBien). Slitnaftebetr, f. aBedjfelfieber. «lim ntte vif du- ^abre, ©tufenjaljte (lat. anni climacterici), im Leitern Sinne bie Safere, in benen ber menfebliche Organismus einen be- ftimmten Slbfcfenitt feiner Gntroitflung oollenbet ju haben jeheint unb oon benen mau annimmt, bafs He bem Sehen infolge toiefetiger Veränbcruugeu beS Stoffroedifcl» befonbetS gefährlich feien, ijm engern Sinne Berftefet mau unter bem Flamen S. 3. ober SBecfefeliafere, Hritifcbe» alter, Hlimatterium {Denjenigen SebenSabfdmitt, in ntetefeem beimSBcibe bie gcfchlechtlichen gimftiotien, inSbefonbere bie SJlenftruation 31t crlbfcheu unb oa-- nüt eine Steige wichtiger Veränberungen einzutreten pflegen. Surcb boä Sßerfcfywinben ber menftrualen ÄMutung, welche gewöhnlich jwifchen bem 44. unb 48. SebenSjafere oerfiegt, ftellen fich leidit ßongeftuv neu nach, oerfduebenen wichtigen Organen (öerj, Saugen unb Scher) ein; häufig bleiben längere 3eit neroöfc Sjerftimmungen, Scbleimflüfje, Diarrhöen, SDlaftbarmblutungen, Schmerlen im Unterleibe, profufc Schweiße unb anbete SBefcfetoerben jurüd, welche bie forgfä'ltigfte [Regelung be§ Verhalten» (binreichenbe Bewegung im freien, leicfetDerbaulicfec rei.ilofe Siät, milbe Jlbfübrmittel unb gefcfelecfetlicfee Sntfealtjamfeit) erfotbetn. — SSgl. Ktfcb, Sa» tli= matterifche 2(lter ber grauen (erlangen 1874). Mlimnftcrtfdic 3cit (lat. tempus climacteri- lum), in ber 2lftrologie bie gefab.rbrob.enbe 3eit, bie 3eit, in ber bie Honjteüation zweier ©eftirne für baö Snbinibuum ober auch für baä allgemeine ©anje eine ©efabr anbeutete; fo zeigte e| s. 39. eine Öungetänot, Krieg u. bg(. an, Kenn lüiar» unb 2Jcerfur fich, öoneinanbe« entfernten. Hlimaftcrtmit, f. Hlimatterifcfae 3afete. Slimartfdje Jturortc, folche Orte, wekbe burdi ihr Klima oermöge ber befonbem Vefdiaffeubeit ber £uft, namentlich bereu ".Reinheit, Temperatur, SBinbricfetung, geuefetigfeit unb Srud auf ben fran= ten Körper einen güuftigen Sinflufs ausüben. 'Man unterfdieibet im allgemeinen: Hurorte im hohem ©ebirge mit bttnner, trodnerJltmofphäre (2llpen = turorte, 93erg= ober.'öbhentlima); Hurorte be§ öügellanbeö unb ber (5'bene mit reiner, burd) bie Vegetation mit reidjem ©ehalt an Djon »erfehener Öuft; Hurorte mit biduer, feuchter, tühler unb eben5 Skocftjaii-y ÄoiaiL'i'iaiipnvi.'i'titou. 14. Stuft. X. falls Monreidber Suft (©ee=, ^nfel= unb Hüfteu = tlima); cnblid) am 3Wedmafngften 5Binter= unb S o m m e r für o r t e. Tie richtige 2tu§marj l be^HurortcS erjorbert eine grünblidu' Kenntnis ber flimatifdien Serhältniffe, beren (S'rforfchung unb Verwertung für bieöcilhtnbc ätufgabe urib 3iel ber Hlimatotberapie ift. ^m all= gemeinen pafjt für SRefonoaleScenten von fch,weren Hranfheiteu im Sommer ein $lat! im 6arj, Sbü= ringerwalb, ©djroarjftalb ober Cberbapem, im SBin= ter ber Sübabhang ber tiroler unb Sd)Weijer ?llpen. Vei Slutarmut wählt man mit Vorteil ©ngelberg, ©rinbetoalb, Selieberg, Gngabin in ber Scbwet,;, bo* auch mehrere Orte SeutfcblanbS mit Stcujl= mäffer'n (Sd)Walbad), i'iebenfteiu u. f. Id.). %m :Hheuma unb ©lebt eignen fich: 33aben-93aben unb SBieSbaben ju jeber^ahreäjeit, im ÜBinter Palermo, Cberagppten, 'Dlabcira. ßerjfeb.lerfrante befinben fich am woblften währenb be§ ©ommerS in einer Sommerfrifcbe SeutfchlanbS, auf ber Qnfel SBigbt ober an ber Hüfte ber Sflorbfee, im öerbft su Sölon= treuy ober 3)teran, im SBinter an ber iHioicra bi "Bonente, ,iit "l>ifa, Sßau ober Sßalermo. Gh.ronifcb.er ".Wagen = unb Tarmtatarrh ftubet S3efferung jur Sommerzeit in gefd)ütjten ©ebirgöthäleru (^nter= lafen, ©ak-, SBei§bab, Sßartenlirdjen) ober Saben= SSaben, im SBinter an einer Station be§ SKittel= meer-j. gür iRierenteiben (S3vigb.tfd?e§) werben em= pjohlen im Sommer SBieäbaben, SSaben = Sahen, SUleran, im SBinter Hairo, -Dieutone, San iHemo, Palermo, 3ieapel, äljaccio. Sin Neuralgien 8ei= benbe finben Sinberung ber Scbmenen im Som= mer unb ßerbft auf einer 2iorbfec = 3nfel ober an einem Hüftenplatie Sübenglanbä; bei 8är/mungen wirft ber 3lufent|alt in Siagali, $fäffer§, ©afteiu ober SBormio günftig. Sangwieriger HebIlopj= unb i'uftrbbrentatarrh ohne 3(uswurf (fog. trodne Aorm) erforbert bie Suftfur für ien Sinter unb Sommer in Sötabeira, bei reichlichem Sluswurf wählt mau bie 3tioiera ober ^igflpten. Sie S3e= fcfjwerben bei Suftröt)renerweiterung oerminbern fich bei ruhigem Ülufenthalt im Arühjahr unb Jöerbft an Orten wie Hrcutb unb Sßartentircb, en , in ben 9iabelwälbem Jbüringeng, beS öargeä, Schioarv walbes unb au ©rabierwerten. Sa» Sungenem= pbpfem (mit afth.matifcb.en SBefcferoerben) erforbert im .V)od)fommer bie Sübfüfte Gnglanbs, bie 5lorb= feefüfte, im ,'öerbit unb Srübiai)r bie Nabelbolv tbäler SeutfchlaubS, ©erfau, 2lrco, SlJontreur ober 5(Jau; im SBinter Palermo, Slfaccio, Siffa. Aür be= ginnenbe Jubcrfulofe fSungenphtbifi») finb Elima- tifd)e Huren oon ber allergrbfiten Sebeuiung; aud) Eann mau bem SBeitergreifftt cbrouifdventuinblidier 3uftänbe in ben Sungen bureb eine foldje Hur ©ten= ten ieiu'n, folange fich biefelben nur uodi all fog. l'ungenfpihenfatarrh bemerflid) madjen. yter pajjt cor allen im Sommer unb Söinter eine Station im Hochgebirge (Saöoä, St. Scorii?, Samaben), in ©orber»borf,Aalfenftein, SJfeibolbSgrün, im Arüh= jähr ein» ber winbgefd)üttfen 3Upentbäler, im Spät berbft Sffleran u. f. w. gür gewifje gönnen biefer Hranfheit, iu»befonbere wenn bie Grnäbrung bes Körpers fchon ftärter gefdjäbigt ift, muf; man nie= brigere Sßlä^e (GanneS, 3Rentone, San ;Hcmo u.a.) fuchen, aud; fann ein auf ein ober uoei Safere au»= gebebnter 2(ufentbalt in Jigupten ober Ücabeira ba» gortfdjreiten be§ Setben» oerhüteu. Sitteratur. flfin)er = 2lhren», Sie öeilquellen unb Hurorte ber Scb>eiä u. f. W. (2. SCitfF-, 3ür. 21 Us ffilimatologte KHngent^ol 1867); Sdmeiber, über 2uftturenunbff.fi.(äl}ttnc[). 1 867); Siennann, M. .«. unb ihre Quotationen (8m. 1872); Keimer, .ulimatifdie SGBinterturorte (2. Stuft., SBert. 1873); ©igmunb Shtter bon 3lanor, Süblictje ff. ff. (3. Stuft., SBien 1874); 3Jtid)aelt§, Sic 93anri- fdjen Sttpen afö Himatifajer ffuvort (SreSb. 1875); ©Treiber, übet baS SBefen flimatifct)er ffuren bei Vungenfranfbeiteu (8Bienl876); geierabenb, Sie ff. ff. ber Sdjtoei] (2. burdi Wadjtrag »ermebrte SluSg., ebb. 1876); ©dmlje, Sie ff. ff. ber Dtifliera, 2Jiittcl= unb UntetitatienS (grantf. a. ÜJl. 1876); 9teimer, fflimatifdje Sommerrurorte (SBerl. 1877); Sctcr», Tic flimatifdieu SEB'mterfurorte ©entral< eutoöoS unb Italiens (tfür. 1880) ; ©felfcgetS, ©üb= fraufreid) unb bie ffurotte ber Sftiüiera bi Sßonente (3. Stuft., Slpj. 1887); berf., Sie 93äber unb ff. ff. SeutfdjlanbS (2. Stuft, 2 39be., 3ür. 1888); gledjfig, Säbertejtifon (2. Stuft., ebb. 1889); ©feil --g-et§, Sie Säber unb ff. ff. ber ©djtoeia (3. Stuft, ebb. 1892). (©. aucb. SBalneograpbie.i Mii»atoWgie(grck),bieSeb«»omfflima(f.b.); [ie begrünbet in ihren allgemeinen 2lbfchnitten bie Stbfcängigteit berfflimafgltoren (jüidcme, 8uftbrucc, SBinb, 2iieberfd)tag»üerbältniffe) rwu ben Sinftüffen ber geogr. SBreite bej. ber ©onnenftrabluna unb rwu ben terreftrifcben (Sinroiitungen , wie 3}ertei= lung von SEBaffer unb 8anb, SlJcere«bbbe u. f. id., fowie bie gegenseitigen SBecbJeltoirfungen biefer gattoren uutereinanber währenb ber einzelnen 3abrc»>'iten unb über bie ganje Grbe bin. Sie fpecielle ff. betreibt bie fflimate einzelner @rb= räume unb oergleicbt biefetben uutereinanber. Sie wirb häufig auch Älimatograpbie genannt. — sßgl. ©ann, ßanbbud) ber ff, (©tutig. 1883); 9Boie= fof, Sie fflimate ber (Erbe (beutfdjie ^Bearbeitung, 2 Sic, Sfena 1887); Sdjreiber, Hlimatograpbie bes1 .ttenigreid)S ©aajfen (©tuttg. 1893). Jl limatütbciopic (grch.*), bie £ebre von ber Sr* baltung ber ©efunbbett unb ber 93ebanblung franf= bajter 0uftänbe buvdi Elimatifdje Sßerbältniffe. (6. fftimatifcbe Murorte.) — Sgl. Sßeber, fftitnatos tberapie (in non SwmffenS «fianbbucb ber all- gemeinen Sijerapie», 93b. 2, Sl. 1, 8pj. 1880). stlimnr, (grob., «Seiter»), f. ©rabation. Kl im Hilmare, f. .tfiaare (93b. 8, ©. 608b). Jtlin. 1) ffrete im nbrbl. Seil be§ ruf). ©ou- »ernements illosfau, bat 3531,8 ((km, 115610 6.; 93aumwollen=, ©Bieget unb Seberfabriten, 2lderbau, Sieh.uicht, Dbft= unb ©emüfebau. — 2)ffreiSftaM im .ftrei£ ff., an ber jur SBolga gebenben Seftra unb an ber Sinie >J?eter»burg=ü)tosfau(3iifolaibabn) ber ©rofsen SRuff. Cifenbabn, bat (1892) 7860 (F., Sßoft, Seiegrapb, 1 ffirdjen unb ©laefabrifation. Stltngc, ber eigeutlid; roirfenbe Jeil einer blaiu fen SJBaffe, roetdjer in ben getroffenen fförper ein- bringen f oll. Sie fi. ber feiebroaffen muffen ffeilform baben; man unter jdjeibet an it;nen bie Mlingenfcbärje ober ©ebneibe, ben Müden unb bie © ei tenf lachen. 3e bünner ber Müden unb je febärfer bie Sdmeibe ift, befto leid)ter toirb ba-> Einbringen, befto geringer ^ic baju erforberlid)e ffraft. Sai- Einbringen loirb ferner erlcidjtcn, wenn fie gefrümmt ift, meil bann ber einbringenbe Seif Heiner toirb. Sie ff. ber c tiebmaffeu muf; üoUfommen gerabe fein unb ihre JJiittellinie in ber Stoßrichtung haben, [ebe Krümmung bricht bie Stofjlraft unb oerantafjt geljlftöfje. ,-3um leidüen unb fidnTii Sinbringen bebarf e§ einer leget ober vpramitenfermigen ©pitje. Scr Cuerfdinitt ber ctidjtlinge fann Ireierunb, oval ober edig fein, im lehtern Aalle nennt mau bie H. nach ber 3abl ber Sdjneiben jroei=, breifebueibig u. f. w. Ser©d)roer» puntt ber .öicbmajjen liegt etma um ein Srittel ber ©efamtlänge r>ou bem hintern @nbe be» ©efäfieS (®riffe§) entfernt; bei ben ju sieb unb ©tid) be ftimmten SBaffen liegt er näher am (?>cfäfi: bei ben langem Stictjroaffen beut Slngrippunfte beS @e fdfseä mbglicbft nabe. 93reite unb Sidc ber .H. finb bei beniMebtlingen grbfseral* beibenStidjßingen; bei'beiben nehmen 93reitc unb Side nach ber ©pijje ju ab. Sie gegen bie epilie jit liegenbe fcbroäcbere Salfte ber ff. wirb fflingenfdjroäctje, bie anbete fftingenftdrle genannt. Ober 6 ob^ Illingen f. b. Soiocit äliaffeuberftellung in 93etrad)t fommt, finb bie Solinger ff. wegen iljrer iiorjüglidjen I5'igenfcbaften allgemein betanut unb werben faft in allen Strmeen für bie blauten SBaffen i'erwenbet. 93erübmt finb bie 5 oleboflingen unb bieSa = maäcenerflingen. SllüigeUicrgcr itJciii, f. Surbad). ttliiigc-lliCHtcl, Heine, an langen ctäbeu be- feftigte, unten mit einem ©löd'cben oerfebene 93eutel, bie beim ©otteSbienft jur 2(ufnab,mc üon ©elb= opfern berumgereiebt würben. Sie Pflicht be§ .herumtragen» hatten bie ffircbcivoorfteber (baber fflingelberreu) ober beftimmte fflaffen ber &\v- gepfarrten; in ben Stabten würbe biefeä 2lmt niebt feiten ben niebern ffirdjenbienern übertragen. Jeht ift ber ff. meift burd) Stufftellung fou SammeV büdjfen erfegt. (S. ffollefte.) ttliugclu, elcftrifcbe, f. Sleftrifcbe Klingeln unb 2lnrufapparate. niingrmann, Srnft Stug. griebr., bramat. Sicb= ter, geb. 31. Stug. 1777 ju 93raunfd)weig, ftubierte in 3ena Sfted)t§n»iffenfd)aft , übernabm nach turjem StaatSbienfte 1813 in SSerbinbung mit ber ©d)au= fpielbirettorin SopbieSBattetbieSeitungberSrauns jd)wetger 93übne, bie 1818 jum «9iationattbeater» unter ber Sirettion ffj umgeftaltet würbe. 1825 gab er bie Sirettion ber 93übne auf unb übernahm 1829 eine Sßrofeffur am Earotinum, würbe aber 1830 wieber ©eneralbirettor be» öoftljeaterS. @t ftarb 25. 3an. 1831. SSon feinen bramat. ©idjtun» gen machten «^einrieb, ber Söroe», «Sutber», «2Rofe«» unb «Seutfdje Sreue» auf ben SBügnen einiget, fein «gaufts (1815) eine ,Scit lang grofjei (Siüd. ©eine bramat. Strbeiten erfd)ienen gefammelt aU «Ibcater» (3 93be., Süb. 1809—20) unb «Sramat. SEBerte« (2 93be., 93raunfcbw. 1817 — 18). ©eine ffunftreifen befebrieb er in bem SBerte «Sunft unb Diatur» (3 93be., 93raunfd)W. 1823—27). klingen ober Gli ngen, ©tabt im Sanbrat«amt SonberSbaufen be§ gürftentumS Sd)warjburg= Sonberäbaufen (Uuterberrfcbaft), an ber ,'öelbe, bat (1890) 1132 eoang. <§., ©dilop, Sufffteiugruppcn= unb Drnamentenfabrifation, Cbftbau unb ^uder^ rübenfamenbau. Mliiigciibcrg, ©tabt im 9Jc.urf*amt Cberuburg be» bapr. 9ieg.= 93e,i. Unterjranfen, am SBiain unb an ber 8inie 2lfdiaffenburg:2tmorbacb ber 93apr. 3taat»babuen, citj eine» StmtSgeridjtä (£anbgerid)t Stfdjaffenburg), bat (1890) 1010 &, barunter 28 Soangelifcbe unb 30 Israeliten, Softerpebition, Jelcgrapb, <2chlof5, SBurgruine, Sergttert, in bem ber berühmte fflingenberger Sbon gewonnen wirb, unb 3l»einbau Ibefonber»1 Slotwein). ttliiigciitbrtl, SDtarttftecten in ber Stmtätjaupt= mannfebaft Stuerbacb ber fädjf. .Hrci»bauptmanu= Slililfl, bie man unter St umnifir, finb unter 6 auijiiiudjrii. SHttger. vainfc 419 Ic^aft Swidou, an bei böbm. ©renae, ber älebenttnie ß.s£«laägrün (53j lon, Siebter, geb. 17. gebr. 1752 ju granffurt a. EDI. , oerlor febou 1760 feinen SBater unb nutdis in ärmlichen 3Ser^ätt= liijjen auf ; feit 1 774 jtubierte er in ©ießen bie Siechte unb erregte juerft Sluffebeu buret) bas oon Hamburg aus 1775 mit bem erfteu greife gefrönte £tauer= ipiel «Sie Swittinge». 1776— 78 roar er 5ö&eater= biebter bei ber ©eplerfoben «diaufpielergefellfdiaft. 2US ber Babrifdie Srbfolgetrieg ausbrach, trat er in bai SBotterfdje greiforpä als Unterlieutenant. 3iad) bem grieben Derabfdjiebet, lebte er bei feinem greunbe 3. ©■ Schlöffet- in Smmenbingen unb bei ©arafiu in Sßratfeln bei SBafeL 1780 ging er nad) Petersburg, »o er als Didier unb jugteid) als S8or= lefer bei bem Oiroßfürften Sßaul angeftellt mürbe, in beffen (befolge er 1781 eine Seife burd) Statten, grantreid), bie ©c&toeij unb SeutfdHanb mitmadite. Safe Dffijier bei bem abiigen fiabettenfor»s in ^Petersburg. L784 tbätig, ftieg er unter Ratl)a= rinalL bis sunt -Oberften, »urbc 1798 ©eueral major unb 180t Sirettor bes fiabettenforfcs. Unter StleranberS I. [Regierung mürben ihm bie Kuratel ber Unioerfität su Sorpaf unb bie Oberaujficbt über bas Sßagenlorfps, über bie SJerftaltung bes gräulein= ftifts unb bes ©t. «atbarineivDrbensftifte'ä ttft»er= traut. Slud) erhielt er bie Diente eines Krouguts in yturlanb auf Sebenszeit unb mürbe 1811 (Seneral= lieutenaut ; 1820 legte er bie meiften feiner simter nie= ber. 8. ftarb 25. gebr. (9. äRdrj) 1831 311 Sorpat. Seine frühem ©tauten, roie «Sie 3»illinge» (1776), «Dito» (Seubntcf, öcilbr. 1881), «Sas lei= benbc äBeib», «©turnt unb Srattg» (1776), »eldjes jener Sitteraturperiobe ben Samen gab, «©rifalbo» u. f. »., ergriffen burd» gemaltige, 'miewohl unge- zügelte Kraft, feffeltcn aber nicht auf bie Sauer. Sie fpatern, öor allen «Siebea in Korintb» unb «ÜJlebea auf bem ftautafos» (1791), in ber grembe entftanben, blieben trot? ber großartigen tragifeben Kraft, bie fid) in ihnen offenbart, ber beutfd)en Sitteratur fremb. Sind) feine Berfucbe auf bem ©ebiet bes 2uft= fpiels fanbeu nicht bie ihnen gebübrenbe Beadjtuug. Unter feinen Soutanen ift ber befanntefte bie büfter- pefftmifttfebe Bebanbluug bes gauftftojjs «gaufts Sehen, Jl)atcn unb .w&Üenfabrt» (Sßetersb. 1791; pgt. ©. 3- Pfeiffer, fi.s gauft. Sine litterarbiftnr. Untcrfucbung, hg. pon SB. ©euffert, ÜBürjb. L890). Erwähnung Perbieneu außerbem «@efd)id)te ©iafar» bes SBarmeciben», «©efebiebte iHafaelä be äquita§», «©ie Steifen kov ber ©ünbflut», <>3>er gauft ber ■SJtorgenläuber», «®efchid)te eine§ Seutfdjen ber neueften ßeit», «3)er äßeltmann unb ber Siebter» unb « 3abir, @»aä Srftgeborener im Sßarabiefe». 3lls tiefen Tenter, eblen sDlenfcben unb tro§ aller trüben (5'rfabrungen unnermüftlichen Sbealiften offenbart fid) S. in feinen «Betrachtungen unb (Sebanten über Perfd)iebene ©egenftänbe ber SBelt unb ber Sitteratur» (3 33be., Spj. 1802 — 5), bie ben bebeutenbfteu (frjeugniffen ber tiaffifd)enSittevaiui'= periobe jiijujäblen fiub. ceine gefammelten SBerfe Ävtitel, fcit man uiitev S »tv erjdueneu in I233änben (fiönigsb. 1809—15; neue äufl., Spj. 1832—33; ©tuttg. 1841), eine Musmahl in 8 SBänbcn (©tuttg. 1878—80) unb in .ttürfchners «Seutfcher jiatiouallitteratur» (Stürmer unb ©ränger, bg- »on 8auer, S8b. 1, ©tuttg. 1883). — Sögt. Sieger, Ml. in bor ©türm* unb SDrangöeriobc bargeftell'tVBb. 1, Tarmft. 1880); 6. ©djmibt, Seiij unb R. (Sßcrl. 1878); SProfd), R.s pbilof. Soutane (sJl'ien 1882); ^,acobo>nfti , .U. unb cbatefpeare (Sresb. 1891). ftlitiflcr, Sftar, ÜKaler unb SRabierer, geb. 18. gebr. 1857 in Veipjig, mar ©cbuler ©uffoms in Karlsruhe unb fiebelte mit biefem 1875 nad) Serliu über, IDO er öchüler ber äHabemie mürbe. 1879 ging er nad) SBrüffel, 1883 auf brei %al)Xt nach 9ßari§, bann roieber nach Serlin. 1888—92 lebteer in ;Kom unb lief? fid) 1893 in Seipjig nteber. 1879 erfchienen feine erften Sabierungen , benen bef 011= bers bie großartige unb ftimmuugspolle 2luffaffung ber Sanbfdiaft il)re SBebeutung giebt. 3n ben Sollen Sin Sehen, Srameu, Sine Siebe fdnlberte er im nadten SRaturalismus bie Sßrofa bes Siebeslebens in ben ©rofsftäbteu , bie burd) ibre 3(uffaffung inie burd) bie ©d)reäd)en ber 3eicf)mtng bie i'lbneigung bes S3ubitrum§ beroorriefeu. ©lüdlicher mar K. in ber Scbilberung ber SKad)t beS Sobes. 1887 ftellte er t>a$> foloffale Slgemälbe Urteil beö Sßaris aus, 1891 bie Kreuzigung Sl)rifti, bann L'heure bleue, 1893 eine Pietü (Sresbener ©alerie) unb eine be= beutenbe ©tichfolge 58om Jobe (2 Seile). 2lud) als iUaftiter ift S. beröorgerreten (Salome, Diarntor; SKufeum in Seipjig) unb ift mit einem großen @c; mölbe: Shriftuä auf bem Olmnp, befdjäftigt. - M'. fdjrieb «Malerei unb 3cid)nung» (Spj. 1891). Jilingfor, f. Klinfchor. Stlingftein, f. ^honolitl). Jtlinil (lat. climeum, pom grdi.klinO, Bett), JU= näcbft ber Unterrid)t in ber praftifchen sDlebijin am Mrantenbett, bann aud) eine Slnftalt, in meldjer bie angebenben2h-steinber6rfennungunb33el)anblung ber Kranfbeiten untermiefen »erben. 6s giebt brei ÜlrtetiPonK.: 1) bie ftebeube ober ftationäreK., b. h. ber Unterricht im flinifdieu yofpital, in »eld)em Hrante unentgeltlich ober gegen geringe Vergütung bef)anbelt »erben, aber bei ihrer "jlufnahme fid) ftill= fd)»eigenb oerpflid)teu, fid) utm Unterricht ber jungem 'Hrjte gebrauchen ju laffen ; 2) bie ft ä b t i f d> e ober sßoliflinif, »eldje barin beftebt, baß bie Krauten in ibren SBobnungeu burd) bie jungem Örjte unter 5luffid)t be§ Sebrers befudjt unb bebau* belt »erben; 3) bie am bulatorifd)eK., eine Unter; rid)tsanftalt, ju toeldjer bie Krauten felbft tommen, um ftch 9iat unb nad) Umftäuben (meift unentgelb liebe) 2(rjnei ju holen. öinftd)tlid) ber perfdjiebenen Aädjer, »eiche bie K. bebanbclt, hat man »ieber eine tuebijinifebe (fog. innere), eine d)irurgifchc (fog. äußere), eine geburt»l)ilflid)c, eine augendrjtltcbe, eine Cbreiülinit u. f. ». SUiutrcr (grd).), Sebrer in einer Kltnit (f. b.); auch ber bie Klinit befuchenbe ©tubent. Slinf e, ein einarmiger, feltener jmeiarmiger, um einen Rapfen brebbarer lurjer öebel, ber ba,?u bient, einen Diafchinentcil in feiner Bewegung ju hemmen (© p e r r ! I i 11 1 e , g a 1 1 £ l i 11 f e ) ober aud), Wie bei ber .Ulintenfteuerung an Sampfmafdiinen, bie Bewegung oberUmfteUung"eines Ü)tafd)iucnteils berooruirufen. Sie ge(u-äud)tid)fte gönn ber K. zeigt bie umftebenb ahgebilbete Sperrttinte. «ier ift bas Sperrrab b ber in feiner rotierenben Beioegung burd) bie K. a mijit, fiub unter 6 oufäiijiid)Cii. 27* 420 ßlinfenfcijlojj -,u bemmenbe DRaf dunenteil; biefe äßomdphmg im rot namentlich bei SBinben älnmenbung, unti jWar wirft bicfelbe betatt, bafs bieSBinbe mobl in ber einen 9tid)tung ge= bretjt werben fann, ^ Wa\ bagegen an einem ,X burd) bie Saft be= Wirften felbjttbd= "1 tigen SftücEgang "T burd) bie in bie \ 1 — ^V ;>ibne bc» ©perr= rabä eingreifenbe M. gebinbert wirb. Sei äBerfgeugmafd)inen bient bie R. oft ali 3ufd)iebung§organ, inbem jie, perio= biid' jurücf = unb wieber oorbewegt, ba<3 Jiab um ic einen ober mehrere Sahne weiterbrebt. ÄlUrfcnfrfiloft, f. Scplofj. Sltnfcr, Siegel oberSadj'teine, bie burd) Srennen bei fetir (tarier ©i&e halb oerglaft jinb unb baburdj grope $ärte erfangi baben. cie (inb je nacb SBe febaffenbeit beS 5heu-> gelb, braunrot, grau u.f.w. gefärbt, meijt Heiner all bie äJcauerjiegelunb eignen (ich jur Ronfhuttion fdjwerbeläfteter SStauerförper (Pfeiler), nun Sflaftem unb ;,u Sßafferbauten. Jtlinf er, flintergebaut nennt mau im @egen= Jajs ;u $ramcel (f. b.) '-Boote ober tleine gabräeuge, beren flauten ubereinanber greifen, wie bei einem Sßretterbadje. ft linf Imrb t, 3;uliuä, SSerIag§bud)^anbtung mit Sucbbrudcrci unb aiiberiitechnifcpen Steigen in £eip; »ig, im Sefuj ber Srübet Stöbert yutiuä ßtinf= narbt, geb. 16. San. 1841, unb SBtuno ©ufta» Rttnfbarbt, geb. 24. Stug. 1843. ©te würbe 1834 Donbem35aterberfeü)en,Sriebrid)3uIiu§RIin!= barbt, geb. 24. 3uli 1810 in Seidig, geft. 26. Slpril 1881, gegrünbet burd) Übernahme beä Sübringfcben SerlagS, woju nach unb nacb burd) Slntauf Seile be§ Serlagä anberer gitmen tarnen. S)ie öauptridjtung würbe fßäbagogi! mit febr »erbreiteten ©duittüdjern uon Sertbcit, Sdfel, Sßetennann unb 33)oma§ («SKblifdje ©efcbidjten», aSebenäbilber I— IV», «3le= djenfdnile»), Sarou, ^ungbann» unb ©dunblev («Seutfdje ©prad)fd)ule», «Sie 3Rutterfpradje»), Sütring unb SBeber (Sefye unb Sefebüdjer), ferner ipecicll für öjterreid): bie Sefebücger oon Sacobi unb Ülcebl, »on .Hummer unb ctejffal, bie @efd)id)t§= büdjer Pen fßennerftorf er , Seditels frans. £el)r= büchcr, SBillonulerJ «Xeutfdie ©rammatit», [fiotterä n£ieberfd)ag»; ipecicll für fßreufsen: Sdjmibt unb 3cbilliuaiiii-> «ffteueS Serliner Sefefmd)», Srnft unb £eW§ «Sefebud) für SDcftbdjenf djulen» ; baju ©djrif= ten DonSHtteS («©djute ber Säbagogif» u. a.), be§= fetten ^eitidirift «fßäbagogrum» (187S fg.), bie ■ •'Jlllgemeine beutfäje Vebreneitung» (1849 fg.), 5äd)f. Sdjubeitung» (1857 fg.) bei ©ädjf. Sebrcr vereine, SbercJarbiS «S)er ante Jen», feit 1891 (au§ ©. i'(. ©Ibctnerä ißerlag) Ötotb,fdjiÜ)§ « £afd>enbud) für Saufleute», a£ajd)enbud) ber öaubel§torrefpon= Den3»(in3ebnSprad)en),2ßerd§«2Barenleriton»u.a. 1 877 lourbe eine ,\iliale in SBien, 1882 eine foldje in Serlin erriduet, 18S3 ber juriit. Serlag ber DKanj= fdjen f. f. ©of« unb ltnioerfität§bud)bunblung in fflien ericorben, ber bafelbft unter ber alten Jirma fortgefülirt wirb. [Reben Sud)brutlerei (feit 1861) umfaffen bie tcd)nifd)cn 3roeifle SBudjbinberei, ©djriftgtejseret, 5tereotöpie,2Hbogr£tpbi(d)eRunftanftalt(1871 neu ,\. ©. SBad) erworben unb tinter biefer (Vtrma fort geführt), ^betoitrapbie, ,]iiitiiKung unb 8id)fc 'Jlitilcl, bie man unter S bei - Älivpbacljjc bruderei, auf einem Slreal »on 4000 qm ®runb= flädje, mit 3 Tampimaiduuen (180 ^jerbetraft), Sam^fbei3ung,eleftrifd)erS3eleud)tung,l5lotationäa mafebine, 41 Sud)brud = , 13 cteiubrudpreffen, 115 6üfämajd)men, 600 befebäftigten ^erfonen mir yuuc'taijo (feit 1884; 50000 2Jt., mit jdhrli* 1000 -Oi. C5'rbebuiui lue- jur SSerboppelung bei fia»itate). ttltnodilor, iRipibolitb, ein }ur ©nippe beS (Sbloritv gebbrigeö monofline» DRineral, bai> auf= geroad)fene unb ju X rufen öerbunbene .UniftaUe Don pQramibalem ober tafelförmigem yabitu«, and) fäd)er= unb imilitäbnlidje ©ruppen foroie lamellare Aggregate bittet , uon lauebgrüner, bläulid): unb idimdrjlidigrüner garbe unb oft au§gegeid)netem Sidjrotämuä (©rün unbSlot); bie optifdicn äldjfen mit febr abmeiebenbem SBinfel liegen im Hlinopina= !oib; bie ßärte ift 2, ba§ fpec. ©eroiebt 2,b — 2,75. iSbcmif d) ift ber K. ein magnefiareidjei (etwa 32 Sßco }. 1 unb etwa» Stfenojubul baltenbe» ibonerbeftlifat mit einem ÜDaff ergebalt »on etwa 14 SProg. gunbpunfte finb bie älp 3cbwar,?enftein in Jirol, Sraoerfella in tUemout, ädjmatoroä! unb Slatouft am Ural, 3SBeft= ©befter in 5J5ennfploanien. ftlinobaftnlie (gtcb.i, Slbroeidjung ber ginger unb ,^eben au-> ibrer normalen Stellung, eine an^ geborene ilüfebilbung, ircldie ftd) burd) Operation leiebt befeitigen läfjt. «linobirtgonälc, im monotlinen Rröftallf pftem bie auf ben SBefdjauer iulaufenbe geneigte 3ld)fc, bie mit ber Sertitaladife einen febiefen, mit ber Quer= adjfe ( bor C r t b 0 b i a g 0 n a l e ) einen redeten SBintel bittet. .Hlinobiagonaler öauptfebnitt ift bie burd) bie S. unb bie 35ertifalacbfe gelegte tSbene. Mlinobuiiu-ii, f. Stoma. ttliiumtctcr (gtd).), SReigungSmeffer, berg= mdnntfd)eä3Berfgeug jurJDleffung be§2LUntel§, ton eine SRinerattaaerftätte mit fem .öorijont bittet. Mliimpiitiifoib, f. Sßinatoib. [ftalle. SUnortjotnbifcrieei StrrtftaUftjftem , f. Hin ftlinoffop (gtd).), bergmännifd)eg ffiertjeug jur Beurteilung berülbmeidmng einer gläd)e ober Sinie uon ber öorijontalebene. Ätinfrfjor, ein Sauberer, ber juerft in SMftamS «SßarjtBaw als iier^og r>on äerra bi Saooro mit ber Sftefibeni Eapua unb als Sßertoanbter beä 3aubeter§ Sirgiliuä auftritt. Sie non SBotfram nad) ber Sirs gttfage unb unbetannten Cuellen geformte ©eftatt ift tm SKartburgtriege (f. b.) unb ben barauä Rb fiofjenen ü'bronileu .Hliugfor, ein meisterpfaffe, ein gelelu-ter Sdjwargrttnftter unb Seufeläbannev au§ Ungcvianb geworben. Jllinni, glecren im RreiS Surafb beSruff. ®ou= oernementi £fd)ernigo», an bcrJurofna, bat (1893) 12680 (5'., 2 .Hirdien, 1 Slofter, 9 Jucbfabrifen, 4 ©trumpf wirfereien, 8 ©ufieifenfabrifen unb 19 ©erbereien. [audi ber 84. "^lanetoib. Slio i.«leio), eine ber DJlufen (f.b.). — K. beiftt ftlippbartiie, .«lippfdiliefev Dberfiljraci= ben, eine au§ nurwenigen ülrten beftebenbe ©attung' oon Säugetieren, wekbe man ibrer bö*jt eigens tümlidH'it Drganifationis unb 3Serwanbtfdb,aftäoer= baltnifje wegen )u einer befonbem Dränung er= beben bat. (S§ unb Heine, imöabttui an öafen oeer äRurmelttere erinnernbe gelfenbcnmbner 5ö= rtenö, äfeabienä unb 31frita->, welcpe gefettig in ben ©palten unb .«lüften be§ nadten ©efteinS ibrer Öeimat umberllettern, wad)fam unb fd)eu bei jeber ©efabr in tbre ©d)lupfwintel öerfd)winben unb fieb miüt, finö unter (? aufjufua)civ. flippen — Äfoofcntiere 421 pon Sßflangentoft ernähren. Tic nädjften 33et= wanbten biefer Siere finb nun merfteüroigetroeife nicht t>ie oben genannten Diaaer, fonbern bic Tii.1I äutet, unter benen namentlich bie Siaäb&rner ben Ä. im Sau be? Schäbel§ unb ©cbiffeS äbnlid> fint). Ta weber gegenwärtig oerbinbenbe gönnen groifcben tJjeit,getfm,bieau§bem@runbebe§3Baffer§ entweber über bie SBafleroberftädpe heroorragen ober nur fo weit unter ibr liegen, baf; fie ben Schiffen gefäbrlid) »erben (blinbe ß.). Sine mit ß. befegte .Hüfte wirb ßlippenfüfte genannt (f. .Hüfte). 3" Sfanbinaiueu gilt afö ©eiamtbcieidmung ber -abl lojeu R. unb I unbewohnbaren i gelfeninfeln ba« SBort Staren ober Schären (f. b.). 3m SRünjwef en beifjen .H. alle edigen DKüngen. 3um Teil finb )ie abficbtlicb edig geprägt, täelfadj aber bureb Abprägen ber runben Stempel auf edige Sduötlingc entftanben. Tie -)fot= unb Selagerungg= niftngen if. b.) baben öfter* .Hlippenform. filippcrfcftiffe (engl. 6-lipperS, b. i. ?Ib= fdmeiber, Turdifdmeiber), in ben uiergiger fahren eine in 9iorbamerifa aujgcfommene ©attung idmif gebauter, febr fcbneller .Haufiabrteifcbifjc. @# lag ben bereinigten Staaten namentlich in Segug auf ben Jbeebanbei mit ßbina febr viel baran, mög= lüj>ft rafetje älüdfahrten gu baben. Tieje £bee= flipper batten nur fo lange Sebeutung, a(? bie großen Steifen ber Tampffdnffe noch gu foftfpielig waren. Tie größte ©eiebwinbigfeit, welche ß. er= reicht baben, beträgt etwa 14 Seemeilen in ber Stunbe. 3n ■Hufelanb bilben bie fi. eine befonbere .Hlaffe oon .HriegSfcbiffen. @§ finb febarf gebaute unb frfmell fegeinbe Äorretten. Seit S5ert>oUt:omm= nuug ber Tampffdnffe werben faft feine Ä. mehr gebaut. Tocb übertreffen jefet bie grojjeu eiferneu Segler bie alten .H. an ©eiebwinbigfeit. Slippfifd) ober .Horallenfif d) (Chaetodon), eine 511 ten Stacbelflofjern gebörenbe gifchgatrung ber Scbuppenfloffer (f. b.). Tie gu ibr gehörenben gifebe, bie nur in tropifdjen SReeren uortommen, Slrtitfl, bie mau unter Jl ber übertreffen an Schönheit, bracht unb ©lang ber ,yarbe alle übrigen, wie ber blau unb filbern glaiv ienbe, mit fcbwar;en unb brauneu Viingc-bänbern gegierte Chaetodon Meyeri JH. (f. Tafel : ^-ifebe V, mg. 6) au* bem 3nbifcben Dcean. Tie cdmaiiie ift bei biefen gifeben ftumpf ; beibe .Hiefern finb mit bürftenfermigen .Sdbnen iHufeben ; ber SRücten tragt eine rcllig befdiuppte :Hüdenflofje. Ter äufammen= gebrüdte Körper ift febr bodi unb uigleid) luv;, babev juroeilen faft EreiSrunb. Ta* gleifd) berfelben ift moblfdimedenb. — ß. beifit audi ber ßabeljau if.b.i, wenn er gefallen unb getroduet worbeu ift, foroie eine fleine Ert i'angfifcb (f. b.). flltppbubn (Caccabis petrosa Gm.), ein um gefäbr :_!3 cm lauge-:- ivelbbubn yon graubrauner garbe, mit gelbbraun unb fdMiuu, gebänberten Seitenfebem unb mit einem faftauienbraunen, weif;: gefledten feabSbanb. l)aZ ß. bewohnt feiten ©rie= cbenlanb, häufiger Sarbinien unb ift am sablreicb: ften im norbweftl. :Hirita unb auf ben Sanaren. Son hier gelaugt e§ häufig in bie Tiergärten, wirb bort nadi 21rt ber Aelbbübner gehalten unb ba§ i^aar mit -2b SR. begab.lt. — Slud) ein fübamerit. §perting§»oget, baä ,yelfenhuhu (f. b.), wirb bi*= weilen alä ß. bejeiduiet. Älipprofen, f. ;'lftinien. älippfct)licfer, fooiel wie «lippbadife (f. b.). Slippfpringcr, f. Slntilope (Sb.l, 5.693a). Sltt>t>nJerf,bbUci-nc Spielwaren; fleine'? böiger; ne§©erät; auch eine ^rägtworrichtung (f. prägen). Slifcf)cc, ftliidjtcrcn, f. Ulidiiereu. ftliftometer (grd\i, Seaenmeffer, :Jnftuumeut, um bie Steigung be» weiblichen Secleni ;u meffen. Sliff ura, S tromenge ber uuteni T onau, iwif eben Sieu=3Jlotbor)a unb Drforoa an ber ungar. ©renge. Tie Turcbbrikh^ftelle ift 128,r. km lang unb wirb bureb baä 3ufamntenfd)ieben ber banater unb ber ferb. Serge bercorgerufen. Tic gro|artigfte öcenerie bieten ber @ngpafe oon ßafan unb ba* ßiferne ftlifttjenciS, f. ßleiftbeneS. [Shor (f. b.i. Slitöribeftönttc, älu§fd)netbung ber .Ülitori-:- hei .Hrantheiten berfclben. [(SBb. 7, S. 897 In. Slitöriei (grd).), .Hitler, f. ©efcbled)t§organe filjaekm bi§ gur Stabt Sdjuja fdnffhar. Sin ber ß. liegt SBlabimir (f. b.). Jtljuc (fpv. fljutnhi, Jltarftfleefeu unb ßauptort be§ Segir!§ ß. (19534 Q.) im bo§n. ßrei§ Sibatf*, an ber gur Una gehenben Sana, in 282 m öBbe, hat (1885) 24G, al§ ©emeinbe 1231 meift griech.- fath. £. unb SJ5oft. ß. war 1878 Sd\iuplati heftiger nämpfe unb würbe 7. Sept. bon ben Dfterreicbem mit Sturm genommen. SHottfe (lat.), unterirbif^er 3lbgug§f anal gur @nt= wäfferung, fiotfchleufe, f. ßanalifation ; in ber3»o= logte eine burd) ben Slfter aeidHoffene 6'rweiterung bei SJJaftbarmS ber Reptilien, SSögel unb ß(oaten= tiere (f. b.l, in weldie aufser bem Gnbbarm aud) bie .v>arn= unb @ef*ledn->wevt;euge münben. SBehn @mbrt)o nennt man ß. bie ßornmunifation^ftelle ;wifcben ,'öarnbaut unb 'JJtaftbanu, f. 15'mbviio rilb.t;, S. 71b). über bie aud' ß. genannten ßnod)en= fiftelu f. ßnocbenfrafj. Sloafcntierc (Monotremata) ober Crnitbo-- belpbier, eine fleine Drbnung merfwürbiger Säugetiere, au§gegeidbnet baburd), bajs fid\ irie imBt, finb unter (5 aiiijtifiidien. 422 £loa3ina — Stlüiitf)a( bei niebetn 3Birbelticren, b« Borbere fog. Waben- idmabelfortfah tc?- Schulterblattes at§ großer, feifi ftänbiger finoqen mit bem Bruftbein »erbinbet, taft bie ©finge bet (Sefc^Iecfet§= unb öarnwetfjeuge mit bem ÜJtaftbarm in einer geräumigen .v>ebluna, ber Sloafe, gemeinfam münben unb baf? bie 3«Udt)= brüten mit »erjdnebenen ©fingen auf einer Keinen Öautftelle, aber ohne Bilbung einer 3i&e< nddj aufsen münben. S)a3 Qftaul ift jabnlos. über bie Gntwidlung biefer Sicre finb in neuerer 3eit Be= obacbtungen gemacht morben, welche bie »ietum= ftrittencgrnge na* bem Sebenbiggebären ober Gier; legen ber fi. ju ©unften ber lehtern 2(nficbt enb fcbieten baben. Gs banbett fidj inbeffen babei nicht um Gier, ivclä>e gleich benen ber Söget ihre gange Gmbrponalentmitflung außerhalb be§ mütteriid)en Körpers burdnnacbeu, fonbern, ähnlich wie bei ben Beuteltieren, um eine grübgeburt »onGnibnionen, Weldje auf einem gewijfen unreifen Stabium unb innerbalb ber Gibäute ben mütterlicben Rörper »er= [äffen. Sic wenigen 2lrtcn (2lmeijeniget, f. b., unb Sdmabeltier, f. b.) bewohnen Sluftrahen unb 3Reu= guinea. über R. fcbrieb befonbers 9L Owen. SttoaSnta (gr*.), ber Seberfled (f. b.). ftloücn, in ber ÜDcecbanit fo»iel wie Jlafcbe (f. b.i, auch eine Strt Scbraubftort (f. geilftoben fo= wie :Keijfleben); ferner ift R. ein 2lpparat jum Bogctfang (f. b.i. [(Bb. 2, 6. 842a i. ftlübcii, SSernffeinserten, f. Bernfteininbuftrie filöbcu, in ber Baufunft fooiel wie ,Ülaiben(f. b.). Slö&et, 21uguft Bon, Sölaler, geb. 21. äug. 1793 |U Breslau, bejog 1810 bie Berliner Stfabemie, rümpfte 1813 al* freiwilliger Säger gegen 9iapo= leon I. unb liefe fid? 1816 in Berlin nieber. Siacbbem er 1821—28 in Italien gelebt hatte, mürbe er 1829 Sßrofeffor unb SKitglieb ber 2tfabemie ber bitbenben fünfte ju Berlin unb 1854 Seiter ber fiompofitions= flaffe. Gr ftarb 31. Sej. 1864 ju Berlin. Seine Öaupttoerfe finb: Subat, berGrfinber ber Dtobrflbte (1839), Sßferbefdjtoemme, Stmot unb Sßfadje (1854), (5r,iebung be§ BacdiuS (186Ü; alle Bier in ber Ber> liner Dlationaigaierie) ; ferner SBanbgemälbe in ber Bilia Cbilen bei Hamburg, in ber SBilla »on ber fteubt bei Berlin, in ber Berliner Börfe unb bie Secfengemälbe imSBeifsen Saal be§ faiferl. 3 dilofjes unb im Cperubaufe bafelbft. Jlloberarbciten, f. Kloiberarbeiten. ftlobfägc, f. Säge. JUöbcn, ©uft. 21bolf Bon, ©eograpb, Sohn bei folgenben, geb. 24. 3uni 1814 ;u Serlin, befudtte 1825—30 bie bortige ©ewerbefdiule unb ftubierte 1832—36 bafelbft Dtaturwtfjenfcbaften unb S0tatb> matif. Tann bereifte er bis 1839 mit bem Bota- nifer 2inf bas fübl. granfreidi, .Srain, Sftrien, ©riedienlanb unb Italien. 1840 würbe er als Seiner ber ©cograpbie unb be§ Seutfdjcn nn ber Berliner ßemerbefdutle angeftellt, 1855 511111 ^rofeffor unb 1870 uim ll'iitglieb ber Dber=3Jfilitäreraminaticm':-= fommiffiou ernannt. R. ftarb 11. äftörj 1885 ju Berlin. C^r fcbrieb: «Sebrluid) ber ©eoarapbie» (Berl.184:!; 4. Stuft 1867), «S)aS Stromftiftem be« obern SRil» (ebb. 1856), «Sa» 2lreal ber §odj= unb Jicflanbfdiaften Guropaä» (ebb. 1873), «.Hleinc Sduilgeograpbie» (ebb. 1874), «Seitfabcn beim Unter= riebt in ber Geographie» (8. Stuft., ebb. 1890). 25eit »erbreitet ift fein «öanbbud) ber Grbhmbe» (5Bbe., jum Seil in 4. Stuft., ebb. 1882—84). Mlbbcii, Marl griebr. Bon, geb. 21. 2Rai 1786 in Berlin, mar oon 1813 bis 1817 fiehrer an ber Slrtitct, Dir man unter Sl »er 'l>lamannfdien Griiehuugsanftalt in Berlin unb rourbe 1817 Sirefior bei Scbullebrerfeminar« ju SPotSbom, 1824 Sirettor ber neugegriinbeten ©e= merbefcbulc in Berlin, bie er bis is55 leitete. Gr ftarb 9. San. 1856 in Berlin. Bern R.g SSerfen fmb sn nennen: «Sanbesiunbe non Batäftina» (Berl. 1816), «©runblinien ju einer neuen Sbeorie ber (5rbgeftaltung» (ebb. 1824; 2. Stuft, u. b. J.: «@e= ftalt unb Urgefchidite ber Grbe», 1829), «über bie Gntftebung, ba§ 2(lter unb bie frübefte ©efcbidite ber Stäbte Berlin unb fiblln» (ebi. 1839), «Sie Quifeoros unb it>re 3ett» (4Bbe., ebb. 1836; 3.2lufl., 3 Bbe., ebb. 1889—90), ba§ SBert, roobur* er am meiften be!annt imirbe; ferner «23iplomat. &( fd)id}te beS 2Uartgrafen SBalbemar con Branbei^ bürg» (4 Bbe., Berl. 1844—45), «@ef*icbte einer altmärf. Familie» (ebb. 1854), «2lnbrea§ Scblüter» (ebb. 1855), «3uS«nberinnerungen» (bct. von feinem Gnfet SKai 3äbn§, fipj. 1874)." ttlobuitt, rechter Stebenflufj ber Ober in Dbet= fdileften, entfpringt auf bem Blateau »on SRitolai im Steinlohlengebirge unb münbet, 75 km lang, gegenübet »on ffofel. Sieben ibr läuft ber JSlobmS: tanal (f. b.). Siecht? erhält fie baS BeuthenerSBauev unb bie 2>rama. jtlobnifttnnal, 1790 eröffnet, nerbinbet, 45,7 km lang, ©leiroiti mit ber Ober bei Gofet. 2>en p-all Sit biefer, »on 214,63 auf 165,45 m äfteereSb&be, »ermitteln 18 ©djleufen, beren tleinfte Slbmeffungen 36,56 tn Sänge, 3,99 m Breite unb 1,20 m 2refe finb, roäbrenb bie freien Strecfen 9,40 — 9,90 m Breite bei ; 1,50 m SDlittetroaff ertiefe haben. Sie auf bem ft. öertebrenben Sabrjeuge tbnnen beshalb meift nur 60 t laben; sroei belabene gabrjeuge tonnen nur an beftimmten Stellen aneinauber »orbeifabreu. 1891 paffierten ben S. nur 203 Schiffe mit 3200 t ;,u Berg unb 1358 t ;u Shal. öafenantagen hat ber Ä. ; bei @leit»it( unb am Bahnhof Sanbrjin. 2.*on @lei= i»iS führt "ein 0,3 km langer Sticbfanal nach bem fbnigl. .ftüttenraert. [judenb, trampfhaft. Mloit temu* (grd).), Srampf, 3«d'"n9 ; U 0 n i f d\ MUnumuc; (fpr. -initfch), Sebaftian, tat. Acer- nus, poln. Siebter unb 9(eulateiner, geb. um 1545 in Sulmierspce in ©ro|»olen , bclleibete ftäbtifche •.'imter in Semberg unb Sublin, tuo er 1602 ftarb. Unter feinen lat. ©ebiebten ragen bie «Roxolaiiia*. (Rraf. 1584, ühcrfeftt »on Äonbratomicj) roegen ber trefflichen Bilber »on Sanb unb Seilten in iKotrufv lanb, «Victoria Deorum» (1595) wegen ihrer gegen bieBri»itegien ber ©eburt unb allerlei äRijjftänbe gerichteten Jenbenj berüor; »on ben poln. «Flis» (1595), bie poet. Befchreibung einer glofifahrt längs ber SBetchfel oon üßarfdjau bis Sanjia, unb «Ser Beutel be§ Suoag" ^raf- 1600), ein fatir. = meuv lifcheS ©ebicht (gegen Siehftahl, Heuchelei u. bgl.). — Bgl. ÜJlierjrmfti , De vita etc. S. F. Acerni (Berl. 1857). ftlöntfial, tinfes Seitenthal ber Sinth in ben uhiuei;. Santohen Sdiams unb ©loruS, 3ieht fidi 15 km lang »om Sjkagelpafs (1554 m) oftnorb= öftlicb unb iuirb »on ber Rlbn beroäffert, bie mit j»ei Ouellflüffen am Sßragel unb am ©tämifdi entfpringt, in ber mittlem Tbalftufe ben 3 km langen, 500 m breiten, 1,3 qkm grofjen, bis 33 m tiefen Rlönt&aletfee (828 m) bilbet unb tiefen als Sftntfdi »erläfet, um burd) ba§ Büttencntobel in bas 2hal ber Sinth hinausjutreten, in meldu- bei Alufs nach 20 km langem Saufe bei Sietftal, l1 , km nörblich »on ©larus, münbet. mint, finb unter E aufjufuifien. ftlüpfdm'idjte — ®röty>efmafcr)me 4i'.". ftlöt>felnäd)tc, fflöSpjlSnäcfete, au* roobl ffräflänäcbte unb »eilige Wächte, bie legten brei Donnerstage bor SBeibnadjten, aud) bie Slädite oon 2Betynaä)ten bi§ Sreifbnig, toäbrenb toefc&er uad) einer burd) Öfterreidj, Sdiroaben unb Sägern tierbreiteten Sitte tie 93urfd)cn unb Kinber a(§ 2ln- flopfcr von Sau* m ßauS &erumjieben, ©lüd= rcünfdie herfagcn, ihre Späfie machen unb rjon ber ßauSfrttu eine ©abe (ein ftüdjl ober Krapfen) er= bitten. (5. andi 3roölinäct)te.) [S.1005b). fflopfer,, f. ©lettrtfcbc Telegraphen A, 2 (93b. 5, Rtopfgcftänge, f. Klopfjeug. ftlopftjcngft, üpit;beng|"t, ein ßengft, beffcu einer ßoben in ber 93aud)böble surüdgeblieben unb nicht in ben öobenfad gelangt ift. Sei ber ffaflra= tion roirb bann in ber Segel nur ber eine öoben entfernt, fobafe ein folcber .sSengit jtoar äußerlich, all ffiallad) erjdjeint, aber juroeilen noch fruchtbar fein fann. Qi giebt aud) ff., bei benen beibe &oben in ber 93aud)böl)le jurücfbleiben. Jtlopfjiiflb, Klapperjagb, Kläppercben, Jreibfagb, bei ber SWenfdjen burd) Klopfen unb Klap= pern ba§ SBilb aufjagen unb ben Schüben jutreiben. ftlopfrafcr, bie Jotenubr, f. Sobrfäfer. Stlopfruolf, SJlafchine, f. 53aumroollfpinnerei (93b. 2, S, 538 b). H lupf jeug , K 1 o p f g e ft ä n g e , aus Draht; leitungen ober Stangeiroerbinbungeu nebft 5am= mer ober ©lode beftebeube öorricbtungeu , burd) bie mau fid) in Schächten ober fonftigen ©rubere bauen Signale ju gegenfeitiger Üerftdnbiguu^ giebt. 3et)t ift ba§ ff. oielfad) burd) eleltrifcbe Signal* leitungen ober Jelegrapbenleitungeu erfetst. Jllupp, 93urg bei Singen (f. b.). Älopt», Dnno, ©efd)id)tfcbreiber, geb. 9. Ott. 1822 ju Seer in Dftfrie*lanb im bamaligen ffönig= reid) .vSannooer, ftubierte 1841 — 45 in 53onn, 53erlin unb ©öttingen unb nutrbc 1845 ©r/mnafiallebrer in Dlnabrüd. 1858 legte er tiefe Stellung nieber. Seit 1866 lebte ff. im befolge be§ Königs- ©corg V. in Öte&ing (bann in Sßenjing) bei 9Bien. Qx gebort feit 1873 ber röm.=fatb. Kird)e an. S)ie micbtigftcit feiner Schriften, bie jroar auf fleißigen ard)iüalijd)en gorfchungen beruben, aber eine einseitige roelfifd)e unb ultramontane 3luffaffung befunben, finb: «@e= fd)id)te Dftfrieslanb?» (3 93be., öannoö. 1854—58), «König griebricb IL »on Sßreujjen unb bie beutfcbe 3cation»~ (Schafft. 1860; 2. 2tufl. 1867 u. b. 1. «3)cr Honig griebricb II. oon 5Breujjen unb feine 9f5elitit») lihb «Jillo im Dreifngiäbrigeu Kriege» (2 93be., Stuttg. 1861; 2. 2lufl. u. b. J. «Der Dreißigjährige .Krieg bis jum Jobe ©uftab i'lbolf-S 1632», 2 93be., ^aberb. 1891—93). Unterftüfct burd) bie SRunificens be§ Königg ©eorg V. »on .fiannooer, unternabm ff. bie .fierauÄgabe ber 3Berfe oon Seibniü (<8b. 1—11, öannon. 1864— 84). K. fdbrieb noch «3>er ivall be§ ,'öaufes Stuart unb bie Succeffion beä 5aufe§ .ftannooer in ©rof?britannien unb 3r= lanb, im 3itfammenbange ber europ. 2lngelegeu= beiten bon 1660 bis 1714» (14 93be., 2Bien 1875 —88), «3a§ 3abr 1683» (@raj 1882) unb ebicrte «Corrispondenza epistolare tra Leopoldo I. Im- peratore ed il Padre Marco d'Aviano» (ebb. 1888). Jtlüpticl, Klöpfel ober .tnipf.el, überbaupt ein SBerljeug ,unn Klopfen ober Schlagen, befon= berS ein großer öatnmet an§ bartemöolj, beffeu fid) bie Jnoljarbeiter bebienen (f. Sd)lägel); auch ber Sd)roengel 'einer ©lotfe. 2(iid) oerftebt man unter K. bie (leinen, bunnen, mit ,Sroini beroictelten Vlilitt'l, Me man unter Si der tpulcu, bic junt Sd)nuren= unb Sptlienllöppelu bienen. (S. Klöppeln unb Klöppelnmfd)ine.) ff löppclmof cfjtnc, SR iemeng ang , eine p »Jfo famentieravbeiten foioie ,nir Spiuenfabrifation be= nutuc SKafd)ine, mittel» bereu bie i*erfled)tung ber auf ftebenben Spulen (Klöppel) aufgetounbenen ^■dben baburd) erjielt loirb, bafj, irabrenb biefc'Aiibeu an ber 93ilbungsftelle bes ©eftedbtä ftrablenförmig .viifammenlaufen, bie Klöppel in Kuroenfd)(itien einer Stü^platte berartig mecbanifdi Berfdjoben roerbeu, baf; bie gur 93ilbung be* ©efledEjtS erforberlidn- Sreusungunb äerfcblvngung ber gäben entftebt. Tic in fid) 5ufamiuenbängeube IVibn, bie ben Klöppel lauf regelt unb burd) bic wellenförmig oerlaujenben, fieb mebrfad) burebfebneibenben Kurpenfcblitie ge^ bilbet wirb, nennt man ben @aug ber ff. Ter felbe verfällt in einzelne Abteilungen, bie jöaupt:, 3roifcben= unb ^tebcnteller. 93ei ben jur öer ftellung geflochtener Schnuren, Sihen ober 93orten, jotoie unu Umflechten »on Stäben (^eitfcbenftielen), gaben unb Knöpfen bermenbeten K. (glechtma = (cb i n e n ) ift ber ©ang unmittelbar ein 2(bbilb bei SabenlaufS in bem gefertigten ©efledit. Sie ©e-- ftalt unb £änge ber SurnerifcbUfee, fotnte bie 2ln3abl ber gleid)jeitig tbätigeu Klöppel bebingt bemnad) bie befonbere 2lrt beS ©eflecbtl. (5'inrid)tungen ber 5)iafd)men, bie eine üinberung ber Kuroengeftalt unb batnit auch be? Klöppellaufs' foroie bie jeitroeilige 2lusfdHiltung (jeroiffer Klöppel geftatten, ermög; lieben foroobi bie ©etfteüung gemuftertet ©eflecbte, all aud) einen 2öed)fel oon ylecbtung unb 3»irnung ber giiben, roie berfelbe ben .'öanbtlöppelroerfeu (f. Klöppeln) eigentttmltdj ift. derartige @inricb.= tungen befteben inS)rebtelleru ()ßolfenborn) unb 2Selchen, bie in bie Klöppelbahn cingefchaltet finb unb berart burd) Mapportap parate (3)lufter toaljen, Jiacquarbgetriebe) oerjtellt roerben, bafe bie auf einem £)auptteller bej ©ange« befinblicbenKlöp^ pcl entroeber eine getiuffe 3eit binburd) auf biefein Heller oerbleiben , bie Aäben berfelben alfo ,uifam= mengejroirnt »erben, ober bajj biefelben mit Über= fdjreitung eine» Keinen ^loifdientellerS auf ben be- naebbarten .^auptteller übergeführt roerben, mobei bieSdiränfung ber entfprectenben gäben ftattfinbet, ober enblid), baf? bic Spule auf einen an ben öaupt teuer grenjenben STcbcntcller übertragen rotrb unb roirrungSloB fo lange auf biefem »erbleibt, bis ihr gaben roieber in ba? ©eflecbt aufgenommen roerben foll. Um bie 2lu»bilbung ber ff. für SDhiftergefledjte haben fieb insbefonbere franj. unb beutfdie gabri= tonten (Carmen) SBerbtenfte erworben. Xie auf bie= fen SÖlafcbinen bergeftelltcn Spieen fteben ben gteid?= artigen .öanbarbeiten (f. Klöppeln) an ©üte laum nach, übertreffen biefelben aber bebeutenb an £BiUig= feit. (5*3 befd)räntt fieb jeboeb bie 2lrt ber bergeftellten Spieen auf nur roenige, nämlich bie Sorcbonfpibe unb einfad) gemufterte fcbmale SBalencienneS. 3>n ben 3- 1872 — 73 oerfuette ber granjofe halbere baburd) eine gröfjerc 3Rannigfoltig!eit in bie @r= jeugniffe ber ff. ju bringen, bafe er jebem einjelnen Klöppel bie Jbätigfeit unb ben 2Beg burdi eine Jiaeguarbmafcbine (f. SBeberei) r>orfd)rieb, fobaf; fämtliche Klöppel einer 3Rafct)ine ebeuf o unabhängig ooncinanber beroegt Werben tönneu, roie bieg oon ber Klöpplerin bei ber gühruug ber yanbflöppel ge^ fd)iebt. Turdi biefe, auf richtigen median, ©runb^ lagen berubeubc ilcafchiue brobte ber öanbflöppelei ber Untergang; bafs biefer niebt eingetreten, bftrfte allein bem retlameubaften auftreten ber ^avifer mint, find untei 6 üiifjiijudicu. 4?4 «Kippeln — ffifopg Unternehmet unb ber mangelhaften Sluvfübnmgber von biefen aufgeführten unb geheimnisvoll gebüte teil SJlafcbine ju oerbanfen fein. ?itteratur. G. Söffet, über glecbtmafcbinen (SontoetabbrudEauSbenSßet^anblungenbeä Vereins ;ur Seferberung be§ 0eroerbflei|e§ in Sßteuften, vSerl. 1S85). Über bie Spiftcnmafcbine con Sugen ilalbere in SßariS cgi. Le Technologist. • (1881) ieroic bie ausführliche Tarftcllung in Singlerä Ikiptecbnifdiem Journal (1881, SBb. 240). Slöppcln, im allgemeinen bieffunft, au? ©e= fpinften aller Slrt, foteie auf- ®olb = unb Silber bräbten ©efledjte, j. SB. Spi&en, Schnüre u. f. ic. heruiftellen, loa« fcicebl bureb ©anbarbeit als bureb bie fflöppelmafcbine (f.b.) gefebehen fann. S)ie©anb= arbeit beS ff. toitb oorsugSroeife bei ber ©erftellung oon Spifeen (f.b.) geübt unb beifet bann ff. im engern Sinne. Sie Seinen=, 3Bott= ober Seibenfäben," bie hierbei SSertoenbung finben, irerben auf bünne ftab-- termige öeljfpulen (bie fftöp&el ober fflöpfel) aufgetoidelt, bie junt leichtern ßrfaHen an einem (Jnbe fugel= ober birnfbrmig oerbidt finb. 93ei beu im t'äcbf.=bbbm.(F'ngebirge benutjtenfflöppeln bient eine über ben aufgennmbenen gaben gefchobene hölzerne ©ülfe (fflöppeltüte) ;um Schuh beSfelben gegen ^efebmuhung; ben belg. fflöppcln fehlt fie. 3utn erfteu Slnbeften ber gäben foteie ,uir Stütmng ber Seihe tcäbreub beren ©erftellung loirb ein mit äBerg, yeu ober ©aären au«geftopfte« cnlinbrifcheS Sßolfter ifflöppelfiffeu)bcnufet,ba§entioeber(roieinSacb= fen ober SBöbmen) auf einem paffenb ausgehöhlten Unterfahe ruht ober (toie in grahfreieb unb Belgien) in ein nabeni quabratifcbeS ffiffen brehbar eingelegt ift. Stuf biefem ffiffen loitb ber ff l o p p el br i ef (ober bie Slufnrinbe) aufgeheftet, eine gelochte 5ßapier= ichablone, burdi bie ber Slrbeiterin baS auSmfüh: renbe Spifcenmufter corgeieidmet ift. Sie Söcber biefe« fftöppel= ober SKufterbriefS bezeichnen bie bem beabfiditigten l'Jufter entfprecbenben93inbung§: unb ffreuäungSftellen ber ju oerflechtenben gäben unb bienen ,ium (Sinfteden oon mit fföpfen cerfehe; ncirJiabeln(fflöppcl = ober St cd nabeln) inbaS ffiffen, ,nnn Slnbeften ber gebitbeten SKafdjen. 3n bem ÜDcafje, mie bie Slrbeit fortfehreitet, »erben au§ ber fertigen Seine bie Nabeln berauSgejogen unb in bie folgenben Sachet geftedt. SBäbrenb ber Slrbeit bangen bie ff löppel an ihren gäben com ffiffen herab unb «erben bureb lange, neben bem ÜRufterblatt in baS ffiffen geftedte Siabeln (Slufftectnabeln) paartoei« geotbnet feitoärtS gehalten. 9iur jioei ober Pier 'Isaar werben in bie Slrbeit «läge gebracht unb nad) erfolgter Verflechtung ber betreffenben gäben gegen anbere oertauiebt. S)ie Jbätigfeit bei ftlöppterS beftebt im ^ufammenbrebeu ber gu einem ^aar gehörenben gaben (baS SBerfen), foteie im tlbereinanberlegen ber benadibarteu gäben ber bei- ~oen $aare (baS ffreujen). Sa? äßerfen geht ftet? bem ffreujen coran, unb beibe Shätigteiten hüben Ulfammen einen halben Schlag. 3)urd) mebr= fache 9Bieberbolung ber gleidien älrbeit geht ber .Hreujfchlag, gledrieufdilag, Seinenfajtag, Söcberfdriag u. a. heroor. — 2aS ff. rourbe febon w (Snbe beä 15. Sabrb. in Italien unb benSüeber lanben geübt; um bie 3)litte be§ 16. 2;cibrb. tourbe baSfelbe bureb SJarbara littmann (f. b.) im fäcbf. 6r,gebirge eingeführt, leo e§ feitbem eine roiehtige 6rn>erbSqueUe ber armen SBecölterung geworben ift unb in illoppelfdndeu (f. b.) gelehrt wirb. 3)as ältefte UJJufterbu.1i für Spihenftbppeln ift bas von JiiEolaus 93affeu§, 15C8 in ,u-antfurt a. SDt. erftbienen. Surcb ben oerbefferten äRechaniSmuS ber .Ulbppelmafchine (f. b.)^ ift in neuerer 3eit ber öauSinbufttie eine mächtige ffonhirrenj erroachfen. Sitteratur. Journal für gabrif, SRanufaftur, ßanblung unb SBlobe, SBb. 16 (Spj. 1799); Seutfcbe (S5eioerbe,;eitung (22. Sahrg., ebb. 1857); ö.giidH-r, £echno!og.©tubienim fäcpf . (Sr^ebirge (ebb. 1878); S. Saffmuffen, «löppelbucb. @me Anleitung ;um Selbftunterridn im Spihentlöppeln (ff openh. 1884) ; Samnig unb dichter, Sedmif ber geflbppelten SpiKe (SBien 18861. Hlütipclirinilcn, Jluftalten, in benen bie lceib= liehe ^ugenb ärmerer @egenbcn (namentlich im©e= hirge) (Selegenbeit sur ©rlemung bes SpihenUbp= peln§ (f. fflbppeln) bat. 3m fäcbf. drjgebirge mar bie Spitscnflbppelei jur öaueinbuftrie geicorben (f. Jlnnaherg). s$ricatflöppe[fchulen beftanben be-- reitä feit SDlitte be§ 18. ^ahrh. in iKitterSgrün. 1808 entftanb bie erftc com Staat unterftühte Älbppel= fchule ju Schneebora (6ad)fen), 1814 folgte 3teu= ftäbtel, 1816 Cbermiefentbal, 1817 $öhla u. f. to. Seht beftehen in Sadjfen im ganjen 27 com Staate unterftühte ff., aufeer ben corangefübrten noch in 2lue, SBermSgriln, ®ranb, SBreitcnbrunn, Sranborf, @brenfriebet§borf, Stterlein, ©rilnb.ain, öammer: untermiefentbal, 6unb§hübel, Söhftabt, jKothen- firchen, Sdilema, Schtettau, SdMcar;cnberg, Unter roiefenthal, SfBittau, 3f*orlau, Stieberhafjlau unb 'planiK. Ter Unterricht mirb nur au fchulpflicbtige ffinber smifdien 6 bi« 14 fahren erteilt. 1892 icur^ ben bie 27 Schulen con 1211 Stäbchen unb 54 ffnaben befudit, loelcbe leonifche, Sordjon^ unb ftarfletnene Spihen f otoie Jorcbou = unb Öuipure tafchentfleher, SSalencienner unb ^brianer Spihen herftelleu. S)er©efamtarbeit§oerbienft betrug (1892) 23800 9i. unb ba§ ©efamtfparguthaben 18800 9)t. ; ber hbdifte Ülrbcitsoerbienft einer Schülerin pro 3ahr betrug 99 i'c. unb ba§ böcbfte Sparguthaben 196 'Dt. 3U &en Unterhaltungv'foften con ettoa 22000 9Jc. für bie 27 Schulen trägt ber Staat ettoa 14000 3.1}. bei. älufjerbem beftehtfeit I878in6chnee= berg noch eine Spihenflöppelmuftcrfduite, loelcbe Veh^ rerinnen unb SBorarbeiterinnen auSbilbet; fie unter- ridjtet in brefc beg. cierjährigem Vchrgang enrachfeue cdnilerinuen aufser im fflbppcln nod) im 3eidineu unb SDhifterauäfteeben, nimmt nur eine hefdiränfte Scbüler.wbl con hbctften? 15 auf unb gemährt ben felben einen Sohn con 0,75 bi3 1,50 Jlf. täglich. — sl>reuf5en läßt nur in brei Dörfern bei Scbmiebe berg am SRiefengebirge Unterridit im cpiheunäbeit, aber nicht im cpiuenfleppeln erteilen. — Öfter: reid) befifct ff. ;u Sbria (ffrain), Sfola unb tilna pocano (Sftrien), glitfeh unb bei Dtlica (®öq), vJ?rocci'S, Sufema, ^rebajäo unb Ifaiacino (iirol) mit jufammen etloa 400 Schülerinnen unb je l ober auch 2 Sebrerinnen; bie befuditeften Schulen finb §J5to»ei§ (51 Schulerinnen) unb 3bria (47 Sd)üle= rinnen). Slufserbem beftebt in ÜBien ein Scntral= fpihenturÄ unter einem artiftifdi ■■ teebnif Aen Dber= leiter unb 2 Sebrennnen für öerfteUung neuer iUufter. — Sßgl. ;Hegulatio für bie fächfif*en ff. (3icid. 1836); Sie Eönigl. f äcbfif ctjen Ä-, ibre .^lueete, Crganifaticn, ßeitung unb 33eauificbtigung (für bie iBiener SSBeltausftellung gefchrieben con (LSI. :)lid>= ter in Schicarjenberg). ftlööpclmca, fociel tote ffnüppelbamm (f. b.). Slo|)C* (lcohl com engl, collop, h. gleifcb: VUtir.'!, Wt mau unter Ä ucnuifit, [iuti iitucv IS. anf.uiiiKljcii. fdinitte), g(eifchfd)eiben, icelche gcflopjt unb in ßfopftocf 42ö einer pitauten Sauce .utbereitet Hievten; bann na: mentlid) Älöfedieu von feingebadtem gleifci. mit Zitronen = , .Hapern = u. bgl. Sauce. fflopfrod, Stiebt, ©ottlieb, Siebter, geb. 2. ^iuli 1724 §u Queblinburg, wo iein SBater ßommifjum§= rat war , »erlebte feine erfte Loiuae"b , öa ber SBater bas 3lmt Stiebebürg im SDtanSfetbifdjen pachtete, auf rem ßanbe, befuebte bann baS ©pmnafiiim feiner SJatetftabt unb tarn im Nor». 1739 nach cdmlpforta. Sdjon bier fafttc er ben ijJlan jum <• J.UeffiaS » , nadibcm er bie i'lbfiebt, .^einrieb ben 3$ogler äutn Selben eines gtöfjetn epifeben ©ebicbtä ,ut machen, aufgegeben batte. 3fm ©erbft L745 6e= sog er bie Unicerfität IJena, um Ideologie p ftubieren, unb arbeitete bier bie erfteu ©efäuge be§ «ÜReffia§» in sl?rofa au§, bie er fpäter mit bem f>ejametet oertaufdjte. 3n 8etpiig> wohin er fieb 174«; begab, lernte er Etamet, ScJbieget, Sftabenet, Badjariä u. a. tennen, bie bamats bie «Stern er Seiträge» herausgaben, in welchen 174S bie btei erfteu ©efänge beS «ÜHeffias» ohne ben tarnen bes Siebter* .werft erfdnenen rlleubrad, fteilbr. 1883) unb aufjerorbentlidjeä iHnifcln-u erregten, .H1. über: nahm 1748 eine JöauSlebrerftelle in ßangenfatga, wo er eine tiefe, aber unetroiberte Neigung ,;u ber Stubetätoä^tet feiner SKutter, 3ophie Schmitt, ber in feinen Zben gefeierten Sannt), fafste. '.Bon Sob= mer, auf ben ber «3Jceffias» ben jtärtfteu Sinbrud ge= macht batte, eingelaben, reifte fi. im sommer 1750 nach 3&ü$, »o er ein halbes Jahr blieb, ßiet er= hielt er dou König Sriebriä} V. pon 5)änemart auf Empfehlung, be* äJcinifteti SSetnftorff bie Ein= labung, bei einem 3nbrejgebalt pon 40U Jblru., bas ihm ber König auSjeftte, in .Kopenhagen ju leben, um bafelbft ben «ÜDteffia-3» ju DoIIenben. Et nahm bie Einlabung an unb reifte im Arühjahr 1751 über Queblinburg unb .Hamburg nach .Hopcu bageu. $n Hamburg lernte er bie Oon ihm fpäter atS Gibli gefeierte SÖtatgatete (ÜReta) ^toller (geb. L72S) tennen, bie jüngfte Joditer be§ bärtigen .Hau fiuaunS ^eter QRofler. Er oerbeiratetc fieb 1754 mit ihr, perlor fie ah.er febon 1758 burdi ben Job. obre hinterlaffenen Schriften gab er halb nadj ihrem tobe berattS (\iamb. 1759). 17fi3 erhielt er Den Jitel eines bän. VegaticmSrats. Nachbellt SSetnftorff feine Entladung erhalten batte, oetliefj and) K. im .vjerbft 1770 Kopenhagen unb folgte ihm nad) öam= bürg, behielt aber fein bän. ©ehalt. $n Hamburg üoUenbete er cnblid) feinen «9Jteffia§», beffen leiste fünf ©efänge 1773 erfdnenen. (Segen Enbe 1774 ging R. auf eine Ginlabung be§ 3Jlatfgrafen Marl AiiebriA Don Saben nad) Satl§tub,e, lebte bafelbft ein ^abr unb lehrte bann, mit bem .'öojratstitel unb einem ^abrgebalt befdjentt, nad) Hamburg jutuef. \)ier perheiratete er fid) 1791 mit einer Serioaitbteu unb langjährigen gteunbin, ber oetmitweten 3o= hanna Glifahetb. Pon Sßintbem, geborenen Sinipfcl. Et ftarb 14. ÜJtätj 1803 unb mürbe im Sorfe Dttenfen bei Hamburg neben feiner elften ©attin begraben. Sei feiner Säfularfeier rourbe ihm in Queblinburg ein Senfmal gefetst; aud) ein Klopftod=Serein bat fid) bafelbft gebilbet. vJBie mit i'uther eine neue ßpoobe ber beutfdjen Spradje überhaupt beginnt, fo beginnt mit fi. eine neue (Spoche ber beutjeben poet. Sprache, ber er juetft ben 3lbel erhabener Siebe perlieb. 6"r be= freite 3>utfd)(anb pon ber ^llleinberrfcbajt be* 3lleianbriner>?, bem er ben ßetameter entgegenfelite, unb bamit jugleid) von einer bohlen, auf blofse Ülvtitol, 5ii' man i.ntrv St UM .Uorcellbeit unb leeren Mlang abiielenbeu hanb roettämäfjigen ÜReimetei, roeleber er jugleid) in feU nen Cben bureb gefebirfte 3ßerroenbung antiter 'i'eiv mafse unb Grfinbung neuer ein hciijame* (Mögen gemiebt hielt. Sei umebmenbem älttet uerfing i er fieb allerbingg in immer böherm <*'>rabe in ber Sin: feitigfeit fäner SDlaniet unb gab in feineu fpäteru, ber Aorm unb .Honftruftion nad) überfünftlid) »er flod)tenen Cben häufig wahrhafte 2prad> unb @e= banfenrätfel auf ; biefer SBotroutf trifft jeboeb nidit bie Cben feiner frühem Gpodie. ,H. roat ber erfte, ber in ber s^oefie toiebet einen göttlichen Setuf fah, roeleber ben ganjen lUenfcben ausfüllt, unb uid)t nur bie be= guemeSefd)äftiguugmüf5iger3tebenftunbenift. Sein ©taube an bie eigene bobe iliiffiou half bie Slcbtung por S)id)tung unb Siebter überall erhöben. W. -,u erft führte nach einer längern Sßeriobe be§ SSetfall? ber beutfehen ^oefie triebet nationalen Stoff unb bebeutenben Jnbalt nt- 3u biefem 3>»etfe rief er in fre'ilid) unhaltbarer iBeife bie bamaU nod) wenig gelaunte unb burdjforfcbte norbifche Ülpthologie ;u Öilfe. 3u ehen biefem 3wecl'e [teilte er ^ermann ben (iheruefer als einen 3iationalhcroS unb SRefptäfen= tantett beutfdjet Freiheit unb Unabbäugigfeit auf; aus bemfelben ©runbe pries er bie beutfehe Sprache in pieten feiner Cben als trürbig, ftct> nidit nur mit allen mobernen Sprachen, fonbem aud) mit ber lateinifeben unb gried)ifcbcn polltommen tu meffeii. Sen norbameriE. Unabhängigfeitsfricg , bie erfteu Anfänge ber Sranjöftfctjen iKcpolution begrüfjte er mit GiUbufiasmuS als bie ^iorgenrotsftrablen einer beffern 3eit unb erhielt beshalb pon ber franj.SHa: tionalperfammlung bas Sürgcrbiplom ; jeboeb fprad) er gegen bie fpätern SluSartungen ber ifteDolution feinen 2lhfd)eu in fräftigeu Cben au« unb bettagte feinegetäiifcbtenöoffnungeninrüdbaltloferSdiärfe. ©ein; unb 'Jugenbluft befingt er gerne, Junta! aber bie Siebe, bie er in ben frühen Cben au bie lünjtige ©eliebte allju abfttaft febwärmerifd), fpäter lebend Doller unb fdilidjter feiert. K.S «i'Jeffias», ber in ber ©eidndite ber beutfdjen Sßoefte einen tiefen (Sinfdmvtt bejeidntet, bat auch iettt nodi hohen poet. SBert. Dft aus bem Spifcr/eu in ben reinen .vimunuS ühergebenb, angefüllt mit mancherlei libcrfdiroeuglidifeitcn, ift er bod) reidi au mittfamen oratovifdien Stellen unb hefunbet burdi: gebeubS eine grofee Sülle oon sl>bantafie, ein mabr= baft religiöfes ©emüt, einen mädjtigen Sd)iiutng, ber ben Siebter freilich weit Aber alle ©tenjen bes Slöglidben unb Senfbaren hinausführt. 3Son ge ringerer Sebeutung finb feine unbramatifdien oater= länbifeben Jratterfpiele; in benen er .ftennauu ben SheruSfer feierte unb bie er felbft Sarbiete (f. Sar ben) nannte; gerabeju platt finb bie Sramen, in welchen er altbihlifebe Stoffe bialogijierte. Seine «Fragmente über Sprache unb Sicbtfunft», feine «©elebrtenrepublif» unb feine «©rammatifchen ©e= fpräche» Härten piele ©egenftänbe ber beutfeben ©rammatit unb üloefie feinfinnig auf, wenn aud) bie feltfame Binlleibung biefer Darlegungen unb feine Neuerungen in ber äBortfd)retbung fowie überhaupt mehrere ©rttnbfähe feines ctils nicht Seifall finben tonnten. Seine «Jßerfe» erfchienen gefammelt juerft in 12 Cttaobänben (Vpj. 1798—1817); neuere sJlus= gaben pon Sod (£tuttg. 1876), oon 53orberger (Serl. 1879), in Jtuswabl pon .)>amel (in ftüriduiers «Seutfdier Jlationallitteratut»). Sdimibltn per= öfjentliebte « ßrgänjungen jtt il.s fämtlidicu 333?ts mifit, [tut unter S anijiiliirtjon. 426 Klopstoekia — Äfoftcv fem (3Sbe., Stuttfl. 18S9— 40). Sine mufterpafte Iritifcpe JluSgabe bet «Oben» beforgte mit Unter jtütmng beä Mlopitort^ Berein* in C.ueblinburg granj SOhmcfet (mit Saro Sßaroel, 2 Bbe., ©tuttg. 1889). Einen Kommentar ju ben Oben lieferte Iüiirov (6 ©efte, SBenigenjena 1860—61; 2. 3tuft. 1878) ; berfelbe hat auch eine 2lu»ioabl ber Oben (Vl\;. 1868; 3. 2lufl. 1886) oeranftaltet unb bie ennann§fcblacbt>> (ebb. 1876) nett herausgegeben. SSgL K. g. Eramer, R., er unb über ihn (2 2lufl., 5 Bbe., £»3. 1782—93) ; K. unb feine greunbe. Srief= mecbjei ber Familie .u. unter ficb unb mit ©leim, Scbmibt, Sann», ffleta u. a. (hg. Pon fitamer Sdunibt, 2S3be., ßatberft. 1810); S. g. Strauft, K.S 3ugenbgefdMcbte in beffen «fiteinen Schriften. [Reue gotge» ($8erl. 1866); »riefe pou unb an fi. (hg. oon Sappenberg, Braunfcpt». 1867); (Md) S*mibt, Beiträge uir Kenntnis ber R.f dien 5ugenb= lorit (©trafsb. 1880); befonberä g. (Öhmcter, St. @. .H. ©efegiepte feine* Sehen* unb feiner ©djriften fStuttg. 1888); Baill», Etüde sur la vie et les oenvres de K. (Bar. 1889). SKit ber Kritif unb @r= tlärung feiner SBerfe befepüftigte ficb Daniel, 3>'r £ertgefd)id)te beä fi.fäen 3fteffia§ (SRöfiocf 1879); berf., .Hlopftod=Stubicn (3 Seite, ebb. 1880); $a»el, K.S Oben (28ienl880); K.S 2.Bingolf . Rritifcbe 2luS= gäbe uebft Kommentar (hg. oon Üßaroel, ebb. 1882). Klopstockia, f. Ceroxylon. Slofener, ©pronift, f. Elofener. Slofert (engl, closet), f. 2lbort. Sloft, 3ob. ©eorg Burtliarb granj, befannt als ©efcbjdjtsforfcper ber Freimaurerei, geb. 31. 3uü 1787 su grantfurt a. 9Jc., mibmete fiep' feit 1805 ju Seibeiberg imb ©öttingen mebij. ©tubten, lieft ficb 1810 al§ öraltifcper Strjt in feiner SSaterftabt nieber unb ftarb 10. gebr. 1854. R. febrieb: «Sie grei= maurerei in ihrer magren Bebeutung auS ben alten unb eepten Urtunben naebgeroiefen» (Spj. 1846; 2. 2(ufl., SPerl. 1855), bie «©efebiegte ber Freimaurerei in (Fnglanb, Urlaub unb Sdjottlanb» (Spji. 18481 unb bie «©efduditc ber Freimaurerei in granfreieg» (2 S3be., Sarmft. 1852—53). Seine in ihrer 2lrt einüge ©ammlung oon freimaureriidien Suchern unb ßanbf djriften, welche bie ©runblage feiner ron ipätern SSBerfen gleicher 2lrt unerreicht ge= bliebenen «Bibliographie ber greimaurerei» (granff. 1844) bilbete, ift nadj feinem lobe in ben Befift be§ fßtinjen griebrid) ber SJieberlanbe übergegangen, ber fie 1862 im Saag aujftellen lief; unb bem @e= brauche ber gceimaurerlogen zugänglich, mad)te; neuerbingS erfdieincn gebrudte Kataloge, nament= lid) ber Abteilung für .'oanbfchriften. Slofter (lat. claustnim, «oerfcblof jener Ort», aud) monasterium, coenobium), ©ebäube, in bem TOöndie ober Tonnen gemeinfam unb nach gemiffen Statuten (Siegeln) leben. Sfcur bie rönvfatb., griedv tath. unb armenifebe Kirche haben K. , mährenb bie Prot. Rircge fie »erhurjt. Sie ben gleichen Statuten f olgenben fi. hilben einen K l o ft e r o rb en. (S. Drben, geiftlidie. ) Sic näcpfte unmittelbare 2lujfid)t über ein K. mirb burdj einen oom Orben?(abitel ober oom 33ifd)ofe baui bestimmten 3Sorgefefeten geführt, ber i'lbt cübtüfini, $rior (Sriprin), %op)t (Sßröpftin, Tomina), cuperior, SHettor, ©uarbian heifst unb im 'Sinne bes tanonifdien :Redit* Prälat ift. Tie höhere ^nftanj bilben bie .Uapitel. Sie SX. einer Tiöcefe Iteben unter bem SMfcbofe, Diele aber unter bem Drbensgencral, ber bem päpftl. Stuhle oerant= roortli* ift (ejemte ober erimierte .HM, aud) Vlrtücl, bif nuiu unter Sl Di'i isifitatoren als Steöoertreter ernennen tann. Sie ©efchäfte für bie Klofterocrroaltung finb unter bie .Hlofterglieber oerteilt (Kloft er o f f i jialen). Sa= bin gehören ber Pförtner, ttonom, SMbliotbefar, Vettor, Ketlermeifter, ©irfator (Jluffeher über bie 2lrbeit§: unb Sdilaffäle), ^iooijenmeiiter. Unter ficb begrüfjen fidi bie Körnige mit bem SluSbructe ©ruber (Frater), bie Slonnen mit Sdnoefter (Soror); ein llföndi, ber bie ^riefterroeibe erbalten hat, beifu SSater (Pater), ber ^riefter, ber als ©eiftlicper im Klofter thätig ift, ber K (öfter geift liehe. ©efdiiditlicheS. 1>ieK. haben ihren Urjpruug in bem ben Böllern be* Orient? eigenen Sänge ,uir 33cfcbaulicbfeit unb in ber Orient. I'lnfdiauung oon ber Berbienftlidifeit ber SBeltfludjt für benjMmmel. So finben fid) fdiou in ber Dordiriftl. 3eit in ben oerfebiebenften Orient. Sänbern ©infiebler (f. ?liuv djoreten), unb an biefeS peibn. Slnadioretentum bat fid1 ba3 (priftlidpe angefcploffen. Sie erften eigent- licben K. entftanben im 4. 3fl(?rb. auS gemeinfameu Stnfiebelungen folcber 2lnachoreten in ben SBüften DberägpptenS. 2US Sßater beS 3Jl5nd)tumS gilt bei beil. SfiitoniuS (f. b.). Sie erfte Klofterregel ftammt oon SJJadjomiuä (f. b.). Seine auf ber Slilinfel Ja= bennä gegrünbete DJcöncpStolome beftanb au§ mel)= rem nahe beieinanber liegenben Säufern, in bereu jebem eine Slnjaht DJlöncbe in Seilen mobnte unb ba§ unter einem Borfteher ftanb. SlnfangS mahlten baS Klofterlebcn nur ÜJcänner freiwillig, boch hatte febon $ad)omiuS auch grauentlßfter geftiftet. Scr ytxtf höherer ßeitigleit beS flöfterlichen Sehen? lodte halb aud) aubenoärts, loie in $ataftma, Sprien unb 3trmenien jur SRadpfolge. Sinen ernftem religiöfen ©eift hat erft ber beil. SBaflüuS (f. b.) um 375 in ba§ f(6fterlicbe Sehen eingeführt. Seine Kloftcp regel loirb jetU noch in ben griechifchen K. oon ben Sleftorianem, DJleldjiten, ©eorgianifepen JHeligiofen unb SReligioftnnen unb oon ben armenifeben u)lön- chen unb Scannen befolgt. Sod) gab eS im 4. unb 5. 3flhrb. noch leine eigentlichen Kloftergelübbe. SaS Orient. DJlöncpStum jeiebnet ficb auS burd) feine abfolute Uujntchtbarfeit für baS Seben. Bei loeitem bie loenigften beuuhteu baS Klofterleben 311 theol. unb pbilof. Stubien. Sem Slbenblanbe Würbe bai Klofterleben erft burd) SlmbrofiuS unb burcp bie Sdiilberungen be§ SieronpmuS unb jRuftmiS empfohlen, i'lmhrofiu-? foll ein Klofter bei 3Railanb gegrünbet haben; halb Darauf entftanben SOtimcr)& unb Dconnenllöfter in 9iom , auf ben unfein an ber SBeftlüfte oon Italien unb an ber Küfte Pon Sal= matien. Dlartin (f. b.), Bifchof oon JourS, grünbete juerft ein Klofter in granfreidj. SluguftinuS grün; bete flöfterlidie Bereine oon Kieritern in 2lfrila. (5'ine neue ßpoche begann für baS Klofterleben im 6. 'Jahrb. burcp Beucbih (f. b.i oon SRurfta, ber aud) bie Bcrpfliditung ber iKbndje auf bie brei .Uloi'ter gclühbe (f. b.) einführte. Seiner jroecrmäfiigen Seael Ift ei Borner}mlicp uiiufdn'eibcn, bafe bie K, 5öopn= fifee ber grömmigleit, bei glei|e§, ber ?.'iäfiigfeit, namenttid) aber burcp 3lujbemabrung unb Ber= oielfältigung ber litterar. Schäfte bee Elaffijcpen unb Eircplicben älltertumi, bureb Sugenberiiebung (Klofterfcpulen, f. b.) unb Pflege ber SBiffenfcbajten unb Künfte 5Pflanjftätten ber mittelalterlicpen Kultur geworben finb. Slud) um ben älnhau be§ BobenS unb um bie Belehrung ber german. unb flaio. Böllerfdiafteu haben fidi bie K. grofte Berbienfte erworben. Seit beut W. '^abrh. nahmen bie Sölbncpe, bie al>> ein befonberer geiftlicber Stanb mint, finD unter (1 aitfjufud)fn. Äfoftcr 427 (religiosi) betrachtet mürben, jabjreid)e Saienbrüber I (f. Saien) jut Verrichtung niebcvev ©ienfte, namcnt= I lid) aber jur Sluäübung ber verfebiebenen .Cianb- merfe, in ibren SKauern auf. §üt g&rberung btefer ■ ihrer gemeinnütügcn Jbätigfeit mürben bie ff. mit äsorreajten aller 2(rt auägeftattet. 3e -mehr aber ibr SReict)tutn unb Slnfeben foucbS, Befto rafeber ge= rieten fie in SBerfaü. ©urd) bie unter ben fränf. Königen eingeriffene ©emobubeit, ff. ihrer Sinfünfte Wegen an ©rafeu unb Serien ju verfebenfen, tarnen fie unter bie öerrfebaft von Saicnäbten (f. b.), bie, nur auf ben ©emtf> ber Einfünfte bebacht, nicb>> HUT 2lufred)terbaltung ber 3ud)t thaten. 60 fd)Iid)en fid) allmählich 9Jttifüggang, ©chmelgerei unb anbere Safter in bie ff. ein. ©a3 von (Shrobcgang im 8. ^abrb. eingeführte tanonifdje Beben (monasteria canonicoram) fuebte biefem Verfalle vor.subeugen, unb »01t ben burdi .Hart b. ®r. jur beffern Silbung ber ©eiftfidifeit geftifteten fftofterfdjulen nmfjten einige ben Wulim ihrer ©emeinnütjigfeit and) im 9. unb 10. 3ahrh. ju behaupten. ©etn allgemein empfunbeuen Vebürfniffe einer Steform fuchtc ju; erft baS Älofter ;u Eluitö (f. b.) in SSurgunb abju= betfen. Siele ff. in iyranfreidi, Spanien, Stalten unb ©eutfdjlanb tiefen ftcb uadi biefem i'ittfter reformieren; anbere, mie bie ffongregation öon 6i= teaur (f. Eiftercienf er) , gaben ber Siegel ÜBenebifri eine neue ©eftalt unb ftifteten im 11. unB 12. ,Vihrh. mehrere Drben mit gilialtlöftern. ©urd) bie Sieformatiou verminBerte fidi bie 3abl ber ff. beträchtlich. ; bie prot. dürften jogert bie ©ü= ter ber verlafjeneu ff. jum gi§fu§ ober uermenbeteu fie jur ©rünbung öffentlicher SBilbungSauftalten, Sit $frünben augefebener ©eiftlidjer, auch mobl jur Verforgung abeliger 19.3ahrh. gar feine SUnnen jäblte, gab e§ fdion vorberSutirevolution mieber 22000 unb 1878 128000. 3nsjßreuf;en hatte fidi bie 3itM ber SDlBndje unb Tonnen feit 1850 ver= Sehnfacht; 1873 jäblte man hier 1037 SÜBncbe unb 8011 Sionnen, in 93avern 109-4 SMöndje unb 5054 Utonnen, im ganseu ®eutfd)en 3ieid)e gegen 20000 PrbenSmitglieber. 2lud) in (Inglanb unb SrlanB Slrtiffl, bie man unter S Herrn mürben neue M. gegrünbet. ßnergifdje Diafu-egeln gegen Ba§ ffloftertvefen mürben juerft in ytalien infolge ber polit. Ummälsungen feit 1859 ergriffen. -JiadiBem mau suerft bie ff. auf bie um SBifjenfchaft uuB.Uranfenpflegeverbientenbefdiränftunbnament: lid) bie Sertelorben aufgelöft hatte, hob 1866 ein ©efet) alle ff. ohne Unterfdneb auf. Sanad) mar-- ben audi in Sßreufen infolge be§ ©efehe? vom 31. 9J!ai 1875 fämtlid)e geiftliche Drben unb orbenS* ähnlidu' fiongregationen mit IHuSnahme berer, bie fidi mit ffranfenpflege befchäftigten, aufgehoben. Jebodi läfsi baS ®efefe vom 29. 2lpril 18S7 auch folrbc Drben ju, bie fid) ber'Seelforge ober einem he- febaulidjen Sehen mibmeu, nur bebarf eS im einjetnen Sali einer ©enehmigung ber flünifter beS ^uuern unb be§ ffultu«. ©eitbent hat bie 3ahl ber ff. be= beutenb jugenommen. ^n jyranfreicb fnüpjt ba§ Scfret vom 30. SKärj 1880 bie ftaatlidie 2lutorifa tion Ber ff. au erfdimerenbc Sebingungen unb oep fügt Bie Släumung Ber nidjt autorifierten. ^n Druf: lauB ift Bie3ahl ber ff. befdiränft. ^"©riedienlanb mürben 1835 auf 2lntrag ber permanenten Spnobe alle SRonnenflbfter bis au] bret, bereu SSemoljner über 40 ^al)r alt fein muffen, aufgehoben. fiitteratur. 9Jhiffon, Sßragmatifcbe ©efd)id)te ber vornehmften 5)ibnchSorben (beutfdicr 2luSsug von erome, 10 Sbe., Sps. 1774 — 84); g. S.SBeber, 3)ie 9Jiönd)eret ober gefduchtHche SarfteÜung ber ffloftermelt (2. Slufl., 4 S3be., ©tuttg. 1835); %. von SBiebenfetb, Urfprung, 2luf leben, ©röfte, 6err= frbaft, 33erfall unb jetzige 3uftänbe fämtlicher 3Hbnd)§= unb filofterfrauenorben (2 Sobe. , mit Suppl.,2Mm.l837u.l839);<5enrion3©efdiicbteber lltbnchSorben, frei bearbeitet vongebr (Jüh. 1845); 3Äontalembert, Les moines d'Occident (5. Stuft., 7 S5be., ^ar. 1874—77) ; fiinfebiue, Sie Drben unb Kongregationen Ber fath. ffirche in ^reufeen (S3erL 1874); Weingarten, ©er Urfprung beS SKöndjtumS (©othal877); @. ff eller, Les congrögations reli- gieusesenFrance(1880); .fiarnaef, ©ai 3)iönditum, feine Sbeate unb ©efdiichte (©iefj. 1881 ; 3. Slufl., ebb. 1886); 93ertoudi, ffurjgefafte ®efd)id)te ber geiftlicben ©enoffenfd)aften (SÖieeb. 1888). Sie bauliche Slnlage ber ff. in früher 3C'{ lernt mau am heften au?- Bem ^u Slnfang Bc* 9. Qahrh. gefdiaffenen ^lan für jene? von ©t. ©allen rennen. (Sgl. g. Seiler, SBaurip beS ff. ©t. ©allen, 3ür. 1844.) ©en ÜRittelpunft bilbete Bie fflofter= fird)e, melci)e ber Siegel nach mit bem (Jhor nad) Dften liegt. 2ln Bie ©üBfeite legt fid) ber ffreus= gang an. 2ln Biefen lehnt fidi bftlid) ber 3Bintet= fpeifefaal (Calefactorium) unb barüber ber ©d)laf- faal (Uormitorium), füBlid) Ber Speifefaal (Refer- torium), meftlidi Ber 2Beinfeller unb Sßorratäfpeidjer. Um biefen ©ebäubeteil unb feine 9cebenbauten legt fid) ein smeiter SRing: BaS ^ilgerhauS, SPferbe=unb Cdifenftälle, bie SBerlftätten unb ©d)euern, alles baS, maS sur SSermaltung beS ff. gehört. 3"' Dften ftöfst an Bie ffirdje Bie ©dmle unB Ber ffapitelfaal mit eigener ffapelle unb jmei Keinen .Ureusgängen, Ber ffird)hof unb ber ©arten, gegen Siorbcn baS 2lbthauS, baS ©diülerfjauS, BaS ©aftbauS. ©iefeS Softem blieb in Ber Jjjauptfadje loabrenb BeS gan.sen Mittelalters beibebalten. ÜJcamentlid) bie 6ifter= cienfer bilbeten eS auS, BaS betveift 3. 33. bie 2lbtei ©lairoauv in gfranfreid). 2US Seifpiel mag BaS trefflidi erhaltene ff. -Olaulbronu gelten, ©er ftapitel= faal mit ber ffapelle ift an bie Dftfeite beS ffreus: gangeS gerüdt, bie 5ßirtfd?aftSgebäube liegen ent; ifit, finb unter S aitfjufudjen. 428 Softer Serge — Äloftennann fernter. 3_n Italien erhielten t-ie .H. meift erft bureb bie Dtenaijiance bie Sollenbung, meldte fte im Starben früher jrlangt baben. grub {hebte man bort eine gefdMoffene Sauform an, bie fid? um eine offene räulenhalle gruppierte, eine Sauart, welche, als bie S. fich erweiterten, um alte .vSöfe herumgeführt würbe. Sm 17. Jahrb. begannen bie grofeen palafb artigen anlagen, }u weldvn bie Reimten bae Sorbilb gaben. Soaj beteiligten fid) biefe fteti ber ftrengften Sinfadjbeit. Tic üluguitiner, Senc= bittiner, Sbeatiuer unb liiftercienier führten ba§ Sritem weiter unb erriditeten namentltd) in ©üb; beutidianb großartige Saunierte mit inaebtigen Jööfen, Seilen, .uirchen unb fteigerten jwifdjen 1680 unb 1720 ben Rlofterbau }ur &öd)ften Sßradjt. 3H§ Seifpiele biefer 2trt mögen 3t. jtortan bei Sing, Steif, Sinfiebeln unb Dttobeuren gelten. — Sgl. SSioliet le Suc, Dictionnaire de l'architecture Bar. 1854— GS); SßauluS, Sie Giftercienferabtei ■J.liaulbronn (©tuttg. 1873—79); Ctte, ©efebiebte ber beutfeben Saufunft (£pg. 1874); Srunner, Gin Senebittinerbudi (SBürgb. 1880); berf., (Ein Gifter= cienferbudj (ebb. 1881); berf., (Ein (Eborberrenbucb (ebb. 1883); Sobme, ©efd)id)te ber beutfeben Sau= fünft (Sert. 1885); Surctljarbt, ©efdiebte ber 9te= naifiance in Stauen (3. Stuft, Stuttg. 1890). filoftet sBctge, ehemaliges berühmtes Scnc= biftinerüofter bei Jliagbeburg, ;toj.fd)en äJtagbebufg unb Sutfau, auf einer Slnböbe be§ Unten (Eibufer«, rourbe oor 965 r>on fiaifer Ctto b. ©r. gegrünbet. i'lls 1546 ber Sdjmattalbifdje Srieg äßagbeburg be= brobte, liefe bie Stabt ibver Sicherheit wegen bie cor ben Acituugewcrfeu gelegenen Jlloftcrgebäube 3cr= ftören. Ser 2lbt Seter Ulner begann 1563 ba* .Hloftcr wieber aufgubauen unb trat 1565 famt bem Alonpent jur eoang. ßejjre über, ßier würbe 1577 bie Henforbienformel (f. b.) entworfen, bie be§= balb audi bae Sergifdje Sud) biefe. Sae filofter würbe anfange bee IS. ^ahrb. in eine Grsiebunge= anftatt umgewanbelt, bie bejonbers unter ber Sei- tung bei 1774 berufenen 2Ibte§ Sftefetoife aufblühte, ] S09 aufgehoben unb ein Seit feiner (Einfünfte ben Bdntlen in Üiagbeburg, öalle, .ftilbeebcim, (Eaffel it. f. w. jugetoenbet. Sie ßloftcrgebäube würben 1813 »on ben jyranjofen jerftört. SRadj bem Sßarifex Arieben würbe hier ber Ariecrid^3Mbelmegarten, ein öffentlicher SergnügungSort mit $artanlagen nach bem Sßtane bc§ ©artenbireftorS Senni, am gelegt, bae Vermögen bee Jiloftcre aber 311 Unter; ricbte?weden für ben JReg.^Sej. SKagbeburg unb bie Unioerfität ."öaUe beftimmt. — SBgLUrfunbenbudj beS K. S. bei Sßagbeburg (bearbeitet oon öolftein, Valle 1879); öolfteiu, ©eftbiebte ber Schule jit M. 33. (Spj. 1886). Sloftet ($ amp ümmp), Sürgermcifterei unb ßirebborf im Jkeie äliör* be§ preufe. :Heg. = Se3. Süffeltorf, 19 Iüu fübwejtlidi oon SBefel, an ber Sleutbe, bat (1890) 1115 6., SM'tagentur , gerh= fpreeboerbineuna ; ©arnfpinneret unb Ziegelei. S)er 3lbt ber ebemal« bcrübmten 2lbtei (112ä) füljrteben Sitel primae be§ (Eiftercienferorbene in Seutfd)lanb. — St. 6. ift befannt burd) jwei ©efeebte wäbrenb be§ Siebenjährigen Krieges: 12. Suni 1758 fdjlug Öerjog Aorbinanb von Sraunfcbwctg ba% überlegene Öeer ber Araniofen unter ©raf (Elermont, 16. Cft. 1760 Würbe ber (irbprini üon SBraunfebweig Don ben gramofen unter SBtarquil be (Eaftriee gefd)lagen. Jtloftcrcürarli, bat>r. äRarftffecfen, f. Gbrad). Rloftcrfran, fopiel wie 3lonne. (tctitel, !)ie man unter R tun-m Mlofterfräulcin, ein im fif öfter ober in einem Samenftift lebenbee Ardulein, ba» feinen ikofefe abgefegt bat, alfo wieber austreten fann. Äloftcrgciftlidie, f. fifofter (6.426b). Jtloftcrgclülibc, bae feiertiebe Sßerfpredien, fid^ ben für bae .Ulofterleben öorgefdjriebenen Siegeln }u unterwerfen; im eugern Sinne bie ©elübbe bee ©eborfami (gegen bie Drbenäregel unb bie Sefeble ber Sorgefefeten), ber fteufd)beit l (Eiuiofigteit unb unbebingte Enthaltung uon jebem ©efebleebtSüer= febr) unb ber 2lrmut (S8eraid)t auf alle? s^rioat= eigentum). S?ie filöfter felbft tonnen (Eigentum baben, jebod'» unterfduibet man eine bobe, höhere unb hödifte i'lrmut. Sie hohe 2(rmut beitebt barin, bafe ein Softer nur fo niel liegenbe ©rünbe befitten barf, alä ju feiner (Erbaitung nötig fiub; bie bcbeie, bafe ee feine liegenben ©rünbe, wohl aber beweg= liebe ©egenftänbe, wie S3üdier, Äleiber, Vorräte an öpeifen unb ©etränfen, Dienten u. f. w. , befifeen barf; bie böchfte geftattet Weber bewegliches nodi unbeweglidies (Eigentum. Sie hohe Slrmut geloben ;. 93. bie Karmeliter unb 2luguftiner, bie höhere bie Sominifaner, bie böcbfte bie gran ji§f aner , oor= nebmlicb bie fiapujiner. älufeer biefen brei allge meinen haben einzelne 9Höncbeorben noch anbere ß., 3. 33. bae bee Sdiwcigen» bei ben Sartäufern, bee unbebingten ©eborfame gegen ben Statthalter (Ehrifti bei ben Acjuiten, ber Kranfenpflege u. f. W. 3>er 93rudi berM. unirbe mit t>m bärteften Strafen, felbft mit bem Sobe beftraft, ift aber bann nadi ber 33eftimmung bee £ribentinifd)en Menule (Sifeung 25 imit einer mehrjährigen 2(uferlegungber ftrengften ßirchenhufecn bebrobt. Sie fi. werben, foweit nicht Staategefetje etwae anbere« beftimmen, auf Öebene= ,eit abgelegt. Slo'ftergenJÖIbc, f. ©ewölbe (33b. 7, S. 99 1 b). ftloftcrgrah, cjecf>. Hroby, Stabt im ©erid)tä louit Surberöfterr. SeiirtibauptmannfcbaftSeplih in 33öbmen, in 356 m .flöhe, an ber Öinie 33rür= i'Jlolbau ber "J>raa ; S urer ßifenhahn, hat (1890) 2256 meift beutjebe (?., $oft, Selegrapb; ÜSolb warenfabrif unb in ber Umgebung bebeutenbe 3Birt= waren;, 33leirobr=, Stanioh unb ©laewarcnfabrp tation. Sie Deformation fanb hier öiele :'lnbänger, burdi beren 3uthuu ber 33au einer eoang. .Hirche ju ftanbe tarn. Ser (Erjbifcbof oon $rag liefe fie iperren unb 1616 mit ©eroalt jerftören. @tn (bleiche* ge= febab 311 33raunau. Sae war ber nädjfte ilnftofe uim Sreifeiaiähruren .ttriege. [.«eilebronn. Sloftcr = ^eileibronn, baor. iPuirttflocfen, f. Jtloftcr arabifd), f. ClmüR. ftl öfter leinruanb, früher 33e;eidinung für weih fäl. Seinwanb. Sloftermann, Mub., Surift, geb. 17. Slorj. 1828 311 SBengem in äBeftfalen, ftubierte in fealle, Sonn unb Serlin, würbe 1857 .^ilfearheiter im i>anfcle nünifterium, 1866 Dberbergrat in Sonn, 1869 SPrioatbocent, 1871 aufeerorb. 9f5rofeffor bafelbft. Sr ftarb 10. 9Jiärs 1886. 8. bat fid) oerbient gemadji um t>a^ 3ufta"betommen bei SReid)§patentgefefee§ unb um bie Dtebaftion bee preufe. Serggefefee§. Gr fchrieb: «iibciftdit ber bergred)tlid?en (Entidieibun= gen be« Eönigl. Cbcrtribuitale» (Serl. 1861 — 64), «Sa« allgemeine Serggefel für bie preufe. Staaten« (ebb. 1S66; 5. Slufl. 1893), «Sae geiftige ßigen= tum» (Sb. 1: «Serlag§red?t», ebb. 1867; Sb. 2: «?ßatentgeiet(gebung aller Säitber», 1869; 2. 2lufl. 1876),«Öebrbudi ic& preufe. Sergred)t§» (ebb. 1871), «Sa§ Urbeberredn an 5d>cift = unb fiunftoerten» ißt, fu\b unter (£ aiifjufuAen. $rofter=3Rcötitgen - - ßlofc (©jriftimi Slbotf) 429 (ebb. 187«), «3)as Sßatentaefeij für baS Seutfdje Meid) com 25. 3Roi 1877» lebt. 1877), «®aä engl. $atent=, äRufter« unb 3Jtartenj<$u{>ge{eJ5 oom 25. 2Iug. 1883» Qcna 1884). Äloftcir = 9Jlcbtnocn, j. Seoenfen. Jtloftcrmcicr, llcattbtaS, f. Saprifdjer Riefet. Sloftcrncuburg, Stabt in ber öfterr. Sejirt*- bauptmannfcbajt Sulln in SRieberöfterreicb. , rechts an ber Sonau unb an ber Sinie SMen = (Sger ber Öfterr. Staatsbabnen (jroei Sabnböfe), mit Korneit= bürg burd) eine fliegenbc Srüde ocrhunben unb Station ber Skmpffdjiffe unb am g-ujje be§ Hablen= berges, Sil? eines S8ejirt§geridjtä (75, su qkui, 13527 beutfdje S.), sßionicr= unb 3lrainjeugbe»ot§ unb bat (1890) 8988 @., ^oft, Telegraph, in ©arntfon 2 Pionierbataillone, eine enologifcbe unb poino-- logifdie Staatslebranftalt , eine Öbit=, 3Bein= unb <§artenbaufd)ule, eine Serfucbsftation für 3Bein= unb Dbftbau, eine SanbeSiwenanftatt, 3Baifenbau§ unb Skinbau. H. verfällt, burd) ben Kierttngbadj getrennt, in eine obere unb untere etabt. 3)as, '■Hugujtincrcborberrcnftijt in ber obern Stabt würbe oom fDlartgrafen Seopolb III. bem Zeitigen aus bem .häufe Sabeuberg gegrünbet unb 1106 — 36 erbaut. Sie palaftäbnlicbeu, immer nod) nicht doü^ enbeten ©ebäube finb 1730 unter Hart VI. errichtet; in ihnen bie wertoolle Sibliotbef (40000 SBänbe, 1 160 ^nfunabelu ullD 1550 <öanbfd)riften). Sie altbeuticbe Stiftsfircbe jur beil. Slaria bat foftbarc ©emätbe, eine grof?e Drgel, einen jebönen Hochaltar, eine marmorne Kanjet unb einen prächtigen Hreuv gang; in ben Klofterfellern, welche fieb brei Stocf= werfe tief unter bem Stifte binjieben unb ben heften bjterr. 3öeif?roein ans ben SVinbergen be§ Stifts enthalten, befinbet fieb ein bem öeibelberger au ©röfse ähnliches gafs. ätnbere Sebenswürbigteiteu finb bie 8eo»oIb§gruft, bie SeopolbsfapeUe mit ben ©ebetnen beS beil. Seopolb, bem berühmten SUtaroon Scrbun, au» 51 Sücetalltafeln beftehenb (12. 3{at;rr>.). .vieriog illbred)t I. erhob H. 1298 uir ianbesfiirftl. Stabt unb nannte fie Dceuburg-Hlofterhalben. Slofteroffiäialcjt, f. Hlofter (S. 42Gb). MüoftcToröcit, f. Hlofter unb Orben (geiftl.). «loftcr ;Koftlcbcn, f. iRofslcbcn. ÄlofrerS, Sorf int Kreis H., Segirf Dberlanb= ijuart beS febtueij. Kantons ©raubünben, in 1212 m io'obe, an oer Sanbauart unb ber Scbmalfpurbabn 8$mbquart=®aoo3, t}at (1888) mit SemeuS ju= lammen 1514 (?., barunter 125 Hatboliten; Soft, lelegrapb, zahlreiche ßotetä unb Sßenftonen. 3)aS iöorf, nad) bem 1528 aufgehobenen Srämonftratem jerflofter St. fsafob benannt, beftebt aus im brei Omippen filofter§=2)orfli (1120 m) mit Sabn= hof, Sßtats (1209 m) mit ber alten St. ;"\afobs= tirebe, unb baran fid) anfdjüefeenbSBet ber Jörücfe (1191 m) mit Sabnbof. fi. ijt Suftturort unb 3lu§= gaugspuntt für Jlusflüge in bie ©letfdjer bes Sit orettagebieteS unb ÜbergangSftation nach ben Suft= furorten bes dngabinS. Qu baS ÜKontaoon (SBorart berg) führen bas Scbkppinerjocb (2190 m) unb baS ©arneirajocb(24fiOm);in33)a»o3 bie 13 km lauae Softftrafrc über St. ÜSolfgang (1633 m). — 3SgL jmhof, Sufthirort H. (Htofters 1893). SloficrftTjuleit, mit ben Klaftern »erbunbene ^cbranftalteu, maren bie erften Pflegerinnen mifjen= jchaftlidjcr S3itbung im Mittelalter. Sie Segenbe nennt ben beil. SBenebttt Don Srturfia ate Stifter biefer Schulen. Tic Heime eines Unterrichts finben fiel) allerbingS in ber Regula Benedicti; aber »em= Slititel, bie man untet Sl ucint ger in Italien, fonbern oielmehr auf ben brit. Snfelit haben bie SBenebifttnet ben Unterricht gepflegt unb il)n oon ba als DHifionare nach (Pallien , Spanien unb, bejonbers burd) S8onifatiü8, nad) 2eutfd)lanb üerpflanjt. "Mm 12. 3ahrh. an treten bie SBettet orben ber 2ominifaner unb Aianüjfaner hiiuu, bie fieb audi außerhalb ber Hlofter ale brau* ber alten aefebnittenen Steine» (2lltenb.l7i;8i imt eine grefee Sutgapl von Jlbbaubluugen, bie feine «Opuscnla varii argumenta» (ebb. 1765) unb bie sOpuscula philologica et oratoria» ()nalle 177:!) enthalten, 2lucb lieferte er itahtreidje Becenficmcn in bie «Slügemeine beutfebe Bibliothef», gegen bie er fpäter bureb ©rünbuug feiner «Acta literaria» (7 ?*t>e. , älltenb. 1764 — 73) unb feiner « Jeutfcbeu Bibliotbct oer f dienen SBifienf chatten» (6 Bbe., Salle 1707— 72i eine jiemtieb fdjarfe Dppojition bitbete. einen faft nur polemijcbeu unb fatir. Qwtd ver= jotgte er in bem «Genius saeculi» (Slttenb. 17601, in beu «Ridicula literaria» (ebb. 1762), in ber cdnnft «De libris auetoribus suis fatalibus» (Spj. 176H unb in ber «BibliotbeE ber elenben Striben= ten» (7 Bbe., granlf. 1768— 71 1. BMffenichaftlicher veichtfinn unb Übarafterlofigfeit haben ben glän= ;enb begabten, atö Barteibcuivt gefürebteten unb lange weit überichäfeten Biaun in tiefe moralifdje Bieberlagcn nerioicMi. Sein gciabriicbfter ©egner imirbe Seffing in ben «©riefen antiquarifebeu $n balt§». — Bgl. Saufen, sieben unb (lijavaftev R.' (Solle 1772); ©riefe beutfdjer (Mehrten au J?. (hg. von 81. von Wagen, 2 Sic., ebb. 1773). ftlott, Setmann, Soljbilbbauer, geb. 11. guui 1850 su gmft in Sirol, lernte juerft in feiner 3Sater= itabt bei bem Solsiebnifcer g. Beim, fam batauf nach SDBteii, mo er 1&74— 79 bie .Uuuftgemerbefchulc be» Dfterreidufeben Bhifeum» bejuebte. Bon feineu Arbeiten fmb ;u nennen bie 14 überlebensgroßen Figuren für oic öfterr. Abteilung ber Bntmerpencr •Jlusüellung, bai Sronjebenlmal eitelbergerä im Üüerreichifcben Bhifeum, brei Soljfigurcn für bie prot. .Hird^e in U.ngarifd)=2lltcnburg, eine ÜDlabonna für beu ©raten Bergen, itvei fiarpatiben für ©raf SfBilcje!, bie itatue Saspingers, bie ber Solaplafti! unb ^otträtreliefS in Soüfchuibcrci. .U. ift SßtOi felior an ber Sunftgcmerbefcbule be§ üftcvreidnfdH'u Dlufeum» in SBien. ftlunbrucf, f. ^eugbrud. ftlorjntaf ebbten, f. gärberei (39b. 6, S. 574a), Klotzsch ober KL, hinter tat. Bflaujenuamcn Bezeichnung für gol). griebr. .Hlo^fd), Sota; niter, geb. 0. Sunt 1805 ;u Wittenberg, geft. 5. Bov. 1860 in Seriin al§ Seiter bei fönigl. &er= bariums\ ftlöoen, f. Bernfteininbuftric (39b. 2, S. 842a). Rlötocu, f. gatobslaucb. Slub (engl. Club), bebeutet urjprüuglicb, eine Bereinigung, beten Biitglieber (Selber ;u einem gemeinfamen ^tnede beifteuern, unb tommt in biefem Sinne suerft in ber SERitte bes 16. gcihrb. not; balb barauf loirb ber ätuSbrud auä) im all= gemeinen für gefellige Bereinigungen angemanbt. (3ani eingebürgert ift bie ©eroobnbeitberanuier Bot einigungen unb ihrer Bezeichnung atä fi. im Anfang be§ 18. 3abrb., bod) bielt man es bamals noeb für nötig, einen anbetn ?,reeä ali ben ber gefelligen 3ufammenfunfi als Semeggrunb ber Bereinigung anjufübten, wenn c-i fieb babei meiftenä auch nur um einen Borruanb banbelte. !Jet in ber )meiten Öälfte bee 18. ^abvt'. blübenbe «Literary Club», su dem ^obnfon, ©arrief, ©olbfmitb unb anbere betannte SJänner gehörten, beireift jwar, ba| bieä nicht immer bergall war; auch jeigt bie^batfadje, bafi bie befannten SBereine, bie eine jo ato|e :Holle in ber granjöfiföen SResolution fpielten i i. ^ato- Slrtitfl, bie man unter St ben biner, geuitlantä), fieb beu engl. SRamen fi. bei= legten, baß bamal-j ber (Sebantc einer Bereinigung tüv anbere als rein gefellige 3toede noch in herr>or= ragenber SBeife in bem Sorte enthalten mar. Seit älnfang be§ ^ahrhunbert-J haben fidi aber viele ft. ihre eigenen Säufer eingerichtet, mit prächtigen Speifefälen, ;)iaucb: unb Spielzimmern unb altem erbenllidjen Suru§. Biele biefer fi. fiub auf äRifc glieber getniffer Berufeflafjeu hefcbrdntt, i. B. ber Army and Navy Club; ber United Service Club iliiml- unb Bciiitarbeamte); ber St. James Club (S)iplomaten);baSAtnenaeam(Sitteraten,Äünftlet, Staatsmänner u. f. to.); anbete am üUitglieber einer beftimmten volit. Partei, fo Carlton Club. Reform i lub u. f. ID. gaft in jeber gröfeern Stabt giebt eä einen fi. ber Siberalen, ber fionferoatioen unb ber Unioniften. Sin eigentliche^' Sßeretnäleben lommt jeboeb in biejen ,U. nicht jur (Üeltung, bagegen giebt e> anbere, bei benenirgenb ein gcmeinfcbaftlidief uidit gef eiliger 3toed oorroiegt ia. B. bei bem Alpine Club) ober überhaupt einzige» iücotiü ift (roie ;. 38. bei bem fog. Eighty Club, einem 1880 gegrünbeten polit. SSerein, ber auS ber (Sitte ber Slnfyänget (^)laf = ftone§ gebilbetift unb eine f ehr lebhafte polit. J bat ui feit entfaltet). 3n neuerer 3eit finb eine gro|e Än= ]ai)l fog, Wuiking Men's Clubs gegrünbet toorben, tu benen ftd) Slrbeiter gefellig Pereinigen, Leitungen lefen tonnen u. f. n\ Sie urjprünglicbe ÜBebeutung einer gemetnfchaftlidien Waffe bat bas SBort , roenn man von ben fog. Benefit Clubs ipricht. (5'* finb bie^ fteiroillige firantenfaffen, Begvabnic-tafjeu, SSitwen» unb SBaifenlaffen u. f. lo. ^n Seutfdjlanb unb anbern Vaubent beS Son= tinent-j trugen bie ff. früher vielfach polit. Ebaral ter, ivie }. 39. ivabrenb ber grau iöfif eben Devolution bie filubbiften in iliain; (1790—93). öeute loiegeu gefellige Sroerfe vor. Släber,^oh. Bubte., pitbtiiijtifcher ccbriftfteller, geb. 10. Stop. 1762 ju Jbann bei gulba, nuirbe i786 Sßrofeffor berSftedjte in erlangen, folgte 1804 einem 3tufe als @eh. ;Hefereubar nach Äarlc-ruhe, tvohin er auch, nadibem er 1807 bie erfte Sßrofeffur ber ötedjte in Seibeiberg angenommen, 1808 als Staate-: unb ffabineöSrat jitvürffehrte. R. trat 1817 alo Oieb. vegationsrat in ba<- preufj. iDcinifterrum ber auswärtigen Angelegenheiten unb mar hei meb= rem polit. Berbanblungen in grantfwrt a. 3JL, Betervburg unb ,ni Slarjen bei bem ffongrefi tbätig. äl§ 1822 bie siveite SluSgabe feineä «Cffentlicbeu Dled)t§ bei Jeutfd>en Bunbeä» ©egenftanb polit. Berteberungen nuirbe, nahm er 1823 feine dnt; laffung aus bem preufs. ©taatSbienft unb lebte in ,vranffurt a. Bi., um er 16. gebr. 1837 ftarb. SBäh^ renb be§ ffiiener Äongreffe» lebte Ü'. in SBien , wo er o Elften be§ SDBiener .Uongrefje? von 1814 unb L815» 1 9 33be., Srlangen 1815—35) fammelte. Bon ber Scbluf;afte ber'Sentfdjen BunbeSatte» ver; anftaltete er einen befonbern genau reaibierten 3lb= brurf (®rlangen 1816; 3. Stufl. u. b. 2. «Cuellen= faiumlung ;u bem bffentlidjen Becht bei Sleutfdjen Bunbei», 1830; «gottfetjung» 1833). Slud) gab er eine «Überficht ber biplomat. Berhanbtungen bes 3Biener fiongreffeS (3 "Jlbteil., grantf. 1816) ber= au§. gerner finb ;u crmahnen: «Staatsrecht bes Bbeiubunbes) (Stuttg. 1800), «S)aS öffentliche iHecbt res S)eutfd)en Bunbes unb ber 39unbeSftoaten» I grantf. 1817 ; 4. Jlufl. von SKorftabt 1840) unb i Le droit des geus moderne de l'Europe» (2 Bbe., 2. l'lufl. von Ott, Bar. 1874; beutfip Stuttg. 1821 ; ifet, finb mitei 6 aufjiifudjen. .VNurftH'iui JMuppe 431 2. 2lufl. Bon SRorftabt, Scbaffb. 1851 ), «äbbanfc lungcu unb '-Beobachtungen für ©ejcbtcbtÄiunbc, Staate unb :Ued)t>3wii"fenfduiiten> (2S3be., jjranlf. 1830—84), «Tie Selbftänbigfeit beg SfticbteramteS unb bic Unabbängigfeit feiner Urteile im 5Red)t= fpreeben» (ebb. 1832), «5|$ragmatifcbe ©efdncbte ber nationalen imb polit. Sßiebergeburt ©rieobenlanbä» (ebb. 1835). Stu§ feinem SRadjlaffe, gab 2£>elder bic «ÜBichtigen Urfunben für ben sJiccbt»ntftanb ber beutjeheu Station» (SBtannb. 1844) heraus, worin iiim erftenmal auch über bie « ©ebeimen SBtener Honferenjen» (1834) Sicht perbreitet würbe. ftlurf bann, äuguft, ftiftoritev, geb. 6. guli 1832 su SBasenbuufen im mirfteutum Sippe, ftubierte in .fieibelberg unb ©öttingen ©efct)id£>te unb habili tierte fieb 1858 in geibeÜberg , fiebelte aber und) | im nämlicben 3abrc nach 3liünd)cn über, wo er 1860 | Socent unb 18G5 aufierorb. Sßrofeffor an ber llni= oerfität, 1869 Otb. (ßrofeffor an ber Scchnifcbcn j .vSocbfcbule würbe. 1883 ging er alä ort. Sßrofeffor ' an bie Uuioerfität ©öttingen. 6r ftarb 19. SWai 1893 in SKttnäjeR. K. [abrieb u. a.: «©efebiebte bec- ©otteSfriebenS» (Spj. 1857), «öerjog 3Bü= beim III. oon Saöern» (in ben «gorfefcungen uir beutjeben ©efebiebte», $b. 2, ©ött. 1861), «£ub= wig bei Weiche, tferjog oon Sägern» (Siörbl. 1865), «ftriebtkb ber fromme, .vturfürft oon ber Sßfalj» (ebb. 1879), «SluS beut hanbfxbriftlicben SRadjlajj 2Beftenrieberä» (ÜJlund). L881 u. 1882), lüberSorntj pon äßeftentieberä Sehen» (ißamb. 1890) unb gab heraus: «Briefe griebriebä beä frommen, Surfürften pon ber Sßfala» (2S3be., Sraunfcbm. 1868 it. 1872), filüfte, f. ©ang (im Sergroefen). filüftung, f. gurebung. Klug ober Kit/., hinter lat. iieinamen 33es jetdmung für 3 oh. l£brijtopb griebr. .Hing, Sntotnolog 1 1775— 1856), SMreftor ber entomolog. Sammlungen ber berliner Unioerfitat. filugc, griebr., ©ermanift, geb. 22. Sunt 1856 |U Solu a. Stb., ftubierte in Seipjig, Strasburg unb greiburg ©pracbwiffenfdjaft unb ©emtaniftit, würbe 1880 in Strasburg Sßrioatbocent für beutfcbe'unb engl. 9Bbilotogie, 1884 in Sota aufk'rorb., 1886 orb. "Jkofeffor, 1893 in Jreiburg. Sr fdjrieb: «Seiträge ,i,ur ©efebiebte ber german. Konjugation» (Strafib. 1879), ein aiK-gcjeicbnete» «StBmotog. Söörterbud) ber beutfeben Spradic» (ebb. 1882 — 83; 5. Slufl. 1894), « Stammbilbungelebre ber altgerman. S)ia= lette» (öalle 1886), bie populären fpracf)gefcbicht= lieben Slujfäbe «Bon Sutbet bis Seffing» (2. Stuft., Strafeb. 1888) unb gab ein « 2lnge(fäcb/f . Sefebud) » (Solle 1888) heraus.- mir Sßaulä «©runbrip bev german. Philologie» fajrieb er bie « 33orgefd)ichtc ber german. ©pracben» unb bie «©efebiebte ber engl. Sprache». ftlugbarbt, ätuguft, Komponifr, geb. 30. 9to». 1847 in Götben r.Hnhalt), befudjte ba i ©pmuafium ju®effau, bilbete fictj in Sreeben jum tüchtigen ÜDlujitet au«, würbe 1872 ftoffapellmeiftcr in 3teu= ftrelit) unb 1882 in gleicher Sigenfdjaft nach Seffau berufen, Von S.-S Sompofitionen finb beruorju= i heben: bie Dpern «3»ein» (1879), «©ubruu» (1882) unb «Tie .^odijeit beä SDlöncbS» (1886), feine nier Sinfonien, ffammermufif, Duüertnten, Ä(apier= ftüde unb jahlreiche Sieber. Tie ^hantafieftüde «'Schilflieber ■> (für JUaoier, Dboe unb Söratfcbe) matten juerft fi.§ Siameu weiter befannt; nach ihnen fanben feine an Schönbetten reichen Opern unb feine ll-dunSinjonie allgemeine Verbreitung. ütrtifel, bic man nutet S uetmt ftlum»fifri)f, f. JJionbftfch. Jtluntpfufi (Talipes ober Pes varus), biejenige fraufbafte i'erunftaltung be§ gu|e8, bei welcher an* ftatt ber naturgemdfien b^orijontafen Vage beS Unters tufn'o ber äußere ifianb beäfelben naaj unten, ber innere nach. oben ftebt, fobaf; bie ,uifeioble unb ber A'ttfsrüden nun mehr ober meui= ger perpenbifitldr geftellt finb unb erftere nad) innen, letzterer nach aufjen gerichtet ift. (S. bie beiftebenbe Tvigur. i ©leichjeitig finbeu fich oft nod) anbere 33er unftaltungeu, unter benen bic gewbhnlichfte ift, baf? bie §u|= fpiRe fid} flud) mehr ober nviii ger nach innen, bie gerfe aber nad) aufsen menbet, ber ?su\\ fid) alfo jitgleid) um feine per penbituläre unb borijontale Stapfe gebrebt 3ft babei jugleid^ bie gerfe aufh»ärt§, bie 3up= fpit?e ftarl abwärts gerichtet, fobaf; beim auftreten nur ber porberfte Jeil beö gu^eä ben 33oben be= rührt, fo Reifst bie Deformität Sßf erbefu p (Talipes equinus), bei entgegengefeßter SRirbtung, wo bann nur mit ber gerfe aufgetreten werben tanu, Jadeit: f up (Talipes calcaueus). Stumpf üfüge tonnen nicht mit ber Jupfoble, fonbern nur mit bem mittlem Seile beöäitfiern guferanbeS auftreten, wofelbft ftefa gewöhnlich eine bebeutenbe .^autjdiwiele bilbet; baä ©ehen unb Stehen wirb bnburd) ftarl bel)inbert, )va£ bei Dielen firanfen auch ju einer auSgefprocbe= neu pfpd)ifd)en SSerftimmung führt. Ter R. fattn infolge einer fehlerhaften Sage bes gbtug in ber ©ebärmutter angeboren ober infolge fchlechter SaU tung be» 3'uf>c-ä, infolge Sierpen-, Ü)hia£el= ober .Hnod)enertrantungu.bgl. erworben fein. *J3ei langem Seftanbe berSrantheit leiben bie beteiligten Körper-- beftanbteile (Rnocben, 33änber, 3)lu§feln) oft fo be= betttenb, bal bie .Teilung fehr erfchwert wirb. 3n leichten Jällen legt mau einen mit einem fefteu Sdjuh iH'rfcbeiu'u Apparat an, Welcher beut Anf-.c feine natürliche Stellung wiebergiebt unb ihn baritt erhält (Hlumpfufjmaf diinen pou Scarpa, ©tromeper it. a.). Suweilen finb eiugreifenbe Dpera= tionen uotwenbig. — Sgl. Scarpa, Über bie trum= men Jüfje ber .H'inber (beutfd) oon fDlalfatti, SBieu 1804); SBilliam Slbamä, Club-foot, its eauses, pathology aud treatment (Sonb. 1866); Sude, Über ben angeborenen H. (Spj. 1871). ttlttmphanb, abnorme Stellung ber £anb, analog bem Slumpfuft (f. b.), porjugäweife ange= boren, meift mit 'Jeblen beä Taunieits oerbunbeu. *i luiiiphiric, f. öirfe. fllumpfiuhn, f. Naulintbn. ftlunbcrt, Stabt in ber nieberldnb. ÜJrooinj ?iorbbrabant, 2 km füblid) oon .öollanbfdi Tiep, im r^3B. oon Torbrecht, mit 3567 (5'., betannt bureb bie tapfere, Dergeblid'e SSerteibigung unter SBaron oon Sropff gegen bie granjofen (1793). Klunz., hinter ber wiffenfd)aftlid)en SBejeid)- nung oon Vieren Stbfürjung für Slunjinger, einen beutfehen gorfeber, welcher namentlich bie lierwelt be3 Stoten "Jleer« bearbeitet bat. ftluppc, im gewbhnfidiften Sinne ein SBerljeug bei Sdjlofferä unb Siafdiiuenbauerä, baS bei ber Öerftellung oon Schrauben burd) Öanbarbeit benuRt wirb. Sie umftebenbe gig. 1 ^eigt bie betanntefte ivorin einer ft. ( 5 di r a u b e n = ober S d) n e i b 1 1 u p p e) für iiietallfdn-auben. Sie Scbneibbaden (f. b.i, welche Bt, finb unter (i cnijjujudjcii. 132 Mlup^mige - .Sili)|tier jum (Sinidmeiben bei ©etoinbeä bleuen, werben in ben in ber äRitte beä SJßertjeugä befinblichen :fiah- inen eingefetjt unb mittels einer in berfetben an- gebracbteu Schraube um ben Sdjraubenboljen feft= gellemint. Ter ,;u icbneibenbe Scbraubenbolum wirb jentrecbt in ben Sdjraubftod eingerannt, bann bie .u. in wagercchtec Stellung auf bas obere ßnbe bes SBoljenä gelegt unb unter mäfugem Trude abwärts gebeert, ©ewöfmlicb, ift nach einmaligem Tür*; gange eine Siäbcruug bet SBaden Iburd) 2In;,ieben ber Schraube) erforberlirf), batnit ein jmeiter Span genommen werbe u. f. f., bis bas ©ewinbe bie er= iorbcrlicbe Tiefe erreicht tjat. Tie in ,vig. 2 abgebilbeteR. bient jum Sdmeibcn beluuner Schrauben. Sie beftebt aus groei Seilen, weifte burch }Wei .VKinbbaben uerbunben finb. 3" einer Vertiefung bes obern Teils liegt ba§ eigent= lidif Scbncibwtg (ein ©eijsfu^). 3n ber iftittc ber R. befinbct ficb baä jur Aülirung ber geicbnittenen Schraube beftimmte fDiuttetgewinbe, beffen @ang= bebe unb Turcbmeffer mit ber fünftigen Schraube genau übereinfttmmen. ''Man tann bemnad) mit ecr R, nur Schrauben neu beftimmtem Turcbmeffer unb ©angliche mengen. 3ut Seite ber SL ift eine Öffnung rjorbauben, burd) weldie bie Späne beraub: treten. Sie untere platte ift bie feg. Sedplatte. Seim ©ebraud) fegt mau bie R. mit bem Sodbe ber Tedplatte am obern (Snbe ber Spinbel auf, welche etwa in ber .vjobclbant eingerannt ift, unb brebt [ie an ben .Qanbhabeu um, Wobei man anfänglich einen geringen Truä nadj abwärts ausübt, bamit lieb ber 2(ufang bei ©ehrinbeä bilbet, worauf bas Sdjneibjeug burdj bie Dom .l'iuttcrgeminbe bewirtte Aiibrung Don felbft nad) abwärt» fortfebreitet. Ter in ber H. beftnblidje ©eijjfufc fdmeibet ben ganu'u tiefen ©ang burd) .öinwegnabme eine» brei= leitigen Spans auf einmal. Sei großem Schrauben würbe bieä ju piel Rraft erforbern unb man giebt bann bem Scbneib?cug jWjei gegenüberfteheube ©eijjfüfce. $n ber Atgur ift gleichseitig ein hienu geboriger ©cwtnbcbobrer (f. Sdiraubenbobrer) ab= gebilbet. Tie.U. mit einem ©etfsfuft Wirb für Spin= beln Don 6 bis -!:.' nun benufet, jene, welche jwei Weif, füfie befiken, bienen für Sdiraubenfpinbel r>ou 45 bis 80 mm Turdimefjer. — Unter einer ©aS = rehrtluppc »erftebt mau eine 2irt Jtlemmfcblüfiel, ber jid\ um ein Wasrehr gelegt, beim 2lnjiebcn feft an basiclbe anpreiit unb io jur Trcbuug ber @as= rebre beim Jujanimenfdnauben Don Seitungen Slitüri, bie man unter ft uci bient. — T)ic S d) m i r g e 1 1 1 u p p e braudi t ber (äfen* brclvr uim Sdjmirgeln unb polieren Don SBellen. Tiefe R. wirb aus i— 2 m langen vwlu'rn gebilbet, bie an bem einen Snbe burdi einen aufgenagelten geberriemen febarnierartig oerbunben ilnb. Tic yiöln'r befilicn an ber innem Seite halbvunbe 3lu§= fparuugen, in weldie man ben Schmirgel hinein; ftreut unb Cl binjugiefct, worauf man bie R. um bie SBelle preßt; bie leKtere wirb bierauj in T rebung oerjetu unb brebt fid) innerhalb ber 2lusiparungcn beiber ©öljer. — H. wirb an&< eine 2trt S)enbro= metcr (f. b.) genannt, baS wie eine Schublehre (f. Viehre) tonfttuiert ift ttlupü^augc, f. SBincette. Jlluc, foiuel wie «taufe (f. (Sinfattetung). Mliiieu, bie bur* ba§ SSorbetteil Cöug) bes Schiffs gebohrten unb mit eifernem gutter Pcricbe- nen ruubeu 8öd)er für bie 31nterfetu'u. >tliitcr ober ftlutthuhu, ). Haulhuhn. Slütocr, bas breierfige Segel, bas am fitüDec= bäum (f. b.) gejefit unb an einem ftraffen Tau, bem fitüDerleitet, mittels beä .Hlüpcrfalls in bie syolje gejogen wirb. Tie hintere 15'de beä .H'. wirb burd) bie Ülüoerfcbotcn uadj ber ßeefeite hin ausgeholt. Mlüueilmum, bie erfte Verlängerung bes an SBorb ber Schiffe fdjräg nach Dorn hinausliegenben S8ugf»rietä (f. b.i. üln" ihm fährt ber .Ülüoer (f. b.i. Tie Verlängerung bes .H. heifit 3tufeentlttDer= bäum, äln ihm fährt ber 'Jlufteutlüoer, ein breiediges Segel, bas ((einer unb (eid)ter als ber .Wlüuer ift. >th)iueue, in ber griech. ilinthologic eine Tochter bes E leanos, 2Rutterbeä Sltlas, Vvontetheus, ^hac thon u. a. ftlumcnicnfnlf, ein flaferiger, DOti Sducior lagen burd\iogener .Haltfteiu, ber ber obersten i'lb^ teilung ber Teoonformation angehört unb ficb burdb feine Führung pon iHeften pon Älpmenien (j. S. Clymenia undulata, f. Tafel: Vctrcfaftcn ber Valäoioifcben gormatious-gruppe II, ,vig. 1"), beim :'lrtile( ^aläowifcte gormationä= griippei, eines auf biefe Stufe befdjränfien (ievbalo= pobengefdiledits, ausjeidiuet (SDeftfalen, Vogtlaub, Jidjtelgebirge). Mluiopumpe (frg.), i- ftlpftier. Rlttftter ober Üao erneut (Clyster, Clysma ober Euema), bie d'infprifiuug dou g-Iüffigfeit in ben BJlafb unb Tidbarm. Solan nimmt berartige l?infpriHuugen Dor, entweber um Tarminlialt ju entleeren, unb be= biei\t fidi in biefem [yafle bes warmen ober lallen 3Baf= fers (einfaches ,H.), ober bes SBafferä unter ,SuiaH oon c eifc, c 1, 2 a\\, Sirup u. bgl. ( D e r j dj fi r f t e s S.), ober Heiner llicngen ©hicerin ( © 1 B c erinll Q ft i c r), ober }ur SinDerteibung oon ilrjneieu (tihtnin, i)ior= phium, lihloralhpbrat u. f. w.), welche pon ben 93tut= unb Sflmtefcgefäf en bes i'iaftbarms aus ebenf o idmell in bie allgemeine Säftemafie gelangen wie oom l'cagen aus, ober fogar Don 3iabrungsmittelu (Jleifd) brühe, Shlch, biiwafler , Üßcin) , wenn ber Rrante nicht fdjluden tann. 3n lefttcrer ^cuehung haben fid) befonberä bie üou Veube empfohlenen er= nährenben glei f dp p a nlre a s f 1« ft i e r e bewährt. (S. Ernährung, Sb. 6, S. 296b.) Tas M. ift jur .^eroorbrtngung oon Stuhl ben Jlbführmittelu entfdjieben Doniyteben, bod) mufe man in ber Slnwenbuug porfieptig oetfabren, weil bei roher "Jlusführung bie Tarnn'dileimhaut leid)t Detiefet werben fauu. SDlan Dcrabreidpt bas R. in niiiii, lino n in ii (f auf jii j urtjeu. tih)|tievjrfiland) — ftitabcnjcmiuarc 4.i.» ber iJteflel mit ber £ 1 1) ft i c v j p r i « c , bie gewöhnlich 250— 300 g, bei ffinbern CO— 150 s glüfftflfeit far.t mit" jum Belbitflnftter mit einem frommen 3RetaU= robt ober einem ttautjduifichlaiu'b beliehen ift. Seim Einführen ber Hlnftierfprihe bat mar jju beadjten, bar, bei "JJi'aftbann nadi binten unb oben Betläuft unC be?halb ba? ätnfatjrobr ber Sprite audj in eiefer JRid)tung einjuführen ift; aud? mujj ba§fdbe pttjor gut eingeölt unb alle 8uft au§ bei Sprite bureb Sorfcbicbeu be§ Stempels bei nadi aufwärt? gehaltener Spit?e be§ 3|nftrüment3 jUBot auSge* trieben werben, bamit feine 8uft in ben Sann ein= gefpri&t foetbe. »n Stelle ber fifyftierfpti&e wirb öielfad) aud) bie .«Infopompe in ibren öetfdjiebenen gormen (clyshelice, hydroelyse, elysoir atmosphericuie u. f. w.) gebraucht, ©iefelbe (f. nadiftebenbe gig. 1) befiehl au§ einer Keinen Sumpe a, welche in ein gig. i. 3>s- 2- fladbeä ©efäfe mit SEBaffer geftellt mirb unb burdi abwcdijelnbe? Seuteu unb §eben be» Stempel? b ba? 5ßai)er au§ bem ©cfäß anfaugt unb bureb an= aebradite Ventile in ben Schlauch, c unb burd) ba§ älnfalftfld d in ben Slftet treibt. Ser Srrigatcur pon Üguifier treibt bie glüjftg= feit mittele eine? Ubrmerf? ein, ift aber foitfpiehg unb leiebt mannigfacher [Reparaturen bebütftig. 3er fflnfticrfd)laucb (syphon, gebet) feitet auf einem beber ftehenben, mit SBaffer gefüllten ©efäfj bie Alüjfiafeit mittels eine? langen bieg) amen iRobr? in ben üRaftbarm. (S. Jrrigator.) Sehr einfadj unb praftifchift auch bie fog. engUfcbcSaüonfptitsc (f. gig. 2), welche fieb portrefflid) jum ©elbftflöftieren eignet. Siefelbc beftebt au? einem langen ©ummi= idilau* a, in beffeu äRitte fieb ber ©ummiballon b befinbet; ba? Saugftüd c mirb in ein ©efäfj mit SBafjet gefefet, ba? älnfaftftüd d in ben Slftet ein= geführt unb nun burd) ab»ed}felnbe§ 3ufammeu= brüaen be? Ballon? b unb mit öilfe eine? im 3n= netn be?felbeu angebrachten 3>entil? bie glüffigteit angefaugt unb burd) ba| 2tnfafeftiid d in ben iRaft-- barm getrieben. Öegar unb Simon haben ba§ @iu= giefen oon großen äßaffetmengen (3 bi? 5 1) bureb ben iliaftbarm permittelit eine:- SEtidjtetappatatS unb in Setbinbung mit einer geeigneten, ben Stud in ber Saudihöhte möglichst herabfebenben Sagerung be» ff raufen (Saueblage, ffniciUllbogeulage) jur 'JRcthobe erhoben ( (i'nterof loii?, Xarmeingic = nungi unb bamit bei hartnadigen SSerftopfurigen, Tarmoerfebliefeungen, Scfaleimflüffen , SEBurmfrünf; heiten u. bgl. porjüglidie Diefultate etjielt. 3n manchen gälten mahlt mau bafür bie blofse atmo= fphäriidie 2uft, bie mittel? einer 2lrt pon Suftpumpe Brocfljaus' fiotit>eriation-3=2eEifim. 14. Hüft X. in bie ©atme getrieben wirb: bie-:- ift bie fog. Ü it f t = boudic, welche bi?weilcu bei Sarmperidilingungeii fidi nfltjlid) ermiefeu bat. SlWfttcrfcfjtaurn, fllnftictiötittc. f- ßtyftier. Stltitaintncftra (tat. ©Ipt ä m n e it r a i , 2 editcr be? ffönig? Jnnbareo-:- unb ber Seba, ;',ir>illing-:- fdfiuefter 4er Helena, ©emahlin ce:- Agamemnon Sltttämncftra, ber lT'.i.'lUanetoib. [(f.b.). ftltttta, in ber gtied). Diiul-eleaic bie (beliebte be§ Slpollon, bie fieb, Don biefem oerlaffen, ;u Jobe grämte unb nad) 0»ib§ «9Jletamorpl)of*n < in eine SBlume rermanbelt mürbe. Sie betübmte QJlatmot= büfte (imSritifdH'it ÜJlufeum ju Sonbbn), in meUtcr mau früher ff. 5U erl'ennen glaubte, führt tiefen -Kamen mit Unrecht ; fie ift ba§ Porträt einer unbe= rannten Sömerin. — Sßgl. SDlannl)arbt, fflntia («Bert 1875). km, SlMutjung für .Hilometer. K. M., in (f'nalanb Stbfürjung für Knight of Malta (SWattefettittet). Smeöfiiei, ägnpt. Gottheit, f. ffnepl). Ratet (jlaro.K ber Sauer, in?beionbere oa? öaupt ber gamilie ober 6au§genoffenfd)aft, bann fooiel mie Senator, Siebter, Sdjöpse, in Setbien ber iSiirgermeifter. nttaact, Sgilf)., Schaufpieler, geb. 13. gebr. 1829 311 ütoftod, bebütierte bort 1846 unb mar L848— 49 SKitfltteb be? Sübeclet Stabttheater?. ilai< 6'ngagemeut? in Berlin (1851), Sangig (1852), am griebrid) = vJi-ilbelmftäbtiicben Theater in Berlin (1853—55) tarn ff. 1850 auf Saubeä Sßetanfaffung nach §ßtag unb mürbe 1857 iUitglieb be? darl=3;heater? ju 2i>ien; fpäter gaftiette er oietfad) an beutfdjen Sühnen. ff.§ Jalent Kegt auf bem ©ebiet be? Suftfpielä unb ber Söffe. &nab, gerb., 8anbfd)aft§ma[et, geb. 12. 5uni 1837 3U SB'ür.iburg, ftiibiette bei .veibeloff jtoei Jahre lang bie Strchiteftur in SRürnbeta, mibmetc fidi aber feit 1855 in SERändjen ber Slrdiitefturmalerei unb fegte feine Stubien unter li\ ffitdjnet unb pon :Ham berg fort. Unter bem (5'iufluffe uon i'iafart, i'iar, glüggen unb Silott; etweitetten ftch feine Stn= fchauungen. dine SReife nach Statten 1868 bot ihm Stoit für feine Silber, bie Sanbfdjaft unb SIrchiteftur mit Staffage in eigentümlicher ÜEßeifc belebt jeigen. So: 3iömifdie Jempelgruppe auf gelfen mit herab-- fdimehenber Stacht, Cinmpifche Stempel über gel?= fdjludjt hinter Linien mit idnoebenber gigurber Soefie, unb mehrere ©artenfeenen, bereu elegifd)er ;Uig unb träumerifdje älbenbbämmerungäftimmttng Don hohem Dleig Ünb. ff. ift fbnigl. banr. Hofmaler. ftttribc unb Snabenattcr, f. .uinb. — Übet ffnabe in ber äocbbaufuube f. ffnagge. Änabennanbatbcit, f. öanbarbeit§unterrid)t: Änabcnfiortc, f: ffinberbotte. Snabcnfontiiftc, f. finabenfeminate. Änabcntraut, f. Orchis. Snabcnlicbe, f. Säbetaftie. Änabcnfcmtnarc, bifdibfl. Slnftalten, in berteh gemäfä ben S8otfd)riften be? Jribentiniidieu ffonjili .«nahen, bie für ben geiftlicheu Stanb beftimmt finb, com 12. Seben?jabre an erjogen unb in ben ©nmnanalfächern untetridjtet »etben, um bann in bie iUerifal= ober Srieftetfetninare über,iu= treten, mo ber tbeol. Unterridit erteilt mirb. 3n granfreid) beiden jene Seminare Petits-Seminaires, tiefe Grands- Seminaires. 3n Seutfdjfanb giebt e? nur ffnabenfonsifte, beren Zöglinge bie ©rmnaüen befuchen. 28 434 Sinabi — finattmamut jfnabl, 3of.. Stfbbauer, geb. 17. 3ufi 1819 iu aüo6 im Cberiuntbal (Sirol), lernte beim S8ilb= ktiiiiu'r a. Kenn in ^mjt unb ging 1836 nadj iUün- d)en, mo er L838 bei D. 3. Cime-? bie mittclalter- liebe Sfulptur [iubierte, ipa§ feine .Hunjtridtung beftimmte. 1843 felbftänbig geroorben, fdntf er Die überlebensgroße ©ruppe Saufe Gbrifti für bie Seutfdjberrenfirdje ni SKergentbeim in 2Bürttetrr= berg (1852), Ebjiftui nur bie älpoftel fürten 6ocb= altar ,ui Seifen (1855), eine SKariengruWpe für bie Sotiofirde in $affau, eine ©nippe bet beil. Slnna unb Slaria fnr ben Tom in Gidjftiitt (bei ber fiunft= ausftellung in Stünden 1858 preiogetrönt), eine .Hrönung i'iariä für ben >>od\rltar in ber Jvranen- firde ui SDtüncben (fein .öauptioerti, ein Gbriftu* am Rreuj mit äjtaria unb anbern ^eiligen für bie neue fiirde in .v>aibbauien. Gr rourbe'l862 $rc fe||or ber SJiltbaucriunft an ber SKabemie 311 3Jtün= den unb ftarb 3. 9loo. 1SS1 in 3Ründ)en, ftuabl, fiarl, ©enremater, Sohn bei oorigen, geb. 26. 3an. 1850 ju SDiünc&en, roibmete fidi unter Seitung feines Sßateri juerft ber Silbbauertunft, trat aber bann ot§ Sdniler $J5itotö§ jur ilialerei über unb lieferte eine Steifte oon Eoloriftifd) roirtjamen ©entebilbern, barunter 3. 33. Ter beftoblene ßJeij; hals (187 i 1, 3 dufterioertftättef 1875), 3itber fpielcm ber .ftnabe (1878), SBetborgeneS ©enie (ein fcbnit;en= ber finobe, 1879), öerausforberung 3um e>-irigeT= badein (1882), giofifahrt (1883), 23elaufdt (1886), SBilberer (1891). Ännrfentc (Anas circia ober Anas querque- rlula L.), eine ber bäufigern beutfeben Gnten (f. b.), oon 40 cm Sänge, 52 cm ftlafterroeite unb 14febri= gern Sdmanje. Ter Sdnabel ift fdtoärjtieb, bie gfljje finb grau, Sügel unb Sopffeiten bell rotbraun, über unb (unter bem Sluge ein toeijjer Streif; öal§ toeifj, rötlidjgelb überbauest, ßropf mit feinen braunen Cuerftreifen, SBruftfeiten graulidtoeifc, febroarj quergetoellt, Säjeitel unb ©enid braun; Spiegel fcbtoarjgrau mit mattem, grünlichem 9)letall= gtan3, bont breit, hinten febmater toeif; gefäumt. T)a§ SBeihden ift Heiner, weniger lebbaft gefärbt. 3m griibjabrunb fterbft »erben in bernorbbeutfdjen Tiefebene oiele fi. lebenb gefangen unb für etwa 15 SR. ba§ ^aar in ben öanbel gebrad)t. Snartmanbcl, f. üPlanbelbaum. Knagge ober Knaggen, im SRafdiinenbau fo= fiel roie Taumen (f. b.). — 3" ber öodibaufunbe ift .«., auch fi n a b e , % r 0 f cb , % r ö f d) l i n g , ein ßoljfloö, ein bbherne« Ronfol jum Sluflager unb jur Unter; ftüttung für feitlid) an Stuljlfäulen fid befeftigenbe "Kabinen ober Sangen. Sie haben aud) ben 3toed, einen anbern .Honftruftionoteil gegen ein Slbfippen ober ©leiten gu fiebern, 3. 33. bie Jetten auf ben .'öängeftreben eine« ,'öängeroertbadftubl?. ft. ift aud fooiel wie ftrabbe (f. b.i. JlnaU , eine intenfioe, idnell oorübergehenbe Sdallempfinbuna , bie bureb jebe fdnelle 3ertren= nung ber 2uft mittele eine§ in ihr fid fdnell fort= bewegenben Körper» (3. 53. beim ft. ber Seitfde ober be# elettrifcben Junfene) entftebt, ferner bureb febe heftige Gntnudlung einer grofjen 3)lenge oon •öafen, toeldie bie 8uft mit grofser ©eioalt fort= ftoficn (f. Grplofion). Cbglcid) ba£ öeroortreten einer öaupterfdüttening bas Söcfeu be* Ä. au-Jmadit, fo barf man bod annehmen, bafs biefer 3uroeilen eine ober oielletdit aud) einige fdnoacbe Sdtoin= gungen folgen. 23eim fd)neüen Offnen eine§ Sßennali hört man einen R. oon ber ^»bhe be§ Ton§, ben man heim Stnblafen be-Sfelben erhält. Sei ^en Qr plojionen in einem geöffneten ©efäfe, loie 3. 33. einem Sücbfehfd&ufj, pflegt ber Ton beträditlub böber ju fein als beim Stnblafen, roa§ mohl ber böbern Tem peratur 3U3ufdireibcn ift. 2lud loenn Seifenblafen, mit Knallgas (f. b.) gefüllt, abgebraunt werben, 100 alfo bie Suft in einen oon allen Seiten geöffneten :Kaum ftürjt, uuterfdeibet man eine Tonhöhe beS fi. unb fann hemerfen, bafc berfelbc um fo tiefer ift, je größer bie 93lafe toar. Dptifde Serfucbe oon Töp= ler mit öilfe beS Sdlierenapparats haben nad= gcioiefen, bafe in ben lefetern gällen nur eine Sdall= loelle entftebt. Gin fdMrader ff. erregt loalu-fd'ein^ lidi nur bie für höhere Töne empfinblidcn ßiehcr neroen, ein ftarter aud jene für tiefere Töne, bie aR-bann heroortreten. — 3SgI. 3)Jad, Beiträge 3iir Slnabfe ber Gmpfinbungen ßena 1886). ftiMltto»tIl«,a)romJaure§3)tajobenjol7ba§man burd Ginroirtung oon falpetriger Säure auf Slniltn unb gälten bei 5ptobuft§ mit einer falsfaurcn 2ö- fung oon boppeltdiromfaurem Valium erhält. Stnaübonbon^,.Honbitorroare,bie in ber beiber-- feitS um bie Gintage (23onbon§, S}5raüne"e§ u. bgt.i 5ufammengcbrcbten Umbüllung neben ber Seoife einen Hnafljünber enthält. Tiefer toirb baburd) her= geftellt, baf; jroei Streifen feften unb bieten $apier§ mit ihren Guben aufeinanber gelegt unb bier mit einer MnaUguedftlhcr entbaltenben OJlaffe lofe 31!' fammengellcbt toerben. Seim 3fn'eifjeu ber .vülle toerben aud bie hetben Teile bes 3ünber» auSein= anber gebogen unb burd) bie babei cntftebenbe 9Jei= buug bal Knallguedfitber sur Grplofton gebradit. Jl nallgac*, im roeitern Sinne jebe§ erpiobierenbe ©einenge au» jroei ©afen, bie ftd unter heftiger SBärmeenttoidlung demifch oerhinben, wie 3. 33. äöafferftoff unb Gbtor, bie ftd burd Ginmirtung tes bireften SonnenlidtS unter lautem .Hnall 311 ©alg= fäure oereinigen; im engem Sinne ift fi. ein ©e= menge oon 3toei Solumen 3Safferftoffga§ mit einem SBolumen ©auerftoffgaS (ö n b r 0 0 r p g e u g a 5) ober fünf Solumcn atmofphärifder Suft. Tiefes ©a-5= gemenge erplobiert beim 2tn3ünben heftig. Tue meeban. SBirfung beruht auf ber plötslicben Slus-- bebnung, bie ber gebilbete SBafferbampf burd bie momentan entmideUe Serhrennungetoärme erleibet. Turd) eine feine Spifee tann man aber bae R. in einer beftänbigen Jlamme berauSbrennen laffen (finall= gaägebläfe), toenn man Sorge trägt, bafs bie beiben getrennt (au§ oeildiebenen ©afometem) ju= 3uführcnben ©afe fid) erft an ber SntjttnbungSfteKe oermifden. Tie burdi ba§ SnaQaääaebläfe ent= roidelte öifee ift fo bebeutenb, baf; mit .«ilfe berfelhen Subftanjen gefdmolsen merben tonnen, bie in allen anbern Neuerungen unfebmeljbar finb, toie Sßlatin, Tbonerbe, Siefelfäure. Seitet man bie $na!lga*3= flamme auf einen ilreibecplinbcr, fo tommt biefer in§ SBeifsglüben unb oerbreitet babei ein ftrablen= beä Siebt oon gröfster ^ntenfität (önbroorpgen = ga^licht, f. aud Trummonbg ^altlidt). S-Ölan bebient ftd ber .HnallgaSgebläfe aud 3"m Söten oon Slatin, 33lei u. bgl. MuaIInrtcaratc,bicjenigen(5rplorioftoffe(f.b.), roel*e fdron bei geringer Semperaturerböbung er= ptobieren, fobaft bie ßintoirfung einer mäßigen Reibung, eine» cdilags ober Stid)S genügt, um fie in ©asform überzuführen, .VHcrher geboren bie tnatt= jauren Salje, wie .Hnallgolb, .«nallfilber unb be= fonbers Hnallqucdfilbcr; ferner bie SJtengungen bes d)lorjauren Sali mit .Hoble, Schroejel u. f. ro. ftnctllpiilocr, ein ©emenge ton brei Seilen Salpeter, jroei Seilen trodnem foblenfauren Sali unb einem Seile Sdiroefelblumcn. Sludi ohne ein= gefd)lofjen ,511 fein unb felbft in geringer SBaffe ent-- wnbet e§ fid) mit einem heftigen finall , roenn es in einem blechernen Söffet über glübenben Sohlen ailmäl)lidi bis jum Sdnneljpuufte bes SdiroefelS ert)ißt roirb. @s bilbet fieb febroefelfaures' Sali, unb ber fiierbei frei geworbene Stidftoff unb bie Kob= lenfäure bringen burd) plbblidie ©ntroidlung bie Detonation beroor. Bertbollets ß. ift eine Slrt flnaUfitber (f. b.). 8naüquecfftIber,tnalliauresLuediilber= orpb ober 2)cerfurtbfutminat, £>oroarbs Änallpuloer, 1799 oon £oroarb entbedte 35er; binbung beä Cuedfilbers mit Snallfäure. Sas fi. roirb bereitet, inbem man 50 g öuedfilber bei ge; mobnlidjer Temperatur in GOO g Salpeterfäure Pon 1,4 fpec. ©eroidit löft. Sie grüne Söfung wirb in einem geräumigen ©efäß auf 25' erroärmt unb mit 250 g SUfobot Pon 98 ^xc,. üerfeßt. Sobalb bie garbe ber glüffigfeit ou§ öcllgelb in 3iotbraun übergebt, fegt man allmählich nod) Weitere 300 g 31lfopol ju. Sie hierbei auftretenben ©afe finb giftig unb leicht cntjünblid), roesbalh bie Sar= Reuung große Borficbt erforbert. Stuf 3ufaft oon SBafjer febeibet ftcb aus ber Sytufligfeit ft. au§ unb erfebeint in roeifeen, bnrebfiebtigen, Jeibenglänjen* ben Kroftallnabeln , bie am Sict/te braungrau röer= ben unb ftcb Wenig in faltem, leichter in tjt'ipem SSaffer auflbfcu. @s »erpufft mit betäubenbem knalle bei 186% ebenfo beim [Reiben, Schlagen, burd) ben eleftrifcben gunfen, burch ben Junten aus Stahl unb Stein, beim 3ufa& *">« fonjentrierter Scbroefelfäure unb bureb brennenben 3unber. @§ entjünbet fid) rafeber ahS iia% befte Sdiiefsputoer unb bat eine ungleich, größere forttreibenbe Kraft alz biefe§. Surd) Befeuchtung verliert eä fehr an entjünbticher Kraft; mit 30 SProj. SSaffer fann es auf einer marmornen Safet burd) einen höMernen Stempel ohne alle ©efabr gerieben roerben. 3urBc reitung ber 3ünbbütAen empfiehlt fid) ein ©einenge aus 10 Seilen K. unb 6 Seilen feinem Sdiiefsputoer. Kupfer3ünbbütd)en jur ©ntjünbung uou Scbraarj= puloer roerben mit 19—30 mg, Sprengfapfein für Spnamitpatrouen mit 0,3—1,5 g K. gefüllt. ftiiallfaurc, eine organifebe Säure tton ber3u= fammenfeßung C.,H2N„0.2, bie in freiem 3uftanbe roegen ihrer Unbeftänbigfeit nicht befannt ift. Sa= gegen giebt es" Salje oon bief er Säure, %u l m i n a t e genannt , bie burd) (Jrhi&en ober Stoß fehr leiebt ,iut Srplofion gebracht roerben tonnen. 31 m häufig; ften roirb bas iinallqucdfilber (f. b.) bargeftellt. S)a§ ^nallfilber (f. b.) ift nod) erplofioer. [filber. RnaUfnurcc C.ucrtfilbcrojnb, f. fiuallqucd= HnnUitlbcr, Scjcichnung für jroei erplofioe Silberbcrbinbungen. Sasöoroarbf die ober 93ru= guatellifdic R. ift fnallfaures Silber unb roirb entfpreAenb tote ba-> .«nallquedfilber (f. b.) bereitet. 6s ift ein felbft im feuchten 3uftanb betonierenbes Präparat. SBegen feiner ,ui grofjen (Irplofions: jäbigteit unb bamit »erbunbener ©efabr fann es nicht jur Jüllung ber 3üubhütcben benutzt roerben. Dagegen serroenbet man es )u einigen Spielereien, wie RnaÜerbfen, .ftnallfibibus u. f. ro. SaS 95er = tholletfche ft., Snallputner ober Stidftoff ■■ filber, bur* 3ufaß oon Sllfbhol ,ui einer fonjeiu trierten Söfung pou Silberornb in 3lmmoniat bar= gejtellt, bilbet ein febroarjes Erpftalliniubes s^ul»er unb crolobiert heftiger als bas öoroarbfete £., fdion bureb Berührung mit einer [Jeber unter SBaffer. «uriUyirtct ober Birorit, eine burdi Bebau beln oon feingepulnertem Diobriuder mit einem @e= mifcb oon Sdjroefelfäure unb Salpeterfäure erhab tene teigige Subftans oon bitterm ©ejehmad, bie nach bem Steinigen bie 3)urdifid)tigteit unb fionfi= ften* be» Kolophoniums befiKt, ftdj burdi £'eicbt= entjünblidjteit ausjeidmet unb fehr crplofio ift. 2ln= gejünbet uerbrennt fie regelmäßig unb fann nur i'diroer roieber »erlbfdjt roerben. Solan bat fie baher, inbeffen ohne Grfolg, in ber 3trtiHerieteajnif ju Bom- benjünbern unb 3i'ollfduiffen anjuroenben Derfucht. Stnapbatc (fpr. näppbebl), ©atbinfet, f. Santire. Jlnctpt), 2llbert, Sichter geiftlidier lieber, geb. 25. guli 1798 su 3llpirsbach, ftubierte in Sübingeu Sbeologie, rourbe 1820 Bifar in g-euerbad?, bann ju ©aisburg, 1825 Siafonus ;u Sul.i am 3cedar. 1835 ju Slird)beim unter Sed, 1836 an ber 6ofpital= tirche ,ni Stuttgart, 1839 3lrdnbiatonu8 an ber Stiftsfirdie unb 1845 Stabtpfaner an ber SeotT barbsfird)e bafelbft; er ftarb 18. 3»"' 1864. ft. roar ein reidibegabter Siebter, burd) ben insbefom bere bas geiftlidje £ieb ju neuem Sehen erroedt rourbe. Biele feiner S!id)tungen enthält ba§ oon ihm 1833—53 herausgegebene Safebenbuch «©brifto= terpe» (Süb.). Seinen «ßhriftl. ©ebid)ten» (2 Bbe., Baf. 1829; 3. Stuft., ebb. 1843) folgten bie «feuern ©ebichte» (2 Bbe., ebb. 1834) als britter unb üierter, «©ebiaite, neuefte golge» (Stuttg. 1843) als fünfter Banb; feinem 3Uter entftammen bie «SerbftMüten» (ebb. 1859). Sie ©pflen «öobenftaufen» (ebb. 1839/ unb «Bilber ber Borroclt» (ebb. 1862) finb ihrem ihema gemäf? epifdjer gehalten. 2tud) als 6pmno= löge erroarb ftcb fi. 33erbienfte, roenn auch ntebr fainmelnb unb ftchtenb, als forfchenb. Saoon jeugt fein «ßoang. Sieberfchaß für ftirche unb Saus» (2 Bbe., Stuttg. unb Süb. 1837; 3. Stuft. 1865), eine ausgezeichnete Sammlung h^mnologifdier Sent= malet aßet chriftl. Sahrhunberte. 2JUt aBärme fd?il= berte er «Sa§ Sebe_n üon Subroig .f)ofad'er» (5. Stuft., Öeibelb. 1883). fceine «©efammelten profaijchen Sdiriften» (2 Bbe., Stuttg. 1870—75) erfchienen naA feinem Sobe. — Sgl 3- Knapp, 8eben§büb oon 31. fi., eigene Slufseichnungen (Stuttg. 1867); K. ©erof, Sllbert fi. (in ben «t'ebensbilbern fchroäb. Siebter», ehb. 1881). Jtnapp, ©eorg griebr., 9iationalbfonom unb Statiftifer, Sohn oon Subro. griebr. ,H., geb. 7. 5)eär,i 1842 in ©ie|en, ftubierte in iHündien, Berlin unb ©Ottingen, rourbe 1867 Sireftor bes Statiftifdien Bureaus ber Stabt Seipjig, 1869 aufjerorb. *pro= feffor für Diationalöfonomie unb Statiftif an ber bortigen Unioerfität, 1874 orb. Brofeffor in Strafe bürg. Slu&er3ahlreid)en,in3eitfd)riftenerfduenenen Stbhanblungen fchrieb er: «Über bie (Ermittelung ber Sterblicbfeit aus ben 3tufeeiä)mmgen ber Becölfe- Strtifel, bie man unter S »ermi6t, ftnb unter 6 nufjufuAen. 28 * 43«', ®napp \y\atob §ctnt.) — fönappfdjaftSfafien ningSftatiftifi (8p$. 1868), "Tic Sterblicbteit in Säcgfen» (ebb. 1869), ilvorie beä Beoclferung->= weehiel-5" (Braunfrbw. 1874), «Sie Bauernbefreiung unb bei Utfprung bei Sanbarbeitet in beit altem Seilen 5fkeu$enä» (2 Sbe., 8pj. 1887), «Sie 8anb= arbeitet in filiecbtfojaft unb Jreibeit" (ebb. 1891). Knapp, gatoböerm., Stugen» unb Obrenarjt, geb. 17. SKäij 1832 ;u Saubom (6effen=9kffau), ftubierte in äRünrheu, SBürgburg, Berlin, SeiJpgig, .Üirid1, äßien, SßatiS, Sonbon unb Utrecht, babüV tierte tut 1860 als Sßripatboceni in 5etbelberg unb mürbe bafelbft 1865 Sßrofeffot bei älugenheilfunbe. IstiS nebelte er iiadi ?ieuoort über, wo er t>a» oon ibm gegrünbete New York Ophthalmie and Aural Institute leitet. Befonbere Berbieufte erwarb er ftch mit bie phpfiol. Dptil unb ben 2lfiigmati§mu§, um bie Sebte con ben intraefularen ©efdiwülften fowie um bie operatioe Jechnif, befonberä ber Schieb unb Staroperation , unb bie median. Behanblung be§ IrachomS. Sie meinen feiner febr jablreicben miffcn= fdjaftlidjen arbeiten erschienen in ©räfel «SlrchtP», in ^chenbci» «Klinifrhen SconatSblättern» fowie in bem oon ibm unb OJieoS feit 1869 beutfefj unb eng- lifd) herausgegebenen «Slrrbio für 2lugen= unb £hren= heilfunbc». Seit 1*79 crichcincn bie beiben ?lbtei= [ungen biefeä Journals getrennt als «älrchio für Jluaenheilfunbc" (unter ber SRebaftion oon S. unb Srbtoeigger) unb al§ « .V'itidn'ift für Chrenbeib funbc» (rebigiert von R. unb 3Koo§). Unter feinen monograpbifcben arbeiten finbheroorjubeben: «Sie Krümmung ber .'öorubaut be§ menicblichen 3luge§» (ßeibelb. 1860), «Über Srantenbäufer, befonbers :'huienflinifen» (ebb. 1866), «Sie intraohilaren @e= icbwülfte» (Ratlär. 1868), «Cocaine and its use in Ophthalmie and general surgery» (9ieut)ort 1884). Knapp, Subtt). Aviebv., lihcmifer, geb. 22. fvebv. 1814 iu l'cichclftabt im DbentoaÜ), lernte als lipo tbeter unb ftubierte unter Siebig-3 Seihing in ©ie= tjen, fpater in Sßariä Chemie. S. habilitierte fieh 1838 tn ©iefeen, würbe 1841 aufecrotb. , 184S erb. Brofeffor bei ber ftaatSwirtfchaftlicben Jafultät unb SettiebSbeamtet ber fönigl. SPorjeUanmanufarrur in QJlünrhen unb 1856 §um Snfpeftoi ber lefctern er= nannt. 3eit 1863 war er Brofeffet ber teebnifeben (Sbemie an ber Sj>olptedjnifd)en ichule ;u S3raun= febweig bie- ui feiner Berfemmg in ben SRubeftaub 1889. fi.3 öaupttoerie ftub ba§ «Sebrbud) ber ebem. Technologie» (2 Bbc., Braunfdiw. 1844 — 51; 3. üluil. 1*65 — 74), bie «jecbnolog. Sßanbtafeln» (16Sfgn., üRüinb. 1855 — 62) unb mit SSebbing unb SRammefeberg bie beutfebe Bearbeitung oon ißercpS «Metallurgie» i4 Sbe., Braunfdiw. 1862— 81; 2 Supplementbänbe 1884—87), «D)tiueral= gerbung mit SDtetaUfaljen» (ebb. 1892). Jlitappe, Sdfeilbtnappe, auch Hnedit ober Sßapcner, im Mittelalter berjenige, ber unter ber Geltung unb im Sienfte eineä roirtlicben lUitteti- ücb für ben ßrieg unb baS SRitterfpiel au§bitbete. iJBäbrenb anfangl, um K. ;u werben, blof} bie9iacb= roeifung freier ©eburt unb beä ;um 9iitterftanbe netigen Vebenäuttterbalt? erforbert rourbe, Derorb= nete ffaifer 5'riebrid) II., bdfj fortan nur foUte aß ft. aufgenommen werben iollten, bie oon Sftittern abftammten ober pom Äaifet ihrer fBerbienfte wegen mit biejem Oiecbte würben begünftigt werben. S)er H. mar btofe mit Sdjtoert unb Streitart bewaffnet. Si hatte bie -.'htifidn über bie "l>ferbe unb Saffen feinec- öerm, begleitete ihn in ben tfriea unb mu|te i'icb üetc- in feinet JuTbe halten, inbem er ben 2d}ilb HrtifeT. bie man unter ft cermi trug unb im Kampfe ibm jriiebe SBaffen reichte. Satieim bebiente er ben .venu bei iafel unb fonft. SSpm [Rittet bitni e§ ab, ob unb mann bem fi. bei Sftitterfrhlag erteilt Werben feilte; bie§ gefebab meift im 21. jjabre. — 8. ober SBerglnappe beifu au(b ber SSergmonn (f. b. unb Rnap)pfcbaften). Jtunppcn, in ber gägerfprarie, f. SBaljen. Miiappf rhnf t, bie ©efamtbeit ber in einem Beta wert beid\ittia.ten Sergleute (Knappen), wie fie uamentlidi in ben uir gegenfeitigen Unterftü^ung gefdjaffenen Rna!ppffhaft§tafien (f. b.) beroortritt. ' *t iiavpfrtuHti' = sBeruf^gcnoffcnfdittft für ba-J Gebiet be-? Teutfcben Seicb». eik ift Serlin, Siti ber 8 Sefrionen: Sonn, SBocbum, SlauStbal, 6aUe a. =., SJBalbenburg i. 2cbl., Jarnowih, Trei- ben, -JJiüiuten. @nbel892beftanben 1992 betriebe mit 424440 oerfuberten $erfbnen, bereit anjuneb= meiibe ,saln'e-Mebne 379578723 '))L |S94,30 IU. auf ben fiopf) betrugen. Tie Jabre->einuabmen beliefen fut auf 7 381 704 3R., bie SluSgaben auf 7 282 642 3R., ber Dieferoefonbe (@nbel892) auf 17674698 ff. entfrhäbtgt würben (1892) 4182 Unfälle (9,85 auf 1000 »erfieherte Seriellen) mit 4560 282 Si ., 830 Uli; fälle mit töbüdjem älu§gang, 412 mit oblliger Qx- werbsuufabigfeit. (©. SerufSgenoffenffhaftO M iiiipp iriiaf tetuff cn , Ä n a p p f d) a f t » o e r = eine oberSruberlaben, nir gegenfettigen Unter= ftühung (namentlich im JaUe oon 33efcbabigungeu im Tienfte) ber ^Bergleute befrimmte Bereinigungen. 5)ie neuem Serggefettc febreiben itn ^reufeen feit 1854) bie Srrid^tung oon R. für alle Bergleute cor unb öerpflid)ten bie 2Dert»befitier unb 'Jlvbeiter >ui Beteiligung anben Soften unb bei Sßerwaltüng, Tie fi. gewähren in ber [Regel im Jallc ber Rranfbeit Krantengelb, im galle ber Snoalibität fJJenfionen, beren.vibhe aewöbnlidi mit ber Sauer ber 2Jlitglieb= fdvift wädift, im gälte be§ Jobe-3 Begräbnisgelb unb audi llntetftüfeungen au SBitWen unb SEBaifen; ein befonbetet Ä'nappfcbaftsarjt bebanbelt bie er^ Irantteu ober oerunglürrten ßnappfrbaftSgenoffer.. Tuvdi bai 9lei(b§=Äronten»erfuherunfl§gefe6 wur- ben bie 8. oerpflicbtet, ihre ffatutenmäfjigen £'ei- ftuugcn in Krantheit-:-fällen auf ben Betrag ber für bie Betrieb-Mgabrif=).«ranfeitlaffen ö0rgefd)riebe= neu i'tiiibeftleiftungen }u erheben ; im >Reicb§=Ünfa'tl= oerfirierungSgefetj oom 6. 3uli 1884 warb bie Un= falloerfidH-runa auf Berufggenoffenfcbaften (f. b.> ber Uiitentebiner übertragen unb bie Btlbung Oon SnappfoSafß ■- SBeruf§genoffenfi6aften (f. b. ) mit einigen (ätgentümlio^feiteh oorgefebeu. Studj in be^ treff ber burdi bie .H. im Aalle oon Invalidität unb 2llter gewährten jyürforge tomiitt nunmehr ba-> biefeu BerftdH'run.tviireia regelnbe JReidj§gefe^Pom 22. ^uni 1889 jut Jlnwenbung. (©. 5noalibität§= unb ^Iter-HHuiieberunac-aeieK.i Sie Surchfübruna ber Jlrbeiteroerfieberung bat auch in Dfterreicb SRe= formen für bie Bruberlaben notwenbig gemarht unb \w einer umfaffenben Neuregelung berfelben butd? bie ©efe^e oom 28. fsuli 1889 unb 17. Sept. 1891 ülnlaf; gegeben, ^u fpreufjen beftanben 1891 auf 2036 Werfen 74 Bereiuc mit jufammen 410889 lliit= gliebern unt: einem Vermögen oon 38 010904 3ft.; in Bari er n 1890 42 tf. auf 84 SBerten mit 7245 SOUtgliebern unb 2 733 789 SM. Sermögen, 3h S ach fen ftnb auf ©runb beä Snappfrhaft§Iaffen= gefe^eS Pom 2. älpril 1884 bie .uranfenfaffen oow ben SJJenfionStaffen gefdbieben werben. 1891 be_ ftauben 74 SnappffhaftSfranlenfaffen'; bie 31057 SUtitglieber täblten. Sie 'l'enfieiicfaffen, bie porhen :Bt, ftnt unter G aufjuiuefien. fittäreb — Snaus 4:'.T für bie cinjelncn 2£erte gefonbert beftanben, traten 1891 311 einem oemeinfatnen SSerbanb ah? «2lU^e= weine ßnaö»f auf SBürttemberg (3),6eflen (8), Sraunfd)loetg (2), ©acbfen'Sföetningen, 20teuburg, Inhalt, SBalbecI (je 1), ©djroarjburg unb ©Ifafe- x'othringen (je 2) unb sohlten in biefeu 21 K. Enbe is'.ki jufammen 15621 i'iitglteber mit einem Ser= mögen Don 19,3? Still. 2)1. ©ämtlidieK. Scutfdi = lanbS jaulten 1890 an 41219 Snoaliben burdi= fd)iüttlid) je216,70 Dt., an 43 340 SBittoen je 102,s-5Di. unb für 00014 SJaifen je 34,49 Wl. Unterftü&ungS: gelber, beren ©efamtfumme 15460282,21 3B. be= trug. 3n ßfterreiä) beftanben 1891 327 58ruber= laben, bei toeldien 145823 s)5crfonen uerfidiert waren ; baS Serrabgeu betrug 17 558 995 3.1. — Sgl. E aron, Sie Reform beS .HnappfchaftSnicfenS unb bie allgemeine 2trbciteroerfid)erung (Seil 1882); Don Stengel, äBörterbud) beä beuifeben Sßeriualtung§= rechts, SBb. 1, ©. 798 fg. (§reibetgl890) ; ©cbönberg, Öanbbud) ber polit. fctonomie, Sb. 2, ©. 414 fg. <3. 2lufl., Süb. 1891); ßanbroörterbud) ber Staate ioiffenfdjaften, 93b. 4, ©. 679 fg. föena 1892). Sitärc», fdbweb. fiirdjborf in ber Tronin, Sah lanb, befannt burdi ben 29. %an. 1613 bafelbft öwifdjen ©djroeben unb Sänemarf_abgcfct)Ioffenen grieben, in bem Säncmart feine Eroberungen in Schweben herausgab unb ©djiceben eine itriegS= (ofteneutfd)äbigung }al)lte. ftnavctfborouflti (fpr. näbrSbörö), ©tabt in ber engl, ©raffebaft 2)orffbirc, im 2Bcft=:Uibing, auf felftger Söbe lintc- am Dcibb, 27 km im 3B919B. Don Sorf gelegen, bat (1891) mit Seutergate 4649 E., eine iutcreffante .Haltfteinböble ; Seinen; unb Sßoll= inbuftrie. 3n ber ÜRäfce treust ein hoher SBiabuIt Ber Slorboftbabn baS Sbal. SaS Scblofj würbe 1170 non ©erlo uon Surgb gegrünbet; 1648 tourbe eS gefdileift unb bilbet jefst eine fdiöne SKuine. JfnäS, f. finjaS. - Jtnaftcr, Kanaftcr (oom fpau. canastro, b. t;. Korb), jeber gute SarinaStabaf, urjprünglidi aber nur bie feinftc Sorte beSfelben, bie man früher in gewonnenen Stollen r>on 15 bis 18 Sfunb 311 je feä)§ in fißrben oerpadt in ben öanbel brachte. 5tttäiicl formieren, 6a§ rafdje orbnungSlofe 3ufammenballen einer Sdiütsenlinie in einen ober mehrere nadi allen Seiten gront madienbe Saufen .3ur2lbwebr eincSKaDallerieangriffS; früher Segel, bei ber jetugen geuerlraft einer Scbühenlinie nidit mebr erforberlicb. -(©. Karree.) Snäuclgrac*, beutfäjer -Kante ber Sßflangen- gattung Daetylis (f. b.). Snäucltui(tclmnfrt)iuc, eine jur median, öer= ftellung Don ©arn= ober 3toirnittaue[n bienenbe SHafdjine. Sie S8ewegung§organe bcrfelben abmen bie Bewegung ber <öanb beim Knäuelwideln nadi; auch ift ber mit ber SÜWafdbine bergeftcllte Jcnäuel äufjerlid) bem 001t Sanb genudelten gleich, boeb unterfdH'ibet er fi* Don lehterm bureb eine größere jHegelmafiigfcit im Slujbau ber SBinbungen. Sa§ ©am loirb auf einen etioa 20 mm bieten ©tab ge= loidelt, fobafj im 3nnern ein £od' Don bem gleichen ©urd)meffer entftebt. Sie Slbtulbung geigt eine .ft. für ßanbbctrieb. Sei ber Srebung bes fleinen ."öanbrabe* loirb burdi Siemeuübertragung bie 33e= inegung be§ ßnduelftabeä (ber Spinbell unb fomit bie SBicfelung bc§ finäueli bertirlt. Sie Seme: Strtifet, bie man unter St oerra gung bc§ finäuelftgbes ift eine boppelte; fie belieb: einesteils in einer Trebung be§ ©tabeS um feine 2ld;fe , anbererfeitä in einem öeben unb Seilten beSfctben. 3^ tiefer bic Sentung bev Stabel ift, befto [änglidjer wirb bie gorm bec- finäuel§; fo= bafs man eS in ber ©eioalt bat, burdi ^Regulierung bio fer ©enfung entioeber au: uäbernb fugclrunbe ober ei= förmige .Hnauel ber;,ul'tellen. 3um fabrifmäfiigen Setrieb bat man .U., au\ beneu mau gleidi;eittg Dtcr unb mebr .Hnauel loideln fann. Siefe 5)cafd)inen herben burdi ele- mentare firaft betrieben unb finb mit einer ^äbborrid?: tung Derfcben, bie bei einem beftimmteu, beliebig feft,ui= ftellenben ©eioidit be§ Rnäueti ben gaben abfdinei= bet, fobafj alle .Uuduel gleidiüiel ©am eutbalteu. Mwiuf, f. Kapital. .Uitrtne«, Subio., ©cnrcmaler, geb. 5. DIL 1829 31t 3Bie§baben, ftubierte ju Süffeiborf unter 6. Sobu unb 3B. ©cbaboro unb ging 1852 ad)t ^abre nadi "Jarig. Sie genaue Sebenäbeobacr/iung unb fiebere lUalweife ber granjofen Derbanb K. mit ber 3Babr= beit unb Snnigteit beutfdjer ©mpfinbung. 3Jad)bem er 1850 mit feinem SBauerntanj Sluffebcn erregt hatte, mufjte er Sie falfdien Spieler ( 185 1) mebr= mal« loieberbolen (fiunftlialle 311 Süffeiborf unb SDcufeum 3U Scip3ig) unb fteigerte feinen :Ruf nodi üor feinem Sßarifer Aufenthalt burdi bac- 93ilb Sa§ SeidicnbegängniS im Sorfe (1852). ^n ber ^arifer 3cit folgten: Ser borgen nadi ber Kirdimeih, Ser ©ebuft erjunge, ber 1855 Don ber frani. fRegierung für bie ©alerie Surembourg angetaufte Sparer: gang im sparte, inSbefonbere aber bie ©olbeneöod?' 3eit (1858), Sie Saufe (1859). 1860 lebte K. i» SBieSbaben unb fiebelte 1861 nadi SSertiu über, too fein 2lu§3ug 311m Sanje (1861), Ser £afd>en= fpieler (1862), Sie Diaufer Don SßaffeBr (1863), Tic tartenfpiclenbeu Sdntfterjungeu (1864), Ser 5n: oalibe beim SBeifäbier (1865) erfdjienen. 1866—74 oerioeilte K. roieber in Süffeiborf, loo Surdjlgudjt auf Steifen (1867) unb inäbefonbere ba§ .'öauptbilb 3Bie bie Sllten fuugen, fo 3ioitfdiern bic jungen, ober Kinberfeft (1869; berliner [Rationalgaterie) ent= ftanben, loeiterliin ba§ Leichenbegängnis in einem befj. Sorfe (1871), Sa§ Stäbchen mit ben ©änfeu unb bie ^Beratung öauetifteiner Säuern (1872). 1874 ging .H. nadi Serlin unb übernahm bie Leitung eines ber an ber Sltabemie ueubegrünbeten 2)iei|tcr= atelierS. 6"inS feiner bebcutenbftcn Silber ber näcb= ften3eit\1876) ift Sie beilige gamilie auf ber 5'lucb.t Don Engeln bebient. ©leichseitig erfdiien toaä loir- tungSüolle Spiclerbilb Stuf fdjlcditen 333egeu, unb halb barauf (1877) SaS roiberfpcnftige OJiobell. Sou jetjt ab aber mahlte ber Künftler ftatt länblicher 311m Seit grofsftäbtif die Stoffe. So bie jiib.3JtrtiDe: Salo= monifche SPeiSlieit (ein alter Sröbler, ber feine llnlel in bie ©eheimniffe beS KleibevbanbelS einroeiht; 1878) unb Ser erfte Erfolg. Sann Ser Social= bemofrat, Ser Kolporteur unb Sie ^Botenfrau, Sa= neben gingen Kinberbilbcr , loie Ser Ai'übliug->: reigen (f. Safel: Seutfdie KuuftYIU, §ig. 4i, Sinter ben Eoutiffen, Eine ©eiltänjergefettfdjaft aut bem Sanbe (1880; SreSbener ©alerie), ©ebehteS SBitb, eine 3igcunerin mit Rinb barftellenb, See ißt, Pnb unter g aufjufu^en. 438 Knebel — ÄncIIcr genüg' ante Weltbürger (Süffelborf« ©alerie) unb iiin Acrfterheim (1886). 3n ber ß aritaS, 33accbantin (18831, Soniel in ber Sötoengrube (1891) berfudjte jidj ter Künftler aitct> in ibealen Stoffen, bfterS andi im SBorträt. 3o in ben in ganger yigur gegebenen Porträten von iUominfen unb .'öetmliol^ 1881 : SBertüter SRationotgalerie). Seit 1884 tjat K. feine vehrthatigfeit an bei berliner ätfabemte toiebet niebergelegt, um ganj feiner Kunft ;u leben. Knebel, Sari Subw. pon, geb. 30. Efto». 1744 ju ©allerftein in granfen, ftubierte su .stalle unb trat 1763 als Offizier beim (Regiment beS Kron= bringen pon 5J5reufjen in SßotSbam ein. äBäbrenb feinei 3Rititäcbienfre§ perfebrte er piel mit '.Ramler, ©leim, SRenbelsfobn, SRicolai u. a. Scacb 10 3ab= ren nabm er feinen 3lbfcbieb unb übernahm in 2Bei= l Nägeln benufct wirb SOtedtenburg als SBobe. 3" anbem ©egenben finb an feine Stelle rein ebriftl. ©eftalten getreten: in Sduefien 3.ofepl>, in Sadjfen unb Dfrpreufen «ber heilige (Jbrift». Ser K. JR. ift ein Überbletbfel aus altbeibn. 3«t, ipo man jur Seit be» SBinteranfangS fieb pennummte, um ben winterlichen Sturmbämon barjuftellen. Ob 2Boban in biefer ©eftalt im K. SR. ju fmben ift, wie oft angenommen wirb, ift fraglich. — Sgl. 31. Sitte, ©efdjidSte ber beutfeben Weihnacht SnceS, f. KnjaS. 1 1 Spj. 1893). Jtncifclcrbfc ober Sßatjletbfe, f. ©artenerbfe. Kneifzange, audi Kneip = ober Seifjjange genannt, eine Sänge, beren lllaul auS jwei gegcn= einanber gerichteten Sdmeiben beftebt unb bie jum 3lbfneijen büunerSräbte f ottrie 311m 3luSjieben t>on mar bie Stelle eine§ ©ofmeijterS bei bem Springen Konftantin. 3m Seg. 1774 begleitete er ben ßrb= pringen unb beffen ©ruber nach SßariS. 3luf biefer •Keife befuchtc er ©oetbe in grantjurt unb per= mittelte bellen SBetanntjcbaft mit bem Grhpringen Karl Sluguft. 9cad) feiner sJiäctfebr unb bem frühen lobe fctneS oöglmgS erhielt ei mit bem Ebarafter eines illajovs eine lebenslängliche fßenfion. 1798 verheiratete er ftcb mit ber Sängerin Suife iRuborff unb jog fieb hierauf nach Ilmenau jurüct, per= taufcbVjebod) 1805 biefen Aufenthalt mit ^ena, wo er 23. gebr. 1834 ftarb. DJur bebingt ift K. ju ben Siebtem 311 redmen , obfdion feine anonnm eriebienene " Sammlung tlciner©ebidite»(i'pv 1815) unb feine «Sifticben» (^ena 1827) fieb, burd) tiaffifcb reine gorm auszeichnen. Sagegen (etftete er 3>or= treffliches als überfe^er ber «(siegten beS $roperg» (£pj. 1798) unb in feiner Übertragung pon beS SucrettuS «De rerum natura» (2 ©be., ebb. 1821 ; 2. Slufl. 1831). Später üherfefcte er nod) 31lfieris Jrauerfpiel «Saul» (3lmenau 1829). Seu «Sitterar. jcacblafs unb SBriefroecbfel » K.S gaben 33arnbagen poii ßnfe unb Jb. SDhinbi heraus (3 ©be., Spj. i835; neue 3lufl. 1840), mogu festerer bie Biographie K.S lieferte. Seineu büchft interefjanten «33riejwed)fel mit ©oetbe», bem er uieLleicbt berpertrauteftegreunb ipar, gab ©ubrauer (2 93bev Spg. 1851), «3lu§ fi.§ SBricfroecbiet mit feiner Schirefter Henriette» Süntjer (Jena 1858) beraus. — 5?gl. öugo pon Snebet Söberi^, S. 8. Pon S. (SBeim. 1890). ftnedit, urfpvünglid) Seieidjnung für febe bic= nenbe ^erfon männlidjen ©efcbled)t§ im ©egenfah ju ben freien (f. b.), fo für Knappen (f. b.) unb Solbaten i.HriccK-fnecbt, 8anb§!ned)t, Stüdlnecht); bann für bie ©ejellen ber panbiperter (33äderfned)t, '■Braulnecht u. f. m. ) unb hefonbers für männlicfce l'erfonen, welche grobe ober fchipere 3lrbeit per= riebten (6au»!necht, öentersfnccbt) ; in engerm einne iBejetdjnung ber männlichen 3)ienftboten in ber Sanbmirtidiaft (©rofsfnecbt, Cdjfenfnecbt u. f. tp.). ftned)t (techuifd)), f. öobelbanf. Snettft 5Ruöred)t, im beutfehen Sßoltsglauben eine ©eftalt, bie in ben SBodjen por SBeibnacbtcn in ben Käufern umbergebt , bie Srinber nieberlnien unb beten läjjt unb fie bann in ber SReget mit Jaiffeu unb Äpfeln befchentt. Unartige Sinber er= halten bie SRute ober tommen in ben Sad. 3n oielcn ©egenben erfcheint S. SR, am 3ci!olaustagc (6. 3)e,?.), bab,er beif?t er auch oft St. DUtolaus ober 9litlaS. daneben erfcheint er in Sübbeutfcb= lanb unter bem tarnen 23artel, Slaubauf, in Scbroaben als ^eljmartl befonbers am 3Jcartins= tage, in Sommern als Scbimmetreiter, in Kneipp, Sebaftian, Pfarrer unb öetlfunbiger, geh. 17. 2Tcai 1821 in totefan-5rieb bei Cttobeuren, war bis jum 21. Sebensjahr Söebcr, ftubierte bann in Sillingen unb Scünchen tatb. Stjeologie, empfing 6. 3lug. 1852 bie sImefterrr>eihe, würbe 1855 Kaplan in äBöriSljofen bei Jürfbeim unb 1881 Pfarrer ba= felbft. ^Cerfönliche (frlranhing führte Um 1848 auf bie SDaff erfur, bie er bann auch an anbern anroenbete unb >u einem Spftem ausbaute. 6r peröffentlicbte: «Steine ©allertur» (Kempten 1887 ; 50. 3tufl. 1894), «So follt ihr leben» (ebb. 1889; 20. 3lufl. 1894), bcibcS in Piele Sprachen überfefet; ben «SDöriS; bofener Kneipp = Kalenber» (ebb. 1891 fg.), «2Jcein leftament» (ebb. 1894), «Vorträge in SBöriSbofen» (ebb. 1894). — 33gl. SllphonS pom Dibein, SaS Sud? 00m Pfarrer K. (2. 3lufl., Kempten 1891). Sneifcl, iRubolf, Scbriftfteüer, geb. 8. ÜJcat 1832 ju Königsberg i. $r., ging mit 17 3a'!ren ;ur 23übne, »irfte junäcbft in ÜJagbehurg, bann ;u SreSben, Slltona, glenSburg unb feit 1857 als 9te= giffeur unb Sramaturg be§ Dtagbeburger Stabt= tbeaterS. 1860—86 bereifte er als Sirettor mit einer Gruppe bie grbfjent Stätte ber ^ropinjen Öannooer unb Sacbi'en. Seit 1886 lebt er als ^ripat = mann in ^antotn bei Berlin. K. ift pomcbmlicb als ibeaterfdn-iftfteller befannt. 3>on feinen (über 50) Stütfeu finb berporjuljehen: baS SolfSjtüd «S)ie Sieber be§ SDluftlanten» unb bie Suftjpielc unb Sdjwänte: «Sie Jodjter SBelialS», «Sie 3lnti=Ä'an= tippe», «^ß'tpag.eno», «Sie weif; etwaS», «SeSbe= monaS Safchentud)», «Sßlmbefub», «ßmma§SHo= man» (1883), «Sein einjigeS ©ebiebt» (1885), «Ser KunftbacilluS» (1891), «Ser Stebauf» (1893). Jtucitlhtgcu, Sorf bei Schbppenftebt (f. b.). Studier, ©ottfrieb, beutfd) = engl. SilbniSmaler, geb. 8. 2lug. 1646 ju Sühetf, lernte bei iRembranbt unb SBol, 'bereifte Italien unb lief; fich juerft in ,'öamburg, 1674 in Sonbon nieber. 1684 ging er auf (linlabung Üubwigs XIV. nad) $ariS, wo er bie ganje tönigl. gamilie malte, ßr würbe 1692 Dritter, 1697 Sßrftftbent einer neubegrüubeten ällabemie, 1715 SBaronet unb ftarb 27. Dlt. 1723 in Öonbou. feein Sentmal ift in ber iSeftminfterabtei. 6r malte unter anbern bie acht Hampton Court Beauties, Samen pom öofe 2Bill)elmS III. (in ber ©alerie beS ScbloffeS Öampton (£ourt), ehenbort baS SöilbniS SjJeterä b. ©r. (1698), baS beS KupferftedierS g. Smitb in ber Sonboner DJationalgalerie. 43 Sulbniffe be= rühmter Seitgenollen perpielfältigte John gaber unter bem 3iamen « Kit-Cat-Club » in äReggotittte Lanier. K.S 23ilbni)le finb meift tbeatralifcb auf= .efafst unb falt in ber Sec&nif. — Sein ©ruber, hannes Sad)ariaS K. (1644—1702), ging aeti ärrtifcl, bie man unter R tetmifet, finb antex (l aufauiu<6en. Äncmiy — Äniöo-3 4::.'.» ebenfalls nad) Gnglanb, mar ebenfalls 93ilbni§= malet, aber roeniger bebeutenb als jener. Sfnctniä, ©ebirgSftod am 9corbranbe r>on Set la§, ber Siorbmcftjpifee pon Suböa gegenüber, trennt baS Cpuntifcbe Sofri3 Pont ßpifnemibifcbcn, baS feinen tarnen com ff. führt. ftttcpn, nad) Slutarcf) unb $orpl«)riuä ber in Jbeben perebrte SBeltjdjbpfer ber ägnpt. 3Jltitt>olo= aie ; anbere nennen um roobt richtiger ff m e p l) i S unb ffamepbiS. Sa ^oryfariuS berichtete, bafs er mcnfcblicbe ©eftatt unb blaue ©aut habe, ein Scep= ier in ber .fianb tjalte unb auf bem öaupte einen Jeberfajmucf trage, io fann cS feinem Stoeifel uu= terliegen, baf unter biefem Jcanien ber grofsc öaupt= gott ibebenS 8lmon=$He (f. 2lmmon), ber «©ötter= fönig» ju nerfteben ift. [Öatj. Sncicbetf , Silbergrube bei ©runb (f. b.j am finefeOccf, ffarl §riebrid), Sretyert Don bem, preufe. ©eneralfelbmarfctjall, geb. 5. 2)cai 1768 31t Sattne bei Sfleuruppin, trat 1782 in baS Regiment .'öcrjog non Sraunfcbroeig unb nabiu an ben gelb= Sügen 1792 — 94 als Sieutenaht teil. 1802 rouroe er nun äftajor beförbert unb 1803 als Cuarticn meifter in ben ©eneralftab üerfeKt. ^n ber Schlacht ton 3tuerftebt erroarb fieb ff. 1800 üBerbienfte um baS (Eingreifen ber ffaüallcrie, auch bemabrte er burd) perfönlicbeS ßanbeln ben ffönig üor ©c= fangenfebaft. üffiäbrenb beS SSinterfelbjugeä mar er bem ruff. Hauptquartier unter Sennigfeu hei= gegeben, Iüo er Stnteil an bem Siege oon SultuSf (26. ®ej. 1806) batte. ff. 30g ftd) nad) bem SEilfiter ^rieben auf feinen Sanbfttj ;müd, rourbe aber 1809 beim 2tuSbrucb beS ffriegeä jroifcben üfterreid) unb Jrantreid) nad) Söhnten gefanbt, um über bie Sage an ben ffönig Seridjt 311 erftatten. 3m 3a"- 1812 murbe er mit einer Senbung nad) Petersburg be= traut, um einen leßten Serfud) gut (Erhaltung be§ JriebenS 3" machen. Jroßbem feine Semübungen fd)eiterten, beehrte it)it ber ffönig mit roaebfenbem sBertrauen unb befb'rberte ifjn SDiärj 1813 jum ff. in bie Heimat jurüd! unb murbe aud) hier 185 Unten «lügel, fiel aber in ©efangenfehait, auä ber ihn erft bie übronbefteiguug be§ ffaiferä Saul (1796) befreite. 3n ber poln. Segion nahm er 1796 an ben frans. Operationen gegen 9tom unb Neapel teil. 3Iad) ber Sd)lad)t Bon SÜcarengo bilbete er am :Kbcin eine neue poln. Segion, bie er mit 3tut)m in ber 2d)UicbtDonHobenlinbenbejebligte. Stach bem griebeu Don Sune'oille (1801 1 50g fidi ff. auf feine ©üter 3urürf. 1812 trat er in Seröme SonaparteS ©eneralftab ein. Später erhielt er ben Sefcbl über bie 18. Shrifion unb geidmete lief) bei SmolenSf unb an ber Ü)co->troa ferrie bei 2)oronomo unb äBiagma aus. 18_14 lief; fiel") ff. in SreSben nieber unb lebte t>cn SDSijjenfdjaften. 3113 1822 bei ben poln. Un= ruben bie Scrjcbrooreneu ihn 311m £berbaupt er= mahlten, perlangte Qtufjlanb feine SluSlieferung, bie jwar oertoeigert murbe, iubeS für ff. eine Unter; iudjungSbaft auf bem ffönigftein jur Aolge batte. Sei 2htSbrud) beS JlufftanbeS »on 1830 eilte ft. nad) SjSariS, um granlreicb 3ur llnterftütiung iBolen§ 3u bercegen: bort Derblieb er bann bis 3U feinem 9. ÜJtai 1842 erfolgten Jobe. ff. l'djrieb: «Cb bie s$oIen ibre Unabbangigfeit erfämpien tonnen» (poluifd), iBar. 1831). ftnibbcl, eine ,vonn ber Sernfteinuüde, f. Sern» fteininbuftrie i33b. 2, ©. 842 a). .«{iticniiiu (fpr. tnttfcb-), Stephan ^etromitfd), ferb. ©eneral, geb. 1808 3U Snic in Serbien, mar unter g-ürft 3)cilofd)S erfter SRegierung ffreiib,aupt= mann in Semcnbria, beteiligte fiefa 1840 an ber Üie= Solution gegen ben gürften illidiael unb murbe beS= halb auS bem Sanbe üermiefen. 'JUS 1842 gürft Sllei'anberSai'abiorbjemitfdibenJhronbeftiegjtehrte ff. nad) '.Serbien jurttcf unb murbe Senator. 1848 führte ff. ben Don ben Ungarn hart bebrängten öfterr. Serben 3000 ÜJlann öilfStruppen 311 unb leiftete Damit ber öfterr. 2lrmee einen fo auSgiebigen 33ei= ftanb, baß er bafür 511m ©eneral ernannt murbe. 91ad) ber Unterbrüduug ber ungar. ffleDolution lehrte ©eneralabjutanten unb 11. Se3. 1813 311m ©enerai= lieutenant. Sie greibeitSfriege mad)te ff. im öaupt: quartier bei ffönigs mit, auf ben er oft einen menig güiiftigen (Einfluß übte. 1815 oerfuebte er 33lüd)er beifeite 31t fchieben. 1822 murbe ff. ©hef beS reiten^ ben gelbjägerforpS, 1825 ©eneral ber Infanterie unb 1831 nad) ©neifenauS 2ob CberbefebtShaber beS gegen ^olen aufgehellten SeobachtungSheerS. S3ci feiner (Entlaffung erl)ielt er 1847 ben Sang eines GerteratfelbmarfcballS; er ftarb 12. Qan. 1848 311 Berlin, ff. hatftd)aud)a(S3)id)terDerfud)t. Sin Sieb Dtm ihm : «Sob beSffriegeS» (1S05), murbe feiner 3eit mit großer Segeifterung Dom SBoße aufgenommen. — Sgl. Ü(. Don bem ffnefebeef, 2tuS bem Sehen ber Sorfahreu Dom Schlöffe 311 SEölfen in ber SÜtmarf C-Berl. 1875) ; 2ft.Sebmann, ff. unb Schon (Sp*. 1876). ttitctmafdiinc, f. Srot unb Srothäderei (33b. 3, S. 583b) unb Safel: Srotbdderei, Ata. 1. Sttctuctfatjten, f. Staffage. Snia^, f. ÄnjaS. nitia-.icluic,', (fpr. -fte'mitfd)), ffaröl, poln. ®e= neral, geb. 4. üJlai 1762 su 2lfftten in ffurlanb, trat 1778 in bie Slrtillerie unb rourbe 1792 für fein tapferes Serbalten in ber Schlacht dou lubienfa (17.3uni) 311m Sftaior beförbert. $laä) ber Schladn oon ©olfom 8. 3uti 1794 murbe ff. Cberft, 3ioei DJconate fpäter ©eneral unb hatte einen glän3enben Slnteil an ber SSerteibigung SSarfchauS. Jn ber e*lad)t dou iPiaeiejoroice 10. Dft. befehligte ff. ben 3um ©eneral ernannt, morauf er als ööd)ftfomman= bierenber ber ferb. älrmee eine neue Organifation gab. ff., bellen Sbaten in ferb. "Jtationaliiebern be= jungen merben, ftarb 3. 3>uni 1855 3u Selejrab. ftiürf, in SchleSroig:.löolftein S3ejeicc)nung ber mit ©ehüfeh bepflaniten ßrbmdlle, mit tenen bie Sicferfclber eingefriebigt finb. StnirtlH'iu, f. S3äcterbein. Siticfebcitt , ©etränf auS etroaS Oium unb ffümmelliqueur ober auch au§ feinern Siqueur= forten (Dlofenliqueur, ?.lfaraSchino u. f. ro.) mit einem frifdjen 6'ibotter. Snicterboctcr ifpr. nider), 3)iebrid), $feubo= npm , unter roelchein ÜBafbington 3r»ing ( f. b. ) feine «History of New York» Deröffentlid)te, banad) Spitjname ber 2lhfömmlinge ber alten hollänb. Sourgeoifie in sJceui)ort unb ber Dieuttorfer überhaupt. flnictuttfi Der ©ebärmutter, f. ©cbär= mutterfranti)eiten (Sb. 7, 3. 611b). Sniboö (lat. 6nibuS ober@niboS), Stabt ber Heinafiat. 3)orer, auf bem Sorgebirge Jrio= pion (jetjt ffap ffrto), ber meftiidiften Spifec beS oon ber ffüfte ffarienS weit gegen Steffen Dorfprin- genben fnibifchen ©berfoneS gelegen, mit jtoei ödfen, ftattlidjen Heiligtümern unb öffentlichen ©ehäuben. Sie Stabt geborte ber bor. öerapoliS an, fam im 6. S^hrh. unter perf. .'öerrfdjaft unb teilte in ber A'olgcjeit bie Sd)idfale ber ffarifeben Seeftäbte. Sie SauptfebeuSroürbigfeit mar Die lliarmorftatue ber Slrtitcl, Sie man unter S »ermißt, finb unter G aufäui'udjen. 440 Sitte — föniegelenf "Jiohrc; ccnlkariiclec-. oii betSiäpe bet Statt würbe 3;>4 o. 6pt. bic foanan. glotte »on bet perfifchcn unter »ienon gefdjlagen. — übet bie [Ruinen t>en .u. »gl. E. T. Seltnen, EGstorv of discoveries at Halicaruassus . Cnidus and Branchidae (Vcnb. 1863—63); beif., Travels and discoveries in the Levant r_> SBbe., ebb. 1*65). Sitic obet K n i e g t Cent (Genu), in bet ätnatomie baijenige ©elenf, roeldpeä butd) einen jiemlich fom= pikierten £Dled)ani§mui ben Unterjfdjenlel mit bem C betfdjentel oerbinbet. Sie eigentlichen ©elenfteile werben butd) bie beiben Knorren bei Dbetfdjenfet ftwdjeai unb fei- Schienbeine gebilbet. STai- mit Knorpel überzogene obete (Fnbe be§ 6d)ienbeini fr o LI t eine tau horiwntalc jjläcpe bat, welche bureb eine oon oorn nnd) hinten laufenbe feiepte Seifte in staei Hälften geteilt ift; auf tiefer fvläcbc ruht mit -,mei nahezu balbhek-jermiacn , butd) eine §utd)e gettennten, ebenfalls übetfnotpelten Jylfic&ert ber Dbexfcpenfet. Ter [Raum jirifcbeti ben ©elenfenben beibet Knochen ift von Minen her aufgefüllt mit ;wei ftcbcliermigeu, oorn jugefchärften, hinten heben Snotöelfdjeiben icartilagines semilnnares), toelcbe liier benfelben Sttenft leiften wie ein Strobtranj, ben man auf ben .Hopf legt, um eine barauf ui tragenbe Saft feftet ,ui Hellen. Ter Dberfdjenfel ift bureb Säänberftreifen, Weldje beliebet Stellung be§K. gefpannt jtnb, an bai Sdnenbein befeftigt unb ba* ganje (Seien! oon einer feiten fibrefen ©clenffapfel umgeben. i S.Tafel: TieSSänberbeäülcenfdu'it, §ig. •_' u. 3.) öinten ift bas 6'nbe bee sOberfcbcufeU Enodjeni fomie ber Hopf bei- Schienbeine jut S3it= bung ber M nie fehle (fossa popiitea) au-;-gejcbnit= ten. i*om liegt bie fdjeibenförmige, oben abgeruw bete, an ben Säubern gitgefd)ätfte Knicfcbeibe (patella) mit einet Sängileifte in ber Sinne jwiulvu ben beiben feitlichen Kniegelenfflädjen be§ Cber= fdjentel§. Sin bai obete (Fube ber Knicfcbeibe fe|en fid) bie grofeen Schcnfelmu->fe(n an, unb fie felbft ift butd) ein feftei SBanb an ba§ Sdnenbein be= feftigt; unter bem 33anbe liegt ein großer Scblcitw beutet; bai äBabenbein, welche?- an ber Slufjenfeite bei Schienbeins liegt, trögt im loefentlidjen nid)t£ ,;ur Salbung bes KniegclcnK- bei. 3ti ber finiefeble liegen unter einem ftarfen Jettpolfter Wichtige SBIufc gefdfee unb SReroen. Sei geffcedtet Stellung bec- SBeini Detbinbet ba-> ßniegelent ben Cber= unb Unterfcpenfel ;u einer fefteu Stube, in gebogener Sage bagegen geftattet e§ eine freieteSetoegucbfeit, inSbefonbere bie Trchung bes Uutcrfd^enfels um feine Sängeacbfc. SBetrentungen bei .nniegelenf-i- uutericheiben ficb in ber ßauptfadje uidn pon benen anberer ©elente, rcegen ber 3svreif3ung roidniger Sänber erlangt aber bae fl. feiten feine DöQige ©ebtaucb§fäbigleit mieber. 2luch bie Sniefdbetbe tann auS ihrer natür= lieben Vage gebradjt toerben, jcbod1, bei guter 5k= banblung , ohne bleibenben Diachteil. Srud1 ober 3lbreif5iinii ber .Üniefcbeibe tonnen ebenfalls Poll= ftänbig geheilt toerben. T ie Oerunftaltenben 3Bintel= ftellttngen bei M. nad) aufsen ober innen (genu \alg:iim, X teilte, Säbelbeine) fmb entioeber SRefte oon Serletiungen bes ilniegelent» ober entfteben (bei tnaudien.'öaitbtoertent, toie bei Sädem [S äd erbeitt], Hellnern u. a. i burch ©etrohnheit ; häufig finb fie auch ein APlaeuiftanbbertfnglifd'en.Hrantbettif.b.). C?nt= günbungen bei M. innerhalb ber ©elenffapfel fmb aeioöhnlid' febr langwierig, unb gefäbrlid\ S)ie jungöfe ober tubetfulöfe Sntjünbung be-> ffnie= gelentl führt ben Kamen SniefdjtDamm ifunsus genu); fie führt nidjt feiten, in ben Slnfanfläftabien Bemadjtäfrigt, bureb langwierige diterungen , bef= tifdjel Riebet unb Entartung lebenätoicbtiget inne= ret Organe ium Sobe. (©. ®liebfd)toamm.) Unter llmftänben tönneu nd' SEOJud)etungen ber ©elent= tuorpel abfd)nüten ober 3liebetjd)läae in ber ©eleut= tlüifigteit bilben, unb biefe bi» linfengtofsen unb gtöpetn fiötöet feilen ficb bann leidet tödbrenb be# ©epenS, unter grofeen Sdjmerjen, jloifdjen bie ©e= ientfldd^en ein. (©. ©elenfm&ufe.) Säufig, aber ge= •abrlov ift bie 3Baffetfud)t bec- Sd^leimbeutel-J am Sniefdjeibenbanbe (öpgtom ber .Hniefduube, hy- gromapraepatellare,engI.honsemaidsknee),roeld)e ficb jumal bei ?ßerfonen, bie Piel fuien, bei Scheuer; trauen, SJJflaftetetn u. f. to. entmidelt unb nur burd' oollige Silbe be§ ©elentä, Srudoevbdnbe oberen; eifion unb Spaltung ber perbidten 5Palgroanbungen 311 befeitigen ift. ftuiebeugung, in ber fatb. Sirehe por ben bureb bie pvieftevliche .Honfetration in Cbrifti 8eib unb SSlut oerroanbelten Jlbenbmabl'Jelementen, bei ber [ i'Jleiie im Slugenblirf ber fionfeftation unb Qkva- tion, bei ber gtonleicbnamälptojeffion unb beim 3>or= beitragen Ce-j Saftament§ auf ber Straf.e ftatt= ftnbenbe ßeremonic. Sie wirb in tatb. i'änbern aud1 oon bem jtt Eitd}lid)en geierlid)feiten fomman= eierten ÜDlilitat geforbert. über bie Sniebeugungä= otbet SubmigS I. oon Sapem, bie biefer auf 35er= anlaffung bei Sfiinifteri 3lbel 1838 erliefe unb wo= r.adj auch bie ptot. Sclbaten jutS. genötigt werben | follten, entftanb ber mehrjährige, auch litterarifcb (namentlid) oon S^ölltnger, öatlefe, Jbietfd) unb bem Giraten oon ©iedj) iebbatt geführte M nie heu , gungsftreit, ber entlieh 12. Sej. 1^45 mit bem üiadiiafe jener gorberung enbigte. fttiiebti?, Stod bei nötbL SchWarjWaloe-5, über ben fid1 bie ©tenje jwifchen S?ürttemberg unb SSaben biuiiebt. Sein bödjftet ^unft ift ber Sofs = buhl (965 m); bie *>od\-bene ift fahl unb bbe, mit Sümpfen bebedt ober mit Seibeftaut bewachten; auf ber .vtche felbft liegt tac- Torf fi. (166 15.), bai ali- Suftfutott aujgefucbt wirb. Slm fi. ent= ipringen, fämtlicb nadj'S?. abfliefeenb, bie iBerg= toäffet SDiutg, vidier unb Sftend), bie biteft in ben ;Hbein, unb bie ÜBolfad), bie in bie fiinjig münbet. Tie öttafje über ben S. oerbinbet bai bab.Oppenau mit bem mürttemb. greubenftabt. 3" ben ßnie = biibäbetn geboren im Sencbtbal greicr^bacb, ©rieöbad1 unb ~l>eter-:-tbal , ferner Ülntogaft unb Sftftppolbiau it. bie Sinjelattifet). Sämtficbe quellen finb oorberrjchenb foblenfäurchaltiae Sifenfäuer= linge. Sage unb Sefcbaffenpeit maepen bie ,H. oon altera her ju einem Sollwert gegen fernbliebe 2>n= oaftonen. 'Jluc- ben oclt«n be* Treifeigjältrigen fitiegei unb ber frans. Stiege bes 18. Jahrb. ftam-- men bie Schlangenfchau;e, nörblicb unb füblicb pon betfelben bie ?lleranber unb bie Scbwabenfcbanje. vemere loutbe 1796 oon ben gftanjofen unter ■JJioreau etftfitmt. Sniefcll, ein toeipei Seber, welcbe»in ber preufe. Slrmee, mit Sluenabme ber grefehenoglich befj. ;)tegi: mentet, oon ben Tambour;- auf bem linfeu Dber= fcbentel getragen wirb, um bie Tucbbeflcibung gegen bai Sdjeuetn butdj bie Trommel ;u icbüuen. fltticgalgcii, f. ©algen. Sniegcbutt, f. ©ebutt (Sb. 7, S. 629a,. Jtnicgcigc, f. ©ambe. übcr= fcbcntel unb bamit eine ptöfelicbe Sttectung bes" Unterfd)ente(S erfolgt. SaS Schien beS $L ift ein wicbtig.es1 ©iimptom gewiffer Dterucnfranfbeiten. Stnicrobr, eine rniefövmig gebogene 9töl)ve. SttticS, Satt, 9iationalötonom, geb. 29. SWiir.l 1821 ju SJtarburg, ftubierte 1841—45, habilitierte fieb 1846 an ber Unmerfität SUarburg, würbe 1849 iebrer an ber $ol»ted)nifdien Scbulc ju Gaffel unb, naebbem er 1850 biefe tjtelle unter bem DJcinifterium >>afjenpflug verloren batte, 1852 Sebrer au ber SemtonSfebule ,?u ©djaffbaufen. 1855 würbe er alä orb. Sprofeffot ber StaatsWtfjenfcbaften uadi Areiburg i. 93r. berufen unb 1862 Sirettor be£ Öberfcbulratcs\ ^n biefer Stellung ftellte er bie für bie 9SoIfSfcf)ule geplanten [Reformen in ben «Sab. ©djultbefeu» jufammen unb entwarf ein ©efet), wonaeb bie geiftlidjen Drtäfcbulinfpeftoren unb Sreiäoifitatoren burdi Weltliche .H'reiSfcbulräte unb Drt§fä)ulräte erfeht würben, infolge oon 3)if? ferenjen mit ber Regierung über bie 5iu«fübnmg be§ @efege§ nahm i(. 1865 feine ßntlaffung unb trat bann eine ^rofeffur ber StaatSWiffenfcbaften in öeibelberg an. Später würbe er wieberbolt jum ■'Jiitglieb unb 1882 auch, jum.SSicepräfibenten ber Erften fiammer ernannt. SSon feinen t>olfgwirt= ld)aftlid)cu ©djriften finb bie bauptfäd)lid)ften : «Sic Statiftif alä felbftänbige 3Bifjenfd)aft» (Gaff. 1850), «Sie polit. Ötonomie Dom ©taubpttntt ber gefdiidjt lidjen ilRetbobe» (Sraunfcbw. 1853 ; 2. Stuft, u. b. %. «Sie polit. ötonomie üom gcfd)id)tlichen Stanb= puutt», 1883), «Sie Gifenbabncn unb iliro 3ßir= tungen» (ebb. 1853), «Ser Selegrapb als 35ertebr;-= mittel» (%üb. 1857), «Sie Sienftleiftung ber Sot? baten unb bie SKängel ber ßonftription§prari§» < 5reib. i. 83r. 1860), «©clb unb Krebit», lUbteil. 1 u. 2 in 2 öätften (93erl. 1873—79 ; ba§f elbe, 2. Stuft., Abteil. 1, ebb. 1885), «äßeltgelb unb aBeltmünaen» ebb. 1874). Sm Sluftrag ber babifien biftor. fiom= niiffion bat Jl. Den brieflieben SUcrrebr ftarl grieb= ridK- iHiu 33aben mit DJiirabeau unb Tu SJJont mit einer Einleitung «3"r i!orgeidiid)tc ber drften 5nm= jöfifeben JReuolution unb ber ^bofiotratie» (2 ißbe., Öeibelb. 1892) fcröffentlidit. ftnicidicibc, f. Knie. Mnicfrl)iunmm, f. .Hnie unb ©licbfcbwamm. Sei Sauätreren, namentlidi ben :Hinbern, ift ber ft. eine gefdjWulftattige Kerbidung am norbern S.Uittel= fuftg'elent («Snie»); er entftebt burdi "Jücberftürjeu ober burd) Ouctfd)ungen beim ßrbeben ber Siere. Jluieii'ii, aud) ©nef en, ungar. (Jnezda, Stabt mit georbnetem SQlagtftrat im ungar. ftomitat ,UV'>, bei Subtau, am Knien Ufer bc? Sßoprab, bat (1890) 1295 meift beutfebe @. unb ^5oft. [gebraut. Stnicfenart, früber berübmteS Sier, in ©üftrow Miiicftort, i>a% S)adigcfd)oft, weld)eä mit ßilfe einer Knieftodwanb (f. b.) gebilbet wirb. S.nicftodhianb , Srempclwaub, SBcr.fen* lung*wanb, biefenige UmfaffungSmauer eine-? ©ebäubeS, bie entftebt, wenn bie fjrontmaueoi beä ©ebdubes über bie Sadibalfenlage weiter auf gefübrt werten. Sie Sad)baltenlage ift fomit unter ben "rtuftpuntt ber ©parren oerfentt. ©ic beftebt au§ ber Serf entung§fcbwelle , Sauten (©tödeln ober Srempeln), Sabinen, auf welcben fid) bie ©parren auftlauen, ©treben unb Ropfbänbem. ©ie tarnt maffir» ober beim 3. Ktendc] (2pj. 1853). Knight (.engl., fpr. nett), angelfäd)f. cnyht, baS feuticbe finedjt in Per SBcPeutung üon Snappe, :Küter. Ter Dditterftanb macht in GnglanP feine Hlaite bei Srbabeti an*, wie überhaupt Per nie= bere Hbel, bie ©entrp (f. b.), fidi pier nie non Den freien bet Station gefonbert bat. Ser 9titter= ftanb gründete ficb teils auf Pen Sejife einei freien Sanbeigentumi reu einem getoijfen (irtrag, teils auf perfonlicbe, Dom König ausgebende Ernennung. Stfterei ;eigt ficb no* in Per Serfaffung bei Sßap lamentS, inbem Pie ©raffd)aftSPeputierten , als Vertreter bei criegipftidjtigen ©utSbefiber, gercäblt oonben ftreifaffen Per ©raffdiaften, Knights ofthe shire beifjcn. "Jiod) unter Per Königin (Jlifabetb füllten Pie ©utsbefiber Don 40 ?pfb. jährlichen @in= tommeni fid) Pie Siitterroürbe erteilen [äffen. Sic unterfte unP ältefte Stufe Per perfonlicben 3titter= irürPe ift Pie bei K. Bachelor; fie ift, uacbPem Pie legten SHefte Per mit Pem ©utibefiö oerfnüpfteu i'errflicbtung nun öeerbtenft bureb ©efefe rem 3-1660 aufgebeben morPenift, ju einem bloßen 2itel geworben, Per aud) an bobe SBeamte, ftäbtifebe öonoratioren, ©eiebrte unP Äanftlet »erliegen toirb. 3u Pen Knights geboren aud) bie Inhaber geioifter DrPen. 2)ai i>räoifat beS K. ift Sir. .er= einigen unb Pai ^ntereffe ber ganzen .«laue Der= treten mill. 1869 grünbeten bei £d)neiPer U. ©. Steoen-S unP feebs Jachgenoffen [n ^hüaPelphia unter Pem tarnen K. o. L. eine geheime ©efell= fdjajt, lüeldje Pie Urngeftaltung Ce» beftebenPen ßobnfpftemi Purd) belfere ßrjiepung ber Arbeiter, ^eförPcrung Pc§ fioopcrattD^Senoffenfcbaft srocfcni unb loirffame sanPb.abung PcS polit. ©ahlrccbtä erftreben follte. 1873 jäblte Per Sunb nur 20 Sota!* Dereine, unb ,roar auifcbliefjlid) in ^bilabelpbia; halb aber fing er an, ftdi auch in aubern Stäbten, uicrft in SReuporf, auijubreiten, befonberi nad)bem (1878) bie ben Hatboliten anftöfeige GiPesleiftung auf Cie Sibd abgefdiafft Joar, Ser eigentliche Sluffcbmung bei 38ereini begann erft 1879, nad)Pem Steoen» , ber bi» bal)in immer lüiebet oon neuem jum ©rofsmeiftev geirablt mor= ten War, ficb iurüdgejogen b,atte unö Per ungleid) bePeutentere SPomberfp an feine -Stelle getreten mar. 'Bomberlp fehte es Purd), bafj ber 33unb Pie Agitation für Pie Shtc-fübrung feine» $ro= gramm» uunmebr offeutlid) betrieb: (frforfebung Per lcabren Jage Per arbeitenoen Alanen Purdi arbettiftatift, 93ureau«, Srrichtung Don 9f}robut= tiogenoffenfebaften unP Äonfumoercinen, Süri'tcf: bebaltung Pe§ Pffentlidien VanPee für Pen mirt= lieben iBebauer (fein einüger 2tder me^r für Pie Gifcnbabnen ober Spefulanten), 3krftaatlidiung Per difenbabnen, Telegraphen unP Selepbone, ßiuriditimg non fpoftfparfaffen, äRafenabmcn für bie ©efunPbeit unb £id)erbeit ber ätrbeiter, Sßerbot ber Strbeit t>on HinPern unter lö^abren, Siegelung Per etrafbauiarbeit, ©leicbbeit PcS Sobne§ für betbe ©efd)led)ter bei gleicher Strbeit, Slbtürjung ber älrbeiti|ett, inSbefonPcrc Per 3ld)tftunPentag u. a. Jemer roirP oevlangt, Pafs Per Staat im 33ePürfnis= falle unberjinili^ei s$apiergetb mit 3mangSturS ausgeben unb ohne 33ermittelung ber Santen bem Solle UmlaufSmittel in genügenber ÜJlenge sur Verfügung ftellen unb bafs jebe 2lrt üon nationalem ©elPe polte ^Berechtigung jur 3ablutig aller öfjent= lieben unb prioaten cdjulPen befifeen folle. Cbmobl Per 5BunP Pie SlrbeitSeinftellungeit ali gefäbrlid) unb fcbäPlid) betrachtet, haben gleidntobl Pie rHitter Per Slrbeit bei Pen grofsen Streits ber neuefteu 3«t bie .vjauptroüe gefpielt , unb in biefer 3eit bat aud) ifcre 3abl bie rafd)efte unb ftärtfte Qunabme erfahren. 1878 5äf)lte ber Crbcn etwa 12000 DJiitgliePer, 1883 fd)on 52000, 1885 etma 110000, anfangs 1886 etroa 200000, am 1. 3uli 1886 752430, am 1. $uli 1887 585127 unb am 1.3ulil888 425038 ÜJlttglieber; feitbem batftd)bie 3)iitglieber3abl beftänbig rerminPert. 2)er ©efamt= »erbanp ber K. o. L. baut ficb auf zahlreichen OrtS= Dereinen (Local Assemblies) auf; über Pen Crt>= Dereinen ftetien Pie SiftrittSoereine (District Assem- blies), Pie rcenigftenS fünf CrtSrereine umfaffen; lefetere entfenben für je 100 ÜJlitglieber einen delegierten äur SiftrittSüerfammlung; auS biefer roieberum roerPcn 2lbgeorPnete für Pie General Assembly entfcnPet, bie fdprlid) einmal tagt. 2)ie SeitungbeiSefamtwerbanbei hat Per Grand Master Workman. 3nr allgemeinen .Hontrolle unP 5ur9te= Difion Per Mafien ift ein aui fünf 3lrbeitSrittern be= ftebenber 2luffid)tSrat beftcllt. ß'S eriftieren einige SBereinigeitungen; baS ofpjielle Organ ift, feit 1880 erfebeinenb, baS «Journal of the K. o. L.». Jn Sd?ottlano unP Belgien beftebeu 3toetgoereme. — i>gt. ©artoriui Don 3i>alterSbaufen , 3>ie noro= amerit. ©eroertfebaften (SetL 1886); Pen"., 2er moPerne Socialiimui in Pen bereinigten Staaten Don s3iorPamerifa (ebb. 1890); Perf., im «Sanb= rcörterbud) Per ötaatSroinenfcbaften», 33b. 4, 5. 686 fg. (3ena 1892) ; 3Brig&t in «The Quarterly Journal of Economics» (IBofton 1887; Überfehung baoon im «Journal des Economistes», 1887). älrtüc!, bie men unter R cermiBt, jlnb unter 6 aufguiuetyen. Shütle — ÄnjaS 443 JtniKc, Cito, SWaler, geb. 10. Sept. 1832 ju Dsnabrüd, roibmete fidj auf ber S)üffelborfet Sita* bemie unter Seitung Bon Sobn, Seuhe unb Sdjaboro ber ©iftorienmaterei, Bollenbete aber feine ätu§= bilbuug im Atelier EoutureS in $ariS unb lebte tarnt üier 3abre in ÜJlündjcn. Sort entftanb fein lob bes ©otenfönigS SottIa§ (1855) unb bann Tie Seidje Gibs, roeiebe bie SÜtauren fdjrcdt. 9lad) Dreijährigem 2lufentbalt in Italien nad) SBerlitt übergefiebelt, fübrte er 1865 für bie Königin üon ©annooer bie 2Banbbilbcr bes Sd)lofjes 9/tcmen= bürg bei ©ilbei&eim aus, in bertert er t&üring. Sagenfrcife üerbcrrlidjte. 9Jad) SBotlenbung einiger ©enrebilber bot fid) ihm ©clegenbeit, fein eigen= artigeä latent ju entfalten in bem Stufruf sunt Kampfe, einem ber Helarien für bie £riumpl)al; itrajse beim Siegeseinjug ber Gruppen in Serlin 1871, unb namentlich in bem farbenreichen ©e- mäibe San&äufet unb SBenuS (1873; berliner 9ia= tionalgalerie). ;)n bie folgenben 3ab,re bis 1884 gebort bie 2lusfd)müdung bes Sreppenbaufes ber UniüerfitätSbibliotbet ju 33erlin mit Bier grofsen griesgemälben. K. erhielt für biefe Arbeit bie grofse golbene Üiebaille. ©eine S)iSputation Bon Sebrern ber Sorbonne cor Subroig bem ©eiligen ift in ber berliner DJationalgalerie. Seit 1874 ift K. ^rofeffor an ber ^Berliner 2lfabemie, bat aber 1884 bie Stelle eine-? SeljrerS in ber Slntitentlaffe gegen bie Seitung eines iDceifteratelicrs Bertauf d)t. Grfd)rieb: «©rübc= leien eines sJJlalers über feine Kunft» (Setl. 1887). ft'niii. 1) SBe3irfSljauptmannfcl)aft in Salmatien, bat 1408,08 qkm unb (1890) 46562 (24974 mannt., 21588 roeibl.) ferbo = froat. @., 3 ©emeinben mit 80 Crtfcbaften unb umfajjt bie ©eridjtsbejirtc ®er= niS unb fi. — 2) K., ftlecfen unb Si§ ber !öejirEs;= bauptmannfebaftforoie eines SBeäirfägcridjts (748,95 qkm, 26136 ©.), im obern Kertatrjal, am J-ufse (355 m) be§ Kaftetls San Salüabor, an ber Sinie Spalato=K. (103 km) ber öfterr. Staatsbabncn, bat (1890) 1270, als ©emeinbe 21077 &., $oft, Sete= gjapb; 2lderbau unb ©anbei. — K., an beffen ^•eftungsroerten, insbefonbere an ber Sergfejte, Surfen, roelaje fid) im 17. Jjabrb- über 60 S^bre hier tjtetten, 33enetianer, g-ranjojen unb Öfterreicber gebaut haben, batte in früherer 3eit33ebeutung als ©renjfefte gegen bie dürfet. Snipfcl, f. Klöppel. Sttijjtjaufcn, ehemalige freie©errfdiaft im ©rofe= berjogtum Olbenburg, bilbete nebft ber ebetn ©err= iebaft SBaret (f.b.) ein gräflidi olbenb. gibeitommife. Sasfelbe gelangte im 18. Qabrb. an bie engl. Sinie bes ©auf es SBentiud unb burd) latent com 1. 2lug. 1854 an ben ©rojsfjerjog Don Dibenburg. K. bilbet jetjt einen 93eftanbteil bc§ olbenb. Stintes Qeüer unb umfafjt bie ©emeinben öengroarben mit 7, Stccum mit 2 unb gebberroarben mit 4 Skiierfdiaften. Sie 33urg K. liegt in ber ©emeinbe gebberroarbeu. SnippcrboUincf, SJernbarb, Sßiebertäufer, aus einem angefebenen @efd)led)t SDtünfterS unb ur= fprünglid) Kaufmann, machte fid) febon 1527 bei einem Slufriibr bemerflid) unb würbe, einer ber eif= rigften ©önner ber eüang. iöeroegung unb bann ber SBiebcrtaufe, lAebr. 1534 jum SBürgermeifter üon Dcünfter gemiiblt. 2lls fold)er unterftüfete er bie revolutionären ^>ldne bes ^obann (f. b.) Don Seiben, bem er bann mäbreub feines Königtums als Statt= balter jur Seite ftanb unb mit einer furjen Unter= brecbuug bie Sreue rcabjte. dr rourbe gleidj biefem 23. San. 1536 enthauptet. artitrt, bie man unter S eermiit, finb unter 6 oufjufut^en. ttiutirobc, Einrieb von, ©oebmeifter ber 3eut= iefeen Siitter, aus einem feht ausgeftorbenen ©e- iitledit, baS auf K. bei IKoubeim unterhalb Köln fafj, rourbe 1351 jum ©oebmeifter geloäblt. K. fc>at ben Drben burd) triegerifebe (Srfolge, biplomat. 3Ser= banbluugenunb folonifatorifcbe2lrbeit im s$rcu6en= lanbe roiebe'r ju einer polit. iDladjt erboben. Gr feblug bie Sitauer 17. gebr. 1370 bei Sftubau unb unter= ftühte ben Kampf ber ©anfa gegen bie 2)äneu, ber im trieben üon Stralfunb günftig für erftcre enbete. Unter K. fd)lojj fiefa ber örben eng m bie ©anfa an unb betrieb felbft einen ausgebebuten ©anbei, befonberS mit ©etreibe, ber tim SteidUum unb ba; burd) bie allgemeine SBilbung im Sanbe bebeutenb förberte. K. ftarb 24. 3uni 1382. Seine 3tegierung gilt für bie glaujüoüfte 3eit beä 3)eutjd)eu sJiittcr= orbens in ^reujsen. [33b. 3, S. 103b). Jluifretflolb, fouiet roie Knittergolb (f. SBIedj, Äniftctfalj, eine eigentümliche Varietät bes SteinfaljeS üon Jßiclicsfa in ©ali^ien, bie in tleinen v^oren ©afe (SBafferftoff unb Kob. lenroafferftoff) enfc bält ; roirft man Stüde bes K. in ÜBaffer, fo roerbcu burd) bie Sluflöfung bie SBänbe ber ©oblräume, roelcbe bie fomprimierten ©afe cinfcbliefjen, immer bünner; bie le^tern serfprengen fie fd)lief;licb unter Knarfen unb entroeid) en als iläsd)en an bie SBaff er= oberfliidje. «nittclfelb, Stabt in ber öfterr. 93eäirfsb.aupt= mannfebaft Subenburg in Steiermarf, im 3Jcur= tbale, in 644 m ©öbe, an ber Sinie St. äJttdjael= ä>illad) ber Öfterr. fetaatsbab,nen, Sife eineä 33e= ,nrfsgerid)ts (550,« qkm, 18500 (f.), b>t (1890) 5785 ©., $oft, Jelegrapt), 4 Kircben, eine 2anbes= fiecbenanftalt, ein Kranlenljaus, Sürgerfpital; be- beutenbe SJletallroarenfabrifation unb SReparatur- roertftätte ber Öfterr. Staatsbabnen. Jlutttcloetfc (Knütteloerfe), holprige SBerfe üon meift oier ©ebungen, aber fonft roilltürlid)cr ÜReffung, geroöbnlid) paarroeife burd) oft rotte, un= reine 9leime gebunben. Sie Skjeicbnung fam im 17. 3>abrb. auf; bamals »erftanb man unter bem Spottnamen K. bie nationalen Reimpaare, in benen man im 16. Sabrl). gebid)tet batte, ißerfe Bon üier ©ebungen, aber mit ©tlbenjäfytung (8—9 Silben;, burd) ftarte SBortfürjungen entfteilt unb obne ben regelmäßigen SBecbfel »ou ©ebung unb Sentung, roie er feit Dpife 2)cobe roar. 2as man biefe Sßerfe, beren Siegeln man nidjt oerftanb, nid)t in alter beutfeber 5Beife, balb mit jroei Senfungen, balb ob,ne Senfung jroifd)en ben ©ebungen, fonbern in ber mobernen 2lbroed)felung non ©ebung unb Sen= hing, fo tarnen frcilid) SicrSungetümc heraus. Snittcrgolt», f. Söted) (33b. 3, S. 103 b). ftuittliiiacn, Stabt im Dberamt ©eilbronn bes roürttemb. Siedarheifes , am Saalbad), bat (1890) 2572 eüang. @., Sßoft, Selegrapb,, iRealfcbule ; DJcunb= barmonitafabritation, %aba.lt unb SBeinbau. ftuiu^lja'io&bcu, bie nörblid)fte Spifee (5uro= pai, liegt unter 71° 12' nörbl. 33r. auf ber norroeg. ^nfel ÜJfagerö unb ift burd) eine Heine 33ud)t forn iiiorbfap (f. b.) getrennt. ftnjaci (falfa)lid) Knäs ober Änees), bie ruff. iBejeichnung fürgürft (entftanben aus bem fccutfdjen Suning). 33is $eter b. @r. bat eS in iRufjlanb nur geborene dürften gegeben; biefe ftammten entroeber oon vJiurit (Scacblommen ber Berfd)iebenen Jeil= fütften) ober üon ©ebimin (f. b.) ab, ober toaren tatar. ©ertuuft; fpäter tarnen noch hinju gru= finifdje, armenifd)e unb tfeberfeff. Jiu'l'tenbäufer. 444 Mnouelit — fönödjet Unter SJSetet b. ©r. fanb jum erftenmal eine @r= Hebung in ben gttrftenftanb jtatt t?r tiefe ilienfdutotu für* tcn röm. fiaifer in ben gttrftenftanb beS :H c = mifeben 9teid)ä oerfehen, ebenfo ©djeremetjero in ben tRei^grafenftanb. Später »erlieb Sßeter b. ©r. felbft ben gürften=, ©rafen= unb SBarontitel, ebenjo ieineStadnolgcr. Sämtliche raff. Surften unb ©raf en führen ba$ Sßräbifat (5'rlattcbt (sijatelstvo), einige gftrften traft befonberer Serleibung ba§ Sfkäbitat Snircblaudn (svetlost), toie Itietifdutoiu, Suroorot» (@raf »on ber Sipmnif, gftrft »on Italien). Set gttrftentitel verleibt bem Inhaber übrigen* nur bie= fetben Sftedjte, bie jebem Sbelmann |ufteben. — Sgl. ©eneatogifdjeS Saud) ruf). Slbelggefcblecbter (ruff.i, bg. com dürften ©olgorutoro (4 SJbe., Sßeteräb. 1854 — 57), »on ber Eusskaja Starina (3 58be., 1873 — 78), Bon Stummel unb ©olubjeto (2 Sbe_., 1886—88), von ©raf St SBo&rinffij (bic in baS puff. 9Bappenbud) aufgenommenen Slbele-gefcblecbter ; 2 Sbe., Sßeteräb. 1890). Knobeln, f. Sßiirfeln. Snobcl^borff , ©eorg SBenjeSlau^ »on, 2lrd)i= teft, geb. 17. gebt. 1699 ju Hucfäbel in ber Soufife, rourbe junädrft ©olbat in preufe. SSienften, nahm aber 1729 al* .Hauptmann feinen Stbfcbteb unb roibmete ftcb ber SBauhtnft, befudite 1740 auf Soften ieinec- ©önnerS, bc*> .Honig* griebrid) IL, Saris, bereifte aud? Italien unb rourbe Dberauffeber alter tönigl. SSauten foroie ©eb. ginangrat. @r ftarb 16. Sept. 1753 in «Berlin, H. ift als Slrcbiteft En= bänger be« fram. filafjicismus, 6t baute unter anbern am Charlottenburger öcblofe ba§ fog. neue Sdilofe (1740—42), bann ©djlofe ©ansfouet (feit 1745), bas Serliner Opernhaus (1743), feinHaupfc werf, ba§ »er allem bie SRüdtebr ;u ben gormen ber tlafftfc&cn SSaufunft seigt, ba s Sdilofe 311 3erbft, legte ben Tiergarten in SÖerlin an , brachte Ser= änbevungen am ©eblofe unb Sart 3U $ot@bam an (1748) u.a. — Sßgl. 2B. »on ttnobelsborff, ©. SB. »on fi. (SBerl. 1862). Snobcl^Sorff sörcutcilfjoff, Siatatt) »on, Sebriftftetlerin, geborene »on @f cbftrutb, geb. 17. DJlai 1860 in Hofgeismar, »eröffentlicbte febon 18749to»ellen unb ©ebiebte. 1890 oevmäblte fie fidi mit bem nochmaligen Hauptmann gran; »on .u. unb lebt fefit in ©ebroerin. Sott ihren ©djriften, bie [amtlich unter ibrem DJcabdiennamen erfebienen, unb bereonubeben : «öagatb» (2. Stuft., 2 Sbe., 3ena 1889), «SSJotfSburg» (2. Stuft., ebb. 1889), «Belnif* «lut»(3.3tufl.,293be.,ebb.l890),<.öofluft»(2.5tuf(.', 2 Sbe., Serl. 1890), «Sternfcbnuppen» (ebb. 1890), «©änfeliefel. 6'ine Hofgefd)icbte» (5. Stuft, 2 Sbe., 3ienal891),«Teriliüblenpriu3»(2.3tufl.,ebb.l891), «gfn Ungnabe» 12. Slufl., 2 Sbe., Serl. 1891), «>i ©djeßenbemb» (4. Slufl., 2 Sbe., 3ena 1892), «fio= möbie!» 12. Slufl., 2 »be., ebb. 1893), «Ungteidi» (2 8be„ ebb. 1893), «Xie Grltbnigin» (3. Stuft., ebb. 1893), «Verbotene grüdjte unb anbere iSrsäblungen» (2. Slufl., ebb. 189;!), «©djerben» (ebb. 1893). Shifeer= bem »eröffentlicbte fie ©ebiebte u. b. 2. «SSSegefraut» (S)te»b. 1887) unb bramat. ÜSerfe. Mnoblrtttrli (Alliura sativum 7..i, au-? bemDricnt ftammenbe, bei unc- oettoilbertc unb fiir ben Äüd)cn= gebrauch ntltioiette Saiidjatt, mit runblidier, a«§ mebrern IdnglidH'u 3>»iebelu (3ebeni iufammen- gejet;te, »on einer Haut umgebene roeifje ,Striobcl, «JO — 100 cm bobem runbem Stengel, fladien fdnua= len SBlättern unb einer 23lütenboIbe mit imfTud)t= baren rötlidnoeifeeu Slüten, jtoifd'en benen fieb jablreidje ,]ioiebeldH'n entmideln. Ter S. gebetbt am beften in einem uabrbaften, jeboeb utdit fnjdv gebüngten, fanbigtebmigen roarmen SBoben. SDcan pflanzt bie einzelnen ^roiebeln (3«ben) im yerbit ober }eitigen Sri'tbjabr auf eine (Entfernung »on 15 bis 20 cm, halt ben 5)obcn_»on Untraut rein, nimmt bie ^miebeln, reenn bie Stengel gelb teerten, auS ber @rbe, binbet fie in SBünbel unb bangt biefe an einem luftigen Ort 311m Srodnen auf. ttuoblnurt), Merm., ^bnfiter, geb. 11. Slprit 1820 311 Berlin, habilitierte' ftcb bafelbft 1848, fo= baiut 1849 in Sonn, rourbe 1849 aufeerorb. $ro= fefior in 3Batbutg, 1852 orb. Sßrofeffot bajelbft, 1853 orb. SProfeffor unb Sire!tot be^ 4l>bnfitalifcben Snftitutä in öalte. Seit 1878 ift St', ^rdfibcnt ber Saiferl. Seopolbinifd^Sarolinifd'en Sttabemie beutfeter SJaturforfdjer. ©eine roiffenfdjaftUcben Untetfutfjungen belieben fidj meift auf bie 6"rfebei= nung ber SBärmeftrabtung unb ftnb meift in ben «SJlonatc-berichten» ber ^Berliner Sltabemic, in Sßoggenborffä unb 3Biebemanni «Slnnalen» unb in ben «Slbbanblungen» ber Staturforfdienbcn ©e)ell= f&aft 31t Halle »eröffenttiebt. Sie arbeiten fi.§, bc= fonberä über bie Jbermocbrofe, mit benen 3JceUoni§ beroiefen, bafe Söcirmeftrablen »on Sicbtftrablen bem SBcfen nadi nicht »erfchieben ftnb. Knolilnurtiöl, bureb Seftillation ber Stoiebeln be§ iTnoblaucbS (Allinm sativum L.\ mit SBaffet erhaltene^ öl, ba* ftcb audi in einigen fitueiferen iThlaspiUrvensei., Alliaria ofrieinalis L.) U.f.ro. finbet. 3üm gröfeten Seit befteht d aui- einer or gantfdjen ©djroefeloerbinbung, bem Slllnlfulfib, (C3 H5).2 8, ba§ eine in reinem 3uftanbe farblofe, mit SBaffer fidi nicht ntifchenbe glüfftgteit »on t»iber= liebem ©erud) ift, bie bei 140° ftebet unb auch hm tbetifcb bargeftcllt «erben fann. sDlit oielen DJIetall= fallen (3. S. mit Quedftlberdilorib) giebt ee tniftal- linifdje Siiebcrfcbläge. Stach neuern Slngaben foll ntd)t Sllltilfulfib , fonbern eine ©cbroefeloerbinbung »on ber 3ufainmenfehung C5H10S2 ber &auptbe= ftanbteil beg it. fein. finoliIaudii?tri3tc, atut Seid)unfe(Pelobates fuscus Wagl.), ein big 6cm langes, faft ganj äRitteU curopa betpobnenbes, frofdjartiges Siermit glatter, nur in ber Seiften; unb Slftergegenb böderiaer Haut : biegdrbung ift oben grau mit f*irai'3en, in berGeite rßtlidjen gfeclen, unten metfeltch^tcilroeifc gefledt. ©ie gebt nur jur Caicbjettitt* SBa))er, gräbt fich tag€ über mit Hilfe einer |tarfen, an ben Hinterbeinen beftnblicben ©cbarrtlaue in bie G'rbe ein unb gebt nad)t£ auf 9laub aug. Sic Sarüen, bie ftcb au? bem in bidcu ©dmüren abgelegten Said) entmideln , er= reieben 3 — 4 cm Sänge oime ben Sdiroan3. Sßenn bie .u. geteilt t»irb, fonbert fie au* ben Hautbräfen einen nad) Knoblauch, ried)enben ©aft ab. Knoch, hinter lat. Siernamen 93e,3ei6nuna für Sluguft SiUlbelm ftnod), geb. 8. $suni 1742 ju Sraunfdjroeig, Sftofeffot ber ^bnfiE am Collegium Carolinum bafelbft, geft. 2. Quni 1818, »erbffent= liebte «Seiträge |ur 3fnjjeftengeftt)id)te» (3 Sie., vp;. 1781—83) unb «9leue Seiträge jur 3uf ettenfunbe» (ebb. 1801). Jtnödicl (Malleoli), bie beibeit an ber äufeern unb Innern Seite bee gufe=ober Sprunggelenk be= finblidnm Snod)en»orfprünge. Sas untere @nbe be? Sdnenbeiuj (f. b.) ift teidit auegehbblt unb bilbet bie ©elentflädie für ben gufe , roelAcr bureb 3»ei Sßorfprünge, bie fog. S., 31t beiben Seiten be§ ©d)ien= bein*, nach unten nue in einer ©abel festgehalten Slrtitct, bic man unter fl oennilt, finb unter E aufjitiut^en. fthodjen 445 wirb. £er inncrefi. (malleolus internus), melier nicht io weit hevabreiebt al§ ber Süßere, ift eine unmittelbare gortfeljung beä Schienbeins , bet auf, cre S. (malleolus externns) hingegen bas untere (5'nbe beS ÜBabeiibentS. 2urcb ftraffe San: ber wirb ber Enödjerne gttß in einer feften ©elent= oerbinbung mit ber ©elenfgabel gebalten. (©. Za- fet: S) ie SJänber b e § SDtenf <$en, j$tg .9.) .öiittcr uub unter ben R. Herlaufen bie an ben Aiiß fidi anfetjenben Seinen ber 5BabenmuSfeln, fotoie SBlut* gefäße. bricht ein R. ab, fo riebt bet ,~vuß au§ jetner ©clcnloerbinbung uub erforbert forgfame 33ebanb= lung. Shidj bie Sebmmg ber SBänber am [yujjgetenl infolge eineä falfdjen SritteS (fog. Vertreten ober SBerftaudjen beS AußeS) ift jebr jdnuerjbaft unb crheijdn nidjt leiten ein längeres Rranlenlager. (S. SSetftauttjen.) Jlnocficn (Ossa), bie fefteften Seile be§ Körpers res SDlenfdjen unb ber meijten Wirbeltiere, meltt)e als ©cruft für bie wcidien Steile beSjelben, als S3e= feftigüngSfcunlte bermeiften IlcuSleln unb al§»affi»e SSetoegungSotgane bienen unb jum Seil aud) sattere innere ©ebilbe jdiüßenb umgeben. 3brer ©eftalt nach teilt man bie R. ein in lauge ober 5lebren = fnodien, wie bie meiften R\ ber ©liebmaßen, tneldje aus einem tompalten, im Jnncrn bie ilcarfböble unb bas Rnodjenmarl entbaltenben 9)cittelftütf (eigent= liebe SRöbre ober Siaphuje) unb jtDei turnen, mit überfnorpelten ©elentflädjen oerjehenen (Inbftüden idpiplnijen ober 2lpopbbjen) bejtebcn; in platte ober breite R., welche meift auS jroei Sagen fefter Subftanj befteben , jwijcben benen fieb eine ber S)i>ärtc unb editrere; entueht mau bem .H'. bie Salje burd^ Säuren, jo binterbleibt in ber urjprünglidien 5'orm beS K. ber elajtijche, biegfame Knorpel, melchcn man meiterbin leidjt burdi Kochen in Seim umioan-- beln faun. ,seber K. ijt an feiner Oberfläche mit einer aufjcrorbentlicb jejten, jihröjen, ber Knochen^ Oberfläche überall innig anliegcnben 6aut, ber Sein-- ober Kno eben haut (Periosteum), über; Sogen, fon meldier aus bie (J'rnäbrung, baS 3ßacb§: tum in bie Tide fotoie bie meiften Srtranlunge'n ber K. ausgehen. laS SängentradiStum ber ;)löhren= fnocheu erfolgt oon ben Gubftüden berfelben, ben jog. (Spiphbjen auS, oon beren Kttorpeljdieiben bis sur Sßollenbung beS KnochenroachStumS bejtänbig Knochenmaiic neu gebilbet unb an bie (Fnben bei äJtittelftfictS angefegt roirb, mobureb baS lefttere immer länger mirb. 33eitn Neugeborenen bejteht ber K. nodi größtenteils auS Knorpel (j. b.), melcherftch nur allmählidi bureb Slblagcrung oon Kalt jaljeu in Knochengewebe umioanbelt. S)a§ 3nnei"e ^tv K., ioloohl oic yöhlen ber rKöbrentnodien als bie jpon= giöje i jehmammige) Subftanj (f. Spongiosa) ber furjeu unb glatten R., ijt mit einer roeidjen, rötlichen ober gelben, fettreichen ÜlJafje, bem Knochen; inarf, erfüllt, melcbeS nicht bloß als Schutz unb JirterungSmittcl ber in ben K. eintretenben 33lut= gefäße, fonbern auch als ©ilbungSftätte ber weißen ißluttörperdien bient (j. Slut, S5b. 3, S.159a) unb bei allen entjünblicben 21jjeftionen ber K. eine wich- tige Solle jpielt. öinjiditlidi feiner feinern mihoffp- pifcheu Struftur unterfcheibet man am Knodieu= getoebe eine gelblidje, tonjentrifch gejdiiditete, mit Kalt jaljeu imprägnierte @runb= ober o"tcrcellular: juhftanj, wcUbe oon iahlreichen feinften ©efäß= fanälchen, ben fog. >>aoerfif eben Kanälajen (entbedt oon bem engl. 2lnatomen öaoerS im 17. 3ahrb.), nach allen Sichtungen burchjogen ijt, uub jahlreidie fleinjte jternjörmige, burch garte 2luS= läujer miteinanber oerhunbene iänglichrintbc 001)1= räume, bie jog. Kuochenäcllcu ober Kuocben = lerpcrd)en, welche in ganj regelmäßiger 3lnorb= nung in ber ©runbfubftanj eingebettet jinb unb bie (5'rnährung bes KnodiengewebeS oermitteln. gut bie i e ch ni t haben bie K. Sebeutung. S ttreh ?(uSfod)en ober heuer burdi ?lus-,iehen mit 33cn= Hit wirb baS Kuodienjett, Knochen öl ober Klauenjett gewonnen, baS, bureb Umjchmelu'n uub filtrieren gereinigt, feiner üDünnftüfftgteit wegen als Scbmieröl für Uhren, iltajchinenteile u.f.to. oorjüglicb ift. 33ie entfetteten unb gebleichten K. werben ui SrecbSlerwaren »erarbeitet (f. Knodjen= bearbeitttug) , wäbreuo bie Siüdftänbe jowie bie jur SSetarbeitung nicht geeigneten K. ju Knoebenmebl (j. b.i oermahleu werben.' 2luS ber burch Slusfocben ber R. gewonneneu fnorpeligcn Subftanj wirb ©lutin (f. b.r bergcftellt. Tie Kncd'cnafche, weißes c pobium lau ber Stift Derbrannte K.i, beftebt jur feauptfacbe auS (lalciumphospbat neben *Dcagne= fiumphoSpbat, Ealciumcarbouat unb ivluorcalcium. GS bient in ber ©laSiabrifation jur drjeugung beS •JJtilchglafeS liöeinglas, .HnocbcnglaS), jenter Strtilet, bie man unter S Demut, Ttnb unter 6 aufjm'udien. 446 fittodjenaidje — Srtocfienbrücfje ;ut Grjeugung Weißet ©lautren, at§ ©emengeteil ;ur .verfteilung von SDluffebi unb Jreibberben, als $oliet= unb Buhmittel, aU iKobftoff ,;ut ©etoinming Per Bbespboriäure unb beS Vbospbers unb als Süngemittel. gern« tottb auä ben.H. biefinot^en: fohle (f. b.) unb aus tiefer bas Bemfdjtoatj (f. b.) bergeftettt — SSgL gtietberg, Tie SBettoettung Per S. auf djem. SBege (äBien 1884). ftnoencnaicbc, {. Jinecben (S. 445 b). Jlnocticnnucniurlii?, f. Groftofe. Jtnpcricnbcorbciiung ober Bctnhearbet = tung, bic Bearbeitung bei ftdrfern iRöbrenfnecbeu größerer Stete Mint Sretjen unb Sdmtfeen, eine ^ufufrric , mcldv namentlich, in Jtürnbetg, gürtb iewie in ©eislingen iSIMirtteinberg) jablreicbe ©c= genftänbe, lote Knopfe, Seminofteine, galjbeine, iebaebfiguren, 9Jcet)er= unb ©abelhefte, Brofcben u. i. w. liefert; biefelben tetnmen an geinheit unb Schönheit ben in berfelben SBeife aus Elfenbein bergeftetltcn nabeju gleich. Sie Knochen werben su biefem Qrved einer Vorbereitung bureb 2lus= foeben, 2tbfägen ber Gnben unb Bleichen mit ^>ott- aicbenlaugc unterworfen. Quv Berfleinerung be= btent man_neb einer Sanbfäge, bie ber Begeniäge bet Scblotier ähnlich ift, ober auch, einer kleinen Hreic-fäge mit feinen, nidit gefebränften 3ühnen. Sie »eitere 2lusarbeitung erfolgt auf bet Srebbanf mit_Ülnwcnbung mittelgroßer geilen, be§ ccbab= mefjetS, ber gräfen, Bobter, ÜTtetallbebel u. f. w. "Bei otbinären arbeiten finbet bas Schleifen mit rcbacbtelbalm, bas polieren mit Bcinipänen ftatt: feinere arbeiten werben mit Bimsftein gefcbliffen unb mit Scblämmfreibe ober Aalt unb seife nafe poliert. -Beamte 2(rtifel aus Knochen werben ge= färbt. 3u ben als Belegung ber Jtlamertaften bie= uenben weißen Beinplatten werben £>irfd)fnod?en serwenbet. — Bgl. Stnbe'S , Sie Verarbeitung bes jSorns, Glfenbetns, Scbilbpatts, ber Knochen u. f. W. (ffiien 1885). Stnoct)ent>ranb, f. Snocbenfraß. ftnoriicubrcccic, edige Bruchftüde pou &no= eben, 3äbneu unb Schuppen pon SBirbeltieren , bie bureb ein eifenfebüfüge? , fanbigeä ober faltige* Binbemittel jufammengefittet fmb. Solche S. füllen entweber Spalten in fialfftein (am DJiittelmecre) aus, ober übersehen ben Boben pon Sohlen (finod)en= lager), ober bilben auch förmliche Bänfe jhnfdjen anbern Schichten, wie ba§ Bonebeb (f. b.) im obern Keuper Seutfcbtanbs. ftnocftcnurccficr, f. Knochenmühlen. ftnodicnbrüdtc (Fracturae ossiumj , plöRlicbe Trennungen bes .Sufammenhang« eines Knochens, entfteben in ber Segel bureb, Ginwirtung äußerer ©ewalt, feltener burd) heftige JJcusfclfontraftionen. ©efunbe itnoeben befiRen eine gtofee geftigfeit, fo= bafs ein Stofs ober Schlag fchon mit großer Ktaft einWirten mufe, wenn ein Knocbeubru6 betbei= geführt werben foll. ©ewiffe tranlhafte £Setän= öerungen ber .Hnochen (2lufloderung unb Brüchig; teit infolge pon Spphilis, r>on G'nglifdier Äranfbeit, non finochengefchwülften u. bgl.) begünftigen bas Gntftehen ber S., unb bei alten acuten brechen bie .Hnochen infolge Per fenilen Ültropbie be§ finochen= gewebeS leichter als bei jungen. 2J!an teilt bie Brüdic ein in üollfommene unb unpolllommene. Se^tere fmb biejenigen, bei welchen bie Brud^enben noch in Berbinbung gehalten werben, entweber burob »ie Beinbaut ober bann, wenn ber ftnoefren blojs gefnidt ift linfractio). 3U ^^ unPoUtommenen Brüd)cn iählt man auch bie Spaltungen (gijiuten) ber Hnochen, bie uamentlid' am Sdjäbel häufig ju ftanbe tommen. 3ft ber Bruch ein polltommener, fo haben fieb bie Bruchenben, fchon burd) ben 3ug ber 2JJusfeln, meift gegeneinanber nerfeboben (fie reiten aufeinanber). Scanebmal feilt fieb auch ein Brucb/enbe in bas anbere ein. (Sine anbere Ginteilung ber $. ift bie in einfache (ohne BerleRung bor Saut, gtofjet ©efäfee unb 3icrpenftämme) unb in fomplijiette (mit folchen BerleRungen) , welch letjtcre bie gcfäbr-- licfaeru ftnb, weil bureb bie Sautwunbe febr leicht bie Aäulniserreger ber 2uft su ber Snochenwunbe gelangen unb in biefer (Snt.mnbungen unb Bereite; rangen, ja felhft lebensgefährliche Berjauchungen bewirten tonnen. Qn ber Siegel bricht ber itnochen nur in jwei Stüde; ftnb mehrere Stüde entftanben, fo nennt man bieS einen Splitterbrudi (fractura comminutiva). illit Sliidficht auf bie Dichtung bet finochentrennung unterfebeibet man ferner üuer = brüd'e, Sd)ief= ober Schräg brücbe unb Sängsbrüche. 2lucb blojje 3lbfplitterungen oon itnoebenftüden (SameUen) fommen Por. Sie falfdie Stellung ber (Jytremität, bie beträdn liehe 2lnf diwellung , bic Schmerjhaftigfeit, bie Bc= weglidifeit ber Bradjenben unb ba§ ftnirfchen (Are: pitation) beim Bewegen ber Bruchenben gegenein= anber fowie bie Beeinträchtigung ber gunttioneu be§ betrogenen ©liebes jeigen bie graftur an. 3n manchen gälten ift bie Grfennung febwer, namentlti wenn ber finodjen in ber Stäbe eines ©elcnfs 5er= brochen, wobei bie graftur mit einer Berrenfung (f. b.) perwecbfelt werben lann. Grlcithtert wirb bie Siagnofe bureb eine grofse Sftegelmäjigteit ber Brüche unter gleichen Berhältniffen. So jirecben Mnber beim galten febr häufig ba§ Scblüdelbein, 15'rwadifene , wenn fte auf bie porgeftredte öanb fallen, bas porbere 6'nbe ber Speiche, alte 8eute ben Cberfchenfelhals (ben Seil äwifefaen bem ©elenf= fopf unb bem großen iHollhügel bes Cberfdienfel= fnochens). Siefer SchenfelhaUbtuch heilt ge- wöhnlich am febwerften unb hinterläßt meift Jöinfen. 3ut öcilung ber einfachen S. ift nach ber mög= liebften Stnnäherang ber Bruchenben ( 6 int id) tung obet Diepofition) gefthalten berfelben in biefer Sage (Jtetention) unb pollftänbige 5luhe ber ©liebmafsen nötig. 3Rcm lagert baher bas Bein ober ben 2trm äWifdjen Schienen, legt einen Ber= banb au s $appe, bie man mit SSBatte füttert, unb mit fileijlet ober Sertrin beftrichene Sinben au (5öatte=, fileifter=, Sertrinperhanb) ober gipft bie Binben ein (©ipsferbanb). Sie Teilung erfolgt um fo fdmeller, je jünger unb gefünber bas 3nbi; pibuum ift; Schlüffelbeinbrüche ber Äinbcr heilen oft ohne alle Bebanblitng, währenb Cberfcbcufeh balsbrüdie alter Seute häufig got nicht heilen. 3" falfchcr Stellung gebeilte Brüche müuen wieber_ge= brochen unb neu eingerid^et werben. Qn ben meifteu gälten wirb ein einfa6 gebrochene^ ©lieb wieber collfommen brauchbar; ber gebrochene Snochen, be= fonbetS -s. B. ber ßrtremitäten, erleibet jeboch infolge eines' Bruchs häufig eine Berfürsung. äüäbrenb ber Siachfur ift bie eingetretene Stcifigfeit unb Sdiwäebe be§ gebrod)enen ©liebes burch allmählich gefteigerte Übung, fpirituöfe Ginreibungen unb SJcaffage, Glef= trifieren unb warme Bäber ju hebanbeln. Bon ganj befouberer SBicbtigEeit fmb bei allen H. bie etften öilfeteiftungen, welche ber Bep legte »rfährt. Jtachbem man Sleibungsftücfc bej. Stiefel fo Weit aufgefebnitten bat,bafe bieBcrleUung Jtrtifc!, i\e man unter S oeemiit, ünt) unter 6 aufäuiuctien. Shiodjettbi-ücfjtgfcit -- Snoc^enfrajj 447 überfeinen werben tann, befeftiae mau bas traute ©lieb mit 23inben ober mit Südiern, jerfebnittenen ,'öembeu, Vcttlaten u. tgl. au} einer feften Unter= läge (Sd)ienen aus Satten, 33rettcrn, ßigarrentiften, Vappftütfen, Srabt, sufammengebunbenen Steigen u. äbnl.) berart, bafi es uid)t mebr febmerjt unb fid) nicht perfebieben tann, unb lege bis jur 2lntunft bes Slrjtes talte Umjcbläge pon @tS, ©ebnee ober SBaffer auf bie 23rud)ftcl!e auf. 3m äujjcrftcn 9tot= falle tann man aud) bas gefunbe Sein als Schiene benutjen, inbem man bas 3erbrod)ene Sein mit lücbern an basfclbe feftbinbet. Rann man bas jer= broebeue ©lieb nicht biureicbenb fixieren, fo mag man ben SSerle^ten lieber noch längere 3"t bis 3um Grfcbeinen bes 3ltjte§ auf ber ©teile, wo bas Un= glüct gefebebenift, liegen (äffen, als bafs man ibn öen ©djmcrjcn unb ©efabren eines längern £rans= ports ohne binreiebenbe Sicherung ber gebroebenen Knodjen ausfefct. Sgl. tf'smardi, Sie erftc öilfe bei Verlegungen (öannop. 1875); £>offa, Sebrbud) ber gralturen unb Surationen (SBürjb. 1888); ßgmard), Sie erfte öilfe bei plöglicben Unqlüdsfätlen (9. 2lufl., Spj. 1891); Kiefewetter, R. unb Verrentungen (SBiesb. 1893). SnocI)cnDruc^iflteit(Osteopsathyrosis),2Beid)= beit ber äußerlich fenft nid?t nachweisbar ertrantten Knochen, fobaf; biefelben leiebt brechen. Sie Urfad)e ber K. ift unbetannt. Qn anbern gällen ift bie K. ba= burd) bebingt, bafs ber Knochen burd) (Intjünbungen, burch ©efcbwulftbilbungen (Krebs) erweicht wirb. Sie R. berftinber, aud) Hiartflüffigtcit, ^adfeudje genannt, tritt namentlich bei trächtigen ober milebenben Rüben auf unb ift bie golge einer su ftarten 2lbgabe pon Ralf aus ben .ttnoeben , bie burd? ben ©enujj taltarmcn gutters nid)t genügenb erfefet mirb. SBebanblung: 3uttermed)fel unb als yjJebitament präpariertes Knochenmehl (auf febes glittet einen (Sjjlöffel üoll). «uodiciibrainC, hoble, enttaltte Rnodjenröl): ren; fie werben in ber Chirurgie behufs Slbleitung bes SBunbfetrets, bes (SiterS u. f. tu. angewanbt; fie jinb baburd) ausgejeiebnet, bafj fie ficb Pon felbft auflöfen. MiiDiliciieutjüiibuug, f. Dftitis. Sncefjcncrbc, f. Rnodjeu (6. 445b). Stiioct)cncvtocid)uiifl, f. Dfteomalacie. finorlKitfctt, f. Knochen (©. 445b). Suodicnftmio', eine g-orm ber Vernftetnftüde, f. Vernftcininbuftrie (33b. 2, S. 842a). finud) cu ft f d) c ober © r ä t e n f i f d) e (Teleostei), bie gröjjte Drbnung ber gifebe, mit tnöcbernem ©Ee= lett, am iKanbe freien, unter einem Riemenbedel per= borgenen Riemen unb jwei Klappen am nicht mus= fulbfen Slrterienftiel bes fterjens. Siefe ledern (Sbarattere bienen bef onbers jur Unterfdieibung pon ben ©anoiben ober ©cbmeljfcbuppern (f. b.). Sie SBirbelfüule ber R. beftebt immer aus bitontapen 2Birbelförpem. 9)Jan teilt bie R. gemöbrtlicb nad) bem Verbleiben eines geöffneten Suitgangs jroifcben ber ©cbroimmblafe unb bem ©djlunbe, ober bem Serfdjluffe biefes ©anges, foroie nad) ber Sefcbaffen= beit ber porberu Strahlen ber iRüdenfloffe, bie balb ftacblig, balb meid) finb, enblid) nach beränorbnung ber Äiemen unb ber Siefer= unb ©djlunbtnocben in bie Unterorbnungen ber ©tadjelflofier, ber ©d)lunb= tiefer, ber 2Deicbflo|)er, ber ©cblunbblafenfifd;e, ber jjaftfiefer unb ber i8üfd)eltiemer. ߧ fmb roett über 6000 Strien befd)rieben. (©. bie STafel : 93unt = farbige gifebe [93b. 6, ©. 828] unb bie Safel: SIrtitel, bie man unter fi oerm gifdn'I, 3i3.1— 10; Jaf. II, 3is. 1— 14; Zaf.lll, 3ig. 1-5; Sof. IV, gig. 1-5; 2af. V, 3ig. 1-14; Jaf. VI, 3ig. 2 fomie bie betrefjenben ©injelartitel.j ftnodtcitfiftcln, f. Rnocbenfrafj. ftnodienfruf; ober 93cinfäule (Caries), eine mit Eiterung unb 3aud)itng Perbunbene Sjerfcbroä^ rung ber ftnocbeu (finocbcngefdjlPür), bie fidi häufiger in fchioammigen als in fefteu Knochen finbet unb biefelben Urfacben bat tote bie 35erfchroärung anberer ©eipcbe, ober auch burch Sppbilis ober ©trofulofe Peranlafet ift. 2)er finod)en roirb hierbei gaiij allmählich jerftört, inbem baS ftnoebengemebe entmeber ©diidjt für Sd)id)t Pon ber freien Dher= flädie her in einen feinen moletularen Setritus jerfällt (fog. 9)iotetularnetrofe bes Snochens) ober, tpas häufiger, burd) ipudjernbc, pom entjiu^ beten Mnocbenmart ober Pon ben 93lutgefä|en ber Jinod)enrinbe ausgebenbe g'icifcbfäräwen gerftört roirb (malacifdje ober fungöfe Saries). 3fr mehr ober minber reichliche 6iter= unb ^jemchebilbung mit ber .HnocbenperfchlPärung perhunben, fo fpriebt man Pon f eud)tem S. (caries humida), im ©egen= fa& jum trodneu fi. (caries sicca), bei roelcbem ber gerfallene Knochen fofort aufgefaugt roirb, ohne baf; Knocbcnjaudie jum 3>orfd)ein tommt. ©einen Ausgang nimmt ber fi. getpöbnlid; pon Peniad)= läffigtenunb perfchleppten ©ntjünbungen unb 35er= eiterungeu ber SBeicbteUe, insbefonbere ber ©etent= teile, roelcbc allmählich auf ben Knochen übergreifen, feltener pon Knochenhaut: ober Knochenmartentjün= bungen, bie piel häufiger 3um Knocbenbranb führen. SRan ertennt ben K. an ber oft beträchtlichen 3ln= fchroellung unb Sluftreibung bes faribfen ©liebes, an ber ©teifigteit unb ©cbmeräbaftigteit bes benad)bar= ten ©elenfe unb an bem 33orbanbenfein Pon mehr ober minber jahlreichen 3iftelgängen, bie eine bünn: eiterige, mifsf arbige unb übetrieebenbe, häufig mit fanbartigeu Hnochenpartitelchcn permifd)te 3tüfftg= teit abfonbern; bringt ber 2tr.it mit einer metallenen ©onbe in einen berartigen 3iftelgang ein , fo ftöfn er auf ben rauben, morfeben unb ermeiebten Knochen, ber Pon feiner Seinbaut entblöfjt ift. Sie Krant^ beit, melcbe ficb Porjugsroeife bei Kinbem unb ftro= fulbfen jungen Seilten finbet, nimmt meift einen ebronifeben, über piele ÜJlonate, felbft 3abre unb 3ahrjehnte baueniben Verlauf unb erforbert 311 ihrer Teilung aufjer ber Kräftigung ber Konftitution burch gute Dtahrung, ben ©enufs frlfcber unb reiner fiuft unb roarmer 93äber nicht feiten bie operatipe ßntfeniung (iRefettion) ber tariöfen Knodienteile. Knocbenbranb, Knod)ennetrofe (Nekrosis) nennt mau bagegen bas 2lbfterben eines Knod)ens ober Knochenteils, roekbes häufiger tompatte als febroammige Knochen befällt, unb wobei ber an- geworbene Knochen gewöhnlich nicht bie geringfte SBeränberung feiner Sertur unb ©truttur erfährt. Sas abgeftorbene Knodjenftüd ober ber © eq uefter roirb oft Pon bem nod) porhanbenen ober pon ber 93einhaut neu gebilbeten Knochen (£oten= ober Knochenlabe) eingefdiloffen. Qn ber Knod)eulabe finben fid) in ber Siegel mehrere fenfterartige Dff= nungen, fog. K lo a ten ober Knochenf ift ein, burch roelcbe ber im Innern ber Sabe gebilbete (Siter nach aujjen abfliefet. Knocbenbranb entfteht am häufig^ ften burd) Slufbören bes Sluttreislaufs unb bamit ber ßmäbumg bes Knocbengeroebes infolge pon Verlegungen unb ßrfchüttcrungeu ober aud) aus innern Urfacben (ßmbolie, ©trofulofe, ©ppbüis, Spphus it. bgl.). öeiluug roirb ersielt burd? bie ©c = igt, flnb unter (J aufju(uc^en. 44- iTnodieiuieidiimtlft — .Siiiodicnfvanflicitcii queftrotomie ober Jteftoto'mie, f. b. bie opera* ri»e Sntftrmmg beS abgeftorbenen StüdS. übet bie Jbg\ Sbo»pbornefrofc berfirtocpen f. ■nboSpboiTergiftung. SnodKngcfcfjrt'uift, f. dyoftofe. HiuirtH'iiiH'fcfiHütr, f. Rnbdjenfräfj; [445a). ftitorf)cii(icit)cbc, f. ©etoebe unb Rriodjen HS. ftnoriicnglac*, i. Rnodjeh (3. 445b) unb 3Jiilcb= Kuodicniirtut, i. Rhodjen (S.445M. [glaS. «iuiflintbrtim-iir,iuibiiiig ober Seinbaut= entjflnbung (Periostitis i, Die tlntjüubung ber ben Knochen übcruebcnbcu unb eruäbrcnben, febr gefäfj: unb nerbertreidjen Rnod)en= ober Seinbaut (f. Knochen, S. 445b), eutftebt entlbeber burcb ört= litt] einroitfenbe Sc&äbHtt^feiten , wie buvd) Ouet= jungen, äSerWimbungen unb äl)nlid)e Serlebungen ber Knochen unb ber bcnadjbarten 3Beid)teile> inS= bejonbere Oberflächlich gelegener Knochen (Schien: bein, Sorbcrarmfnocbeif, Sippen u. a.), ferner burcb eingebrungene Spaltpilse ("Batterien). Säufig be= obacbtet man fie int SBertaüf gewiffet Stttgemein= ftantbeiten, namehtttdj ber ©frbfutofe, ber 2uber= fulofe, ber Gnglifcben Rrantbeit unb ber SopbiliS, unb in fotdjen gällen nimmt fie gcwöbnlidi einen iebr fcbleicbenben unb langwierigen Serlauf. Sie bauptfäcblidiften Renmeidjen ber R. fmb eine niebr ober miuber Detrfid)tlicpe Shiftreibung beS erfranftcn finodjenS unb fd)liefili6 Jlnfcbwellung beS ganjen ©ItebeS, Riebet, Schlaf lofigfeit fowie heftige ftedjenbe unb bobrcnbe Schmerlen, bie ficb bei Srucf unb SBerübrung bis jum Unerträglidjeu (teigern. 3Cu§= gang unb 'Serlauf ber Rrantbeit finb fetjr nerfd)ie= ben; entroeber tritt bcilbige Verteilung ber dntjün: bung unb bamit pollftänb'ige ©enefung ein, ober cS bleibt eine bduernbe SSerbidung unb Shiftreibung Der .Hnocbenbaut unb be§ RnodjenS (S b P c r o ft o f e ) iurürf, ober e* tomint gu umfänglicher diterung unb jlbfcefjbilbung, oberes cntftebt burcb Serfcbwärung rer Rnocbenrinbe eine Rarieä (f. Rnodjenfrafj), ober enblicb eS erfolgt burd) bie eingetretene 2lblbfung ber Seinbaut Dom Rnodjen ein gdn§lid)e§ ober teitroeifei Slbfterbcn beS lefiteru (Rnodjenbranb, .ttnoebennefrofe , f. Rnodjenftafj). 3uweilen erfolgt ber Stob burcb, Sßuämie unb Septicämie. SieSBe&anblung erforbert »or allen Singen abiolute SRtUje unb Schonung be3 ertrantteu Ror= pcrteilS; baneben erweifen fid) im 3lufang falte Unt= febläge unb GiSbeutel, fpäterbin bei begiunenber Siterung fcuditwanue Utnfd)Iäge nütslicb; baben fid) Giterberbe gebilbet, fo mufj bem oorbanbenen Siter burcb einen recbtjcitigen G'infcbmtt in bie ent= iUnbete Hnocbenbaut ein iUbflufj nach aujjen »er= übafft werben. äBenn bie R. auf einem ber oben: genannten 2lUgemeinlciben berubt, fo ift neben ber örtlichen Sebanblung bie energifebe Sefämpfung beS betreifenben ©tunbleibenS uuerläfUid1. ruev(1)eii, f. Rnodjen (<£>. 445b). Snocrjcnfranffieiten , bie Grfrantungeu beS Knochengewebes, oerlaufen im allgemeinen wegen beS langfamer Por fid) gehenben (5'rndhrungöpro 3effeS be§ RnochenS auch weit tongfamer als bie RtänIBeiten anberer ©ewebe, fmb aber um fo ge= fährlicher, wenn fie bie 9Iäbe ber ©elenfe betreffen; fie befd)ränfen wenigftenS bie ©ebraucbSfähigfeit beS erfranften ©liebeS unb führen in oernad)uiffig= teil Adllcu nicht feiten burdi langwierige Säfte= pevluftc, burd) Giter= unb Jauchepergif tung fowie burd) fpedige ober amnloibe Entartung innerer wichtiger Draane 311 fchwerem Siedjtum ober felbft 311m Sobe. ffiähreub beS erften KinbeSalterS, in welchem bie Rno'dje'n infolge ber SBdd)Stuih§»bt= gärtge blutreicher, faftiger unb weidjer finb, fommen k, namentlid) ffrofulbfe unb rhad)itifche, häufig por; in ben fpätern SebenSaltem geben inSbefon= bere bie SrmbiliS unb bieSuberfulofe Slnlajs 3U oft langwierigen unb entftellenben Mnodjenaffeftionen. 3u ben »idjtigften R. geboren: bie Rnodjcnbaut* entjünbung (f. b.), bie Sntjünbung beS gdnjen ftnochen; (f. DftitiS) unb bei ffnocbeumavfS (f. Dfteo» ärtifcl, Mi man unter S termiBt, finb unter (? auF}ufu#en. SnodjcnfrcbS - - ÄnoHenblättcrjcfjlüamin 449 mrcliti:- 1, weiche febr eil Knodjenbranb unb Knocbcn= J iraf> (f. b.) jut Solge haben ; bie (f nglifcbe Krantbeit I lf. b.) ober 3tb adbttis ; bie Knochenerweichung, bei schwängern unb SBödjnerinnen (f. Cfteonmlacic): Die Knocbcnüerbärtung (osteosclerosis); SReubib i bungen in bcn Rnodjen , wie bie RnoibengefdjtDulft \ (j. Uroftofe), ber KnodjenfrebSu. ct.; enbtid) bie Snod)enbrüd)e (f. b.). — SßL Solfmatm, Sic Rranf= beiten ber Sewegungsorgane (in ?ßitba = Sillroths «Öonbbud) ber ©birutgie» . 2. Sb., 2. Abteil., @r= langen 18G5, 1872). Knodjcnfrcuct, f. Sftinontyfofe. Rnodjcnlabc, f. Knod?enfraf>. Jlnodjcnlrtger, ). Knodienbrcccie. Jtnoriicnlctirc, f. Dfteologic. ftnodicnlcint, f. ©Iurin. ttnodienmatf, f. Knochen (©. 445b). ftuoerjenmarrentjünbung , j. Cl'teompelitis. ,*fnodicnmct)l, bie ju ^uloer ober in gröbere Stoffen bi§ 3U crbfengrofjen ©tüden auf Knocben= mühten (f.b.) jerflcinerten Knodicn ber Siere. Sas 5?. bient gut Süngung namentlich folcber Kultur; pflanjen, bie Dielen pbosphorfauren fialtS bewürfen ; aueb auf SBtefen jeigt es grofee SBirffamfeit Stm träftigften wirft bas K. aus frifeben Knochen, inbetn biet aufser ben Satgen nod) ©tidftoffoerbinbungen eine büngenbe SBirfung äufeern, am rafcheften bas ftaubjein gepulüerte. 3uerft würbe es 1802 von Krupp in Solingen als Süngcr angewenbet. Jn neuerer 3eit ift bas K. jum bebeutenben öan- belsartifel geworben. 2lu|;er bem Siebte Don roben Knochen wirb gegenwärtig aud)tnelüon gebämpjten (bie cor ber »Jerfleinerung sunt Qmede ber 6nt= fettung in einem Sampfapparat bebanbelt werben) angewenbet, weil biejes im Soben (eid)ter auf= ael'öft wirb. S. enthält burd)fd)nittlicb 3,8 SJJroj. Stidftoff unb 23 $roj. Sßb°§PborfäU«. Sen pbo->- pborfauren Salt pflegt man oft aujjufcbUe&en (b. b. auftöSlicber ju madicu) burd) Sebanbtung beS S. mit rerbünnter Sd)Wejelfäure ober 6aljfäure, Wo= burdj bas Superpbospbat (f. b.) erhalten wirb. — SBgL öotbefleif;, Sas K. (SBett. 1890). Kuodtciiniiinlcn, Stafcbinen jut Aerlleinerung non Knochen bei ber öerftellung oon Knochenmehl. ?lls befonbers leiftungsfäbig haben fid) für bie Verarbeitung rober, febarf getrodneter Knochen ©alienpaare (Knochenbrecber) erwiefen, bereit Umfläcbcu mit träftigen, feberenartig jnrfammenroir= fenben Scbncibcsäbnen befegt fmb; für bie feinfte 3crtleinerung werben aud) gewöhnliche Slablgänge benugt. Sie 3ertleinerung gebämpfter Knodien erfolgt auf Kollergängen, Kegelmühlen, (5ycclfior= müblen ober Sesintegratoreu. Stampfwcilc finbeu nur nod) feiten 31nwenbung. ftiiodtcnuänrc, f. Knochen (©. 445a). ftnodicnncrrofc, f. Knochenfraß. Knodicnül, f. Knochen (5. 445b). ftn oriicnf ditoor 5, f ornel wie Snodjcnf oble (f. b.). ttnodicufdittiiclc, fociel wie ©allu» (f. b., mebijinifd)). Kuodicufr'lcrofe, f. yuperoftofe. *iiiod)cntran€tunb, eine .\erm bei ^eniftein-- ftüde, f. ÜBenifteiniubuftrie (Sb. 1, c. 842a). ftitobaltn, ein SUtittel gegen Ungeziefer, ein 0c= mijcf) auS Stitrobenaol, rontbogenfaurem Kalium, Scpmierfetfe unb rohem Slmplaftohol. SnoU, Konrab, Silbbauer, geb. 9. 8cpt. 1829 ;u 33erg3a6ern, bilbete |ier= giftungen äSerantaffung gegeben bat. Ur iit bem Champignon im JjabituS febr ähtilid\ tod* I\it er einen am ©runte cnoUig vertieften Stiel unb ftetS weite CameHen, währent biejenigen be» liham pignonS anfangs rojenrot,fpäter braun gefärbt finb. Sie aßetroedjfetung mit bem [entern fann jetod1 tcc-balb triebt itajtfinben , rreil betfetbe febr häufig in nod-> gefcbjojfenem guftanbe aefammelt wirb unb bio Samellcn ;u biefer Seit nocg faft weif; finb. SnoHenfäulc, f. Rartoffelfrantbeit. ftnollcnftciitc, Compacte feine fiefelige Sanb-- fteinc mit 2 — 3 mm grofsen C.uaufrvftallen, bic als viele Eentnet fernere Knollen ober als bis 2 [jufs biefe platten, gleicbjam ein SßfEaftex biltent, in ben fanbigen unb tbonigen Schiebten ter fäcfcf. Sraun= tobjenformation, ;.Ü3. um Solle unb Seipjig, liegen. JtnoUcitiuiitDc, 5ßftanjenart, f. Satate. SnoUcnjicft, ©emüiepflaiue, f. EroSneS. SnoUrnjroicbcln, f. Knollen. ftnoUhur, iKehhui. beim Sßferb ein 6uf(f. b.), beijen Seiten unb iracbtenwänbe febr hoch unb benen 3ebe fnollig vertidt unb nacb aufwärts" ge= bogen iit. 2luf;crbcm verlaufen rings" um bieSöanb 9tinge; tie Sohle ift ftatf nacb unten gewölbt. Ser R. iit eine nidn feltene golge bet Siebe (f. b.). Stürbet jwedmäfcigftem Sefäjlage tonnen Sßferbe mit R. in langjamen (Sangarten bienfttücbtig gebalten werben. Snüpfc, SefeftigungSmittel für fileibungSfrücfe, befteben au-:- 8eber, öotj, öom, Steinnufj, s55crl= muttcr/^orjellan untJcetalleu. R., roeldje mit £ud), (Seite u.f.tii. überwogen Werben feilen (Rnopffor* men), Werben meift au-:- Rnodjen, bie grö&ern audi aus" Soli, unb jroar enttpebet auf ber Srebbant ober aus bünnen platten mittel* beS SurcbJtojseS bergeftellt. jöernfnöpfe werben ftets in erwärmten eifernen formen geprei't. Sei ben ÜRetallfnöpf en unterfdjeibet man ge= goliene R. unb SBled)fnöpfe. 3U ben gewöhnlicbfteu Sorten ber gegoffenen S. toitb bleihaltiaes Sinn ober aueb eine jufammengefd)nto(}ene iDHfdnmg oon 3inn unb SWeffing oerwenbet. 3 i u n t n ö p f e werben in eifernen ober meffingenert formen ge= goffen, in weiebe man, fall-: tie ß. eine versierte Oberftäcbe erhalten feilen, graoierte ober guiUo= djierte platten einlegt. SaS jum Slnnäben beS Knopfes bienenbe ebr wirb fegleicb mitgegoffen ober in bie <\orm eingefegt unb fo an ben Knopf angegoffen. Sie Formgebung ber R. wirb auj ter X rehbanl oollcnbet. Sie maf f ioen Slecbf nöpf e befteben aus einfachen EKetaQfcbeiben mit Öhr, welches oft burd? jroei bis öier Ved'er im Knopf erfe|t ift. Sieie St. finb meift flacb unb aus Kupfer , liieifing; ober Sombatblcd) bergeftellt. S)ie i'!etall= febeiben werben mittels eines Stempels ausgeftofeen unb mit bem tarnen bes 5-abrifanten perfeben. 3ladjbem tie übre angelötet finb, werben bie Ä. blaut gefebeuert ober gebeijt. Sie Scrgolbung, i'erfilbemng u. f. w. gefebiebt meift auf ga[oani= f cbem 2Bege. S ie b e b 1 e n 25 1 c d> t n b p f e befteben je aus jwei in iljrem 3wiicbenraum meift mit Ritt ausgefüllten, am Diaube miteinanber oerbunbenen Scheiben, oon benen bie obere fonoer, bie untere, mit fem Ebr oerfebeue nur iduoad? gewölbt, öfters aueb ganj flacb ift. 3>aS £br ift rjicr öfters aus ber Unterplatte ?elbft gebilbet. 3»r Serftellung ber überzogenen SKetalllnöpfe bebient mau jttfj öfter-: febr fempliuerter SDtafäjinen; im wejent lidieu ftimmt tie Jabrifaticnsweife mit ter ter beblen Slecbtnöpfe überein , toeb perwenbet man tur Bereinigung ber einzelnen Jeile treffen mit je jwei $atrijen unb SDlatrijen. Uniform = unt Sioreetnöpfe finb entweber maffiv igegoffen oter geprägt) ober bobl. Sie», aus Steinnufj, Sßerlmutter, HotoSnufc icbalen, 6orn, 60I3 it. f. w. werten auf ber Sre$= baut getvebt. Sie Stebmüffe werten in Sdjeibdjen gefdjnitten unb aus tiefen freisrunte platten ge= fteeben. Sie fertigen R. werten gefebliffen unt poliert; aueb fann man bie JOberfladv berfelben färben. Sine beteutenbe Ronrurrenj wirb jet^t ben .^ern: unb Steinnufjfnöpfen oon ben .n. aus van gumrni gemaebt, ;u bereit gabrüation bie Slbfälle ter Sautfcbutintuftrie oerwenbet werben. Jtnopf hornweipe, f. Meulenmefpe. Jtnopflodie'operation, f. iBoutonniere. Snopffpie^er, ein iMrfA, bei bem bieSlufänge ter Spiefebilbung in ,'öaartnbpien auftreten. ftnoppcrcifen, fciuel wie 3aineiien. Snoppcrn, f. ©alläpfel unt 2lderboppen. Snorpcl (Cartilago), feite, elaftifdH-, mildiweifje ober gelbtidje Subftanj bes tierifeben Organismus, weldje bärter al? bie <5ebnen= unb bie SKuSEeb fubjtanj, aber weicher als baS Knocb.engeroebe-.ift unt tani bient, baS ©erüft beS RörpecS (»ie beS DbfS/ ber Dürfe, Slugculiter, i'uftröbre, bes .Hebl topiS unb SörufttaftenS) JU peroollftäubigen , bie ©elententen ber finoeben ju überjieben unb ben fieb an manchen Stellen bin unb ber fduebenben cebuen über tetn Rnocben eine weiebere Unterlage ju geben. 3m S'ötus befteben bie ftnoeben in früber .Seit gleichfalls nur aus H., ber fid? naij ber@eburt unb wabrenb bes erften RinbcSalterS nur allmäb- lid? bureb Ablagerung oon RaltfaUen in Miiocben= gewebc umwanbelt. äUan unterfdjeibet nad) bem Sau wabre ober bpalinc R. unb 5afer= ober 9iefsfnorpel, tie aud) ebemifeb oerfebieben ftnb, infofern al§ ter boaline R. beim Soeben mit ÜBaffer eine leimäbnlicbe Subftanj (f. Gbonbrin) giebt, ber 3'afertnorpel nicht. Ser wabre R. beft^t eine gleichartige, glasartig homogene, ber gaferfnorpel eine ftreifige, bem Sinbegewebe äbulidje ©runb= ober^ntercellularfubftanj; beiterlei ©runbfubftan= jen fdjliefjeu aber äbnlicbe ruiibe, oon einer bieten glafigen ßüHe umgebene 3ellen, bie fog. Hnorpel = seilen, ein. 3n neuerer 3eit ift nadjgewiefen, taji ter wabre iboaline) R. nur febeinbar eine homogene Struttut befitit unb in 3?irtlid?teit ebenfalls aus gafern nebft einer gettfubftanj aufgebaut ift. Sie R. befitsen weber Slutgejäfee noch Siimpbgefäfee unb Heroen, finb oon einer feften, ber drnäbrung bienen- ben 3'aferbaut, ber fog. Knorpelhaut (periebon- drium), überjogen unb haben, jumal im Älter unt bei gewi]ien entjünblicben Grnäbrungsftörungen, grofje Steigung, JU oerfalten unt ju pertnöcbern, WaS unter Umftänben febroere 33eeinträcbtigungen ihrer phnftol. Aunftionen(Unbeweglicbteitbes Sruft-- taftenS bei SSertaltung ber SiippenEnorpel, ber ffiir= belfäulebeiSjerfnödierungberSDirbeltnorpelii.bgl.i heroorruft. ©anj oerfebieben pom eigentlichen R. ift ber Rnocheurnorpel. (S. Rnocben, ©. 445 b.) Snorpclfifcne, bis in bie neuefte 3eit Sejeicb'- nung für alle Jifd'e mit tnorpligem Stclett. Setjt trennt man biefelben, intern man tie niebrig_orga= nifierten iKunbmäuler (f. b.) als eigene filaffe oon artifft, bie man unter S oermiBt, pnl) unter G aufsufudjen. ®noryeIgejcf)timti't — ßnofoc 451 benftifdKii überhaupt abfdjeibet, unb nennt fi. ober Sclacbier (Selachii. Choudropterygii, Elasmo- branchii) S'ifc^c mit fnorpligem Sfelett, wohlent^ wicfeltcn paarigen Rolfen, mit muStuIöfem, öicl= Happigem 2lortcuftiel (Conus arteriosus) amöerjen unb einer Spiralflappc iniSarm. GS gehören hierzu, auficr ber menige 2lrten umfaffenben ©nippe ber SccraUcn (f. b.); bic Ouertnäüier (Plagiostamata), mcld)c man in bie öaififebe (f. b.) unb Soeben (f. b.) einteilt, bie eine tnorplige Sd)äbcltapfcl, aber un= »olltommen oerfalfte, woblgctrennte üßirbcl, einen oomSd)äbcl getrennten Dberttef er, ber in SBalnbcit baS mit bem Ouabratbein Derfcgntolaene @aumcn= bein barftellt (ein ed)tcrCbcrtiefer feblt), ein grojjeS, quergcftellteS ÜJtaul auf ber 33aud)feite unb jablreidie (fünf big fiebert) getrennte Hiemcnfpaltcn an ben Seiten bcS öalfeS befiben. Sic ©attung Störe (f. b.), welcbe man beS tnorpligen SfelcttS wegen früber ebenfalls ju ben fi. rcdjnctc, geboren ber beutigen jtlaffifitation nad) ju ben ©anoiben ober Sdjmcl.ifcbuppern (f. b.). Jiltoipclqcfcrjmulft, Gncboubrom (Encbon- droma), traut hafte, meift runblicbe ober tnotlige, r>or= jugSrocife aus .unorpelgewebe befter)enbe ©efdiwulft, bie bisweilen bie Giröfie eines JiinberfopfS erreicht unb am bäufigfteu uon ben Knocben, inSbcfonbere pon ben turnen :Röl)reninod)en ber Singer unb 3eben, fcltencr uon brüfigen Organen (cpcicbetbrüfcn, &o= ben, Gierftotf) ausgebt. Sie M. entwidelt ftet» »or= roiegcnb im jugenblicben 2llter, Wäd)ft im allgemein nen nur langfam unb faun nur burd) Operation entfernt Werben. [Snorpel. ftitorpclaerucbe, f. ©etuebe (anatom.) unb finorpclljaut, f. Knorpel. Snorpelfirfdjctt, f. .Hirfdic. Jtnorpcllcint, f. Gbonbriu. Jlnorpcltmig, f. Earrageen=3JcooS. Jlnorpcl *,c(Icn, f. Knorpel. Knorr, hinter naturI)iftor. Diamcu 33egei(t)nung für © e or g 9Bo tf g an gKnotr, geb. 30.3) ej. 1705 511 Dtiirnbcrg, geft. bafelbft 17. Sept. 1761, belannt als .W'upjcrftedjcr für naturliiftor. SBerfe. ttuotr, Gbuarb, 2lbmiral, geb. 8. Wlävj 1840 in SaarlouiS, trat 1854 als Kabett = 2lfpirant in bie preufj. ÜHarine. 1856 311m Seetabetten ernannt, 1859 jutn Unterlieutenant bejörbert, ntad)te er auf ber « C§lbc» bie oftafiat. Grpebition Pon 1859 bis 1862 mit. Dtad) feiner SRüdlebr nntrbe er Sieutenant jur See unb 1865 fiapitänlieutenant. 1870 erhielt er ben 33efel)l über baS Sampjtanonenboot Sfteteor, ging bamit nach SBefttnbien unb fdjlug bort Wäb= renb beS Seutfd)=ö'i'au3önfd)en Krieges in einem ©cfed)t bei öabana 9. Scott. 1870 ben bebeutenb gröfjern unb ftärfer bemannten 2loifo Sonnet, ber nur burd) %l\xi)i auf neutrales ©ebiet ber SBeg= nabmc entging. 1871 erfolgte K.S SBeförberung jum flotpertenfapitän unb 311m Sirettor bcS 6pbro= flraphifeben 2lmteS im ÜDtarineminifterium; 1874 «hielt er baS Kommanbo ber als Kabcttenfdm(fd)iff bienenben fireujerfregatte Jfjertb^a, mit ber er eine breija'bvige Steife nach bem ©rof5en Ocean machte, wabrenb beren er 1876 3um Kapitän 3iir See »or= rüd'te. 2tuf biefer Steife tourbe uon ihm ber greunb= fd)aftS= unb SanbelSoertrag mit Jonga abgejd)lof fen. 1878—81 war er Oberwerftbireftor in 2Bil-- belmSbanen, bann bis 1884 6bef bcS Stabes ber Slbmiralität, unb wäbrenb ber jämmerlichen ©e= fdjwaberübungen 1881 unb 1882 Sefeb.lSb.aber ber Sßanäerfregatte J-riebricb ber ©rofse. 1883 3um Sonterabiniral bejörbert, würbe er ©nbe 1884 (ibei bcS 2Beftafritanifd)cn 0efd)WabcrS unb feblug ba= mit 20. bis 22. Se3. ben Siegcraufftanb infiamerun uieber. hierauf ging er als Ghef beS ßremev gefdnnaberS nacb Sanfibar unb jwang ben Sultan 3Ui'".)lnertcnuungberbeutfdicu£dua',lK'irfd)aftinDft= afrita. Sann fegeltc er mit bem fireujergefdjfeaber nad) Sluftralien unb Storbdjina unb teilte 1886 nodjmalS nad) Sanfibar surüd. 1888 würbe er (Jbef ber 5)lanör>erflotte unb begleitete Saifer *J[Ul- beim II. nad) ber ruf)'., fd)web. unb bän. .Ciauptftabt. 1889 würbe er 311m SSiceabmiral unb ©l)ef ber SJiarineftation ber Dftfee unb 1893 3um 2lbmiral befbrbert. fi. Perfaßte ein «öaubbud) ber SdjiffS= bampftnajdiinenfunbc» (SBetl. 1867). Änorr, Sub»., Gbcmitcr, geb. 2. Sej. 1859 311 9JJ uneben, ftubierte bort, in öeibelberg unb in Er- langen, Habilitierte fid) im Dlärs 1885 in (Erlangen, Würbe 1888 auf;crorb. ^5rofeffor in 3Bür3burg unb 1889 orb. ^rofeffor in ^cna. Seine fputbetifdjen SSerfudje mit bem Sketeffigefter führten ihn u. a. jur G'utbedung ber Sßpra3oloerbinbungen, unter benen baS Slntipprin Don bcroon'agenbcr Sebeutung ift. Jtnöfoö (auch Kuoff öS, beffer als ©noffoS), bebcutenbfte Stabt ber Jjnfet ßreta im 2lltertunt, etwaS oberbatb bcS DJteerS unb ber jetugen .ftaupt^ ftabt ©anbia, war ber HonigSfit; ber SJtinoS, Würbe fpiiter pon Soriern befet^t unb teilte fid) mit bem (übt. ©ortpn in bie öerrfdjaft ber 3nfel. 2Bie and) bie alten iUlünjen ber Stabt anbeuten, oerlegte bie Sage hierher ba§ Sabprintf) (f. b.). Slnofpc, in ber 33 0 tan ü jebe Einlage ju einem 3weige (Sprofj, Jrieb). G'ine folebe uncntwidelte, aber entwidlungSfähige 3wctganlage beftebt ftetS auS einem centralen Organ, ber Snofpenadife, unb auS 33lattorgauen, bie an ber .Hitofpenadjfc be= feftigtfinb,ftd)gegeufeitiginberüerfd)iebenften9Beife beefen unb beren jebeS in fel)r oerfd)icbener äBeifc gebogen, gefaltet ober gerollt fein tann. Wan he= 3eid)tiet bieje SagerungSuerbältniffe als finofpen= läge. 3e nadibem eine fi. bei ibrev (Entfaltung einen beblätterten Srieb, ober blofs eine ober mehrere 33tih teu, ober einen mit 23(ättern unb 33lüten befetjteu 3weig beroorbringt, unterfd)cibet man 33latt = , Saub= ober 3weig£nofpen, 33lüten= unb ge = mifd)te S. Sie Saub; unb gemifd)ten ßuofpen »erwanbeln fid) baburd) in einen beblätterten ober 33lätter unb 35lüten tragenben 3rDC'fl' bafj bie Hnofpenad)fe ftarleS £ängenwad)Stum 3eigt, wo- burd) bie au iljr fibenben 33lattorgane noneinauber gerüctt werben, ©teicbjcittg ober fpätcr bebnen unb breiten fid) biefe 33lattorgane ebenfalls auS unb 6e= lommen fo allmä'btid) bie ©eftalt, bie fie im fertigen 3uftanbe jeigen. Sic Saubtnofpcn jerfallen ihrer G'ittwidlungSgefd)id)te nad) in normale unb 2lb= »entiptnofpen, erftcre il)rer Stellung nad) in Gnb = , ©ipfel= ober Serminaltnofpen unb in Sei = ten= ober 2ld)fettnofpen. Sie normalen §i. bilben fid) nämlid) ftetS am Gnbe eines 3weio* (Stengels) unb in ben 2ld)feln bcr33lätter, bic2lb = uentiptnofpen ober Slboentiöfproffen ent= widcln fid) an anbern Stellen ber Stantmorgaue. 3n einigen gällen tonnen 2lbüentiDfnofpcu auch an blättern entftetjen. Sie meiften normalen fi. treiben fofort auS (oerwanbetu fid) in einen Sn^igh wenn fie nöllig cntwidelt unb bie 311c Gntfaltung nötigen ebingungen (2Bärme, S-eud)tigfcit u. f. W.) oor= banben finb (bie gewöbntid)en 2Binterfnofpen ber 33i'iume im g-riil)ling), manebe bagegen, bie fog. Vlrtifcl, bic man unter fi üermiit, finb unter 6 aufjiifiidjen. 29* 452 Änoft»cnftrar)rcv — Änolcu ruhcnten fi. ober f d> 1 a f e n b c ti 3t u g c n , vtt- mögen jahrelang in llutbätigteit ju verharren unb werben nur turcb befonbere Serbältnijfc (3nfeften= träfe, fyroft), welche tie auStreibcnben fi. ober bie ".;■> benfetben entftanbenctt triebe pcrnicbten, 311m austreiben oetantait. Stoben ben normalen unt •-,ltr>entiofnofpen unterfdjeibet man nod) fog. a c c e j forifdje oK-r Seünofpcn, tic fi6 bei einigen Hflanum biebt über ober neben bei 2ld)felfnofpe finben unb meijt ;u jweien ober mebrem auftreten. über fi. in ber 3ooloqic f. finofpunq. Suofpcnfrraölcr, f. »Iaftoibeen. ftnofpcnroitflcr/liame einer ivinjenJln.iabhipn JBirflern au§ ben ©anmieten Retinia unb Grapto- litha, bie in fiuoipen fon Säumen unb Sträucpern leben, fo ber .Hiefcrnfnofpenwidler (Retinia tnrionana Hübn.), ber graue fi. (Graptolitha cynosbatella L.), ber Sannenfnofpenwidler i Graptolitha nigricana H. S.), ber rote Ä. (Grap- tolitha ocellana W. F.). ftnofpung ober Sproffung, in ber 3ootogic eine 3lrt ber gortpflanjung nieberer Jiere, bie ficb bem intiintuellen 3£achStunt am innigften an- fcblieftt, namentlich, bann, trenn bie finofpen ftch nicht loälßfen unb fein felbftänbigeä Sehen anfan= gen, fonbern mit bem Stammtier at§ fiolonic im 3ufammenbange bleiben. Sie it. ift bie Silbung eine? für baä Stammtier nicht integrierenben JeilS, ber ficb jum neuen Jnbioibuum aushübet. Siefer j ißrojefi tann an beliebigen fierperftellcn nor fid) I aeben (Schwämme, manche So'ppen unb 2Jcoo§= tierdjeh) ober an gan; beftimmten Stellen, wobei (ich unter Umftänben ber proliferierente ,'öerb als fieimftod (f. Satpen) lofalifiert unb fo ju ben ©efcblccbtSorganen bej. fieimförpern namentüd1 gunädjft auf parthenogettetifchem 2Bege ftd) fort pftanjenber ©efdjöpfe (Slattläufe, Süegejate&en, Sporocoften ber Saugwürmer u. f. w.) in gewiffem Sinne binüberleitet. 2lm herühmteften ift wegen ber fi. fowic weqcn ber ficb tiefer nahe anfd)liefjen= ten leilung (f. b.) ber Sfijirogfierpolöp (f. b.). ülit Wirfttd)em SBadjätum fällt bie fi. bann jufammen, trenn, ttiic ). S. hei ben diörjrcnpolnpen (f. b.), bie auä bem Stammwefen berrjorgeaangenen finofpen nicht nur nidH abfallen, fonbern infolge von 3lrbeitS= tetlung einen integrierenben Jeil bei 2tammtiereS hüben, oerfduetenen beftimmten Junftioncntienen unb bamit perfebiebene beftimmte ©eftatten an= nehmen unb, intern fie untereinanber im 3ufam= ntenbange bleiben, einefioloniebarftellen, ;u welcher fie fuh Derbalten mie Cra.ane ;u einem tiituclwefen. ftnoffoc«, Stabt auf iRreta, f. Snofo§. Jtnütdicn, .vSauttranfbcit, f. Papeln. Snötdjcnflccfjtc, f. Scbwinbflecbte unb .öaut= franfbeiten (ber ftauSticre, St. 8, S. 906 b). SniStcrjcnftictj, f. Stiderei. Stitotcn, junädjft bie SÖegeidjnung für eine runt= liebe, fefte Erhöhung an einem .Hörpcr, bann inS= befonbere eine folebe, wenn fie burch jeft jufammem gezogene SBerfdjlingung biegfamer .Hbrpcr entftan= ben ift, roie j. S. her ft. cince- gaben§, eine? Suaj§ u. f. tt». 3n übertragener 33ebeutung be3eicb.net man bann auch mit S. eine SBerrouftung ber iHubältniffc unb fpriebt in biefer vinfuht pon einem ©orbifdjen fi. (j. ©orbium) alä einer unlösbaren SSermidtung u. f. ».; inohefonbere fpricht man in tiefem Sinne beim Trama uon einem .H. aU bem äuficrften ^ßunft ter ^erroidlunct, tcf]en Schulung auZ tem natür= lieben Verlauf ter öantlung bertorgelit unt teffen Strtitel, bie man unter S Herrn Söfung nicht geroattfam (f. Dens es machina), fon= tern notrrentia, fid1 ergeben rnttf;. ferner bezeichnet tann .H. ober Ä u 0 1 e n p u n f t eine S&erbinbung meb- rerer jufammentaufenber ßinien, irie 3. S. 25eg= fnoteit, (rifenbabntnotenpunft u. f. tt?. 5n ber cchroiugungSlchre unb ter Ültuftif bcij;cn.H.i Sebmingungstnoten) oter.Hnotcn = punfte folebe SJJunJte, melche tic fdnmngeutcn Stü3e berart trennen, bafs fte eon biefen gteioV uutia nach entgegengefetjten *Rid)tunaen mit glei(b.er ftraft gebogen toerben, roeSb,afb fte in :1htbe bleiben. •c. SBetlen.) Sie S. fcbiinngenbcr Saiten toerben burd) "l'apicrrciterdien , tie hier in sJiube bleiben, erftdrtlid1 gemacht, tiiäbreub fie »on ten frf)ttrngen= ben fünften ter Saiten abgemorfen »erben! 3» ber DWitte üiüfchen jmei Ä. liegen bie ©djioingungi bäudje, 100 tie fdm.Hna.cnbc ^Bewegung am ftärtften erfdjeint. (Jitte ;Heibe aneinanber liegenberÄ. bilben eine Kit otenlinie, bie bei ten fitangpguren (f.b.) turdi aufcieitteuten Sanb crftchtlidt gemadjt liierten. Sei ten glüffigfeitsftrablen tes 2lü-5fluffe§ beifjeti tie ficb jeigenben ßinfchnüningspunftc ebenfalls fi., mäbrenb tie toeiteften Slnfchröellungen be§ 3tu§ftu6= ftrabl» als Säuchc beseichnet toerben. 3u ber pathologifa)en Stnatomie ift S. eine roiternatürlidie Slnbdufung unb älnfdjtoetlung frant= hafter SDlaffen, 3. S8. ©ichtfnoten, öämorrboibah fnoten u. f. m. 3n ber Sotanit nennt man fi. bie ringförmige 3lnfcb,n)eUung ter ©elenfe geglieberter $ftanjerrteue, tote 3. 33. im ,'oalme ber meiften ©reifer. (6. Stamm. ) 3n ber Slftronomic finb bie Ä. bie beiten Turchfcbnittspunftc mnfeben ber Glliptif unb ber Sahn eineä öimmelsfbrpers. Sie ©erate, toeldje bie beiben .H. oerbinbet, tieifet bie finotenlinic. (©. Elemente ber 93ahn eines $immelstörperS.) Sei ten Slaneten,Somcten unt ÜReteoriten geht bie finotenlinie burd) ben Sonnenmittelpuntt; bei ten ORonben burch ten 31ittelpunft teS "Slaneteu, um ten fie ficb, bewegen. SBtan unterfeheitet ten auf = fteigenten fi. (Sl) unb ben abfteigenben it. [1S)\ in erfterm febneitet ter betreffenbeöimmc(S= Eörper »on Süben her tomment bie (51liptit, in le^= term, 180° pon ihm abftebenben $unft, geht er iipn fRorben tomment burd) tie ß'fliptit hinturd'. Snfotge ter bon ten »erfchiebeueu fiorpern unferS ccimenfnftcinS aufeinanber ausgeübten Störun= gen (f. t.) futt tic fi. ihrer Sahnen nicht unoer= dnbertid), fonbern herregen pd) im Saufe ter >}cit auf ber (Ffliptit rjon Dften nach Soften SJtefe 8e= loegung ift faft turd->gängigfchr langfam unb beträgt im Saufe eines 3at/re§ nur wenige Sogenfefunben; nur beim ßrbmonb erreidjt fie einen erheblichen Setrag, intern teffen fi. febon in 6798 Sagen (18,7 3Qbre) einen Dollen Umlauf in Sesug auf ben ArüblingSpunft oollcnten. Sie 3eit, tie ter illont brauept, um wietcr 3U tcmfelben H. ;urüd= 311t ehren, nennt man ben S r aebenmo na t (ter auffteigenbe fi. heifet auch Srachentopf, ber ab= fteigenbe ter Srachenfchwans); er ift lütjei als ber gewöhnliche (fnnobvfcbe) DJionat, weil bie S. gleidjfam bem IRonbe entgeflcnrücfen. Sa baS Sin» ireten con ginfternijfen ter Sonne unt teS 1'lonbeS loefentlich uou ter Sage ter DJiontStttotcn abbängiet ift, fo lehren bie ginfterniffe in bem liofluS doh etwa 1P fahren in nahe bcrfelben Jieibenfolae wie= ter. S)ie genaue SenntniS ber Sewegung ber 9«ont»S= fnoten ift auch, für bie Berechnung alier burch ten iBt, Jtnt> unter d aufsufui^en. Shiotenauäidjfag - - At'iüippelbaiinit 453 SDIonb etjeugten ©türungen von SBidjtigfeit. — übet ben feemännifdjen 3tu§brud K. f. Sog. änotcnau$fr^l«g,f.öautfranflnHten(ber$MuS= Knotenblume, f. Leucojum. [tiere). Jtnotcitfängcr, f. Sßa^ierfabrifation. Jtnorculinie, f. finoten unb filangfxguren. Knotenmonat, f. ÜJtonat. Stnotenmoo«*, beutfeber 9tame ber SötooSgat* hing Bryum (f. b.). [f. Singularitäten. ftnotenpunft, f. Snoten; K. in ber ©eometrie, Jtnotenfdjrift, f. Quippu. Jluötcrid), Sßflanjengattung, f. Polygouum. JTnottcncr;,, SIeiglanj, ber in gorm pon Keinen bis erbfeubiden Knötchen febr gleichmäßig nnb auf grof;e (stftredung bin beut gellen SBuntjanbftein in ber ©egenb eon Sommern unb iRecbernid) (preujj. SMJeinptDDinj) eingefprengt ift. Stul bem fi. »erben täglich 2000 Etr. metaUifdbeä 93tei bargefteHt, bic gröftfc SBleiptobuftioH be§ europ. >. Knowledge is power (engt., fpr. nollebfdi t-5 pau'r), «SBiflcn ift Stacht», fprid)tt)örtlieaton als $ct;er perbranntc SBifbart. S. billigte bie barauf folgenbe Grmorbuug S3eaton§. 1547 würbe er s$rebigcr. Seitbem war ü. in alle ürdjlichen unb polit. kämpfe »erflochten, bie ber S)urd)fül)ruug ber Sieformation Borangingen, unb prägte il)r ben eigentümlichen (Slmrafter be§ 5Buri= taniämuä auf. Wi ber Einnahme Kon St. 2ln= trewä geriet fi. 1547 in fraiy. firicgSgefangeiu Stititcl, bic man unter SS Ber febaft unb tarn auf bie ©aleereu; 1549 befreit, pie= bigte er meift im Sftorben SnglanbS. 21B bie tatb. "JJJaria ben engl. Sbrou beftieg, ging fi. 1554 nadi ©enf unb benulite ben Umgang mit (Jaloin 311 grünblidu'u tbeol. Stubieu. Üliid) arbeitete er hier an einer engl. Wbclüberfetumg, genannt bie «©enf er v-öibel», uub fdjrieb ben «Jrompctenftof; uüber bai' monftrbfe [Regiment ber SEDeiber» fowic bie «fiurje tl'rmahnung an (5'nglanb» jur ülnnabme bet SKcfor= mation. Efe ber 5Biirgertrieg in Sdwttlanb unuer= meiblidj geworben war, teljrte H. im SDtai 1559 ba= bin gurücr. C'ine von ibm 3>i $ertb. gehaltene Sßrebiot oeranlaf3te einen allgemeinen Sturm gegen tatb. Silber unb 21ltäre. Obgleich, ein s$rei» auf feineu .Hopf gefeilt war, prebigte er überall im fianbe unb richtete, foweit bie .fterrfdjaft ber 58arone reichte, eoang. @otte§bienfte ein. 3ugleid) unterhanbelte er mit Snglanb um öilfe. 3)!it bem Stöbe ber für bie abwefenbe Königin regierenben Königin =SKutter, SUlaria ©uife (1560), gewann ber $roteftantiSmu* freiere .fianb, ber .Hatbolici^muS würbe in Schottlanb »erboten unb S.Sßrebiget an St.©ileS in Gbinburgb. 1 Reue kämpfe erhoben fieb, al§ OJlaria Stuart 1561 ben fd)ott. 55oben betrat mb fi. ihr entgegenwirlte. 1566 nerlief} $. übinburgh unb lehrte erft 3urüd, als SJloria nach Sarnlepä Grmorbung gefangen gefefet war. 2)er SBürgertrieg, im bie Sßortei ber Königin 1571 üeranlafjte, vertrieb ihn nodjmals au§ feinem 2lmte. sJ!ad) ßerftellung ber Ruhe lehrte er Slug. 1572 nach 6'binburgh jurüct, wo er febon 24. Roo. 1572 ftarb. Räch feinem Jobe erfd)ieu feine «History of the reformation of religion within the realm of Scotland». S)er eierten Sluägabe ber^ felbcn (6'biub. 1732) finb feine übrigen 2JBerle bei= gefügt. (Sine 2(u§gabe feiner «Works» in feebs iBänben ueranftaltete Saoib Saing (Gbinb. 1864). - Sßgl. 58ranbe§, Solm R. (Ulberf. 1862); 2Ji'6rie, Life of John K. (neuefte 21ufl., beforgt Pon 2lubr. Gridjton, Selfaft 1874); Sorimer, John K. and the church of England (Sonb. 1875); 5IB. SW. lanlor, John K. (ebb. 1884). JluojrüiUc (fpr. nörwill), öauptftabt beä 6ountp Änor im uorbamerif. Staate £cnnefjee, am rechten Ufer be§ febiffbaren Senneffec unb an mebrern 5Babnen, in fruchtbarer ©egenb fd)ön gelegen, ift Siaupthnnbetsptats be§ öftl. Scnnefjee. K. batte (1890) 22535 6\, gegen 9693 im 3. 1880. 3n fi. befinbet fich bie East-Tennessee University mit einer lanbimrtfcimftlicben Schule. 1863 war K, cor ben Kämpfen bei ©hattanooga ftrategifd) wiebtig. Knth. ober Kth., hinter lat. Sßflanjennamen 2(blürjung für Karl Stgiämunb fiuntb (f. b.). StuuUgebirge, bewalbete SJcafje auä 33untfanb= ftein im preufj. Dteg.=58eg. Gaffel, jmifeben %\x[ia unb Schwalm, auZ breiten Rüden unb &ocbflädjen mit Keinen Kuppen gebilbet. 2)eu Rlittelpuntt bih bet ba§ bafaltifchc Knülltöpfchen (636 ru) unb ber Gifenberg (630 rn) bei ©chwarjenborn. Srtäpiteppid), f. Seppich. Jlttuphicv ägbpt. ©Ott, f. Gbnum. Äntti)Velbamm,eine2h'tÄunftftrafje(f.Straf5en= bau) auf fumpfigem ober moorigem Untergrunbe. SBlan legt quer jur Strcde 2lbfd)ttitte junger Kiefern ober Sannen (ohne 3weige, 8 — 12 cm ftarl) auf 3Wei Ranbhöläcr unb überbedt fie burd) 3Wei weitere iRanbbötjer. Sicfc in ber SfingSricbtung ber Strafje liegenben Ranbhötser werben burd) grüne 3Bciben= 3Weige (23inbcweibcn) ober beffer burd) Srab.t Per-- bunben. Sann wirb bie Strafje mit KieS überbedt. miöt, finb unter G auijujiidjcn. 454 fönutrfjöljite — koagulieren Statt ber Knüppel Werben aud) gafdnnen (f. b.) oerwenbet. (©. J«m.) Kmirrhärtnc (Triglidae), g-amilie ber pauzer= wangigen fyift&e n. v£an;erwangcn) mit breitem, mit fnöobernem Sßanjet oerfehenem Kopf, icMaiv fem, mit Beinen Schuppen betecftcm Stumpf unt gemaltigen Bruftfloffen, Dot tonen jeberfeitS fid) t vei eigentümliebe, fingerförmige 2lnbange befinben, mittels bereit neb bie R. frieebent auf bem föteereS: beten bewegen tonnen, 2lbgefehen taoon, tan bie R. brillant febwimmen, vermögen fie fiefa audi auS tem 2Baffer zu erbeben unb eine Stredc weit in ter 8uft fortzubewegen. 3t)t beutfd}er Jtame rührt oon ber digentümlicbteit tiefer jiete ber, beim .vorausnehmen au? tem äBaffer eine fnurvente Stimme hören zu lauen, bie in ber burd1 ben offenen ©ang au» ber Sd>wimmblafe cutiveicbeu- ben Suft ibren ©runb bat. 23on ben etroa 40 in beij l'ieeren ter tropiieben unb gemäßigten Gegen ten lebenten Sitten ift bie befanntefte ter gemeine .Hnurrbabn (Trigla hirundo Bloch, f. Jarel: .viiebe IV, gig. 3), ben man aud] häufig in 2tqua= rien fielet. (Einer oerroanbten ©attung gebort ber feböne amerifanijcbe Knurrbabn (Prionotus tribixlus C.V., f. Jafet: Sunt farbige jyifdje, Jia. 3, 23b. 6, 3. 828) an. Shtttt,ßanut oberRanut, ber©rofze, Rönig ron Sänemarl unb Snglanb, geb. um 995, ein cob)\ be» Königs Soenb, ber 1014 im Kampf um bie &err= fd)aft inÖnglanb ftarb, begann feine Jhätigfeit mit ter Sortierung biefeS Kampfes. 2er tapfere 28iber= ftanb beS RönigS ßbmunb Sronfibe betrog R. zu einem Scilungsoertrag 1010 ; aber tie ßrmorbung tSbmunt» braebte ihm bie.V>errfcbaft über baS aanje 2anb, welche er burd? bie Vermählung mit (nhei- reb§ SBitroe (Emma befeftigte. Gr braebte burd) eine gerechte ^Regierung tac- tief zerrüttete i'anb zu friet= lieber Drbnung unb Wohlhabenheit. 1027 mar er bei RontabS IL Kaiferfrönung in :Kom zugegen unt oerbanb fieb mit tiefem gegen tie Voten, wofür ibm baSSanbjtnifd)en@d)leiunb@iberüberlaffentDurbe; feine Tochter ©unilt würbe tem Jbronerben ßein rid) HI. oermäblt. 2lud) tie "Sommern, ©rmläntcr unt Samlänbet bezwang K. unb gcroann 1028 ba§ Königreid) Norwegen; nach feinem Sote (12. 9lo». 1035) jerfiel feine öerrfebajt rafd) toieber. ftnut IV., ber öeilige, .Honig pon Sänemarl (1080— 86), SohnSrjenb@ftritien», bi:lt mit Kraft unt Kühnheit bie Crbnung im bleiche aufreebt. gm Segriff einen 3ug gegen Gnglanb vorzubereiten, mußte er por feinen aufrübrerifeben Untertbanen nacb Ctenfe ftüdjten, roo er in ber ct. Sllbanitirche ic Jufi 1086 crmortet rourte. 1101 würbe er al» erfter nationaler öetliger Sänemarfs tanonifiert. Sunt VI., König oon 3änemari(llS2— 1202), geb. 1163, Sohn 21>a!temars' 1. 1. ©r., verweigerte nacb feiner Jbtonbefteigung bem Raifet g-rictrid) I. bie .vuiltigung, ju roeldier fidi nod) fein 35atcr Der= ftanben hatte, unb braebte bie Surften ^ommernc- unb 3Jcedlenburg§ in Slbbängigteit, fota| er 1188 ten Sitel eine§ Königg ber Sänen unb Slawen annehmen tonnte. 3"r 3lu§tebnung feiner ^»err= fd)aft über bie Hüften ber Oftfee benutUe er ben 1198 au;brecbenben Jbronftreit im Teutfcbcn Dteidje, in roeldjem er fid) auf tie Seite ber SBelfen (teilte unb mit überlegener QJlad)t ten ©rafen oou 6ol itcin, Ültolf oon cebaumburg, angriff. 6r jog 1200 -tbmarfeben ;u fid) herüber, gewann Dtenb§= bürg unb Ota^eburg . unb fein Smter SDalbcmar nahm entlieh 21. Scj. 1201 ten ©rafen in y>am; bürg gefangen. Um biefelbe ^eit cerlobte er feine Scbwefter oelena mit bem äBetfen SSMlbelm von Lüneburg; fie rourte tie Stammmutter be§ fpätern lt»elfifd)en ©ejcbteditS. Seine Scbwefter Qngeborg (f.b.) mar mit König Philipp Sluguft oon grantreicr; oermäblt. K. ftarb 12. 3loo. 1202. — SBgL Ufinger, Seutfd)=bän. ©efebichte, 1189—1227 (98erL 1863). Jtnutc (ruff. knut), i'vügelinftrumeut, beftebenb auS aufeinanber genäbten Stiemen, bie aus ein= geweideten unb ungegerbten häuten gefebnitten Waren, fotafi fie beim ß'introtfnen raube .Hauten erhielten, mürbe in IRufilanb bi§ in» 19. Jahrb. al§ Strafmittel bei Vergeben aller 2trt, namentlidi amt> bei politifcben, angewenbet. G-> würbe unter :Uito= lau» tureb bie Sßletj, eine "Scitfcbe mit einem ober mebrem Giemen erfefet, unb 1863 Würbe auch ba§ leRtere Jnftmment befeitigt. Snute^fotb (fpr. nöttsj'rb), 39aron Sir ^enrp Jlnirftan öollant, engl. Staatsmann, geb. 3. 2lug. 1825, frubierte in ßambribge unb würbe 1849 2tb= votat. öeit 1867 War er jurift. '-Berater be» fiolo= nialamte», bi§ er 1874 in ta» Unterbau» gewählt würbe, wo er fid) ben Konferoatioen anfcblofi. Un= ter 2orb oali»burp War er 3uni 1885 bi» Sept 1886 Financial Secretary be» Scbatiamteä, worauf er jum Sßicepräfibenten be§ 2lu»fcbu)ie§ für G'r= iiebungSwefen ernannt unb in ben ©ebeimeu ?Hat i Privy couneil) berufen rourbe. 3m San. l>s7 luurbe er im zweiten SDiinifterium -alisbum ctaat»= ietretär für bie Kolonien unb führte al» foldjer ben Sorjitjin ber Kolonialfonferenj, tie in bemfelben 3abre in Sonton ftattfant. SÖcit SaliSburi) trat er 2lug. 1892 oon feinem 2lmt jurüct, naebbem er 1888 al» 93aron K. in» C berbau» berufen war. Snüttclöerie, f. Knitteloerfe. Kny, hinter lat. ^flanjennamen S3e;eidmung für 2e_opolt Rn», geb. 6. 3uli 1841 ju S8re§lau, ~l>rofe)ior ter SBotanif ju 33erlin. Hut)i?na, 5)ioiüon in ter 2Beftprooinj ter Kap= Eolonie in Sütafrita, mit berrlicben SSBälbern, 3Wi= üben ter See unt ten Cut:niauabergen,bat2098qkm unb (1891) 9652 iUe (956 (?.) bilbet ten beftennatürlicben öafen für ben Küftcnhanbel. ftoatjütor (lat.), in ber röm. = fatb. Kircbe ein bem 8ifd)0f beftellter ©ebilfe. 3ft ein Sifchof bureb 3llter, Kranfbcit ober bergleicben in ber Verwaltung feine» 2lmte» behintert, fo tarf er ober t>a% Kapitel beim Zapfte bie (Srnennuug eine» K. beantragen, ter zeitweilig, langiten» bi» }um Jote be§ Sifdjofä, teiion JJefugntffe ausjuüben bat. ä)ie Seftellung folcher K. war feit ter Gntroidlung ber bifd^fl. 2jerwaltung§bebörben immer feltener geworben. Xod) hat ter Sßapft aud) in neuerer 3«i* öfters tem Sifcbof, mitunter ohne bellen 3uftimmung, einen ftänbigen K. mit bem fechte ber D^adifolge zur Seite geftellt. Saju ift bie dinwilligung te» Kapitels, wo biefem ba» SBahlrecbt jufteht, nicht unbebingt erforterlich , wobl aber hat bie Staats* regieruug in terartigen gällen biefelbe ScfugniS wie bei ter S9efe$|ung ber bifdjöfl. Stelle. — K. beift aud) eine Klaffe ter Sefuiten (f.b.,»b.9,S.906a). Äoagulationöitcfrofc(lat.:ardi.,«@erinnuug-:-= tob»), i Sranb (33b. 3, S. 411 1p. Soaguliercn (lat.), ©er innen, bie Sigenfdjaf t mancher geleiten Stoffe, unter gewijfen 23ebingun-- geu bie gelöften Seftanbteitc in unlöslidjer amor= rber Jcmt abzufd)eiten. Shtitcl, bie man unter JJ BcrmiBt, finb unter 6 auiiuiuiScn ftoagulum — ÄoalttionSredjt 455 tt oagiilum (tat.), ba*3 ©cünnfel; in ber 9Mebi»in inebcfonbere bcr feftc fRieberfcblag au-? beut Blut, au* bcr Sluttucben. (©. SSIut, 33b. 3, ©. 158 b.) ®oaW, f. fiofe. Äoal (Eudynamis niger 7i#. <£ Horsf.), f d) W a r = §er Kudud, ein 41—43 cm langer KurfudSPoget doh fdimarjgrüncr garbe , bewohnt pon Getjton an gaiy Snbien bis iu ben Philippinen. ftoula ober Beutelbär (Phascolarctus cine- rens Gfray, f.JEafel: Beuteltiere II, gig. 4), ein in 9ceufübwale§ »orfommenbeä Beuteltier twn etwa 60 cm Sänge mit plumpem Körper, grojjem birfem Kopfe unb fünfzehigen (irtremitäten. Gin ©d)Wana fehlt pollfommen; ber Sßelj ift febr bieht unb Wcidi unb oen febmutiiggrauer gatbe. Ser K. ift ein näd)t= liebet, langfam fid) beWegenbeS Klettertier, ba§ oon SBaumblättem unb anbem SBegetabilien lebt. koalieren (fid)) ober fioalifieren (frj.), M perbinben, oerbünben. Koalition (frj., pom tat. coalescere, aufammen: wadjfen, Berfcbmeljen), Bcrbiubung, Vereinigung, tnäbefonbere aber bie Berbinbung mehrerer 5DJäd)te jum gemeinfrbaftlicben Kampfe gegen eine einzelne 3)tad)t. Sie K. ift eine befonbere 3trt ber StUianJ (f. b.). ©iu KoalittonSnünifterium ift ein fol= d)e§, Weldbeä au§ SDlitgliebern pcrfrbiebcncr Sßar= teien (3. 93. in Gnglanb au§ SBbigä unb JoricS) 511= fammengefefet ift. (Snblid) Reifst fi. aud) bie seit= meilige Bereinigung ber^ntereffenten einer gewiffen Klaffe jut (Erlangung wirtfcbaftlicber Sorteile, tote ber ^robujenten ober Inhaber gewiffer SBaren, meldte bie greife emportreiben wollen, ober ber Arbeiter ober Arbeitgeber (f. Koalition§red)t). ftonlitipiiCri'djt, Koalitionäfreibeit, ba§ 9tcd)t ber Berbinbung Don Arbeitgebern foroie ba3 sJted)t ber Arbeiter auf Siereinigung (Koalition) jum _3mecf einer Betbefferung ih,rer ArbeitSbebingungen. Sic Koalition«freil)cit ift bec-balb für ben Arbeiter notwendig, weil burd) fie erft biegreibeit be3 Arbeits nertragä gewäbrtciftet toerben tann; nercinjelt ift bcr Arbeiter bem Unternehmer gegenüber mad)tlo§ unb muf; fid) unter Umftänben bie bärteften Arbeits bebingungen gefallen (äffen; mit feinen Kamerabeu nerbünbet, ftellt er eine anfehnlid)e S)tad)t bar. Üamenttid) aber, wenn ben Unternehmern Koali= tionsfreibeit gemäbrt wirb, muf? baSfelbe SRedjt auch ben Arbeitern sufteben. Grft in neuerer 3eit Ipat man baS K. ben Arbeitern, wenigftens ben inbu= ftriellen, in ben meiften Kulturftaaten getuab.it; früher waren bie Bereinigungen pon Arbeitern unb Arbeitgebern melfad) unter Strafe geftelit. ©d)on Abam ©mitb hatte baS K. gegen bie bamatige ©efe^gebung GnglanbiS »erteibigt. 9Iad) bem erneuerten Koatitionggefefe pon 1800 Würbe bie Koalition wie ein Berbrccben beitraft; febe 'Selbft= l;ilfe ber Arbeiter auf bem SBege ber Bereinigung war mit febweren greiheitäftrafen bebrobt. 1824 mürbe bicfeS brafoiufdje ©efet; befeitigt unb ba§ Koalitiomäocrbot burd) ©efeg »om 21. Sjuni 1824 aufgehoben. 9?ur bie Anroenbung pon ©emalt gegen Bcrfonen ober Gigentum, pon Srobungeu ober i|'infd)üd)tevungen , um ben ober bie Arb'eit= lieber ober beren Beauftragte jur Seroüligung ber ©üufebe ber Arbeiter ;u jtoingen, inurbe'mit ©e= fängni§ bebrobt. Sa infolge biefeä ©efclje» maffen'= baft Koalitionen erfolgten unb man bie fd)äblid)eu SBirlungen ber Koalitionsfreibeit fürd)tete, bean= tragte öuäfijfon 1825 bie Jlieberfefeung eineä Bar= tamentSau§fd)uffc§ jur Unterfudjung bcr Koali= Slrtitct, bie man untet S »erm tionen. Sag K. mürbe bann jjoat nominell auf* red)t erbaltcn, aber 1825 in mid)tigen fünften bal (^cmeineiKed)t über Berfcbroihungeu für Koalitionen mieber in Kraft gefegt. Bon ©trafen waren banadi befreit nur Sßerfonen, bie mfammentommen, um bie Sbbne unb bie Arbeitzeit feftjufteHen, wetdje bie bei bcr ;}ufammentuuft pcrfönlid) ©egenw_är= tigen Pertangen ober gewähren follen, unb bie eine Bcreinbarung ju biefem ;jiucd unter fid) felbft trcf= fcn. Alle anbern Koalitionen jum Aad)teil Sritter Würben wieber ate Berfdjmörungcu unb für ftraf= bar erlldrt. (irft in ben fiebjiger yabren würbe ba-5 K. gewährt unb swar burd) bie beiben ©efetse Pont 29. Suni 1871 (betr. bie Trade unions unb betr. The criminal law amendment) unb burd) ba» ©efets pom 13. Aug. 1875. Aud) in 3 r a n t r e i d) War burd) ©cf e& Pom 14. bis 17. 3uni 1791 ba-3 Berbot ber Arbcitertoalition au«= aejprocben unb gleichzeitig febe bauernbc gewerb= tid)c Berbinbung unterfagt. I5rl)eblid) perfdiärft würbe biefeä Berbot burd) ©cjelj Pom 22. ©erminat XI (12. April 1803); 1810 würbe bie Verfolgung ber Koalitionen burd) §§. 414— 41G be§ Code penal geregelt; burd) ©efeis 00m 27. 3iop. 1849 würben Unternehmer unb Arbeiter binfid)t(id) ber ©trafen für Koalitionen gleidjgefteüt. Surd) ©efet; pom 25. SHcai 1864 würbe baS K. gewährt, aber g(eidi= ;,eitig beftimmt, baf^ bie Arbeiter beftraft Werben follen, bie bie freie Ausübung ber inbuftriellcu Arbeit burd) ©ewatttbaten, Srobungen unb betrüge; rifebe Borfpiegelungen sunt 3wede einer Srböbung ober ßrniebrtgung ber Sbbne ju binbem fueben. SBa§ bie preu|ifd) = beutfd)e©efeBgebungan= belangt, fo tjatten bie alten KoatitionäDerbote uodi in ber preuf;. ©ewerbeorbnung pon 1845 Aufnabmc gefunben. 3öie in Breujjen perbieit man fid) auch iu ben anbern beutfdjen (Staaten jum K. ableb= nenb. Ser erfte beutfdjc ©taat, ber baS K. eiu= räumte, war 5ad)feu burd) ba§ ©ewerbegefeli pom 15. Dtt. 1861. 3" ben meiften anbern Staaten würbe e§ erft eingeführt burd) bie ©ewerbeorbnung pom 21. 3uni 1869; bort beftimmte §. 152: «Alle Berbote unb Strafbeftimmunaen gegen ©ewerb= treibenbe,gewerbIid)e©ebtlfen,©efeUenobergabrif= arbeitet wegen Berabrebungen unb Bereinigungen jum Bebufe ber (Erlangung günftiger Sobn= unb Arbeitäbebingungen, inSbefonbere mittels Gin= ftellung ber Arbeit ober dntlaffung ber Arbeiter, werben aufgehoben. Sebem Scilnebmer ftel)t ber iHüdtritt Pon fotdjen Bereinigungen unb Berabrc= bungen frei unb c3 finbet au§ le^tem Weber Klage nod) (Sinrebe ftatt.» Ser im Sntereffe ber greibeit notwenbige Sdjuts gegen ben iDtifjbraud), bie freie ßntfcbliefjung burd) Srobungen 311 bceintrad)tigen, würbe in ber Strafbeftimmung beä §. 153 gc= fud)t: «2Ber anbere burd) Anweubung tbrpcrlid)en 3wange§, burd) Srobungen, burd) (I'broerletsung ober bureb Berrufäertlärung beftimmt ober 311 be= ftimmen fud)t, an foleben Berbinbungen (§. 152) teiljunebmen ober ibnen golge 311 teiften, ober an= bere burd) gletdje 3Jiittel binbert ober 311 binbem ocrfudjt, pon foteben Berabrebungen jurüctsutreten, wirb mit ©efängniS bi'5 su 3 ÜJlonaten beftraft, fofern nad) bem allgemeinen ötrafgefeti nid)t eine l)öl)ere ©träfe eintritt.» 3cur für fernbliebe Arbeiter unb Sieuftboten unb für ©d)iffStned)tc beftebt in Breufeen ba§ K. nod) nidjt; Bielmebt beftimmt ba-3 ©efeg Pom 24. April 1854, bafs biefe Berfonen, fo= halb fie bie Arbeitgeber ober bie Cbrigfcit ju ge= Üt finb unter E aufjuiudjen. 456 Äoaptution — Wo&altcarbonat totffen ßanbümgen ober 3uSe^nbni{fen taburd> ,;u bcüimmcn fliehen, tae fie bie Ginftellung oerab= reben, ober ;u fohlet Serabrebung aujforbem, mit ©eiauanisftraTc bis ;u einem Jabre beftraft werben. jn £ u erreich waren Koalitionen ber 9lrbeit= aebev nnb ber Arbeiter burd) bie §§< 479, 480 unb 481 bes allgemeinen Strafgeldes pom 27. SKai 1852 bei Strafe verboten. Siefeä SSerbot — merfroürbiger= weife aber nur ber Koalition ber Arbeiter unb ebne Sinjufügen einer Straffanftion — imirbe im §. 77 ber @eu>erbeorbnung vom 20.5\\i. 1859 roieterbolt. -Durch, bas1 ©efeji vorn 7.2lpril 1870 mürben bie be= Hebenben Scftimmungen aufgehoben unb bie .Hoali= tionen beiber Parteien geftattet; bodj finb alle ber: artigen Serabrebungcn für bie Sctrcfienben unoer: binbliä). Jjeber SSerfud), ber baratif abjielt, burdi Ginicbücbterung ober burd) ©ewalt auf bie Koalier; ten in ber ffieife einjuroirfen, baß fie bei ber Koaü tion verharren, ober bie ".'iiebttoalierten 311 jrotngen, bafi fie ber fioalition beitreten, loirb gefeglicb alä verbotene unb ftrafbare öanblung angefeljen. 3n Selgieu rourbe bas fi. gewährt burd) ©efefc pom 31. äHat 1866, in öoltanb burd) ©efefe vom 12. April 1872; in Stalten berrfebt völlige 3lffo= ciationsjreibeit unb nur bie Koalition 3um 3.wecte ber i'obucrhelntita ift ftrafbar. — Sitteratur f. @e= luertoereine. ftoaptation (tat.), 2lnpai]ung, Einfügung. ftoätan (tat. coaetaneus), gleichaltrig; 2llter§= genone, Seitgenolle. Sob (engl, cob), Sammelname für mittelgroße, Iräftige, für jeben alltäglichen Dteitbienft geeignete Sterbe. 3Jäterlid)erfeit§ ftammt ber fi. meift" oon einem Sollblutpferb ab. 3betÄ. wirb auch juroeilen ;u yeHjagben unb ÜBJettreiten benugt. Roh«, Sanbfdjaft in 3'raniöfijcb-@uinea, füblid) von Senegambien, f. Kapital'. Kobalt (ehem. 3eid)en Co, 2ltomgewid?t 59,s), ein metallifches Clement, bas verhältnismäßig feiten in ber Statur rcrlemmt. @S finbet fieb gebiegen in bem SDleteereiien , aitßerbem in einigen Grien, in benen es" meift mit Schwefel unb Slrfen verbunben unb von anbem äJcetallen (9ctäel, Gif en , 2Ji_angan, Kupfer, SBismut) begleitet ift. Son tiefen Imb bie widjtigften ber Speiifobalt (f. b.) unb ber ©lan3= lobalt (f. b.). Sie burd)fd)nittlid)e 3ab,re§probuf= tion von Äobaltcrjen beträgt auf ber ganzen Grbe nur etroa 6900 t im äBerte Don etwa 2,5 Still. 2)}. .fueroon entfallen etwa 3100 t auf Guropa unb jroar ber öauptpoften auf bie ©ruben bes fäcbf. unb böhm. Srigebirge§. 3" S>eutfd)lanb finben fidj außerbem ßobalterge in ber harr. Sßfalj unb bei .Verlohn in SDeftfalen. i'lucb Norwegen gewinnt .Hobalterje, bodi erreicht bie SJJrobuftion, wie bie aller gunbftätten ber Grbe, nid)t bie be§ König; reichs Sadjjen. §ux SJarfteDung be§ reinen Tic- tallS wirb ein ^orjellantiegel gani mit oralfaurem Kebalterpbul gefüllt unb in einem mit .Hoble aus; gefütterten großem Siegel nad) bem sJ5erftreidien aller Jugen in einem ©ebläfeofen ber ftärfften 3Bei|gtut anbaltenb aiu-gefetu. S)a§ Sal3 jerfällt babei in Soblcnjäure unb ilUetall; bei genügenb grefscr Mibe , etioa bei 1500, fdjmilgt ba§ legtere ju einem Slegulus jufammen. Sie Verhüttung ber Grje 3u (oertäufliajem) metallifcbem fi. ift gering; fie beträgt in Guropa 10—15 1 im SBerte oon ctma 20* ) i]l. Siel bebeutenber ift bie 2Beiteroer= arbeitung ju Scbmeljfarben, mit bereu öerfteüung in 2eutfd)lanb 5 §üttcnioerfe (4 in Sacbfen, 1 in Slrtüft, bie man unter 8 Demi ^iertobn) beschäftigt finb. Sa-5 größte unb in feiner Srand)e inobl beroorragenbfte ber Grbe ift bas [ädjf. hc-laln'cbe 99lauf arbenioert Dberf eblema. 3er $reis be« 9t. ftellt fieb, jeht auf 30 bis 32 3JI. für 1 kg, gegen 48 SM. im g. 1884. 3)a§ gej*molsene «. ift meiallglänienb, mit einem Stidj in-? iKötlidie, bebu= bar, magnetifd); ei ift bas feftefte aller Sletalle, be= balt an ber fiuft febr lange feinen ©lang, roirb pon Sfiuren febroerer angegriffen als Gifen; feinfpec.@e= toidjt ift 8,957. 3n ber Sed^nit finbet bas iUetallroegen feiner febroiertgen Sarftcllung feiten Verroenbung, bagegen werben fiele feiner Serbinbungen in ber 1> eru'llanmalerei unb fieramil fonne in ber Gmaille= fabritation unb als ül= unb SBafjerfarben benutn. 3n feinen Serbinbungen funttioniert boJ fi. als sroei: unb breiroertiges Element ; pon ben ein-- fadien Saljen finb nur bie bem SDrpbul entipreeben: ben beftänbig; breiroertige§ K. fommt nur im Crpt, (Sulfit» unb fompleren Saljen cor. fyaft alle Kobalt- Perbinbungeu befifteu febbne, intenfioe garben; er= biftt man ein fobaltbaltige§sTliaterial mit einem@las: flu); ober Sorar, fo geigt biefer eine beutlicb blaue garbe, bereit Gintritt bie Slnroefentjeit bei fi. nacb- tpeift. Über bie Hobaltoerbinbungen f. bie Ginsel= artitel: .Hobaltammoniafoerbinbuiuien, Sobaltarfe= niat, .Viobaltcarbonat, fiobaItd)lorfir, JSobaltcüanür, .Hobaltnitrat, .Hobaltnitrit, fiobaltorab, £ebalt= orpbul, fiobaltpbospb>anbel gebracht (bas Kilogramm foftet 17-9R.) uub bient 3111' SJarftetlung. fion Robaltfaljen unb Kobaltjarben. ftobaltdflotüv, Chlor tobalt, Co CL, entfteht beim Söfen non Robalt ober RobaltofBbul in ©0(3= fäure unb fdieibet fid) beim SScrbunften ber Söfung mit G äRolefülen Rröftallffiaffer uerbunben in fdjos nen rot gefärbten Rrfiftallen au§; bas wafjerfreic Satj ift blau. ©djreibt man mit einer Söfung fion R., fo finb bie ©cbriftjüge auf bein Rapier uad) beut Srocfnen taum fiebtbar; fie erfdjeinen aber beim @r= Bärmen, wobei bas ©alj fein Rrpftallwaffer fiep liert, mit blauer, ober bei einem SjftrSetgegait bei ©aljes mit grüner gorbe, um beim Straften alt mäblicb burd) Süafjerabforption wieber 31t »erfebroin' ben (Snmpatbetifdic Sinte). ®a§ Rilcgramm toftet 7 sDt. rt kJbnl trwnnf (tlium ober RobaItibcBan = falium, f. Robaltcpanür. Stobctltcrjanut, Co(CN)2, bie SSerbinbung fion Robalt unb Gnan, wirb burd; Efianfaüum au3 Ro= baltlöfunaen als fcbmiitügroter 3cieberfä)lag gefällt, ber im Überfdnif, fion Guanfalium 311 Robalt 0 = cnanfalium, CoK4(CN),,, löSlid) ift; beim Gr= bigen ber Söfung bilbet fidi unter SBafferftoff; entwidluna Äobaltibcnantalium, CoK*'(CN)e, bas bem gerribcpantalium ober bem roten S8lut= laugenfalj cntfpridjt. Äobaltgelb, f. Robaltnitrit. ftobaltglanj, SMnerat, f. GHaiijlobalt. ftobnltgind, f. Smaltc. ftobaltgrün, f. iKinmannS ©rütt. Jtobaltibctianfotiunt, f. Robaltcfiauür. ftobalttn, SDcineral, f. ©lanjfobalt. ft 0 bn I titirrbüt btin gen (fi 0 b a 1 1 1 b » c r b i u - bungen), bie bem Rebaltorpb entföteetjenben So> baltoerbinbungen. Stobnltficc ober Sinnett, ein reguläres, inDt taebern, SBürfeln unb Dttaeberjroillingen frrtftalli- ficrenbes Grj fion rötlidi filberwcijscr jvarbc unb bem fpec. ©ewidit 4,9, beftebt einerfeitä aus Kobalt unb Dcicfel in oerfefeiebener Beteiligung, anbererfeits aus Schwefel , entfprecbenb ber görmel R~,S4 , worin R= Co, N i uub wenig Fe ; bie an Stielet reichern Ba= rietäten werben So b attnicteltieS genannt. 3)as SRineral finbet fid) 311 Siibbarbfitta in ©tfeweben (eingefprengt in Rupferties) , bei iliüfcn im Kreis Siegen, aud) in SDiarplanb unb SDliffouri. ftobaltmnmiiiucr,;, f. Grbtobalt. StobaltntdVlficS, f. Robaltties. ftobaltnitrar, falpeterfaures Robaltorpbul, fr»= ftallifiert Co(NO.,),+6H,0, bilbet rote, jerfliefjlid)e, monotline Sßrilmen. G§ üerliert beim Grbihcn unter Sßraunfärbung fein SBaffer unb üerwanbelt fid) bei ftärterer Jjifee in fdjroaräeS Robaltorpb. Sic Sbfung, Robaltfolution, bient bei Sötrobrproben als (S'rtennungSmittel für Sbonerbe, 3mfo?pb, 3i'm= orpb unb a)Jagnefia. ftobalruttrit, falpetrigfaurcä fiobaltorpbul, Co(NO„)., , ift im reinen Suftanbe nid)t befanut. Kobartornbfaliumnitrit,Co.,(NO.,)6.6K(NO.,), fiobaltgelb, ^-ifebers S als, entftebt als gelber trpftallinijdier 3Ueberfd)lag beim 35ermifd)en einer mit Gjfigfäure angefäuerten Söfung eine? Äobalt= orpbulfalseS mit falpetrigfaurem fialium, ober beim Einleiten fion Unterfalpeterjäure in eine mit fiali= Imbrat üerfebte Söfung non Robaltnitrat; e§ bient all aSafferfarbe. S)aS Kilogramm foftet 9 2Jc. Hubalturtxinr'aliiim, f. Jtobaltcpanür. ftobnltoücrluiibiingcn, bie bem Jlobaltorpbul cntjprecbenben Robaltocrbinbungen. Äobaltojnb, Coa( >8, entfrebt ald fd;roar3eä ^ul= ver beim'lSrbifeen öon Robaltnitrat ober Robalt: orpbln)brat. Robaltorpbbpbrat, Co., (OH)„, bilbet fid), menn in eine altalifd)e glüffigfeit, in ber .Uobaltornbullmbrat fufpenbiert ift, in ber Kalte {0 lange Gblor eingeleitet wirb, bi* nur nod) wenig übcrfd)üffigeÄ l'tifali fiorbanben ift. S)a3 R. löft ftcb in Säuren unter ßnttoicttimg üon tauerftofj ober Etjlor, Wäljrenb bie Söfung Drpbulfal3e enthält. SJlut in (iffigfäure ift baS K. unneränbert löslicfi. Sie R. be^ fianbelä, bie in ber Reramil jut .'öer; ftelluug blauer isdimcljfarbcn unb jum SBIaufärben be§ (''Hafes angewenbet werben, gewinnt man jum Seil bureb blofeeä SRöften ber fiobalteiae, 311m Seil nadj gebeim gehaltenem Verfahren. Sie befteben nicift aus wed)felnben lUengen üon Robaltorpbul (f. b.) ober Robaltornbulortib mit anbern SWetaH' ornben unb enthalten teiliueife noch 2trfen. 6ie Werben £ ja f f er , 3 a f 1 0 r ober K 0 b a 1 1 f a f 1 0 r ge= nannt. — Ser 3lame R. hat fid) aud) für einige @alje bes Kobalts, bie unter beftimmten ÜUarfen in ben Öanbel gelangen (3. 58. Kobaltphosphat, Kobalt; carbonat unb Rqbaltarfeniat), eingebürgert. JUUialtt»r.t)btil, CoO, erhält man als braun = grünes in Säuren leicht I5§ltd)e§95ul»er, wenn man Kobaltorpbulbpbrat bei Suftabfcblufj ertjit3t. Ko- baltorpbulbpbrat gewinnt man burch gälten ber Söfung eines Robaltorpbulfaljes mit Kalilauge. 3uerft entfteht ein blauer 9Ucberfd)lag non bafifchem ©alj, ber bei weiterm 2Ufalt3ufa& in reines rofen= rotes Robaltorpbulbpbrat übergeht. SBeim ©lühen an ber Suft Derwanbelt fichK. in Kobalt orpbnl = .oynb, Co304. JlobaltogttbuloEtib, f. Kobaltorpbut. Hobaltortibultlioncvbc, f. S;be"narbä ©lau. Jtobaltortibul.vnnojnb, siunfaurcs Robalt = ombul, f. Söruleum. ftobaltpbodpftat , Co3(P04).2/ phosphorfaures Robaltorobul, entfteht als roter 3iiebcrfct)lag beim Sßermifcpen r>on Robaltlöfungen mit DJatriumphos; Phat. (Es wirb fion ben fäd)f. SBlaufarbenroerten mit ber SJlarfe PKO (ta* Kilogramm toftet 30 9Jc.) in ben öanbel gebracht. Seim GrhiHen nimmt bas Sal3 üiolette'bis niolettblaue J-arbe an unb bilbet bann bie SJtal erfarben fi 0 b a 1 1 r 0 f a , K 0 b a 1 1 r 0 1 unb Robaltfiiolett. Gin Slmmoniat unb SBaffer cnthaltenbes R. ift bie Robaltbronje, bie im 2apeten= unb Sßuntpapierbrud SBcrwcnbung finbet. rtübaltrofa, Sobalttot, f. Kobaltphosphat. fiobaltfaflör, f. Robaltornb. Jlobaltictutiärsc, ber febroarje Grbfobalt (f. b.). ttobaltfilifat, tiefelfaures Kobaltorpbut, ent= fteht beim isenntfehen üon Kobaltlöfung mit 3Baffer= glas; es wirb in €d>weben fabrifmäfjig hergeftellt imb bient als ©chmelsfarbc fowie gur Sarftellung fehr reiner ©malte. 3kim 3ufammenfcbmel3en fion R. unb Kaliumfilitat bilbet fid) eine prachtüotl blau- gefärbte ©lasmaffe, bie äertleinert ben S-arbftoff ©malte (f. b.) bilbet. Jtobaltfolutiou, f. Mobaltnitrat. ftobaltfulfäi, Kobaltoitriol, fd)wefelfaures Robaltorfibul, trpftallifiert CoS04 + 7H„0, bilbet braunrote, monotline, bem Gifenoitriol ifomorpbe Kniftalle, witb beim Grliitfcn unter SB äff er»crtüft Slrlitel, bie mau unter St sevmiijt, finb unter 6 aufjufuc^t'ii. 458 Äofiaftfulftbe -- Äo&efl blau. 3 eine ammoniafalifcbe Söfung bient jum Ber= f ehalten anberer Stetalle am clettroiptifd'cm SBege. ftobaltfulfibc, bie Sßerbtnbungen bes Sobait* mit ScbroefeL a.Ginfad)=Sd)tDefelfobalt,ßD baltfutfür, CoS, fallt als fdmwu'r 9cieberfd)lag beim äSexmtfdjen oon Robattoirjbulfalgen mit SdMve- fetammoniuin. Sasfelbc rcirb (ebenfo une bas Itidelfulfür) groar au-3 fatjfauren Söfungen burd) 5d)»ejelmafferftoff nu-bt geffiHt, ift aber, einmal ausgefdnoben, in oerbünntei Satgfäure unlöslich imb unterfebeibet fid) baburd) öon Sd)roefeleifen, Scbreefelmangan, SdMrcfeluut. b. S)a§ bcm.üpbalt-- ergbulcrob entf»red)enbe Kobattfulfib, C«sS4l tommt in bet Statur alä RobaitheS (f. b.) cor. c. Robaltfulfib, CosSa - entftebt beim überleiten Don Scbrrefeltrafferftpff über mäfeig crbtt;te§ fiobalt= prob eber fiobaltojijbul=©d)mefelfobalt Sobalrfulfür, f. Kobaltfiilfibc. ftobaltulrramartn, f. Ebenarb§ Stau. Kobalttuolctt, f. .Vtcbaltpbo£-vl>at. ftobaltoitriöl, f. Sobaltfulfat. ftobang, .Ho bau ober 9t io (Sftijoo), eine in ,^apan r>or ber Einführung bei neuen Siünjitiftems (1871) gelprägte ©olbmünje mit jiarfem Silber jufafc, galt gefe&lid) 4 33u in Silber, würbe 1871 auf 1 ?fen tarijtert unb fernmt juroeilcn als 3ted): uunglgrofee uorb por. (6. 2ollar.) Jtobbtt, oftinb. Sängenmafj, i. rfepabo. Sobbo, Stabt im toejtl Seile ber Mongolei, Mauptftabt be§ gleichnamigen ©ebtetc» (5156S1 qkm), liegt 48° nörbL Sr., 91 cftl. 8. uon ©reenroid), im untern Sbale be3 com 6'ftag = 9fltai tommenben 'SujantufluncJ, bat 6000 (?., viele Sempel unb filöfter unb ift Sil? eine» bebeutenben oirmiienbanbels" 3tt)i= jdjen China unb bem SKnjfifcrjcn iKetd) (Semipala= tinst unb Sßettng). Sic .vianbeBftrafe gebt ba§ Jbal be» ftobbofluffeä auftoärtä, ber itvifeben @ftag= unb bem @rofsen ,'lltai entspringt unb in füböftl. :Kid)tung bem Seefiaramffu ober ^fe=aral jufüefjt. 3m 3c. be» ©ebiete§ ift ber grofe Ubfamor, bellen Seelen bureb bas" Jannu=@ebirge von bem ber rür- tifcb rebenben Uriangbai getrennt wirb. 311?ii*cn bem Ubfa=nor unb bem fiaramffu liegt ber ßirgis= nor, öftlid) vom flara=uffu ber ®urga=nor. R. ift Sits eines ni|l. fionfutä. ftobe, SBotftabt von .'öipgo (f. b.) auf TOpon. Höbet), Ort in Sarfur (j. b.). H obcl j äfi. t ) SreB im fübl. Seil bes rujf. ©ou= oemements fpoltatva, bat 3672,7 qkm, 239338 §.; ©ctreibe = , gladbi=, Stelonenbau, iUebmcbt unb öanbel. — 2) &rci§ftabt im Kreis ft\, rechts- an ber •JBcrifla unb an ber Sinie ^clifatvetarab = Gbartoip, bat (1893) 15450 @., 9 Streben, 1 Sunagoge, 2 iärael. S3etbäufer; Slcferbau unb ."öanbel. fiobell, %itb., TDtaler unb Stabieter, geb. 7. 3uni 1740 ju SRannbeim, ftubierte in äcibelberg bie ^teebte unb raar bann eine 3eit lang öojfammer; fefretär. i. 17-19 ;u lUanubeim, roibmete fidi ut i'cainj cm-- fänglitti bem Saufmannäftanb'e, luanbte ficb bann nach feineä SruberS SBeifttiel ber [Dtalerei ju, ner= toeilte mit turfürftl. Sßenfion 1776—85 in Italien unb lehrte bann nad) 9Jtünd)en uiriict, roo er aB fönigl. öofmaler 14. ,xsau. 1822 ftarb. 8. hat iremg gemalt, lieferte aber 20000 [anbfd)aftlid)e unb ard)i= teftonifebe geberjeiebnungen unb Sftabierungen. Sßilbelm von .H., gerbinanb S.i Sohn, o,cb. 6.9lpril 1766 in iltannheim, nuirbe 1808 $rofeffor an ber Sfiabemie w SJtündjen, mp er 10. ^uni 1855 ftarb. (Jr lernte burdj ffopieren nad) SBounerman unb bat fid) burd) gute Scblacbtenaemdlbe unb SPferbefrütre foroie burd? trefflicbe Sftabierungen unb Stquatintablätter, let?tere befonber§ nacb 2ier--, Sanbf d)af t§ : unb Sittenbilbent ber S^ieberlanber bc3 17. 3ahrr>. betannt gemacht. 6"ine S'f'gc dpu 3d)lad)tcnbilbern au? ber Dtapoleonifdien 3eii malte er furbenSBanfettfaal bc§ 5-eftfaalbaueS iDiünd'en-?. Slnbere Silber finb in bapr. Sammlungen. .vSenbrit S., ein 3Settcr ^erbinanb ß.3, Siarine= maier, geb. 13. Sept. 1751 in Dtottcrbam, ftubierte bie .«unft in feiner öeimat, bann längere 3^it in (Jnglanb, enblid) in ätmfterbam, liefs ficb nach einer Steife bureb granfreidj in Dtptterbam nieber unb ftarb bafelbft 3. ilug. 1799. (F'r malte unb rabierte gefAidt unb in lebendiger äluffaffung Seebilber. 3an 8., öenbrit fi.J Sobn, geb. um 1799 ju Teljohaiieu, geft 14. Sept. 1814 31t 3lmfterbam, Sdiüler oan ber äSallS, tnirb mit Riecht für einen ber bebeutenbften unter ben neuem hcllänb. Tiermalern gebalten. Sein Sorbilb roar Sßaul f otter. Silber neu Ujm finb in älmfterbam, StPtterbam unb J3aarlem. Mo bell, granj, Dritter »on, Sttneralog unb S)id): ter, (5'ntel von Jerbmanb f., geb. 19. Smli 1803 ju JBtüneben, ftubierte in ^.'anbshut unb trurbe 1S23 älijunft bei bem fionferoatorium ber mineralpg. Sammlungen be? Staates, 1826 aufeerprb., 1834 orb. 'iM'pjeffor ber SJiineralogie an ber Unirterfität }u iUüncbcn, 1856 aud) erftcr Ronferoator ber mmeralog. Staat^fammlungen. (Sr ftarb 11. 9toB. 1882 in ü)tüncben. Unter feinen äBerfen finb bernor= uibebcn: « ©barafteriftit ber Mineralien» (2 93be., Jiürnb. 1830—31), «©ninbulae ber Siineralpgic» (ebb. 1838), «Sie ©aloaupgraphie « (2. äufl:, ntüneb. 1846), «ctijjen au§ bem Steinreid)e ■ (ebb. 1850), <>2ie 2J!ineralnamen unb bie mineralpg. "JId- menflatur» (ebb. 1853), Sie SDtineralogie. 45opu= lare 8ortrfigei (grarrtf. 1862), «Sie Stineralpgie, leiebt fafilid) bargefteUt» (5. 2lufl., 2pj. 1876), «Safein jurSefttmmung ber SBineralien» (12. STufL, aiiüncb. 1884), bie mehrfadi überfeftt mürben. 5'ür rie «®efd)id)te ber 3Btffenfd)aften in Seutfd)lanb» uerfafite er bie «@efd)icbte ber 2)tineralogie 1650 —1860» (ÜRüncb. 1864). Saä Don ibm erfunbene Staurpjtop ift ju einem ber lr>id)tigften öilfsmittet bei ber optifdjen Sßrüfung ber Äroftalle geroorben; aud) f onft öerbantt bie mineralpg. Unterfucbung ibm nod) mand?e rocrturlle ilJethpben. 3" ben toeiteften Rreifen mad)te fidcj S. burd) eine SReipe ppet. arbeiten betannt, in benen er naiven öumor unb träftige 5rifd)e mit ber innigen Zartheit bes 3Solf§liebe§ 311 pereinigen toufste. Sabin geboren bie cScbnaba= hüpfln unb Sprfld)tn» (2. "Jlufl., Stund). 1852), «■^'äljifcbc (S'fdjicbte > (ebb. 1863 . 5d)nababüöfln Strtifcl, bie man unter S »ermtBt, Tinb uiucc 6 aufjunidjen. Stoben — ffio&fcnj 459 unb ©cfd)id)tln» (ebb. 187-2), «@cbid)tc in pfdtj. OTunbart» (6. äug., ©tuttg. 1876), «3er $>an*l do' Sinfternmlb. Ser fcbiüarji SBeiti. ©'Ärangners SRefei Srci gröfsexe ©ebidjte nebft anbern in ober; bapr. SRunbart» (2. 2lufl., ebb. 1876), «©ebidite in oberbanr. sJLUunbart» (9. 3tufL, ebb. 1882), «Obcr= ba»r. Sieber mit ihren ©ingfoeifen. 8tn auftrage Sr. SDlai. bc* Honig* für ba§ bapr. ©ebinpcolt aefomnvnt» (5. Stuft., SIJün*. 1888). 3n bod)bcut= jdjer Sprad)c gab er «©ebid)tc» (ebb. 1852) unb «Sie Urjeit ber ßrbe» (ebb. 185G), eine grbfjere Sid)tung, b>-'rau*. ©ein «SBttbanger. ©tisjen au* bem ©ebietc ber $agb unb ibrer@efcbid)tc» (©tuttg. 1859) bat bei ben 3agbfrcunben üiel 33eijall gc; funben. — SSgl. Surfe DonÄobeH, 5v'an3 oon ß. (SDtünd). 1884). Stöben, ©tabt imSreiä Stcinaubeä preufj. i)ieg.= 33ej. SreStau, l(i km nörbtirjb, Don ©teinau, linf* an ber Ober, ©tlj eine* ©teueramteS erfter Äfaffe, bat (1890) 1032 = tigften öoljfdmeiber; bie «Seutfdie iBibcl» (1483) unb SdjebelS «5ßeltcbronit» (1493) luurbeu üon SBo&lgemutb, unb ^lepbcnrourf mit sabtreteben .vjol,^ febnitten illuftriert. fi.S gröfste Sebeutung liegt im Sucbbanbel, ber ihm ien Stbfat} bot für feine Dielen Sßerlagäunternebjnungen unb ben er nadi faft allen Säubern Europas betrieb. S. ftarb 3. Ott. 1513. Sa§ ©efchäft tnurbe gunädtft Don feinem SSetter ÖanS &'. unter feinem -Rainen (1514—25), aber für Stecbnung ber unmüubigen ©ohne fi.§ fortgeführt ; boeb erreiditc febon 1526 ber K.fcbe Verlag unb 1532 fein ©ortimentäbanbel fein Gnbe. — SSgl. Ö. Don ©afe, Sie S. (2. Stuft., Spg. 1885). Stöberic, ©eorg, Sramaturg unb Sramatifer, geb. 19. DJcärj 1819 ju Wonnenborn bei Stnbau am Sobenfee, mar 3ö9Knfl ber Sjefuiten in Korn, über bie er feine großes 2tuffehen erregenben «Sluf-jeidV uungen eine* SefuitenjogKng» im beutfdjen Kolleg ?u :llom» (Spji. 1846) Deröffentlichte. Später mar er at§ 5d)riftfteller unb Dramaturg in Seipjig unb ßeibet berg tbdtig unb ttmrbe 1872 Seiter beS öoftbeaterä in Karlsruhe, ©eit 1873 lebte $. in SUündjcn, bann in 3Sien, jebt in Sre§ben. S8on feinen bramat. Siebtungen fmb herDorjuheben: ba* Jrauerfpiel «Öeinricb IV. dou granfreieb,» (Spj. 1851) unb ba§ Scbaufpicl «3JIar ßmanuelä SBrautfabrt» (SÖlftncb. 1870) ; üon feinen Sdjriften jur Jbcaterrcform: «Sic Sbeatcrtrifi* im neuen Seutfcben 5Reid)e» (©tuttg. 1872), «2Jceine ßrlebniffe al* öoftljeaterbireltor» (2. 2lufl., Spj. 1875) unb «Sa* Srangfal ber beut feben ©d)aubüb,ne» (SreSb. unb Spj. 1890). Stobernaufer 3&alb, f. öauSrucf. Jlttifel, bie man unter St term Stobcrfteirt, .Harl älugujt, Sittcrarbiftorifer, geb. 10. ^an. 1797 ju atügeuroalbe in Sommern, ftu- bierte feit 1810 in Serlin $b,iIologie, mürbe 1820 i'lbjunft, 1824 ^rofeffor an ber 'SanbeSfdntle ju 93forta. 6r ftarb 8. 3Jlärj 1870. Sein öaupttoert, ber «©runbrifs ber ©efd)id)te ber beutfdjen 3larional= litteratur»*(Vp,v 1827), in ber erften aufjage nur ala Scitfaben für ben ©immafialunterriebt ent= irorfen, ift feit ber »ierten "-Bearbeitung (3 S8be., ebb. 1847—60; 5. 2tufl., bearbeitet üon SBartfaj, 5 33be., ebb. 1872—74; 6. Stuft., Don bemfelben, 33b. 1, 1884) su einem umfaffenben .Manbbucb ber ©efd)id)tc ber beutfdjeu SRationatUtteratur augc= lüachfcn unb sengt Don mufterpafter ©rttnblicbteit unb ©eiüiffenbaftigfeit ber gorfd)ung; feine befou= bere Starte liegt barin, ba| e§ bie ©efebiebte ber poet. gormen unb ©attungen gefonbert nerfolgt. älufserbem finb noch IjerDoviubebcn: brei ©cbul= Programme «über bie ©pradje bc* öfterr. Sidjtcv* 'sßeter ©ucbcniüirt» (s)iaumb. 1828 — 42) unb «3kr= mif d)tc Sluffä&e jur 8itteraturgefdjid)te unb siftbettt» (2p3. 1858). 2lud) gab fi. «öcinr. Don JUeift-:- SSriefe an feine Sd^mefter Ulrife» (SSeri. 1860) unb ben britten SSanb Don Sbbell* «Gntiüidlung ber bcut= fd)cn ^oefie» (SSraunfdjtD. 1865) berauS. St o bleu;,. 1) OJcatcruttgSbesirl ber preufj. 3ibein= proüinj, umfaßt Seile ber ehemaligen dnftifte Srier imbSbin,beS-ßer3ogtum§3üüd),ba§reicb§unmitteI= bare Jürftcntum älrenbcrg, bie ©raffebafteu 3ßirne= bürg, Stbeinecf unb nnirbe 1866 burd) iiaS beffen= bomburgifcbeDberamt DJteifenbeim Dergröfeert. ®er 9iegierung*be3irt grenjt im ©. an bie bat/r. $fatj unb baS ©rofjijersogtum öeffen. Sa* Sanb ift gebirgig (.'öunsrüä, G'if et, ÜBeftenoatb) unb maffciTeid) (?Kl)cin, "Jiabc äJiofel, DTette, 2lbr u. a.; Saadjerfee, ülmcner SDlaar), bat Diele ifllineratqueBen unb ^fnbuftrie, G'ijen=, Slei--, Hupfer=, 3in!bergbau, Sd)iefer= unb ©teinbrücbe, Jbongruben, ©atinen, 33icb3iid)t, 3tc!er=, Cbft= unb JBcinbau. Ser 9tegicrung*bcjir! hat 6204,70 qkm, (1890) 633638 (314594 mannt., 319044 rocibl.)©., barunter 7557 iDülitärpcrf onen ; 24 ©täbte mit 418,oi qkin unb 137055 (60234 mann!., 70821 lucibl.) Q., 1016 Sanbgemeinbeu unb 5 ©ut*bejirte mit 5786,69 qkm unb 490583 (248360 mannt., 248223 mcibl.) (5\; ferner 101613 betüobntc, 3184 unbewohnte löobnbäufer mit 122986 5'amilienhau*baltungen, 8974 eingeht lc- benben fetbftänbigen ^erfonen unb 454 Slnftaltcn. Sem Jicügionäbetenntni* nad) roareu 214076 G'Dangctifcbc, 408462 fiatholiten, 1363 anbere Gbriftcn, 618 Siffibenten, 9091 3§raetiten unb 28 anbern 33etcnntniffc*. Scr Dtegieruugäbcjirt jcrfdllt in 14 Greife: fireife qkm r& 8s StabtIrci-3 Stoblenj 25,12 1819 32 664 1300 7 42S SanSttciv SoMenj 249,S4 8159 5S011 232 6571 St. ©oar .... 465,25 7102 39055 S4 7 305 Sreujnacfi .... 557,27 11S23 71916 129 39 074 Simmmi .... 570,75 6 931 35 773 63 21179 m 371,S6 6108 30 795 83 10061 Scdjem 502,11 7 411 37 9S1 76 343 10 665 63 938 111 1442 9löcuau 549,57 4 629 21 928 40 121 ?lt)rrticilci' .... 371,17 7 4S3 38215 103 1213 »KeulnicS 620,93 12 299 77 350 125 29 739 Slltcntircf)tii . . . 637,52 9 554 61556 97 30 426 SSeKlac 530,71 8 872 51037 96 47 963 5)iei)enljeini . . . 176,33 2585 13419 76 11211 ißt. finb untei 6 iniäuju djen. 50466 i 31 187 . 30 791 13 833 20484 ! 37 141 ! 61460 . 21798 I 36543 l 45 742 ; 3ii 4 79 1899 1943 493 944 431 1723 583 259 49G 995 7 454 1296 367 791 261 460 föo&Ienj Ter Stegierungibejirl loiib eingeteilt in 6 9leid?s= tagsivablireüe : JSefc'lar= SUtentircben (Stbgeoibnetci fitaemer, natienalliberal); SReiffirieb (33enber, Gern trum); Koblenzer, ©oar (SMIftein, Centrum); Sreujnod)=6iTntnetn (oon Sunt), nationaUibetat); SJlaöen -Jlbriveiler (SBraubad), Gentrum i; älbenau= 6od)em=3eU (oon 0ranb=Shi, Centrinn i. — 2) Simb- freiö im Seg.=a5ej. &'., ebne bie ©tabt fi., bat 249,si qkm, (1890) 53011 (29721 mannt., 28 290rceibl.)C 1 ©tobt unb 39 fianbgemeinben. — 3) fi. ober Goblcnj, ©aitptftabtber vreui;. lUbeinvreviuiunb bc-3 SReg.=5Bea. fi.( Stabtfteiä (25,i2 qkm) imb jyeftung, liegt auf bei burd) ben Sibein mit bie bicr in benfelben einmfliu benbe SBtofcl gebilbeten ßanb jsunge, an ben Sinien Sein; SBingeibifld, M. = Srier (111,4 km) unbfi.=©mi=©iefjen (116,4 kmjber^reufs.Staatsbabnen, ift mit (Sbrenbteitftein (f. b.) burd) eine Sdjiffbrüde (336 m lang) unb feit 1864 burdi eine Güenbabnbrüde (f. Jafel: Gifen brüden III, §ig. 1), mit bem jenfeit ber SJlofel gelegenen, feit 1891 mit Sieuenborf einverleibten Seioit2ütecl=fioblcn3 burd) eine 1344 vom Qvy- ^Ytstr Fr an» ■Y'*t.rrsher£, , „ :>'J . 4 •b SRQf/lli '•' . '- 2 DeuU{hfOräensS\ I dB 3 drtor JJriinJuBv iGumnnsium.' äfjg j iuLuf-uSehafTen 3 v"S Kirch* iv . -r: GCastof £jS: SZiei/rajtcu- \ m je l\: RoStenj (Situation-äpian). bifäjof Salbuin von Stiel erbaute fteinerne 33rüde 320 m) unb eine eifernc Gifenbabnbriide (323 m) verbunben. (£. vorftebenben Situationsplan.) iöcDötterung. Ä. bat (1890) 32664 (16S76 mannt., 15788 mcibl.) G., baruntcr 7428 Gvan= gclifde, 24696 ftatboliten unb 493 3§raeliten, in SIrtiM, bie mar. unter ft »ermigt, [in* untc ©atnifon bas 6. rbein. Infanterieregiment Dir. 68, ba« rbein. . = bolftein. g-ufeartillericregimenti Sir. 9 unb bai rbein. JrainbataiUon Sir. 8, ^oftamt unb 2elegrapbeuamt erfter ßlaffe mit ,>eigjtelle, *ßoft unb jtelegtapb (in Süfeetfioblenj) unb ißoftagentut mit Jetnfpredjverbinbung (in .Hobleui-Skuenborfi. Slnlagc, ©ebäube. S)ie füblid) oon ter 3llt= ftabt gelegene Sleuftabt bat an gvefjeru 9ßlät}en ben 'Scblefsplah, ben GlemensplaU mit einem Dbelisten, ben Seebenplau mit tem Stanbbilb bei ©enerals ton Soeben (1884) oon Sajapei, ben Gaftorplan mit bem 1812 Dom legten frang. Sfiräfottcti Jules Tva',au jux Seiet bei Ginjugi ber granjofen in S.Uosfau erriditeten Gaftorbrunneu. Slm «2)eutfd)cn Cd», wo bie SKofel in ben Sibein münbet, foll bas Senfmal bei 5ßio»inj für ffaifei äBilfjetm I. eiridjtet merben. ätuf bem feit 1890 raponfrei gemorbeneu ©elänbe entftebt ein fdjbneS SSillenoiertel. 2lm Sibein entlang uad1 3üten sieben fidi bie Siboin= anlagen, mit bem Senfmal SJiar oon Sd)enten= torfs , bis ju ber 2,5 km oom i>oljtbor entfernten, 1877—79 nadi planen nou älltenlob erbauten SBiüde bei Cifentabn 53crlin=3J!eh. fl. &at 5 latb. Kirdben, barunter tie üaftortirebe, 836 gegrüntet. in jejuger ©eftatt (roman. Safilifa mit 4 türmen aus bem Cnte bei 12. ^afycb. ftammenb unb tie Siebftauen: ober Dberpjarrfirdje, auf ber yöbe bei röm. Caftrums, 1431 üollcnbet, mit roman. 6d)iff unb got. Cbor; ferner 2 eoang. Hird)en, taruuter tie g-ioriitstircbe (12. Jabrb.l mit got. Cbor unb 2urmbelmen(1791), bÜ 1818 latbolifcb, mit eine Spnagoge. 38on loeltlidjen ©ebäuten finb ju enoäbnen bas tbnigl. Sd)lof; mit bopyelter ^aulenballe, 1778— 86 nad) bem platte bei jranj. Slrdjitctten i^epne für teil legten Hurfürften von :Jrier, Clemens SBenjeitaui, cobn Slugufts III., Königi oou Geleit unb ftutfüiften von Sadjfen, erbaut unb bis 1794 von ibm beivobnt, 1S45 vejtauriert, juletit Sienbeiij ber teutfeben Üaiferiu l'lugufta; tie futfürftl. Srierfdje SSurg, 1276 au}= aefubrt, mit fd)5nei Jurmtreppc (1599), feit 1806 in $rioatbefits unt ali Jabrif eingeriebtet; baS got.3)eutfd)=Drbeni^aui,iegt2Ragajin; tasfog. .Uaufbaus, 1479 ali :Katbaus aufgefiibrt, nacb 1 688 reftauriert, jeSt Siealgpmnafium; bas 1530 von Dtidj. von ©iciffenflau erbaute Sdbffenbaus, mit äierlidjem Cvter, jegt funftgciverbtides iUu^ l'eum, unb bas etabttbcater (18. Sab.tb. .). !8el)brten. Sie Statt ift €it> bei Cber= präfibiums ber Sibeinproviuj , Sßrovinjialjd)ul= tollegiums, SJiebijinaltoUegium», tönigl. fion^ fiftonumi, ber föntgl. S3e jirfiregierung , bei Üanbiatiajntei für ben Sanbfreti fi., eines 6auptfteuer= unb Satafteramtei, eines £anb= geriaSti (Cberlantesgeridit Jibln) mit 20 2lmts= geiidjten (Slberiau, Slbimeilei, "Jlnbernadi, 23op= part', Caftcüaun, Codiem, Jiirdibcrg, fiint, Ä., Sreusnadj, 3Ba»en, SJteifenbeim, 3)tunftermaö= felb, eimmern, ©injig, Sobeinbeim, 6t. ©oar, ctrombeig, Jrarbad), Bell a. b. 3JI.), einei Slmti= geridjti, einer Dbeiooftbireftion für ben Sieg. = 93ej. k. auifdjliefsltd) res Sreijei -.yeklar mit 1387 km obcrirtifdHMiielearapbenlinien (5219 km Seitungen einfcrjUcjjlid) 154 km €tatttcrufpre*antagen) unb 223 Seife^iianftalten, einer SibeinftrombauvenvaU 6 aujjii(u4cu. SoBIenget ©efdjirr -- ®od) (©jrtfttan "Jrtebr.) 4G1 tuno, cinc§ SctricbSamtcS (252,36 km SabnUnien) ber tönigl. G'ifenbabnbirettion ftöln (UntSrljeiriifd)), einer 9lcid)Sbantftelle unb öanbelStatrimer fomie be* ©eneralfommanboS be§ 8. JlrmceforpS, ber ffom= manboS ber 30. Infanterie» nnb 8. gclbartilleric- brigabc, eine? "tratnbepotä, 2Irtilicriebcpot§, ^rc: üiantamteS unb einer gortifitation. 3ln UnterricbtSanftalten bat ff. ein fönigl. »äbagogifcbeS Seminar, ein töniglid) (att). ©nmna fium, 1580 aegrünbet (Direttor Dr. Sßeibgen, 28 Sch= rer, 15 ftlaffcn mit 452 ©djülern, 3 äBorllaffen mit 70 Schülern), ftäbttfd)cS fimultaneSiKealgpmnafiuiu (Stfreltot Dr. 9Jloft, 18 Seiner, 11 Blaffen, 328 Schüler) unb eine heuere 95läbcbcnfd)ule mit Sefc rerinnenfeminar. Unter ben gabriten finb }u nennen bic für ©ebamumein (Deinbarb&Go., 1794 aegrünbet), für Gigarren, l'iafcbinen , fflarjiere, iacticrieSlecbwarenunbSeifc. ff. ift ©ife ber 4. ©et= tiou ber 3ibeinifcb=3BeftfäIifcr;en glitten; unb SBalj« wer£S = , 5. ber Scberinbuftrie=, 7. ber 9ttjeinifd>= SBeftffilifdjen SaugewertS= unb 20. ber Su^rroerfib SerufSgenoffenfcbaft. Der Jpanbel mit iUtofeI= unb Wbeinweinen ift noch, jiemlieb blül)enb, bod) ift ff. in feiner fonftigen mertantilen unb inbuftriellen Gntmidlung hinter feinen 9iad)barftäbtcn jurüri^ geblieben. Son ber begonnenen Gntfeftigung mirb ein fräftiger 2luffcbmung erwartet. Gtwa 5 km oberhalb ff. bie Surg ©tolje-nfelS (f. b.). ff. mürbe nad) 1815 3u einer ftarten g e ft un g au§= gebaut, jebod; burd) ftabinettSorbcr com 19. HÄärg 1890 beS geftungSdjarattcrS roieber cnttlcibet. Die trenetierten DJJauern mit ben Keinen SBcrfcn am 9\bein unb an ber 2)lofet finb niebcrgelegt unb teil' weife bureb b,übjd)e Anlagen erfefct, bie SBälle an ber Sanbfcite mit ben brei befeftigten Sporen foüen eingeebnet rcerben. Son ben geftungewerfen blei- ben erhalten: bie SBerfe auf ber ftartbaufe, ber gröfstc Seil ber Sßerfe auf bem Unten 9Jiofclufer,ge]tc |ranj (^cterSberg) unb auf ber rechten Dtbeinfeite (Jhrenbreitftein mit bem gort JRbeined unb bic 3Berte beS 2lfterfteinS. ©efd?id)te. Dafj an bet Stelle »on ff. ehte rötn. ©tabt geftanben, ift nicht roabrfdbeinUd). GS febeint ursprünglich nur eine s$oft= unb 3ollftation ber röm. otrafse (ad conflnentes) gemefen 311 fein, bie erft jödtcr als Saftrum befeftigt mürbe. Sc^tcrcS mürbe in ber fpätern ffaiferjeit ein widriger 2BaffenpIafc. 1864 fanb man unterhalb ber alten 9Jiofelbrücfe jahlreid)e Dtefte einer rbm. Sfablbrüde. Sie im frühem SJiittelalter unbebeutenbe ©tabt mürbe 1018 r-on ffaifer öeinrid) II. bem CFrgftift Stricr gefebenft. 2)täd)tigen 2luffd)wung nahm ff. feit ber Gntftebung beS SRbeinifcben StäbtebuubcS (1264), geriet aber infolge beS Dreijjigjäbrigen ffriegeS mieber febr in Verfall, ff. mürbe 1688 ton ben gransofen unter 9Jiarfcball SoufflerS bombarbiert unb faft ganj jer= Hört, bod? tonnten fie bie ©tabt nicht einnehmen. Die ffurfürften oon Srier »erlegten 1786 ibre JRefi= ben;, hierher, unb roäbrenb ber granjöfifdjen 9ier>e= tution mürbe ff. ber 9Jtittelpunft ber Emigration ; bie ©tabt mürbe aber febon 1794 uon ben grangofen bcfeM unb 1798 jur Sauptftabt beS Deport. 9Uiein= STiofel gemacht. 1815 tarn fie an ^ßreufjen unb rourbe 1822§auptftabt ber^beinvrooinj unb bei SReg.tSSej. ff. — Sgl. Tegeler, ff. in feiner SDtunbart unb feinen berDorragenben ?[5erfonlid)teiten (ffoblenä 1876); Saumgarten, ff. unb feine Umgebung (4. Slufl., ebb. 1888) ; SBegcler, Beiträge jur @ef dhichte ber ©tabt ft. (ebb. 1881; 2. 3tufl. 1882); SBaumgarten, ff. nebft SIrtifcI, bie man unter S term StuSflügen (ebb. 1884); SBeder, 5)aS tönigl. ©djlofe -,u ft1. tSin Beitrag jur ©efd)id)tc be§ legten ffur^ jürften uon Irier unb ber ©tabt ff. (ebb. 1886). Moblcii;,cr ©efdjirr, f. ©teinjeug. ftobolbc, im beutfd)cn Solisglauben eine ©attung ber Glben ober (Elfen (f. b.). Ser 9iamc fonunt eigentlid) nur hm öerb; unb öauSgciftcrn 311, mirb aber aud) äumeilen auf bie SSerggciiter auS= gebebnt. ?jtnnter aber mirb iimen bie SBebeutung beS 9Tedijd)cn unb Sßolternben beigelegt. S)ie ff. werben sroergbaft unb gcrobhnlid) bäfeheb gebadit; rot ift com geuer beS iicrbeS ibre SicblingSfarbe. Der 3tame fetbft ift echt german. UrfpnmgS unb bebeutet «ber bei ftoben (b. b. bc? ©cmad)S, mcld)c-3 3Bort nod) [aud) in ber mittelbeutfdjeu gorm ffofen] in ber SBebeutung ©tall [befonberS für ©ebweine] erbalten ift) 3Baltenbe»; c§ ift glcichbebeutenb mit bem angelfäd)j. cofgodas (Sauggötter). Jl 0 öo I b m n t i (Tarsius spectrura Geoffr., f. 2of cl : Halbaffen H, gig. 4), ©efpenfttier ober (Be- ipenftaffe, ein megen feiner abenteuerlidicn ©e= ftalt unb feineS feltjamen SenebmenS bemertenS= werter Keiner ßalbaffe, ber bic £unba = 3nfcln unb Philippinen bewohnt unb ben man 311m sJtepräfen= tanten einer befonbern gamilie erhoben bat. Da§ nur 1*4 cm lange SEierdjen mit ben langen öintcr= beinen unb Sdjmanj erinnert an bie ©pringmäufe, beren ScwegungSart eS aud) teilt; bie polftcrartig nevbreiterten 3ehenenben gemahnen an ben 2aub= frofd); am auffallenbften aber finb bie ungeheuren, in ber SJtitte faft sufammenftofknben 2lugen, bie ben Kaum für bie 91afe unb baS 9Jlaul auf ein DJttmmum befd)ränfen. DaS Stier lebt paarweifc in bohlen Säumen unb äbnlidjen SBerfteien unb ernäbrt fid) üon fterbtieren. @S ift harmlos unb leicht 311 3äbmen, wobei eS ben Pfleger burd) feine 3utraulid)!eit unb fonbevbaren Bewegungen ergbfet. Stöbern. 1) ffrci§ im fübl. Seil beS ©ouuernc= ments ©robno, im ©pftem beS S)njepi>S3ug=ffahal§, meift fumpfig, bat 5279,7 qkm, 154120 GL (90 Sro3. 24?cif3ruffen, 9 ^03. gsracliten). — 2) ffrei^ftaöt im ftreiS ff., am 9)Jud)awe3 unb ber ffobrinfa f owie an ber Sinie (SBreftO©babin!a=Sunineg=Somet= SrjanSt, bat (1892) 9980 G\, in ©aruifon baS 2. Jrain = ©abre = Sataillon, 13 iSrael. Setfcbulen; Sanbel mit ©etreibe, ©pirituS, Saubolj. Sei ft. fiegte 27. ^uli 1812 ber ruf), ©eneral Sfcbaplin. Stobfa, bei ben ftleinruffen ein altertümliches DJlufitinftrumcnt mit ©aiten, einer Saute ober Seier äbnlid); ftobfar, ber ©pieler eines foleben. Coburg, f. ©oburg. JToburgcr, Slntoni, f. ftoberger. [bod. Kobus ellipsiprymnus Ogüby, f. 2Baffer= Jtobt)lin , ©tabt im ftreiS ffrotofd)in beS preuf;. 5Reg.=Sej. Spofen, an einem 3>lf'uf5 ber Drla, an ber Siebenlinie Siffa = Dftrowo ber s^rcufj. ©taats= bahnen, bat (1890) 2223 ß., baruntcr 735 e»an= gelif che unb 238 Israeliten, isoft, Selegrapb, 2 tath-, eine euang. ftirebe unb eine ©pnagoge. HocrincUc, 3JlarienEafcr, f. (Joccinelle. Jfocciüiiellc (Coccionella), f. 6od)enille. Koch, hinter naturhiftor. 9Jamen Sejeidjnung für SBitb- Daniel 3of. ff od) (f. b.), ober ffarl ftoeb (f. b.), ober ffarl Subwig ftod), geb. 1778, geft. 1857 in Nürnberg; er fdjrieb: «Die ?ßflanjen(äufe 2lphiben» (9$efte,9iürnb.l854— 57), «Die 9.Unria= poben» (2 Sbe., öalle 1863) u. f. W. Uod), 6l)riftian griebr., ^iirift, geb. 9. gebr. 1798 311 iKobrin bei ftbnigSberg i. 91., trat erft in ijjt, Tmb untre (J aufjufu^cn. 462 ßodj (Gfiriftopf) Sßillj. i'Dtt -- £od) [Start griebr. ben Subaltembienft unb ftubierte ipäter in Berlin 9ted)t3toif)enfd}aft. fi. würbe 1827 Rammergeriä)t§= affeffor, 1832 £anb= unb Stabtaeri*tsbirettor 311 Kuhn, 1834 su ©loaau, 1835 Diät bei bem Cber- lanCcsaeridn in S9re§lau, 1810 Sttreftor be§ 8anb= unb ctabtacvi*ts in ©alle unb 1841 Sireftor bei §urftentum§gerid)t3 in Sieiffe. Gr trat 1854 in ben SRubeftanb unb itarb 21. 3an. 1S72 in SReiffe. Sod), 501". SInt., 2anbf*afts maier, geb. 27. Quli 1768 suClvraiebcln bei Gibingenalp im JirolerSeaV- tbale, befu*te feit 1785 bie RarlSfcbule su Stuttgart Ser pebantifdje (Seift ber Slnftalt trieb ihn 1791 gut glucbt. Gr tarn 1792 na* Strasburg, ging 1793 na* berS*meis unb pon ba 1 795 na* iKom, too er ber SRittelpunft ber beutfdjen Rünftfar* gemeinbe tourbe. öier tourbe EarftenS' flafficiftifdje 3Son leinen SBerfen finb befonberS berporsubeben: .Ki*tungmaf;gebenbfüribn,toäbrenbersua.lei*9ci «SSerfudb einer fpftematif*en Sarftcllung ber Sebre cola« Souffin unb Glaube Sorroin 311 Sorbilbcrn com Sejifc na* preufs. SRedtf 1 SerL 1826 ; 2. Stufl., Sresl. 1839), «^Beurteilung ber erften 10 Sänbe ber Gntf*eibungen bes fbnigl. ©ehcimen £>ber= tribunals» (Serl. 1847), «S)a§ preufs. (nrilpro.sef;-- re*t» (JI. 1: «Set preufs. Ghrilprojefj», 2. Slusg., ebb. 1855; SX 2: « Sroscfsorbnung na* ibrer beu tigen ©eltung», 0. Stuft., ebb. 1S71), «Öebrbucb bes preufs. gemeinen Sßri»atreä)t§» (3. Stuft., 2 Sbe., ebb. 1857—58), «:Ke*t ber gorbcrungen na* gemeinem unb preufj. Dte*t» (2. Stuft, 3 Sbe., ebb. 1859), » Slllgemeincs Sanbredjt für bie preufs. Staaten» (8. Stuft, bearbeitet pon Sl*illes, 6in= idmts, ;>obotv> unb Sierbaus, ebb. 1884 — 87), « Stilgemein es Serggefefc für bie preufs. Staaten » (ebb. 1870), «gormularbu* unb 9iotariat§re*t für ben ©eltungsberei* bes Vanbre*ts > (10. Stuft., ebb. 1891). So*, Gbriftopb SSilh. von, ftiftorifer unb ?ßubli= sift, geb. 9. Sftai 1737 ju Su*smeiler im @Ifa§, fru= bierte in Strafeburg, würbe bafelbft 1779 Sßrofeffor ber 3tecbte unb 1780 pon fiaifer ^ofepb II. sunt iRei*sritter erboten. Stlä Sföitgheb ber ©efeögeben= beu Serfammlung seidmete er fid) bur* Serteibigung ber ©runbjäge bes SRedjtS aus unb tarn beSbalb elf SRonate tang in 6aft. SBäbrenb be§ Ronuentä mar H. äftitglieb beä Zirettoriums feine« Departements unb würbe 1802 ;iim £ribun ernannt. Sind? madite er fi* um bie SBieberberfteHung ber Uniperfität ju Strafsburg oerbient, su beren iReftor er 1810 er= nannt irarb. Sr ftarb 25. Df 1. 1813. Son feineu Schriften finb su nennen: «Tableau desrevolutions de l'Europe» (Saufanne 1771; 4 Sbe., $ar. 1813; fortgefetit Don S*oell, 333be. 1823), «Sanctio prag- matica Gennanorum illustrata» (Strafjb. 1789), «Tableau des revolutions de l'Europe dans le moyen äge jusqu'ä l'an 1453» (3 93be., ebb. 1790), »Abrege de Tbistoire des traites de paix depuis la paix deWestphalie» (433be.,Saf.l797), «Tables des traites entre la France et les puissances etrangeres ilepuis la paix de Westpbalie jusqu'ä nosjours» (253be., ffiaf. 1802; fortgefefet r>on 2*cell, 15 SBbe., ^15ar. 1817 — 18), «Tableau genealogique des mai- sons souveraines de l'Europe» (2 35be.). ftodi, ©ottfr. .v>einr., S*aufpieler unb Sbc^t«: birettor, geb. 1703 in ©era, tourbe als Stubent in Veipjig 1728 Don ber Sfteuberin für bie 93übne ge= roonnen unb galt balb ati einer ber erften fpmi= f*en Sitten. Sta* furjet Sbatigfeit bei ber Sdbrö= berf*en (Sefellfd\ift unb in Israg Eebrte er 1744 jurSieuberin jurüd, toanbte fi* 1748 na* SBien unb r/on ba ;u 3*cnemann. 1749 ertearb er ba§ [ädpf. ^rinitegiunt unb begann 1750 als 5*eater= prinupal feine A-oritellung'en inSeipsig. Sie2Ban= berungen, bie er mit feiner ;um Jeil trefjluten 2ruppe unternahm, führten ihn na* Hamburg, nadi fa*f. unb rreuf;. 3täbten; Seipjig unb Berlin blieben bie öauptorte feine§ SSirtcns. ß. ftarb 3. §cm. 1775 in Berlin. ftodf, Schs., Shcolog, f. Goccejus. nahm. DJiifebebagen an ber frans. ,«errf*aft in 3tom beranlafete ibn, 1812 na* Sßien su geben, too er bi§ 1815 blieb. .H. ftarb 12. San. 1839 in iKom. Gr ift ber S*opfer ber fog. biftor. ober ftifi= Herten Sanbfdjaft; feine Stacbf olger finb ©enelli unb gr. greller ber iiltere. Gr jeidmete 36 Slättcr 311m Dffian unb 14 511 Spante unb rabierte auf3cr etlidjen Mompofitionen ber Garftensfdien S)ante= '5'olge eine golge pon 20 2aubf*aftcn, ferner ein grofei Statt, barfteüenb ben Sdjtour ber (vran= sofen bei QJtiüefimo u. a. Son feinen ©emalbeu finb befonbers bercoruibcben: Sas Opfer 3coabs (in ber 'ißinatotbet su iUüncben), mehrere 2ant- fd\iitni au§ ber 3*ireis, Sabinerlanbfd^aft (1813), .Hlofter San grancesco bi Gicitella im Sabiner= gebirge (1814; legtere beibe in ber93erliner 9Iationat= galerie), S*mabriba*fall im fiauterbrunnet Jbal (1811), ©egenb bei Subiaeo im Sabinergebirge, ©rimfelpaf5 (1813), Stnft*t bon Slauplia (1836; famtli* im ftäbttfd^en i'tufeum ju Seipjig), ^stal. SSinjerfeft, S*mabribad'fall in ber Stbroeij (93tün= *en, Steue ^inafot^et), SMacbetb (im iliufeum 511 Jinnsbnid); uon feinen biftor. Silbern: bie Pier greifen aus S)ante in ber Silla SJiafftmi, bie er 1829 pollenbete; graneelca ba SRimini, Gbriftus im Sempel unb ©uibo pon ÜDhmtefettto. ,H. f*rieb gegen bie fiunfttrititcr: «5Jtobcme Sunftdjronit ober bie 9tumforbif*e tuppe» (Stuttg. 1834), ein Seug,-- uis feiner Derbheit unb feine» &utnors\ — Sgl. Grnft görfter, ©efdudne ber beutfajen Runft, Sb. 4 {2v;. 18rii.Pi; I. ,«\ 3traufs, .Hleine 3d->riften(ebb. 1862; 2. äufl., Sonn 1877); grimmcl in Sobmes «Sunft unb fiünftler» (Spj. 1884). Sod), Satt, Sotauiter, geb. G. Suni 1809 auf bem Rod)Wen ©ute am Gttersbcrg bei SSeimar, ftubierte Siebisin in 3ena unb aBflrjburg unb febrte 1833 na* Sena jurüd, mo er fi* 1834 als Irceut ber Sotanit habilitierte. 3" rou 0- 1836 — 38 fomie 1843—45 mad^tc er grbfeere Steifen im Orient unb habilitierte fi* fobann 1847 an ber ttnioerfttät Serliu, reo er fpätet sum aufjerorb. Srofeffor ernannt rourbe unb 25. 3Rai 1879 ftarb. Gr fd)rieb: «Steife bur* ;Rufslanb na* bem tautaf. Sfthmus» (2 Sbe., Stuttg. 1842—43), «2Banbe= rungen im Crient» (3 Sbe., SBeim. 1846 — 47). Sein iSauptroerf ift: a^enbroloaie» (2 Sie. in 3 Abteil., erlangen 1869—72). Sod),«arl griebr., Spra*forf*er, geb. 15. 9iop. 1813 311 Serta bei Gifena*, ftubierte 1832—35 in Jena Sbcolocüe unb griinbete 1839 311 Gifena* ein Sripatinftitiit unb ^rogpmnafutm; pon 1843 bis ju feinem £obe (5. Sept. 1872) war er als Jehrer an ber 3teaif*ule ju Gifena* tbätig. ©refsere SBcrte fi.s fmb: «SDeutfdje ©rammatit für hebere S*ulen» (Jena 1849; 6. Slufl., ebb. 1875), «giguren unb Sropen, ©runbjflge ber 9Jte= tri! unb Boetit» (ebb. 1873), <.2)eutf*e elementar grammatit»(7. Slufl., Jena 1881),«Singuiftif*e21Uo= tria» (Gifena* 1873). Sein «öauptirerf aber ift bie Strtircl, bie inan nnter R ocrraiBt, fmb unter 6 aiifjuiucSen. ßodj (Äonrab) - siod) (28tO>. Saniel So?.) 4G3 < .sSiitor. ©rammatif ber engt, ©pradje» (3 S3be., SiSeim. imb ©äff. 1863 — G!t). (Sine neue Stuf tage beforgten Supiha imb SBütter (1878—91). Äod), Ronrab, f. SBimöina. Sod), Sticbarb, Sräfibent beS 9ieid)Sbanfbiref toriuroS, geb. 15. Sept. 1834 ,nt EottbuS, ftubierte in Serlin bie Sftedjte, mürbe 1858 ©ericbtäaffeffor unb 1862 ©tabt= unb SreiSricbter ju Sangig. Sdjon liier teuften fid) feine ©tubien bauptfcidilid) auf Man belSred)t unb SotBmirtfdjaft. 1865 mürbe er uad) SBetfin Bericht unb 1867 311m ©tabtgeridjtStat ba= felbft ernannt. 9cocfe in bemielben Sabte würbe er als ©djriftfübrer in bic SunbeScioilproäefjfommiffion berufen, 1870 ßitfSorbeiter im preufe. Hauötbanf* bireltorium, 1871 ©eb. ginanjratb, Hauptbaufc iuftitiar unb DJcitglieb be§ fiatuptbanfbireftorium?, 1875 Dtei^Sbantjuftitiar unb SUlitglieb be§ SReicb§= ban!bireftorium§ unb 1876 ©eb.Dbetftnanjtat. @r mar bie wid)tigfte Stiihe beS Santpräfibenten pon Secbenb bei ber umwanblung ber »reufs. 3ettelbant in bie Seid)§bant, bei ber (Sinfübrung beS 6bed= unb ©irooerfebrS unb ber Drggnifation ber älb= red)nung§ftetlen. Stucb bei ber Vorbereitung ber Ifteujbägefefee über Slfticm, Sfanbbrief*, 2Batrant= meien u. a. mürbe er bingugejogen. 1S86 erteilte ihm bic Hcibelberger UniDerfitat bie Üßürbc eine? Dr. j ur. honoris causa. 1887 mürbe ihm bie neue Stellung eines yieicbSbanfüiceprafibeirtcn übertragen unb 1890 baS Sräfibium ber SReieb§banl felbft. 1891 mürbe er in baS Herrenhaus berufen unb 511m Kron= fpnbifuS ernannt, 1892 SSorfiftenber ber Bon 9teicb§ wegen berufenen S8örfenenquete=fiommiffton. ©eit 1882 ift er Sorfihenber ber ^Berliner Sutiftifcben ©efellfdjaft. Sine 3Iu§roabl feiner Heinern arbeiten ueröffentlicbte er 11. b. 3.. «Vorträge unb Sluffäfee bauptfäd)lid) aus bem öanbelg= unb SBedjfelredjt» (SBerl. 1892). Sßon fonftigen ©dbriften feien genannt : «3ur Steform beS preufi. ßonfutärecbtS» (ebb. 1868), .-Über ©irouerfebr unb ben ©ebraueb Bon 6l)eds» (ebb. 1878), «über SBebürfniS unb ^nlialt eine» (Sbecfc gcfeheS für baS Seutfdje Steicb» (ebb. 1883), «Sie 9teid)Sgefehgebung über Sföünjs unb Sanfmefen» (2. 2lufl., ebb. 189Ö). 2lucb bearbeitete er gemeinfam mit Struchnanu einen Kommentar jut EiBiffcrojefc orbnung (5. Stuft., ebb. 1887). Sod), 3iobert_, Sicbijiner, geb. 11. S>ej. 1843 3U Clausthal als Sol)ii eines bbbern Sergbeatnten, ftubierte 1862— 6G 311 ©öttingen Ü)cebi,iin, murbc fobann 2tffiftent am Slllgemeinen RranfenbauS in Hamburg unb liefe fid) 1866 in Sangcubagen bei ÖannoBer, balb barauf in Sftadmitj in ber $ro»inj ■$ofen al§ pratttfeber Strjt uieber. 1872 erhielt er bie ©teile eines« SbofifuS in SBollftein im Steife iflomft, bie er bis 1880 oermaltete. SBabrenb biefer 3eit (teilte er eine Öxeibe Bon batteriologifdjen gor; fdjungeu über SBunbinfcftion, ©eptidjämie unb flliläbranb an, bie grofseä Muffeben erregten unb 1880 feineSBerufung all orbcntlid)eS9)iitglieb in bas Neid)SgefunbbeitSamt jur gotge hatten. 1882 Ber öffentliche er feine epocbemadienbcn unterfudumgeu über bie 3flatur unb Urf adie ber S[ubertulofe, in benen er juerft ben erperimentellen SiacbmeiS führte, bajs Eleinfte mifrofEopifcbe Organismen aus ber Klaffe ber Batterien, bie fog. Suberfetbacillen, bie mabreiiKrantbeitSerreger biefer oerbeerenben Kraut: beit feien. GS gelang K. oermittelft Serbellerungen ber mitroffopifebeu Sedmit unb gärbemetboben ber mifroftopifd)en Dbjette bie überaus jarten Suber= telbacillen aufsufinben unb fic aud) aufjerbalb bcS SiertbrperS in reiner Kultur 311 jüdjten, unb mit ben ^robutten biefer ^üditung auf fünftlidjem 9cäb,r= boben uad? Setieben bei jebem 33erfud)Stier mieberum Subei'tulofe beroornirufcn. infolge biefer Cint- bectung Würbe K. Born Kaifer 311m @eb. 9tegiening.>: rat ernannt unb 1883 als Leiter ber beutfeben Cholera=@j-pcbitiou uadi vigopten unb Snbien ent= fenbet. Sie gruebt biefer Srpebition mar bie Gnt= beefung ber Kommabacitlen als ber eigentlichen Präger be§ GboleragiftcS. 33ei feiner SRüdtebr na* Seutfd)Ianb 1884 murbc er feitens beS SteicbS burdj eine Dotation bou 100000 2)1. auägegeicbnet unb als Sbolcraf ommiffar na* Sxanfreid) gefebidt. 1885 murbc er 311m orb. ^rofeffor an ber Uniocvfität, ©eb. Üu'bisinalrat unb Sirettor beS neu errichteten Ötjgieinifcben ^nftitutS in Serün ernannt. 6r oer bffentlidite 13.9Iob. 1890 in ber «Scutfd)cn mebijini= febeu 2öodienfd)rift» feine baS grbfjte 3tuffeben cr^ regenben Unterfudbungen über baS Subertulin (f. b.) utib feine SSermenbung als Heilmittel gegen bie 2uberfulofc; feit 1891 mibmete er fid) ganüber8ei= tung bcS neu errtebteten SnftitutS für 3nfe!tion§= trantbeiten. Unter feinen ©djriften finb nod) beroor: 3ul)ebcn: »Sur Ätiologie beS 9Jiitjbranbe£» (1876), «Uuterfudniugcn über bie Ätiologie ber 3Bunb= infettionStrant'bcitcn» (2P3.1878; auf SifterS 33er= anlaffung aud) in baS Gnglifd)e überfeht), «Über bie 'JJiilUuanbimpfung" (53crl. 1883), «Seitrag ,ur ältiotogie ber Subertulofo (in ber «berliner llini fdn'u äBocbenfdjrift», 3abrg. 1882), fomie jablreicbc iUbbanblungen in ben «Sltitteilungen auS bem taiferl. ©efunbbeitSamt". — Sgl. 33ed)er, Stöbert K. (Sert. 1891). Äod), ©iegfr. ©ottbclf, cigentlid) ©. ©. @ d a r b t , Sd)aufpieler, geb. 25. Oft. 1754 in S3erün, ftu= bierte Kameralmiffenfdjaftcn unb mar ©etretär bei ber SergmertSabminiftration, als bie Sorftellun= gen ber Sod)= unb Sbbbclinfdjen ©efellfd)aft fein jatent für bie ©djaufpielhmft medten. (Sr betrat 1778 su ©djleSmig bie Süljne. öicrauf fam er nacb Lüneburg, bann an baS bifd)öfl. Jbeater in HilbeSbcim, 1780 jur ©djud)fd)en ©efellfcbaft in Sansig unb Bon bicr an bic oon bem ruff. ©ebeirn rat 23aron oon SBittingboff für eigene iRecbnung erriebtete 93übne 311 sJtiga, bie fpäter in feine unb ilteBcrS öänbc überging. 9cad) einer ©aftfpielrcife in Seutfdjlanb leitete K. feit 1788 baS granffurter 2bcater; als ber Kurfürft oon 2)tain3 ein Jöoftbeater erriebtete, murbc K. aud) Sireftor bicfcS $\nftitutS. Sie ÄCBolution Bertrieb ibn 1792 auS SBcains; er naltm einen Stuf na6 3-lcannbeim an. 1796—98 leitete er bie Sübne in öannooer unb folgte bann bem Ifiujc KohebueS nad) SBien. 6iet führte er ben feinen KonoerjationSton ein, burd) ben fid? baS äBienet .«oftheater feitbem auSjeidjnet. K. ftarb 11. 3uni 1831 in Stllanb unmeit Saben bei SBien. ÜBabrheit unb burd) Kunft Berebelte Statut fenn^ icidmeten fein topiel. 3" feinen Hauptrollen ge= hörten: 9uitl)an berSBeife, 8orenj©tatf, Sotoniu- in «Harntet». ftort), SBilb. Saniel 3of., Sotanifer, geb. 5. W&x:, 1771 311 Kujel in ber Sfau, ftubierte in 3ena unb SDlarburg SDlebijin unb Sotanit unb mürbe 1824 Sßrofeffot ber lliebijin unb Sotanit in ßriangen, mo er 14. 9too. 1849 ftarb. K. ocrbffentlidjte: «6nto= mologifdbe Hefte» (2 Hefte, granff. 1803), «Cata- logus plantarum florae Palatinae» (mit 3t3, SDtainj 1814) unb mehrere 2)conograpl)ien, mie 3. 93. «De salicibus Europaeis» ((F'rlangen 1828) unb «De SIrtifel, bie man unter S Dermigt, fiub unter E aujjujucfjen. 464 A!odjamm>ffi — Äodjeitutdjtmtgeit planus labiatis» (ebb. 1838). Seine bciben j>aupt= werfe finb bic «Synopsis florae germanicae et hel- veticae» (gtanlf. 1837; 3. 2Iufl., gpj. 1857; beutfd) sranff. 1837—38; 3. SlufL, &g. Pon "öallier, 8pj. 1890 fg.) unb baS «Safcbcnbudi ber bcutfcben unb fcbweij. glora» (gjpj. 1844; 8. Stuft, Pon gattier, 1881), bte ficb burd) ©enauigfeit unb Sdjärjc im befcbrcibenbcn STeilc auszeichnen. ftocfaanotDif i, 3on, potn. Sinter, geb. 1530 in Spcpna im SRabomfdjen, mar 154 1 Sdmler ber Uni perjität ftrafau, I55i— 57 ber in Sßabua unb würbe 1564 tönigl. Sefretöt unb Inhaber mehrerer geifb lieber Bfrünbcn; bodi legte er biefe fimter niebec, um ;u beiraten (1575) unb ficb auf feinem ©ute (£ SarnplaS auSfcbttefslid) ber Stdjtung ;u toibmen. St ftarb 22. 2lug. 1584 in Subita. R. ift ber be= beutenbfte poln. Siebter be§ IG. 3abrb., äugleid) ber erfte, melcber ber Bollenbung ber Soffitten SBtuftet in ber SanbeSfpradje naebftrebt. St fdjrieb polnifdje unb lat. ©ebiebte («Lyrieorum libellus», 15S0, «Elegiarum libri quatuor item Foricoenia sire epigrammatum libellus», 1584, u. a., bie gut rolnifcb überfebt finb pon Stobjinfti 1829 unb Snrofomla L851) epifeben, panegprifeben, politifcb= iatirifeben unb etbifeben Jnbalts; «Sobötki» (Sieber ;u ben rituellen SReigentänjen ber Sugenb bei ber ^cbanniSfeier); ein Srama, «Odprawa poslöw sreckich», bie Slbweifung ber griecb,. ©efanbten in Iroja mit pblit.Stnfpielungen auf ben beporftebcnbeii Vchüf*=nt||..Wrieg;«Fraszki",b.i. Epigramme, eine bunte iNeibc lofer (Einfälle, Sentenzen, Slnefboten, in 3 Büchern (15S4 u. B.). Sic SBirfung feiner ©e= biebte trat für bic Sitterfttur entfdjeibenb, alle abm= teu ibm nach. Sie lebte unb befte 2Iu3gabe ift bie 3ubiiäumSauSaabe (4 Bbe., SBarfd). 1884 fg.; ciiv jelneS beutfd; im a^olnifdjen sJ>arnaft», überfebt pon£. Slitfdimaiin, 2pj. 1875, unb [«Sie SJJfalmen»] in ■■■Sreifiig jlanufdic geiftlicbe Utelcbien», bg. pon ©. Gering, beutfd) bon ö.3iitfcbmaiiii, ebb. 1868). — SJgl. bie Biographie pon Sjjrjoborotofn (pptnitt, SJJofen 1857); Sömenfelb, Johann R. unb feine lat. Siebtungen (sl>of. 1878). ttoebb inten, längliche unb ruublidje, 12. unb 13. Sla))e be§ 2ucas}d?en Birnenfpftcm-i itocbbücrjer, f. ilocbtunft. [(f. Birne). Jlocf)cinrirf)tungcn, im eigentlichen (sinne bic Einrichtungen jjum Soeben (f. b.), alfo 2tpparate, in benen glüffigfeiten jum Sieben gebracht werben fönnen. 3m weitem Sinne alle (Einrichtungen jur Bereitung (Soajen, Braten, kämpfen u. f. m.) »on Speifen, alfo uamentlicb, baS Sodjgefdjirr, bie Rod>- berbe unb Hodnnafcbincn. Sic baS Rocbgcfd) irr bilbenben ©efafie befteben meift au§ £bon ober Utetall unb fmb, roenn bie Speifen nur big jum Biebepuntt erbiet werben f ollen, mit einem lofe aufgefegten Sctfet (Stürje) perfd)liefsbar. 33on ben tbönernen ©cfäfscn ift namentlich ba» ©cfunbbeit-:-- gefebirr (f. b.) su empfehlen. ,Su metallenem ©c- febirr, bas bie SBärme beffer leitet, alfo ein rajd)ereS Jlodjen bewirft, wirb emaillierter öuf;, emailliertet Sdiwar5blecb,üer,Uiintes Sd'wariblcd) fowie Rupfer= unb SUuminiumblcrb perwenbet. Supfergefdiirr, meift nur al§ grBfjete ftcffel unb Bratpfannen ausgeführt, mufe wegen ber Örünfpanbilbung forg= fältig rein gebalten werben. Slluminium bietet wegen feiner 8eid)tigfeit grofse Vorteile unb wirb baber^aueb }u militär. fiod)gefd)irr perwenbet. Bon ben Speifen wirb c3 nacb ben Unterfudmngen beä 9teicbä = ©efunbi;eit§amteg in unbebeutenbem Jtrtitct, bic man unter S »ermiBt, ft«l> u'itt'r 6 cufjuiur^fn. unb für bie ©efunblicit belanglofem SKafje ange= griffen. Saö Rocbgefcbirr mit feinem ^nbalt wirb nun entweber auf feftftebenben ^cucrungganlagen, wie Sod)b,erbcn, Hocbmafcbinen, Hochöfen (f. unten) ober auf tranSportabeln .vSciamrriditungen erbiht (angefe|t) ; ju let?tern geboren ber @a»tocher (f.©a^= bciäungÄtiovricbtungcii), ber Betrolcumtecbet (f. b.) unb ber SpirituStocber (f. b.i. Sampffocbapparatc bagegen finb Borrich= hingen, mittels beren überbiftter äl>afjerbampf baju benutu wirb, äBaffet unb anbete Slüfftgfeiten, beren birelte Grbitjuug pon gemifjen Übelftänbcn begleitet fein würbe, wie j. 93. äBürse ber Bierbrauereien, llliaifche ber Spiritusfabrifen, 3ucterfäfte, garbe= bäberu. f. w., auf ben Siebepunlt ;u bringen. Scr Sampf wirb in einem befonberu' Sampffejfel er= jeugt unb ber 311 ertiifeenben g-lüffigteit bureb 3fto^r= leitungen jugef übrt. 3n »ielen g-äüen fann man ben Sampf bireft in bie ju todjenbe glüffigteit eintreten la|)en (ma* möglichft nahe bem tiefften $untte beS ©efdfseg ju gefebeben bat). Siefe Sampffocbmetbobe ift anmenbbar, wenn bie burdj bicHonbenfation beä SampfeS betoorgerufene SSerbünnung ber 5lüjfig= feit nicht in Betracht tommt. Sie b^t gegenüber ben gewöbnlicben Sodjmetboben ben Borteil, baf; man fie in ftoljgefäfscn pernebmen tann unb baf> baburd) bic ©cfabr einer fcbäblicbcn ßinwirtung, wie fie bei Beuutsung Pon äRetalltöpfenPortommen fann, pollfommen auSgefcbloffen ift. g-ür ben gall, baf>-5füffigfeiten über ib/rcu Siebepuntt binauc- cv- bifet werben feilen, mü||en bie ©efäfjc gefcbloffen unb mit einem cicberbeitspentil Perfeben fein, beffen Belaftung fid) nach bem ju erreiebenben 2empera= turgrab riebtet. coli baä auS bem Sampf perbich= tete SBaffer mit ber ju fodienben glüffigfeit nid)t in Berübruug fommen, fo Perwenbet man ©efäjse mit boppeltem Bobcn, um swifeben beibe Böben ben Sampf einleiten ;,u fönnen. (Eine größere 6eii= flädje unb fomit fdjnellere ßrbifeung ber glüffigteit wirb erjiclt, wenn man, ftatt ber änhjenbung beS Soppelbobcnä, fpiralförmig gewunbene Otobre (Öeiäfchlangen) im ©efäf, felbft anbringt unb ben Sampf in biefen cirfuliercu läfst; fcbliefelicb fann man auch äwei mit ber glüffigfeit gefüllte per- tifale, cotinbrifebe ©efäfjc burd? eine grofje 2(njahl pcrtifalcr iRobve Pcrbinben, bie ber frifebe fieflel= bampf umfpült, unb fo eine nod) gröfjere burd) SBafferbampf crbitjte SDietall fläche mit ber glüffig= feit in Berührung bringen. Seljtcre ätnorbnung finbet man meift bei ben in SRübenjiiderfabrifcn ge= DTäud)lid)en Bcrbampfapparaten, wäbrenb bie öeiä= fd)langen mebr für 2lbbampfpfannen unb Bafuum= apparate Berwenbung fiubeu. 3n ben letztgenannten 21pparaten gefd;ieht i>a$ Sinbampfen pon foldicn Alüf ügteiten, bic bei ber Sinbampfung in offenen ©c= fdfsen infolge ber bierju erforberlicben hoben Zem- peratur eine 3crfefeung ober Beränberung erleiben würben. 3n ^m ©efäfeen ber Bafuumapparate wirb für biefen 3wed eine fonftante Suftpcrbünnung er= jeugt, fobafj ba? Sieben ber glüffigfeit bei einer weit niebrigern Temperatur erfolgt. Sie Bafuum= apparate finbeu befonberS 21nwenbung in ber 8ucter= fabrifation, jur öerftellutig fonbenfierter 3Rild), pon gleifcbcrtratt u. f. W. Bon SBicbtigteit ift bie Sampff ochung auch in bet Sanbmirtfdmft für bie Zubereitung be» Biehfutter». (S. gutterbämpfer.) Sbenfo werben bie Kartoffeln in Brennereien mit Sampf gar gemacht. 3n gleidjer SBeife ift bie Sampftocbung mit befonberm Borteil in ©peife« KOCHHERDE UND KOCHMASCHINEN. I. Brockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Aufl. KOCHHERDE UND KOCHMASCfflNEN. II. Brockhaus' Konversations- Lexikon. 14. Aufl Äodjeiuricf) hingen 4G5 anftaltcn, 9)iilitärfücf)cn u. f. w. in Slujnabme gc= tommen [f.unten, S.4GG b). 3)er 3 a m p f t o cb t o p f , aud> Sigeftor, bient jrnii fiodjen Bon Spcifcn mittels überhitzten SBafjcrbampfcS, ber ben 3ufam= menbaug animalifcbcr unb Bcgctabilifcbcr Körper jdmeH't »erminbett nnb biefelben beffet auflöft, al3 eS tocbcnbcS SBaffct in offenen @cfäf;cn »ermag. Sie erfte SInwenbung beS SBafferbampfeä in biefem Sinne jeiflt ber Bon 3>cniS Sßapin (f. b.) um 1080 fonftruierte £opf, nacb bem bie auf gleichem Sßtincip berubenben Apparate auch 5ß a ö int f d) e r ober ^apinianif eher Sopf b genannt werben. Sieoetnott» iommneten ßonfttultionen biefer Apparate (f. beijtebenbe gig. 1) haben folgenbe Gin= rid)tung: Gin auS ©ujjeifen ober au» ftartem Berühmtem Kupfer-- ober (Sifenbled) be= ftcbenbeS, innen emailliertes unb mit öanbbabcn h Ber= febeneS ©efdfe c bat an feinet innerit SSBanbung, etwa auf ein drittel feiner iSöbe, einen bcrBorftebenbcn Sanb, auf ben ein oon bannen Stäben gebildeter Soft ge= legt Werben tann. äSerfcblofjen wirb ber Sam# foebtopf burd) einen gufeeifernen, bamöfbic&t auf= gef ebtiffenen 3)cdel d, auf bem ein SicbcrbcitSoentil s unb ein .furlm a angebreubt finb unb ber mittels ber im Bügel b fttjenben «schraube e luftbidit aufge= fcbraub't werben tann. 3>iefcr Bügel bient neben bem SBentil als weitere Si#erbeitS»orri(f)tuhg, in= bem ber fidi etwa ju ftart entwidelnbe Sampf, ber burd) baS Sid)crbcitSBentil nicht mehr genügenben 2luSlaf3finbet,benclaftifchen Bogen in bie ftöbebrüdt unb äirufcben Scdel unb ©efäfs ringsum entweichen tann. Seim ©ebraud) bes Sampffod)topfS luirb bas ©efäfi c bis etwa 3 cm unter bem Soft mit SEBaffet gefüllt, worauf bie ju bämpfenben Eftatertalien in ben ülpparat eingeführt werben. Sinb biefelben trodner 2lrt (Kartoffeln u. f. W.), fo Werben fie un= mittelbar auf ben Soft gelegt; finb fie bagegen fo befchaffen, baf> fie burch ben Soft fallen würben ober bafj man ihren Saft erhalten will, fo werben fie in beionbern ©efäfsen auf ben Soft gebracht, äftan fcblicfjt hierauf ben Slpparat unb fet;t ihn fo lauge bem ,5eucr aus, bis ber gewünf ebte ©rab ber Kocbung erreicht ift. gut Suppen, grüne ©emüfe, jungel gleifcb, ©cflügel u. f. W. genügen 15—20 -Dünnten; für öülfenfrücbte , überhaupt getroduete ©emüfe, eingefallenes glrifd), mageres gleifd) Bon altern Stieren finb 20—40 ÜJtinutcn erforberlich. Seim Öffnen beS SampftocbtopfS ift Sorfid)t ju ge= brauchen, ba man fo lange Warten muf?, bis ber Sainpf, nadjbem ber Stopf Born geuer genommen ift, eine geringe Spannung angenommen bat, was man burch Öffnen beS ^ßrobierbabnS a erfeben tann. lliit gleidiem Borteil wie sum Soeben wirb ber 2)ampffod)topf auch 311m Braten unb Baden benubt. So ebb erbe unb Kocbmafdiinen finb feft= ftehenbe geucrungSanlagen, in welche baS Kod> gefd)irr eingefetit ober eingehängt wirb. 2>ie ein= faebften Kocbberbe, bie man 3. 33. noch in ben nieber= fäcbf. Baucrnbäufeni finbet, finb aus Stein auf: gemauert unb haben ein offenes geuer, über bem ber ,Üod)topf entweber auj einem Sreijuf; fteht ober an einem Bestellbaren etfernen öafen aufgebäugt ift. Sie gegenwärtig siemlicb allgemein gebräuchlichen Kochbcrbe haben gefchloffene Neuerung unb finb SBrocfljaus' Äonl>erjatton3=2ejifon. 14. 2lufl. X. größtenteils aus C'ijen (©ufuuicn ober (Sifenblcd)) angefertigt. 2luf ber Safcl: Kocbberbe unb .Uod)mafcbi = neu I, gig. l ift ein fog. ,\ainilieuberb bat« gcftellt. Tie öauptfeuerung befinbet fieb lintS, baS Sauchrobi'in ber llJiitte ; bie öier Moei)tbpie ftub in ber Öerbplatte eingehängt. Slufserbcm enthält beröerb an ber SBorberfeite einen SBra-tofen unb, in bie .öcrb= platte eingeladen, einen Sßafferteffel, ber burd) eine befonbere Solgfob^lenfeuerung gelni;,t wirb. Set auf laf. I, e>'ig. 2 abgebilbete Sparbcrb hat btei Öffnungen in ber ßerbplatte, bodj tonnen bie Hocb= topfe au6 auf bie platte gejtellt werben. ®ie Acuerung befinbet fid) in ber 3)fitte ber einen Säng§= feite; rechts unb lintS finb oben jwei Bratröhren, unten jwei SSBätmfdjränfe angebracht, in weld) telitern mau ©Seifen ober ©efchirre warm halten ober er= wärmen tann. 3(udi hier ift in bie Serbplatte ein SBafferleffel eingelaffen, beffen 3'ivfhabu an ber Sorberfeite beS öetbei unter bem :llid)enraum au= gebracht ift. Sie nachftebenben.SEertfiguren 2 unb 3 geben einen Sängen = unb einen Guerjdinitt burd) Slfl. «• gig. 3. einen Sparl)erb neuerer Konftrultion. Setfelbe ift mit jwei Neuerungen l\ unb F9 oetfe^en; F, ift bie .^auptfeuerung, wäbrenb F. jum ßeijen ber 39taU röhre B bient. Sie geuergafe, bereu 5ßeg Cuvd) Pfeile angebeutet ift, sieben auS ber Neuerung F, jwifeben Bratröhre B unb ©erbplatte H bin , finten bann nad) unten, umfpülcn ben SBaffetleffel S unb ge= langen burd) bie Öffnung Z in baS Saudjrobr R. 3luS ber Neuerung F., treten bie geuergafe burd) ben Kanal C über ben 2öätmfcb,ranl W unb nehmen alSbann benfclben SBeg wie bie ber Neuerung F,. 5)ie beiben Neuerungen finb feitlid) bou ben Soften mit ßbamotte ausgemauert, Wäbrenb bie Slfcbjen* fälle A, unb A.2 mit gcwöbnlid)en, in Sehnt ge= mauerten Sadfteincn auSgetleibet finb. 3nr SBer= gröf;emng ber öei?fläd)e finb bei einem foleben Sparherb bie SBänbe beS SBratofeuS oft auS SBells blech bergeftellt, wie bei bem auf Jaf. II, gig. (5 bar= geftellten Sparberb, ber nod) bie Sigentümlicbfeit aeigt , bafj man ben in ber gigut lintS ge:,eicbnetcn SBafferfeffel, je nach 2luffteUung beS fierbeä in ber Küd)e, auch rechts aufetsen tann. Sehr prattifd) finb bteKod)berbemit55ratfpief?Borrid)tung,baamSpief5 gebratenes gletfd) weit febmadbafter ift als in ber ;i>janue gebratenes. 2af.II, fjig.5 geigt einen öauS= baltungSherb mit feitlia) angebrachter SB tatjj)ie^= uorriebtung, wäbrenb auf Jaf. II, gig. 2 biefe i>orrid)tung oberhalb ber ßetbplatte augebrad)t ift. Bei bem leötern öerb ift bie 2>rehung ber fcpief;= uorriebtung eine automatifebe, burd) bie 6«3e ber geuerung bemirfte; bei beiben Konjtruttionen bat ber Spiep eine befonbere geuerung. Speciell für 30 466 Atodjel — Atudjeu fiafjeefüdjen in Safe"! , SReftauraniS unb ßotete ift bet .naifeeherb (2af. II, Ata. I) benimmt. Tiefer hat bie geuerung in bei äRitte; gu bciten Seiten tcriclbcn (inb gtoei fupferne, innen oerginnte SBaffer: fd)iffe mit ii\iffcrbähneu unb idniummentcu SBaffer: bäbern angebracht, bie jut ihifnahme pon Kupfer cf er Stargettanfrflgen gum SBarnttjalten ren .Uaffec, i'tilcb, SouiUon, Saucen u. i. id. bienen. Stuf ber Öerbplatte ift noch ein befonberer SBämfdjranl auf: gefteUt '-Hut Jai.ll, Aia.7 ift eine .KodMitafdune englifeber flonftruftton abgebilbet, wckte fidj babureb ausjeidnet, bafj fie gUicgjeitig aU- 3immer= beigofen oerroenbet wirb. Atir biefen ajü toirb ber Teefei auf reu £ fen gelegt unb bie beiben Öffnungen für biefiodjtöpfe jinb a'.sta.m fem ;'iuae entgegen. Sinen jebv praftifdjen 3 i m m erf o dj o fen f ü r "Jl r= beiterwehuunaen jeigtTaf. II, gig.4; berfelbe mürbe 1891 Dom Teuticben Serein für öffentliche ©efunbbeftäpflege uns rem Sßerein jur ärörberung be§ SBobles" ber Arbeiter «ßoncorbia» fem S'ifeumerf Xanerslautcrn preisgefrent. Ter .«ort ift pou gtoei Seiten ummantelt. Sie in bem SUantclraum cir= fulierenbe marme Stift wirb imSBinter gur Neigung be§ 3immers, epent. noch jur öeigung eine-:- an- ftofsenben 9taume£ oenoenbet; im Sommer bagegen irirb ber iRantelraum burdj entfpredjenbe Stellung eine» Schiebers mit bem Ramin oerbunben. S)er SJlantelraum hält au* gum großen Teil fie läftige [trablenbe SBärme gurücl gi'tr größere Stnftalten (©efängniff e , Rranfenrjäufer, Mafernen it. f. id.), namentlid1 mr Crbigung größerer Giengen il-afjers, btent ber auf Taf. I, g-ig. :; abgebilbete öierfadje .Hechherb, mit beffen £itfe gugteid) gezeigt werben fann, inbem Don ber .«erbplatte nach ton ;u beigem Den Släumen :Kcbrleitungen geführt finb, in benen loarme§ SBaffer cirfuliert SBäbrenb bei ben bis jeßt befprorbenen SSorridjtungen öotg, Hoble ober Sof§ als ©eigmatetial oertoenbet werben, ift bie auf Jaf. II, g-ig. 8 targeftellte .Hed)mafd)tne fpeciell für öeigung mit (Srube eingerichtet. t>it <;'rube (f. b.) glimmt in biefen Serben Tag unb 9iad)t fort , ebne jemals eine belle glamme ut geben; infolgebeffen ift bie SBärme eine aletd)= mäßige, allerbings audi eine perbältnismaßig ge= ringe. 3n neuefter 3«* bat man behufs 9iaud?= Derge&rung aud) Kocpberbe mit öalbgasfeucmng fonftraiert. 3£o ©aeleitung porbauteu ift, finb & a 5 b e r b e , bie nad' bem Sßrincifl ber ©as= beijungsüorricbtungen (f. b.) tonftruiert Hub, megen ber bequemen Sebienung unb öö>n. SBirfungSiDeife febr su empfeblen. 5 er auf Saf. II, gig. 3 abgebifc bete ©aeberb befigt aufser ben auf ber öerbplatte angebraebten G5a jf oebern eine als (Dasfamin (f. £ fen) eingeriditete Slbteilung jur 3intmerbeijung. 3n SSe= jug auf bie 3t'itbauer be§ Rodjeni ber Speifen bat man ertannt, ba6 ein Stebenlaffen ber Hocbtbpfe auf fem .«erb biä sunt 6d)lufi beä ganjen ftodj= pro-,effes niebt ubtiit ift, fonbern bafi ein grofserSeil bes Oarroerbcns erfolgt, naebbem man bie ®efäf)e üoin geuer entfernt bat. Sasit aber muffen bie ©e= faße fo gefteQt roerben, bafj fie bieSBärme mögliebft utfammenbalten. ®ie§ acidMebt, inbetn mau fie nad? berC'ntfernung pom Getier in foa. Selbft = f od) er einfegt, bas finb ©efäfje, weldie bie SBärmc fcbledn leiten. S)ie Einlage pon Sampflocbapparatcn cm= pfieblt fieb für grbpere 2lnftalten, befeutev:- ivenu in benfelben, roie es jeBt meift ber Aall ift, ein Sampffeffel vorbauten iü. 2 a t§ bei berartigen Slrtilct, tlie man unter S Ui-rmi älnlagen mit ^entralfücbeneiitvidnung fidi toeniger um bie Zubereitung einer Slnjabl perfebiebeiter Speifen, als um bie öerfteUung einer eingigen in größerer ORenge banbelt, genügen Wenige grofie SodjfeffeL Sei ben Sampjtodiapparaten fommt ber lamrj mit ben Speiien nidH tireft in ^eriibrung, fonbern cirluttert nur in ben bosselten ^antunaen ber Sodjgefäfje. Jaf. I, gig. 4 giebt ein Silb einer mit allen jugebörigen Apparaten auSgeftatteten Tampjtüdu' oon Sorot tu $arU. (*-> be-,eicb= net: 1 ben Jampffefiei, l» bas Sammelbeden bes ab nebenbei! beg. tonbenfierten S)ampfe§, 3 einen iH'balteruimZurüdlettenbes.Honbenfationsmaffers in ben .Helfet, 4 ben .Uoblenbebdlter, '> einen Spiefj= bratofen, 6 unb 7 Sampffocfc-töpfe für ©emüfe, 8 einen Sampjtoditopf für DtagoutS, 9 unb 10 ebetv ioldje gum traten unb Soften in fiafferoßen unb für alle Speiien, bie in ber Pfanne gebarfen werben. Ter Dampf tritt bureb bie f leinen Säulen unb bohlen SSellen in ben Üiantel ber Topfe ein; jeber Topf ift um feine Sldjfe rvebbar unb fein Tedel tann mittele bes an einem Strid ober einer fiette über eine SRoBe (aufenben ©egengewiebts leidn gehoben unb gefenft werben. — Ta"s Soeben unb traten mit Sie l tri et tat bat nedi feine allgemeinere S8e= beutung erlangt. Jloriicl, reebter 3»fl"fe bes 3aden im 9iiefeu= gebirae im preufi. SReg.=S8eg. i'iegnit?, fommt pom ÖobenSRab unb bilbet oberhalb Scbreiberbau ben Rocbelfall (13 m). Sorfjcl, Torf im iPesirflamt T0I5 bes bapr. vJiea.= SBeg. Dberbanem, l-'km füblicb oon ^>ensberg, un= weit bes S'ocbelfees, am weftl. Aiif.e ber 23enebifteu= wanb, bat (1890) 725 fatb. 15'., iBofterpcbition, £efe= araph, ein Schloß ; Sanbftein= unb ©ipsbrücbe. i'iabcbei am See 93ab Ä. mit einer Siatrenauelle unb .üneippfd'cn ©eilanftalt. Sodjelfcc, See am NJianbe ber bapr. Sllpen bei .fiodjel, 7 km lang, 1 — 4 km breit, 6,« qkm grofj, , biä 66 m tief, liegt 596 m ü. b. 3H. Tas untere " Gnbe, ber iHohrfee, ift mit Sdjilj bewaefafen unb gebt allmählidi in bie !Dcoo§fläd)en ber Soifaeb über. Ter obere Teil ift pon einem fd)önen Sergfrang (.viergogftanb 1757 in, 3od)berg 1552m) umfdiloifen. Hodjciu, preufe. fireiä unb Stabt, f. Cod^em. Soctjcmcr üo\ djen ober it 0 d? em e r 1 0 f d) a u n , forrumpiert fiotumlofcben (b. h. tluger Seute Spracbe, Pom hebr. chacham, flug, unb laschon, bie Sprache), aud) fjenifdje Sprache, (Üauner= au'Sbntd für ©aunerfpradje. (ö. Sotmelfd).) ftod)cn ift im pbpfif. Sinne glcid)bebeutenb mit Sieben (f. b.). ^m alltäglicben Sinne perftebt man barunter eine SereitungSWeife pon Speifen, bie barin beftebt, baf? man biefelben mit SBaffer ber Siebetemperatur ausieiu. Ter ;-!wetf bes .H. ift, bie Slahrungsmittel fo gu erloeicben, bafj fie oon bem Craanismu? leiduer perarbeitet unb in ben Stoff= toed)fel gebrad't werben tonnen. Tie Temperatur be§ k. ift pon bem Suftbrud abhangig. Taber fod)t bie g'lüifigfeit um fo leidner, je niebriger ber Saro= meterftanb ift; auf hoben Sergen ift es besbalb un= möglich, gleifdi unb .«ülfenfrüdite genügenb weid) m fodjen, ba bagu eine Temperatur pon naheut 100 C. erforberlid) ift, bas SBaffer aber bafelbft fchon weit unter biefer Temperatur fiebet. Tie @e- fafje, in benen bie Alüifigfeit jum Sieben gelangen fott, werfen aeiocbiüidi tireft oon einer Neuerung gezeigt; ba febod) für manche 3wedc eine birefte@r= bißung für bie Jlüfftgfeit nachteilig wirft, erbi&t Bt, finö unter C aufjiiiue^fn. Sodjer — ftörfjim 4G7 man bie ©efäfse burd) Sampf (Sampffodiapparate). ©eroiffe glüffigfeiten roerben befjufS bcS fdmcUen 2lbbampfenS unter »erminbertem Vuftbrud getod)t, »»eil baS Sieben ba bei niebrigcr Temperatur »or fich gebt uub biefe glüffigfeiten eine höhere Sempera: tur nicht ertragen. Sem .H. im öerbünnten [Räume ift baS S. einer glüffigfeit unter t/öbcrm Srud ent= gegengefefct, roaS man beuuht, um für öerfdjiebene tedjntfdje Operationen bteßrtraftion ober ätuftöfung gemifjer Stoffe unter möglidjjt güuftigcn Umftänben mi bercirfen. Sagu bienen ber in Gnglanb uub grantreid) feb,r verbreitete 2lutof(a» (f. b.) uub ber auch, bei uns »iel Bertoenbete Sampftod)topf. über biefen foroie über Kod;gefd)irr, Sodjljerbe, Kod)= mafcbineu, Socböfen u. f. ro. f. Kod)einrid)tuugcn. Stattet, redetet !Rebenflufibe§9tedarin3Bütttem= berg, entfpringt im Sdn»äbifa)eu 3"ra jmifdien Stalbud) unb öärtfelb in 500 m £öbe bei Oberf odjen 0U§ ,Uuei Duellen, bem fdjroarsen ober roten uub bem weiften S., unb münbet, 180 km laug, unterbalb Kodjenborf. Sein gemunbeneS 2bal ift meift eng. ÜRebenflüffe finb lintS bie Sein, tote Untere lliotb, Siber, Kupfer, Obrit unb 93rettad), red)ts bie ©übler. Modicr, Cmil Jbcob., Gl)irnrg, geb. 25. 2lug. 1841 ju Sern, ftubierte bafelbft SDtebijim, bilbete fid) in 93erlin, Sonbon unb s4>ariS fpeciell für Chirurgie au§, habilitierte ftd) 1866 in Sern als Sßrioatbocent unb rourbc 1872 orb. fßrofeffor ber Chirurgie unb Sireftor ber djirurg. Kliuit su Sern. S. bat juerft 1883 unter bem SRamen ber Cachexia thyreopriva bie cigentümlid)e Cr= uäbrungSftörung betrieben. 2luf;er »ablreidjen ÜJtonograptjien in gad)seitfcbriften fdirieb er: «Sie Kranfbeiten beS §oben§ unb feiner .sjnüleu» (in $itba = 93illrotl)S «öanbbudi ber allgemeinen unb fpecieUen Chirurgie», 93b. 3, 2lbteit. 2, Sfg. 7, 1. Öälfte, Crlangen 1874), «Über bie Sprengroirfuug ber mobernen Rleingeiuebrgefdioffe» (93af. 1875), «3ur s}3ropbt)lariS ber fungöfen ©elententjünbung» (2pj. 1876), «Sie Hernien im Sinbeialter» (in ©er= barbtS «öanbbud) ber Kinberfranfbeiten», 93b. 6, Slbteil. 2, Süb. 1880), «Über Scbufetuunben» (2pj. 1880), «Sie antifeptifdie SBunbbebanblung» (ebb. L881 1, «Sie Sranf Reiten ber männlid;en@efdjled)t§= organe» (in 93itlrotli unb 2üde§ «Seutfd)er ©birur= gie», Sfg. 50b, Stuttg. 1887), « Chirurg. Dpera= tionSlebre» ßena 1892). [febüften. Södjcr, baS 93ebältniS für bie Pfeile ber 93ogcn= «oclH-riialiii, »on öeilbronn über fiall nad) Crailsheim (98,5 km, 1862 unb 1867 eröffnet), äMrttemb. StaatScifenbabn. Söcrjcriungfcru, 9B äff er motten ober Ar übtingSf liegen (Phryganeidae), bie einjige Familie ber Sßeljfiügler (Triehoptera), einer Unter* orbnung ber ÜJteijflügler (f. b.). Sie K. Ijaben einen (leinen Kopf mit langen, borftenförmigen güblern. Sie glügel enthalten nur wenige ober gar leine Ouerabern unb finb bid)t befdjuppt ober" behaart. Sie SDhmbteUe ftnb, ba bie K., toenn ifjre ßnttoufc hing »ollenbet ift, feine 3iabrung mehr ju fid) neh- men, oerfümmert. Sie raupenartigen, mit büfd;el= förmigen Kiemen »erf ebenen Sarnen (Spröde ober Sprafinürmer) beroobnen baä SBajfer in felbfroerfertigteu, mit Steindieu, SClufdjeln, pflan.v lidjeu Oieften u. f. ro. bebedten ;iiöhrcn, bie »on oft fonberbarer, für bie 2(rteu fetiv djaratteriftifdier rtorm finb. (S.Jafel: ^nfeften III, gig. 15.) Qn öiefer Siöbve gebt audj bie SSerpuppung »or fid) unb Slvtifel, bie man unter SV Denn »or bem ätuSfdjlüpfen »erläfit bie betceglidie flippe ©cf)äufe unb 9Baffer. Sie 2lrteu finb febr jahlreicb unb über bie ganjc Crbe, befonberS aber in ben gemäjjigten Kliinaten »erbreitet, ftäufig in ©eutfd)= lanö ift Limnophilus rhombicus L. (S. SsTafel: 3n fetten III, gig. 14.) Jturl)flafd)e, im djcm.Saboratoriuin gebraud)te§ flafd)enartigeS ©efäfj au§ büunem ©las. SEod)gcfd)irr,Äocr(f)crbc,f.Kod)eiurid) hingen. Jlod)iii, fo»iel roie iJuberhilin (f. b.). ftori)inrinual)iil)ii, f. God)ind)inalnibn. JVodif unft, bie gertigfeit, Speijen unb ©etränte burdi Soeben, 93raten u. bgl. fchmadhaft, leid)t »er= baulid) unb nahrhaft sujubereiten. Anleitung basu geben bie K o eh b ü d) er. Sie cilteften erhaltenen finb bie »ou CöliuS SlpiciuS, «De re coquinaria» ("JJiail. 1490 u. ö.) unb «De re culinaria» (93af. unb £pon 1541). Sie älteften italienifeben unb franjöfifdien ftammen aus bem 16. S^brb-, baS altefte beutfd)e ift SU. iRumpolt, «Cin nem Koehbud)» (Jrautf. a. W\. 1587 u. ö.). Sie beutfdjen Köche benuhen »orsugS= lueife MottenböferS «3Uuftrierte§ Rodjbud), Slniceü fung in ber feinern Kod)hinft» (7. Slufl., ilhind). 1893), bie iSoftödje: »on DJfalortie, «SaS SKenu» (3. 2Iufl., 2 93be., öanno». 1887). Sintere beroor= ragenbe Koebbüdjer finb: SuboiS, «Cuisine clas- sique» (9. 2lufl., 2 93be., Sßar. 1890); SuboiS, «Cuisine de tous les pays» (5. 21ufl., ebb. o. 3-) unb anbere SBerfe beSfelben 93erfafferS, sum Seil su= gleid) in engl. Sprache; Gaffel , «Dictionary of cookery» (Sonb. 1881); «Unioerfallerifon berKod)= fünft» (5. 2hifl., 2 93be., 8pj. 1894); ©ouffe", «Sie feine Küdje» (3. 2hifl., 2 93be., ebb. 1892); 93lül)er unb s$ctermann, «2JteifterrDert ber Speifen unb ©e= tränte» (2. 2(ufl., 93b. 1 u. 2, ebb. 1893 fg.). gür bie gamilie finb beftimmt bie Kodjbüdjer »on 2llle= ftein (15. 21ufl., ©era 1893), Sa»ibiS (33. 2lufl., 93ielef.u.eps.l889),93eth) @Icim(12.2lufl., 93remeu 1878), Klein (5. 2lufl., Spj. 1889), Surft) (12.2lufl., ebb. 1890), SKaillarb (frans., 3. 2Iufl., ©enf 1893), Scbeibler (34.2(ufl., 2ps.l894), Strafser (30.2(ufl., greib. i. 93r. 1894), 3BillmS (Stuttg. 1889) u. a.; für Israeliten »on Gleef (93erl. 1892), Serft (3. 2(ufl., loamb. 1890), Kronberg (JReformfüdje, 93erl. 1893); für 25egetarianer »on Cbmeper (2. 2fuSg., 3ür. 1882); für Sdjiffer »on äBbitepeab («The Steward's handbook», 2. 2hifl., Cbicago 1894); für 2Jlagen= franle »on 9Biel (6. 2lufl., KarlSb. 1884); für Kraute überhaupt »on öepl (93eri. 1889). 93crübmte Samm= hingen »on Sod)oüd)ern finb bie »ou S£fj. Srerel in granffurt a. ffl. (1213 Siummern mit Katalog) unb 2lugufte ü)Jid)el in Sdjiltigbeim bei Straub, i. C. 2luj!er ben unter ©aftronomic fdjon angeführten tl)eoretifd)en3Berten»gl.nod): 93udmafter, Cookery lectures(£onb. 1874); SHonfclet, Gastronomie (^ar. 1874); Kubriaffffp, §iftorifd)e Südje (Sßien 1880); 2lntoniuS 2tnthuS, SSorlefungen über Cftiunft (2. 2(ufl., Spj. 1881); 2)tantega?sa, Sfibpfiotogie bcS (SenufjeS (2. 2lufl., Stprum 1888); 6. CfelluS jun., vKbilofopf)ie beS ÜJtagenS in Sprüd)eu auS alter unb neuer 3eit (2pj. 1886); Kleinpaul, ©aftronos mifdie 3)cärd)en (ebb. 1894). Jloritliu, Samuel, ^nbuftrieller, geb. 1719 ;u D.llülhaufeu, errid)tete bafelbft 1746 mit ^satob Sd)malfeer unb fteinrid) Sollfus bie erfte gabrif für bunte 93aummollgci»ebe (Indiennes) unb ftarb 1771. Sein Sobn Johann K., geb. 1746, geft. 1836, grünbete mit feinen SBrüb'ern 3"fua unb Öartmann ebenfalls eine gabrif für 93aummoU= ijit, Tinb unter 6 auf3ii[ud)en. 30* 468 tööd)ü) — ilocfellfönier gemebe, trat aber nach einiget ooit aus unb würbe L802 Teilhaber einer ven (einem Sehne Stifolaus ff. (geb. 1761, geft. 1852) ju i'iülbauien errichteten Jabrif, bie fid) unter ber yirma «ff. greres» halb ut einem ber großartigften StabliffementS für SaumWoHinbuftrie erweiterte. Sfiilolaus mar L830 — 41 deputierter in Sfiariä unb wibmete lieb bann tjiicnhahuuuternebmungcn unb Sauten in JJtüt baufen. 5ein Srubet gafobff. (geb. 17G4, geft. L834) fear 1814r— 20 Sföaire Don i'iülbauien, bann bis L826 deputierter. 3n bent öon ibm ju iUül= (laufen errid)teten Sffiaifenbaufe ift ihm ein ®enf= ftein gefeljt. (Ein jmeiter Sruber, Taniel ff. (geb. 1785, geft. 187 1 1, ©bemifer, trat 1802 als Teilhaber in bas Däterlicbe ©efdjaft, beffen Seitung er 1836 übernahm unb um beffen •.Hutbluben er fidi große Serbtenfte erwarb. Ein Sobn3>afobff.3, Slnbreas ff. (geb. L789, geft ju Saris 1875), mar 1818—30 Seiterbes großartigen (itabli)iements S)ollfus=3Jtieg & Eomp. unb begrünbete 1830 ;u iUulbanfon ein eigene^ (Stabüffement für 3Jtafd)inenbau unb L'iieu- guß, mit bem fid) 1872 bie Slafajinenfabri! xion ©rafenftaben bei Straßburg öerbanb. Son 1830 bis 1848 loar er SJlaire oon i'iülbauien unb wieber= holt in bie ffammer gewählt worben. ß'in Sehn 3ofua ß.s War 3 e i e p b fi ö dj l i n S cb 1 u m b e r g e v (geb. 1797, geft. 18ij3), betauut als ©eolog unb AiuiL\\irünber ber SodM industriellem iTCülliaufcn, reo er eine Spinnerei unb SattunbrudEerei errichtete unb unter bem .weiten ffaiferreid) al>> SKaire eor- teilhat! toirfte. — Sgl. i'ioßmann, Les grands in- dustriels de Mulhouse (Sar. 1879). SuecfsS oc9teid)§abreßbud)i II. £ertil=, £eber= unb Selleibungsinbuftrie» (2pj.l893) führt unter ff. bie 5irmen au: tt. grfcres in Sertin (ffattunmeberei), ffVgrires in i'iülbauien (Stoffbruderei), grifc ff. aus & Sc. in Stoßfreier ( Saum Wollf pinnerei), Ses gilo b'^faac ff. in SBeiler (SaumtooÜfpinnerei unb SBeberei; gegrünbet lsu5, 750 Arbeiter), ff. & "■Buch) in I'iülbauien (SaummoDweberei), 9tap. ff. & 6o. in aBasmjinfter (SaumtooÜfpinnerei unb Sßeberei), ff., Üaumgartner & Ü" o. in Sörracb (iBolb unb SaummoIIbruderei, 1500 Arbeiter). Söcbltt, öerm., ^bitolog unb SUtertumsforfdjer, geb. 5. älug. 1815 ju Seipjig, ftubierte bajelbft unter öermann ÜbUologie, nuirbe 1837 Sebrer am Ürogpmnafium ;u Saalfelb unb 1840 Sebrer an ber Rreujfdjule in Sresben, fafi fid) aber infolge bet i'iaitataitropbe oon 1819 genötigt, fein Sater laub )u ocrlaifen, würbe 1850 Srofeffor ber Sbifa: logie in .Siirieb unb 1864 in Seibeiberg. 1871 — 73 war ff. i'iitglieb bes Seutfdjen SReidjstags, roo er ber gortfebrittspartei angebbrte. Gr ftarb auf einer Steife ■".. Ie-,. 1876 in Jrieft. Slußer tritifdjen 3tuggaben beS öejiobuS (£pj. 1870), bes C.nintu-j Smürnäus (ebb. 1850; i>rnb= ausgäbe, ebb. 1853), bc§ SRonnus [2 Übe., ebb. 1857 — 58), beS ätratus, Stanetbo unb 3Jlajimui f'ßar. 1851), bes Dnofanber (Spj. 1860), ber •'.'Ina bafis be-j Jlrriau (ebb. 1861 1, ber «Skiurtfdien ,"sbbi: genia» (SerL 1863) unb «iiebea» bes ©uripibca (ebb. 18G7) unb ber nach feiner Slnfidjt citen Sieber ber S'ia» U. b. %. «Iliadis carmiiui XVI schola- ruiii in usum restituta» tSpj. lsfil) berbffent(id)te er feine S)iffertattonen über bie ^iiaS C3ür. 1856 — 59) unb über bie Dbüffee (ebb. 1862—63), ferner bie «Opuscula epica» (ebb. 18G1), «De diversis Hesiodeae Theogoniae partibus» (ebb. 18(50) u. a. in. &iele 'ilncrtcnnung erful;r bie üon iX. mit 3B. diüftom bearbeitete «©efdudne be-5 grieeb. fftiegswefenS» (ätarau 185-2) foauc eine Sammlung ber «©rieeb. ffriegsfdjriftfteUer» mit beutfdjer überielnma unb (Erläuterung (33b. 1 u. 2, Spj. 1853—55) unb bie «(Einleitung ju Eafars Hemmentarien über beti ©allifdjen Rrieg» (©otba 1857), bei benen :Hüftom ebenfalls SWitarbeiter war. ff.s (efetes größeres ~Ji!evf war eine Siograpbie feines Sebrers ©. öer mann (öeibelb. 1875). Kleinere Slrbeiten entbaiten feine «Opuscula acadeniica-' i2iGeorgette»,aGustave»,<>FrereJacques»,ou Anamirta Cocculus Wight (Cocculus suberosus De, Menispermum cocculus WälL), eines jur Jamilie ber SJJenifpermaceen ge= bbrigen Sd)lingftraud)S mit tortiger Stinbe, ber auf il'ialabar, Septon, 3a»a unb anbem oftint. Snfetn einbeimifdj i it. jn getrodnetem 3wftanbe, loiefie in beu Jöanbel tommen, finb fie tugetig=nierenförmig, runjlig, graubraun unb oon ber ©rbße einer ftar= ten Grbfe. Sie enthalten einen balbtugeligen, im 2ängS= unb Cuerfchuitt lialbmonbjbnnigen ca- ütttifcl, bie man unter fi »crmiSt, fmb unter E aufjujudjcn. Socfert — Äobor 4G9 tuen mit blia. fleijdnaem (Siroeifs, roelcber aubalteub efethajtdütter fcbmcdt unb nartotifcfcgiftige Sigeti: fdiaft bejitjt. Tic R. bienen im gepulverten ,-',it- ftanbe jut Sertilgung beS Ungeziefers (tabcr aud1 üäufeförncr ober Väujeiamcn genannt); aud1 Betäuben fie in ftebcnbcm SBaffer bie Aiufe jo ftarf, taf; bieje auf ber Cberfladv beS äßafferS fdnr>immen unb fid) mit ben öänben greifen (äffen, ireöhalb ficb getoiffentofe Sifdjet biefeS äJüttelS in früherer ,0>eit beim gifebfang bebient baten Jollen. 3n ber SDtebigin finben fie nur äufserft fetten noeb Suuuenbung. S)er loirtfame SBeftanbteil bet R. ift baS Sßifrotörin (f. b.). Sotten, f. Roggen. fiobngu (Sodann, engt. Goorgi, Rurg, Slamc einer braiubiidum Spracbe, lueKte com Sllttanare= |ifd)en nabe itebt unb »on einem ((einen Sergoolf im S)iftrift R. (f. Rurg) in ben SBeftgbatS gef»rod)en »irb. Tic bechit intereffanten SMtSlieber biefeS Dom Srabjnanentum iebr toenig berührten Stam= mcS gab Gräter heraus (iliangalur ISij'ji. — SSgl. Surneil, Speciraens of South Ind. Dialects r)ir. 3, bg. »on Rittet, iDtangatur 1873) ; ©tammatit oon 9t. 21. Sole (SBangalut 1867); Robagu=3nfd)riften (bfl. oon 8. Oiice, ebb. 1887) ; aufterbem ©. iHiditer, Manual of Codasu (TOangalur 1870); EDiögting unb 9Beitbred)t, Ta-J Rurgtanb (3kf. 1866). Söbbc, arob. glüffigteitSmajj, f. ©ebbe. Söber, für 8lngelfifd)erei f. b., für Seinen* fifeberei f. b. äobtcill (tat. codicillus), in ber ;~>iecbtefpraebe eine lehttiullige SSerfügung, burd) welche ein Cfrbe nidit ernannt wirb, gegenüber beut Jejtameute, für recldu'* bie Ernennung eine;- Srben roefentüdj ift. 6»rad)lid) beijjtjirfprünglicb nur bie betreffende llrfunbe .H. ; inbeffen oer jteht man barunter audj baS SRedjtSgefdjäft. Sin R. fann auftcr SSetmäd)tni§= anorbnungen noch anbere Stnotbmmgen enthalten. 3n Stnfebung ber Jorm gilt gemeinrechtlich baSfelbe roie in Stnfebung ber Grridjtung eine» STeftamentS, mir genügen ftatt jieben fünf Saugen. iVian unterfebeibet teftamentatifdje unb 3n= teftattobicitle, je nadjbem baS R. mit Dtüctficbt auf baS Sintreten ber teftamentarifeben ober gcfetj= lieben Erbfolge errietet ift. Lb bie R. in bem £efta= mente, melcbee übrigens audj hinterher erridjtet fein tann, beftätigt finb ober nidu (i :onfirmati, noncon- firmati), bat feben im Juftinianifcben Otecfjte nur nod) für fettene gälte Sebeuhmg. Sie teftamenta= rifdjen R. fteben unb fallen in ber Siegel mit bem Jeftamcntc, bie JntcftatEobiälle fegen nur oorauS, baf, gefetjliaje Erbfolge überhaupt eintritt. 3m Gemeinen Siecht wirb ferner oon einer Robi= ciliar f lauf el gefsrodjen. S.'tan verficht barunter eine SBeftimmung beS ErblafferS in bem Jeftamente, baf; feine Verfügung als R. gelten feile, trenn fie als Jeftament nicht begeben tonne. Tic Unterfcbeibung jroifeheu Jeftament unb ß. ift aud) ben neuern fechten, abgefeben oon fem Code civil, ber fie befeitigt bat (3lrt. 895, 967), betannt, }. 33. bem Sßreufi. Slllg. i'anbr. 1,12, SS- 3, •"> unb bem Cfterr. iöürgerl. CiJefeftb. §. 553. cdjon eine :Heibe oon altern 9ted)ten beftimmt, baf; für ba§ Jeftament eine Srbeinfefeüng nidjt ioefent= lieb fei ;bamit ift jene Unterjdjeibung für biefe9ied)t§= gebiete loertloä geroorben. Sen le'htern fdnieBt fid) ba§ Sädjf. Sürgerl. Gcfehb. §§.2061, 2063 an, intoelobem jidi ba§ SBort R. nidn mehrfinbet. 5n= i beffenijt im Sädjf.Sürgerl. ©efehb. in ben §§.2084, Strtitet, bie man unter fi »ermißt, fmb unter en SBerten. SDieje Stufgabe bat pd) bie ©efe^= gebung ju fehr terfd'i ebenen ,']eucn geftellt. SllS ba§ rbm. SKeeht trol; feiner innern SSortreffltrbteit bei ber OJtenge ber jurtft. 3dritten unb ber faiferl. Ronftitutionen für einen getrbbulidien Sticbter nict)t mehr leid)t unb fidjer ju banbhaben mar, febritt Suftintan jut Robifttation (f. Corpus juris). SllS in ben nach ber SBölfermanberung neu gegrünbeten german. Staaten EHbmer unb ©ermatten nach oer: febiebenen 9ted)ten lebten, lourbe baS SebürfniS nadi einer geftftellung ber oerfd)iebenen !Red)te burd) bie Sammlungen ber SBoÜSrecrjte (f. ©ermamfebe i'olferccbte) unb ber Leges Romanorum (f. b.) be= friebigt. Slls nad) SRejeptton be5 rbm. £Red>tS bie llitiuicvheit überSlnroenbung beS einbeimifebenunb beS vom. Dtedjtä loucbS , lourbcn bie Carolina (f. b.)( toie territoriale unb letale Sanbred)te, £aubc-J= unb iirojeftorbnung, ftäbtifebe Statuten unb dieformas tionen 5ufammenaeftellt. SllS im 18. Jahrb. ber mo= berne abfolute Staat in ben Jerritoricn erftartte, lourbe bem SBebürfniS biefer Staaten in Sapern burd; ben Codex juris Bavariei crimiualis oon 1751,Codi x judiciarius von 1753, Codex Maximilianens oon 1756, in 5ßreuften burd) baS Stilgemeine ^reufnfebe Banbrecbt (f. b.) unb bie Sttlgemeine ©ericbtSorbnung jKedmung getragen. Stuf biefem Sieben ftebt audi baS Sttlgemeine S9ürgerltch,e ©efetjbud) (f. b.) für Sfterreich. S)aS 19. 'Jahrb. ift ba* Jabrbunbcrt ber erftartten Nationalitäten unb bamit 5ufammenbän= genbberR. 2iei\rair,en)de:Keoolutionfcblof;abmit bem Saiferreicb unb feinem Code Napoleon (f. b.); in ©eutfcblanb mürben nacbeinanber erlaffen bie Seutfebe SBecbfelorbnung (1819), ba? ^anbelSgefeg: bud) (f. b.), ba§ Strafgefeibud) (f. b.), bie beutfeben ^uftijgefeie (f. b.). Suicbbem ein eingetneS beutfcbeS Banb, ba$ Rbnigreicb Sacbfen, fein oortrefflicpeS SSürgerlidjeä ©efe^bud) bereits 1863 erbalten bat, läftt baS Seutjcbe SReidj ein fotd)eS feit 1874 »or= bereiten. Italien hat feinen Codice civile unb Co- dice di procedure civili unb di procedure penali 1865, feinen Codice penale 1888 erbalten, yn cirb: f;crm ober geringerm Umfang regte fid) bie Robi= fitation in Cfterreieb -Unaarn, Äufitanb, 9tumä= nien, Sfanbinaricn, 'Spanien, in ben Düeberlanben, in ber Sehmeij, in ilfontenearo, in ben norb; unb fübamerit. Staaten unb in Japan, auf cinjelnen ©ebieten aud) in Snglanb. Jlobiftäteren,©efet?e3u einem Goberjufammett; faffen (f. .Hobifitationen). Sobijid f. Robiciü. Roböl, f. Vebertbrau. Sobor, 5'U'f; im norbtoejtl. Seit bec- run. ©ou= oemementS RutaiS in SranStautaften, bittet fieb aus 470 ßobroä — Soe&erben trci gref.cn C.ucllbädvu, t-ic bem >>auptfamm bei RaufafuS eutfpringcn, fließt meftlidi, juleltfübweft: tidj , unb münbet nacb 181 km in brei armen in* Sduuane iTIeer. ftobroi* (lat. EobruS), fagen&afier, angeblich leuter Ronig von ättben, Sohn be? au? SßploS einge» Wanbetten ll'telantbu?, rettote nacb bor Überlieferung (bei üblidjen, aber unfidiern Ebrotuilogic nacb um 1068) bureb freiwillige Aufopferung [ein Batertanb. 3(13 nämtidj bie Sorer com SßetbponneS bor jut Eroberung pou Sittifa ausgesogen waten unb baS betpbifdje Orafel ibnon erflärt hatte, ba| jie fiegen Würben, Wenn jie ben König pou Slthen tüdit töteten, Derfleibete fiob R. als Bauer, ericblug einen bor Joinbe unb würbe barauf von biejen getötet. ällsS bie Sorer R. jufpät erfaunten, sogen fte ab. ftobfrfja Laitan, f. SBalfon. Jtobfrficnt, unnötig für (Jbobfcbent (f. b.). JT o t> f rfi i , audi Roji, eine in (ibina unb Japan bei Bereitung beS :K eis weinS (S a f i) unb SUtebol? benutste, ftärfeumbilbenbe Subftanj. ©ebämpfte :Rei*förner Werben mit bem i'iiicol unb ben 3'rud)t= tretgern eine? SdummelpilieS, Aspergillus oryzae, überwogen; c? cntroidelt fidi bann auf bem :>lei? ein roeifses , fammetartige? , angenehm riec&enbeS 3)!»= cel. 3)iefe Sföaffe, Ä. ober janefobfdii genannt, weldie ein niebtorganifterte?, 5tärtcmct)l muertie* renbe? Ferment enthält, wirb mit gebämpftem 3teü permaifdit ; in bor breiartigen Staffe roirb unter bem ß'influffe bc? $. aUmdblidi eine UmWanblung ber jReiSftärfe in 3>ider bewirft, nad) einigen Sagen tlärt jtdj bio J-iüffigfeit unb gleichzeitig tritt unter bem Ginfluffe eine? bem Aspergillus oryzae beige= mifcbteu, nodj nidH naher cbaraftcrifierten .vSefepiUc? eine Silfobolgärung ein, burd) roelcbe Stüffigfeiten mit einem fegt hohen Stifobolgebalt erzeugt werben tonnen. 2>er auf biefe SBeife erzeugte SteiSwein ift eine flare, gelbe, angenehm riedjenbe 3'lüjfigfeit mit einem ©ehalte pou 13 bis 15 9ßro$. ällfobol. l'can tann mit bem R. gegorene ©etränfe mit einem Slltobolgcbalt bi? ju 18 Sßroä. hcrftollen. — Qn Omenta ift neuerbing? bio Stnwenbung ber R. für SBrennereijwedEe in einer Brennerei ju Sßeorta ted?= nifd) burdjgejührt. Stocf fteieut (neulat.), in ber SUatbcmatit ber ge= gebene unb jugleicb tonftante Jaftor einer unbefann= ten ober peränbcrlichcn ©röf>e. So ftnb a, b, c bie R. Don x, y, z in ber ©leiebung ax + by + cz = o; ferner 4, a 4- b, 1 biefi. pon x'2, x3, x4 in ber©tet= dnmg 4x2 + (a H- b) x3 + x* = o. Jtoett, arab. Stabt, f. @l=$afa. ftoettuet (fpr. fuhrt), hollänb. äMerfamilie, boren Stammvater bor SEJtarinemalet ^ob. Öer = m ann R., geb. 27. 2lug. 1778, geft. 12. San. 1851, mar. Gt pinterlief) Ptcr Sollte, pou benen ber ältefte, Barenb Cornelia R., geb. 11. Ott. 1803 ui 3Jlibbe[burg, fub ber Sanbfcbaftimalerei wibmete ; bie grofeen liollänb. DJleifter bienten ihm nuihrenb feines breifäbrigen Otufenttjattä in Stmfterbam alä l'iuftcr. Seinen Untorridit geno| er befonberS burdi Sdioifb, out unb oan Da. Seit L84J lebte er in ©Jene, mo er eine 3eid)enfdjule errid^tetc unb 5. ätpril 1862 ftarb. SBaä feine SBerle bejonborä auäjeid)not, ift bie grojje Jroue in bor SBiebergabe ber "Jiatur, tier: eint mit einer feinen SJJoefte bor Stujjaffung. Sie Slationalgalerie )u Berlin befitjt von ihm eine Sommcrlanbfcbaft unb eine sJBinterlanbfd)aft( L843); ba-:- DJufeum in Öeipjig eine grüblingälanbfdjaft unb eine SBinterlanbfa^aft (1852). Sluefa im Siquarell SIrtiJcI, bie man unter ß »erm unb in bor Sitbographie loifteto er 3rejflid\--5. Son ihm erfdiionon 1841 in iHmftorbam «tl'riuncrungen unb SKitteilungen eineä 8anbfcbaft§maler§*. .Siuimiuii (lat. coemtio), Qufammentauf, in§= befonbere bor Sajeinlauf bei cor (i'bejd'licfnmg im alten [Rom (f. Coemtio in manum). H'ucriMtiei (neutat.), biejenige C5iaenfd>aft ber ©afe, oermöge bor fio fidi, bei genügenbei ßrfaltung unb htnroidionbom Srud, ;u einer tropfbaren glüffigs feit oerbia^ten (fonbenfteren) laffon. ~Jied) 1877 teilte man bie ©afe in t o e r e i b l e unb tu p e r m a rt en te, meld) lelstcre unter allen ttmftänben ihre Waoform behalten. ;iu ben erftem ;,dhlte mau Span, fdnpeilige Säure, (Sblor, älmmoniat, 3aljfättre, .Hoblcnfäuro, falpetrige Säure unb Sttdftoffornbui, ;n ben (entern : SticEorpb, Roblenorpb, Sauerftoff, Stidftofj unb SBafferftoff. xHUeitt fett Cailletet (^ariS) unb :)(. Sßictet (®enf) burdi ihre epodjemad&enben Ber= fudie gelungen ift (1877— 78), alle noch für pornta nent gehaltenen ©afe mittel? ftarfer 2lhlühlung unb hohen 3)rud!e§ jtt Derflüffigen, giebt e» nur nod? focrciblc ©afe. Sagegen gab e§ eine 3«t (»or 1823^ wo alle ©afe für permanent galten. Scan untor- fajieb bamatä bio 3)ämpfe von ben ©afen, inbem mau nur jene für lonboufiorbar hielt, bie leljtern nidjt. 211? fpäter (1823) Saoö unb garabaQ, unb nad) biejen aueb anbere iJhiloiuoi- unb Stotterer, «Sßerflüfftgung bor .Hohlcufattre unb be? Stidftbff= oipbulS», 1844), bie oben al» foeretbol anaefttbv ten ©afe Derflüffigten, ontftanb bor Unterfdneb iinifchon ben foerciboln unb permanenten ©afen, ber feit Srfenntniä bor Bebeutung ber «Rritifc^en Temperatur» (f. b.), feit 1877 roiobcr aufgebort bat. Dienere Berfuche über bie Bcrfiüffigung ber ©afe rühren namentlich rjon dou SBroblcwffi her (1884—87). SJerfelbe boftimmto S)ruct unb Sern» peratur bei ber Berflüfftgung, erhielte burd1 fiebenbe inu'fluffigto ©afe (Sauerftoff, Stidftoff, Äoblenortjb) Rältegrabe bis — 200° C. , beftimmte audi ba? fpe= cififdje ©oroidit be? flüffigen Sauerftoff? (0,s9o) u. f. w. Blecforobe (1885) ermittelte bie Bred)ung§= Opponenten ber cerflüffigton ©afe (1,2—1,4). Über bie Ronbenfierung ber ebemaligen permanenten ©afe ngl. Bietet, Memoire sur la liquefaction de l'oxygene (@onf 1878) unb (iailletet in ben «Sdjrif* ten» ber Barifor Sltabemie (1877 — 78). Mnörrittofvaft, f. ll)iagneti?mu?. Jtoce*fcl& (fpr. tob?-). 1) Üvüä im preufs. 3ieg.= Be-,. ÜRünfter, hat 753,3? qkm, (1890) 44468 (22328 männl., 22140 roeibl.) @., 4 Stäbte unb 24 Vanc gemeinben. — 2) R. ober Soe?f elb, fireiöftabt im tfrei? R., an bor Beriet, bor Sinie Oberläufen- SRtjeine=OuatenbtücE bor Sßreujj. 3taat?bahuon unb an bor Tortmunb = ©rouau = @nfcbebcr ßifenbabn, eil; beS SanbratSamteS unb eine! Stmtggericpt? (Sanbgeridjt i'iünfter), liat (1890) 5G14 @., barunter 2t;4 (5'paugelijd)e unb 97 Israeliten, Sßoftamt orftor .Hlaffo, Jelegraph, ein töniglid) tatt). ©pmnafittm, ein armen» unb SSJaifenbauS, icblacbtbau?; äeber-- fabrifen, Srudcret unb Aärborci, pior median. UBebe reien, Xampfmabb unb =Sägemülilo, 2ampfbren= nerei unb =Brauerei unb Rupferwatjwert Mtu'uerbett ober Üooporbcn (fpr. tit-, b. h. Rubjurt), Stabt in ber meberlänb. $rooinj Treutbc, unweit ber preujj. ©renje, an bor fileinen in-dH, hat 3282 6'., Sanbbau unb Sorfgoroinnung. R. Würbe 1592 üon i'corit) von Oranien eingenommen. 3m ^uli 1672 eroberte üerubarb Don ©aten, bor Bifdjof oon SKttnfter, bio Stabt, ucrlor jie aber im Tojombcr. igt, finb untec G aufjufud)en. fioejiftenj — Sofj 471 fltoc'riitcn,5 Hat.), t>a» 3uJammenteftei)cn ober gleicbiei'tiqe ©afein »meier ober mehrerer Singe, im Unterfcbieb oom 9tad)einanberfein (©ucceffion); toeriftieren, nebeneinanber, jugleid) eriftieten. ftofcl, f. ffogeL — ff., ©ö^Ienbutg in bcr itot. Sßroüins SSicenja, f. ©ooolo. Sofcnt, Sierforte, i. ffooent. Soffer, auch ©rabenJoffer, im gefrungibau ein bureb (Srbanfd)üttung geflößter ©ang quer über ben trodnen ©raben ober burd) bai ©lacii na* einem Slufsenwerl einer geftung. Rofferbamm (©offetbam), ein Scllcnfiiftoiu auf ^auierfdiiffeu, bie mit Sßangerbecten »erfeljen jmb. ff. befinben fid) an ben teilen ber Sdjiffi* mänbe oberhalb bei 3JanjerbccÜ, bie nid)t burd) Seitenpanjer i wie 3. 35. bie Safematte) gejdjü&t finb. Die ff. reichen bi-J etwa 1 m über bie SBafferlinie unb hefteten in einer Soppelreilje ichr ([einer Seilen, »on benen bie fiufsern mit .Hort gefällt finb. Ter fforf foll bei einem Sdnifs in ober unter ber SBafferünie burd) ba» einbringenbe SSDoffer quellen unb f« bai 2ed ftopjen; weiterei Sectftopfen labt fid) burd) Slrbeit in ber innern Serienreife ausführen. Stud) Sufen, bie burd) bai "i> an 3 erb cd führen, umgiebt man mit ff. Sie ff. follen bem Sd)iff auch bei Jdjroeren S8er= Leitungen nod) feine Sd)n>immfär)igfett erbalten. .«torferfifd) iUstracion),.eiu ©efd)led)t ber öaft= tiefer (f. b.l, beffen funer gebrungener fförper mit einem bid)ten, au-3 fea)ifeittgen ffnod)enfd}ilberri jufammengefettten ^anjertleibe perfchen ift. Tic meift febr gemeinen tropifdjen (22) Sitten leben iangfam fdiroimmeub in ber 9(är)e ber .Hüften. Tic betanntefte Slrt ift ber rnerbörnige ff. (Ostracion quadricornis L., f. Tafel: 5ifd)e II, §ig. 7). Stoffcrfcffcl, eine oeraltete 3'0"u ber Sampf= feffeKf. b., Ob. 4, 3.723 b). Söflact), äRarttflecfen im ©eridjtSbegir! S5oiti= berg ber öftere. Seurfshauptmannfcbaft ©raj, Weffc Lid) oon ©raj, am Sallabad) unb an ber ©rag=fföf: laeber gifenbabn (41 km), bat ( 1890 1 2927 meift beutfebe (i\, "Boft, Telegraph, ©erberei, ©laifabrif, '-Brauerei, in ber Umgebung mehrere Eifenwetfe unb ift ber ßauptort bei grofsen Üraunfoblengebicte», weld)ei bem Dleogen angehört unb eine grofseSRulbe bilbet. Tie Släcbtigfeit ber jjlöje med)fett ;roifd)en 4 unb 45 m. 1891 würben oon 3599 Arbeitern 659805 1 im Jletner geförbert. Sofu, Stabt in Japan auf ber Jnfet youfbiu, in ber 'Brooins ffai, weitlid) pon Tofto, am 3übab= bang be§ ©ebirgei gelegen, bat (1890) 3-2052 6. ftogcl, Sogt (Kofel), in oen beutfdjen SUpen= länbern !8ejeia)nung für eine tegcljbrmige 33erg= tappe; bai Ü!.!ort fommt aud) oft in Eigennamen oon Sergen oor, wie ffreujloget, 'Blattcn'fogel it. a. Söget, SRubolf, prot Theolog unb .Wanielrebner, geb. 18. gebr. 1829 311 ÜBirnbaum in Säofen, ftu= bierte in Solle unb 23erlin, rourbc 1852 jfteligionS' lebrer am iURtbumfdien ©pmnafium 311 SreSben, 1854 Seminarlebrer in Berlin unb im gleichen Jabr Sßrebiger in üftafel bei Sromberg, 1857 ^rebiger an ber beutfdien ©emeinbe im 6aag. 1863 al^ ."öof= unb Somprebiger nach Serlin berufen, luurbe et 1864 Cberfouüftorialrat unb oortragenbet vJiat im Sultu§minifterium, 1873 EönigL 6d)lof)pxebiger unb (rvbcriK- bei S)om(anbtbatenfttft§, 1878 3Rit= glieb bei Dberfird)enrati, 1879 ©eneralfuperinten: bent ber .Hurmart, 188üCbcrbpfprebiger, 1884 ilcit= glieb bei Staaterats; 1890 ertrantt, nahm er 1891 feinen 3lbfd)ieb. S. gebort 3U oen Jübrern ber Sßartei Ocr pofitioen Union unb übte auf bie Sei= hing ber Rrdjlidjen Süngelegen^eiten 9Jteufjeni einen »eitgebenben einflufj au§. @t gilt als einer oer erften Ranjelrebner 3)eutfd)lanbi. Stui feineu 3Ser= 6ffentlid)ungen, meift ^Jrebigten unb ftafualreben, finb berooruilu-ben: "Tor erjte S3rief In-tri in i're; bigten auigelegt» (SJlainj 1863; 3. Slufl., S3rem. 1890), «Xie seligpreifungen ber 33ergprebigt» (1. u. 2.2lufl., 33erl. 1869), «Kttd)lid)e ©ebenfblätter au» ber firiegijeit» (ebb. 1871), «S)ai Saterunfer in fprebigten auigelegt» (ebb. 1873; 3. Slufl., SSrem. 1889), «Sui bem innbof ini öeiligtum« (^Jrebigten über altteftamentlicbe Eejte, 2 33be., SSrem. 1875— 76; 53b. l, 3. älufl. 1888; S3b. 2, 2. 3lufl. 1880), «S)er SSrief Sßauli an bie :Homer in Sßrebigten» (ebb. 1876; 2. Slufl. 1883), a-:- 12. Jsabrh. verfolgen [äffen, mit bem Stammbattfe Kobar in ber Saalaber ©c= fpanfdjaft; bie nad)Wei§lid)e Stammreibe beginnt aber erft mit Gmmerid) 1561. ©ein Sobn $eter erwarb L616 ben greiberrenftanb, beffen Sohn IBolfgang (geb. 1650, geft. 1704) 1685 ben ©ra fentitel, unb beä lehtern Urenfel, Sranj 3ofepb< 1815 ben öfterr. gürftenftanb. 9tad) bem bereite 27. Juni 1826 erfolgten Jobe be§ ^ürften gingen beffen Sefifeungen auf feinen Scbwiegerfobn, ben Sßrinaen gerbinanb (f. b.) »on Sadjfen=6oburg: ©otha, über, Cor mit bei Sßrinjeffitt 'JJiaria Antonie ©abriete oon .H. (geb. 1797, geft 1862) oerbeiratet mar unb ftd) bisweilen auch Sad'fcmCobunvKehdni nannte. Jrd1 würbe, Ca biefe gorm beä iliamens nid)t rechtsfrdjtig. geworben war, 1S67 auf SBunfd) be§öerjog§DonSad)Jen=©oburgberiname«$obdrr/» Wieber abgelegt. jtofjäfion i lat. I ober 3 » n a p b i c (grd\, «3ufam* menbaften»), bie Kraft, oermöge beren bte Seikhcu eir.ee- feften ober aud) flüffigen Körpers jufammens bauen. Suftförmige Sörper jeigen feine K., bei flüf= Rgen r't ue äufjerft gering, im? nur bei feften Körpern bat fie einen beben ©rab. Jladj ben ^eripatetifern war bie H. ober vdrte eine «Qualität jweiter Drb: uung» ober eine golge ber .Jrecfenbcit, bie ibnen für eine i Qualität erfter Drbnung» galt. Sie Sd'c; laftifer jdjrieben fie einem «urjprüngtiaVn Sehne» ober fleinen &äfd)en an ben Sttomen ju. ©alitei wollte fie au« bem Slbfdjeu ber i'iatur »er bem teeren :Haum (horror vacui) , (5artefius au§ ber fHube ber St tonte, Seibnij aus beren fd)Wingenber Bewegung, Bernouüi auö fem ©rüde ber 8uft ober be» Siibcrs, SBinfler aus bem (Slementarfeuer ober ber ßleltrici= tat, Stifter au§ bem 'JJiaguetismus unb Haut auä ber allgemeinen Slnjiebung unb Stbftofsung erHären. SBeftimmt man burd) Sßerfudje bie ©röfje ber Kraft, roetebe bie K. ber Trennung ber Seilcben eine! Sör= perl entgegenfe&t, fo nennt man bie SBelaftung in Kilogrammen, bie nötig ift, um ein Stüd eine§ Stoffs oon 1 qcm Querfdmitt ju jerreifien, bie abfolute gfeftigfeif (f. b.) biefeä Stoffe-, ^nfojern bie ß. mebr ober Weniger bie äBteberherftellung ber frühem ©eftalt, nadjbem tiefe burd1 äufsere Kräfte oeränbert werben ift, bewirft, beifit fie ßlafticität (f. b.). 3e nad) ber 2trt, Wie furdi bie fi. ber 3ufammenbang ber Jeilcbcn eine-:- Stoff! erbalten Wtrb, nennt mau feu Stoff weidj ober bart, gefebmeibig unb elaftifd) ober [probe. @§ giebt Stoffe, fie je nad) ihrer 3V banblungSweife febr »afduetene Kobäfionsoerbalt- niffe uuiteu, ,. ©. ber Stabl burd) bas ödrten (f. f.), fpwie ba§ öartglai (f. ©la§, 93b. 8, S. 42b). Qm allgemeinen Wirb fie K. eine» Körpers burd) (lr= bitjen oerringert, was man in ber meeban. Sled)no= togie beim 6d)mieben unb ©iejjen benutjt. 3fn trn= ftallinifcben Körpern ift bie K. ber Belleben im aUge= meinen nad) oerfdnebeneu SRid)tungen gegen bicKrp= ftallacbfcn uerfebieben gref,. ftobclctö (bebt.; gr*. SfflefiafteS, «5(Sre= biger»), 3tame eine-:- fem König Saloiuo äugefd)rie= benen, ju ben öagiograpba (f. b.) gc-,dblteu )öud?es bei altteftamentltdjen KanonS. $>aü SBud) erörtert ben ffiert ber ©üter bei menfd)lid)en Sebenl unb bie illiöglicbteit unb SJefle, biefelben obne tinttdufdumg unb obne bas ©efefe ©otte-:- ju oerlehen 3U genief3en, unb fo im SSBedjfel aller Singe ftanbjubalten, ©egen= über ben neuen i'ebren oon 2lufer|tebung unb S3er= geltung nad' fem Sobe oertritt fein SSerfaffet ben altern jüb. Stanbpunft. Sei ber Uugeroijibeit alter menfd)lid)en I inge wirb bicSiefignation afe bie ein^ jige Veben-MiH'ivboit gepriefen: menfdjlidjeS Streben unb hoffen ift eitel. 2er©enuf; ber©üter beemenfd)- lidjen 8eben§ unb Dteidrtum baben feinen SBeftanb, fa-> Streben nad) 3Bei£-hcit fübrt ;u feinem be-- friebigenben 3ieL ~ ie beften Kommentare fdirieben Knobel (\'p$. 183G), Irwalb (in «t?ic poet. 93ücber be§ Sllten Sunbe§», 33b. 4, ©Btt. 1837), ßi^ig (£pü. 1847; 2. älufl. oon 3iowad, 1883) unb SeliKfeb (ebb. 1875). Jloficn (bebr., «^riefter», a'!ebr,abl S ob an im i , öielfaä) »erberbt in K a b c n , K a b n , K o l) n, 6 o b n , bäufig »orfommenber jüb. Jamilieuuamc. — Übev Koken hagadol als SlmtStitel f. .Viobcrpriefter. Rof) = i = «abfl (Kubi = 33aba), ©ebirge in 2tf= gbaniftan, bal fdmeebebedte SBeftenbe bee ijinbu= fufd), »on biefem burdi ben Samianpafs (tiabfdii= bfdiaf ) getrennt. Xie bödjftcn getSgipfel erreid)en 5143 ra .»nöbe. ttuhibieren dat.), surüdbaltcn, mäßigen. Jloliiiioor ober Kobinur («33erg bc§ 8id)tö»), 3iamc eines großen Tiamanten, f. Diamant (33b. 5, S. 248a) unb Jafel: diamanten, §ig. 9. ttolliftan, aud) Kubiftan (b. b. ©ebirgSlanb), Seatnc oerfajiebener S3erglanbfd)aften in Siran; be fonberä bas abfiujjlofe ©ebiet im S. ber perf. ^ro= oinj liboraffau. Äoljl, f. Brassica; röntij Aer K., f. Beta. So^I,3ol).©eorf4,gteifefd)riftfteller,geb.28.3lpril 1808 ju 33remen, Wibmete fidi fett 1828 ju ©öttin= gen, öeibetberg unb SWünmen jurift. Stubien unb ging bann als Grjieber nad) Kurlanb, wo er feebs ,\abre »erlebte. Kadjbem K. Petersburg, iRosf au unb bas fübt. Dhtfjlanb befuebt hatte, lebte er ju -?resf en, »on too aus er faft alle Sänber Europas bereifte. sJ!ad)bem er feit 1854 »icr Siabre in Diorbamerita uiaebradit hatte, lief; er jid) in 23remen nieber, i»o er 1863 Stabtbibliotbefar rourbe unb 28. Oft. 1878 ftarb. 2lu3 fi.S SBanberungen gingen u. a. beroor bie SReifeberidjte über Cfterreieb, bie ba»r. Jöod): tanbc, ©rofebritannien unb Sänemarf (1842— 46), über fie Stiebertanbe, über^ftrien, Satmatien unb SDlontenegro unb über bas füböftt. Seutfdilanf (1850—52). aiufserbem fdirieb K. : « i)er 3'ertebr unb bie Stnftebelungen ber 3)ienfd)cn in ihrer ?tb= bängigfeit »on ber ©eftattung ber (Jrbobcrfldd'e (Siresb. 1841), «3tus meinen Bütten > (2 33be., 8pj. 1850), «Ser 9tbein» (2 33be., ebb. 1851), «Stilen au§ Siatur unb 33ö(ferteben» (2 Sie., ©reib. 1851), ■ Sie SDonau» (Jrieft 1854), «@ejd)id>te bes ©olfs (front« unb feiner ßrforfdiuinv, «Steifen in danaba» (Stuttg. 1856), «Descriptive Catalogue of maps. relating to America mentioned in Hakluyt» (3Bafb: ington 1857), «-Steifen im -Jlorbmeften ber 3>er= einigten Staaten» (St. Souiä 1858), «.Uitfdii ©ami ober ©rjäblungen »om Dbern See» (33rem. 1859), «Ine beiben äiteften ©eneralfartcn »on älmerifa 1527 unb 1529» (SBeim. 1860), «0cfd?id)te ber Gnt= bedung ?lmeritas» (33rem. 1861), «Scorbweftbeutfdje Sfijjen» (ebb. 1864), «Teutfdje SBolfSbilber unb 9caturanfid)ten aus bem Mari» (öannou. 1866), «2tm SBege, 33lid in ©emüt unb ffielt» (»rem. 1866; Sßeue Aolge 1874), «(§ntbecfung§gefd)id)te berKüften ber bereinigten Staaten», «History of tke disco- very of tke East Coast of North America particu- Stttitct, bie man unter S ocrmifit, finl) unter 6 aufjufutfien. Soljfemfel — Alotjfe^tjbvatc 473 larly tbe coast of Maine» (1869), «A history of the discoverv of Maine» (1869), «Sie geogr. Vage 6er Öauptftäbte @uropa§» (Sbj. 1874),'«©efdudne ber SntbedfunaSreifen unt Sdjiffabrten 5ur2ttagaüjäe§= Straße» (Serl. 1877). ©emeiufdiajtlidi mit feiner Sdjroefter 3ba St. (geb. 25. 3ult 1814, Dermä< 1840 mit bem ©rafen öermann von SBaubifjin, geft. 25. Sej. 1888) veröffentlichte er aßngl. Stilen» (3 Sie., £pj. unb Sresb. 1845). Allein »«Jafjte bie erftcre «Saris unb bie fyranjofen» (3 Jle., £pj. 1845). — Sgl. SBolfenbauer, 3. ©. Ji. (in «2Ius aUen SQBeltteilen», X, 138—141). Jtoljlamfcl, bie ©djtoarjbroffel, f. Sltnfel. Sofjlbadt), f. Kolbad). Sofjlbiftcl, fomel roie ©emüfebiftcl, f. Cirsium. jtohlc , ein 3erfeiuingsprobuft ber organifdjen ÜJtaterie. Tiefe 3el'lebung erfolgt auf febr öer= fdjiebene SBeife, burd) (Jrbibung bei £uftabfd)luf;, bureb Sermeberung, burd) (Ünroirfung »on Säuren. Sod) ift bie babei entftebenbe R. nie ibentijd) mit Mohlcnftcff (f. b.), fonbern bilbet ben Übergang ber orgauifdvu Subftang, aus ber fie berporgegangen ift, jum .Hoblenftoff. Sabcr ift bie fi. ein fompltjtett jufammengefeötetÄörper, ber aujjer bem .Hoblenftoff nod) SBafferftoff, Sauerftoff unb febt bdufig Stid= ftoff in organifdper Serbinbung entbält. 5e na* ber 2lrt bei jerfe&enben (Eingriffs unb-je na* ber Sauet beSfelben entbält fie mebr ober »reuiger oon biefeu (Elementen unb ftebt entroeber ber urfprünglidicn organifeben Subftanj ober bem .Hoblenftoff näber. Selbft bie 2lrten pon..H., bie man gcroöbnlid) als ibentijdi mit .Hoblenftoff betrachtet, madum bierDon feine 21usnabme. So entbält bie »oljfoble leidu beftimmbare SKengen tton SBafferftoff unb Sauer= ftoff d)emifd) gebunben; fogar bie bei Sdjmeljliike bes Platins geglübte ftoljtoble entbält nod) eine ge= roifje Allonge biefer (Elemente. Sie 3'orm ber Ä. ift im allgemeinen amorph, fo ber ßampenrufs, ber .Uienrufe, bie 3udertoble; febr bäufig behält aber bie ft. bie gorm ber urfpriing= Iidjen organifeben Subftary bei, fo bie SSraunfobJe, Öoljtoble unö bie .Hnodienleblc, bie genau bie tetruftur bes Jöoljee ober ber Hnocben jeigen. Sie Derfd)iebenen, im Scbofic ber Srbe abgelagerten Jl., bie aiä ßeijtnaterialien (f. b.) benutzt »erben, finb burd) Sermoberung aus $flangenfubftang ben?or; gegangen, liihnlidie Umwandlungen [äffen fub fünft* lid) nachahmen. (5rbiKt man &otj| bei Suftabfcbtufj, fo erbält man je nacb ber babei Wtrfenben Scra= peratur Srobutte, bie in ihrer gufammenfeiiung eine pollftänbige Sarallele ;u reu Surfen, S3raun= tobten, Steintoblen, 2luthraäten bilben. SJtan be= nuBt bteS Serbalten, um burd) Serfoblung (f. b.) ober SSetfofung (f. Kots) bie an SBafferftoff unb Sauerftoff reichen in foblenftofjreiche Stoffe umju= iranbeln. Sie Überführung oon S. in reinen Kohleu= ftoff ift äußerft fd)Wierig. Sie gelingt nur baburch, baft mögltd)ft fdiarf geglühte üoljtoble junädift an= Ijaltenb mit Saljfäure unb ffiaffer gemafeben roirb, um alle mineralifdjen Stoffe ju befeitigen, unb bann uad) bem Jrodnen uadieiuanrer in einem Strome ucn Eb,lorga§ unb fcbliefjlid) in Stidftoff geglübt roirb, wobei ber Stidftoff bagu bient, ba§ ion ber 1^. begierig abforbierte (»blor ju nerbrängen. Slad'ft ibrer SBertoenbung al£- .'öeinuaterial bat bie H\ in ibrer per Öfen gorm bie äufsetft ir>id)tige gäbigteit, aus Sluflöfungen, bie mit S. getoebt ober burd) Sd)id)ten grobpuberifierter Ä. filtriert roerben, färbenbe unb riedjenbe Stoffe foroie bie meiften 3fte= tallfalie jU entfernen unb in ibren Sjjoren aufju- nebmen. Sarauf grünbet fid) bie Sünroenbung ber .u. als (J'ntfufclungsmittel be? Srannt»etn§, @nt= färbungsmittel bes 3uderfaftcs in benfHttbenjucfer- fabrifen unb :Haffinerieu u. f. w. 3u biefen 3wecfen ift .Hnodienfoble (f. b.) mebr geeignet als A>ol,toble. Sie .H. abforbiert audj ©a§arten unb oerbiditet bie= felben in ibren ,SitnjdH'uräumen fo bebeutenb, bafs baburd) Sßeranlaffung ju Temperaturerbbbung ge geben roirb, bie juroeilen bis" ,uir Sntgünbung fteigen tann. 2ie bier unb ba oorfomraenben Selbftent= jünbungen Bon Soblentjauf en baben bieriu nun Seil ibren ©runb. SKan benulU biefer g'äbigfeit toegen grobgepuloerte S. audi jur Ülbforptiou riedjenber Sümpfe, übclriedienbes, faules äBaffet, burdi ©olj= toble filtriert (f. SBafferreinigung), mirb llar unb gemefjbar, »eäbalb SBaffet in inmeubig iicrtoblten Jäfjern lange frifd) bleibt. :!u3eid)entoble wirb meift j>iddoble ans vinbenbeh oerioenbet. Über bie R. für eleftrifdies SBogentidjt f. Sogen, eleftrifcber. über Sßortommen, befonbere @igen= fdjaften, Statiftit unb Sitteratur f. bie ß'inu'lartitel: l'lntbraeit, Srauntoble, ©agat, «noljfoble, Mols, cteinfoble; über bie Äobleuprobuttion ber einjelnen Sänbet f. beren 2(rtitel; über djem. 3llfa,ninen= fehung unb öeüeffeft ber .H. f. Meijmaterialien. 'Slohltbüficlj Seil ber ©lüblampcn, f. ©Uiblid^t. Sotjlct)t)'bratc (il oblenbpbrate), einige Giruppen in ber iRatur meit »erbreiteter mitein= anber nabe nerinanbter organifdjer Subftanjen, bie, au» .Hoblenftoff, SBafferftoff unb Sauerftoff beftebenb, SBafferftoff unb Sauerftoff in bem SBer= bältniffe cntbalten, in bem biefe demente SBaffer bilben, atfo auf 1 Sttom Sauerftoff 2 3ttome2Baffer= ftoff. Sie erfte bierber gebörige ©ruppe ift bie be3 Sraubenjitd'ers , C6 H12 08 , bie e i n f a d) e u 3 u der arten ober ©Iptofen (f. b.). ©ieran reibt fid) bie ©ruppe be» Diobrjucferä, Serbin: bungen rjou ber 3l,iamm('nHl'l"1tl C,, H22 0„, audf SSiofen ober Sacd)arofcn (f. b.) genannt. lann folgt eine ©ruppe non Serbinbungen, beren 3ufammenfeliung einem meift unbetannten SBiefc fadben ber g-ormet CGH1005 entfpriebt. 6"s ift bies bie ©ruppe ber 6ellulofe(f. b.) ober Starte, ju ber nod) ^nulin, Sertrin, ©ummi, 5JJflanjenfd)leim, ©Iptogen u. f. m. gejäblt loerben. Sic beiben letUcn ©ruppen nennt man aud) Sifaccbaratc unb Solnfaccbarate. Sie Ä. finben fid) überall in ben Sßflanjen, einige aud) im tierifdjen £rganis= mu§. SieSSflanjenjetlen befteben aus Eettulofe unb enthalten stärfe, ©ummi u. f. m. Sie ©Iptofen finben fid) meift in ben reifen grüdjten. Surd) Ö"r= biften mit üerbünnten Säuren ober burd) bie SBir= fung ungeformter germente geben bie H. ber 9tobr= juder: unb Stätfegruppe unter SBafferaufnabme in bie S. ber Jrauben^udergruppe über, mesbalb man fie aud) als 2lnl)pbribc ber ©Iptofen berrad)tet. Ser Segrifj ber R. läftt fid) übrigens in biefer SBeife uidit gan-, ftreng f äffen, ba es fiele Serbinbungen giebt ,' bie ibren'Gigenfcbaften, nid)t aber ibrer 3n= fammenfetiung nacb bierber geboren. So ftebt bie ©ruppe ber Sßentofen, C6 HI0 0G , wie bie 2lrabinofe nacb Sorfommen unb ßigenfdbaften t>en ©Iptofen jel)r nal)e, cbenfo j. SB. bie Sbamnofe, CGH1205, u. f. ro. Sie ft. finb uuentbebrlicbe Dkbruugsftoffe ber 2)cenfd)en unb Siere unb roerben biefen nur bureb bie Sflanjenroclt geboten, bie biefelben aus ber Sobleufäure ber Suft unb SBaffer aufbaut. Sie bienen bauptfäd)licb als Kraftquelle für bie sI'hiSEcl= 2lrti!cl, bie man unter S »ermifit, Ttn6 unter 6 aufäu(udjen. 474 Äoftfentierghicrfe — Sofyfenojtybgaä&evgiftung tbat iafctt unb nicht, tote bie Sitoetfjftoffe, aud) gut (frgeuguna. öoji fiDrperfubftang. gut bie Ernährung jinb fic lücM gleichwertig , fonbern »erhalten fiep ihrem ÜBärmetoert proportional liefet betragt für bie ctarfemeblgruppe 4101, für bie :Koln'- gueteraruppe ;'.;i41 , für bie Sraubengudergruppe 3678 Kalorien. Set SBärmetoert bor gette ift etwa hoppelt fo gtefj. fioblcnberfiUJcrrc, f. 3tcinEoI)le. ftotilcnblcnbc, f. jtntbracit. Kohlenbrennerei, f. Verfehlung. JToblcnbuutcr, bie gut Aufbewahrung ber Kohlen in ©ampffdjiffen beftimmten Sftäume. S?of)Icnbior,öb, f. .Uoblenfäure. ftoblcnbifulfib, f. Sdiwefclfoblcnftofj. ftoblenbiutir, f. RoblenorpbgaSrjergiftung. ftoblenMinautit, aud) fd)WarjeS SDDnamit genannt, ein Tmtamit (f. b.), jpeciell Tiobclit (f. b.), bei welchem Kots ober Hoble bem üiitroglpccrin als SßafiS bient. -Mitunter werben unter H. biejenigen Sorten Stynamit oerftanben, Welche fieb für ben ©e= braueb in fiobtenbergwerlen befonberS eignen. Koblcncifcn ober Hoblenftof jeifen, ein bei mehrmaligem Scbmeljen oon gerflcinertem Sifen unb fioblenputoer erhaltenes gtemlid) fpröbeS difen. JJol) lenci f cnfte in ober SBlad b anb , ein fd)War= ;ed mattet bis fcbimmernbeS , bidfebieferiges @e= ftein, baZ ein inniges ©emenge oon ©pbärofiberit (f. ßifenfpat) mit 12— 351ßrog. fioble, oerunreinigt bureb Jbon, üRergel ober ©anb, barftellt. 3n »er= febiebenen ©tagen bet Weftfät. Steintoblcnformation bilbet biefes" für bie ß'ifengewinnung ausgezeichnete (Srg bi§ 0,7 m mäditige glöge , fo bei SCpIerbect, cprodböoel, ©elfentirdbcn; bebeutenbete ü)cäd)tig= feit erlangt eS in engl, unb jutnal in febott. £tcin= foblenreoieren. Jtoblenfelb, f. £teinfebleuformation. Kohlenflöze, f. SjfßSj unb Stetnfoblcnjormation. ftohlengatf, 3Ulgemeinbc,;cidmnng für ©aS= gemenge, bie burd) Seftiüation oon ©teinfoblcn bei febr bober Jempcratur erbalten werben. SDaS loicbtigfte berfelben, ba§ ©teintoblengaS, bient oor= jugiweife gut @aSbeteud)tung (f. b.). — K. wirb im gewöbnlidien Sprachgebrauch mobl aud) baS Hoblenorobgas (f. Hoblenornb) genannt. ttohU'iigcbirgc, Slbfflrgung für ©teinfoblen= gebirge ober Steintoblenformation (f. b.). ftoblcnlinlDcn, f. Salben. ttohlculnitiritte, f. Hoblcbpbrate. Kohlcnralf, f. Sergtatf. Kohlenlager, f. ©teinloblenformatum. fto bleu hinge, f. ©taubiubalationsfranfbciteu. ftoblcnntouor.t)b, f. Koblenojttb. Soblcnor,t)cbloriö,Hoblenftofjorr)d)lonb, f. Vbosgen. M o I) I eu ornb, fi o b l e n m o n o r ö b , CO, entftebt, wenn Hohlcnfäure mit glübcnbcm Hobleuftoff gu= fammen trifft, ferner beim ©lüben oon manebeu ilietallorpben mit Hoble unter iHebuttion beä 9Jcc= tall§, bei ber 3etfelumg oon Slmeijcnfäure, Dral= fäure u. a. 2fud) bilbet e§ fid? birelt, wenn Hoble an ber Suft bei Temperaturen üou '.(i)5° unb bar= über oerbrennt, ohne bafs babei Hoblenfäure auf= tritt. 2)a§ H. ift ein farb= unb gerudjIofeS @a§, oerbrennt an ber Suft mit bläulicher, toenig leuebtenber flamme. @§ ift ein Seftanbteil aller preuergafe unb tritt in biefen um fo reichlicher auf, je weniger ihm burd? mangclnbe yuftjufubr &t- iegenbeit jur Verbrennung gegeben loirb, ober roenn c§ au§ bem öeigraum rafdjer biffuubiert , al§ feine Verbrennung erfolgen faun. (ii ift abfolut un= atembar, weil eS mit bem SBCutfatbftoff (f. b.) eine SSetbinbung ( .H' o b 1 e n o r o b b ä m o g 1 o b i n ) ein= gebt, bie benfelben unfabig madit, bem tierifd)en Organismus ben ihm nötigen cauerftoff jujus fübren. Taber bie töblidie äBitfung bcS .Hobleu= bunfteS, ber fidi bei gefallenem 2lbjugSrobt be» OfenS ober aus frei brennenbem fioblenfeuer iu beroobnten SRäumen Betbreitet (6. Koblencmf: gaSoergiftung.) SWit .Ualiummetall »eteinigt fid) R. 511 bem frpftallifierenben S o b 1 e n ö r » b - Eatium, 00OcKe, baS a(S ba» fialiumfalg beS ÖeraoröbengolS, C6(0H)6, ju betraditen ift. Wit feinoerteiltem Stiefel unb t5'ifen oerbinbet eS fieb in gelinber Üßcirme 311 eigentümlidien flüditigen Set' binbungen, 3. 33. Ni(CO)4 , Äoblenorpbnidet ober Jtidelcarbonpl. $tot)lcuoEt)bg(ie<, fooiel wie fioblenorpb (f. b.). MobU-iuiri)bnneer= giftungen, meift banbelt e-3 fid) um ben fog. S 0 b l c n = bunft, ein ©aSgemenge, baS neben Hol)ienorpbgaä gewöbnlid) grofie SDlengen oon .Hoblenfäure unb ©pu= ren fdjweren .Hoblenwafjerftcff'? enthält unb überall ba entftebt, wo foblenreiebe ©ubftanjen IM0I3, Ö0I3-- toblen', ©teinf oblen, RolS u. bgl.j mangelhaft, bei un= uoUfommenem Suftjutritt Derbrennen. 3Me l'!cbr= 3al;l ber K. entftebt burd) Unoorfid)tigteit ober Zufall, burd) mangelhafte öeijungSoorricbrungen, wenn bie gut i'lbleitung ber SßetbrennungSptobufte beftimmten Cjenrobre entweber burd) 9iuf; oerftopft ober burd) Klappen oerfd)loffcn fiub, ferner burd) un= jroedmäfjige Jlnwenbung ber Koblenbeden, in ber unmittelbaren Süilie oon .Wobleumeilern, burd) oer= horgenc 33ränbe oon Saiten unter gufjböben ober in SEBänben u. bgl. ©iftig wirft bereits ein ,Woblen= orpbgebalt ber Snft oon nur 0,5 Sßromiile, fclbft oon 0,2 Promille. Sie SSergiftungSfpmptome beftehen guerft in einem brennenben ©ejübl in ber ©eficbtÄbaut, in leidHem ©d)Winbel, Kopffd)iuer3, uamentlid) in ber Sdjlafengegenb , ftarfem Klopfen ber ©d)läfenfd)lagabern, Cbrenfaufen, Übelteit, 6"r- breeben unb Slngftgefürjlen, welche febr rafcb in Se= Wufjtlofigteit unb Sifpbprie übergeben, aus ber häufig ber SBergiftete nid)t wieber erwacht, iitbnlid) finb aud) bie ©ömptome ber ScudUgaSoergiftung, weld)e am bäufigften burd) äluSftißmen oon l'eud)i= gaS aus offen gebliebenen ©nSbtennetn ober fd)ab= baft geworbenen '©aSIeitungsröbren entftebt, unb welche wegen beS hohen @ebalte§ beS Seucbtgafes an Koblcnonibgas (etwa 8 $_roj.) im toefenttidjen auf einer fi. beruht. Sie Seichen ber Vergifteten wiberftehen angeblid) ber gäuIniS auffatlenb lange, geigen auf ber fiaut auffallenb helle Sotenfledc; bie ÜRuSteUt unb brüfigeu Organe (Vieren, Seber, äKagenbrüfeit) finb im 3uftanbe boebgrabiger fettiger gntartung, baS Slut felbft befilit meift eine d)aral« teriftifdie firfdjrote gärbung, bie baburd) 311 ftanbe fommt, baf? fid) baS Kobtenorub mit bem 331utfarb= ftoff 311 bem tirfdiroten Koblenorobbämoglobin oer= biubet. Vettere SSerbinbung giebt eine d)arafte= riftifebe S8etänberung beS SpeftrumS bes i>äino= globinS unb eg bient be«balb ber Spcftralapparat in jweifelbaften ober friminellen gällcn febr gut 3um 3cad)WeiS ber S. Slrtilct, die mon unter ft »crmiSt, finb unter 6 aufju|ucf)en. 5?of)lenoft)bI)ämogIobin — Äoljienfäure 475 6iiifid)tlid? ber Vcbanblung gilt als erfies ©runbfab, ba& ber Vergiftete fofort au» ber gefä&r« liefen SUmofoffire ;u entfernen unb in einen anbern gut gelüfteten 9taum ober in bie freie 8uft }U tran§= Portieren ift; man leite bann alsbaib bie Eünftlidjc 2ltmung burdi metbobifebe Ronqireffion beä 8tuft= faftenä (f. ©djeintob), Slnwenbung beS gafoanifdjen Stroms auf bie 2ltmungSmuSteiii u. bat. ein nnb reue bie peripheren SReroen burd) Vcjpriticu mit tattern SBaffer, burd) öautreije, burd) 2!ief,= ober Suftenreijmittel u. a. m. Sie VelebungS»crfud)c muffen oft ftunbentang fortgefefet »erben. 3n oer= Ütoetfelten Sollen ift bie SranSjufion (f.b.) geboten, ©in gutes SReagen», um ßofelenojöbgaä in ber ßuft, j. V. eineä 3™mer§ naebsuweifeu, ift (il)lorpalla= bium; balbfeudjte Streifen »on Scinmanb ober Saumtooügeug mit einer fousentrierten, möglid)jt fäurefreien (Iblorpallabiumlöfung geträntt, färben fid) in Vcrübrung mit bieten ©afen braun. — Sgl. griebberg, Sie Vergiftung burd) flofclenbunft (Serl. 1866) ; öojmann, Über ffobtenorpbüergiftung (SBien 1879); 3)lafd){a, Über Vergiftung mit fiob>norp> ga§ ($rag 1880). ftu h leii or nö tjämog t olitu , Jl 13 li l onnr.tib raltunt, Jtol)kiior,v)Mtirtel, )\ffot)lenort)b. Äoblcnur.tifulf tö\ eine gasförmige Serbinbung »on ber Sufammenfetjung COS, bie in ber lUitte j|tt>tjä)en ffoblenfäure, CO.,, unb Son glüfftgteiten. ttolilenictrfc, gemiffe febr ftemarme ©egenben in ben bellften Seiten ber Hiitd)ftra|;e , bie burd) bie ffontraftmiriung ben ß'inbruct tiefer Scbmärse madjen, befonberS einen 5'lecl in ber fübl. SßoIar= regton, in unmittelbarer 9iäbe beS ©üblichen ffreu= jeS (f. 2lftrattid)t). Siefer Staunt »on ettoa 8° Sänge unb 5° Vrcite enthält nur einen Stern 6. bis 7. ©röjje, ber bem bloßen 2luge allenfalls fidjtbar ift, aber aud) nur wenige telejfopifdie Sterne. ff olilenfäurc- tommt in freiem 3uftanbe nur als ?lnl)t)brib, ffoblenbiorpb, CO.,, in ber 2ltmo= fpbäre »or. SdjWanlt aud) ber ©ebalt ber 2ltmo= fpbäre nur wenig um 0,5 g im ffubitmeter ober etroa ^„ooo U)te§ Votums, fo ift bod) biefe Stenge bei ber ©röjje ber 2ltmofpbäre faft unermefilid) grofj ju nennen; unb wirb aud) burd) ben 2lfftmilationS= projef; ber Sßflanjen eine grofse SDlenge ber St'. bc= ftänbig »erbraud)t, fo gleidff fid) ber ©etiatt bod) immer nueber aus, ba burd) jeben Verbrennung^ ober iu'rroefungSprojefe, burd) jeben ältemjug »on SDlenfcbcn unb Sieren neue $. ber Suft jugefflr)rt wirb. 3lu§ SBußanen unb 6'rbfpalten, auS Quellen, in Seutfdjlanb befonberS in ber iRbeingegenb (SBurgbroljl, öönningen, D6er=3Renbig u. a.), ftrö= men erbeblidje Stengen »on ff. auS. 3n anorga= nifdjen Verbinbungen maebt fie einen grojjen Seil ber ftarren ß'rbtrufte auS, f 0 in ben Haltfteinen unb Dolomiten, ferner entbatten alle natürlichen SBaffer fi., unb ber Jtoblenfäuregebalt beS i'ieerä ift eine Öaupturfadje für ben »erbältiüSnniiüg tonftanten ©ehalt ber 2ttmofpl)äre an biefem ©a8. 9Won ge= roinnt fie in reiner aovhi au§ Mnblenjäuregueüeu ober burd) 3^rfet;en »on tol)lenfauren 6aljen, j. V. SJiarmor ober ORagnefit mit Salifäure ober Sdiroefelfäure, gemifd)t mit anbern ©afen beim Verbrennen »011 öoI',tobte, Sola ober beim Äatt= brennen, inbem man bie Ofengafe an ber ©id)t ableitet, gerner entftebt fie bei ber ©ärung »on i'ioft, Vierroürjeu unb Vrauntmeinmaifd)en. Sie ff. bitbet ein farblofeS, fäuertid) fdjmecfenbcS unb riecbenbcS ©aS, baS fid) bei 0° unter einem Sruct »on 36 2ltmofpb,ärcn ju einer farblofen glüfftgfeit »erbid)ten läfet. 2ä|;t mau flüffige ff. aus bem Se= bälter, in bem fie »erbiditet ift, frei auSftrbmen, jo gerät fie ins Sieben unb öerbraudtf babei fo »iel 2Bärme, baf, ber niebt uerbunftenbe Seil 511 ein« feften, roeijjen, fdjneeigen ilUafje erftarrt. Gine Ülifdniug »on fefter ff. unb {'über erniebrigt burd) lebhafte Verbunftung it)re Semperatur auf — 100° C. Sie gasförmige fi. ift in SBBaffer uerbältniSmäBig teid)t "löSlid\ bie Söjung reagiert auf SJJflanjenfarben wie eine Saure, aber beim Verbunften ber ff. »er- fdjhrinbet bie faure SReaftion. Sie SöSlidjteit in SBaffer ift proportional bem babei angetoenbeten Srua. 5'lüffigteiten, bie unter IhMhuiu Srud mit ff. gefättigt finb, [äffen ben fiberfmujj beS ©afeS beim 2lufb,eben beS SrudeS unter äluf&raufen ent= i»eid)eu (Sobamaffer, Sdjaummeine). 3n ber ledv nit mad)t man mebrfad) ©ebraud) »on ber ff., fo bei ber Anfertigung ber tünftlidjen SJlineralmäffer unb beS boppeftfoblenfauren Patrons, loobei man cbemifd) reiner ff. bebarf; bei ber Sarfteüuug ber Sd)aumroeine, wobei bie ff. burd) ©ärung im SBein in bem Verfaubgefäf; erzeugt wirb ; in ber 3udep fabritation, ber äunmomatfobafabrifatton , wobei bie auS ffattöfen abgefogene ff. »erwanbt wirb; flüffige ff. wirb baju benutst, gefdjmoljenen ©uJ5= ftabl unter ftartem Srud in gefd)loffene formen ju prefjen; fie finbet aud) bei ben Vierbrutfappa= raten (f. b.), bei ber gabritation fünftlicber 3Rine= ralwäffer, SU ffaltluftmafdiineu unb als geuer= löfdjmittel Verwcnbung. gut biefe Smcde gelangt fie in eifernen, auf einen Srucf »on 250 2ltmo= fpbären geprüften ßptinbern 311 -2, 4 unb 8 kg 3n= l)alt (1 kg = 60 1 gasförmiger Säure) in ben öan= bei. SaS Jtilogramm flüffige Säure toftet etwa 4 i'i. Sie ff. ift uid)t atembar. 3n mit ff. gefüllten Säumen, Vrunnenfd)äd)ten, 2lbtrittSgruben, @är= fettern tann auS biefem ©runbe SrftidEung unb plötjlidjer Sob eintreten. Sie unterbätt bie Ver= brennung nid)t,fferjen erlöfdjen barin. Vor bem Vefabren »on Siäumen, in benen fid) ff. angeiam melt ijaben tann, feilte baber ,?ur Sid)erftellung ftetS junäd)ft eine farennenbe Serje in biefelben »er= fentt werben, beren rul)igeS, leud)tenbeS Vrenneu ©efabjlofigteit bebeutet. 3" vm l,'olen i'ienjdien gleichseitig bcfudjteirJläumen, Sd)ulummern,3;bea= fern, VerfammlungSlotalen, iiMrtSbäufern , ift ber ©ebait ber ff. ein SJcafi für ben ©rab ber Verhörten* beit ber Suft; burd) geeignete Ventilation ift bafür SU forgen, bafi bie 2)lenge ber in 1 ebm 8ujt ent= baltencu ff. niemals über 2 g fteige. Über bie »on ffersen= unb ©aSflammen ötobujierten Giengen »on ff. f. Veleud)tung. Sie it. ift eine sweibafifebe Säure, bie als £»= brat, CO(OH).,, im freien ^uftanbe nid?t betaunt ift, weil fie beim 2luSfd)eiben au» itjren Saljeii fofort artifel, bie man unter fi Bcrmijt, fmb unter 6 aufäufuc^cn. 476 ftofjieniäurebäber — Äofyfenftofj in Sffiaffer unb Roblenfäureanbbbrib serfällt. Sic bilbet noei Seiten von SaUeu, gefättigtc ober neutrale , in benen beibe SBafferftoffatome burd) ■iUctalle erfeit frnb, j. S. CO(OK)2, unb iaure, in tonen nur ein ÜBafferftoffatom burd) QRetall bei treten ift, l S. CO(OK)(OH). Tic gefättiaten Eob= ienfauren Sittalien boten itavt alfalifdje üteartion, bie fauren foblenfaurcn ^Italien reagieren fd)mad) attalifd). Sie toblenfauren Sltfalien ftnb in SBaffer leid)t löälid); bie aefättiaten Erö= unb SWetallfaije bei .H. jinb unlö§lid); tie fauren Salje bagegen leslicb. Tic fiL gebort ;u ben [d)tpäd)ften 6äuren, fie wirb burd) faft alle übrigen Säuren au§ ibren Saljen, ben Karbonaten, verbrängt, über bie (entern i. bie Einjelartifel. Sotileniäurcbäbcr, {. Sab (Sb. 2, 6. 254a). ftohli-nfaure Safjc, bie Serbinbungen ber Rebleniäure (f. b.) mit ren l'ietalleu. Stortlcnfaurce* ^Gaffer, f. 3Jtineraln>äffer. Stofjlenftaub, in cor Buft ber Kohlengruben idnvebcnbe Robleteilcben, bäufig bie Urfacbe von ©rubenerptofionen. ©eroiffe Hojjtenftaubforten er= vlcbieren für fid) allein ebne Seimifdjung von icblagenben SJettern, unb man ift geneigt anjuneb1 men, bafs bei genügenb bober Temperatur jeber .H. fiel) entjflnbet. Set ©egentoart oon fdjlagenben äBettern, bie ebne R. mein erplobieren mürben, nebmen bie Er»lofion8erfd)einungen an ßeftiglett 3u. 2tudi werben burd) glübenben R. weit doneinam ter getrennte SEBettetberbe entgünbet 3n Saar= brüden bat mau feit einiger 3eit burd) jerftäubteS ÜJBaffer (Sictoria=3erftäubcn ein ÜJtteberfd)lagen be§ R. aus ber Buft mit gutem erfolge erreicht. Über bie golgen ber Einatmung von fl. für bie ©efunb* beit f. Staubinbalationstranfbeiten. fto&lenfrtfte, bei Sogenlanvöen, f.8ogenlid)t. ftoblcnftoff, nid)tmetatlifd)e§ Element mit bem djem. 3rid)en C (Carboneum) unb bem Sltomgcwicbt 12,0, bog brei ätiotrope QJtobiftfationen bilbet. 3n 5iuei üftobiftfationen tommt er in ber Statur in freiem 3uftanbe vor: im regulären Softem fruftattifierenb, farblos ober gefärbt, burd)fid)tig ober burebiebeinenb al§ Siamant (f. b.), ober heragoital, febroan, un= burd)fid)tig als @ra»bit (f. b.i. 3" einer brüten iUobifitation, amorvb, fd)toar§, tann er nur tünft= lid) IjergcfteUt werben. ( S. Kohle, i Serfud)e, bie beiben testen SBtobififationen bes R. in bie S)ia= mantform umjumanbclu, »erliefen ergebni§io§. Sie öerfajiebenen formen bes R. finb unlöSlid), nur fdnneljenbeä Eifen loit R. unb läßt einen Seil besjelben beim Erfalten als ©rapbit rruftalli= fieren. ÜFiit anbern Elementen, mit äluSnabme bes cauerftoffs unb bes Sd)»efel§, ift S. unmittelbar nur fAtoer ju t3erbinbcn ; er mirb non einigen febmeb »enben 3JJetallen aufgenommen unter Silbung Don Jj; etallcarbureten (difen, .Hobalt, 9JideI, [Diangan), ferner Dereint er fid) unier bem (Jinflur, mäcbtiger eleftrifd)er (jntlabungen mit SSBafferftoff SU SUcctplen, mit Stidftoff ju Enan. 3f* fotnit bie ] -labl ber unmittelbar aus ben ßlementen perjuftel= lenben ftol)lcnftoffoerbinbungen gering, fo Icifet fieb eine nad) unfern Segriffen unbegrenzte 3abl Bon neuen Stoffen baraus ableiten. SMcs tann fünft lid) gefebeben, ober obne unfer 3«"'un burrb bie Statur, burd) bie Rraft, bie in ben BidjtftrabUn ber sonne unferer Srbe uiflief.t. Sie «obleuiaure, bie gasförmig einen SBcftanbteil ber t'ltmofpbdre aus= madjt, wirb in ben grünen Bellen ber $flange in anbrät nerroanbeh unb als folcbes unter Sibfpat hing von Sauerftojf von ben Sicbtftrablen jerfefet; al§ Sprobutt biefet .Serfeuung treten Rör»er auf, bie aus ben brei Elementen R., SBafferftoff unb 3auer= ftoff befteben. — Sie SSerbinbungen be» R. mit an= bern Elementen fmb jablreicber als bie jebe§ anbern Clements. SBeil alleSebemefen unb bereu 'Urobutte faft ausjcbliefclicb aus fioblenftoffoerbinbungen be= itebeu, fo nennt man biete audi organifdje ^>er = binbungen unb bebaubelt fie in ber tfbetnie al« befonbere Abteilung, bie man (fbemie ber .Hoblenftoffoerbinbungen ober organifdje übemie nennt, im ©egenfafe 311 ber anorganifd)en libemie, b. i. ber Vebre von ben Serbinbungen aller anbern Elemente unteremanber. 3iur bie Moblen: fäure ift in ber anorganifd)en 9latur Weit verbreitet unb roirb baber auch ju ben anorganiftben Serbin* bungen gejäblt. SBie bieSflanje aus ibr bie übrigen organifdjen Stoffe aufbaut, fo geben audj alle lünft= Kdjen 3nutbefen organifeber Serbinbungen vom )?. felbft ober von ber .Hoblenfäure au§. Tt:'.llcaunigfaltigfeitber.«oblenitpffverbinbungen berubt auf ben Eigenfdjaften bes .Hoblenitoffatoms. Tasielbe ift faft immer viertvertig, b. b. e§ vermag 4 anbere Sttome eines einivertigen ober •_' Sltome eines äroeiroertigen Clements u. f. tv. ju binben, 3. S. 4 SBafferftonatome (lUetban, CH») ober 2 Sauerftoffatome (.Hoblenfänreaulmbrib, COä) H H— C — H 0 = C=0. I H Stufserbem aber befi&en bie .Hoblenftofiatome bie Aafigteit, fid) in ber mannigfaltigften SBeife an; einatiber 3U lagern (fieb ju verlettem. äßenn 3>vei Koblenftoffatome fid) verbinben, fo treiben von jebem eine, itvei ober brei Satenjen (f. SSertigfeit) für bie Sinbung verroenbet. 9Jlan nennt biefe 33in: bung bann einfad), bovvelt ober breifad). Cm» er)*ten gaÜe tonnen fieb mit jebem Roblenftoffatom nod? brei, im gtoeiten gälte jroei, im britten^no* ein ein= tvertige§ (5'Iementaratom verbinben. golgenbe Sei= fviele werben bies in Formeln erläutern: H H H-C — C-H; H^C=C^ :H— CeeC-H II & ■ H H H flttjaii, c.,H:i fitsten, C2H, ülectDlrn. C.:H-,^ Son ber SDcannigfaltigfeit ber fioblenftoffverbin» bungen follen folgenbe Seiföiele von SBafferftoff= »erbinbungen bes R. einen Segriff geben: H H H II I II — (—(—< — C — H I I H II H H H Stomicileä Sutart. < "; '..:■ :.J.)t' Seite) h n H— C— C- I I II -c- I H ■ II u. H-C-II H 3iobutan, C,H10 [oecjH)etfltt Rette) tv. H- H- •^•C — H II C-H II SSenäol, CeH« istot)lenitofiring) Srtilel, bie man unter S DermiBt, Unb unter unfj , bie ö'äbigteit beS Bicr= mertigen Soblenjtoffatotris, fid) mit attbern [einer Slrt unter Slufroenbung nur eineS Seilä feiner SBettigfeiten ju Bereinigen tmb mit ben übrigen SJatengen anbere Stetnentaratome ju binben. SBirb *ut SSinbung jmeier Sobtenftoffatbme nur eine 33a= [eng eines (eben aufgeroenbet, fo beifit fte eine ciu- tuertige S., roie 3. 33. im iitban CH8-CH„, bei Slufiuenbuug je jroeier Sßalengen eine jroeiroertige ober S)o»uetbinbung, roie 3. 33. im Mnilen CIL,-. (IL, , eine bteitoerttge, roenn jur gegen= fertigen Sinbung je brei SBettigteiten befebäftigt jtnb, tote im Stcettjten CLI ; CIL Sin ßoblenftoffatom, • ba§ nur mit einem anberu fioblenftoffatome, gleicbgüttig roie Biet toertig, Bereinigt ift, beifit ein p r i m ä r ■ gebunbeneS ober turjroeg p r i m ä r e -5, ein fotdpeS , ba§ mit sroei anberu Berbunben ift, ein fefunbär gebunbeneS ober fetimbäteS; bin= bet e§ bagegen gleidijcitig brei anbere, fo roitb cS ein tertiäres, ober bei Bieten ein quartäte§ genannt. Sei gegenseitig nur einroertiget Sinbung tonnen titimäte Soblcnfioffatome nod) brei anbere Stementaratome binben, fefunbäre bagegen nod) jtoei, tertiäre nur nod) ein einjigeg; 3. 33. H H H-C-H I H-C-H H-C-H I -C- H- H- -H -H CIL CIL, I -C-H CIL CIL -C-CH3 II H CIL, CH. 2 primäre C 2 primäre unb 3 primäre unt> 4 primäre unb 1 [efuiiSSreS C 1 tertiäres 0 1 quartäres C. (S. aud) Soblcnftofftcrne unb Soblcuftofftetten.) >t iMtliMifuiffriilortöc, f. ©btorfobtenftoff. Sofilcnftoffctfcn, f. .«obleneijen. ftoljlcnftoff ferne, ©nippen Bon Sot>lenftoff= otomen , bie unter Stufroenbung nur eines Seile* ihrer SBertigfeiten in ununterbrocbenei ^Reihenfolge miteinanber Berbunben finb unb fo geioifjermaf;cn baS ©erüft für bie Slnlagerung anberer S£ementar= atome an bie gur fiernbitbung nidit oerroenbeten äBertigfeiten abgeben. Siacb ber Stnjabjt ber in il)nen 'oorbanbenen Sobtcnftoffatome toerben fie alö monocarbontbe,bt = ,trL...,polt)carbouibe Seme bejeidmet. 5)er monocarbonibe Sern roirb ftetS Bon nur einem Soblenftoffatom gcbi(bet,ber bi= catbonibe Bon stoeiSobtenftoffatomen, bie entroeber CH3 einroertig, roie im 2'ttban i ober äitbotalfobot CH3 . CE° . I u. 1. ib., ober sroetroerttg, rote im aitbtjlcn CHj-OH CH, CH II , ober breiroertig (im 2Icett)len) hl miteinanber CH2 C II Berbunben fein tonnen. SBäbrenb aud) im tri- carboniben Kerne nur eine einjtge 2(rt ber iKeiben= folge ber brei Borbanbenen fioblenftoffatome oor= tommt: C— C— C, fo treten im Jetracarbonibtcrnc fdjon jroei üfiögticbteiten ber ^Reihenfolge c-c-c C-C-C-C unb I , C ' im Sßentacatbonibfetne bereu brei C C-C^C-C-C, C-C-C-C unb C-C-C I I c c unb in nod) fobJtenftoffreK&ern Sßolöcarbonibferne« Kombinationen biefer fsdlle ein (f. .UoMenftoff- binbung unb Soblenftofftctten) unb geben Urfacbc ju Seruifomcrien (f. Sfomer). P3iele organifebe Sßer= binbungen entbalten nur einen emsigen Sern, bod> (äffen fid) aus i^nen regelmäßig aud) folebe bilben, bie mcbrereS., burd) tuelnioertige Slemente mit= einanber Berbunben, entbalten. So t'ann teä jroei* toettige ©auerftoffatom jtBet fierne, roie im ß'ffig= fäureätbplefter, (CH, • CO) • 0 ■ (CH2- CH3), ba« 6ti* ftoffatom beren jtoei, brei, ober Bier gleichzeitig ju einem äKolelät binben, j. SB. I it., ■ Crl3 //ch;-ch3 (CH,-CH3) (CHj-CHs) N^CHS-CHS N— (CH.;-CH3) N^-(CH,-CHS) NCH2-CH3 ^H ' ^(CH3-CH3) OB Siöt^Iomiii Sriätljijiamiu 3:cträtI)i)Iammo= iiiiiml)i)brat u.f.ro. 3tn bie S. finben fid) in allen organifd)en 3>er= binbungen bie übrigen (Slementaratome angelagert. Sinb btefetben alle gleicher 3lrt, 3. iß. 9Bafferftqff= atome, fo bilbet jeber Sern nur eine einzige S3erbin= bttng. @S fönneu bagegen, luenu ;roei= ober incb= rettet anbere ©lementaratome angelagert finb, Ber= fd)iebene SBerbinbungen, je nad) ber Slrt ber SSertei= lung betfetben au ben Sern, entftebeu, 3. 93. CH3 • CH,2- CH2C1 unb CH3 • CHC1-CH, ober ijäroptjläilorür 3fciproplilcfiloriir CH3-CHCI2 unb CH,-C1CII,C1 üttjljtiticnbi^tüiür atl)l)Icni)ict)torfir. 3n foldjen SBerbinbungen nehmen bie mit beut Sern Bereinigten 2(tome an jenem Betriebene gegen= feitige Stellungen ober Berjcbiebene dient. Orte ein unb (äffen bann ortsif 0 tu ere Serbinbungen (f. ^fomer unb Subftttutionäürobulte) entftebeu. Jtohlcnftofffctrcn. Seber ber Sol)leuftoff£crne (f. b.) bilbet eine fog. fioblenftofffette, bie eine ein= fad)e offene ober normale b.cif;t, menn in ibv nur fetuubär unb jlBei primär gebunbenc ältome (f. Soblcnftoffbinbuna) Borfontmen, 3. 33. im 3?or= ntatpentau, CH3CH2-CH2-CH2-CLI3 , eine ein= fad)e gefcbloff ene ober ein Soblenftoffring, roenn nur fetunbär gebunbenc Kob,tenftoffä'tome Borbauben finb, 3. 93. /CH2^CH3 s$entametl)an CH2 | \CH2--CH'-- Seiten fetten finb Borbaiiben, roenn tertiär ober quartär gebunbene Soblcnftoffatonte im Seme auf- treten. So enthält 3. 93. ba§ 3fopentan CHS I CH- I CH., CH3 CH3 CH-CH3 eine, ba§ Tiifopropt)l ^H_CH CH, «'IL, 3toei Settenfetten. Sßrimär gebunbenc Soblenftoff= atome beifjen in 93c,ug auf bie Sette enbftänbige, alle übrigen 3 ro i f cb e n = ober mittelftättbige. attitel, bie man unter St »ermißt, finb «"'" ß aufaiifu^en. 478 SoJjtenftoffojljdjIortb — Stoiber CBH.2n_2 C,H2 C3"H4 C4H8 CBHa 11. Slcetßlen Slllplcue 93utine Sßentine Öerine f.to. So&lcnftoffosrtdjlorib, f. joggen. Hcthlcnftofftcrrndilonb, f. tfbioitpblenftoff. Koblenfucbt, f. SIntbrafojiä ber Bungen. ttoblcnfulfib, fio^lenbtfulfib, f. Sd)Wefel< fobjenjtojf. Kolilemcer, i. Steiutoblentecr. Holilcitticr, f. Anthracotherium. Soölcnmaffcrftoff, leiciitov, fooiel tote Wie- tban (j.b.); fd)Werer R., fooiel tote 'Jithnlen (f.b.). Soljlenttiaffcrftoffc, dünn. Serbinbungen oon Roblenftoff mit 3Ba{Terftoff. 68 giebt fein anbereä Sßaat oon Elementen, baS eine fo grofje 3abl oon uerfebiebenen Serbinbungen untercinanber bittet, toie biefe beiben. Set einfaebite unb sugleicb roaffer= ftoffreicbfte Moblentoaffcrftoff ift baS Sumpfgas, CH4 (f. SDtetban), Stile übrigen R. enthalten jtoei ober mebv itoblenftoffatcmc. ^brer 3ufammen= fctmng nach, teilt man bie R. in Derfdjiebene bomo= löge Reiben ein (f. Homologie). Sie R. ber erften :Heihe 3. SB. fmb bie Stfcane (f. b.), bie gefättigten ober ©remfobfenwafferftoffe, CnHjn+s , weit fte ben böchftmeglicben SBafferjtoffgebalt bcfitjert. (SS fct= gen bann bie itngefättigten M., utcvft : bie Slltplene (f. b.), CnHon, barauf bie SReibe CnH5n_2 u. f. to. über bie Seseidmung ber einzelnen ©lieber giebt folgcnbe Tabelle SluSfunft: CH4 SHetban — C2H, Sitban C,,H4 äitbuleu C3H8 Sropan C3H6 ?ßropt)tcn c4III0 Sutane C4H8 Sutnlene C5H12 Sentane CBH10 Slmölene t'6H14 ©eyane C6H12 öeriilcnc u. f. ro. u. f. to. Sie Tanten ber hohem ©lieber werben nadj ber Slnjabl ber jtoblenftoffatome mit öüfe ber gried). 3ahliuorter unb cbarafteriftifdier (Jnbfilben gehübet. (SS ift ju bemerlen, baf> bie 3abl ber R. grofser ift, als auS ber Säbelte tjeroorjugeben fdjeint , intern eS oerfebiebene ifomere R. giebt. (Sine befenbere Stellung nebmen bie R. ein, bereit Robleuftoffatomc ju einem SRing gufammengetreten fmb. Sie* ift 3. 23. ber Sali bei ben Siapbtbenen, welche bie 3u= jammenfeljung CnH.,n haben, fid) Bon ben Slltnlenen aber babureb unterfdjeiben, ba| fie minbeftcnS 6 Roblenftoff atome haben, bie einen fed)Sgliebrigen ;Uing hüben. (Sbenfo nehmen bie R. Senjot, C6H6, Jlapwatitt, CI0H8, Slntbracen unb ^benantbren, üi4H10, eine felbftänbigc Stellung ein, ba fie all SlnfangSglieber eigener bomologer Sleiben unb Stammfubftanscn ber jabllofcn arcmatijdien Ser= binbungen 311 betrachten finb. Sic toblcnftofjärmften ©lieber ber R. fmb ©afe, bie folgenben farblofc, febtoad), aber duavattcriftifd: riechenbe glüffigteiten, bie leidner als SBaffer finb j unb fid) nicht mit bemfelbeu mifdjen, fonbern oben= auf febnummen. Sie Siebepunfte fteigen mit ftei= | genbem fioblcnftoffgebalt. Sie böcbften ©lieber 1 finb fefte trwftallificrcube Rörper, bereit fcd)mel,v | puntte ebenfalls mit fteigenbem Jtohlenftcffaehalt 1 anfteigen. Sie S. fmb alle brennbar unb bitben bei ber Skrhrenmmg .Uohlcnfdiire unb SSaffer. SDcit öilfe ber ©pettralanatofe bat man bie 6'nt= , berfung gemacht, ba| bie fDlaffe ber Kometen 311m Seil au* .H. beitobt, ,'iuf bor @rbe erzeugen bie m'laiVicn getoiffe R., bie Kerpene, bie ben 6auptbe= ftanbteil ber atherifdjen Öle au-Miiadien. ©eh^r 1 häufig finben fid) R. als 3erfe§ung§probufte vev loefenber organiid'ev Bubftangen. Sa§ natürliche ülrtilel, bie man uutcv S Dorm Sßetroleum beftebt ebenfalls au* R. älnbere tommen al-> fefte [Dcineralien oor, loie 3. 33. Cjoferit. 3u gan3 äbnlidH-u Sßrobuften loie bie Sertoefung führt bie trodne SeftilKition. Sie hierbei entftehenben gas= förmigen R., »tue si)iethan, Öitbait u. f. to., fmb im SeudjtgasS enthalten, bie flüffigen finben fid) im leiteten Seeröl, im Sigroin, Senjin u. f. to. Stuf biefe äßeife toitb auch baä toid)tige 33ehjol getoon= neu. gefte .H., toie 3. S3. ba» Stntpracen, fmben fid' in ben bodifiebeuben Einteilen be3 Steiniob. tenteerS, ba§ Paraffin mehr im SBrauntoIjlenteer. 33ei ber trodnen Seftillation tann man nidit toillfürlid) be- ftimmte R. erzeugen, fonbern erhält nieift ©emifdje, bereu einzelne Seftanbteile nur fdnuer buvch frat= tionierte Seftillation Ooneinanber getrennt toerben tonnen. Sie in ber organifeben (fbemie bis ju einem hohen ©rabe 0011 ^olltommenbeit auSgebiU beten SDktbobcn ber Siintbefe feticu aber ben §be= müer in ben Staub, im Sab Oratorium jeben be= liebigen Rob.lentoafferftoff füuftlidi barjufteden. Sie gasförmigen fi., bie man faft ausjcfaliefelid? auf beut SÖege ber trodnen Seftillation berfteüt, toerben 31t .fiei'v unb SBeleucbtungejtoectcn bennht (Seu^tgaS, ßlgaä). Dtiebrig fiebenbe flüffige ,H., toie man fie aus ben natürlichen Sßetroleumquellen unb aus fem Steintohlentcer gewinnt, toerben als Söfungsmittcl unb gledwaffer in grojsen fDlengen oerbraueht. Sie höher ftebenben, aber nodj leicht flüffigen natürlichen SX. bienen at§ Petroleum, Solaröl u. f. to. toiebev öeij= unb 33eleudUuinv> Jtoecfen, bie fdiioerer flüffigen alä Schmiermittel für il'cafdiincn unb SBaffen an Stelle eon getten. 2luch hei ber ©erftellung oon Salben inerten neuerbing» bie gette burd) it.,'bie bag SBofelin hüben, oerbrängt. (Sbenfo ift e8 bei ber Rerjenfabritarion, 100 man fefte R. in gorm oon Paraffin häufig beiragt. G'itb; lid) finb 1106 93en3ol, 9utvl)thalin unb Slnthracen, bie fog. aromatifdjen R., 311 ermähnen, bie oon ber djem. ^nbiiftrie 311 tünftlidien garbftoffen unb öeil= mittein oerarbeitet toerben. Jto^Ientuafferftoffga^, leid) t es, fooiel toie ©ruhengaS (f. b.). ft pl)lcii,*,icgcl, fooiel toie sl>ref>fohlen (f. b.). Solileit tieber, f. Stimmet Hohlen ',ügc, f. Stfenbabnjttge. Softer, Sofepb, Surift, geb. 9. Stäa 1849 in Dffenhurg, ftubierte bie Üiedite 3U gteibura unb fteibelherg, tourbe 1874 2lmtSrid)ter, bann Slffefjor unb Rrei|aericbt8rot in Oluinnbeim, 1878 orb. Ino feffor in SBüraburg, 1888 in SSerlin. R. fdnieb in§= befonbere: «SeutfctjeS Satcntredit» (ilcannb. 18781, «aiutorredit« (3ena 1880), «<ßfanbreditlid)e gor= fd)unacn» (3eua 1882), «©cfammeite 31hbanb= lungen» (30Ianul). 1883), «Died)t beS llcartcnfdjuties» (SBürsb. 1884), «3ur Sebre 0011 ber 93lutrad?e» (ebb. 1885), «SaS Siecht alS Rulturerfd)cinung» (ebb. 1885), «33eiträge sur gennan. SßtiBat = iKed^tSge: fdjidjte» (Seit 1—3, ehb. 1883—88), «SaS d)inef. Strafred)t» (ehb. 1886), «SaS 9ied?t als baS SebenS= Clement ber Söller» (ebb. 1887), «gorfdjungen aus bem Patentrecht» (OTannb. 1888), «Scr SProjefe als :Hcd)tSocrhältnio > (ebb. lsssi, «;Ucd)tSocrgleid)enbc Stubien» (Scrl. 1889), « 3tnc- bem §ßatent= unb 3nbuftriered)t» (ebb. 1889 fg.), «^voiefn-ednlidje Aoridnmaen» (ehb. 1889), «Stubien au§ bem Srtaf= redjt» (iiiannl). 1890), «2luS bem balmlouifchen Sfled)t§leben» (mit Reifer, Spj. 1890 jg.), «Öebrbucb beS Ron!urSred)t§» (Stuttg. 1891), «i'lltinbifcbeS Sßrojefcredjt» (ebb. 1891), «SieSbeale im Medjt» ifit, finö mit« 6 oufjufuijen. Söller — &ot)it)a\e 479 (Sied. 1801), «Saä Rtterar. unb artiftifdie Hunft= »er! unb fein SlutorfcbuH» (i'lannb. 1892), ante§ ©öttttdbe Somöbie unb ihre beutfdjen Überfettungen» (ebb. 18G5), «öerber« Gib unb feine frans. Duelle» (fipj. 1867), unb gab herauf: «2(lte Bergmannflieber» (SBeim. 1858), «Bier Dialoge Don ©an§ ©acb§» (ebb. 1858), «Hunft über alle Künfte, ein bö§ Sßeib gut 311 macben» (eine beutfebe Bearbeitung con ©batefpearef «Tamins of the shrew» auf bem 3. 1672, Berl. 1864), SBietonbf «Dberon» (Cpj. 1868), ©dnllerl «©amtliche ©diriften. 6iftor.=trittfdje3tu§ä gäbe», 33b. 10: ««iftbetifebe ©Triften» (Stutig. 1871); aud) febrieb er 2lumerfunqen ju Jtreu&toalbi «Gbftnifcben äliärcben» (.«Solle 1869), 3U ©onsen-- tmcbf « ©teil- s!l!ard)cn» (2 Sic., 8pj. 1870), ju BlaWf «Contes populaires recueillies en Agenais» {tyax. 1874), 311 ©eringf «Sflfinb. Segenben, 9lo= eeüen unb DJtärcben» (üjatte 1883), ju SBarnfeä 2luf = gäbe ber «Saif ber DJlarie bc Trance» (in ber «Biblio- theca normannica», III, ebb. 1885) U. f. W. Huf H.f Dtacblajj erfebienen: «Stufffifee über DJtärcpen unb Soltälieber» (33erl.l894). — Sgl. G. ©cbmibt in ber <'3eitfd)rift bef Bereinf für SSoliäcunbe» (1892). Äöfjler, Ulrid) Seop., 2Utertumfforfd)er, geb. 6. 9loü. 1838 311 StleimSReubaufen.im @rof5berjog= tum SBeimar, ftubierte in 3cna unb ©öttiugeii, jourbe 1865 Sefretär ber pteu|. ©efanbtfcbaft in Ültben, 1872 Sßrofeffor für 2lttertum§tunbe in Strafe» bürg, 1875 Borftanb bef 2lrd)äologiidien Snftitutä ju3ttb.en, 1886 5$rofeffor für ölte ©efepidbte in Serlin unb ift feit 1888 33litg(ieb ber 2ltabemie ber SBiffen* febaften. Gr öeröffentlidite: «Urfunben unb Ünter= fuebungen jur @efdjicf)te beä belijd);attifcben S3un= beä» (33erl. 1870) unb ben sweiten Söanb bes «Corpus inscriptionmn atticarum» (3 Sie., ebb. 1877 — 88). Socfflet, S. &., 33iuthanblung in Seipjig, ge= gvünbet 1789 oon Karl %x an j ©ottfriebKoeb = ier, geb. 4. Sunt 1764 in Seipjig, geft. 29. 2)cj. 1833, qing 1830 über an beffen 6obn granj Jt.oe.Qler, geb. 23. iDcarj 1805, geft. 2. De*. 1872. Se^terev entii'ideltc befpnberS bai SommiffionSge= I SIrtifcI, iic man unter S Ucrm fdiäft uud oerfaufte 1846 ben bi» babin mit ber Airma oerbunbenen Serlag. Sein ftltefter 6obn unb ücadifolger Karl granj Hoebler, geb. 22. 2lug. 1843, brachte bie3ab.lber Kommittenten Don 183 auf (1893) 678 unb erbaute grufse.iKÄume für ben 93e= trieb. E01U bem Jiommijjiouogefdiait ift oerbunben Grport unb Import oon Sortiment fomie feit 1888 ein fog. SÖarfortitnent (f. Sortimentebudjb anbei), über ba§ Kataloge foioobl für .'öänbler all für* ^ublifum ausgegeben locrben. Sie 3I ber be- fcbäjtigten s$erfoncn ift (1893) 144. filtern 3)Ut-- arbeitern wirb ein Beitrag juc Sabrespramic bei einer £eben§Derfid)crung getoä[)rt. — 3>gl. Sa§ Sud)QanbIunߧQdu§ H. y. Koebler in Seipjig 1789 —1889 (Spj. 1889, SubiUrumäfdjrifti. Sie 1847 Don granj Koebler unter SWittoirrung beä 2tntiquar§ 21. DL G. 2lrmbrufter gegrünbete girma R. %. fioeblerä 2lntiquarium in Scipjig bob fid) unter ber Seitung oon 2lbolf Ulm (geb. 1824 in SBeilburg a. b. 2abn, geft. 22. 2lpril 1884; ©efd)äft?fübrer feit 1851, Seilbaber feit 1873) ju einem ber elften toiffenjd)ajtlid)en 2lnti= quariate unb ging nad; bem Sobe Sranj fi'oeb= Ier» an beffen anbern Sobn, öugo Hoebler, geb. 12. San. 1850, über. 93i-3 2lnfang 1894 waren 520 Kataloge ausgegeben. ftoftlerbflofc, f. Grbflobc. ftönlcrglaubc, fooiel mie unbebingter JtircQen= glaube, bann überhaupt blinber ©taube an bie 2Borte eine§ anbern. SutQer erjäblt in feiner «3Bar= nunglfcprift an®ie rui granffurt a. EDI.» (1533) über ben llrfprung be§ ähiibrucfi, ein Softor Qabe auf ber Präger SSrüde einen Hobler gefragt, «ma§ er glaube», unb auf bie Sttntwort be* KöQlerä: «er glaube, maS bie Kirdje glaube», weiter gefragt, «toaS beim bie Hirdje glaube», morauf ber Hobler antroortete: «ioa§ id) glaube». Jiblili-rniiiiu* (Mitra Koehleri), ein lebcrnev Berbanbftüd, bureb meldieS bei öafetounben, Ber= trümmungen ber öalsmirbelfäulc u. bgl. ber Hopf in einer beftimmten 9lid)tung firiert loirb. ftohleule (Mamestra brassicae L.) , 9iad?t= fcbmetterling, f. ©emüfeeulen. M i' bl fliege (Anthomyia brassicae Bouche), eine 6 mm grofse, graue, ju ben Blumenfliegen gehörige fliege, beren Saroen ju Derfd)iebcncn DJJalen im Sabre Dom 3u"i bi§ Dftober bie SBurjeln unb ©tränte »erfdpiebener Kruciferen (Kohl, Mettia), [Rüben, Seofoieu u. f. Id.) burcbjreffen unb febr laftig Werben Ebntien, ohne bafi man ihnen wirf f am bei= tommen fönnte. SoÖIf«^«, f. gudj§ (93b. 7, ©. 307 a). $?of)lfurr, Sorf imKreiä ©örlili bc§ preufi. 9leg.= 93ej. Sicgniti, an ber tleinen 2fd)irna, foroie an ben Sinien Berlin = K. = Breslau, S.=Sauban (21,8 km), H.=©örlife (28,4 km) unb K. = 3-alfenberg (147,9 km) ber $reuf3. ©taat^bahnen (Bahnhof 2,5 km ent= fernt), hat (1890) 1165 G. unb eine ©lasfabrif. S)er Bahnhof aeljört 311111 ©utSbejirf H. unb hat etwa 900 G., meift Babnbcamte, ^oft jweiter Slaffe, Selegrapb, eine Heine Kirche unb ©cQule. Jlb^lgaIlcn--iKüffclfttfcr, f. ©allen (botauijd)). ftoblgeturirtiie, f. ©emüfe. ttohlbitfe, SanS, fiaufmann (nicQt 2ßferbel;änb= ler) ju ft'ölln an ber ©pree. 1532 nahmen ihm Seute eine? fädif. QunterS oon 3afdiwil( auf ber iReife gur 2eip3iger DJteffe feine beiben Sßferbe alz geftoblen weg; ba ber Runter biefelben nur gegen Grftattung be? guttergelbes feerauSgeben wollte ißt, (inb unter 6 aufäiifuiijen. 480 Äol)lt)ermc — $o()Iutig unb R. nur unter 93or6et)alt feiner Gntfdjäbigungä; anfprüdje hierauf einging, aber bann feinen wei= tern SSergleicgätermin burdjfefeen tonnte, erlief; er, in feinem SHedjtSgefübl Deriefet unb entpfinblicb an feinem Vermögen gefct)fibilpjt, 1534 einen gebbe» brief gegen ben Runter unb ganj Rurfad)fen. 06= toobl er fid) öon ber Sefdjulbigung, Sränbe in SBit tenbcrg angefriftet ,;u haben /auf einem 3teid)§tag reinigte, fhe| bod) Rurfürft £[or)ann griebrid) ben für R. günftigen SSergleidj biefeä £age§ um, unb fein SanbDogt Jefete auf eine trofeige Hnttoort K.3 einen 9ßrei§ auf beffen Kopf, ehe nod) R. irgenbroie ©etoati geübt hatte. Trols ber Slbma^nung i'uther-5 begann nun R. 1535 bie angetünbigte fvchbe, bic er jahrelang aufred)t hielt, Uä er bie Üiitlugbcit beging, fid) audj gegen bie eigenen 8anb§teuteju toenben unb baburd) feinen 8anbe§r)erm herau-?ui= forbern. Sr tourbe naeh Sertin gelodt unb bort nadi hinein Sßrojefe im il'iar; 1540 geräbert Tiefe Vorgänge hat ©einrieb, öon Rteift in einer "Jtooelle ■■'Dticbael Mohlhaaö » bargeftellt, bodi hat er feine (Srgätjlung, obfdjon er bie hiftor. ßauptqueUe, bie ntärtifcbeijbroiüf, henutite, ganj frei behanbelt. @ine eingeb,enbe hiftor. ßrforfdjung lieferte erftSBurftjarbt in ber Schrijt «Ter hiftor. vfan-5 R.» (Spj. 1864). ftohlbcritic (Hohlfropf), f. Plasmodiophora. Soblmcifcn, f. SReife. ftobjpalme, f. Euterpe. fiolilrabi, Dbetrübe (Brassica oleracea L. var. gongyloides), Kohlart, bercn fnotlig öerbidter Stengel als ©emafe uerfpeift wirb. 3tacb ber garbe unterfcheibet man weifte unb blaue R. (Empfehlen-?; merte corten finb a. jurg-rühtultur: Söiener @la§- foblrabi (f. Tajcl: ©emüfc I, gig. 14), (Erfurter Trcienbrunnen, frühe englifdje; b. für bie fpäte Rultur: weifte unb blaue ;Kiefeufoblrabi, ©oliatb. Ta bie R. leidjt faferig ober hol^iej werben, fo mad)t man con @nbe i'iär-, bi* Jjuni alle 2— ."> Soeben wieberboltc HuSfaaten unb bringt bie jungen fangen atöbann auf gejdjüfete förmige Rabatten in Leihen oon 25 biä 30 cm SBeite, in ben Steigen in 15—20 cm Entfernung. 3n traf; tigern, büngerreidjem Soben, bei genügenber §eudV tiiifeit unb jcitweiltgem Tüngergufe entmideln fidi bie Rnollen in turger 3eit. «Ür ben SBinterbebarf roerben bie oon ben groften Sl&ttern befreiten Rnol= len im Heller ober in ©ruben eingejdjlagen unb cor harten Jrbftcn gefdjüfet. 3U'" Treiben im 5riib= jähr eignen fidj nur bie SBtener ©laefoblrabi. Sofjlraufrfi, griebr., ^bofifer, Sotfu wn :Hub. Öerm. älrnbt R. (geb.6.9toö.l809 ju ©öttingen, rieft, 9. iitärj 1858 a(» Sßrofeffor ber sJ>bpfii in erlangen), geb. 14. Oft. 1840 ju Rinteln, ftubierte in drlangen unb ©öttingen, mürbe 1864 Toeent be§ •4>hofitalifcben 8erein§ in iyrantfurt a. St. unb 1867 aufscrerb. Sßrofeffot ber ffShnfif in ©öttingen. Öierauf fam er als orb. Sßrofeffot 1870 an baS l^lotedinitum ;u 3"rid? , 1871 an ba§ ju Tarm= ftabt, 1875 nach SSJürgburg, 1888 nach Strafeburg. seine Jyorfdjungen betreffen hauptfädilidi eleftrifehe unb maanetifdie 3Reffungen, aufeerbem Slafticität unb 8id>t. Ser «t'eitfaben ber prattiftfen ^hpftf» (fipj. 1870; 7. 2lufl. 1892) ift ba§ erfte Sud), na* toeldjem phofif. Übungen geleitet toorben finb. 3(uf;er zahlreichen i'lbhaublungen in 3ettfd)riften fdjrieb er "über ben abfoluten elettrifdjen 8eitung§toiberftanb be? Cucdulberg» (Stund». 1888). ft ob trautet), öeinr. griebr. Tbeob., öiftorifer, geb. 15. 3Joo. 1780 3u Sanbblf§r)aufen bei ©öttin= aititcl, bie man unter S cermi gen, ftubierte Geologie unb mürbe 1810 innfteher einer @rjiel>ung8anftalt ;u Carmen, 1814 fiebrer am ©limnafittm ju Tüffelborf, ISIS 3tat am Kon- fiftorium unb SProioinjiaifcbuuoiIegium ut ÜJhlnfter, 1880 (ihef beä Dbetfdjulfollegiumä in ©annooer. 6r ftarb in ber3lad)t jum 30. ,Vrn. 1867 möannouer. Rj öau»t»erl: i Teiitfdje@ejebidne i(5lberf. 1816; L6. Slufl., bearbeitet von Renfeier, 2 Sbe., öannoo. 1875), jeidjnet fidj burd) überridjtlidje Tarftellung au§; ferner fdjriefi er »Tic ©efd)id)ten unb kehren ber ßeiligen Sdjrift» (werft 1811; 30. ätufl., yalle 1885) nebftbembagugep5rigen«6anbbud) für £eb,rer hohaer 3dutlen» (2. älufl., ebb. 1818) unb oSlnleU tung für ^olt-jfdutllehrer» 14. BufL, ebb. 1837), Oluoimloa. älbrife ber 3Beltgefd)id)tes (15. 3lufl., ^pj. 1S61), «Rurje Sarfteüung ber beutfdien ©e= ftbidjte» U4. Hüft, ©üterSlob, 1891). Slu* »er= bffentlidjte er «erinnerungen au-3 meinem Sehen» iManuoo. 1863). Mohlriitic, (5'rbrübe, itedrübe, Unter; toblrabi, erbtohlrabi, SBructe, Sorfcb, Kit 11 o che (Brassica Napus L. var. aapobrassica), ^flatne auS ber ©attung Brassica (f. b.), bercn biete fleifdjige 3Burjetn oon meiper ober eielber Aarhe al§ ©emüfe benufet roerben. T ie empfehlen*; roerteften Sorten finb: toeifee R. (f. Tafel : [yutter= p flau ;en I, gig. 12), grofec iceifte runbe, grofje gelbe runbe, gelbe rotarauhautige 'Jiiefenfoblrübe, gelbe cdimalitoblrübe, große roeijfe grünfbpftae, fdureb. gelbe R. (f. Tafel: ©emüf e 11, f>-ifl. 14) unb poimnerfdje Rennen =3Brudte. Tie gelben corten toerben ben toeifeen meift oorgejogen fotoohl wegen be§ beffern HuSfet)en§ in gefodjtem cjuftanbe als auch roeil fie feiner unb baltbarer finb. Tic .«. gc= beitit faft in jebem 'Soben, aud) in freier erpouievter Sage, wo anbere Rotjtarten meniger eittt forttommen. 3)ie ^ßflanjen jiebt man wie bie .Hoblpflait;eu auä Samen an, ben man im 2lprtl bis Hnfang DJcai auf ein gefd)üfete§ Saatbeet auSfät. Sie jungen Säm= linge fdjüfee man befonber? gegen C'rbflbhe, biefie fehr gem befallen. Sinb fie hinlänglich groß ge= roorben, fo werben fie auf gute» uahrhajtoä 2anb in gegenfeitiger Sntfernung oon 45 bi§ 50 cm aus= gebflanjt. Turch SBerfürgen ber SBuraelfpifeen beim Serpflangen roirb bic SRübenbilbung oeförbert. Sm Öerbft oor ben ftarfen gröften werben bie Stuben au§ ber erbe genommen, oon ben blättern gereinigt unb im Keller in Sanb, aueb in erbgruben auj-- bewabrt bis jum SBerbraud). SofMfaat, f. RapS. fiortlfrlietit, ^ofeph,Kupier|tecber,geb.21. Sept. 1841 ?u fflarburg in aBeftfalen, war 1856 — 70 Sdutler ber Hfabemie W Tünelborf unter Keller, maAte bann Stubienreifen burd) Üfterreid), ysta.nl- retd) unb Italien. Unter feinen Stättern ift ba§ bebeutenbfte bie beil. Säcilia nad) SRaffaet (1879), wofür er 1888 in Sttffelborf bie golbene iltebaille erhielt; ferner bie öocbjeit >u eana nacb s?. 3Sero= tiefe, SÖtabonna mit bem Scpleier nadj fKaffael, T)ie ltnbefledte SrnpfängniS nach i'turillo (im Sonore), Tie peilige Stacht nad? eorreggio (1893), bie Sirti= uifd)e SJtabonna (1894). Jtul)l frliunt'e (Tipula oleracea L.), eine 22 mm lange afajgrau unb_ braun gejeid)nete ©chnate, beren Saroe oft maffenhaft tu htimu'M'eidicr erbe lebt unb unter Umftdnbcn burdj Hufroür)ten bie feinfteu Sftanjenrourjeln hefchäbigen foll. Ji olil tu it he, fooiel wie .öoUtauhe, f. Tauben. Kühlung, f. eifenergeugung (Sb. 5, S. 924b). 6t, f'n!) unter 6 aufjuiudjen. Äotjlüijgeidjen — Äotuobioit 481 Jtof|lt»ögclct)CU, fooiel wie SBrauntcblcben, f. ftotjlrtKinje, f. ©emüfewan3C. [Sd)mäfcer. «uljlnu-ifiliiig, f. Sßeifslinge. Stotjijündlcr (Pionea forficalis L.), ein 25— 30 mm [pannenber 3ünSler (f. b.) »on Ttroftgelber garbe, mit jttei rötlicbbraunen Guerftreifen unb bunflem SDlittelfled ber üorberflügel. Ser ß. bat jwei ©encratiouen im $abre unb fliegt baS erfte sDJal im 3)tai, baS jweite 2)kl im September. Sic grünlicbgelbe [Raupe lebt auf Sobl unb anbern rulti= eierten unb »üben fireujblütlem unb wirb BfterS mertlid) fdjäblicb. Äoöit, ©alomon, Scbnjtfteller, geb. 8. 9Jcärj 1825 ju $rag, ftubierte bafelbft SDlatbematil unb über= nabm 1863 baS ©efdjäft feine» Katers, drfolg er= rang er juetfi mit ber Srjäbluna, «©abriel», bie er für bie Sammlung jüb. ©efd)id)ten «Sippurim» (Sßrag 1853; 2. 2lufl. , 3ena 1875; in mehrere Sprachen überfeist) fdprieb. @rft 1874 nabm fi. feine fcbriftftellerifd)e 2l)ätigfeit »ieber auf mit bem 9io= man «Spiegel bor ©egenwart» (3 53be., ?jena 1875). gerner fdirfeb er: «fraget ©bettobilber» (Lp3.1884), «SeS 6tabtfdjreiber§ ©aft. ©erettete ©bre», jwei ©gäblungen (ebb. 1886), «9ieue ©bettobilber» (ebb. 1886), «Ser alte ©renabier. Sie fibelen 2llten», 3wei Srjablungen (SerL 1893), «Ser Lebensretter unb anbere 6'rjäl)lungeu» (ebb. 1893) u. a. ttoliu, Sbeobor, Sürfterjbifcbof »on Dlmüfc, geb. 22. Söldrj 1845 in 58rejni& (in Diabren), ftubierte an ber f. f. tbeol. gafultät in Dlmüh unb würbe 1871 311111 SBriefter geroeib. t. (fr warb bann Koope= rator in Sßfetin, 1874 Hatecbet am SRealMmhaftum in greiberg, brci Neonate fpätcr jweiter (Seremoniar beS gürfterjbifcbofS in Dlmül}, 1882 'iprofeffor beS ßird)enred)tS unb ber gunbamcntaltbcologie an ber tbeol. gafultät bafelbft unb 1887 SanonifuS. 2lm 8. 9to». 1892 würbe er juiri gürfterjbifd)of »on Dl= müts erwäljlt unb als foldjcr 12. gebr. 1893 eingefefet. Stocbnc, SBernb., greitjerr öon, 21rd)äolog, Tai- miSmatifer unb ijeralbiter, geb. 4 3>uli 1817 in SBertin, ftubierte bafelbft unb in Leipsig, babilitierte fid) bann an ber ^Berliner Uniuerfität unb würbe 1844 als Honferoator bcS DJtünjfabinettS ber @re= mitagc nad) Petersburg berufen. Seit 1857 war er aud) SBorftanb ber beralbifcben Abteilung im Se= partement ber fteralbif beS Sirigierenben Senats. G'r ftarb 17. gebr. 1886 in SBürjburg. Sie Slb= teilungen ber Eremitage bat S. faft fämttid) wiffeiv fcbaftlid) georbnct unb befdjriebcn; »on feinem Satalog ber ©emälbegalerie erfdjien 1862 eine neue äluflage. @r»eröffentlid)te ferner: «Seiträge 3ur©e= f cbicbte unb 2trd)äologiebeS ©berrouefuS in Kaurien» (sl>eterSb. 1848), baS SßradjtWer! «Description du musee Kotschoubey» (ebb. 1857), Wofür er bie got bene DJiebaille beS granjojifdjen ^nftitutS erhielt; «Kotice sur les sceaux et les arnioiries de la Russie» (21. 1, SBerL 1861), «über ben Soppelabler» (ebb. 1871), «93ertin, SloStau, St. Petersburg 1649— 1743» (ebb. 1882). älufjerbem gab er feit 1842 nu= miSmat. 3eitfd)riften berauS. JU'liutiation (frj., auS bem 9lrabifd)en), eine Operation bei ©ewinnung citberijdier Cle, bie barin beftebt , baj; baS einmal mit ber ^flanjcnfubftanj beftillierte SSBafjer »on neuem benuljt wirb, um mit frifefcer ^flanjenfubftam beftilliert ju werben, öierburd) wirb eine Slnreiajerung an ätberifebem ßl crrcid)t, bie fcbliefjlid) jur 3lbfd)eibung beS ßlS fübrt. SunierbingS fommt bie fi. in biefer gönn nur nod) feiten jur SSerwenbung, ba bie meifteu S3ro(ff)üu§' £im»erfatiottS=£fjiton. 14. Hüft. X. ätberifd;en öle nidjt mebr burd) 2)eftillation mit SBaffer, fouberu bureb Seftillation im Sampfftrome gewonnen werben, wobej fle, nebft üerbältniSmäfjig wenig uerbid)tetem SBaffcr, »on »ornberein in ton= zentrierter gorm erbalten werben. S)aS. bterbei »erbidjtete 3Baffer wirb bann für fid) beftilliert unb Idfst in ben erften Slnteilen bie öefamtinenge beS gelbften £IS übergeben. Sicfe Slbfcbeibung beS &l| auS bem SBaffer bejeiebnet man ebenfalls als H. Stobortation (tat.), ßrmabnung. Mo borte (lat. cohors, «.fiaufe»), bei ben 9ib= mern urfprüuglicb ein Reinerer mUitar. Sruppen= förper. 9iad)bem bann aber junäcbft bie Kruppen ber italifeben SunbeSgenoffen in Ü. eingeteilt unb je brei DJlanipel einer Segion ju einer fi. äufatnmen= gefafjt worben waren, würbe bie K. feit 2RariuS' 3eit bie tattifdje ©runbabteilung aud; ber Legion, bie fortan auS jebn S. beftanb. SSter fi. bilbeten baS erfte, je brei H. baS 3 weite unb britte Jreffen; baS äWeite treffen war auf bie S^iftbenräume beS erften gerietet. Sie S. jcvfiel in 6 Eenturien unb jäblte 600 DJlann. Sine befonbere Stellung nabm bie in ben fpätem 3abrl)unberten fo genannte prätorifd^e ß. (cohors praetoria) ein, bie auS auSgewäljlten Leuten beftebenbe Leibwad;e beS gelbberrn. Sie würbe fo 31t einer 2lrt s-J>orfd)ule für bie Dffi3ierSlaufbabn. Sie Legionseinteilung ber auSgebenben Diepublit blieb aud) in ber fiaifer= seit, wo bie S. burdjfcbnittlicb 500 iDlaun ftarf war. Dleun, bann jebn K. s15rätorianer (f. b.) unb ur= fprünglid) brei, fpätcr »ier für bie Sicberbeitspolijei »erwenbete R. (bie cohortes urbanae), fowie fieben $. SBacbmannfdjaft (bie cohortes vigilum), biefe alle je 1000 Scann ftarf, lagen in ber yauptftabt. 3n ber fiaifergeit Würben aud; bie Kruppen, weld;e ben in ben ^>ro»in3en ftationierten Legionen bei= gegeben waren, in IJ. eingeteilt, bie cohortes auxi- liariae(öitfStoborten), Weld)e entweber auS 500 ober auS 1000 SÜlann beftanben unb meift auS gufs=, sum Keil aueb auS gemifdjten Kruppen gebilbet würben. Sobrcn, ebemalS ©boruu (b. I). ©erid)tSort), Stabt in ber 2XmtSbauptmannfd)aft 35orna ber fäcbf . SreiSbauptmannfebajtLeipjig, bat (1890) 944 coang. @., 93oft, Kelegrapb, neue Äirdje, DiatbauS, 2Baffer= leitung, Spartaffe; Scbloferuine, Köpferei, median. Strumpfmirferei unb öanbfdnibmacberei. Söörttiaffct (ßuüerwaffer) ober Srud = waffer wirb bei §od)waffer ber glüffe burd) bie Seicbe biuburd)geprefät unb »erfumpft bie hinter benfelben liegenben glädjen, bie bann fdjwer 311 ent^ Wäffern frnb. Jloibrtlcit, ein Heiner fatnojebifcber 58olfSftamm, ber am redjten Ufer beS mittlem Slbafan lebt unb jefet »oUtommen türfiftert ift. Jtoijan, grofeeS oftafiat. ©ewid)t, f. 6oöang. JVointctcriou (grd).), f. Coemeterium. fio'i'ncibicrcn (neulat.), jufainmenfallen, 311= fammentreffen ; Soincibe'n3, baS 3ufammeu= fallen, 3ujanimeutreffen. Jloinobtou (grd).; lat. coenobium), ein Älofter, in bem bie 9Jcond)e (S 0 i n 0 b 1 1 e n) obne jeben @igen= befife ein gemeinfameS Leben fübren in ©ottcSbienft, SBobnung, Unterbau unb 2lrbeit, geleitet »on einem SSorfteber, ber im 2lbenbtaub 2lbt, im Orient ijegu= menoS (f. b.) genannt wirb. Sie fioinobien galten in ben älteften Seiten beS 9J?önd)tumS als S?or= fd)ulen für bie Lauren (f. Laura), bie ibnen auch nad) bem reinen ©runbgebanfen beS SJiönditumS (f.2(nadjoreten) an $eiligteit überlegen finb. Stur im 31 4S2 Alotttüeftititr — föofarbe Orient peben neben ihnen bie Steten (f.D.) unb bie fieQien (f. HeQion). SUsSieubilbungenberKoinobien finb bie ibiorrbptbnüfcbcn (f. b.) Rtöfter an.uifeben. So'fnöcfritur (lat.), SJcitbelebnung, im Öeljiigroefen bie ^npeftitur, bie mebrem SBerfonen gleid)zeitig an bemfetben ©egenftaub erteilt »irb. ttotoe« (lat. EöuS), nad) ber grieeb. sage einer ber Sitanen imb Bater ber Scto unb Slftcria. Moipu, f. Sumpfbiber. Jini fit (türf. , «.v>ammel»affer») , mehrere 8"lüffe im ruft, ©ebiet Sagcftan, bie auf bem öauptrüden beä fiaulafuä entfpringen. Sie hauptfäd?licbften ftnb ber airoarijdje K. (öftlidi) unb ber Slnbiftbe ft. (rceftlidi), bie norböftlicb fliefsen unb ftdj 311m glujj Sulat (f. b.) Dereinigen. Söj (Sjöi,_türf.), Sorf. ftöjantliatüruii, früher Kojampabi unb Ko'ibmutur genannt (engl. ßoimbatore), üauptort beS SiftriftS K. (20310 qkm unb [1881] 1 657 <590 6". , meift ßinbu ) in ber inbobrit. ^5rä- fibentfebaft 3Rabro§ in BritifdbCftinbien, ift unter 11° nörbl. 93r. unb 77° öftl. S. auf bem linfen Ufer be§ 3toi.il, eines reebten StebeufluffeS beS Ka»eri, umreit beS SiilgirigebirgeS, in einer trodnen, ge= funben ©egenb, an ber Bahnlinie HcabraS=Bepur (Beppcre) gelegen unb bat (1891) 46383 (S. Soje (nieberbeutfd)), fefte hölzerne SBettfteHe auf Kauffabrteifdnffen, bie ge»öbnlicb für bie 9)tann= i*aften unb Sßaffagiere ju z»eien übereinanber an ber Borbroanb aufgebaut ftnb. Sie Offiziere auf ftriegSfdbifjen haben fefte bölzeme ober febmingenbe eiferne K. in ihren Kammern. Sojetein, Stabt in ber öftere. BezirfShaupt= mannfebaft Sßrerau in 9Jiäbren, an ber DJcar* unb an ben Sinien Brünn=Brerau unb K.=Bielitj ( 180km) ber Kaifer=gcrbinanbs--9iorbbabn, Sig eines Be= rirtSflericbt» (252,63 qkm, 27469 meift cjed>. @.), bat (1890) 5605 meift cjed). @., «ßeft, Selearapb, an jehnlicbe Strebe, iHatbauS ; 3utf erraffinerie, Sit tieu= maljfabrit, 2 Brauereien unb Slderbau. ttojunM'dmr, f. KujunbfcbiE. Rota (Eoca) ober Euca, ber peruau. Oiame eineS Strauches (Erythroxylon Coca Lam., f. Ery- throxylon unb gig. 3 beim Slrtitel SSculinen), öeffen baS Sllfaloib ©orotn (f.b.) entbaltcnbe Blätter äbnlidj »ie ber Betel getaut werben. Scr Kofa = ftraueb (Kofapflanze) erinnert in feinem 3luS= feheu an unfern Sob»arjborn. Gr erreicht eine fiöbe pon etwa 1 % m unb »ädjft »üb in (Fcuabor, Boliuta, Beru unb bem nörbl. Gbile. 9Jian tennt jroei Spiet arten: Ypara, beJonberS in Bcru gebeibenb , unb Hatun Yunca, bie in Bolioia perbreitet ift unb oberfeitS buntelgrüne,unterfeitS aber hellere Blätter ! trägt als bie erftere Spielart. Sie Kotablätter \ finb länglich clliptifcb, bis 6 cm lang unb ct»a halb fo breit. 9iaob oben euben fie geroöhnlicb in einer Spi^e, tonnen aber auch abgerunbet unb mit einem Stacbel]pil)cbcn perfeben fein ; nach untenjoerjüngen fie fid) in einen turjen , 5 mm langen Stiel. Sic finb gansranbig unb ber Staub ettoai umgebogen, oberfeitS fdnnuljiggrün, unterfeitS blaff er, fahl, bünn, fteif unb jerbrecblid). Bon bem ftarten DJHttet nerp rcrlaufen meift jroei galten nach ber Spige zu, bie befonberS unterfeit« beutlich berportreten. Qn= folge oeS zur 3eit lebhaften BcbarfeS an fiofa= blatten» »irb ber Slnbau bes Strauches mit grof3ein Grfolgc betrieben unb ättwr poräugsroeife an ben bftl. i'lbbängen ber Slnben in einer .öbc Pon 1—2000 m ü. b. 2J?. Sie gortpflanjung gefchieht Slrtitel, bie man unter S oerm am heften bunfc Samen, bie turj por ber Oiegenjeit, bem heften 3«tpunfte für bie StuSfaat, geenttet loerben. Sie Samen »erben auf ein bumusrei6eS, gut jettteinerteä, burdb ein 3Matten= ober Blätter- badj gebedteä Beet gefät, nur »enig eingebrüd't unb gut beroäffert. Sßenn bie jungen Bflänjlinge 15 cm bod) finb, »irb ba§ Sdiufibad) entfernt. Bei Eintritt ber folgenben SRegenjeit »erben bann bie Sßflanjen auf trodnen, aber nicht magern Beben, ber forgfältig sertleinevt unb pon llntraut gereinigt ift, PcrfeUt. Sic Pflege ber Pflanzungen In-fteM pon nun an in jeitnjetfigem Stujlodern unb SRein= halten bes Bobeng. ll/a Sabre nach bem S8er= pflanjen tann jum erftenmal geerntet »erben (bö*= ftens j»ei Srittel ber Blätter). 9iad) je 2— 21, SBlonaten »ieberbolen fich. bie (Sntten bis jum 40. Qabre. Sie geernteten grünen Blätter »erben in bünnen Sagen auf einer SBärnte auffaugenben, feb»arjen Unterlage (SBolltud) ober Sdnejerplatteni getrodrtet unb bann in Säde pon etwa 25 kg In- halt feft eingepadt. Sa biefeä Verfahren aber nodi febr mangelhaft ift, tommt feiten gute, recht oft jogar faft »ertlofe ß. nach Guropa. OJlan fdiäftt bie jabvlidie ©cfanttprobuftion auf 16 üllill. kg. Sie Slusfuhr ber getrodneten fiofabtätter betrug 1888: 3194 Soppelcentner im SBerte pon 239166 i'i., 1889 : 4572 1 oppelcentner im SBerte Pon 423 950 Tl. ftof nii, Kbofan, (Ebotanb. 1) (Ehemaliges dtfanat in Eentralafien, ;u beiben Seiten beS Spr= barja, grenzte im 0. an China, im SB. an Buchara, im S. an Karategin, im 9L an ben Steppenfluj, Jfdnt unb hatte gegen 220000 qkm. SaS 2anb hatte fich 1597 pon Buchara freigemad)t. 1840 in- gannen neueöänbcl, bie zutebt bie @inmifd)ung ber SJtuffen beroorriefen. 1853 »urbe pon ben leMeru bie gefte ?lt=metfchet (jeiu gort 93eroh)frii) erobert, 1864 Surteftan genommen, halb barauf Sf(b.efcbfent (Jafchfent), 1866 Gbobfcbent, 1S76 ber letzte SReft S.S, auS bem baS raff, ©ebiet gerghand (f. b.) ge= bilbet »urbe. — 2) Sfretö im »cftl. Seil be§ ruff.= centralafiat. ©ebieteS gerghanä, hat 15036^ qkm unb 201977 G. — 3) SrciSftabt im ftreiS &., 12 km füblid) pom Snr=barja, an brei Sinnen beS giüfecben Sul, hat (1885) 54043 @. R. ift finoten= punft perfdnebener fiara»anenzüge unb »ar bis 1876 öauptftabt beS ©banatS. Stofanaba (Eocanaba), f. Satiuaba. >iLitnpflnii',c, f. $ofa. Stofarbc, in granfreid) Bezeichnung für bie Banbfchleife in@eftalt einer Stofette auf bem vuite, bie anfangs als SrtennungSzeicpen polit. Parteien unb fpäter als 9iational,;eidien galt. Sie gröfete Berühmtheit erlangte bie breifarbige, blau=»eif?= rote K. (blau unb rot finb bie Aarben pon Baris, »eifi bie garbe beS Königtum*). Seit bem Be= freiungShiege oon 1813 tarnen aud) in Seutfcblanb bie s3!ationaltotarben, nad) ben SanbeSfarbeu zu fammengefeftt, auf. DJian trug fie bautalS all; gemein; fpäter »urben fie nur nod) pom SWititär unb uniformierten Beamten getragen. 3" ber beut; feben Slrmee bat na* 2lrt. 63 ber :Heid)Sperfa|Uutg ber betreffende Kontingentsherr bie St., »ie üher= baupt bie äuf;crn Slh.undien zu beftimmen. So* führen bie Gruppen ber jeuigen BunbeSftaaten, bie mit Sßreufjen illilitärfonoentionen abgejd)loffen haben, aupev ihrer ßanbeSfofarbe aud) bie preufe. (fdnoar.i -»eif;ei ß. Tic beutfdje SWarine trägt bie beutfebe (fdjmarz iceitVrote) R. Sie Stbertennung ber bürgerlidjen 6brenred)te unb bie Berfelumg in bie igt, finb unter ermannftabt, im SB. an Untcrmeiftenburg, bat 3109,07 qkm unb (1890) 135312 meift beutjebe enang. @. (14148 Ungarn, 53644 [Rumänen), barunter 3856 SRömifd}*, 15 582 ©ried)ifcb = Ka= tbolifcbc, 46 209 ©rieci)ii_d) = Orieutalifd)c unb 803 Israeliten, öauptjtabt ift ©äjäfsburg (f. b.). 2>a§ Komitat umfaftt bie ©täbte mit georbnetem 2Ra= giftrat i'icbiafd) unb ©d)äftburg unb 4 Stuhl; beuvte. — 2) Kleinlofelburg, Kteinfofel, ungar. Kis-Küküllö, grenjt im Si.'an bie Komitate Sorba Siranpog unb 2Raro§ 2"orba , im D. an Uboarbet», im 6. an ©roftfetd, im SB. an Unter; weiftenburg unb bat 1645,s2 qkm unb (1890) 101015 meift eoang. ruinän. Q. (27 652 Ungarn, is 273 Seutfdje), barunter 4806 3{ömifa>, 35781 ©ried)ifd);Katbolifd)e, 18073 ©ried)ifd) = Orienta; lifebe unb 1418 3§raeliteu. i&auptftabt ift (F'lijabetb= ftabt (f. b.). Sa§ Komitat umfa&t bie Stabt mit georbnetem 2Ragiftrat unb tönigl. greiftabt (5lifa= betbftabt unb 4 Stublbejirfe. Stufen, 3ob§., Sbeolog, f. EoccejuS. Jtöfen, Untugenb ber Bferbe, f. Koppen. Stofett (frj. coquet), gefall jüd)tig; Kofette, ge; falljüd)tige« grauenjimmer; Kotetterie, ©efall; fud)t, gefallfüdjtigeä SBenebmen; totettieren, fieb gefaUfüdjtig benehmen. Äoffcleiförner, f. KodeUförncr. Äoffo, Japan. Straud), f. Cämpanula. ftoffoln, Stabt in ginlanb, f. ©amla Karlch«. Jtoffotttt), Varietät beö äugit (f. b.). JJo fr' olitben, eigentümlidie mifrojfopifcbe Kalf= förpereben oon ©eftalt einer burd) ein Ouerftäbdjen uerbunbener Swppelfdjeibe (fog. Sianfcbcttcntnopf; form), bie fid) in bem SBobenfafc ber SEieffee in ungeheurer SRenge finben unb fid) gelegentlicb gu r fugeiförmigem ©ebilbe (Kotfofp hären) ju= fammenlegen. grüber bielt man fie für Gruuigniffe, St'clcttbilbungen, be§ fog. Bathybius (f. Kammer; ünge) felbft; jetjtiftman, nadjbem ber Bathybius auä ber llieibc ber Scbewefen geftridicn würbe, üon biefer 2lnfid)t surücfgetommen , unb bie einen gor= feber feben in ibnen gan,? felbftänbige ©ebilbe or= ganifdjer ober anorganifeber Diatur, bie anbern Aortpflansunggprobutte non Salfalgen. Stotfuc (grd?.), öammelname für bie ruubcn gormen ber Bafterien (f. b.); in biefe Kategorie ge= boren bie flcinften biä jetjt befannten Sebemefen. »2je nad) ibrer Sufammenlagerung in Ketten, Kugeln, traubenf örmigen Raufen, 2Bürjel'n unterf du-ibet man ©trepto = , 2lrco = , ©tapbplof offen, ©arcine u. f. ro. Siegen immer je Sinei Soffen biebt jufammen, fo fpndjt man tion einem Diplococcus (f. b.). 5)ie loidjtigften berfelben fmb: 1) Sapropbpten: a. Micrococcus ureae, jerlegt ben öarnftofj in SIrtifcI, bie man unter ft uenni&t, finb unter 6 auiäiifucljeit. foblenfaure§ Slmmoniaf unb erzeugt fo bie eigen-- tümlicpe 3crfetiung unb Srübung be^ frei an ber £uft ftebenben .|öarn§. b. Sarcinc, ein in eigen; tümlicbcn Würfelformen (ÜBarenballen) »aebfenber K., beren SBorfommen im 3Ragen bei d)ronijd)en ßr= Weiterungen unb äbnlid)em feit langem befannt ift. 2) "I5arafiten: 6treptofoffu§ (Streptococcus pyogenes, f. Safel: Batterien, gig. 2) unb istapbplotoffug be» (f iterg , ©tröptofo!fu§ bee Grpfipel«, ©onotoffuÄ (Iripper), K. ber granulären Slugenentjünbung (Jrad)om), Stplofolfuä ber trup; pöfen Sungenentjünbung, Micrococcus tetragenns (f. gig. 6). — Über bie einjelnen formen ogl. bie betreffenben Krantheiteu ; bejüglta) ber 93iotcqic ber Soffen f. Batterien. Jlotou, f. ßoeon. [Kufu=nor. Moto=:tot, ©ee in ber SBtongolei, fooiel wie Äofoeiboft, f. KofoSfafer. JlofoCbiittcr, f. Koto-Jnuftbl. Jlofoöfnfer ober.Uotoebaft, ber braune, fafe> rige ©toff um bie barte ©cbale ber SofoSnu^, ben man burd) dinroeidpen in SÖaffer unb Klopfen unb Öedjeln ui groben, bi* 300 mui langen Rafern jer= teilt. S)iefe werben 311 Sdjuüven unb Striden fomie ,?u ©arn oerarbeitet, au§ meld) leBtenn man äRatten, Seppiebe, SRatra^enjeuge u. f. tn. bcrftellt, bie fid' bureb gupfee ."öaltbarfeit au§;eid)nen. StofoiSfett, f. Kofosnufebl. fiofo^tnfcln, eine fleine unbewohnte 3nfet= gruppe beS bftl. totillen DceanS, ungefähr 300 engl. SDteilen im ©SB. be= 3ftbmu§ uon Manama, ©ie haben in ibrer gauna eine eiaentümlidje Kudude' gattung Neococcyx mit einer 2lrt, Salvini Sclat. — fiber bie K. beS Snbifdjen DceanS f. Keelingiufeln. ftofoi'trcb.?, f. ginfieblertrebfe. Jtotoe preffen, in neuerer Qeit aud) in S)eutfd)lanb au>5 Kopra burd) 2(u33ieben mit ©d)Wefeltohlenftofj ge= wonnene weifse, bem fccbweinefcbmal,? äl)nlid)e, un- angenehm riedfenbe gett. G§ fdbmiljt bei 22° unb beftcl)t ber öauptfadbe nad) auä einem (So citri n genannten gette, ba» beim SSerfetfen in ©locerin unb Kotoäfteavinfäure, Ci3H2(J02, jerfällt. 3)a§ K. bient hauptfäd)lid) gur Kernen; unb ©eifenfabrt= fation. S)ie barau§ bargeftellte ©eife ift glänjenb weift, bart unb leicht löslich, jebodj oou wtbrtgem ©erueb, we§balb ba§ K. meift nur al§ 3«fa6 3" Balmbl ober SEalg oerfeift Wirb. Sunierbingä wirb au» bem K. in 3)eutfd)lanb bie ju epeije= unb Kocb= jweef en bienenbe fio f o Sbutt e r bereitet. S)er ä$er= brauch an K. ift fehr bebeutenb. Hamburg allein führte 1892 gegen 29500 Soppelceutner im SBerte »on 1,7 Ü)2ill. 3)J. ein. Sofoöpnlnte, 6oco§ (Cocos nueifera L., f. Jafel: Balmen I, gig. 6), bie loiditigite 2lrt au« ber etwa 25 2lrten umfadenben 5f5almengattung Cocos. ÜBäbrenb alle übrigen ätrten im tropijd)en llmerifa einbeimifd) finb, läftt fid) über bie öeimat ber K. feine fiebere Slngabe madjen, fie wäd)ft in ben 2ropen= o i i OL 4*4 föofoäpffaume — StoU gegenben fo»ohl bet SHten ali bei [Reuen SBelt unb iit auch überall in ben 3ropen in ber Stäbe ber fiüften jd'on feit fet)r langer 3«t eine wichtige Kut= turpflangc. Sie kniet) gtoar gewöhnlich, nur gegen •20 in hoch, erreicht jebptt bisweilen 25 — 30 m Ö8t)e. 3fa faManfer, geringelter Stamm trägt eine Krpne oon 10 bis 12 gefieberten, jdwnen grünen, bis 5 m langen Startern, beren Stiel am ©runbe pon einem when, braunen ©eftecht umgeben unb unterjeits rinnemörmig ausgehöhlt ift. 2luS ben 3ld)ieln ber unterften Stattet Eommen bie bis 1 m langen, gufammengebrücften Stütenfdjeiben berpor, »elctje lange, oietfatb. Dergroeigte (bis auS 30 brei= fantigen 2i)teu beftebenbe) Rotben mit gelben mämv lieben unb grünen roeiblidjen Stuten umfdjliefjen, Tic nicht feiten einem ilienjcbentopf an ©röfjc gleidpf ommenben jvnUbtc i fi o t o s n ü f f c ) finb blafs aidvivau ober rötlich, äuf;ertid) ton einer bis jroci junger bieten jjaferfcütte umgeben unb enthalten eine" tid- unb t)artfdjalige, breifanttge 9hi| mit brei Söcbem an ber Spitje. Sie junge Dtufe ift mit einer milchigen glüffigfeit, ber KofoSmtld), er= füllt, bie einen jüf;licben ©efchmatf b,at unb ftifd) ein angenehmes, tühlcubeS ©eträn! gemährt. I ieje 2Jtilcb erhärtet bei uincbmenbcr Steife gu einer nuf$= artig fdjmecfenben SÖlafje, bem ßofoSnujjtern. @tne lofcmenbe Sultur ber K. ift nurtmöglidj innerhalb ber SBenbefreife unb in ber 9tät)e beS 3Reer3, wo fie ber Seebrife auägefetjt ift. Sie SRüffe muffen vor ber Saat fo lauge aufbewahrt »erben, bi§ bie SRinbe trocten ift (nieift öier 2ßoeben). 3m 5. bis G. Sölonat nad) ber i'lusfaat im SBeete ober Stopfe erjdwinen bie Seime, bie nach roeitern 3 5Dto= naten DerpflangungSfäpig fmb. Sie 9ßflang»eite foll nicht unter 7 m betragen. 2IIS 3wijcbenpftan= gen, bis ber Saum trägt, finb am heften SaiiT» »olle, 3JamS unb 39ataten. Sie K. bebarf einer regelmäßigen ftarfen Süngung, am beften mitftolj: afdje. Sie Eingeborenen unterfebeiben eine grojje 9lngabl oon Spielarten, bie aber nur wenig oer= fd)ieben finb. Sie Saline beginnt oft fefcon im 5., meift aber erft im 8. 5tat)te gu blühen unb trägt bis gum 60. 3at)re reicblicbe grüdjte. Sieje braueben faft 1 Saht fiur Dteife. Sie burdjfdjnittticbe 3abreS= ernte eines SBaumS ift GO Sfttffe. (Sttoa bi§ jum 35. Sabre beftebt ber Stamm nur aus einem mit fchwammigem SDtarf erfüllten .'öol.v cplinber, fpäter tnirb er Diel fefter, inbem er auch in= roenbig üertjotjt. SaS öolj »irb bann unter bem Stameh ©tacbclfdjmeinbolg ausgeführt unb gu Saugroeden, SJtöbcln unb allerbanb tleiuen 9tippti jd> fad)en oerroenbet. SaS auSfliefsenbc ©unimi bient ben grauen £abiti§ bagu, bie öaare gtängenb gu machen unb gu befeftigen , bie Schale ber Dcüffe ben Serootmcrn ber Sübfee = 3nfeln jut Verfertigung pon allerhanb ©efäfeen. Sie SBlätter benutzt man gum Sadjbeden fornie _ju Jeppidjen unb mandjerlei ©eflecbten, bie 93(ütcnfd)cibcu unb alten Stdtter ;u gadeln, bie Slittelrippe ,?u Kämmen, bie jufam= mengebunbenen Slättcr ;u Sefen. Sa§ öirn ber ■ßalme, b. t). baS gan? junge 9Jtarf unter ber ßnb= tnojpe, melcfeeä einen füfsen, an .fiafelnufe erinnern: ben ©ejd)mact befigt, bc»glcicbcn bie gang jungen SBlätter »erben als ©emüfe (^almiobl) jube: reitet gegeffen, unb au§ bem Jafemct! am ©runbc ber Stattet Surcbfcfjläge unb felbft Slnjüge oerfer: tigt. Stu§ ben gajern ber g-ruditpülle, bie im San* bet ben Flamen Goi'r führen, bereitet man Saue unb Stride, bie 3»ar nidjt fo fd)ön au§fet)en roie hänfene, aud) feineu Seer annehmen, aber faft un= oertoüfttidj finb unb fid? baher namentlich ju Sinter* tauen fehr eignen. Slud? Sefen, SDtatten, Surften, .öüte unb ailerbanb jiertiebe» glcdjtroert »erben barauä oerfertigt. 2hu3 ben nod) gefdiloffeneu Stütenfdjeiben toirb burdj UmfAnürung mit jungen .Hptpshlättern unb 2lnfcbueiben ber 2obbp ober V almmein, unb au§ biefent burd) Scftillation Slrrat, burd) d"infpd)en ein Sirup unb enblidj ein brauner Vatm.uidcr, ber 3aggert)= ober Sagte: 3uder (^agara), ge»onnen. Serficmber Straffe »irb roh lun-fpeift, namentlich, aber al§ ft o p r a (f. b.) Perfanbt unb jur gabritation bes" Sotoänufsöli (f. b.) benutzt, ß'ine Üianbet Siüffe giebt 2 1 öl. Sen 3teft perfüttert man auf Septon »ie bei uns bie iKaps tuchen. Sie harte "Diufjfcbale benufet man ;u atlov- hanb Sredjslemmren, namentlich gu Knöpfen.— Sie grpf5ten Kulturen ber K., etroa 20 ÜJlill. Säume, befinben fid) auf Eepton. Sie 2lu§fuhr oon bort beträgt im Surd)fchnitt jäbrtiA 6 2)lilt. frifefce 9iüffe, 70 000 Str. Eoir, 10000 Str. Saue, 50000 Gtr. ©am, 250000 ©allonen 2lnaf unb 50— 60000 Str. Kopra. Ser 2Sert ber ©efamtprobuttion be§ Dcalaüfden Strdjtpelä beträgt jährlich ctroa 50 ÜRill. EK. Sebeutenb ift auch bie Vrobuttion ber »eftinb. 3nfeln, beä Sübfee = 2lrcbipet§, ber nbrbl. Küftcngebiete ppn Srafüien fp»ie 9)lalabar§. Son ben übrigen amerif. 2lrten oon Cocos ift namentlich, bie in Kolumbien beimifebe b u 1 1 e r = gebenbe Koto^patme (Cocos butyracea L.) berühmt. Sie ift ein majeftätifdier Saum mit faft cplinbrifdiem Stamm, aus beffen 3)2arf bie 3n= bianer ebenfalls Valmfoein ge»innen, inbem fie ben Saum oor ber SBlütegeit fällen unb ben Stamm unterhalb ber Krone ausbooten. (SS fammelt fid> bann ber »einähntidie Saft ppn fetbft in ber 65b,= tung an. (Sin Saum liefert gegen 18 §lafd)en ä 750 cem ^nbalt. (Sinige 2lrten ber S. »erben häufig at§ Stattpflansen gejpgen , fo Cocos Wed- delianaTTwÄ (f. Safel: Valm^n II, gig. 2) unb Cocos rlexuosa Mart. — Sgt. Semler, Sropijde 2lgrituttur, Sb. 1 (SBiSm. 188G), S. 566—604. Mor'ucpflnuine, f. Chrysobalanus. Sofottc, f. ©ocotte. JtntC, auch 6oat§ unb (SoteS, engt. Coke, ein Seigmaterial, baS burch ßrhitien ber Steintobten in befonbern Öfen (K'ofSöfen) geroonnen »irb, in benen ber 3u'i'itt beS SauerjtoffS ber 8uft ent: fpredienb geregelt »irb. Utan beabftdjtigt bahei, au§ ben cteinloblen ba§ teils cbemifd), teils mechanifcb gebunbene SBaffer unb ben Scb»efel auSgufdjeiben unb in bem K. ein Srennmaterial tjergufteUen, ba§ einen hebern öeijwett befigt a(S Steintohte, trotj: bem »eniger »iegt unb ftd) beShatb billiger oerfenben täfst. ©egenüber ber Kopie bot eS ben 9cachtcit, baf> eS nur bei reicblubem Suft^utritt 3um Srenneu unb (Entfalten feiner ganzen öeigtraft gebracht »erben tann. K. »irb überall ba mit Erfolg oer»enbet, »o befonbere yitic erforberlictj ift, in erfter Cinie bei ber Serbüttung unb ^Bearbeitung ber Itetalte, bei bem gabritbetnebe überhaupt, gurSampfergeugung ber 8ofomori»en unb Sdutfsmafcbinen, bei 6'inricbtung ber Efen mit ben entfpreebenben Soften fetbft für 3immer: unb Kücbcnhcisung. 3e "ad' ^euicr ^cr= »enbung foll aber ber K. ben abroeid?enben 2lnfor= berungen entipreeben. SeifpietS»eife mufe für me: tallurgifdie Sßrogeffe ber K. möglidjft febmef elfrei fein. SDJancbe Kobt'enfortc eignet fid) überhaupt nicht für bie Serfotung. Sie K. bitben fefte Stüde pon eifert» Strtifcl, bie man unter S DermiBt, fmt) unter 6 aufsii|ucf)en. Äofi'dja -- Äol&e (öaartrarljt) 485 grauer garbe. SBegen i'ncr geftigteit wibcrjtcbeu biefe Stüde aud) in böbern JQodwfeu ber Saft ber Scicbidung. 2tber mit bacfenbe Sorten liefern folcbc fefte S., unb oon ben batfeubcn namentlid) biejeni= gen, weld)e in ber 6i&e nur erweicben, ob,ne su (cbmeljen. Sie fdjmelsenben Sohlen liefern einen grojsbiafigen, wenig feften .«. 100 kg Steinfoblen liefern biird)fd)nittlidi 75 kg Jft. Über bie aug Sraunfoblen bargeftellten S. f. ©rube. — Son ben | beutfeben fioblenbejirfen liefern bie Qcdten in 9tbein= lanb=9Beftfalen oHubrtoble) ben meiften nnb für bie verfebiebenen 3n>ecte braud)barften 8. Sann folgen Cbcrfdilefien unb ber Saarbcjirf, wäbrenb anbere Mohlcitgebiete, naiiientlicb bag fääjfifcbe, be§ £cbwe= felgcbaltg wegen einen weniger beliebten S. ber= uiftellcn »ermögen, obgleich aueb biet 2lugnal)men »orfommen. lS92warentnSeutfd)Ianbl5726Soi3= öfen mit einer ^jabreäprobuftion »on 73/4 Süll, t 8. in Setrieb. Sie Slugfubr aug Scutfd)tanb belief ftd) 1 892 auf 1 717 893 1 im SBerte »du 36,3 EDHU. 2R., ba»ou 790401 1 nach granfreieb, 205881 nad) Sel= gien, 26S580 nad) CfterrciaYUngarn, 177343 nad) iöollanb, 114929 nad) Shifelanb. Gingejübrt würben bagegen 465726 t im SEBerte »on lO,i 9JUII. Tl., ba»on 382698_t au? Belgien, 66208 aug Gnglanb. grantreid?, beuen Steintoblen ftd) gur Soterei fel= tenet eignen, führte 1424103 t S. im 2Berte »on 35,6 Tliü. gr§. ein unb nur 55711 1 (SBert 1,4 SDliü*. grg.) au?, Gnglanb giebt bie 3ablen über S. nidjt gefonbert »on betten über Sohlen an. Sonft fomnit für bie Stusfubr unter ben Säubern in (Europa nur nod) Belgien mit 1150 000 t in Setracht. — Sgl. Surre, Sie neuern Sofgöfen (Spj. 1892). [Soffcba, SRebenflufj beg Stmu (f. b.). ÄofSöfe», f. Sota. fiof stürme, grojse cßlinbrifcbe mit Sota gefüllte Sebälter, bie baju bienen, ein @aS in möglid)ft innige Serttbrung mit einer glüjfigteit ju bringen. SJiefer 3wed wirb baburd) erreicht, ba| bie fiof», über treidle bie glüfftgfeit »on oben berabriefelt, Untere auf eine fein- grofee Dberfläcbe »erteilen, fo= bajs bag »on unten nad) oben ftrömenbe Sag mit ber 5'lüfügteit eine grojje Serübrunggfläic finbet. !ftn ber fcobafabritation werben S. jur Scröicbtung cJlbforption) ber burd? 3erfct(ung be§ Sodjfalgeg entjtebenben Saljfäuregafe angewenbet. Jf ofumlofdien, f. Socbemer Sofdien. ftoftuoi? (lat. Gocptug), ein Dtebenflufj beg 2lcberon in Gpirug, Würbe, wie eigentümliche Suite geigen, fdjon früh mit ber Unterwelt in Sesiefyung gefeht. 93ereitS bie Cbtiffee lennt ben S. (b. b- ben Strom beg SBeineng unb Slageng) als einen Strom ber Unterwelt. Koel., hinter lat. ^flansennamen Slbrürjung für 3of. ©ottlieb fioelreuter (f. b.). Sola, l) ^atbtnfel, f. Jotahalbtnfel. — 2) SreiS im norbweftl. 2eil be§ rui). ©ounernementS 2lrdian= gel6f,bie.Holahalbinfelumfaiienb,batl5520",7qkm, baoon 431,2 qkm Jnfeln im fflieer unb 7035,5 qkm Sanbfeen. — 3) SreiSftobt im Srei§ S., bie nörb= lichfte ©tobt JHufetanbg, unter 68° 53' nörbl. Sr., auf einer Sanbjunge am gufje be» Serge» ©oto= warali, am glup S. (75 km lang), ber hier in bie Sulcma münbet, nabe am ÜJleerbufen K. (58km lang) be» 9iörbli*en Gigmeer», bat (1892) 776 6., Soft, 3 ftirdjen, Sfarrfcbule ; gifd)erei, Qagb, ©d)il> bau auf ber H. unb Uuloma. ftolnbalbtnfel, aueb ÜJlurmanfcbe öalb = infel cber9tuffifd):Sapplanb,am9corbWeftufer be§ 6uropäifd)en Kuplanb, wirb begrenzt im 9^. com ßi»meer, im D. unb ©. com SSkijsen ÜJieer, im SB. üon Diorwegen unb bittet ben ftrei» Sola (f. b.) be* ruff. ©oiioernementS 3(rcbangel»t. Sa« nörbl. Ufer big Sap ©watoj Diofj wirb ba§ 9Hurmanfcbc Ufer genannt, weiter nach D. unb ©. folgt bag Jerfcbe Ufer big jum glufe 3Barfucba, utletU bag Santa= lahtifd)e Ufer. Sie Seoölferung (1859: 1134, 1889: 874 ß.) beftebt aug Sappen, bie aber Don ben finn. Sappen üerfchieben ftnb. Solanüffc, f. Cola. fiolaptit (grd).), 2Rei6elo.rbeit in ©tein. JTolarier, fiolb, aug bem SBorte Solb unb 2trier gebilbeter 9came für bie Urbewobner ber SBinbbja-- fetteunbibreweftlicberliegenbenStammüerwanbten (f. Sräoiba unb Snbifcbe Sprachen^ Sie eigent= lieben S. ftnb bie Stämme ber i'tunban, öo, Sans tat, Sfcbuang, Sorwa uub Samara (Saura) u.f.w. unb im weitem Sinne bie Shil, SJlera, 9)Jina, welche ibre alte Sprache nergeflen unb robe öinbi= bialefte angenommen haben. Cb bie ©onb (f.b.) unb Sonbb (f. b.), SRaler oberS^barijä unb Craon mit ben S. jufammenbängen unb alfo ein Über= ganggglieb ju ben eigentlichen Sräoibag bilben ober ob fie alg jum tetjtern Stamme geliörig 3u be= zeichnen finb, ift nid?t auggemaebt. — Sgl. 6. S. Salton, Ethnology of Bengal (Salfutta 1872); iniglop, Papers relating to the aboriginal tribes of the Central Provinces (bg. üon SR. Stemple, fJiagpur 1866) ; ^eüinghaug, in ber «3eitfä)rift für etbnoloaie», Sb. 3 (Serl. 1871). Stolaffä, f. Soloffä. Rolatur, Soltttorium, f. Solicren. Solb, ©eorg griebr., Statiftiter, Sublijift unb bemofraüfeber ^olitifer, geb. 14. ©ept. 1808 ju ©peper, War alg Sürgermeifter oon Spetjer 1848 DJJitglieb beg Seutfchen Parlaments, legte 1849 fein Sürgermeifteramt nieber unb rebigierte bann bie «Dieue Speoerer 3^itung», welche 1853 un= terbrüdt würbe. Gr lebte bann big 1860 in ber ©chweii unb beteiligte fid) fpäter an ber 9\ebattion ber «granffurter ßeitung»; feit 1863 war er auch DJlitglieb beg ba»r. 2lbgeorbncten: baufeg, worin er föberaliftifcb=bemotratifdie ^been nerfoebt unb fid) ber bunbegftaatlicben Ginigung Seutfcblanbg wiberfegte. 2lud) War er 1868—69 SDtitglieb beg 3olIparlamentg, 30g fid) aber 1872 00m polit. Seben jurüd unb ftarb 16. DJJai 1884 ju 9Jiünd)en. S.§ öauptwerf ift bag «i3anbbud? ber nergleichenben ©tattftif» (3ür. 1857; 8. Siuf[., Spj. 1879; Suppl. 1883); aufeerbem febrieb er: «©efdjicbte ber DJJenfchheit unb ber Sultur» (2 Sbe., Sforjb- 1842), «Sulturgefcbidite ber ÜJicnfcbbeit» (Spj. 1868—70; 3. Stuft., eki. 1884—85) u. a. Äolbacft (Soblbacb), jWeiSBädje in beröoben Jatra in Ungarn, unweit beg Sabeorteg Scbmedg (Jatra füreb). Ser @ro|e S. beginnt am öaupt: lamme, am Cftbang beg Steinen Sifofa, unb bilbet ben 2lbflufs ber ©rofsenSolbadn-r Seen, wäbrenb bag engere Shal beg S leine n S., ber 2lbfluf5 ber gflnf Seen (2017 — 2032 m), ftd) üon ben Gigtlviler Spitzen (2629 m) berabjiebt, um in ben ©rofsen S. ju münben. Qbre fchönen 23}anerfälle finb je^t 311= gänglid) gemacht worben. Üolbäääa, febweb. glufs, f. üRälarfee. Solbc, eine im Slnfang beg 16. Jahrb. allgemein übliche .'öaartraebt, bie an Stelle beg im Stuägange beg ilJittelalterg gebräud)lid)en lang b,erabwalten= ben öauptbaareg unb ber Sartlofigteit trat. S)a» Strtitct, bie man unter B octmi6t, ftnb unter g anfjujiicfjen 48G Shilbe (Stbolf SSilf). gerat.) — Äolbeiünoffcrföfet Saat würbe nai allen Seiten gleichmäßig berab= getämmt, in bei SBUtte bet Stirn gerabe abgeiebnitteii unb biefeStnie etwa lue- iur SKittebeä Cbrcs weiter geführt Gbenfo trug man jwat einen Vollbart, jdmitt ihn aber bfrett unter bem .Hinn in geraber Sinie ab, fobafs ber .Hopf nidit mebr lang, fonberri runi) wie eine KnoUe am Snbe einer .Heule erjdiien. SBtit K. Watt) fowobjl ber ßopf an unb für fieb als baSöaar allein, bann befonbetä bet glatt gef<&o= rene .Herr unb fpätet fogat bie Sßetücfe bezeichnet. fiolbc, Hbolf SEBüg. .venu., Eb, emiler, geb. 27. c ept. 1818 ju C lliebain'eu bei ©öttingen, itubiertc obemie in ©öttingen unter Dehler, mürbe 1812 2lffiftent bei Sunfen in Harburg unb 1845 älfflfient 8pon iUainaivc- am Saboratotium be§ Museum of economic Geology in Bonbon. 18 17 übernabm er in Skaunfdjweig bieSRebaftion von 2iebig§ unb S8öb= ler» «ftanbworterbud) ber libcmic», würbe 1851 orb. ?fkofeffor ber Ghemic in SKatburg, 1865 in Seiojig, wo er 25. IRo». 188-1 ftarb. Seine @r»etimental= unterfticbungen waren jumeift auf bie 2Iusbilbung ber Ibeorievon ber ftonftitution ber organifdjen Serbinbungen gerietet, an bereit Gntwirflung er einen herDorragenben 2lnteil genommen bat. (Sr mar bis ju feinem iebe überzeugter 2lnbänger ber altern, Den ibm neu belebten iKabifaltheorie, ob; gleich, er felbft mobl ba§ meine baju getban bat, bie jufammengefebten Sftabifale in immer Heinere aufuilefcn. Seit legten Eonfequenten Sdjritt be§ 3uvüdgebcns b t c- auf bie (Slcmeittaratome bat er niebt mitgemacht, fonbern, mie oorbem ber äupcn= tbeorie, fo fpäter ber Strufturcbemie Dppofition gemacht. 2Jon feinen (Sntbedungeit ftnb einige auch von prattifeber Sebeutung geworben, fo bie 1861 mit Di. Schmitt beobachtete Ummanblung ber (Jarbolfäure in ßorattin, bie Stuffinbung einer 3Jie= tbobe, Salicplfäure in gtofjen SDcengen fünftlich bat* aufteilen (1873), unb feine Sntbectung ber anttfep* tijchen Gigenfcbajten ber Salicplfäure, moburch biefe ein wertvolles Slrjneimittel geworben ift. Unter fi.§ äBerfen fmb hervorzuheben: «StuifübtlidjeS £ebr= buch, ber organifchen ßhemie» (3 Öbe., Sraunfchro. 1854— 78), beffen jweite Stuflage (ebb. 1880—84) von 6. »ou 3Jteuer herausgegeben mürbe; ifiurjeä Vebvbuch ber (Sbemie» (3X 1: Stnerganifcbe Sbemie, ebb. 1877; -2. SlufL 1884; Jl. 2: Crganifdje Sbemie, ebb. 1883). 3" heu Sdjriften «2>a§ dient. Sabora; torium ber Uniucvfitdt ÜJlarburgs (ebb. 1865) unb ' 2a> dient. Saboratorium ber Univcrfität Seipjig» (ebb. 1872) ftnb gemcinfcbaftlicbe arbeiten fi.§ unb feiner Schüler jufammeugeitellt. 1869 übernahm K. bie iKcbattion bes «Journale für prattifebe Sbemie«. H o I bett, eine im fulittelaltet gebräuchliche Sd)lag= roane (Streitlolbcit) von teulenarttger 33efcbaf= fenheit, aus Stiel unb tugelartigcm Knopf beftebenb. ferner ber untere Jeil bes Sd>afte§ ber y>anbfeuer= Waffen unb 3agbgcwebre (öemehrtoiben); ber fi. ber 3nfanteriegemebre roirb, obnebaju beftimmt ju fein, im .öanbgemengc häufig als Sahlagmane angemenbet.— Qn ber^ägcrfpradie bie noch weichen, tnoroeligen Stangen unb (5'nben am ©emeib unb ©ebörn. — Über «. in ber Söotanif f. Slütenftanb nebft Safel: Slütenftanb, Jig. 9. — 3n ber Sbemie ift S. ein htgetigeS ©(aSgefäfs mit nach bem (5nbe ju ftcb ermeiternbem ftaU, va§ bei ber SeftiUation al* Vorlage oermenbet mirb. Jtolücn,imiDtafchincnbaubieienigenDrgane, bie fid) in einem Sulinbet, an beffen ffianbuugen fie fid) biebt anfcblief?en, bin unb her bewegen unb ben 3n>ed haben, von gtüffigfeiten ober ©afen Mräjte aut'umebmen ober auf fie tträfte nt über= tragen. ;"sm einen Jall läf;t man bie gtüffigfeiten ober Safe unter Tnid hinter ben ß. treten, Wo= bind1 biefet (hier "reibtolben genannt) im Gn= linber fortgeHt-oben mirb unb Slrbeit verrichtet, nvldv burd) bie ßolbenftange weiter übertragen wirb. 3m (Weiten %aü wirb ber ix. burch amen an ber Molbenftange angteifenbe Kräfte bewegt unb bamit bie im ßplinbcr befiiibliche glttfftgtett ober 8uft in ^Bewegung verfemt. 2)cr eine gaü tritt oielfad) bei SWototen , ber lehte bei pumpen unb ©eblöfen ein. Set ßonfttuftion nach unterfebeibet mau bie c duubenf olben, weld'e au§ einer bün= nen (bohlen ober maffwen) Scheibe beftehen, unb bie bauptiddilidi bei pumpen angewenbeten 9ßln nget = ober Jatut ertc Ib eu, bohle ober maffioe Gtilinbev, wehhe langer atö ber 6ub ber vl?umpe ftnb ; bie lebteru ,u. tonnen al§ R. unb fiolbenftange jugteid) barftellcnb angefehen werben. Samtt bor ,H. mcg= lidM't ooUfommen arbeitet, muf; er ftd» fo bicht, als bieä ohne ui grofse (Srhöhting ber ;l{eibungÄmib:v ftänbe gefebehen tann, an bie Epliuberwanbung an= fchliefsen; er wirb ;u btefem Swcd gegen bie letztere abgebtehtet. (6.®id)tung.) SieSDlatenalien jurßer= fteUung eine5 feften 3lbfd)luffe§ werben in [Ruten am Umfang ber K. eingebracht, ober aiuh, bei 't>lungcv- tolben/in 9Iuten in ber ßplinberwanb (93ramab f olben). Sefonbere Slnwenbung ftuben bie R. füt Molbenfteuerung(f.b.)unbbeim3nbifate: 5U'lbcnbdil'Tpp, f. Lycopodium. Solbeublütlcr, f. Spabicifloten. Solbencnte, f. ©nten (Sb. 6, S. 167 b). Jtolbcnacbläfc, foviel wie ßnltnbergeblaie, f. ©ebläfe 08b. 7, S. 622 b). | lelbens. Solbcnbnl^ ber obere bünne Seil be§ ©ewebr Jlolbcnliirfrfi, ein .'ötrfd), ber noch bie .«olben Solbcnhirfe, f. Setaria. [(f. b.) trägt. ftolbcnrappe, bie au§ G'ifen ober öartgummi bergeftellte, am untern Seile be-:- ©ewehrfolbens ut beffen Sobuü angebrachte "platte. ftolbcnpiftolc, f. Siftote. Jtolbcupiimpc, f. pumpen. nolbciiftnitgc, f. ftolben_iim 3Rafd)ineubau). S. beifit auch ein mit eingelanenen geilen oerfebe= ner öol^cplinber, ber an einem ftarfen ?raht be= feftigt ift unb uim Ciinreifeen fchmacber Säng-Jrine in Sdirotläufen bient. Solbcnftcucrung ober Rolbenfdrieber = fteuetung, eine Steuerung für S)ainpfmaidnneit ober aSafferiäulenmafdinen, bei ber bie S5ertei= lung bei SanvofeS ober ©ructWaffetS burdi Sei benfdneber bewirft wirb, berart, bafs bie Samen be§ Kolbcnfdnebers bie in bem .'öobtculinber, in bem er )\i) bewegt, angebrachten .Handle für bie Danvpf: ober Srudwai)eroertetlung entfprecbenb öffnet unb fdbliefit 2tucb verfteht man unter fi. bei Samyfmafdjinen unb Jampfbämmern biejenige (5inri*tung, wonach ber im Tampfeplinber fub. be= wegenbe ^irbcitsfolben burch Überbeden unb gtei= [äffen ber in ber SoKnberWanb befinblidien ^?ampi= an-- unb ;2lustrittsbffnungen felbft bie 2>amptcev= teilung bewirft, fobap jeher SteuenmgamecbanK-= muä wegfällt. Solbcnftoft, f. ■öajonettfeebten. Solbcnucrirtilu^i, (.©efchüg (SBb.7, S.913a, nebft gig. 14) unb .vSanbfeuerwaffen (S9b. 8,6.763b). Rolbenhiaffcrfäfet, f. önbrophiliben unb ^alpicornier. ?lrti!el, bie man unter 8 oermiBt, Tin» unter S aufjufudjen. SMbemuetäcii -- Stolbe 481 Jtollicumcijcn, [. SSBeiäen. jtolbcnjcit, toie 3eit, roäbreub meldjer i^hjdje unb Sijtfe nod) Solben (f. b.) trafen. m] ober golberg, flwiäftabt unb Sab im fireiS Bolberg=fiörltn be* preufc. SRea-sSBej. Kög= Un unb ehemalige geftung, an ber ?ßerfante, bic bei K. in bie Dftfee münbet, an ber Cinic Sel= garb^K. (35,8 km) ber SBreuf}. ötaatgbabnen unb ber Sieben* linie ©ollnom=K. (99,4 km) ber 2Utbamm=Kolberger6ifenbabn, Sil; beg ßanbratiamteS beg ÄreifeS KoIbcrg = Körliu, eines 2lmtSgerid)tS(i>anbgerid)tKög= liu), öauptjollamteg unb einer 9lcid)Sbanfncben= itelle, bat (1890) 16999 (8285 mannt., 8714 mcibl.) (L, baruntcr 78G ßat&olifen unb 383 Israeliten, in ®arnifon bag 1., 2. unb 4. Sataillon be§ 7. pommerfd)en Infanterieregiment» üon ber ©otjj Ter. 54, Softamt erfter Klaffe mit 3meigftelle, Jele* gjapb unb gcrnfpred)üerbinbung mit Serlin unb Stettin. 3Me Sefeftigungen nad) ber Sanbfeite fiub 1873, bie ©afenfortg 1887 aufgegeben. Sou hm fieben Kirchen finb bie 125S— 1316 erbaute 6t. 9Jiarien=®om!ird)e unb bie 1871—76 erbaute 9K= fotaitirdje ju nennen. K. bat ein fönigt. ©omnaftum mit JRealgpmnafium, böbere 9Jcäbd)cnfd)ule, ein gräuieinftift, oier Sofpitäler; Sifengiejjerei unb gabrif für lanbmirtfcbaftlidje 9Jcafd)inen, Sld'erbau unb gifdjerei. Sie Silteften beg ©eg(crt)aufeg oer* treten bie Stelle einer öanbelstammer. Sie ©tabt, atg ©ec=unb ©olbab fiel befudit (1893: 8773 Kur- gäste), befitst 3al)lreiebe ©Ölquellen, mebrere Sabe= anftalten für manne ©ee_=, ©ot=, unb DJloorbäber, ein _ftäbtifa}egKurt)auS(©tranbfd)lofj), 3roei Kinber= beilftätteu, je ein cbriftl. unb iSrael. Kurbofpital. ©efcbid)te. K. tft eine febr altefctabt unb mar bereits im 11. 3iabrb. eine jjeit lang 6ij3 eines Si= febofs. K. mar ebemalg bie .vjauptftabt beg SanbeS Kaffuben unb tourbe 1277 an baS ©tift Gammin abgetreten, mit bem eg 1648 an Sranbeuburg tarn. Diacbbem 1758 ber ©eneral Salmbad) unb 1760 bic ©d)ioeben unb Sfhrfjen K. oergebenS belagert batten, jioang enblid) 16. Ses. 1761 Stomaujom bie Stabt nad) oiermonatiger Selagerung burd) §ungergnot jur Kapitulation, Gbenfo tapfer tourbc K. 1807 burd) ben greifen Kommanbanten Soucabou, fpäter bureb ©neifenau mit jöilfe ©dnUS unb beg Sürgerg IKettelbect (f. b.) gegen bie granjofen »erteibigt unb fo lange gebalten, big bie 9]ad)rid)t üom Silfiter grieben eintraf. — Sgl. Selb , @efd)id)te ber brei Belagerungen K.S im Siebenjährigen Kriege (Serl. 1848); Oiiemanu, ©efd)id)te ber ©tabt K. (Mb. 1873); Sirfcbfelb, gübrer burd) bag ©ee=, ©ol= unb äRoorbab K. (7. Stuft., ebb. 1890) ; gübrer burd) bag ©ee=, ©ot= unb DJcoorbab K. mit $lan oon R. unb Umgebung (7. Stuft., ebb. 1892). ftulbergcr §cibe, f. griebrid)gort. Stolücva = JtiJrlin, Kreig (Sanbratgamt in Kol= berg) im preufi. Dieg.^ej. KöSlin, bat 929,9i qkm, (1890) 52234 (25920 mannt., 26314 toeibl.) 6., 2 ©tobte, 73 Sanbgemeinben unb 67 ©utgbejirfe. Jlöltu-rlftnhl, im grifdjfeuer bargeftellter 9tob= ftabl oon ber gorm einer tleinen glafetje mit juge= ipi^tem @nbe, ber burd) ©lüben unb fiämment ju feinem ©tabt (Sreäcianer Stabl) »erarbeitet toirb. Söl&ing, @ugen, 93bilolog, geb. 21. ©ept. 1846 in öerrnbut in ©aebfen, befudjte bic Unioerfität Seipjig, 1870—72 mar er ©bmnafiallebrer in 3)reS; ben unb Sbemniti, 1872—73 Hffiftent an ber UnioetfitötSbibtiotbei in ©trafiburg. 1873 babiti= tierte er fid) in 33reg[au, too er 1880 aufjerorb. unb 1886 orb. Srofcfjor für engl, ©pradje unb 2itte= ratur mürbe. 6r oeranftaltctc Piele 2tu§gaben alt= norb., altfrau.i. unb attengl. Sßertt. Selbftänbige ÜBerte K.g fmb: «Unterfucbungen über ben ätuäfatt beg Sielatiopronomcng in ben german. Spradjen » (Strafib. 1872), «über bie novb. ©eftaltungeu ber Sartenopeugfagc» (ebb. 1873), «Beiträge gur üergieid)cnbcn ©efd)id)te ber romantifd)eu ^oefic unb iJJrofa beg 9Jlittelalterg» (Sregl. 1876). 3tu§ bem 3glänbifd)en übertrug er «3)ie ©efd)id)te bou ©unnlaug Sd)langenjungc» (§cilbr. 1878). ©eit 1877 giebt K. bie «fengl. ©tubien» beraug (18 33be. erfcbicnen),unb begrünbete bie «2lltengl.3Mbliotbet", eine ©ammlung älterer engl. Seyte (1. big 4. Sb., fieitbroun 1883—90; 5. 93b., Spj. 1890). nolbu§iötoa (fpr. -bufd)-). 1) !8cjirfö§o«pt= manufdjaft in ©alijien, bat 868,52 qkm unb (1890) 70774 (34580 mannt., 36 194 meibl.) meift poln. 6., 62 ©emeinben mit 139 Drtfdjafteu unb 58 ©ut*= gebieten unb umfafst bie ©eridjtgbc.nrfe fi. unb £o= tof oro. — 2) 9)Jor!t unb ©i£ ber 93e3irlgbauptmann= fd)aft foroie eincg S3ejirt§gertd)ti (6l5,ss qkm, 45117 meift poln. G\), norbmeftlid) oon ili^cgjom, bat (1890) 3072 poln. G\, in ©arnifon 1 fefabron beg lö.öufarenregimentg «@raf Ürtüll ©«Uenbanb», Soft, Sifd)lereien unb bebeutenben ©d)ioeinebanbeI. Äolc^i«, 8anbfd)aft 2lfieng, an ber £>ftfüfte beg ©d)irar3en 2)Jeerg, ettua ba§ heutige ©ouoernement Kutaig im ruff. SxanStaufaficu unb bic näcbft an= grenjenbe türi. £anbfd)aft Xrapcjunt umfaffeub, mar im frübeften 2(ltertum berübmt at§ bag fagen= bafte Saterlanb ber 2)Jebea unb bag 3ict ber 2trgo= uauteu, mürbe aber ben ©riedjen erft burd) bie üon ben DJlitefiern bort gegrünbeten Kolonien betannter. grüber batten bie Kold)ier il)re eigenen Könige, bie oon bem Scrferfönige Sariug 3111- Jributsablung gegmungen mürben, aber fd)on im 5. 3al)rli. fidi mieber frei madjten; fpäter tarnen fie unter bic Öerrfcl)aftbegpontifd)enKönigg3Jcitbribateg. SiaaV ber erhielten fie mieber eigene gürften, bie in ber Hoifergett üon ben SRötnern abhängig maren. S)ie bebeutenbfte ©tabt mar Siogturiag, fpäter ©e = baftopolig genannt, ber öauptfttom ber 5Pt)<»P (ber beutige 9vion). Molbc, Sbeob- Öerm. griebr., prot. Sheolog, geb. 6. 9}Jai 1850 3U grieblanb in Oberfcblcfien, ftubierte in Sreglau unb Seipjia, habilitierte fid) 1876 in SJcarburg, rourbe bafelbft 1879 aufeerorb. Srofeffor, 1881 orb. Srofeffor ber Kird)engefd)id)te in Erlangen, ßr beröffcntlid)te: «®ie beutfebe 2tuguftincrfongregation unb 3ol). oon ©taupits» (©otba 1879), «griebrid) ber SBeifc unb bie 2ln= fange ber Deformation» (drlangen 1881), «Aualecta Lutherana. Sriefe unb 2tftenftüde Mit ©efd)id)te Sutberg» (©otba 1883), «9JJartin Rüther. (Sine Siograpbie» (2 93be., ebb. 1884—93), «Sie öeilg= armee nad) eigener 2tnfd)auung unb nad) ihren Sd)riften» ((Erlangen 1885), «DJiclandjtbong Loci communes in ihrer Urgeftalt nad) ©. £'. 3}IUt in 2. 2luflage berauggegeben unb erläutert» (ebb. unb fipj. 1890), «Sutberg ©elbftmorb. 6'inc ©cfd)id)tg= lüge % DJtaiunfeg beleuchtet» (1. big 3. Stuft., £p3. 1890), «Seiträge 3ur 9icformationggcfd)id)tc» (ebb. 1890), «über ©rensen beg l)iftor. Grtenneng» (ebb. 1890 u. 1891). Hrtilet, bic man unter S oevmigt, fmt> unter g aitfäiifitifjcn. 488 Äolbeiuet) — Stoltbrt Solbchiet}, Sari, [Rorbpolfabrer, geb. 26. Dft. 1837 ;u bilden (Sreoini j?annot>er), ging 185.3 sur See imb beftanb l85;tbieUnterfteuennanns>rüfung, 1861 tio Cbcrüeuermannsprüjung auf ber9tarnga= ticnsiehule ui Bremen, macbte bann bi§ 1866 r>er= fcbiebene Steifen, unb befudjte, um ficb jum 9Raöi= gatienslebrer ootjubereiten , ba§ $ol»ted)nifum su 5anno»er unb 1867 bie Unwerfttät ju ©öt= tingen. 1868 flbernabnt er im 2luftrage Seter= mann§ bas Kemmanbo ber erften beuteten 9iorb= iabrt, iron roelcber er im >>erbit mrürffebrte. hierauf beenbete er in ©öttingeu feine Stubien unb fcbrteb: Tic erftebeutfebe 9ierbpolar--lrrpebition 1868» (6r= gänjungsbeft 3Ir. 28 ju [ßetermannS «DJHttetfungen», eietba 1871). k. übernahm 1869 ba§ Äommanbo ber 3>reilen beutfeben ?!crbfabrt, ging 1870 nach Öamburg, würbe 1871 etftet 2lififtent an ber See= marte unb bearbeitete in Serlin unter Soses 2ln= Leitung bie meteorolog. unb bnbregr. SRefuttate ber inrebition («Sie jroeite beutfebe Scorbpolarfabrt», 2 Sbe., fipj. 1873—74; äSotfSaaSgabe 1883). Sei ©rfinbung ber Seeroarte für ba» Seutfcbe [Reich 1875 rourbe K. Sorfteher ber jroeiten Slbteilung. 1889 rourbe er 2lbmiralitätsrat. Seine roiffenfcbaft= lietjen arbeiten finb in ben «2Innalcn ber .*S»bro= grapbie unb maritimen Öteteorologie» (Serlin) unb in ben $ublifationen ber Seeroarte Deröffentücpt. ftolsing, Stabt im bau. ätmt Seite in gütlanb, 22 km fübmeftlid) t»on greberiria, am fiolbing-- tjorb, einer 10 km langen Sucht be§ Kleinen Seit, in roelcbe bier bie ttolbing = 2la münbet, unb an t-er Sinie Sambrup = J-reberitlbann ber ^ütlänb. Sahnen , bat (1890) 9657 &., lebhaften öanbet unb guten öafen. 1891 liefen 672 Schiffe ein. 2lu§= geführt mürben: Sänne, Scbmalj unb Sumpen, ein: geführt: [Roggen, Kleie, ölfudjen, gueter, Sirup, Raffee u. f. ro. 2ln ber [Rorbfeite Hegen bie grofs= artigen iRefte be« 1808 abgebrannten SchlefieS Kol= oingbus, ras 1248 angelegt, im 16. unb 17. ^a\)t\). erweitert rourbe unb häufig [Rcfibenj ber bän. Könige mar. .vSier mürben 23. 2(pril 1849 etroa 18000 Tauen rjon 14000 Schleswig ■■ öolfteinern unter ©eneral tron Sonin nacb einem fiegreicben @efed)t jum SHüdEjug gelungen. Äolbiß, lädt. Stabt, f. GoIbiK. Rolcalfn.Kclea ), Stabt im algerifdjen S>epatt 3llgier, in ber frudjtbaren 9Jcetibfcba=(I'bene, sroifdjen Säumen unb ©arten unmeit ber Küfte herrlich ge= legen, hat (1891) 4988(5., großenteils Europäer, and1 JJtauren anbal. 2lbtunft. 3n ber Dläbe auf einem öügel befinbet ficb ein foloiiales ©rabbenf= mal, Kehr er=SRumia, b. b. ba§ ©rab ber übriüiu (33 m hoch), bas STJaufoleum einer .Höniastamilie bes 211tertums\ ftolcba, rufj. ttoljaba iflaro., Dom lat. Calen- dae), djriftl. (Srfafe be» beibn. AefteS ber 3Sintcr= ionnenroenbe bei ben Slamen, mirb nod? gegen= rcärtig baburd) gefeiert , ba$ bie Äinber in ber 3eit oon ^eibnachten biä dpipbania* in ben Sbrfern berumjieben unb Sieber fingen, bie auch $. beifjen, mofür fie ©efebente, meift Sacfmcrf erhalten. JtölcH, ©ebiriie, f. Slanbinatrien. rtolcoptcren, f. üäfer. Holettid, 3obanne8, neugriedb. Staatsmann, geb. 1788 ju Sprrato in Spirul, ftubierte in Italien ÜRebigin unb mürbe fpäterbin 'JlrU am öofe beä 3tli ißafd)a oon Sannina. grübjeitig in tie öetärie (f. b.i eingetreten, mar«. 1821 ber erfte, ber in feiner Saterftabt bie A-ahne bee älufftanbeS erhob; bod) begab er ftd? halb nacb bem SßeloponneS unb nabm tbätigen Slnteil am SefreiungStampfe. Sefonber» jeiebnete er fid) auS Mir* feinen Sieg über bie Züv !en bei fiat^ftoS, boeb mar er hauptsächlich politif* tbätig. Qx mürbe juerft mm KriegSminifter unb 7. Sej. 1823 jum iicitglieb be» fog. Solljiehungc^ rat§ ernannt. Vlad) ber 25>abl fiapobiftriaS' -tum vßräfibenten ©riechenlanb? (1827) rourbe fi. Wit- glieb be§ ^anhellenion (f. b.) unb nad) ber Srmor= bung be-? Sräfibenteu (9. Ott. 1831) ÜRitgKeb ber prorjiforifdjen 9tegierung§!ommiffion, bann aueb in bie ©iebener=Sommifüon gemählt, bie bi§ jur 8tn= fünft ber banr. [Regenten oie [Regierung ©riechen: lanb§ führte, fi. rourbe fom .Hbnia Ctto 1833 mm ilJinifter bes Innern unb jum $räfibenten be= Kabinetts ernannt unb ging 1835 al§ ©efanbter nacb Sari§, roo er al§ ber gührer ber franjofen- freunbliAen Sßartei in ©riecbenlanb ju ©uijot unD .Honig Subroig ^hilipp in bie engften Se^iebungen trat. 9?acb achtjähriger Sbätigfeit in Sari§ riefen ibn bie dreigniffe oon 1843 (f. ©riecbenlanb, Sb. 8, S. 337 b) nacb 2lthen jurüd, in beren 5olge er an bie Spi&e be§ 2Rinifterium§ bes Siufsern unb be» 18. 2lug. 1844 gebildeten OJcinifterrats gelangte. 3n Unterer Stellung hielt er fi6 bis" ju feinem Sob 13. Sept. 1847. — Sgl. Sliopulo§, 'Iwi-nr- Ko- »etttu (2(tben 1890). Jtolga, ber 191. Sßlanetoib. Solgüjcnj, aud) Ralgujero, Snfel im5Rörb= lieben dijmeer , jum ru|). ©ouoemement 2lrcban= geBf gehörig, bat 3495,5 qkm, Seecögel, ©uano, Seljtiere. Sie ift unberoobnt. Serfucbe r>on Molo- nifation im 18. i^ahrh. fmb fehletefchlagen. Solft,[Rame eines milbenSolf^ in SnbienfJfdHni; tipa [Rägpur), eigentlid) Spottname («3cbmeiiie= töter») bei Solfs" ber ÜJtunbari. (S. fiolarier.i Soltäbec, Sonftantin, Sieubonrim bes 2lrcbäo= logen 3ean Saptifte SedjeoaUer (f. b.). ftolibri (Trochilidae), eine gamilie meift fehr Heiner, ju ben i'anghänbern (f.b.) gehöriger Söget, melcbe feit ber (rntbecfungSlmerifas, ihres ausfcbliefi= lieben Saterlanbeä, ftet» ©egenftanb allgemeiner Se- munberung blieben roegen ihrer Hleiuheit, befonbers megen ber Srad>t unb bes ©lanje» ber färben, mit benenDorjUgsroeifeitirn,öalSunbSruHgefchmüdt fmb. Qbt Sdmahel ift meift länger als" ber Moi", gerabe ober gebogen unb röhrenförmig, inbem ber Cherfiefer mit feinen [Ränbern ^m Unterliefet um= fafjt. 5)ie fehr lange unb forn in jroei fabenförmige ipigen gefpaltene 8"nge fann, roie heim 5ped)t, mit grofser Kraft herporgcfchnellt werben , unb bie febr langen, jugefpisten, icbmalen glügelmadjen baä fcfenellfte Turcbfcbneibeu ber Suft in geraber £inie möglich. Sie 3'ufec fmb febr Hein, aber bie 3ehen mit langen, ftatf gefrflmmten, febarjen firal= len beroaffnet. 'Sie fi. fcbiefsen mit f oldjer Sd)nellig= feit babin, bafj fie nur ba-5 fummenbe ©eräufefa ibrer gtügel unb bas- im connenfebein funfenartig erglänjenbe ©efieber auf einen 2lugenblid erfenn; bar macht. 3Ran fennt bereits über 400 2(rten mit Sicberbeit, non benen eine bie Sänge non 20 cm erreicht, alle übrigen aber bebeutenb f leiner finb. 2lm fleinften ift ber gliegenoogel ober üJcüdeu = p o g c l(Trochikis minimuSiSwatn«.), ber nur 35 mm lang unb 1,8 g febmer ift. Gine anbere febr fleine 2lrt au§ ÜRerifo unb Kalifornien ift Calypte Annae Lesson. 9iigt>~aTtist,AnstaU, Leipzig Polieren — Äolin 489 unb fiing Beobachtete jablreicbe H. jttnfcben Schnee* geftöber , roelcbei nid)t feiten toie Sommertage beS rauben f?euetlanbe§ unterbricht. S3eim 2lbler = f d) n a b e 1 (Eutoxeres aquila Bourcier, gig. 1) ift ber Scbnabel nad) unten, beim ucrfel)rtfcrmäbeligen S. (Trochilus recurvirostris Sws.) nad) oben gebogen. Ser Ä u p f e r b a u d) ( Trochilus cupreo ventris Fräs.) bat roeijse MoSdien. Ä*on Sitten, beren DJcänn- cben bef pubern gcbcrfcbmucf jeigen, »erbienen er; rodbnt ju »erben ber 23laufd)roan3folibri (Cy- nanthus cyanunis Gould, gig. 2). (Sine prad)t= volle Sebtbepeberung jeigt ber 9Jcofd)uSfolibri (Chrysolampis moschitus L., gig. 3), ebenfo ber Strablfolibri (Eulampis jugularis L., gig. 4). 2lud) ber2opaSfolibri(Topazapella L., gig. 6) ift burd) eme golbig lcud)tenbc fieble unb sroei üer= längerte Scbroanjfebern auSgejeidjnet. feine rei= jenbe 2lrt ift bie flehte geraubte 93rad)telfe (Lo- phornis magnificus Vielliot, gig. 7). 9Benigerburd) ,varbenprad)t al§ burd) bie frauliche öaube unb ben geberbart fällt ber i^elmtoUbri (Oxypogon Lindeni Gould, gig. 8) unb burd) feinen langen Schnabel, berSd)ir>'ertfd)nabel (Docimastes en- sifer Boiss., %ia. 9) auf. Sie Hefter be r S. finb fei) r forgfältig auS ^flauienroolle, ben grud)tferuen ber Kompofiten u. bgt. verfertigt unb aufjen mit Stücfs eben Bon 33 aumfled)teu unb 2)cooS tapejiert. Sie Gier, auSnabmSloS smei in einem Dceftc, finb aller: bingS bei bem gliegenoogel nur erbfengrojs, fonft aber nicht fo gar flcin unb juroeilen bis 1,6 cm laug. — Slbgebilbet finb niete 21rten in bem ^ßrad)t= werfe Don Seffon: «Histoire naturelle des colibris» (Ikr. 1830). Sgl. noch ©oulb, A monograph of the Trochilidae (5 93be., 2onb. 1850— 59), unb 3JM= fant unb SSerreauj, Histoire naturelle des oiseaux- j mouches ou colibris (4 93be., £pon 1876). Solicrcn (lat.), burebfeiben; fiotatür, burd): gefeihte gtüfftgleit ; S olat onum, 311m Surd)feil)en bienenbeS 3eiI0- Äolif (grd)., Don kölon, ber ©rimmbanu) ober Gnteralgie (con önteron, Sarai, unb älgos, Scbmers), 33aud)grimmen, 93aud)Eneipen, £eib= ober 3)armfd)mer3, im »eitern Sinne alle fdjmerjbaften Slffettionen ber ©ebärme, im engem abetnur Diejenigen ©cbmenjufäQe im Unterleibe, bie auf einer J;>i)peräftl)efie, b. 1). übermäßigen ilmpfinb= lichteit ber Satmnetoen berujjen; man fann biefe gönn beS Sarmfdjmeräc» beSbalb aud) als eine Sieurofe im ©ebiet be:? fog. SarmneroengefledjtS (Plexus mesentericus) be^ciefenen. 2lm bäuftgften entfteht bie S. burd) 2Iuftreibungen be§ SarmS, 3. 33. burd) ©afe (SBinbfolif, colica flatulenta), roenn Speiferefte im Samt in (Särung unb gautnii übergeben. SBürmer foroie ftagnierenbe ßotmaffen ober frembe Körper (Hirfdiferne u. bgl.) im Samt: fanal tonnen gleichfalls K. beroorbringen. Ser @e= miß non unreifem Dbft unb anbern un»crbaulicben Subfranjen ruft gleidjfallä bieß. l)erüor. ÜJiit grofser aiegelmäfjigfeit tritt bie fog. 33leif olif nad) 93lei= öergifrungen (f. b.) auf. dbenfo treten bei managen Störungen beä 9cerBenf»ftem§, befonber§ bei 6p= fterie unb öbpoebonbrie, häufig Mitanfälle nad) ©emütäberoegungen ober übermäßigen ©eifte^-- anftrengungen ein. Sie ft. djaratterifiert fid) bureb einen anfaU§= roeife auftretenben, l)eftig fneipenben ©dbnterj in ber Dcabelgegenb, gegen roeteben ber ßrante im 2Bed)fel ber Sage, burd) 3)rüden, 9!eibeu unb ftneten be« SaucbS ßrleidjterung fuebt. 5)er Scbmerj ift Slvtifef, bie man unter H nevmi oft fo heftig, baft bie ganje Haltung bes firanlen ihn erfennen läfet, öänbe, ©efid)t unb güfje roerben talt, eS tritt felbft übeltcit unb Grbred)en, ßant' brang unb öarnjroaug ein, bis unter plötjlicbem Slufjtofeen ober 2lbgang ber ^Blähungen, roobl auch unter Stftl)lentlcerung @rleid)teruug ober »öllige« 2(ufbören ber Sdimerjen erfolgt. 93efeitigt mirb bie k. am heften burd) eröfjnenbe SJlittel (Inarme .ftlriftiere, iHbabarbcr, iKicinuc-öl), unter Umftänben burd) Dpium; aud) erroeifen fid) marme ©etränte (Mamillen:, SBalbrian^, Spfefferminjtbee u. bgl.) unb luarme Umfd)läge auf ben Seib rcäl)renb ber 2lnfälle nüßlid). 23ei febj heftigen ftoliffdjmersen leiftet eine fubfutane 9)corpl)iumeinfpritiung treffliebe SDienfte. ü)tan fprid)t aud) Don 31iercn= unb ©allen: folit. ®ieS finb in ibren G"rfd)einungen ebenfo beftige Sdjmcrjanfälic roie bie eigentlicbe fi., meld)e entfteb, en, roenn Steine burd) bie öatn= ober ©allen: toege getrieben roerben; bie Sebanblung ift aud) hier eine roefentlid) fpmptomatifdje. (S. ,'narnfteine, 33b. 8, S. 829a, unb ©allenfteine, 93b. 7, S. 489b.) Über bie fog. SJlcnftrualfolif, beftige Sdjmcrjen cor unb bei bem Gintritt ber SUcenfrruation, f. S)pe: menorrbbe (53b. 5, S. G56a). Unter ben öauätieren mirb bauptfäd)(id) ba§ $ferb Bon fi. beimgefud)t. DJian trennt bie fi. beim $ferbe unb Siinbc in sroei ©nippen: iSerbauung*: toliten unb ©arnlolifen. 1) 3u ben 33 erb auuu g§ ■■ toliten gebort a. bie Sjerftopfungäf olif; biefe entftel)t, wenn ba§ Sarmlumen burd) angehäufte ßotmaffen ober burd)3)armfteine ober burd) SBürmer (SBurmf olil) ober burd) eine Änidung ober Um: brelumg eineä S)armabfd)nitt5 (Sarmoerf d)lingung) »erlegt'ift. h. 5)ie Krampf tolit, bie burd) GrfäU tung berbeigefübrt roirb unb in einer trampfartigen 3ufammenjtebung beä ganjen S)armS befteb, t. 93ei biefer ß. empfinben bie Siere bie gröfiten Sdjmerjen. c. Sie 3Binb folit ift auSgejeicbnet burd) ftarte 2(uftreibung be§ i)interleibe§ burd) ©afe infolge abnormer gütterung ober einer 23erbauung3ftörung. 2) Sie6arnfolif,.lC)arnDerb,altung. Sie fann »erurfaebt fein burd) einen Krampf ber .fmrnblafe ober burd) einen öarnftein in ber 2lu§münbung ber öarnblafe ober öarnrbbre. Severe gorm fommt befonberg oft bei ben Dcbfen cor unb füt)rt t)äufig burd) äSlafenjerrcifeung jum Sobe, menn nid)t burd) fad)»erftänbige öilfe ber Stein entfernt roirb. Sie 33el)anblung ber fi. ift je nad) ber 2lrt berfelben ser= fd)ieben. G§ giebt fein UniDerfalmittel gegen fi. unb eä iftbabercorben oielfad) angepriesenen Äoüf= pulüern einbringlid) ju mamen. Sie 9Jel)anbhmg mufj bem 2ierar,Ue »orbebalten bleiben; bis 311m Gintreffeu beSfelben tonnen aber grottierungen ber 23aud)roänbc mit KampferfpirituS unb Terpentinöl (1:15) »orgenommen roerben, ebenfo, roenn eS fid) um eine 2JerbauungSfolif banbelt, JUpftierc uon reinem 2Baffer mittels beS Ä'lpftierfd)Iaud)eS. Söliföbu, mnmta, f. Galicut. Jiolimn, gluf; in Sibirien, f. Äolpma. Molin. 1) a3csirf§f)nuptmannfd)aft in93öl)inen, bat 489,31 qkm unb (1890) 68491 (32 991 männl., 35500 roeibl.) esed). G., 85 ©emeinben mit 122 Drt= fdjaften unb umfafct bie @erid)t^be3irfe ft. unb Haufim. — 2) B., aud) Sollin ober 9ceu = Solin, Stobt unb Siti ber 33ejirfSbauptmannfd)aft , in 225 m ööbe, an ber Glbe unb ben Sinien 3Bten=$rag= 93obenbad) ber Öftcrr. = Ungar. StaatSbabn unb 2Bien:£etfd)eu ber Dfterr. 9iorbroeftbabn, SiR eines 93e3irfSgericbtS (2.39,og n.km, 38324 C3ecb. G.l, bat Bt, pnb unter CS aufjuiur^en. 490 Sofigjcjljgtta — ÄottaBoratot (1890) 13268, als ©emeinbe 13566 cjecfc. g., $oft, Telegraph, got. SattbotomäuSlitaje (14. Sabr^.), ftcümjinertlojter, Snnagoge, StatbauS, Scbtojs, ,';od'. Staats«, 3lcal= unb Obergpmnafium, eine öauptfdjute, bösere '.Viabdvnidmle, Seieben = unb NJ9tobellierfehiile; ferner jablreirbc ^ncttrfabriten in bei Stabt unb Umgebung, gabrifation oon 2)ünger, •ßottafdw £1, Situ? unb Suderfermeu, 2SpirituS= Brennereien unb '■'< TampfmüMeii. Tic Stabt ift befannt burdi bie Sd)lad)t bei K. (18. 3uni 1757). Sftadj bei rcbladit bei s13rag (6. 3Rai) batte Aviebridi II. ben $rinjen Karl oon Sotbringen mit 4 t 1 100 SDcann in Sßrag eingefebloffen. SllS Tann Sßtag ju entfe&en fid) anfdjidte, ftiejs ber König ;u bem Korps be§ §erjog§ non Beoern nnb brach 17. 3uni mit 34000 -Kann gegen ®aun auf, bet in ftartcr Stellung auf ben .'rieben bei K. lagerte. Hm IS. (taub bie Bjiett. Slrmee in Sd)tacbt-- orbnnng: ber rechte glügel gegen ßrecbof, yiaba->- bpd ßauaHerie bort jenfeit eines tiefen ©runbe», neben bem fieb brei Regimenter fäcbf. leichter SReitcr unD 1000 i'iann öfterr. Küraffiere, einige 3"faiv terie aber im »othegenben teicbinalbe aufgcftellt batten. etarfe Batterien befanben fid> cor ber gangen ,~Nrcnt. Ter .Honig lief; um 1 Ubr feine Armee linfS abmarfdjieren, ©eneral hülfen nahm Kfecbor, ,°>arf mit 80 Sdnnabronen 9ca= basbn. Set König erbielt babureb, bafj er gegen feine utfprungliäje SiSpofttion bie Slrmee auf= marfdueren lief;, eine faft paraHele Stellung 311m jjreinbe. Saun r-erftärfte feinen redeten Slüget, gegen im griebrieb. nun feinen Unten i'orrücten^ utgleid) aber lintS sieben lief?, hülfen nabm ben Gicbbufcb unb mit SJrinj DJiortt) »on Teffau öereint bie ia- neben ftelienbe Batterie; 3ietcn toarf 3caba3bp, ber gegen ihn üorrütfte, jum jiocitenmal. Stuf bem rechten glügel griff aber ©eneral Sötanfteiu, Mit ten Kroaten beläftigt, ootgeitig an. hierauf fübrte ber fäcbf. Dberft Bcnfenöorf fein Regiment Sßting Ratl sunt ätngtiff, ba er beim geinbc eine entftan= bene 2ücte bemertte, roobei ihm bie anbem fädif. Regimenter unb ein öfterreiebifdieiS folgten. ®ie $reufsen, bie t>iev febon lange im geuer geftanben batten, roaren erfeböpft; 14 Bataillone erlagen. Dann lief; nun ben ganjen reebten glügel t»or= geben. Raöaebp mürbe ,nr>ar »on Bieten gum brit= tenmal gercorfen, aber bie Rieberlage ber ^reufjen mar entfebieben. 3)ic golge mar bie 2lufbcbung ber Belagerung uon Sßtag unb bie [Räumung Böhmens. i)ie Sßteujjen verloren 326 Offiziere, 13447 2>cann, 45 ©efd)ü(se, 22 gabnen, bie Cftcrreicber 8114 Dffr= jiere unb üJtannfdjaften unb 5 gabnen. 3um 2tn= benten an biefen Sieg grünbete bie Kaiferin SDlaria iberefta ben i)laria=£herefien=Drben. Jtolie<,)c,5t),5iia (poln., fpr. -fd)tfd;«fna), SRame eines 3lu|ftanbe§ ber öajbamaten (f. b.). Äolit?, Subtn., ÜJJaler, geb. 5. Hpril 1845 ju 2il|"it, befuebte 1863 bie Berliner Hfabemie unb ftubierte feit 1864 in 2)üt)elborf bei 6. Sobn, 3)enbe= mann unb uorsug^roeife bei Csio. 2ld)enbacb. d'r roufste bie Siomantit ber ©üffelborfer Scbule mit iHealiftit mirffam ,?u Derbinben, toie ba§ üorjug»: roeife in feinen Scbladitcnbilbern ;u -Jage tritt. 5iacbbein k. bie Kriege Don 1866 foroie 1870 unb 1-7! alc- .HeferDeoffisier mitgemaebt batte, lieferte er eine ätnjabl militär. Stimmungelnlber, fo: 3m ffiaft) oon CrldanS, 2lue ben Bortämpfen nou 2)teti L879; in Bet berliner Dlationalgalerie), ßroberung eine§ ©efdititje» burd) preufs. Infanterie in bem Jlrtilct, iic man unter 8 Der ©ejeebt von SSenb6me (SBerlinet iRationalgalerie), ®ie Brennen bei aßatS=la=3xur, ßpifobe auS ber Scfalacbt »on ©raoelotte (im Beftt? be§ Seutfcben .HaiferÄ). 3m Befiti be§ Serein« für biftor. Munft ift: ber 5)eutfcbc Saifet unb llloltte bei ©rarelotte. 33on feinen Porträten ift baS beS ©enerafö r>on 3Bet= ber gleidifallä in ber Siationalgalerie. 1879 erbielt fi. ben Stuf als S)irettor ber Ültabemie in Eaffel unb ift bort öotjugStneife mit SilbniSmaletei be= febäftigt. 1890 malte er im Sluftrage be-5 Staates ein großes Sßanbgemälbe »Staifelb» im 3uftiä= gebäube ,ui Gaffel. Solituan, Stabt in Sibirien, f. fiotöloan. Wul jnfiii, ruff. Stabt, f. fiatjajin. JtciljufriHMi, SSolfSftamm, f. Sblintiteu. Solf, beim Seid)brudi, f.S)eieb (93b. 4, 6. 880a). Jlolfutbiir, f. Caput niortmun. H ol trabe ober 3tabe fcblecbtbin (Corrus corax L.), ein über ben gröfjten Jeil oon Suropa, SDüttel* unb Rorbafien oerbreiteter 35ogel au» ber Uuter- familie ber edjtett Stäben (f. b.). @r ift oon anjcbn: lieber ©röfce, etoa 70 em lang, fein Scbnabel oon ber fiänge te§ Sauf», fein ©efieter rein fcbtuaij mit ftartem'ftablblauen, auf ben glügeln grünlidiem lÖletattglange. Ser K. lebt paarroeife, niftet an ben einfamften Dtten, entmeber auf febr bobeu Bäumen biebter SBalbungen ober auf gelfenfpi&en, frif;t 3n= fetten, Ü)cäufe, Staultoürfe, aber aueb Heine Söget unb junge öafen, am liebften aber 2la§. (Fr äufsert halbe Oiauboogelfitten, ift tiftig, ftart, gemaubt, tübn unb grimmiger geinb aller edjten Staubnögel. 3ung eingefangen, mirb er s^bm, lernt fpredn-n unb beluftigt bann butcb fein launiges unb liftiges' SBefen, bleibt aber bodi biffig, biebiidi unb bo§t;afr. 3)aS SSeifadjen legt 5—6 grüntidje, brauugeflectte 6ier, unb baS Brüten, in baS ficb beibe ©atten teilen, bauert brei SPocben. (S. oorftebenbe ^igur.) Koll., btnter miffenfcbajtlicben Jiernamen Slfc \ ürnmg für 23 ince n j .« o 1 1 a r , einen öfterr. Statuts forfdber. Kall., binter lat. Siernamen ätbturjung für SUbett oon Köüiter (f. b.). noüabotatot (tat., b. b. Mitarbeiter), [tübet übtieber litel für öUfSlcbret an ©omnaüen, fornie für öitfsgeiftlidie; Soüabotatur, 2(mt e'meSÄ. mißt, finb unter 6 auljuiudjrn. gottapS — ßoKegiatftiftem 491 ttoUäpef (tat. collapsus), SSerfalt, eigentüm* liebe, im wejentltdjen auf ptoMid) eintreteubcr großer 5d)ir>äd)e beröerjtbätigtcit berubenbe Störung bes ©efamtorganiämug. Sieielbe fommt im SSerlaufe fduuerer fieberhafter Krantbeitcu, bei ber Gbolera, bei d)ronifd)en ßerj» unb Sungenteiben, wcldK mit fettiger Gmtartung bes öerjflcifcbcs öerbunben finb, vor unb djarafterifiert fid) bind) rafdjen Verfall ber .strafte unb aufjatlenbe »broetdjungen ber Sigett» Wärme. 3er ff. beginnt meift mit einer beträd)tlid)cn brttieben öerminberung ber Eigenwärme; in ben leiditern ©raben füblen fid) bie peripberifeben Seile bes Krauten (9tafen, Obren, Jiäube, güpe) falt an, in ben febwerern tiegt ber ffraute bleid), eingefallen, mit entftellten 3ügen, eiäfatt unb leid)cnül)nlid) ba, mit fleinem, tauiu merflidiem SßutS imb faum mcrf= lieber Sltmung; babei ift bie Temperatur ber inuevu Organe entroeber gleid)falls oerminbert ober unter Umftänben bis ju ben bödjften überhaupt pov= fommenben ©raben gefteigert. Siefet 3«ftanb gebt entlueber nad) einigen uftinuten ol)ue Nad)teil roieber vorüber ober bauest Stunben, fclbft Sage lang (Gbolera) ober führt unerroartet unb rafäj burd) yerjlübmung 311m Sobe. SeSbalb ift ber K. unter allen Umftänben als ein nicht unbebentlicbes Gr= eigniS ju betraebten, roeldjes bie grbftte Sorgfalt unb 2lufmertfamteit beanfprud)t. Sie SBebanbhtnp beftebt bauytfäcblid) i" ber 2lntt>enbung ftarf erci= ticrenber Slittel au§ ber SReibe ber fog. Slnateptita (f. b.), Welche bireft bie ijerjtbütigt'eit anregen, ins= befonbere in ber Sarreidjung oon ftartem SBein, Eognac, ©lülmxin, ftartem Kaffee, Kampfer, 9)io= icbuS u. f. m., foroie bei fieberhaften ffranfiieiten in ber mbglidjft frühzeitigen energifdien ÜBefömpfung bes gieberö, ba jebc anbaltenbe beträdjtltdjere Stei- gerung ber Eigenwärme aufjcrorbentlid) fdjrofidjenb auf bie üerjmustulatur einwirft unb fomit leiebt ba» Gintteten oon ff. berbcifüt)ren fanu. 8ollär, 3an, cjed). Sinter, geb. 29. Suli 1793 ju DJtoffocs im ungar. Komitat Sburocj, ftubierte von 1812 bi§ 1815 im ei'ang. Sttceum >u Sjßrefjburg, mar bann .viauslebrer, unb bejog 1816 bie Untoer= fität 3ena, oon wo aus er 1817 bas SBartburgfeft mitmadjte. öier entftanb «SteSocbterbes 9iubm-> («Slävy deera»), ein Sonettcufranj, worin er feine eigenen Seiben unb greuben, feine ©elicbte unb fein SBatertanb, b. i. bier ba§ gejamte Slawentum (Sla= roien), beftngt (18-21). Qn ben fpätem 2lusgabeu fügte er immer neue Sonette binju, fobaf; bereu 3abl fd)lief;lid) auf 645 anroudis. Sas Söerf trug ,mr görberung bes flaro. Setbftbetoujjtfetnä mäa)= tig bei. 1819 würbe K. eüana- ©eiftlidjer in $eft, febrieb ^rebigten (28be.,9ßeft 1831—44) unb machte A'orfcbungäreifen in 5)eutfd)lanb , ber Sd)roeij unb Stalten, iöeim SBeginn ber Sicuolution 1849 tnurbc er als 35ertrauen§mann ber [Regierung nad) 2Bien berufen unb erhielt batb barauf bie $rofeffur für Slam. Altertümer bafelbft. @r ftarb 29. San. 1852. fi. gab eine perbienftlidje Sammlung «asollSlieber ber Sloroaf en in Ungarn» beraub (2 ®be. , Dfen 1823 u. 1827; 2. »ermebrte 3tu§g. 1832 u. 1833), eine Stuffeben enegenbe Scbrift «Über bie litterar. SBedjfelfeittgfeü »iiufcben ben Perfdiiebeneu Stäm-- men unb i'iunbarten ber flaro. Nation» (anfange c}cd)i|'d) gefdi rieben, bann üonibm felbftin§®eutfd)e überfeßt, ^eft 1837 ; 2. Ülufl., t'p?. L844), «lueföbttin Slaroa unb ber Urfprung beä Namens Slawen» (1839); ferner feine «sJteifebefd)reibung u. f. ro.» 0+3cft 1843 ; $rag 1863) unb enblicb «Sas flaro. Slltitalien» SIrtitcI, bie man unter S Da (3Bienl853; 2. 2(ufl, Viag 1865). Sine uiui'oll= ftäubige) Sammlung feiner SBerfe crfd)ieu in ^rag (4 SBbe., 1862—63) ; barin eine celbftbiograpbie ß.3, feine ^ugenbjeit umfaffenb. SoUatcral (tat.), feittid;; Kollaterälen, SeHenoerroanbte (f. b.) ; Kollateralgefäfs^e, ar= terielle unb »enöje ©efäfsc, bie ;u beibeu Seiten beg DberarmS perlaufen. Sl o IIa teral gelb, bie 2tbgabe, roelcbe bie ben (Srblaffer beerbenbeu Seitenperroanbteu pom3tadi= lafs ju jablen haben. SoUatcrSlfrciölmtf , f. Kreistauf beä Sluteä. Slollntion (tat. cnllatio), im Kird)euredite bie äSerleibung eines Kirdjenamtes ober einer Sßfrimbe (f. Kollatur) ; ferner ber ^mbif; , ben man nad) ber Jät^.gaftenDerorbnung an Safttagen auf;er ber einen öauptmabb?eit abenbs gentefjen barf. 5)er 3iaine tommt baber, bafj in ben Klbftern abenbs Por bem ßffen ein Kapitel aus bes ^obanne» ©affianus «Col- lationes patrum» oorgelefen rourbe. Sanaeb roirb überbaupt ein gelegentlidjeä tleinereS SJcabl ff. ge nannt. gerner ift ff. bie äSergleidntng einer 2lb= febrift mit bem Original (f. Kollationieren). Über ff. (2iusgleid)ung ober ©inwerfungi im S'rb= redjt f. 2lu«gleid)ungjpflid!t unb, wegen beä frans. sJted)tö, Rapport. Kollationieren (fr;.), eine Ülbfdmjt mit bem Original in Sejiig auf SSoUftanbigfeit unb 3iid)tig= feit »ergleiä^en. 3" ber faufmänuifd^en SudibaU tung (f. b..) beifet ff- burdb Sßergleia^ung feftftellen, ob bie einjelnen Soften aus ben ©runbbüdbem ober bem Journal (f.b.) ridbtig auf tag öauptbud) (f.b.) übertragen finb. Sie Übereinftimmung wirb ge= wöbnttd) bei ben einjelnen Soften burd) einen ^untt (baber aud) 5fJunf tier e n ) angebeutet, jjinben fidi gebier, fo uerbeffert mau fic burd) Stornieren (f.b.). Sotlatüc (tat.) , baä 9ted)t, eine geiftlidje Stelle ju befetien, eine ^frünbe ober Stipenbium ju per= geben. Sie SÖefe^ung geiftluter Stellen ftebt reget-- mäfjig ben Snpabern ber ffirdjengeroalt 511 , nad) fauonifebem ;Red)t rüdftd)tltd) ber geringern 33ene= fielen ben 93ifd)öfeu, rüdfid)tlid) ber SBi-Mümer in Seutfcblanb meift ben Somtapiteln unter pdpftl. Seftätigung, nad) prot. ffirdjenrecbt bem Saubes- berrn. 3ft ber Konferierenbe (ber ffotldtor) bei ber ffollation an eine Sßräfentation Sritter gebuu= ben (f. ffirebenpatronat), fo fprid)t man pon collatio non libera, entgegengefetjten galls pon einer col- latio libera. (S. aud) $ro»ifion.) Mollaubatioit (tat.), aud) ffollaubierung, eigcntlicbCobeserbebung. 3n öfterreid), berSd)roeij, Italien unb anbern Säubern öerftebt man barunter bie genaue Prüfung, ob unb wie eine aufgeführte 9.iaülid)teit ben bem Vertrage ju ©runbc liegenben Sotumenten entfprid)t, bann ob unb wie weit ber ^auunternebmer bm übernommenen SBerbinblidV feiten nadjgefrmmen ift. Jtbllcba, preufj. Stabt, f. Ublleba. Kolleg, foniel wie ffofiegium. Sollegejlat. collega), Simtggenoffe. Sollegiälgeridit, f. Sinjelricbter ; ugl. Sureau. flotlegialinftem, im ffird)euied)t bie 0or= jüglid) burd) ben Sübinger Kanjler $faff oertretene Sebre, nad) weld)er bie Kirdie ein SSerein freier Stiitglieber ift, bie il)re (5iurid)tungen unb 2ln= gelegeubeiten burd) gemeinfd)aftlid)e 53efd)lüffe be ftimmen. 9tad) biefer älnftcpt rubt bie oberfte tireb- lid)e ©einalt in ber gefamten Kirdjengemcinbe (jura collegialia in sacra), niebt wie nad) bem Serri= mißt, rmb unter (5 aufjKfutfjcn. 492 ÄloUegianten — $oiteftiuuoUmad)t terialfoftem ()'. b.) im Jüiften ; ben Übergang beS uirdcuregimentS auf lefctem Bermoebte baS K. nur burä) eine ftftioe Übertragung feitenS ber ©entehrte ;u begriinben. Sem Staate weift baS K. nur bie Cboraujfidjt ju. 2)aS K. mürbe tbeoretifch im 18. 3al>rb. vertreten unb fanb bie lebhafte Unter-- jtütjung beä iUetiSmuS (©pener); eine allgemeinere Sebeutung für bie ©eftaltung ber Kircbenoerfailung bat baä R. erft im 19. Jahrb. gefunben, wo es, unter jtülrt bureb anbere bebeutfame SJiomcnte, jur ©eftaltung ber Simobalverfailung (f. b.) in Seutfdv lanb führte. — S5gL SJJfaff, De origine juris eccle- siastici (Süb. 1719; 4. 2luSg., Ulm 1758). Saä K. in ber Staatsverwaltung ift ber ©egenfatj jum SJureaufpftem (f. Sureau). ftoUcgiantcn, Sßartei ber Slrminianer (f. b.), welche bie ©runbfätte ber 3nbepenbenten ange- nommen batte. ^v/xe Stifter waren bie brei 33rüber van ber Eobbe ju Seiben, bie nacb ber ÜDorbredjter Snnobe bie jerftreuten ©laubenSgenoffen ju 9Bar= monb, in ber DMbe oon Seiben, fpäter ju SlbimSburg (baher auch SbpnSburgcr genannt) fammelten. Sic Bcrwarfen ba§ geiftlicbe Sunt, liefien in ibren Serfammlungen ober Collegia (wober ber 9came) ^rebigt unb baframent bureb Saien Bermalten unb tauften nur ßrwachfene burd? Untertaueben. 3u Hube beS 18. 3a^tb. erlofcb biefe Se!te. ft oll cg inreit (lat.i, StiftSgenoffen, SKitgliebet cineS Stift« (f. b.). JloUcgtatftift, ein Kollegium Bon mebrern Gborberren (Kanonitcm) mit einem tropft ober Tefau als SSorfteber. 9hd) bem Sorbilbe beS Kle= ruS an ben .Uatbebralen Bereinigte fieb in gröf3ern Stabten aud) bie blofse $farrgeiltlid)feit 511 gemein; icbaftlicbem Sebeu nacb ben Eanonifcben Siegeln (vita canonica), woraus biefi. beroorgingen. Sie baben in ber beutigen Kirdjeuocrfaffung fo gut wie gar feine Sebeutung mein-; in sVrcuf;cn befteht noeb ein K. in Stachen. Kollegium (tat.), bei ben iRömern bie 0efamt= beit mehrerer ^erfonen, welcbe gleidjeS 2Imt ober gleidiev SBeruf oerbanb, wie ber Konfuln, ^rätoren, Tribunen; ebenfo 33ejeicbnung für geroi||e Bom etaat anerkannte unb beaufjwr)tigte Korporationen, inSbefonbere KultuSgemeinben, Innungen, 3ünfte, 3Begräbni§= unb UnterftügungSBereine. @egenwär= tig bejeiebnet man mit K. bcfonberS 2tnftalten für Sd)ul= unb UnterricbtSjWede (f. College, College unb Collegium Germanicum), afabemifebe @ebäube iowie bie SBorlefungen auf Unioerfitäten, bie teils öffentlich ober unentgeltlich finb (collegium publi- cum), teils oon ben 3ubörern bejablt werben (col- legium privatum), teile nur, bejablt oberunbejabtt, für einen ober wenige gebalteu werben (collegium privatissimam). 3m beutigen 5SerfaffungSred)te bejeiebnet K. eine aus mebrern s$erf onen jufammem gefegte ©ericbtS= ober äkrwaltungSftelle, beren 33e= fdjlüffe nach gemeinicbaftlicber Beratung mittels Stimmenmehrheit gefafct roerben. (5. öureau.) Hollcftanccu (lat. collectanea), £efefrüd)te, Sammlungen t»on 2tuSjügen au§ Scbriftftellern. JtoUcffe dat.). Sammlung, nämliA eine folebe oon freiwilligen ©aben ju milben 3wecten, bie ent= weber Don$auS ju öauS (öauStollette) ober bureb bie an bie Sircbtbüren geftellten Seelen (Sir = d)en= oberScdenfollette) erfolgt. Sieue ß. am suorbnen, bebarf eS eineS SefcbluffeS ber ©emeinbe (ober audi ber bobern Snnobalorgane), ber @eneb: migung bcSMircbenregimcntSunb allgemein aud) ber Volijeilidien ©cnebmigung ber fompetenten StaatS: organe. gerner beifit febou in ber alten Jtlrdje baS Slltargebet, baS ber SSifdwf am Sd)lu))e ber oon bem iiiafon unb ber ©emeinbc oemebteten ©ebete fprad), gleicbfam als beren Sammlung ober 3": fammenfaffung, fi. 9iodi gegenwärtig bejeiebnet S. in ber tatb- unb prot. Äirdie ein turjeS ©ebet, baS ber ^riefter bei ber Siturgie am 2lltar Bor ber Sebriftocrlefung fpriebt ober abfingt. Jtoüeftcur/f. Eollecteur. SollctHctcn (fej.), (milbe ©aben) fammeln, eine Kollette (f. b.) oeranftalten. Mollcftioii (lat.), Sammlung. JtoUcfttu (lat.), jufaminenfaffcnb, gemeinfd)aft= lid), unter einem SÖegriff uereinigenb. Soacfttoobreffc/f. 2tbreffe. ,<{ollertit>ge|eIIfrf)(Jft (frj. societe en nom col- lectif). ©ine K. ift nacb bem Scbweijer Dbliga= tionenrcd)t oorbanben, wenn jwei ober mebrere ^erfonen, obne ibre öaftbarteit ju befebränten (wie bie Kommanbitgefellfcbaft, bie 2UtiengefcU= febaft, bie ©enoffenfebaft), unter einer gemeinjamen girma ein öanbelS=, gabritatiouSgefcbäft ober ein anbereS nad) fauf mdnnifcber 2trt geführtes ©ewerbe betreiben. Sie entfpriebt ber Offenen 6anbelSgefell= fdiaft (f. b.) beS Seutfcben SanbelSgcfegbucbeS, bie juweiten aud) als K. bejeiebnet wirb, namentlich ta, wo früher bie franj. ©efetjgebung galt. ftollct'ttufilnc, Kollettiolinfe, fooicl wie Sammellinfe (f. Sinfe, optifd?). JUilleftioieitftei- dritten gegenüber wirfiam gemadit fein. Sei einer Strtitcl, bie man unter fi uermiijr, finl) unter G aiifvifndjcn. ftoUeftor — Äoflergmtg 493 SHtiengefellfc&ajt gilt ber ©runbfal!, bajj, wenn nichts anbereä bestimmt ift, bie 3eid)nung ber fätnfc liehen DJtitglieber beä Sßorftanbeg erforberlid) ift (Strt. 229 be'g öanbel§gefe&budje§). Sag ©leiebe gilt für bie mebrern ©efdjäftsfüljrer einer ©efellfcbaft mit befebräntter . üaftung (§. 35 beg ©efeßeS com 20. 2(pril 1892). ßbenfo bei ber eingetragenen ©enoflenfdjaft mit ber weitern Söefcbräntung , bafi aud) ba§ Statut nidjt anorbnen femrt, bafi weniger als jfwei sDiitglieber beg 58orftanbe§ jeiebnen (§. 25 beg ©efefceg com 1. SM 1839). Sinb mehrere Siqutbatoren einer liquibiercnben £anbelg= gefeUfcbaft beftellt, fo tonnen fie bie jur Siqui= Nation gebörenben ßanblungen mit red)tlid)er SBirfung mir in ©emcinfdjaft »ornebmen, fofern niebt augbrüdüd) bestimmt ift, baf3 fie einzeln ban= bcln tonnen (2lrt.l36beg&anbel§gefet$bucbcg). 33on berHollettiüoertretung, bie jicb dritten gegenüberbe= tbätigt, untertreibet fid) bie K o 11 e 1 1 i d g e f cb ä f t S ■ fäbrungim SBerbältniS ber ©efellfcbaftcr jueinan» ber. SBenn bie ©efcbäftgfübrung mebrern ©efell= fdiaftem mit ber augbrüdlicben *Befd)ränfung über= tragen ift, bajj einer nicht ebne ben anbem banbeln tonne, fo barf feiner allein ©eftbäfte »ornebmen, aufeer wenn ©efabr im äkrjuge ift (2lrt. 100 für bie offene, 158 für bie $ommanbitgefellfd)aft). JioUcftor (lat., «Sammler»), bag Stcuerorgan ber 2>pnamomafd)inen, bag bei altern 3Jtafd)inen alg Kommutator (f. Strotnmenber) aufgeführt mürbe. Sei tetjtem war bie 3abl ber ©pulen ober Sdjleijen gteid) ber ber s$ole. ^acinotti gab feiner 9J!afd)ine einäielfod)e§ber5PoljabI algSpulenjabl unb ernelte babureb eine grß&ere Stromftärte unb ein Biet glcicbförnügereg "0-Licfecn beg Strom?, Weil bie 3'luttuationen ber ßiujelftröme ber Sd)leifen, bie im $. ju einem ©efamt= ober Summenftrom gefammelt werben, wie bie görberftröme einer Steibe oon tturbelpumpen mit gegeneinanber per= festen 2lntriebturbeln fieb gegeufeitig ausgleichen. 9iad)ftebenbe Sfijje jeigt bie Steuerung für fe. unb 17. Sabrb- »or.ntgSwcife aus Seber gearbeitet War (f. Stafet: Softüme IV, $ig. 1); jefet ber S!Bajfen= roef ber fiüraffiere au§ weifsem Äerfep. flollci- ober Summloller, eine ebronifebe un= heilbare firanfheit beg ©eliirng beim Sßferbe, in ber Siegel Beranlapt burd) 2BafferanfammIung in ben ©ebirnfammem. Sei bem K. ift ba§ 93erouf;tfein, bie Umpfinblid)feit unb bieSBitlenätbätigfeit bebeu= tenb berabgefe^t, namentlidj nad) einer gewiffen 2lnftrengung ober bei l)ol)er Slufientemperatur. Sie Siere laffen fid) auf bie Srone treten, in bie Db^en greifen unb reagieren nur mangelbaft auf 3uruf, $eitfd)enl)iebe unb3ügell)ilfe. 9lid)t ju Ber= wedjfeln ift berSummfoller mit ber atuten ©ebirn= entäünbung, mit ben 6rfd)einungen beim 3al)nwed)= fei, mit periobifd)en @efd)led)t»errcgungeu (Sa = inen= unb DJtutterfoller ober eretbifeber 9t.) ober mit Saubbeit unb fflliubbeit. S. ift ein ©e= wäbrgmangel (f. b. unb ©ewäbrgfriften). _ Äüllcr, ©eorge »on, Parlamentarier, geb. 17. gebr. 1823 ju Safenih bei Stettin, ftubierte in öeibetberg unb SBerlin bie Siechte unb übernabm 1848 interimiftifd), 1850befinitip ba§ Sanbratgamt beg fireifeg Sammln, gab eg aber 18G8 wieber auf, um fid) ganj ber 33ewirtfd)aftung feineg Siittergutg Kantred bei ©ollnow 311 wibmen. Seit 1866 ift er Vertreter Bon ©reifenberg = (iammin im preuf;. 2lb= georbnetenbaufe. 6r fdjlof; ftd) bt« ber tonferoa= tipen Partei an unb befleibet, ftets wieber gewäl)lt, feit 1879 bie 2Mrbe beg ^räftbenten. 1884 Würbe $. in ben preuf;. Staatgrat berufen, 1886 jum SSBirli. ©ebeimrat ernannt. Seit 1875 ift er aud) äJorftSenber beg s$ommerfd)eu ^ropinjiallanbtagg. tXo Hergang, eine febon ben Siömeru betanute 93iafd)ine ,nim 3crlleinern Bon Ölfamen, fiatao= bobnen, ßieborien, Steinen, fioblen u. f. w., bereit wirfjame Seile jwei müblfteinförmige SBaljen finb, bie, wäbrenb fte um eine fentred)te 2ld)fe treifen, auf einer fie ftütienben unb bag 3)cahlgut trageuben borijontalen ©runbplatte (ÜHablplatte, SBobcnftein) rollen (f. umftebenbe §igur). Sie sBaUm , Säufer ober fiollerfteine fmb meift cplinbrifd), feiten fegefc förmig geftaltet unb wie bie ebene ober tegetförmig geftaltete SOIablplatte aug Stein (Sanbftein, ©ranit) ober aug Üftetall (öartgufj, 93ronje) gefertigt. DJlit cplinbrifcfaen Säufern auggerüftete R. Wirten ger= brüdenb unb gleichseitig jerreibenb auj bag SJiablgut ein unb finb baber aud; jur §erftellung »on feinftem ißt, rmb unter 6 aiifjiijui^en. 494 gotterfjaljn — ffottifion ■Siebt geeignet. Xie Säufer ruhen burd? ihr 6igen= gewicht auf ber 2)cablbahn unb bem DJtablgut auf. Um baS überleben ber Säufer über größere, bem 3erbrürfen »ibcritebenbe iDtateriatftüae 311 ermög= [idjen, jinb bie SftotationSacbfen berfelben turcb @e= ten!e io mit ber feutrecbt ftebenben, bie trek-förmige '.Pcahlbabn im SJUttelpuntt burd'bringenben Jrieb= »eile perbunben, bafj bic Säufer, »äbrenb fie btefe 2?elle umfreifen, oucb eine i>ertifatbe»eguug au§= ;uiühren vermögen. Cberbalb ber 9Jcablplatte unt SDieffina» (8pj. 1853), «über bas dnbe ber SBirbcfc faule ber ©anoiben unb einiger Jelcofticr» (ebb. 18G0), «Beobachtungen über bie SEBirbel ber 8ela= cbier» (grantf. a. SB. 1863), «üluatonufnftematifcbe 23efcbreibung ber Sllcponarien. Stbteil. 1: Sie ißennatuliben (ebb. 1870- unb «SNorpbologic tiefe berübrenb, feigen ben Säufern Streicbblecfje, Die bac- SJlablgut auf ber Slrbeitsfläcbe auflodern unb perteilen, eS auch erneut ber Säuferbabn ju= führen. S>er eintrieb eine-:- ,H. liegt entroeber, feie Dorftefyenbe gigut geigt, unter Der iUablplatte ober über berfelben. 3unjetlen *t>ift> bie freifenbe 93e= »egung nidjt ben Säufern, fonbern bem SSobenftetn erteilt. (5'inen bei ber ©olt>ge»iuming angeinenbeten Ä. geigt bie itafei: ©olbge» Innung II, gig. 4. Sotlcrbatjn, f. Kampfläufer. Soüetmü&lcn, f. ©oft» (£Bb. 8, 6. 121a). Stottern, Slafen, ftubern, iRubern, in ber Sägetfptadje ber SBalglaut be* Sirtbabnö. Sollert, f. Collet. Sollt, f. Collo. Soütbicrcn ( tat. ), jufammenftofien; »iber= ftreitenb ^ufammentreffen (f. fiollifion). Jtölltf er, Gilbert pon, 2lnatom, Beelogunb Jöifto= log, geb. 6. Juli 1817 311 Sürict;, ftubierte w 3üricb, Sonn unb Serlin 183G— 41 SJlebijin, habilitierte fid? 1843 als fßtioatboceirt an ber Unicerfitüt 3U 3ürid\ rourbe 1845 bafelbft aujsetotb. Sßrofeffor ber Sßbufios logie unb _ber perglcicbcnben Slnatcmie unb 1847 erb. fßtofeffot für biefelben gäd)er in SÖürsburg, 3U benen 1849 auch, bie Slnatomie Ijinjutam. 1866 gab er bie ^hpfiologie an pon 33e3olc> ab unb pertritt feit bietet 3eit bie Slnatomie^ilJifroffopic unb G"nt= midlung^gefcbicbte. £.S »iffmfcfwfuidjei 9tuf be= rubt auf feinen ausgcjcicbncten gorfdmngen auf bem ©ebiete ber normalen mitroff opif eben Anatomie, Gr •fd)rieb barüber «SJtitreffopifcbe Slnatomie» (2 93be. in 3 Slbteit., 8pj. 1850—54), «öanbbucb ber @e= »ebelebre be§ DJcenfcben» (ebb. 1852; 6. Slufl. fg.) unD bie «Icones histiologieae» (1. unb 2. äbteil., 1. ©eft, ebb. 1864— 66). Slucb auf bem @e= biete ber Gmbrpologie bat fi. öerrorragenbee ge= teiftet , »ie feine (Schriften « Gntroirflungegefcbicbte ber Gepbalopoben» (3ür. 1844), « Gntroict tungg; gefä)id>te bei i'ienfcben» (Spg. 1861; 2. Stuft, in 2 ©ätfien 1876—79), fotoie fein «©runbrifs ber Snfc »icflungigefcbicbte» (ebb. 1880; 2. Stuft. 1884) be= weifen. ÜDiebrere Untcrfucbungen in ber fpftemati= fd'cn 3o»Iogie unb pergleidjenbcn Slnatonüe, roie bie «Sipbonopboren ober ScblDimmpoIupen Pon StrliFel, bie man unter 8 DermiBt, firtö unter ß aufäin'iicf/en. unb C'ntiiMdluiuvJgefcbiibte be-5 $ennatulibenftam= I meinebftaügemeineiüBettacbtungenjurSefcenbeng: tebre» (ebb. 1872), betreffen bie Sierllaffen ber ~i'o [ppen unt AÜdw &iftoloaifdjen Jr.balt-J finb bie SSltonogtapbien "über bie Sßacinifdjen fiörpertben» (bg. im SSerein mit 3. yenle, 3ür. 1843) unb • Sie normale SReforption be§ JtnccbengeiuebeS» (Sp;. 1873) fcirie sablreicbe ätbbanbtungen biftolcgiid'c:i unb pbpfiot. 3nbatt§, in uerfebiebenen 5ad)jeil febriften pereffentiiebt. SWit pon Siebolb unb fpäter mit @bter§ giebt R. feit 1849 bie «3eitfdirift für miffenffbaftlicbe Soe-logie» berau-5. Sollifer, Jbeob., iSbirurg, ©obn bee porigen, geb. 28. SWai 1852 in ÜBürjburg, ftubierte in 3Bürj= bürg unb ©öttingen, irar l1 ä Raffte anatom. 'JliiV ftent [eine§ SSaterä unb 3 Sabie düntrg. Sjjiftent pon 9t. Pon SBolhnann in .'öalle. 1881 habilitierte er fidj in Seipjig für Sbirurgie, roofelbft er 1885 bie Sireftion ber ortbopäb. Unioerfttätäpoliflinit übertragen erbiett unb 1891 ;um aujjerorb. $ro= feffot ernannt tourbe. R. febrieb: «Über baä Os intermaxillare be§ Sötenfcben unb bie Slnatomie ber Öafenftbarte unb bei- SBolfSradjenä» (»alle 1882), «Sie Sßerleftungcn unb cbirurg. Srtranfungen ber peripberiidu'n Sßeroen» (©tuttg. 1890), «Übet bie gottfe^titte ber operatipen ßbimrgie be§ 9tüden= marts unb ber peripberifeben Sletnen ! (ebb. 1892 SotlimattPit (inj, bei einem iDtefsinfttuntent bie genaue Übereinftimnning be§ «irflicben SBetteS einer geme|ienen ©röfie mit ber am Snftrumente abgelefenen Slngabe. 3ft biefe Übereinftimmung nuin porbanben, fo ift baä Qnftniment mit bem fog. Hollimationsfebler bebaftet, ber befeitigt ober feiner ©röfie unb Sage nacb genau befrimmt unb bann bei jeber ein3elnen ÜJtel)uug in ütcdjnung geüetlt rcerben mufi. — sDJit bem Slusbrud Krt = limation§ad)fe bejeidjnet man bie bureb ba§ gabenfreuj (f. b.) beftimmte 35ifiet= ober 9lbfeblinie eines Aernrobiv. SoUin, etabt in 93öbmen, f. fiotin. fiollifiiui (tat.), eigentlich 3"fammenftof5, j. SB. Don Bcbiffen (f. unten); bann ein 3ufammentreffen pon Slnfprü^en unb gorberungen, bie nicht gleicper mafjen erfüllbar finb, Pon benen babev norroenbig eine ber anbern »eichen mufj, fo fi. ber SBflicb, ten (f. Pflicbt). fi. pen ©efe^en ober (»ie nach einem alten jurift Spraebgebraudi gefagt »irb) pon Statuten liegt per, wenn e§ j»eifelb.aft ift, nad? »elchem ber nebeneinanber in pevfdnebenen 3ted)t§gebieten gel= tenben unb ihrem Ehalte nach nicht miteinanber übereinitimmenben ©efefeen ober Sechtsregelu ein Jbatbeftanb JU beurteilen ift, ober »enn in bem- felben jRecbt->gebiete ba§ ©efefe geäutert »irb unf nun in grage tommt, oh bae ältere ober bas neuere ©efets an.3u»cnbcn ift. Tian fpridH im etften galt pon einer örtluf en «., im jtoeiten gatl pon einer Seitlichen K. ber GeieKe ober Statuten. K. pon Sd echt eu liegt per, »enn iTiccfate, bereu SBegrflnbung auf perfefaiebener ©runblage beruht, in bet Ausübung jufammentreffen unb hiereinanber »ibetftteiten; i. 33.: bei Sigentümer bat bai :Kecht bet auc-idHicf.üdH'ti 23enutuuig ber ihm gehörigen SMniauii -- ^ottofattouSurtcif 495 Gadjc. Romtnt bie •Sa&jc aber au§ feinem Vcfifee unli wirb bemnäebft von einem Dcicbtcigentümer an einen «blieben Käufer veräußert, fo bat biefer nach bem ©efeti einen 2lnfprucb barauf, baf) er fein ©eib niebt verliert. Sa§ Stecht bei Stgenrum§ unb ba§ be§ rcblid)cn GrmerberS follibieren alfo miteinanber. SHSloetlen tonnen fold)c K. bnrd) ©etbentfdjfibigung ausgeglichen »erben. 3n anbent Julien liegt ber ©e= feögebung bie Pflicht eb, feftjnfteUen, welches 9ted)t bem anbern ju weichen bat. GS läfjt fidi niebt be= baupten, baf5 bie ©ejetjgebung biefe Stnfgabe be= reitS nach, allen Stiftungen befriebigenb gelöft habe. 3nt Secrecbt ift K. bie Vejeidmung für baS 3u= fammenftofien von ©dnffen. Stach beutfebem ©ee= rcd;t (öanbelSgefehbucb 2lrt. 736—741) baftet für ben %aü, baf; ber 3ufammenftof3 bureb baS Ver= fd)ulben einer Sßerfon ber Vefaiutng beS einen Schiffs herbeigeführt ift, ber SReeber biefeS ©dnffs mit bem Sdjiff§»erm6gen (f. b.) für im bem anbern ©d)iff unb beffen Sabung jugefügten Schaben. ®cmeben baftet bie fitulbige Sßerfon ber ScbiffS= befatjung perfönlicb für bie folgen ibreS Verftbuh benS. Sßenn feiner SBerfon ber Vefat;uug beS einen ober beä anbern 6ä)ip ein Verfcbulbcu jur Saft fällt, ober wenn ber 3ufammenftof; bureb %alix-- läffigfeit auf beiben Seiten herbeigeführt ift, fo hat jeber SReeber feinen Schaben fclhft ju tragen. Sie (Eigentümer ber Sabung tonnen bei beiberfeitigem Ve'rfdntlben jeben ber beiben Sieeber auf Schabern erfal; in Slnfprucb nehmen. VcfonberS ausgesprochen ift, baf; ber Sieeber von jeber Scbabenerfajipflitht frei ift, wenn ber 3ufammenftof; allein bureb bie Sdnilb beS baS Sdiiff fübrenben 3wangStotfen entftanben ift. 3ur Verhütung ber häufigen Sd)iffSfolIifio= neu befteben heutjutagc Vorschriften, weldje inter= nationaler Statur finb unb in ihrer ©efamtbeit als S e e ft r a f; e n r e d) t ( rule of the road at sea) bejeidmet werben. Sie Snittatiöe ergriff 1846 Gnglanb. ©eine Segeln mürben von ben meiften ©eeftaaten aboptiert. Gine Sievifion führte jum Crlafe ber in Gnglanb 9., San. 1863 publijierten Kegulations for preventing collisious at sea. Sicfe Vorfcbriften finb von fämtlicben ©eeftaaten angenommen Worten. 3>n Seutfd)lanb finb fie ju= näcbft von ben einjeluen fiüftenftaaten, fobann all= •gemein für baS Seutfcbe Steich bureb taiferl. ä?er= orbnung vom 23. Sej. 1871 publiziert Worten. Gine fernere Sievifion biefer Vorfcbriften tjat ju «iner abgeänberten ©eftaltung berfelben geführt, welche von fämtlicheu ©eeftaaten angenommen unb •für baS Seutfcbe Steich, burd) bie taiferl. «Verorb= uung jur Verhütung beS 3ufammenftof;enS ber Schiffe auf ©ee» vom 7. San. 1880 in Kraft gefegt ift. Surcb bie taiferl. Verorbnung über baS äJer= halten ber ©ebiffer nach einem 3ufammenftof; von ©cbiffen auf ©ee vom 15. 2lug. 1876 wirb ben Schiffern heiber ©d)iffe jur $flicr}t gemalt, bem •anbern Schiffe unb feinen Verfonen jurStbroenbung unb Verringerung ber folgen beä 3ufammenftof;eS ben erforberlid;en Veiftdnb 3U leiften, foroeit fie ohne •erhebliche ©efabr für baS eigene ©d)iff unb beffen Ißerfonen baju im ftanbc finb, audi bem anbern ©djiffSfübrer, foroeit ohne ©cfahr tbunlid), vor gortfetomg ber gabrt Ökmen, Unterfd)eibung§= ■fignal, ©eimatä=, 9lbgangS= unb 93eftimmungS= hafen be§ eigenen ©cbiffS anjugeben. tt oll tun im, 3ul., Slnatom, geb. 24. gebr. 1834 ju ^oljhetm (bei Sillingena. D.,9teg.=93e3.©d) Waben), Slvtitrl, bie tnnn unter S Herrn ftubierte in SJtündjen unb Berlin, befuebte Sonbon unb 3ßari§, habilitierte fidi 1862 in DJtüncben, würbe bort 1870 aufierorb. ^rofefjor unb 1878 als orb. ^rofeffer für Anatomie nach Safel berufen. Gv veröffeutlictite aufser jahlreidjen 2lbbanblungen in Aachü'itfcbrijtcn u. a. : « Über ben Verlauf ber Sungenmagcn: Nerven in ber Vaudiböble» (^reic- fchrift, 1860), «SltlaS ber allgemeinen tierijcben ©ewebclebre» (1. u. 2. Sfg., mit von .S;>efsling, Spj. 1860), «Gntividlung ber 2tbergefleebte» (ebb. 1861), «2Red)anifbeSmcnfd)lichcnit'örperS»(3)2ünd). 1874), «Les races de l'Europe et la composition des peuples» (1881), «Vlaftifdje Slnatomie beS meufdi lieben fiorperS» (2p-,. 1886). $toDobium(G^llobium), eine altobolifd)=fttbe^ rifebe Söfung von ©d)iefibaumwoUe (f. b.) ober 9iitro= cellulofe. 3e nach Öerftellung ber Schiefibaumiiiolle ift biefe entWeber Srinitroceliulofe, l'i;H7(Kü.2)3Uc, oberSinttrocellulofe,C6II8(NO.,)205. 33on biefen jeidmet fid) erftere bureb ftart crplofive G'tgcn^ fehaften auS, ift aber unlbcdicb in fltber=2Utobol, Wäbrenb letztere beim Gntjünbcn verhiiltnivmäfüg fdjwad) verpufft, bagegen in öt&er=Sfltor;oI loelieb ift unb als Sollob ium wolle bejeidjnet wirb. 3ur ©ewinnung eineS fd)önen, mögliitft Waffer= gellen Präparats von Sollobiumwolle ift bie SBer= Wenbung einer f orgfaltig gereinigten, rein Weisen SBaumwolIe uubebingt nötig, ^n eine ertaltete 9Jcifduing von 7 Seilen ©alpeterfäure (1,420 fpee. ©emid)t) unb 8 Seilen ©d)Wefelfäure (1,833 fpee. Gk= wicht), ober von 8 Seilen ©alpeterfäure (l,.",8-2 bis 1,3% fpee. ©ewicht) unb 20 Seilen ©diwefelfäurc (1,833 fpee. @ewid)t) trägt man 1 Seil SÖaumWolle ein unb forgt burefe Gintaueben mit ©laeftäben bafür , baf; bie Saumwolle rafdi von ber Säure burditränft unb gänjlid) von ber glüffigteit bebedt werbe. S)a§ ©emifd) bleibt 12—24 ©tunben ftchen, worauf bie äuf;erlid; faft unveränberte SBaumwolle herausgenommen unb bureb SBafdien mit SIBaffer von allen Säurcreften befreit wirb. Sie gewafchene Sollobiumwolle wirb fein jerjupft unb an ber Suft getroduet. Von biefer wirb 1 Seil mit 3 Seilen Slltohol übergoffen unb 18 Seile flther brnjugefügt. Sie SoUobiumWolle löft fid; beim Umfdnitteln ju einer firupbiden, fd)leimigen, aber tlaren 3lfifftg= feit. Sie fiöfung binterUrfit heim Verbunften bie Dcttrocellulofe (Vprorplin) in ©eftalt eines bünneti burchfiditigen ftäutebcnS unb bient jum Verlieben von SQJunben unb in ber Vhotograpbie. Sceuerbinge- benuM man bicttollobiumwolle aud) juröerftellung beS G^elluloibS (f. b.). — Über baS b ( a f e n 3 i e b e n b e ober ©panifcbfliegen = Sollobium f. Collo- dium cantharidatum ; über baS englifcpe (ela = fttf d) e) fi. f. Collodium dasticum. Mollobiiimiuollc, f. ftollobium. JJuIloib, in ber pathol. 2luatomie eigentümlidje gelbliche, mattglänjenbc unb leimäbnlicbe Giwcife- fubftanj (fog. Üktronalbuminat), wcldie fid) vom Giweife bureb bie UnlöSlichteit in Gffigfäure, vom ©chlcim bureb ben DJlangel von ©erinnung bei Gffigfäurcäufatj unb vom 2lmploib bureb bie man= gelnbe Sebfchwcfelfäurefärhung unterfebeibet. Sas S. bilbet fich infolge ber fog. tolloiben Gnt = artung ober tolloiben Jlcetamorpbofe in ben SrüfenbläSdjen ber ©diilbbrüfe unb giebt Verau= laffung jur Gntftehung beS fi'vopfcS (f. b.). Jlollotbc, f. Siffufion unb Sialpfe. .«JollufattuHCinteil (von tat. collocatio, 2luf= ftellung, 2(norbnung), autt) SofationS= ober igt, finb unter 6 aufjufiieijen. 49»; Kolloquium — Äölit Vriori täte- urteil, im gemeinen beutfcbeu fion= hirc-m\;cf; bie trntfcbeibung, burd) roeldje feftgeftellt tourbe, in melier Sieibcnfolge bie einjeinert ©läu= biaer 311 beftiebigen feien. Sie ©eutfcbe roie bie efterr. .HenUir->orbnung rennt ba§ K. nicht mebr. ,S. au* Priorität unb Vrüfungei'>erfahren.) Kolloquium, f. Colloquium. HoUotnpic (grd).), fooiel roie Sicbtbrud (f. b.). Koüubicrcn (tat), im geheimen §in»erftänbm§ miteinanber banbelu; bauon bo§ ciibftantn? Rollu= ficn (f. b.). ' . . „. flollufion (lat.), ein unerlaubte- geheime* (Sin= Oerjtänbniä mehrerer 511m 3iacbteü eines ©ritten ober bec- Staates. ©ahin gebort j.S. bas in §. 356 beä SRei$ßftrafgefeBbucbc3 mit 3ucbtbauS bebrobte dinnerftänbntä sroij*en bem ülnroalt ber einen Partei unb bem ©egner, um letttetm auf Unloften beS 3Jlad)tgebers einen unrediten Vorteil ;ujuroen= ben. Snäbefonbere bejei*net man im Sfrafcer= fabren mit fi. bie Verftänbigung eine* VefdiuU bigten mit illitfdnilt igen ober Beugen 3U bem 3roed, bie CFntbecfung ber Wahrheit ju oereiteln orev 311 erfahrneren. 9cad} §. 112 ber ©eutfcben unb §.175, 3tr. 3 ber Cfterr. Strafrtojefsotbnung bitbet ber Vertacbt ber ß. einen ©nmb ;ur Verhaftung be» Sefcbulbigteu. 3iacb §. 190 ber cfterr. Straforojefc otbnung feil bie blof>e Rollufionsbaft in ber Segel uidit über 2, in Sluenabmef allen mit Ve= roilligung be* @ericbt*bof* sroeiter Snftanä b,ö*= ften*'3 itonate baueru 1,1". Uiiterfud?ung*baft). 3m Vripatred)t tanu ber dritte, meld? er jum 9tacf;= teil be§ ©efd)äft*herrn mit beffen Vertreter (fßro-- furift, Veoellmäduigten, gefcbäftsfübrenbem @e= fellfcbafter, SBomtunb) follubicrt bat, fid) auf bie ih,m ni-inftioe Mbrebe welche er mit bem Vertreter ae= ' 9Rütijeima.fR$. 388,4211126 84297 217 gunjuge .'icreoe, roeiwe u mu ueiii ^eiueiu. yi g_ln gtabtIr_ | nii06!20879 2S16S1 2536 Jerrain befinblicber ^adi wirb jutn 21bbang ge= leitet unb in bai fcbnell abwärts fiiefeentoe 3Ba))er mirb_@rbe geroorfen, bie bei Vcvlangfamung bes SBafferlaufS im Sbale fid) abfegt. ©iefer Slbjag roirb burcb Leitung bes SBaffertaufS mittels §0= feinen berart geregelt, bafs er ben "Jlbfichten bei SDicfenbauer* gemäf; eine fanft geneigte gläd)e bilbet, bie nun bie Slnlage r>on Diiefelmiefeu fehr erleichtert. (©. Veroäuerung.) Köln ober 6 ö In. 1) ÜRegierungSbejirf ber pteufj. SRbcinprooinj, roirb beroäi'ert r>on oen ylülien iHhein, Sieg, Nigger unb Grft, ift recht* bes 9ihein* ge= birgig (eiebengebirge unb 3tu*läufer bc* Sauer= lanbeS) unb toalbreidj, ßn!» bei iWbeinS eben unb frudjtbar unb bat Vergbau auf Vrauntohlcn, ß'ijeu. Rupfet, SBUi unb 3inwlenbe. ©erSRegterungäbejirt bat 3977,oö qkra, (1890) 827074 (411396 mannL 41567S Irjeibl.)®., barunter 10 046 SJtlitärperfonen ; 15 ctäbte mit 375,47 qkm unb 425628 (2i>9 757 männl., 215871 roeibl.) @., 281 Sanbgemeinben mit 3601,58 qkm unb 401446 (201639 männl., 199807 loeibl.) Q. Sern JHeligionebeienntniS naa> roaren 130345 @üangelifcbe, 682823 .Hatboliteu, 867 anbere Gbriften, 777 S)ifübente_n, 12043 fs->= raeliten unb 219 anbern Sefenntniifea. ©er 9te= gierungsbejirl jerfällt in 12 Äreife: ffiipijcnürt^ . SBaltbtöt . . . ©ummerSfcad) siegtrei» Euätireften . . Sonn Stabtft. Sonn Sonbtr. trorien bat, nicht berufen; 3. V. roenn er, routenb, \ ftsIn oQnt,ir. bafj bem Vertreter unterfagt loar, fid) }U uergleidicn, Scta^im . mit ihm einen Vergleich, fchlofe. Ubetbiei (jaftet ter lollubierenbe ©ritte bem @efcbäft*^errn auf 6dbabenerfag. SoUuribiouerinnen, f. ÜJJaria (QJiutter 3efu). Kolmac in Vofen. 1) firci^ im preufj. 3leg.= Se$. Vromberg, bat 1094,47 qkm, (1890) 60057 (29 137 männl., 30920 roeibl.) (5., 6 Stätte, 92 Sanb= gemeinten unb 41 ©utsbejirle. — 2) St., früher (£bobfd)eien(Eb,ob3iefen),ffrei^ftobtimHrei'3 R., an ber Diebenlinie Voieu = gcb,neibemühl ber Vreuf;. etaatc-babnen, SiB bes 2anbrat«amte<3 unb eineä 21mt«gerid)t§ (Sanbgericfct Sdmeibemüt)l), bat (1890) 3257 6., barunter 1108 Hatbolifen unb B28 Israeliten, Voft jroeitcr filaffe, Selegrapb, enang. unb fath. Rirdie, Spnagoge, DieltorabB; unb böbere 5Wäbcbenfcb,ule, 3oh;anniterlranfenbauÄ, Rranfen: unb 2Irmcnhaug, ©iatoniffenitation, ecblad)th,auS ; Steingutfabrit , ©ampffcfaneibe= mühten unb in ber 9iäbe eifen= unb fcbroefelljaltige Cucllen. — 3) R. im (Slfafi, f. Eolmar. Kolmärben (fpr. -mohr-, b. i. Rob;l_enroaIb), ge- birgige unb roalbreiche ©egenb in ben fcfjroeb. Vro= ninjen Cftergötlanb unb iöbermanlanb, bie füb= roeftlidb. non 31ptöping aus ber Cftfee emporfteigt, 161 m erreicht unb nach, S. jum Vräoifen (f.b.) (teil abfällt, ©er 25erggrunb liefert einen berühmten, grünftreifigen Raltftein (Mmärbsmarmor). Kolmation (frj. colmatage, Dom itoL colmata, 31nbäufung), eine 2lufbbbung bes Vobenä burd) in fliefienbes 2S?a))er certeilter ßrbe, roirb vielfältig in Dlorbroeftbeutfcfelanb bei ber Einlage non 9iiefel= triefen angeroanbt. Sin auf benachbartem erböbtem 342,05 363,47 366,53 397,12 15,94 9919 S494 7 896 6 573 3 603 289,66; 9 S45 42 706 42166 32 157 39S05 117 115 81 2497 57 808 200 8 524 4 630 SO 490 T3 4SÖ 6J44065 330153 3 736 6197S 477 564 257 8 230 3 217 60 54 69J '.'Tu 6859 485 40 Sia> 793 31 246 1 653 30687 793 ^::;7 SIS ©er Diegierungebejir! jerfällt in bie 5 9teid}§tagJ= rcahlfreife: ctabtfreiS R. (Slbgeorbneter ©reif}), SanbireiS R. (fingen), Röln=Vergbcim (SRubolfpW, Vonn (Spabn), €iegtrei§ = 3«albbröl (SingenS), DJlüIbeim a. 9ib- (be SBitt, fämtlich bem gentium angeb/örig). — 2) SonbtreiS, ohne bie Statt R., im 9teg. = 33e3. R., bat 342,os qkm unb (1890) 66210 (33689 männl., 32521 roeibl.) (L, 1 Slabt unb 26 Sanbgemeinben. — 3) R. am 3i t; e t n (Culonia Agrippina, fr3. Cologne), ^ponptftabt be>J iReg.^Ve > R. unb StabttreiS, geftung erften Mangel unb einer cor bebeutenbften .öanbelsplähe bes ©eutfdien9ieid}s,ebemal§g-reie 3deicbS= unb ©anfeftabt, liegt 50° 56' nbrbl. Vr. unb 6° 57' öftl. 2. r>on ©reenroieb, gröfeten= teils am Unten Ufer beS Stheins. ©er mittlere Suftbrud beträgt % 6 h hb etloa 757 mm, bie mittlere ^abreStemperarur (1890) 9,2° C. ( + 30,6° DJIarimum, —12,3° Minimum», bie TOeberfcblagSmenge 689 mm. (öiersu ein St abtplan mit VerseicbniS ber Straften unb öffentlichen ©ebäube unb eine ©erttarte: Rbln [StabttreiS], S. 497.) Ver-ölterung. ©ic ortSanroefenbe Veoölferuug betmg 1817:49145, 1871: 129233, 1880: 144772, 1890: 281681 (139181 männl., 142500 roeibl.) G. Srtitet, bie man unter 8 oermiBt, ftitb unter 6 aufäujucficn. min 497 Ü!on ben @inroor)new entfallen auf 2Ut= unb 9ieu= ftabt 190719, auf bie 1. 9lpril 1888 einverleibten ■C rtfebaften Saljentbal, i'inbentbal, (5-brenfelb unb 9UlppeS ( linterbeinifd? ) 69905 unb auf Seufc (f. b.) unb $oll (redjt§rbetnifdj) 21057. $n ©arnifon liegen ba§ Infanterieregiment greifen öon Span 9tr. IG, baS gfüfilierregiment 5'ürft Hart Stnton non ©o^enjotlern 9fr. 40, ba3 ^Infanterieregiment 91 n läge. Set urftjrfingKdje Sern liegt inner* halb bei ©renken ber im 13. Sabril, entftanbenen geftungSumtoallung, bic fidi nod) jeM bureb bie mit «SRing» unb «äöall» enbigenfcen Straßennamen fennjeiebnet. Tiefelbe würbe 1881 weiter binauc-; verlegt. Ter jog. 9tbmerturm, ein mit bunten <8tei= nen eingelegter i&urm, ftammt au* ber$Römer= unb DJterotoingerjeit. S5cn ben mittelalterlichen S3c= Köln (StabtfreiS). 9ir. 65, bas Jtürafficrregiment ©vaf ©efsler SRr. 8, bie 3. Abteilung bes JelbartillerieregimentS »on Öol&enborff 5Rr.8, bas gtifsartiHerierea.iment 9!r. 7, bas 1. Bataillon be§ Sujsartillerieregiments 9Jr. 9 unb bas Pionierbataillon Str. 7. SRecbnet man jur ©rriluobnerjabl ber Stabtgemetnbe Ä. (281 681) nodi bie ber beiben benaebbarten Stäbte Salt (13555 Q.) unb lUiülbeim a. 31b. (30996 ©.), fo ergiebt fid) für ©rojkttbln eine (ünmobneriabl (1890) bou 326232. aSvoctljnii-j' Sonoerjationä=Scj.ifon. 14. Stuft. X. feftigungen fiub und) norbanben ber Saöenturm, baä ©ecerinstbor unb bie UIrcpforte, bas &abnen- tbor, jetit Arriftorifdics ÜRufeum, unb bas @tgcl= fteintbor, ietjt jcaturroiffcnfebaftlicbes SJhifeum. Sie 3. Twv. 1859 eröffnete fefte iKbeinbvüde beftebt aus jmei nebeneiuanber liegenben SBrücfen. 3Son beu .Käufern ftammeu einzelne nod) aus bem 13. JSabrl). Sentmäler. Sie Stabt bat ein 1878 erriajteteS SReiterftanbbilb beä Königs griebrid) SBtlbelm in., 498 Sollt umgeben von Den Stanbbtlbern ber AelDberreu mit Staatsmänner, bie Statuen unb giguren jinb (um Jeil Don ©uftaD Släfer, Don Scale, Schiocini};, Eonbeut iuid Sftdrting; ein Ulrebenimal, mit Kette? 1 11. v\abrb.i, iiiv Erinnerung an ben Sieg ber Kölner ■ IS.Cft 1267) über (fräbifdjofGngelbert, ein Sronse= ftanbbitb{1879) öcä dürften Sümard nad) Sdjaperi fiRobell; ein SBronjeftanbbilb (1881) bei ©rafen SMoltfe Don Sdjaper unD auj bem äQtenmarft einen Srunnen (1885) mit bem Stanbbilb bei Weiter; generale ^obann Don 3Bertb (f.b.). über bem (iin = gang ber ERbeinbrücfe am Unten Hiev fteht bas iHeiterftanbbilb jyriebriä) SBitbelmi IV., auf bem redeten Ufer bai SBilbelmi I. oou Träfe, beibe 1867 aufgeteilt. ?luf bem fiaifer=9IMlbeun=9iing joU ein Wetterftanbbitb .uaiier Wilhelm- I. (ÜJlobeö von :H. Unberi 1 errichtet werben. .H neben. Unter ben Mircben jinb ber roman. unb ber übergangiftil ftart Dertreten. 2lls eine ber älteften gilt 3t. ©ereon; ber got.=roman. Cf bor, bte beiben Dterecftgen Türme unb bte Mrnpta ftammen aui bem 11. ^abrlj., bai ;e(medige got tdjifj ift 1219— 27 errietet. Tie fiird/e St Diana im Rapi= toi, eine treuübrmige roman. Saftltta, ift 1049, ei: ftmbe St. ©eorg im;;, bie föircbe ©rof!=St. 3Rar= tin 1 171? geroeibt; ber gewaltige Dftbau mit bem Turme (85 mi ift im 13. ,"\abrh. evridnet, im 15. reftaurtert; bte 3tpofteIrtttrct>e , eine breifdwfige 3ßf etlerbaftlifa, ift um 1250 erbaut, 1875 reftaurtert. Sie l.iu:n beiben Strafen jeigen ebenfo rote 2t. ©ereon bereit? ben ßbergangiftil in rounberoollen iUoDifitationeu; ein beroorragenbei Seifptel be§= felben ift bie ehemalige Stiftinrdje 2t. Kunibert, eine geroölbte Safilifa mit frei lürmen, 1247 ae- roeibt, 1869—71 reftauriert. Tic Streben ct. ,V- bann Saptift, 2 t. llrfula, Dielfad) umgebaut, mit got. portal uno lihor, bie febi alte 2t. Eäcilia, 930—941 unb im 12. ,Vibrh. itarf reftaurtert, unb 2t. ätnbreai, mit roman. Sd)tfj 1 1220), finb etn= iacher unb fallen in Die oirifdieni.it. gn bie got. "Ikriobe geboren auf?er bem Heiner Tom i f. b. i bie Srirdje 2t. 2eoerin (1237), mit £urm (1393— 1411), neugeroölbtem Sdnff (1479), Tattifaeelle (1505) unD Sarfopfrag bei beil. SeDerin; ferner bie friib= got. SlinoriteuKrcbe, 1260 Dollenbet unb 1860 reftaurtert, mit Sadjteiter (im 18. ,Vibrb. erneuert) unb Der (5bor (Ulli ber Stnbreaittrdje. Sie >:= iuitentirdv, 1618—29 erbaut, ift ein 9Jlufter bei ben oefuiteu eigentümlieben :Renaifianecfttl->. Sie Hird'e 2t. 9ßantaleon, al§ eoang. ©armfontirdje benutjt, ftammt aui bem l-_>. bi-? 16. ;>thrb., ber Turm Don 1891 ; bte Rirdje 5t9ßeter(16.!jjabjrt).) ift 1890 —92 reftauriert loorben. Ter Oieuteit geboren an bie eoang. Trinitati-Mirche (1860) utto bie got. :>Jiauritiu*tircbe (1861—65). 9ted)ti bei :Kbeine- bie 2t. öeribertusKrdie (17. äabrb.) mit roman. :He [iqutenfdn-etn unb©rabmal bei beil. öeribert (1147), unD Die eoangeIit\fe got. ^obanni-Mitvbe (1860). Inne eoang. unb eine tatb. (.vier; 3efu=) Sird)e finb (1894) im Sau begriffen. Tie Srmagoge ift 1859 —61 erbaut. Sffi eltlid) e © e b d tt d e. Sa§ :Katbau-> ftammt im äJtittelbau aus Dem 14. ,\ahrb. ; bor Turm rourbe 1 107 —14 aus ben 1396 Don Den abiigen ©efdbled)tern eingesogenen Strafgelbern, Die ;ierlidv :Keuaifiauee baue 1569—71 erridnet: bie öftl. Seile finb 1549— 60 erbaut, bie gacabe 1591 umgebaut unb I870erneuert. T:r fog. Vetoenboi ift 1540 Dom 5teütmei)metfter Voten; im iRenaiffanceftil erbaut; im v>aniaiaal St f.-. tourbe 19. Stob. 1347 ber erfte allgemeine >>anfatag abgebalten ; Der ÜJJufdieifaal, 1 761 Dollenbet, etttbai- ffianbtevDidje unb eine Eoftbare Studaede, Der e!\- malige SRatsfaal eine gefdmi&teGingaugstbür (1603) Don 'JJu'lduor :HeiDt. Sem Dtatbaue gegenüber liegt öev |og. fpan. Sau, im 17. ,x\abrb. erbaut, 1886 reftauriert. ctiDltd1 Der got. ©ürjenid), 1441—52 für 81 gl. als $rad)t= iinD [yeftfaal De-? SSates erbaut, al-> ioeld\-r er uterft 1475 ;u tibren bei Saifers griebrid) beutiKt würbe. Später oerfallen, nmrbe Da-> (viebduDe 1856 burdj 3mL Diafcbborff reftauriert unb btlbet nun Den grofjartigften altern, itidM hrd)ltd)en Sau ber 2tabt. 3m (erDgcfdn.n bc finbet ftd) bie Sörfe. Ter grofie geftfaal (53 m lana. •>-2 m breit) btlbet eine ntadntge Malle mit SKittel unb Seitenfdjtffen unb embdit ein 50 m langes SBanbgemälbe, Den am 16. Oft. 1880 bei Dem ,"veü Der SombauDollenbung ;u (5bren bes Satfeti ^l:ü beim I. oeranftalteten gefd)id)tlt(ben Aeftma bar ftetlenb, Don Ü'ampbaufen, ben beiben Wöber, 33etf= mann unb Sauer. Ta-J roman. Sentpelbaus (12. unb 13. Aabrb.i, ebemals gamtlienftg Der «QDei ftoljen in Der :)tbeingaife", enthält Die öanbelstdm= mer unb Die Sibliotbct bei Sunftgeioerbemufeumi. Sai ^eugbauo mit Der öaupttoadje (1601) bat ein fd)önes Sftenaif)anceportal. Slui neuerer Seit |tam- men bai [Regierungsgebäube (1830), bal ftäbtifebe (SBallraf =Dtid)arfe=) 3)lufeum, 1855^61 in engl. -got. 2til erbaut, mit Dem jebönen ftreujgang Der i'iinc riten!ird)e, bai Stabttbeater 1 1872), bac- großartige Sürgerboipital, üa§ öob, enftaufenbab , bai Ober tanbeigerid)t, 1886—93 erbaut, bas iRei(bspoftge= bäube (15. 3ioo. 1893), Der öauptbabnbof, jotoie jab,lretd)e fprioatpatäfte. SJierroaltung. Tie Stabt S. mirD oenoaltet Don einem Cberbürgermeifter (Seder, fett 188G 20000 3R.), einem erften Setgeorbneten ($elman; 10000 3R.), 11 »eitern Seigeorbneten (2 unbefolbet) unb 15 StabtDerorbneten. Aür 2idvrbeit->;toede beftebt eine tbnigl. $olijetbirettion, für Aeuerlofd1 loefen eine Serujsfeuerme^t (feit 1871, 96 JJJann), eine :Keieroefeuerioebr (tj:j) unb eine Areiioillige öeuertoeljT (309) ; ferner 1 ftäbtifebe unb 1 prioate ©aianftalt, ein SBauerroerf (feit 1871), ein ftäbtt- fdjci Slerlricitätsroerf, ftäbtifdjes veibbatt;- unb ein ftäbttfd)er i!ieb= unb 2cbIad>tbof. a i n a u ; e n. T er öauibaltplan • 1 893 94) fdjlie&t ab in Ciunabme mit 24,ot4 i'cill. Tl., äluigabe mit 25,27i •.'.'itll. i'Ji. Tie Sd)ulben betragen 22,24i, bai Sermbgen 26^90 .1'iill. 3K. Seb,6rben. .u. ift 2iK Der fbnial. Sejtrtiregie= rttug, De-> Sanbratsamtes für Den Sanbtreii S.( eines Grjbifdjofi (bie nieberrbein. fitrdjenproDinj beftebt aui Der ßrjbiöcef e Ä. unb Den 2uffraganbi-Mumern l'iünfter, $aberborn unb irier), Der ^rooinual- Steuerbireitton , eine-:- Cbevlanbcsgericbti mit 9 Vancgeridnen rJladien, Sonn, Sleoe, Süffefbotf, ßlberfelb, Kobleit; , ß., Saarbrüden, Trier i , einei Sanbgerid>ti mit ;mei .Hammern für öanbelifacben unb '.' ätmtigericbten (Seniberg, Sergbeim, ©um= meribad),Rerpen,S.,2inblar,3Kül^eimaJlb.,2Biebl, äBipperjürtb), einei älinti= unb :Hbeinidnffabrt-> gertdtti, Seemannsamtei, einer Dbcrpojtbircrtion, iroeter ftönigl. IWenfi. tSifenbabubirettionen: redn;- rbcinifd) mit 8 Setriebsämtern (Sortmunb, Ttifieb DPti, Sffen, H. Teuf,, 5leu»ieb, uoei in ÜSünfter, inte lintsrbetnifdi mit U Setriebiämtem iStacben, Hobler;, it., Krefeld, Baarbrüden, J einei öauptfteucröMataiterämtei, :inerSReid)ibanl= ß lu-ii. fiP^illlIliSilfi ssaäaaaa \ 7/ii 16» :?S 0." c "HffBEyjSl s. 9 sßtfji' * 2 #ij Sir ~ ^iW^Ä-* ■ AÜJi,' I* xz^ngS™ ^ ^ f ff Ä 7iT^m, Jrrerg r ie-i | olLSs H Ä - ^ Ti^'p ja03 ^S«g ^ ^ ^^C . ._".. eftr«^ st£ür '■•*», % -j«k i ;3S^. |d». y^" '!'.,„.« üi«^/* MC */***■«■«*& ä s? ^>- 1-* 4 ;^ x^ ^Ji ^pij^'ff t<"l1 J"!1*' »1-*- M ^■i^S- V . %f. Si. jkj V-tö' ^1 \ I 0, ,;/)"»"' ^ ^ t/ \ »\1 ^* ^ > /n. Brühl a. Bonn n.Jia.ycntfiiLL -•Sil lg>2£ 9J!?ft „ "5 ?5 P|* ZttSZI .S&fL&tifäm&it R«£ IS s-f 3m" B - •« i = K-r Cr* * K 7 - - *:r p Sit CT P =- OB b «« « n~ /- p 0) N i-Kg »§■-«■ -Em" ä?r- -srjf» • Ei ? ä -O- :?7: ■ *■ % i. .; min 499 hauptftelle, Maupei-Mammer, einei Jtäbtijdjen Statt itiidvn Bureau--, eine? ©oupernementi unb einet MommanPautur, ber T. $ejtungiinjpettipn, eines MrtiUeriebepots/proDiantamtes, einer g-ortififation, 'Jirtilloricwcrtftatt, fowie ber Mommanboi bet r>. T i= vifion, 29. Snfanterie: unb 15. Sapalleriebrigabc. Unterrid)ts = unb SBilbungswefen. Trei fonigl. fati). ©pmnafien: an IKaru'ücn, 1450 ge= grüntet, 1815 reorganisiert; au ber ätpoftclnürctje, lsiid gegrünbet mit bai Maiiev ^lUlbclm-jgmnna fium, i*71 gegrünbet; ferner ein fonigl. fimultancv (yriebttd) = sJi.Ulbcli]i-:-iiiimiiauum , ein Sftealgpmna: juim mit ©rminafiah'iparallelflaften, 1828 gegriln= bet, eine Dbcrrealfdjule, erjbifcböfl. $tiefterfeminar, Scbullebtetfcminat, 1 hebere lliaPchcnidnilen, bar= unter 2 mit VehrerinncnbilPung*anftalteu. Ter 3oologifdje Warten uiip bie jytora enthalten reiche ©eWäcbibäufer unb eine 0>artenbaulebranitalt. Sammlungen. Tic Stabtbibliotbet (115000 93cinbe unP 2000 ^nfunabeln, fowie Märten, kleine u. f. iv. i, SBibliotbefen ber höbern Schulen, bet :Ke gierung, ber Juftijbeiibrben, ber öanbelifammer, mehrerer .wireben unb SBereinc, fowie ein reitbei ftäbttfdjei 3ltd)iö. Sai ftöbtiffbe r.)l!aürajoKid\iris i 2)tufeum, erbaut bunt bie idjenfung bei Sommer= jienrati :Kid\ivi', (geft. 1861) unb begrunbet burd) ti: @emälbe= unb Slltertümerfammlung bei $ro= jeffoi SBaltraf (geft. 1824), entbdlt ©ipiabgüfle, töm. Altertümer, 2Banbmalereien oon Steinte nur ©emätbe, cnPlicb bie bauernbe Stuiftellung bei ßöt nifeben fiunftoereini ; bai .Wunitgciverbcmufeum ift 1888 eröffnet, bai etäbifcböfl. SJlufeum bcfinPct fid) in einer 1665 aufgeführten Kapelle; entlieh befteheu uim Teil bebeutenbe .Wölner ^rivatfammlungeu bei Aveiberm Bon Cppenhciiu, bei SBürgetmeifteti The-- wali? unb bei Somfapitulari Bcbnütien. Sai ©tabtt b eater (1700 3ufd)auetplät)e ) ift für 30000 äR. jährlich, verpaduet, bat ein SoIo= pcrional von 4s $erfonen unb eine Spielzeit oon 8 bü 9 ÜJionaten. SoJ Moniervatorium ber äftufif (1851 gegrünbet, mit ftäbtifdjer Subvention) nur Pie berühmten ©ütjenid>ionjerte fteben unter Lei- tung bei Hapellmeiftere Dr. SBüllner. au.U. crfdu'inen 5 polit. Leitungen unb Tagei- blatter, barunter Pie ".Hbluifdie Leitung» (j. b.) unb bie «fiölnifdje i>olfe;citung» (f. b.). Ter ©efang wirb in vielen Vereinen gepflegt, unter beneu ber Meiner AKdnneraefaihivcrcin unb ber Rainer ViePerfrau; bie bcntbmtcften jinb. Tic Stabt bat (1893) 19 Drü?, 15 betriebe- unb 1 Snnungifranfenfafie, ioivie whlreicbc Stiftungen unb il'Obltbätiiiteiteauftalten. Autuftrie unb öanbel. Sie Snbuftrie er= Uredt fid) auf bie gabrifation von Suder, Tabaf, iben u. f. iv. a'> H. babeu ibreu ein bie 5. Sektionen ber "l>apiermacher = uub t>er :Kheinifct> = äBeftfältfcben 53augemerli=, bie 10. ber 3ölüIIerei= uns Brennerei = ~iieruic-genoiieuid\rTten, bie 2. Eef= tioneu ber 23ud>bruder= unb Per veinen --, bie 4. ber Steinbruch*1, 6. ber :Kbeiniid^~Ji-eitrdliid'en 3)ia= |db,inenbau= unb .fileineifeninbuftrie=, 9. ber 9iorb= beutfeben ÖoJbj=, 11. ber 3iegelei=, 23. Ter Aiihnvcvtv SBerufigenotienfdSaft unP bie 4. Beftion ber 33eruji= gaioffenfdjaft ber d)emifd)en Jubuftrie. Ter be beuteube öanbel luirb unterüüut burd) eine öan= Ol.', t i. bie mau unter fi »ertu ' belifammer unb eine £Reid)ibanfl)auptfte(Ie (@e: faiutuiuiah 1892: 3219,530 SMtU. 3R.). Sem ©elb= unb Mveoitoevfebr bleuen Per Ü, Sdjaafbaufenfdje üantvevein, bie Heiner ©emerbebanf, 'ilt= nerva unb i?ie See-, aIuiV unb 8anbtraniport=Ser= ficberungigefellfdiaft älgrippina. iU'rfebrc-mef en. fi. liegt an ben Sinien ,'öair not>er=ß.(326,Gkm),öamburg=Sßremen=S.(448,ikm), .Ualt=TeuivM. Pannen (52,2 km), Seuö:fi.=©ieJ5en (166,8 km), Avanthivt -■>{. (220,i km), S.=6leDe 1 119,0 km), ft.=.2lacben=6crbeitbal (85,i km i, ft.= Trier! ls(ikmiunt.«.-Mobl.,irv'iMngerbrüdil5:!,i;kmi ber '4>reuH. Staatibabnen unc bat vier ^abnbbfe (f. ben Stabtplan). Ter gefamte tfifenbabiniüter o.vfebr betrug (1892/93) 2446715^ t, barunter abgegangen f43752,fl t. 5 tra f; e n b a b n e n f übren nad) Saöentbal,(ibren= felo, VinCentbal, Malt, fliülbcim a. :Hb. uub jiippei, eine foldje mit Tamptbetrieb nad) Aredien, auf;er= bem iMird\ueben zahlreiche ^jerPcbabnliuien bie Stabt unt> verbinben bie Slltftabt mit ben SSororten. M. bat 4 5poftämter elfter Mlaffe, ein Tele^ gravbeuaiut elfter Mlaffe mit Siveigftclle, Stabt= fernfvreebamt, 4 ^ahnpoftäinter, 2$oftämter jmei= ter Mlaffe, 7 Stabtpoftanftalten unb 4 9ßoftämter britter Mlaiie, fämtlid) mit Telegravheu, ein* ber leutevn mit 5ernfpred)betrieb. Tie §ernfpted)ein= riduung hatte (1893) 2417 Aernfpredift.llen. M. hat mehrere öäfen unb einen bebeutenben Sdiiff-jvertehr, birefte Aradu^ fotoie $erfonen= bampferoerbinbung mit ;ablreid)enDrten. M. iit Sin ber Stblnifcben T aiuvifdUeppfdiiffahrt-ögefellfebaft, Per 3ßreuBifd) = Dtbeinifdjen Tamvifduijabrtvgefelh idiajt ioivie oer :)ibeiii' uub Seefd)i|fabrtigefeUfd)aft. 1892 tarnen an (gingen ab) 525'.) (4753) Aabneuac mit Cabungen von 372835 (170729J t. Acftung. DJad) 1S72 erfolgte ber Umbau von m. ;u einem T*?affenvlaKe. l'luf Dem Knien Diheinufer liegen, nun Teil bü 6 km vorgefdjoben, adn ftarfe Aort-:- unb in beren 3fifd)enräumen Heinere SBerfe; bie Stabtumipallung ift in bie .öbbe Per alten Aortf- linie binausgefdjoben. Tie neue llmivallung fdjliejjt Pie 1888 eingemeinbeten SSororte (G'brenfelb u. t. io.) nidjt ein. 3luf bem rechten ;)iheinufer finP gleid)= falli ftarfe gorti oovgefdjoben ivorben. ©efchidite Per Stabt unb Pe-> Suftifti. Ä., Colonia, ift ati röm. Sölititärfolonie entftauPeu. SDlarcni Stgrippa verfemte 38 v. O'hr. Pie Ubier von Pein rechten auf bai linfe :Kbeinuter, unb äloei röm. Segionen erhielten hierauf ihr Sfanb= quartier bei Per Ära Übiorum. Egripptna, ©e= mablin be* fiaiferi Elaubtu», würbe in tiefem Vager geboren unb führte Port 50 u. (ihr. eine SSe= teraneuEolouie ein; feitbem biei; bie neue 9tbmer= ftabt Colonia Agrippinensis ober tur; Agrippina, gebiet) rafd? ju bebev SBlüte unb war in Per rem. Maüeru'ü Wieberbott Per Scbauptag wid)tiger Er- eigmffe. a'.u 4. Jahrb. fiel üe an Pie Arauten unP Würbe Sit? ber ripuarifdjen Kernige, fam 511 cm iftt, fiu} unter (f uifgiifuhilipp I. (f. b.) üon öeinlbera (1167—91). 3Rit bem üluffdniumg bei Stifts hielt ber ber Stabt gleichen cd^ritt. Tic günftige Sage am jRbein, ber nuebtigften Sßertebrlaber beS tf{eicb§ , geftattete ihr, ben gewinnreteben .«anbei mit (Sngtanb jum Weitaul größten Teil an ftcb gu bringen. Sie 'Jln; mafeung unb vurrte beS ©rjbifcbofs Slnno oer= anlasten jugleidj bie erfte (Frbebung ber Stabt gegen ibreu ©erm. Ter halb folgcnbe ülnfang ber Belbftregierung ber ^Bürger führte gu langwierigen Streitigfeiten. Sie erreichten ihren jSebepunft im 13. .Jahrb. unter ffonrab I. pou öoftaben 11238 — 61), ber ben ©runb gum Tome legte, unb enbeten unter (Srgbifdjof Siegfrieb 1 1275— 07) mit einem Biege ber Stabt iSchladn bei SBorringen, 1288). ff. mürbe tbatfädjlid} eine Jreie SÄeidjIftabt unb be= thdtigte biefe Stellung in ihrer Innern wie äufeern 'Holitif. ätudj in ben gahlreidien kämpfen bei 5n= ftiftl im 15. Jahrb. hemabrte bie Stabt foWeit als möglid) eine neutrale Stellung, hatte aber bodi »iel baoon gu leiben. SBefonberl bie £ reit er Achbe (f. Soeft) bei oerfebwenberifeben G'rcv bifdjofl Tietrtd) IL »on iDtbr» (1414—63) unb ber Surgunbifdje Krieg, ben fein 9tadjfolger Sßfalggraf SRupredjt (1463—80) beraufbefebmor, ftünten Stabt unb Srgfrift in arge gmangnöte. !gn ber Stabt tarn ei- barüber gu iebmeren 3«würfniffen, welche 1513 blutig enbeten. Jsm (rr.iftift bagegen oereinbarte bal Temfapitel mit ben Stäuben 1403 eine drb; lanbespereiniguug, melchc als bauetnbel Staate-; grunbgefet; bem Vanbe loie ben Stänben ihre Jrei= heiten unb ©eredjtfame gemährleiftete unb bie lanbcc-herrlidie ©ewatt bei- tlrgbifcbofl einfehränftc. SReue Stürme Deranfafete bie ^Reformation. 2Us .«ermann V. pou äBieb 1 1515—46) 1543 pou SBucer unb iRelanebtbon eine «SReformatton» für baS ßrg; ftift ausarbeiten liefe, mürbe er abgefegt. Tasielbe ©efebid ereilte ben (Irgbifcbof Webbarb (f.b.), Trucb= fefe reu SBalbburg (1577—84). SBon 1583 bis 1701 folgten einanber ausfdutefelicb baor. .vSenögc, uno gwat (fmft 1583, gerbtnanb 1612, IRarimtliau .ySeinrid) 1650, bem 1688 burdi fran-,. ßinflufj ber reicb-:-feinblidi gefmnte Wilhelm iion [yürftenberg all .Hoabjutor beigegeben mürbe, ber nudj nadi bem iobe bei .Uitrfürftcu Bon bem bejtocbenen Tom; fapitel iuiu @rJ6ifd)of ermahlt lourbe, aber fdilief-; lieb boeb bem baiir. $rin§en vxsofepb (Siemens (f. b.) meidu-u mujjte. Tiefem folgte 1723 ber Satier Giemen! '.'(ugnit (f. b.), unb biefem 1761— 84ÜRari= liülian Ariebridi, ©raf Bon Königlegg=SRotenfell, ber bie Unioerfitdt ju 33onn ftiftete. iliar Aran-, lauer, ein Sohn bei Saifer! granj L, mürbe 1704 i'ou ben ^ranjofen Bertrieben unb ftarb 1801 in Öeljenborf bei 23ien. Sein SRacbf olger Slnton Victor, ein 33ruber bei Saiferl, gelangte überhaupt nicht in ben SBefÜJ ber SDflrbe. loeil ber triebe üou Sunes Dille 1801 bal 6rjftift idlularifierte unb jerftfldelte. Ter 35>iener Rongrefe bradne bann Stabt unb Strafet, Die man unter ft ihiiii Sanb an SBreufeen, morauf 1824 bal ßrjbiltum irieber auflebte. Ter erfte (Srjbifcbof mürbe ©raf Spiegel, bem 1835 ©leinene- 'Jhunift Trofte ju ~IUfdiering ff. b.) folgte, beffen Verhalten in bem Kölner Kirdienftreit über bie gemifdjten @ben 1837 tu feiner Sufpenfion führte; boeb mürbe er Bon Ariebrich ÄMlhehu IV. begnabigt unb erhielt 1842 benSBifajof oon Sfieaer, ©eiffel, ,;um Koabiutor. ?Iadi Trejtec- Jobe beftieg ©eiffel ben enbifcbbfl. Stuhl, 1S50— tut. obm folgte lsc.i; ^aul SÖlelo>erl (f. b.i, ber 1870 infolge ber 3Raigejetse feinel Stmtel entfegt lourbe. Stach mehrjahriiiev BebilBalanj mürbe 188593ifd)of Hremenö pou Srmlanb Srjbifcbof Don ff. unb all foldjer 1802 gum ffarbinal erhoben. Tic Stabt mar feit bem 16. ,v\abrh. ftetia jurüd; gegangen. Tie 1388 gegrünbete Unioerfität per; fnbeberte unb erftarrte, fobafe ihre Slufhebung 1801 teine mertlidie Sude jurücHiefe. Slucb in ber Stäbte= nermaltung traten im 17. unb 18. ^abrb,. miebei; holt bie ärgften iRifjftdnbe ;u Tage, bis cnblid' bie Aranjofifdie :Repoliitton biefem gangen UÖefen unb feiner ;Reidisjreiheit ben Untergang bereitete. Sittetatur. Kreuter, SSBanberungen bureb bal mittelalterliche ff. (58b. 1 — 2, fföln); IRebrina; :Reifdiert, 3ur ©efebichte ber Stabt K. (33b. 1—4, ebb. 1838—40): IRathieur, ©ei*icbtc ber Stabt ff. (ebb. 1845); (fnnen, graufreidi unb ber 3be., ebb. 1855 — 50); beif., ,Seitbilber aus ber neuem ©efdndite ber Stabt ff. (ebb. 1857); berf., ©efebtdite ber Stabt ff. 1 8b. 1—5, fföln unb 9ieufs 1863—80) ; berf., ©e= HiMdüe ber Stabt ff. (SSolfSaulgabe, Tüffelb. 18801 ; Quellen jur ©efd)id)te ber Start ff., ha. oon binnen unb (IderB (33b. 1 — 0, Köln 1860—79); 2lnti- quariul ber Stabt ff., in «Tenfmürbiaer unb nü6= lidjet rhein. Slntiquariul », Stbteil. 4, %?b. l (ffobl. 1803); ÜL-altcr, Tas alte (Frjftift unb bie SReidjl= ftabt ff. (Sonn 1860); Tie ßbroniteu ber beutfebeu Stfibte oom 14. big 10. 3abrh., S8b. 12—14: ff. i33b. 1—3, vp.v 1875—77); ÜRaurenbredjer, Tie preup. Kirdienpolitit unb ber Kölner Kirdienftreit (©tuttg. 1881); Soffen, Terffölnifdje ffrieg (©otba 1882); 3Ritteilungen aus bem Stabtardiiu pph .«. (Öejt 1—23, Köln 1882— 03); öelmten, ff. unb feine Tenfmürbiafeiten (3. Stuft., ebb. 1883); .'ööblbaum, Ta§ 33ud) ÜBeinSbera (2 93bc., 8pj. 1886—87); ;Rüdmarbt, Kölner Sleubauten (3 Serien, 33erl. 1887—91); ff., geftfo^rift ber Ol. Sßerfammlung beutfeber Dlaturjorfdper unb Srjte, bg. oon Sent lebe. 1888); Sugermiffen, Sicuefter Kölner Rubrer (2. 3lufl., ebb. 1880); ff. unb feine bauten. geft= febrift ber 8. SBanberBerfammlung bei Serbanbel beutf djer Strdjiterten = unb ^naemeurpcreine in .H. Bom 12. bis 10. 3(ug. 1888 (ebb. iss8); Kortb, .«. im 'J.Uittelalter (ebb. 1890); ©Interim unb IRooren, Tielfribiöeefe.H. bic- ;ur frani. Staatlumtoäljung, neu bearb. pou l'llb. IRooren (2 SBbe., Tüffelb. 1892 —03); 2B. Stein, Elften jut ©efd)io>te ber 3Jer= faffung uub Sermaltung pou ff., im 14. unb 15. Aabrb., 33b. 1 (SBonn 1893). Kölner $om, ein oollenbetel IRufter ber33au= fünft ber.fiochgotit, bat feinen Urforung in einem Tom, ben unter ber ^Regierung Karls b. ©r. ber (5'rjbifdiofyilbebolb 814 au berfelbeu Stelle ju bauen begann, bie ber gegenwärtige 35au einnimmt. Stil A-riebridi [. Sarbaroffa 1102 bie oon 3Railanb er= roorbeuen ©ebeine ber öeiligen brei Könige bem Tom Bon Köln ,uim ©efd)ent madne, mürbe bie= ifjt, futö unter (? ain'iiiüK^eii. Solltet ®om 501 lex 8iel ja&treidjer SJSilgerfa&rten. Eine tjeueri* brunft, bie ben alten Tom jerftötte, wart 1248 Seranlaffumviu einem 5Reubau. 2iodi in bemfet ben Sa^te würbe vom Srabifdjof Sonrab »on 60= ftaben Per ©runbftetn gelegt, unt> jwar nad) jenem (Snttourfe, ber erft in neuerer ;'.eit jur Turd?fübruug gelangte. Siefer ift »on bem Tom ui älmieni ent= lehnt f roer ihn entwarf, bat nidit feftgeftettt »erben tonnen. Seit 1255 wirb ©erbarb »on Wile (aus bem Torfe Stile bei Köln) ati Seiter bei SSaueS ge= nannt. Später traten jebod) burdj ;;wiftigteitcn ber Stabt mit ben (Fvsbifctibfcn öinberniffe ein, fobafs erft 1322, atfo im 74. Jjabre nad) ber ©runbftein= legung, bie Smweibung bei Ef)ori, bei- einzigen im üDtittelatter »ollenbeten Teils, erfolgen tonnte. Seit 1279 hatte Hieifter 2lrnoIb, 1308—30 beffenSofm Johanne* bie Sauleitung. Tic uni befannte [Reibe Per SDleifter in ben Sdjretnibüctjern bricht mit SRütger, bem SRacbJotger 3o|ann8, 1332 ab. äJcifebräudje beim Uinfammelu ber SBeiträge unb SSetbote bei Sammeini überhaupt, bie Stiege bei (Snbifdjofi ibeoborieb »on ÜJlöri liefscu Pen SBau nur tangfam madifen. Tocb würbe bie- 1437 bie SEjorbaüe im fübi. Turme »ollenbet, ber Turm fclbft aber 6i§55m bod' aufgeführt. 3lud) mürbe bamati ber fd)on jum ■©abrieidu-n geworbene Sran mit einem Tacbe »er= ieben.' 2lm Snbe bei 15. 3abrh. würben bie ©lai gemätbe in Per nörbt. Dlebenhalle eingefefet; ba* lebte genfter trägt bie ;Vibrc*,whl 1509. SBon ba an ftodte ber Sau. SBouenbet waren nur ber 6bor unb Pie biefen umftehcnPen Äapellcn. JJlit 6in= tritt ber [Reformation blieb ber Sau »bllig liegen. Ta§ IG. unb 17. Jahrb. forsten nur noch für bie innere 3luifd)müreufsen fiel, bae Rölner Snbiitum 1824 ber-- geftellt, bie früber gebräuchliche üathebralfteuer Wieber eingeführt mürbe, begann eine georbnete gür= Jorge für Grbaltuug unb SollenPung bei Saue*. Si bilbetc fidi 1841 ein Central Tombau»erein in Solu, welcher ber 3Jtutter»erein »on über hunbert anbern Tombau»ereinen würbe. Honig Subwig I. »on Saöern fdjenfte 1848 bem Tom »ier ©taifenfter, meldje er Purcb ,irner (geft. 1861) unb Soigtel (feit 1862). Seim SRe= gierungiantritt griebrid) SIMlbelmS IV. waren bie öetftellungibauten im wefentlid)en »ollenbet; ei begann ber Sluibau bei Sreujfdjiffi unb ber nßrbl. unb fübi. portale; 1842 würbe Per ©runbftein jum SBeitetbau gelegt, 15. Ott. 1863 tonnte bie Soll= cnbung Per Tomtirdie felbft (aujset Pen Türmen) ge= feiert merPen. Siadipem 1868 ber nßrbl ©auptturm Pie ©öjje bei alten fübi. TurmS erreicht hatte, Wttr= ben beibe Türme, nad) Sefeitigung bei alten Tont; tranS, gleichmäßig aufgeführt unb bi-> (5'nPe 1876 fo weit gefbrbert, Paft im Sommer 1877 mit bem öelnt bei fübi. Turmi begonnen werben tonnte. 2lm 15. Ott. 1880 tonnte in Gegenwart fiaifet 2Bilf)elmi L, ber .Uaiferin 2lugufta, im Seifein taft aller beutfdjen gürften Per Sdjlujftein auf bie .Ureujblume bei fübi. Turmi burd) Soigtel gefeht werben. Ter Sau ber beiben SBefttürme erforberte Strtitct, bie man unter fi uev eine Summe »on 11 JUill. 3R.; bief^eiamtauc-gabe für Pie öerfteKung bei Tomcb,ori, ben gortbau bei fiirdjenfdjiffi hup Pen Sau per äBefttürme isl'^ —84 betrug 201 .. SOliU. 3R. 3eit 1885 ift man mit bem 2lu§bau unb Per 2luifcb,mücfuug bei Qnnem ber Tömtirdpe befebäftigt. Tem©runbriR nach (f. nadbjtebenPe gigur) ift Per Tom eine freujförmtge SafiUta, beren fttnffd)iffigei a (JiigeBcrtuä=Sa|Jene. b 9J!eUe. c 3o= Iianueä=S(H)eUe. d 2tei Sönigen=ttatieUe. e Hgne»= »atjetle. f 93K(^ae[ä = Satietle. g gteplians = SapeUe. h 9Jtarieit=8apeUe. i Sdiagtammev. k Salrifiei. 1 Sapiteli'aal. m 33ibUotf»cI- i'angbauÄ utm einem breiiehiffigen üuerbau* burd)= fd)nitten mirb. Tie ganje Sänge bes ©cbäubci-' be= trägt 135,o m, bie SSreite 61 m, Pie im Üuerfdnffe 86 m; bie ööbe bi§ sum untern Sftanbe bei S)ad)i 46 m, bis jum Tad)firft 61,:, m; biefibhe bei über ber Sicrung auffteigenben ÜRittelturmi (S)ad)= reitcr») 109,8 m. Tie SBeftfacabe, mit ihren beiben Türmen, Pcm baswifdjen fidi'öffneuPeu.'öauptportal unb bem grofeen SÖlittelfenfter, würbe nach Pen hod) erhaltenen Criginalplänen aui Pcm 14. Jahjh. auigefüljrt. Tie Türme haben eine viöbe »on 15i m I über bem gupboben ber Tomfirdie unb 160 111 über bem v$flafter bei Tomplaftec-; fie erheben fich in »ier Stodmerten, Pie Prei untern finb »ieredig, Bai »ierte ift aditedig unb »on burdwrocbenen fdilanten i ßelmen gefrönt. TaS öauptportal ift 29,?, m hod\ j 9,5 m breit; bie beiben 2iebcnportaIe je 11,6 m bod\ 6,s m breit; bai flfittelfenfter 14,75 ra hod1, 6,25 m i breit. Tie 2lnne bei öuerfdjip finben ihren 2lb= fchluß in bem 9lorb= unb Sübportal, welche nach 3»trneri ß'ntwürfen erbaut finb, ba Pie alten 9ßtäne hierju nidit mehr »orbanbeu waren. Sai 2iorb= portal ift einfad} gehalten; überaus glänsenb ba= gegen bai cüpportal, beffen reicher, nach cebman-- nÜBt, finb unter 6 aufäufudien. ö< <- Kölner ©etö -- Sö(n=3Rhibener Eifenbafat tbalerl Entwürfen aulgefübrter Silberfcbmud ein ©efcbenf bei fiaiferl SIBilbelm •■ ift. S)er 1322 ooll= Ehor, fünfilerifdi ber mertoollfte Sauteil, um metdien jidj ein ßranj oon lieben ßapellen legt, n feinem untern Teile nod) Die ftrengen -vor men Dec- frütjgot. etile, in [einein obern ieile bie t'radit unb ben elaftifd) bewegten Sdrtoung ber ipätern ßunjt. ?luc- ben Pfeilern bei Unterbaue! ein reid>el Softem oon Strebepfeilern unD Strebebogen auf, meldje ben ©emötben all 33 öet lager bienen unb eine Sermittelung ;mifd)en ben niebrigen Seitenfdnffen unb Kapellen unb bem bofjen 3Jcittelfdn|1 berfteden. va;. gnnere mirb oon 56 Pfeilern getragen unb ift 119 m lang; bal Biittelfcbifj 15 m breit, 45 m ood); jebelberoier Seitenfdjine 8,ism breit, 19 m bodj. Set gange Tom bebeeft einen Alächenraum oon 6166qm. gm jjnnern bei Zorn;- fint> bie gemalten Jenfter (groben j. auf Tafel: ©lalinalerei I, jyig. 1. *i 8) \°mic Oer Statuenfcbmud ber Säulen burd) freiwillige ©aben befdiattt morben. Tic grofje Crgel in an bie 'Jlorbfeite »erlegt morben, wo ücb in einem ätnbau tafriftei, älrdjio unD Sibliotfpei bei Tonü- befitiDeu. infolge bei Jriebcnlfdjluffel mit rem ©rogfjerjog nun öe)|en 1 1806) mürben bie unter ber erften frans. :)tepublit nadp Tavmüaot gefommenen öanbfd>rif= ten u. f. m. bem Tom jurüdgegeben. Tic grofje, ist-4 oon öamm in Aranfemhai aul 22 eroberten frans. ßanonenjjegoffeneßaiferglode(3,7mf)od),nüt einem Turd»me)ier oon 3,43 m am Sd)Iagring,543Eentner fd>mer, bie arefne unb jdimerfte aller ©laden, meldje geläutet werben) Würbe 1880 mit oon übrigen vier mittelalterlichen Tomgloden in Den neuen eifernen ©todenftubt im Dritten Stodmerfe bei fübl. Turm-; aufgehängt. 3n neuerer ,!eit bat bem ,H. T. gegen; über Die fltitif mandierlei Einmenbungen ,iu machen gehabt: Die narre .Kpuieaueiu feines" Softem*, Die Serftanbelmäjugfeit bei älufbauel, bal übermäfjig ftarfe äujjere ©erüft oon Streben unb Pfeilern, Die Sintönigteit Der rein fttuttioen ©ebanfen haben Die Segeifteruhg für Den Sau beeinträchtigt, Der mehr für Die äufjerfte gortbilbung einer beftimmten got. Sdnile all für Ca;- DOÜenbetfte ii;ert Der Wotit über; haupt gilt. '3. Die Tafel: .Heiner Tom.i Sgl. Soijfere'e, @ejd)id)te unD Sefdn-eibung bei Toni« ni .Hein (2. »uff., 3Jlünd). 1S42); Aabue, Tiplomat. Seiträge utt ©efebiebte Der Saumeiftet De; ß. T. iTüiielD. 1849); Sod, Ter ßunft= unb jReliquienjc&ats bei fi. T. (.Hein unb äfteufj 1870); Sotlftänbige ©efd)id)te unb Sefdjreibung bei ß. T. (ßöln 1874); Sdbmife, Ter Tpm ui .Hein, feine ßonftruftion unb Slulftattung i biftor. Jen oon Ennen, ebb. 1868—76); SBiettjafe, Ter Tpiu ;u ßöln (40 Sidjtbrudtafeln mit iert, Aianft. a. ".W. 1884— 89), unb bie Monographien DonSfeilfdjmibt, De ".'Ipel, Siefer, Sinjer u. a. Jlölncr Wclb, eine gelbe Sedfarbe, beftebj au-; Sbromgelb, Da;- mit ©ipä ober jcbwefetfaiirem Slei= croD öermijd)t iit. [(©efd)Ttr>te). ftölncr ftirttjenftreit (1836—40), i. l-reunen Sölncr «cnhiarj, foöiel wie Seinfa^mat cDer gereinigte ftnocbenfoble. Sölnifdie (5-rbc, weifjer J!-pu aus- Der dte genb oon .üeln; aud) foöiel wie Umbra (f. b.). ftölniitfic OTarf, f. SKarf (®ewicb.t). ftölnti"dice< löaffcr, f. Ean äe Cologne. ftölnifrtic ^olff^ritun«) unb öänbelS' blatt, 1860 unter bem Slamen «Sölnifdie Slätter» (fo bk- 1869) gegrünbete, täglidj jroeimal (<£onn= 'Jlvtifcl, bie mau unter .« in-. tag§ mit einer unterbaltenben Seilage) in Jtblu eriebeiuenDe polit. ßeitung, eiu-> Der bebeutenb= neu Crgane Der beutfdien Eentrumäpartei. Set= leger: i\. % Sadiem in Mein; öauptrebacteur: Öerm. SarbaunS. ftöliiifffie ;Jcitimg, täglidi Dreimal (äonntagä nur einmali in Köln eriel'eiueuDe polit. .leituna oon nationallibcraler 9iid)tung. Serleger: l'i. !S)u5fllont= Stbauberg in Hehr. Ebefrebacteur: Jlug. £d)mit§; Scrtreter in Serlin: ,"\ran; lyifAer; Sorftcb^er be§ parlamentarifdten SureauS bafetbft: JRorig ©um= Dinner. Sieumfa))enbefe[bftänbigeSerid)terßattung an-> Den großen öauptftäbten iiiebt Der ß. 3- eine meit über Den nädiftcii Um!rei-> ibrec- ISriebeinnuiV?- ortes binauircidienbe Sebeutung. — Tie R. e>. führt ihre Entftebung auf Die alten $oft,;eitungen jitrüd. Deren Ser(ag§red)t 1 Tic' Da-:- .HDlniiehe $oftamt iihev- nahm, um Die «Saiferl. Dieidb§= Ober = Soft =^mt§= 3eitung ut Eölln • berau§jugeben. ■Jiaeh Dem I5r-- löfcben bei faiferl. Srioilegiums' 17!>1 bei Der Se= fe^ung .HDln-? burdi Die (vranjofen tuhrte Der Nl>cft= bcamte Ctteu (fpäter ßöntgen) bal Statt al§ Soft= amt§= Leitung», Dann all Keiner 3eifung» Wetter. 1802 erwarben e-> Die Erben Der Sucbbraderei ren Sdjauberg, Die oon jeher Den Tmd De-? Slattel be= forgt hatte, unD gaben e€ feitbem u. D. 2. »fiölnifchc Seitung» heran-?, isosüheruahm '.Vtarfu-? Tu3Ront (f. Tuicent, fomic Su3Ront=2d)auberg,3K.), Ber eine Der Erbinnen Scbauberg ;ttr grau hatte, ra-> ©efdiäft unb Die ,!eituna. £ie mürbe, naebbem ne fd>on 1805 unb 1807 Dorübergebenb oon Den trau;. l'iadnhahern unterbrüdt morben war, 20. "uili lvl » burd) Eaifert. Sefebl gaitj befeitigt unD leine erfl mit Dem Enbe Der Aiainpienherriet-ait lii. ,x\an. !vil mieber auf. Naä) Dem Jobe oon i'tarfu-? TitSOtont (1831 1 übernahm fein cobn jseieph Die l'eitung. Er ift Der Scgrünber ihrer jcKiaeit Sebeutung. 5cad> feinem TcDe (1861) mürbe ba§ Unternehmen reu Den Erben unter Seirung vcu gerb. 5>>ilb. cituli-.c fortgeführt. Seit 188( l ftebl äluguft 91e»en'5)u9)iont, ein Sdjwiegerfobn 3o|cpb Tu'A'iont-;, an Der cnr.e. •Jiamhaite früberc [Rebacteure finb Karl öeinr. Srüggemann, iöetnr. ßrufe, .verm. ©rieben. Tac- öeuilleton Der ß. ;!., Die all eine Deutiebe Jagel= jeitung mit Der Seröffentlia^ung oon Stomahen oor ging, mürbe längere Seit reu Seoin Scbüding ge= leitet unD jäblte beroorragenbe SAriftfteUer su3)tit= arbeitern. Tsm Auftrag unD aut Soften Der ß. 3- be= reifte Sriebr. SRabel Slmerifa unD unternahm jnugo et)t 3öller feit 1879 eine ganse :Heihe dph SEBcltrcifen. — SgL ©efd)ia)te Der ß. ;i unD ihrer Sruderei ihii. von Sumont=Sd)auberg, ßöln 1880 SölnWinbcncr g-ifcnbatin, auf ©runb bei ©efe&e! obm 20. Te;. i>T:t Berjraatlid)teS l;riDa:^ unternehmen, bellen etammhahu (266,55 km) oon TeuR über TünelDprt,Tuichui\i,Cherhau'en, Tort= munb, öamm unD Sieltfelb uadi Minben (2anbe!= grenje) 15. Oft 1^47 gleid;jeitig mit Der Sab,n oon 'A'iinDen nadi öannooer eröffnet morben iit. '^eiiu Übergang aut Den preufs. Staat umfaßte Da; Unter nehmen U45,go km Sctriebl= unb 30,ti km Sau= ftreden. Tie ß. ü'. mürbe balb ein widjtige! ©lieb in Den Sertet;rlwegen oon Saril unb Öonbon nad) Serlin unD Petersburg. ,\hr Sertebrlgebiet lrnirDe burd) Den Spätem Ausbau Der nieberlänb. Sirtie Cherhauien •Jlrnheim, berginie Seuö:©iefjen ituDDer Sat)n oon Senio über äRünfter unD Sremen unD ftamburg erroeitert. 3{adj Der Serftaatlidning nuii'De Da-? Unternehmen Der fönigt. EüeithahuDire! mn',-. im: untet (f e.i!:;ir'nrlifii. KÖLNER DOM. Brockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Aufl. .sUilii=illctiibeii=3l)üviiu-icv 33er6inbung36alJH — Äolomeacr Sofatöafjnen 503 Hon ui fiöln (red)t§rbein.) unterteilt, bercn Sejirl feit 1. 'Jlpril 1890 and) bie Vinicu im 9tubrfohlen= gebiet bei ehemaligen Sergifcb, = OTärfifc^en Cfifen= babn (i. b.) nigetcilt jtnb. ftöIn = Winbcit=5f)ärtngcr Hcrbinbunge<= babn, Sejeidjnung für bie 1S4»; einer Srinat: gefeÜfcbaft mit bem Sihe inSaberborn genehmigte iSabn von öaueba über SBarburg unb Saberbom nad1 Sippftoöt. Ta Tic ©eiellfcbaft in finauüelle Scbmierigfeiten geriet, laufte cor preufj. Staat rac- Unternebmen an (©efetj Dom 7. Te-,. 1849) unb führte bie SBabn b i c- öamm für eigene Segnung L850— 53) Weiter. ftolo (ferb., «9tab»), Slatioualtanj cor Serben, wirb entmebet Don einer ganzen ©efetlfcbaft, unter Vcitung eine-:- .Holoiührer-?, getanjt, wobei bie ieifc nebmer in einen Mrei-> treten unb fieb gegenseitig am@ttrtel anfaffen, cbernon einer einjelnen^erfon ober einem $j$aar. Tic lUuHfbegleituug wirb burch ©usle (f. b.), Subelfad ober ©efang (Molieber) gegeben. Solo, n SrciS im neitl. Jeil Ce.-? ruii. = poln. ©ouDemements* Kaliicb, Don bei' SBarta ourdn'leficu, hat 1290,2 qkm, '.Tili'.". (f., ^tVucubau unb meift •.Wühlen mit 600000 SRubel gjabrifation. — 2) RreiS= ftabt im .Hrei-? R., an ber3Barta, bat (1890) 7694 (5'., Heft, iclcgravh, 1 fatb. .Uivcbe, 1 eoang. S3etbau§, 2 Snnagogcu; :; Sor-sellanfabrifen (111000 9hibel Srobuftion), Sanb=, Eidjorienfabriten, iUühlen. fiolobcng, Crt ber SBetfdmanen (f. b.i. ftoloböma (greb. i, eine angeborene Spalt= bilbung am 3(uge, bie bac' obere vib, bie9tegenbog_en= baut ober bie Überbaut betreffen fanu. 3m elften Solle burebieut ter Spalt ba§ obere Sit) Dom freien flbranbe an ocrtifal nad) oben, im jweiten bie gange Sreitc ber [Regenbogenhaut in ber Dichtung naob unten ober unten innen, iobafi bie Supille bie ."vorm einer Sirne u'igt; im britten ,vatf?' eritredt lieb ein ^reifenförmiger Tefeft ber ".Überbaut im untern Jeil bei Dertifulen 9Reribian&' Don Dorn nad) biuteu. Ter angeborene Sibfpalt ift meiftenö turdi eine Operation ui beseitigen; baä fi. ber 9te: genbogenbaut unb überbaut ift einer Therapie ntdit iiigänglid), bie bamit behafteten •.'lugen babeu in Der Siegel eine herabgefchte Sebfdjärfe. Jlölofol iruff., b. i. ©locfe), Jitel einer oon älter. 6erjen (f. b.) berau-?gegeben.-n ritff. Leitung. ftolofolitif iruff.), ber ©lodenturm in SHufj= (anb, meift neben ber Jiircbe erbaut. ftolofolo (Felis colocolo Smith), eine ßatjenart reu ©uapana mit58 cm$örper= unb 28 cm Schmaus länge, mit Weiftem .Hopf, Schultern, Seiten unb un= tern Seilen, :Küdeu hellgrau mit fdjmarjen, gelb= gefäumten Eängsftricben, Schwans i'djmarjgeringelt unb mit ichroaner Spifte. ftolofotrönie*, Jbeoboro-j, Mriogsbelb- unb Parteiführer im gried). Befreiungsfampfe, betannt ül-; ber «Sitte öon SRorea», mürbe 15. Stpril 1770 auf bem SSerge :KbamoDüni in SDleffenien geboren unb burcbjog in feiner Jugenb ben $eloponne§ all 33anbenfübrer. Sllä er Don ben dürfen Der= folgt 1806 nad) 3ante flüchten mufne, trat er auf ceu Jonifcben "snfeln in Rrieg»bienfte unb Warb fpäter Major eine§ bort errichteten gried). Kegi= mentS. reit "Jlpril 1821 galt M. neben 'iktro Bei all einer beröauptanfübrer ber ©riedjen. 3)ie9iational= Oerfammlung ui Stftrol ernannte ihn 1823 utm oberften ScfeblSbaber bei ~l>:loponne:-, unb halb barauf warb er SBicepräfibent be§ 5>oll3iet)uug§= älrlittl, bie man unter fi uev rat:-. DJad)bem er fd)on auf jener oerfammlung in Dppofition gegen bie iHegierung getreten mar, tarn e-> halt nadiber ui offener ©iberfeijKdjleit. Sr unterlag jebod) mit feiner l'artei unb Warb Dier äRonare al§ ©efangener in einem .Hlofter ber^nfel Öpbra gehalten, bi-> ber -Senat fid> im Arübjahr 1825 genötigt fab, ihn an bie Spi&e ber $elopon= nefter gegen Ibrahim '^afdvr ui ftellcn, über ben er aber (eine Wcfentlidben Sorteile erlangte. "Jiad1 6r= morbung bei 9ßräfibenten fiapobiftriaä (9. Ctt. 1831), beffen treuer "Jlnhauger ,H. mar, Würbe er uim SIRitglieb ber prooiforif eben SRegierungSfommif: iion ermablt unb belampfte fpäter bie 3iebeuer.Uoui miffton. -1 1 i d> t minber feinbfelig ;eigte er fid) ber SRegentfdjaft be§ .ubuig-j Otto; er würbe angetlagt, Sßerfd)Wörung§Derfud)e angebettelt ;u haben, oer= haftet unb 7. Juni is:u uebft feinem Sdjwager ^laputal Moliopuloc- oom ©erid)tlb,ofe ui Jiauplia Wegen öodjoerratl jum Jobe Derurteilt. Tiefe Strafe Derwanbclte jebod1 ber König in 20jät>rige Aeftung-Jbaft unb erlief? fie ihm bei feinem 9le= gierunggantritt (1. ,"muü 1835) fogar ganj. M. ftarb 26. gebr. 1^4:; in "Jltben. Seine Teufirürc>igfeiteu erfd)ienen nad' feinem Jobe it. b. .2.: •i:!;,-r,z:z j-jjißävTUv t?,: JA/.T.j'./.f^'yj/.f,; 177n — 1836» C'lthcu 1846; neue elu-:g. in ber «Sibliotb,ef ter ,\>eftia», 2 S3be., ebc. 1889). — Sgl. (dbmonbä), K. the Klepht and the warrior. An autobiography (2onb. 1892). Jlolonian, .^eiliger, f. liolontanuu-:-. fiolöntan inngar. H d hu d n I, Honig dou Ungarn (1095- -1114), einer ber berDorragenbften :Hegentcu au-? bem öerrfeber^aufe ~.'lrpäb->, beftieg ben Jbrou nad) bem Jobe feinem Cbeim-? Sabislausi be-? 6ei= ligen. @r bänbigte bie aufftänbifdjen Kroaten i li 197 1, unterwarf (1102—1105) bie balmatinifdien See= ftäbte unb lien fid' (1102) uim .Honig oonÄroatien unb Talmatien fronen. (Segen ©aliäien f_od)t .H. un= glücQid), im 3nnern hatte er in ber jweiten Sälfte feiner Regierung wieberbolte 2lufftanb§»erfud)e feine-? Sruberä Slmol ju uuterbrüden. (fr hefledte feine fonft rubmDolle Regierung ourdi ben ,'lft Per Jmannei, bafe er Sllmol unb beffen Sohn 33e"la (fpäter .Honig Sela II.) blenben lief;. Souft leitete er bie innern Angelegenheiten mit .Hraft iiuc< llm= fid-t; er bereifte boJ 8anb, hielt perfbnlidi ©eriebt unb fdnif eine :HeibeDon ©efe^en. Solombtnlacf , ui Keinen oieredigen Stüdeu geformter »lorentiner= ooer fiarminlarf. Holombo, öauptftabt Gciuou-j, f. Eolombo. Jlolomctt. 1) iSejirfsbanptmannfafaft in 05a= liücrt, bat 1176, n qkm unb (1890) 131073 (65532 mannt., r.ööll meibl.) meift rutbeu. 15'., 7."> ©e= meinben mit 166 Drtfdjajten unb i;7 ©utlgebieten unb umfafet bie ©erid)t§oejirfe ©moabjiec, .H. unb iH'ceniniu. — 2) .H., polu. Kotorayja, Stabt unb Sit; ber Sejirflbauptmannfcbaft, eine-? .Hrei-?-- unb eine§ ^eurf^geriebt-? (538,G8 qkm, < 1 14") meift ruthen. 15\ i , am "Bruth unb an ber Sinie Sem= herg = (5;ernomit', ber Öfterr. Staat-?babnen unb ber Nebenlinie .H.= Sloboba -jtopalnia (26 km), hat (1890) 30235 ©., barunter etwa 10000 Solen unb :Uiitbeneu, in ©arnifon je l Bataillon beS 24. 3n= fanterieregimenti Aiciberr Don :Heiulänber» unb be§ 95. Infanterieregiments Mütter Don SRoba Eowsfi», ein Staat-? ^ bevgnuiuafium, eine 8anbe§= fad)fd)ule für Jbouinbuftrie unb eine "Jlderbaufdntte. Solomcacr i'ofolbabncu, f. Cftcucidnui Ungarifd)e (5"ifeubabuen. [int, iinb unter 6 anfjiifudjen. 51 >4 itofomiia — Äoliniiah]c)cU|d)aftcit Holmium. 1) .«rci-3 im fübcftl. 2eil bei rujf. ©ouoernements .IKesfau, im ©ebiet ber Cta, bat 2118,4 gkm, 108820 6., SBeberei, jyabrifen unb Slarmorbriicbe. — 2) Srcisftnbt im Mreis S., au ber äRünbung bei Melomeufa in bie l'toffma unb an ber Innenbahn 2Jtoilau Sjafon, bat (1892) 288696., 17 .Kirchen, 2 Mlöftcr, 1 Mreml, 1 ©bmnafium, ■.l'iabd'cupregoninafuim, Stäbtlfct>e SSanf; 33aum-- mcllfabrifen, 3ücje(cier(, 3cifenfiebereien, öanbel mit Steh, ©e treibe, Solg; jroei glufzbäfen lan ber üRoffroa unb an ber naben Dia), in bie einliefen L888) 35 Schiffe, 314 aIcizc mit SBoren im SBerte von 1,2T Süll. fRubel; Sampfidufiahrt. .abrb. »on 31. iitanutius eingeführt ten Scmitolou ib. i. halLv-> ,u. ;), jur Trennung ber föauptglicber einer rollen Safeperiobc. Sa» M. itebt oorzugsweife Ca, wo nach einem i'llUic meinen bie Ülufzahluna bei SSefonbern folgt, ober cor Jlnjübntng birefter Äebe. ftolon fgreb.), ber ©rimmbarm (f. Tann, Ü8b. 4, 3. 809 a). ftolonat dat. colonatus), urfprünglich Bacbt; ber l-aditer biefz Melone (colonus). Sai M. ber rem. Maiierzeit beftanb barin, ba& illenfdten unb gange Familien nebft ibrer Siadiiommenfdiaft mit einem ©runbftüd zu bellen Kultur untrennbar oer= bunben waren. Siefe coloni, agricolae, rustici. i rlebae adscripti (f. b.) tonnten fidi »erheiraten unb äSermögen erwerben, bai aber wie fie fclbft un»er= äufzerlid) bem ©ute (ali peculium) oerbunben blieb. Sem Staate batte ber öerr ein Mepfgelb zu Labien, weshalb fie in 3 teuerfataftcr eingetragen mürben; bie Solbateu, bie ber ©runbeigentümer zu ftellen batte, rourben aus ben Melonen genommen. 33ou bem 6)ut mufjte ber Melone bem öerrn eine Abgabe, gemöhnltd) in [yrücbten entrichten. Ter öerr burfte ibn züchtigen, wenn er entlief, wie einen flüchtigen 3tlaocn oeriolgen, oon einem dritten, roeldjer ibn zurüdbiett, oinbijieren, aber er burfte bie Abgabe nid)t erbeben (ber Melone follte Deshalb oom SRidjter geiduitzt werben); auch feilte ber öerr Den Moleneu, reelcber beim SBertauf be-> ©utei auf ben Säufer mit überging, niebt oon ber Scholle entfernen, ©flaoen mürben burd1 Eintrag in bai SteuerfatafterReloncu, Areie burd) Vertrag, wenn biefem Eintrag ober ge= ricbtlicbe Betätigung hinzutrat; auch burd) Ber= jäbrung. (jinc Areilafjung aui bem R. giebt ei fo menig loie feit ouftinianus eine •Jlufhcbung burch S3er= jäbrung. 9cur toenn ber Melone iolbat ober Sifa^oj nnnbe, lourbe er frei oem .H. Tic Slbrjängigleit ber unfreienSauern(f.Sauer,S3auerugut,93auernftanb) im fpdtetn i'i'ittelalter unb ber neuern 3elt (bas Deutfcb.e fi.) bat fieb mcf)t aus bem romifdien fi. ent= nudelt. — 8gt. Saoignb in ber n3eitfd)rift für ge= idndnlidH' ;HeLbt-MiHitenjd'ait", 93b. 6 (SSerL 1828) unb in ben «3\ermüdneu 2dniiteu , 58b. 2 (ebb. 1850); oumot, Über bie Sntftebung bei fi. (1843). ftoluuc ilat. colonus), f. .Helonat. Jloloiiialnbtciluiig bei JliK-ivartiaeu Stmtei, \. ~eutid\- Kolonien. Solonialbcr^örbcn, Teutfd'e. Sie 3dui^ge= malt über bie beutfdjen ßolonien ift gefeglicb bem .Haifer übertragen. Semgemäfj erfolgt bie Cr= ganifation ber S. burd) ben Mauer. Sie centrale Seitung bat ber SReicbitanjler, nad) beffen Sln= roeifungen bie Molonialabteilung bei -'lu-Mvärtigeu •Jlmte-j bie ©efdiäfte beforgt; als Seirat fungiert ber Molonialrat ff. Seutfdje Solonien). Tic totale Drganifation ift oerfduebeu. Sin ber Sptlie ftebt ein taiferl. Mommiffar ober ein ©ouoerneur mit ben erferberlichen Unterbeamten an MauUern, 3efre- tcireu, S olmetfdiern, 3ollbeamten u. a. ; bie einjelnen Stationen Werben burch SBejirtiamtinänner Dermal: tet. Saju tommen bie cd'ulUruppen unb bie miti; tarifch organifierte $olijeimannfd)aft. g-ür Die ©e= rid)tibarfeit würben befonbere .Hoionialgeridite nach bem SOorbitb ber Ronfutargerid)te geiebaffeu (Stidjter, Oberridjter teils als ßinu'lridner, teils als Kollegium mit 2—i 33etfiSern); oberfte ^uftanj ift ras Dteid)3gerid)t in Seipjtg. Hui uiti algefellfrlirtftcit, fiolouifationi= gcfcltfcbaften, finb teils fapitaliftifdje, teils audi mehr ober weniger pbilantbropiicbc sBerciiu- gungen w bem 3mede, Slnftebler nad) beftimmten Kolonialgebieten ut führen. 2lls fpetulatioe Unter nehmungeu gehen bie K. einfach barauf aus, grofje Sanbbefigungen für einen geringen SßreiS anju= taufen unb biefelbcn im Keinen mit Vorteil au bie herbeigezogenen .Holoniften ;u Dertaufen. ~l>hilau tpropifd)e R. haben bauptfadilid1 ben oioed, ber notleibenben ober arbeitstofen Seoölterung bes SDlutterlanbei einen SluSWeg unb ein Uutertommeu in ben Kolonien 511 oerfefeaffen. co ging bie erfte beutfd)e ßinmanberung nadi Spennfploanien oou einer in granlfutt a. SW. gebilbeten ©efeüfdjaft aui, bie 1Gö3 eine ätngabl gamilien unter ber iel- tung pon Sßaftorius bortbin fanbte. 3" ccn ll'cr uger fairen bes 19. ^ahrh. würben einige phi= lanthropüd'e Vereine tiefer ilrt jut SBeförberung unb Geltung ber 2}{affenauswanberung gegrünbet. 3o ber 1844 oon beutfdjen Jürften unb Stanbes beeren in üßainj gebilbete aSBerein ;um cehuhe beut= fd)er Jtuswanberer in Serosa», ber troft bebeutenber ?.'Jittel traurige (Erfahrungen mad)te unb fid) 184s wieber auflöfte. tine ^Berliner ©efellfdjaft unter bem SProteftorat bes Sßrinjen Marl oon $reu|eu oerfuchte 1844—52 ebenfalls erfolglos eine beutfdie Molonifation in Siicaragua unb ßofta Rica, ©ünftige Dtefultate bagegen erhielte ber noch beftehenbe «fio= lonifationsoerein oon 1849 in J öamburg», oon bem bie blühenbe Kolonie Sona Arancisca in bem jeKigen fübbraul. 3taat 3ta. Eatharina gegrünbet würbe. Sie neueften Molonialbeftrebungen ber Wolter, namentlid) jut ©rmerbung bej. ß'rbaltung oon Mo= lonialhefit! in SXfrifa, haben in ben lebten ,uihv zehnten jur Silbung oon M. geführt, weldje in ben alten 2Ronopolgefellfdjaften ibrSorbilb haben. SSon englifdien neuem M. feien genannt: The Royal Niger Company, The East Africa Company, The South AfricaC'ompany.The North Africa Company. The North Borneo trading Company, wehbe aber meiftens gtofje Srfolge nicht aufjumeifen haben. Jür Selgien fommt bie Compagnie beige du Congo in Betracht, weldie 2ü. SJlärs 1887 bie Monzcifion ber Mougoeiienbahu erhalten hat. ^,n SfS ortu g a 1 würbe 1888 bie '.iJu^ainbKiue-lfompaguie, eine iRioalin ber benachbarten Sübafritanifcben Gngüfdjen 6om= pagnie, mit grofsen 'Brioilegien begrünbet. SSon neuern holld'nbifdH'n fi. ift bie zur Sluibeutung Strtitcl, bie man unter fi Dermiit, iinti unter 6 aufäiifndjeu. ßofontalgefetlfdjaft für Sübtucftafrifa — ßolonialredjt fn ).-> bev3inrnninenaufber3nfclSBilliton(9liebei:Iänbif(^: I Snbien) gegrünbete ©efellfdjaf! 311 nennen, wehte I L852Daäau3fcl)lief}licf)eiIltonoboi beS SetriebeS auf in ,\alnc (injWifdjen Derlängcrt) erlangt bat. 0jn \ granrreid) ift man im SBegriff, für neuere K. bie gefejjlictje ©runblage 51t fdjaffen. SeutfcbcrfeitS finb 311 nennen: Seutfcbc Kolonialgejellfdiaft für ©übweftafrtfa, Tcuticfc = Dftafrttauif die ©efellfdjaft (f. b.)i !Keu:©uinea=Gom»agme (f. b.), Sjaluitgefell« fdjaft (f. b.)( SeutfaVDftafrifanjube Sßlantageni gefellfdjaft, Tcuticbe £anbelS= unb Sßlantagengefell= ftt)Qftber6übfeeinfeIn,3lftroIabe=6ompagnie,(lifenä bafengefellfcfjaft für SeutfäVDftafrifa,, Uiatnbaiw $affeebaugefellfd)aft , Subtoeftafrifanifdje ©iebe= tungSgcfellfcfyaft , Scutfdje ©iebelungSgefellfäjaft, Sttbamerifanifdie KolomfationSgefellfd&aft, v>am burger KolonifationSoerein dou isi'.i (f. auch Kolo- nialvedit, 6.505b). 211* plulantbrobifdic S$ereini= gung wirft in aüenSweigenbeSKolomfationSwefenS bie Scutfdie Äolonialgefellfdjaft, Sie 1887 buri ^Bereinigung beS K'olonialDcreinS (f. b.) unb bei ©efellfrbaft für beutfdje 2lufiebelung entftanb. ©ie ift in Sofatabteilungen über ganj Scutfcblanb Derbreitet unb bat aud) eine grbfsere 3obl 2(btei= hingen in überfeeifdjen Säubern. Sie lUfitglicber: :,abi betrug bei ber §ufion 14800, bagegenl893: is nun. SaS Drgan ber ©efellfdjaft, unb Dorber beS fiotoniatoereing , ift bie «Seutfdje Kolonial jeitung» (feit 1884). Sie im Seutfdjen Seidie neu eingeführte ©efellfdjaft mit befdjränfteröaftung (f. b.) foll audi bie ©Übung dou K. erlciditcrn. — 23gi. 9ting, Seutfd)e fi. (Serl. 1887); Marl Don ©tengel, Sie beutfdjen K. (im «Sjafwbudi für ©efefegebung, Verwaltung unb ä3otfSwirtfd)aft im Seutfdien Üicidn», XII, 8»j. 1888); berf., Sie beutfdjen Sd?ulj« gebiete (in ben «Sfnnalen be* Seutfdjen :)(eicb*», 3Jlünd). 1880); öanbffibtterbud) ber ©taatSWiffen= fdiaften, *b. 1 (Qena 1892), ©. 753 fg. unb bie Sitteratur beim Slrtifel SanbelScomöagmen. .«toloitiatgcfellfdiaft ffiv Sübuu-ftafnf.i, Seutfcbe, f. ScutfA*SübWcftafrifa (33b. 5, ©. 225a). ftoloiiialbaubcl, ber .«anbei be§ ÜDtutterlanbeS mit feinen Kolonien. (S. H'olonialfnftem.) Solonialfjottcntottcn, f. Hottentotten. ftoloninlpirtftcr, f. ©urb. fioloninipolitif, bie feiten* be* SDtutterlanbeS jttt AÖrbcrung ber bereit* »orbanbeneu unb Gr= Werbung neuer Ketonialgebietc befolgte "politit. (©. Kolonien.) Jtolonialtar, f. Seutfdje Kolonien. ttolonialrcrtit, ba* Oiecbt, WeldjeS für bie Kolo= nien unb in ben Kolonien gilt. SaSfelbe erftrerft fieb u. a. auf: 1) baS SSerfyältniS 311m i'tutterlanbc, iuienbevbeit ben ©rab, in welchem bie Kolonie 0011 rem i'iutterlanbc abhängig ift. SaS Territorium fann SBeftanbteil beS Staatsgebiete* beS 3Jtnttcr= lanbeS fein, fobafc bie gefefegebenbe ©etoalt bei i'iutterlanbe* unb beffen :Kedit für bie Soloniften uns felbft für bie Eingeborenen gelten, foioeit uidit ber Kolonie eine befonbere Autonomie, loie ben engl. Kolonien in Eanaba unb Stuftralien, eingeräumt ober für biefelbe befonbereS3tedjt gegeben ift. S 0 ift 2Uge= rien SBeftanbteil beS franj. Staats. Gin bureb engl. SBaffen erobertet Sanb wirb ein 2ei( be* SSefi&tumS ber engl. Krone unb be*l)alb obne Weitere? ber ge= feSgebenbeu ©eWalt beä engl. Parlament* uuter= Werfen. Ta* SSertjältniä sunt äJhrtterlanb fann aueb Sa* fein, bafj ba§ Uratterlanb nur ein$ro= Slrtitcl, bie mint unter SV »evin teftorat über bie Kolonie ausübt, roeldie im übrigen einer letalen Staatsgewalt unterworfen bleibt. So Würbe baä ^erbältuiv 0011 ©eraWaf ju (fnglanb 1888 georbnet. 2)a* in-rbältui* be* SJeutfc^en Sleidi* ju feinen ScEnitjgebieten in älfrifa unb in ber öübjte befd)ränft fid) uidit auf ein feldje* S(Jro= teftorat 3lad) bem ©efefe, betreffend bie SReo?t§= »erbältuifjeoerXeiitfdien3dnitigebietcooml7.2lpril 188« unb 15. Star,? 1888, übt ber Seutfdje Saifer bie SdjufegeWalt in ben Seutfdjen cdnikgebieteu au*; bie beutfd)e 9teid)Sgefe^gebung bat 8eftim= mung getroffen über baä für bie Sd^ufegebiete gel-- teube bürgerlidje iHedit, ba* Strafrecbt unb ba* geriditlicbe ^erfabreu, unb in Weitem Umfang ift ben faifert. SSerorbnungen uno felbft ber Sejtim mung be§ SReicf)SfanjlerS bie weitere Stnorbnung oorbebalten. @S fiub ©ouoerneure unb SBeamte (f. Koloitialbebörben), welche bem 2>eutfd)eu Kaifer ben S)ienfteib ,iu leiften babeu, für bie einjelncn 6d)uhgcbiete eingefegt wVt} eine :Weieb*bebörbe, bie bem ©taatSfelretär be* 2lu*märtigen älmteS unter= ftellteKoloi'ialabteiluug (f. Seutfdic Kolonien) biefec- OlmteS, Welcher ein Kolonialrat jut Seite gebt, eingerichtet. Sie Ginnabmeu unb 2lu*gabeu ber Sdjufegebiete werben bureb SReid)Sgefe6 feftgeftellt; c* werben bort3ölle unb Steuern erboben, bie @c= ridit*barfeit oon faiferL ÜHicbtern, je nacb Dom :)ieicb-?: famler genehmigter 2lnorbnung be* ©011D erneut* aud) über bie Gingeborenen, auegeübt; c* wirb eine SdnihtrupDe gebalten u. f. Id. — 2) Sa* a5crbältni* ber Kolonie unb ber Soloiüalregjerung ju anbern 3Jläd)ten, uamentlid) Kolonialmächten. Sarüber finb neuerbiug* eine ätnjaljl internationaler 5Ber= träge abgefdiloffen, u. a. bie Äongoalte oom 26. Aebr. 1885, bie iu'reinbanmgen swifdjen bem 3)eutfdjen Meid) mit fyranfreid) Dom 24. Sej. 1885, mit @ng= tanb Dom 10. 91-pril 188G, 30. Sej. 1886 unb 1. Suli 1890. — 3) Sa* 3>erl)ältui* ^u ben totalen ©ewatten unb ben biefen etwa Derbliebeuen 3Jlacf)tbefugniffen uad) 9.'iaf?gabe ber mit benfelben gefd)lofjeuen SBer= träge. — DSasiü'rbältni'JjubenbeftebeubeuKolo: niatgefellfdiaften. GS ift niebt au*gefd)Iofjen, bafj foldje öanbelS', SBlantagen=, 2lderbau=, a3ergbau= (iiefellfdiaften Kolonien burd} 2(btretuug ober Dccu= Dation begrünten unb in benfelben im eigenen «amen ftaatlidie SRed)te ausüben, fofern bie* dou bem Staate, Welchem fie angeboren, sugelaffen wirb, unb wenn fie Dblterreditlid)\il* ftaatlidie 3Jlad)t dou ben anbern Staaten anerfannt werben. Sen Seut= fdicn Kolonialgejellfcbaften fann uad) bem ©efeti, betreffenb bie 9teet)t*Derbältniffe ber Seutfdien Sdiuhgebiete, auf ©runb eine* doiu SReidjSfanäler genehmigten Statut* Dom SSunbeSrat bie gätjigfeit beigelegt Werben, unter ibrem 2iamen Dkdite aud) an ©nmbftürfen 311 erwerben, SSerbmbUdjfeiten ein= 3iigebeu, 311 f lagen ober oerflagt 3U werben, alle* mit ber fÜlafjgabe, baf; ben ©laubigem nur baS ©efellfd)aftS»ermögen haftet. Soldie iRed)te finb erteilt ber Seutfa>Dftafruanifd)en ©efellfdjaft, ber Kameruu:£'anb= unb ^lantagengefetlfdiaft, ber Kai- fer=SEBiß)eImS=SanbblantagengefeHfd)aft , ber @ifen= babugefellidiaft für Seutfdi=Cftafrila, ber 2lftrolabe= Gompagnie; mäbrenb ber Seutfdjen Solonialgefell= fdbaft für Sübioeftafrila unb ber Dteuguineasßom= bagnie .Horporationercdite nad) s15reu|. 2lllg. 8anb= recht Derlieben fiub. 2lu*tänbifd)e ©efeltfd)afteu bebürfen 3111- 2(u*übuug ihre* ©efdjäftSbetriebeS innerhalb ber Seutfdien Sdnihgebiete ber @cneb= migung ber [Regierung ; fie werben nur jugelaffeu, iBt, fiub unter (? ntiUuiuctieu. 50(5 ttohinialnmcni - .Sioloirial^tcfcv menn fie ausreicbenbe [Dlittel nacbmeifen, unb muffen innerhalb be§ Schutzgebietes1 eine gmeignieberlaffung iben. Tic öon ton eingeborenen Häuptlingen gemährten Sefugniffe Bffentltrf) ; recfatlic^et Slatur, wie ausfcbliefjlicbe 3Bege= unb (liienbabjrfonäeffio: neu, öanbelSmonopole, baS auSfcbliefilicbe Siecht uim Sergbau, bie Serleibung oo.n 33ergn)ert§beredi= tigungen unb Stecbten an ©runb unb öoben über ea§ gefamte ©ebiet eines Stammes ober einen größern ober unbeftimmten 3 eil beSfelben, werben ddh ber beurfehen Stegierung nicht anertannt. — 5] 3>aS in ben Kolonien für bie Slngchöviacu be§ SWutterlanbeS, bie Scbuttöerwanbten unb and1 wohl bie ©ingeborenen geltenbe Siecht, Hier gilt in Sng= :;]'.: ber ©runbfatj, baff ber Englanber, wohin er fommt, fein Stecht mitnimmt, auch für bie neu= begrünbeten Kolonien, ei fei benn, ran bort bei ber Segrünbung ober bei ber drmerbung ein ciöili= fterteS Siecht »ovgciuuben unb aufrecht erhalten wirb, aüv bie Seutfcfyen ScfauHgebiete finb für maf?= gebenb erflärt: bie ba§ bürgerliche Stecht betreffen: reu Steicbsgefejje, namentlich baS beutfehe ;Ucichs= betreiffenb bie dbefebiiefeung unb bie Beurfun= bttng bei SerfonenftanbeS im 2lu§lanbe Dom 4. 3Jlai 1870, bie bas bürgerliche Siecht betreffenben S5e= ftimmunaen beS Sfkeujj. 2lUg. SanbredjtS unb bev rügemeinen ©efetse berjenigen preufe. SanbeSteile, in welchen baS Öcmbtecbt ©efeljeSfraft hat, bie SteicbSftrafgeJetse, bie Teutfdv (5i»il»ro;ef;brbnuna, :i.' KohturSorbnung unb jeile bei @erid}tSöer= faflungSgefe^eS, mit Stbänberungen. Öitteratur. Stiebom, Tie beutfehe Kolonial; gefeggebung (Serl. 1893); Elart, A Btirainary of colonial law (2onb. 1834); Jarring, Chapters on the law relating to the colonies (ebb. 1893); »on Stengel, Tic ftaatS= unb »olfcrredulidv Stel= lung bev beutieben Kolonien (Serl. 1886); 31. »on Öoltjenbortt, 3)ie Eoloniale Aiagc i ebb. 1889) ;©arei§, 3)eutfcrieS ffolonialtecbt (®ie|en, 1888). ftulunialiriftcm, bie monopoliftifcfye öanbelS= »olitif, »eiche im 17. ,Vihrh. »on ben Kolonial* mädjten in Sejug auf ben Serfef>r ihrer Kolonien mit bem SDlutterlanbe unb mit beut SluSlanbe an= genommen unb bis in bas lü. ^ahvh. hinein auf= recht erhalten mürbe. 3>ie Spanier hatten »on 3ln= üina au eine ftrenge Slbfyerrung bev neuentbeeften unb in Sefitj genommeneu ©ebiete für nötig ge= halten; jeboeb mürben fie babei wesentlich nur burch, bie Siücfficbt auf bie Sicberftellimg ibreS Sefi&eS aeleitet, nicht aher buvch bie merfantiliftifcben©run&= iät?o (f. aJterfantilfr>ftem) , bie im Zeitalter Srom= mells nnt (iolbcrts für bie Kolonialmächte majj= gebenb würben, Hiernach, follten bie Kolonien haupt= fachlich baju bienen, bemlDtutterlanbeStoliprobuftc ui liefern unb ihm baffir $abrifate abzunehmen. Tic Schiffahrt nach unb öon ben Kolonien mar nur bev nationalen flagge geftattet. Tajiiv mürben ben Kolonien befonbere Vorteile auf bem äHarfte beS iQlutterlanbeS ;ugeftanben, namentlich burch hohe Solle auf frembe Kolonialprobufte, in S'nglanb .ind1 burdj.baS (1660 erlaffenc) Serbot beS iabat baueä auf ben hrit. unfein. iuerft mürbe biefe-? Softem »on @ng(anb bind1 geführt infolge ber StaVigationSafte (f. b.i »on 1651 unb bereu (frroeiterttngen »on 1660 unb Uli;:'.. ,\m folgenben .Aahrhunbert traten einige I5'vleidnevuugen ein, namentlich in SBejug auf bie birefte ilu^fuhi Don Kolonialprobuften uad' auberu Vanbern. (5'in greifenbe Reformen fanben erft in bev 1822 begin= Stl'titct, Die man miu'v »l dci nenben $eriobe ber öaubet^reform ftatt, bie 1849 mit bev 'Jlufhelniug beä Steftef bev 3ia»igationsatte in einem geräiffen älbfchlufs fam. Aetu ift bev iUavft ber Kolonien bem cruälänbifcben .öaubel unter gleU d»en Jollbebinguugen geöffnet mic bem englifcfaen. aüv bie franj. Kolonien mürbe ba-> älbfcbliefjungä; inftem burd1 ein Sieglement »on 167( i begrünbet unb nach, »erfdnebeneu oorgangigen '.Vi Überlingen erft 1861 aufgehoben. >)oil6erjorgugungen ber ftanj. Srjeugniffe finb'en übrigens in "Jllgi.'r noch immer ftatt, unb and' Spanien unb bis oor hinein >>ollanb haben nach, Slufbebung be§ eigentlichen lUoiiopoU? bind1 Tifj:rentialiblle auf au->lanbifdle 3Baren ober flaggen ihren eigenen (jvjeugnijfen unb Schiiten einen SBorfprung ;u mabren gefuebt. (3. Kolonien unb öanbelScompagnien.) Moloniaivicrcin, £ eutfefcer, ein herein, mefc dber 1882 in bem ^mecte gebilbet mürbe, ba-> na= tionale 55erftänbni§ unb ^ntereffe für bie Kolonial: frage in »erbreiteu unb ;ti fbrbern, bie prafrifche vofuua lotonialer fragen burch, bie Unterfrügung beutfd1 = nationaler KolonifationSuntemebmungen ni förbern , auf eine geeignete iv-rmevtiiug bev beut; frben Slusmanberung hinumurfen unb ben i»irt= fchaftlichen unb geiftigen 3ufammenbang ber 3)eut= feben im 'Jlu-Jlaube mit bem SSaterlanbe 511 erhalten unb ;u beträftigen. Tie erfte ©enevaloerfammlung farrb am 1;. Je;. 1882 in Aranffurt a. '))i. unter bem Sorfig be-> dürften Hermann ;u öohenlohe=öangen= bürg ftatt. 1887 »ereinigte fidi ber.«. mit ber©efell= febaft für 5)eutfcbe Slnfiebelung ?ur Seutfcben Ko= loniatgefellfcbaft. 1 2. Kolonialgefellfcbaften. < ftolonialrunren, bie rohen ^robutte ber beifu'u fjone unb hefonberS ber europ. Kolonien, namcnt= [ich, Kaitee, ,Huder, Jh.ee, ©emürge, Spejereien, SleiS, iBaummolle, §drbe= unb JiuRbbUev, bie, feit Anfang be-> is. oiahvl1. in Suropa eingeführt, anfangs nur bem SuruS bleuten, jeiu aber allgemeine» 35ebürf= ni-> geworben fiub. Ter Segriff .«. ftebt nidu ganj feft, ba gelegentlich bie Slobftoffe bev ^nbuftvie nicht 311 ben K. gerechnet merben. Jtolontaljucfcr, bev au-j bem Sudevrohr bar= geftellte^udev. Ta-J^uderrohr enthalt etwa tu ryro;. Saft; »on biefem fmb 15— ls ~l>ro;. ,-!uder, neben geringen Steinten »on Saljen, (5ii»ein unb §orb= ftoff. Sie ©eminnung beS oiirfer-:- ift wegen ber grbnern Sleinbeit be-> cafte-? einfacher al« bie au§ Stitben. Sie uufdllt in bie Tarftelluua be-> Slob= uider-j unb in bie SBerfeinerung b;->felbeu 1 Stafft- nerie). Erftere gefebiebt in ben jucfeirobrbauenben Sänbern, ben «Kolonien», unmittelbar nad»betSlobr= ernte, letueve faft au-jfehliefuid1 in Slorbamerifa ober in Gliropa, ganj fo mie bie ;Kaffinevie bev 9rüben= UictevS. i3. ouderraffiuevie.i (fin großer leil be>? ;-!udcr-> aus Stobr midJ auch unoerfeinert als ;Koh= jucler »erhvaudit, namentlich au Cvt unb Stelle, fomie in li'nglanb. ßur Tarftelluug bes 3uderrobr= 'Hol^udcvs mirb bas Stobr bind1 SBalüenpreffen ein= ober noeinial ausgepreßt, auch mobl buvd1 Tiffuüou entfaftet. S)et Srücf ftanb beifu Sagaffe oberme= gaffe unb Dient als SJrennftott. Ser saft mirb mit etwa» Malt geläutert unb nad1 bem 3luflocben ab= gefchäumt unb bann in offenen $fannen ober ge= ichlofjeuen äSerbampfapparaten eingebidt, bis er burch, @rfalten 3ucter abfebeibet, fvnftallifievt. Solan 1 a f; t ben übrigen Sirup abtropfen, welcher meift nidu weiter auf ;!uder »erarbeitet mirb. Tic älrbeit im einzelnen ift je nad) ber Crtlichleit unb ber ©rotte ber Betriebe febr »eriehiebeu. mint, jins iintet l? niifjitfMdjCH. .Holonicipiiliiev — .Siolouicu :")( »7 Jtolonwpulttcr, ein Sprengftoif, ber aus' etwa 30 Seilen 9titTog(Bcerin unb 70 leiten Sdnvart pufoet betteln. Kolonial. I. iBcflriff unb Strien. K. finb im allgemeinen JHebertaffungen ober infiebelungen in einem fremben Sanbe ober untev einem fremben SBolfe. Tie Düeberlaifung muß bauerub fein unb oon einer großem tHntahl »on ätngebörigen ber= felben SRation auegeben, bie ftch ihre beimifche Sitte unb Sprache bewahren unbbaburdj, meiftenä in Serbinbung mit einer felbftänbigcn Organisation, unter bera fremben 33oIfe eine gefonberte Stellung einnehmen, dagegen ift tie ätufreebterbaftung ber trübem Staat«angebörigteit mit bem SBegriff ber K. nicht notwenbig oerbunben. 3fn biefem Sinne finb 5. 33. bie beutfeben Cftieepropintett, obwohl leite b.eS SRuffifcben 9leid)§, beutfebe, bie bereinigten Staaten oon tMmerifa englifdie .H., weil bie ehe- maligen Koloniften ihre Eigenart behalten haben. Enger ift ber oötferrecbtticbe SSegrifj ber K., worunter nur folebe 9Jieberlaffungen tu oerfteheu finb, bie in einer jiaat£recbtlid)en ober t>ölferred)f= liehen Slbbängigfeit »om JRutterlanbe fteheu. -Radi bem ©rabe ber Slbbängigfeit finb hier ;,u trennen: 1) eigent liebe K., b. h. überfeeifdie fjSnnnnjen eine» europ. Staates, rocldje feiner Souoeränität oöllig unterworfen fmb; 2)^5roteftorat§tänber, t. h. überfeeifdu' ©ebiete mit ftaatlid)er DrganU iation, über welcbe ein europ. Staat bie Schutthctr -■chart ausübt it. 33. bie franjöjifd)en K. £ongfing unb Junior. 3) 3 n t e v c 1 1 c n f v b ä v c n (f. b.) ober tlUad'tfpbäreu. ^hrer Eutftehung*urfadie unb wirtfdjaftlicben Eigenart nach unterfdieibet man 11 Eroberung?* foionien. Sic werten begrilnbet burch Eroberung mit SSaffengeWalt unb fmb fteti auf bie 33eberr= febung unb 2tu§beutung be-> unterworfenen Sßolrs" gerichtet. Taher tonnen EroberungSfolonien mit •Jluc'fieht auf Erfolg Weber in iebr bünn beoölferten noch in fehr uiebrig fuftroierten Sänbem begrünbet werben, weil hier bie Sefierrfdjung tu geringe 3$or= teile bieten würbe, derartige .H. waren bie öerr= ifhaften Per Normannen in Unteritalien, ber Sara= cenen in Spanien, ber Spanier in SÖlerifo unb 'l>eru. hierher jinb aud) bie SDcilitärfolonien tu reebnen, wie jle befonbers' oon ben Dlömern ange legt würben, um unterworfene Sänber im 3aume in halten. 2) Slcferbaufolonien haben bieUr= banuadumg unb ^Bebauung be§ neu beftebelten Sobenl nun Sweet unb jinb baher nur bort möglieb., roo bem tolonifierenben Volte bie Entfaltung feiner phtifiidieu unb geifttgen Energie geftattet ift, für ben europ. Sanbbauer unb SSiebjüfljter alio nur in Der gemäßigten 3one. Sie erfordern bauernbe 3ln= iiebelung ganzer Aamilien in beträdjtlidier 3al)l unb tonnen nur oon einem Saube mit großer H 0 1 f -> ;abl unb relatro ftarfem 33eDötterung§3umad)s' au§= gehen, bas" ihnen ben anfangs nötigen ^ufdutß an 3}olf»fräften tutufübren oermag. ,\n Slnpaffung an bie Himatifdjen unb wirtfdjaftlidjen Sßerljältnijfe bei neuen Sanbe«' machten hier bie Koloniften früher ober fpäter tu einer iclbftäuöigen Nation heran, bie fidj halb aud) politjfdj Dom 3Jtutterlanbc unab= bängig ut madien füd)t. JnpüdH' Seifpiele finb bie Bereinigten Staaten oon Ülmerifa unb bie eng= lifehen .it. in 'Jluftralieu. Sine Unterabteilung ber älderbautolonieu hüben bie SHebjud)tfolonien in Steppengebieten, 5. 58. bie 99oer5ftaaten in Süb^ afrita. 3) 3n öanbelifolonien ift ba§ üftifttep Sti titef, bie man unter S öet laub nur buref) eine 'Jlu;ahl oon ,'öaiibel-jhäuieru unb iyaftoreien oertreten, unb e-> jinbet nur ein "Jtit-ö = tätlich ber Erjeugniife biefe» ©ebiete§ unb feiner "Uaehharldnber gegen bie bei SBlutterlanbei ftatt. Sie geben meift au3 Diiebertaffungen Bon Rauf= Icnteii'in ©egenben heroer, bie bei großem SHeid)= tum cm gewinnbringenben Siaturerjeugniffen wegen ber Unfidierheit ihrer tlfecht-MHuhahniffe einen int: geftörten SSarenoerfebr rtiebt julaffen unb bie .Haut- ieute ui a.enoricutd'iaitlühcr ißereinigung nun 3wed gemeinfamen >Kedit->fdniuc-> nötigen, derartige Sereinigungen .fönnen eine folebe i'iadu erlangen, baß üe bie eiuheimitdie Seoölterung au§ eigener Kraft ober unter beut Schuh,.' beä 3Wutterlanbe§ oon lieh abbängig 311 machen oermögeu, (Englifd) = Cft= inbifd)e Kompagnie, f. Dftinbifcbe Eompagnten). v""mi ber neuem .Seit finb folebe ,H. bauptfächlicb in tropifeben ©egenben angelegt worben, bie jur bauemben Aufnahme europ. Settölferung nicht geeignet finb. 4| fßflanjungS' ober iUau tagen tot önten, melde in toirtfehaftlicher 3Be= .ueinutg ben öanbelifolonien febr nahe ftehen, be= finbeu fidi gteicbfallS in ber beißen Sone unb bienen ;ur ößi'Dorbringung ber SolonialWaren. Tie ,Uolo= uifteu treten hier, mo ba3 Klima ihnen eine au= halteube fbrperliche 'Jlrhett uidU geftattet, nur al* Unternehmer unb Seiter ber fprobuttton auf, iOcih= renb für bie förperlicben Slrbeitileiftungen bie ein= geborene 25eoölferung ober Strbeiter auc> aubern Jropengegenben 1 fiuli» in tlluftralieu unb S5Beft= 1 inbieu, 3ieger in ben Sübftaateu oon älmerita) per ; wenbet werben. ~i?ou untergeorbueter 33ebeutung finb 5) bie S8er= bred)er= ober Strafkolonien, in melche oer- urteilte Verbrecher peridudt werben, um fie für bie ©efellfdiaft unfdjdblicb 311 macben ober tu beffern. Sobalb bie beportierten Verbrecher tu erbentlichen '.'(nfieblcrn werben, muß bie weitere Deportation aufhören, unb biete S. oerlieren ihren befonbem (fharafter. ^n übertragener SBebeutung fpridit man aneb 001t SGBalb: unb ußoorfolonien, mo e-> fich um Stobung oberUrharmadutnct nuifter Strecfen be» eigenen £anbe§ haubelt. (S. Holouifatioit, innere.) II. 2$cbcutuit(| ber Kolonien. 3)ie ©rltnbung oon i .H. erfebeint al§ eine Äußerung ber Erpanfionirraft I bee ilfutterlanbe«, bie bureb tühne Untentebmungi- luft unb Überfluß an unhefdiättigteu Kapitalien, aber aud) burd) Wirtfd)aftlid?e Jlot unb proletariiche Überoölferung heroorgeruten fein (arm. Tie oor= teilhafteften S3ebingungen für eine berartige Erpan= Ron bieten bie Sänber, bie entWeber nur fehr bünn bebölfert unb oöllig unfultioiert finb, ober bereu Bewohner auf einer niebrigern Stufe ber©e= fittung ftehen. ßier ift ber ©rünb unb SSoben nodi tiuentgeltlid) ober fehr billig 311 haben, unb bie ")!a turprobufte fönnen nodi tu günftigen Sebingungen eingetaufdn werben. Tem fleißigen Strbeiter wirb e-> leidjt, einen eigenen ©erb tu grünten, tie ©runb= reute fteht uietrig, ber SlrbeitSlobn boeb, tie üher= fdn'tffigen Kapitalien be§ 3Jtutterlanbe§ fiuten bei hohem 3inSfuß eine gewinnhriugente t!(nlage, 3n= buftrie unb ©ewerbfleiß einen fiebern unb oorteiU hatten "Jlbfattmartt. Einem ein Übenwlterung trau; tenbeu Staate gewähren folebe Ä., bereit Klima eine größere STii§Wanberung tttlaßt, bie nicht bloß wirt= febafttid), fouberu aud) au» ©rünben ber innern Volttif böchft wichtige Slbleitung feiner entbehr: lieben Kräfte, ohne ihre probuftioe Seiftungen tu oerlieren (f. äluiwanberung). ivär ben Koloniften ni:f:i, (tnb unter (f aufjiifu^cit. 508 ßolonieit ift eS jubem ein Verteil, wenn er feine neue 2hätig= teil unter SanbSleuten uni> im ouiammenhangc mit fem öeimattanbe ausüben fann. SlnbererfeitS wirb nudj baS SRutterlanb auf fem IRarftc feiner eigenen R. wegen ber ©leid)beit oon Sprache, Stecht u. f. id. einen Sorfprung befUjen, ber neb auch nadi polit. Soilöfung erbalten wirb. So finb bie Vereinigten Staaten aud) jeftt neeb bie bebeutenbften Slbnebmer engl. Snbuftrieprobufte geblieben. 2u>et aud) fotdje fl., nad) Weidjen bei filimaS Wegen eine größere 2lu§wanberung nidjt ftattfinben fann, tonnen eine Quelle beS äßoplftanbeS für jebe tbathdftige Nation werben, ba ber .«anbei heebitchenter Jnbuftrielänber nacb unfultipierten, aber anStaturprobuften reichen ©ebieten beben ©ewinn abwirft 2UIcrbingS birgt eine energifd)e?RotomatpoliriE bei bem SBetteifcr aller IRächte bie ©efabr pou polit. Vertoicflungen unb Stiegen in fieb. III. @cfd)id)tlid)c^. Sie tnthefte au-? bem 2llter= tum befannte .Helenifation ging oon ben "Bbcniüern auS, welche öorpgSweife bie altere aftat. .Hultur nad) bem QRitteliiieerbcdeu trugen, niebt blofj ©ried)enlanb bamit befruchteten, [onbem aueb 3Jie= bertaffungen an ber norbafrif. Rufte unb im iübl. Spanien begrünbeten. fiulturgefd)id)ttid> nod1 wid)= tigev war bie gried). fiotonifatton, bind'* tocld'c be- rcäd)tlid)e Abzweigungen ber gried). Stämme nach cem VontuSgebiet, Üuteritalieu, Sicilien, Süb= gallieu geführt mürben unb bier blübente Sme hoher .Hultur grünbeten (f. ©riedjenlanb, ~Bb. 8, S. 321a, unb ©roftgriecbenlanb.i. 3n ber (Jrpau-- jionSpoliti! ber Körner fpielte bie Solonifatiert nur eine untergeerbnete Seile ; fie grünbeten in eroberten ©ebieten iRilitärtoIouicn, feit Unterwerfung 3ta= tienS aud) um arme Bürger mit ©runbbefttj ,u per= forgen, fpäter, befonberS tu ber fiatferjeit, um bie Veteranen anjufiebetn. Von ber Vebeutung biefer .H. für bie .Hultur ;eugen noch beute äablreid)e6täbte ilRitteh unb SübeuropaS. Sluä ber "}>eriobe beS Mittelalters finb bie 6an= belSfolonien ber öanfa unb bie folonifatoriid'en Eroberungen bes i eutjdjen C rbenS unb ber Schwere brüber in ben Valtifd)en Sßroöingen berpornibebeu, mähren? im iübl. Suropa bie Eolonifatorifd)en Staatengcbilbc ber .Hreunabrer unb K. ber ital. Stäbterepublifen in Sorten. Valäftina unb bem SßontuSgebiet bemerfenSmert finb. Sin neues großes ©ebtet Würbe ber fiolonifatton ber europ. fiulturftaaten ,u Veginn bev EReu^eit burdb bie ©ntbedung beS Seewegs nacb Dftinbien unb bie ßntbedung 2lmerifaS unb 2luftralienS er- öffnet. Spanien nimmt jeitlid) in ber SReibe ber neuern Rotonialmäd)te bie erite Stelle ein. Sie größte 2lusbehnung erreichte fein .Hclouialgebiet um bie SRitte beS 16. Jahrb., wo es bie .Hüften oon gau; Sübamerifa mit 2lusuabme bes portug. VrafilienS, gaiu SESeftinbien, Eentrdlamerila unb ten iübl. ieil ooit Siorbamerita bis binauf nadi Kalifornien, bis ;u ben C.ucllgebieten beS (5oloraco unb 9iio ©ranbe [owie ^Icriba umfafjte. Sie Äolo= nialpolitit Spaniens War aber faft nur auf wirt= fd)aftlid)e Ausbeutung, befonberS ber reid)en DJline= valid\tRe, bureb militdr.-bureaufratiid'e Verwaltung unb bureb äRonopolijierung be;- ©anbelS mit bem SDluttertanbe gerietet SaS ganje Solonialgebiet mar in Sicetönigreid)e unb ©eneraüapitanate ein= geteilt, welchen als oberfte Sebörbe im SRuttertanbe ber:Rat oon Jnbien oorgefefet war. Seranbauernbe 3uflufj von Öieicbtümern, befonberS an (SbelmetaHen aus benW., führte ;ur Slbwenbung Spaniens oon eigentlich probuttioer Arbeit unb bamit aud> ;um Verfall ber polit. iRacht, todbrenb anbererfeitS aud) bie R. gu innerer 3 tdrfc uidu gelangen tonnten. SUS Spanien feine ."öerriehaft utr See an (rnglanb unb bie SRieberlanbe abtreten mufjte, »erlor es ba= ber aud) ben grbfjten -Teil feiner .H. SBäbrenb beS 3iapoleonifd)en Krieges unb ber folgenben S8ürger= Eriege jid) fetbft überlaffeu, loften fid) bie uittteh unb fübamerifauifcheu .H. oom ÜJlutterlanbe unb öerwanbelten fieb na* unb nadi in uuabbdngiae Sftepubtüen. SluS bem 1S10 abgefalleneu 3Jice= lönigreid) SBuenoS=SlireS bilbeten pd) bie 2a=^ßlata= Staaten, auS bem sBicetönigreid) Sßeru bie :He publilen Seru unb 33olioia, auS bem Sicetönigreidb Jleugranaba Eolumbia, SÖenejuela unb Scuabor. tibile unb üßerifo ertämpften ebenfalls ihre Unafc hdngigfeit. — Portugal hatte bei feinen <5\ü- bedungsfahrten nadi Dftinbien oornebmlidi bie 2lbftdn, ben .«anbei mit ben Säubern beS 3nbifd)en DceanS unb mit Cftafien ,u monopoliperen. (fs nahm baber bouptfädjlid) nur .Hüftengebiete in Se= fiS, fo bie SBeftfüfte unb Süboftfüfte oon 2lfrifa, bie SBeftfüfte oon Jnbicn (®oa), Süftengebiete bc-> jßerfifd)en ÜReerS, bie iOtolutfen unb einjelne fünfte in ßinterinbten unb au ber chinef. fiüfte. äluf bac- 1500 entbedte unb anfangs wenig beachtete 33rafi= Ken würbe erftin berjroeiten.^alne bei 17. Tiabrb. grofee-rer SQJert gelegt, nachbem mau bort ©olb= unb Siamantfelber gefunben hatte. Son 1580 bis V>V < inner fpan. 6errfd)aft unb in ben fiampf biefer 'J.Radu mit (fnglanb unb ben SRieberlanben oer-- toictelt, »erlor Portugal einen bebeutenben ieil fei= ner ,H. Turch bie 18r22 erfolgte SoSreifjung Srafr KenS, ben SSerluft einzelner ©ebiete ber afrtf. fiüfte an bie Eingeborenen unb an bie oon Slrabien her= einbringenben mohammeb. Seemächte würbe fcblielV- lieh ber ehemaligen 6errlid)!eit portug. kolonial mad)t ein ßnbe gemadjt. — Sie iiolläuber be= uuRten ihren Unabhdngigfeitsfrieg gegen Spanien, um ben mit Spanien pereinigten Vortugiefen ba-j mit bewaffneter iRadn gehütete IRonopol beS oft- aftat. öanbelS gröfjtenteitä ;u entreißen. Sie SluS: breitung ber nieberlänb. Rolonialmad)t erfolgte bauptfäd)ltd) burd> bie mit bem Sßrioilegiurn beS alleinigen \ianbelS in allen ©egenben jenfeit oom Sap cor ©uten Hoffnung unb ber iRagalbäeSftraüe auSgeftattete Dftinbifd)e Eompagnie, welche bie Sßortugiefen (feit 16(ß) oon ben ilRoluffen, Seulon SDlalafa unb im Sunbainfeln pertrieb, bort >>au= belSnieberlaffuugen begrünbete unb bie einbeimi'cbeu Aürften allmähliA in 2(bbdngigfeit bradne. o" jiorcamerifa grünbeten bie üiicberlänber bie .Holouie 91eu=3iieberlanb, verloren fie aber HJtiT an bie (!"ng= länber. 33orübergebenb nahmen fie aud) Seile ber hranl.Süfte in Sefth, bie ne 1GG1 an bie Sßortugiefen öertauften. Sauernbe Spuren haben bie 3ttieber= laffungen hollänb. fioloniften in Sübafrifa hinter- laffen, bie jwar nun Jeil unter engt, ßerrfdjaft gefönt* men (J.ÄapIolonie), sunt Seil aber ;u felbftdnbigeu ©emeinwefeu I C ranje Aieiftaat, SübafrifantfdjeiRe* publif) erwadjfen finb. 3tn ©egenfa^ ;u Spanien haben bie iRieberlanbe ihren folonialeu Seft^ungen einen großartigen wirtfd^ftlidien äluffdjwung, baS Smporblüben einer einbeimifcheu Jnbuftrie unb eine» lebhaften §anbelS ;u oerbanlen. 2ioch jeKt beniht bie IRacht r»ollanb-> oormiegenb auf feinen überfeeifchen Sefifeungen. — grantreid)S Solo= nialpolitil war bis ;ur Diegierung SubwigS XIV. Sirtitel, Me man unter S ocvinifit, finb unter (> aufjufuc^cn. ÜBERSICHTSKARTE DER KOL Erklärung '. Briti-reä ■&• HM lUSt ZtruArM iL.' «J ft,rtu,f,*.r \ \ h'. 17. Jahrb. ( na.-l. IG."»!' ) fiirbrwttrtJÄrtiiiif ■ .UJ.-i~.s*ttrig./i W ««/" «/*• Hauptkartr V.-ii Seeland MaSst- 1 : *J OOO i ilr^K-kkuw Ktmvorsatioii.* l.<*xikon.. lrl..\iifL ilEN EUROPAISCHER STAATEN. f ifTröiamirniititTi K'J°- F. .V-Brorkliaii-s (Jeoir. -arlisl. Anstalt, Leipsd£ Soloiiijation (innere) 509 oon untergcorbncter S3ebeuüui{|. (Srft 160S begann mit ber ©rünbung Ouebec§ bic Kotonifatiou oon Kanaba, melier bann bic Sefitmabmc oon Slcabia unb Sieufunblanb, oov allem aber Die 3ttebetlaffun= gen in fem Stromgebiete be§ SIRifjiffippi (©rünbung oon Souifiana 1682) folgten. 3n Snbien erwarb bie g-rang5fifd)=Dftinbifd)e ßanbetecbmpagnie fJ5on= biebert) an ber Kovomanbclfüftc, Efcanbamagat in Bengalen unb äftabraä. Sie Jfnfel .viaiti erhielt A-rantreid) oon Spanien nnb fafete »orübergchcnb and) in Sübamerifa gufs. 93ercits im 18. ^abrb. aber mufte e3 ben gröfjten Seil feiner norbaincrif. SBefitumgen infolge unglüdtidjer Kriege an Englanb abtreten unb mürbe vjon biefem aud) auä Dftinbicn Derbrängt, (jrft im 19. 3'abrb. begann loieber eine febr energifdic Kolonialpolitit. Sic Jiorbfüjte öon Slfrifa unterwarf e§ buvd) bie Eroberung son 2tl= gerien (1830) unb bie Übernahme ber fcd)iiBberr= fdjaft über SEuniä feinem oorberrfchenbeu (Siuflitf;. Sin ber SBeftfilfte bebntc e§ bie alten Sefifeungen in Scncgambien au£, oecupierte bie gange Elfenbein: tüfte unb erwarb ©cbict-Meile am Kongo. 3leuer= bing§ bat cS ba§ Königreich, Sabomc feiner ©d)uts= berrfebaft unterworfen unb 1885 ba§ äßroteftorat über äRabagaäfar übernommen. 3» ßinterinbien erwarb ftranfrcidj 6odjind)ina »ou Slnnam unb (1883 unb 1884) ba§ ißroteftorat über gang Slnnam unb Songfing. — Sng tan b fdreitt erft im Stnfang beS 17. 3ai)rb. gur (Srwerbung oon K. unb gwar gu= erft in Dftinbicn, wo bic 1602 mit einem greibrief oerfeh/ene Dftinbifdje Kompagnie bic erfteu 9Meber= laffungen begrünbete. Scbon Dörfer batten gwar 33efi§ergteifungen in SRorbamerifa ftattgefunbcu, eine Stnfiebelung engl. Sluewaubcrcr erfolgte jeboeb erft im anfange be§ 17. ^ahrb. Salb fafste ei auch in SBeftinbien (Sarbabol 1605) unb in Slfrifa (erfte ffiiebertaffung am ©ambia 1631) feften Jufi unb richtete, nadibem e? ben Spaniern unb öollänbevn bic Sorficvrfdiaft gur See entriffen batte, feine ge= famte auswärtige unb 3Birtfd)aft§potitif auf bie Erwerbung über|eeifd?et ©ebiete. Tic triegerifdum SBexWirflungen ber .Kontinentalmächte oerftanb Englaub ftet-j mit grofjem polit. ©efdvid gut Er: Weiterung feiner Kolonialmacht gu benuljen. So entriß e§ ben Spaniern Samaita (1655), ben $olIän= bern 5fteu=2lmfterbam u'icunovf 1667), oerbrängte bie Araniofen au§ Dftinbien unb jwang biefe Üiacbt im yßarifer Arieben oou 1763 jur Abtretung oon (Sanaba unb Kap SSreton. Ginen gröfeern Sicrluft erlitt Sngtänb nur burd) ben Ülbfall ber fpäter gu ben bereinigten Staaten gufammengetretenen 13 norb= amerif. ^roiHnjen; e» glid) biefen Berluft jeboeb halb Wieber au§ im 19. 3abrb. , in welchem ber engl. Jtolonialbefih burd) gablrcicbe Erwerbungen, oon beneu mir Sluftratien mit SReufeetanb unb Ja-Miianicn, bie BefiiuTgreijungen in 3nbien unb •Jlfrifa unb gablreidjer 3jrif ein in berSttbfee genannt feien, eine foldje 3luSbebmmg erbalten bat, baf? (fnglanb beute mit feinen 33efihungcn ben oierten Seil ber 2Jlenfd)beit beberrfd)t. iöis Enbe be« 18. ^alivb. befolgte aud) (S'nglanb ba<§ ältere iuono= poliftifebe Holonialfnftem (f. b.). Seit bem Stbfall ber bereinigten Staaten jebod) gab ßngtanb bie @ngb.erjigfett biefcS Snftemä auf unb befreite be= fonberä feit bem Siege bc-5 ^reibanbetäföftetnä im 'Dhitterlanbe bie K. nidit bfojs Don allen tünftlicben Aeffeln, fonbevn gewährte mebrern ber Wicfjtigften aueb polit. Selbftänbigteit. Über bie ftaatäreditlidn' Stellung ber cugliicheii K. f. ©rofsbiitannien unb Jlvtitcl, bie man niitri- $i Sermi Srlanb (S8b. 8, S. 416). — Ihft 1884 ift au* Seutfcblanb, 200 :^abre nach einem erftenS8er= fuchc be§ ©rofjen Kuvfürften uon Sranbenburg, in bic Dieihc ber Kolonialmächte eingetreten. (©. Seutfdj= ianb unb ©eutfdjei "Heidi, ®b. 5, S. 208b fg., ©eutfcbV Kolonien, Seutfd)=Dftafrifanifcbe ©efelt= febaft, Neuguinea = Kompagnie unb bie Slrtitel ber einzelnen K.) — 2tud) Italien hat feit feiner na= tionalen Bereinigung wieber (oloniale Sbätigteit cutfaltet. ( S. Knithväa unb Stauen, Sb.9, S. 771.) — Bon ben übrigen europ. Staaten befitst, abge= feben oou Stuftlanb, ba§ in 'Jlfien feine befonbere tolonifatorifcbe Slufgabe hat, nur Sänematl einige K. Sine eigenartige 8d)bpjuug ber moberneu Koloniatpolitil ii't ber Kongoftaat (f. b.). — ©e= nauere "Jiachmeife über bic ©röfic unb Seoiätferung ber K. ber europ. lUächtc finb unter ben Jlvtifeln: ©rofibvitannien unb ^rlanb, granjöfifdic Kolonien, üflieberlanbe, Scutfdic Kolonien, Spanien u. f. w. gegeben. (Öierju eine Karte: Kolonien euto= päifdicr Staaten, mit brei bie tjiftor. I5'uiwiä= hing ber K. barftcllcnben Dtebenlarten.) Sitteratur. 9tofd)er, K., Kolonialpolitit unb 3tu§wanberung (2. Stuft.; Spj. unb Seibetb. 1856; 3. Stuft, oon SJtofcbcr unb Sannafcb., i'pj. 1885); Öübbe= Sdilciben, iibcrfeeifd)c "Jolitif (2 21c, Samb. 1881 u. 1883); Qung, Seutfcbe K. (2. Stu§g., Sp3. 1885); Sd)äffle, Kolonialpolit. Stubieu (in ber «3citfd)rift für bie getarnte Staat3Wiffen= fdiaft», Sabrg. 42, 43, 44, Jüb. 1886—88); Veron= SBeaulieu, De la colonisation chez les peuples modernes (3. Stuft., v15ar. 1887); ©erificr, Im- pressions coloniales 1868 — 92. fitude compara- tive de colonisation (ebb. 1893); Slrtitel: K. unb Kolonialpolitit im « ^anbwörterbud) ber Staate: wiffeufd)aften», 55b. 4 föena 1892). Mol uui fn im H , innere, bie Jlnfehuiig einer bäiierlidjen 93coölterung in foleben ©egenben ber europ. Kiilturftaatcn, in benen nod) ungenügenb au§genu6te§ anbaiijäbigeS 8anb oorbanbeu ift, ober wo ba§ übermäfeige Borherrfdien be» ©ro^ grunbbefiticä foeialpolit. Übclftänbe beroovmft, bie buvd) bie ©djaffung Heinexet unb mittlerer bäuer= lid)cr Söefilumgen gehoben ober gemilbert werben tonnen, grüner war mit foldjeu K. meiftenS audi baö .fjerbeijiebcu frember (S'inWanbever oevbunbcu, beren Stnfiebetung bamati bem Staate aud) au-S beoblteruugäpolit. ©riinben wünjdjenSwert fdiicn unb burd) oft bebeutenbe Vorteile unb iöcibilfeu unterftülit würbe. So inäbefonbere in fßteufieu unter bem ©rofjen Kurfürften unb feinen brei nädj= ften Nachfolgern. Sie leiste lUaffeneinmauberung war bie ber 20000 Saljburger 1732, oon benen 15000 allein in Dftpreufsen unb Sitauen angefiebclt würben. Unter ^tiebvid) b. @r. ging ber ^uuig frember Slnfiebler ohne foldien plöWicben Stnbrang, aber ftetig oou ftatten, unb im gangen Wirb bic 3al)l ber auf Wrunb oon Kotoniftenbenefigien oou 1740 bis 1786 augefcMen 5ßerfonen auf 300000 ocranfd)(agt. Seit bem Stnfange be§ 19. '^alfci). trat wie auf oiclcu anberu (Gebieten ber wirtfd)aftlid)eu Staat^= tbätigteit unter bem ßinftufj ber inbioibualiftifcheu Sebrcu aud) für bie innere K. ein gänglict/er Still= ftanb ein. (frft in ber ncucjten 3cit ift fie mieber, wenn aud) an§ oeränbertcu -utotioeu, ©egen= ftanb eine-i lebhaftem ^ntereffe» geworben. 3"= näd)ft bat mau angefid)t§ ber jtarfeu Slu§Wanbe= rung auf bic grofjen 33obcufläd)eu bingewiefeu, 8t, finb unter K aiiijiiiiicfjen. Ö1U Moloitijation (innere) tio in l^cutfcblanb noch cor ftultur gewonnen mer= ben lmf unMvcidvn bäuerlichen Familien einen ausreiebenben Unterhalt oerjebaifen tonnten. So giebt es" allein in bei $roninj öannooer übei 560000 ha SRoorfläcben, bie größtenteils' mit @r= jolg fultiuicrt werten tonnen, wie bie blühonbcn bollänb. äRoortolonien unb aud> mehrere in I eutfd)= lauf felbft gelungene Unternehmungen biefer älrt betreuen. (S. Achn unb 'A'ioorfolonicn.i 3JJit nod) arenerm ©ehriept aber bat man bie focialpolit. iRütf: üdn auf bie SSerbeiierung bev ©runbbeftgoerteilung in benjeniaen, vornehmlich öftlid) ber (Slbe gelegenen ©ebieten gettenb aemaeln, lue ber bäuerliche @runb= beult neben ben großen ©ütern uidn genügenb Der: treten ift. Tic hierburd) bebingten Kiariouuoaeniätte nmfuen in einer Seit ber (intioidluna. Sbnlicber ©egenfäfee in ben Stätten unb ^nbuitriebourteu lebhatte Siebenten erregen , um fo mebr, ali jene utigleidnndtuae'iHucnlnuittoerteiluna ;»eijellos eine ber öauprurjadjen für bie fortfebreitenbe (Sntbölte= rung ber betreffenben Sanbbiftrifte bilbet. xx\n ber "Jlbudn, bier helteub einzugreifen, batte fie mein;. [Regierung fdjon in ben freinher unb oiertuer, bann in ben [iebüaer fahren einige it: mänen, namentlich, in Sieuoorpommern, parzelliert unb in Sauernbörfer oer»anbett , übrigen! man* gel! aller Sautelen gegen Sfriplütmtug unb über= uvulfung ber neuen Stellen jum Seil mit ent= iduebenem ÜRifserfolg. Sine energifdje SBieberauj' nähme ber [taatlicben fiolomiationätbättgtett er= folgte erit mit rem ©efeg rem 26. 3ipri( 1886 jur «ÜBeförberung teuttdw •Jlnüefelu.-aeu iirUoieu nur üffieftpreujjerr» (f. 9tnfiebelung). (Sine nod) gröfeere SSebeutung bat jebodi bas" für ben ganjen Staat geltenbe WcieK oom 7. 3uli 1891, betreiienb bie i8e= iörberung ber Errichtung oon Stentengütern i;. b.). 31lc- 3lnüebeluua->bcberbeu fungieren bier bie ©ene= rattommitfioncu (f. b.). Sie begnügen fid) entmeber mit einer allgemeinen $rüfung beS oon privaten burd)gefüt)rten 3ln)lebelung§toertes mit rHüdfidu auj bie ge»ünjd)te firebitge»äbrung nur bie driften^ ruhigfoii ber neuen Stellen, ober nehmen auf iiVnicb aud) ba§ ganje jur SRentengutsbtlbung erforber= lid'e rednlicbe unb ted?nifcbe "i-eriabren in ibre öanb, unb (elfteres iü than'adnub (ur Segel gemorben. 3um Infant oon )u parjellierenben ©ütern finb bie ©eneralfommijfionen nicht befugt, jie oermitteln nur unb förbern bie Übereignung »on 2anb an Seute au-> fem 3trbeiter= unb S3auern)tanb. ©etoattige UnuoäUir.iueu jinb in ben S8efiboer= bältniiieu ber ©rojjgüterbiftrifte nach jenem ©efe& angebahnt loorben. Sehen im eriten ^abre nad) feinem (Srlafs fmb in ben jedjs öftl. $rooin$en nidu loeniger als 140— 150000 ha ©utslanb ;ur SPar= jellierung bei ben ©eneraltommijftonen angemeldet morben, genügenb, auch toenn baoon nur gtoei £rit= tel ;ur ÜSefiebelung geeignet (ein tollten, für etwa 12000 Sauernjamiiien. Ter ©runö für bie be= beutenben Singebote oon 8anb ift teil-? i:t ber Übeln Sage oieler ©rofegrunboefitier, teils barin tu ei blute. i, baf) bie ßanbgüter bei jtüäioeijet ä}eräufte= rung hebere greife bringen afe bei einem Verlauf im ganjen. Jutmentlidi bebeutet bie älbftopung ber mein ohne allen ©eioimi beroirtfd^afteten 3luf5en= fcbläge eine mahre tlntlaftung für oiele Sefiher. S ie Sostrennung biefer gläcben mar bie-her unmöglich, toeil, [ofern e§ nd- nidn um ganj (leine Stüde ha" belte, bau' bie @enel)migung ber 6ppotbetengläu= biger ceer u:iitemiuifvvJlnu\irter gejorbert tourbe. xxMt biefer Siidjtuug bat ba-> «9lentengut§gefe|s oom 7. "miü 1893 infofern Abhilfe getroffen, al-> fie älbftoßuiig aud) arcrerer Irennffüde unter 8e treiung oon ben auj bemipauptgut rubenben Saften jeCe-Mital geftattet i(t, loenn bie (Seneralfommiifion, be;. bei lanbfd)aft(id) beliebenen ©ütem bie Hrebit= bireftion, ein Uufd)äblid}!eitSatteft erteilt. SBäbrenb ber unb für; nad1 bem tirlan bei ©e iei;ee- öielen bie35ilbung reu bleuen Slrbeiterftellen alä Hauptaufgabe erfdjien, habet neuere Unter: jud)ungeu, namentlid) eie unten citierte ceringf^e Sdn'iit, ergeben, faf. ielcbe unfelbftänbtge Sefigu i gen nur cauu eine SSerbeflerung bev Socialen ,',.■ itanbes mit fieb bringen »erben, menn fie frdt; in be febräntter, ber 3lrbeit»nad)frage angepaßter Sah'. an bäuerliche ©emeinben angliebern. Seitbemioirb allgemein al» nefentlicbftel Siel ber M. bi: SJer= ftärfunii bei mittlem Sefifees, bie 3Jlebrung unb 9Sergrö§erung ber bäuerlichen ©etneintoefen ange= ieben. Ta-> ©efe^ unbbieStusjü^rungSanroeifungen beftimmen nur, cai; bie SBegrüubung reiner öäusler= itellen überhaupt unterbleiben raup : bie eigentliche «©runblage ber loirtfcbaftlichen ßriftenj» bei -In üeblere- föll i t bem iHentengute liegen, bie Arbeit außerhalb nur eine Srgänjung ber (5'inuahmeu oon ber Vaubitelle büceu. &\; Jlusnabme ift jebod) ausbrüdlid) ;ugela)|en rür Die Slnfetjung oou.va.ie roerfern al» notmenbiger BeftanbteiU ber ;u bilben= ben Kolonien ; außerbem bat mau aber aud) itdbtiicbe Arbeiter auj fleiueu Dientengfltern in ber Oläl .' größerer Stäbte (ißromberg, (Slbing) unter iebe oortei(t)aften 33ebingungen angefiebelt, ~i34 ha) uub 7704 öäu slerjtellen (mit 0,i3ha ©artenlanb) errid'tet morben, jene nun Seil fd)on feit il'citre beS oorigen SabrhunbertS, biefe feit 1846. aßäbrenb bie SÖüb tereien im .tauten nicht bejonbere- gebeten, »eil cie ©röfee tbre-j -i*eüt'.tum-> unrichtig bemeiieu ijt, hat fid) bie Scbattung ber öäuSlereien au§= gejeid)net beioabrt; e-? iü bier ein Stamm oon gut fttuierten tüa)tigen Slrbeitern (aud) 5anb»ertern) entftanben, bie am ©emeinbeleben eimehlieftlidi bei ©emeinbenuöungen»oUen3lnteiliiebmenunbgegeu= über ber gewaltigen glut ber Slbioanberung oom Sanbe einen gemijfen öalt bieten. (Sine burch* greifenbe älbbilje mürbe jeeod1 nur burd) S8egrün= bung oon bäuerlicben ©emeinben aud)jm ritter; jchaftlicheii ©ebiete SJlectlenburgg ;u idiatten fein. Sibnlidje Seftrebungen haben neuerbingS in JÄuBlanb uub fenglanb ;u bebeütenben legiSlato= äjcben 3Äafenabmen ber i inern .H. geführt. 5n ■.Uuttlanb mürbe 1889 im NcieK erlafien, »et *e-> fie iPefiebelung ber nbir. Domänen erleid1 lern ''eil. äv5id)tiger uub rem ©ebiet ber eigentlich , inueru .U. angebörenb ift ein ©ejelj oem 18. l'iat Solomfatiottigefettfd&aften - .suilophon (Gürtbe) 511 1882 üb« bie 93auembanf. Sie bat bie Aufgabe, ften Anlauf Don Sanb feitenä einjelner Säuern ober SBauentgemeinben burd) ihren firebit ,ui erleichtern. Von 1883 lue- is;ii ftnb mit ihrer vulic nidu weniger all 1 742331 ha bisherigen ©utslanbeä Don Sauern getauft worben. über bie in Snglanb getroffenen äßafjregeln f. garm. Sitterat u v. Über bie S. in Sfireujjen bis unn (5'r= lafi ber neueften ©efe&e ogl. 33et/eim=Scbroar3bad}, Öofoenjollernfcrje .tt. (Spj. 1871) unb bie ätuffätse Don Sd)molier, Jbiel, Olimpier unb Sombart in 33b. 32 ber «Schriften be§ SSereütä für Sociaipoljtii» (ebb. 1886). — ftugenberg, innere H. im 9lqtbweften Sleiitfcplanbs (ötrajjb. 1891); Sering, innere St. im öftt. Teutidilaub (Sp*. 1893). [febaften. Solottifotioite unb beren Linie Jäälfte red)ts aomarjduert mar, mar pou ben SÖe= freiung^lriegen an big uadi bem Mriege Don 1 87( » 7 1 bie9cormaljormation ber preufi. Infanterie, ift aber jefet nidii mehr im (Sebraud). iS. .Uolonnentattit.) Sie beutfdic Haballerie bat für bie (Ssfabron aufier ber ^uglolonne bie eigentümliche Aormation ber .^ all' tolonne. Aür ba? SRegunent giebt e-> Slvtifi'i, bie man mitei .\l Der .Ooei .Holonuenfornuitiouen, bie fidi beibe au» (5-?: tabroiK-nigloloniieu .uiiaiumenfehen ; fteheu biefe mit 3mifd)enräumen Don je brei ,-lugbreiten neben einanber, fo Hebt bai Regiment in (5' * t ab ron*- tolonne, fteheu fie ohne 3lDifd)enraum neben eiuanbvr, fo bilben fie bie :Kegimeutofolonne. Jlulüinii'iilu-iirteii, ftrieglbrüden (f. b.l, bie r>on allen Waffengattungen unb firiegsfab,rjeugeu benufit werben tönneu; ihre Sßreite betragt minbe ftenS 3 in. fUiloiuu-umrtrtuei, ein Zimbel gleidigemidclter paralleler C5'lettromaguete, beren $ok burd) einen Sdnib uifammengefafit fiub. StoloHitcnrccijnung, f. .Wontblorrent. Solonnentalttl. aüv bie aus 3Dcaffenauf= geboten formierten öeere ber erften frau;. SHepublil mar au* Dcangel an Sisciplin unb ti'reruerbrill bie Vineartattit unanroenbbar; anftatt ber langen Stuten roanbte man gefd)toffene .Uolouuenan, in benen bie ungeübten SÖiannfdjaften einen geroiffen .v>alt fanben. i'iit ben in mebrem treffen hinter: einanber auftretenben Molonuen oerbaub man bie au§ bem s3!orbameritamfd)en Unabliangigteitv triege ber betannt geroorbenen regetlofen Sdnifien^ fcbroärme. "liei ber madjfenben ©rö|e ber .fteere geigte fich halb bie ©(ieberung in Unterabteilungen notroenbig; bei ben Arauiojeu juerft bilbete fid) bie ftänbige 2ruppeueiuteiluug in Tir>ifiouen beraiiv, unb biefe mürben bie ftrgtegifdje (5'inheit. Dcapoteon fanb biefe SSeränberungen jroar bereit* oor, aber erft burd) groet Siege würben fie allgemein aner= fannt unb uaebgeahmt; aud) brachte er bie S. baburdi erft ,ui ooller äöirtung, bafi er bie ©efed&ts= rejerrje anwgnbte. $>n ^renfien Würbe bie i'lngriff*: tolonne ober .Holonne uadi ber Witte (f. Kolonne) bie 9lormatgefed)tsformattou be§ Sataillonä, weldie burd) eine fdjnelle ,'öerftellbarteit ber Sinie bie Vor- teile Der Sinientaltif mit benen berM. ;,u Dereinigen fuebte; nun SBiberftanb gegen .Uainrllerie nahm bie Kolonne nad) ber Witte bie Aorm be-> Dollen Sartees au. gm engem SSerbanbe ber meift fe_d)S Bataillone ftarlen S3rigabe würben jWei, bic-weilen brei 2rei- fen formiert, wobei bie Söataitlonstotonnen bes= leihen ireffenä nebeneinanber, bie ^Bataillone ber berjduebenen treffen aber auf bie 3mifd)enräume ber jwei uorbern treffen geriditet ftanben (fd)ad)= hrettförmig, en echiquiei-). Xie Einleitung bes ©efed)ts erfolgte burdi eine fdiwadie Sdjü&enent: iiutfluug Dor ber gront; ging bie beigäbe jum älngriff bor, fo füllten bie Sdnmen bie Smifdien: räume ßnterDalle) ,uoifebeu ben Bataillonen au-? (Sduifieu in ber ^nteroalle). Jn>luuoe<, ein öügef, wenig norbweftlid) Don Athen am Clmalbe, im -Jlltertum Wittelpuuft bes gleidiuamtgen SeinoS (®au), in weldjem SophoKe* geboren würbe, ber burd) feine Jragcbie «öbipus auf fi.» bie Sgnbfd)aft berühmt gemadn hat. Ter jelit table öügel trägt bie ©ruber Don Cttfrieb ■ÄUiller unb 6b. Senormant. Holoptton igrcb.), Spifie, ßnbe. Jos Wort würbe fpridiwörtlich gebrandn , um ben glücllidien Schlufi einer 3adie, befonbers aud? einer )Kebe 311 be^eidmen. ^n biefem Sinne würbe es aud) fdirift^ lidi an* 6nbe eine* Werte* gefefit. 55a in biefe Sdilufiidn-iiteu häufig Angaben über ben Inhalt, ben Schreiber unb bie Seit Aufnahme fanben, rourbe in ber Seit ber frübeften Srude bal SBort auf bie gcbrndicn Unterfdirifteu übertragen, weldie Dor beut Auftommeu ber Titelblätter (f. ,\ntuuabeln! aufier mifit, fi"J unter (>' i:n;',iijiidu'ii. 512 Moloylion (©tabt) — ilolofs bem Tiamon bei äßertei Dielfad) öon rem Tructort unb ? rüder fowie bem Trudjahre .Hunte geben. Kolopnön, eine ber Ion. 3f>ölfftäbte, an ber Suite von vpbieu, ungefähr 11 km norbtoeftlid) Don (fptjefui, irav sut .Seit ihrer Stute im Sejtlj einer hcträct>tUd>en Seemacht unb trefflicher (Reiterei, würbe Don rem Snberfönig ©ugei, bann mehrmals »on ben Sßerfern erobert unb {an! juleht burd) bai 'Jluibluheu Don GpIpefuS. ,>bre anfehnlid'cn :Kuinen würben is*7 bei bem Sorte Sehnten bete entbetft. Sie öafenftabt »on ff. war Station. 3n ber '.Kahe tag Kaud)laro§, bai berühmte Heiligtum unb bie Crafelftatte bei iHpoUon fftarioi. i'ludi gewann man bei ff. ein fd)on von ben Sitten gef cbähteS ßarj, ra-> Kolophonium (f. b.). — Sgl Sdmdiharbt, ff., Option unb fflaroi I in ben - IDtitteitungen re-j 3lrd)äologifd)en ^nftituti ;u Jltben, Sb. 11, 1886). ttoluphomr, iUineral, f. ©ranat. Kolophonium ober © e i g e n b a r •, , im 6on= bei turjmeg >>an genannt, ber feite Dtürfftanb, toeldjer bei ber Sefttdation Don Serpentin i f. b.i uirüdblcibt, wäbrenb fid) bai Terpentinöl »erfind1 ■■ tigt. TaS ff. iit bart \u\t> f probe, gelb bii braun gefärbt, Liebt ui puloern, loobei ei iieb ;ufammen= ballt, burd)fid)tig bis burd)f d)einenb , faft gentd1 unb aeiebmadlc-?, bat ein fpec. ®emid)t reu l,oi bii 1,08, nhmilu beim Steigen nad) »erhergehenbem Srroeicben unb [oft fieb inSBeingeift, Sd)Wefelfoblen= ftoff, Silber, fetten unb flüchtigen ölen, ©cigenhar.i beifjt bai ff. nad) feiner Slnwenbung jum Seftreidjen be-> Segen* ber ©eigeninftrumente. älufjerbem wirb ei angeroenbet jum .virnisbereiten, beim Veten, ;um Serpidjen ber Jlafeben, bei ber gabrifation ber yianfeife, ;u Slitvpnber u. im. ff. wirb bäum fäd)lid) aui ben bereinigten Staaten eingeführt. Hamburgs (5'iniubr betrug 189"2: ^24Tso Soppel= centner im SBerte »on l,s '.'.'tili. iU. — über bai 93 e r n ft e i n t e l o p h o n i u m f. b. ttoloquittten, ffoloquintenäpfet (Fructus t olocynthidis), bie grüdjte ber im Orient einheimu fd)en ffoloquintengurte, Citrullns ober Cucu- mis coloeynthis L. (f. Tafel: (Sampanulinen, Jig. 5), ftub fauftgrofj, tugetrunb, aufjen glatt unb gelb unb befiheu ein Schwammiges, roeifjei, roibri- qe§ unb äufjetft bitterei iJteifä). Sie tommen im Öanbel gefchalt unb getrodnet meift »on öaleb unb 'JUeranbria unb enthalten einen eigentümlichen bittern, in SBafjer unb 2lliot)ol löilidjen Stoff, bai ffoloquintenbitter ober liolocvnthiu, bem fie ihre braftiieb-purgierenbe SBirfung »erbauten. Sie .«. finb offijiuell unb fehou feit alten Reiten qe= bräudjtid), werben aber jetit al§ ein leidn gefäpr: liehe 3ujäile erregenbei l'tittel wenig mehr ange= lvenbet. schon iebr Heine ©aben nämlidj erregen reieblid'eu wäffetigen 5tub,lgang, größere tonnen Sredjburdjfätle, ffolitfcc)merjen unb eine entjünb= liebe ;Keiuuiii ber !Dtagen= unb Tarmfebleimhattt, felbft geroiffe 9Sergifrungierfcc)einungen (Sd>rcinbel, Cbnmadn, älngft, ^rrerebeu i oeranlaffen. 'Man loenbet bie ff. meift in fßiHenform, Seltener als Sßul= vtx ober Slufgufi bei hartnddiger Serftopfung ober Koloratur (»om tat. clor, garbe, gärbung), im ©efange bie Sonfärbung burd) lebhafte unb mannigfaltige Seroegunq ber Stimme. £ie ff. war bac- dlteite iKütel, ben emfa jebönen @efangi bleibt unb -,ur -Hn-;- = bilbuini ber Stimme unertäfjlid) iit. Sie ff. bat ibr Steidj im Sologefang bauptfädjlicfa in ber grofjen älrie. ffleinere Verzierungen, rote Triller, 3Sor= unb Soppeljdjläge unb fonftige 3Reli3men, pflegt mau iiuit Unterfcbieb Don ber eigentlichen ff . ali ,"v i o r i - turen su be;eicb,nen. o"v ff- eignen fid) leidet beroeglidje unb elaftifd)e Stimmen beiier alä icbirere, baber ift ber Sopran am heften baut geeignet, iiejenigen Sopranistinnen , roeldje burd) Stimme unb i'liK-bilbiiug befonberi für einen ioldn'n ©e= fang geeignet finb, werben ffotoratutfäitae: rinnen genannt. Tte 'Jluc-bilbung unb toirtlidje Sebeutung ber ff. ift in ber neuem l'iuüf iebr Surüdgetreten. 3)ie ffoloraturpbrafen, bie in einem ©efange oorlommen, muffen immer je auf einer Silbe vorgetragen werben, Wobei bie SSotale a unb ii bie i?orteilbaftefteu finb. ftoloricren (tat.), färben, mit wi-11111 Bes malen; ffolorift, jemanb, ber ,'ieidniungeu, Stth.ograpf)ien u. f. w. farbig auimatt, bann audj ein i'ialer, ber fieh burd1 glänjenbe Aarbengehuug (f. b.) auijeiajnet. Solorimctcr (lat.=grd).), älpparate jur 39efrim= mung berSRenge einei fförperi aui ber Juteufiiat einer r>on biefem fförper gefärbten Söfung. aRan Der= gleict)t bie .>arbe ber ut unterfuehenben Söfung mit einer Söfung Don betanntem ©ebalt(9lotmatX6fung . Tie-jgefdnebtburdvH. (oon@ouarbeauunb9teined), hei benen bie Tide ber Sebtdn ber "l>robeflüfngteit io lauge Deränbert wirb, bü ihre gfarbe mit ber SRormattöfung übereinstimmt, ober burdi 5t. i,dou 5outon=2abillarbiere unb SaUeron), bei benen bie ikebeflüffigteit fo lauge Derbflnnt werben mim , bü eine gteidj bide cdndn ihmi ihr unb ber 3iorma(= [öfung gleicb/gefärbt erfd)einen. auf bemfetben lU'iueip'benibeu bie fog. Sefolorimeter, bie namentlidj jur Seftimmung bei @ntfärbunaiDer= mögeni ber ffnod)enlob,le bienen. ,'lueb mittels be-> Spettratapparatei faun folorimetrifd) unterfuebt werben. — SBgl. (s>. unb §■ Srüp, ffolorimerrie i.öamb. 1891). Molorimetric, bie QJtetbobe ber Unterfudbung mit bem ffolorimeter (f. b.i. Mülortit, ber weingeiftige jur Jrcdne Derbampfte Sluijug bei ©arancini (f. b.i. ftoforift, f. Kolorieren unb garbengebung. Kolorit, f. Aarbengebung. Solof etjen , ff o Iju f * e n , ale'utifcher 3Jame ber ihlinfiten (f. b.i. Solöft (grch.i, eine Silbfäule ron übernatürlicher ©röfje. Seionberi bie dgnpt. ffunft, ju beten Spa= ratterjügen bie ffoloffalität gebort, bat ;abllofe it., oft aui betn bärteften ©eftein, bis jur ©rbfje Don mehr ali 21 1 m beiTorgebraeht. 3u ben berübmteften unter ben erhaltenen ägöpt. ffoloffalftatuen geboren, aufjer als älbleitungimittel beiSebtrnlciben, JrHiiferfudn , bem Spbinrfolofj bei ©ifeb (f. -Tafel : •.'igiunifebe ffunft I, mg. li, bie beiben fitienben ffiguren bei älmenopfui in. (f. b.i, bie, noch 16 m hod\ im »eftl. Jcile bei alten Jbeben (bei 3Rebinet=6abu) empor ragen unb von benen bie eine fpäter ben ©riedjen ali Statue bei iSRemnon (f. b.i galt. Unter ben griednfdjen ff. finb bie berübmteften bie brei Serie i>e-> 'l;htbiaS: bai Sronjeftanbbilb ber Jlthena "l?ro= u. i. m. m. VtUjinell ift außer ien .«. felbft jewt nur nod1 bai- (h'tratt (Extractam Colocyntliidis) fowie bie Jinttur (Tinctura Colocynthydis). 'Jludi werben bie ff, wegen ihrer atmcrorbcntliehen 33ittet= teit ;ur Vertreibung Don Ungeiiefer gebraucht. 3"ie ölhaltigen Samen finb nidu bitter unb Werben in ;'lfrila ali 'Jiahrungemittel benutzt. Hrtüri, tie mau untfr St txrmijst, linS unter 6 aufjufud)en. -Siuluffci -- Äoroffettm 51; macbos auf ber ältropolis ju Sitten, bereu öelm= bufd) unb ganjsenftjile f'ton ben uon Sunion ,öeran= fcbiffenben fiditbar mar, unb bie beibeu ©olbelfen* beinbiltcr ber äübena OJartbenoä im SjJartbenon ju 2ltben (f. Sertfig. 1 beim 2lrtitel Sltbena) unb bes 3eus in Clrnnpia. 9efonber§ befannt ift ber ju ben flehen 2Belt= munbern^ gerechnete K. }u Stbobuä, welcher ben SclieS (Sonnengott), bie 9cationalgottl)eit ber Sftho= bier, barftellte, uon ÜbarcS aus Sinbos, einem Schüler bes 2»fippo3, ftüdmeijc auä AHetall ge= gofjeu unb nach 12 Jahren, um 290 ober 280 o. 6br., uoücnbet mürbe. Seine ijöbe belief fid) auf 34 m; er ftanb am Safeu (nicht aber, mie mau früher irrig anuabtn, mit auSgefpreijten Seinen über ber 2Jtün= bung beS öajenS), mürbe bereits nacb 50 ober 66 fahren nebft einem Seile ber Stabt burcb ein @rb= beben umgefturjt unb infolge eines Crafelfptudjä nicht mieber aufgeftellt. ®er arab. gelbberr 2J(iuv miab uerfaufte nad) ber Eroberung ber Jnfel 053 n. Gbr. bie Srümmer an einen Juben aus (Sbeffa, rocld)er fiur 3Begfd)affung beS tlrjeä 900 Kamele gebraucht baben foll. (Bgl. li. g. Süberä, Ser K. uon 9tbobu§, öamb. 1805.) älufserbem fanben fid) in iRbobus noch bunbert anbere K. Sie moberne Kunft bat erft DetrjältniSmäfjifl fpät fi. aufgerichtet. Unter biefe geboren bie Statue be« beil. Kar! SBorromäuä bei älrona, ber .vjerculeS ju ÜBilbelmsböbe bei ISaffel, bie 33a»aria ju SMüncben, bas Jöcrmannsbentmal, bie ©ermama auf bem 2iicbermalb unb bie Statue ber greiheitSgöttin auf BebloeS Jslanb am Safeneingang oon Dceunorf. ftoloff ä (fpätcr aucb H olaf ja), eine uormal§ uolfrcidje Stabt in ©rofspbrngien am gluffe i'tifos, mürbe 65 n. ©br. unter 2icro famt ben 2iacbbar= ftäbtcn Saobicea unb SierapotiS bind) ein furcb> bare§ (Jrbbcbcn faft gänjttd) jerftert, jebrcb fpäter mieber aufgebaut, unb blühte bis in bas 12. Jahrb. Sie unbebeutenben [Ruinen t>on K. liegen etwas nbrblid) uon ber beutigen Stabt Gbonas. Stoloffal (fr;.), überlebensgroß, riefig. ftoloffcrbticf, einer ber im bleuen Seftament enthaltenen Brieje, als" beffen SBerfaffer ber ätpoftel Sßauluä genannt mirb. 3er SBerfaffer null im ©egcn= fa£ ju ber in ber ©enteinbe uon Koloffä in filein= afien verbreiteten (5ngcluercl)rung jetgen, baf; Olui ftuS als bas uniuerjellc Saupt ber gefamten Sd)öp= hing aud) baS alleinige Saupt ber Siedle fei, burd) (einen KreujeStob über alle 2Jcäd)te ber überfinn= lieben ffielt triumphiert unb babureb bie au3 Jubcn unb Selben gcfaiumclte Kirdje Derföbnt unb ju fci= nem «Seib» ficb oerbunben habe. Sie Schreit ober bod) Integrität be§ Briefs ift ftreitig. — SSgl. öolk^ mann, ßritit ber @pbefer= unb Soloffcrbriefe (£pj. 1872); Klöpper, S)er SBriej an bie Koloffer (SBerf. 1882). Kommentare jum K. lieferten befonbersSe SEBette (2. 3lufl., Svj. 1847), SIeei Cöerl. 1805), Sigb> foot (7. 2lufl., Sonb. 1884), 6- St.SBB. SDleöer (5. älufl., uon Jranfe, ©ött. 1886), DItramate (Sb. l,$ar. IS90), uon Soben, im «Sanblommentar jum 3leuen Jeiiaiuent», 93b. 3, 2lbtcil. 1: «Xie Briefe cm bie Koloffer, erphefer, $bilemon» (greib. i. 33r. 1891). Jtoloffcum (ital. colisco. colosseo), ba» grofUe unb pradjtoollfte unb jur 3eit feiner Srbauüng ein= jige fteincrue Slmpbitbeater in SRo'm, an ber cüf; ojtfeite bes gorum üRomanum in ber Sbalfentung ^mifdien bem^ßalatin, bem SdliuS unb bem @squf= (in gelegen, rourbe uon Sßefpafian an ber ©teile eines jtim ©olbencn Saufe bes 9iero gehörigen SBtcctfiüuö' fi'onucrfationJ-i'rEiton. 14. Stuft. X. tünftlicben See§ (Stagnum Neronis) begonnen, öon Situs (80 n. libr.) geroeibt, aber erft oon Somitiau gan,5 oollenbet, baber, weil biefe Kaifer bem §la: uif eben ©efdiled)t angehörten, "Jlmphitbeatruin <>-la= uium genannt. Set SRame S. finbet fidi erft bei Seba J8. Jahrb.) unb mirb uon ber nörblid) Don bem ?lmphitl)eater aufgeftellten .Holoffalftatue bes 2lpollo 3iero abgeleitet. Sas K. biente jur 2lh= baltung ber grofwrtigftcn Xier= unb ged)terfpiele. Unter \Diacrinus (217 n. 6br.) jerftörte ein burdi "Blijiichlag uerurfaditer Sranb ben obern Seil, ber bann unter ^eüogabalus unb 2lleranber Seuerus mieberljergeftellt mürbe. Scr letzte bezeugte 9lc= ftaurationsbau fällt in bie 3eit be« 2beoborid\ Söei ben innern Kämpfen jroifdben ben röm. Baronen mürbe bas K. lange Seit als ftcftiiug benutst; mäh= renb bes 2lufenthalts ber SjBäpfte in Swignon unb bis ins 16. Jahrb. hinein biente es als Steinbruch: faft jroei Srittel bes Baues finb ber Bermenbung für private unb öffentliche ©cbäube beS neuen Sftom \ .uirn Cpfer gefallen. Socb blieb bie Diaffe bes (iv= baltenen immer nod) grofj. Seit ber SDlitte bes 18. 3ahrl)., juerft bureb Senebift XIV., marb ber Erhaltung unb 2l>ieberherftelluug gröf;ere Sorgfalt jugemanbt. 1811 begann bie Slofilcgung bes an= , tiien Bebens um ba§ Je.; 1813 fanb man bie unter= i ixbifdje 2lnlage ber Slrena, 1874 ging man ia\\i\\r bie älrena mieberum uon Schutt unb (Srbe.ui räu- men unb bie unterirbifdjen .©äuge ju fäubern. ! (Segenmärtig'ift bie ijäljte fämtlidjcr innern Sub= ftruttionen bloßgelegt. Ser Umfang beträgt 524, bie ?änge ber grofien 2(d)fe 188, ber tletnen 155, bie entfprechenben 2ld)fen ber 2lrcna 80 unb 54 m, bie Oicjamtböhe 48 m. SaS ©ebäube felbft, uon elliptifdjer gorm, ift aus Sraoertinquabem aufgeführt. Sie 2lufienfeite ftellt fid) in oier Stocfroerien bar, uon benen bie tovci unterfteu aus j-e 80 Bogen unb Pfeilern mit _Bor= gelegten bor., ion. unb forintb. Salbfäulen beftau- ben (nur 33 finb uoin Untergefd)ü| erbalten i. Sas ©anje bat uier .naupteingäuge, bie burdj reichen Sdimud ausgezeichnet maren. innerhalb ber Uiu= faffuugsmauer befinben fid) fünf clliptifcbe 3Rauer= ringe, melcbe, an Söbe nacb innen ;u abnebmenb, bie Sitsc ber Qufcbauer trugen. BemunberuSmert ift befonberS bie 2lnlage ber innern ©änge unb ireppen, bie ju ben uerfduebeuen cilueihen fübr= ten. Sie marmornen Si^ftufen, bis auf ganj ge= ringe Diefte jerftört, ftiegen terraffeujönuig uon ber 2(rena bis sur Söhe beS britten äufeern Stodmert«. 3" unterft befaub fidi baS Sßobium mit ber Kaiferloge unb gegenüber liegeiibeni ent= fpreebenbem Ballon an ben beiben ©üben ber Keinen 2ld)fe ber älrena; auf ben Sifeen beS SpobiumS nahmen Senatoren, Beftaliuneu, freuibe ©efanbte unb anbere Sbreiigäfte ^lah. 3mei roeitere Stufen= orbnungen (maeniana), bie erfte mit etma 10, bie Streite mit etma 20 Stufen, maren für bie röm. bitter unb Bürger beftimmt. Oberhalb folgt eine mit3ugangstbüren(vomitori;i) unb genftern burd'= brochene ©ürtelmanb (balteus), bie, mie es fd)eint, eine aus 80 Säulen beftebenbe, bem uierteu äufieru Stodmeit entfprect)enbe .«alle trug. v>nnerbalb ber Salle, auf ©olugerüften, fanben bie {jufcoauer aus ben untern Klaffen §pia§. Unter ber älrena sogen fid) gemauerte ©änge bin, teils für bie milben Siere, teils für iHajcbiuerieu aller ätrt. Sie ,',abl ber 3ufd)auer, melcbe baS K. f äffen tonnte, mirb auf 87000 ange= geben. — Bgl. $latner, Bunfcn u. a., Befdircibung 514. ffiofojjfdjilbfröte — Siolpoitcnr bei Stabt öiom, 9}b. 3, Slbteil. i (Stuttg. 1837); Reber, Tic Kwinen 9tomi (2. -Jlufl., Spj. 1879); Sanciani im «Bullettino archeologico comunale», Sb. S (:Hom 1880). SoIoftfct)Hbfröte, f. Colossochelys atlas. ttoloftvögcl, f. Dinornis. ftolotomie (grd).), f. Eofoftomie. ftblororat, alte* 3lbelggefd)led)t Söhnten-?, würbe 1588 in ben :Ueid'->irciherrcnftanb erhoben unb verfiel in bie Linien .Holemrat = Siebfteinfrp, RoloWrat=RrafoWJrt), Rolowrab Stoworb, abffrj ( er lofcben 1802), RoloWtat=9Raftowffp, RoloWrat= :Kociowitv u. a. m., von Conen bie beiben erftge nannten bie anbeut überlebten. Tie Sinie fte = lowrat = viebfteinifp, im bauernben 3weia grdf= lieb feit 1658 be;,. 1660, ettofd) 1861 mit bem ©raten Ataii; Stnton (geb. 31. San. 1778 ;u Sjkag), bet feit 1810 ba* Slmt bc§ Dberftburggraf en in Sehnten befteibete. Slueb mar er $räftbent ber behm. Stänbe. 1818 begrünbete er baS Söhmifdie Rationalmufeum in *l>rag. Raifer jjranj erhob ibn 1826 511111 Staate uub Rabinettäminifter. 1835 Würbe er unter |yer= binanb I. in bie Geheime Staatstonferen-, berufen, bie an Stelle bei unfähigen RaKerS thatfäcblicb bie [Regierung führte, infolge bei IDtärjereigniffc 1848 trat Grat«, jurütf. (Sc ftarb 4. Slpril 1861 finberlo*. Seine foftbare Sibliothot oon 40000 Sänben ver= machte er bem SBBpmifdjen äftufeum. Sie Sinie Rolotorat = Rtafomftn, gräflich feit 1671 bej. 1674, beerbte bie übrigen nnb fpaltet fieb bergeit roieter na* ben SDtajoratäbefitiungen in einen Rolotorat=9loworpabffpfd)en unb einen Rolowrat* Rralomffpfdten Slft. Stolotorateitjörilc, f. UnterSberg. Kolu.iounv, RoIo§»ar (fpr. föllofdjwalir), Ungar. Dtame von Rlaufenburg (f. b.). ftolpact, f. Ratpaf. ttolpcurntiittcr (grd>.), ein Slpparat jur 5am= ponabe ber Scheibe, beftehenb au* einer &autfdtuf= btafe mit äHcffuighabn, bie jufammengefaltet in bie Scheibe eingeführt nnb bann mit SBaffer ober 8uft amaeipriftt wirb, Woburd) fie einen bie gange Sicb= tung ber Scheibe ait-Mülleuben pfropf ober Tampon bilbet. i'ian braucht baä M. mit Vorteil gut Stillung oon ©ebärmutterblutungen foioic mährenb ber @e burt gut SBerftärfung ber SSSeben unb jur fchnellern Eröffnung be-> SKuttermunbeS. ftölpinerfee, in 3RecHenburg=€>d)merin, gebort -,u ben Seen bei @lbegebiete§ nnb ftcht mit bem 3"feefen= unb Ü.Ualdwwerjee in Serbinbung. ftolpinö, gteden int Streik ;>arvfcje Selo bec- ruff. ©ouoernementS $etet§burg, an ber Ribera nnb an ber (Fiienhahn 9ßeter»butg=2Roälau (27 km von Petersburg), hat (1885) 8076 @., 2 Strien, bie fog. 3f^orfd)en •.'Ibmiralitätswertc, bie SBerfgeuge 511111 Schiffbau, Schtftau«rüfnmvi unb uir Rfiftenbefeftigung berftellen, mit 1750 Arbeitern unb 3 iiiill. Rubel $robuftion. [icheibe. .«tolpttie« (grd).), bie (Sntgünbung ber 3Mutter= ftolpocctc (grd).), Srud) (f. b.i ber Sdjetbe be3 SBeibeS, Vorfall ber verbern, feltener ber hintern SdjeibenWanb mit eingelagertem Tarnt; ftatt be§ Tarnte ftnbet fieb juweüen bie Viarnbtaie ober bie bintere SDlaftbarmroanb im Srucb. S)ie .u. wirb burd1 entfprecbenbe Apparate 1 3[Jeifarien, f. b. i uinid eiebalten ober burd) Operation beseitigt. Jtolpotlciite« (grdM, operatioer ä5erfd&lu& ber roeiblidjen Bdjeibe, i. SB. bei teuft unheilbaren ,'öarn Mafen=Scbeibcnfifteln mit ftetigem Slbflup oon Urin. Strtitct, Sic man unter fi vet Jtulpoptotc (grdj.), ber 3Rutter|cb.eiben»orfaK. Äolporrt»äpriicobert5-lr)trorrhapbic(iird\i, bie operatiöe Verengerung ber Sdicibe bureb 8lu3= fcb.neiben oon Stüden ber Scheibenfchlcimhaut unb ".'uihcit ber SBunbränber, bieut ;ur SSefeitigung ron ©ebärntutter=_unb Sdjeibenoorfäüen. [febeibe. $tolporrr)CEt^utrd?.i,bie3erreif;uugbcriliutter= Kolportage (fpr. -tahfehe, fvj. colports^e), ein Sroeig be§ SButpbanbelä, melcher, im ©egenfa^ju bem SortimenH-budibanbel (f. b.i, burch Molporteure (f. b.) .Üduter in benjenigen .«reiten aufiuebt, roeldn- rem Sortimentc-buchhanbel fchioer jugänglicb ftnb. ,Mue fiunben hat bie k. unter bem Itnrtfdbaftlidi fdjtoädjften Jeil ber ftäbtifchen unb länblichen ®e= oötferung, 5)ienftboten, 'Arbeitern, tleinen ©eroerb; tretbenbeu unb bem tleinen SSauernftanb. Tie burd) bie S. vertriebene populäre Sitteratur beftebt w 91 ) Sßroa. au§ hettmeife erfd)einenben fad)»ijfenfd)aft: lid'en Sttcb.ern, Malenbern unb 3eit|dbriften unb ;u 10 SProj. atte JÜomanen (.Holportageromanc), bie aber oft in ßunberttaufenben oon (Sremplarcn erfdjeinen. Tie Slnreijung ber Rauffuft bes "f>ubli= tumc- burd1 ©eloäbren oon Prämien, bie mit ber legten Sieferung bei SBerfei an bie urteil-Hoie SBlaffe geliefert Herben tollten, tuie iHinae, Uhren, grauen= tleiber, lUdhmaidunen u. f. ro., ift im Teutfdien JKeid1 verboten. äuggefd)tof)enoonberft.finbferner®rud= iduirten, anbete Sdjriften ober Silbroerfe, infofern fie in ftttlidier ober religiöfer ^euehuna. 'Hrgerni-J ;u geben geeignet finb (Oiefch rem l. ^uli iss:i, §. 56). Sölit ffoiportageoertag befdjdftigten ftcb 18!»:; in S)eutfd)lanb unb Ofterretcb= Ungarn etroa 6000 felbftänbige Rolportagcbud)b,änbter, bie annähernc 24000 SJSerfonen befdjäftigen. 9iid)t iu öeratea^felit mit ber .«. ift ber IKeiiebtuthanbel (f. b.i. — Sgl Saumbad', ®er .Hotportaitebudibanbel unb bie 0>e loerbenooelle (SSerl 1883); Streiftier, Serßolpor= tagepanbel (Spj. 1887) :2ln;eiger für ben Molportage= budihanbel (93erlin); Aadseituna für Holportage: budihaubeliebD.i ; Seutfd?efiolportageäeitung (ebb.i. Kolporteur itn., fpr. -tbhn, ein feaufierermit fiunit= unb ^refjerjeugnijien. R. bebürfen nad) ber SeutidHMt ©eroerbeorbnung t>om 21. ^sttni 1869 unb beut ©efetj, betreffenb Slbänbernng ber ©ehterbeorb= nung, vom 1. ^>uli 1883 ju ätulübung ihres ©e= werbe! eine-? SEBanbergeroerbefdfeinS, tt»elcb.er beitrat teu, mit anftedenber .Hrantheit behafteten, unter iHiliunatttiidu itehenben ober wegen SlrbeitSfdjeu, Bettelei, Öanbftreicb. en§ unb Sruntfudjt übel berüd?= tiatett Sßerfonen oerfagt werben foll. fiberbem mufj bet R. über 21 ,"\. alt unb batf nicht taub, ftumm ober blinb fein ober an ©eiftesfdfwädje leiten. Ter SBanbergewetbefcbein enthalt bie ^erfonalbeffb,rei= b nmg bei ^nhabere- nnb bie nähere Sejeid^nung beä SefrJpäf täbettiebeS ; er mirb für bie Tauer bec- .Ha lenberfab.rel erteilt unb barf einem anbern ttidu ;ur S8enu|ung überlaffen werben. 3lu§gefd)[of}en Dom feilbieten im Umher;iehen fiuf aufser anbern ©eaen ftänben: «®rucffcb.riften, anbere Sdtriften unb Silb^ werfe, infofem fie in tittlicber ofer tetigiBfet Sie ucluma Ärgernis ;u geben geeignet finb, oberroetebe mittele .'lufidierunit von Prämien ober ©ewinnen vertrieben Werben.» (S. Roiportage.) SBer Trud- fd)riften feilbieten will, mufs ber guftfinbigen SSer= WaltungSbebörbe feines 2?-ohnortes ein SßerjeidjniS betreiben iur ©eneb.mtgung vorlegen. J-ür (5'tian Lothringen gelten nad' bem ©efeti vom 27. fttbx. lsss nicht bie Seftimmungen ber ©ewerbeorbnnng, fonbern bie borttgen 8anbe»gefeöe. niiBt, finb Utltet (f anfiuinrfien. kolportieren - - föoljow 515 Ter .«. arbeitet meift iüv eigene SRedmung, intern er oon bem fiobpottagebudjbänbler bie Sil oertrei- benben ©eile lieftmeife ;u einem fooben Sabatt be= liebt, um biefelben an bai 9ßublitum in meift locdientiicben Stiften ju 10—20 9ßf. fttt bai öeft gegen bare Gablung 311 oerfaufen. Über ben mit bem ,U. nicht 311 pcrwedifclnben SBudjljanblungireifenben j. :HeifebuebbauDcl. ftolpottieven (fr;.), SBaren, namentlich Tnttf= idu-iften, burd) Slngebot in ber SBofmimg bei fiäu= fev* vertreiben; aud> foöiel tote 9cad)tict)ten unter Jlolpo><. f. Gbiton. [ber &anb »etbreiten. ttoclreurer, $of. ©ottlieb, SBotanitet, geb. 27. SIpril 1733 gu Suis am ^lectar , geft. 12. 9ioö. 1806 als Sßtofeffot ber ^laturaefducbtc ju Sartitube, oerbffenttidjte «Vorläufige IJcactjridjt oon einigen bai ©efd)led)t berSßflanjen betteffenben SBerfudjen» 1 1 SKbteil., Spj. 1761 — 60; neu bg. «on Pfeffer in Qftroatbi «Slaffttern bet eratten SEBiffenfcfraften», 9lr. -1t , ebb. 1893). Tie arbeiten S.i finb bai Sefte, roai im »origen ^ahrbunbert begttglict) ber Steige bec Sexualität ber Sßflangen geleiftet würbe. Kolter (»om tat. eulter, Sßeffet) ober Sed), eine meffetattige Vorriditung am Sßflug (f. b.) jut 2lb= tiennung bei butcb, bai Streichbrett 311 wenbeuben Chibftrcifeni. Solubnnc (fr,, couleuvrine), f. [yelbfdjtanqen. Kolumbarium dat., «Saubenfcfjlag», «Saut>en= bebältniS», oon columba, Saube), SRame ber Keinen 'Jiifdien, bie teihenweü in ben SBänben mandjer vom. ©rabtammern angebracht finb. ©räber biefer 3lrt finben fidi nur in :Uom unb ber nädjften ltm= gebung, fie ftammen faft alle aui bem 1. l^aln'b. n. (5ln\ Sie Kolumbarien, gleidj ben übrigen an= titen ©räbem an ben Sanbftrafsen gelegen, waren beftimmt, bei mögttdjft föatfamet Einlage unb Te= foratiou boeb für bie ätfdje mBglidjft Dieler SSer= ftorbener SRaum ;u gewähren; it)re 6inrid)tung feht bie 8eict)en»erbrennung ali allgemein üblich, ootaui. Sie finb balb ober ganj unterirbifcb, bie tbonerucn 3lfdjentßpfc (ollae) in bie SUtaner felbft fo eingebaut, tap über ber ÜDtünbung bie Keine (feiten über 0,5 m breite unb 0,3 m hohe) 5tifd)e fidi öffnet, um bie VeifeRuug ber Slfcpe ju ermöglichen. Unter (ober über) ber 9tifct)e nannte eine auf ben Stud gemalte ober in ÜWarmot eingegrabene ^nfebrift ben Kamen bei SBeftatteten. Tie 3abl ber bekannten Rolum= barien beläuft fieb auf inebr aU- 100; bie fsufebriften finb gefammelt im «Corpus Inscriptionum Lati- ciarum», SBb. 6, 21. 2 (Verl. 1882). R. ift auet) bie SBeaeidmung für bie ©alle, wo bie Urnen mit ber Slfdhe ber in ben jetzigen $\euer= beftattungiöfen öerbrannten 8eict)en beigefetst Wer: ben, wie 3. 33. in ©otba. (8. Seidt)enBerbrennung.) Kolumbrtticr Würfe (Simulia columbaezensis Fab.), eine an ber untern Sonau, befonberi bei bem Torfe .Holumbab (f. ©otubac) in Serbien, Bortom= menbe fliüde au§ ber gamilie ber .Uriebelmüden (f. b.). Tie Sßeibcfjen fallen im Arübiabv unb im •Jluguft in ungebeuven3eb wärmen überMenfcben unb liere ber. f\bre Stidie Derurfacben ©efdjWütfte, (int= jiiubungsfieber unb fübreu mitunter 311m £obe. ft'olumbu, &au»tftabt (ieolono, f. Golombo. Kolumne (lat., «Säule»), in berSBucb.bructerfunft eineSSucbfeite; Kolumnentitel, bie über einer S. itebenbe Seitenjabl, ber oft aud' eine turge 3nb,alt§= angäbe über bie Seite beigegeben ift. Sn ber 2dv tiftif unb 33ucblialtung ift Ä. eine Stalte unterein= anber ftebenber 3abten. (S. Columna.) Slrtifrt, Sic man unter R De Molnreii (oom a^b. köluros, b. b. mit oer ftiimmeltem BctjWanj), biefenigen gwet gröfjten Steife ber öimmeUf ugel, öon benen ber eine (Solut ber Solftitien) burdi bie Sßole bei SquatorS unb bie Bonnenwenbpunfte, ber anbete (.Uolur ber fiaiti nottieü) burdi bie Vole be-? siauators unb bie 'Üqui uoftialpuntte gesogen gebaut wirb. SSeibe gehören ;u ben fog. Seflinationätteifen. Set 9!ame rübvt irabrfcbeinlid) baoon ber, bafs beibe Streife 311m Seil unter bem §origont liegen. Koltua, l) Slufi im ruff. ©oueetnement Venu, entfbtingt im Ural auf bem 33etge Kolwinftij .Ha j men, fliept füblidi unb münbet unterbalb Jfd)erbim ! red)t§ in bie jut .Hama gebenben 3Bifcb,eta, 4oo km j lang. K. bilbet einen wichtigen SSertetirätteg jur obern Sßetfdjora. — 2) .H., famofebif* Totsch-jaga, Tvliii» im ruff. ©ouoernement Slrc^angelSf, entfptingt im SeeSor-jar, fliefit füblidi unb münbet reditc- in j bie sur SPetfcpora aebeube Uffa, 320 km lang. ttulumn, Aluf; im ruff. =fibir. Webiet 3afut»t, entfpringt auf einem beben 3lu§läufer be§ Stano= i woigebirge§, fliefit notbBftlid) unb münbet mit einem Telia in btei Sltmen in bie .ftohnnabudit bei Dtötblicben @i§meet§. (5'r ift 1787 km lang unb bat ein i\luf;gebiet oon 553573 qkm. Sau»tneben= fiüffe fmb: Smjanfa (linf«), Dmolon unb Stnjuj I (red)t§). Ter R. ift auf 12no km fdiiffbar unb eie= frei oon Enbe 2Jtai bi-> SJlitte September. Vor ber .ttolnmatnidit liegen bie Säteninf ein. (S. JtolmiK-f.i JTolnmöf, Veiirf im norbbftl. Eeil bei ruff. fibir. ©ouoetncmentä 3afut§t, breitet fidi 00m 61." nötbl. s33r. läng§ be§ AluffesMoloma (f. b.i biv 311m 13i->: meer au§, bat 688237,8 qkm, bat>on :'>7i:; iikra * unfein im ®i§meer unb 1984 (lkru Seen auf bem i gefttanb, 6510 6. (meift Bataten, Sutagiten , 8a= muten, Sidniioanien), 3agb, g-ifctietei, Viebnidn. Sit» ber Verwaltung ift Srebuie .«olomst (f. b.i. ttohiiuiiu. 1) ©cc im Vejirt Vii-jt bei ruf)/ ! fibir. ©ouoernementi Somit, 32 km norbnorboft= lidi oon Smeinogorit, in 360 m Seebbbe. 3tn ihm würbe 1727 bie erfte .Üupjerfd^iieiUuitte im Slttai atuieleat (.Üohiwanftij Sawobi, bie bem ganjen ' 33ejirt ben Stamen gab (f. Slltaifctjei Scrggebietl. Sie mürbe 172!» unweit baoon an beu Alufi Vjelaja , oerlegt unb bü 1799 betrieben, wo au ibre Stelle ! bie grofse, ber raff. Hrone gehörige fiolbwanfcbe ! Steinfcblciferei trat. — 2) Stabt im tuff.=fibit. ©ouoetnement unb Sejit! Somit, linti am Db bei I ber SJtünbung bei Sfcbauc- unb an ber gtofsen Sibi= rifdien Strafte, bat (1S92) 14s:;9e., i'lderbau, Vieb , Vieneii3udit, g'ifdjerei. H. liegt an Stelle bei 1713 | errichteten gort Sfctjauit, bai 1822«. genannt würbe unb Eutje 3«it ©ouoetnementiftabt war. — 3) Sllttuff. SRame ber Stabt SRecal. noUiuinnifliec ©rsgebiege, f. Elttat. Jfoh)tt>an = 3Sofrtcicne:- jeheiut bem pontifdjen K. alc- SSotbilb gebient bat. H »in ii üb 0 r i n f e l n , E o m m a n b e u r i n j ein, K o m meto r e ■■ 3 n f ein , ruf). Komandorskije Ostrowa, Snfelgnippe im Seringmeer, im D. »on Samtfdjattd, benannt nach bemffommoboreSering (f. b.), ber üc 1728 entbedte unb 1741 bafelbft ftarb. 3ie beitebr au§ ber Jnicl SBering (f. SBeringinfel), äRjebnoi (i>. i. ffu»ferinfel; 470,8 qkm mit 251 E.j unb ;toei unbewohnten. Sie Einwohner finb äRifdjlinge gmifdjen SRuffen unb ".'deuten. Tic ff. hüben ben ffomanbotbejitf (1734,4 qkm) be§ rufj. = fibir. ffüftengebieteä. Soutanen, f. Humanen, [manche» (f. b.). Somantfd)cn, 3jnbianerftamm, fo.oi.cf wie Eo= ftoniavno, Stabt in ber öftere. 83e-jiri3r;au»t= mannfdmft SRubti in ©allsten, 3ih eineä SBeMttä' geridit« (395,70 qkm, 35 ©emeinben, 109 Drtfd)af= ten, 35 ©utägebiete, 34727 E.), bat 1 1890) 5239 E., fJJoft, Telegraph, ein Senfmal ntr Erinnerung an bie Siege ber (jßolen über bie Surfen 1524 unb 1G95; Seinenmeberei unb ,vijd'crei. ftoinärom, uuaar. ".Käme uc-it Sömorn (f. b.). ftombnboc, ein Sorer, hatte ftd) nacb einer in gried). Umbilbung erbalteneu Sage, ab> er oom kenig sunt ^Begleiter »on beffen ©emabltn auf einer Steife jur Erbauung eines Teinoelä ber großen 03öttin in öieta»oli§ erwählt loorben mar, »orber »etftümmelt unb bie Reichen feiner Entmannung bem König in einem oerfdjlo)ienen fffiftd)en über: geben, Sllä nun feine jjjeinbe bind' bie S8efdjul= bieiuna , baf; er fidi gegen bieffönigin »ergangen babe, beim Honig baä £obe§urteil gegen ibn au-y- gewirft hatten, lieferte er burd) bag Ääftdjen ben tBetoeiä feiner Unfdnilb, worauf ibm eine Statue im Tempel ber ©öttin erridjtet würbe. Kombattanten itr,. combattants) , bie 2ln= gebotigen eineä öeerä, rie für ben unmittelbaren Hantpf im Kriege beftimmt finb, alfo fdiutlute £in= jiere unb Unteroffijiere, ©»ielleute unb Solbaten in 9teib uno ©lieb, im ©egenfafe ui wn 3lid)t= tombattanten, bie nid)t unmittelbar im ©efedjt tbätig finb. Stombcjt (fri.i, fooiel loie Gombcutbaler, f. Jura. Äombcfamcii, f. Strophantlius. Kombination ilat.i, eine Setbinbung mehrerer Segrijfe famt ben barau§ beroorgebenbeu Solgen unb Scblüffeu , in »eldjem Sinne man 5. 58. reu glüdlitten, fcbavffinnictcn ober oerieblten unb tdu= ld)enbcn ff. f»rid)t.— v\n ber lUatln matit nennt man bie »erbunbenen Segriffe (Singe) bieClemente Mrütct, bie man unter S oetn: ber ff. Diad) ibrer3lnjiabl teilt man bie.«. infflaffen; eineff. ber erftenfflaffe ober Union [ft ein einzelnes Element . eine ff. ber gtueiten .Hlane ober SBinion (Slmbe) ift eine Serbinbung oon uoei, eine ff. bei britten filaffe ober Jernion (Sterne) eine 3Serbin= buiiii oon brei Elementen u. f. tu. 2Rau unterfdieibet ff. mit ober obne SBieberbolung , je nadjbem ein Element in berfelben SBerbinbung mebrmals »or= femmeu barf ober nidit. S3ei ben leKteru giebt e-:- immer fo oielfflaffen, al§ Elemente oorbanbenfinb, unb bie bbdu'te .Ulaiie enthält nur eine einzige ff.; bie alle Elemente umfafet. Sinb bie oier Elemente a, b, c, (1 geiieben, fo giebt e§ li ohne 9Bieber= holuinv. oier Unionen, fed)§ Slmben: ab, ao, ad, bc, bd, cd, oier Jemen: abc, abd, aed, bed, eine Qua ternion: abcd; bagegen 2) oon ben >{. mit SEBieber= botung: 10 ber stoeiten fflaff e (aufeer ben genannten nod) aa, bb, cc, ddi; 20 ber britten fflaffe (außer ben genannten norii aaa, aab, aac, aad, abb, acc, add, bbb, bbc, bbd, bec, bdd, cec, ced, edd, dddlu.f.io. Sermanbt bem Kombinieren ift baä i! e r m u t i e r e u , b. h. ba§ ^erieiu-n, UmiteUeu gegeben« Elemente; fo giebt e§ bei ben brei Elementen a, b, c feefeä 5ßer= Imitationen: abc, acb, bae, bca, cab, cba. Aiaat man, wie oiel Slmben finb bei fünf gezogenen Sotto= nummern möglid) , fo fragt man nach ben ff. ber luuuiniui ii . ' •■ . .vi , |w |iwyi i'iu'i n**\*f **.••«■»•--- äteeiten fflaffe obne SBieberbolung; fragt mau aber, Wie oft tonnen fünf ^ßerfonen ihre iUaHe loedifelu, fo fr'acit man nad1 ber 'Jliuabl ber $ermutationf " oon fünf Elementen. 3ft ba§ Kombinieren mit be ipermutteren »erbunben, fo nennt man eS SB > •Jlu^aht ber $ermutationen bem a= riiereu; bie SBariationen geliehener Elemente finb alfo ff. berfelben gu2, 3 u. j.io. mit allen mbglidien Serfefeungen, wobei audj wieber Variationen ohne unb mit SEBieberljolung ju uuterfdieiben finb. Sinb oie brei Elemente a, b, c gegeben, fo giebt ei jol nenbe fed)ä Variationen berfelben oon ber -weiten Klaffe ohne SBieberbolung: ab, ba, ac, ca, bc, cb; ift Säieberbolung geftattet, fo lammen »u jenen nod^ folgenbe brei : aa , bb , ce. Tic S o m bination ■-• lehre im weitern Sinuc hanbelt jugleid) oon ben ©efetjen ber ^ermutationen unb Variationen. 3n ber .H rxiftitll ograri tjic nennt man ff. ba§ auftreten mehrerer Aormen eine? unb bec-ielben ffrnftattföftemS an einem .«niftallinbaubuum. Sa^ bei erfdieint feine ber auftretenbeu formen »oll= ftänbig; meift herrfdit bei einer.«, eine ber auftreten-- ben vvormen »or unb beftimmt fo ben ßabituü. Sä treten nur foldjc Aormen miteinanber in ff., welche benfelben ©rab oon Siiuiiuctric hefihen. Saä frr ftalloaraphifche Seilten einer«, wirb gebilbet burd) SRebeneinanberfteUung ber feilten ber eiiueliieu aui= treteubeu gönnen nad1 ÜBtafsgabe ihre-:- Vorberr^ fdjenS; bie oerfd)iebenen 3etd)en trennt man burdj Vuntte. .«. iciaen bie Safein: ffroftalle I, gifl. 8 —IG, 26—29; II, 3— G, 12—19, 21—25, "27, 28, 30—33, bie leiuern an 3willing->troHaUen. Iß. auch .Hniftalle.i über ff. in ber (ibemic f. Siugo»erbinbunften. ftombinationi?frf)Io^, f. Scbjtop. KombittationCtou, Jartiitifdier Jon, ein Jon, ber entfteht, wenn jmei ungleidi hohe jtarte Jene gleid)äeitig auftreten. Ter ff.Jift tiefer ale beibe jufammenmirtenbe Stöne, feine Sdjwingunge tab< entfpridu ber Sifferenj ber 3dmuua,unge-iahlcu jener Jone unb er beifu bcjhalh aud) T uferen; ton. 2lm leidHejtcu »ernimmt man ben Tifjcreiu ton, wenn bie erregenben Tone innerhalb berfelben E ftaoe ließen unb babei träftig unb auhaltenb tönen ; igt, (ini inner (5 auijujudjeu. ilom&htntLU-ijdjc SbtafyfiS — SJomfcurg 517 Hcrni laffen fidj am beften 3ungenpfeifen auf bcr= Selben äBinbta'be unb fräftige, lange uacbtmicnbc Stimmgabeln oetoenben. S)er Sifterenjtön wart juerjt (1740) von Sorge, bann (1704) ciugcbcnber von Sartini, fpäter von 2)oung, SRbber, .vSclmbeltj u. a. beobachtet. Echterer bat au* mit £ilfe ber Jhceric sunt Tiffcrcnjtou einen analogen Jiökvu Sott entbedt, beren Sd)»ingung§3abl ber Summe ber ScbtoingungSsablen ber erregeuben Jone ent* [pridpt unb baberSummationSton beifjt.— SBßl. .«elmbote, Sie Sebrc von ben Tcncmvfinbuugen (4 Suf(., Sraunfcb». 1877). Sombinatorifcbe ülnalvtfiö', bic 2ln»cnbung ber RombinationSlebrc auf bie Slnalöp. Ser SRame itammt oon öinbeuburg (f. b.); bor fid) von ber H. 21. befonberä Diel oerfprad), einanber oerbinben, äufammenfaffenb vereinigen um baburdj ein SrgebniS 311 gewinnen. (S. .Üom bination.) kombinierte Scffcl, f. Sampfteffel (Sb. 4, S.725b; Tafel: Sampff effel 11, gig.4— 6). kombinierte 9)ictbobcn, tu ber gorftfflirt= febaft jene üJtetboben Ter SBalbertragäregelung d'. b.), bie ben jährlichen ober periobifdjen .viebc-iar, (\. b.) ber 2(btricbenuKungcn mit öilfe einei SBtrt |ä)aft§planeS entoideln, inbem fic foroohl bie 2lb= triebäfläcbe oB aueb bie SDtaffe beö SSorratä unb Suwadjfeä in »Kedinung (teilen. Ter 2daffen=6ieb§= fafj i(t alfo nicht (ebiglid) golge beS gläa)en=§ieb§: iaBes, ebenfo»enig »ie letzterer (ebiglid) golge be§ erftern ift, (onbern "beibc bccinfluffenfidi gegenjeitig. Sie ältefte biefer SRethoben i(t baä Eombi= nierte ;vad)»crt, eine SBerbinbung Bon fvtääjen: unb 3Raffenfad)»erl, bie bie 'Jiimung eine! SBalbei berottig ,u verteilen fvtebt, t>a(3 bie einzelnen =Berio= ben (Sädjer) mit annähcrnb gleiten ÜJlaffen unb annähcrnb gleichen fjläcben ober nur 311m Seit mit cmnäbemb gleiten glädjen au§geftattet »erben. Tic Verteilung (elbft erfolgt für ben gonjen Um= trieb?= ober einridjtunggjeitraum ober audj nur für turjere Seiten. Sie Ausgleichung ber SRaffen tann entoeber burd) bie 3lbtriebsnuhung allein ober au* mit öilfe ber Smiid'cnnumingeu ge= icbebcn. Ter jährliche öiebSfafc wirb au§ bem periobtfdjen entoeber mit »ormiegenber Serüo!fid)= tigung ber DJalieu ober mit folcher Der glädjen bc= red&net. Sem Siormaljuftanb rritö eine S3etriebs= Haffe burch biefcs SSerfabjen um fo eber näher ge= bracht, je mehr mau ©eivicbt auf eine normale 2$er= teilung ber Sltteräflaffen legt. Sie Srfenntniä ber Jbatfaebe, baf? ba§ ibeale ;iiel besä tombinierten ,\acbrocrte-J überhaupt nidH erreichbar fei, bat 511 ber febr wichtigen Sßereinfadjung geführt, bic &ieb§= flädjen unb 9ftaffen nicht tür fämtlidie Venoben auSjugteicben, (onbern biefe 3lu-?gleidnmg nur auf bie erfte ober bic beiben erften ,]eitrerioben 311 be= febtanten, ben fpätem aber burdj einen adgemeinen Öauung^plan nur annäberub gleite fflädjen 311311= toeifen. Tiefe SSereinfadjung bat bem i'erjabren eine grofse Verbreitung oerfd)a(ffe Gine SBerbinbung be* gacbtnerfeS mit ben Ulor= malvon'atämetboben jeigt bai 1S41 von Ji. öeper fiameraltare (f. DJiafjenmetbobeu), bat fid) aber einer meitgebenbeu Slntvenbung uidit ju erfreuen. ßine britte ©ruppe ber 8. SDt.bilben bic 2Uterc- = llaffeumetbobeu, bic bie 3lbtrieb->nut}uugen cincS 2BatbeS ober einer Sctricbcllafje burdi eine SBergIitd)ung bei »irffieben mit bem normalen l'ltteretlafjenverbältni? ((. 2Htc'r?ftaffe) regeln, au§ ber auf ©ruub aßgemeiner Srmägungen bic ©rö|e Oe§ ,v.ibrcMd)lagey folgt, obne baf, e§ notoenbig märe, bie Siiitning nad) glädje ober SKaffe auf be= ftimmte Venoben einer Umtriebe-; ober Sinrid)= tungSjeit gu »erteilen. Stuf ©runb biefeä SSerfaljreni, ftd) eng an ba§= (elbc anfdjliefsenb, cntivideltc ">ubeidj (1871) bie 3Äett)obe ber 58eftanb§nürtfd)aft. Rm Nahmen ber gegebenen SBatbeinteitung, unter fteter ®ead)= SBilbung ten r auu bie erntereifen SBeftcinbe 311111 yieb 311 bringen. Ter Öicb6(afe lvirb für ein , unter Umftänbeu für jtoei ^abrjebnte §unäd)ft vorläufig fo ermittelt, bafs man alle überreifen unb reifen Seftänbe 311m i>iebe fcljt, foiveit biefe überbaupt vom Sieb im Sinne einer georbneten yiebi-folgc getroffen merben fbu= nen, ferner jene 23eftanbe, bie biefer Drbnung at§ Dpfer fallen muffen. Um jebod) bie für bic meiften »irtfdjaftücben Vcrbältnifje, namenttid) für größere SBatbungen naebteiliaeu Sdjlrantungen beä jäl)r= lieben ober periobifdjen 6ieb§fa6e§ tbuulid)lt_ 311 oermeiben, änbert man ben bureb 3ufammenftel= hing ber cinselnen öiebSorte gefunbenen Miebsfah ber SlbtricbSnuftungcu an Jläcbc unb i'JJaffc burd) SJlüdfidjteu auf ba§ ©anje. Tie-s erfolgt burd) eine SBergleidjung be§ mirflieben ©rßfeenoerbältniffeä ber altergflaffen mit bem normalen, bie gemiffe ©renken be§ moglicbeu 3abre§fd)lagc3 ergiebt, burd) SBeadjtung ber bisherigen 3lbnu|ung, unter Umftänben aud) bureb Slntocnbung einer Srtrag§= formet. Tac- Verfahren hat ben Vor;ug, bafs bei ihm ben finanjniirtfdjaftUcben ätnforberungen am leidjteften :fie*nung getragen »erben tann. 2itte= ratur f. beim Strtifel gor(tcinrid)tung. ffombinicrtc sportröt^^botogrammc, f. ©altoni pbotoarapbifdH- T urdifdMiittc- vorträte. kombiniertet 3-oduocrf, forftlid) teebnifdjer 2luÄbrud, f. fiombinierte Sietboben. ftüinlun-g ober Gomburg, fönigl. ccblof; im Dberamt öali beä »ürttemb. gagftrreifeS, 5ur ©e= meinbe Steinbad) gehörig, ebemal-? SBenebiftiner= ' tlofter, auf einem öügel (60 m) im Kocterthal, hat ; eine ftioblcrhalteuc UmfaffungSmauer unb iahlreidic I iürmc. 3n ber 1707—15 von äBürjburger ilieiftcru im Varoctftit neuerbauten Stift-Mircbe ,311m beil. ■ 2iifoIau-Jiftberiihmtberroman.Kronleud'tcri .ll-'O), auä Silber, Gifen unb bergolbetem =SaU 1867 . Kombüfc ober ftambüfc (frj. cambuse), bie Sd)iffäEüd)e; Bootstombüic ift ein Heiner Kod)s ofen für Boote. Sombuftibilicit (tat.), verbrennbarc Stoffe, in§= befonbcre bie vor.uigsweüe fog. Brennmaterialien. Sombuftion ilat.i, Bcrbrcnnung, Branbwunbc. Sontbuftorcn (neutat.), bei ben altern EbemiEern folcbe (5'lciuente, Die fid1 mit anbern unter Aouer-- erfcpeinuitg (combustio) berbinben (j. B. Sauer: l'tcn, Sdjwcfel, Ebtor). SCotncn, flamlänb. Diame von Eomincs. ffomenff», Sßäbagog, f. EomeniuS, 3ob, 3fmo§. Sontcre*, Jlntou Emanuet, Kitter von, 8anb= wirt, geb. 13. ,suiü 1S14 in öumpoletj in Bobinen, mürbe 1814, ruur/bem er als tanbwirtfcbafttidjer Beamter auf ben gräft. Ibuu^>obenfteinjchcn ©ü= ' teru tbätig gewefeu war, Eentralbtreftor, Sftat unb ©eneratbeDollmäd)ttgtct bei Grafen Ibuu. 1846 ! grünbete .U. bie 1866 in eine bebere lanbwirtfd)aft= j Liebe Sebranftalt umgcmanbcite Jlderbaufcbulc tet= Jd)en=£iebwerb, ;u bereu Sireftor unb fpdtern 3Rit- turatov 8. ernannt würbe. Er ftarb im Sej. 1893 \ in 3gtau. Slfe $räfibent mehrerer bie 2anbroirt= id\ift ferbernber Bereine unb als Drganifator Dieter OiroßgrunDbcüße Bcbincns bat fid1 St. um bie 2anb= wtrtfcgaft Böhmen! oerbient gemaebt. Er f.frieb: «3lbri|ber9lationalötonomieii (2. "JlufLBrag 1 868 1, < Betradnuugcu über Die lanbmittfd)aftlid)e llnter= ridjtsfrage- (ebb. 1875), ■ T;c [anbwtrtfd)ajtlid)e Betriebäorganifation (2. Stuft., ebb. 1876), - ,\abr; buch für öfterr. Sanbmirte nebft ©efdjäftäEalenber» (21. Sabrg., ebb. 1861—81). [Ejjwarcn. Rotncftibcl Hat.), ejjbar; Romeftibilien, I Jtomctcu (grd).), $rrfterne ober.öaarfterne, | eine überaus lablreid'e unb in Dieter Begebung nod) fein- rätfetbafte .ttlaffe doii $immet§Eörpern, cie teile- all bleibenbe Beftanbteite uniers Sonnen: fvftems angeiiben werben muffen, teils bemfelben mabrfcbeinlidi nur Dorübcrgcbenb eingeboren. Sine allcrbings nur Keine Jlujabl berfelben wirb für türicrc ober längere .leit aud) rem bloßen Sluge fui'tbar. Sin biefen jinb veruebmlid' jroet befonberä auffadenbe leile juunterfebeiben: eine meift ,iem= luv belle, nad) berÜRitte bin verbidjtet erfdjeincnbe, gewöbnlid) runbe, aber niemals fdparj begrenzte Subtmafle, ber Sopj bc§S., unb ein Don biefer ausgebeiiDer bellet- S treuen, rer mit junebmenber Entfernung Dom .Hopf breiter unb Weniger (eudjtenb wirb, ber SdMveii be§ ff. Ver.terer ift immer Don ber Senne abgeWanbt. Sein 'Jlusfebeu ift bei ben einzelnen ff. ein aufjerorbenttidj oerfebiebeneä; ;u= weilen Eommen auch Doppelte unb mebifacbe Schweife per; berffomet von 1711 feil fecbl Sehweite gehabt baben, bie üd* fächerförmig ausbreiteten. Ebenfo oerfebieben faun bie Sänge ber Sdjmeife fein; ;u= weilen finb biefetbenoonfo ungeheurer :!lusbehnung, baß fie 90' unb ntebi' am öimmel einnebnieu unb fid) in Slnbctracbt rer Entfernung be§ fi. im SBett räume über Diele 3Jlillipnen Kilometer erftrecten muffen. Ter Scbroeif mufi immer au§ einer äufserft bünnen Subftau; befteben, ba mau fetbft fd)tr»ad)c Sterne ebne irgenb loelcbe SdnnädningunbBredHina. : ibrei Siebtel burdj fie binburd) fiebt. Betrad)tet man ben Sopf eines fotd)cn bellen M. burd) ein ■ A'ernrcbr, fo ;eigt jicb, bafj berfetbe im allgemeinen ; au-3 einem bübtern Jeil, bem.Ueru, beftebt, ber ju= ueiten ein firfternartigei 'Jluc-feben bat, unb einer . Jlr'ifcl, Mc man unter S vexm biefen umgebenbeu Sicbtbälle, Goma genannt. Saä Stuäfepen biefer lehtem ift äufjerft Derfa?ieben. SBleifl bat biefetbe jebpeb eine fäajerförmige ©ejtalt unb geroäbvr ben Sliiblicf , als ob eine bampfförmig« leudnenbe SDlaffe unaufbörlid) vom .Hern nadb. ber Sonne bin auägeitofien würbe, bie bann in einiger Entfernung vom Kern, biefen in mebrern Sebidjteu einbüllcnb, nad) ber ber Sonne entgegengefegten Seite bin umbiegt unb in ben Sdjweij übergebt. -Inf ber beigegebenen Jafel .Hometen ift einer ber präcbtigfteufi., rer Sonatifdbe, abgebilbet foivobl fo roie er für ba§ unbewaffnete äuge erfebien | gig. 1 1, all aud) ber Stnblid feincä Kopfes im Aemrobr (gig. 2). 3)aS ätuSfeben von Sebiveif uifb Eoma änbert fid* oft aufjerorbentlid) rafdj, aud; fmb bar fiit fihon an oen fäd)erförmtgen Slusftrabiungeu unb am Sdmuufe penbelartig bin unb ber gebenbe Bewegungen ivabrgenommeu Korben. Sie inten- ftvere Entloidtung von Eoma unb Sebiveif tritt meift erft mit ber großem i'lnnäberung an bie c enne ein; bie i'id^tentividlung innerbalb bererftern Würbe bei einigen ber befannten großen R. fo ftarf, baf; ber .Homet, loenigftenl fein Ropf, am bellen Jage in {eben War. — Sluncr biefen bem blofjen Sluge fiebtbaren großen S., von benen feit (Stjrifti @eburt etrra 50i» ge.;äblt roorben ftnb, fobap man burd)fd)nittlidj alle vier ,\abrc einen folcben ;u er= warten bat, giebt es eine bebeutenb größere 3Renge fog..teleftDpifdjerS., bie nur im J-ernrobr ivabr nebmbar finb unb baufig aud) ba nur mit 'Diübe. SDlandje ^afyce finb von biefen feebs unb noeb mebv aufgefunben lvorben. Ein beutlia? ausgeprägter Sdnveif ift an biefen nur feiten roabrnebmbar, mein äbnetn pe einem Sftebclfled unb ftelleu fid) als verroafebene nebelige Sölaife von mebr ober weniger runblicber Sorm, aber ebne irgenb meld'e fd)arfen Umriffe bar, baufig mit etwas BerbicMung nad] cor ilUtte bin. l'ieift finb aud) ein ober mebrere ftem= artige Herne in beufelben ;u feben. 9iicbt feiten entwidelt fut> ein urfprünglid) teleffopifeber dornet bei größerer Stnnäberung an Erbe unb Sonne ju einer bem bloßen "Jluge ftdjtbaren praebtigen Gr= febeinung; ferner Eommen aueb $allc vor, reo plöß= lieb unerwartet ein riefiger Komet au# ben Strablen ber Sonne bervortritt, um nad) wenigen 2agen ebenfo rafdj wieber iü veriebivinben. 2£>as bie 3.abl ber uberbauvt vrrbanbenen ,H. anbelangt, fo giebt e§ bereu Wabrfdjeintid) viele iUiillioiien. aber nur ber fleinfte 5eil berfelben wirb uns fiebtbar. 2ie ■JJiebnabl berfelben finb mabrfebeinlicb nur Heine Körper; aber aud) bie großen bellen R. tonnen nur bann von uns! wahrgenommen werben, wenn fie bei Harem ©etter gleid)jeitig ber Erbe unb ber Sonne nabe genug Eommen. Öeoeliul unb fein Sebüler, ber Pfarrer Sörfel in Plauen, fpradjen juerft Die Bermutung aus, bar. bie Babuen ber .H. im SBeltraum Parabeln feien. Stber erft DleWton wie§ auf ©runb ber Vebre von ber Gravitation ftreug nad), bafi bie tf. in ibreu 8e= wegungen ©efetjen feigen muffen, bie von benen ber Btanetenbewcgung ttirpt wefentlid) abweid)en, unb baß fie als Rörper unter bem (5influß ber ilnjiebung burdj bie Sonne fid) in Regelfdnütten bewegen muffen, in bereu BrennpunEte bie Sonne itebi. Speciell für ben großen R. von 1680 wies er nach, bafs bie Beobachtungen besfelben wabrfdjeinUcb feine Bewegung in einer Parabel erforberten._ Sie genaue Beftimmung ber Babn eines ft. ift iduvierig. weil mau beufelben nur auf einem furjen itüd ber i§t, iinb unter (f aufjufiia)cn. röoinctcii 519 Sal)ii ticrfotöcn fann unb gerate biefeä fune Stüd ber Sonnennabe bes ff. angehört, wo eS fd)wer ift, iu entfebeiben, mcld)e ber brei ©attuugen oon Kegcl- icbmtten uorlicgt, ba bie Jorm einer [anggeftredten Gllipfc in ber sJiäbc beS SrenupunfteS faum oon ber ber Parabel ober öpperbet abmcid)t. %üx bie weitaus übermiegenbe ,Sab,l ber ff., beren Sahnen berechnet worben finb, bat fich ergeben, baf> bie 9ßarabet al8 wabrfdieinlicbfte Sahn berfelben an= jufchen ift. Siefc ff. tonnten fonad) überhaupt mir einmal in bie DIabe ber sonne unb in unfern ©e= fidjtötroi« tommeu unb müfsten bann, ba bie Parabel feine gefd)loffene ffuroe ift, auf immer in icn SBelt-- rautn binauSroaubern. Gine ausgekrochene bopcr= bolifdic Sahn, hei welcher ber ffomet ebenfalls nur einmal in bie Sonnennähe gelangen tonnte, ift mit oölliger Sicherheit nod) nicht tonftatiert. hingegen hat fid) bei einer erheblichen 3^)1/ ungefähr bem oierten Seil aller beregneten ff., eine entfdncbcn elliptifche Sahn ergeben. 2er erfte Komet, bei bem eine fokbe mit Sicherheit nachgemiefeu mürbe, War ber nad) feinem Serecbner ijallcp benannte fiomet. Sei einer fold)en Jorm ber Sabu mufs ber Hontet in befthnmten 3lmfcbcnräumcn jur connc 3uriid= febren unb mieber fidjtbar werben, .'öallep fagte feine ÄUebcrfebr für 1758 unb 1759 porauS, es würbe aud) bie 3?it feiner Sonnennähe Bon bem Aranjofen Glairaut bis auf etioa einen SUlonat genau oorauSberecbnet, unb 25. Sej. 1758 Würbe er aud) pon bem gelehrten Sauer 'ißahliljfcb in ^roblis hei SreSbcn juerft mieber eutbedt. 3tad) Stedmungcn Pon Surdbarbt, Samcifeau, Sonte= coulant unb Stofenberger feilte er 1835 SJUtte 9lo= oember ju feiner Sonnennähe mieberfebreu, unb bie SorauSberedmung ftimmte bis auf brei Jage mit ber SBirtlicbfeit überein. Seine näcbfte SBieb'erfebr roirb 1911 ober 1912 ftattfiuben. Sin anberer ^periobifeber» ffomet, beffen UiulaufSjcit 72 3abre beträgt, würbe 1812 oon 3ßon£ eutbedt unb uon Gntfe berechnet. Seine SSieberfebr erfolgte im öerbft 1883 unb berfelbe ift bis jutn grübjagr 1884 be= obad)tet morben; er ift jmar bem blojjeil Sluge fid)t= bar, aber lange nicht fo glanjenb wie ber öaUer/fdjc ffomet. 5'i'ir bie ÜKebrjabl ber als elliptifd) erfann= ten ff. bat fich bie UmlaufSjeit, bie meift mehrere Öunberte, fa fogar Saufenbe oon Saferen beträgt, nur febr unfteber beftimmen (äffen. Gine befonbere ©nippe hüben bie elliptifdien ff. pon fur.ier Üm= laufSjeit. Siefeiben finb burebroeg teleftopifche unb meift fehr fd)Wacbe Dbjefte. Sie midjtigften ber= felben (umlaufäjeiten m Sahren) finb: ßnefefeber ffomet (3,3 3lat)re) , n. Sempclfcber ffomet (5,2), Srorfcnfdicr ffomet (5,5), III. Scmpelfchcr ffomet (5,5), äBinnedef eher ffomet (5,8), I. Jempelf eher .Komet (6,5) , Sietajcher ffomet (6,6) , b'2trreftfd)er ffomet (6,7), aßolifeher ffomet (6,s) , gatjefeber ffomet (7,6), Seuningfd)er ffomet (8,8), Suttlefdier ffomet (13,8). 3n neuerer 3eit mächft bie 3al)l ber als periobifd) evfauuten ff. megen ber gröjsern ffraft ber $ern= rohrc. GS febeint baher, als ob bie wirtliche 3obl biefer ff. eine recht beträchtliche fei. Gine bauernbe Scmcgimg eine? unferm Sonnenfpftem angebörigeu .HörpcrS in einer Parabel ift in aller Strenge nad) ben Gefeiten ber SDtecbanil überhaupt nicht benrbar; Sie Sßarabelbctoegung ift ein ©rerijfall unb feltt für jebeu 9jhmlt ber Sahn eine ganj beftimmte ©e= idjminbigfeit BorauS; bei ber geringften„äkr3öge= rung gebt fie in eine dllipfe, bei ber geringften Se= fchleunigung in eine .vipperbel über. Sa ein ffomet innerhalb bcS SounenipftcmS mi) ber 2liuiebuug ber Planeten unterworfen ift, alfo auch feiue ©c= fdnoinbigfeit burch biefc fortmäbrenb beeinflußt mirb, fo tann mithin feiue Sahn nicht bauernb eine Parabel fein. <>'ür mehrere ber periobifd'en .H. ift eä biu-di SRecbnung ftreng nadigemiejen, i>ab fie ihre elliptifche Sahn erft burch bie Jlnjiebuug eines • Sßlaneten erbalten haben, in beffen 9iähe fie ihre urfprüngliche Sahn führte, unb c§ ift mahrfcheinlid), baf3 bie. nach 0. um bie Sonne bemegen, alfo red)tläufig finb; anbere bagegeu ficb al-o rüd= läufig ermeifen. SeS weitern ift bie Neigung ber Sahnen meift eine fehr beträchtliche, einige Sahnen liegen fogar nal)Cju fenfredjt jur (Srbbahn; nur bie ff. pon turser llmlaufc-icit jeidbnen fich burch ibre geringe Neigung au§. Gine (5'rcentricität oon ber ffleinbeit mie bei ben Planeten ift bei feinem ber- felben nadigeroiefen. 3" ibrer Sonnennähe tommeu fie häufig ber Sonne aufserorbentlicb nahe, ja e» finb fogar mehrere 5'älle tonftatiert, wo bie ff. ficb, bis auf etwa 100000 km ber Sonnenoberfläcbe ge= nähert hatten, gorm UUD Soge ber Sahnen bieten überhaupt eine aufierorbentUcbe SWanmgfattigfeit. Um ben ©egenfats 3mifd;en ben Sahnen ber ?ßuine= ten unb ff. ju oeranfd)aulidicu, finb auf ber juiu Ülrtifel Sonnenfpftem gehörigen Jafel bie Sahnen ber mid)tigftcu ff. eingezeichnet, diu SerjeichniS ber ff., beren Sahnen berechnet finb, würbe pon ClberS gegeben uno HS 1863 pon ©alle fortgefetjr. SefonberS grofte unb intcreffante ff. au* ber neuern Seit finb bie in ben folgenben 3abren er= fchienenen: 1680, 1744 (am Sage mit btofsem äluge mabrnehmbar; fecbS Schweife), 1811 (Sdjmeiflänge 90 3MUI. km), 1843 (am Sage fiebtbar, Sdiroeif= länge 250 SKill. km; möglicbenfall§ mit einer Um= laufSjeit pon 37 Qabreu), 1858 (ber Sonatifche Komet, lange fichtbar mit prachtooller I5'rfd)einung), 1861 (Sahn faft fenfredjt 3ur6rbbabn), 1862 (Um= Laufzeit 121^ Qabre), 1874 (Goggiafdier ffomet) unb enblid) bie beibeu 1882 erfebieneneu ff. Seibe tarnen ber Sonne febr nahe. Ser im "Mär; 1882 erfebienene ffomet 2l>ell» bilbet einen Diarfftein in ber ©eiduebte ber ffomctctiaftrononüe , inbem fein Speftrum bireft ben 9!ad)mei§ bes Stuftretenä clef= trifcher ffräfte bei Silbung ber Goma lieferte ; ber grofee Septembcr^ffomet 1882 tonnte auf ber fütl. Öalbfugel am bellen Sage neben ber Sonne gefeben unb hi» an beren 9tanb perjolgt werben. Dbmobl er por ber Sonne Borüberging, mar er i biefe burd) bie ffidrmemirfung ber Sonne unb eS geht eine lebhafte Santpfbilbung por ftcb. (Sleicbzeitig treten eteftrifcfje ffrfijte zwifeben Kern unb Sonne auf, infolge bereit einzelne Seiteben oom Kern auS abgeftofien werben, weldje bie SSilbung ber Eomn unb beS ScbmeifeS hereorrufen. Sbeorien, bie naAi S3effeIS Vorgang in neuerer 3«it oon Sre= bidnn unb gollnet ausgearbeitet roorben finb, er= Hären fajt alle bezüglich bcr©ejtalt ber ff. bcehad,; teten Einzelheiten. Pachtern burd) bie bei Komet SBellS 1881 I beobachteten Grfdteinungen b'aS äuf= treten elettrifcber Vorgänge bei ber Jlnndbenmg ber ff. an bie Sonne faft jroetfelloS bargetban mor= ben ift, haben biefe Jbcorien bebeutenb an äBabjp fdieinlichteit gewonnen. Safe ber Schweif ber ff. uidit als ein ihnen beftänbig anbaftenber Jeil an= Zufehen ift, fonbern feine Entftchung tbatjdchlid) nur einem »Serbampfen unb Jlhjtefien oon ffometen= materie oeebanft, bureb bie fortwäbrenb urfprünglicb bem ff. angebBrige Subftanj in ben SBelttttum binauSgefcbieubert wirb, finbet auch barin eine Se= ftätigung, bafi bie periobifdien ff. bei ihren wieber= holten Erfcheinungcn immer fcfawächer unb fcbroäcber werben. Dicfe am natürlidijten bureb einen ^erluft an Subftanj zu crtläreube Sbatjadie ift am auf» fallenbften beim 5allepfdjen K. beobachtet werben. Es ift häufig bie grage aufgeworfen werben, welche folgen ber 3ufammenftofs ber Erbe mit einem ff. haben wirb. Srifft fie nur auf ben Sdwbeif bes ff., fo ift als jweifelloS anzunehmen, bafi fie fid? bureb bie äufeer|t bünnc ÜJtaterte besfelben ohne jcbe SBeeinfluffung hiuburibbeiocgen wirb. Derartige Er= eigniffe haben tDatjrfcbeinlicb bereits mehriadt ftatt' gefunben (,. S. 20. Juni 1819), ohne bafi fie üher= haupt wahrgenommen würben. Das 3ufemimen= treffen mit einem teleitopifcten ff. ohne eigentlichen gröfeern Sern büritc taum anbers wahrnehmbar fein als burd) baS maffenhafte Erfebeinen oon Sterw fchnuppen, als bie fieb einzelne 'biebtere Deilchen besfelben beim Durchgange bureb bie Sltmofobäre bemertbar machen werben. Ernftere golgen bürfte allerbingS ber 3ufimiiten}tofj mit beut Kern eines grofeen ff. für bie Erbe nad) ftcb ziehen, ba tiefer immerbin als eine biebtere üKaffe oon gröfeern Di= menfioneu anjufeben ift. Das Eintreten eines foleben vSutammenjtofies ift aber fo gut wie auS= gefebjoffen, ba für biefeS oorausgefetit roirb, bafe bie Erbe bie Sahn eineS folchen ff. wirtlid) fchneibet unb bafe heibe ffbrper gleid\zeitig im Durdifchnitts= puntt auwefenb finb, ein gleichzeitiges Eintreffen zireier 33ebingungen, für ba§ bie SBabrfdjeinHdjleü fo gut wie DluH ift. Steuere Unterfudmugen haben gezeigt, bafe genau in ber SBabn mehrerer periobifcher ff. ftcb 4)ceteor= fchroärme bewegen, bie bei ihrem 3ufammentreffen mit ber Erbe UJeranlaffung zu mehr ober weniger grofeartigen Sternfd)nuppenf allen geben, unb iai biefe ÜReteorfchroärme roabrfdieinlicb aus ten ff. bureb eine allmähliche Sltiflefung berfclben heroor= ißt, fmb unter 6 aufjulurtjea. Äometenfudjer — ßomitien 521 gefcen. (S. cterufd-nuvben.) — Bgl. Gart, Steuer torium ber fiometen--2ljtronomie (Sftünd). 1864); Qpttolser, ßebrbudj mrBaimbeftimmungberff. unb Planeten (2 Bbe., Sbj. 1870—80; Vf. 1, 2. Stuft. 1 sm»i ; .Seltner, Über Sic Statut ber ff. (3. Stuft., ebb. 1883); SDtarcufe, über bie Bb»fifcbc Befdjaffenfceit Der ff. (Berl. 1884). Jlometciitudicr, gernrobre Ben etwa in— löcin DbjeftiBöffnung mit funer Brennweite. Siefetben haben ein grofceB ©efic&tSfelb unb geftatten bei 2ln= menbung frhwacbcr Bergröfjerungen febwadje unb babei jiemtieb auögebebnte Cbjette, wie Kometen, leidit aufüufinben. (S. Balmfucb/er.) ftomfort (engt, comfort; fr,}, confort , «Svoft»), häu-:-licbe Sebaglicbfeit, burdi Brattifdv unb gc^ fdnuarfoolle Einrichtungen erzeugt; tomfortäbcl, behaglich, bequem. Sinnig ha, Sejirl in ber öftl. Srouin; ber ffap- folonic, bat U14 qkm unb (1891) 6940 @., bat= unter 1350 SBeipe, liegt fübtid) bei ©rofjen Sei- ftuffeB unb bitbete einjt bie Dftgrenge Bon Brittfd): ffaffraria. Stönttf (grd).), fomifdje SBirfung, Sarftelluhg. Sa§ ffomifcbc bat feinen pfBdwl. Urfprung in einer ^ntongtuenj ber Ginjetanjcbauuug mit beut Be= griff, burd? ben fie gebaebt wirb. Jobbern äitbeti= idien 91>ert erlangt baB Momifcbc erft, wo eB nidjt öereinjelt, rote im 213it? , feubern im Sienft einer ^bee auftritt, unb bie* gefaucht imjgumor (f. b.) im weitesten Sinne. SDer öumor oermenbet abficht^ lieb ober unobftdjtlidj bie ff., um eine 3bee 511 beben ober ;u oernid)ten; will er burcr) ben ©egenfatj bec- .Homifchcn eine befthumte Qbee unferftütjen ober erzeugen, fo ift er .vSumor im engern Sinne, will er fie hioj; jerftüren, ohne etwaB an ibre Stelle ju fegen, wirb er jur Satire. — Slufjcr ben SBerten übet tiiftbetit Bon 3>ifd)cr, gimmermann, Karriere u. a. Bgl. 3ean Baut, Borfdjule ber -fiftbetit (2. Stuft., Stuttg. 1813); .vSeder, Sie Shnfiologie unb BfBd)o= logie be§ dachen-;- unb bei- ffomifd)en (Berl. 1873); 8t»pB, SfBcbologic ber ff. (in ben «Sbilof. 3ßonatB= heüen-, SBb. 24 u. 25, öeibetb. 1886). Sotntfer, ©arjtelter beB ffomifcben (f.ffomit). ftomitat (tat), Segleitung, ©eleu, nomentttd) bie feierliche Begleitung eineB oon ber UiüBcrfität Eibgebenben feitenB feiner Stubiettgenoffen. ftomitat (b. i. ©raffebaft, Bont tat. comes, ©raf; magpar. värmegye, «Burgbc.ürf», ober megye), Siame ber einzelnen Begirfe ober ©cipan = fdjaften(3fpctnfd)aften) Ungarn-:-, bereit jcbe unter ihrem ©rafen ober Dbergefinan ( 3f»dn) eine fetbftänbige Verwaltung bat. Sie finb ein SBerf StepbanB I. be§ ^eiligen (995 — 1038), ber bie Verwaltung feines fReidjB nad) beutfdiem SfJiufter einridUete unb e§ baher in ©taffdjaften einteilte, bereu Üftittelynintt eine üorgefunbenc ober neu* erbaute SBurg mar; baber audi ber ungar. Sflame. Tie ,\nfai)en biefet ff. Waren bie .«rieger ober 3lbli-- gen ober fonigl. ©iener. Sie fafieu auf ben ööfen be§ fibnig?, ben fie adein über fidi anerfannten unb bem fie jum ftänbigen ffrieg^bienfte ferpflid'tet waren. S)er ©augtaf (Comes parochianus ) , ber an ber Spibc be§ ft. ftanb, mar, wie bie ©rafen in Dcutfcblanb , im Kriege ber Slnfübrer ber 35urg= graffebaftämitig, im grieben ber SSerwatter unb oberfte Stiebtet be§ ©aue§. Sie ff omitatBoe tf a\ \- iung mar biB SWärj 1848 eine ariftotratifdje unb Würbe 1870 neu geregelt, ©egenmartig befteben in Ungarn 63, in HroatiemSlaroonien 8 ff. Mrtitct, bie mau unter St »er Komitee (fr}, comite; engl, committee, com tat. committere, beauftragen), eine im Stamen einer grbfjern Bereinigung hant>elube unb in ber Siegel burd) bereu SSapl unb Stuftrag für oorbereitenbe ©efdjäfte ober nir StuBfflb^rung gefaltet Sefeblüffe gebilbete SSetfantmlung. Set Spracbaebraud; untere fd)eibet ff. EeineBmegB ftreng unb tonfequent üon ben Stu'jfcbüffen , Setoutationen , ffommiffionen; boch tautt man annehmen, baf; ber Segriff beB ff. ber allgemeinfte unb weitefte unter biefen ift. Comite secret nannte man in grantreid) jebe ffammer= ft|ung,bie bei oerfd)Ioffenen Jbüren gehalten mürbe. — über ba-3 Committee im engl. Parlament f. Silt. %\\ ben bereinigten Staaten giebt es foroobl im Dlepräfentantenbaug wie audi im Senat eine grofie 'Jlniahl oon ftänbigen ,H., ba jebeB ©efet) bertömm= licberweife in einem ff. oorberaten wirb. Hiimitinlgefaiibter, eheiualc- ©efanbter heim Steid)Btag ju )RegenBburg. fiontitieu (Comitia), im alten Siont bie S5ürger= oerfammlungen, in benen ba-> gefamte i-olf, in feine Stbteitungen gegliebert, auf Berufung unb unter Seitung einer hierin hcreebtigten SKagiftratBoerfon über einen »on biefet fragWetfe geftetlten Sorfchiag (rogatio)abftimmte. 5lufeer ihnen gab e6nocbCoutio- nes (Solfvoerfammlungcn), 511 benen bais Solf r-ou irgenb einer ÜRagiftratlperfon berufen Würbe, um SJiitteilungen entgegenjitnelimen unb Sieben anju= hören. Sie ff. waren nach ben »erfd^iebenen Ciu= teitungen beB röm. BolfB oetfdjicben. Sn ben älte= ften, Muriatt omitien (comitia enriata), tauten bie urfprünglieh allein berechtigten Sßatricier auf bem (S 0 m i t i 11 m , einem Sßlafee jmifeben bem gorum unb ber (Suria, vom Könige ober ^wifchentbuige (interrex) berufen, nach ihrer Einteilung in 30 ftu= rien t>on je 10 @efcr)Iedjtera jufammen. Seit cer^ OiuB Sulliu-:- gingen ihre £jauptDorrect)te auf bie Cfenturiattomitieu (comitia centuriatai über. Tiefe waren Berjammlungen ber Bürgerfdjaft nad) ihrer militdr. ©Iteberung aufu-rhalb beB ftäbtifeheu griebenBbejirfB (pomerium) auf bem SJtar-jfetbe. fe ftimmten hier färnttidpe unbefctjoltene Sürger, 9ßatrtcier wie Sptebejer, unter bem regelmdfiigcu Sorfitje ber ffonfutn, innerhalb ber BermögenBilaffe (f. SenfuB) unb Eenturie (f. b.i, ber fie jugeteilt waren. Sie ©enturiatfomitien würben burdi ben 5Dlagiftrat mittel-:- (i'bittc- angefagt, ber ©egenftanb ber Slbftimmung, bie SRogation, hing innerhalb ciueä riorbergehenbeu ,Seitraumc- Bon WenigftenB 3 SKarfttagen, b. h., ba biefe alle 8 Sage ftattfanbeu, r-on 17 Sagen (trinundinum), öffeutlieh au». SJttr wenn bie ätufpijien (f. Sluguru) günftig waren, burften bie J{. abgehalten Werben. Sie Slbftimmuug erfolgte juerft munbtid), in ber fpätern 3eit ber Otc= vuhlit burd1 bie in eine Stimmlifte ju (egenben Jäfeldien. 3eber Stimmeube erhielt jwei Jdfelchen, bei ©cfetiec-porfcbtägen ein-:- mit V(ti) R(ogas) jur Billigung, ein-3 mit A(ntiq.uo) jur Verwerfung beö BorfcpIagB. Sie Strafgcrid)tBbarteit tarn ben 6enturiat= tomitieu allmdl)lieh baburet) abhaubeu, baf> bas Sott bie Unterfucbung erft oon galt ju galt, bann für immer, hefoubern ffommiffionen (quaestiones) übertrug, bie fo ju ftehenbett Geridit-jhöfcu würben. S)aB Sterbt, übet ©efeljc, fowie baB, über ffrieg unb grieben ju bcfdjliefkn, teilten bie Eenturiattomitien fdjon feit 172 mit ben Jrihuttomitien (comitia tributa). (5c- trat baB Soll in biefen nad) Siftriften jufammeu, bie burd) bie geogr. Abteilung beB röm. :i6t, ftnb unter d aufäufndjcn. .>!' .Si oiuittuiit — föommanbitgefeUfcfjaft ©ebieteä in uilciu .".."> iribus (f. b.) eincxcrict?tct waren. 3" Den Jtibutfomitien gab t1 a -> aan;c Solf, $atricicr wie Plebejer, unter Veituna berffonfuln, iMätoreu u. f. h>. fein Sotum in ber SBeife ab, bafi iebe Jahns uuv eine Stimme befaf;, innerhalb ber itibul aber cinfaä) na* ber ffopfjabl abgeftimmt würbe, illit biefer Neuerung fi cl bas Übergewicht ber bcfiiieubcu Klaffe fort. ,"mi ben Jributtomitien wun Den bie furulifdjen iibilen, bie C.uäftorcn, fiele niebere SRagiftratc unb unter Seitung bes Cberven tifci bie ^rieftet gewählt, ©eroöbnlid) tarnen bie Iribiiu auf bem Aerum jufammen; boeb tonnte aueb ein anbererDrt baut beftimmt werben, daneben gab eä aud) nodj rein ptebejifa^e Serfammlungen, bie ebenfalls oft Stibutfomitien genannt werben unb bereu 2>erfammlungsert uiebt über 1000 Schritt Don ber Stabt entfernt fein burfte, weil bie GScwalt fer Jribuneu (f. b.l nicht weiter reichte. Anfangs hatten bie plebejifdben Jributfomiticu jidj eigentlicfj mir mit Angelegenheiten betriebe- ;u befebäftigen, nach unb nad) griffen jie aber at§ wefentlicb beiuo= tratifebe fförperfdjaften in boJ gefamte innere Staatswesen immer weiter unb immer felbftänbiger beftimmenb ein. Jn ben JribusDerfammlungen ber 'IMcbs würben bie plebcüfcbcn Jribuuen unb -Jibilcu gewählt. äJlit bem Untergänge be§ .ueiftaates tieften bie ffaifer, um ben repubüfanifeben Schein su bc= wahren, bie ff., namentlich bie Senturtattomitien, wertet abhalten. Todi tonnte barin ein felbftänbiger SDBiUe be§ i;clf:- fidj nicht mehr utr ©eltung bringen, unb feit iiberius hatte hier bie Süraerfcbaft bie- in cas :;. Jahrb. n. Ehr. nur ba§ Ergebnis ber auf ben Senat übergegangenen ober weiterhin pom ffaifer ooHjogencn Wahlen 511 vernehmen unb bamit anjuerfennen. dagegen blieb in bm 3Runi= cipien unb Kolonien bie rem. SBablperfaffung in äBirffamfeit. — SSgl. ßappepne oan be Coppello, Tic ff. (neue Billig., iterl. 1891). ftumitium, f. ffomitien unb Aorum. Stontlöd (fpr. fbmmlobfcb), 3iagu = ffomto»' ober 53dndt = ff omlbs, ©ro$:©cmeinbe im Stuhl = bejirf Sfombolua bes ungar. ffomitatä Sorontat, hat iis'.ttu meift gried). = orieut. : rumdn. 6". (1467 Seutfcbe), barunter 1486 ffatholifen. Somma (grob., iöcehrjabl ffoinmäta), @in= fd)it'.tt, Abfcbnitt, ©lieb eine-:- :Kebefat'>es; bann ba-J ,\iiterpunttion*.icicbcu bafür. 3n ber Ücuf if nennt man ff. bieienigen minimalen Schmiuauugsbiffereu= jen, bie ficb hei mathem. ^Berechnung von Jemen ergeben, bie in ber fftapiatur unb in ber SRotenfcbrift al§ aleich erfebeiuen, ',. S. a al-:- ier, von funb a alä Quinte Don d. ÜJlan unterfdjeibet bas pntkv goreifcbe uub bas bibrmtifebe ff. SCommobaciUet«, f. Ifholera (93b. 4, S. 256a). ßommagene, fnr. Sanbfdjaft, im äu|erften Sorben ;Wvfd)en (5'upbrat, Ifilicien unb .Happa= bocieu gelegen. Urfprüngliob aud) über ba-> Cft= ufer bes (rubhrat auSgebe^nt, warb fi. von om 'Jlfinrern, bie bal 8anb .Uummuh nannten, im :i. ,\ahrh. d. 0"hr. erobert, unb bi-j jum Untergang ihrer 'JJfad't i<;<»; u. (ihr.) im Sefiy gehalten. 3m ß. ,uihrh. geriet eS in bie ©etnalt ber $erfer, im 1. ,Vihrh. in bie ber üßacebomer. Um 14n fiubet mau S. unter einem Aürfteu 3ame-j, beffeu "Jladi: foiumen bi« in bie :Kbmer,cit ihre Uuabhäuaiateit behaupteten. 3(lad) bem iobe be-j fiönigs -Hutio ebus 111. (17 n. lihr.) machte Jiluuine- ff. ^ur rem. $ro»ing, bod? Ealwula gab bem ßanbe 38 n. Gbr. unter bebeutenber ©ebietäoergröjemng bie ,>reiheit Hitilcl, bie iiiiin unter ft uevm loieber. 72 u. (ihr. taut ,\\. für immer unter rönt. ißerroattung. — SSgL SDlommfen, Sie Sonaftie »on H. (in ben «ÜRitteilungen» bei 3£rrbäologifcben3n= ftitut-j ju ?ühen, SB. 1, 1876); Dteinacp, La dy- nastie de Commagene (in ber «Revue des etudes greeques», 33b. 3, 1890) ; Sabclon, Les rois de Syrie et de Coinmaffene (*ßar. 1890). JUnnnt einbaut (frj.), im Seutfdjen deiche ber Sefehlc-haher einer geftung, einer offenen Stabt, eine! ffrieg8fd)iff§. JScr ff. eineä ffriegäfd)iffä hat bie Sefugntg, al» ffommanbojeidjen ben ÜBimpel ber ffriegäfdjiffe im ©rofttopp feines Sd)iffS ju fegen; nur cecojfiuere tonnen biei, bod) ift bie Aunltion ber ff. niebt mit einer beftimmten (5harc\e oerfnüfpft. ff. eines Jorpebobooti ift ,;. "B. ein ßteute= nant ober Unterlieutenant jur 3ee, ff. eine» $anjer= idnfj-i ober einer ffreujerfregatte ein Kapitän nir 3ee. 3^er ff. tragt bie alleinige 2Seran.troortung für ba-J Sdjifj unb beffeu Sefaftung auf Reifen unb im Stiege; neben feiner feemännifctpmilitär. Aufgabe fällt ihm häufig im ätuälanb aud) bie 3Sertretung ber [Reid)§politii unb ber sJfeid)»intere|ien au. xxmi Öfterreicr): Ungarn ift ff. gletd}bebeutenb mit 6om= manbeur (f. b.); hei ben franj. Jufdruppcn ent= fprid)t bie (Jharge bes ff. berjenigen beä iUajor-j im beutfdjen öeere. Muniiiuiiibiiittiiv, bie .tt'ommanbobehörbe einer ©arnifon, bie einen ffommanbanten hat. Oft wirb auch ba-j Sienftgebdube, in bem fid) biefe 33ebbrbe befinbet, if. genannt. KummniiMcric (fr;.), f. .Uommenbe. Kommanbeut, f. ©ommanbeur. Hüiniuaiibiuriiifclit, f. .Uomanboriufeln. Moiiimaitbicieu (frj.l, im weitern 'Sinne glcicb- bebeutenb mit 35efet>ligen (eine Jruppenabteifung); im engem Sinuc oejeidjnetman bamit ba-5 Abgeben »on regtementarifdjen ffommanbotoorten an eine Jrubpe (f. ffommanbo). Sigeutümlid) ift ber beut; fdn'u Armee bie Benennung beä ein Armeetorps befchligeubeu ©euer als als tomiuaubierenbcr ©enerat uub bie bes Cberbefehlsbabers ber 3R«= rine als Eommanbi e r e über i'l b m i ra l. Müiiimiiiibit ■Jlr'tieniicfellfrijaft, f. Attte unb Aftiengefellfd)aft (S3b. l, S. 202 a). Mcimniaubitdr, f. ffiommanbitgefettfdjaft. HomiumiMtc (frj.), 3weiiigefd)äft eines öau= bclsbaufes; nidjt 311 oerroed)feln mit ffommanbit: gefellfcbaft (f. b.). HüiiuimubitgcfeUfdiaft , eine yanbelsiiejelU fdiaft (f. 0.), bei weld'er fid) ein ober mehrere @e= fellfdiafter nur mit Sermbgenseiuiacien beteiligen ( Si 0 in in aubiti ft ober .H 0 m manb i tär), wäbrcnf hei einem ober mehrcni aubern ©efellfcbaftern bie Beteiligung nicht in biefer SBeife befdn'änft ift (ffomptementat ober perföulid) haftenber ©e= fellfdjafter; Teutfdies MaubclsaefetUuicb Art. 150). SBie bas Sdnreiier Dbligationcnrecbt Art. 590 läfjt aud' ber 3eutjd)e (Entwurf eine» Üürgerl. ©efep,= luuiH's ij. 675 bei jebev jum Setrieb eines ßtroerbä gefd)äftS eingegangenen WcfeUfcbajt bie A-orm ber .it. ui. Ter Urfprung ber ff. wirb auj ein im Sec= banbcl bei fpätern ä'iittelalters iwrfommenbes 2ar= lehn ^urüdgefülirt, weldjes bie ©efege beä 13. unb 1 1. ^ahrh. als commenduro ober aecommendum bejeid)nen. Tie heutige gönn ber ,\{. fiubet fid1 am jrühefteu in granfreid), wo fie jtierft als sociei.- en coiumaude, fpäter im Code Marchand Don IGT:! als societe en commendite bezeichnet Würbe. "Jlnd1 v. Belgien unb Italien ift bie ff. fdwn lange beinüfd). ifet, finb unter G autjuindjcii. Äomnionbitift 523 Sie engl, ©efetsgebung fennt fie nid?t; toobl aber bie ber SBereiniaten Staaten oon ämerita, ioo ber stominanbitift als special partner, ber ffonipleinen= tar als geueral partner bezeichnet wirb. Über Sie ,"ymna einer St. j. Ainua (Bb.6, 3.821 a). Sic Errichtung ber S. joroie bie bei ihr eintreteuben Bcrdnbcrungcn finb zur Eintragung in baS über ten Ort, roo fic ihren cilz bat, geführte 6anbcls= reßifter anzumelden. Sie nabern Borfcbriften ent= hält ba§ Seutfdbe i>anbclSgcfcltbudi 2lrt. 151—156, Bai Sdjioeizcr Obiigationcnrcdit 3lrt. 591 it. 592. SaS SiecbtSoerbältniS ber ©efellfdjafter unter* cinauber richtet fidj nach bem, einer fdn'iftlicbcu Aorm nid)t bebürfenben ©cfellfdiaitsocrtrage; fo= weit teinc Vereinbarung getroffen ift, fommen bie entfpredtenben gcfctUid)en Beftimmungcn über bie Offene öaubclSgcfeilicbaft (f. b.) mit nadjfolgenben 2lblueicf)ungen zur 2ltur>cnbung. Sie ©efcbaftS: iübrung roirb burd) bett ober bie perföulicb baiten reu ©efettfdjaftet beforgt. Ein stominanbitift, mb djet für bie ©efellfchaft ©efdjäfte fdilieftt, ohne au§= bnirflidi ;,u eiftären, baf; er nur als $rofurift ober als Beoollmaditigter banbclt, ift nach bem Seutfdien .öanbclSgefctibudi 2lrt. 167 unb Schmelzer Obliga= tioneured)t 2lrt. 598 auS biefen ©efcbäjtcn glcidi einem unbefebranft baftenben ©efellfdjafter oer= pflichtet. Ein Stominanbitift barf , roettn ber (SefeB= fcbaftSPcrtrag nicht etroaS anbereS beftimiut, obne ©enefjiuigung ber anbern ©efellfdiaftcr in bem .■öanbelSjroeig ber ©efellfchaft für eigene oberfrentbe SHedjnung ©efdjäfte machen unb an einer anbern ©efettfdjaft alS offener ©efettfdjafter teilnehmen (SeutjdjeSöanbelSgefctsbudj 2lrt. 159; anbei'* na* Sdjioeijer Obligatiouenredjt 2lrt. 558, 591). See Stominanbitift ift berechtigt, bie abfdjriftticfe DMit= teiluug ber fÄbrüdien Bilanz }u Bedangen unb bie JKidjtigfeit berfclben unter Einficht ber Bücher uubBapierezu prüfen. SaS sSanbclSgeridjt fann auf ben Eintrag eineS Stommanbitiftcn , roenu wichtige ©rünbe bazu Porliegen, bie Mitteilung einer Bilanz ober fonftiger 2lufflärungcu uebft Vorlegung ber Bücher unb Rapiere zu jeber 3eit anorbuen (Scut= fdjeä A>anbelSgefe&bucb 2lrt. 160). 3ft über bie öBbc ber Beteiligung an ©eioinu unb Serluft nidjtS oer= einbart, fo roirb biejelbe nadj rid)terlid)eiu Ermeffen ieftgcftcllt. 2lm Serluft nimmt ber Stominanbitift nur bis jum Betrage feiner eingezahlten ober rüdftänbi= gen Einlage teil (SeutfdjcS SiaiibelSgefcbbud) 2trt. 161 u. 162; Sdjroeizer Obligationcnredjt 2lrt. 596). Ter St ommanbitift ift nicht Beipflichtet, bie ihm ebenfo roie bem offenen ."öanbclSgefellfdjafter oon feiner Einlage ju bereebnenben 4 Sroj. 3infen, wenn fie ihm gejohlt finb, ober ben bezogenen ©eroinn roegen ipdterer Serlufte an bie ©efettfäjaft surüctjujiabjen ; iebodj wirb, folange feine urfprünglidje Einlage burdi Serlufte oerminbert ift, ber jährliche ©etoinn ;ur Tcdung bcS BerlufteS uerroenbet. Seit Wläu; lügern haftet er fo roeit perfbnltd), als ihm 3'nfen ober ©eminn mit bem Erfolge aitögejablt finb, baf; feine Einlage baburd) cerminbert ift, jeboeb nicht, raeun bie Zahlung gemafs einer in gutem ©lauben aufgenommenen Bilanj gemad)t unb empfangen ift (XcittfcbeS .'öanbclSgefehbud) Jlrt. 161 it. 165; ccbmeijer Cbligationenrecbt 3lrt. .605). 3m Verhältnis ui britten äperfönen tritt bie recbt= liehe SBirlfamfeit ber ^. mit bem ^eitpunfte ber Ein= tragung in baS .«anbelsregifter ober bcS Beginns ihrer ©efchäfte Por ber Eintragung ein. 3m Ichtern Jolle baftet jeber fiommanbitift britten 9ßerfonen SriileT, bie man unter SV oerm für bie bis jur Eintragung entftaitbencn Berbinb; tidifeiten ber ©efellfdjaft gleich einem perföntieb haftenbeu ©efellfdhafter, roenn er nid)t beroeift, ban benfelben feine bcfchränlte Beteiligung befamit mar. Sie S. fann unter ihrer girma Dtechte erwerben unb Berbinblicbfcitcn eingeben, Eigentum unb anbere bingfiche SRecbjte au ©runbftücfen erioerbcn, oor ®e> riebt flagen unb oertlagt toerben. Xer Jtommanbitift fann oou bin ©laubigem ber ©efellfchaft perföulich oertlagt toerben, fotoeit er bie oerfprochene Einlage nicht eingezahlt bat ober fo= meit ihm biefe ,ut Unrecht zurüdgejahlt ift (T>eut= fchcS .fianbelSgcfetibud) 2Crt. 165). ~JJactj Sd)ioei;,er Cbligationenrecht 21 rt. 600 haben bie ©laubiger roäbrenb ber Sauer ber Ä. fein biretteS .«lagerecht gegen ben Äommanbitifteu. löäbrcnb beS BeftchenS ber ©efellfchaft barf beut .Hommaiibitiften bie ur= fprünglicbe Einlage ireber zurüdge jablt noch erlaffcu toerben. Sie Einlage baftet ben ©laubigem aud> für bie oor bem Eintritt beS Jiomntanbitiften einge= gangenen Berbinblichteiten, felbft trenn bie giriua eine iinberuug erlitten bat. Ein entgegenftebeuber Sßertrag ift gegen Sritte obne rechtliche SBirtung. Ser sJlame einei Mommanbitiften barf in bie Airma nicht aufgenommen toerben ; anbemfallS baftet er ben ©laubigem ber ©efcllfdiaft glcid) einem offenen ©efellfdjafter. Sie für bie Offene .öanbelSgefellfdjaft (f.b.) gelten= ben Beftimmungen über bie ^rioatgläubiger eiucS ©cfellfd^afterS (2lrt. 119—121) finben auch bei ber J?. 2lntoenbung. Sen Komplementär tonnen bie ©efellfd)afts= gläubiger nach beutfehem Siecht auch mdbreub be-> BeftebenS ber ©efcllfdiaft perfonlid) belangen, nad' 5duoeijer3iecht2lrt.609erft,menubaSGejellfd)aftj-- oermögen zu ihrer Bejriebigung nicht ausreicht. 3m gall ber ^ahlungSunjähigteit ber Ä. finbet über baS ©efellfchaftSoermögen ein felbftanbige-:- SonlurSp erfahren ftatt. 2ln baS Vrioatoermögeu beS perfbnlich haftenbeu ©efellfcbafterS fönneu fid1 bie ©laubiger in biefem galle, über baSfelbe mag ber SonturS eröffnet fein ober nicht, nad? beutfehem roie nach Sd)toeizer Stecht erft megen ihres 2luSjall-> halten. Ein 3toangSoerg(eich fann mit ber Seut: fdjen JTonfurSorbnuug §. 200 nur auf ben SSor= fcblag_ aller perfonlid) haftenbeu ©efellfdiafter ge- fchloffen roerben. Ser ^niangäocrgleich begrenjt, fotoeit er nicht ein SlnbereS feftfegt, zugleich ben Umfang ber folibarifcbeu öajtuug ber Romolemen= tarc mit ihrem fonftigen Bermögen. SBenn ein fiommanbitift ftirbt ober zur Bermal= tung feineS BemtögenS red)t(id) unfähig wirb, fo hat bieS bie 2lujlöfung ber St. nicht zur golge. ©onft gelten für Sluflöiuug" ber St. biefelbcn Beftimmuu= gen roie für 2luflöfung ber Offenen ,^anbclSgefell= i'chaft. SBenn eine fi. aufgelöft toirb, ober toenn ein Stommanbitift mit feiner gaujen Einlage ober einem Seile berfelben auSfcheibet, fo muffen biefe Zt)aU fachen in baS öanbelSregiftcr eingetragen roerben. Sie Silagen ber ©efellfdjaftSgläubiger gegen einen ©efeÜfchaftcr auS 2lnfprüd)en gegen bie &c- fellfchaft oerjähren in fünf fahren feit 2luflöfuug ber ©efellfchaft ober feit feinem 2(uSfcbeibeu ober feiner 2luSfd)lief3ung, fofern uidrt nad) Befdiaffcu= beit ber gorberung eine fürzere Bcrjährung gefeit lid) eintritt. — Über bie Siquibation f. b. Über bie St. auf 31 f t i e n f. 2lftie unb Sütiengefellfchau (Bb. 1, 6.292). »ommaubitiff, f. S^ontmanbitgefellfchaft. iBt, finb unter [ruber namentlid) in Jvranfreieb oiole. (3. Slbbe" unb fiommonbe.) ftomnteiibc imiitellat. comraenda, »om lat.com- mendare, anoortrauon), fi o m m a n b e r i c , H o in t u = rei, urfprünglid) eine erlebigte, oon einem benad)= barten ©eiftlid)en einftireilon oertoaltete ctelle: looitorbiu eine in 3nterimäoerroaltung befinblid)e SPfrünbe, boren bauotfäcblidie C'infünfio ein be güterter Vau- bejopj. 3o gab o-j namentlid) im Aiair fifeben SReid)e Caien= ober fiommenbataräbte (abbates commendatarii). Tic "^dpftc traten biefer 3Serroeltlid)ung bei Rird)enoermögenä ;nat mit Srfolg entgegen, geftatteten aber bafür, bafi bbberc ober fonft begttnfttgte ©eiftlicbe mehrere, felbft un= vereinbare Stellen atS R. an ficb jogen. Saä Jriben= tiniidle Rongil oerfuebte ben frühern SDJifsbräudjen ;,u fteuern, unb loenu aueb ber l^aoft noA fi. ;u er= teilen befugt ift, io ift baS gnftitut boeb oon feiner praftifebou Öebeutung mehr. 35ei ben geiftliebcn 3litterorben trug man ben Flamen fi. auf bie ©ebicte über, roelcbe einjeb neu Crbenjinitgliebcm (Romturen, commenda- tores) äur i>enoaltung ober ?euSnießung übergeben mürben. Tic 2luffiebt über bie fiomtureien einer ^rooiflj führte ber Janbtomtur. 3lueb bie To= tation eines iUfar» ober Slttariften bei Toinfirebou beifet fiommanberie. fiommenbenbrief ift bie Urfunbe, mittel-:- melcber bem fath. ©eiftlidjen ein fiirdienamt über tragen roirb. Ter "öifebof empfangt für biefe Über= tragung eine Tare, ba€ fiommcnbengelb. Sommen fali/mue* (neulat.), f. cehmarotjertum. St ommen iurabd (tat) finb gleidbartige drofsen, bie fiebbureb eine unb biefolbo gleichartige Üröfje ebne :Koft meff en unb teilen (äffen. 3 n f D '" m o n f u r a b e l hingegen fmb ©rofeen, boren SBerfrättniiS irrational ift, b. b. bureb ben Quotienten ganzer Hablen nicht ohne einen roenn audi noch fo fleincn Johlor au«= gebrüdft «erben fann, j.9. bio Seite unb bieS)iago= nale eines Cuabrat», ber 5)urd)meffer unb bcr Um= fang eine-:- firoifeS. Kommentar dat.), urfprünglid) fooiel roie 9Io= ttjenbud), ff iv>cnbafter ober tagebud)artiger Seridn (f. Commentarii); jeKt gemohnlich fooiel roie 6rtlä= rung, fortlaufenbe unb juiaminenbangenbe Slu§= legung eines SBucbeS; fiomincntator, Gtttärer; fommentieren, ertlärcn, auslegen. (2. Sjegefe.) Sontmcrei (oom lat. commercium), in ber 2tu= bentenforaebe fooiel roie feiorlid^es Trintgelago. .Uommerfieren, einen fi. abhalten, an einem fi. teilnehmen ; Rommer§bud), Sammlung oon ü?ie= bem, roelcbe beim ii. gefungen roerben, unb oon Stubentenliebern Oberhaupt; bie älteften bergleiebeu Sammlungen Maren: «Stubentenlieber, gefammelt unb aobefiert", oon lihr. SB. .Hinbieben (yallc 1781), ttätabemifcbeä Bieberbud)» (2 S3bd)n., 1782 u. 1795, oon älug. Sitemann), «2rinf: ober 6ommerfd)lieber» (hj. oon SR— b— r |,V Ebr. Sübiger], &atte 1791 ), «äfabemifdjeä fiuftloälblein oberSlushunb lieblidjer SBurfdjenlieber» (gefammelt burdi iVrfulcs 3ftauf§= eifen, SBHtborf 1 79 1 1. Tio oerbreitetften finb gegen» »artig bie bei Jeuhner in i'cioüg unb bei 3ebauen= bürg in i'abr erfebeinenben fiommcrsbüebcr. — 9)gl. Sober» unb SRidjarb Reil, ©eutfdje Stubentenlieber beö 17. unb 18. ^abrl). (8abr). i&t, pnö unter C aufjufii^cn. ftmnmag -- Stoiuiiiiffiou 525 Jtommcc3 (frj. commerce), ucraltctcr SluSbrud für ftanbel, Sertebr (f. Commercium). Mummcrjicuiat, SRatätitel ber groficn Staue ber fog. Sitularräte (f. b.), wirb au8fd)tief»lidj an berDorragcube ginanjm&nnet, ©rofjfaufleute unb 3ubuftrielle uerlieben. [fd)aft. Jtotnutcv;,foIlcgium (in 2l(tona), f. Kaufmanns Ji ommcvjla fr, e'in©ewid)t, bas trüber in mebrern Staaten bei ber SBeftimmung ber Stagfäbigfeit ber Sdu'ffe (bei ber Srmittetung ber «Safttateit» ober bei ber ©cbipmeffung), 3um Seit audi bei ber (*r= bcbuug beS SonnengclbeS bou jremben @d)iffen unb bei ber geftfe&ung ber 3eefrad)tcn bie Sinijeit bit= bete. 3n Sänematl ift fie uod) gebräud)lid). S).ie K. war (bis fönbe 1871) in SSremen unb Hamburg = 3000 kg; in iföormegen bei ber ©eefradjt (bis (fnbe 1877) = 2590 kg, bei ber Sd)iff*meffuug (bis (Jnbe 1873) =5,0957 cbm. Jjn Sänemarf ift fie = JTommilitoncit, f. Commilito. [2600 kg. ttuntuuuatunt (tat.), Slnbrolmng, befonbers götttidjer Strafen. ft ouuiuf» (tat.), bie Bulgare SBejeidjnung bei bem Solbaten Dom Staate in natura gelieferten ©egen- jtdnbe; fo wirb baS ©olbatenbrot Kommifsbrot, ein Dom Staate bem Selbateu oerabfolgtc» 6emb als Kommijjbcmb bejeidjnet u. f. w. — Unter Kommi&bienft mirb in ber familiären Spracbe Per Sttenft bei ber 2 nippe, im ©cgenjati ju bem aujscrbalb ber gront (im ©eueralftab, ber 2lbju= tantur, auf ben fianjleien u. f. id.) oefftanben. Sommiffar (tat.; fr3. commissaire, Kom = miffär), j. Kommiffion. RommifTrttt«t,Amt,SteUungeine§fiommifTars. ^ebörben biejes Samens gießt eä beute nid)t mebr, Dielmcbr wirb bieSejeidjnung S. für bie BroBifotifcbe Serwalturtg »du Ömtern gebraucht. Sie preuf;. 3$ettDattung beS 18. Sabril, batte fi. als ftänbige Sebörben ber Staatsauffid)t über bie Statte, bc= ionbers für bie ©teuerBertoaltung. (S. Commissa- rius loci.) fii'iiiiniffariicrie^crtictimung. 9iad) bembai beutige StrafBerfabren bebervfd)enben ©runbfatt ber 9Jhinblid)Eeit unb Unmittelbarteit müjsten alle 3eugen unb Sacboerftänbigeu in bcröauptDcrbaub= hing (f. b.) münblid) Dernommeu werben. Sem ftebeu oft Kraufbeit, ©ebmtlidifeit ober anbere uid)t ju bejeitfgenbe Jpinberniffe, namentlid) and) grofse Entfernung beS 2Uifenttjatt«urte§ entgegen. yn foleben, Don ber öfterr. Strafprojefioibnuug in §. 252, 3lr. 1 Don ber gäujlidjen Unmöglidifcit niebt unterf ebiebenen fällen »erlangt bie Seutfaje ©traf: pro&ef orbnung in §§. 222, 223 eine burd) ©eridjts: befd)luf; im öauptDerfabren anjuorbncnbc SSemeb= mung burd) beauftragten ober erfudbten ötiebter. SBon biejer K. 3>. finb, wenn nid)t ©efabr im Sßcv= juge, Staatsanwalt, Slngeffagter unb Skrteibiger Dorbcr ju benad)iid)tigen. Saä Sßrotofoü über bie Verncbmung tann, wenn ber öinberuugSgruub uod) fortbeftebt, in ber öauptDevbaublung Beriefen werben. Sie 93eftimmungen über bie SBewei§auf= nähme burd) einen eifuditen ober beauftragten 3Ucb= tcr im Gioilprojefe enthält bie Seutfdje UiüilprojelV orbnung in ben §§. 32G fg. JTommiffiou , ber Stuftvag Mir 2luSfübrung eines ©efdjäfts, namentlid) in öffentlichen Singe: legeubeiten. 2ludi mandje mit 2luSfübrung foldier (Sefdjafte beauftragte SBcbörben (3. 23. ©encrab tommijfton) ober eine mit gemeinfamer JluSiübruug beauftragte llJebrlieit oou Sferfonen (3. 93. Subget= 2(rtitct, i)ic man unter S uci tommifiton u. a. in Parlamenten; jßvftfUtiflStotn- mijfion; Sebaltionäf ommiffion , bie mit ber fdirift lidien gaffung eine« Sefqluffeä beauftragt ift; Unter; ober Subtomtmfjion , Der Stuäfcbufe einer gröfeern §. jur 3luSfüb,rung einei Speeialauftrags, f. audj'i'luSnabmegeiidjte) »erben S, genannt^ eine 10 beauftraateCinu'lperfonfiieamten.Uommiffar ober Kommiffär (;,. S8. ^oliieitommiffar, ricpter= lid)er .ttommifjar, \. .Uommi(jarijd)c Sßerneb,mung). 3m San b el§ D er leb r ift ,ü. nad) bem 3)eutf djeit Öanbelägefefebud) ber einem Kaufmann, weldjer ber= artige ©ejdjäfte gcwerbSmäfug fcbliefit, erteilte 3tuf= trag, in eigenem jiamen für Dtecbnung be§ Sluftrag: gcbcrS ein öaubelsgefdiäft (f. b.) abjufcblie^en. Ser Auftraggeber lieifst Kommittent, ber beauf= tragte Kaufmann Ä 0 m m i f f i 0 n ä r , bas infolge bec- s2luftragS gefdiloffcue ©efd)äft .HommiffionS-- gefebäft. Db baS aufgetragene ©efdjäft öanbel§= gefdjäft ift unb jomit eine S. Borliegt, beurteilt jid? nad) ber $erfon beg fiommifftonärä. Sa baS ge= werbsmäfeig betriebene .ttoimnij)'ipnSgefd)äft uacb bem Seutfdjen ,V)anbel->gejela$ ©efd)äft im Slamen be§ äluftragaeber§ abju= fd)lief;en, fo ift bies feine K. Sine K. liev^t ferner nicht dov, wenn ber ^Beauftragte nur Vermittler ift. Ser 9)Jatler ift nidjt fiommiffiongr, obwoljl et im gemeinen Sebeu mifjbräudjtid) fo genannt wirb. K. i'inb u. a. SBertaufä; unb SinlaufStommiffionen, 3n= taffolommiffionen, 3al)luugSlomuiiffu)ueu, Krebit= Eommiffionen, Spebitiou (f. b.). SaS ©dbmeijer Dbligatiouenred)t 2lrt. 430 be= finiert ben Kommiffionär als benjeuigen, metoer gegen eine KommijfionSgebübr (^roBipon) in eige= nem Jiamen für Diedbnung eines anbern, bes Kom= mittenten, ben ßinfauf ober Verlauf Don be»eg= lidjeu Sacben ober Wertpapieren übernimmt. 2)eim nad) beftimmt fid) aud) ber Öegriff ber 8. unb bev .«ommif)iouSgefd)äftes bort auberS (teils enger, teils weiter) als in ®eutfd)tanb unb öfterreid). S)urd) bie ©efdn'ifte, weld)c ber .Hommilfionär mit bem S)ritten fd)liefct, wirb er allein bem SJritten gegenüber berechtigt unb Berüfltdjtet. ^wifdjcn bem Kommittenten unb bem ©ritten eutftebcu barau-> feine 3ted)tc unb Pflichten. Sortierungen aus bem ©efebaft, welcbeS ber Kommifftonär abgefd)loffew bat , 3. 53. bie gorberuug auf ben Kaufpreis einer in K. oerfaüften SBare, fann ber Kommittent bem Sritten gegenüber erft geltenb madjeu, wenn fie ibiu Don bem Kommiffionär abgetreten finb. Siefe 2lb= tretung tann er nad) beutfepem SRecbt f orbern, Dor= bel)altiid) ber bem Kommiffionär gegen ben Koiu= mitteilten juftebenben Grjahanfpiücbe in bem burd? 2lrt. 374 geseidjneten Umfange; biefe Slnfprüdje bes Kommiffionärs finb juoor ober bei ber 2lbtretung 3u befriebigen. Üfud) oor ber älbtretung gelten mit bemfelben SSorbebalt folebe gorberungen im SBer bältnis jwifd;en bem Kommittenten unb bem Moni mijfionär ober beffen Gläubigem als gorberungen bes Kommittenten (2trt. 3GS). SRad) ©djmeiiet Sein gebt bie gorberung auf ben Kommittenten Don felbft über, Kenn biefer feine Verbinbliebfeiten gegen ben fiommifjtonär erfüllt bat. 6at aber ber Kommij= fionär bie gorberung bereite- eingebogen, fo Derbleibt bem Kommittenten nur ber Berföntiaje älnfprud) an ben Kommiffionär aus bem 'JluftragDcrbältni?. lnijt, finb unter K aufäufurtjeu. Ö215 kommiffionär — Acommijfioii*lHid)l)aiioei S)ie bem Kommiffionär 5. stf. ;um Verlauf au= vertrauten Sachen bat er fo lange, als er nidit bie R. ausführt, für ben Kommittenten aufjubetoafren, im!? jie bleiben Gigcntum beS lefttern,' Solange fie fid) unveräufeert in bei 6onb beS Kemmiifionärs befinbeu. Sadjeu, nvlcbe ber Kommiffionär bureb baS Kemmifnonsacid'äft von ©riiten erlangt, geben mnacbft in {einen Sefifj unt in fein Gigen= mm übet, eä fei beim, baß er fie »on vornherein mit bem Willen ergreift, für feinen Auftraggeber ^efih unb Gigentum ,m ettoerben. 3ft tetitereS nidjt ber gfall, je erlangt ber Kommittent 33efiR nnb Gigentum erft burd) bie Übertragung beS Kommii fionars. Tteiclhe tann aber formlos erfolgen, 3. 33. bureb bie öon bem Kommittenten fttllfdjtoeigenb angenommene Grilärung, bafe ber Kommiffionär bie getauften unb ibm übergebenen Waren für ben Kommittenten auf Sager, bie Rapiere in gefonber* teS Tevot nimmt, gft eine foUvc Grflärung nicht eine leere abrate, fonbern entfpridjt ibr au* bie tbatiacbUihc Ausführung, fo barf beiRommiffionär fpäter niebt toieber über baS bem Kommittenten er-- iporbene Sigentum ebne beffen Suftimmung »er= fügen, er toürbe fid) fonft einer Veruntreuung fdjul= big maiten. Stadj SdjtoeijerDbligationenretpt Art. 399 tann ber Kommittent im Konturfe beS Kom= miffionärS bie öerauSgabe berjenigen betoeglidjen Sachen forbern, welche ber Kommiffionär in eige nem Kamen, aber für SRedjnung beS Auftraggebers erwerben bat; bo* ftebt ber SJtaffe ein ^nrüct= bchaltinigsiwht toegen ihrer ©egenforberungen 311. Ter Kommiffionär hat baS ihm aufgetragene ©e= fdjäft mit ber Sorgfalt eines orbentlicben Kauf; mannS im Sntereffe beS Kommittenten gemäfj bem Auftrage auSjufübren; er hat bem Kommittenten fofort nad) Ausführung beS Auftrags bawon An= jeige m machen; er hat bem Kommittenten über baS ©efdjäft Stecbcnfchaft m geben unb ihm 311 leiften, maS er auS bem ©efdjäjt ui forbern bat. .vmnbelt er ni*t gemäfj bem Auftrage, fo ift er nun Sdjaben= erfaU »erpfCidjtet; ber Kommittent ift auch nicht ge haften, bas ©efdjäft für feine SRedmurtg gelten'm laffeu. SnSbefonbere enthält baS öanbelSgefetsbudj (Art. 363 unb 364) Vefttmmungen, wenn ber Rom= miffionär beim Einlaufe ober Verfaufe bie ibm vom Kommittenten gefegte VreiSgrenäe (Simitum) mm Nachteil bei lefetern verlebt hat. Sdjliefjt berKom= miifionar m günftigevu Vebingungen ab, als fie ihm Dom Kommittenten borgefd)rieben finb, fo fommt ber Vorteil bem [entern allein ;u ftatten. SBenn ba§ mm Verlauf gefanbte ®ut fid) in einem eulennbar mangelhaften oiiftanbe befinbet, hat ber Kommiffionär bie :Kcchte gegen ben gracbt= iührer ,m wahren, für ben VetoeiS bei mangel haften »JuftanbeS m forgen unb bem Kommittenten ebne Verjug 9tad)rid)t m geben; fonft haftet er auf cchaoenerfai',. ircton Vetänberungen an bem RommiffionSgut ein, toelcbe beffen Gnttoertung be= nirchten lafjen, unb ift teine -Seit verbanben, bie Verfügung bec- Kommittenten ein mbclen, ober fäumt ber Kommittent in ber Verfügung, fo tann ber Kommiffionär ben Verlauf beS (^>iitoc- in ben gc= fctdidien formen oeranlaffen. Gin gleiches SReäjt bat er, toenn ber Kommittent übet bas ©ut m r;er= fügen unterläfu, obmobl er luer.ni uadi %cici,t ber Sadje »erpffidjtet mar. Ter Kommiffionär ift für ben SBeriuft unb für Sefd^äbigunej bcS ©ute§ oer antoortlid), toenn er nid)t betoeift, baf) folcbeS burdi Umftänbe herheigenihrt ift, welche burd) bie Sorg: Srtitel, bie man unter fi üen falt eineä orbentücben Kaufmanns nid)t abgeioeubet roerben tonnten. Ter Kommiffionär, meldier ohne Gintoiüigung bei Kommittenten einem Tritten i Krebitieren am Orte bei ©efdjäftS feanbelSgebraud) ift. 6at ber Kommiffionär unbefugt auf Krebit oertauft, fo hat er bem Kommittenten, toeldjer biec- nicht genehmigt, fofort ali ©djulbner bei RaufpreifcS bie ^abluu.i ju leiften, einen entfpredjenb geringem, roenn er bf toeift, bafe bei Sarmbluua ber^ßreiS ein geringe rer geioefen fein toürbe. über bie öaftung beS .H cm miffionäri für Slufjenftänbe f. Telcrebere. Solange bie R. noch ixid.it aufgeführt ift, tann ber Rommit teut ben Sluftrag toiberrufen; ebeufo tann ber Rom miifionar bie 'Jlimabme bei Auftrags toiberrufen, bodi haftet er für ben bem Rommittenten auS einem 3Biberruf ,mr Unjeit ermachfenen Schaben. Ter Kommiffionär hat bie sl>rouifion (f. b.), in biefem ,>alle audj R. genannt, 511 forbern, toenn ba-> @efd)äft auigeführt ift. gür nidjt ausgeführte ©efd)äfte tann er eine AuSlieferungSprooi^on nur bann forbern, wenn biei ci-t -:- i-i cb vd u d1 li ct> ift. Aiir bare Auslagen ober ;um i^olijuge oei- ©efdjäftS nottoenbige ober nü^Iicpe Aufroenbungen ift ihm ber Kommittent erfalivfliehtig. Ter Kommiffionär hat (Art. 374) au bem in feiner öanb befinblichen ober ihm fonft mr Verfügung ftehenben RommiffionSgut ein $fanbred)t (in ber Sdjtoeij 3m'ürfhehaltungv vedni toegen aller feiner ^orberungen auS biefer K. unb felbft toegen aller feiner yorbentngen aus laufenber Siecbnung in Kommiffiouigefdniften im ber Sdjroeij unter Kauflcuten toegen her aui ihrem gefd)äftlicben Vertebr herrührenoen gorbenmgenj. Pr !ann fich ans beut RommiffionSgut in befd'lcu uigter SSBeife be;ahlt madjen (Art. 310). über baS SRedjt bei RommiffionärS 511m Selbft eintritt beim (5'infauf ober Verlauf von SDaren, SBecbfctn unb ®ertpapieren, meldie einen Vörfen= preis ober [DlarttpreiS haben, f. (5'intaufsfommif ficit. — Sitteratut f. Kommiffiouihaiibel. kommiffionär, ein Kaufmann, welcher geioerbs- mäfeig für :Kechiuuig unb im Auftrage anberer(bic= fclben mögen Raufleute ober 5iichtfaufleute fein), aber in eigenem Flamen, &anbelSgefd)äfte fd'liefu (f. Rommiffion). — Über ben R. im 33udihanbcl f. RommiffionSbucbb,anbe(. — Jjn einem anbem Sinne beieiduiet R. in Aiantreidi einen Tienft mann, (5"rfenftehcr u. f. 10. Komm it" 11 im ber Timnu Itferftnareu. eine ftänbige Vebörbe ;ur Ausarbeitung berSd)iffabrts= unb ctromvoliieio.ufdiriften für bie Tonall, hefteht aus Abgeorbneten Don &fterreid)=Ungarn, Vaoern, Württemberg unb berSürfei fotoie aus Rommiffaren für SDiotbau, SBa(ad)ei unb Serbien unb begann ihre feirffamfeit 20. "Jioo. 1856 m SBien. 6ier entftanb bie Tonaufduffahrtsatte, toetebe T.Korj. 1S5T unter: jeidmet unb '.K vvm. 1858 ratifiziert toürbe. Jt 011t iiüf fioiio5 fiommifftonärä unb feine (5t fabrungen in bem betreffenben ©efcbäftSjWeige unb an bem betreffenben Statte fiebern bcin Kommit teilten -bicfclbeu Sorteile wie bie fienntniffe unb Erfahrungen eines rebtieben DJlaflerÄ. darüber hinan* fet-,t aber ber fiommiffionär feinen perjön= lidien firebit ein für einen bem britten fiontrahen^ ten nidjt ober nidit ali frebitwürbig belannteu Kommittenten , unb ber fiommiffionär übernimmt bie SRealifierung bc^ ©cfdnift-j. Seibcr haben Seruntreuungcn unb betrügerifdje Hantierungen uou in weiten .Hreifen als junerläffig angejeheneu fiommiffionären an großen beutfdjen Sörfenpläfeen suinal unerfahrenen fiommittenten in ben Ichteu fahren grof.e Serlufte gebracht. Sie Sörfenenquete (f. b.) hat fid) mit ber Uuterfudnutg biefer Serbältniffe befdjäftigt, unb bie (fiiattctetoiw , miffion bat Sorfcbläge ;u neuen gefetilidten unb ! reglementarifdien Sorfdu'ifteu gemad)t. Über t>en überfeeijdjen fi. f. fionfignation. Sitteratur. ©rünbut, Sa* SRedbt beä fi. (SBien i 1879); 2epa, Sie Sehre com Selbfteintritt beS fiommiffionärS in @inlaufS= unb SertaufSaufträgc (Stuttg.1883); ÜHunt, 2Jlifjbräucbe an ben Sörfeii j (Seil. 1892). ^ommiffion^rat, Sitularratetitel äbnlidi bem ' bc« fiommersieuratS (f. b.), wirb um ba» ©emein= I wefen uerbienten ©efdjäftSleuten ber öerfd)ieben= j artigfteu Stellungen verlieben, bleibt aber trof, 9tange§gteid)beii in focialer Sejiebung hinter bem Jtommer.ueuratstitel üurüct. Sommiffioit^vimcffc, f. fiommiffionStratte. Miniiiiuifuuicuntti- ober fiommif f ionS -- wedifel, junädjft bie Statte für frembe :)icdmuiui (f. Sraffieren); fie wirb im 2Bedifel burdi bie Sedungsflaufel «unb ftcllen folche auf SWedmung beS .ficrni N. N.» (SlnfangSbucbftaben be§ Diamenc- ober ber girma beS SluftraggeberS) lenntlid) ge- mad)t. ©obanu bejeidinet fi. bie SHmeffe für frembe SRedjnung (fiomiuiffionsrimeffe), 3. S. wenn A bem C f cbulbct unb ihm burd) feinen Sanfier 1 : 3Bed)fel (Sßtmeffen) jufdiiden Iäj;t; ba§ fiommif fionSoerbättniS wirb hier in ber Satutaquittung: «SBert in 'Jiedniung N. N.» auSgebrüdt. fi. beifn aud) ber mit Sollgiro 311111 !jntaffo gegebene S>ecb fei. 3n lehterm ünne werben in ben lUllgemeineu Sefrimmungen über ben ©efdiäft^vertebr mit ber :Heidi->hauf bie ihr mit ©iro jum 3"taffo gegen Sro Difion gegebenen SBechf et fi 0 m m i f f i 0 n S w e di f e l genannt. MoiiimiiHoiif unter (f mtf,3ii[itd)eii. 528 $ommoi>ore=3nfeIn — Sommunatanleirjert hohem Sang eineS Vrigaticr» einnimmt 2ll§ jlangabjcidjen trägt et eint breite ©otbtreffe unter Ter Krone am '.'irmel, fonft bie Uniform bei .Hapi= tan» jur See. Ter Jitel haftet nur an bet Aimttion, niebt an bet Serien. Ter .«. bleibt Deshalb nadj 3luflejuug be§ ©e{dj)r»aber8, roenu uidu feine S3c- förberuna ;um ftonterabtriiral erfolgt, Kapitän -,ur See. Sei antern Stationen ift ft. nicht mir 511111= tien, [onbern ein ~>ianii , ber bem Setrefjenben auch nadi 2lufjerbienftftcllung beä oon ihm geführten ©eidnoatcr» verbleibt. ftommosorc^inelit, f. Romanborinfeln. Äommovattim ilat.i, bet Slufenthalt. Komntor teilten dat. coniinorientes i , bie jU= lammen Stetbenben. äBenn mehrere, namentlid) miteinanbet oetroanbte Verionen bei bet gleichen ©elcgenbeit, j. 8. bei einem Sdufibrud\ einem (Sifenbabnunfall, einer ,u'uer»bruuft u. bgl. um ba§ Seien gekommen finb^ fo fann es, beionter» für erbrecbtltcbe Verhdltnuie, toidjtig fein, feftsufteHen, meldte ber oerunglüdteii Sßerfonen »or ben anbern geftorben jlnb. Sn für tarnt nid't jiocifelhaft fein, taf; betjenige, toeldjei :Hccbte baraus herleiten null, batj eine biefer Sßetfonen oor ber anbern geftorben fei, bie-:- bartbun mu&, unb meint er ec- nidn bemeifeu fann, fein angeblidje§ 3ted)t nidjt burdjfefet. Ta-s röm. Sed't fteilt eine Vermutung babiu auf , taf;, toenn (Fitem unb ftinber in einer gleichzeitig übet fie hereingebrochenen ©efahr umgekommen fmb, ge= fdilecbtereife ftinber nad) ben (iltcru, niebt ge= {djlccbtsrcifc .Hinber oor ben (Eitern geftorben finb. — T>er Code civil unb ba» Vabifcbe Sanbr. 2lrt. 720 — ~cli [teilen ätniltdie, aber loefeutltch oenpidcl terc Vermutungen auf. Slnbere iHeditc, ;. SB. ba» freite, äfllg. 8anbr. 1, 1, §. 39; 1, 12, §. 401, ba» Säcbf. Vürgcrl. ©efefeb. §. 2007, tie tbüring. 6rb= gefetje, ter Teutfd'e Sntrourf itiocite Sefung) §. 10 unb ba» Sfterr. Vürgerl. Gefctib. §. 25 {teilen in tterfdnetener gaffung eine Vermutung für ba<3 gleichseitige Ülbleben ber in tcrielben Gefahr um* getommenen Verfouen auf, teil«' allgemein, teils nur in Sejug auf erbred'tlicbe Verhdltniuc. Jtommoi?, .Hlagegefang in ber alten gried1. ita= göbie, abroechfelnb von einem Schaufpieler unb oou bem (Jhor oorgetragen. Hommutioit ilat.i, in ber fEftebijin bie geioalt-- fame Stfdnltterung be-;- .Herr er* bureb Sali, Stur;, Schlag, Stof; u. bgl. unb bie baburaj heroorge: rufenen ftranlbcitserid'cinuitgeu, insbef entere bie ©etümerfebüttcriing (f. b.). Somtnnn ilat.i, genteinfam, gemein. kommunal ilat.i, einer ©emeinte (f. b.) gehörig ober eine ©emeiiitc betreffeub, baher Sommunab amt, ftommuualbeamtc, fooiel loie ©emeinbe: amt, ©emeinbebeamte ; .U o m m u nali a ft e n , H o m = inunalabgaben, foriel mie ©emeinbelafteu, @e meinbcumlagen ; ft o in in u n a 1 p e r f a f f u n g , jooict roie ©emeinbeoerfafj ung ; 5t o in m u n aloer b ä übe, jooiel rote ©emeinbeoerbdnbe (f. b.). Jlommunalttiileificii, bie von ©euteinben unb fonftigen fommuualen SSetbdnbeu auf @tunb be-> bffentlidjen ftrebitä hemirften cchulbaufnahmen. Sa Me Sommunaloerloaltungen bm\i' bie 3lnleib,e: aufnahmen bem ©emeinwefen in bet "Hegel roeit= gehenbe, auf eine längere ;Keibe uou fahren ftd; ctftredenbe fiuauuelle ßetöflicbtungen auferlegen, fo ift bie Begebung Pen Anleihen feiten* ber ©e= meinben u. f.». in allen ©emeimuefen oou ber ©e= nehmigung ter Staate-; ober ätufftd)t§beb,örben jdbia feit im oorauä feftgefefet toerben tann. (iinc ftaat= lid'e Prüfung beä Tilgungcvlaues unb ber 5tin= bierung ber R. ift namentlid) ba geboten, roo bie -Jlnleibe in ber §orm von auf ben Inhaber lauten= teu 2 dniltverfchreibungen begeben roirb,ta in tiefem Jalle bie Sdjutbtitcl in ben '33efih roeitercr 35olfs= freife übergehen, loeldje fich felbft über bie Sid^ei heit ter hetreffeuten tommunalen fförperfdjaft ein uitrejfeute-:- Urteil nicht ju hüben Devmögen. SBenn fo bie Staaten allgemein bie 3lu#gabe uou fi. im Sntereffe be§ ^rioatBublifUms unter ihre xUuifid>t ftellen, fo erlernten fie anbererfeit-S auch bie Vflidit au, ben hetüritigen, namentlid1 teu ({einem, Weniger lciftuug«fdhigen .Hommunen jur 38efd)af= fung ter Anleihen an bie Jianb ut getjen. 3n 6ng= laut unb Arantreich ift ter Staat babei fo roeit ge= gangen, ben ©emeiuben bie .Hretite au» eigenen lliitteln iur Verfügung ;u ftellen. Slllgemciner ift Das' Verfahren auSgefnlbet, monacb ter Staat he-- fonbere öffentliche .Urebitinftitute jur Sefdjaffung oon ft. oeranlaftt (SKeicbsinoalibenfonbä u. f. ro.j, oter Vtioatanftalten 511 foleben ©efchdjten anregt i VreuBifche Geutralhobenfrebit = 2lftiengefellid\rft u. f. lo.). Vei ben gröfeern ober al§ trebitroürtig betaunteu ftommuuen bebatf ec- übrigen» einer fol= älta üJUtroirfung te» Staate» ntd)t, ba hier bie Vautinftitute in ber Siegel au» eigenem ©efdjäftg; interefje tem fcmmunalenftretitbebürfni» entgegen Eommen. 3n Vejug auf tie (5in;elheiten ber !öe= gebung ter ft. , bet SBabI be» JiominaUiu»juf;ec- u. f. ID. fommen biefelben allgemeinen ©efiebt-: vitnfte in Vetraeht, loelcbe auch für bie Staatsan- leihen mafigehenb finb (f. Staatsfehulben). $m Statiftif ter ftommunalfehulbcn liegt reidjeS 2Rate= rialc- auä teu meiften ftulturläntern oor; baäfelbe ift iitbefjeu bisher nur in fehr geringem 9)lafee 311 3loeden tes interlofalen unt internationalen Set= aleid1-? jufammengetragen loorteu. SRadj bet 3u= fammenftellung oon Kbrbü betrug 188G ber \&t> {amtbetrag ter Schulten unt tie 2lu»gaben für Verjinfung unb Jlmortifatiou oou: Sluägabcn ©ejarntjalulbcn | füriBer^niuiiü unt Drt ülmortiiatiou pro jVopt pro »rav Stia.5r5. gö. 9Jtitt.grä. ürr». 1788,0 768,0 95,4 41,0 -'17,7 161,+ • "'.^ 2,> SBien 136,9 I80,a 9 ,."> 1-',-. Vutapeft . . . 42,! 97,:; ■2., 6,8 Breslau .... ;;:.. ll'L',, - «,« .Hopenhaaen . . 41,!1 114,'j 2,i «,t •Aliündicu. . . . 53,t 2 I2,s 2,7 10,1 Tresben .... 26,o 107,s 1,7 6,8 rtodbolm . . . 65,7 299,5 3,7 17," Vraa 37,1 _'1L>,7 •-', 14.:. A-ranlfurt a. .'Je. 53,s 3iö,o 2,3 17,9 ,Hri|tiania . . . 16,0 iL' 1,0 3,7 1'7 1 SRürnbcrg . . . 17,5 147,3 1,. 13,» Varinen .... 11,3 105,0 0,0 ■ ',; Sittetatut f. © emeinbeh jiu-Mialt mißt, finb unter 6 aufjujurl)eu. Sonrauntafgatben - Somneitnä 529 ftommunnlgrubcu, f. SolfSbewaffnung. «iiiiiniuHnlbnnKlmlt, foulet wie ©emeinbe= hau->balt (f. b.). Rotttmunalfrebitgcfrijäft, &ommuiiAlobli= gattoucn, f. ööSotfeetengefdjäfte. H o iit m 11 n ii l f rli ti I c , © e in einb e i dj u ( o , bffents liebe Schulanftalt, welcb/e, wenn audi unter Staats* aujfidit unb Staatsleitung, Don ber bürgerlichen ©emeinbe unterhalten wir!? , im ©egenfat? dou StaatS=, StiftungS = unb SorpordtionSfdnilen unb Don SßriDatfdjuten. [(f. b.). Jtoiuimuialfteiurit.unul wie ©emeinbefteuern .UunimiiitiHbat, f. Communards. Kommune, f. ©emeinbe unb Commune. ftontmuititrittt (tat.), f. fiommunion. Miimi.iiiiiiftti (tot.), fd)riftlict)e üDtitteilung einer Sebbrbe an eine anbere. SommuttifatioK'llat.i, SKitteilung, dröffnung, bann audi l'erfebr, Serbinbung, SerbinbungSweg; befonberS in miütär. Sinne. über jl in itrategifdjer Sebeutung f. Serbinbungen, im geftungSbau f. a(- ftungStbore, im AcftungStricgc i. älpprocben. HoiiiiiuiitifnriuucnfitSit. f. giftet. M iitiiiniiitifiuioii-Mui'iU'. 3Bege von geringerer äluSbetjnung unt SBebeutung, weldje nur bie S8er= binbung einzelner benachbarter Cvtfdiafton ober größerer Strafsenäügc miteinanbcr begweden. ÄommMnit'attttbcfrctilatJA'iditcvlidu'ÄTch'i't, toetd)eS ben Parteien Kenntnis Don irgenb einem auf Seit Cßrojefe bezüglichen SreigniS giebt. Kommunion dat. communio), iit ber $ird)en= ivvacbe junädjft bie tircblict)e ©emeinfdjaft ber ©e= meinben miteinanber ober bei Uin.ielnen mit ber ©e= nteinbe. Scrmögc berfelben bat ber (iinu'lne, fofern er Steriler ift, ba§5ted)t, ein geiftlidic* Sfmt ju führen unb eine 5(5frünbe iit genießen, fofern er aber 8aie iit, Km ©cnufs ber tird)ltd)en Segnungen unb Verteile, ©eiftlid)e, bie Ret) »ergangen hatten, wur= •Seit in ber alten SUrctje oft ,utr fog. Satentommu= nien, b. 1). ;um staube gcwbbnlidicr li brüten, be= grabiert. Sie jyrembentommunion beftanb barin, baj? man reifenben Plentern, bie fieb mdjt buret) bifctjöft. l*inpiehluug->briefc legitimieren tonti= ten, }War bie ieilnahnte am ©otteSbtenfte, aber feine geiftlidicn Munitionen geftattete. 3)aS 2tii§fd)tie= Ben von ber tHrdjItctjen ©emeinfdjaft bief; C5" r t c in = ntunitation. ( fo lange aui beut türgern t)erau§ftiefien ober burd) eine enge Öffnung emporfpringen, bis e» in beiben Sinnen gleid) bodi ftebt. i'er= möge ber SSewegungSrjinberniffe erreicht jebod) ber Springftratjl niemals bie solle öblie beS SBafferftanbeS im langem ülnti. hierauf be= ruhen bie Inibfojtatiicben Springbrunnen unb bie äluSläufe ber SBafferleitungen, bie 'Jlrtefi feben SSrunnen u. bgl. m. 3)ie äluSnabme ju obigem ©efe&e bilben bie mit Kapillarität (f. b.) oerbunbenen Srfdjeinungen. Sinb bie 3-lüfftg= feiten in einem fiominunifationSgefäfse im gleidjartig, niebt uüjcbbar unb oerfdjieben bidu, io ftebt bie bidjtere jytüffigteit tiefer als bie bünhere unb jwar fo, baf; \\cb hierbei bie Ööt)en ber 5'IüffigteitSfäuten uingefehrt oer= halten wie itjre fpecififdjen ©ewidjte. S8e= beutet 5. 8. ( ?iic[. 2) bie buittler barge= Hellte Alüifigfeit Quedfilber, bie liebtere bagegen SJBgffer, fo ftebt lefetereS, öon Der jrennuugsflädje ber glüffigfeiten an geredmet, 13,cmal hoher als erftereS, weil SBaffer 13,emal fpecififdj leicbter als Quedfilber ift. Muinmiiiiutaiti'iii, f. Üranbmaueru. Mummittntiou dat.), SBertaufcfeung, Seränbe= rang; in ber Slftronomie ber SBinfel, beu bie Sinie Don ber drbe auS juv Sonne mit einer aubern oou ber sonne ni einem Planeten bilbet; ift biefer SBintel = 0°, fo ftebt ber planet utr Sonne in Oppofition, ift er = 180 ', in Konjunfttou. Kommutator (neulat.i, f. Stromwenber. Jlontncncn, Staute einer brennt, gamilie, bie 1057 — 59 unb namentlich. 1081 — 1185 auf beut ihrone Don .Honftantinopet, 1201 — 1461 aufbeut von Srapeumt berrfdite. i S. 33Djantinifd)eS Dteict) unb ^rapejunt'fowie bie Jlrtifel jifaat I., SHerioS 1. unb IL, Johannes IL, SDianuelL, älnbronitoS Li ^sit litterar. = biftor. öinftd)t Derbient unter ben .U. 15'riinihiutini i'lnna .Uontnena (f. b.). Sie fiaijer Don Jrapenntt auS beut öaufe ber .U. nannten fid) ®rof3=Homnenen. 3)er lehte berfelheu, Sauib (f. b.i, würbe 1162 oou l'iohammeb II. geftürjt. Jlact) ber fehr noeifelhajten 33ebauptung eineS fpa tern ©efct)id)tfd)reiberS SemetrioS SomnenoS (f. b.) follten fidi bieSRad)fommenber trapeumt..Uaifcrauf 3Jlani im 9ßetoponne3 unb bann auf (forfiea erhal- ten baheu. — Sgl. SBilten, Rerum ab Alexio I, [oanne, Manuele et Alexio IL Comnenis gestarum lilni IV (öeibelb. 1811); Jafel, H. unb Diormanneu (Stuttg. 1870). ttoiitm-uuc1, ©emetrioS, (^efdnditfdireiber, geh. 1750 in Eorfica, ftubte feine -'Ihfunft oon beu 9iad)fommen ber trape.umt. ffaifer nad)juWeifen unb faub bantit audi bie älnerfennttng ber franj. 31 ü (Jlfl- 530 Somöbiant — Äompaviercn [Regierung (1782); Et ftari CinberloS 8. Sept. 1821 al§ Marechal de camp. 3um Säetoeisä feiner Slbs fünft von Savib .H. bat er folgende Schriften vercffcntlid't: «Preeis kistorique de la maison imperiale des Comnenes» (Stmfterb. 1784), «Lettre ä M. Koch sar l'eclaircissement d"un point d'his- toire relatif ä la lin tragique de David Comnene, dernier empereur de Trebisonde» (Bar. 1807); «Notice but la maison Comnene et sur ses viccis- situdes. sur les circonstances qui Font transplan- tee en France» (ebt>. 1815). Jtontöbiänt, Scbaufpielcr; englifdie unb niebetlänbifdje .H., f. I5'nglifcbe Homöbianten. ftomöbie, f. Comedia, Commedia, Comoedia unb Vuftfpiel. Jlomortu, ©ubfap Berberinbien», f. DfHnbien. fiomont. 1) ttomitat bei Sßnigteid)§ Ungarn, arenjst im 5R. an bie Komitate Sßrefsburg, 9Jeutra unb 33ar§, im D. an ©ran, im 3. an 3tubhveif;cn= bürg, im 9B. an SSeföprim unb JHaab unb bat 2944,07 qkm, (1890) 159504 meift magwar. fatb. 1 Bataillon bes 6. geftungSartiUerieregimentä «Sbter pon SoDarg». 3fm ungar. 3te»olutionäfampfe mürbe fi. vom Dft. 1848 bis Sept. 1849 pon ben öfterreidjern oergeb= lieb belagert unb pon .Hlapfa in einer Steige "von ßiefedjten rubmretd) perteibigt; fie fam erft burch bie Kapitulation Dom 27. Sept. 1849 an Dfterreid) utrüd. — SSgl. ©jilldnpi, 8. im 3- 1849 (Spj. 1851). .5örfau, .H. unb ©ebaftianäberg. — 2) Ä., cjed). Chomutov, Stobt unb 3iK ber SBe^irf Ibauptmanu- fdiaft St., am g-ufec be-i ßrjgebirgeä unb an ben Sinien Bobenbadi^. (80 km) ber Sur Bobenbaduu' SBab.n,$rag;S.=eger, fi.=9Beipert(72km) ber SBufd>- tiehraber unb 5luf;ig=3:eplit(-.Ü. (66 kmi ber älufsig STepliuer ©ijeribabrt, Siu eine;- SBejirfägericbJi (229,io qkm, 30235 G.)( 6auptfteuer= unb ,)Oll amtel unb 3teoierbergamte§, bat (1890) 13050 meift beutfd)e (F., in ©amifon 1 Bataillon bes 92. Infanterieregiments «Jvreihernmn fiöttig»,$oft, Telegraph, eine Jpätgotifdje fatb. ©tabttttdje, che malige Jefuitenfircbe, eoang. fiirdje, Sonagoge, ein Sdjtof», fest dtathaus. einen ©tabtparf mit Scbiefi hau?; ferner ein .HcuimunaFCbergrminafium, eine 8e^terbUbung§anftatt, gad)fdjule für äftafdjinenbau unb gemcrbliite gortbilbungSjdjule. Sie Jsnbuftrie erftredt fidj auf Sampfmüblen, Färberei, 2ud)= meberei, gabritation von Blechfpielmaren, Ubren, (ihemifalicn, Rapier, ällauue-Mnannrbbren, diebo; rien unb ©eibentüdjern. ferner beftetien eine (jentrab merfftätte ber Shtfditiebraber (Sifcnbahn, Brauir toblenbergbau (Abrberung im Bcrarepierbejirfe .ü. 1891: 300381 t'burcb 708 Slrbeiter), Brauereien, Objt= unb fiaftanienbau unb .(lanbet. Stomijact^äicrcn (lat.), einen Bertrag, SfJatt, namenthd) einen g-riebensfeblufe abfcbliefeen; Som = paciÄ^ent, Jeilnebmer an einem Bertrag u. f. m. Äompä(t(lat.), berb, gebrungen, bidjt; a\ä 3ub ftantio: Bat'. Bertrag, fpeeieli Sßerein -,u geaeu fertiger Berfidicruug von Sd^ffc-forpern auf .Hüften fahrten, f. Seeverficberuitg. Jtompnftat (mittetlat.), Bertrag; B rag er R 0 m p a f t a t e n , f . öuf fiten. Jtompnuie, f. Eontpagme. Mompavabcl (lat.), vergleid?bar; bavon ba§ Subftantiv :Somparabilität. JUimpnrntiou (lat. conrparatio), Sergleidiung ; • in ber ©rammatif (aud) Steigerung genannt) bie (Srroeiterung ber Slbjeffwa bureb gemiffe ßnbungen, um auägubrüden, baf; bie (Sigenfdjaft in bbberm ober böcbftem ©rabe vorhanben ift. Ser höhere ©rab ivirbRomparativ (;. B. größer), bcrbödjfte Superlativ (größter, am gröfstenj, bie ungeftei- gerte »vorm Bofitiv (grofe) genannt, äliand'e ©»radjen bafJen bie Säpigfeit, burdi ©nbungen iSuifire) Slbjeftiva su fteigern, faft eingebüßt unb toenben Umfdjreibungen burd? «mehr, meift» an, i. SB. vielfach ba§ ßnglifdje (more, most beautiM). i'lucb ba§ granjöfifdje bat wenig ivirflidH- .Hom= parative (> B. meilleur = lat. melior); c;- ge= braudn jur Umfdjreibung bes .Homparativs plus, bes" Superlativ» le plus. ftontparattu, f. Komparation. Jtomparator (lat.), 3Raf5»ergleid)er, eine Borrichtung §ut Beftimmung ber Sänge von 3Rafc= ftäben, befonbers ber fog. Urmafiftdbe, ber 5Dtejj= ftangen, ber SaftSapöarate u. a. (1? ift hierbei cr= forberlid), baf? bie gängenbefttmmungen bis auf wenige 2aufenbftel von SDliUimetem genau aus= aejübrt werben, ivas nur unter forgfaltigfterBerüd= fidjtigung ber Jemperaturverhältniiie meift unter änroenbung von gläfernen SUlefjfeilen 511 erreichen ift. 5vür ba§ Seutfdje Dieid) ift bie faiferl. 9tormal= aidjungSlomraiffion ;u Berlin biefenige Bebbrbe, toeldje bie SDflefjpergleicbungen ausjuführen hat. ttomparicren (lat. comparare), vergleidjen, fteigern (grammatifd), f. Komparation); bann (lat. ißt, finti untfi 6 amjiifndiei!. Sumparfe — ftompaf; 531 comparere) oor©erid)t erjdjetnen, fich bortftellen; ftompare'nt, ein Bor@ertd)t @rfd)ienener; .Hom = paring, Romparition, (Irfchehten »or (iUuidn. ttumparfo (itaÜ, ftumme Sßerfon (auf bei: Bühne); früher biegen fo bie [Rittet beim Karaffelt: reiten (f. Saruffell); ffomparferie, ba§ 2lrrange ment unb auftreten ber Ä. auf ber Bühne. 2Ran unterfebeibet Born .H.. ber nur bei ©ruppietungen, 2Rärfd)en, 3flaen oerroenbet wirb, ben Statiften, ber ftd) burd) ftumme-:- Spiel an ber öanbtung be- teiligt, auch mitfpricht. ftompaf? (ital. compasso), ein nautifche-;- ,~\n- ftniment, beffen fieb ber Seemann bebient, um auf bober See eine beitimmte [Richtung innezuhalten. <*§ ift bisher niebt mit Sidu'rheit aufgeflärt toor= ben, ob ber .H. eine curep. ob« Orient. (Srfmbung u't. Tic ättefte europ. Stmbe pon ber Berwenbung bet SRtd)ttrajt ber "IRagnetnabel flammt von Site grobe au-:- [Norwegen, bet fein «I.andnamabok um-? trnbc be-3 11. Jlabrb. febrieb. Set preeencaliid'e 2roubabour ,\>ugues be Beten (aueb ©upot b'e 5JSro= eine- genannt) befdjreibt 1190 in bem fatit. ©ebidjt «La Biblen eine aufraffet fdjwtmmenbe, ai-> ff. benuiite 3Jlagnetnabel wie eine altbetannte Sache. > 3m Drient giebt suerft ber äRaure Ba'ilat 1242 ttunbe oen ber ^afferbuiiole. Jim ebiuef. Seewefen fann ber@ebraud) bc-> ff. erft 1297 n. Chr. mit SSc= itimintbeit naebgewiefen werben. 2er eigentliche 3düjj->foiupaf, würbe erft ju Stnfang bee 14. ^abrb. unb 3War wabrjcbeinlieb Pen glapio ©ioja (um 1302, au§ Slmalfii erfunben. 3n einem pon i'ibri eutbedten b^anbfcbtiftudjen Kommentar sut «Diyina Commedia» wirb ber .ft. in feiner beutigen jvorm: Limite Bapicrrefe mit iRagnet, bie auf einem Stift neb brebt, juerft erwäbut. 3" EolumbuS' Seit batten bie .Uompaferofen noeb fleinen 2urdimeifer unb be= fanben fidi in einer böUernen Söädjfe. 2ie [INagncte waren häufig öerfdjiebbat unter bor SStnbrofe an gebradjt, fobajs man ben gebier bor URifeWeifung unmittelbar am .H. oerbeffern tonnte. 2 a-:- gab mau floatet auf, ale man ertannte, ba$ bie ÜRifeweifung auf ber (Frboberfläcbc febr Derdnberlid) ift. Jrm 15. unb 16. ^abrb. würbe ber .tt. aufsei jur f>i i d- - tungäbeftimmung auch jur Beredniung be§ J>odj= unb [Nicbrigwaffer-> benufet. IRan peilte baut ben i'ionb mit einem fog. S quinof ttatt o m p a fe. 2er Einrichtung be;- ff. liegt bie ibatiache ju ©runbe, bafe eine in einem paffenben ©ebäufe auf einem Stifte frei fpielenbe INagnetnabcl fieb fo richtet, bafe ba§ eine @nbe nach 9corben, ba§ an= berenad) 2üben jeigt (SetlinationSbuffoIe). 3m allgemeinen beftebt jeber K. au§ einer 3Binb= rofe (f. b.), unter ber ein Stiftern pon 2 bie- 8 fleinen ARagneten fnmmctrifcb jum [IRittelpunft ber [Rofe befeftigt ift. 3n ber SDlitte ber Dtofe ift ein .vSütdH'n angebradjt, boJ einen ausgcboblten (Sbelftein l^enHl ober SRubin) enthalt. Tie'lHofewirb eingefehtinben mejfingeneu .Hompafiteffet, ber bura) einen ©e= bdngering ueatbanifeb» aufgehängt ift unb fomit infolge feiner Sobenbelafrung bei ben Bewegungen beä 5d)iff§ in horijontalerSage bleibt. 3n bei- Üü'itte bei SeffelS ift eine forgfältig jugefpigte itdhlerne SjHnne eingefdjraubt, auf beren Spihe bie .Hompap= rofe, unb jwar mit ber Höhlung be§ Stein-?, auf= ijcfefet wirb. Sitebann wirb ber fiompa|feffet bureb einen @lac-bedel gefdjloffen; bureb einen an bet punenftanb be§ Seffelä angebrachten fog. «Steuer ftrich» ift man im ftanbe, bie jeweilige Stellung ber $ofe jur Sieltidjtung be§ Sd)iffä ;u erfennen. 2er .üoinpafifeffel wirb nämlidj fo auf feinem Statio befeftigt, baf> ber Strid) bei ÜBinbrofe, ber am Steuerftticl) "anliegt', unmittelbar ben .Huri- ergiebt. Um ben :Hoien mögliebft lange bie SinfteHungi- iäbigfeit ju beiuabren, bat man fie neuerbings mög- lidift feidjt toni'truicrt. Sir 5Billiam Jbomfoug Sofe beftebt au§ einem 3lluminiumring, ber burd1 Seiten^ fäben mit bem Hütchen oerbunben ift, unl> aue einem Softem ron 8 feineu, in Seibenfäben bän: genben "AUaguetnabeln; bie gange iRofe wiegt nur 14 g unb bat babei ein magnetifd)e@ Stoment pon •." . il'iill. ©auRfcber (5'inheiteu. SlnbetetfeitS hat man, um ben SRofen mehr 3Ruhe bei ben @tfd)uttp rangen ber Sdnffe bureb Seegang unb ÜJiaiduuen- gang ;u geben , bie .Hompafifeffel mit einer §lüffig= teit, SpintuS ober ©tpeetin, gefüllt ; bie Siofen biefer fog. Aluir ober Scbwimmtompaffe liegen in bet Aluffigteit unb ftnb mit einer Suftfapfel Per= feben, roobutd) baä ©etoid^t, mit bem fie auf bie ipinne brüden, bebeutenb oetringert wirb. 3n ber beutfd)en SRarine uno biefe gluibtompaffe allgemein eingeführt unb haben alle altern Sonftruttionen oer= brangt; in bet Sanbetimatine ftnben fie allmäbücb Slnllang. 2 ie :H jimutfompaffe unterfcheibet man ihrem 3roed nad) all '!> e i l = ober 9t ege If om= paffe, bie befonberS forgfältig gearbeitet finb; auf bem Sedelbei Reffeli ift jum "Beilen eine $eilfdieibe angebracht; ne werben geroöbnlid) auf ber Som= mdnbobrüde ober auf bem .Uartenhaufc aufgeftellt, um freien [Raum jum feilen ju gewähren, l'ludi muffen fie minbeftens 4 m pon jeber grefeern G'ifen= maiie entfernt fein, bamit bie 2epiation (f. b.) biefer wicbtigiten.H. meglidift gering nur aleidmtafeig fei. .'Inner tiefen .U. mufe jebe§ Sduff mit meinem Steu erfomp äffen perfeben fein, bie, por ober neben bem [Ruber aufgeftellt, pon ben [Rubergäften ,uim innehalten be§ fiutfeS betiuht werben, nad): bem ba§ Sdjiff bureb ben wad'habenben i_ffijier nadi bem -Jeilfompafe auf ben richtigen fiurä ge= bracht ift. SBät>renb bie genannten .U. einen :Hofen= rurebmeffer pon 20 bis •i.ö cm haben, finb für bie Sd)iff§boote Heinere gluibfompaffe al-j fog. SSoot§= fompaffe in ©ebtaud). Sie .U. finb auf einem etwa 1 m hohen Statip aufgeftellt unb werben 311111 Sdjutse gegen bie SBitterung mit einer .Happe auö JReffmg, bem fog. "Jcad^haue überbedt. 1 r . Jafcl : IRautifcbe fsiiftrumente unb Sturmfignale, Jig. 1.) 2a-j ^iachthau-:- fann burd) 2 Saternen er= leuchtet werben. Sei Sage laffen bie ©lasfenfter ba§ 8id)t auf bie [Rofe fallen. (Finen eigentümlichen, fehr praltifdjen «. bat 1890 SProfeffot Dr. \b\ 3. Kaifer in Seiben erfunben. 2ie ORagnetlamellen finb im [Haube ber [Hofe befeftigt; bie "liefe beftebt au-j ganj bflnnem Stoff. 2iefe 3loje hat folgenbe Vorteile: 1 1 grefee i'eichtigfeit, alfo geringe [Reibung auf ber Sfinne; 2) grofee» 2räglieit-:-moment, weil alle (Gewichte am [Ranbe bec- StiftemS finb, baber grofee [Ruhe berSRofe in See bei Den 2duff-:-bewe= gungen; 3) grofee? magnetifd)e§ ÜRoment im 3Ser= hdltni-> nun ©emidjte beriefe, alfo gute ".Hichtfraft. IRultiplifatortempaffe, wie fie pon [ßeid)l in Jrieft unb [lierbolm in .Uepcnhagcn erfunben wor= ben finb, haben fidi nur wenig bewährt; bei ihnen foll burd) einen um ober unter ben JJ. gelegten «ran; Inner roeidjet (5'ifenitäbe bie [Ridjtftaft be* fi. (burd) bie momentane ;Auouttion beä 6'rb= magnet;.-:-iiuK- in ben C'ifenftäben) perftärft werben. 2lber biefe (lifenftäbc nehmen mit ber 3«it feften äRagnetic-mu-:- auf unb Wirten bann ftcrenb auf Hitiltl, Mf man unter fi ocrmiBt, finb untcv (T mifjniiK^tn. 34.* . >._>: &ontpajj{Jerg — &ompen)ation ton >{. Sludj bei ijkicbjjdje ßontrolüompaf}, bei rem mit >>iiie einer ,N\nEliuatiou*nabel bie magnetifdje iRorbrtdjtung gefunben »erben foH, bat jidj nicht bemdbrt. 1892 bat ber Englänber SBrigteu einen Sßatentloinpafi (ship's course recorder) erfunben, bor. äfjntid) rote ein Sarograpb, bie Saro meterfuroe, felbfttbdtia. auf einem ^apierftreifen sie :Kidnuuu ber mit bem ednife gefieuerten Surfe auffdneibt. 3)a§ Jnftrument ift febr geeignet, um ;u fontrolüeren, ob bie Ruberäleute gerabe Surfe gefteuert haben. Ter höbe Sßreiä be§ äiemlidj tom= püjierten Slpparats' bat iiir $olge, bafj Dorläufig erjl einige Sdmellbampfer biefett $atentfompaf3 befifeen. Ja aber baä Snftrument febr praftifd) ift, roirb e-> (ich, mit ber ;!eit roobl bei reu meiften ißaffagierbampfew einbürgern. ^n'bcr getbmefjtunft ift S. ofer Suffole ein Snftrumeut, f a» mit &itfe einer frei fd}»ingen= ben 3Jcagneruabel öorijontaltoinfel 511 weifen ge= üattet, inbem burd) eine @rabeinteilung bie ©rofje ber etwaigen älbtoeidjung ber;Kidnuna. ber ilfagnet= nabel oon einer [RuUridjtung ermittelt roerben fann. jyüt biefen ,{ired wirb er entroeber felbft mit einer iUfterr>orridmina wrieben , fobafe er als" felbftän= Diiic-;- Jnftrument gebraucht toirb, ober er roirb mit anfern äftefunftrumenten Bereinigt , |ur erftern älrt gehören i. SB. ber jyelbmefferlompafi ober bie grofje Suffole (f. »orftebenbe Aivi.li. Tiefelbe erio- -■ beftobt aus einem bil in balbe @rabe geteilten Solt trete-, in beffen l'iittelpuutt bie ÜJcagnetnabel ans Vlitilii, bie man unter S »er gebracht ift. Srei» unb Jiabel befiiiten fidj in einer mefjingenen Kapfei K, bie oben mit einer ®!a§platte gefaploffen ift unb au ibver untern Aldche eine Sor= ridptung bat, um fie auf einem einfachen Statin bereithielt ju tonnen. 3>vci fid) biametral gegenüber ftebenbeöinn2uefertlappeueinaerid'teteTiopterr>l> ermöglichen ba§ ätnmfieren beftimmter fünfte. Sei rer Acrnrobrbuffole (§ig.2) jinb biefe Tiopter burd' ein Aerurobr F mit gabenfreuj erfebt. Tie Satentbuffole oon Sd;maltalber bietet mit telä eine! am Cfularfiopter angebrachten (\ilei-z-; priämaä bie üDtögttdjteit, gleichzeitig mit bem 2ln pifieren eilten Segenftanbes" bie ©rabeinteilung febeu unb ben SBinlel ablefen ju tonnen. 3n Ser= binbung mit anfern ^nftrumenten finbet ber fi. gleichfalls häufige Enroenbung, fo namentlich al-> Crientierbuifole für ben tÖiefitiieh, loekte meijt infefter2ierbinbunamitberHippreaelif.b.iin0cftalt einer (anglichen .Uaftcnbuffole gebraucht mirb. 2tudi mit beut ibeoboliten wirb fie biemeilen »erbunben, beionber* mit bem in Sergroerlen benutzten (Mruben= tbeoboliten (f. b.i. Z. aueb öängefompaf]. — Sgl. oon Efiübgifd), jnfttumente unb Operationen ber niebern Sermeffunggfunft (Paff. 1875); fiolbetoeo, Tie Sebeutung bejs fi. im SBeltoerlebr (in ben »Serhanblungen fei fünften Seutfdjen ©eogra= rhentauv v Serl. 1885); 21. 3Bittftein, !j. .Hlaprotb* schreiben an 21. oon .öumbolf t über bie (Irfinbung be§ ,U. lau* bem franj. C retinal im 2lu<3jug mit: geteilt, Spü. 1885); 31. (FoUet , Ttsdte theorique et pratique de In regulation des compas (2. älufl., *fiar. 1886); letttid'e Seeroarte, Ter S. an Sorb, ein öanbbud) für Rubrer pon eiferuen Sd)iffen iMamb. 1889); 21. Sreufmg, Sie nautifd)en3nftru= mente bi§ jur ßrfinbung fe-> Söiegelfertanten (Srem. 1890); Sauernfeinb, Elemente bot Sermefs fungäfunbe (2 Sbe., 7. 2ütfl., Stuttg. 1890) ; @. 2l iicenuS, Sie Ifrfiutung bes H. unb fein ©ebraud1 in irübern Reiten i im ""Ikometbene •, IV, iöerl.1892;. Jt ompnfibcrg , Serg i 27_:'».s m i ber brit. Sap; folonie, erbebt fid) in ben edmeebergen auf ber Diorbgrenje ber iöimjion ©raaff iKeinet. "Hon ibm flief;eu ab ber3eftfe< nadi Sorben, ber ®rof}e^ifd)= flttf; nad) Dften, ber cttnbaii nadj 5üben unb ber Sunalo uadi 3Scften; baber feine Benennung. ftointtafttiflan^cit, ^flansen, bie ir)re Stdtter in bieiRidjtung beio ÜRertbianS ftellen, fobafs bie Dtänber nadi 3iorben unb Süben, bie [jtädjen nad) Dften unb SBeften getebrt finb. 2lm befauntefteii fmb itvei Jiompofiteit, bas in Jiotbamerifa einbei mifdjc Silpbiiim laciniaturu L. unb fie in Scutfd): lauf maebfenbe uulte Sattidjpflanje, Lactuca sca- riola /.. Ter lvirunb für biefe eigentümliche 2lrt ber Slattftellunfl ift jebenfallä barin ut jueben, bafj fie betreffenfen 'Bflau;en ibre Blatter vox ;u inten= fiuer Seleud)tung unb ßrroärmung ju fdjü^en fudjen. — Sgl ctabl, Über fog. .H. (2. 2lufl., 3ena 1883). Jloiiituttcruität ineulat.), Öcüatterfcbaft. Siontpntriüt (frj.), Saterlanbägeno|, 8anb§= mann. ftompcUicveit (tat.), antreiben, ;tt)ingen. Äompcnbium i tat. i, ,Manbbud\ Veitfaben, lroriit eine ÜBiffenfdjaft nur nad) ibrem Hauptinhalt be= banbeltift; tompeubibÄ,Eompenbiarifcb,turv gefafst, gebrängt. Sotnpcttfationilat.l,2üt-ieileicbung, biemedifeU fettige 2lufbebung ber SQJirlungen jnteier einanber gegenüber ftebenfer Urfacben: .\ni-befouberc ju- iriftif di beb eutet M. fie Slusgleidjung, wie fie eintritt mifit, finb unter r e cb 1 1 i $ e r unb p o 1 i t i f cb e r §in= nebt jpriebt mau neu M. unb beuuehnet batnit einen StuSgleid), älufbebung von gorbenmg burdi ©egen= forberung u. bgl. 3" einem anbern Sinn bereutet M. bie -Hufreduiuitii (f. b.; ogl. Compensatio). Sei Hb reu ift K. eine @inrid)tung, weldje baut bient, ben (5"influf-> ber oon Semperaturwedjfeln ber= rübreuben Sängenänberungen auf .baS eigentliche 3eitme|organ, baS Senbel ober bie Unruhe au§= iugleichen, um fo bie ^eitbauer einer SdjWingung, bie befannttieb oon ber$enbeltänge bej. bei ber lln- ruhe oon beiu fog. Wirffamen yiaibmeffcr berfelben abhängig ift, ungeänbert ui erhalten. (9täf)ereS 1. Sßenbel unb Unruhe. i KompcnfctttouCrur.? , f. RurS unb 8inuiba= tionsfaffen. Kompcnf cuor (lat.), eine in gerabe ?ampj= ober SBafferlettungen cingcfdialtete 3Sorrid)tung, um bie t>urcb bie Temperaturänberungen beroorgerufeucn Serlängerungen unt- Serfürjungen ber Veitimg tut: möiilidi oberunfdidMidi ni madu'u. T io nadiftehenceu gig. l, 2 u. ." jetgen brei »erfebiebene gormen ber= jelben. Ter in gig. l bargefteflte .u. ertlärt ficE? am A- 5ifl. 2. 5ifl. 3. leicbtejten, Wenn mau ihn als itopfbüdije betrachtet, u>eld)e ein erweitertet :Kohv b über einem cingejcbo-- heuen, bünnern s.lUeffing= ober .Hupjerrobre a hübet ; eine ctopfbüebfeubritle c mit 3ugfd)rauben preßt bie \\tnjpacfung jwifeben b unb a bampfbidn ;ufam= inen. Sohalb bie :Kobre erhitu unb babureb auc--- gebetmt werben, fdueht fidi baS bünuere :Nohr in baS anbere hinein; es riieft auS bemfelhen heraus heim (Malten ber [Rohre, föäuftg wirb jeftt auch bie Mompcuiatiou burdi (iinfeheu cineS hufeiienför= mig gebogenen .Uupferrobrs c jwifdjen bie eifernen SRorjre a unb b (f. gig. 2i bewirft, audi nach gig. :> rnirdi (ünfcbaltung ber gewölbten, Dernieteten 58led)Jd)eiben c. Vetttere fomobl ah? audj bas Rupfer= rolir befifcen genügenbe 15'laftiätat, um ber :Hohr= (eitung bie nötige Scioeglicbicit 511 fiebern. Kompcuftcrcit (lat), gegeneinanber auSglei= eben unb aufbeben, f. .Uompenfation. Hompert, Seop., beutfdvbfterr. Oiooellift, geb. 15. SDlai 1822 511 ~JJcündicngräh , oon jüb. iHbfuuft, '.'tvtifii, hie man unter & neu ftubierte feit 1838 in Sßrag ^bilofoplue, uuifue aber halb eine öofmetfterftelle in SBien annehmen, War bann einige ,!eit für bie «vl>ref5burcU'r ßeitung» thatiit unb fam 1843 alo_.öoimeiftcr in ba? §auö bei ©rafen ©eorg .Hnrvafip. 1847 nahm er fobann in Söttn feine Stubien wieber auf, toanbte fidi aber bereit! 1848 ber ^ournaliftil ;u unb würbe SRe bacteur bec- «Cfterretdufdu-u Ölotjb». cett ls."is lebte er ganj ber fdiriftftellertfdH'u ihatia,feit. 1 88 1 uim SRegierunglrat ernannt, ftarb er 23. 3lo». 1886 in SBien. ceiue tutturgefd)id)tlid)en [Rooetlen 1 «2tul rem ©b.etto», Spj. 1848; l'. 2lufl. 1851, «3ieue ©efebiebten au§ beut Ghetto», 53ragl8GO; «®e febichten einer Waffe», SBerl. 1S(J5 u. f. W.), faft famtlidi bem Vebeu feiner ©laubenägenoffen ent itommeu, entlehnen ihre SDlotioe bem .Honflitt veli aiöfer caluingen mit beut allgemeinen ©ebot ber SKenfc&eriliebe. Sie eridneuen gefammett in 8 Rau- ben (Serl. 1882—83). Komvetcut (lat.), juftänbig, befugt. Äottipctcnjflat.j/iu'fuiiniv/SerechtiauniT.'iiUrt fam!etts = , ©efd)äft§freiS einer SBebßrbe, einel (s'>e ridn->, fooiel roie 3uftänbigfeit (f. b.); audi ba§, Wa§ jemanbem oon Secuta wegen uitommt, ihm nidn cnt= sogen Werben barf, (?infüujte cinec- ^Beamten u.f.w. if.'jcotbebarf). ßinfiompetenjfonfliftliegVoor, Wenn inSBeäug auf eine unbbtefelbe5Recbt§ange(egen= hett oerfdjiebeue iPehörben, feien e§ mehrere ©erid^tc ober mehrere üBerwaltungSbebörben, feien e-? ein (Bericht unb eine SOerWaltungSbebörbe, fidi für 311= ftänbig (pofitioer .Uontpetenifonflift), ober wenn mehrere folcher SBebBrben, von loelcheu jeoen falls eine juftänbig, fidi für unjuftänbig erflären (negatioer Sompetenjfonflift). Dlacb bem Teutfdien ©erid)tS»erfaffung§gefeö (§. 17) entfdH'i ben bie (Berichte über bie 3uläffigfeit beS :)ieehtv WegeS ; boch ift eS ber SanbeSgefeggebung unter ge= Wiffen 3Jcafigaben geftattet, bie Sntfcbeibung oon Streitigfeiten jwifd^en ©erid)ten unb SBerWaftungS beherbeu ober SerWattungSgerid)ten über bie ;',u IdffigfeU beS [Rechtsweges befonbern 35ehbrbeu ju übertragen, ß'iu foldier (lieriditehof jur @ntfdjei= bung öon Äompetenjfonfliften hefteht in einseluen beutfd^en Staaten, namentlich in [jßreujjen. Sompctensfonflift, f. .Hompetenv Kompilation (lat., «?Blünberung»), bie median. 3ufammenfteuung eines litterar. SöerfeS auS i'lu-:- fdinitten anberer SÖerfe; Mompilator, ber 3Ser= fertiger folebeu SBerfeS; fompitieren, etwaS auS utehreru S8üd)ern jufammentragen (unb ju einem ©anjen oereinigen). ftoinpitaltfrt)C «piclc, f. Compitalia. ftontplmtcittoit (lat. 1, bie Serecbnung beö glfidjemnbattS (area) einer unebenen Oberfläche, fommt auf ein ©oppelintegral hinan?. Komplettieren (tat.), umfaffen, in fidi fdiliefsen. Komplement (lat.), fooiel trie Sßollenbung, @r= gänjung ober GrgänäungSftücf. SaS S. eineS5Bin= fclS ober SBogenS ift in ber iltathcmatif berfenige SBinfel ober Sogen, bor ben erftern ju 90 ergänät. .Ü. jinb 3. v^3. 27' unb 63°, 127 unb — M7 '. .u. wer= heu auch jWei i'rüdie genannt, fie fich ju 1, jwei ßogaritbmen, bie Jidj ju 10 ergänzen. [fepaft. Komplementär ineulat.i, f. fiommanbitgefeU= K omplcmentttt f ar ben , >elmholB jinb folgenbe nebeneinander geftedte garbenpaare fomplementät ■. SRot=©rünblau,Orange'Slau,©oibgelb=Slau,©etb: ijjt fiub linti'v 6 anf;-iii"d)on. 534 komplett — .Stompofitcn ^nbigblau, ©rüngelb-Bielett. Tie S. ipielcu in ber $arbenbarmonie 11'. b.) eine wichtige Sielle. Komplett i fr;, complet), Dollftänbig; tonu V t e 1 1 i e r en , perpoll ftänbigen. Komp lemmitrbiite, f. ©d&nellprejie. Komplcr. (tat.), gnbegriff, ctu\v> ;iujammen= gefaxtes. Komplexe Labien entfteben burdj Sereinigung einer reellen imb einer imaginären 3at"t (f- 3ftuagi: när) ju einer Summe oberSifferenj, ;. 03. 1 + Y — - ober 3 — V— 1. 3« einer foldjen Erweiterung bei 3al>lbegrip nötigte bie äluflöfung ber algebraifcben ©leidjungen. S)afj immer n ff. 3. eriftieren, bie einer oorgetegten Steigung nten ©rabe§ genügen, ift äuerft Don ©aufs (1799) ftreng betoiefen mürben. Kompleriou (tat.), 3ufommen|aRung; bie ben ©efunb&eitSiuftanb bebingenbeSeibeäbefdjaffenbeit unb baä jie befunbenbe 2lu§feben. Komputation (Iat.), Serfledjtung, Bernrid; lung, Serbinbung. Kompliment (frg.), «öfüd)tcit£-=, 2td)tungsbe= seigung, SSerbeugung, älrtigfeit in äBorten; in ber ÜRärjabt andi fooiel wie Umftänbe, Eeremonien. komplizieren (Iat.), ineinanber Derfledjten; pcrroidelu, Derwirren, Komplizierte Kranf neuen, .«ranfbeiten, bei benen ftch ju einem porbanbenen Seiben noch ein an- bereS miv;ugejetlt (j.58. 6 er jleiben ;u @eienfrl;euma= tk-mu-?, Sungenentjünbunggu iUafern u.bgl.). Gin tomplijierter ffnodjenbrud) ift ein fotdicr, bei i meinem bie 2Öeid)teilc über bem gebrochenen ffnodjen 1 mit Deriefet finb. (©. ffnodjenbrüd}e.) Komplott (fr.;.), bie ber SluSfübrung Doran= ' gebenbe Berabrebung eine* ober mebrever einzeln beftimmter Serbrecben. Banbe ift bie auf eine ÜBieberboIung im einzelnen nod) nidu beftimmter Berbrecben geriebtete Serbinbung. SRaä) ber altern ©efefigebung unb Tottrin mürben ff. unb SBanbe oft alf iolcbe nad) ben IRegeln beä SBerfud)3 ober ber gegenseitigen Slnftiftung für ftrafbar eraebtet 3" Per neuern ©efefegebung werben bie ffomplottanten uub Banbenmitglieber regelmäßig nur geftraft, in= fotoeit e§ jur 2üt->fübnmg beä »etabrebeten 3Ber= bredjenS gekommen ift unb jene ate i bäter, älnftifter ober ©ebiifen tgätig geworben finb. Sann fann bie femplott; ober banbenmäjjige äluäfübrung einen ötraffdjärfungägtunb abgeben. 3o im Aalle be-J Banbenbiebftabl» (f. Tiebftahl) unb be3 banben= mäßigen Waubei ff. Staub), bei aSanbenfdjmuggetä (f. Bcbleicbbanbel uub 3ollftrafredbt; SSereinSgollge lets pcm 1 . ,utli lsijö) unt> beS 2tufrubrä ber Schiff * mannfdjaft 1 Seemannäorbratng Dom 27. Tej. 1872, |§. 87, 91). äluSnabmen Don btefer Segel finb: baä öodjoerratsfomplott (§. 83 beä Seutfdben Straf gefe|bucn beroaff neteit ijaufen (Sanben) mit ©efängniä bü 511 ;ii>ei gabren unb Derjenige, ber fieb ihnen anfcbliefet, mit ©äfängniä biä ;u einem ^abre beftraft. (3. ^lufrubr, 8anbs friebensbrueb, SDceuterei, SerfAlDÖrung.) Jlomplnteitftfrlie sBibel, f. ^olnglotte. HttUet, bie man unter St oerm Komponente (Iat.), im allgemeinen ieber JU= iammenfeKenbe Jeil einec- ©angen, io j. #. beiden S. bie Seftanbteile einer Segierung, eineä &as- ober -vlüJHgfeitcniemüdieä it. f. m. ,\it ber 3Dted)anif ift R. eine £eilfraft (f.Äraft). — Qn ber Slftronomie nennt man ü. bie einzelnen Sterne eine§ ^oppclfterng. Komponieren (Iat.), jufammenfegen ; aud) auS= gleiebeub beilegen; in ®egug auf fiunftroetfe: bie ybee, ben Sßlan be-i @an.;en unb bie (Gruppierung cor letle entwerfen (f. Hompofition); fpeeiell in ber JJiufit: ein iUiififftürf nad) ben Siegeln ber .Hunft anfertigen; baber Momponift jopieimic Jon) eher, Koutpoittft, f. fiomponieren. [Sonbid>ter. Kompofttcu (Compositae), ^ffanjenfamilie au§ ber Drbnung ber 2lggregaten (f. b.), bie arten reid)fte be§ 5ßflangenreid)<3; man Eennt gegen 120110 über bie ganje Grbe perbreitete Slrten. Jer grö|te Jeil finbet fidi in bergigen ©egenben ber gcmä)ug ten 3"ue, fic fehlen aber aud) »ebev in alpinen stören nod) in ber arltifd)en unb antarttifdien 3one: am feltenften finben fie ftd) Perbältnivinaftig in ben nieeng gelegenen ©egenben ber Sropen. G'J finb por,;ug5meife trautartige 'i>flan,;eu, bodi giebt es unter ibnen aud) jabtreidie i)albfträud)cr unb Sträudjer; als Säume treten fie nur in ben Jropen auf. Sie Glitten finb bei alten Sitten ,;u fbpfdienartigen SSIütenftänben Dereinigt, bie megen bei bid)ten Seifammenftebenä ber einzelnen iBIüten unb roegeu ihrer gemeinfamen teldiartigen öülle n>ie eine einzige Sötume ausfebeu; baber ber 3iame herein»: ober Korbblütler. Siefe IefetereS8e= ,;eidmuug ift für bie meiften Sitten febr jutreffenb, Ca bie gemeinfdjaftlidje öülle, bie ben febr öer= fdjiebenartig geftalteten 33lüten= ober Jruditboben umgiebt, meift auä mebrem [Reiben pon oft bad)= Siegelartig überetnanber iiegenben Sd)up_penbtät= lern befteht unb fo einem Jtorbe in ber ibat jehr ähnlid) fiebt. Ter 58lüten= ober ,)-rud)tboben, auf tueldjem bie Slüten eingefügt finb, ift nid)tS anfe re§ a(S bie verbreiterte 2lcbfe beä 33lütenftanbev ; eä finben fieb au dt in febr Dielen fällen bie Secf= blattet ber eingehen "Blüten auf bem 5'i'nebtboteu oor, gembbulid) in ber ©eftatt pon bünnbäutigeu ober fteifen meifieu, braunen ober fchmär.Uidieu 2dutppenblättd)en, ben fog. Spreublättern, bie bann ftetS am ©runbe jebet einzelnen Slüte fteben. Aaft ebenfo häufig jebten jebod) aud) tiefe Ted blattet unb ber Slütenboben bleibt oollftänbig nadt. SieSlüten felbft finb halb ;iiutterig, halb eingefebleditig, es tommen aud) gan; gefcbled)t§lofe oor. Ta* ^erianthium ift in biefem galle oer-- bältniSmäfeig grojj entroidelt unb lebhaft gefärbt, e§ bat [ebenfalls eine miebtige Sebeutung für bie Befruchtung ber übrigen Blüten, ba bierburd) ein ^nfettenbefueb, ber für bie 2Bed)fe(beftäubung nötig ift, berbeigeinbrt mirb. Tie jrndubaren Blüten befjfeen einen unter= ftänbigen i>-tud)tfnoten, auZ bem eine 2(d)äue (f.b.) berporgebt. Ter oberftänbige .Hei* befteht nur au-> baarartigen, borften- ober fd)u»penförmigen Blatte gebilben,' bem Pappus, beffen 2lu->hilbung eine febr mannigfaltige ift unb für bie fpftematifd)e ©rup= pierung ber Gattungen unb 2lrteu ein roiditige-? Uuterfdieibung-Muerfmal barbietet. (©. Tafel: 21 g gregaten I, gig. 3b, 4b.) Bei einigen fehlt bet Pappus gänUidi liaf. II, 2e, 3c). Tie Blumen^ frone ift fteti Dern>ad)fenblätterig unb tritt in brei djarafteriftifeben ^formen auf, enttoeber röbten-, triditer;, glodenjörmig mit regelmäßig fünjjälini= iBt, finb unter ($ auijufuctjen. Sontyofttenfapitäl — Sompreffibilitat 535 gern ober fünffpattigem Saume ( SR b In- cn bluten, £af. I, gig. 3a, 4b), ober fU ift jtoeilippig, intern Der SRanb bcvfclbcn nicht regelmäfig eingefdmitten, fonbevit in jwei grbfjere Sappen gefpalten ift (gig. lb), ober jte ift zungenjörmig (3ungen= bluten, Jat. II, gtg. lb, 3b). ■Kadb biefer oerfepiebenen gorm ber Slumenfrone bat mau bie $ami(ie bor K. in brei gvofje Unters jamilieu eingeteilt: 1) röbrenbtütige (Tubuliflorae), 2) jungenblutige (Linguliflorae), 3) lippenblütige (Labiatiflorae). grüber teilte mau bie fi. nach gufjteu in bie brei Unterfamilien ber Gorpmbi = feren, linnarocep baten ober Eönateen unb oidjoriaceen, je naegbem bie .Uöpfcbeu aus 9töh= ren= unb.;{uugenblüten gemilcht ober nur aui iftöb, ren= ober nur au<3 Qungenblüten beftebeu; bod) ift biefe Einteilung jetu von ben meiften Söftematitem aufgegeben toorben. 3UIe jtDittetigen unb männlichen SBlüten haben fünf in ber 33lumenfronenröhre eingefügte Staub: gefäfse, bereu 33eutel in einen Göttnber oevwaebfen finb. Stuf bem grudjtfnoten ber zwitterigen unb weiblichen Stuten erbebt fid) ein langer, fabenföt* miger ©tiffel, ber bei erftern butäp ben ©taufr beutcleiiliuber binburdigeht unb fid) an ber ©pi&e meift in jtoei Farben fpaltet. Sie 3iut;pflanzen finb 5ablrcid), fowobl Dlä'brpflanzen, tedjnifdje Uflanu'u al§ 2lrznei= unb ©ewürjpflanjcn. ©rof? ift bico>il'l berUnfräuter unb Zierpflanzen. Unter IctUcrn fteben obenan bie Slftern unb ©eorginen. H oiitpuf if cnf np ü ä 1, 3 u f a m m e n g e f e h t c § S apttal, in ber renn. SSaufuuft ein Kapital (f. b.), welches bie SSoluten beS ion. Kapitals auf bie obere :Heibe ber i'lfantluisblütter be§ torintbüdxn feht, wie 3. 33. an ben Sriumpbbögen bes Situs unb ieptimius ceueruS in SRom. ftompofitiou (tat., b. _b- ,3ufanimetifet5ung), bie Bereinigung ehvjetner 33eftanbteite zu einem in fidi einheitlichen ©anjen. 3n ber 'iiftbetiE bejeiebnet K. bie Umbilbung unb Slusgeftaltung bes innern "Jßtjantafiebilbes, ber Jog. Konzeption, nad) ben gor= berungen ber fünftlerifdjen ©arftedung. 3n ber M u f i t bezeichnet S. bas gefamte £ cbaff en, ba§ auf bie tünftlerifd)e SBilbung neuer ionftüde gerichtet ift, bann aueb baä Sonftüd fetbft. Stufset ber natürlichen Begabung, bem ÜBermögen, neue eigentümliche ©ebanlen, Siotiue unb Üftelobieu ,u erzeugen, mufj ber Komponift alle Kenntnis ber Öarmonit unb Slbptbmit, be§ gormenbaue», ber Sctlamatiou, ber ^nftrumentation, ber menfcblid)cu stimme, uor allem aber einen natürlichen, burd) -tubium guter Sßerfc geregelten unb verfeinerten 5d)önf)eit3jinn befitjen. Sie K 0 m p 0 f i t i 0 n § t e b r e umfafit bemnad) bie ©efamtbeit biefer öaupfe unb Öilfäfenntniffe. 3U ibrem ©tubium geboren £at= monielebre, muficatifebe gormenlebre unb Kontra; punft. Umfaffenbe Seprbücber ber mufifalifchen ff. jebrieben 31. 33. Starr (4 SBbe.; 33b. 1, 9. Stuft., Spg. 1 887 ; 33b. 2, 7. Slufl. 1890; 33b. 3, 5. 2lufl. 1868; Sb. 4, 5. Stuft. 1888); 3. 6b. Öobe (33b. 1, 5. Stuft., bcarb. oon Mvehfdnuar, 8pg. 1884; 33b. -2, 3. Stuft. 1878; 33b. 3, 2. Stuft. 1875; 33b. 4, 2. Stuft., bearb. oon Krebfcbmar, 1887) u. a. Jn ber ledjnit mar K. f rüber eine allgemein üblid)e 33ezeicbnuug für »erfctjtebene 3Jletalllegie= rungen. 2o würben ba§ combat unb überhaupt ric golbäbnlidien Regierungen auä Kupfer unb 3inf, im ©egenfa^e zu edjtem ©olb, als K. bejeicpnet, ebenfo uerfd;iebeue fitberäbnlicbe Segierungcn, trie Sltfenibe . -fteufilber , SritanniametaU , E^riftofte» ÜJetall. 3n ber ,ydrberei »erftefct mau unter K. bie Sbfung bes ^inn* in KBnigsroaffer. ©rammatifd)e K. f. ^ufammeufetiung. Jti>mpofitiuite*üi*n-ioi'i' ober sufammenge» fehte.33etriebe, in ber Jorftroirtfcbaft bie 33e= trieblarten, bei beneu auf berfelben 7yläd)e gleid> zeitig oerfdjiebene Setriebe ftattpnben. Sabin ge= boren namentlid) ber ö 0 d) \v a l b 1 0 n f e r» atio u 3 = betrieb! f. b.) unb ber üRitt e troatbb etrieb (f. b.). (!'S (äffen fid) aber noch oerfdiiebene anbete 'lu fammeufetumaeu beuten, 3. 3<. Sßerbinbung oon Kopfbolz: mit -JUeberiDalbbetrieb 11. f. n\ JVompüfitioncfeile, f. SÖletaltfeite. KumpoHtiiMiolehrc, f. Kompofition. Jtompufituiu (tat.), bal 3«fimmengefefete (im ©egenfaö sunt Sinfaä^en, f. b.). Mump oft (00m lat. compositum) ober 3Jtenge= bünger, ber auä üerfdjiebenen Stoffen jufammeit: gefet?te Sänger, im befonbem eine Siermifdning »on Srbe mit organifd)en ©ubftanjen. 3)er geiobbn= lidje K. beftebt auS StaUbünger, ber jdiiditenioeife mit (rrbe abmedifelt. 3lbjälle auS ßau§, öof unb cdieune, Unfraut, tierifche Überbleibfel, Kalt, £orf= erbe, Seicbfcblamm , älfdje u. bgl. jufammengefefet bilben gleia^faUS einen trdftigen, roirtjamen K. Ser SKengebünger ift befonber§ mcvtooll bei SDlangel an o'tallbünger, Wirft aber nidit fo uad)baltig Wie biefer. Grbe ift 311 ben meiften K. uucrläfUid). Veidit unb corteilbaft ift bie Kompoftbereituug in ©arten. Öier liefern bie beim Umgraben, beim^äten, bei ber Reinigung ber SBege u. f. m. gewonnenen Slb- fälle braud)ba\-eä Scaterial, ba§ mit sl>ferbebüiuier, 2lfcb.e, Siufj, Sanb, 6trafjenftaub, Kebrid)t u. f. w. oermengt, mit !Dtiftjauc6.e ober Urin begoffeu unb jäbrlidi etwa breimal burcfygearbeitet, mit ber 3eit einen trefflichen K. abgiebt. Ser K. ift nid)t eher als ©artenerbe |u oerwenben, bis bie ^erfetsimg ber organifetjen ©ubftanjen beenbet ift, was gewöhnlich, nach, brei yabren gefdiebeu ift. Sesbalb uerlobut eS fidi, mehrere, minbeftens oon jebem jjabrgang einen Kompoftbaufen 31t baben. Jt omp b tt (frz. compote), eingemaditc grüdjte als 3ufoft 311 33raten ober SDieplfpeifen (f. Sinmadben). Som^tcb;cnbicren dat.), zufammenfaffen, be= greifen ; 1 0 m p r e b e n f 1 b c t , begrei jlidi ; K 0 m p r e - i benfion, gaffungäoermbgen. Jtompreft (tat.), enge, biebtgebrängt, befonbers in ber 33ud)bruder!unft 00m Sah. $lom|)rcffe (frz.) ober SBaufcbe, ein mebrfad) zufammengetegtes ©tüd weieber Seinwanb, welches man als 3Jerbanbmittel beiuifet. SBerben mehrere r>on ftufenWeife zunebmenber ©röfje aufeinanber gc= legt unb befeftigt, fo entftebt bie grabuierte R.; lauge unb fdjmate K. nennt mau Songuetten. Ser 3wed ber K. ift bie SluSübung eines Srudes auf einen beftimmteu Körperteil, bie Slu§füHung ungleicber Dberflädien, bie ©icberung Bor äufjerm Srud unb cor bem Sutritt ber Süft, bie SluspoU fterung ber ©cbienen bei 33einbrüd)cu u. bgt. Sind) braucht man fie zum Sluffangen von äBunbfefreten fowie zur Übertragung oon Jlüffigteiteu, in welche fie getauebt werben, auf bie trauten Seile. ©. aud) 33äbung. — über bie K. genannte Samellenbremfe f.b. SVumprcifibilität (neulat.), 3uf ammcn = brücf barfeit, biejenige allgemeine (Jigenfdiaft ber Körper, öermßge bereu fid) ihr SSolumen burd) oufammenbrüdung oerfleinern täfjt. Ser ©egen= fat? ber K. beißt drteufibilität ober Ülusbebiu Hrtitel, bie man unter fi ocrmiBt, finö unter (i aufiufitdjen. 536 .Sioiupvcifioit — föompreffton&nafdjme barleit bei ffbrper. I c. Slusbefmung.) Sic ff. butd) median. Sräfte iit für tropfbare glüffigleiten fange bezweifelt werben, unb mau täfjt leutcre bebttk- Slb: (eitung bet IwbroftatiidH'u ©runbgefeije nod) immer als unuriammcnbrüdbar (infompreffibel) sielten, obwohl ihre ff. burdj eigentümliche ^ufammcir brüchtngSapparatc i "B iejo m e t e r ober 2 11 111 ■■ p i e i e 111 e ter) meffenb nadjgetoiefen loorben ift 1 1. SB. oon Eanton 1761, ^erfinS 1820,£>rfteb 1 822). Surd) ben Trud ber 2ltmofpt)äre lutrb bei 0 ( . baS C.uedfüberum :\ ÜRiUiontel, baS äBaff er um 50 unb ber ÜUtchol um 82 EQtiQtontel beS urfpriingüajen SiotumenS oerlleinert. Tic ff. ber feften fförper ift um fo gröfser, je sjröfer ihre Sßorofität (f. 5ßoren) iit. 'Jim grofjten ift t»ie ff. bei ben ©äfen unb folgt bem Sonlcfcben ©efe& (f. b.}. RotnprcffiottUat.i, 3ufammenbrüctung, f. Ber- btchtuua.; in ber SWebiäin bie älffloenbung eineS an= haltcnbcit Trade* auf tränte Körperteile, 5. SB. auf blutenbe ©efäfje befeufS cor SBtutftithmg, auf trant= hafte StuSfcptoiSungen jur Seförberung ber Jim faugung u. bgl. SKan bebient ftd) jur ff. teils ber ginger, teils eigener Snftrumente (f. ffomprefforien) ober Sßerbänbe (f. ffompreffiooerbanbe). ^tontprcffioneffcucrjcug, f. geuerjeug. ftoniprciftoucniaf diim* , aud) fi 0 m p r ef = fionS pumpe ober ffompreffor genannt, Apparat, beffen burdj motorifdje ffraft betoeqte ffolben bic Sufammenbrüchtng (ffomprefjion) gröfjej rer Suftmaffen betoirfen. Sa bei fräftiger ffom= preffion eine bebeutenbe (Srioärmung ber Suft ein= tritt, io 11111(5 für eine forttoäfjrenbe Jlbfühluna beS SßumpencölinberS burdj EalteS ÜBaffer geforgt toer= ten. SDlan benufct bie ff. ,uir Suftoerforgung bei untertrbtfcbeu über unterfeeifd)en Strbeiten, fohüe bei arbeiten in einer öon unatembaren ©afeu cr= füllten 2ltmofphäre. 3n neuerer .Seit loirb bie ge= prefjte Suft jur Seförberung oon SBriefen unb Keinen Rateten in eifernen iHöbreu (f. iKobrpofti, fotoie ;um Transport unb gum 3Rifd)en oon glüffigleiten »er= irenbet Tic öorjüglicbfte Slnloenbung ftnbet jebodi bie fomprimierte Suft .uim ^Betrieb ucn SlrbeitS= inaf deinen, bei benen bie ÜBenutumg beS SampfeS arbeitet, jtoei an biefem in ber 3Ritte angieifenben Sßlenelftangen , weld'e bic ^Bewegung t>on einem mittels äBafferfraft getriebenen „Sabnrab auf ben Sßlunger übertragen, unb ben beiben auf bie si>luu gerrobre aufgefdjraubten Scntiltaftcn dd, an bereu Tedcl ein angefd)raubter ffonuS c ba* Saugrobt bitbet. Jim äufjern Umfang beS 3aua,robr* liegt ein ftraff aufgewogener ©ummiring, welcher ülS Saugoentflbtent.GineäWifd)engefcb,raubte,fd)miebe: eiferne Scheibe bitbet mit einem flachen ©ummi ring baS Snidoentil, für toeld)eS ein gufieiferner, burdjbrodjener Sfting als Stuffänger bient. Sa bie ffompreffton ber Suft mit biefer äRafcbjne bis auf fünf Jltuioipbareu übevbmd getrieben »irb, muf. eine Slblübjung buvcb falteS SBaffer erfolgen , nnl d'eö bie [Räume h l> füllt unb Eonftant ju= unb ab fliefd. Tiefe« SBaffer tritt burd) bie SBentitlafteu ein, [ammelt ftcb in ben tonifd)en Söben an unb 11111!? nleicbtcitia mit ber Suft angefaugt Tie ab- gefperrte SBaffermenge madn bie bin unb ber ge= benbe SSetoegung bc« ffolbenS a buvdi Steigen unb Aallen mit. Tic befdjriebcne iliafdnnc ift ein ioit. naffer ffompreffor, mit welchem Flamen man biejenigen ff. beundmet, bei lrclcbenbie fompri mierte Suft birelt mit bem ffütjlmaffer in Scrub rung tommt; im ©egenfag bierjii loerben bieieni gen Separate, bei benen nur bic SBänbe beS .Hont preffionSraumS gefüllt loerben, tredne .Hein prefforen genannt. Unter ben in ben leiüeu ^abven in ©ebraudp gelommenen S 0 m p 0 un b 1 0 m p r e f f 0 r e n ober Serbunbfomprefforen Berftebt man fclcbe ,u.. bei benen bie ffompreffton ber Vuft 00m atmofpbari fduMt Trud bis iitm ßnbbrud in Sinei (Snlinbent nad1 einanber in ber SBetfe gefd?iet)t, baf; in bem erften (SRieberbrucHompreffor) bie Suft vom atmofpba rifdien Trud bis ;,u einem mittlem Trud tompri miert unb bann in einem Schalter gefammelt loirb, r»on bem auS fie nai) rem jtoeiten, bem öoc^= brudlompreffor übertritt, in bem bie ffompreffion biö 311m ©nbbrud ftattfinbet. Serartige ffompref= foren tourben für bie neue Variier Sntdluftanlage (f. SrucHuftantage) ausgeführt. Tte umftebenben als beroegenbe Kraft untluinlnt ift, fo uamcntlid) I §ig. •_> u. :i geben 8ängS= unb Duerfdmitt etneS um Setrieb ber bei Junnclbautcu benuhtcu ©e= | biefer (oon SBrofeffor ;Hicbler enttoorfenen) lieber Scn befonberer Sebeittung mobemen Srudtuftanlageu fti'in-jbcbrmafduncu. finb bic ff. für bic (f. b.) geloorben. I5iue SuftlompreffionSpumpe, toie fie bei ben ^Bohrarbeiten am 3Jlont=6eniS=3;unnel jur §ln= menbuna gelangte, ift in nadMtchcnbcr gig. l im brudtomprefforen mit gefteuerten SBentilen. Sie SlrttricbS = Sampfmaf d)inen finb ftcbenb, unb bie ffolbenftange ber Tampfmafcbine, bureb beu obern (irlinbcibedel binburdigcfübrt, iit mit ber beS 80m prefforS birett gefuppelt. Tic Jldfe beS ffompreffor: cplmberl Surdjfdmitt gegeidjnet. Sie SBumpe bejtcbt auS einer taftenförmigen 5ob.lplatte, auf ioela>erbie beiben Eplinber ($lungerrob,re) bb unb bie@erab= fübnma für beu ffolben (Soppeftjlunger) a feftge= fdu-aubt finc; ferner auS bem Soppelplunger a, ber mit jebeiit C^ube in einem ber SBlungerrofcre '.'htitii, t\c man unter fl »ciinifit. ift alfo ebenfalls oertifal. äuS gig. ■_' ift erteunbar, baf; bie Sßentittaften ober= balb unb unterhalb beS SplinberS air georbnet finb unb bie i.'uftcin= unb =SluS= tafeorgane birett auf ben (fplinberbedeln l;la« gefunben haben, gig. 3 giebt ben QuerfaSnitt burd beu Seutiltaften. IS* finb jeberfeitS für ba§ älnfaugen jroei Sentilea, für ben äluStritt jh)ei ©ummi= Kappen b angeorbnet; baS Öffnen unb Bdjliefjen ber Sentile unb fflappen ge= fduebt jtoangläufig von ber Tampi= mafdjine auS mittels ber auS bem S8en= tiltaften nad anfielt fübrenben äßeüen c unb d. Tic ffompreffton erfolgt im gewidmeten Slieberä brucHompreffor oon atmofpbärifd)er Spannung bis gegen -2 Sltmofpbären öberbruet, in bem baju= gehörigen 6od)brucEfomprcffor oon 2 Sltmofpbären bis jum Snbbrud reu 6 3ltmofpb;ären überbrud. (inb iniicv 0' iiii'juiii(f)t'ii. ßomprcffionSpinnpe — Moinpvinücrtc fiuft 537 äJiel'jungen beben ergeben , tan mit biefen S5er= buubfompreiferen pto Sßferbeftärfe unb Stunbe iL1 u cbm atmoipbarifdier Suft auf 6 Sttmofpfcären fomprimiert loorben finb; bie ©efgmtbetriebsfoften (Seffel, 3Rafd)tne unb flomprejfor) für 1 cbm angefaugter unb auf ü äCtmofppären öerbid)teter Sirtitel, bic mau unter R Bei 2uft betragen in bet neuen Variier Eentralftation (Oitai be la ©are) mit obigen 3Serbunbfomp«f= ioren nur 0,4 (Seht, (bei einem Sobtenprcife ton ::i avv. pro Sonne), roährenb fte jidj bei ben alten ffomprefforen ber Station St. gargeau auf mehr ? SLourniquet (f. b.). Montpriiittcrctt ilat.i, sufammenpreffen. komprimierte ©cmftfc, f. ©emtife (Sb. 7, S. 760b). Jlomprimicrtr Vuft, Trudluft ober$re^ = luft, S'uft, roelcbe einen böbern Srud befiRt ab> ba§ Siarometer angiebt. 5plche gepreßte Suft toirb in ber Sedjuit auf oerfd)iebcnen ©ebieten ange= »enbet, fo bei ben Tnutlujtanlageu, ben Taudier= niifit, finb unter G aufjiifitdjrn. Ö3S Komprimierte Suft Apparaten, tcr $te|luftgrunbung, ben $refsiuft= wertgeugen, @eftein§bofermafd)inen u. f. n>. -Inf Den menfeh lieben Kor vor wirft ft. 8. einerfeitä pbpftfaliicb burd) ben fiufsern Trud auf alle Körperteile, inilbefonbete auch, auf bie 3ltmungä= organe,anberetfeit§d)emifd>bur$reia)ud}ere Sauet jtoffaufnabme in ba-? SBlut auf bie lliifcbuua be§ felben. 5)iefe äBtrfungen fudue man für bte 2Jte bijin au-summen. ,Suerft würben pneumatifebe Apparate unter per fBejcidmung «Cloehes pneu- matiqnes» ;u fotrbem .liecde 1864 Don "iabane unb anbem Srjten ;u äRontpeUier, Spon unb 'Jüiüi aufgeteilt unb mit benfelbcn io>i?oI>t bei @efunben als aud) bei Kranfen S5erfud)e ange- ftellt. Ta-? pneumatifebe .Kabinett (f. bie nadiftebenbe jyig. 1) ift gewiffermafjen eine 9tad)= aljmung bet icudjerglode ju ebener @rbe; e-> ftellt d __ , ■"■■?/..; einen au§ tdnniebeetf erneu, feft Bemieteten platten beüehenbeu glodenförmigen :Haum bar, in rechtem mehrere Sßerfonen bequem fihen tonnen. lUittel-? einer mit einer Tampfmafcbinc in SBerbinbung itebenben Sßumpe roirb tnreb eine am Aufebobcn be§ Kabinette eintnünbenbe Sichre a fortWäb/renb nifebe, burd) Baumwolle filtrierte, biä ju einem gewiffen Grabe ü1.. bi-? ls/, -JUinoipharen) pcr= bief/tete Suft in ben [Raunt l> eingepreßt unb fann am entgegengefettten linbe bureb ba» Slbuigsrobr d ipiebcr in bal Areie gelangen; bie mit bem Kabinett in SSerbinbung fi.-henbe i'orfammcr c erlaubt ba-? &\v unb austreten/ ohne bat; babnreb ber Suftbrud im Apparat wefentlid) oeränbert roirt. Ten mein auf eine bi-? twei Stunben bemeffenen 'Jhtfentbalt in einem foleben Saume unter bem liinfluff; bet Eoinprhnierten Suft nennt mau ein pneumati idjeö 55at. SDlefprere beutfrfje virue. rote ;\. Sänge, ©. Don Sivenoi u. a., {teilten burd) (5'rperimentc bie ÜÖSirfung foldier SBäber auf ben Craanismu-? genauer feft, wobei fieb ieigte, bar, bie Sungen me= ' cbanifdi erweitert werben, inbem ibncit eingrönere-? Sufroolumen »igeführi wirb; bie Atemzüge werben minber häufig, bed' tiefer; biefe (5'ricbciuungen ! tauern aud) nach bem ;'fufentbalt im pneumat. Apparat fort, ferner irirb bie HuSfcpeibung pou £arn unb Hobjenfäure, fomit auch ber gefantte Strittet, bie man unter fl Demi 5toffwed)feI, in weiterer golge bie Gefamternäbrung vermehrt; auch Derminbert fich bie .vüllung bet feinften S9lut=(ßapiHar=)<3efdjje, Wötjrenb fieb bie ätuffaugung ber Smnphc befdjleunigt. Sfnbem burd) bie 5?. 8. bem ganjen Körper in reichlicher ÖJlenge Sauerftoff zugeführt wirb, erbebt fieb fdjliefslid) baä .«raftgefübl ber Scusfulatur. :'luf ©runb biefer Srgebmffe ftettte man atebatb an oielen Drten S)eutfd)lanb§ pneumat. äpparate auf unb nahm nun mit gutem Erfolge .Huren mit R. 8. Dor bei Rranfbeiten be-J Mehltopfe-? mit l'lufloderiing ber cdHeunbaut unb mit Slutüberfflllung biefeä Cv gan§, ferner bei (angbauemben Äehlfcpf= unb 8uft= rbhrentatarrhen.naiueutlii'h aber bei bem auf 8ungcn= empbpfem benthenben -Jlftbma. Gegen idnrerbbri.v feit «igte fub bie ß. 8. infofern gänftig, als fie Ea= tarrbalifche Sffeftionen ber innern Teile be§ Geber; organ» tilgt. Kaum hatte man bei ber ätnwenbung biefer pneumat. Kabinette bie guhftige SBirfung ber S. i'. im allgemeinen für eine SKeibe oon .Hranfbeitc- formen feftgeftellt, fo würben aud) anbere transportable pneu- matifdje Apparate erjonnen, burd) weldje el möglich würbe, ben ßranfen mit größerer Seid)tigfett nicht bfbfi eine Suft einatmen ;u laffen, bie einen be= ftimmten Grab ber5)id)= tigteit hat,fenbern aud) abwed)fetnb oerbidjtet unb perbünnte Buft i mit= '5 tel-> feg. Toppelaepa ratet bei ber (Sin = unb SfuSatmung barjubie ten. .vSiermit mar eine genauere inbieibuelle unb ber Hrautheit ange= pafjte, mehr ober minber träftig einwirtenbe Set wenbung öetbidjtetet unb perbünnter Suft et> möglid)t. Slachbem fdjoit 1S70 ,'öaufe in Sien ein Auftrument jut belie= bigen Sermebrung unb 'i'enuinbeniug beS Gra= be» ber Suftoerbünnung ober ÜBerbidjtung ton ftruiert hatte, eröffnete jifl- -• l873SBaIbenburgi pneumatifdjer Slpparat eine üteitte hierhin gehcrenber Crfinbungen, bie in oietfad)et SBeife ben .Uranien beim ältmungäprojefie perbichtete ober perbünnte Suft zuführen. S et SBal benburgfdje Apparat gleicht im wefenüidjen einem Gafoineter (f. jyig. 2). JJn einem großen blechernen Eplinbergefäfj a, ba-? bi-> ni einer gewiffen ,'öbbe mit SEßafJer gejüllt ift, bewegt fnb ein ;weitet nach unten offener, obai gefd)Ioffenet tfnlinbcr b; in biefem innern linliuber nun wirb bie Suft burd' ,Sna per bünnt ober burd) Xrud cerbidtet. Ter 3ug wirb bind1 '.'Inhiiiuien oon Geroichten e an edmureu, bie oom Splinber au-? über :Hollen d geben, bewirft, bet Irud burd) auflegen Pen ©ewid)ten auf ben tio linber. Tic Sltmung erfolgt bureb ben mit bem innent linlinber in SSerbinbung ftehenteu, mit einer iiit, finti inner G aii'äufutSfn. komprimiertes ißufoer — ßondjoibe 539 ©eftcbtsmastc f uoifclicncu Sdjlaucb e; jut ßon= trolle bei XvudcÄ Dient ein am Apparat ange= btadjteä SDtanometer. ®a tie Stnatmung fi. S. bte Sunaenoentitotioti oermebrt unb bie SRefpiratioitSfraft fteigert, io erfebeint iljvc 3ln»enbung befonber§ bei folgen Slffettionen gerechtfertigt, Wo bie Spanntraft be§ ©etüenä gefteigert unb bot Stud in ben großen Sdilagaberu erhöbt, wo eine abnorme SBlutftUte im grojjen ßreiälauf oorhanbeu ift unb wo bei tlciuc Sreiäfouf entlaftet »erben foll. 2 aber wirb bie K. 8. 511 Knien mittele ber genannten transpor; tablen älpparate befonbetS empfohlen bei alten @t= Eraniungen bei ©erjeng, bei welct/en ber 2lbfluf, bes ©lutea aus ben Suugeu gehemmt ift, fernes bei Sung,enfd)Winbfud)t mit Slutguften, bei 2uft= töbrciiEatarrbeu unb namentlich, bei Sungenempbp= fem. Sod) bat mau biefe Stpparate nicht blof, 3tt £eujweaen ( 2t e r 0 1 b e r a V i e , 5)3 n e u m a 1 0 = tberapie), fonbern aud) ;ur Ermittelung bes ge= funben ober EianEhartcu 3uftanbe§ ber Strogen be> nuttt (% 11 e 11 in a 1 0 m e tri e). SDlan tarnt nämlich, bie Kraft, mit ber bie Sungen bie Suft einatmen, gc; wiffermafkn meffen, unb äBalbenburg behauptet, ba|j man 2iibcrtuloje ber Sungen bei einem ,"\nbi öibuurn anjunetnuen berechtigt ijt, Wenn bie 3n= fpiratipnsfrajt auf 60 mm fintt. Sitteratur. Sänge, über K. S., il)re pböfiot. ÜBirtung unb tbcrapeutifd)e Skbeutung (@ött.l864) ; ;Kub. v>oit Siöenot, 3ur Senntniä ber pbpfiol. Sfi5ir= Einigen unb ber tberapeutijd,eu jtnwcnbung ber oet= bidjteten Suft (ßrlangen 1868); ©aufe, (5'in Apparat für lünftlidje Defpiration unb befieii 2(nwcnbuug 311 öeiljweecert (2Bien 1870); äBalbenburg, Sie pneumat. Skbanbluug ber 3tefpitatton3= unb Gir= fiilatiotisfrantbciten (Verl. 1875; 2. lufl. 1880); Simonoff, .'lerotberapie (©ief.cu 1876); finautbe, yianbbud) ber pneumat. Jberapie (Spj. 1876) ; öttel, Dcfpiratotifche Iberapie (ebb. 1882). Komprimiertet ^ulucr, Scbiefspüfocr, ba§ auf eine größere Siebte unb ntgleid) größere Korn- größe gebracht wirb ; anfänglich beuu ijte man hierin befonbere SBinbemittel, wie ffollobium unb (Mummt, bann ermannte man bie ,511 fomprimierenbe Sßut»et= menge fo lange, bis ber in ihr enthaltene Sdjroefel anfing 311 fcbineljcn unb fo bas ibinbcmittcl abgab; fpäter ertannte man, bafj berartige befonbere S3ini>e= mittel überhaupt unnötig finb, bafs pielmebr ein hoher Srud beim treffen allein genügt. -JieuerbingS ift bas Vvisinatifcbe Spuloet (f. b.) ber Raupte repräfentant ber K. V. Kompromiß (tat.), gegenfeitiges Serfpredben, Vereinbarung. So fpridit man im öffentlichen Seben 0011 R. in bein Sinne, baf; jwei ober mehrere polit. ober gefefcgebcnbc J-aEtoren (Parteien untereinanber ober mit ber ^Regierung) fid) unter mccbfelfeitigem 2iacbgcben über eine Angelegenheit oerftdnbigen. 3m ßioilprojefs öerfter)t man unter K. bie SSerein= batung Pon Parteien, baf; bie ©ntfebeibung einer !Red)tsftreitigEcit burd) Sduebsriditcr erfolgen foüe (Scbiebspcrtrag). 3n biefev 33ejiebuug gelten im Seutfdieu Meittje ietjt bie SSorfdjriften ber Eiöit pro3ef5orbnung (§§. 851—872) über ba§ fd)ieb§= ridjterlicbe Verfahren. (S. ScbiebJricbter.) Sloiuprumtttii-viMtiuu.i, btofjft'ellen, gef darben ; aud) ein fiompromifj (f. b.) eingeben. ftomyt.Uu-l (frj.), 3ur öteajnungälegung oer= pflid)tet; für bie 9tid)tigteit einer Siedmung oetant= mortlidi; Momptabilitat, SBudjfübrung , SRedb= SSvfttel, bie man unter St ucn nungälegung, aßerantroortlid?!eit bei üiedinungS-- fübrerä. «i>mptaliiltt.itv^ nuinvMoefen be-5 Staatebauc-balt». SBäbrenb ber 35oranfd)iag ber Staatseinnahmen unb :2lu«gaben uadi pr*uf;. unb beutfd)em Staatsrecht burdi ein ©efeli erfolgen muff (f. SBubget), erfolgt bie (Snt= laftung (f. b.) nad) "Jlbfcbluf; ber SBubgetpertobe burd) forinlofen 93efd)Iu6 ber gefefegebenben gaftoten. Siefer SSefdjlufj Wirb botbereitet burd) bie eiugehcnbe falfulatovijche unb materielle Prüfung ber gefamten ginanjoerroaltungfeitenäberDberrecbnungltammer (f. b.). 2ln ber ,}orberung ber SßolEäoertretung, auf biefe 5bätigEeit ber CbetrcdiuungsEammer einen materiellen @influ| 311 haben, unb beut SBiberfprucb ber preufi. unb 9teid)Sregiemng, einen folgen 311311- geben , finb bis ietit bie Sßerfudje, ein K. 31t ftanbe 311 bringen, gefdjeitert. Jtonipulfntiou ober Kompulfion (lat.),_ 2ln= treibung, Nötigung, S'oang. (S. Compulsorium.) H ompuuttion 'dat.), 3erEnirfdning. tttnuputatifl dat.), berechenbar; toiuputie = ren, berechnen. Komputation 1 tat.), 33ered)iutng, uaiuentlid) bie 33eredjnung terVermanbtfchaftsgrabe unb bie3eit- bered)iutng. Ju leRtcrer 33ejiet)ung unterfdieibet mau im iKedne jtüifdjen einer natürlichen Ä. Icomputatio naturalis), tocld)e oon 9lugenblid' 51t 2lugenblid redjnet, unb einer bürgerlid)en i(Jioil = Eomputation, computatio civilis), welcher ber Jag als Ginheit gilt. (S. Computatio.) Kommt, bulgar. itolonie, f. .«amrat. Jlonttov, f. Eomptoir. Komtur, f. .«ommenbe. Über K. im heutigen £i'benswefen f. liommanbcur. Komturbirnc, f. Citrus (58b. 4, S. 340 a). Komtutct, f. itommenbe. [Crbeu. Komturinucn oon (SaEattatm, f. 6alatraoa= Koen., hinter lat. Sßflangennamen SlbEürjung für ben SBotaniter 3olj. (Serbarb König (f. b.). Konäf (tut!.), eigentlich ein anfehnlidiercs.s^aus, in bem ber g-rembe für bie jladjt gaftlicbe 2liifuahine finbeu tann, baher figürlich Jagereife; gewöhnlid) heseidjiiet K. bie äBobnung eines öochgefteQten. 3n $rooinjialftäbten ift ber K. bas QauZ, in bem ber Vafdja wohnt unb amtiert; baher auch bei ben füb= f(aw.=d)riftl. Völfern, 3. V. ben Serben, ber $alaft beS gürften. fhrechens). Kotictt (lat. conatus), f. Serfudj (eines 93cr= Konc..., 2lrtitel, bie man hier oermifjt, finb unter Jtonf . . . unb Ä0113 . . . 311 fudjen. Jii'iiclioibc, DiufdKlliuie, eine ftumme Sinie t>ierten (Srabes, bie auf folgenbe 3Seife eutfteht. 2(IS ©runblage ;ut SonftruEtion bient ein gegebener Vuiift 0 (f. Jafel: Kuroen I, gig. 10, a u. b) unb eine gegebene gcrabe ober ftumme Sinie (in a bie Öerabe GH, in b ber Kreis K). 3iebt man nun burd) U nach beliebigen Dichtungen gerabeSinien unb fchneibet auf benfelben, oou ber gegebenen Sinie GG oberK au§ gemeffen, immer biefelbefonftante Strede nad) berfclben Didmmg ab, fo erhält man je nad) (Sröpe unb Dichtung biefer ctrede oerfdueben ge= ftattete K., bie, wenn fte burd) 0 geben, bort eine Singularität befifeen. älifomebeS, ein griech. ©eo= meter im 2.3abrl). o. ©hr-, erfanb bie K., um burd) fie bie oerwaubten Probleme aufjulöfeu, jWifd)en 3ioei gegebenen Öiiüen jWet ftetige proportionalen iu finben, einen gegebenen ©inEel in Drei gleiche Seile 511 teilen unb einen SBürjel 311 oerpielfältigen. ifjt, finb unter (? aufjiiiudicu. 54< ' «oiidiolten - - SonbenfattongtoaffewMeitet Sfteloton brauste bic R. jitr geometr. Sluftöfung ber ©Ieidjungen be! britten unb vierten ©rabel, weil biefelbe in SBegicfring auf iinc Ronfrcufrion nad) bem Rreife bie einfac^fte mm allen frummen Sinien ift. ü!ludj brauste man biefe Sinie jur SBerjftngung ber Säulenfdjäfte, loa! juerft von SBignola aefchab, unb -,nr SWeffung bei Inhalt-:- ber A-äffer, tnbem man annahm, bafc bie tfafjbauben na* biefer Sinie ge= frflmmt feien. ftonrfnilicit, f. SSeicbtiere. ftoncf)tiHoIöru^(ard\i,berje;iiae icil ber5ßatur= gefdtit&te bor 3Beid)tte«, töeldter allein bie Beaten ober ©cbäufe biefer Jiere jum ©egeu= ftanbe ber Serracbtung bat, luäbrenb man bie Slnatomie unb $bpfiotogie \ ber iiere all DJtalafologte bejeid): ^g net. ©äufig werben beibe Slulbrüde Pi gleid)bebeutenb genommen. ' ftonciiitt (tat.), ebenmäßig unb ge fällia jufammengefügt, befonber! in SBejtig auf Den Sahbau. ftottctd ilat.i, fur-igefafit, bttnbig. __ Moiibcmiintioii ilat.i, Verurteilung. R. eine! Sdjiff! ift im Seebanbellredjt bie Shirorifatum nur SSornabme be! öffentlichen SBerfauf! be! ©djiffl, im §>eefrieg!red)t ba! von einem SPrifengerittjt (f. b.i abgegebene Urteil, tooburd) ein genommene! feinb= licbel .Uauifabrt.uidnfj all gute Sjsrife, b. b. all na* pölferrednlieben ©runbfäfcen tooblerboorben erftärt ftonbemnicren ilat.i, verurteilen. [Wirb. ft cmbi.-iif.it i im (lat.), im allgemeinen bie 35er bidmina ober 3ufammenbrängung ber i'caterie in ' ein fleinerel SBolumen; im engem Sinne bie 5Ber= biebtung von Sämpfen unb ©afen ui tropfbaren glttffigteiten burd) S)ntd ober älbfü^lung ober bei bei if. Tainpf, Roerribel). über 8. bei 3>ampf= mafdjinen f. Ronbenfator. Sonbenf ttttonciclcf rrof f op, f A'eibenci Alafdw MiuibciifntioHC«fl(»frr)c, fovtel rote Seibener Alafcbe (f. b.i. ttoiibciifntiiutclniariuitctcr, ein öttgrometer (f. b.i, ba« in feiner einfadifteu Aorm aus einem fingerbutarttgen bflnnrocmbigen ©ilbergefäfs mit gut polierter Dberfläcbe beftebt. Sunt gießt in ba! <^efäfe lüther, fenlt ein Jbermemeter in biefeu unb bläft mittel! eine! einfachen öanbgebläfe! Suft burd> ben lüther. Sei bem hierburd' bemtrften vafeben Serbampfen bei Stber! fühlt fidi bie ganse i'or riduung ab mit einer @efd)töinbigtett, bie man burd) bie Starte bei Suftftrom! regulieren fann. Sonne bie Temperatur bie- uim 2aupunft (f. b.i gefunfen ift, befdjlägt fidj ba! ©efäfj. >ik-i etnigerübung fann man tiefen S3efd)lag rafd) erfennen unb fo bie Sage bei Jaupunfte! bireft ermitteln. Tic (rinridnuiui tvirbS öbereinerunbSRegnaultjugefdjrieben. ynerber ' gebort ba! S)anieHfrbc öpgrometer, ein vorzüglicher Semonftrationlapparat, aber (ein SWefsrnftrument. .u oii beu fnti im ciimfctiiiic, im ©egenfafe sur ?lu!puffmafd)me (f. b.i eine Tampfmafdiine, bei welcher ber Tampf, nadfbem er Arbeit geleiftet bat, burd) eine Ronbenfation!vorrtd)tung (f. 8onben= fator) Verbidjtet ivirb. [ableitet-. ftonbcnfarionctopfr f. Ronbenfation!tvaffer= ' ftonbcnfationChJoffcrablcitcriTantbfeut mäfferunglaprjarat), fooiel iric Sampffpar apparat i f. b.i. SDlan unterfebeibet jtoei ^lucrb nungen , bereu erfte bur* ben in nadiftebenber 3ig. ] bargeftellten Rufenbergfcben .H. ;ur -Jlu. febauung aebrad-t ift. Terfelbe beftebt in feinen Shtitcl, bie man unter St utvni Öauptteilen au! jtuei gelrümmten iKbbren aunbb, melcbe bitreb bal SSerbinbunglftüdf c miteinanber fommuntjieren; burd;eine ftarre ©fenftange s unb eine ©egenplatte p »erben a unb b in ihrer Vaae er halten. Jritt bei d ber Tamin ein unb bei d, "aul, fo nurb junäcbft bie in bem Apparat enthaltene Suft burdi einin-ntile enttoeidjen. infolge berglei(hjehtg eintretenbeu Srtodrmung ber kehren ftreheu biefe fi* au-j;iibebnen; ba fie aber an ber SSerlfingerung burd' bie blatte p jehinbert finb, erleiben fie eine berartige Stulbiegung , bai; bal entfpreÄenb ange= orbnete SBentil e gefd)loffen Wirb. Sobaib fid^ eine 5ifl. 1. genügenbe 2ßenge8onbenfaHon!ft>affer im Stpparat gefammett hat, »erben bie kehren ab.ietühlt, sieben fieb tnfolgebeffen tDtebergufammen unb öffnen fo bal Senttle, tureb tvelcbec- ber Sampfbrud ba! fprhan= bene Ronbenfationlioaffer aultreibt. Ter Sampf füllt allbann imeber bie :){obre, bebnt biefelben au! unb ba! SBentil fehliefit fidi mieber, b\$ burd' eine »eitere SBafferanfammlung ba! gletdje Spiel »er= antafjt luirb. Tiefe ^Apparate funftionieren tnbe! nur bei febr eratter Slulfübrung ridnig. •väufiiier finbet ber in iia*ftehenber gig. 2 bar= geftellte fog. R onbenfationltopf Smwer.bung, bei beut bie Stel= lung eine* burd) ba! AicmDenfa- rtonltoaffer felhft in Jhdti.ifeit ge= festen Organ! (eine! S*rrim: mer!) ben S5Baffer= abflufj reguliert. Sin ben Stuben a nurb ba-> Sampf= (ettunglrobr an.ie= fdn-aubt. Sa! hier eintretenbe Ronbenfatiönl: toafferfammelt fid1 in bem fRaum auf.erhalh bei in C enthaltenen htpfernen 5d)nrimm= topfe! c an. Turcb ben S/rud biefe! SBafferl rcirb letitererfo nach oben gebrüdt, bafj ein Sßtattenoentil v gefd)toffen erbalten wirb. Stimmt bie SWeuge be§ Roiroenfationlmaffer! ju, fo toirb fich audi SBaffer über ben ;Hanb tu ben Srbroimmtopf ergiefjen; biefer nurb baburd) fdurn-rer, fenft firb nni öffnet ba! SSenril v, bem SEBaffer freien eintritt in bas in ihn bjneinragenbe Steigrobr d geftattenb. Surdi ben im Apparat berrfebenbeu Trud luirb bal äBaffer burd) biefe! ;Hchr unb eine bei 1> au,ni: fügenbe SRobrleitunq auf eine nad) SDlafjgabe ber Tampffpannuini beftiinmte Mbhe gebrüdt. "Jiadi dntleerung bei Jopfe! bebt fid> ber Sdjroimmtopf luieber unb fdiliefu bac- SBentil v, unb e-J irieberbelt fidi biefe! Spiel be! Slpparat! in beftimmteu Intervallen. Sa! fauber eiebrebte, jugleid) aU Aübruna be! Sdniummtepfec- bienenbe Steigrobr d iSt, ftnb unter (J aiifjtifildjen. &onbenfatoi — Ronbitionierung 541 ift unterbau) nodj mit einem Sftttcffälaasentit op tehen, weUte» ba*3urüdtreten beiSBajferi oerhiiv bert; aujjerbcm ift ber Slpparat mit einem probier bahn e unb einem Vuftbahn t\ auigeftattet. Oft Wirb ber Ronbenfationitopf noch mit einer Sortammer oerbuubeu, febai; ba$ einttetenbe .ttonbeniation*- waffer etft biefe unb ein in berf clbcn befinDlidios c Leb paffterenmtifs, um Bon alten ibm etwa beigemmbten llnreiiiigfeiteu betreit \n »erben. Sine jWette l'lvt ber S\. mit Schwimmer ift berart cingeridnet, bajj mit beut letjtern ein von bemfelben abhängiger ii!ai)erabfiuiV babn in Serbinbung gebradjt ift, ber fid) öffnet, wenn ber Schwimmer über eine gemiffe SBafterftaiitoäiiöbc hinau*gebt_, bagegeu gejdjtoffen ift, wenn fut> nur wenig waffer im Slpparat befinbet. ©in foldjer Jlr parat empfiehlt fidj in wallen, Wo bai SSaffer nidu über bai Jtioeau bei Ronbenfationitopfei gebrüllt ni Itierben braucht, fonbern frei ablaufen fann. ftonbcwfatorinculat.), eine bei Tampfmafcbiueu if. b.i ootfonvmenbe (5'inrichtuug, ben aui bem Erj tinber auitretenben Tampf nieberjufdjlaaen, ju tonbenfteren, um baburdj im R. unb (lolinbcr auf ber Seite bei Rolbeni, bie mit bem R. m-Scrbinbung ftebt, ein mbglicbftr'ollfommeiici Sahrum ,ui er;en- gen unb burd) Verringerung bei ©egenbruefei auf ben Rotben eine entfpredjenbe i'lenge 'Jlrbeit mebr ;u gereimten ati beim Stuitritt bei abgebenben Tant= pfc§ ini Areie. Sie Ronbenfatioit fann babei anf ;WeierIet2Beife gefebeben. Sei ber erften 3trt läf;t man ben Tampf in einen SRaum eintreten, in ben man ibm entgegen einen Strahl falten SBafferi fein »erteilt einfpriht. Sie (Irjvnbung bicfeS t5' t itf p vihf c n = benfatori vübrt oon 3Batt ber. Tai- falte SBaffer nimmt bic Tampf wärme auf unb wirb mit bem Honbenswaffer jufamtnen, ungefähr 40—50" C. beifs, bttrdi eine oon ber Tampfmafcbine getriebene Sumpe (Ronbeitfator= ober Suftpumpe) famt ber im Sativpf ttnb (iinfpri&wajfer enthaltenen Suft entfernt. Senufet man biefei beifte SBaffer a 1 •:- SpeifeWaffer für ben Reffet, fo läfjt fid) ein Seil ber äSärme, bie jonft im ätuäpuffbampf oertoren ge= gangen märe, Wiebergewinnen. Surf eine weite 2lrt gefdnebt bie Ronbenfatioit fo, baf; man ben Tampf an mit fairem UBafjer ge= fühlten $täd)en oorbeiftreieben läpt (Dberf Iäd)en = Eonbenfator). Tabei gebt ber Tampf burd) ein Softem »on Dt obren, bie Don tattern SBaffet um= jtrömt Werben, ober man läfet umgetebrt ba-:- Hübl= waffer bttrdi bie DtBbren ffiefsen unb ben Tampf oon aufjen an bie Dichten herantreten, hierbei bat man gegen bie tfinfprihfonbeufatoreu ben Sotteil, bap ftcb bai Ronbeniwaffer nichj mit bem Rttbjwaffer mifebt. Sttti btefem ©runbc ftnb bie Cberfläcbeufonbeufateveu bei 3Jcafd)inen für See bampfer anc-f6lief;lidi in ätnwenbung, ba hier ba§ RonbenäWaffer wieber in bie Reffe! gefpeift werben unb al? Küblwaffer ba-> Seewaffer bienen mufi, ineldH'o at§ Speiferoaffer nntaitglieb ift. Saä Rüptoaffer wirb bttrdi ein in ber 'Sebiffömanbiing befinblicpeS Sentit mittels einer Sumpe (bie 6irtu= (ationSpumpe) burdj beu Dberfläcbenfonbenfator getrieben, )vo e-j ben Sampf jum Jtieberfdjlageii bringt unb bann wiebet bttrdi ein weiteres Sentit in bie See jurüdftiefst. — fi. ift and? ein Jeil ber 9hir)m!orfffcben gunteninbuftoren (f. 3nbufrion§= mafdiineni. über elettrifcbe S. f. Seibener [yfaft&e ; über bie .H. bei ber ©a3er3eugung f. ©a§beteuct)tung (Sb.7, £.566a). — Sgl. Scbipager, Sonbenfation unb Ronbenfationäanlagen (Serl. 1890). 3trtifct, bic man unter S uev Jlüttbeiiftcrtc Wild), f. JJiihbfonieroierung. Sonbl), Kanbb, ein wilbei Sergoolt in Jnbieit, geii'bbnlid1 ut ben Srdniba gerechnet, in ben reale bebedten ©ebtrgen tanbeinwarti i>em Driffabetta unb in ben Tiftritten ©anbfdjam unb ÜBtfagapatain. leite bej ~i;elt-; ftnb im {'ante ber 3at)rpunberte ;u IDlitijtruppen ber öinbufürften geworben, anbete haben fub all niebere Raffen ber oinbubenölferuug eingefeejoben, ein SReft bei Solfl 1 1872 nod) etwa LOOOOO Röpfe) blieb in feinem wilben oi'l'tant. 5eit 1835 ftnb fie unter brit. Cberbebeit ttnb tuäbrenb ber J. 1 s.'.T — 4."> baben ibre alten Slut: (ebben unb ibre 9Kenfcr)enopfer (meria) ein 15'ube gefunben. — Sgt. 3. Eampbell, Thirteenyears' Ser- vice anioug>t tne w tld tribes of Ehoudistän (Sonb. 1863); emitb, Grammar ofthe Khond languago iGuUad 1876); äBitliamfon, Gondi grammar and vocabulary (Sonbou). ^Ottbiftion (tat. condictio), bie perfönlidjeRtaqe auf Siüdgeirdbr reffen, irac- ber Settagte burd) bie Seiftung be§ .Hlageiö, ober tvaS er fonft auf .Hoffen bei Rlägerä ebne redulid'eu ©runb erlangt bat, ober mae er, nad)bem ber rednlid'e @runb biumeggefalleu ift, »on bem Rtäger nodp bat. i3. Sereid}erung.) Konbiincut (tat.), SBurje, ©ewürj. ttonbitioit (tat.), Sebingung (f. b.i; ba§ bienft- tidje Serr)ä(tniS, in welchem öanbtung§biener, Öauätebrer u. f. w. w ibrem Srinjipat fteben; aud) allgemein 3uftanb, Vage. Sottbttionalfäfte, >> bpo tbeti f d) e 3 a u e , Se biuguugf-fai'.e, abhängige (5ßeben=)6_ä6e, bie eine Sebingung (conditio) auäbrücfen; im XeutidH'n burd) Wenn, jaUc-, Wofern u. a. eingeleitet. Stonbtttonicranftaltcit, ftonbitiontcraptm ; rat, f. Ronbitionierung. ftottbittoitiereii, in Stcttung, Ronbition (f.b.) , fein; beu Aeuebtigleit->gehalt Don ©efpinftfafern er mittelu (f. Ronbitionierung); tonbitioniert, be= biugt, befdjaffeu, erhalten iiiamentlicb in ber Ser= binbuug: wohl tonbitioniert i. Konditionierung, bie geftfe&ungbeS A-euditig- teitägebalt§ öon ©efpinftfafern. '.Kamentlid) bei j Seibe ift bie Seftimmung bei SBaffergerjalti, ber mit bem 3Bafferget)aIt ber umgebenben Suft fieh »er= änbert, wegen bei hohen SfSreifei biefer 3Gare »on SSBicbtigteit. Siefelbe erfolgt in Jtonbitionier^ a n ft alten, bie entweber ftaattidj ober ftäbtifd) i Wie in granfreid)) ober oon ben öanbclsfammern protc= gierte $rioatuntemer)men finb (wie in TentidUaubi. jft einer fotd)en Stiiftatt eine Sartie Seibe übergeben. ' fo wirb biefelbc junäcbft genau gewogen, Worauf aui oerfehieDenen Stellen btä Saueni eine älnjaty Sßrobcn entnommen werben, bic threrieitc wieber auf einer guten ÜBage gewogen werben. Tie ge= wogenen Sroben werben alibann an einem 3Jleffing= ■ reif befeftigt uub in ben Ronbitionierapparat j gebraebt. Umftehenbe gigur jeigt ben 1831 oon i Jalahot in Srjon erfunbeneu unb Don geriet oer= befferten 'Jlvoarat. Ter SDceffingmj trägt in feiner ÜJtitte einen Trabt, ber burdj ben 2 edel bei 3lppa= tati btuburdigejübrt uub aufjen ah bem Saiten einer 2Bage befeftigt wirb, ioban ber :Heit mit ber Seibenprobe im Innern bei Slpparati frei fdjwebt. Ter leutere ift ein boppelwanbiger, aui Stedj ber geftelltev Dfen, beffen Innerei auf eine Temperatur »on + 110 bi« 12(i •'. gebracht wirb, bici gefdnebt burdi heifie Suft, bie, einem Dfen entnommen, oon unten nad) oben burd) beu Stpparat ftreicht ttnb nad) i Setieben abgefteltt werben fann. ,]eigt bie SDage mifit, fiiii unter 6 aufjiifiicüett. 542 ÄonbitiwtSgut — Sorttnn- feine Abnahme t c-:- ©elmd^tS ter Sßrobe mehr, fo in bie StuStroonung vellentet, nur e§ imrto ;u bem feftgefteUten (Gewicht ter lufttrodnen ctcr Waffer freien Seite ber juläffige Aeucbtigfeitsgebalt von lÖSßroj. attiert, woturd1 man tas £antelsgewicbt ter Seibe erbalt. Setragt j. S3. ber burdj ba§ £roa ncn Berurfadjte SBaffer: verluft 15 9ßrös., fo cnt= bält ber Sauen Seite r> 1-rc;. ui öiel SBaffer, für beffen ©ewict/t ber Räufer nicht 311 jaulen oerpfltd)tet ift. . Sn neue; rer 3eit bat aud) bie .H. bei .Hammjugs (f. b.) eine allgemeine 3lnwcnbung erfahren; bicr beträgt ber äutäffige g-eud)tigfeit§ge= balt l>" 4 Sßroj. Aür ge= waichene SBoOe, bie ebcn= faflä einer ff. unterrror- fen wirb, werben 17 Sßroä. als nuläifig angefeben. ffonbittonieranfralten für Seite beiist Seutfdjlanb eine in firefelb, granf= reieb folebe in $ari? unt Wen, Italien in iurin unb ©enua. — gür SBoHe beftoheu in Deutfcblant Stnftalten in 3Tad)en, Ser= lin unb (Ihemntft, in grantreid) ,;u iKeim-?, 5Äou= bair, Joureoiug, Slmiens, iveurmics. 3n Dcutfd^ lanb wirb ber ffantntjug metft von ten SBollfäm- mereien fclbft fonbitioniert. ftottoitioitcn.ut, ffommifytonSgur, bud?= bänbterifcbc Scjcicbnung l) für Sieferungen, weldje ber Verleger bem ben Sertauf an ba§ publicum vernüttelnten Sortimentsbucbhänbler mit ber Se= rechtigung (ä condition) madjt, fte bei nicht erfolgtem Scrfaufe in ter rem SieferungSjaljr fotgenbenSucb: bänblermeffe (f. b.) an ihn utrüdgebeu ju bürfen if. Remittenten); 2) für Disponenten (f. b.). las .«. in ©igentum bes SScrieger§. Der Sortimenter ift für tasfelhe hei allen Serluften unb Seicbätiguu- gen nur infotoeit etfa&pflicbtig, als er ba§ ff. burd) bie Sorgfalt eines orbentlid)en .Kaufmanns fotoie turch Jener: unt JransportverfidHTiing fdjüften tann. A condition =Sieferung unb ©eftattung von Disponenten fmt eine ten 3lbfafc ter Sücter för= ternte 6igentümlid)!eit be§ beutfd)en, üfterr. unb ichreeij. Suchhanbcls, fommen aber auch Dereinjelt im franj. (envois d'office eter en depöt) unb engt. aSudjrjanbel (on sale or return) vor. — SSgl. 2)udj= häntleriicbe Serfebrsorbnung (8pj. 1891). ftonbttor (rem lat. condire, t. i. cinmacbeni, auch 3uderbadcr genannt, ber Serfertiget feinet Satf; unb ,-'>uderwaren, bie entWeber aU ©enuft: mittel oter als Scrjierung von Jafeln, 3Beibnad)t§= bäumen u. f. w. bienen. qü ten ff onbitor waren gehören erftens tie eigentlichen Sadwareu, wie ffudjen, Sorten, Rrapfen, Si§tuit§, SRarjipan, 3uderbre&eln, tleines Ronfeft u. f. in.; Breitens ge= bereu -,u ten ffonbitortoaren tie Zubereitungen be§ 3uderx-, nämlich bie Dragie§, tie in Bdjototabe u. f. rc. nadjgebilbeten Jrücbtc, bie ^ralinees n. f. tn. ; tritteiis bie Zubereitungen oon Arücbten, tie in folgenbe brei arten verfallen: ©ame grfldjte ober Schnitte berfclten oberSBurjeln, in ihrer natürlichen Rrtitct, bie man unter St »et aform belaffeu ober in 3urfer unb Saft eingelegt; Arüchte in ?.llarmelabe ober (MCc perroanbe'lt imb tie aus tiefen fruchten unt Jrucbtfäften bereiteten Sirupe, gerner rechnet mau ju ben arbeiten bes «. tie Jjerfteüunq fem tfis (©efrorenem) aller 2lrt, von Dctcrationsftüden, lote Jafelauffähcn u. tgl., aus 3uder unt Sactroerf beitobenb. — SSgt. 31. *(5'. iicunerstorf, ©anbbudj ber Ronbitorei (.fialle 1882 —83); .Üradbart, 3ieues illuftriertes ffonbitoreibud) (5. 3lufl., 2llünch. 1891); (hipet, Slluftrierter fi. Hl. 3lufl., hg. pon 8. Soft, SBeim. 188G; St. 1 bes »Tuuien Schauplahes berffünfte unb öanbroerte»). Ronbitorei, tie gelDerbSmäfjige öerfteHung feiner 8ad;= unb ouderroaren (f. «ontitor) fenue tas Sotat, mc berartige 5!Daren verabreicht unt genoffen roerten. Jloubitorfattifcriulcn, Sluftalten, bie ffonbitor= lehrlingen unb =©ehilfcn eine allgemeine forme fadv liehe 3lushilt\ing gewähren. Die ffonbttorfaaMd)ule 511 Sresten nnrt nom JinnunggDorJtanb geleitet, unterridjtet in treijäbrigem Lehrgang an 3Bodjen= tagahenten in SRedjnen, Seutfch, ben Realien, %ai<-- •,eichnen unb SKobeDieren, in fetstem heiten ju= fammeu irbchentlicb 4 Stunbeu; ba§ Schulgelt be- trägt etira 20 SR. pro $abr. Die fachliche Jorthil- tungsfdnile für ffonbitoren u. f. m. im vierten Se= iirt von 5Bien rourbe 1884 eröffnet, hat jireijährigei: Vebrgang unt unterrichtet an Jöodjentagabenben ii\ Dcutfd1, Rechnen, Sdiönfchreiben, Chemie unb 55arenhtnbe unb 3RobeQieren; biefelbe roirt aus Staatsmitteln unterftüht unb turch Seiträge ber ©enoffenfchaftsmitglieber unterhalten, ;ählt 1 Vebrcr unb etira 100 Sdnilcr. Die ffonbitorfad)fd)ute 311 Breslau jäblt etrea 30 Schüler. ftonbulcn,; (tat.), 5?eileiCsbo;cigung, hefonters bei Dobesfällen; tontolieren, Seileit bejeigen. Ronbominat (neulat.), f. Condomiuium.' Ronbontinarrctraft, ta-r- auf SÖliteigentum he= ruhente 5cäberred,t ff. betraft). Ronbor (Sarcorhamphus gryplius X., f. Dafel : ©eier, gig. 3), ber größte ©eierooget, über ten bie altern Dieifehefchretber Sübamerita* viel gabel; baites 6erid)tet haben, lir gehört sur ©attung ffammgeier (Sarcorhamphus), ireUhe nch turch bide, verfchiebentlich etngefdjnittene Alcifchlappen auf bem Schnabel unb an beffen Seiten, turch bie turdibrochene 9tafenfd)eibetoanb unt tie ftarfen, hohen jvüftc mit langen 3eheu von ten geroöhnlichen ©eiern unterfdjeibet. DerÄ. bewohnt bie fteben ter Sorbißeren von äJtagafyäeSlanb bis jenfeits Quito. 3luf ten 4—5000 m hohen Kämmen, wo ber I'ienfcb von bem verminterten Cuftbrude ju leiten hat unt mübfam atmet, fchwingt er fid) mit ber größten i'eich= tigfett nod) mehrere taufenb i'ieter empor. Sein ,Vlug ift ungemein fdmell unb, wie es fcheint, an= ftrengungslos, ba man an ten weit ausgefpannten klügeln feine Bewegung wahrnimmt, ©ewaltig ift feine Starte unb feine Vcbcnsuhigteit. 61 nabrt ftctj voruigsweife von 2la§, fällt aber auch, Heinere Säugetiere, wie Schafe unt 3if9'n, an. Seine .Hörperlänge beträgt 1 m, von einer Jlügelfpihe 3ur antern G m. Die allgemeine Jarbe bes fi. ift fdnvari, hin unt wieter mit leidstem grauen Sln= fluge. 3iur tie gröfeern Jlügeltedfeteru fint weif5, an ter äufjerften Spige unt am ©runbe aber eben= falls fdjwarj. Den ungemein fd)lanlen unt fonft nadten ,f>als umgieht eine weifte Dunenlrauje. 3lur tas iliännchcn befiRt auf bem Scheitel einen biefen grauen fiamm , ter tem fchwächern SDeibdjen feblt. mi6t, pn6 unter d anfjiijurfien. Vionbratouiir, — Äonferenj 543 Gin 5teft fdjeint ber Sc. nidjt ui bauen, fonbern auf Setfenporfptttngen «i Brüten. (Seine (üer finto fdumttügwcif;, uugcfledt unb über 10 rm lang. Berein u'lte (*remplarc gelangen nadj (Suropa unb pflegen fieb in ben Tiergärten :,"\abrjcbntc lang im ("vveieu 311 halten, fdjreiten bei geeigneter 9ßpge aud) jux gortpflanjung. Sa§ 3tüd wirb mit etwa 500 SM. bejablt. Sollt bem .H. ift jiimeiten eine anbere ätrt bei' ©at= tung Mammgcier, i>er .Honigs geier (Sarcorham- ))lms papa Dum.), »ermedjfelt »erben, welcher in ber il'hithologie ber ästeten eine Wolle fpiett. Sie* fet ift aber bebeutenb Heiner nnb burdj feine bunte gärbung leidU ui unterfdjeiben. Sein ©efieber ijt fahlgelb, in§ Sßeifjlidje jiebenb; nur bie grofjen Sedfebern, bie Sci)Wung = unb Steuerfebern finb glflnjenb fdjwatJ. Sie nadte ftaut beä ßopfe§ unb §alfe§ fpielt in einer SEHifdt^ung von Sdiar= ladt, Sunletgelb unb Violett, über bie 9Badj3= baut be§ Sdmabels hängt ein orangeroter fiamm herab. Sicfcr Bogel bewohnt nur bie niebrigen, mit SBalb unterbrochenen (5'benen ©übamerifa§ unb •Dlejifog. dr wirb häufiger wie ber ii. nadj Suropa gebradjt, ijt anfprud)§DoUer als biefer unb »erlangt im SEBinter froftfreien Sftaum. ftür ben jungen fdjroarjgrauejt Böget jafylt mau etwa 300 SDt. Stonbratähncj (fpr. -witfdj), SiUabwflaw, poln. Sinter, befannt unter bem Sßfeubonpm ©pro* lotnla, geb. 17. Sept. 1823 im ©lujfifdjen, lebte als Sßädjter in 3afticge am Giemen (1844—53), bann in Borejrowfacäpjna unb SBitna unb ftarb 15. Ott. 18(32 in SEBilna. 2lutobibaft, begann er, ab= gefeben »on f leinern epifdjen unb ttirifdjen ©ebidjten, mit trefflirben Überfettungen ausgewählter neulat. Sid)ter Bolen? (3aniciu§, .Uodianowfti, Sarbfewffi vi. a., 6 Bbdj., SBitna 1851—52). Später wanbte er ftd> gröfsern epifdjen ßrjäljlungen unb bramat. Berfudien 311 , ebne jeboch im eigentlichen bifter. ©enre ettoaS BleibenbeS fdjaffen ju tonnen; felbft fein «SDiargier» (1855, @po§ au« Litauens beibn. SSergangen^eit), ben er als fein öauptwer! betradV tete, liefe falt. Sagegen ergriff unb feffeltc er, roo er, in leibcnfdjaftlidi bingebenber Siebe 311 feiner Heimat, greube unb Seib bes1 einfachen "-Bauern, be3 Sorfgeiftlicben , be§ Keinen Stetigen fdjitbert, gleichviel ob ihm eigene Sjugenberinnerungen, wie im «Jan Deborög» (1854 11. 1859), Überlieferungen »on 1812, ältere Srabittonen, SRaturbitber, ja felbft ©pridjwörter ben Stoff baju boten («Utas», 1858, «fterr gitip aus ffonopie» 11. a. I. Seine gefäm= melten Boejien, in djronot. Drbnung, erfdjtenen in 10 Bänben (SBarfd). 1872). — Sgl. firafserofli, SSlabpftaw Surofemla (SHJarfdt. 1863). Stonfevau, Sorf im Bejirläamt Sirftftenreutb be» bapr. SReg.=Beä. Dberpfalj, bat (1890) 649 meift tatp. 6., brei alfalifdje tohlenfäurebaltige Duellen (9° C), beren SBaffer 31:111 Baben unb Srinten »er= menbet wirb, fowie eine SBabeanftatt für ä'coer, gicbtennabet= unb Solbäber. StuiiMutc (frj.), ^Betragen, Sluffübrung. Ron-- buitenliften ober gü^rung§liften luefn'u trüber in ber preufj. Srmee bie r>on 3eit 311 3eit »on ben SBorgefefeten über bieOffijiere unb'böbern SMilitärbeamten eiugereiditen Beurteilungen. Seit 1848 finb an ibre Stelle in freuten unb jeht im ganjen beutfc&en ©eere Qualifilationgberidjte (f. b.) getreten, »eldie bemfelben 3irede bienen. ftunbuf't (lat.i, Öeleite/namentlidi bei 2eidjen= begängniffen. S8ei Drgeln beifsen H. bie ÜBinb; Slrtifcl, bie man unter fi Den Führungen Pon ber SBinbtabe ;u ben auf befonbeve iUfeifenbänle geftellten gröfjten pfeifen, bie auj ber Sabe nicht 1>lah haben. Sie .U. finb gewöhnlich, äinnerne Söpren »on geringein Turdnncffcr. Jloubnttfur (fr;., fpr. -tbbr), Aübrer, l'tuffeber, befonbei« ber Sdiaffner bei difenbafmäügen, Dmni= buSwagen u. j. w. ; audj Sluffeper bei Sauten 11. f. w. «oiibühor dat.), Seiter ber Sleltricität, bei ber (5'leftrifiermafdHuc (f. b.) ber ifoliertc EUcetatßörper, auf bem fidj bie (Sleftricität anjanunelt ; in ber Et)irür= gie ein Qnftrument (3. 33. bie .ftoblfonbe.i , ba§ bei einer diirurg. Operation anbere SBerljeuge leitet. Xuiiburiutio*, j. fiunburiotii. Muubulumf (ardi.). geigwarjen (f. b.). .Uoiicmfa, $aul, llugfd}netbemnftler , geb. 5. 2lpril 1840 311 ©reifSwalb, würbe 1857 Sdiüler be§ 53ilbliauer§ Träte, fpäter bei Sötalerä Stefferf, begann feit 1862 auägefdjnittene Silber burd) ben Srud iu »evbffentlidien , bie ihm fdmell einen ?!a men mad)ten. <5v ftarb 10. flcai 1871 ui Serlin. Seine .fiauptwerfe finb: «Blätter 3U Goethes gauft» (SBerl. 1866), «©ommernacbtS träum» (Öeibelb. 1868), «SerSdjwarje $eter» (Stuttg. 1869), «Scbatten= bilber» (ebb. 1871), «ftalftaff unb feine ©efetten» iStrafib. 1872), «Sofe Blätter» (2. 3luft., 33ert. 1875), ct2llbum. Sechs Silhouetten» (4. — 8. Hilft-, ebb. 1872—77). ttuuf i-bcrnttii, poln. pelgBerbrämte SDtüfee, meift mit Quafte unb hoch , im ©egenf atj jur riiebrigern Srafu§!a. ftonfeft (tat. ; ital. confetto), 3uerwaltung»fragen, 3. S. g-riebens:, ^oft = , Telegraphen1, Gifenbahn=, ©anität§=, DJlünjfonferenjen. Ohne fdjarfe Sdjei= bung unb fachliche Bebeurung werben wichtigere Berfammlungen Songreffe (f. b.) genannt. 3Befent= ißt, finb unter 6 aufjufuajcn. .Vl-1 v{ oufcxon^iufcl — Sonf&fafioii lidj in allen öölferrcdjtlidjen Beratungen, lomehl Pen engern bei (i'urepäifdH'ii ffonjert» alc- ben t>en allen ober beu meiften ffutturftaaten bcfitidten jur Vereinbarung gemeinfd)aftlid)er Sidjerbeitl , Sei: tchrc- = unb V!ehliahrtc-ciuricbtungcn, bajj e-> bin benbe 9Rebrl>eir3befd)lüffe nicht giebt, welche mit bei' Döltenedjtlicb/en Selbftänbigfeit unb Unabhängig: feit bot Staaten unoercinbar fein mürben. . bunt Vertagung bei •Jlufenthalt-? in allen übrigen, eine Slrt Verbannung. Sie tommt im neuern :Kecbt nidu mebr cor, aud) nicht im Seutfdjen Straf; geictUutch. Analogien boten baä Socialiftengefet) rem 21. Clt. L878 (§. 22) unb bietet noch bas fog. 3efuitcngcich com -1. A'di 1872. Tie ff. wibcrfmidH beut im geltenben Staatsrecht gefe<dj jum 2tu§= brud gebrachten Sftedjte ber Areijügigfcit (f. b.); an ihre Stelle ift bie SpolijeiauffUr/t (f. b.) getreten. — Offir öfterreidj beftimmt ba-> Wefcfc jum SetuKe ber perfönlidjen Areihcit nom 27. Clt. 1862 in §.5, ! bafi niemanb uim älufentbalt in einem beftimmten Orte ober ©eoiete ebne rednlidi begrünbete 3Ser= pflidjtung uerhalteu (interniert, fonfinierti werben fann. dergleichen Serpflidjtungen begrünbet ba§ ©efeg »om ö. '•Mai IbGO über ben I'lu-Mtabnujutftanb bejüglid) ber bie öffentliche Drbnung gefäfjrbenben äßerfonen, ba§ ©efeg öont 27. Suli 1871, betr. bie fRegelung ber polijeilid)en 3lbjcb,affung hup be3 cdinbiuefen:- unb üaä ©efeti com 10. -Mai 1873 im §. 9, betr. bie 5J$oli3eiauffid)t. Slttifrt, bie mnu untet fi Bermi noufiiiu-u dat.), ©renjftridj, ©renjtanb; in Cfterreidi früber Veundutung ber Sffiititdrgrenje, befonberS in Spvmicn unb Slawonien, unb ber beibeu füblidjften ffreife oon Sirol (SBelfc^eff., irieut unb Sftooereto umfaffenb). .Konfirmation (tat.), Seftätigung, in ber prot. ffirdje bie religiöfe Jeier ber ilufnabme in bie ©emeinbe ermad)fener tflniften, momit ba§ SRed)t •iur Jeilnabme am Seiligen 'Jlbenbmabl unb jur $atenfdjaft uerbunbeu ift. 3Iad) ihm angegangenem iHeligionäunteriidjt bureb ben ©eiftlicpen (ffon= j i r m a n ben ober .« a t e d] u m e n e n u n t e r r id) t) unb beftanbener Prüfung (ffonfirmatton§ = Prüfung) legen bie jungen E^riften »or »erfam= melter ©emeinbe ihr Wlauben-jbefeuntnk- ab, mo= burd) ber Jaufbunb erneuert toirb, unb loerbcn barauf Dom ©eiftlidjen unter ©ebet unb Sanbauf= legung eingefegnet. Sie ff. erfolgt meift gmifd}en beut lt. unb 1(S. Vebenc-jabre. Turdi bie :Keier matereu mürbe baä Saframent ber girmung (f. b.), al-> nid)t öon libriftu-J eingejetu, abgefdiafft. Sin ihre Stelle trat bie ffatedjefe (f. fiatcdjetil), bie hier unb ba, namentlich, unter Vugenbag.cn-> L?'influ|;, ui einer Slblegung beä ©IaubenltiefenntniffeS in Ver biubung mit fürbittenber öaubauflegung be§ G5ei|"t= lidjen erweitert mürbe. 3" biefem Sinne roarbnad) bem Sorganae fd)on ber Vebmifd1«! Srüber (1535) bie ff. uterft in Sranbenburg 1540, banad) in eint= gen anberu Bcutfcben Vanbejfird?en eingeführt, tarn aber erft unter bem Ginfluffe be-> Speneridien $ic= tiämuä feit ber jmeiten .valjte beS 18. 3arjrl). in Teutfd'lanb allgemein in (Mebraudv Sie ff. nnrb jalulidi meift am Sßalmfonntag, in grijfjern ©emein= ben aber aud) su anberu Reiten, an allen .Uatedui menen einei .Hirdifpiel-5 itigleidi oolljogen. Qvx Beglaubigung ber ff. mirb ein Srrjetn (ffonfirma= tion^fdjein), meift in Eünftlerifdj au§geftatteter Aorm, mit einem paffenben SSibelfprudp, auSgeftellt. — Tic engl. Staatätirdje bat bie fatb. girmung bunt beu Söifdjof, menn audi nid1! alc- Sarrament, beibehalten, Wogegen bie Puritaner fie gänjlid) öer= werfen. — 3m fatboliiehen Spradjgebraud) be= Deutet ff. bie papftl. Seftättgung ber 8ifd)ofäwab,len, uoit ber baä StuBübungSreajt ber bifchüfl. Sefugnifie abhängt. — Vgl. Vadnuann, ©eWidjte ber (5infüh= rung ber ff. innerhalb ber eBang.fftrcbe (Verl. 1852). — Über Bie Ä. im öffentlichen iKedit f. Veftdtiguug. $fonfte«cicrcH dat.), gur Staatäraffe eingießen, f. ffonftäfation. Mouficfatioii dat. i, in ber neuern ©efe6c§= fpradje (Jin.iiehuug genannt, eine Dtebenftrafc, weldje jur Steuerung beä StrahWedS bienen unb. inSbefonbere jur Verhütung fernerer ftrafbarer Öanblungen mttwirten f oll. Sie tenfi->cierteu (v'h' genftänbe Herfallen Ber Staat§= bej. Keidjäfaffe. früher war Bie ff. bei ganjen VermegeuJ ©ebrau^b,. ,\nbco idien in ber Carolina (f. b.) wirb bief e 2trt ber ff. aufgehoben ober erheblidi cingefchränft. au ber Strafgefehgebung be-> Seutfdjen DteidjS unb feiner @ingelftaaten tommt bie ff. nur noch, an ein* jelnen ©egenftänben ber. Sie ift entmeber fafui tatiu : bei ©egenftänben, welche burd) ein oorfät)tid)eä Verbrechen ober Vergeben bereergebraebt ober jur Vegebung eine-J foldien gebraucht ober beftimmt finb, wenn fie beut Jbäter ober einem Teilnehmer gehbren (§. 40 bei ctrafgcfeh,buch->), unb bejüalid) ber :Hifje oon Aejtungen, ber Verrate von Saffen, Sdiief;puloer, Stempel, Siegel u. f. m., meld)e im befugt gefertigt unb gefammelt finb, ber ©eiber bei fit, [inb niitn S nm'jiii'iicfien. Konfitüren — Kongo (Strom) 545 öffentlichem unbefugtem ©lüdESfpiel (f. b.), ber Per* borbenen ©etrame unb Ejjtoaaren, roeldje feilgebafc teil finb, ber gu&angeln unb perbotenen SBaffen, roelobe gelegt ober geführt »erben (§§. 360, 367); ober obligatorifd). ßierber geboren: llUünjfälfcbung (f. b.), SMbbiebftabl (f. b.), unbefugtes giften oon Sluälänbern in ßüftengeroäffern (f. gifdjereifcbuj}), Veftecbung (f. b.) bejüglicb beä Empfangenen ober feineä SBertS, ungeaicbte ober unriditige Ülafre unb ©eroicbte, »orfdrriftSnnbrige Scbanfgefäfse (Öefeh uom 20. Suli 1881, betr. bie SBejeidmung beS vJiaum= gcbalts ber Sdjanfgefajje), 9ead)brude unb ät)nlid)e8, gefunbbeitsicbäblidie 9tobrungSmittet (f. b.), bie 3oll= unb Steuerbefraubationen unb bie Konter= banbe bejüglid) ber befraubierten u. f. m. ©egen= ftänbe unb oft ber gebrauchten ©eräte, bie gegen Einfubroerbote bei Viebfeucben eingeführten Sieb' ftüde (©efeg Dom 23. ,umi 1880, betr. 2lbroebr unb Unterbrücfung Don Viebfeudicn), baS unbefugt nacbaemad)te ;Hci che- taff om'di ci n^api c v (©efet) Dom 26. iÖcai 1885) unb Vorräte dou ©prengftoffen nadi SJtafjgabe beS Sprengftoffgefe&eS (f. b.). — 9iadi öftere. 6trafgefeti(§§. 240, 241) Berfauen tonfiScierte SBaren, geüfebaften, ©eräte bem StrmenfonbS beS DrtS ber begangenen Sbat. Sludj bie Soffen unb WerätfdHitten aoheimer ©cfcllfdiaften fiub oerfallen (§. 296). Ser Öftere. Entwurf Don 1889 fiebt bie K. Dor bei ben äBerljeugen unb Sßrobutten beS VerbrcdienS ober Dorfätslid)en Vergehens roie baS beutfdie ©efet!, unb bei ben Veftecbungen. Konfitüren, f. Coufiture. Konflagration (tat.), Verbrennung. Konflikt (lat.), 3ufamntenftof3, 3ufammenttef-- fen, Streit. Konfliftöpcrtobc, in Sßreufjen bie 3«t Don 1862 bis 1866, in ber ViSmard, at§ baS 2lbgcorb= nctenbauS bie jur SJcilitärorgauifation notroenbigen ÜDtittcl Derroeigerte, bie Stegierung ebne gejcRücb, feftgefteUteS Vubget weiterführte. (©. $>reuf>en, ©ejdjidite.) [menlaufen. Konfluenj (tat.), 3ufammenfluf?, baS 3ufant= Konföbcration(lat.),f. [yöberdtionunb 33unbe3= ftaat. — über bie Varer Konf öberation f. b. Konföbcrationäarttfcl, bie erfte gefdiriebene Sßerfaffung ber bereinigten Staaten Don älmerifa, bie l.ÜJtärj 1781 in Kraft trat unb burd) bie felsige Verfaffung 30. 2lpril 1789 befeitigt mürbe. Konföbcricrtc, bie ju einer fionf öberation (f. jyöberation) oerbunbenen Staaten. Konfobericrtc Staaten öon SMmctifa, bie 11 Sübftaaten ber Vereinigten Staaten dou 2lmc rila, bie 1861 bie Union für aufgelöft erflärten unb einen Sonberbuub bitbeten. (<3. bereinigte Staaten con 2lmerifa, SDliffourifompromifj, KanfaS«3le= braSta=33ilt.) — Sgl. 3. SaoiS, Rise and fall of the Confederate government (2 Vbe., sJ?eupori 1881); ©ilfon, Division and reunion (Sonb. 1893). Konform (tat.), gleichförmig, übereinftimmenb ; Konformität, ©leidjförmigfeit, ßbereinftinv muug; Konf ormatiou, ©eftaltuug, Sinrid)= tuug; Übereinftimmung. S. in ber VrojeftionSlcbre, f oöiel roie äbnlid) in ben tleinften Seiten ober mintel= treu (f. Kartenprojeftion, S. 197 a). Konformiftcn, f. Couformers. Konfrontatton (mitteHat), ©egenüberftellung, ber geridjtlidie 3lft, bei roeId)em mehrere 3ßerfonen, beren ätuSfagen miteinanber im 2Biberfprudj fteben, jutn 3n>ect ber älufflarung unb Sefeitigung biefeS SBiberfprudjS jugleid) Dorgelaffen unb angehalten SBtoctfjauä' Sonöer[aticnä=2ejifon. 14. 3tufl. X. werben, eiuanber il)re abroeid)enben eingaben inS ©efiebt ju fagen. Sic Seutfdie StrafDrojeporbnung (§.58)crtlärt imSSorDerfabren bicöegenüberftcUung mit anbern 3t'ugcn ober mit bem 53efd)ulbigten nur bann alS.ftattbaft, wenn fie obne 5Rad)teil für bie Sadje niebt bis jur öauptDerbanblung auSgefe^t roerben tann, roaS nameutlidi Don Dietognition jur geftfteflung ber Sbentität be§ l'lngefdntlbigten gelten bürfte. Vgl. §. 168, 205 ber Öftere. Strafproje^ orbnung. [oerblüffen. Konfunbtercn (lat.), »ermengen, üerroirren, Konfud (lat.), Dermirrt, roirr im Kopf. Konfufton (tat.), Vermengung, i'crmirrung, 58e= ftürjuug. 3n ber urfprüngltcben Vebcutung (con- t'usio = 3ufammengiefjung) roirb baS SiBort nod? juriftijd) gebrauebt, f. Commixtio. Über K. ber yieebte f. Vereinigung. Konfination dat., «SDiberlegung»), bie latb. Überlegung ber 2hig*burgijd)euKonfeffiou (f. 2Ipo= logie ber SlugSburgifcben Konfeffton); Konfuta= tionSbud) (aBeimarer), eine üon glaciuS (f. b.) Deranlafjte Sßroteftation gegen alle 2lbroeid}ungen dou ber lutb. Sebre. — Vgl. Tsida, ®ie K. be« 2lugS= burgtfcfcen SefenntniffeS (Spj. 1891). Kon=fu=tfc, falfd)e Scbrcibroeife für Kung=fu=tfe, f. ConfuciuS. Kong, öauptort (mit 15000 §., bauptfäcblicb EJcobammebaner) ber Sanbf6aft K., im 3™crn beä jrauv Vrotettorats 6öte b'^Doire (GIfenbeinfüfte) im norbroeftl. Sljrifa, rourbe 1888 jum erftenmat Don einem Europäer betreten, Don bem franj. KapU tän Vinger (f. b.). ES ift einer ber grbfiten &an- belSpläge Don SBeftfuban, mit VaumwolliDeberei, gärberei unb Vferbejudjt unb liegt in einer roeili= gen Ebene (700 m). S)aS früber oermutete Kong= gebirge eriftiert niebt. Kongcüla, ber bän. 91ame ber fiönigSau (f. b.). KongcbDbet, f. ®rogben. Kongclation (lat.), ba§ ©efrieren einer Slüffig« feit; Erfrieren eines ©liebeS; Erfältung überbaupt unb Erftarrung ber Seile in ber .Halte; K. ber 3äbne, baS Stuntpfroerben berfelben; tonge- lieren, gefrieren, gerinnen. Kongenial (neulat.), geifteSöerroanbt. Kongcftion (lat.), f. 93Iutanbrang unb §pper= Kongefttonäabfceft, f. Slbfcefj. [ämic. Konglomerat (tat.), ein burd) Vermittelung bc= roegter ©eroäffer entftanbeneS ©eftein, baS au§ lauter nuf;: bis über topfgrojjen, abgerunbeten ©efteinSrolfc ftüaen (©crbllen, ©efebieben) beftebt, bie burd) ein fiefeligeS, fälliges, tbonigeS, eifenfduiffigeS ober fanbigeS Eement miteinanber oerfittet finb. Konglutination (lat.), 3uf ammenleintung, 3Us fammeutlebung; Konglut inat, fopiet roie Kon= glomerat. Kongo, öanbelSbescidinung für mehrere aus Venjibin bcrgeftellte Sljofarbftoffe (f. b.), bie 33aum= wolle obne Vei^e birelt anfärben. K. finb rote, Kongo=Korintb braunbiolette (Varbftoffe. — K. ober Kampbu t>eif3t aud) eine Sorte fdjroarjeii SbceS. Kongo (Eongo) ober 3aire, gröfjter Strom ätfrifaS, an ber Sßeftlüfte münbenb, 1200 km lang, mit einem Stromgebiet üon 3206050 qkm, nad} bem Stmagonenftrom ber größte ber Erbe, entjpringr. 1600 m ü. b. sDt. als Sfchambefi ungefähr in 9° fübl. Vr. unb 32° öftl. 2. (dou ©reenroieb) üiufebcn 9tjaffa= unb Sanganifafee, umfliefit baS Sübenbe beS Vangmeolofee«, befjen SluSflufj er aufnimmt, 35 546 Stongo (9?egerreicf)) — Äottgofonferenj acht bann unter betn SRanten 2uaputa nadi 31. unb ftremt na* cttva 300 km gcrounbenen 2aufg in ben reo SKew ober SDtoeto ri'ifata), 850 m ü. b. ÜJc. 3Son hier rieftet er feinen Sauf nach 31913B., bcr= einigt ftch bei StnEoro unter 6° 30' fübl. 23r. unb •J7: eftt. 2. mit bem 2ualaba (f. b.), bann unter 5° 40' fübl. 23r. unb 26° 45' öftl. 2. mit bem 2itfuga (f. b.), bem Slugflufj beg £angani!äfee§, iretter nörb= lid) mit bem Vitatua, welcher bem SBeftgebirge beg Sanganifa entquillt, unb erreicht, angelrachfen big ;u einer Sreite con 1000 m, in 4° 15' fübl. 2k. unb 26° 16' oftl. 2. bon ©reetvroidi im 2anbe 3JIa= ujema ben Crt 3ijangtt>e unter ber Benennung 2ua = taba. 3n?ifcbcn Stjangroe unb bem 'iiquator erhält er, in bireft nörbl. Dichtung fliefsenb unb fchiffbar, r>on rechts jablrcicbe unerforfditc 3uflüffe au« bem mäcbtigen SBalbgebiete, barunter ben 2ira, Ulinbi, 2ott>rpa, DJtunbufu ( Vecpolbflufs) unb 2inbi. Sie teiltoeife oon ERiangtne abtoärtg bureb Stromfd)nel= len geftörte ©cpiffbarleit mirb burd) fteben fiata= ratte, bie Stanlen fälle (7. fiataraft in 0° 30' uerbl. 23r.; 450 m ü. b. Tl.), cellfommen unter: brechen. Unmittelbar nadi tiefen roenbet er ftd) alg iduffbarer Strom nad) D12B., bann bon bem 23.° oftl. 2. nacb 2?. unb uon bem 20.° faft unauggefetu nad) S&2B. Sig jur DJcünbung beg ^a)\ai fließt er, nacb bem ©infhujj beg 2lrutttimi big auf 20 km fid) oerbreiternb, burd) meift bicbtbetrjalbeteg, »cr= fumpfteg 2anb, mit einer Unjaft oon Qnfeln über= fät. Sarauf Betengt fid) bag gtufjbett, big julebt bag rceftafrif. Sduefergebirge faft fenfredit auf bie Uferränbcr ftbfst. 3tf tfeben ber DMnbung beg 2lru= trimi unb beg fiaffai, in ber tiefften Kinne beg eigentlichen fiongobedeng, erhält ber Strom Qu-- flüue, üon benen einige ihm ben Mang als saupt= ftrom ftreitig machen, nämlich bon reeptg ben 2lru- roimi (f. b.), ben Diubi (200 km fchiffbar), 9Jcongalla (550 m breit an ber SJtünbung , 450 [?] km laug unb 325 km fchiffbar), ben 3Jcobangi (f. Uellei, Sanga (1560[?]km lang unb 750 km fchiffbar), Sifuala (600[?]km lang unb 300 km fchiffbar), ; Sllima (f. b.) unb Sefini (250 km lang unb 150 km iduff bar) ; uon (iittS ben fiomami ober Solofo (800km fchiffbar), 2ulongo (900km febiffban, -Jfelemba, ben :Huti (Suffira, Stfcbuapa, fchiffbar bis 2° 15' unb 23° 50'; enblicb ben fiaiiai (f. b.) ober firoa. Stach ber Aufnahme beg leKtern 3'luffeg oerengt ftd) bag r>on Sergen eingefdiloilene Sett auf 3 big 2 km, big Ca ftd) bei 4° 10' fübl. 93r. noch einmal jum Stanley tiool (f. b., 280 m ü. b. 9J}., 60 m tief bei 210 qkm Stäche) erroeitert. Sarauf folgen auf einer Strecte r>on 275 km (big 23oma) 32 grbfjere SBafferfäüc ober Stromfdinellen, bie fog. 2ioingftonefälle. Xer Strom fällt int gansen um 255 m. ©teil ab= fallenbe 5elsma)|en Don 100 big 300 m jtoängen ben üielfach genutnbenen 2auf auf 450 — 300 m, bei ben QeUalajällen auf 225 m ein, roäbjenb jahlreidie tief eingeriffene Jlüffe unb Stäche in bie tobenben 3Baffermengen ftd) Itürjen. Sei 25ioi enben bie ©tromfctmellen. 3wifcben!öanana unb Sharl $oiut münbet ber fl., 11 km breit unb 300 m tief, mit einem Volumen ben 50000cbm in ber ©efunbe, in bag SReer, bleibt 22 km feeniärtg noeb burd) füfees SBaffet auf ber Oberfläche, 40 km burd) feine ©tromung, 64 km burd) eine theegelbliche, unb 450 km burd) eine bräunliche 3'ärbung bemerfbar. 2}on ber Hcünbung aus hat er fid) ein unterfeeifcheg, 27 km langes 33ett gegraben, beffen 360 m tiefe ©ohle üon 180 m hohen Ufern umfäumt wirb. 3ätir= lieb, fegt ber fi. eine erbige SWafie oon 350 2Jlill. cbm in bie £iefe beg Dceang ab. S)er fi. ift fchiffbar für grofje Kämpfer big 23oma unb SRatabi, bann com ©tanle» iiool big ,?u ben ©tanlepfällen (1600 km); in Sierbinbung mit bem fiaffai unb ©anjuru ge= mährt er eine 1265 km lange fahrbare SBallerftrafse in bag innere heg fiontinentg. Sie ©d)iffbarteit beS fi. mit feinen Dcebenflüffen beträgt im gangen eine 2änge uon 11500 km. Sie roirb beeinflußt burd) ein bebeutenbeS Steigen unb fallen beg gluffeg streimal im 3ahre ; an ber DJcünbung ift ber hödifte Stanb im Tlai unb Sejember, ber niebrigfte im SJlätj unb Shtguft. — Sie Örforfcbungggefcbicbte be§ fiongogebicteg f. Jlfrifa (53b. 1, S. 191b). 2 i 1 1 e r a t u r. 23urton, Two trips to Gorilla-Land and the cataracts of the Congo (2 23be., 2onb. 1875) ; 3obnfton, Ser fi. Steife oon feiner 3Rünbung big Solobo (aug bem Snglif eben uon SB. ron Jteeben, 2pj. 1884); SBauterg, Le Congo au point de vue economique(23rüff.lS85); itanlen,Serfi.(2.2lufl., 2pv 1887); berf ., Surch ben bunf len ÜBeltteil (3. 2lufl. . ebb. 1891); debiler, Sßagelä, ©leerup, Tre är i K. (©todb-1887); DSf. Naumann, Seiträge jur ©eograpbie be§ fi. (ÜTnen 1887); Selcommune im »Mouvementgeoccraphique» (^ar.1893). fiarten: 31. fiiepert, Carte du Bassin du Congo (im JDiafjftabe üon 1:4000000, 4. Stuft., Seil. 1886); SBauterä, Carte de la region des chutes entre Matadi et le Stanley Pool (1 : 600000; im «Mouvement geogra- phique», 1888) ; ,'öabcnid)t, Specialfarte oon 2t f rifa (10 Statt; 3. 2tufl., Piotba 1892). Songo, Jcegcrrcid), f. fiongoreieb. Äongobahn, fdmtalfpurige (0,7S m) fSdfya öon 3Tcatabi am Unten Ufer beg fiongo big nach bem 435 km entfernten ©tanlen i$ool, übernommen burd) bie 9. 9?oü. 1889 gebilbete fiongobahn=@efell= fchaft mit einem fiapitat üon 20 2)ciÜ. 3)1., an bem fid) ber Staat Sctgien mit 8 SKill. 3R. beteiligte. 2tm 4. Sej. 1893 tonnte bie erfte Strede big 3itenge (40 km) bem Sertebr übergeben merben. Stongofoitfcrcn.',, bie in Sei litt nom 15. 9tob. 1884 big 26. gebr. 1>*.j abgehaltene internationale fionferenj }ur Regelung ber äanbelgfreiheit am fiongo unb 3Iiger. 2ln berfelbeu nahmen 14 Staaten teil. 5Me «(5'iElärung in betreff ber greibeit beg «anbei-:- im ©ebiete beg fiongo, feiner futnnbungen unb ber benachbarten (Sebiete" rourbe 1. Sej. l.s*4 angenommen. Stefet jufolge feilte ber «anbei aller SJationen BoUftdnbige Freiheit, ingbefonberc bon3öllen, geniefjen in alten ©ebieten, bie bas Seden beg Jtongo unb feiner 3cebenflüffe hüben, einfchlicfjlich beä Janganifafeeg, unb in bem @e= biete, bas fieb öftlid) beg fiongobed'eng binjiebt big junt Qnbifdjen Ocean, Dom 5.° nörbt. Sr. big ättr DJtünbung beg ©amheft im ©üben, mobei für bieje oftl. ©trede augbrüdlid) auggefprochen trmrbe, baf; ber Oirunbfafc ber yianbelgfreibeit feine 2In- rcenbung finbe auf bie ©ebiete, bie gegenwärtig einem freien unb unabhängigen ©taat angeboren, unb bafj bie äRächte ihren (Sinflufs bei ben einge= borenen Seb,errfd)ern beg oftafrif. fiüfterrgebieteg ;,ut ©eltung bringen mürben, um ber Surcbfitbr ber 5Baren aller Stationen bie günftigften Seftim^ ntungen ju fiebern. 2tlle DJcäcbte, melche ©ouberäni= tätgred)te ober fonftiaen 6influf5 in ben genannten ©ebieten befthen, übernahmen bie Verpflichtung, über eine mcnichcnroürbige Sefeanblung ber ein= geborenen Secölterung ju tnacben, bie Aufhebung ber Stlabcrci allmählich anjubahnen unb bie Unter; SIttitel, bie man unter ft Bermi6t, (int) unter K aufjuiiirften. Äoiigoneger — Äongoftaat 547 krärfunfl beS Silasenfymbelä ernftlid-» in Stneriff ju nehmen, bie cbriftl. 3Jtiffionen, bie ©ele^rten ju be= fdnihen, veligiofe Sulbung ben (Eingeborenen wie ben gremben ju gewäbrleiften. Sie Steutralttät beS KougogeiuctcS würbe für bie Sauer gefidjert. Saran fchlop fid) bie ScbiffahrtSafte, rooburd) bie ©auffahrt auf bent Kongo unb beffen Dlebenflüffen einfd)ttef3= lid) beS ©eengebieteS unb ber Beiteln- auf ben ©ei= tenEonälen unb ©ifenbabneu für frei erflärt würbe für alle Nationen, unb Freiheit öon abgaben ober 3&Uen für bie Kongofd)iffabrt feftgeftellt würbe, mit 2tuSnabme oon folgen, bie ben ßbarafter ber <5ntfd)äbigung tragen, wie yafenjölle, Sotfen» abgaben u. f. in. 2luf ^>cn glcid)cu ©runbfät?cn be= ruft bie ©d)ifjabrtSatte für ben "Jiiger, für beffen Unterlauf (Englanb, für beffen Oberlauf granfreid) bie aSevpfticrjtung jur 2tufrecbtbaltung ber ©d)iff= f abrtSfreiheit ju übernehmen hatten. Sie ©enerab afte, com 26. gebr. 1885 batiert unb 38 2lrtife( entbaltenb, Würbe oon fämtlidien JlJäditen unter; »eidjnet unb ber Quttitt weiterer Hiäcbte oorbe= halten. Sie 2lttenftüde finb mitgeteilt in ötanlcnS SBerf «Ser Kongo unb bie ©rünbung beS Kongo= ftooteS» (2. 2lufl., 2 SBbe., £pj. 1887). Jlotigonegcr, gemeinfcbaftlicbe 93e3eicbnung für bie ©lamme an berDJtünbung beS Kongo: Kabinba (f. b.), DJtufforongo, Samba, Katongo unb üiufd)i= longo (f. 2lngota). flpnfloreiff), Kongo, SRegerreid) in ber portug. Kolonie Slngola in 9Seftafrifa , füblid) Dom untern .Kongo auf einer Sodjfläcbe beS DianbgebirgeS, um= fafjt bie näcbfte Umgebung ber öauptftabt ©an Saloabor ober 2lmbaffi. Siefe, auf einem öügel (460 m) gelegen, bat 700 ©., lau). DJiiffionSftation, franj., portug. unb bollänb. gaftoreien. Sie 33e= mobner, 9Jiufd)ifongo Dom ©tamme ber 93afiote ober Kabinba (f. b.) , führen ein traget Sehen unb prunfen mit ihrem ©briftentum, baS aber bie SßoIn= gamie nicht abjufchaffen oermoebte. — Sa§ K. be= ftanb Dom 16. bi§ SJtitte be§ 17. 3ahrb. auS ben Sänbern nörblich beS Kongo bis jum Kuitu unb uiblicb bis jum 3Jt'brifd)e. _ SamalS grünbeten bie ^ortugiefen ihre erften 9iieberlaffungen unb 3Jtif= fionen. 211? baS Steich 1668 gerfiel, febwanb aud) bie 5ßrad)t ber öauptftabt. Sie cbriftl. Religion oerwanbelte ftch in einen abergldubifchen getifd)= bienft, unb 3ur $üt berrfebt ber Stegcrfürft beS K. nominell al§ 35afallberportug,.3iegierung in Soanba. Kongo itiint (officiell: Etat Independant du Congo), bie unter ©ouoeränität SeopolbS IL, Kö= nigS ber Seigier, ftehenbe neutrale Kolonie in 2lfrifa. (6. Karte: &quatorialafrifa, 8b. 1, ©. 190.) (Srensett unb Dberffactjenfleftaltung. Sie ©renjc ocrläuft nörblid) ber Kongomünbung suerft nörb= lid), bann norböftlid) läng? beS £fd)iloango, ber ben K. Dom portug. Kabinba trennt, bann in 2Bin= bringen öftlid) bis an ben Kongo bei älianjanga, oon hier biefen ©trom unb ben SJcobangi entlang bi§ jum 4.° nörbl. 93r., bann gerabe öftlid; bis jum 30.° öftl. £., roenbet fieb nach ©., am SSBejtufer bcS Sanganita unb 3JcoerofeeS entlang, bis fie unter bem 13.° fübl. S3reite ben füblid)ft gelegenen $untt auf bem £oangroa=Kafue = ißlateau (roo früher baS nicht porbanbene Solingagebirge angegeben würbe) erreicht; üon hier »erfolgt fie bis jum Silolofee bie 2Bafferfd)eibe jroifchen Suapula, Sualaba unb ben 3uflüffen beS ©ambefi, biegt bann nach 3t. um, längs beS Kaffai, bis 7.° fübl. 33r., oon hier tueftlid) 3um Kuitu, biefen aufwärts bis jum 8." bann nach 2B. bis jum Kuaugo, liingS biefeS pluffeS nach 5t. bis jum 5." 48', oon wo auS fie bireft meft= lid) bis jum Kongo unb an beffen linfem Ufer hinab bis jum 3)leere oerläuft. Ser K. umfafst ben größten SieilbeSKongoftroingcbieteS,nämlid)2252780qkm mit (fd)ätiungSweifef 19 Süll. G. SJon biefer unge= beuren Sänbcrmaffe blieben bisher noch unerforfd)t unb noch nicht ber euvop. ?Jfad)tfpI)ärc unterworfen bie ©ebiete öftlid) com mittlem Kongo jwifeben bem 2lruwimi unb bem 4.° fübl. 33r. SaS weft^ afrit. Sianbgebirge, baS »on ©abun auS fübfüböft= lid) gegen unb jenfeit beS K. oerläuft unb im K. eine etwaS über 100 km breite flache Küftenjone frei täfst, erhebt fid) als breite 3)cauer im 3B. beS ebenen innerften SBedenS , welches im 3t., D. unb ©. oon allmählid) anfteigenben (Erhebungen abermals umfd)loffen wirb, ©ranit unb ©neiS geben bem burd)1d)nittiid) 700 m hohen 9ianbgebirge bie gipfel= lofen flachgewölbten gönnen unb beffen ShäUrn einen fchluchtartigen (Sbarafter, ben 9iiebemngen aber bureb bie ^robuttc ihrer Verwitterung eine ungemein ftarte, poröfeCateritbebecfung. Sie6od)= fläche im 3nnern bagegen loirb teils oon auf>er= orbentlidi fruchtbarem SBoben hebedt, teils oon gröfjern ©umpfftreden erfüllt. Klima, *45flou5eH= unb Sierwctt. SaS Klima ber Küfte unb beS untern glufitbals ift oon bem ber innern öochflädje oerfd)ieben. 2lm untern Kongo bauert bie Stegengeit oon sJlittc gebruar bis 2ln= fang sBIai unb mit Unterbrechungen oon Dttober bis 6nbe Sejember. aSoltenloS ift ber Joimmel oon 93iai bis ©eptember. 3n ben heifieften sJJ!ona= ten, Januar unb 2(pril, fteigt bie Temperatur bis auf 33° C, im rüblften Utonat (3uli) jtnft fie oft bis auf 12° C. Ser heftige Jemperaturmecbfel unb bie brüdenbe geuchtigfeit währenb ber jRcgenjcit machen baS Klima febr ungefunb. 3tadj bem Innern nimmt bie Regenmenge unb in einzelnen ©egenben and) bie Sßärine ju. 2lm mittlem Kongo bauert bie Heine unb grofje Diegenjeit oon 2luguft bis (Snbe fltai; baS SJtarimum ber Temperatur oon 30° C. finft bis jum 3Jtinimum oon 22° C. herab. 3" ^a'- tanga fe£t bie 3tegen;eit im September ein unb hört @nbe 2iprit auf; bie öi^e fteigert fid) bis ju 37° C, Slbfüblung bis 311 23° C. tritt häufig, ja in einjetnen gälten bis 3U 5° C. ein. — Sie Küften= unb SBergregion ift wenig frud)tbar: bie lange anbaltenbe Surre unb ber fperrige Saterit mad)en üppigeS SBad)Stum unmöglid) ; 'tal)! flacht fid) baS ©ebirge 311 baumlofen ©a'oannen ab, unb bie JHinnfale ber glüffe begleiten SBaobab, Salinen, wiiber Kaffee unb Drangen. 3tt>H.d)en bem Kongobogen unb ©aniuru bagegen breitet fid) ein ungeheures oon ©aoannenftrieben burchjogeneS SBalbmeer, baS fidi nad) Dften bis 3um 2llbert= unb 2anganitafee erftredt, auS, hier trifft man auf Kautfcbuf bäume in üppigfter gülle , in beri bebauten gelbern auf ü)tanioE, öirfe, 93ananen, 2inanaS, ,-}uderrohr unb Sabaf. 3n bem Sanbe jWtfcben bem Kaffai, ©an= !uru unb obern i'omami gebeihen bie gelbfrüd)te in DJtenge, aud) bie Kautfdmtüane in ben äBätbern ; weniger allgemein fruchtbar, bod) 'reich an Kupfer= ersen finb bie ©aoannengegenben oon Katanga. — 2luch bie jierwelt hat fid) mehr in baS frud)t= bare innere 3urüdge3ogen, fo 93üffel= unb 2Xnti= topenberben; mehr unb mehr oerringert fid) aber überall bie 2ln3abt ber (Elefanten. Sie glufipferbe finb eS allein, benen man in Waffen begegnet. ÖauStiere finb 3ieflen unb öübner. eingeführte Strtitel, bie man unter S oermigt, finb unter S aufäufiicrjen. 35 H 54* Äomjoftaat ^fetbe , Sfel unb Cdifen geben in ber Srodenjeit ju ©runbe. Sie SBeBälTertiitg ift ein bunte» ©emifcb Don Stämmen ber Santuralfe. 33cfonberS ;u nennen finb bon SB. nad) £). georbnet: am untern K. bie Kabinba (f. b.)j jnnfcben 23ema unb äjlanianga bie ftoljcn, ben SBeifien oft feinblicb geftnnten SBafunbi, bie neben ;>iid^ug,Si\4HTeiunb2bpfereiaud)i>an= belSgefäjäfte na* bem obern fi. betreiben; bie Satefe fl. sranjöfvfdj=ffiona,o, 58b. 7, S. 209a) am Stanten Sßool; bie Ubangi jtDtfi^en 2Ilima unb äRobangi unb bie fricgerifcbcn, über 130000 Köpfe jäblenbe'u Sangala jmifdien bem äquatot unb bem 2.° nörbt. 39r.; bie SafoEo am 2truwimi, portreffttdje 3Baffen= fdjmiebe, meldte fid) fianuS für 50 [Ruberer bauen unb in 3ambumba mit 8000 @. ein Gentrum be ji&en; innerhalb beS KongobogenS, etwa gtotfcfren 2° nörbL SBr. unb 1° fübl. 33r., ber toeitoerbreitete Stamm ber Satoto; an ber SJUinbung beS Kafjai bie fleißigen unb intelligenten Sffiabuma, Welche als ßänbler unb Sdnffev nad) bem Stanley Sool jieben ; fübbftlicb ftromaufmärt» bie milben, menfebenfrefjeu ben SaEuru, Sajfongo EDlino unb Satuba, unter benen jerftreut bie Satua (f. b.), eine 3»ergraf[c, wohnen; am mittlem Vulua unb Sanfuru begegnet man ben beber cuulifievten Stämmen ber äxiidu lange (f. b.) unb Saluba (f. b.); bom mittlem 8o= momi bis ium Janganifafce leben bie frieg§= geübten Softer ber Söatufu unb SDtanjema; frieb= lieb im allgemeinen Derbalten fiel) bie aderbau= freibenben ffiarua in Kaffongo. Sie 2lnfiebetungen ber (1892) 950 Europäer (barunter 445 Seigier) beftelicn auS SanbclSniebcr= laffungen unb Stationen. Sie bebeutenbften San= belSplätse befinben jid) am untern Kongo inSanana, 33oma, SWatabi (f. b.) unb Sßonta ba Senba. Sßiui, früher al§ öauptftation oon Stanlen gegrünbet, ijt jetst öerlaffen. ©röfiere Stationen, teils ju 3Ser= waltungS= ober .vSanbelSjweden, ftnb erridjtet: im £bal ber Sipiugfteneiälle iUanjanga; Seopolboille (f. b.) am fübl. Ufer bei Stanley *$ool ; am mittlem unb obern Kongo: Kmameuth, Öquatorftation, S3olobo, SSafoto, Stanlenfäüe, Dtjangme; Sambuja am Slruwimi; am Sulua Suluaburg; am Sanfuru üufambo; in ffiatanga Sujui, am Janganifafee 2Jt»ala unb Sllbcrtiullc (Sutula). SBerroaltung. Ter K. wirb unter ber Souberänität be? Königs ber Belgier Don einer Gentralregierung in Srüffel unb bem ©eneratgouüerneur in SSoma regiert unb ift in 13 SBerlcaltungSbiftritte eingeteilt. Sem ©ouöerneur iur Verfügung ftebt eine Sxuppe (8 ßompagnien) Don 3520 ioauffa: unb S3angala= uegem unter 80 europ. Offizieren uno eine glottille Don 7 Sampfern auf bem untern unb 12 auf bem obern Kongo. 3m Subget für 1893 fteben als 6in= nabmen 2600000 grS. auS Steuern unb 3°Ueu unb faft 3 ÜJJili. yrS. als 3"i*u& bon Belgien; ber äauptpoften unter im StuSgabcn beträgt etwas über 2 OJciU. StS. für bie Kotonialtruppe. SaS Söappen jeigt einen filbernen Üuerbalfen in 25lau, oben redjtS ein golbener Stern, in ber Glitte ein öersfd)ilb mit einem golbenenSötcen in ©dbhiarj. Sie flagge ift blau mit fünfjaeftgem golbeneu Stern in ber 2)iitte ff. Safel: glaggen ber ©ee = ftaaten beim Slrtitet flaggen, Sb. 6, ©. 862). Raubet. Sie 2lusfubr betrug (1892) 5,4 üüll. ftrS. Sie toicfctigften Söarcn fmb: Glfenbein (3,7 Mü. 3rS.), Kautfdnif (0,c), $almbl (n,i), sjjalnu lerne (0,8); 5 Sampferlinien üermittcln ben Skr= Eebr nad) Sifjabon, Siuerpool, .vmll, SRotterbam unb ßamburj. 1892 liefen in SBoma unb ibanana 214 2 dufte ein. Ser SanbtranSpovt iiom untern K. nad) betn S taiilen Sfool tnirb burd) bie Srägcrlöbne febi- oerteuert; beSbalb regte ©tanlep fdjon 1884 ben Sau einer Kougobalin (f. b.) an. Diadi SoÖenbunfl ber 35al)n tvirb man bie Strede sHiatabi=£eopolb= inüc in jmei Sagen jurüdlegen, moju mau fegt 18 Stagemärfdie brauet. ©efrfjiöjte. Ser K. ift non ber «internationalen 2lfrifanifdien ©efellfdiaft» gegrünbet morben, rcelcbe unter bem ^roteEtorat SeopolbS II. »on 93elgien con Stanley geleitet würbe. Siefelbe ermarb 1881—84 teilffieife burdi SlbfdSIufj r>on Serträgen mit ben Häuptlingen ein ungeheures ©cbiet unb ftcllte fid> jur Aufgabe, baS Kongogebiet bem freien öanbcls bertebr aller Stationen ju erfdiüefsen; in ber Sofung biefer 2lufgabe mürbe fie burd) bie Sefdilüffe ber Stfrifanifdjen ober Kongofonferens (f. b.) unterftüM. ©rhrcierigfeiten mad)te bie Siegelung ber Sefttjoer- bältniffe an ber fiongomünbung. 14. gebr. 1885 mürbe bie bortige ©rense gegen baS portug. ©ebiet feftgeftellt. König Jeopolb II. oon ^Belgien nahm 1885 mit 3uftimmung ber belg. Kammern ben Sitel Souverän beSK. an. 1890 mürbe ein Übereinfommcn getroffen, bemjufolge ^Belgien bem K. ein unberjins= lidieS Sarleben von 25 ilcill. yr». bis 1900 be= milligte unb bafür fid) ba§ Dledjt oorbebielt, nad) 2lblauf jener Seriobe ben K. su anuettieren, fall» nid)t biefer eS rjorjöge, baS Sarletjen in treitcru 10 Qabren ätirüdjujahlcn. ©emäf; einem Vertrag bon 1891 mit Portugal trmrben bie ©renjen bei K. nad) ©. burd) dinbertetbung non SDluata gamooS Sieid) (Sunba) am Kuango unb Kaffai beträcbtüd? erweitert. Sie ßrpebitionen bon StairS, Selcom- mune unb Sia 1891/92 unterwarfen Katauga ber Senfcbaft beS K. 2)tit bemfelben ©ebanlen ber ©e= bietSnergröfjeruug unternahm »an Kcrthoiie 1890 einen mit ftarEer'Sruppcnmacbt auSgerüftcten Qua Dom ©tanleö Soet nad) -KD. unb brang burd) bie 9iiamniam= unb Ü'ionbuttulänber bis nad) SBabelai am 2iil bor (1892). 6r felbft Würbe auf bem iKüd-- marfd) getötet. KerEboDe hatte im Sorben be? 2lruwimi bie SBanbenfübrer unb Senblinge ber am mittlem Kongo anfäjfigen 2lraber beEämpft unb biefe im Glfenbeinl)anbel unb fctlabenraub fdimer gefd)äbigt. Sie Kunbe babon rief eine (S'mpörung gegen alle SBeijjen am Kongo unb SanganiEafee tjerDor, welcher im DJiai 1892 fiobifter mit feinen ©efäferten gum Dpfer fiel. Ser K. entfanbte eine burd? bie 3iegerftämmc oom Sanfuru unb Somami oerftärtte Sruppenmadjt unter Kapitän SbaniS gegen bie 2lraber. SljaniS fd)lug fie im 2ioo. 1892 füböftlid) oon »Jlgongo Suita, eroberte gebr. 1893- SIrtifcI, bie man unter R oermigt, jinb unter G oufju[utf|en. Kongregation — Kongruens 549 SRjanaWe unb im 3lpril barauf Raffongo. 31 m mitt= j fern Kongo, bei ben Stantettfällen unb Rirunbu, [ tämvitcnficavä* im SJlai 1893 Kapitän Vonthier •rniD bie SieutenantS Ebaltin unb SEobbaf. Kapitän gacqueS, in SUbettDille burd) üftumaliga Bon Ujrji au§ hart bebränflt, trieb im Sept. 1892, unterftüfct oon Sclcommunc unb Soubert, bie Singreifet erjolg= Teid) jurttd. Sin neuer Angriff StumaligaS mürbe im Sept. 1893 oon 3>bani3 unb Vontbier jurüd= gefcblagen, toobei letzterer ba§ Seben einbüßte. Bitter atur. SBauterS, Les Beiges au Congo (SBrüff. 1884); Stanle», Ser ftongo unb bie @rün= buna be§ K. (2. Stuft., 2p3- 1887); ßbaoaune, Reifen unb grorfdningen im K. (3ena 1887) ; 5ßed)uel= SBfaje, Konaolanb (ebb. 1887); (Sam.Goquilbat, Sur le Haut Congo ($ar. 1888); Cb. Supont, Lettres sur le Congo flßar. 1889); SBißmann, SBolf, oon Arancois unb ÜKueüer, fsm Innern Slfrifaö i3.3(ufl., 8pä. 1891); Sttßmann, Unter beutjeber gtagge quer burdi Stfrifa (7. Stuft., Sert. 1890); ©iraub, Les lacs de l'Afrique equatoriale (Sßar. 1889) ; :)i. 93ütt= ner, Steifen im Rongotanbe (4. Stuft, Spj. 1890). _ Kongregation (lat. congregatio, «Vereini= gung»), im UFtönd)§n>efen bie Vereinigung mehrerer berfetben Segel folgenben Klöfter. Sie erfte K. iit ber oon SBenebift oon SRurfia im 6. Jabrb. geftiftete SBenebittinerorben, beffen Seifpiele bie Eijtercienfer, Tonünifauer, Aranuvtaner, fpäteraudjbie^jefuiten folgten. efen (f. Vropaganba); bie Congre- gatio coneilii Tridentini interpretum jur StlK" legung unb Vollziehung ber SSefdjlüffe be§ 2ribenti= muten M0113ÜS; bie Congregatio super negotiis episcoporum et regularium für bie Slngelegen= beiten ber S8ifd)öfe,Orben§geiftlid)en, Übte unb irjrer Stteitigf eiten , beftebenb auS minbejtenS 12 fiarbi= uälen, jebc 2Bod)e einmal oerfammelt; bie Congre- gatio indulgentiarum et saerarum reliquiarum für 3lblaß= unb "Jteliquienangelegenbeiten; bie Congre- gatio super statu regularium unb bie Congregatio super diseiplina regulari, beibe für ba§ Slofter= loefen; bie Congregatio sacrorum rituum für Rul= tuSfadjen ; bie Congregatio jurisdictionis et immu- nitatis ecclesiasticae 311m Sdntt; ber fird)licben Areibeiten unb SRedjte gegenüber ber Staatsgewalt; bie Congregatio consistorialis, bie bie Verb;anb= lungen in ben päpftl. Ronfiftorien oorbereitet, unb enbficb bie Congregatio super negotiis ecclesiasti- cis extraordinariis für SlbfdMuß unb Stillegung ber Konlorbate. Kongrcgationaliften, f. Snbepenbenten unb SBroron (Sftob.). [f. Sjajariften. Kongregation ber trieftet ber SÖtiffion, Kongregationen, Siarianifcbc, f. 33ruber= febaften. Kongregationiftcn, SJHtglieber einer fiongre» gation (f. b.). Kongreß (tat. congressus, «3ufammenhtnft»), im SBölferredjt Sejeidmung für tniditigcre unb feierlichere SBerfammlungen oon Vertretern einer großem 8a" öon Staaten im Unterfdiiebe oon ber einfacbern Konferenj (f. b.). 3m 17. unb 18. Jal-rb. führen biefen -Kamen bie grofsen Serfammlungen, loeldic bie grieben§fdjlüfTe oon ÜJtünfter unb Däna= brüd (1648), 9iimmegen (1679), flinsmijt (1697), Utrecbt (1713) u. a. 3u ftanbe brachten. Tiefen reibt fidi ber SEBiener fi. (1815) an, unb ba auf bie= fem bie ©rofsmaebte burdj ibre 3ouoeräne fetbft ober bod) ibre ä'iinifter be§ Sluöioartigcn oertteten waren, erbielteu ben ÜRamen loeiter bie ebenfo ge= bilbeten i'crfammlungen oon Stadien (1818), Srop= pau (1819), Saibadj (1820) unb Verona (1822). Von ben fpätern potit. Verfammtuugen bec- 3abT' bunbertä beerben nur ber Varifer (1856) unb Ser= liner K. (1878) fo bcäcidinet. Slua) oon ben Ver= fammlungen jur ©rünbung unb gortbilbung ber SBelt=93oft= unb Jelcgrapbcuoercinc finb mebrere al§ 3Belt=5($offc unb Jelegrapben'.Uongref; bejeidjnet irorben, weil auch bier meift bie oerantroortlidien Seiter ber betreffenben Verwaltungen erfduenen. — älu§ bem Völterredit ift boJ SBort R. in ba§©taat§= r e d) t übergegangen, inbem junädjft bie Vereinigung oon Vertretern ber ehemaligen engl. Kolonien in StmerifaaläR. (f.fiontinentaÖongrei) bezeichnet unb biefer 9tame in ber Unionäoerfaffung für bie au§ Senat unb iHepräfentaiitenbauc- beftebenbe Bunbe§= ftaatliiteSefamtoertretuugbeibebalteurourbe. ISobl nad) biefem Vorbilbe, oiellcidit aber aueb in ber (ir- innerung an bie alte Selbftänbigteit ber ^ßroDinjen lourbe ber belgifcbc tonftituierenbe K. oon 1830 be= nannt. Snblid) l)at bie franj. Verfaffung oon 1875 ba§ il^ort für ben %all übernommen, bafe Senat unb Seputierteniammcr 511 gemeiufdiaftlid?er 23e= f*luf3faffung, mie bei ber SBa'bl be§ ^räfibenten ber tUupublit, jufammentreten. Kongreß beutfdjcr Sanbrairte, trat al§ freie lanbroirtfcbaftücbe Vereinigung ;uerft unter bem Kamen «Kongrefä norbbeutfqer i'anbtoirte» im gebr. 1868 in Verlin jufammen. Jrot; ber 1872 erfolgten Srmeiterung be§ iRabmen? blieb bie SUlitgliebfdjaft tb.atfäd)lid) faft C[aw, auf SRorbbeutfdjtanb befdjräntt. Surd) fad)lid)e SBebanblung ber Verlanen über Krebit=, ©enof}enfd)aft§= unb Vereingroefen, über Vertebr§= unb Slrbeiteroerbältniffe foioie über3oll= tarif erlangte er balb eine bebeutfame Stellung in ber agrarpolit. Veroegung. Slnfang 1894 ift ber K. b. 2. aufgegangen in bie Vereinigung ber 8teuer= unb SEBirtfd)aft§reformer (f. Slgrarier). Kongruenj (lat.), in ber ©eometrie fooiel roie C)leid)beit unb iibnlidifeit ober Übereinftimmung in ©röfse unb ©eftalt. Kongruent beißen ?meigigu= ren, toenn fie fid? fo ttbereinanber gefegt benfen lauen, baß jebe§ Stüd, b. b,. jcber Sßunft, jebc £inie unb jeber glädjenteil, ber einen mit einem entfored)enben (bomologen) Stüdber anbern jufammenfällt Sa« matbem. 3eicben für tongruent ift ^. 3'nei Sreiede finb tongruent, wenn fie iibereiuftimmen in 1) jtoei Seiten unb bem oon benfelben eingefdjtoffenen SBinfel, 2) einer Seite unb ben beiben biefer an^ liegenben®inteln, 3j in ben brei Seiten, 4) in ätoei Selten unb bem ber größern Seite gegenüber liegen= benSBinfel. 3n ber3ableutbeorie beißen jmeiganje 3abten tongruent, toenn fie bei ber Süoifion bur* eine brüte 3abl, ^n Slobul, benfelben SRejt lallen. Slrtilel. bie man unter S »ermißt, finb unter Q. auiautudien. 550 $ong»berg — ßönig ^©üq) Soä 3eidvn für biefe -Ixt ß. ift : = unb bie Schreib: roeife be§ ganjcn ülusbrud» ift: 22 = 7(mod. 51, r. fr. bie 3»^bl 22 ijt mit ber 3abl 7 tongruent in 93ejug auf bcn Scobul 5. HongCbcrg, SBetafiabt im norroeg. 'Jlmte S5uS= terub, 84 km tm 2BSSB. öon ffriftiania, in beut engen Jbale be§ Sagen, am gufse be» 909 m frohen 3oni>fnuben unb an ber .öugfunb = ff.;Eiienbahn i28km) gelegen, ift Sit? be§ norroeg. 93ergamte» unb ber fönial. itiün;e, hat (1891) 5297 E., ein Senfe mal Ebriitians IV., nur trenige Stetnbauten, eine 3WttteI{d)uIe, ein EifenroerE, ©eioebr= unb 5ßulper= fabrifation. Sie oetbanft ihr Sntjteben ben 1623 entbectten, jeht ftaatlidjen Silbergruben (6 km im 3B. ber Start'. 3)a§ Bergroerl lieferte 1886—90 jährlich burifrfebnittlicfr 6100kg reine» Silber. Tic beften ©ruben fmb «3lrmen=©rube», «®otte§ .vtlfc ©ruhe» unb «.£)an»:Sadijem@rube». ffongcüinacr, Stabt im norroeg.. 2tmte ßebes märten, am ©tommen, 33 km von ber icbtrefr. ©reuu\mit(1891)130SE.; »on 16S3bissurfä>eb.= norroeg. Union al» ©renjfeftung bebeutung»»oll. Jtongcuingcrbabn, normatfpurige 3torroeg. Staatsbahn (115 km lang, 1862 unb 1865 eröffnet) von SiQeSftröm über Sfarnäs unb ffongsoinger bi» jur fcfrroeb. ©renje (9tid)tung Obarlottenberg). flonia. 1) lürt. iiMIajet im fübt ffleinafien, bat 91600 qkm unb 10S8000 E., serfäüt in bie fünf SanbfdjafS .u.. Jette, §amib, 9tigbe, Sulbur (SBurbur) unb umfaßt bie alten ganbfdjaften Rappte boeien, Sßiftbien, Sßampbplien unb 2Beft=£tficien. — 2) £auptftabt be§ SBifajetS ff., auch ff onija (grdj. ^tcnion; lat. 9>conium, im fpätern Ifiittelalter aud? ßunija, Eunin, Eonnie, Stancona), tiegt auf ober öocbebene i f.ffaramanien) in 1150m ööfre,lefrnt ficb an bie Sitabelle an unb bat etroa 40000 E., aber nur Vebmbütten unb [eidjt gezimmerte öäufer. 3n ff. fmb bie bebeutenbften SRefte felbfdmfifdj -arah. SSautuuft erbalten, bead'tcnstrert namentlidj burd) bie Steinmegarbeit unb bie SIrabesfen. SBidjtig tu bie 2lu»fufrr ber cinfreimifcfren Erjeugniiie, ju bereit Slbfag eine 450 km lange Sahn nacb, Eififcbebr beutfefren Unteruefrmern Eonjefflomert toutbe. — 3n bojant. 3eit tfar^conium cigbe§ Gtgbifdjofä »on Önfaonien. Seit 1097 maebte ber Selbfdjulen; fultan ffitibfd):3[r§lan I. bie Stabt Sconium ober 3iüm, roie bie Orientalen \\e nannten, ju feiner SEefibenj unb begrünbete bafelfrft auf Soften ber Spjantiner ein mächtigem ;>ieicb, ba3 bi» ;u feiner Unterjochung burd? bie Mongolen bie Sorberrfebaft in ffleinafien behauptete, ben .Hreinfabrern freftigen "JÖiberftanb entgeaenfe&te unb fiefr enblicfr audb bas :Reicb ber Sanifd?menb (f. b.) unterroarf. SDlii ben Spiantinem ftanb e§ in ununterbrochenem ffriege. 18. OM 1190 erfocht frier ffaifet Sriebrid? I. S8ar= baroffa einen Sieg über bie Selbfcfrufen unb nahm bie Stabt, niebt aber bie SSurg ein. Seit 1244 tt>ur= ben bie Sultane oon Jconium oon ben Mongolen eins unb abgefegt; ber legte, SDlafub n., ftarb 1308. ii-ahrenb bie of-nian. Jürfen fid) in Steinalten au3= breiteten, behauptete ficb bie S)pna|rie Karaman, beren Stifter ficb, um 1277 3«nium§ bemäditigt hatte, in Sptaonien, .Happaboeicn, ©alatien unb im roeftl. Eilkien. 2ocb 1392 mufite fie bie Cber= pobeit ber Sßforte anertennen. 1466 rourbe S. oon 9)lobammeb I. erobert unb ein Seil ber 83eroofrner itadi Monftantinopel oerpftanit. _ ftonibo, t. Jlmcrifanifche iKane (23b. 1, S. 527a). Slonicr, SMEsftamm, f. Hpneten. Ronifcrcn, f. Diabelböljer. Sonifcrcngeift, ein jur Serbefferung ber 3im= merluft empfobleneä SVtittel, ift ber ©auptfadje nad> eine ßöfung oon gid)tennabelöl ober Terpentinöl unb anbern dtherifeben eleu in ÜBeingeifl. Roniferin obetSlbietin, ein ©lotoftb üon ber 3ufammenfehung CieH5äOs + 2Hä0, ba» ficb im ffambialfafte oon Koniferen pnbet. C5-; hübet glän= Senbe Siabeln, »erroittert an ber Suft unb fdjmiljt bei 185°. Sölit Ebenol unb Sahfdure befeuertet nurb e§ buntelblau. Xurdi ffodpen mit Sauren ober burd? bie (rimrnrfung bcS getmenteS Smulftn toirb cS in Sraubenjucter unb ffoniferplaltobol, C10Hl203, gefpalten. tiefer fefrmilu bei 75 unb giebt mit Ghromfäurelbfung ojpbiert Vanillin (f. -b.). 6he man bequemere SDJethoben jur ©e= roinnung btefei leßtern luertDoOen ffötpetS tannte, biente ba§ .H. al§ 3lu?-gangsmaterial ,ur 3)at= ftetlung bei "ßanirlinS. Sönig, altbeutfdj Ebrtnig ober ffuning, oon got. kuni; althocfrbeutfcb chunni, b. b. ©efdjledjt, im german. ?lttertum ba-I- in Krieg unb 5'rieben ftdnbige Cberbaupt eine-:- Stammes. Grblicfrteit ge= borte urfprünglicb niifrt jum SSBefen besfelben; boeb rourbe bei allen german. SSölfern ber ff., fotange es mbglid) roar, au-J berfelben Jamilie, ber stirps regia, genommen. DJJit 3tüdfid?t auf bie in Europa beftefrenbe fflafftfilation beifeen aber ff. feit ber 2luf= bebung beä alten SBabttönigrumg in Teutfcfrlanb unb Sßolen inäbefonbere bie erbliefren Cberhdupter eine» felbftänbigen gröftern Staates, bie ben &ex-- jögen unb gürften im Kange oorangeben unb fon= füge, burd) ba* Eeremoniell beftimmte Sorjüge (Ebnigl. Ehren, honores regii), roie bie gübrung ber EönigL ffrone im SDappen, bie Slnrebe mit Ero. SÖcaje= ftät, ju beanfpruefren haben. Diad) ben Ülnfdwun gen be? i'tittelalters tonnten nur bie röm.=beutfd)en ffaifer bas ffönigtum perleiben, roie biefelben beim auch loirttid) bie poln. unb böhm. ffönigäroürbe fdiufen. ©runbfäglidj aber beanfprueb. ten bie SfJäpfte für ficb allein ba» 9ied?t, bie ffönigsroürbe ju Per= leihen (fo nodj bie Encptlifa Element' XL pon 1701;. Napoleon I., roelcber bai iReidj ffaifet ffarlä b. ©r. erneuern roollte, grünbete bie ffönigreidje Etrurien, Italien, ,'öollaub, SBeftfalen unb erhob oie ffurfür= ften Pen 23apern, Württemberg unb Sadjfen ;tt ff. Unter ben beutigen SBerbälrniffen müfete bie legte Garantie einer berartigen Erbebung in ber 3lner= tennung ber übrigen i'iadne liegen, aaä man fefron 1701, als griebriefr I. 35reuf)en jum ffönigreia) er= hob, als ok öauptfaepe anfah. Xen ffönigltitel führen in Europa nur imrElicb regierenbe ff. ober f olcfre , bie für ihre "}>erf on bie ffrone niebergelegt haben. 3m vormaligen Xeutichen iKeicbe bieg ber nod) bei Bebgeiten eine» ffaifers (f. b.) gewählte s3tad)folger römifdjer ff., unb fo legte auch 3Japo= leon I., nad)bem er iRom mit Jrantreich pereinigt hatte, feinem Sehne ben iitet eine» ff. Pon 3iom bei. (S. ©eutfeberffönig.) — Sgl. Einrieb», 2ie ff. (Spj. 1852); Subel, Sie Entftebung be» beutfdjen ffönigtumä (grantf. 1844; 2. 2lufl. 1883); fföpfe, Bie anfange De» .Heiligtum» bei ben ©oten (35erl. 1859); Soucfra», ©et'dnchte berbeutfehen ilionarcfrie (4 Sbe., grantf. 1861—62); Sahn, Sie ff. ber @er= manen (Slbteil. 1—6, SDSflQb. 1861—71). Sönig, im EDtflnjiDefen SBejeicbnung für tegel= förmige Darren (f. b.). fiöttig, Ena, bie ©attin oon ©ottfrotb Epptaim Seffmg (f. b.). Sfttilcl, bie man unter R BermiBt, fmb unter ß oufjujui^rn. Äüuia (ISrualb Stug.) -- Sönig (®uft.) 551 ftöntg, emalb Slug. , 3iooellift unb SRoman= föriftfteller, geb. 22. Slug. 1833 311 Sarmen, mar anfangs Kaufmann, lebte feit 1859 in ßlbetfelb, feit 1871 in Sceumieb unb feit 1882 in RBln, mo er 9. ÜJtärj 1888 ftarb. 2lufeer ((einen |jumoreSfen auS bem ü)iilitär= unb ffaufmannsleben fd)rieb ff. eine grofee Slnjat)! Bon [Romanen meijtenS trimina= liftifcben 3nbaltS, Bon benen folgenbe berimrgcboben ,ui werben Berbienen: «Surd) Kampf sunt ^rieben» (1869 preiSgetrönt Born Stcimorfer «SBei(etriftifd)en Journal»), «Stuf berSabnbeSSBerbtecbenS»(458be., 187G), «Scbulbig?» (4 Sbe., 1878), «Scbulb unb Sübne (4 Sbe., 1880), «Gin »erloreneS Seben» (2 Sbe., 1882), «SaSgotbeneffreuj» (2 SBbe., 1883), «ein moberner Sampnr. ©ocialer iftoman» (3 SBbe., 1883) «Vabanque!» (2 SBbe., 1884), «Um ©lud unb ©afein» (3 SBbe., 1885), «©Ratten beS SebenS» (2 Sbe., 1885), «Sie £od)ter beS ffonvmerarentatS» (1886), «eine 2>iietfaferne» (1886), «3er Gbre ;Käcber» (1887), «Sie Crbin Bon ©altem» (1888), «Seines ©lücfeS Sd)mieb» (3 Sbe. , 1888), «Sluf cbrlofcr Sabn» (1888), «Unter febwarjem Sß«= baebt» (1888). ttönig, grans, ßbirurg, geb. lG.'gebr. 1832 gu Rotenburg an ber gulba in Öeffen, ftubierte 3Re= bijin in l'carburg unb Serlin, liefe fid) als praftijdier Ätjt in pomberg in öeffen nieber, mürbe aber balb ©eridjtSarjt unb Sbirurg am ffranfcnbaiiS in ßanau. 1869 rourbe er orb.s$rofefjor berGbirurgie in Moftocf, 1875 in ©öttingen. Unter feinen SBerten finb beroor= (?ubeben: «Sebr'bud) ber fpecieKen Gbirurgic» (3 Sbe., Serl. 1875—77; 6. 2lufl. 1893), «Sebrbud? ber all= gemeinen Sbirurgie» (3 Stbtlgn., ebb. 1883 — 89), «Sie entsänblidjen Sro3effe am £>alfe>- (mit Siiebel, in SillrotbS «Seutfcber ßbirurgie», Stuttg. 1882), «Über bie Suberfulofe ber ffnoeben unb ©elente» (SBerl. 1884). König, granj Sofcpb, Sbemifer, geb. 15. 9toB. (843 ;u SaBefum bei Saliern (SBeftfalen), ftubierte in 2Ründ)en unb ©öttingen iliatbcmatif unb 2iatur= tuiffenfebaften, roirtte bann atS 2lffi|"teut an ber agri= tultur-cbem. SBerfudjSftation OTorfdic« unb mürbe 1870 als Seiter ber neu gegrünbeten SSerfudjSftation nacb SJiünfter berufen; 1892 mürbe er jum^rofeffor ber tönigt. SIEabemie bafelbft ernannt, er febrieb: «3ufammenfegung unb Serbaulicbteit ber §utter= ftoffe» (2. Slufl. , in ©emeinfebaft mit Sßrofeffor Sietticb, Serl. 1890), «Sbemie ber menfdjlidjen 2cabrungS= unb ©enufemittel» (3. Slufl., ebb. 1889 —90), «SBie fann ber Sanbroirt beu Stictftoffoorrat in feiner SBirtfdjaft erbalten unb Bermebren?» (3. StufL, ebb. 1893), «Sie Unterfucbung tanbmirt= febaf tlidj unb gemerblid) mid)tiger Stoffe» (ebb. 1891), «Sie Verunreinigung ber ©emäffer, bereu fd)äblidie Aolgen, nebft SDJitteln jur Reinigung ber Sd)?nut5= mäfep (2. Slufl., ebb. 1894). Jtünig, griebr., ber Grfinber ber ©dmellpreffe (f. b.), geb. 17. Slpril 1774 ;u eiSteben, ©obn eines 2ltferbürgerS, bejuefate baS bortige ©bmnafium, lernte bann als ©e&er unb Sruder in Seipsig unb ftubierte an ber bortigen ttnioerjitäi ein Qabr 2Ra= tbematit unb 2)ced)anif. Um ben Sßlan ber &er= ftellung einer Srudmafdjine (an ©teile ber iianb= preife) burd'ntfübreu, ging er 1804 nad) Hamburg, bann nacb SBien unb Petersburg, enblicb, im ©pät= berbft 1806, nadj ©nglanb, mo er 31. üJlärj 1807 mit bem reiajen Sudibruder %$. SBenSlep einen Hcntraft über feine erfinbung abfdjlofe; fpäter traten nod) bie SBucbbruder SEBoobfaU unb Saplor SIrtifel, bie man unter ß Demi a(S leilbaber in bie ®efeKfd)aft. 1810 mürbe ff. mit ber erften 9Jlafcl;inc fertig unb erhielt ein patent (10. Tl&x} 1810) barauf. Siefe ?J(afd)ine bebielt noeb ben bei ber öanbpreffe üblicben gladjbrud (Jiegelbrud) bei, botb mürbe baS garbeauftragen burd) einen felbfttbatigen 5varbeapparat beforgt unb bie -mafdbine burd) Sampjfraft bemegt. SaS erfte sl>robutt biefeS 3Jlafd)inenbrudS ift ber im Slpril 1S11 gebrudte Sogen H im «Anntial Register» für 1810. Um tiefe 3eit lernte S. ben bei SenSlep Bcr= menbeten l'cecbaniter 21 n b r e a S % ri eb ri cb 33 au er fennen, roeldjer burdi fein Urteil unb bie @enauig= feit, mit meldjer er S.S 9ßldne auSfübrte, febr Biel ;,um glüdlicben erfolge beitrug. 30. DIt. 1811 er= bielt fi. ein patent auf eine neue 9Jiaid)ine, meld)e 2lbbrüde mittels beS eplinberS bcrftellte unb Sej. 1813 BoUenbet mürbe, ein britteS patent Born 23. 3u(i 1813 betraf bie SBerbeffenmg einzelner Jeile berfelben. Ser 6'igentümcr ber «Times», 3Ba(ter, liefe fofort smei 2)Iafd)inen für feine Leitung bauen, unb 29. 9Iob. 1814 mürbe bie «Times» auf ber Sdbnellpreffe gebrudt. Diacb bem Zeugnis ber «Times» Born 3. Se.j. 1824 brudte ibre SDlajd^ine anfangs HOOÖogen in ber ©tunbe, infolgemebrerer glüdlidber SBerbefferungeu nacb S.S Dianen aber 2000 Sogen. 1814 entwarf ff. ben Sßlan su einer Soppclmaf6iue, roelcbe benSogcn auf beiben Seiten bebruden follte; biefelbe mürbe in ben 3. 1815 unb 1816 gebaut, erbittert über einen burd) S3enS(epS ßigennufc berbeigefübrten ffontrattbrud) Berliefe ff. 2lug. 1817 englanb, taufte baS aufgehobene fflofter Dberjell bei 2Bürjburg unb legte beu ©runb 31t ber girma ffonig & Sauer (f. b.). er ftarb 17. 5$an. 1833. Qn eisleben mürbe ib,m 1891 ein Sentmal crrid)tet (Sronjebüfte Bon Sdjaper). — Sgl. ©oebel, g-riebrid) ff. unb bie erfinbung ber ©cpnellpreffe (Stuttg. 1883). Sie Driginafu'idjnungen ju ben erften ©d)nellpreffen ff.S finben fieb im Sud)gemerbe= ÜJcufeum ju Seipjig (f. Sentratberein für baS gc= famte Sucbgeroerbe). Äönig, ©ottlob, gotfrmann, geb. 18. 3uli 1776 ju öarbiSleben im SBeimarifd)en , bejudite ßotta§ gorfeicbule in 3iUbad), mo er 1803 — 5 als Scbrer ber ©eometrie roirtte. 1805 mürbe er gbrfter in iRubla, mo er 1813 ein gorftinftitut grünbete. 1829 jum SSRitglieb beS DberforftamteS in eifeuad? ernannt, oertegte er 1830 aud) feine gorftlebranftalt babin, bie jur ©taatSanftalt erboben mürbe. 211$ Sirettor ber Sebranftalt unb als Sorftanb ber gorfttarationStommiffion roirtte er bis ju feinem Sobe 22. Ott. 1849. ff.S «oauptBerbicnft beftanb in ber 5ßfleae ber f orftlicben 2)Jatbematit ; fein Sebrbud? «Sie g-orftmatbematif» (®otba 1835; 5. Slufl. 1864, bg. Bon ©rebe) mar muftergültig unb blieb lange un= übertroffen. Slufeerbem Berfafete ff. noeb «Sie3ßalb= pflege» (©otba 1849; 3. Slufl. 1875, bg. Bon ©rebe). StuS feinem 2!ad)lafeoeröffentlid)te©rebe «Siegorft= benut?ung» (eifenad) 1851; 3. Slufl., Serl. 1882). König, ©uft., 3Baler, geb. 2. Slpril 1808 ju ßo= bürg, befuebte 1830—32 bie ffunft)d)ule in 3iürn= berg, ging 1833 311 todinorr nad) iliüucbcn, mo ihm Born ©erjog Bon ©acbfen=eoburg ber Sluftrag 3U teil mürbe, für baS ©d)lofe MeiubarbSbrunn fieben Silber auS bem Seben ber erften 9ieformationS= beiben in öl auszuführen, gaft fein gefamteS ©cbaffen beroegte fid) fortan nur auf biefem biftor. ©ebiet. öierber geboren 48 Statt Scenen auS bem Seben SutberS (mit Sert oon ö. ©e^er, £>amb. 1847 u. b.; neue Slufl., Serl. 1889), 29 Initialen iBt, finb unter 6 aufäufut^en. 552 Soemg (|)einr. Sof.) — Könige (iBüdjcr bcr) üii bejlen Siebern (ton Kenia g-riebridj 25ilbelm IV. erroorben), ©ulbencs 2l = 33 = (f (12 33latt, geflogen von Jbater, ©otha 1854 u. ö.), 33falmenbilber (1 33latt, gefaxten Don Jhäter unb 3)icrs, ©otha 1S59). ßine umfangreiche 3eid?nung ift SBonifatiuS, ben alten Scutjdvn prebigenb. Seine ölgemäibe, i.SB. 9latban unb Soöib (1862; 2Fcündjen, Sßeue $inafotbef ), Sodann griebrid) bet ©rojsmütige beim Scbacbipiel (ein Sobesurteil ternebmenb ((Eigentum beg König» ton Belgien), Sutber unb 3i"ingli ju 9Jtarburg 1529, finb Weniger bebeutenb alg feine 3eid)nungen unb RattonS. R. ftarbSO. 2tpril 1869 in (Erlangen. — SSgt. (ibrarb, ©uftat K., fein Sehen unb feine Kuuft (erlangen 1871). Stoenig, jöcinr. 3pf., JHomanfcbriftfteller, geb. 19. SRdrj 1790 ut jjutba, befuebte iaä bortige ©umnafium, mürbe 1813 2lccife!ontrolleur unb 1816 jvinanjfetretar bafelbft. 1819 na* §anau ter= jeßt, toatb er biet in bie polit. Bewegungen jener Jahre hineingezogen; at§ 21bgeorbneterberCppofi= tion im heff. Sanbtag mehrfach gemaföregelt, 1831 erfommumuert , timrbe er 1839 nach yulta alg £ bergeridusfefretär rerfebt, big er 1847 feinen 2lb= fdjieb nahm unb nadi Joanau jurüdtebrte. 1860 fiebeltc er nadi äBieäbaben über, n?o er 23. ©est. 1869 itatb. Seinen titterar. ^tnf begrünbete R. mit einer :Reibe biftor. Fontane, ton benen «Sie bobe Braut )> (2 Bbe. , 8»8. 1833) unb «Sie Klubbiften in vJ)cain3» (3 SStoe., ebb. 1847) bie beiannteften finb. SegtcreS SBerf gehört in feiner funftlerifdien Steife unb reichen ©eftaltenfütle gu ben beilern biftor. 9io= manen Seutfdüanb». ßine Sammlung feiner jer= ftreuten SRotetlen teröffentlicbte K. in «Seutfcbe g-amilien» (SBieSb. 1862). Sem ftauptbelben feiner «Klubbiften in iliainj», ©eorg gorfter, bat er aueb eine eiugebenbe Biographie («®eorg gorfterg Sehen in Jjauä unb SBelt», 2. Stuft, 2 S3be., Sp|. 1858) gercibmet. Sie meiften SBerte R.§ ftnb in ben «®c= fammelten Schriften» (93b. 1—20, Sp3. 1854—69) »ereinigt, ßine 2lustrabt feiner großem Romane erfdjien in 15 Bbn. (ebb. 1875). Stbnig, Job. ©erharb, Dlaturferfcber, geb. 29. 9ioo. 1728 ,;u Semeneu ober Ungernhof in 8i»= lanb, geft. als bän. DJliffiensant in 2ranquebar 31. Juli 1785, machte ftA um bie Kenntnis ber inb., bejonberg malabariichcn §lora terbient. König, Dtto, Bilbhauer, geh. 28. San. 1838 ju 2Jieif;en, befuchte bis 1862 bie Sreebener 2lfabemie unb ttdhrenb weiterer tier Jahre 1>a§ Sltelier iSab= nels bafelbft. Balb barauf (1868) trairbeer9kofenor an ber Kuuftgeroerbefcbule bes Cfterreicbifcben 3Ru= feumg in 3öien. SSon feinen zahlreichen, fein em= pfunbenen Slrbeiten für bag Kuuftgctterbe fmb ut nennen: ein Safelauf fatj, im Stuftrage be§ Kaifers »on öfterreid) 1872 mobelliert, ein Sdjmudfaften mit Benus unb Slmot u. bgL fomie Heine Figuren in Sronjegufj: 2lmor als 93rief träger, "$an mit Dem SBaccbusfnahen u. f. tt>. 3ln grofsern Öilbmerfen trlb enbete S. bag ©rabbenfmal feiner 1874 an einem Sage geftorbenen ©attin unb brei .Hinber, bie 311m 2lnbenfen an Äaifer i'iarimilian ton SRerifo in $ola aufgeftcllte trauernbe 33ictoria au§ SBronge, einen Srucifirus aus SKarmor für bas SKaufoleum t>e§ (Jriher>pas SigUmunb in (vimünb, beforatite ©fultruren für bie öofmufeumögebäube unb ba@ S3urgtheater in 2Bien, eine iKarmorfigur ber Senui) unb eine heil. Gäcilia. Soenig, Äob., ScbriftfteUer, geb. 15. 9Joo. 1828 511 Sanjig, ftubiertc Philologie unb Sheologie, Iturbe 1854 SReftor bet Lvicilienfdntle (höhere Jbdi= terfdjule) in Clbenhurg, 18583nfpeftot bet @ouoer= nantenanftalt in Srotfeig bei 3«5, lebte 1860—63 in Saufanne, mar fai§ 1889 ülebacteur ber 2Dod)en= fdnift «Taheim» in Setpgig, trat 1889 au§ ©efunb- heitsrüdfiditen jurüd unb lebt feitbem in sJ>ot£bam. Slufjer mehrern täbagogifd?en Schriften teröffent= lichte er: «2er grofee Krieg ton 1870» (2. 2lufl., Spj. 1872), «Ser alte 9iettelbect» (ebb. 1873), «2)lei= fter Sdjott unb feine gamilie. 3lu§ ber Belagerung ton Strasburg» (2. 2lufl., ebb. 1877), «Slnnette Oon Irofte -i>iiishoff» (1883), einen «2lbri)5 ber beut= fc&cn Sitteraturgefcbichte» (2. 2lufl., Spä. 1890), «Scutfd)eggrauenlehenimbeutfchcn8iebe»(2.2lufl., Dlbenb. 1891), eine ihrer ^Uuftrationen ttegen febr beliebte «Scutfchc Sitteraturgefdiid)te» (23. 2lufl., Spj. 1893) u.a. ferner terbeutfebte er «2BalterScort# fctionfte Romane» (4 33be.; 33b. 1, 4.2lufl.,Spj.l891; 33b. 2—4, 3. Stuft, ebb. 1890). Soenig, Diub., SKujtifer, ach. 26. 9iot. 1832 ju Königsberg i. $r., befuchte (1840—51) baS Kneip-- bBfifdje ötabtgtmnafium bafelbft, ging §nbe 1851 nad) 3Sari§, tto er ju bem berühmten g-abrifanten mufilalifcher Saitcninftrumentc ^can 33aptifte 3>uil= laume in bie Sebre fam unb halb eine befonbere Sßotliebe für bie 2l!uftit fafete, foba| er 1858 eine SBetfftätte für bie Konftruftion afuftifeber 2lpparate errichtete, d'r begann mit ber 2lnfertigung folchcr 3nftrumente für ben Unterricht unb erhielt auf meb= rem Slusftellungen DJIebaiüen. 3Bi|)enfcbaftüchen SBett haben feine ätrbeiten über bie 2lnitenbung ber graphifdien SJetbobe auf bie Sltuftil, rcoju ihm ein ton ihm tonftruierter Spponautograpb (f. b._unb Safel: ©d)all, %iq. 4) biente , über bie 2J!effung ber Scbaugefcbminbigfeit, über bie Klangnguren, über bie Sonteränberung hercegter Schallquellen, über manometr. glommen, über afuftifdic «Stöfje», über Siormatftimmgabeln, über bie Klangfarbe, ju beren Stubium er eine fog. SBetlenftrene (f. Sirene unb Jafel: Schall, S'ig. 10) fonftruierte ,_u. f. n>. ©cfammelt erfebienen feine in 93o9genborrt§ «2ln= nalen» juetfl publizierten Jlrbeiten u. b. S. «Quelques experiencesd'acoustique»(93ar.l882). Slucbfcbrieb ftr einen «Catalocue des appareils d'aeoustique» (1859, 1865 illustriert, 1873, 1882 u. 1889 iUu= ftriert, in brei Sprachen). — 93gl. $i»fo, Sie neuem 2lpparate ber 2ltuftif (2Bien 1865). Könige, 33ücber ber, eine \rcbriit bes aß= teftamentlicben KanonS, bie eine Dom 3taubpunft ber SRefotm '^omi unb be§ beuteronomifeben ©efeR= budies unter 2lu§jügen au§ ättem Schriften ent= morfene Üherücht über bie ©efebiebte Q^riel» ton ber Jhronhefteigung Salomos hi§ jut 33egnabigung ^ojaebins (561) torftellt. Sie jerfdllt in jmei 33üd)er, bie aber nur ein 2Bert auSmadien; bie Srennung in jmei Jede rührt ton bcr Septuaginta her. Sie SarfteHung fegt ein, mo bie 33üd)er Samuelig fd'liepen. öat aud) ba§ Königsbud) feine ie^ige ©eftalt frübeüens im Sril erhalten, fo bilbet feinen Kern boefa ttabrfdieinlid) eine unter Jona terfafjte 2lrbeit, Bie Israels ©cfdiicbtebig ,uir Reform berah= führte unb fpäter ut bem fetugen Umfange erweitert Iturbe. 33om Inhalt bes Königghudies tonnen nur bie aug altern Quellen entnommenen (srjäblungen unb 2lugjüge als hiftor. Quellen gelten. Sie 6hrono= logie ift augenfebeinlid) tünftlicb üherarbeitet, na: mentlidi enthalten bie Synchronismen pifeben bei= ben SReidben Diele Unrid>tigteiten. Sie 33erfaffet ttollcn überliaupt nid)t ©efebiebte im feigen Sinne SIrtirel, bie man unter fi Becmi6t, Tml) unter 6 aufäufudjen. DIE SCHLACHT VON KÖNIGGRATZ. tili ü rntllvk ■ ; Dith M j y,Mfc^ wm i i > ?# JflrtojyjjHßttft1' I :.r-,,1">"""" lfe- \j£_ Sin U» f/fiABÄtfit •' '*W^treitßb[}-1g- -:\r '?■ + ■■■■' \) fc IrliUk fXw- SaMerie d.S.S.tf.Xrn-isirm i Jies.d.lI.A,K.li Armer ■!!,■.>. tri 7 7.£atl.HcS.Art.u i^B.d n.Ihv i Batterie A. 1S.Diviaian ? lJtemp- W Z.Kanip 33 3 /0. • W L G.Vttmen* i tO.Thtsaren 3 1. Garde Inft.J}r\'ision i 2, ü> 7 Infanterie \ Anvztn d.Inft Arn, N 1 In! Br I l't Snfanterie -ßritfadr am Xachmittatf des HJuii, kurz yo\ W 21 Infantum ßriqaäi: t2 Avantgarde W ffiai-wh /fr«; . WTrAmann ■l1* " " " Ttismarck t5 f.. Husaren W Res. Art d Gard^--Karps « Art d. In' Division M /Us.Art. r. Komp.VI lier/ts Österreicher u. Sachsen 1 Benedck 2 Brigade M/mdel f'iochasl.a 4 ?Urchh,-r<; 5 " linebel Wimpl'cit 7 !'.■■■ 8 * FldsdJuaur v Entscheidung. i Brigade Erkh-Joseph I •■ Brandenstein. Appiano Themas ; Poeekh ! Haupt Armee Reservt , Jtes.-Kecv. Ihv. Holstein ; 3 - " l'oudenJwvc II« ' ^«'tecÄ 1 / Lcuhle Hat- flr\: Edelslit'im 1 .',' Tajis j Bettegtirtie I /,'r r.f.nlr \l'cstfi/lalc/l 3Jhvision u .Armee (^schütz Res : •'//,,„,.„ /,-(/- /!' iifade , / £cuhK Wf . Brigade ; A* Inficnterrc r ISächs.Reitcr - ) / » Z^DwArmee -GeschiUzzR&serve Brockhaus K'mn •■! - wl imis -Lexikon. rt.Aufl. I" A Üio.klmus' Gt'ogr arlist Anstalt Leipzig. Könige (Zeitige brei) — Äürnggräfc 553 treiben, fonbern bic (Erinnerungen an bic 3Ser= gangen&eit 311 religiös bclcbrcubon 3»cctcn an= menben. Saber baten bie poltt. Sreiantffe unb be= fonberS bie trtegerifeben Saaten ber Könige für fie nur geringes Sntereffe. Siefc (Eigenart beS ßßntg§= bud>eS oerfcbuibct e§, baf; man fid> ein einigermaßen lüdenlofeS Silbuon bertmtrotdlung Israels unter bet KönigSbcrrfd)aft nicht mehr entwerfen fann. Den heften Kommentar sunt KönigSbuch febrieb IheniuS (£pj. 1849; 2. Stuft 1873). ft üui iic ö eilige brei, f. Srci Könige. ftöniggrntj. 1) £c$irfSl)aiiptmanitfdjaft in Böhmen, bat 701,« qkm unb (1890) 94671 (4G063 mannt, 48608 roeibl.) cjed). G'., 149 ©emeinben mit 221 Drtfcbaften unb umfafst bic ©cricbtSbejirEe Sorte, K. unb Tcecbanits. — 2) K. , cjed). Hradec Krälove, foniiil. KrciSitabt unb eib ber 33ejirf§= hauptmannfebaft, eines Kreis = unb etne§ SBejirtS» gerirbtS (282,28 qkm, 44827 ejeeb. @.), S3ijcbof§ loroie beS KommauboS ber 20. Snfantericbrigabe, bi§ 1884 yeftung, an ber Ginmänbung ber »biet in bie obere dlbe, in 244 m ööbe, an ben Sinien Gblumefc ■■ ©eicrSberg = Wittetroalbe irnb Seutfd)= Srob=fi.=2iebau ber öfterr. -Jcorbroeftbabn unb K.= •Jöoftromcr ber Bö&m. Kommer3ialbabnen, in frucb> barer ©cgenb, bat (1890) 7816, mit ber benaa> harten Schteftfcben SSörftabt unb 9Ieu = Königgrätj 10816 meift cjed). ©., in ©arnifon 1 Söatailion beS 18. Infanterieregiments «ßrjberjog fieopolb Sal= oator», ben 6tab unb 2 Bataillone beS 42. ^nfan= tericregimentS «Gruft 2luguft, Öerjog »on Gumber= lanb, ßerjDg ju Braunfchroeig unb Lüneburg» unb baS 27. SioifionSartillerieregiment, eine got. Katbebrale (1303), 6t. GlemenStapclle (1574) mit einer grofsen ©loct'e (9800 kg), ein StatbauS, eine bifcböfl. iHefibcnj mit S3ibliotbet unb ben Porträten fämtlicber Bifcböfe, ebemaligeS ^efuitenfollegtum, Sheater unb feböne Warienftatue (1737). ferner bat K. eine bifchöft Siöcefananftalt unb ein tbeol. Seminar, ein ejeeb. StaatSobergpmnafium (1642 gc= grünbet), eine cjed). Dberrealfcbule, höhere 9Jläbd)en= fdiule, 8ebrerbübung§anftalt unb g-dcbfdntle für Kunftfdjlofferei unb eine Sammlung r>on Sllter- tütnem. Sie ^nbuftric erftredt fid) auf gabrifation oon Wafcbinen, Sled)inftrumenteu, £anbfd)uben, SBadjSterjen, färben unb Steinpappe; weiter he= (tehen eine Brauerei unb bebeutenber ©emüfebau. SaS alte Schloß mürbe 1632 ber Königin Glifabetb als SBitmenfüj angewiefen, baber ber Dtame «nrabec Kraloiu1, b. b. Königingrätj. 3n ber ©egenb oon fi. würbe 3. 3uli bie Gnt= fcbeibungSfcblacbt beS Seutfcben ßriegeS oon 1866 (f. Seutf eher Krieg oon 1866), bie S cb l a d) 1 1> 0 n K. (häufig, befonbcrS r>on gtanjofert unb (Sngtänbern, aud) Schlacht Don Saboma genannt) geliefert. (Öierju Karte: Sie Schlacht üon Königgrät;.) Sie öfterr. 21rmec (178000 Wann) unter gelbjeug= meiftcr Benebet, cerbunben mit ben fächf. Gruppen (20800 Wann), hatte fid) nach ungünftigen ©efecb= ten unb bem SSerlufte oon Qicin (®itfd)in) norb= roeftlich »on H. üerfammelt, um hier eine ©aupfc fdjlacht anjunehmen. 0>hre Stellung hinter ber fumpfigen Siftrife roar günftig, ber rechte glügel an ben febroer ju überjdjreitenben Srotinabad), ber linfe an baä Sorf Sledjanife gelehnt, bie Witte auf einem terraffenförmig anfteigeuben öbhenjuge. 2luf biefem ftanben Don rechts nach tinf§ ba§ 2., 4. (6blum = 9cebclifcbt), 3. (ßipa = 6blum), 10. öfterr. unb föniglicb fcichf.2lrmee!orpS($oporoi^) foroiebie SIrtüel, Mc man unter S Bei 1. leichte Kaoalleriebioifion (H5robtuj=SpUni). ©ie Jlrtillerie (770 faft burdjroeg gejogene ©efdiüge) beberrfdjte baS freie SSorgelänbe, beffen Gntfer= nungen ihr genau befannt, 311m Seil fogar bejeich1 net roaren. "Qüx bie ^Batterien roaren ©efdnilv ftellungen eingcfdinitten, befonber? bei Dlebelifdjt, i'ipa unb ßhliim. SBei Saboroajinb Senate! maren 3iiiei öortiegenbeSBaibcbenatä Stüfepunfte mit3Sers hauen »erfehen. 3n Meferoe ftanben baS 1. 2lrmee= torps bei ilioSuiti, ba§ 6. bei SBfcbeftar, ba§ 8. hinter bem fächf. Korps, bie 2. leid)te KaoaüeriebiDifion bei 9Jebelifd)t, bie l.unbS.SieferDetaoalleriebioifion bei Sirctp, bie 2. bei Sßrija. Über bie lllbe maren 3mifd)en Socbemfe unb SßfebmHifc forcie bei ^lada ißrüden gcfd)lagen. Sie preufj. Slrmce füllte für ben 3. 3utt SRufeetag haben, ba bie Gruppen fcl;r erfcböpjt maren. T ie (5'lbarmee, unter ©eneral ftcr» iimrth uon SBittenfelb, bilbete ben rechten ]$[üae\ bei Smibar, bie Erfte Slnttee nebft bem KaoallerictorpS, unter SPrinj griebrid) Karl, ftanb bei öoritj; bie 3rocite 2lrmee, unter bem Kronpriujen, 22 km cnt= fernt bei Königinhof unb ©rabli|. 3m flauen be= trug bie preuf?. Streitfraft 220984 Wann. 2lin 2. 3Juli, abcnbS 11 Uhr, ging bie Welbung ein, bafi bie Cfterreicber über bie Slbe norgegangen feien unb ben Stbfcbnitt ber 93iftrift befegt hätten. S)er König befdilofs fogleid) ben 2lngriff, unb bie Befehle 3um Bormarfd) gingen an alle KorpS ab. Sie 2lrniee beS bringen gtiebridj Karl follte in ber gront ben geinb befchäftigen, mährenb bie be§ Kronprinsen gegen beffen rettte, bie Slbarmee gegen bie linfe glanfe ihren Singriff richteten. Um 8 Uhr morgens, 3. 3uli, mürbe bie Schlacht eröffnet, bie ber König uon einer ööhe bei Saboma leitete. Sie ^reufeen, mit einem furditbaren 2lrtilleriefeuer em= pfangen, überfchritten bie S8iftri|| unb lämpften mit grofjen SSertuften um bie SSälbchen non Saboma unb Senate! unb bie bor ber ftauptfteUung liegen; ben Sörfer, fanben aber einen fo bartnädigen SBiberftanb, baf; bie Schlacht gegen Wittag 311m Stehen tarn. Scr König hielt mit äufjerfter 2ln= ftrengung baS ©efeebt burdj Slrtiüerie hin, mobei bie öfterr. 2trtillcrie mit ihren gesogenen ©efchügen febr im Vorteil war, bis gegen 2 Uhr ber Kanonen; bonner ber 3>"6iten 2lrmee in ber rechten 3'lante beS §einbe§ erfdmllte. Sort griffen bie ©afben an unb entroidetteu ihre ganje 2lrtilleric, bie ber öfterr. Seferoe furchtbare üßerlufte jufügte. SaS 6. Korps erjmang fid) ben Übergang über ben Srotinabad), unb Senebe! mufete bie Stellung feines burd) ben eigenmächtigen SinfSabmarfd) beS 4. 2lrmeeforpS ftar! gefährbeten rechten glügel§ Deränbern. 3m ßentrum 30g ber König feine legte Stejcroe (3. 2lrmee= torpS) cor; bic Kolonnen beS fironprinjen, bie jegt eintrafen, nahmen mehrere Sörfer unb erftürmten cnblid) bie ööben üonßblum, ben Schlüffelpunft ber Stellung 33enebe!S. 3egt gab ber König Befehl 311m allgemeinen SBorrüden unb feMc fid) jelbft an bie Spige ber 9ieferDe!aoallerie. Bor biefem um= faffenben Angriff lonnten bie Dfterreid)er ihre Stel= lungen nicht mehr behaupten. 3hre Sieferoefaüallerie opferte fid) helbenmütig, um ben iHüd'iug ber 3iem= lid) aufgelöften Infanterie gegen bie jur Verfolgung norbrecijcnbe preuf;. Kaoalierie 31t beden. Qroiicheii 3 unb 4 Uhr mar bie Sd)lad)t entfebieben, aber ber Kampf mutete fort bis unter bie Kanonen non K., fo= baf; bie Schlacht über 12 Stunbcn bauerte. Ser r>er= einigte Sorftofj ber brei preuf;. 2lrmeen traf hinter ber öfterr. Stellung 3ufammen. Sic Glbanuec mar mißt, |mb unter S aufjufu^en. 554 Königin — Söniglitfje ^orjetlan^kiuifaftitr 311 Serltn niAt in ber Sage, fogteidj mirtfam eingreifen ;u tonnen, dagegen brang tie 11. Sinifion i3aftroro) über 9to5ni| unb Srija gegen feie im äiudgug be= nnblidu'ii äRaffen mit grofjem Srfolg vor unb nahm ncA nad? 6 itbr 52 ©efAiitje fomie 5000 SRann gefangen. Tie cfterreid'er cerlcren 1313 Dffiaiere, 41 -499 Sölann, bamnter 202 Dfftjiere, 12677 3Rann unnerrounbet gefangen, bie ©aAfen 55 Offnere, 1446 SKonn. 187 ©efAüSe gingen tferloren. Sie Ikeufeen büßten 360 Dffqiere unb 8812 Scann ein. Tie Sd)lad)t führte jwar junäAftniAt jum grieben5= fdjlufs, entfdiicb feboA ben fAliefsUAen Ausgang te* ganjen firiege». 3Sgt. bie prent;., öftere, unb jädjf. ©eneralfta6§= werfe; ferner: $äbu§, Sie ©d)iad)t bei fi. (£ps. 1S76), unb con SAleitüß, 35ergleiAenbe 3Jetracb= tungen über tie Sdjtadjten uon 33clie=ütUiance unb fi. O-Berl. 1876). Königin, in Der 23ienenjud;t, f. 33iene. Sönigin=Gr)atlotte=5nfeut, ©nippe an ber SBeftfüfte öon Dierbamerifa, burd) tie 23ancour>er= ftrajse twn äh'itiidi ■■ liolumbia getrennt , bebedt 13200 qkm. ©raham= unb D.Hore'sb» = 3Sianb, bie beiben größten, werten burd) ba§ Stibegate ijnlet getrennt. Sie .«. haben AJerbtuften, finb gebirgig, mit 2£alb unb Ü.'ice3 bctedt unt Eon wenigen Snbtanern (gifdjern) bewohnt, ©eljr ftarf finb bie JiieberfAlage. Königin = er unb ter SBeftrufte neu S9ritifA= liolumbia in fRorbamerifa. Königin ber $lad)t, SJJflanje, f. Cereus. Königin beS SSefiend, SSeiname von lsin= einnati (f. b.). Königinttof. 1) SBejirfSljaiiptmannföaft in Söhnten, bat 550,s5f|km unb (1890) 63808 (32176 männl., 31632 weibL) <§. in 84 ©emeinben mit 129 CrtfAaften uub ttmfafst bie ©eriAtöbeäirte Jaromer unb fi. — 2) it., cjed). Krdlove Dvür nad Labern, ©tobt unt Sili ter S8eürfcAauptmann= fdiaft, am linfen dlhufer, in 341 ni ,v>cbe unt an ber ^inie ^cfepbftabt^Jicidicnberg^ Seitenberg ber ©üb = 9iorbbeutfdien ferbinbungjbabn, Sig eine* Sevirfegeriduc- (168,46 qkm, 28^187 ©.), hat (18901 8635 cjeA. 6"., Sßoft, 5 clegrapb, ein cieA. Kommunal: Untergrmniafium, eineäuebfdjule; $3aumroollwaren= fabrifen, Färbereien, AlaAsgarnfpinnerei, Sampf brettfäge, SBrauerei, .Hunftmüble. fi. ift befannt al€ angebliAer ÜluifinbungSort ber fiöniginbofer öanb= fcbrift(f.t.), su bereu Erinnerung ba§ 3abojtenfmal (1857) eniebtet ift. 23ei ß. faut 29. Sunt 1866 ein ©efeAt ftatt; tie ßfterreidjer wollten ten über= gang ihres 10. Slrmeelorp» über tie ©tbe teden, aber tie Stoantgarbe be_i§ preufi. ©arbetorps eroberte H. unt warf fie über bie (5'lbe uirüd. Küuiginbofcr $anfcfcrjvtft (Rukopis Kralo- dvorsky), ein iirudiitüd ron 12 {(einen 5pergament= blättern unb 2 Stattftreifen, tie altböbmiiebe epifebe unb lnrifd)e ©ebid)te enthalten unt nadi ©d)rift unb cpradie au§ bem 6'nbe bei 13. ober au§ ber erften Öälfte be» 14. 3abrb. ftammen follten. Sie fi. ö. bat öanfa 11. t.i 16. Sept. 1817 in Äbniainbof gefunben unb im JjSerbft beäfelben %ab= re§ ift aua) bie fog. ©rünberger £anbfd?rift entbedt, bie ba# poet. «©eridjt yibufd)a§» enthält unt auä tem 9. ^ab,rb. ftammen foll. Sie ©etiebte rourten feit 1819 üielmal unb meift jufammen herausgegeben unb oielfad? überfegt, beutfeb, nou Slrtifel, bie man unter 8 oeemi ÜB. 31. ©moboba (5ßrag 1819) unb ü.üatb. ©raf 2hun («©ebiAte auä Sö&menS 5Borjeit», ebb. 1845); eine Sammlung von öberfefeungen beiber öanb= fdjriften gab Santa u. b. S. «Polyglotta Kralo- dvorskeko Rukopisa» (ebb. 1852) berau». Seibe Santjchriiten fmb jebod) jälfdiungen ber Dieuäeit. Sie ©rünberger öanbfdjrift hat So= bromftö gleich, nad) ihrem S9etanntroerben (1824) für unecht ertlärt; Sßalacf§ tagegen unb ©d)afarif haben fie in ©djut; genommen (1840). 3cad) länge= rer SRube begann ber ©trat auf§ neue, juleßt mieber 1886 infolge non ©ebauerä 2irtifcl «fi. &.» in ber «Ülllgemeinen (5"iuTtlopätie» non d'rfd) unb ©ruber, roo ber S^eifel an ber ©ebtbeit ber JSant= febrift pbilologifch geftütit würbe, ©ebauer bat bann in bem Süiffat; «Üneditbeit ber fibniginbofer unb @rünberger^anbfcb,rift» (im «älrd)iofürflairi.$bilo= logie», X— XI) über bie neuern gorfcrmngeri be= richtet, beren ©efamtergebnig er in ber öd)rift «Pouceni o padelanych rukopisich Kräloved- vorskem a Zelenokorskem» (^rag 1889) bargeftellt bat. Sie Unecbtbeit beiter öantfebriften ift taturd) DoQftänbig emuefen. — iigl. 3. Jinief eh. et, Ser otreit um bie .Hbniginhofer unb ©rüneberger jnanbfdjrift (Sßrag 1888), unb SeutfAe ^eitfdjrift'für ©ef ebieb, t8= lriffenfAaft, 1889, 1890. Heuigiii Warien >;->iittc, f. ßainsborf. Königin ^cleö $aar, fabenförmige Dbfibian= gebilte, f. Cbftbian. $tönig=Jla«:l=8anb,SAtr'ebifAe»9]orlanb, Keine Snfelgruppe öftliA Don Spijibergcn, non SÖalfängcru oft mit ©illiälanb (f. b.) nermeAfelt. @§ fmb loabndH'iuliA brei Snfeln, beren toeft= lidifte etina 45 km lang ift. gauna unb 5'ora finb ebenfo bürjtig loie auf ©pigbergen. — fi. rourbe 1617 com ßngiänter SiUAe, 1864 con einer fArocb. (rrpebition, 1870 non feeuglin unb ©raj 3eil ge= feben, 1S89 non .Hüdenthal unb ©alter umfahren. Honig Karle- iittlniit, f. geuerlanb. «liiuifilicti üBanrifcrje 2>ann>ffctjiffot)rt^= anftait, f. Sonau (Sb. 5, 3. 418a). JiüniglirlK Unheil, f. Roheit. ftöniglicrje JJunft, f. Freimaurerei. Koni gl i die 'VorjeUan^JDIanufafrur gu ®er= litt. Sie.«. "lv ;. 33. würbe, naAtem bereit» 1750 — 57 äBegetn ftd) in Serlin mit ter Slnfertigung in?n s^or= sellan (tie feltenen Jabrifate l)aben afe i'iarte ein blaueB W) befaßt hatte, 1761 non bem .Kaufmann ©ohtcii'ftij gegriintet, 1763 r>on ßbnig yriebriA II- -,ur fönigl. SWanufattur ertlärt. 2luA »on ten uady- fotgenben fiiSntgen Würbe bie yabrit in jeber SBeife gefbrbert, ausgeseidmete .«ünftler maren für fie thätig unt erwarben ihren drgeugniffen roohlt>er= tienten Sftub.m. SBäbrenb ber [Regierung JriebriA» b. ©r. würbe im iKototogefdnnad gearbeitet; fpätcr liuirtentem berridH'iiteiiantitiiiereiitenStilmanAe Bugeftäntniite gemad't, boA fam man halb Wieber auf ba» iHotcfo uirüd, baz auA beute noA mit 2Jorliebe in ter fi. 1;. \. sö. angewenbet rrirb. Sie "Horu'llanmaffe ter Slnftalt jeiAnet fiA burA feine« Hörn mit grene öärte cm5_. 1830 erfant Sireftor grid tie fog. viduidnnumaffe, auS ber trangparente ^oi-ellanbilter ober ^ithopbanien (f. b.) bergeftellt mürben, bie noA beute a\£ jyenfterf Amud , Sicbt= fAirme u. tgl. beliebt finb. ßine weitere @rrungen= febaft mar bai Seger 4;enellan, benannt naA bem 1893 nerftorbenen Sßorftefeer ber Aem.=teAnifAen aSerfudjSanftatt, "t>rof. Seger, baS uermögejeineö leichtern SBrennenS bie "JlnmentungreiAerer garben i6r, Hnb unter ß aufjufu^en. Äönigttdjer Äanal -- ftönig=Dtto4Bab 555 gcftattet. 1S71 würbe bie änftalt na* (5barlotteu= '. bürg pertegt unb ift in legtet 3«it fidUlieb empor= j geblüht, roie bal prächtige SerloufSlofal in ber i'eipjiger Strafe ;u SBertin betoetft. ®et Seftanb au hobelten beträgt über 2000 ©tüd; Sireftor ift Dr. öeinede, m;t t,ei- artiftifcben Scitung ift bet -Main s$rof. Sipl betraut. Sie -M arte mar anfangs ein ©cepter (f. ptg. 1), imb gtoar in ©lau auf ttretjjem, in Sraun auf bemaltem 9ßorje[tan; t>a bicfc MarU gig. 5. gig. 6. blau. £3 rot- K.P.M. gig. 7. jebod) nachgeahmt rourbe, fügte mau berfelben feit 1835 bie Sucbftaben K. P. M. (b. i. Sföniflttdje ?ßor= ;cUan = 2Jtanufattur, f. gig. 2), feit 1844 tiefen Sucbftaben ben töniglicb preu|. 2tblcr (f. gig. 3) binsu. ©eit ben nierjiger Jahren tarnen bie eigent= lieben ©tempel, mit ber Umfd)rift fiönigt. 5J5orüeUan= Stanufaftur unb bem preuf;. 2tbler in ber 2)littc, auf (f. gig. 4 u. 5); feit 1870 lieber ein ©cester in etlna! anberer gönn (f. gig. 6). ©eit 1841 toirb ben bemalten ©egenftanben ben in Stau unter ber ©lafur aufgeführten 3)larfen nod) ein Dieidilapfel mit K.P.M. barunter in ßifenrot auf ber ©lafur hinzugefügt (f. gig. 7). ©eit 187G ift mit ber 2Kanu= fattur eine cbcm.=tecbmfcbe Scrfudilanftalt für bal gefamte ©cbict ber Jteramif oerbunben. — Sgl. ©. Völler, Sie neue Sauanlage ber ft. $. 3. S. (Sert. 1870). JTöniglidicr Jtanal, f. 3)njepr=S8ußfanal. ttüniglirtic Söcinberge, cjecfa. Vinohrady Krälovske. 1) S3ejirf§l)auptmamifd)aft in Söhnten, bat 364,3g qkm unb (1890) 135363 (65615 mannt., 69 748 rceibl.) meift cjedi. ©., 6266 Käufer unb 34475 SBobnparteien in 48 ©einernten mit 123 SDrtfdiaj- ten unb umfafst bie ©eridjtäbejirfe (Me, $. SB. unb Bijtore. — 2) ©eridjtäiesirf in ber Se',irf«baupt= mannfdiaft K.SB., bat 91,4oqkm unb (1890) 73103 meift cjecb. 6. in 14 ©emeinben mit 29 Drtfcbafteu. ©ig ber Sesirtlfcauptmannfdjaft unb bei S8ejir!g= gericbtl ift bie ©emeinbe fi. SB. mit 34531 @., Sor= ort non $rag, an ben Sinien 5Bten--©münb=Srag, 5t5rag=©mid)Oh) unb Sßrag=3lugIe--2)|tobran beröfterr. Staatlbabnen. ftüniglirt) «ärfififdic ^nr -,i'Unii ".VJfiiiu fnftur ju SOteiften. Sie Anfänge bei $orjettan= machen! in Sacbfen fallen in bie 3eit, tr>o Job. gricbr. Söttger (f. b.) feine Sßerfudje in biefer Se= jiebung anftellte. 1710 nnirbe bann bie bis babiu in Srelben befinbticbe tönigt gahrif in bie 2llbred)t!: bürg ,?u ÜReifien »erlegt, bil fie 18G3 in eigenen ©e bauten, f üblich, ber Statt im Jriebijcbthal, unter; gebracht Irurte. Sie gabrit bcfcbäftigt jeljt 7—800 2trbeiter; jetsiger Sirettor ift ginanjrat Staitbel. 2tnfangl topierte man cbinef. unb Japan. Sorbilter feit 1720 gewannen jebod) bie iliofoEoformen bie Obcrbanb, in benen nun ii\rbrenb ter bi3 jum ©iebenjdbrigen Kriege bauembeu ©lan;,periobe, be= fonterä unter ber Seitung be§ .Qojmalerä öerolb unb bc3 35itbb,auer§ fiänblcr, bie berrlicbften ©e= fd)irre,4Pruntßefdf5e, Saf elauffälje, Ubren, ©ruppen, giguren u. tgl. gearbeitet reurten. ©egen @nte teä 18. 3abrb. »urben namentlid) bie ©emälbe ber SreSbener ©alerie topiert ; in neuerer 3eü l>at man roieber auf bie alten gönnen unb Setoration»mufter imDiototogefcbmad surüdgegriffcn. Sie biftor. G'nt- luidlung beä üteifjener,i|}orjellan§Bcranfd)aulid)tbie vcicbtjaltige Sammlung im ÜOhifeum ^ol)anneum ju SrcSben; unter ben rcertuollen ^rioatfammtungeu ift bie Don Sallwigfcbe in Serlin 511 nennen. 3^ b"1 berühmten ßTjeugniffen ber ß. ©. IjJ. 5. M. gebort baä gräfl. Srüblfdje ©d?manenferpice (3000 ©tüd), baö auf ©djlofs Pforten in ber Saufife aufbetnabrt roirb. Sie Srjeugnifl'e ber S. ©. $. j. -M. erregten 1893 auf ber SBeltauSftettung in (£bicago grofee 33emun= berung; 3iieberlagen befinben fid) in Skrlin (öengft= mann), 2eipjig,Sreäbeu unb anbernCrtcn. Stufben dlteften Sieifjencr ©efebirren finben jidi Stempel mit Japan, unb cbinef. SJtuftern uadigebilbeten fd;nbrtel= baften 3"geu. Einige Sünftter inbeffen, mie öarrö unb 2t. non ber SJcilbe, festen aud) iljren ganjen Dtainen auf bie pon ibuen gefertigten Stüdc, bie jebt ju ben befonbern Seltenheiten jdblen. Unter 2luguft bem Starten beftanb bie ÜJtarte (in blauer garbo in bem perfd)lungenen SRamenSjug A. R. (Augustus gig. 1. Sig. 2. Sifl- *• gifl. 3. u n 1 3lg. 5. Sig. 6. Sig. 7. fjig. 8. Qftg. 9. Rex) für ba§ Safelgefcbirr be§ fiönigä (f. gig. 1), fonft in einem SDterfurftab (f. gig. 2) ober in ben SBucbftaben K. P. M., M. P. M., S. P. M. (fionig= liebe, SReifener, ©äd)fifcbc 5j3orjettan=ÜJtaregel, 7 km con bellen iUünbung inS 5r'id?e öaff. (Öierju ein St abtplan mit SSerjeidjniS ber Strafien, öffentlichen ©ebfiube u. f. ro.) Ser>ö[feruug. ©ie ortganroefenbe SeBöRerung betrug 1880: 140909, 1885:151151, 1890:161666 (75048 männl., 8661s toeibl.) (?. 3n ©arnifon liegen bie ©renabierregimen= terfiönig jyriebrid) III. "){r. l, Sönig gnebrid^ 3?itbelm I. SHr.3,ba§l.unb3.5Bataillon bed 3"Tanterieregiment§ Öer.iog Harl uon 3RecHen= burg = StvoliK Ofr. 43, ba£ ^üraffierregiment ©raj SBrangel 3lt.3, bie 3. 2Tb= teilung beS 5clbartilierie= regimente- 9[5rinJ äluguft oon a% Sriegerbentmal. 33 a u ten. Son ben 1 5 Streben , barunter je eine fatln-lmte unb franä5fifd)=ieformicrte, ift berüorui= beben ber got. Jörn im ftneipbof (1333), breifcbijfia mit erbebtem 3RitteIfd)iff unb jtoei SSefttürmen, in ben ©ruften bie ©räber ber beutfeben ,'öoebmeifter unb ber SanbeSfflrften; an ber nörbl. 2lufsenfeite be* Obere, in ber Verlängerung ber Sapelle «Stoa Kantiana», bie reftaurierte ©rabftätte Sant§ unb ieine ÜJiarmorbiiite. 3n ber Sebtofstirebe rourben Aiiebridi I. unb SBitbelm I. gefrönt, ferner befteben Setbäufet ber üDcennoniten, Sattiften unb ber Brübergemetne fomie eine Sunagoge 11811). S>a§ 3ditoJ5, ebemal'3 Seutfeborbeneburg, enthält bie tönigl. ©emdiber in bem 1705—13 con Scblüter er= bauten Sflboftflügel, über ber Sirdie ben TtoSio- toiterfaal, einen ber gröfjten cate 5>eutfcblanb§, fo= mie bie ifiäume »on Sebörben. 2tu3 neuerer S^t ftanuuen bae Sadbeimer unb iRofjgärtnet, bae fiönig§= unb baS Steiubammer Jbor mit bem Stanbbilb griebtidb SBü^elmS ^-# bie neue Uni= i'erfität, 1844—63 nad) Stüter§ gntroflrfen errichtet ; unb ba§ Stabtmufeum, bae 8anbe§bauS, 1813 93er= fammlung§ortberoftöreuf5.6tänbe,ba§Sflegierung§: gebäube (1882). SJerroaltung. Sie Stabt nnrb uermaltet »on einem Dberbürgermeifter (ßoffmann, feit 1893, 15000 2)c.), SBürgermeifter (85( K I 3R.), tönigl. $oIv uurräfibium, 19 Stabträten i < befolbeten) unb 102 Stabtrcrorbueten. ferner beftebt eine Seruf§feuer= uvbr, ©aSanftaft, ein SBaffertoer!, Sebladit= unb Viebbof (im Sau) unb eine ftäbtifd)e clettrifebe Sen= tralftation (feit 1890). Ser öau«battptan (1893/94) fobtiefu ab in (finnabme unb 2luegabe mit 4,*?:; 2JU11. SDl. Sie Sduilben betragen 17,sio ÜRill. SR., ; tae .Rdmmereioermögen 723489 9J7. Srtitel, bie man unter S Bermi&t, finb unter 6 auijufuiüen. 5. 1 st R .9 ml w .1 3 i; "5 j5 's * - ■g V ,§ M J 3 i .- ,3 <£ >. A ^. = K ^-j^;:""M4 *>JM - : . z in T^ * ~ /fflf? fit 3« $ 1DEB J ^ ffilraS gre>3 tänuj ?*^ Sv» A = a* ...T^fe ■'"■■- S.S ■II '* ■:«:• i * * Ü- vri 4? •2 <=j - o -■ « a .ä ~^ :,--"~ ^~^S 2 ^üii^-^S^-rj hmh« .-".'^ ,3»2W .S : -^: ih iiiPSfllillW Iilirilllliilaill f flliili 1 Ulli y i ||i iflai 1 1 |«?!l um Ulli 11 s'^ilsiiil 1 11SI Uli a^JV IMIIJMHW >■t>>>Sls]^4 - - r. ~ ~ 7: - - r. o Q ^ t ffl Q! P P " - r - - - w J; ,; 4 : 3 n — ~ o> *) ' S-iß 5 ! _=•■ : - r a *• B •^ er CD ^ ^. t C C C I t r 33C5 = K 1 £. ES ß- N oe Q £ «rt- ~ n a p p p p: ^ o: O O 5* * P. ?t- O J* 5 tc c w te • ^ FJ g B BS CD fS CD B S r" o E 2 ffq cj- P CD et OD EU — CD = o t» 5E <*$ P od M - B OD td ►— *. cc " Q O-* td cc •W> o — SC — — ■— — — tfl > = OD ff > > 3 S GD 00 > I r; 9 i ffl p V p: CD P OD £ CD c DB 03 X ~ -TT OD ER 'jq 7 od ~ OD CO o 'D d > CS o cd t o r, P OD EE CD w ba -fc. ^03 - ■0 ^ ^ - 1 r~ Er4 t- r~ — p* w W W M w w k a p P = p O c: CD P •— p r; (J=. p- ft> — — ff=. P P P fc- CD £■ y-. cd o N b ■-: TO I p I 0q BS 7 SS X o fc? n cd p 7. 03 p CD o er X cd" N x e* P f » £ B GB r' £ 2 ^s ff e: ^T _ " ff? 03 P — f. ■' > ef I od — CO ji bd > 09 CD V\ W >1 W ^ w e-s-B« « r S' £" * P P P5 K p= CD O O ö tr P" ftf P 03 •-. "-, ^ X -^ m ^ S * n w • > o w P • ^r ~ ,_ " cn I 5. p= s- 2 I 1 o- 01 H K P S ft 5. P P TB K H 1 -: ' P H--"D td CD •' CT) j OD » ■ Q . . £ ^ £T « I Ä , O P j ' 1—1 OD *^ .« .» e 8 S o CS f» : E B9 « ^ ^a- ~ r* ** na | Sf W I ^ - - - e> » I :=- C C tr f f B3 O •-: rt> eo — , — i — — n i — i — i — ra » x Be« « S -b Sc a p _ — - — " B t» er & ^ Jq o- « B B td IC .»= — hfl i-5 ^ »71 — V o c %5. IE p OD ^ 3 o ' p- CD • p- w^ CD CD - o Q ^ !« P- o P = B cd p =: -;; p; xr 2. P £. 2. S' - H p > 2 Ctt OD P %. • cd oq ^ CD • p o o Cö J I i p 5 « E CD P. ^T p - aq p 1 Ü »- o *• 02 , » g-O £ 5 « "5 "' ff S -« _ 00 so Co e p° ^ all I £"5 s-=S n -. < c P- CO w ^ > 2 2 t- p* ^ " -. k tu S: & td p 2L p - p ^ p 35 ~ rf- P p 'S. Cr B W K ! F p ;c O t tr <; i» "^ s: ö. » CS (B et b3 CO -: CS ' ts o - 55 B" 2 x ■Ja * 2. £. « B" B" B o? p g «3 M ö < SS ? o . _, es ss ss HL es ■ *~ *- k-. ^ " * rf* s- • ■ ÖT r; ic je r. 63 es C 310SO! i O C5 « i rr tr rr B: 5: | . ob if a> i ff P P» J • BT ® : *5 & ! ' ^3 CR ^ : ' H- » ! cd _. : OD O K > pr - = = =:- Hä Z *r- S- n B W am =■ 5- a 0? B- r- brürke. 'ücke. brücke. brücke. ta- B 2. CD P" ce K ° es ™ - P .- ■ CS xr 55 in td o @ ? ■" tft p g B g ''■ ~- ? 3= I o rj a 2: »s. g. B goi B fr, S . 9 ffl > ' M o 2 S r' CS B ° C ^ s. B > P s, rr- O O H H OS V3 OS ^ »c i xV'S ; B. X) ta B •i« y r C o !< " n o X ^ g - P r- § i p: a N _- p p = rn p P - N P- r — 9? * C2 tr p tc C5 cc O W o bj K - > > P ^ p N K CD "i P P — OD FT "P r* & irt- N td * — CC CO o CO 7- B' - N o tc P = N 60 CD r c o 03 " — ^ •=: ~ - 3- -^- S> £• ' - ~ t ~ p- pa p- p. i ^- *- -^ 3. tJ < ^ ^ ^* , . ^ o H - 1-3 ►5 /, - > TT 5, b rs 5' ö ~ — P E. 2 ff r^ cd 2 g: tc ps in P: ^ W f* -" IC B s - M B S' 0 gl er B" S & r« B" CD er er Bl* er c — . w H v: v. i-r. t-; CD P o iz: r w « O: 33 k r ^E. •t.^cDp- prSjp'S.oBc 5 Sf. p pT KtR er 5P P EP CD ..-. es- £♦ L_^ 2 a 2 ►=- -K S 2 5 b ~. 2. p- • £ ■c 5f CD CD = CD cd" er - c» m. Kirche. U r Kirche. A.B Kirche. D. E Kirche. D ü r' i CD* er CD o o ~ tr IC JB o CD IC gEsSji - p P N — - - !?* — - - > P- - — j- •r. ^ > P rr c: ." - 4- is Äönigäfierg (in Sßreufen) 557 Skbörben. Stift Sife beo Oberprä jibiumä bcr ^roptnj Cftprcufeen, ber fönial. Seairtöreaierune, beS SanbratSamteä für bcn Sanbfreiä R., eines Dberianbe§flerid)t§ (SanbBeric&te 2lllenftein, S3ar= tenftein, SBraunSberg, Snfterbura,, R., Sgd, SQtemel, Jüjit), eineä 8anbgeri4)t3 mit Ramm« für £an= oebfadien unb acht ämt§gericb,ten ( SUIenburg, gijd> baufen,K., ßabiau, 3Ueb.tau!en,^illau,Sopiau/ äßet« lau), eme§ Slmtggerid)t3 (pgtetd) SdnfjSregifter= betjörbe), einer Dberpoftbirettton , ßafenpoligevoer maltung, eines 33etrieb§amte§ ber tönifllicb preufs. (Sifenbatmbireftion SBromberg, eincS öauptfteuer=, Slictjamteä, gloeier Katafterämter, einer 3teid}§bant= bauptftelle, ferner beS ©eneraltommanbo» be§ 1. 2trmeeforpä, ber Rommanboi ber 1. unb 2. Si= oifion, 1. unb 4. Infanterie» , 1. Raoallerie= unb 1. gelbartitleriebrigabe. Unterricbt§ = unb 93ilbung§mefen. Sie 2llbertus --Unioerfität ift 1544 uem bem SÖlarfgrafen 2tlbred)tL, öerjog Pon Spreufjen, als Collegium Albertinum geftiftet; bcr erfte SReftor war ©eorg Sabinuä, ber Sdjwiegerfobn Ü}ieIamttbon§. Sie jabtte 1644 übet2000 Stubenten unb SBwtetfemejter (1893/94) 106 Socenten, 7oy ©tubierenbe unb Ööter. 3ur Unioerfität geboren neun Seminare für alle 3wrige Der »ier gafultäten, barunter ein littauifdjeä unb poln. Seminar, 1723 pon griebrid) "-IBilbelm 1. geftiftet, eine 1811 — 13 erbaute Stenv warte, lanbwirtfcbaftlidje äliabemie mit Seterinär= tlinif unb bie fönigl. unb Untoerfitatäbibliotbe! (220000 ißänbe, 1100 öanbfdjriften). — gerner be= fteben ein tönigl.griebricbSiollegium (©pmnafium), 1698 gegrünbet, SUtftäbtifdjeS Stabtgtjmnajium, 1335 als $arod)ialftabtfd)iile gegrünbet, ftäbtifcbeS RneipböfijdjcS ©pmnafium, 1304 gegrünbet, 2BiI= belmSgpmnafium, Sftealgömnafium, Eönigl. 9ieal= gpmnafium auf ber 23urg, eine fRealfdmle, 3)iittel= icpule, SSItnbenariftalt, 2 Saubftummcuanjtaltcn, 14 böbete 2)läbd)cnjdiulen, pon benen bie ftäbtifebe ein Sebrerinnenf eminar liat, 2 Sßräparanbenanftalten u. a., eine Eönigl. Runft= unb ©ewerbefdjule, .V)aub= wcrEepgortbilbungs=, öanbels--, ©ewerbe;, DtafdM= nijten=, öeijerfctjule, Eoriigl. Seb/rfd)miebe fotoie ein Konferoatorium ber l'iufit (1881). Sammlungen. Sie ©rdflid) 5Ballenrobtfd)e Sibliottjef (10000 SBänbe unb midittgcöanbj^riften) im Som, biejenige ber Sternkarte, mit ber bes 2lftronomen Söeffel pereinigt, bie Stabtbibliotbct (30000 33änbe, 300 ^ntunabeln, 386 93dnbe §anb= fdjriften) beim Som, baS StaatSard)io mit bem ge= beimcu 2trcbio be8 Seutfcfyen iKitterorbenS u. a. Ser Sunft bienen bie 2ttabemie ber Rünfte, baS Stabt= mufeum, baS Eunftgetoerblidje unb tccbnifdjc 3Jlu= feum, ba§ sD!ufeum ber s$ruffiagefellfd)aft unb taä 23ernfteinmufeum ber girma Stantten & SJeder (f. SBemftetn, 93b. 2, S. 839 a). Saä Stabttbeater (2littertgefellfd)aft, 1500 3ufd)auerpläge) ift für 22000 Tl. jährlich. »erpad)tet. 3n R. erfdjeinen 11 3eitungen unb älngeiger, barunter bie freifinnige «Rönigäberger Sartungfdje 3eitung» (f. b.), bie nationalliberale «Rönigsberger allgemeine 3eitung» unb bie Eonferoatioe «Dfb preujujd)e ßeitung». ajereinsroefen unb Raffen. Sie 9ßoipted> nifebe ©ef ellf cbaft , Rbnigl. S)eutfd)e ©efellfdjaft (1741 geftiftet), $b,Bfit. = bfonomifcbe ©efellfdjaft, 1799 Pon lllobrungen nadj R. »erlegt, 2Utertum§= gefellfdjaft ^ruffia (1846), Suriftifaje ©cfeUfdjaft, ber Dftpreufsifdje 2lrd)itetten= unb ^ngenieurBerein, Runftoercin, Screin bcr Runftfreuubc, itünftler= perein, iöotanifcbc Setein, 2anbmir_tfd)aftlicb, er (Sctu traloerein u. a., ferner eine Sparfaffe (feit 1828), ein äeibbau», 1 ©emeinbe=, 27Drt§=, 25 3etriebs= unb 1 3nnung§hanfenfaffe. Snbujtrie. Qz befteben mebrere febr bebeutenbe (lifengiefiereien unb iKafdiincu;, befouberä Üoto= motiDfabrifen, baruntcr bie Union, ferner Samjpfs müb,len,X)ol3Jd)neibemerEe,93rennereien,3abritatiou con Sabaf unb Gigarren, 3ünbb,bljern, Slaoieren, Taebpappe, 2l§pbalt, ßolgcement unb 2Jlinerat= loaffer, 13 Brauereien in unb 3 por ber Stabt. Skrütjmt ift bie Diar;,ipanfabritation. R. ift Si& ber 1. Seitionen ber ä)hilleret=, ber Brennerei*, ber Spebition§=, Speid)erei= unbfiellerei= unb ber '5'iibr= iperK=93erufggenoffenfcb,aft, ber 5. Seition ber 3lorb= bftl.53augemertÄ=58eruf§genoffenfdiaftfoiüieberCft= preufs. 2anbroirtfd)aftlid)en93erufÄgenoffenfd)aft. Aanbel. 3)er ßanbel ift wegen ber Sage ber Stabt im ruft, öanbetsgebiet fel;r bebeutenb ; öaupt= S»eige fiub Wetrcibe, 4)(üblenfabntate, Saaten unb 3ämereieu,3'lad)S,Öanfuuböcbe,öol3,2bce(jaln^ lid)e ßinfubr etwa 3—5000 t für 4—8 9)iill. "M.), Sernftein (in ber öanb ber Leitfirma Stantien & Seder faft monopolifiert, f. SBernfteiuinbuftvie), geringe, Spiritus, Sßetroleum, Steinfo^Ien, I5üen= unb ilktallwaren , Rolonialwaren , ivbcmifalien unb £te, ferner Spebition unb SdiijjSbefrad)tung. Sie ©efamtcinfubr betrug (1892) 890408 t ©üter, 393248 geftmeter ßolg unb 100106 Stüd Siel) im ©cfamtwerte pon 187,057 2)M. 1)1.; bie @c= jamtauSjulir 569 270 t ©üter, 281958 Scftmetcr Ö0I3 unb 45457 Stüd SBtefj im ©cfamtwerte non 143,422 30tiU. SQL Ser öanbel wirb geförbert burd? bie Korporation ber Raufmanufdiajt, beren Sor= fteberamt bie Stelle einer ßanbelifammet pertritt. Ülufeer ber 3ieid)SbanEbauptftcUe (©efamtoerfebr 1892: 1247,412 SDliH. SR.) finb fycniorjutyeben bie Dftpreufüfd)e lanbfd)aftlicb,e SarlebnSEafje, S8er= einsbanE, ©nmbfrebitbanf, bie Sdnblidje ©enoffen= fdjaftsbant, bie RrcbitgefeUfd)aft unb sablreidje Ronfulate unb Agenturen. Sertebräwef en. R. liegt an ben Sinien 23crlin= RreuvR.-ß'pblfubnen, ben SRebenlinien 2Hlcnftein= Robbelbube=R. (131,2 km), fi.=Sabiau=3;Ufxt (125,5 km) ber $reuf;. StaatSbabnen, ben Sinien R.=s}5illau (46,i km), R.=Rorfd)en=$roft£en (195,1 km) ber Dfb preuf,. Sübbab,n unb an ber R.^Grau^er Gifenbabn (51ebcnbab,n, 28,2 km) unb bat 4 iöabnböfe. Ser ge= famte(!ifcnbar/ngüten>erfebrbetntg (1892) 795 838 t, barunter abgegangen 307 780 t. Sie Sferbebdtjn (feit 1881) befbrberte (1893) auf fünf Sinien (14,i km) 3219346 ^erfonen. R. bat ein ^oftamt erfter Klaffe, ein £elc-- grapt)enamt erfter Klaffe mit 3»eigftelle, ein 33abn= poftamt mit 3rceigftelle, 5 Stabtpoftanftalten unb eine Softaaentur mit gernfpredjDerbinbnng; bie S'ernfprcd)einrid)tung (feit 1883) hatte (1893) 544 gcrnfprediftellen. SdjifjSPerEeljr. Cbgleid) ber iJ5regeI aud> gröfjere Seefdjiffe ju tragen »ermag, muffen bie= Selben wegen ber geringen galjrticfe (3,7 m) im griffen Saff im Borbafcn bei "^illau übertaben. Ser im S3au begriffene Kbnigsberger Seefanal wirb biefem Übelftanbe ablielfen. 1892 liefen in ^illau ein 1431 belabene, 256 leere Seefdjiffe mit 431 018 unb 111423 9\egiftertow3, oon benen 1364 mit 398243 DiegiftertonS bi§ nad) R. tarnen; auä '•fiUlau gingen feewärtS au§ 1512 belabene, 161 acttfel, bie man unter ff öermi&t, fmb unter 6 aufäufudjen. 558 ffiönigSBerg (in ber SKemntrcf) — ilömgsbont leere Seejc&iffe mit 464862 unb 75 214 SRegifter= tanS, von benen 1406 mit 421775 SRegtftertöni vonfi. abgegangen waren; von glu&=, -'oaff = unb fiüjrenfäwfen tarnen ni Serg an 5671 mit 84660 t ©ütern, }u ibal:',sis mit 174016 1 ©fitem, aufsei- bem 286468 t Alofsbolv geftung. .U. rvar bereit-? in frühem 3ahrbunber= ten befeitigt, rourbe aber 1814 offene Stabt 1843 mürbe .H. tnieber jnt geftung erhoben uhb bis i'iitte ber ftebuger gabre bie Stabtumroallung na* Neu= preufeifeber '.Vianier vollenbet. Sie Sefeftigungen be= neben aui einem jnauptmall unb jtDölf meit vorge= febobenen §ort§, Don Welchen fecb» auf beut redeten, fecb» auf bem Knien Ufer bei Sßregel Regen ; inner halb ber SBälle befinben fieb noch jivet große SSerfe, bie fiaferne fironprinj auf öeräogiacter unb gort griebrtdjiburg. 3" neuefter 3«i* finto Heinere 3n>ifc&enforti erbaut toorben. SBergnügungSorte unb Umgebung. Ser Scbloftteicb mit 3uflufj aui bem 10 in böbern Dber= teid); im ÜBeften ber innern Stabt ber S3oߧgarten, vor bem Steinbammer Jhore bie öufen, eine Sßro= menabe. Sie Weitere Umgebung ift reich an fchbnen fünften, von benen namcntlid) bie jablreichen 3ee= bäber hervorzuheben finb. © e f d? t db te. fi. ift 1255 com Seutfcben Crben gegrünbet. Sie Kolonie cntividelte firb su einer be= beutenben Banbeleftabt. ttrfprüngltd) beftanben brei Stäbte nebenetnanber: SUtftabt (Stiftungiurfunbe von 1286), Söbenicbt (1300) unb fineipbof (1327). Nach Serluft ber itarienburg an Polen 1457 rourbc fi. Nefibenj bei Sodjmeifteri unb 1525—1618 ber Öerjöge vvn Sßreufsen. Son biet verbreitete firb bie ^Reformation. Surch ©rünbung ber Unroerjttät mürbe fi. geiftigei Jjaupt bei ßetgogtumS, fpäter ber Sßromnj $reufjen. Ser SSefreiung »on poln. £ber= bobeit bureb bie Serträge 311 Sabiau (1656), SBeblau (1657) unb ben griebcu 311 DUoa (1660) miberfetsten ficb bie Stäbte, barunter fi., unb ber 2(bel, bi§ ber ©rofse ßurfürft 1662 ben Sürgcrmeifter 01m ffnerp= boj, .'öieronnrnuÄ [Robbe, gefangen fetzte unb 1663 bie öutbigung im cdilofs 311 fi. ergtoanej. Sei ber firönung fiurfurft griebridji IU. 311m König in S. (18. 3an. 1701) mürbe ber Drben v om Sd)toar= jtn älbler unb bai Eönigl. SBaifenfyaui in fi. ge= ftiftet. 1724 mürben bie brei getrennten Stäbte 311 einer Stabtgemeinbe fi. Bereinigt. Surch bie un= glütflicbe Schlacht bei ©rofsjägernborf (30. 2lug. 1757) erhielt fi. ruff. Sefatutng, mürbe aber 1762 mieber mit Sßreujjen vereinigt. Sie Stabt fiel nach ber Sdjlacbt bei grieblanb (14. Juni 1807) in bie Öänbe ber granjofen unb tnufjte eine Kontribution von 1 748 350 2blrn. aufbringen. Nach ber Kon ein bei Sanbratiamtei, eine« ämtigericbtS (Sanb= geriebt Sanbsberg) unb Neicb*banfivarenbepotC\ bat (1890) 5864 @., barunter 84 .Hatholifen unb 122 ,V>racliten, altertümfiijei fRatbaui, mirtetalter= ItaV J bore, eine 2Jlarientirche, bie ältefte uni fdibnfte fiirdbe berüReumarf, got. Sadfteinbau (13. ^abrb.i, 1884 renoviert, mit Jurm (96 m), ferner ein grieb= ridi=35ilbelm5:®r)mnafium, ein i'ebrerfeminar, eine Spräparanbenanftalt unb STRäb= dien = itiittelfdnile. — H., bU 1270 bem Siitum 33ranben= bürg gehörig, mar früher be= feftigt unb fpielte in ben kxk- gen ber branbenb. Sölarlgra= fen mit ben pommernfeben Jj>er= jbgen eine wichtige Jiolle. — 3) fi. in granten, ©tobt im Öerjogtum Sachfcn = Coburg, in einer 6'rftave bei bavr. !Reg.=SBe3. Unterfranteit, an ber Nebenlinie .fiafsfurtj.^ofheim ber Savr. etaatebahnen, 2ife eines Slmt§gerid)ti (Sanb^ geriebt Üieiningen), bat (1890) 843 Cr., ^oft, Sefe= grapb, ©tabtttrdje mit got. Jurm unb fchbnen (Srabmälern, bebeutenben Cbftbau. fi. ift @eburt*= ort bei 3Ratb.ematiferi [Regiomontanui (f. b.), bellen 'Stanbbilb ber ÜJlarftbrunnen trägt. Jtöniiicropftei SRaria=fiulm (f. b.). Küiiigcbcrgcr ^attuugfrtie Leitung, brei= mal täglirh ;u fiönigiberg i. Sr. im Verlag ber 2Jftien= gefellfdiaft « .'öartungfdie 3e'tu'Ul unb 3>erlag§= budibruderei» ff. b.) erfebeinenbe Rettung von frei= finniger iHichtung. (Shefrebacteur ift gerb. Sliicbele. Sai 95latt ift eine ber alteften beutfeben 3ritungen unb gebt trahrfcheinlich bü in bie erfte öälfte bes 17.3(abrb. uirüd. 1660 erhielt berSuebbrucfer^oh. Sleufjner bas Privilegium, allein in fiönigiberg eine Leitung ju bruden. Son 1709 hi§ 1740 erfebien bie Leitung u. b. Z. «fibniglicb ^reufsifebe gama», bann hiefj fie" «fiönigibergfcbe 3ritung», feit 1752, na6= bem fie in ben SefiR von öartung übergegangen mar, « fionigl. privilegierte preufs. ©taati--, firiegi= unb Ariebcnsjeitung». Sie erfebien bis 1810 roöcbenUicb zweimal, bann'mbdientlicb breimal, feit 1831 täg= lieb. 1850 erhielt fie ihren jegigen Namen. 1872 er= ventionven Jauroggen(30.Se3.1812iorganifierten 1 folgte bie Umroanblung in ein Stftienunternehmen. bie oftpreufe. Stänbe in.Ü. bie i'oltverbebung. Nur | Sbnig^blau, eine Sejeicbnung für faft alle langfam bat (idj bie Stabt aui ber Notlage erholt, unb nod) jehtfinb 1347 300 IN. vonberfiriegsfd)ulb bei 3. 1807 nicht abgetragen. 1840 fanb hier bie Öulbigung ber preufi. Stänbe vor griebrich 3BU- helm IV. unb 1861 bie firönung SBifbelmi I. ftatt. — Sgl. Schubert, 3ur 600jährigen Jubelfeier fi.i (fiönigib.1855); grifebbier, Sie3ünfte berfiönigg= berger Runter unb Sürger im Kneiphof (ebb. 1880). Königäbetg. l)fi.inberNeumart,fireiöim preufi. Neg.=Se-,. grantfurt, hat 1534,« qkm, (1890) 97822 (48909 mannt., 48913 iveibl.) G., S Stäbte, 100 Sanbgemeinben unb 74 Wutc-bejirfe. — 2) fireiö« ftabtim)treij.H.,anber3ur5ZbergebenbenNörifeunb ber Sinie Stettin-Guünn ber Sreufe. Staatebabnen, fchbnen blauen garben; gleidjbebeutenb mit Ser= liner=, Sarifer=, Smalteblau, Sb^narbi Stau; aueb beifet bäi mit gnbig echt gefärbte Sud? fi. ftönige'bobcn, frühere Sejeicbnung für bai Sanb ber Sacbfen in Siebenbürgen, ehe biefes (1876) feine felbftänbige Stellung verlor unb nach uugar. ÜNufter in .Homitate geteilt mürbe. Jiönigcliorn, Saline, Sol= unb Sbermalbab im fireü Samm beä preup. Neg.=Sej. 2lrn«berg, jur Sürgermeifterei Unna gehörig, an ber Sinie Soeft'-Sortmunb (Station Unna=fi.) ber preufs. Staatihahnen, gebort nebft ber Steintobtenjecbe (2 Scbäcbte förbern täglich 1600 t fioble) ber ©e= merffd)aft ;u fi. unb bat eine 3wetgftelle bei 5ßoft= Slttitcl, tie man unter S »etmifjt, fmb unter E oufsuiiitSen. föönig§5tiefe — Söitigsfiüttc 559 unb -telegrapbcnamteS oon Unna , eine foblen= fäurereidje KoebiaMquede (34° C.) unb ein 5Babe= bauS (1893: 1703 Rurgäfte). Sie Saline, jefct bie bebcutenbfte SBeftfalenS, mit 3000 m langen ©ra= bierbäuiern unb 31 Siebepfannen, erzeugt jährlicb etwa 16000 t eal?. ftbnigci'irhlicirn (Scinrus indicus Erxl), baS gröfetc (Subbörncben (f. b.). [f. (Siberente. ftönigccibcrcntc, fooiel wie ^raebteiberente, Jtöuincfnrit, f. Osmunda. fl!önigctimSeurtÄamtK.,nabe ber meining. ©ren^e, an ber ie geftungSmerte mürben 1830 abgetragen. Sgl. sJtoft, Sefcbreibung ber Stabt unb geftung K. — 3) K. in Saben, Stobt im Stmtäbejirf Siauberbifcbofäbeim be§ bab. KreifeS ilioSbadi, an ber Sauber unb ben Linien fieibeb berg = 2Bürjburg unb ÜBertbeim = 9Jiergcntbeim ber Sab. Staatsbabnen, bat (1890) 1434 (S., barunter 32Katboliten; Soft, Selegrapb; Öopfem, '2abat= unb Weinbau. Sier fiegten 2. 3|uni 1525 bie Srup; peu bc§ Scbmäbifd)en SunbeS über bie Sauern. — 4) SSorort Don Strafsburg im Glfafe, früber S)orf, ift betannt burd) ben Slbfcbtufs ber Kapitulation üon Strafeburg, 28. &ept. 1870. Jlönig Chol *„ f. ©ifenboU. Siomgc>ocbofenanlage mit 7 .vSocböfen, eine G"ifenuinb2)eetaUgiefierei, einBubblingS=, etn@ifen= unb ein S taWiwi werf ioroie ein ©aljnWt für @ifen= babnrab = Banbagen, eine iltartin=, SbomaS= unb Beilemer = Stablaulage, Siäberfabrif u. a. unb bie ©räfin = Saura = Eteinfeblenarube. — Bgl. 2)tobr, ©efebiebte ber £tabt ff. (Königs^. 1890). Sönigcf anal, riebtiger ftatt Königlid?er Kanal, f. £njepr=Bugtanal. Söntg^fcräcn, Sßflanjen, f. Verbascum. ftünigefraniet) (Grus cbrysopelargus Lchst.), ein febr Häufig auS iübafrifa eingeführter Kranicr) mit prächtiger geberfrone (f. Kraniche). Jtünig^fronc, in beröeralbtf urfpriingltcb baS Bilb einer einfaeben Krone (f. b.i. Sie nahm mit ber 3eit bie Perjcbiebenartigfte ©eftaltung an. 3ft fie jiim Schuhe bei öaupteS gefüttert, fo beifst fie gefA (offene K., fonft offene K. 3" le&tern geboren bie preufjifcbe (f. Jafel: Kro = nen I, "Jig. 8), bie belgifcbe, nieberlänbifebe, p_or= tugiejifepe unb italienifäie (Jig. 11); balbgefdjloffeu ift bie febroebifeb = norroegifebe unb bie fpanifebe (§Sg. 14), gefebtoffen bie englifcbe (gig. 20) foroie bie ehemals franjöfifcben, bie ber BourbonS (gig. 19) unb bie ber Drle'anS (gig. 22). 2Ibroeid)enb oon biefen fmb bie K. Ungarns (gig. 15), bureb ihr fcbräggeftcUteÄ Krem auffalienb, foroie bie alter; tümlidje Krone beS Königreichs Böhmen (gig. 16). ÄönigShtcrjen, f. Bobnenfönigsfeft. Königslutter, Stabtim braunfcbro.KreiSSelm: ftebt, am dlm unb an ber Cutter, in. 141 m .sSöbe, an ber Siuie Braunfdiroeig=Bi"agbeburg ber s$reuf;. ttaatSbabnen, Sits eine» 2lmtSgerid>tS(5anbgeridrt Braunfcbroeig), bat (1890) 3140, mit ben anftofseir ben ©emeinben Cbertutter (1374) unb Stift K. (889) 5403 @., Sßoft äroeiter .«laue, 2elegrapb, 3rren= anftalt, grauenoerein, ©aSanftalt; Bapier=, SuaV, Stärfefabrifatien, jioei 3uctofabrifen , Stolferci, Saltbrennerei, Brauereien unb bebeutenbe Stein= brüdie. Bor ber Stabt bo§ Klofter ;u 2t. Beter unb Baut, ehemals bebeutenbe Benebiftinerabtei, mit SüftSfird)e,bcrfd)önftenBafüifa3;orbbeutfcblanbS; barin ein bcrrlidber Krcujgang unb bie ©rabftätteu bei KaiferS Sotbar II. , feiner ©emabün Sidjenja unb beS SerjogS öeinridj beS Stollen oon Sapern. S0ntgdmatf,A>anS (ibriftopb,©raf oon, fdjroeb. gelbmarfdiall, geb. 4. DKärj 1600 ju Köglin in ber 2ütmari, trat beim Beginn beS S)rei^igjdb,rigen Krieges in laiferl. Sienfte, rcanbte fub 1630 aber ©uftao SUbolf 3U unb rourbe 1635 Dberft im fdjroeb. Öeer. C'r befebligte längere ;>eit in SBeftfalen unb burcbjeg bann 2 eutfcblanb in fdionungSlofen 3taub= jügen oon einem Enbe bis jum anbern. 3n ber Seblacbt bei Breiteufelb (2. 3Iod. 1642) befebligte er unter Sorftenfon ben Knten 8'lüge(, oertrieb SIrtilel, Die man unter R eerm barauf bie KaiferliAen auS Boromern unb eroberte 1644 Bremen unb Berben. 9Jaeb roeitern .ttreu;-- unb C.uerjiigen in Seutfdjlanb errang er 17. 3Bai 1648 im Berein mit SBranael unb iurenne ben Sieg bei 3u-marSb,aufen über öoljaöfel unb er= rberte 15. Juli bie Kteinfeite »on Bvag, roomit ber Krieg fein ß'nbe erreiche. DJad? bem ^rieben rourbe er junt gelbmarfdjall unb ©encralgourierneur oon Bremen unb Berben ernannt unb 1650 in ben ©rafenftanb erbeben. 3n bem fdr>roeb.=»oln. Kriege fiel er 1656 in ©efangenfd)aft, in ber er bis jum trieben oon Clioa 1660 feftgebalteu rourbe. @r ftarb 8. Sölätj 1663 in Stodbolm. Sönig^marf, SDlaria 2lurora, ©räfin, ©eliebte 2luguftS IL, Königs oon Bolen unb Kurfürften oon Sacbfen, geb. um 1668, roabrjd)einlid) in Stabe, als bie (Snfelin beS oorigen. Sie lernte febon oon Jtinbbeit an ju Stodbolm, öamburg, Hannover, Braunfcbroeig u. f. ro. baS 9Belt= unb öofleben grünblid; fennen unb oerfamntelte Scfaaren oon Berebrern um ficb. 3)ie 9!acbricbt oon bem plöfelicben Berfebroinben ibreS BruberS (f. unten), ber als Dberft 1687 in bannoo., bann als ©eneral in fäcbf. Sienften geftanben batte, oeranlafete fie, 1694 in SreSben bie i)t(fc beS Kurfttrften ju fueben. yiier rourbe fie bie ©eliebte beSfelben unb burd) ibn 1696 SKutter beS BJarfcballS 3Rori|, ©rafen oon Sacbfen. Balb löfte ficb ihr BerbäitniS jum Kur= fürften. Siadi meb,rfacbcn Bemübungen erlangte fie einen SiubefiB im fürftl. StiftSlaoitel ni Queblin= bürg unb rourbe 1698 jur abteilicben Koabfutorin unb 1700 jur Bröpftin erroäb,lt. 3m 5'ebr. 1702 unternabim fte im Auftrag SCuguftI II. eine Seife in baS Hauptquartier Karts XII. iracb Kurlanb, um biefen jur Verausgabe ber oon Sdjroeben einge= jogenen g-amiliengüter unb gum g-rieben ju ie- roegen, beibeS oergebtid). Sie ftarb 16. gebr. 1728 ju üueblinburg. — Bgl. 3r. Eramer, Senfroürbtg= leiten ber ©räfin ÜDiaria Slurora R. (2 Bbe., 8m. 1836); goroin, 3JJaria 2lurora, ©räfin oon K. (ebb. 1848; 2. 2lufl., Subolft. 1890); öefeliet, 9Jad)ricb= ten jur ©efdii6te beS ©efd)led)tS ber ©rafen oon K. (Bert. 1854). 3br Bruber, Bbilipp ßbriftopb, ©raf K. (geb. 1662), foll in yannooer mit ber Erbprinjeffin Sopbia Sorotbea, ber oernad)läfngten ©emabiin beS (Irbprinsen ©eorg Subrotg, beS naebbetigen Königs ©eorg I. oon ©rofcbritannien, ein 2iebeS= oerfeältniS anjutnüpjen perfuebt babeu. Ja er be= fdjulbigt roarb, bie ^rbprinjeffiu entführen ju rooU len, liep ibn nacb ber geroöbnlidien 2lnnabme Kur= fürft drnft ätuguft am SIbenb beS 1. 3uti 1694, roo bieS gejd)ebcn follte, im Soilettenjimmer ber Brin= jeffm ermorben. 2ln ber gangen 21ngelegenbeit ift oieleS noeb unaufgeflärt unb roirb eS roobl bleiben, baberbannop.öof geflinentlidi alle3tad)forfdiungen uerhinbert bat. — Bai- Balmblab, 2lurora K. unb ihre Berroanbten (6 Bbe., Sp3- 1848—53); Bülau, ©ebeime ©efcbidjten unb rätfetbafte 3)lenfdicn, Bb. 12 (2. 2Iufi., ebb. 1864). SömgSmilmt (Milvusregalis Brüson,\.%.a.'\ek galfen, mg. 4) ober roter SRilan, ein fdjöner Siauboogel auS ber ©atrung ber Milane (f. äBeiben) oon 0,c.8m£ängc unb l,4obiS l,5om8'lugbreitc, oben bunfler, unten boller rotbraun, öanbfebroingen an ber SBurjet roeifs, ÜJlittelf ebroingen fdjroarjbraun mit fdiroar;,en üuerbinben, ber Scbroanj ift oben roft= rot mit unbeutlidu-n Ouerbinben, unten, roie aud> bie ©djroingen, roeifs. Ser K. beroobnt ganj ßuropa igt, finö unter (i aufjufu^en. ÄöntgSnelfen — Sßnigftehi 5G1 bis Sübfdjtoeben unb baS nörbl. ütficn. Sie nörb= lid) bcv Süßen tebenbenSnbiBtbuen gießen im SEKnter fübWärt» bis Siorbafrifa. 3er K. i)"t ein ber Jagb unb ©eflügeljudjt fein- fcbäblicber Söget. Sönigöncltcn, eine ;'lvt ber (^enHiv;i;el!cn (j.b.). JlöniflCpovabiccüöjicl (Cicinnurus), (Sattung ber §Parabie»Dögel, Bon ber ©röfse ber Slmfel, mit roenig Bertängerten Scitenjebern, bie beiben mitt= lern Sd)man,;febern brabtartig unb nur an ber 2pi£e mit fuiraüg aufgerollter gabne. Cicinnurus regius Viell. ift oben braunrot, unten meifs mit grünet Querbinbe unterhalb beS ßatfe». 33emobnt iJteuguinea, bie Elru = 2>"jf ^n unb SUifol. SönigSror, joniet mie Sngtifcbrot. Stönig^fal6c(Ungueiitunibasilicum), eine gelb= braune Salbe, bie nach beut Slrjneitnid) für baS Seutfdje SKeicb, auS 9 Seilen Dlioenöl, 3 Seilen gelbem 2Bad)3, 3 Seileu Kolophonium, 3 Seilen Öammeltalg unb 2 Seilen Serpentin beftet)t. StiJnigCfdjlrtngc, f. SRiefenfdtjlangen. SömgSfcc ober 93arti)olomäuSf ee, ber fdjönfte See Seutfd)tanb», im oberbapr. SBejirUamt SercbteSgaben (f. b.), ber ©lanjpuntt.ber König»= f eegruppe in ben 83erd)teSgabener 2Upeu ( f. Cft= alpen), am öftl.gufje beS 2714 m boben9Ba£mann, 5 km bou 3krd)tcSgaben, G02 m ü. b. SR. gelegen, 8 km lang, 1 km breit, 188 m tief, bebedt 509 ha unb fliefst mittels ber 21lm ober Königäfeer 2ld)e in bie Saljad) ab. Sie einfchliefeenben grauroeifjen gelSmänbe ftarren mauerartig über 2000 m empor unb geben nur bier unb ba einem fdpmaten Ufer= faum^Jlaum. 33on Dften ber raufd)t ber SönigSbad) herab, unb roeiter oberhalb ftürU, jroei SBafferjälle bilbenb, au» einer engen Sd)lud)t ber fieffelbad) berein. Ser DJünbung beS lettfern febräg gegenüber öffnet fid) eine Sd)lud)t unb gemattet einen Stnblicf in bie innerfte gel»roufte ber Jtalfalpen, in ba§ (5i-5tbal mit ber GiStapelle, einem burd) feine tiefe Sage (840 m) au»gejeid)neten permanenten unb teilweife Bereiften girnfelb, roeld)cS au» ben boiu SSafcmann berabftürjenben girnmaffen gebilbet wirb. 3>or bem Eingang ber Scblucbt ftebt eine alte SBallfahrtSfapelle; im öintergrunb ftürgt bei @i§bad} nieber. 2luS bem mitgeführten Sdjutt hat fid) bier ein grüne» SBotlanb gebilbet, auf meld)em bie üirebe St. Söartbolomä unb ein fbnigl. 3aflb; fdjlofs, jugleid) Jfteftaurant, fteben, beibe 1731 er= baut. 2lm 33artbolotnäu§tage (24. 2lug.) fommen bier Bon allen Seiten SBallfabrer jufammen, um bie Sapelle ju befueben, roelcbe jum Slnbenfen au bie im Sienft fiönig Ottofar» Bon 93öbmen 26. 3uui 1260 gefallenen legten Sprößlinge beS alten öall= grafengefcbledit» ber ^lain erbaut fein foll. Ser 8. birgt Biete gifdje, befonberS Saiblinge (Salmo sal- vellinus L.), eine 2lrt SadjSforeüe, me[d)e meit Ber= fanbt merben. Sie Salet=2tlm, eine au» moo»= unb grac-burebroaebfenen SaüfelStrümmcrn beftebenbe i'anbenge, trennt bie Süboftcde beS S. Bon bem um 8 m bö^er gelegenen, burd) einen gelüftutg ab; getrennten einfamen buntelgrünen Dberf ee, beffen 57 ha großes unb 52 m tiefe» Seden, Bon fteil auffteigenben Kalfmänben eingefcbloffeu, ebenfall» ein großartiges1 SanbfdjajtSbilb bietet. ftüntgcfittid) (Platycercus scapulatus Bchst.), ein burd) feine lebhaften gatben (Hopf unb Unter= feite rot, Dberfeite grün unb blau) auffallenber $lattfd)roeiffitticb auS Sübauftralieu, ben man bäufig lebenb in Siergitrten unb bei Siebbabern fmbet. $ret» 70 2U. baS Sßaar. S8toct!)QuS' Sont)ct[atiotiä=ScEircn. 14. 3ufl. X. JTöttigciftii», ber ui'eitböcbfte Sipfel ber Drtler= alpen (f.fcftalpeni, erhebt ficb füböftlidi Born Drtler (f.b.), bou biefem bureb ben üJlonte .',ebru (3740 m) getrennt, ju 3857 m ,^bl)e. Sönigöftuljl. n ©fcmel beä SonnerSbergS in ber JKbeinpfalj, 687 m hod\ 2) SSerg bei öeibelberg (f. b., 5Bb. 8, S. 954b). 3) SBerg auf ber 3nfel Slügen (f. Stubbenlammet). ftüutgc*ftur)l, eine in ber beutfdien Kaiferge= fd)idite benfioürbige Stätte am sJÜ)ein, etiua 300 m uuterbalb SbcnS, gegenüber bou Dbetlabnftein. Ser alte ß., ein 1376 auf Befehl Karl» IV. au§ Quaberfteinen aujgefübrter aduediger SBau , lourte bou ben granjofen 1794 gerft&rt, 1843 burd) einen herein Bon Sobienjem in ber alten ©eftalt »ieber aufaefübrt. 2luf bem S. Berjammetten fid) bie Kur= fürften jurSeratung über beutfebe sJ{eid)»angelcgeu= betten r jur 2lbfd)lief;ung be» Sanbfrieben», jur fiönig»» unb fiaifetroabl. 3"'» erftenmal als Ser= fammlungSort «bou alters her» mirb er 1308 bei ber Sormabl SeinriebS VII. erwähnt. 2lm 6. 3"ti 1338 tarn bier ber berühmte erfte Surnerein (fiur = Berein ju Sienfe) }u ftanbe. (S. Subteifl IV.) Jlüitigftcig, 9ßaf5, f. 33ihar (in Ungarn). Jlünigftcin. 1) &. in Sadifen, Stobt in ber 2lmtSbauptmannfduift s$irna ber fäd)f. ßrei§baupt= mannfdiaft SreSben, 10 km Bon ber bol)in. (Srense, lintS an ber (Elbe unb an ber Sinie SreSben=23oben= bad) ber Sädjf. StaatSbabnen, bat (1890) 3988 6., barunter 371 $atl)oliten ; ^ofterpebition, Selegrapb, Sampferftation; Sampffägemühlen, ^apier=, Gelliu lofe--, Spiegelrabmen = , öolgftoff=, ßno»f=, Sita-- fdiinenfabrifen, Sanbfteinbrüd)e, öolj=, Steinbanbel unb Sd)iffabrt. Über ber Stabt ber Hbnigftciu, bie einige geftung ( Sperrfort) Sad)fenS (359 m, 246 m über ber (Elbe), bereu obere Stufe einen gelfentranj trägt. 3iur im 313B. führt ein febr fteiler, an brei Stellen Berteibigter Zugang auf bie ööbe, lueldie ©ebäube, fiafematten, ein @ärt= dien unb ein SBälbcben trägt, fettie einen 190 m tiefen Srunnen beftht. Ser 33au ber obern geftung»= loerle mürbe 1589 begonnen, aber erft 1731 Boll= cubet. Ser 8. beberrfd)t bie ßlbe unb bie Sabn unb hinberte baber 1866 ben SBeriebjc ber Sßreufjen mit Söbmen. Sie bisher für uneiuuebmbar gehaltene geftung biente öfter als 3«f'«d)t iur oie Sdiätse beS SanbeS unb ber gütften. 3m grieben mirb bie Seftung, einfcbliefjlicb ber Heilten Sefa&ung, Bon etma460 llienfcben beioobut. Ser SBerg mirb unter feinem jetzigen Diamen (Lapis regis) guerft 1241 ermäbnt unb mar bamalS im Sefit? beS SöuigS oon SBöbmen, ber einen Burggrafen bort batte (1352 ermäbnt), bie 93urg aber fpäter Berpfänbete. Um 1400 mar fie in ben ijäuben ber Söurggrafen Don Sobna; mit bereit Sturj (1401) tarn fi. an bie Dtarfgrafen Bon SKeifsen. — SBgL ifllofer, Sie geftung 8. unb ibre Umgebung ($irna 1872); Öautfd), Ültefte @efd)id)te ber Säcbfifdjeu Sdjmeij. — (LSegcnüber am anbern (Eibufer erbebt fid) ber Silienftein (411m) mit SluSfidjtSturm jur (Er- innerung an baS Stettin = Subiläum (1889). 3m (Sruube be» 93ielabad)S liegen bie äBafferbeUanftai' tenKönigSbruitnen unb Sd)mei3ertuüble.— 2) 8. im SaunuS, Stabt im CbevtaunuSfreiS beS öreujj. SReg.=S3eg. 3Bie»baben, gelegen, mit 2rint=, Sabe= unb SJcoflenfur. SBon ben f'edvj Heilquellen geboren fünf, barunter bie SictoräqueUe, ?u ben ftärtften ©tab> quellen, mäbrenb bie 9Urbarb§quelle ein eifenfreier Sauerling ift. — 33gl. .Webn, Ser Rurort R., bellen ©tablquellen unb übrigen6eit»otengen(5Bien 1873). Miiiiigciuni-tbii (wenbifd) llakecy), glecten in berfäcbf. ttrci§nmb?lmtvhauptmannjebaftSaut?en, 4 km rmn ber preujj. ©renje, am ©dimarjmaffer unb an ber Nebenlinie Kaution .H. (19,9 km) ber ©äebf. Staatc-babneu, infolge mehrerer Sränbe neu auf-- gebaut, bat (1890) 1029 meift eoemg. @., 5ßoftagen= tur, Sernfprecboerbinbung, eine tonigl. Slinben* anfiatt, ©parlaffe unb in com grofjen SEeidje nbrbtid) ber Stabt bebeutenbe g-ifdjeret. öier fiegte 19. ÜJtai 1813 Sarelap bc Jelly über bie fjranjofen. Sönigötuaffcr, ba3 ©cinifd) »on roäffcriger Saljfäure unb ©alpeterfäure , fo genannt, weil e§ ©olfi , ben Rbnig ber SDletalle, tbft, inbem e§ ©olb= eblorib bilbet. Seine SBirhmg oerbanft el teils bem ©ebatte an freiem (Iblor, teil! bem an Stidftoff= oiDäjloriben (NOCI unb NOCL), bie bureb bie orö= bierenbe (Sinnurlung ber Salpeterfäure auf ben SSafferftoff ber Saljfäure entitehen; 3. 35. IINOs+3HCI=2H.O+ NOCI + CL, 2HN03+6HCl = 4HlO + 2NOClä + CL. ttöiiigctucit), foinel mie Söniggmitan (f. b.). JUutigotuflU', bie oertifate iiauptmelle einer 2ransmi|fion, toelcbe, bireft oon einem iliotor an- getrieben, bie oon biefem erzeugte Sraft an mehrere, oft in Derfdnebeneu ©efdjoffeu einee ©ebäubeä ge= tegene, horizontale S£ran§miffion§toeUen abgiebt ober übermittelt, ©urd) Slntoenbung ber Zeiltriebe fiub bie ,vt. in SSSegfall getommen, ftönigchMiitct, Stabt im Sieg!rei§ be§ preuf;. üleQ.=99ej. fföln, am :Hbeiu unb am 3uf;e be§ cieben= gebirgeä fotoie an ber Sinie .Ublu^.Kieberlabnftein ber ffreuf}. etaatc-babuen, mit Tampferftation unb .■jabitrabbabuen nad) bem Tradjenfels (f. Srad)en= i Sdnneli in-:- ffurifebe gaff. Slrtttct, bie man unter S »ermißt, finS untet (? oiifjii|ii(f|cti. felobabn) unb bem 9ßeter§berg, ift 6ik eineS 3lmt»; geridjti (Sanbgerid)t Sonn), Slid)5, Steuer= unb RatafteramteS unb bat (1890) 3303 Q., barunter 27ii Soangetifdje; Sßoft jtoeiter Stoffe, Selegrapb, 3lufd)luf> an baä S9ejirfSfernfpreajnej(, ftabtifdje ©partaffe, SBaffertoerf, ©aSanftalt, RranrenbanS, Spar unb. Urebitiicrein; bebeutenbe rteinbauereien, Sabrifation feuerfefter Steine, SBeinbau unb Sd)iffä fabrt. Öftlid) con ber -Stabt ber 5)rad)enfelä (f. b._), nbrblid) baoon bie SBolfenburg (328 m) mit SRuine unb ber ©rofee ölberg (464 m); 1 km nbrblid) von ber Stabt ber sJßeter5berg (334 m, f. ©iebengebirge) unb 3 km norbroeftlidj bie 2lbtei .sieifterbaib (f. b.). [oögel. .HUuiiqctuirwc, RönigStobibab, f. 3Btt»en= Miinigeiiuurger, f. 2prannen (ioolog.). SöntgS^iöuftcrbaufcn, glcden im RreiSSet tom beS preufj. sJieg.-55ej. 3)otSbam, an ber Flotte unb ber Sinie S8erlin=©örli6 ber Sßreufe. totaatsbabneit, ©ife eineä älmt§gerid)t§ (2anbgerid)t SSerlin II) unb einer Dberförfterei, bat (1890) 2334 6., s^oft, Zele-- grapb; 6ol3leiften=, il!afdnueu= unb .viornmaren= fabrifen, Brauerei, i'tüblen ; ^agbfcbtofs, befaunt als Siebling^au jentlialt be? Rönigä griebrid) ©ilbelm I. 3>er ®eutfd)e Raifer bält tjier grofee öoffagben ab. König & *8aucr, ©d)neHpreffenfabri!infilo|ter C beru'U bei SBürjburg, imSefitiiion SB i l b e 1 m n on Honig, geb. 9. S)ej. 1826, 3'riebrtd)OonRönig, geb. 29. 3uni 1829, unb fünf Rommanbitiften. ©ie würbe 1817 r>on bem SBaterbcr erftem beiben, gricb= rieb ßönig (f. b.), bem ßrftnber ber Sdjneßöreffe, unb bem febon in 6'nglanb mit biefem üerbünbeten 2Jled)aniEer 21 n b r e a § % r i c b r. Sauer ( geb. 18. Slug. 178:; in Stuttgart, geft. 27. g-ebr. 1860) ge= grünbet, ging nad) bem i&obe Äönig§ an Sauer allein über unb nad) beffen Jobe an bie oben genannten beiben Srüber, bie 1873 burd) Serleibung beS bapr. RronenorbenS in ben Slbelftanb erboben rourben. Ter ülnfang mar febr febmierig, in ben erften fünf Jabren mürben nur üicr Sdjnellpreffen fertig, oon 1829 an jäbrlid) burcbfcbnittlid) jetjn. gortroäbrenbe Sereiufadnmgen unb SSerbefferungen be§ 3ceebani8= mu«, bie ©rfinbung ber 3toeifarbenmafd)inen (1864 oon SBilbelm Rönig), ber Sau non 3lotation§= mafrbinen (feit 1876; 1885—90 befonber§ oerbeffert t»on (Sbgar Sönig, einem Sntel bei ©rünber-;-) fomie no'n Steinbrudjd)neUpreffen als Sdebemtoeifl braajten baä ©efdiäft ju großem Stuffdjnmng. 3idbr= lidi »erben (1893) 160 ©dbnellpreffen (barunter 25—30 3iotation§mafd)inen) fertig , im gangen bi§ 6nbe 1893 : 4800 ©dineUpreffeu unb 270 :Hotation§= mafebinen, mooon etma 60 Sroj. jur 3lu->fubr ge= langten. Sie J-abrit bat 4 TampK 205 3lrbeitf-= mafminen unb 530 Arbeiter, für bie eine Snjat;I »on ©auätaffen unb 3Bobltbätig!eit§arijtalten (Hin= berbetoabranftatt, ©diulftijtung, 2ebvlingä=, tool= baten=, SSorfdnifr, ©par=, 5ßenfion§= unb 3n»a= liben=, 2ßitmcn= unb SBaifenfaffe) beftebt mit einem ©efamtoermbgen con 338900 ü)t. unb unter Selbft= oertnaltung ber Strbeiter. (Sine Jüiale (für 3iepa= ratureu) ift feit 1892 in Serlin; Sertretungen in Veip.ua, SBien, SßeterSburg, ©todliolm, Silbao, 3Kai= tanb, Sleutjorl unb öamburg für ben überfeeifeben (Sjrport. 1827—61 mar mit bem Saufe bie 3)Jafrb> nenvapierjabrit in fitofter ©ritoarjad) »erbunben. fiöniq N2iiili)cliu»? Jlaual, 25,8 km lang, fülut uou ber l'iinqe, einem redeten ÜRebenflujj be§ SEtt= matb genannten ÜRemelarmS, beim ylofebafen S)er R. toirb baupt= $tömg=3öiu)clnt=33erein - - Äoitjuuf tur 563 föd)lid) »on gießen unb nidjt &afftud)ttgen Schiffen bis ju 300 t benutzt unb ift gegen baS 3Jtirigetwd)= maijcr bureb bie 157 m lange, 25 m breite Vantup- pener Sdbleufe, eine bei größten in ©eutfdjlanb, gefiebert. 18;)1 paffierten biefe 1994 Schiffe mit 24255 1 ©ütem, foroie 283326 1 glofsbol.i. [gen. Äönig=aäJiII)eIm=!8ercin, f. ?jn»alibenftifrun= Siöutu. 1) ßrcis im norbweftl Seil beS ruff.- poln. ©ouoernementS Malijd), eben, vom Zljal ber SBarta burebfebnitten , bat 1121,7 qkm, 82(517 (*.; ©ctreibe--, Kartoffclbau, Brennereien unb 9Jcüt)lcn. — 2) ßrciaftabt im firetä ß., tinti an ber SBatta, bat (1890) 7257 6'. (über 50 $ro;,. SSraelifen), in ©arntfon ba§ 13. Sragonerrcgimcnt, ^oft, 2ele= grapb,, 2 tatb., 1 eoang. Sirdje, Synagoge; 2 9Ji\v fdjinenf abrit en, fiupferf dmtieben, Brauereien, 4 ©er= bereien unb ©etreibcbanbel. Jtonincf, Saöib be, niebertänb. DJtaler, geb. 1630 3U Antwerpen, mürbe 1663 9)2eifter ber ßufaSgUbe, madjte größere Steifen in granfretd) unb S)eutfd}= lanb, ging 1670 rtacb 9iom, lehrte 1687 nad) 2lntwerpen jurüct unb ftarb nach 1699 in SBrttjfel. Seine Stier*, SIumen= unb gtudjtfttrÄe fiub feiten unb waren febon bei feinen Sebjeiten febr gefudjt. Jtoniucf, Sftetet be, nad) franj. 6djreibweife5)et coning, flanbr. Bolfsfübrcr auS bem 14. IJja&rf?., DJtitglteb ber SGBeberaunft in Srügge, mar mit 3ob. SSreibel, bem 33otfter}et ber glcifcber.umft, Slnjübrer ber gegen ben franj. Statthalter 3afob oon Gl;a= Jillon aufgeftanbenen flanbr. Stäbte. Sin ber Spille ber auSgemauberten unb sielet anbern glamlänber brang er mit Sßxetbel in bie Stabt unb 19. SJtat 1302 würben faft alle granjofen ermotbet. Ser barauf folgenbe 9iad)e,?ug ber granjofen enbetc bureb bie Sporenfd)lad)t bei fiortrift (f. b.) 11. Suti 1302. H.S 2obeSjabr ift unbefannt. Sein unb SreibelS ®ent= mal mürbe 1887inS8rügge ent&üttt. — $gl.9lamed)e, Tierre de Goninck et Jean Breydel (Söwen 1887). Stonincf, s$b5)trfd)au unb ben SRebentinien Dtunoro=9leuftettin=fi. (1 t9,i km), ft'. = Vaätonnt5 = ©rauben,, (91,7 km) unb .U. = 9!atel (74,9 km, im 33ait) ber ^reufj. StaatSbabnen , Sit; Stttilct, die man unter fi uermißt, finb unter E anfjnfu^e bc§ 2anbrat§amte§, eine« 2anbgericb,t§ (C berlahbe§= geridjt EWarienroerber) mit neun Stmtägericbten (Sat- benburg, gtatoro, ©ammerftein, fi.,$reufeifd)=3rieb= lanb, Sdilocbau, Sudicl, Baubsburg, :)empelburgj, eine§ ülmtSgeriditS unb einer 1 9teicbSbaufnebenftellc, bat (1890) 10107 &., barunter 4331 fiatbptifen unb 502 3i= raetiten, ^oftamt erfter Stoffe mit S'üciflftclle , Selegrapb, ©ijmnafium , Sßroöinütat* i'anbarmcn: unb 33efferung§= anftatt; Sifengiefsereien unb SDBoIIfptnnereten. — 33g(. Up= pentamp, ©efdjidjte ber Stabt ft. (.Honitj 187;!). >1 nit jeftaumt (tat., «3ufammengeroorfene§ 1, foiuet mie 97.otijenfamm(ung. Sonjcftuir (tat.), Sßermutung, üJlutmaßung, wirb uorjüglid) iicn ben mutmafsfieb riebtigert Sel= arten gebrandet, bie bie .Uritit (Jl onj et tur ä 1 1 rit i f) in ben Schriften ber 2llten ftatt ber burd) bie Sd;rei: ber ber .vmnbfdjriften ober auf anbere SEBeife ner= berbten Sßbrter unb entftanbenen Süden berguftelten fudit. (S. firitif.) H 011 jica (fpr. -ja) ober fi onitf d) a , ftauptort beä 93erirfS H. (1308,48 qkm, 21 ©emeinben, 19683 GL) im .HreiS DJtoftar in ber öerjegomina, im 9I.beS ^renj ^tanina, an ber obern 9tarenta (3ieretr>a), über toelcbe eine fteineme 33rüde fübrt, in 319 m öbbe, au ber Sinie Slioftar^Serajemo ber SBoän^öerjegoroin. StaatSbabnen, bat (1885) 1520meift mofammeb. Q., in ©amifon ba§ 23. 3ägerbataillon unb sßoft. Honjngal (tat.), ebetidi. [S. 610a). >to»iniaatn, in ber Slnatomie, f. Secten (23b. 2, ^onjugaten, in ber Sotanit, f. (TbloropbHceen unb Kopulation. Jlpiijuafitioii (lat. , « 23erbinbuug » ) , in ber ©rammatit bie SSerbinbung »on Sßerbatftämmen mit 'ißerfonalenbungen; bann aud) bie gefamten gönnen, bie oon einem Serbum (Sßerbalftamme) I gebilbet werben tonnen. (©. SempuS unb ilcrbum.) — Ä. (ober 3ößofporcnbitbung) in ber33o^ tanit, f. Kopulation (botan.). fi oujugicfiMi (tat.), cerbinben ; ein 3eitroort ab= roanbeln, abbeugen (f. .Konjugation); tonjugiert, in ber Sotanif: gepaart, paarig. Konjuiirrioit (lat. conjunetio, «23erbinbuug»), 93inberoort, in ber ©rammatit 2Borte, bie, in ber gorm unoeränberlicb (niebt bettinierbar, noeb tonjügierbar), ibre urfprünglidje Sebeutung fo febr abgefd)roäcb,t baben, bafs fie nur nod) at§ formale 2Jeftanbtei(e ber Sprache erfdjeinen, beftimmt, SaB= teile ober Sätie in gemiffe SSejiebungen ,ui fe^en. — 2>n ber 2tftronomie ift H. biejenige Stellung jmeier ©eftirne in 35ejug auf bie ßrbe, bei ber fie gleiche Sänge b.aben; nai/ereS f. 2tfpetten. floujuiiftiü (tat,; aud) Subjunftiü), bie grammatifcbeJBescidniung eines SOxobüi (f. b.). ftonjuuftür (»om mittetlat. conjunetura, bie SSerbinbung ober ba§ 3ufammentreffen geroiffer Um- ftänbe), im öanbcl sBe.icicbming für bie 3tuifid)ten, roeldie fid) nad) Sage be§ ÜJtarfteä, befonberg nad) ber jeweiligen Starte beS Stngebotl unb ber 9urd)frage, für gefd)äftlid)e Unternehmungen barbieten, ©ie Scbroanfungen ber fi. Wegen ber Unüberfel)barfeit be§ heutigen 3Beltmartte§ finb für bie moberne 0vof,= inbuftrie eine ber oerbängniSBotlften Srfdjeinungen, meldie firifen, 2(bfagftbrungen, grofje SBerlufte, 2lrbeitic-lofigteit, C'lcnb im ©efolge baben, anberer= 564 Sonjuration — Sonfoi-banj ieits aber auch glüdüchcn Spefulauteu od grofje Spietgewinne in ton Scheu werfen. SDtan bat por= gefcblagen, bie fog. fionjunfturengewinne, btc einteilten Dom ©lud Segünftigten ohne alles" eigene 35erbienji berfetben miauen (;. 33. ©runbbefitjern in rafdj anwaebfenben Stab ten), einer bc Jonbern Steuer •,u unterwerfen , wie man ja auch in ben mobernen Sßer?ef)r§fteuern, iusbefenbere in ber Sörfenfteuer (f. b.), thatiaddidi ben .Ücitjuntturengeroinn mit tu treffen fuebt 3nbe|fen würbe eine 33efteueruini aller .Heujiinfturengeroinne praftifd) faum möglich fein, abgefeben baten, bafs aueb häufig atifeerorbentiicbe 35erlufte eintreten. (Eine eigentümlicbe 35erücberintg gegen ben 3£ecbfel ber ,H. bietet bie Seecerficberung. 2er 2lbfenter oerfiebert bie SSBare gegen Seegefabr einfebliefelicf) be» nad) ber beseitigen günftigen ß. »ermutlidj ;u errearteueeu ©eWinns' tu einem feiten mit cem !8er= lieberer vereinbarten SBerte in fog. tarierter Police. (Sein bie SEBare bttrd) einen Seeunfall verloren ober tommt fie im 3Mtintmiiuashau'n nicht an, fo bat — roenn nur bie Sarc nicht betrügerifd) überfetjt roar — ber 3?erftcberungSnebmer 2lnfprud) auf bie oolle 35erftcberungsfumine, wenngleiäj ,ur 3eit be§ see= lmtall-:- bie Jt. foroeit jurüdgegangen roar, fcafi ber 2lbfenber, roenn bie SBare wohlbehalten angeform meu wäre, nidd bloß feinen ©ewiini, fonbern fogar Sdjaben gehabt hatte. 3)aj§ iitinberiJtecbtfprecbung reo Seutfcben Reichs, oon (fnglanb unb 9Jorb= amerita anerfannl. — Studi ber 2lbfcbluJ5 von 3cit= gefebäften (f. b.) in gcroiffen börsengängigen SBaren bietet eine 2Irt oon 35erfidierung gegen bie ©efahren ber R. (f. Äontermine). Jtonjurarion (tat.) , SSerf cbwörung ; £onju = cdn t_(ß on jurat) , 35erfcbworener. Montan, engt. Sott tan, ein alter 9tame für ba3 Don SKabratten bewohnte ?üeberlanb in Oft* iubien, iwifcbeu ben SBeftgbat unb ber See, ba» auf 33004 qkm (1881) 3 805282 ß. i&tyt. 3n ab= miniftratioem Sinne bittet eS eins" ber oierSebiete ber SJkäfibentfcbaft Sombar;. 3n ccn erften 3afp bunberten n. Gbr. trieben grieeb. fiaufleute reu viaerten au« mit ü. yanbel. Später reanberten bie 35eni--^israel (bie reu ben 10 oertorenen jüb. Stäm- men bertemmen feilen) unb im 7. Jahrb. bie '}>arfu ein. 1510 würbe ©ea portugiefifcb unb bis 1630 teilten bie Sßortugiefen bie fterrfchan mit ben mo= bamiiu'b.Äenigen Don 2lbmabuagar unb 33ibjcbapur. ftonfau dat.) ober bohl beijst eine frumme Ober* flädv, roenn ber bureb biefclbe begrenzte .Hörper an ber bei reff enben Stelle eine (Finfenfuug seigt, im ©egeniafi ;u f eurer (f. b.i. Seibc 2lustrüde fom= men namentlich bei hinten ff. Sinfe, optifd)) cor. Äonrattfuicgel, f. Spiegel. fTonfläue dat.), eigentlich ©emacb, iomebl ber Crt, wo bie .Harbinäle jur SBalil eines ^ßapftes fid) ocrfammeln, roie biefe 5?erfaminlung felbft. 3U= folge ber oon ©reger X. auf ber fiircbenoerfamm: hing ju Snon 1274 getroffenen Seftimmungen über bie Tvipftioabl ff. b.) foll bai S. au§ einem einzigen ©emadi ohne 3mifd?cnroallb ober Sor= hang befteben unb nur einen (Eingang haben, ber nach bem Rufanvmenrritt ber .Harbinäle roobl ju reneahren iit. Zurd' ein ,vcufter toerten ber 8er= fammluug, bie ba§ S. nid-t eher öerlaffen foß, hie- ber neue l^aeit gewählt ift, bie nötigen Speiien bargereid)t. 2 a ba§ Ä. meift im oatitauifeben $a= laft ;ii :iicm gehalten toirb, fo bat man an reu ©alcrien bc? 'i-'atifan-;- für je .irret ftartinäle eine illcnge Heiner 3^" »" einer Sinie erbaut, bie nur ein fcbmaler Saum ooncinanber febeibet. Kur 1823 bei ber JSabl Seos XII. oeriammelten fid) bie Sarbinäle in bem ^alaft auf bem SKontecaBallo. ftonflaüift. Derjenige geiftlidje ober roeltlid'e ©efellfdiafter, ben ein fiarbinal jur 33ebienung roäbrenb ber "ßapftioabl mit fid) ins Sonflaoe (f. b.i nehmen ober, loenn er jrant toirb, su fidj rufen laffen barf. S>ieS. müiien bei ihrem (fintritt bie unoerbrücblicbfte S8erfcbiuiegenb,eit angeloben unb bürfeu nur bei gefäbrliebenHrautbeitcnoor erfolgter 'taoftieahl baä Äonflaoe ocrlaucn. >Joiif lubcute ^anbtung, eine öanblung, auä Welcher mau auf eine ved)tsgefcbäftlid) bebeutfame SBidenSernärung fcbliefst, ohne bat; biefe SrÜärung in ter öanblung unmittelbar jum 2liisbrud gelangt. 33er ftcb j. 9. 2Rietjinfen ober Sauitaljinfen für einen geioitien 3eitraum im ooraus zahlen läf;t, er^ Elärt bamit tonflubent, roenn febon nid)t ausbrüd= Kd), tan er fid) fürbiefen3eitraumbegfiünbigung-;-= redits begiebt. Cft, aber nicht immer, liegt im Stilb fd)Weigen tontlubent bie ß'dlärung ber 3uftimmung ju einer üanblung, 2(ufforberung, einem 2tngebct, bie ber Scbroeigenbe toabrgenommen bat, ober bie an ihn gerichtet loaren. Öäfet fid) eine öanbtung in oeridiebenem Sinne auslegen, fo ift bie $ro = teftation bas SDtittel, um bie Deutung in bem Sinne ausjufebliefeen, roelcben ber 35roteftierente feiner öanblung nidjt beigelegt rcitien toill. Sine ioUK' i^reteftatien ift ohne 33ebeutung, roenn bie 6anblung ben Sinn notroenbig hat, roelcben ber Sprotejtterenbe ausgefdilonen wi||en will. Sag nennt man protestatio facto contraria. Jlonflubiercn (lat.), fcblieften. JlouHufioit (lat. Conclusio, f. b.), Scblufj, ßnbe, SeWhlufjfaffung, Schlußfolgerung, ber Sd^lufefati im SiHlegi->imisn".t.i;fonElufip,fd)lief5enb,iolgcrnb. Jtoiifomitan^ dat., «SBegleitung»), in ber tatb. Sirdje bie Sebre, bafe im 2lbenbmaM bie geweihte öoftte (f. b.) infolge ber SrotnerWanblung mit bem Sribe gugletd) bas3?lut Gbrifti enthalte, roeil e» im ^.'eihe (ibriftt ftdi urfprünglid) fo »erhielt, taher bie Sarretcbung bes 2lbenbmabls an bie Saien auch i unter einerlei ©eftalt» (lat. communio sub una) pcllftänbig gefebehe. (©. 2lbeubmabl.) Jtonforbnn*, dat. concordantia, «Übereinftim= mung»), ein Sergeidjnii aller SBörter unb ©ebanfen, bie in einer Schrift porlemmeu, mit beftimmter Se= jeichnung ber betreffenbeu Stellen. SBei benfi. ber 33ibel ift halb ber hebr. unb gried). 2ert, halb eine allgemein geltenbe iiberfehung su ©runbe gelegt. äJlan untcrfdjeibet hier 35 erbat-- unb iHealton = torbanten. Srftere geben eine alphabetifcbe Drb= nung aller in ber 33ibel oorfommenben 3l5brter unb Rebeniarten mit Slngabe oon Kapitel unb 35ers; bie let3tern geben eine georbnete 3uiammenftellung aller auf einen beitimmten ©ebanten ober ©egen= ftanb bejüglidien Stellen. Schon im 13. ^ahrb. lief Öugo be St. GberS (geft. 1263) eine fi. über bie 35ulgata anfertigen, bie ülrlotto bc ^ßrate (um 1290) unb'Äonrab oon yalberftabt (im 14. 3-brh.) oer= befferten. Kad) Dem iliuvter tiefer Ä. Würben bahn bebtäifche .H. über ba« 2llte 2cftament, gried)ifdv I über bie Septuagmta unb ba§ SReue Jcftament fe-- roie über faft alle neuem überfefcungen angefertigt. Sie erfte hebräii*e .«. beforgte um 1438 Nabb: 3faal Slatpan (gebrudt ju Sßenebig 1523, oejbeiiert bureb SDlariul be Galano, Sem 1620). 33effer unb georbneter fino 33urtorfs Concordantiac bibliorum artitet, bie mar. unter S termiSt, fmb unter E aiif.jiifudjcn. ßouforbut 565 hebraicorum (93af. 1632; neu Ijg. von Var, Verl. 1862— G3). Sie neueftcu bcbrfiifcbcn ff. finb von 3ul. Surft (Sp3- 1840) mit» Sernb. Sät (18G1). eine Neubearbeitung ift in Slngrifj genommen von "ilianbelfem (feit 1884). Sie erfte gebrudte grie= du f che ff. juin Neuen Jcftament lieferte S9etuleju§ (Vaf. 1546), bann öeinr. Stepbauui (Var. 15'J4; ©enj 1609), (fraimui ed)mib (Sffiittenb. 1638; neu hg. ©laigom 1819), umgearbeitet von Sruber (8pj. 1842; 4. Sluig., 2 Vbc., 1887, 1888), ereerpiert von ccbmoUer (3. Slufl. , ©üterSlob 1890). über bie ©cptuaqinta erfebienen bie ff. von ffireber (granff. 1607), Srorntn (Slmftcrb. unb Utr. 1718). ßinc neue ff. lieferte g. V- Sucripon (Var. 1838). Sie erfte beutfd)e ff. gab ffonr. Slgricola (Nürnb. 1609) berauS, btemebrfati oerbeflert erfdnen; bie gebräud)lid)fte ift bie von l'antifcb (Spj. unb granff. 1677, vermehrt von SReinecciu§, 2pj. 1718). Unter ben Neatf onf orbansen finb 31t nennen bie von Vücbner ßena 1757), verbcfjcrt von 6eub= net (20. Sfufl. , Vraunfdjm. 1890) , von SSMcbmann (t. Slufl., Sp3. 1806), oon Sd&ott (ebb. 1827), »on Dbm (ebb. 1812), von fiaupt (Oueblinb. 1823—27), Vcrnbarb (£pj. 1850—51; 7. Stuft., Sreib. 1888), Mauff (©tuttg. 1828—34). — über ben fioran be arbeitete ©uft. glfigel eine ff. (Jpg. 1842), über 3l)affpeare ©omben (Jlarte (S'onb. 1845), über 8u= tberi Schriften Sommler (Sartnft. 1827—28) u. f. m. — 3n ber Geologie beifjt ff', bai 2agenmgiver= bältni»j_roeierScb,id)tenfpftemc mit paralleler cd)id}= tung. (to. aud) SMäl'orbanj.) ftouforbät ( tat.) , Übereinftimmung, Überein= fünft, Sergleid}; inibefoubere bie jur |yeftftel= lung fird)tid)er Verbältniffe jtrifdien bem Zapfte unb weltlichen Negierungen gefd)loffcne Verein= barung. Nad) ftrengem röm. ©pradjgebraud) fcbliefst ber s15apft ein ff. nur mit einem fatb. ©taatSober= baupt, Wäbrenb bie Verträge mit nid)tfatb. Ne= gierungen Konventionen bei|;en. Sergleichen Vereinbarungen tonnten erft gefd)loffen roerben, alä bie röm. ffurie bie Unburd)füf)rbarfeit ibrei mittelalterlid)en Slnfpruchi, alle firdilichen Vert)ält= ui||e allein 3u orbneu, erfannt t>atte. feie bejeie^: ueten baber roentgftenä ebebem eine uotgebrungene Vefcbränfung ber röm. gorberungen, wäbrenb in ber ©egenwart ber päpftl. ©tubl burd) bergleidjen 2(bmad)ungen einen Seil ber verlorenen Necbte ju= rüdjugeminnen verflicht. Unter ben altem ff. ift am berübmteften bai SBormfer ober 6alirti = nifdje ff., metebei 23. ©ept. 1122 jroifdjen Ualir= tui II. unb ffaifer öeinrid) V. jur Beilegung beS vv\nveftiturftreitei gefcblofjen warb unb feitbem ali ein ©runbgefetj bei beutfdjen fird)lid)en ©taati= redjti galt. Ser Name ff. tommt jebod) erft feit bem Äonftanjer fionjU bor. 3)iefe» ßonjil nötigte ben üon ibm nad) 9(bfe^ung ber brei vorb,anbeneu (^iegenpäpfte ermciblten ^apft NJartin V., 2. SBtai 1418 mit ber beutfd)en unb ber franj. unb 12. 3uli 1418 aud) mit ber engl. Nation iL abjufdjliefjen. Tod) gelang e§ ben Zapften im 15. unb 16. Öafyrt)., aud) vorteilbafte S. 311 ftanbc 311 bringen; fo baä Simfcben Nitoiauä V. unb Saifer griebrici) III. gefd)loffene Stfdjaffenburger ober SB i euer H. vom 17. gebr. 1448, meld)e§ bie burd) fünf Nullen -Sugcnä IV. 1447 gemad)ten 3ugeftänbuifje lAÜrftentonforbate genannt) lvieber aufbob. 2lud) bei bem Ä\, roeld)eö £eo X. mit Äönig grans I. uon grantreid) 18. 2lug. 1516 fdjlojs, mar ber Sßov= teil auf ber ©eite beä röm. Stut)l§. SIrtifel, bie man unter R üerm Umgefeb,rt tragen bie ,U. bei 1'.». 3abrl). burdi= gängig ben (5barafter ber Neftauratiou. Vonaparte fd)lof5aK-C5rfterKonfulir>. v\uli 1801 mit^iuSVII. ba^ berühmte ß. für graufreid) ab, roeldjeä, im 2(pril 1802 colljogen, bie burd) bie Ncvolution ent^ ftanbene Veniurrung enbigte unb bie ©runblage ber tird)tid)en SBerfajfung bei 8anbe§ bi>? t)eute ift. Sie greil)eit unb Dffentticbfett beS fattj. ftttltus tmtrbe mieberbergeftellt, bie ^abl ber uüebcr ouf= gerid)teten 33iätümer gegen früher bebeutenb be= fcf)väntt. 5)em ©taatäpber^aupt blieb ba3 Smen= nungs?rcd)t ber 33ifd)öfe, bie il)in ben Gib ber Jreue 3u leiften hatten unb feine anbern Sßfarret ernennen Surften als f oldje, bie ber Negierung genehm waren. 3ugleid) mit bem Ä. öubtijierte SSonaparte 8. Npril 1802 bie «Drganifd)en SIrtifel», lneldie jebod), ba fie bie rnidjtigften principiellcn Seftimmungen be-J .ft\ roteber befestigten, vom Vapfte niemal? anerfannt ivorbeu finb. 3)er ©nttourf eme§ neuen S., über ben Napoleon 311 gontainebleau 25. 'Jan. 1813 mit bem V^Pft fid) einigte, rourbe von leMerm als cr= 3tvungen miberrufen. öubtotg XVlli. fdilof; mit Viuä VH. 11. 3uli 1817 ein neuei K., in iveld)em baä ben greiheiten ber ©allifanifdien fitrefee (f. b.) nachteilige $. von 1516 lvieber in Kraft gefettt unb bai S. von 1801 nebft ben bamit verbunbenen Dr= ganifd)en Slrtifeln von 1802 aufgehoben würbe. Sie Nation nahm jebod) biefei M. mit faft allgemeiner NJifjbilligung auf, unb bie Niimfter faheu fid) ge= nötigt, ben ©efetjvorfdjlag, ber ei vor bie Jlammer bringen follte, surücfgunehmeu. 3'var tarn 1819 3Wifd)en ber fratt3. Negierung unb bem SfSapfte eine neue, weniger harte Übereintitnft 31t ftanbe, infolge beren, trotj bei ©iberfprudii ber Hammer, in granf-- reid) 18 neue Viitümer gefchaffen würben ; inbeffen fteht bai ff. von 1801 nebft ben Drganifdjen SIr= titeln nod) immer in granfreid) unb in ßtfafi= Sothriugen in ffraft. 3chr güuftig für ben päpftl. ©tuhl war bai 16. gebr. 1818 mit Neapel ab= gefd)lofjene ff. Saifelbe würbe fogleid) in SBothug gefegt, jebod) unbefdiabet ber alten Sivchenfreibeit ( Monarchia) ©icilieni, Wo ber ffönig geborener 2egat a latere war. Slud) bai ff. mit Valiern vom 5. Quni 1817 war ber ffurie überaus günjtig, würbe jebod), ebenfo wie bai franjöftfche, nur unter ben weit= gehenben (?infd)ränfungen bei fog. Neligioniebifti (1818) in ffraft gefegt, ffeine eigentlichen ff., fon= bem fog. ©irfumffriptionibullen (f. b.) finb bie auf ©runb vorhergegangener Übereintünfte mit ben betreffenben Negterungen erlaffenen päpftl. Vullen für Vreuf; en vom 16. 3uli 1821 (Vulle De salute auimarum), f ür $? a 11 n 0 V e r 1 «24 (Vulle Im- pensa Romanorum poutificum) unb für bie ©taa= ten ber fog. oberrheinifchen fiird)euprovin3 SBürttemherg, Vaben, iSeffen = Saffel unb öefjeiv Sarmftabt, Naffau unb granffurt 11. Slpril 1827 (Vulle Ad dominici gregis custodiam). Siefeiben orbnen nid)t bai SSerbältnii von otaat unb ffird'c, fonbern beftimmen nur bie neue Slbgreiijung (6ir= fumffription) fomie finanjieüe Sluiftattung ber bifd)öfl. ©prengel. 3a.v Slotenroefen oon S8unbe§ rocgen einbeitlid) ju regeln, fiel burd) ba3 9Eefeven= bum pom 23. ülpril 1876. Sasfelbe 3d)idfal batte ein Vunbesbefdilufj betreffs ber JReoifion ber Sun» besoerfaffunfl unb ber Einführung bes 9cotenmono= pols 31. Oft. 1880. Unter bem 8. aRärj 1881 ift enblidi ein Vunbesgefet) ju ftanbe getommeu, gegen roeldies bas SReferenbum uidit ins 'g-elb ge= führt roorben ift. Sas Softem ber Secentralifation bleibt biernad) befteben. Sie ßrmädjtigung jur 2lusgabe pon VanEnoten muf; jeber 33anf erteilt werben, roenn fie bie gefe&lidien Sebingungen er= füllt. Sie Datenausgabe barf bbcbftens bas Sop= pelte bes eingejablten Kapitals erreichen unb mup burd) einen gefonberten, ben Dioteninbabern be= fonbers b^ftenbeu Varfonbs ftets 311 roenigftens 40 Vroj. gebedt fein. %üx bie übrigen 60 Vroj. ber Ücoten fmb entroeber SBertpapiere ju hinterlegen, ober es ift eine 33ürgfd>aft bes Kantons ju fteÜen, ober es Eann aud) Sedung burdi 2Bed)fel befdiafit werben, roenn bie 33an£ auf geroifje im 2(rt. 16 auf= geführte ©efchäfte oer3id)tet. 1892 beftanben 36 ge= lefelid) autorifierte 9iotenbanEen, roeld)e 1891 im ^abresburdifdinitt 163487000 g-rs. 9toten in Um= lauf hatten, roas auf ben Kopf ber VeoöIEerung 55,20 grs. ergab. Ser Varoorrat (Encaisse roe- tallique) biefer VanEen betrug im ^iahresburd1: fchnitt 84892000 grs. Ser 93ian jur ©rünbung einer Dloten = DJionopolbanE liegt aud) je&t (1894) roieber oor. (S. DcotenbanEen.) JlünforMeubud), bie Sammlung aller lutb. Vetenntnisfdiriften, nämlid): 1) bie brei DEumeni^ f d)en Spmbole ; 2) bie ungeänberte 2tugsburgifd)e Konfcffion; 3) bie 2lpoIogie; 4) bie beiben Kated)is= men Sutbers; 5) bie Sd)malfalbifd)en 2lrtiEeI; 6) bie Kontorbienformel. Sie ganje Sammlung erfdhieu jur geier bes fünfsigjäbrigen Jubiläums ber 2tugs= burgifdjen Konjeffion 25. 3uni 1580 juSresben auf Veranlagung bes Kurfürften 2Euguft pon SaAfeu unb hat feitbem als Corpus doctrinae Lutheranae gegolten. Sic heften 2lusgaben bes lateinifeben K. (u. b. %. «Libri symbolici ecclesiae») fmb bie oon Jittmann (2. 2(ufl., DJceife. 1827), Safe (3. 2Eufl., 2pj. 1845), g-rande (3 21c, ebb. 1846, 1847) ; beutfd) unb lateinifd) : «Sie 3omholifd)en Vücber ber eoang.-- luth. Kirche» (neue 2Eusg., bef orat oon 3. Z. SRüllcr, Stuttg. 1847; 4. 2(ufl., ©ütersloh 1876). Sontotbtenfotmel (tat. formula concordiae, «Eintradjtsformel»), eins ber Spmholifdien 93üd)er (f.b.) ber luth. Kirdhe. Sasfelbe feilte bie3erroüri= nifie ausgleichen, bie jroifdjen ber Sutherfcben um> -iRclandjthonfchen JheologeuWul« ™ü) SutberS 2obc entftanben roaren. Ser Sübinger Kansler 3atob 2lnbreä betrieb basKonEorbienroerE im Sinne einer Verftänbigung ber fchroäb. unb nieberfäch'. Sutheraner. Sein pon ben roürttemb. Sbeologeu unterschriebenes ©laubensbeEenntnis rourbe oon ben nieberfädjf. Theologen (Ehemniti unb Ebp= träus Eorrigiert (Sd)roäbifd)=nieberföd)f. Kontorbic, 1575), banad) nochmals Pen ben Sßürttembergern überarbeitet ( SRaulbronner gormel, San. 1576). 9iad) bem Sturj ber SBittenberger Vbilippiften (1574) peranftaltete Kurfürft 2luguft pon Saufen 311 Sorgau 1576 einen theel. Konoent, an bem 3>aE. 2lnbreä, Sao. ©hpträus aus SRoftod, Slcartin Sbem= ni§ aus Vraunfdnocig. , 2lnbr. 2Rusculus, ©eneral= fuperintenbent ber iÜarE Vranbenburg, (Sbriftopb Körner aus grantfurt a. D. unb 12 turjäebj. 2bee= logen teilnahmen, siier rourbe auf ©runb ber altern Formeln bas feg. Sorgauifdje Sud) oerfafjt, biefes aber, nad) Einholung auswärtiger ©utad?ten, Kttttel, bie man unter R oetiniSt, fmb unter 6 aufäujuc^en. Ämtfrcmcitt — Äonfurreng 567 im Klofter SSerae bei Sföagbeburg 1577 Den ben erroajmten Sbeelogeu, 31t benen ttodj SRif. ©elnecter aujS Seipsig tarn , abermals umgearbeitet unb nun baS 33ergifd)e Sud) ober bie fi. genannt. Scr tbeol. ßbaraftev berfelbeu ift baS frrengfte faltige: veebte Sutljertum. Stber bie 3lbfid)t, alle lutb. 2an= beShre&en unter ber ^atme bei neuen ©»mbols 311 vereinigen, fdjlug fehl. Kird)üd)C Slncrtcnnung er= bielt biefe gormel, 311m Seil nicht für immer, in Kurfacbfen, ffurbranbenburg, in 20 ©eräogtümem, 24 ©raf f djaf ten , 35 SeicbJftäbten; Beworfen ba= gegen rourbe fie in ©effen, Swcibrüden, 3tnbatt, Sommern, ©olftein, Sänemarf, ©dnueben, 9türn= berg, ©trafsburg u. f. tu. übrigens ift bie K. ur: fpränglid) beutfd) in 12 3lrtiteln abgefafst imb erft fpätev uon SucaS Dfianber iuS Sateinifdje überfein morben. — Sgl. Seppe, ©efd)id)te ber lutl)erifd)en S. unb Kontorbie (33b. 3 u. 4 ber «®efd)id)te beS beutfd)en ^roteftantiSmuS», SJlarb. 1858 — GO); ,>rant, Sie Sbeologie ber K. (4 93be. , G'rlangen 1858—65). Stonf retnent (uom tat. cpnerescere), eine burd) gegenfeittge äSerfittung Heirierer Seite entftanbene fefte Waffe, befonberi in ber SDlebijin ieber treibe= ober fteinäbnlidje Körper, tueldjer burd) iStteberfdjlag ober5krfalfung in getuiffen glüffigfeiten unb Säften beä menfd)lid)en Körper? entftaub , tuie bie SBenen=, Sflieren=, 93lafen=, ©allenfteine u. a. JlüiitrctXcicien (tat.), gufammenmadjfen, inein= anber »erroaebfen, gerinnenb fid) »erbieten; Son= freScdnj, baS 3u'fnmmcmuad)fen. ftontret (engl, concrete), f oötel tuie Zementbeton (f. 93eton) ober ©etonmauerluerf (f. ©ufsntaueriuert). Jtoiirrct (lat.) beif3t bie SSorftetlung ober ber 23egriff, ber ben ©egenftanb in feiner ganjen 3n= baltSfülle, nidjt blof? (inte bie abftratte SBorftellung, ber abftratte Segriff) in biefer unb jener beftimm= ten ©infidjt erfafit. Ser Eonfretere Segriff eines ■DbjettS ift baber ibentifd) mit bem beftimmtern, beterminiertern. SaS teilte Kontrete ift baS finnlid) ©egebene, im ©egenfats ju aller begrifflichen 3luf= fafjung, bie eigenttid) ftetS mehr ober minber ab= i'tratt ift, b. b- auf ©onberung ber ^Betrachtung, auf auSfcblieptidje 53ead)tuug gemiffer, für bie (Srlennfc niä roiebtiger @igentümlidjfeiten beS ©egenftanbeS augeroiefen bleibt. Jlourrction (lat.), 3ufammenroad)fung, in ber SDlebifin bie organifet/e SSerbinbung jlueier ober mehrerer Seile beS menfd)lid)en fforperi, fobafi fie in ibrem Umriffe einen einsigen Körper bilben, 3. 93. 3ufammengetuad)fene Ringer, ©arn = unb ©allen= fteine u. bgl. 3n ber Mineralogie nennt man ff. SDtineral= mapen Don tugeliger, traubenförmiger, tnottiger ober uurcgelmäfjiger ©eftalt, bie in einem anbern ©eftein burd) Kon3entration »01t mineralifd)er ©ub= ftans um einen äRittelpunft entftanben finb (K. uon Kiefelfäure, 93rauneifen, ©cfyroefelfieS, Kalt, ©ipS u. f. ro.). ©tertjer geboren aud) bie Ööfefinbel, mergelige K. im Söfs, 3. 93. be§ Ülbeintbal?. S)ler= gelige K. mit Diabiärtlüften , bie »on Kallfpat, Sifenfpat, 3infblenbe u. bgl. aufgefüllt finb, nennt man ©eptarien. ftourrctuälftanb, in ber Bfterr.nmgar. Strmec jebe, meift nad) einseinen Truppengattungen ge= bilbete, in fid) abgejcbloffene ©ruppe von Dffisieren mit im oorauS feftgefe&ter 3abl ber Stellen für jebe Dffisiergcbarge, tnnerbalb meld)er ba§ Sl»ance= ment in ber Diegel nad) bem Sienftalter cor fid) Mrtifet, bie man unter S Demi gebt. Soldje ©nippen bilben alle ©enerale (gelb= marfd)all, 3'elbmarfd)all=£ieutcnaut, ©enerallieute-- nant, ©eneralmajor), bie Dberfteu aller ;Jruppen= gattungen, bie Cffisiere ber Infanterie (oom ©aupfc mann auftuärtS bi« s"i" Cbcrftlicutcnant), bie ber fiaoafferie, Slrtillerie, Spioniere u.f.m. (forn Sieute? nant 6i§ 311m jDberftiieutenant cinfd)liefUid)). Jlünfubinnt (lat.), nad) röm. SRed)t baä aufser-- ebelid)e 3ufammenlebeu äineier ^5erfonen bebufä beä blofsen ©efd)led)tägenuffe6 unb ohne ben 3'oed, eine Familie 31t begriinben, obne affectio mari^ talis unb diguitas uxoris. ®er K. lnar im röm. ©taate, rcie im galten älttertum, erlaubt, )nie= ir>ol)l nid)t mit grauen böbern Staubet. Sie au§ einer folgen 9Jerbinbung eutfprungenen Kinber (filii naturales, f. 9iatürlid)e Kinber) bauen ätn= fprud) auf Sllimentation unb tonnten aui bem 9tadj= l äffe beä Siater-J, bafern feine el)elid)e v)iad)tommen= jebaft oorljanben war, mit ber SDlutter ein ©edjftel cd* Pflichtteil forbevu, aud) burd) nadjträglidje 5eirat ibrer eitern ebelid) »erben. 3tad) unb nad) l)atte man ben immer metjr um fid) greifenben K. ju befebränten gefud)t. So batte Konftantin oer= boten, ben Kinbern ettoaä 311 Ijinterlaffen unb bcnK'. für böbere ©taatsbeamte unterfaßt. Völlig »erboten mürbe er im 9. $abrb. »on Seo siU)ilofopi)uä. 3in Mittelalter ift ber K. nie als red)thd)e3 93erbältniS bebanbelt morben. jjüt baä Seutfdje iReid) unter= fagten ibn fpeciell bie '•ßoliseiorbuungen »on 1530 unb 1577, bie lefetere infolge ber 93efd)lüfjc bc« 5Eri= bentinifdjen Koujils. SJleuerbingS ift ber K. in einjel= nen Staaten (Sßürttemberg, 93aben, öeffen, 33raun= fd)roeig,93apem) lanbeSreffittict) ftrafbar, roenn burd) fortgefetsteä b,äu§lict)e§ 3uIamnten"e^en öffentlid)eö 'HrgerniS gegeben roirb. (©. aud) Sittenpolijei.) Hoiiriibnie (tat.), ein mit einem üftanne im Konfubinat (f. b.) tebenbeS '^vauenäimmer , S3ci= fdjtäferin, SKaitreffe. .Suufiirreii,; (fiej. concurren.ee, Dom lat. con- currere, b. i. gemeinsam nad) einem 3icte-taufen), im allgemeinen mieKonturS (f.b.) ber ÜScttbcroerb mel)= reter ^erfonen (3. 93. um einen $reig, um ein 2lmt u. bgl.), im engem Sinne ber ÜBettbewerb im 9Birt= fdjaftSleben, mie er befonberä in Angebot unb 9lad)= frage sum älusbrud fommt. leily burd) internatio; uale Scbranten (©^ufejölle, (Sinfubruerbote), teils burd) innere ©djranren (3»nfte, 93annrcd)te) mar bi§ in bie ©egeniuart binein bie greifyeit jener K. aebemmt. Sie 3Biffenfd)aft bat namenttid) feit ber iütitte be§ 18. 3al)rb- für bie K. gefampft, fo ber ^bnfißtratiSmuS (f. b.) in grantreid) unb Stbam tomitt) (f. b.) in ©rofsbritannien, unb in (Inglanb ift biefeS fJ5rincip burd) bie fog. lüandjefterpartei in allen mefentlidjen fünften 311m ©iege gebradjt roor-- ben. (©. ^reibanbelSpartei.) 3n SeutfaManb ift erft burd) bie ©efetjgebung beS Seutfd)en SReidji bie freie K. im Innern feftgeftellt ; jebod) ftnb in ber neueftcn3eitroieberein3clnesJlnfdlH'3uriHüd'bilbung gemaebt morben, unb ein nid)t geringer Seil ber Kleingemerbtreibcuben »erlangt mieber befonbem ftaatlidjen ©d)ub in beut Konturrenstampf mit bem ©rofsbetrieb. Sind) im auswärtigen 9krtel)r ift in ber neueften 3eit bie freie K. burd) üerfetjärfte 3oll= tarife in Seutfcblanb unb öieten anbern Staaten roieberbolt in ftärterm ajtajje befd)räntt morben. 3Degen ber 9led)tSl)ilfe gegen ben unerlaubten SBettbemerb (coneurreuce deloyale) f. 2lrglift (93b. 1, ©.862a). @egenbiebenad)teiiigenbeK'.bcr eigenen fßroturiften, öanblungSbeDollmädjtigten unb §anb.- i&t, finb unter K aufjufu^en. 568 SonfurS — &onfur§gerid)t lungSgetjilfen, folangefie imS)ienfte finb, fidjert ben Kaufmann ba§ Mg. £)eutfd)eöanbet§gefebbud) Sin. 56 unb 59; gegen bie R. bei eigenen ©efeü= fdjafterS, fotange ba§ ©efelifd)aft§»erljättni§ br- nebt, ättt. 96 unb 97. Um fid) gegen bie .H. au»= getretener .öanblung« - ober gabrifge&ilfen 51t iduibcu, wirb oielfad) bem 3tnftellungj3oertrage eine Rlaufet einverleibt , toeldje bem ©ebtlfen nad) Dem austritt au§ rem ©efdjäft bei namhafter Ron»en= tionalftrafe unterfagt , innerhalb eine-:- beftimmten ©ebietee ober eine-:- beftimmten Zeitraum» in ein ©efdjäft gteidjet Strt all ©efeflfdjafter ober ©ehilfe einzutreten ober ein fo[eit foldje Rtaufetn fid) innerhalb »erftän* biger ©renken halten, ift ihre ©ültigfeit burd) bie SRed)t§f»red)ung anerfannt. gn bei fi i r * e 11 f p r a dj e heifit fi. ba§ 3-1«mmen= treffen »on Rrd)lid)en geften, bie auj jiirei un= mittelbar aufeinander folgenbe Sage fallen, im llnterfduebe »on Cfturrcnj, b. h. 3ufammen= treffen »on gtoei geften auf benfelben Sag. ,H. ber 9Serbredjen ilat. coneursus delictorum, nid't 511 »erweibieln mit Coneursus ad delictum, f. b.) nennt man Die Übertretung metrefadjer Straf; gefefee burd) eine ober mehrere jpanblungen berfeU Ben Sßerfon, trenn bie gemeinfame Aburteilung in ■yrage fteht (f. Joealfeiifurrenj unb SRealfonfurrenj). Sonfurä ilat. coneursus), eigentlich 3ufammen= lauf, 3ufammentreff en , Daher bie Bewerbung mehrerer um ein Slmt, einen au«gefdniebenen s4>reis u.f. w., inSbefonbere aber ba§ 3ufammen= treten ber ©laubiger (coneursus creditorum) bei eingetretener iahltingsunfäbigteit be§ gemeinfamen ©duilbners unb bal gerichtlidie Verfahren babei (f. Ronturäoerfaljren), bann audj berjenige ouftanD einer Werfen, ber burd) bie (5'röffnuug be« Rontur§= »erfahren« entfteht. — Jlcatcrieller ober 3mmi = nenter Kontur* f. b. Sonfuräcröffnung. Sie R. erfolgt nad) ber Seutf*en RonturSorbnung (§. 94) in Der Siegel nur, wenn bei ©dnilbner fidj im 3-itanbe ber 3ablunge-- unfäbigfeit (f. b.) hefinbet, welche inSbefonbere an= junehmeu ift, toenn eine ,Sablung«einftelluug (f. b.l ftattgefunben hat. Übcrfchulbung tann nur bie R. über ba§ SSermögen einer lUftiengcfellfcbaft ober eingetragenen ©enoffenfdjaft ober über einen 3lad)= lafi rechtfertigen. ( 2. ^nfuificienj.) Ch mehrere ©laubiger oorbanben fein muffen, tftftreitig. Ta« ©efefc enthält ein foUbcs @rforberni§ nidjt. Stadi ber öfterr. RonfurSorbnung (§§. 62 — 64) rrirb rcgelmäfeig Unvermögen bei SdjulbnerS, feine Schulben ju bejahten, »orau«gcfebt. Sech tann bie R. auch bann ftattfinben, wenn ber 2 dnilbner flüdnig geworben ift eher fid) verbergen hält, ohne taf; lucrfiiv eine anbete Urfadje als fein 3ahlungs= Unvermögen vermutet Werben tann. _liad> ber Seutfdjen RonturSbrbnung fann bie R. nidit »on 3lmt§ wegen, fonbern nur auf Antrag be§ Sdmlr 11er» felbft ober eineä ©läubigerS angeorbnet toer= ben. 9?ad) ber öfterr. RonturSorbnung gilt im allgemeinen berfelbe ©runbfafe. Sod) finb für Eaufmännifdje Monfurfe befonbere SSeftimmungen (§§. 194 fg.' getreuen, nad) lveK+en ber Raufmann von feiner Jahlnugöeinftellung bem ©erid)t fofort ÜJJittciluncicu }U machen unb eine Silanj ein}u= reichten hat, aud) ber (5"vöffnungsbcfehlufi nodi be= fonberl beEannt ju madjen ift. Ter Eaufmännifd)e HonturS tann nadi §. 198 aud) auf hlofee älnjeige, alfo »on Stmtä t»egen eröffnet mevbcn. Slttitct, bie man unter R oerm _ Sie Slnorbnung ber R. fteht bem RonfurSgeridjt (f. b.) 511, bae, toenn ber ätntrag »om Gläubigei auc-geht, beäügtid) ber SahlungÄfäbigfeir eine 9Brfl fung »orjunepmen hat. 9Jad? ber Seutfcben Moiv Euräorbnung hat ba§ ©eridjt in biefer in-üehung t5'vmittclungen anjuorbnen; nad' bem öfterr. ©efet) buef) finbet eine Jagfahvt 1 Jermini ftatt, in t»eld)erbei Sdiuloner, toenn er bieR. Dermeiben will, nadbmeifen mufj, bafj er im ftanbe fei, feine fämtlidjen ©Ifiu biger ;u befriebigen ober baf? er bie SlntragfteÖei für ihre gorberungen ndungeftellt habe. Sladj bei= oen ©efefegebungen ift ber Slntrag ntvüdjuireifen. roenn es an einer ben .Höften res Verfahren?- ent= fvredjenben ÜJlaffe fehlt, nad) ber öfterr. RonturS orbnung (§. 66) auch bann, wenn e§ fidi t)erau§= ftellt, bafs nur ein einziger »erfönlicber ©laubiger »orhanben ift. ©egen bie R. fteht nach ber Seutfdjien RonEur§ orbnung bem ©emeinfchulbner, gegen ben biefelbe ablebnenben Sefd)lufj bem Slntrag'ftcllcr ba§ JHedit ber Sefchroerbe ju. Sei ber R. ernennt bae ©eridit Den Ronfur§»erwatter, febt einen Jcrmin jur S9efd)luf5faffung über bie S>ahl eineS anbern 95er= malter» fomic über bie SSefteDung eine* ©läubigcr= au-'-idmffe» (f. b.) feft, erläfit ben Offenen Slrreft (f. b.) unb befttmmt bie Jlnmclbefrift foinie ben allgemeinen §ßrüfung§termin, (©. ^rüfungsrerfabreu.) Sie bei= ben Termine tonnen auch »erbunben roerben. Sie gormel beä Sröffnung§befd)Iuffei, ber offene Slrreft, bie Slnmetbefrift unb bie heiben -Termine hat cor ©e ridjt^fdireiher fofort bcfanntjumadieu. (3.53efannt= madjung.) Sor Der R. tann ba§ ©ericht fchon einft= »eilige Üluorbnungen jur ©idjerung ber 3Raffe treffen. (©. Sicherung im .Kontur».) ttoiirurc= tabellcff.TaheilefimÄ'onfursüerfahrenlleinjutragen unb bie Slufhebung be§ Verfahren« ju befchliefien, wenn bie Sdjlufwerteilung, Deren Vornahme feiner (Genehmigung unterliegt, beenbigt ift. Slud? ber 3h)angS»ergleid) (f.D.) bebarf ber Veftätigung burd) bas 9t. Tic Venraltuug unb Verteilung Der ÜRaffe ift nid)t ©ad)e be§ ©eriditc-, fonbern liegt bem Ver= roalter ob. Sie Sntfdjeibung über ftreitige gorbe= rungen fteht gleichfalls niebt Dem R. ah? fotdjem ju, fonbern erfolgt im SBege Des orbentlidien 9ßrojeffe§. 1 2. VvüfungÄ»crfahren.) 3lad) Der Seutfd'eu Ronfuräorbnung (§. 66) ift für Das RonhirSoerfabren unb für alle in bemfelben ju treffenben geridjtlidjen ßntfdjeibungen baöjenige Amtsgericht ausfdiliefilich juftänbig, bei melcbem ber ©emeinfchulbner feinen allgemeinen ©erid?t3= ftanb hat. %m ben Ronfur§ über einen 3cad)lafi finb befonbere Veftimmuugeu getroffen (f. fionfur§= »erfahren), ©inb mehrere ©eriefote juftänbig, fo fdiliefet baSjenige, bei roelchem bie Ronfur§eröff= nuug .werft beantragt werben ift, bie übrigen au«. ,\n Dfterreid) finb mebt bie Ginjelgericbte, fonbern Die (Geriditshöfe (.Üollcgialgericbte) at§ R. tbätig. las .«. hat iebodi ein« 'feiner IRitglieber aföRon» turätommif far 311 beftellen unb biefem liegt bie felhftaubige Seitung ber Äonturs»crhanblungeit, bie Üherwadiung bes Verwalter« u. f. w. ob. @r hat iijt, finl> "»'er 6 aufjufiitt^cn. ßon!ur§gIäüBtger — ®ottfur§tierfacjrert 5G9 aud) alle @ntfä)eibungen }u treffen, »eldje nid)t im ©efefe au*brüd'licb bem 8. vorbehalten »orben jinb. Munt nrcierfabiren (f. b.) befugt finb unb »erlangen tonnen, bafs fic gemein* fctiaftlid) auS ber SonfurSmaffe befriebigt »erben. Stets, ber Seutfä)en SonfurSorbnung (§.2) finb als fi. alle pcrfönlid)en ©laubiger bei ©cmeinfd)ulb= uerS anjufeben, »eld)e einen jur 3eit bev ßonfurS* eröffnung begrünbeten äSermögenSanfprucb an ben ©cmcinfdnilbuer babeu. 3m fionlur§»erfapren tön= neu nad) §. 56 ber fionfurSorbnung nidjt gettenb gemacht werben: 1) bie feit ber SonfurSerbffnung iaufeubeu ßinfen; 2) bic au§ ber ÜTeilnabinc am Verfahren er»acbfenbeu Hoftcn; 3) ©elbftrafcn ; •ti gorberungen aus einer freigebigen ÜBerfügung beS ©cmeinfcbulbnerS. 5ßerfonen, »eldjcn lebig= lid; eine jur ßonfurSmaffe gehörige ©adje für ihre Syorberung (an einen ©ritten) baftet, finb nid)t S. ©laubiger, welken roegen ihrer gorberung au ben ©emeinfdjulbner sugteid) ein SRedjt auf 2tbgefon= bertc SBefrtebigung (f. b.) aufteilt, tonnen nur iu= fotoeit als K. auftreten, als fie auf bie abgefoiv berte Sefriebigung öerjidjtet ober bei biefer einen StuSfall erlitten baben. ©ie H. tonnen aud) ibre jyorberungen auf Sicberftellung ober SJefriebigung aus ber RtmturSmaffe nur nad) !'taf;gabe ber i!or= fünften für baS fionfurSoerfabren »erfolgen, b. b. biefe gorberungen im SonfurSöerfabren anmelben, bamit fic hier ©irribenbe erbalten. Slrrcfte unb 3»angSr>ollftredungcn ju ©unften einjelner ß. ftn= ben »äbrcnb beS SonfurSrjerfabrenS »cber in baS ivx SonhirSmaffe gehörige, nod) in baS fonftige Vermögen beS @emeinfd)ulbnerS ftatt. @rft nad) ber Slufbebung beS SonfurSDerfabrenS (f.b.) tonnen bie uiditbefriebigten St. ihre gorberungen gegen ben ©c= uicinfdjiilbner »ieber unbefdjräntt geltenb inadjcn. Dted) ber öfterr. fionfurSorbnung (§§. 1 unb 30) »irb gleichfalls ;»ifcr)en ben perf unlieben ©lanbi gern beS ©emeinfcbulbnerS (KonturSglaubigcru) unb ben bort «SRealgläubiger» genannten 3lbfon= berungSberecbtigten unterfcfiieben. ©ie ©cfamtbeit ber ©laubiger, bereu 3lnfprüd)c jur 3?it ber fion= furSeröffnung beftanben baben, erlangt baS 9ted)t, bie ffonrurSmafie in 3Jer»altung 311 nehmen unb 311 ihrer Sefriebigung 311 öer»enben. (©. ©laubiger: uerf ammlung.) Sagegen tonnen bie einseinen St. bc= jüglicb beS jur&onlurSmaffe gehörigen SBermögenS (nad) §. 11) roegen ibrer Sorberungen feinerlei 3»angSüo[[ftrcduug beginnen ober burd)fül)ren. SluSlänbifdic SonlurSglSubiger fteben nad) §. 4 ber ©eutfeben SonfurSorbnung ben inlän= bifebeu ©laubigem grunbfätilid) gleid). ©er 8fteid)S= tanjler fann jebod) mit 3uftimmuug beS 33unbeS= ratS beftimmen, bafi gegen bic Stngebörigen eines aii->länbifd)eu,t'onai^ern©runbfähenau5gebenben Staates unb gegen beren SRedjiänadjfolger ein 3Jer= geltungStecbt jur Stniuenbung gebracht »erbe. OJlit ;iiüctfid)t auf ben Umftanb, baf; ben 3Sorfd)riften ter ßoutursorbnung über bic abgefonberte SSefric= bigung unb 21ufrcd)nung baburd) ibre SSirffamfeit tntsogen roerben tann, baf; bie gorberung einer im 2hi§lanbetool)nenben$erfon übertragen wirb, nuir= ten in ben §§. 42 unb 49 bejonbere SBeftimmungen getroffen, nad) lucldjen ber abtretenbe ©laubiger ber fionfurSmaffe ben ihr burd) bie Stbtretung ent= gangenen Setrag erfetjen mufj. TiaA) ber öfterr. Sonfuräorbnung (§. 51) fotlen bie 3(u*länber im fionturfc gleiche Diente mit ben ätttilel, bic man unter S tteemi Snlänbern genie|en, inenn ber Staat, bem fic an= gehören, cbenfo oerfäbrt. SSCnbernfatlS foll ihnen gegenüber cbenfo »erfahren »erben, »ie bie öfterr. Staatsbürger in biefem Staate behanbclt werben. JUuif urchnii in i ffn »' ( W 0 n 1 11 rSlo m m i f f ä r ), in Öftcrreid) ber ftommiffar beä ,ftonfurägcrid)t->, bem bie felbftänbiae Seitung ber $onturät>erbanb= hingen unb bie uber»ad)ung ber mit b*er S8er= mögenS»er»altung betrauten Sßerfonen obliegt. (©. fionfurSgeridjt.) Seine Stellung entfpridjt ber be8 franj. gaüiment§!ommiffärä (f. b.). Stonfuvämnffc, berjenige Seil be« Vermögens be§ ©eiueinfd)ulbucr-?, ber 3iir gcmcinfdjaftlidjen ÜBefriebigung ber fiontur-jglaubiger (f. b.) beftimmt ift unb bc«halb »om fionfursSuerfabren (f. b.) erfaf;t »irb. 9urd) ber ®eutfdjen fiontur-iorbnung gehört jur fi. baä gefamte, einer Snmnfl-^otlftrcctung unterliegenbe Vermögen beS ©emeinfdjulbnerS, »elcbe§ biefem jur 3eit ber fionturSeröffnung ge= bort, ©er fpätere @r»erb »irb nicht com SonturS= tierfabren ergriffen, tann aber sur (Eröffnung eines 3»eiten fionturSncrfahreuS SBeranlaffung geben. 3ur fi. gehört aud) ber SRiefjbraud), ber bem ©e= utciufdiulbner am Vermögen feiner ßbefrau ober feiner .ftinber juftebt. (6. ©emeinfdnilbner.) SRad) beruften. ÄonturSorbnuug (§. 1) gebort »ur ß. baS gefamte ber 3toang§»oUftredung unterlie= genbe Vermögen, »elcheS ein jablungSunfäbig ge= »orbener ©ibulbner befifet, ober »eldjeS ipm »db= renb ber©auerbelSon!ur§Berfabren§ sufällt. SBaiS ber ©emcinfdutlbncr burd) eigenen 5leife erwirbt, ift ihm aber (nach §. 5) inforoeit 311 überlaffen, als es 3um Unterhalte für ihn unb für fold)c ^erfonen er- forberlid) ift, benen ihm gegenüber ein gcfet.5Üd)er Stnfprudj auf Unterhalt juftebt. S oiitiiicinMiuug. f. .UonturSnerfabren. «iiiihu-ctntullc, f. Tabelle (im KonturSocr= fabren). Moutnicic landesherrliche ober gerid)tlid)e Veiiulligung einer allgemeinen 3abtungsftuubung. Ter 3wed be§ .Ü. Wirb in bei "Keife errcid.it, baf; ras vax ßonhirämaffe gehörige Vermögen bes1 ©e= mcinfduilbners unmittelbar nadj ber .uentursereff iiung (f. b.) burdi ben ffoufursoenoalter (f. b.) in Befitj uitb SBerwaltung genommen fowie in (Selb J umgcfcl-.t, bie 'JJiaiie aber unter bie ©laubiger ücr= teilt wirb. SRatfc 2lbhaluiug bei erften (allgemeinem Vrüfuugstenninsfollen2U>Wagsi\'rteilungen(f.b.) ftattfinben , fobalb unb fo oft binreidjenbe SRaffe oerhanben iit. Jladjbem bie 5d)luf3»erteilung (f. Verteiluugsperfabrcn) ftattgefunben bat ober ein 3wang§Dergleid) ju ftanbe gefemmen ift, erfolgt bie 2lufbebuug bei .H., burd) welche ber ©einem; icbulbner wieber bas freie VerjuguugSrecbt über fein Vermögen erbalt, fomeit basfelbe nidit ;ur Ve= friebigung ber ffoufursgläubiger perwenbet worben ift. Ter bie 2lufbebung anorbnenbe Vefcblufs ift bffentlid) befannt ni madien. Ülufserbem fann bas Verfahren burd) (Aufteilung (f. b.) beenbigt Werben. Tem ©emeinfdnilbncr (f. b.l ift mäbrenb ber Tauer bei ff. iebe Ginwirfung auf bie ffonfursmaffe ent= logen. SBäbrenb bas frühere gemeinreditliche beutfd)e ff. in feft beftimmte, febarf pouciuanber gefonberte Ülbfdjnitte (jßtäuaratorifdjeä Verfahren, 2iquiba= tiens= unb VrioritätÄoerfabren mit ffollofations; urteil ; f. bie betreffenden Slrtifel) abgeteilt mar, fennt bieT>eutfdicffonfurC'Orbnung, weldjeauf ber@runb= läge ber ibrerfeits" auS einer Vecarbeitung be§ gc= meinen beutfdieu unb bes" frans. Medjts" beroor= gegangenen Sßreufs. ffonfursorbnung com 8. SDiai 1855 berubt, eine berartige ©lieberung in feft bou= einanber gefchiebene 2lbfd)iütte niebt. Sie Voraus= fejjungen beä ff. werben im Gröffnungsperfabreu feftgeftcllt. Sobann erfolgt bie Vilbung ber Tei= lungsmaffe (f. b.) unb bie Jeftftellung ber teilnähme; berechtigten Aorberungeu , bejüglid) beren bie 3Ser= fdumung ber älnmelbefrift einen 2lusfcblufs pom ff. nid)t jur Aolge bat, in befonbem, nach) iÜIafsgabe bei S3ebürfnifjes ftattfinbenben VrüfungStermincn. Tie Gntfcbeibung über heftrittene jvorberungen unb Vorrechte (f. b.) ift in befonbem Vrojeffen berbei= jufübren. (3. st$rüfungsperfabrcn.) S)enffonfur§= gläubigem ift, obgleich ber SBerwalter nicht all ihr Organ erfdieint, eine Sinwirfung auf bas Serfabren gefiebert. (3. ©läubigerausfehuf; unb ©laubiger; pcrfammlung.) Jür bas Verhältnis eines im 2luslanb fd)We= benbeu ff. ju bem im 2>nlanbe befinblidien 85er: mögen be§ ©emeinfcbulbnerä gilt nach ber Teut; feben ffonfursorbnung im allgemeinen ber ©runb; iafc, ba| auch ba§ im äluSlanbe befmblidje SBer= mögen eines ©emeinfd)ulöners jur ffonfursmaffe gebort unb bafs ebenfo burd) bas im 2luslanbe er= öffnete ff. bas ganse Vermögen be§ Sdntlbnerl er= griffen wirb. Ter letztere ©ruubfab ift feboefa in jmei iRicbtungen befebräntt worben. 3iad) §. 207 ift bie 3mangsDollftrecfung in t>a» inlänbifcbe Vermögen eines Sd)ulbner§ juläffig, über beffen Vermögen im 2luslanbe ein ff. eröffnet worben ift. 3ebod) lönnen burd) 2lnorbnungen bes Oteidjifam: lers unter 3uftimmung beS 33unbe§rates Olu§nab= menoenbiefer Veftimmung getroffen werben. §.208 läfst fobann ein ff. über bas inldnbifdje Vermögen eines cduileners ju, melcbcr im Tcutfdien :Heid)e feinen allgemeinen ©erid)tsftanb bat, fofem biefer 8d)ulbner hier eine Jnanbelsnieberlaffung befißt, Strtitel, bie man unter ß Ocrm üon welcbcr aus unmittelbar ©ejcbäfte gefdjloffen Werben, ober ein mit ÜBofm= unb 3Birtfdjafts= gebauben uerfebenes ©ut bewirtfdjafteL 3>iefcr leti-- tere ffonfurS fann neben bemjenigen ff. hergehen, we(d)e3 im äluslanbe eröffnet worben ift. 3iacb bie= fen Vorfchriften ift es alfo möglidi, bafi bem au§= länbifdien ffouturstjcrwalter, foweit ei ihm nicht gelingt, bas imSinlanbe befinblidie Sermbgen b«; ben erlöl aus beffen Verlauf cor ber ßwangSooll» ftredung unbffonfurscröfjnung über bie inläubifdje SRieberlaffung ins Sluslaub 511 rjerbringeu , ber 3u-' griff auf biefes Vermögen entjogen wirb. Tie öfterr. ffonfursorbnung fteüt in §. 61 ben Sab auf, baf,, fofem niebt Staatsnerträge ober be= fonbere Verorbnungen ein anberes Verfalneu ge= genüber einzelnen Staaten feftfetjen, bas im 3Lu§= ianbe hefinblidie bewegliche Vermögen bes @e= meinfdjulbners in ben inlänbifcben ffonfurd 511 sieben, bagegen bas im ^nlanbe befinblidie beWeg= lidje Vermögen eines auslänbifdjen Schulbners ber auslänbifdien ffonfursinftaivj auSjufolgen fei. Tie ffontursrjerbanblung über bas unbeweglidje Vermögen ift ben ©eriepten bes Staates üorbe= balten, in welchem biefes Vermögen fid) befmbet. Tie Gröffnung eines ff. über einen SRadjlafs ift nacb ben §§. 202— 20G ber Teutfchen ffonfur§= orbnung julaffig, febt aber bie Überfdjulbung bes JiadUaifes DorauS. (S. ffonlurseröfjmmg unb ^n- fuffteienj.) Sür biefes Verfahren ift basjenige 2lmts= geriebt ausfchlieftlich juftänbig, bei welchem ber Srblaffer sur 3eit feines Tobes feineu allgemeinen ©eriebtsftaub hatte. 3U bem Eintrag auf Eröffnung besfelben ift jeber 6'rbe ober Vertreter bes 9}acb_= laffes unb jeber 9tad)la|gläubiger befugt. Tic (5rött= nung toirb nidit baburdi gebinbert, baf5 ber 6'rbc nod) eine Überleguugsfrift hat. Gin 3inangsoer= gleidi (f. b.) fann hier nur auf ben SSorfdjlag aller Grben ober Skdjlafjnertreter gefd)lo|)en werben. Vgl. Vaöer, ffonlursprosefs (4. 3lufl., ÜJtüncb. lSiis); Aiubs, Teutfcberffonfursörosefj (Spj.1877); Aitting, Dieidisfonfur^recbt (2. 2lufl., Verl. 1883); Stobbe, Gn-fcbicbte bes altem beutfdjen ffonfurs= progeffeä (ebb. 1888); Gnbemaun, Teutfcbe» ff. (8m. 1889); Sdintelen, ffonfursredjt (Serl. 1890); .Hohler, Sefjcbudj bes ffonfurSred)ts (Stultg. 1891) ; ferner bie Erläuterungen jur ffonfursorbnung nou .«öingbaus (4. 2lufl., Verl. 1877), SatWerj (2.2lufl., ebb. 1882), »011 Völbemborff (2. xUufl., Grlangen 1885), ©tiegütj (fjreib. i. Vr. 1887), dou ©ilmowfti (4. 2lufl., Verl. 1S89), ©nbow (5. 2(ufl., ebb. 1892). JUnit'urcuertoaltcr, nacb ber Teutid'en fton= fursorbnuug biejenige Verfon, weldie mit ber Vcr= waltung ber ffonfursmaffe (f. b.) unb ber Vertei= hing ber aus bereu Verfilberung ertoadjfenen Ve- träge (Tcilungsmane) unter bie ffonfursgläubiger beauftragt ift, insbefonbere aud) bas bem Semeih- fdjulbncr (f. b.) entjogene Verwaltungs= unb Ver-- fügungsreebt ausjuüben bat. Ter ff. wirb Dom .Ubntursgericbt ernannt unb fteljt unter beffen 2luf= fid)t. 2lud) fann bas ©cricht gegen ihn Crbnungs-- ftrafen feftfetjen unb ihn uor ber auf feiner Gr= neuuung folgeuben ©läubigeroerfammlung Bon 2lmts rocgen, fpäter auf 2lntrag ber ©läubiger»er= fammlung ober bes GHäubigerausfdjuffes feines 2lmtes entlaffen. ^n bie eigentlidic Verwaltung bat fid) baS ©erid)t nid)t einjumifdben. Tie ©läubiger= perfammlung fann »war an Stelle ber pom ©erlebt ernannten Verfon eine anbere mahlen, bas ©eriebt fann aber bie Ernennung beä ©ewäl)lten oerfagen. ißt, fmb unter E aufju(ii(^en. ®onfuffioit — Äoiuiofi'etiicnt 571 3Bcnn ber x. aud) ftott be3 ©etneinfdjulbnerS beffen jur ßonturämaffe gehöriges SSermögen 311 verwalten bat, (0 mujj er bocp in jetoer :Kid)tuug bic 3ntercficu bet Konfurgglä'ubigcr wahren, 311 beren gcmeinfcbaftlidier SBefriebigung biefe ßonturStnaffe beftimmt ift. Sejüaüd) bor Erfüllung ber 00m ©c= mcinfd)ulbuer abgefrfjlofjenen ©efdjäf tc f. Erfüllung (,'öb. 0, S. 270 b). Ser x. bat junäcbjt bie einjetnen jut SonfurSmaffe gehörigen ©egehjtanbe, bcjüglid) beren er eine Siegelung Deranlaffen rann, in 33efits 311 nebmen unb unter 2lugabe ifceS äBetteä aufjujeid): neu. Sobann bat er bereu Verwertung 311 bewirten. Sie in Sejiebüng auf bie Sföaffe erhobenen 2tu8= [onberungS= unb StbfonberungSanfprüdje (f. 3tuS= fonberung unb Stbgefonberte SBefriebigung) ^at er 311 prüfen unb , wenn fie unbcgrüubet finb , 311 bctampfcn, auch bie erforberlicbcn Stedjtäftrcitigtcitcn Durchzuführen bes. aufzunehmen. 33c3üglid) beroou bem ©emeinfdjutbner nad) Eröffnung beäKontur§= verfahren» Dosgenommenen SHecbtSbanblungen bat ber H. beren 9Ucbtigfeit geltenb 311 machen, früher erfolgte SRecbtS^anbtungen rann er anfechten. (S. Anfechtung, 23b. 1, S. 613a.) Sie SBeräufjerung ber jut SWaffe gehörigen ©egenftänbc rann in ben ge= wohnlichen gormen (im üBege ber Verweigerung ober au» freier öanb) erfolgen, Sjebocb tann ber K. aud) bie 3wang$verwalhntg unb SftmngäBer-fteigerung betreiben. Sejüglidb einer Dieibe von wichtigem, in ben §§. 121, 122 ber fionfurSorbnung aujgejäbften SRecbtlbanblungen b. at ber K. bie ©enebmigung beä ©taubigerauäfcguffeä (f. b.) ober ber ©laubiger: öerfanvmlung (f. b.) einjubolen. Sind; bat er in biefen Säuen, foferu ber ©emeinfdjutbner ohne 2(uffd)ub 311 erlangen ift (nad) §. 123 ber Kouhirsorbnung), bie-- fem con ber beabfichtigten SDlafjregel Mitteilung 311 mad)en. Sie ©üttigfeit ber von bem x. öorgenom= mcneu Stecbtäbanblungcn wirb jebod) burd) biefe SBorfcbriften nid]t beeinträchtigt. 3m Sßrüfungö* verfahren (f.b.) ftebt bem x. ein uubcöiugteS 3Biber= fprud)'Jred)tbe3iiglid)berangemelbetcnA0rbenmgeu 311. Sa*1 SSerteilungSoerfabren (f. b.) ift in ber £>aupt= fadje in feine ijanb gelegt, iöei bem ,3wangSoerglcid) (f. b.) ift er roenigftcn» su boren. Sejüglicb feiner ©cfcbäftsfiihrung bat ber K. bie Sorgfalt eine§ orbentlicbcn öauäoaterä anjuwenben. 2lud) muf; er bei SBeenbigung feine» 2linte» einer ©laubiger; verfammlung ©cblujjrecbnung legen. Sagegen bat er 2lnfprud) auf ©rftattung angemeffener 2lu»tagen unb auf eine com ©erid)t feftjufe&enbe Vergütung (§§. 74, 77, 78 ber Konfursorbnung). 3m ©emeinen Med) t Würbe ber X. ml a f j e p f l e g e r ober ©üterpfteger ober ÜJcaffefurator (Cura- tor bonorum ober Curatormassae) genannt. Sieben bem Verwalter ber ÜJJaffe Eonnte nod) ein befonberer K'ontrabiftor (f. b.) ober Curator litis beftellt wer= ben. — 3in ber öfters, Konhiräorbnung (§§. 75 fg.) beifit ber x. 3)caffeoerWalter. Seilen 2lufgabe ift im allgemeinen biefelbe wie nad) ber Seutfd)cn K'onfurSorbnung. Sod) ift er Vertreter ber «@taü= bigcrfd)aft», welcher aud) einunbebingteä 3Bablrcd)t juftebt, unb ift bcSbalb in oiel weitem Umfange oon ber ©läubigeroerfammlung abbängig. — Vgl. Rrob, Ser K. (4. 2tufl., Meuwicb 1885); Knab, Sie fionturgDertuattung (©affel 1887). . ftoitfuffton (tat.), fooiel toie Grpreffung (f. b.). Jlo!ifuifiouc*5iiubcv, gleid)bebcutenb mit %n- tuffioii'-« ober jyallgünber (f. b.), nur mit bem llnter= fd)icbe, bafj bei tegterm ber oon ber 3iinbpille au§= gebenbc LJeuerftrai)l unmittelbar ber cprenglabung artitcl, bie man unter 8 Denn beä ©efd)offeä, bei erfterm bingegen bdufig erft einem langfam brennenben ©ofee übertragen loirb. Sie ^Benennung würbe alfo auf alle neuem ©t>roö= neUänber paffen. ÄonttcftioneufjMcl ober SerbinbungS' fpiel, ein oon ber ©erjogin Glifabetl) oon jjjjort erfunbeneS Rartenfuiel unter 1 5J5erfonen, oon benen jebe 8 .Warten erbätt, febafj 20 .Harten oon bem ganjen SEßbiftföiet surüdbleiben. Sic Karten werben Wie beim SMnft gefpielt, bod) ift Sarreau beftänbiger Srumpf. Sie beiben fdjwarjen 2lfje madjen bie erfte Honnettton, Sßique=2tfj unb ©oeur=Kßnigbie 3 Weite, Srefle=2lf; unb 5ßique=S3ube bic britte. SBer bie 3 weite Konnettion betommt, erhält ben boppcltcu ©ewinn ber britten, ber Sefi^er ber erfteu ben boppelten ber jweiten. ftonncr, (tat.), ^nfammeubaug, SBerfnüfifung; ali Slbjeltio: oerinüpft, in 3nfammenl)ang ftcljcnO (f. fionneritdt). »ouiurion (tat.), fooiel wie Konner; in ber üDtefasabl: einflufsreidje Serbinbungen unb 23c= tanntfdjaften. ÄonncEitttt(ucu(at.), ein rcd)tlid)er ober tbatfäd): lieber 3ufammenl)ang. Serfelbe ift für oerfdiiebcne recl)tlid)e Serbättnijje oon SSebeutung, So 3. 53. tann nad) bürgerlid)em i)ied)t ein 3urüdbebaltuug^red)t (f. b.) an Sachen, wcld)e ein anberer jurüdforbern Darf, ausgeübt werben, wenn bem SBefitjer ober3n= haber ber Sadjen 2lnfprüd)e an ben 3urüctforbem= ben sufteben, weld)e mit bem SRüdforberungäanfprud) tonner finb. SBenn berSBetlagte eme©egenforberung Dorgebradjt bat, weldje mit ber in ber Klage geltenb gemachten gorberung nid)t in red)tlid)em3ufaminen= bang ftebt, tann fie ba» ©eridjt nad) ber Seutfcbcn 6ioilpro3efiorbn. §. 13G jur ©eltenbmadmng in be= fonberm Sfro^effe oerweifen. 33ci bem @erid)t ber Klage tann eine SEBibertlage erboben werben, wenn ber ©egenanfpruch mit bem in ber Klage geltenb gemachten 2lnfprucbe ober mit ben gegen benfetben oorgelegten S8erteibigungSmittetn in 3ufammen: bang ftebt (ßiöilprojcfiorbn. §. 33). SiounitmuTii (tat.), Dkd)fid)t üben, ein Stuge 3iibrüdeu, burd) bie ginger fcl)cu; Konnioiinä, 3uid)fid)t, ftitlfdjweigenbe SSergünftigung. Äonnoffcntent (frj. connaissement, police de cargaison, nolisseraent; engl, bill of lading, ab; aetürjt B/L; ital.conoscimente, polizzadi carico; Ipan. conoeimiento), bicimSecbaubeloorEommenbi' Urtunbe, in weld)cr ber Schiffer betennt, beftimmte ©üter in feinem Sdjiff oon bem Slblaber (f. b.) em- pfangen 31t haben, unb fid) oerpfliebtet, biefclben an ben in ber Urtunbe beseiebneten Empfänger (f. b.) auä3uliefern. SaiäK. ift bemnad) jugteid)@niDfangS= betenntniSunbSBerpflid)tungäfd)ein.3tacb.beutfd)em 9led)t ift ber Sdjiffer oerpflid)tet, bem ülbtaber obne 23er3iig gegen Dlüdgabe beS bei ber Slunabme ber ©üter erteilten @mpfanggfd)einS ein K. in fo fielen (j.remplaren auäjuftellen, wie ber Slbtaber verlangt, diuige au3länbifd)e 3ied)te (baä franjbfifd?e, bel-- gifdje, bollänbifcbe, portugiefifd)e) oeriangen, bafi bag x. innerhalb 24 Stunben auägeftellt wirb, gn Übercinftimmung mit ben meiften neuern 9led)teu (fo bem englifdjen, fpani_fd)en, fintänbifd)en) bat ba» beutfebe 3ied)t bie 23eftimmuug ber 3obI gans bem 2lblaber überlaffen, wäbrenb mandje ;)ied)te bie 2lu-}fteilung oon wenigftenä oier (Sremplarcn Dpr= fdjveiben (fo bas franj., belg., bollänb. Med)t). Saä K. f oll enthalten ben sJIamen be^ SdjifferS, ben Siamen unb bie 2!ationalität beä Sd)ifj8, ben i6t, finb unter ffi aufäujud^en. 572 ftonnotatton — ßonotfingeit Flamen bei Stbtaberi unb bei empfängeri, ton :Hblat>ur.g->hafcn. ben vefd'uug-M'afen ob« ben Cvt, an ueldjem Drbet fflt benfelben einzuholen tu fog. örbetgafen), bie Sejetajnung bei abgelabenen ©ütet, beten QRenge unb ÜRetheidjen, bie Se= ftimmung in Jlniebung bei Sradpt, ben Drt unb £ag bei ■Jlu-M'tellung unb bie »jtuji bei auigefteüten orcmplave. [Regelmäßig ift bai R. rem r duner }u unterf*reibcn. ä)odj wnn tub bei SReebet biet= für, toie bei Pen greifen Sampff*iffigefettfdjcrften mit regelmäßiger Sabtt übli*, audh anbete $et= von Sedage , frei Don Befdbäbigung», toetdje RIau= fein fämtlidj feit langet , loit im ceeoerfebr im ®e= brau* waren. JJn neuetet ;!eit finb tobt otel Weiter gebenbe Sefreiungiflaufeln in ben R. üblidj gewer- ben. Unter anbetm pflegt feiteni bei JReebereien iebe ©aftung für irgenb^ein Serfdjulben, fotrobl Kacbläfpgfeit toie Jlrglift ber Sdjiffibefatjung ab geler/nt ;u »erben. £>utdj tiefe unb anbere Klau fein wirb bie rem ©efeb gewellte Wartung be-> Dteebeti aui bei Übernahme bei @ütet oftmals ooUftänbig befeitigt unb nur biejenige für eigene treter befreiten, roeldje bie R. widmen. Stuf Set= ältglift unb SRadjläffigfeit fec- :Hceoer-> unb fold>e langen bei Stblabeti muj; bai R. an bie «Dtbet bei empfanget! auigefteßt werben (Drberfon= noffement). Gin fehre? R. ift bur* Snboffament (i.b.) übertragbar. SBenn lein Empfänger genannt, baS R. vielmehr — toai juläifig ift — lebtglidj an Dtbet geftellt ift, fo ift unter Per Dtbet bie Crfer bei älbfaberl 511 »elfteren. (Sin nur auf ben Kamen bei @mpfängeti, nidjt an Dtbet gefteutei R. beim 91 a m e u -> 1 0 n n 0 f f e m e n t. Veliterel tann nur butdj Geffion übertragen werben. R., we(*e [ebiglüt auf Inhaber lauten, toie fie na* engl., franj., belg., norbamerif. unb anbern iReaMen vorfommen, Eennt baä beutfdje SRedjt ebenfotoenig toie bie nacb engl. :Tle*t juläffigen R. in blanco, P. b. bei irelcben bei ^iame bei empiängerl offen gelaffen ift. Skr S*iffer ift vervfliduet, im Ööfd^ungäbafen bem legitimierten Inhaber au* nur eine-> Sfenv jpIatS bei R. gegen :Rüctgabe biefe! mit einer Se= i*einigung ber Ablieferung 511 verfebenben Grem= iuati Die ©ütet au->;uliefctn. SBemi ftdb mehrere legitimierte Inhaber Don R. melben, fo mun bei cd'iffer fie fämtlid) jurüdroeifen, bie ©üter binter-- tegen unb bie Ronnoffementiinfwber, wel*e fi* gemelbet baben, unter Angabe ber ©rünbe feine? Verfahren! hiervon bena*ricbtigen. Qn einem fclrben Rollifienlfall gebt berjenige vor, wel*em Don bem gemeinidMf Hieben Sormann ba-> Ken: neffementäeremplar juetft bergeftalt übergeben ift, bafe er jui ßmpfangna^me ber ©üter legitimiert mürbe. Sie Übertragbarfeit Pe-> R ermöglicht e-f-, baf; bie SBate febon, wenn fie neeb uritermegS, 1 febtrimmenb' ift, in gleicher SBeife ©egenftanb be§ SanbelSvetle^tJ fein tann, toie trenn eine tbatfäd); liebe Sefipbergabe ber SBaie mbglicb toäte, inbeiu nacb, bei Slnfcbauung im ^anbeiorertebr oielfai bie Übertragung be£ fi. ber Übertragung be* ferperlicben S3eftge« ber SSare gleicbgeftellt toutbe. Tac- .H. ift entfdHUbenb für" bie 9iecb,t5Perbält: uiiie jtoifd^en bem SBetftacbtet (f. b.) unb @m= xnänger ber ©üter. 0-> bittet einen neuen feÖ)= ftänbigen 55eröflicb,tung§gtunb be§ Setftad)tet§. ,N\nc-befcnbcre muj bie Ablieferung ber ©üter nacb rem gnbalt be§ R. erfolgen; au* haftet ber 38ei= frachter für bie Sfti*tigfeit ber im R. enthaltenen '-öejei*nung ber ©üter unb hat bei DtidHübevein ftimmung ber ©üter mit ber Sejei*nung ben '.Olinbermert 311 erfegen. Stroaige Beftimmungen bei ,"\ra*trcrtragj (f. b.) berühren ben empfanget nur bann, wenn im ft. auf fie SSejug genommen ift. Sie ftrenge Haftung bee i*crfra*teri au§ bem R. toitb regelmäi3iggetnilbcrtbur*Ülaufeln,iiiel*einba* Si. ju @un)ten be» SBerfra*ters aufgenommen trer; ben. $m j>eutf*,en .vaubelc-gefef.bucb merPeit oon folchen Mlaufeln augbrürfli* erwähnt unb beren bie .Tjaftung bei SetftadbtetS einfcbtänlenbe ä?irfung aulbrüdli* beftimmt: . Inhalt unbetannt-, i .iahi, ilRaf}, ©eroi*t unbetannt', «frei von Srud)», -frei bec- Sd)iffet§ alc- gefd^äftlic^en 3Settietetä bei iKeeberc- — im ©egetifar, jU feiner nautifdben 5ba tigfeit — abtig gelaffen. 2lu* im ¥innenf*iffabrtv Det!ef;i fommt ba§ ,H. in neuerer ,Seit oot (Sinnen* f onnoffement). SSom R. banbeln bie :Hrt.G44 — tjtiS be-> Jeiiti*en r>anPel->gefehbud-e->. Qn jüngftei ^eü ift eine, ben neuem ©efetjen unb fo aud> bem Seutfcben öanbeligefe^bu* no* uubetannte Aorm be6 R. aufgetemmen," ba-> fog. bur*gebcnbe R. (engl, through-bill of ladingi. SiefeS R. lautet auf £tanSpotttetuna ber ©üter na* bem Seftimmungiort unb jtoar "für eine ®e famtfra*t. Ter SluifteUet be-> R. übernimmt aber mit eigenem 'i*iff nur einen Jeil bei Jtanipotti, Detöflubtet fi* iebo*, bafür }U fotgen, baf; bie 3Beiterbefötberung ber ©üter von anbetet Seite übernommen werbe unb jtoai entweber gan; all gemein ober mittel? einer beftimmten, im R. au gegebenen c*iff-:-gelegenheit bej. fonftigen £tan§= portgelegenbeit. 2lu! biefem .H. haftet bor äui fteller all 3>erfra*ter nur für ben erften Jeil bei Jranlportl. Jm übrigen haftet er nur für c;org falt bei älulroabl j>er fernem Iran-:-iiortüberneb met, fall-:- biefelben nicht f*on im S. angegeben waren; für allel, toaä ü* auf ben fernem Jrano Porten ereignet, ftnb lebigli* bie betreffenben £tans Portführer felbft bem Sfblabei unb beffen ;liecht-:- uadnelgera Detanttootttid), all bellen Sßeitietet bei Jlulfteller be-? R., unter Umftänben au* ber fpätete Sranlportführer, bie fernem Jra*trerträge ab= gef*loffen hat. [futlfotbetungen. ftonnotatioit (neulat.), Jlnmelbung ber Hon Sonoböntcn (gr*.i, winjige, in altern paläo joifehen £dM*ten Dorfommenbe tierif*e SRefte, wel*e man früher für Jifd\;dbndHm hielt, fpäter aber all Riefetftflae pon ;Htngelwürmem (bal wenige, wa-> von fol*en Sieren überhaupt unter normalen Serbältniffen fofftl erhalten geblieben fein tann) erfannt bat. jf onoib (gr*., «tegelähnti*») heifjt na* ätdjime bei bie Ala*e, bie bur* Dotation einer Parabel ober einer öopetfeel um ihre öauptacbje erzeugt wirb. 3ta* heutigem Spra*gehrau* bejeidbnef man biefe 5lä*en all Sftotatioriipataboloib be;. 9iota= tionlbopcrboloib unb unter R. werben fiegelflä*en Detftanben, beren ©eraben parallel finb mit einer ßbene ober mit ben ©eraben eine! Regeli; 5. SB. bie borijontalen ©eraben, bie swei anbete ©eraben f*neiben, liegen auf einem R. (bviperbolif*en sTiara= boloib). ftonolfingcn. 1) SSe,5ir! im f*wei3. Ranton Sern, hat -jo^.i 4km unb 1I888) 25S7Seoang. e. in 31 ©emeinben. — 2) 'Jorf im Start! .H., 3 km von ,'öb*ftetten an einem fnt*tharen Sergbange an bev Stnie Setn=Sujetn ber ^unvSimplonbahn, ge^ hbrt jur ©emeinbe ©ofenftein unb liat eine grofie aJciI4,ftetilifationianftalt. Strtitrl, bie man unter fi ocrmi6t, finb untfr K anfjuiut^en. Sonoii — Äonvab II. (römifd|H>eutfd)er Äaifer) 573 ttoiiou, atben. glottenfü&rer, Sohn beä 2imo= tbeu§, Wirb jutn erpnmal in ber fpätern ßeit be§ SfJeloponnefifcgen Rnegeä (413 u. Epr.) aB Sefehl§= haber ermähnt. Et nuirbc 408 ». Ebr. neben 3Uci= biabeä unb 2IivafubuL mit bem Hommanbo ber flotte betraut unb warb aitdi nacb bent ©turge beS erftern -107 auf§ neue burd) bie SBabt beä äSolfä einer ber 10 ©trategen. K. erlitt aber 406 bei £cä= boä burd) fialUtratibas' eine SRieberlage unb würbe im ©afen uon Diutileuc blodiert, au» lueld)er Sage ibu ber ©eefieg ber 2(tbcner bei beu 2trginufen mieber befreite. Sil» er fidj im folgenben Jahre nad) ber jcieberlage ber 2ltbcuer bei 8go§:$otamoi gegen Spfanbcr nidit inebr ;u balteu uermoditc, entfloh er mit acht ©Riffen jum König Euagoraä nad) Ensern. SBcüu 2üi»brud) ber perf. = fpartan. ^ermidluugen bot er ben Werfern feine Sicnfte an, unb er erhielt auch, um 397 uon bem König 2lrta= rerreä II. ben SBejebl über bie gegen bic Spartaner beftimmte neujubübenbe g-totte. 394 erfocht er einen uollftänbigen Sieg über bie lacebämonifdie Seemadjt bei finiboiS, uermdjtete bie [föacbtfteUung ber Spartaner in Kleinaficn unb im iügäifdicn SKeere unb erfebien ba§ ^iabr barauf mit feiner Alotte in bem ißeiraieuä, mo er fid) burd) bie mit perf. Wölbe beftrittene SHieberhcrftellung ber fangen yjeauem um 2ltben grofje ÜBerbienfte erwarb. 3Ui3 bie Spartaner burd) il)ren ik'Uollmädjtigten 2tntal= tibaä 3U3 bem Satrapen Jiribaguä in Sarbeä einen für bie Sßerfer fet>r günftigen ^rieben ange= boten hatten, fdiidtcn bie 2Ubener jur Sßabning ibrer Jntereffen ben K. ebenfalls babin. K. mürbe aber 311 Sarbeä feftgenommen, jebod) balb burd) ben neuen Satrapen ©trutfjaä freigclaffen unb ftarb in (Supern um 390 u. Ehr. — SSfll. 2Jt. Scbmibt, 2>aä geben S.S (£pj. 1873). Jtonon, ein Sbrajier, $apft 686— G87. Unter ihm tarn ber beil. Kilian (f. b.) nad) Mom. « uiui t o p. 1) Kreis im füböftl. Seil beä rujf. ©ou= uernemcntä3:fd)crnigom,hat2410,sqkni,134968E.; 3lderbau, Siel)-- unb iöienenjucbt. — 2) Äreis'ftabt im ßreiä K. , an bem jura Seim geberiben Jefutfdj unb an ber (5ifcnbabu Kiew ■■ SBoronefd), bat (1892) 24060 E., 5 ßirdjen, iärael. 33etfd)ule; ©anbei mit (betreibe, ©onig unb SSBadjS. Stonauaffation (lat), Erfcitttterung, 3"'iiuet-- fd)ung, Zertrümmerung. Sionguiftabutcu (fpan., «gröberer»), Scanner, bie ju Slnfang beä 16. Jahrb., jum Jeil ohne bie ge= ringfte 5Dlitmirtung beä Staate» , bie ungeheuren unb reieben SänberftrecfenSlmerifaS uon Kalifornien biä an bie Scünbung beä Sa^^lata für epanien untermarfeu unb bie uon ©ofe mit hohen 2Ibelä= titeln , auSgibehntem ©runbbefitj unb uielfacben fßritriiegien binjidjtlid) ber Steuern unb Kolonial; ucrlualtung belohnt Imtrben. Sie 2lbtömmlinge ber S. lebten fouad) all grof.e ©runbbefiher uuabbängig auf ihren ©ütern unter ihren 5ßäd)tern unb Sel)n»= leuten, ben hörigen gnbtanern ober ©Hauen, unb flimmerten fid) wenig um ben £of be» 35icefönig§ ober ©cneralfapitäiK'. Seit Philipp III. (1598— 1621) mürben bie SJlriftotratie beä (Srunbbefiticä unb bie ©emeinben ber zahlreichen Stäbte unb SDluni= cipalitäten (Cabildos) fnftematifd) bebrüdt unb ben geborenen Spaniern (Chapetones) in jeber SBeife nndigejeiu. Tiefe SBer^ältniffe fonrie bie 3»uangä= maßregeln ber [Regierung unb baä rüdfid)täloä an= gelucnbete Kolonialfßftem (f.b.) bereiteten bieStim= mung cor, bie enblid) ben SIbfall ber reidjen 2än= ber Uon Spanien lierbeijührte. Tie alten jjamilien ber Ä. lieferten in bem bann folgenben Kampfe abcrmalä uiclfad) bie güb,rer. Jtonroi) I., beutfAer Konig (911—918), auä uomehmem fräntifdjem, mit ben Karolingern uenuanbtem ©efd)Icd)t, mürbe nad) bereu Sluäfterben 3iou. 911 jum Konig enuählt. (fin tapferer Kriegä= mann, uermodjte er boeb nidjt, baä burd) bie Un= botmäfeigfeit unb ^lui^tracht ber ©rofsen serriffene, uon ben Einfällen ber Ungarn beimgefuditc "Heidi in Drbnung ;u bringen. ®ie Serjöge uon 2oth= ringen unb Sad)fen ernannten ihn nid)t an. 3n Sd)luabeu fudjtc er fid) auf bie Sifd)öfe ;u ftüljeu (Spnobe uon ßoljenalt^eim), um bie nad) belogt. ©eroalt ftrebenben Kammerboten Erdsänger unb 33ertholb gu untenuerfeu. Er behielt ben Sieg unb liefs fie enthaupten. 2lud) öerjog Slrnulf uon kapern mufjte befiegt ju beu Ungarn flüchten, uon mo er ju neuem Kampfe beimtebrte. K. belagerte ihn uergehlid) 917 in Slegenäburg, unb in bemfeiben Jahre uerbeerteu bie Ungarn baä SHeid). Sterhenb gab K. feinem 33ruber Eherharb unb ben fränt. ©rofien beu lliat, bem fierjog ©einrieb, uon ©adjfen, feinem mädjtigften ©egner, bie Krone anjutragen, ber aud) 919 gemählt mürbe. K. ftarb 23. Sej. 918 unb mürbe in 5'idba begraben. — SBgt. %. Stein, ©ejd)id)te beä Königä K. I. uon iyraüfen (3ibrb(. 1872) ; 2Bai6,Jal)rbüd)er beä 3)eutfcpeniMd}3 unter ©einrieb, I. (3. 2lufl., 2p,<. 1885) ; Summier, ©efd)id)te beä Dftfränfifdjen ))teid)ä, 33b. 2 (2. Stuft., ebb. 1887). Jtiwtvnb II. ober ber Salier, römifd) = beut = fdjer Katfer (1024—39), ber Sohn beä frönt ©rafen ©einrieb, unb Urenfel Konrabä beä Ütoten uon Votbringen, mürbe nad) bem Erlöfd)en beä fdd)f. .Uaiferbaufeä mit ©einridiä II. Tobe gu Kamba, Cppenheim gegenüber, im 21ngcfid)t beä uerfammel= ten ©eerlagerä burd) bie gürften jum König ge= roöblt. Er mürbe 311 DJcainj gefrönt, gewann 311 Köln unb lachen bie ütnerfennung ber Gegenpartei unb burd)jog bann fogleid) aud) bie übrigen ©auc Seutfd)lanbä, um iKed)t ju fpredjen unb bie ©ul-- bigung ju empfangen. Jn "JJcainj ober in Köln mürbe aud) feine ©emahlin ©ifela jur Königin *ge= frönt unb bamit ber Suerfueb, ber etuniaeenfifchen Sßartei, biefe Ehe alä unter 311 nahe 3>ermanbten auf= julöfeu, hefeitigt. K. fieberte bie 21nmartfd)aft beä 3ieid)ä auf Surgunb, liefj feinen Sohn ©einrieb, III. jum "3!ad)folger mahlen unb 30g 1026 nad) Stauen, mo eine Partei ber beutfdjen ©errfchaft miberftrebte. K. brad) ihren SBiberftanb, tiefs fid) in iUailanb uom Erjbifcbof 2lribert bie ital. Königäfrone unb in Dtom, mo er mit Knut b. ©r. jufammentraf, Dftern 1027 uon $apft Johann XIX. nehft feiner ©emahlin ©ifela bie Kaiferfrone auffegen. 2lud) ftellte er in Unteritalien bie ;Kube luieber her unb beftätigte bie hier angefiebelten Normannen in ihrem Gebiete alä ©üter ber SJJarf gegen bic ©riechen. Jödbrenbbem empörten fid) mehrere ©rofje in Seutfd)lanb, unter ihnen fein Stieffohn, ©erjog Emft II. (f.b.) uon Sd)mahen. Schnell aber beimpf te K. ben 2lufrubr. Er fefete ©erzog Emft gefangen, fid)erte in freilid) nidjt gleicbmä|ig glüdticpen Kam-- pfeu mit Ungarn, 5ßolen unb Böhmen bie Dftgrenje beä 9ieid)ä unb erweiterte hier ben beutfdjen Ein= flufe. äln beu Xdnentönig Knut überlief; K. bie DJtarf Schlcäroig, weil er fid) 311 beu Kämpfen im Dften nidit nod) im Dtorben einen ©egner ermeden wollte, ©rofje unb bauernbe Erfolge erreichte K. in ben Kämpfen gegen Dbo uon Ebampague, ber Sur= Shtilcl, bie man unter 8 Dcrmt&t, finb unter K aufjiifudjen. 574 Sonrob III. (beutfcljer Sünig) — Sonrab (üon gütyfjert, §er8°9 l10U ^u^crn) gunb beanfpmdjte, a6er 1037 in einer Scblad)t bei Sar=fe Suc fiel. S)ie Übermacht, bie SPijcbot SCriBert von -Diailanb in Cbcritalien gewonnen hatte, brach .H. in einem streiten itat. 3uflc 1036—38 unb fet?te ibn gefangen. Sita 2lribcrtbann nach SWaüanb ent= floh, belagerte R jtnar bie Stabt oergeblid}, gebot aber nod) über ein ,"\ahr lang in Statten als iöerr. (Fr fieberte namentlich bie f leinen Vafallen 1037 burd) eine Konftitution, bie ihre Sehen für erblich, erflärte, gab bem URartgrafen ron Eanoffa eine be= beutenbe 9ftad)t, bie freilich beffen Softer, «bie grofse ©räftn», fpäter im Sienfte SRomS 311m Stun bei faiferl. 3}} acht vermeubete, unb griff auch in bie ÜBer= hältniife Unteritaliens noch einmal fräfttg ein. firantyeiten fdjmädjten aber fein Seer im Sommer 103S fo, baj; fi. uadi 2>eutfd)tanb jniiidfehrcn mufste. .vSier hat er bann nod} alles mobl vermaltet, bi» er 3. 3uni 1039 gu Utrecht plöblioh ertrantte unb ftarb. — Sgl. ii. Vrefslau, Qahrbüdter beS 3)eutfd)en 9teidj§ unter fi. IL (2 Vbe., 8»j. 1879 u. 1884); oon $flitgi=6arttung, Unterfuebungen jur ©efdjicbte Raifet R.3 II. (©tuttg. 1890). SonrabHI., betitfeber König (1138—52), ber erfte au-? bem Saufe ber S tauf er, ein ©obn gricbricbS oon cdnoaben unb ber StgneS, einer Jodjter fiönig 6einrid)§ IV., geb. 1094, erbte nur ben tleinern Seil ber väterlichen ©üter, roäbrenb iein SBruber griebridj ba§ öerjogtum Sdimaben er= hielt, führte aber auch ben 2itel .fierjog unb mar einer ber tbätigftcn Anhänger £>einrid)§ V. (Fr lourbe 1127 als ©egenfönig gegen Sotljar III. auj= geftcllt, mufite jlvar 1135 ätirüdtrcten, behauptete fid) aber in fo bebeutenber Stellung, bafj er von benjenigen gürften, bie ben übermäditigen Sd?mieger= fobn SotbarS, .freinridi ben ©toljen, nidjt 3u beffen Stadifolger baben wollten, 7. 3J}drj 1138 311m König erwählt lourbe. SarauS cntftanb ber Kampf swifeben ben beiben mäcbtigften gürftengefd)led)tern 5)eutfd)= lanbS, ben S taufen unb SMfen, ber mehr ali alles anbere ba.ni beigetragen bat, baf? bie (Frneuerung ber burd) ben ^noeftiturftreit gefcbwäd)ten fönigl. ©ewalt mißlang, ©einrieb, ber Stolpe hatte fi. nad) einigem ÜBiberftanbe anerfannt, weigerte ftcb aber, all R. forberte, er folle eins feiner beiben ftersog; tümer abgehen , lveil cS gegen bie 9ieid)Sfafcungen fei, baf? ein ^flrft jivei Herzogtümer befi&e. 2>a fprach ber Kaifer bie 2ld)t über itm au§ unb gab Sadifcn an 2llbrcd)t von 2lSfamen, kapern an ■iJJarfgraf Seopolb von Cfterreidi. Seinrid) befiaup= tete ftd) ßioar in Saobfcn, bagegen mufite er Vapern bem geinbe überlaffcn. 2ltS er 1139 ju Queblin= bürg ftarb, fefctc fein 53 ruber SBJelf VI. ben Kampf fort, aber nad) einem Siege bei 2Bein§berg unb ber fagenberübmten Eroberung biefer Stabt (1140) gc= lang eS fi. 1142, mit ben 2Mfcn evrieben ju fcbliefjen i;u J-rantfurt). öcinrichS beS Stolzen Sohn, Hein: tid) berSömc, erhielt Sachfen jutüo, vcrjiAtete aber auf SBapern, ba§ ©etnrid) Safomirgott von öftep reid), R.§ ßalbbruber, erhielt, ber fid; jugleid) mit ber SBittoe ,f»einrid)S bc§ Stoßen vermählte. (Fin Sabr barauf erneuerte 2Belf VI. ben Kampf, unb Meinrid) ber Sötve beging gegen ben (Fnbiicbof ÖarttDtg von Sternen eine mafslofe ©eioaltthat. :liom f*ritt nid't bagegen ein, meil fteinrid? ber Üörcc bie Siadit be? Mönig-j lahmte, unb K. rourbe halb bureb ben Rteujjug in Slnfprudi genommen, zu bem ihn ^ernharb von (Jlairvaur betuog. 3U; vor aber erreichte R. nodi, bafi fein Sohn .^einrieb 3um Dcad.ifolger ertrählt unb ein allgemeiner Sanb= friebe befd)ivoreu mürbe, ©erjog SBelf 30g felbft mit. Dftern 1117 bradi K. mit gegen 70000 iHittcrn unb einer jabllofen beenge geringern ^olf§ auf, bewährte fid? auch nicht blofi ab? tapferer 2Uann, fonbem aud) als ti'uttiger Aührer. Slber nament= tidi bie Strcitigfeiteu ber Könige von g-rantreidj unb Neapel mit bem gried>. Kaifer, an bem K. mit lUedH eine Stü|)e fuebte, hinberten ben (Frfolg. 2ln= fang 1150 tarn R. nach 2>eutfd)lanb jurücf, ioo bie SBefien ben SBflrgerftieg tvieber erneuert hatten. 9iocb 1150 verlor R. feinen tüchtigen Sohn .ol lanb gemählt, ber K. 1251 bei Oppenheim 311m iHüd= 311g nötigte. UnterbeS mar 1250 griebrid^ II. in Statten geftorben, unb K. gab ben Kampf in ©eutfefc lanb vorläufig auf, um fein fielt. (Frbreid) 311 retten. iTOt Unterftüfiuug feines VmberS Stanfrcb unter; roarf er fid) biefeS unb eroberte Oft. 1253 Neapel. 2lber febon 21. Ü)tai 1254 ftarb er, erft 26 3. alt, im Jäger bei Öavello. fi. mar 311m fiönig nur gemäblt, nid)t gefrönt morben, beifu auch immer Romanorum in regem electus, übte aber alle 9ted)te beS KönigS. Vermählt 1246 mit (Flifabetb, Stochter beS .löer3ogS von SBapern, mürbe ihm, roäbrenb er in Italien mar, 1252 ein Sohn Konrabin (f. b.) gehören, ben er nie gefeben bat. — Vgl. Sd)irrmad)er, 3)ie lefetenöob,en= Haufen (©Ott. 1871); Vöhmer, Regesta Imperii, Vb. 5, 2 (neu bearb. von gider, QnnSbr. 1882). Jlouritb von Sütphen, ©erjoa von Sägern (1049—53), Sohn beS lothv. Sßfaljgrafen Vubolf unb ber ä'iathilbe von 3»itphen, murbe von Kaifec Slttifet, bie man unter S »ermißt, fini) unter 6 aufäHtudjen. fionrab (ucm §odjftaben, ©tjljifdjof bott ®ötn) — ffionrab (bcr Pfaffe) 575 ßeinrid) in. 1049 mit bem erlebigten ßergogtum Sägern belehnt unb übernahm nun bie SBerteibfc guna bcr beutfdjen Süboftmar! gegen bic Ungarn. Salb aber trat auch, er in ben großen ©egenfafc ber beutfeben Saienariftofratie ju fiirdje unb fiaifer, mürbe aber, als er mit 33ifdbof ©ebbarb »on3tegen§= bürg, bem Oheim beS fiatfers, in gettbe geriet unb ibm" bie Surg Sßarfjtein im 9torbgau emäfdjerte, Dftem 1053 wegen biefer 2Jat be§ ©ergogtutn» enfe feist unb friebloS erflärt. ff. floh nun gu ben Un= garn, mit bereu ©ilfe er wäbrcnb ber folgenbeu „>brc bie beutjdjen SRetctisgrengen mehrfach über= fdiritt. Cr ftarb 1055. fi üiimb d o n 6 o cb ft a b c n , Srg&ifdjof oon ff Bin (1238 — Gl), ftcllte fid) bei bem Kampfe gwifeben fiaifer jyriebrid) II. unb ben Säpftcn auf bie Seite ber lefetern unb mar mit bem Grgbifdiof Siegfricb III. Don SDtaing bic bauptfäd)lid)fte Stube ber fog. Sfaffenföuigc öeinrid) Mafpe Don Jiiüringcn unb -Bilbelm oon öollanb. Son 1249 bis 1250 war er päpftl. Segat in Söeutfdjtanb, boch weigerte fid) 3n= noceng IV., fi.S 9)iad)t noch burd) Seftätigung feiner ■ffiabl gum Srgbifdjof »on SJcaing gu fteigern. Man- nigfade gelben hatte er mit feinen Siacbbarn, be- fonberS mit bem fricaSluftigen Sifcfjoj Simon »on Saberborn, ben fi.S 2inbängcr in ber greiften Scbladit bei Sortmunb 1254 gefangen nahmen; ber Streit um glanbern »erfeinbete fi. fogar mit bem König Söilbelm. 2tt» biefer 1256 fiel, bewirttc fi. bie 2Babl Sflic&arbä Don GomwalliS, ben er 17. 5)cai 1257 in Stachen frönte, fi. brad) aud) 1259 bie faft repubti= fanifd)c Sclbftänbigfeit fiötnS unb fcbwädite bie 3)cad)t ber Satricicr burd) öebung ber 3ünfte. 211» ber 3)om bort abbrannte, legte er 15. 2lug. 1248 ben ©runbftcin ju bem got. Srad)tbau, mit bem fein 0]ame für immer perfnüpft ift. — Sgl. GarbaunS, fi. oon öoftaben (Köln 1880). Jlonrnb ber Ötote, Serjog DonSotbringen, au» einem riornebmen fränf. ©efcblcd)t, unterftübte 941 Otto I. bei Sef ämpfung feine? SrubcrS öeinrid) unb rourbe 944 gum Öerjog oon Sotbrinam erhoben. 947 erbielt er DttoS Softer Siutgarb gur ©emablin. 951 roar er mit Dtto in 3'atien unb rourbe im fol= qenben 3abre Don biefem als Stcltoertreter gegen Screngar II. in tyavia jurüdgelaffcn. SBeil aber Otto feine 2lbmad)ungcn mit iebterm nicht geneb= migte, trat ff. 953 mit bem Sohne CttoS, öer^og Siubotf üon Scbroaben, in SSerbinbung ju offener Gmpörung unb fdjeute fid) nid)t, nad)bem er 3)ceti aeptünbert unb bie ©egenb Don Srier nerroüftet batte, fid) 954 fogar mit ben 9)!agt)aren ,iu oerbin: Sen, bie er auf ihrem Staubjuge bi3 jur 3)Jaa§ bc= gleitete. S. unterwarf fid) bann aber bem Könige, nerlor fein ."öerjogtum, behielt aber bie ß'igengüter unb fränf. ©raffchafteu unb fühnte bie Scbmad) feiner 3,'erbinbung mit ben Ungarn burd) feinen .v)elbcntob auf bem Sedjfelb 9. 2(ug. 955. — Sgl. Köpfe^ümmler, Kaifer Otto b. ©r. (Spj. 1876). Stontab I., er3bifd)of non 9Jcainj (1161 — 1200), ber SBruber be§ Sfaljgrafen Otto I. »on "Batjern au» bem öaufe 2Bittet»bacb, rourbe burd) Kaifer 5riebriä>3 ©influfj HCl (5rjbifd)of, trennte fid) aber 1165 Don ihm, weil er ben Don griebrid? befämpften 5J5asft älleranber III. für ben red)t= mäßigen dielt, unb folcite leMerm nadb 9tom, roo er guerft KarbinalDriefter, bann .Harbinalhii'diof Don Sabina rourbe, rodhrenb ba» äJtainjer Qry- biStum Dom Kaifer bem bisherigen SReia^Slanjler Gbriftian I. jugeroenbet rourbe. K. rourbe, als 5ßapft unb .Haijer 1177 ui beliebig grieben fdjloffen^ für ben Serluft Don llcain; mit bem (5'rjbiStum öalj: bürg entfdjdbigt, ba» er febod) 1183 roieber mit SDlamj Dertaufcbte, als man ihn bort nad) bem Jobe ©hriftianS jum jroeitenmal roäbltc. S)er Äaifer feierte ki ihm in üJlainj ben glänjenben 3!cid)Stag beä 3- 1184, Dertraute feiner SBermittelung in ben neu auSbrecbenben Streitigfeiten mit ben sJcad)fol= gern 2lleranberS III. unb lief; burd) ihn bie 3}or Bereitungen ,nt feinem Kreujutg treffen, fi. trat felbft 1197 bie Scereife nad) bem Zeitigen Sanbe an, frönte 1198 in SharfuS ben König i'eo II. üon 2lrmenien unb hielt fid) 1199 ein paar ÜDtonate bei 3nnocenj III. auf, mit bem er einen neuen Kreuj= jug Dorbereitete unb Sßerabrebungen wegen ber UDiefpältigen fiönigSroabt in Seutfdjlanb traf. SRacb 3)eutfd)lnnb jurüdgefebrt, arbeitete er eifrig an ber Beilegung ber Sbronftreitigfeiten unb wäre bie euv jige ba,^u befähigte s^erfönlid)teit gewefen, ftarb aber auf ber JUidfcbr üon einer Steife nach Ungarn, wo er ebenfalls STbronftreituifeiten beigeleqt hatte, fd)on im Oft. 1200. — SBgi."3BiU, fi. Don '3BittelS= baii (DlegenSb. 1880). Jtüiirnb ber ©rofie, Söiarfgraf Don ffleeifsen (1123—56), geb. um 1098 als Sohn be§ ©rafen Jl)imo dou SSBettin, aUarfgrafen Don ÜJceifjen. 3n ber gebbe mit feinem Sktter, bem SJiarfgrafen Öeinrid) bem Jüngern Don SWeiften, geriet er in ©efangenfdiaft unb mufste nun bis gu beffen Sobe auf bem Schlöffe ju Kird)berg jubringen, fiaifer Sothar ernannte fi. jum 9cad)fola.er öeinridjS beS Süngern in ber Sliarfgraffcbaft älceijjen, ben er ju= gleid) beerbte. (5'benfo folgte er 1136 bem Sltarf- grafen öeinrid) in beffen G'rbtanben unb in ber marfgrafl. SBürbe in ber Saufih; auch erbielt er 1143 burd) ben fiaifer bie ©raffdiaft 9tod)lib. Seine ©emablin SufarbiS ftarb 1146, er felbft 5. gebr. 1157, naebbem er jmei 9)Jonatc juüor als SRönd) in baS s$eterSf lofter getreten roar, in welchem beibe begraben würben. Sie 2)carfgraffd)aft 3Rei= fsen erhielt nach ihm fein Sohn Dtto ber SMcbe. — Sgl. Sdiöttgen, ©efebiebte fi.S b. ©r. (3)reSb. 1745); Söffe, Sie SUlarfgrafen üon SDceifjen unb baS öauS SDettin bis ju fi. b. ©r. (Spj. 1881). ftoiirab, SUlarfgraf Don sJ!ontferrat, Smber SonifaciuS'II. (f.b.)Don SJontferrat, bewährte ftd) 1187 als Serteibiger Don SpruS gegen Salabin, heiratete 1190 bie jüngere Sod)ter beS Derftorbenen Königs Slmalridj I. Don ^erufalem, Sfahella, unb würbe 3uli 1191 gutn 9!adifolger feines Schwagers ©uibo üon Sufignan im Königreich Serufalem er= flärt, baS freilid) erft roiebererobert roerben follte. 3m 2lpril 1192 Dermittelte bann sJtid)arb Söroen= herj ein weiteres 2lhfommen, wonach fi. fdjon jettf König warb, roäbrenb ©uibo mit Gnpern a6gefun= ben würbe. Jsnbeffen fchon 28. 2lpril würbe fi. Don einem ätffafftnen in JpruS ermorbet. — Sgl. 3läen, iUcartgraf fi. oon SKontferrat (Dtarb. 1880). Jtoimib ber jüngere, ©ergog Don Sd)Wa = ben, f. Konrabin. .«toiirao ber Sfaffe, beutfdjcr Siditer, oer= fafjtc, wahrfdieinlid) in MegenShurg, um 1131 im Sienfte ©einriebe beS Stoßen eine beutfd)e poet. Bearbeitung bcr iKolanbSfagc auf ©ruub ber alt= franj. «Chanson de Roland», bic er guerft in tat. Srofa unb auS biefer in§ Seutfdje übertrug. 2luS= gäbe dou 3"B. ©rimm mit wertooller Ginleitung (@ött. 1838) unb oon Sartfd) (Sog. 1874). 3Babr= fdjcinlicb hat fi. in fpätern jjabren (um 1150) aud) Strtttel, bic mnn unter H »crniigt, fiiiö unter 6 aufjitfudjeii. 576 Sonrab glecf — itcmrabin bieSaiferdjronil (f.b.) bearbeitet. — SSgl. ©olther, Bai Dlolanbilieb bei Pfaffen ü. d>iüncb. 18871. Jiouriib {ylccf, i. gled. [baufen. Kourab von 8mmenr)aufen, f. 2Immen= Jtonrab öon gufeeibrunnen, Siebtet aus Diieberßfterreicb, reo et urfimblicb 1182 — 86 in Sloftetneuburg erfd>eint, oerfafete um 1210 nach bem (Evangelium $jeubo=2Jcattbaei unb anbern apofrvpbcn lat. Quellen [ein ©ebtebt «S)ie .Uinbbeit vu'ui in anmutig behaglidYiu^tvllcuton, mit guter rtomvabl unb Surturfdiilberung ; befonbers gelang ibm bie fvlucbt nacb Stgübten. 8uigabe von Soeben« börffer (Strafeb. 1881). Jtoimib rjou äRarbutg, beutfeher Sreujpre= biger unb Sefeermeifter, geboren in bor jiveitcu Öälfte bei 12. ^abvb. in ober bei SWarburg a. b. s^abn, febeint feit 1214 ati Sreujbrebiger in 9tte= berbeutfcblanb getvirft ui haben unb geroann ati qeiftUcber Berater bei Sanbgrafen ßubtoig IV. öon ibüringen unb ati 33eiä)t»ater ber Sanbgräfvn ßlifabetb (f. b.) einen toeitgebenben dinfluf?. ©e= lebvt unb verfenlieb burd\rus unbefcbolten, aber roh unb leibenfcbaftltcb. trieb er bie leitete nacb bem £obe ibveS ©emabls (1227) ;u einer fetbft für bie bamatige 3eit mafelofen 8icefe. dbenfo geroatfc thattg unb unbarmherzig Derroaltete S. bai ibm von ©reger IX. übertragene 8mt einei tirdjlicben Sßifita= tori unb .tteluTiicbter-3, mutete am SRI>ein unb tu ÜRitfelbeutfcblanb gegen Satbarer unb SBatbenfet unb im Dlbenburgifcben gegen bie Stebinger (1232). 3ut SBerantroortung oor eine .Ueid>sverfammlung in 3Kain3 gelaben (25. 3uli 1233) unb mit einem SBerroeii entfallen, würbe er auf ber .öeimreife 31. 3uti 1233 in ber 9utbe von SRatburg öon meb= rem ©bedeuten erfdüagen. — 23gl. yienfe, $. von Harburg (Starb. 1861); Cs- SBect, S. öon SKarburg irrest. 1871); <öausratb, S. Don ÜDtatburg (in cen «Steinen Schriften religionigefdjufjtlicben 3": balti», 2»;. 1883); jur 33erteibigung B.i: Sattner, «. von äRarburg unb bie ^txeinifition in SeutfäV (anb $Srag 1882). ft onrn b r> o n 3R e g e n b e r g , rooblber ftuä)tbarfte beutfebe Sdjriftftelter bei Moabit., geb. 1309 bei ~dnveiufurt, 1337 Sdjutreltot in SBien, feit 1342 atS Pfarrer, bann als Tomherr unb als Statten in SRegeniburg, reo er 11. 8pril 1378 ftarb. Sieben einer großen Stijabl tat. Schriften über ^bilofophic, Ötonomie, SRegeniburget Sofal* unb allgemeine 3Bettgefd)iä)te, neben .VH-iligenbiograpbienunC öapft freunbtidjen polit. Straftaten »erfaßte er auch, jroei beutfebe: eine «Seutfdje Spbära», ein öanbbüdjlein ber Stftronomie unb $bufif, unb 1349 ba3 «ißueb ber Jiatur» (bg. oon $feiffcr, Stuttg. 1861), bie erfte beutfebe Jtaturgefcgidjte, eine gtüdlicbe unb freie ^Bearbeitung ber idnift «De naturis rerum» beä £&omaä fon ßautimpre. ftonrab non SBürjburg, mittelbocbbeutfdH'r ~ iebter, ftammte aus SBürjburg, fiebelte ipdter nacb Strafeburg unb um 1270 uad) SSafel über, mo er 31. 2lug. 1287 ftarb. SBon rornebmer Sunftauf* faflung befeelt, bei aüer ©elelirjamfcit ftets ge= icbmacti'OÜ, erroarb er fieb im Stubium öartmann» von 2(ue unb ©ottfriebo oon Strafeburg eine faft übertreibenbe (yormoollcubung in Sßerübau unb £t ; oer 'dHiebten tilegan; , bet einfdjmeicbetnben üeiebtigteit feiner fononomenreieben Sflebe gelingen Heinere @ebidbrent> ibm gröfeere [Romane triebt einbeitlid1 geraten. Ter frud)tbare Krtilel, bie man unter S term Tidner lehnte fid) utetft frei an lat. Quellen. Seine grajibfen Sieber unb Seitbe neigen jur Srmjtelei; feine cprüebe finb tron gelebrter Stnroanbtungen ftet-J iin'tvbig unb Hat; viel bebeutenber ift er at§ Epiter. S. begann mit einer 3Bappenbicb,tung, bem Juvniev oon 9iante§», unb inelleidn mit ber sSegenbe von St. 9tifotau§» (beibe ba. mit «ißarto: nopier» unb ber Snrif von SSartfcb, SBien 1870). 3" Strasburg pflegte er bie SRoveÜe; bier bidjtete er: «Dtto mit bemSBart» (bg. von .v->abn, Queblinb. 1838), ben «Scbroanritter» ibsv von Sotb, granff. 1863 ', «Sa§ ßerjmfirp Uni- oon 3iotb, ebb. 1846), venvanbt ber ßrgäbtung vom Eaftellan von Eoucb; bie atlcgorifcbe Scene «3)er SBett vobn» (bg. von :Hotb, ebb. 1843), bereu öetb ber Siebter SBitnt von ©rafenberg ift; vor allem feine befte Grjabluna, bie tunige greunbfcbaftgfage von «(Jngelbarb unb gngettraut» ( bg. von ßaupt, 2m. 184 1 : 2. SufL von >fcrh, 189D; tu tiefe 3eit gebort ivobt aud^ feine ■ ©olbene Scbmiebe ■ i bg. von©, ©rimm, Seri. 1840), eine Sammlung öon jpreifenben Seiroorten ber Sungfrau SDlaria, unb bie ftrrpbiid1 abgefafete «Slage ber Sunft» (bg. von Sofepb, Strafeb. L885 in ber grau Sunft bie grau Aveigebigfeit nacb allen [Regeln ber 3urifterei vevtlagt. ©rnftere unb gre feere 3jete fteefte fid1 S. in Safet; tjier entftanben auf SBunfcb, beftiutmter ©öuner bie Segenben «Jlleriu*» (bg. von äRafemann, Quebtinb. 1843 1, - Sbloefter» (rjg. von SB. ©rimm, ©ctt. 1841), ein Sam»fbi§»ut nvifdH-n cbriftl. unb iüb. S^eotogie, «^antaleou» (bg. von Saupt im 6. Söanbe ber «3eit= fdirijt für beutfebe« Stltertum»), enblid? bie beibeu grofeen ßpen ff.S, ber ber Dceiufinenfage verroanbte iltoman «^artouopier unb ilRetiur», 1277 nacb ber fran;. ©idjtung von Jeni§ 5ßiramu<3, bie fict S. hberfefeen liefet »erfafet, unb ber ungebeure, un= volleubete «2rojaitifd)e «rieg», für Den ,H. aufeer bem franj. ©ebiebt beS 93enoit be St. Sölore audj Statiu§ unb Cvib benuljte (bg. von 8. von .Heller in ber Sibtiotbel bei Sitterarifdjen Vereins ;u Stutt= gart», SBb. 44; 8nmerfungen baju von Sartfcb, ebt., Sßb. 133). Cb er audj ben obfeönen Sdnvanf I ie balbeSßirne» (l;g. »onSBolff, Erlangen 1893) ge= bidnet bat, ift jiveifelbaft. S. bat grofeen Srfolg gebabt, ohne ben Verfall ber Sicbttunft aufhatten ju tonnen, l^ebrere feiner Sichtungen erfdiienen tu neubed^eutfeber Übertragung in SReclami «Uni= verfalbibliotbef . JTonrabin (eigenttieb Sonrab), .öerjog von Scbtvaben, ber lehte Spröfeting be* fcbroäb. Saifer= baufei ber y>obenftaufen, Solin Sonrabi IV. (f. b.) unb entet Saifer griebricrjS II. , geb. 25. SlRärj 1252 ju SBolfftein bei Sanbc-but, mar erft 2 3. alt, als fein SJater in Statten ftarb. 3Bäb,renb er am öofe feines Cbeims, be* öeqoai ßubmig von SBaveni, erjoaen ivurbe, batte SDlanfteb (f. b.) auf bai faljdje ©erüdjt von feines Neffen £obe fidi bie Mrone von Sicitien aufgefegt, erttfirte fieb aber bereit, biefetbe auf S. ju vererben. Sßapft Elemeni IV. aber, voll Safe gegen ba-3 bobenftau;. ©ejcblecbt, vergab bai Königreich Sicitien an Sart von Hnjou, ber nacb 3Ranfrebi Sftieberlage unb Job 1266 fleh in ben S3efill beifetben fetite. 33atb aber ivurben bie Italiener ber ©eivaltbefffdwt ber gtanjofen ttberbrflffig unb (üben ben redn= mäfeigen (ivben S. ein, fein väterliches SReidj in Italien in SSefife }u nehmen. Soll ebler 8egeifte= rung 30g biefer, begleitet von feinem ^ttgenbfreunbe griebrid) von Saben, mit etwa 3000 gittern im i|t, Hnt) unter G auf jufucfjen. SonrobSfrcuit — itonfcnmUmum 577 Öerbft 1267 über bie -Jllpeti. Sink bei com Sßüpft ' gegen ihn gefdjleuberten SSannfhidji gewann er natt) ben erften DBijterfolgen halb jat;treid)e :Hn- bänger. einige oberitat. Stäbte unb Sarti ebe maliger Sunfeeigenoffe, öeinrid) _ oon ©aftUien, Senator oon iKom, traten auf feine Seite; eine , Sd)lad)t gegen t>io granjofen im älmotb.at mürbe gewonnen; JKom nahm ihn als Saifer auf, uub eine ,;u feinen ©unften in Sicilien ehtftanbene I5'iupö= j rung oer&reitete fieb immer weiter. Todi in ber | Öauptfd)tad)t bei Tagtiacosäo ober Scurcota,23.3tug. 1268, fiegte bie Siiciptin ber franj. :)iittev über M'.S bunte Sölbnerfdjaren, uub auf ber jjtudjt würbe • S. buveb Jrangipanii SSerrat gefangen genommen. .Kart tief} 29..€ft. 1268 K. nebft beffen greunbe Aiicbricii auf bem alten ÜJtartte ju -Jieapet ent* baupten. Erhalten finb von ihm noeb jWei beutfdje 3Jtinnetieber, bie unter bem tarnen «fiönig Sonrabi bei jungen» in ber Sfftaneffefdjen Sammlung fteben. $.S tragifdjei Sdjidfat ift mebrfadj bvamatifd) 6e= arbeitet worben, J. Ä in einem Fragment oon Ublanb, oon jftaupad), DJlartin ©reif it. a. ,\m auftrage bei Jirouprin.icn (nadjmaiigen SönigS üötarhniltan II.i oon SBanern warb bie burd) Sdjöpf aus ÜRündjen nadj UbormalbfenS SBcobell auSge* führte SJtarmorftatue .u.c- in ber Äirdtje Sta. -Dlaria bei Earmine ,ui Neapel, wo ff.S ©ebeine liegen, 1847 aufgeteilt. — SBgl. Sdiirrmadier, Sie lebten Öobenftaufen (@ött. 1871); Urhtnben K.S bei Bötrmer, Regestalmperii, *Bb. ~> (hg. oon yriefer, 3nnSbr. 1879 fg.). Äonrftbefftaut, f. Hypericum. Jftonrcftor (neutat., ne weldien ba-> ©efd)äft uidit gültig ober bod) für bie 2ebu=, Aibeitommifi xwi Stammguti= folger, wenn fie ba§ t^ut erlangen, nid)t »erbinblid) ift. Ariiher beburfte ei and; in oieten beutfdjen Sänbern bei fi. ber Dbrigteit jur geriditltdieu 3Scr= pfänbung oon ©runbftücfen ober 31t Sßerträgen swi= fdpen otiben uub Ebriften. — über ben 6eirati = Eonfeni ber_beutfd)en Dffijierej. Kaution. SonfcnfualroiJtrafr, f. Sonfeni. Jtonfcnticrcu (tat.), in etmai witttgen, etwai bewilligen. Sonfcqucnö (tat. consequens, bai «9tad)fot= genbe»), in ber Sogit bie AoUie im 3Serr)ättnii iiuu ©runbe ati bem SBoraufge^enben (fÄntecebeni). — .Houfequeu,; (lat. consequentia) beifu bie AoUie, ali ßrgebnii ibrer 3Sorau§f e^ung , ober aud) bie AolgeridUigteit, b. b. ber fefte .Sujammenbang ber ©ebanlen gemäfj bem SBerbättnii oon Soraui= jetumg unb $oic\e, uub entfpredjenb im praftifdjen Sinne bie ivolgeriditigfeit bei SQollenä unb öan= betuS, bai ftrenge Aeftbalteu an ben einmal ge= wählten ^rincipien gegenüber jeber Stumutung einer Slbweidiuug oon benfetben im ßinjelfatte. Sonfcgucnt (tat.), folgerichtig, icbluf;rid)tig, mit fid) felhft ühereinftimmenb, feineu ©runbfäöen ge= treu (f. Sonfequeni). JUuifcgiini ;, f. Sonfequeni. Jtüitfcniattu (00m lat. conservare, b. h. be= wahren, erhalten), im potit. Ceben Sejeidjnungjür biejenige Sßarteiridjtung, beren Sßrincip bie SEeiter= bilbuug bei 4>eftehenben unter principieller yeft= haltung bei hiftorifd) Gewährten ift. Teu ©egen= fafe jur tonferoatioeu bilbet bie liberale Partei. SBäljrenb in Sngtanb, wo bie parlamentarifdjen polit. Parteien juerft ihre ätuibitbung erlangten, bie fouferoatioe Partei ebeufo wie bie liberale ein im mefentlichcn einbeitlichcö grofiei ©anjeä bilbet (f. Tor«), serfällt fie tu Teutfcblanb uub fpeciell im :){eiebitage unb im preufs. fianbtage in oerfebtebeue Aratttoneu, bereu hauptfädilidifte bie |yreitonfer= oatioe unb bie Teutfd)fonferoatioe Partei (f. biefe Krtitet uub :Keicbipartei) finb. :v\m ijfterr. ätb= i georbnetenhaufe finb bie tonferoatioeu Elemente im \-)obeuioart = .ulub (f. b.) Bereinigt, in ber franj. Teputiertentaminer werben fie burd) bie :)iopaliften, Söonapartiften unb bie Monftitutiouelle Dtedjte (f. b., SftaÜiiertc) oertreten. Äonfcröator (lat., «ßrbatter») , Titel für ätuf= 1 feher über Sammlungen, .Uabiuette u. f. w. Stoiticruntiuiiim (ital. conservatorio , «33e= Wahranftalt», «SEBaif ent)au§» ; fr,?, conservatoire), | eine Uriterridjtianftatt für "Ufufif. fi. entftanben .Uierft in Italien; fie finb hier ;,uiu Teil fromme j Stiftungen einer frühern Seit unb waren anfangs : häufig mit Sofpitälern oerbuuben; anbere würben burd)" bie Spenben reieber ^ßrioatteute unterhalten. } Tie3öglinae erf;atten9Bot)nung, Soft, Steibnng unb llnterricbt im ©efange ober auf x\njtnimenteu. ^n Neapel gab ei ehebem oier >i. für .Unabeu, in 'Beliebig, ! Wo bie ältefteu ,H. Ospedale (ßofpital) genannt Wur= ! ben, ebenfooiel für 3Jtäbd)en. Tao ättefte unb be- | rühmtefte oon jenen war bai Conservatorio Santa j Ilaria di Loreto, 1537 oon bem Weiftlichen ©io= Bannt biTappia gegrünbet. Tic ;!ahlber Söglinge :_;7 578 föonfetben — Atonfcnnentmvjmitti'l in Soreto betrug geWöbnltd) über -200. gefet fmb in 9ieapel bie R. gegenwärtig auf eini rebuüert, j bai 1808 in bai vormalige 9lonnenllofter ran cebaftiano verlegt würbe unb ben Atomen Collegio reale di Musita erhielt. äöeitere bclannte itatientfcbe R. hu? : bai Regio conservatorio di musica in ; 'AUatlaub (feit 1807), bau 1 ; t-^ri' > instituto musicale in gtorens (feit 1860), bai Liceo musicale in Surin | (feit 1865), bai Liceo Benedetto Marcello in 3Be= nebig (feit 1877), bai Liceo musicale Rossini in Jurin (feit 1883) u. f. to. 3" (jrantreidj oeranlafite bai SBebürfnü einer *Bi(bungifd)ule für Sänget bie 6rrid)tung ber erften lliunffanile, bie 1784 uirEcole royale de chant et de declamation erboten warb, drft in Der Devolution entwidelte [id) biefe ;u größerer Sebeutung, intern infolge bei ÜDcangeli an 3nftru= inentalmuftfern für bie älrmeeforpi ber Consent im SJto». 1793 bie Grridjtitng einei Institut natio- nal de mnsique befretierte, bai 1795 eine vergre fjerte @inrid)tung unb ben Flamen Conservatoire erhielt. 3er llnterrid)t teilte fid) in ben für äJtufif unb ben für TeUainatlon uir SBilbung für bae Ibeater. 3)ai < onseiratoire ift mgteid) jer.t ber JSereinigungsmmft für alle viebbaber Haffifdjei üülufit burd) bie Konterte, bie int Saale bei 3nfti= tuti gegeben »erben. Tic li'lementarbitdvr ober fog. ÜJletboben, Die bai Conservatoire unter Gbe= | vubiuk- Tirettiou für alle 'Jvädvr herausgegeben bat, waren früher in ganj (Suropa eingeführt. 211« bie bebeutenbften R. nädjft bem^arifer galten lange bie in Srünel i feit 1 833), Sßrag (1811), Sßien (1817), bie erftern burd) ibre Snftrumentalflaffen, lefctere* aud) burd) feine ©efang£fd)ute. 1843 mürbe unter li'ienbeU-fobuc- Seitung bai R. in Seidig eröffnet, bai ^abnebnte lang burd) äRänner tnie 3Jiofd>eleS, Tavib, Hauptmann einen befonbern :Rui genof; unb Sd)ü(er aui allen SBeltteilen berheiiog. gn neuerer 3eit finb, befonberi in Seutfd)tanb, uid't blof; in allen gröfsetn äiefibenjen, fonbern felbft in ÖJtittelftäbten von xBebbrben wie bunt "l>rivat= Unternehmer 8. erriduet. Surd) Drganifation unb SBebeutung ber Sebrträfte ftebt augenblidlicb bie 1869 errichtete tenigl. .öod^fduile für äHufit in Serlin an ber Spi|e. Sonfcrocn (frg.), burd' Ronfettrierung (f. b.) baltbar gemachte 'Jiabrung:inittel. ftonfcr»efol,5, f. Ronferoierungimittel. Jtonfcröicrcnilat.i, aufbewahren, etwai in bem 3ujtanbe, worin ei ift, erbalten (f. fionferoierung); ' f ich tonf eruieren, fid) gut erbalten. ftonferutcrung , bai Sjaitbarmadjen »on or= ganifeben Subftanjen, namenttid) von 9!abruiu-v unb ©cuuimiittelu für längere ober fürtcre 3rit. lie •luibrtmgi- unb ©enujsmittel fmb jum grofjen Jeil SBeränberungen unterworfen, bie ben ©enufs unmögtid) mad)en. Tiefe SSeränberungen fmb, wenn fie mein in einer Innern jjerfetmng betrüben, in ber -Jbätigteit von ©änmgi; unb ftäulntifermenten gefunben Worten , unb bai ,'üel aller .Honferr>ie= vung-Muetbobeu niuf; baber fein, entWeber bai .vun- •utveten ber germente tu verbinbern ober in beut berreffenben Körper felbft bie Veben->bebiugungen biefer Fermente m jerftoren. Siei erreicht man burd) fotgenbe fölafjregeln: '.Hl'baltung ber Suft, Sluitroctnung, Kaltlegung, GrliiRung, äluwenbung antiferrtifdjer Stoffe. I ie fpecieüen ÜJcetboben, Denen biefe ÜRafsregeln ;u ©runbe liegen, vidnen fi* nad) ber -Jiatur bei ;u tonferoierenben Rörperi unb finb befd)rieben in oen Ginjetartiteln: Jlppert-Ml'fetbobe; Strtifd, bie man ltitter fi Senn Sinmadjen; (5iuiaUen; @ierfonfe»ierung; 5ifd)fon= feröierung; Aleiiebtonieriuernug; Tovrgemüie; ©e= müfe, tommimiene; Sfafteurifieren. (5. aud) Ron feroievung-Miüttel.i ,vür bie Secbni! tridnig ift namenttid) bie öoljtonferoientng i i. b.). — SgL Öaufner, Sie sabrifation ber Ronferoen unb Man btten (-2. 'Jlufl., SBieit 1887). ÄonfcrtiicruitfiCmittcl ober Sß r a j er» i e = rungimittel, Die il'iittel jur Honferbierung (f. b.) ber SRabrungi: unb ©enufjmittel; fie werben in flüfftger gorm unb ali Salje unter Den iHnidue benften SBejetd)nungen in ben öanbel gebracht. SHi wirtfame Seftanbteile eutbalteu biefeloen fcbwefltge Säure frei unb gebunben an Sltfalien ober aßalifcbe ßrben, Sorar, SBorfäure, Salicr^lfäure [owie Rocb' faU unb Salpeter. 3n ben flüfngen 3Kitteln ift »or wiegenb fdjweflige Säure eutbalteu, bie Salic ent= baltenüberwiegenb93orarunb58orfäure beigemengt. ^n einzelnen R. finbet pd) aud) SUaun unb fogar arfenige Säure. ©emifd)e ber letuern ülrt finb un bebingt ;u oerwerfen, aber aud) beuigli* Der bor fäure unb borarbaltigen 3JJitteI finb Sebenten auv geworfen, ob biefeJDben für bi: ©efunbbeit ntdn nad) teilig Wirten. H. für anbete 3wede (Ülufbewabrung von Präparaten u. f. w.) eutbalteu bditfig gröfsere "JJieugen 'Jlrfen unb anbere @ifte. Jm taiferl. roj. eine= btifflüffigeit ftofitenn)ai|eritorf.s, 5,i 15ro5. Scodjiatj, 54 "fjroj. Soraf u.\. ro. SRagbeDurger So niero efatj, enthält 20,4 $1-03. SU'ctiuUi. 33,4 Sßroj. SorfSute, 15 $103. SBoraj u. f. f. ßiujadici Äonieroejalä oon ^enbrioj & Homp., cnttiätt 15,3 t-rov Ratiuntnitrat, 73,4 Sßtoj. Hodiial,, 'j,4 "ISro;. 'Soriäure u. f. 10. Sreifadjeä Roufctvefal] ober Srnattungä- puloer oon iienbrirb, & Gomp., enthält 55,5 'ßroj. Sor^ (äure u. ). ro. Real Australian Meat Preserve Pen Jpelüoia. enthalt im Surr 3-'. 3 g Borjäure, 18,2 g ttocbjalj, 22,8 g Salicnü'äure, 250 g liiltieeriit 11. f. ro. (gerudiloje SReal Dreiern eflüffigfeit oon Cr. 2reiet=i8ertin, enthält im Sitet Sauer 22,0 g Statriunw dilovib, ctroa 0,15 g SaniQin, 73,5 g ütatriuutiulfat, I71,u g Siatriumjutfit, 34,5 g fdjroeftige Säure, .".. •• g eiiienrölorib. SMeat 1>referoeputoer oon 5. 3)rcjel-33erttn, ent- hielt 77 SBroj. Katrtumfutfat. ßonferDierungä=(5ßöf et=)fatä oon (f. 9ce{et- Serlin, beilegt au» Su 'JJro;. SÄattiumdjlorib, 8 $ro{. Irpftal- (ifiectem Öoro|put0er, 12 i'roi. ftatiumnirrat. Steile fteS gteifdjpreftrOepulBer 0011 f>. SrSramm 4 (Somp. iSeiHn, befielt aus 43 Sßroj. Satriumfutjat, 57 pioj. ?tatriumbiiul|it. 35ulPerifierte» EiroeiB oon .f>. Sdjramm = SerIiu, eurhält 73,e. proj. Eiroeifi, 8,0 i-roi. ft-cf "rcrt'reie organiidie Subftanj, 13,0 '4mo-„ Sauer, 5,n '^tt>\. Sljdie. li iiromofot oon tr. Scefet-SSerlin, 22,50 Btoj, Katriam- ojpb, 10,15 'JSrov 3diro."feliäure, 13,Si) ijjroj. jitoeflige Säure, ifit, finb unter S aufjufudien. iloiifibcrabef — föonfiftorium 579 43,(10 <)Svo3. Baffer, 8,00 $ro-,. Ciiucig. SBet «oft beftctit au8 einet Spur Jarbftofj [owte nerinaen Mengen crfiani^ irtjev Subftnu,;, Gblor, Salfojgb, Eifcnojljl) unb Ibouerbc. ^Bräjctuciülj. mit luelcijem bie Der s43ötellate ent= ncmmcnen amerit. Sdjinfcn beftreut unb bersadt luerben, beftebt an« frbftalliiiertem SöorajpulDer. ttonftbcräbcl (fr;.), aufebnlid\ beträdjtlidi. Jtonfibcration (tat.), SBetradjtung, (Srmägung; auch Sldbtung, Sodjadjtung. fioiiftgnatar, f. Sonftgnation. ttottftguattou (tat.), urfunblidje SRiefcertegung, Übergabe ,;uv 2tufbemabriing; inSbefonbere bie überfceifdje SBerfauf§fommiffion. Ser faöitatfräf= tigere unb mit ben überfeeifdjen öanbelioerfydlt* nifjen oertraute ßröortfommifjtonär (f. b.) ober fionfignatar pflegt bem fiommittenten (f. fiom= miffion) auf ben SJ5rei§ einen SBorfcbufj ,n §abten, ben er im galt bei SSerfaufi mit feiner Sßrootfion unb ben Surfen unb Soften oom (5'rlöfe abliebt. Sr bat an ben überfeeifdjen Orten eine 3*eignicber: tafjung ober ift fonft bort vertreten. Slonfignicrcn (tat.), urfunblidj nieberlegen, 6e= glaubigen; SBaren in Ronftgnation (f. b.) geben; audjJruppenabteiluugcn in ihren SRetfteren ober Ma fernen bereit halten /um fie tu füräefter arrift 311 einer militär. Jbdtigfeit auirüden [äffen 311 tonnen. ffonftftcnj (tat.), bie äufjere SBefdjaffenljeit einci Stoffs unb fein Verhalten gegen gormänberungen. 3o fpridjt man oon fpröber, säber, breiiger, gallert= artiger, olafrifdjer u. f. tu. S. .Houfiftt'nt, biebt, jeft,'baltbar. [aboofaten. noitfiftiuininMiotat, f. ©of= unb @eridjt§= JTonfiftorialbuUeit, f. SBreoc. Sonfiftorialrat, Sitel, ben bie SJtttgtieber ber Üonfiftorien (f. b.) in ber 3deget führen. Sie ft. ge= hören teils bem getfttidjen Stanbe an unb ttertoatten häufig ein getftlidjeio Stint, teil» finb fie ^uriften. Sie Organisation ift überall in ben eoang. beutfdjen Ranbeitirdien bie gleiche, foeroorgegangen au§ ber JKeformationi.ieit. 2!acb ber fjeuttgen dntroidlung finb bie K. nidit Staate, fonbern Sirdjenbeamte, haben aber allgemein bie iRedjte ber erftern, fo in $reufjen inSbefonbere ba§ .Uomiiuinalftcucrprioileg ber Beamten. Sie H. toerben pom Sanbeäfjerrn a I -;• Iräger be3 .Uirdjcnregimeuti ernannt; eine iL' t i t lotrtung ber Srmoben finbet nicht ftatt unb läfit fidj aud) innerlich nidjt begrünben. Äonfiftovialöcrfäffung, biejenige Serfaffung ber eöang. Strebe, in kneldber bie meltüdie Dbrtgfeit (ber Ranbeiberr) traf ttei ihr, uigefdiriehenenbifciiofl. ätmteS burdi eine geiftlidje Bebörbe, ba§ Sonfifto- ritim (f. b.), bie Strebe auch in ihren inncrui'lngelegen; beiten regiert, alfo baS Hircbenregimcut führt. Stonfifrovtum (tat.), eigentlidj Drt jur 23er- fammtung, urforünglid) ber Ort, roo ber (Geheime iHat bei röm. Haiferi fidj oerfammeltc (faiferl. Ka= binett), banad) biefer 9iat felbft (consistorium prin- cipis). Sie Söeifitjer bei faiferl. iftatä, consistoriani, proceres sacri palatii ober auditorii, toaren teüä orbentliche (comites consistoriani), fo ber faiferl. Äanjler unb Jöofmarfchall, teil* au|erorbentlid)e unb hatten bie nuchttgften Stngelegenbetten ber Regulation, 3lbminiftration unb yuftij ju beraten. Sen Flamen S. führt in ber f a t h o 1 i f di e n S i r d) e bie bei jebem ^ifcbof-jfibe jur 2lueübaug ber bifd)öfl. ©erieb. täbarteit beftebenbe Sebörbe (b if dj öf ttdj eS Ä., audi C f f i 3 i a l a t , f . b.), fotoie bao jur Beratung aller midjtigen tirchlidien Angelegenheiten unter bem SSorfifce bes 9ßapfte§ fid) »erfaminetnbe Sar= binabJtollegium. ütrtifet, bie man unter $1 Der 2((S in ben Säubern ber beutfdjen 5teforma= tion ba* Sirdienregiment au bie Sanbeäfürften überging, tmirben, juerft (ebiglid) ;ur2luäübung ber fird)lidien ©eridjtibarteit, [anbeäfürftlid>e M. beftellt, bas erfte 1542 311 Wittenberg auf ©runb eine« ©utadjtenS ber SReformatoren. Seit bemiHe- ligion-Sfrieben 311 ätugäburg (1555) tourben ber= gleichen ,Ü. überall eingeführt. Snbe bei V>. ^ahrb. finbet fidrt bie (5'inriditung in fämtlidien eoang. £er= ritorien SeutfdjtanbS. (S. ©oangettfdje .Uird)en= berfaffung.) Siefeiben befafien namentlidi bie3uriä= biftion in (5'hefacben unb bai SRed)t ber drfommunü tation. 2lllinählidi erhielten bie ä. at§ Organe beä lanbeeljerrlidien fiirdjenregimentä al-? fog. über: tragene ober ftellnertretenbc SRedjte (jura mandata seu vicaria) bie Sluffidjt über bie Vehre,_bie Prüfung unb bieDrbination ber ©eiftlid)en, bie C rbnung bei ©otteäbienftei, bie obere Sßerroaltung bei fiird?en= »ermbgenä, bie (biäciptinare) ^uriSbiftion über ©eiftlidje unb fiirdjenbiener. Tagegen hatte ber Vanbeiberr fid) gettnffe SRedjte, Pornehmlidi bie ®e- fe^gebungSgewalt, baä Siäpenfationiredjt ituo bie Verleihung ber .Uirchcnämter auäbrüdlid) Oorbe= halten (jura regiminis ecclesiastici reservata). äBo ber fianbeäfürft jur tath. Ronfeffion übertrat (fo in Surfadjfen 1697, 33raunfd)lrieig=3Bolfenbüttel i 1710, SBürttemberg 1734, öeffen=6affel 1754, Sacb= feil ('■'ictba 1822), behielt berfelhe sioar formell bai ! fiircbenregiment über bie eoang. fiirdje, muftte aber in ber Siegel bie 2(uiübung be-sfelben gang felbftäu= bigen S. ober audi hefoubern in evangelicis bepu= tierten SJliniftern (fo im betttigen .Ubnigreich ©adjfen) überlaffen. 211« im 19. 3faljrt). eoang. ©ebiete an hiiher auifdiliefslicb tath. Staaten tarnen (Söaoern), nmrben auch t>ier fi. 3itr 2luiülutug bei eoang. .Hirdienregimenti eingeridjtet. (5'ine Eurje .Seit löfte baä 5erritorialft)ftem bie S. ganj in bie ftaatUdjen SBerioattungibeljbrben (in Sßreufsen bie Srieg?= unb Somänenldmmern) auf. SBalb aber unirben bie felb= ftänbigen ,H. nueberbergeftellt unb im 19. Tsahrb. ge= mann bie lenbeiti, biefe Beworben aud) materiell gegenüber ten Staatibeijörben fetbftänbig aufteilen, eine immer größere Hraft. %m ^tifaminenhaua hier^ mit fteb, t bie drridjtung fetbftänbiger obeffter sirdicn-- behörben über ben .H. , ber D b e r t o u f i ft o r i e n (Maliern, Seffen), Cbertirdieuräte (^reufsen, SSaben), i'anbeitoufiftorien (Sadjfen, 6dn= nooer), bie ben ftaatlicben .Uultuiminifterieii nid)t untergeorbnet finb, fonbern nur unter bem £anbe8= herni ftet)en. Sie neue .Üirchenpcrfaffung für bie altpreitfe. Sßrooinjen, toetdje ber eoang. Hirche ber alten sl3rooiii3en in ben Stjnoben unb £pnobal= auifd)üfjen eine felbftänbige Vertretung gemährt, hält bie Snftitutionen bei Dberürdjenrati unb ber $rooinjiaKonftftorien ali Beworben bei lanbei: herrlid)cnSird)eni'egimenti aufrecht unb giebtbiefen fflebörben 31t ben entforedjenben Sßertretungifbröern eine ätjnlidie Stellung loie ben illinifterien 311 ben ganbtagen. (S. Sonobaloerfaffung.) 'ühnlidi mürbe bai 23ei'hältuii in ben meiften übrigen beutfdjen Räubern georbnet. SBielfädj, loie in ?freufjen, SBaben, öeffen, Sad)fen=5?Beimar, fteht ber [anbeiberrlidjen Dberfirdjenbefjörbe ein in toidjtigern Aällen mitbe- fdjlief;enber Srjnobatauäfdjufe utr Seite, wogegen 5.S3.biereoibierteöfterr.fiirdjenDerfaffungoonl864 bemSiinobalauifdiufniui'beratenbeAiinftionenein: räumt. Sagegen geht in Siebenbürgen bai i'an= beitonfiftorium aui ber freien ilnrbl ber SanbeS= : tirdienoerfammlung heroor. mißt, finb unter 6 oufäiifwdjtit. 37* 58i » Mtniifribicven — ftonfonaiu flonii'If ouä tcm Sölnet Tum. 3n ben eoaug. Sirenen iyranfreidjä' uub in Elfafe vethriugen ift ff. bie Bezeichnung für ben .Üirdjengemeinbeoorftanb. Sonirnbicren (tat., «aufjeidjnen»), 3ftann= fdjaft ;um ffriegSbienft au->hcben (f. ffonftription). ftouifription (tat, » •Jluneidmnna >i, bie ge= feidich geregelte, nad) :'tltev->flaiien bejtimmte, bo- bingte BorvflidMung jum ffriegäbienjt, Die nod) Befreiung find1 SoSfauf ober Stellvertretung ju= läßt. Allgemeine 2Bet>rpflict>t ber freien Bürger beftanb in ben gried}. Staaten unb in ;l{om; hier würbe auf ©runb berfelben Die conscriptio ihm genommen unb Die 2lu§Wab,l (legio) jährlich ge= troffen. Ter 92ame oerfcrjmanb mit Der Stuflöfung &e§ :Hcminl\'ii [Reichs. 3m EDlittelalter galten ©eer= bann, Sehnsfolge unD Sßerbung nad)einanber. Erft in Der $rang5fvfchen Devolution würben burdj bie betrete Der 9cationaloerfamm(ung oom 23. 2lug. unb T. Sept. 17K alle Araujoien jum Kricgc-bienit vervflidnet unb Die Armeen nach SBebürfmiä burdj jKilitärrequifttionen ergänzt, bi-> Da-> ©efet; vom 19. jjructibor De> o. Vi (5. Sept. 1798) bie allge= meine SBehrpfüd)t Der Bürger nach AiterSHafjen vom 20. bis 25. ,vilue unter Dem Flamen Der ff. feftftellte. 3ahrüd) fdjrieb man Den SBebarf an äftannfd>aft aui unb beftimmte bind' Da;- 8o3 Den Eintritt. Todi Würbe fdion im 3- ^"HI Der ;Ke publit Die Stellvertretung gugetaffen, Die feitbem mit Dem SSegrifj M. oerbunben ift. 3n biefem Sinne würbe Die ff. fpäter in Den meiften europ. Staaten, fofem fie nidu Dem •JJcUiiinitem ober Der Sßerbung hulbigten, angenommen. Statt Der perfonlichen Stellvertretung geftattete man balD Den Solfauf, wobei Der Staat Die Aufbringung Der Stellvep treter übernahm, brennen, baä i.-.v- branntem Jbou, ©ip§, Steinpappe u. f. W. Sie Aormen Der ff. richten jidj nad) bem Bauftil De-> ©ebäubeS. iS. voritebenbe ffigur.) ftouiolibatiou (oom tat. consolidare), fefte Bereinigung, Sicbenmg; im Staat§fd)utben= wefen Die oufammenfaffuug Derjcbiebener ffate= gorien Der Staate- jcbulb in eine einheitliche ffategorie, fei c->, Dar, Die au^jugleidjenben Beridncbcnheiten fieb auf bie Art Der Berbinblidjfeit ober auf Den 3inefu| begeben. Tic jufamtnengefafjte Sdjulb bejeidjnet man atä touiolibiertc Sdjulb, Die Daran-:- bcrvergchenDen SdnilDtitel nad) engl. Bor gang al§ Eonf old I f. b.). ,\n einem anbern Sinne braucht man Den Audbrud fouiolibierte Sdjulb für bie fefte Staatifdjulb im ©egenfal ittr fd>weben= •JlrtiM, bie man unter $t Derm Den Sdjulb i f. Staatäf d)u(ben). iRegelmäfjig oer= binbet fidi mit Der ff. bie ffonoerfton emeä Jede-, eoent. Die ber ganjen Staat;-fdnilD. (S.ffonberfion.) -- ,xmu bürgerlichen Sllecbt be-,eidniet ff. bie SBieberoereinigung be§ Eigentums mit Dem 9liefj= braud),beS [ebnSberrlidpen Obereigentumä mit Dem Untereigentum De-> l'ebn-Miiannec-, iobafj ber bi->ber Diudi Dac- binglidie ^Kedn De-> Dtiefebräudjerö ober Vebiti-manno befdjräntte Eigentümer (Ober eigene tünteri nun unbefdjräntteS Eigentum bat. i'Uidi be= Deutet ff. bie geftigung eine§ (Üftien lUnternebmeiu- j. B. burdj ,iitfammenIogung Der 2lftieu; ebenfo ift ff. bisweiten fobiel wie tfüfammenleguhg (f. b.) ber ©runbfrütfe. — Jm Bergredu ift .«. Die Bereint gung jweier ober mehrerer 33ergwerte ju einem ein= beitlicben ©anjen, ut einem neuen :Hed'tc-fiibjett. I a§ £ fterr. Berggefefe f ebräuf t bie ff. I 3 u 1 a '" m c n = fdilagnnai infofern ein, al-> es oerlangt, Dan Die AelDer miteinanber marffcb,eiben i anemanber grenjen) unb bureb, Die ^Bereinigung Der Sergbau uocchuafüger betrieben werben tann. ätufjerbem Darf Die ;!nfammenfdnagnng Die Doppelte ;jab[ ber ge fetjlid) juläffigen ©rubenmafje nidn überfteigen. SonfolibicrCHbC3JJittcIlCnnjolidantiai,.\>eih mittel, Welcbe lodere ober erweichte Seile lejiibne, ,-iabnflcifdi u. a.) befeftigen unb bie Bernarbung oon SBunben unb ©efcpWüren beförbern, wie Sllaun, Jannin, Blei; unb ,'lintpriivarate it. bgt. Jlonfoltbicrtc Schulb, f. ffonfolibation. JUuiiolirtgoi-, f. ßagcr. Muitfoitnut (tat., «mittbnenb», baber aud? nORittauter»), in ber Sdmlgrammatif jeber Saut au|er Den Botalen la, e, i, o, u), alfo b, c, d u. f. W. ,xmi Der neuern wiffenfcbaftüdjen ©ram= matit wirb ba§ ©ort aud) fo gebraucht, bajj Damit uidit eine beftimmte .Ulaffe von Sauten beieidmet mirb, fonbern eine Aiinttiou, bie jeber beliebige Saut in ber eine Silbe auSmad)enben Sautoer= binbung baten tann. v>n biefem Sinuc bilDet Sonant (sonans) ben ©egenfats, unb mau fpridn ;. SB. oon fonantifdiem unb fonfouantifdH'itt i. (S. Sonant unD Saut.) Moitfonnit*, (tat.), B-ol'lUaug ober ßarmo= nie, ba§ angenehme oufammenfliinien äWeier ober mehrerer Jone im ©egenfage ;ur Siffonanj (f. d.i. Sie Brime biffoniert mit Der Sefunbe unb Septime, fonfoniert aber mit Den übrigen Jonen in ber Diäte nifdjen Jonleiter. Bon Den tanfonierenben Tonen. 3Iccorbenober®teiflängenfinbbefonberi angenehm: Brime, Eerj unD Quinte, Dann Brime, Quarte unb §ejte. 3fe öoEtommener Die .«. oon Jonen ift, befto einfacher u'iat fid) Da-:- Berbaltnic- berSdiwingungS ;ablen ber Eonfonierenben Jone, fobai Seibnij unD Euler nod) meinten, baä Cbr erfreue fid) unbewufst biefer einfachen .lablenoerbdltniffe, wfib,renb Da gegen bei DiffoniereuDen Jonen Die 3ablcnoerbält niffe für unfer Cbr nidu genügenb einfad) feien, .«elmbolii bat jebod) (1863) DargctDau, bafi bie Tiifonaiu l'errübrt oon Den fdmellen Sdnocbutnien oDer Stoßen (f. b.) Der ©runb=, Dber= unD .Hombi nationc-tone, Die bei Den minber einfachen Berbdlt- niffen Der Sdniuiniinnic-^ablen biffonierenbet Jone auftreten unb eine unangenehme :Kaubi(iteit be§ gufammenflangä, b. i. bie Tiffonani, bewerfe. Ein fftang oon ber Sdjwingungijahl " führt nodi Die Dbertbtte 2n, :>n, 4n, 5n, 6n mit fidj, »äi renb bie Dftaoe beäfelben aufser Dem ©runbton 2n nod' Die Dbertöne -tn, 6n, 8n enthalt, fo Dap bieic beim ,-iufammenflaug jämttid) mit Den i&t, ftnt> imtcv tf aufsufiicfjcil. föonjorten -- Sonftcmä 581 aerabjahligcn Cbertönen Pen n sufatnmenfallen im!? ferne Sdnüebungen entfteben. sSerftimmt mau iebod) bie Dftaoe, fo geben alle Dotier uiiammcn fallcnbeu Dbertöne nun Stöfu\ sihnlidi fällt bei Pen Klängen 4n nnb 5n, bie im ^nteroall ber gro= ften Ter,? ftetien, ber fünfte Seilton beS erften20n mit bau inerten be<§ jroeiten -2 n b i f a t ober c o n b i f a t § g e f ch ä i t gebraust. Skr* ober bie: jenigen .Honiorteu, mcldie beauftragt ober befugt jinb, bie lur Turd'jübrung bes ©Äfdjdfts crfor= Perlidicn :Kcditsaltc im eigenen 9tamen, aber für ."Hcdinung aller beteiligten porumebmeu , beifjett ttonfortiat-- ober Stiubifatsleitcr. Tie SBil= bung eines .U. gefdnebt in ber "}>varis fo, baf; ein ober itvci girmen nad) Seenbigung ihrer norberei= tenben Sßerbanblungen über bas in grage fommenbe ©efdjäft &auptfdd)iid) behufs Sßerminberung ihrer eigenen finanjiellcn SerantiDortlid)feit ihre &<:■- fehäftsfreunbe ,sur ^Beteiligung an bem .u. burd) 3ufenbung bc» fog. .Uonfortialbricfes anjfor-- bern, in »eldjcnt fic felbft fid) als bie Veiter be» R. bejeid)nen nnb neben ben SBebingungen nnb bem 3med bes ganzen ©efd)äft£ audi bie "iV'jtimmungeu über bie älbroidlung besfelben, über bie :Hedinung*: legung u. f. Id. angeben. 9tad) bem 2»nbalt bes Mpufortialbriefs mujs man bie Tragweite ber ein= uigebenben SBerpflid)tungen beurteilen fbnuen. Siebt einer ber .Uonfpvten einen Teil oon feinem Slnteil einem Tritten ab, fo entfteht eine Unter: tonfortialbeteiligung; es ift audi möglid), baf; ein Ronforte feinen ganzen Anteil einem Tritten abgiebt, b. b. feine .Honfortialbctciligung einem Tritten berlauft; in bem einen wie im anbern gafle fteht bev Tritte, roenn er nidjt in baS R. aufgenommen wirb, in einem ".Heditsperbältnis nur ju feinem ©egenfontrabenten. ;]u ben ©e= fdniften, roeldie Don R. übernommen werben, gehört namentlich ber öfbfdjtuf) oon Staatsanleihen, über: baufit (5'miffioueu neuer "Wertpapiere. Tas R. garan- tiert bie Scfcbaffung ber ganjen oon bem borgenben Staate gewünfditen Summe, übernimmt bie ju emittierenbeu SEBertpapiere im ganzen nnb erhält Pafür bie betreffenben ScbulbDerfcbreibtmgcu ober "Wertpapiere ;u einem niebrigern Surfe als bem: jenigen, ju bem es biefelben an berSBörfe unter: vubnngeu hofft, ^e ungünftigei bie ginaivjen eines Staates fteheu, um fo größere Cpfer mufj er für eine foldic Sermittelung bringen, irährenb Staaten mit gutem Rrebit fie ganj Dermeiben tonnen, inbem fie, roie Arantreidi es juerft bei feinen Slnleibeu für ben .Hrimfrieg mit groftem Srfotg getban, fidi bureh G'rbjfnung einer Subffriptiou unmittelbar an bas iJJublihtm menben. Ter preufs. Staat unb ba» Tcutfcbe :)ieidi befolgen bas letrtere SSerfabren für bie ^Begebung ihrer Anleihen feit gebr. 1891. :ie bas früher fog. Sreufjentonfortium bilbenbe . Sdtitii, bie man unter Ji IH'vm I ("huppe Don eilten ^anlbäujeru, mit benen Spreufeen ' nnb bas TeutfdH> jReidj ihre Jlnleihen abjufd)lief?en, tu «foittrabiereu" pflegten, fotoie eine 3(n,uihl neu biunuieiogenev girmen bienen nur nod) als Sub= jlriptiousfteüen. ".'lllevbings bleiben tiefe girmen jur Slbnabiue ber bei ihnen gejeidjneten ober ber ihnen •lUgeteilteu Stüde uerpfliditet ; bie Subftrip; tionsbebingungen aber unb ben IKobus ber Sn= teilung beftimmen bie ^Regierungen, unb jmar bas Teutfehe Illeidi burdi bas Tiiettorium ber iHeidis- bant (f. b.), ber preufi. Staat burd) bie ©enerab birettion ber Seehanbiung if. b.i. (5iu grofjes gelb für .Uouiortialgeid'äftc bietet bas "JUtienmeieii (f. ",'lltie unb älftiengefellftbaft), inbem jumeift wenige Ainnen auf bem SBege ber Simultangrünbung (f. ©rünbung) bie Slltien einer ©efellfdjaft über- uet)iueu unb ftcf) »ur Sertoertung berfelben burdj hbrfenmäjjigen Verlauf oereinigen. SiuC bie über uommenen Stüde bei ber äluflöfung bes .U. «aus: rerfauft», fo gilt bie l'luleihe ober (5'miffion als gut uutergebradü, «placiert», mährenb eine Verteilung bei Stüde an bic.Uonforten jumeift auj einen ".Blifi: erfolg ber Operation fdjliefjen läfst. ßiiufig bilben fidi audi Vv., um an ber I5fjctten: ober SBarenbbrfe irgenb eine Spefulation ii la hausse ober ä la baisse burdjeiifübren. Sin ben Sßtobuftentförfen pflegt mau bann Don bem SBeftetjen eines «"Junges», rote Spi= ritusring, Supf erring u. f. id., ju fpredjen. (S. audi d'miffion unb Kartell. i — Sgl. ßntfdjetbungen bes ilieidisoberbanbelsgericbts, "i^b. i'L', '.Kr. 89; bes *Reid)sgerid)ts , "Bb. 1, "iJr. 35; Sb. 7, 91r. 3.'i; SQboro, Über St. ober fog. conbifate jur 2tftien= begebung (in Oiolbfdunibts' «3eitfdjrift für Manbels= redit», Ob. 19, Stuttg. 1888). fionftnricrcn (lat.), fidi Derfdjioören, eine Ser: f dirobruug machen ; fionf pir atiou , Ser jebrobrung. 'Jüiiftnticl iMouft abier, Dom mittellat. con- stabularius, eigentlid) Stallgenoffe, .Uaiuerab), fpä= teie ÜBejeidjnung für S3üd)fenmei)ter, roaren äunft= mäfng gegliebert unb beforgten bie Sebiemmg ber (i)ejdiütie. (liegen (5'nbe bes 17. viahrb. mürbe juerft unter Submig XIV. bie ©efdjüfebebienung militärifd" organtfiert. 3n einigen ßeeren blieb bie ^Benennung .Ü. für eine artiUeriftifdje llnteroffijierd}arge noeb lauge .Seit im ©ebraud). l'luf ben firiegsfdiiffen mandier Staaten werben nod) gegeuroärtig bie ®efd)üj;foinmanbanten als .ü. unb ber mit bev Sei: tuug bes gefamten ©efdjüfemefen§ bes Sdniis be= traute Offizier als Dberlonftabel heu'idmet. Sonft roirb bac- SEBort jeRt nad) bem engl. C'on- stable (f. b.) für Solijift gebraucht. JViiufhibt, Stabt im .Ureis .UveuUnug bes preuf;. Meg.=SBej. Dppetit, 18 km pon ber ruff. ©renje, an ber i'inie "Breslau JaruoipiK bor Sreufj. Staat?: bahnen , Sih. eine« iHnttsgeridüs ( Sanbgeridjt Cppelul, hat (1890) 2525 15'., barunter 348 .Uatho-- lilen unb 199 Israeliten, "l^oft, Jelegrapb, eoang. unb fatb. .Hirdie, altluther. iiethaus, Snnagoge, .Hlofter ber ©rauen Sdnpefteru, Teufmälcr für 1870/71 fotoie ber Haifer "Wilhelm I. unb grieb: rieb HL, ftabtijdH'S .Uranteubaus; Tampfmahl= unb Sägemühle, Tampf mölleret, "ßref;hefen= unb Cfenfabri! unb bebeutenben Alad'smavtt. Mo Htm iii>. Infant. .Uaifer (641—668), Snlm Ronftantins III., lag mit Pen Arabern in fortroäb; renPen Kriegen. Sie entriffen ihm einen Teil pon "Jlfrifa unb porübergeheuP auch bie .^ufeln (ipperu unb :Kbobus, fchlugen ihn Sommer 654 jur See bei Sofien unb nötigten ihn, ba er audi burd) Un= iBt, finb unter (f aiiijnincficn. 582 iloiiftaitt - Sonftantin (ber ©rofje, römijdjer ^aifer) ruhen int Ämtern bei ERcic^ä beunruhigt würbe, 658 »um ^rieben. 35on ©eroijfenibiffen wegen bei Jobei [eine! Sruberi iheobofiu-:-, ben er 659 &atte ermorben lauen, gequält unb Dom ymffe bei wegen Begüuitigtma ber äftonotbeteten (f. b.) erbitterten Soll* oerfolgt, begab ff. jid) GG1 na* Sübitalien unb kämpfte erfolglos gegen bie Sangobarben. 668 würbe er m S^rarui burd) feinen Wiener älnbreai beim Baten ertrauft. ftonftrint (tat.) ober unoetänberlicb, beifieu in ter :!liialon-> biejenigen ©röfeen, bie einen beftimm- ten2Bert haben, hnScgenfaij }u bon oariabeln ober oeränberlicbcn ©rofecn, oon tonen fte unabhängig iinb. 3)1 an bejeidjnet bie Eonftanten ©röfeen ge= toölmli* mit ben erften Buchuabcu bei xHlpbabct«. (ö. ffoejficient.) ftonftrturict, f. ffonftanje. ftuui'taiitimucinc, f. Sonftantia. Sonftantin,tI.Alaoiu:-Baleriu-:"..,lureliu-:(5lau biu§, cor ©rofee genannt, rbm.fiaifer(306— 337), >icb. -27. gebr. 274 jU üRaijlui in Obermöfien, mar ber Sohn bei (Safari (ionitantiu-:- lihloru-j unb ber r>elena. (i'r würbe im Sßaffenbienft erjogen unb biente unter Sioctetian 296 gegen äldt)iUeuS in jigopten, bann unter ©aleriui, ber mit ff.i Sater 293 jur Säfarwürbe erhoben worben war, im 'Ikrfi uten ffriege. Surdj Stocletiani unb SJtarimiani •Jlbbanfuna 303 Würben na* bem burd) Sioctetian eingeführten Softem bie beuten (Säfaren ülugufti. ff., ber fich oon ©aleriui bebrobt glaubte, entwich 5u feinem Sätet na* Britannien, unb na* bellen jobe 25. 3uti 306 ut (Sburacum würbe er gegen Sioctetiani SRadjfolgeorbnung oon ben Solbaten jum Edfar bei SEßefteni aufgerufen. Snbei würbe ff. oon ©aleriui wenn au* ungern ali zweiter (5diar» anerfannt, worauf er bai ©ebietfeinei Sa= teri, Britannien unb (Pallien, in Seftlj nahm, bai er ebenfo tapfer unb glüctlid) ali graufam gegen bie .vranfea am :Khem iduitUe. 3jn SRom hatte fid) 306 JJiarentiuc-, 3Rarimiani Sohn, nun Stugufrui auf= geworfen; Seoerui, beut biefe SBürbe juftanb, war im Kampfe gegen OJtarentiui 307 gefangen genom= men toorben unb Würbe jpäter getötet. iUarimian, ber felbft wieber nad) ber >>errfcbait begehrte, jer= warf ftdi beStjalb mit feinem iobne ÜDlarentiui unb floh (Gnbe307) ;u ff., bem er feine Socbtcr Aaufta jur A-rau gab unb ben Dtang ali üluguftu-j erteilte, mufete aber, ali er gegen ff. felbft Senat übte, bafür 310 mit bem Sehen büfeen. ©aleriui ftarb 311, unb nun tarn eö 311 einem grofeen ffriege jwifd)en ff. unb 3Rarentiu§. .H. ging über ben 3)iont=Oieneorc unb faMug bie Jelbherren beS ©cg= neri in Oberitalien, bieten felbft oor [Rom 28. Oft. .'Hl'. ÜRaxentiui ertranl auf ber Aludn im über. Stuf biefem .Sitae War e->, too bem ff. nadi einer berühmten Segenbe ein flammenbei ffreuj unter ber Sonne mit ber Uutcrfcbrift, bie ihm unter biefem Aclbu'idieu ben Sieg oerhiefe (f. Hocsigno vinces), erfdjien. Seitbem liefe er bie .Krieg:- fahne, Sabarum, mit bem .«reine bezeichnen; bie Sd)i(be ber Solbaten trugen baä ilionogramm (1. 11. s.i bei Slamenä (Shrifti. Sem Siciniui, ben ©aleriui nadi bei SeueruS Sobe jum äluguftui erhohen (307), hatte ff. i\ton oor biciem ffriege (312) feine eduoefter (ionitantia jur [yrau gegeben. ;'ll-> aber jener na* ber Seftegung unb bem £obe bei 3Jlariminui 2aia, ber, feit 305 b'afar, 308 im Orient bie äluguftuiwürbe angenommen hatte, allein no* (313) neben ff. alc- Sluguftui übrig war, tarn ei 314 ;wif*en beiben »um ffriege, ber nadj ff.i Siegen bei liihald i jetu 35intooce) an ber Sawe unb bei älbrianooel mit einem ^rieben enbete, in weldjem Siciniui alle feine europ. Be= iti'.iunten mit .Uu-jnahme oon Jhraüen unb 3!icber= mbfieii an .H. abtrat. t5"in neuer Srieg brad) .".l':; aui. Siciniui würbe jweimal, bei älbrianopel unb bei Ghrofoooli-j, feine Akute bei ffallipolü ge= fcblagen unb ergab ftcb; gegen feine eiblidje ,Si'; )id)erung liefe ipnff., ber nun bie 3llleinberrfä>aft errungen hatte, 325 in Jheffalouidi toten. 326 würbe ff.i eigener auigejeiajneter Sohn Jlaoiu-j Juliui Eriföui (f. b.) auf bie SSerleumbungen fei= ner Stiefmutter Jaufta hin, halb barauf aber aud) biefe felbft auf fi.i Befehl umgebrad)t. Tem ^hriftentum hatte ff. oon Stnfang an Sdmb, gewährt unb ihm bann mit 8iciniui burd) ein w "AHailaub 313 erlaffenei t5bitt rolle ©letdjbered): tigung mit ben alten ffulten unb SRüetgabe ber ge= rauhten ,Uir*en ;ugefi*ert; burd) »eitere ©efetje, 315— .'ÜJ, würbe ba-:- IShriftentum mehr unb mein zur StaatSreligion, mußte jid) aber aud) ba* ener= gifdje unb ni*t immer gtüdlicbe (Singreifen bei ffaiferi in bie lird)lid)en Streitigfeiten gefallen laffen. So führte er 325 auf bem ffongit 311 3licäa benBorfiK unb entfdncbbort gegen benSlrianiimui. Tie laufe felbft empfing er erft für; oor feinem 2obc burd) Sßasft Soloeftcr I., hei weldjer ©clegenheit er nadi ber röm. Segenbe bem $apfttum weitgebenbe Sdjentungen gemadjt haben foll, bie fog. Donatio Constantini (f. b.). Jo* ntegt blofe biefe bewufete Segünftigung ber chriftl. ffird)e, 100311 ihn polit. @r= wägungen ni*t minber ali ein innere! SBebürfnü bewogen $u haben fdjeinen, madne ff.i Regierung 311 einem SBenbepunfte in ber ©efd)id)te bei :)ibnüf*en :Hei*-j. (Jine neue ^sit höh aud> burdi bie SSer= legnng bei Sigei ber öertfdjaft oon ;Rom nadi Bmani an, bai, ali JÄefiben, 11. 3)Uii 330 einge= weiht, nun ben Oianien .ftonftantinopotiÄ trug, fo- wie bur* bie Oieugeftaltung ber iunem Crbnung bei :Hbmif*en ;Rei*s, bie, oon Siocletian f*on oorbereitet, burd) ff. oollenbet würbe. 2Bai nod1 00m repuhlifanif*en SBefen übrig war, oerfdiwanb fetu ober würbe obllig bebeutungiloi. Sie Staate form gestaltete [1* emerfeiti poli;eilid)=bureaurra= tij*, anbererfeiti entidneben abfolutiftifd), inbem ber ffaifer unumfdjränfter ©ebieter würbe, obtebon man für bie Verwaltung unb ©efe^gebung ben Staatirat iconsistorium prineipis) regelmäfeig 311 SRate 30g. Unter bem ffaifer ftanb eine ttberaui funftonll geglieberte 6ierard)ie ber öofbeamten, ber Serwaltungibeamten unb bei feeerwefeni. Ifbarafteriftifdi ift bie forgfältige ©lieberung bei Beamtenheer-:- hinfiditli* bei :Uange-:- unb S)ienft= oerhaltniffe-j burdi iitelflaffen. Sie IRilitdroer Waltung, an bereu Spitje magistri, unter biefen duces ftanben, würbe febarf »on ber CfioiloenoaU tung getrennt, für weldie bai ganje ;Hei*, mit •Jlu-Miahme ber beiben unter Stabtprftfeften unb ihren Senaten ftebenben öauptftäbte, in oier grofee iprdfefturen geteilt war, bie loieber in 13 Siöcefeu unb etwa 100 ^rooinjen jerfielen. Tie .viarte in ber I5rhehung ber Steuern brachte über bai S5ol! fdnoeren Irud, wdhrenb .«.-!• 312 begonnene ÜRunj: reform fehr nüulidi wirtte. ©egen bie@oten Eämpfte ff. :v.V2 glüdlid). ©rofee ©d)aren oon Sarmaten ober Sanbalen fiebelte er 334 in Jhrauen unb ÜRacebonien an. SRadjbem er 335 ba-:- Seid) unter feine brei Sohne .Honftantin, Eonftantiui unb 6on= ättifcl, Sic man unter St ocnniBt, finb unter 6 aufäuju^eii. Sonftantht II. (rörnifdjer, Maijcvi - Ä'onftautitt (ßtjjantmtfdie Äatfer) 583 JtanS unb bie feines StiefbruberS, SetmattuS unb ÖannibaliamiS, geteilt hatte, rüftete er 311 einem 3uge gegen bie$erfer, erfranfte aber oor ber 9Iu§: Tüh'nmg unb ftarb 22. AUai 337 ni [Rtfomebia. 93on ben Reiben würbe er unter bie ©Btter perfetu, Don ben (fhriften als «ber 2lpoftetgletd)e» öerebrt, unb 3äblt 311 ben öeiligen ber anatot., ber armenifeben unb ber vufj. Strebe, bie fein jyeft 21. SDlai begeben. Ihtrdj Jiofc unb Sd)ärfe jeicWn fid) bie unter fudjungen ©tbbonS über ff.S üffiirtfamfeit, feinen (ibaratter unb feine 5JsoIitit in feiner «History of the decline and fall of the Roman empire » auS. — Sgl. öurdbarbt, Sie .Seit ff.S be§ ©rofeen (33af. 1853; 2. äluft, 8pj. 1880); 3abn, ff. ber ©rofje unb bie ffirdje (öannoö. 1 876 1 ; SSrieger, ff. als SReligionS politiferlWotba 1880); 5d)iller, @efd)id)tc ber rem. Raiferüeit, 58b. 2 (ebb. L887); /»laich, ff. ber ©rofje oll erfter djriffl. ffaifer (SBurab. 1891); Seecf, Sie Stitfänge ff.S (in ber ■ Seutfcgen ßeitfdjrift für ©e= fdjidjtSmiffenjdjaft», Vll, 1892). ftonftaittin II., röm. ffaifer (337—340), ber ältcftc überlebenbe Sohn beä ffaiferS ffonftantin b. ©r. öon ber gaufta, würbe Hl»; n-. (Ihr. geboren, .".17 311m (5afar erhoben unb erhielt uadb feineS SSaterS lobe unb ber Ermorbung feiner Settern bei ber Teilung mit feinen Srübern ju Sirmium (338) all ffaifer bei SCBeftenS bie fog. ©alliferje $rä= feftur mit Britannien, Spanien unb einem Jcil be§ toeffl. SRorbafrifa. SluS einem Streite mit feinem bie mittlere $räfeftur regierenben SBruber EonftanS Über bie Slbgrenjung in ätfrifa entbrannte ein Krieg, in mcldiem ff, im älpril 340 in einem ®efed)t an ber UUfa bei iHguileja Sieg unb Vebeu öertor. M : onftfl utiii , 9came b ö • antini f d) e r ff a i f c r : fi.I. unb IL, f. ffonftantin I. unb IL, röm.'ffaifer. ff. III. ( Bon ,Vmm. SSelfer, Bonn 1829—40); aud) lief; er burd) ©elebrte encpflopab. (5'reerptenjammluiuten gufam= menftellen. (5'r ftarb ÜRoö. 959, angeblid) burd) feinen eigenen Sobn auf älnftiften öon beffen ©emablin Ibeopbano (f. b.) öergiftet. — 95gl. Seid), De vita et rebus gestis Constahtini (Spj. 1740); %. lüaut battb, L'empire gi'ec au Xc siede. ( lonstantin Por- phyrogenete (Bar. 1870); %. öirfd), Jiaifer .U. VII. tvnvburoaeuuetivj (Bcrl. 1873). S. VIII. (1025—28), geb. '.»',1 als ber jweite Sohn beS SaiferS 9tomanoS IL, mar ber unwürbige unb unfähige Bruber unb 5cad)folger beS ffriegS= helbeu Bafiiiuv IL, beffen 2)cttregent er fdjon früher gewefen War, ohne baf; jener iinn (5'influfi auf bie Regierung eingeräumt hatte. Sludj währenb fetner i.'llleiuherrfd'iaft berrfd)ten feine SDtinifter unum= fdjräntt. (Sr ftarb 1028. H. IX., 3Jlonomad)oS (1042 — 55), gelangte burd) feine Bermäbluua. mit ber fiaiferin ,lee auf beu Jhron. ßr hatte mit mehreru älufftänbeu, unter benen ber gefabrlidjfte ber beS SJJantafeS (f. b.) war, riu tämpfen unb führte Kriege gegen Jurten, Sßetfdjenegen uub bie Normannen öon Unteritatieu; 104:; beftegte er bie lUuffen. (ir ftarb 11. San. 1055. ff. X., ShifaS (1059—67), geb. 1007, ©emabl ber dubotia (f. b.) ÜUlatrembolitiffa, mürbe öon 3faaf ffomnenoS, beffen |?reunb unb lUinifter er gewefen mar, ju feinem Stadjfolger beftiiumt unb übernahm nad) beffen Sftüdtritt 1059 bie öenfdjaf t. Er war wenig rriegerifd), fobafj unter feiner 9ie= gterung fomobt bie SRormannen in Unteritatieu als aud) bie Surfen in Slfieu grofse Borteite erreidieu tonnten; bodi beftegte er 1065 bteUjen, bie fein Dieicb perheert hatten. (5'r ftarb 21. DJtai 1007. fi. XL, SragatfeS ober SragofeS, teliter buwnt. ffatfer (1448—53), geb. 8. gebr. 1404 als Sohn beS ffaiferS SJlanuel IL uub feiner ©emal)= lin öelena, ftammte auS ber Tnnaftie berSßaläo: logen. SBäbrenb ber Regierung feine? altern Bru= berS Johannes VIII. mar er feit 1427 längere Reit mit (Jrfolg im SßetoponueS bemüht, bie fränf. 93e= fihungeu Wieber für bie ©rtedjen gu erobern. Seit 1443 mürbe er 2efpot 51t IKiftbra , unterlag aber 1440 ber übermad)t beS SultanS SDlurab IL, ber in ben SeloponneS einbrad) uub ff. fomie feinen im meftl. Seile ber ßalbinfel gebietenben Bruber Jbo= maS tributär mad)te. 9cad) be>3 ffaiferS So^an'neS Jobe (31. oft. 1448) überlief? ff. feinen Brüberu JhomaÄ unb SemetrtoS ben 9ßeloponne§ unb jog 12. i'Ji'äri 1449 als Maijer in ffonftanttnopel ein; aber feine ganje Regierung mar nid)t Piel mehr als ein belbenmütiger JobeSfampf beS unter ber oSman. Überflutung untergehenben SRefteS beS @ried)ifd)en 3leid)S. Sie geinbfeligfeiten beS Sultane 3Robam= meb IL begannen 311 -Unfaug beS 3. 1452. Sie un= mijjt, (iiib unter G Btifäufu^tn. 584 fionftantin ößttyfte) — fionftantiirograb mittelbaren Angriffe auf fionftantinopel eröffnete er 6. :'irril 1453. Sei bem toeltbiftor. fiampfe 29. 3Rai 1453 fonb fi. in ber "Käbe bei 9tomano£t&ore§ ben Selbentob. 3)ie ©efcbidjte R.3 hat aujjer SÜticbael Turas unl? SaonifoS ©baltofonbtolaS fein greunb ©eorg SJJbrantjeä in feiner Sbronif betrieben. — Sgl. 3Rijato»id) , Constantine, the last emperor of the Greeka (Sonb. 1892). ttonftiimin, Käme »on m>ei Sßäp ücu: fi. I. (708—715), ein Sörer, reifte auf SBunfd} finifer ;\uftinians II. nad) fionftantinopel unb 3Hlo= mebien. fi. IL, ein ßangobarbe, 7t;7 Don einer Sßartei auf ben pävftl. Stuhl erhoben, mujjte 708 bem redjt= mäfeigen Sa»ft S tepban 1 1 1. meieren, mürbe geblenbet unb in ein filofter certoiefen. Äonftantiu, fironprinj »on ©riechentanb, Serjog »on Sparta, geb. 2. Slug. 1868 gu Slthen af§ ältefter Sohn bei Rönigi ©eorg, feiste nad) ber Sollenbung feiner luimaniftifiten uns militär. SSiI= bung feine Stubien nod) über ein 3afcr lang in Berlin uud an ber Unioerfität »on ßeipjig fort. SBäbrenb ber älbmefenbeit bei fißnigi im ivr'übjabr 1890 unb faft jeben Sommer feitbem übernahm .H. als [Regent bie [Regierung. Seinem militär. [Rang na* ift er Srigabegeneral. 'Seit 27. Oft. 1889 ift er »ermäblt mit ber ißrinjeffin Sophie »on Sreufecn (geb. 14. 3uni 1870), ber britten Softer bei »er= ftorbenen fiaiferi jyriebrid) HL ?lus tiefer 6he gingen jroei Söhne ber»or: ©eorg, neb. 19. 3uli 1890, unb ätleranbcr, geb. 1. 2lug. 1893. Ronft«mti»q3ÄtoIottittf^,©rof5für}t»onSRufä= lanb, ber peite Sohn bei fiaiferi Saul l. unb ber fiaiferin Sötaria [yeoboromna, geb. 8. ÜRai 1771», ;eid)nete fid) 1 T ; * '. * unter Sutoorom in Italien aus, ebenfo 1805 in ber Sdjladji bei äufterlit). 1812 —14 begleitete er feinen Sruber .Uaifer 3He{anberL auf befjen $eere§jügen unb mar bann au* beim fiongrefi ;u SBien anmefenb. 3ta* ber 2Bieberber= ftellung bei fiönigreid)i Solen marb er ©eneralifft= mui rer poln. Gruppen, nahm feine SRefibenj in äßarfdjau unb liefe fid) au* jum deputierten auf bem »Reicbitage mahlen. 3!a& ber 18-20 erfolgten Trennung feiner elften übe mit Srinjeffin Juliane von Sad)fen=Goburg »ermählte er fieb 24. 3Rai 1820 mit ber poln. ©räfin Johanna Slntonomna 03rub= mnffa (geb. 29. Sept. 1799, geft. 29. 3lo». 1831), bie fpäter »om fiaifer nir gürftin »on ßotoicj er hoben mürbe. 9tod) bei ßebjeiten Sllejanberi l. hatte er in einer geheimen i'ltte com 26. 3fan. 1822 auf bie Thronfolge Schicht geleiftet. SRad) bem lobe besfelben mürbe er §t»ar in feiner Slbmefcnheit 9. Te> 1825 in Petersburg 311m Jtaiier ausgerufen, unb halb barauf wollten ihn bie Tefabriften (f. b.) auf ben ^bron erheben ; ba er aber bei feiner Ünt= fagung »erharrte, ging bie S^ronfotge auf feinen jungem SBruber SRifolaui über, mähvenb ft. S. feine Stellung als Sicelönig in Solen beibehielt. Sei Seginn ber poln. SReDoIution Drang 29. 5Ro». 1830 eine bewaffnete Schar in bai »on fi. SJJ. bemobute Sefoebere; bodi mürbe er »on feinen ©arben ge= rettet, jiadibcm bie ^nfuvrettiou 30. [Ro». infolge ber übereilten [Räumung SBarfdjauS , bie fi. Sß. be- fehlen, gefiegi hatte, »erliefe er mit ben ruff. Jvuppeu s4Jolen. Bpfiter begab er )"id) nad1 SBitebit, mo er 27. ,uu;i 1831 an ba- Spolera ftarb. ftouttniitiii -.'Jitolajetuitfrl), ©rofefürft »on SRufelanbrber imeite Bobn Maifer SRilolau§' I. unb ber SJJrinjejfin Sttleranbra oibarlottei »on ^reufeen, geb. 21. (9.) Sept. 1827, machte 1846 mit bem ffleltumfegler Sfltfe feine erfte Seereife na* bem Sfrtittellänbifchen ÜReere unb ber 2e»ante unb mohnte bann 1849 im ©efolge be§ Aürften ^asfemitf* bem ungar. Aelb,uuie bei. 1853 (um ©rofeabmiral unb ^ovfihenben beS äKarineminifteriums ernannt, befehligte er mäbrenb bes Drienttriegei bie g-lotte in Mronftabt. Sie SReformpläne feines Sruberiä ällejanbcr II. unterftüfete er na* Hräfteu unb »er= jammelte um fi* eine Schar »on aufgeflarten ÜRännern, bie liberale $rincipien in SRufelanb jur ©eltung ;u bringen trachteten unb na* ihm Heu ft anti n o l» \ n genannt tourben. Slli Slitgtieb bes jur Slufbebung ber Veibenjenfehaft cingefefeten 8o= nütees fprad) er f"uh entfdueben gegen bie 2lbels »orrechte aus. 3lls bie Unruhen in Sßolen aus brachen, mürbe er im "suni 1862 als Statthalter unb Oberbefehlshaber bortbin gefchidtt. Sc^on bei feiner Slnfunft in äßarfäjau mürbe .'!. 3uli ein älttentat auf ihn »erfuajt. Sergeblich bemühte er fid), bie ißolen bitrd) eine mübere Sermaltung unb teilmeife ©etnäbrung ber »on ihnen »erlangten älutonomie ;u gewinnen; bie auf ben SRat9Bielo= polftis angeorbnete Dietrutierung rief enblidi I8ü:i einen blutigen lufftanb heroor. fi. 31. legte barauf im Oft. 1863 fein Statthalteramt nieber, lehne gegen @nbe 1864 nad) Petersburg jurüd unb mürbe 13. San. 1865 umt $räfibenten bes SRcichSrats ernannt. 5lls älleranber III. 1881 ben Jbren be ftieg, mürbe fi. -)l. (25. 3"U) eines Jeils feiner SBttrben enthoben. Cir ftarb 24. (12.) Jan. 1892 in SamlotoSt bei Seteräburg. "Jlus feiner 11. Sept. 1848 gefchloffenen Che mit j ber Ißrinjeffin »on Sacbfen=3lltenburg(@ro§fiitftiii Slleyanbra Sofefomna), geb. 8. 3uli 1830, ftammeu brei ibhne: SRilblaj, geb. 14. gebr. 1850, ber 5. Slpril 1881 megen ftaatsgefäbrli*er Umtriebe feftgenommen unb fpäter nad) Jafd'teut in bie Ser= bannung gej*idt rourbe; fionftantin, geb. 22.9lug. 1 858, C berft bes ^reobrafdieuftijrcgiments unb Sßrä= fibent ber faiferf. SHabemie ber 'iUffenfdiafteu in in-tershura, »ermäblt mit fßringeffin (5'lifabeth oou Sadifeu=2lltenhurg (geb. 25. San. 18C5) ; er hat fid} als Tiditer befauut gemacht (»gl. bes ©rofefürften fionftantin ©ebichte. ,xmi freier SRadjbilbung »on 3. ©roffe, Serl. 1891); Xmitrij, geb. 13. 3uni 1800, .'Hauptmann unb glügelabjutant ; unb jmei £ö*ter: Dlga, geb. 3. Sept. 1851 , »ermäblt feit 27. Ott. 1 867 mit bem .Honig ©eorgl. oou ©riectjenlanb ; SBjera, geb. in. gebr. 1854, »ermählt feit 8. i'tai 1874 mit bem >>eru\i Sugen »on ÜBürttemberg (geft.27.3an. 1877). [gerien, f. l£onftantine. Jloitftantinc, Departement unb Stabt in i'll Sonftantinhafen, Sud)t in .Uaiier=25ilbelms= Sanb, an berSRorblüfte Neuguineas, auf berSübfeite ber älftrolabebai, gemährt Sduife für 2 — 3 Heinere Sdjiffe. Saä ^interlanb ift reid) an gutem Sriut= majfer unb trägt eine üppige Segetation. Jjtei heifete Ainf* Dtt. 1884 bie beutfehe flagge. Qm illai 1880 mürbe amfi. bie britte Station ber Dieu guinea=£omp_agnie errichtet. [stantini. Jlouftaiitinifchc »rf)cnfung, f. Donatio Con- ftonftantiujc, f. fionftantinopel. MiMtftiintiiuigrnb. 1) Jirciö im fübbjtl. Seil bes ruff. ©ou»ernement§ ißoltama, Steppe, lei*t büaelig, febr fruchtbar, hat 0079 qkm, 190205 (5., JUlerbaii, Sieb. . befonber§ Sdjaf juebt. — 2) föreiü- ftabt im «reis fi., an ber jum Drei gehenben Se reftomaia, hat 11892» 744o 15., in ©arnifon baä avtifcl, l>ie man unter S ocviiiiftt, fuib imtcv (f aiifaufudfrii. ftonftarttiltopel 585 36. Sirfanterieregrment, Sßoft, ielegrapb,.3 ffir= dien, l iSrael. SJettyausf , Salgfiebetei, Clmüblcn, ?ldcr uub SWelonenbau. — ff., I7.".l nl§ Kefhing begrünbet, führte bi§ lT'.i? ben Diarrten Meiern- ifaja unt> Würbe umbenannt ;u (5'hren re-> ©rofj furiicn ffonftantin SBawlowitfcb. M int i't nii t i nop e 1 , türf. S t a m but I ,\ l't a in b u t , ffonftantinje ober. 3)ern=6eabet, «?ßforte ber ©Ittdfeligfeit»), von Italienern unb Seoantinern tSo§poli, Don ben Slawen ,',arigrab (b. i. ffaiferftabt) genannt, ßauptftabt be-> titrf. Dteidbe^, Liegt unter 41° uörbl. 33r. unb 28' 59' 8ftt. 8. Don ©reenwid), auf einer öatbinfel, bie im S. Dom iltarmarainecr, im D. rem Soäporui (f. b.) unt> im Sit vom ©olbenen öorn umirnilt wirb. 63 bietet mit feinen ©arten, ÜDcofctjeen unb Jnrmeit, ampbitbeatralifd) au* bem SJteere auffteigenb, ein« ber fdjonften Panoramen ber ßrbe. Saä fftima (mittlere Jahrestemperatur 16,3 C.# Januar 5,8 < '.. Juli :.»: '■ ,:. C.) iit grofjen Sdjwanrungen auc-goier,t. abcrgefunb. .«rantheitcu (Söccbfelfteber), befonberg • epibemiichc, treten Dorütgsmeüe im öerbft unb ! Arühjabr auf. ivuenu eine übcriidH«farte.i SBeoölferung. Stambul im engem Sinne bat ungefähr 600000 <§. ;]um StaMbcurf ff. gehören auch bie am ©olbenen öorn gelegenen SBorörte, Wie t5'jub, bann (5ha-jfoi (©a§tbi), ffaffim =$afcf;a, Sßera, ©alata, 5ßanfalbi, fjerilöi unb bie Quartiere am Bosporus- Soprane (f. b.), Aünbütlü (f. b.) mit etwa 210000 (5.; jum i>olueibe;irt ff. geboren aud) bie uörblicher am europ. 3V;-poru-Miier gelegenen Orte fiabatafd), 3)olma=39agbfd)e, SefdjiN Safer;, Jilbi*=.Hio«f mit feinen ftarf beoolferteu 3)eöen= ben}en (f. bie finjelartifel), bann Drtaföi mit ber hart am Ufer ftehenben febbneu "J.Uofcbee ber 2ul= tanin = i'iutter, ferner älrnautföi (Sllbanefenborf; felit faft ausfcbliefslid) Don ©riedpen beioobuti, ffurutfd)e§me i Jrotfner Brunnen), SBebel (f. b.), !Rumeli=öiffar (f. Balta-Vimanii, Emirgon, mit i Vanfhau* unb Sßarl be3 (5r --(ihebio Jc-mail 9ßafd)a; bann Jenilbi, Jbcrapia, SBöjütbere, era unb im Quartier .«um Sabu in Stambul, Werfer nur in Stambul, im Quartier IKahmub $afd)a, Juben in libac-föi am ©olbenen \iorn unb im Quartier Salat in Stambul, in Kiiv tunbfcbuf auf ber afiat. SBoäporusfeite, SeDantiner unb ^raufen iTeutfdie, öfterreidjer, Sdjweiäer, ,\rau;ofen) in $era. ff. ift SiK ber bödjften türf. 9tegierung§be^örben, beS Sci)eicbul=3islam, be§bödjftenmobammeb.©eift= lidieu, ber ©enerallonfulate aller ©rofjftaateu, eine§ , Hrtifet, &ic ninn untov St öerni rem. tath. linbiuboK- (Sfutari), be;- gried). unb armeuifdien Patriarchen unb eine;- ©rofjrabbinete. Tie Stabt ift überaus ausgebebnt, ba bie altern SSiertel meiit aui einftöchgen öäuferu befteheit unb .wblloie ©arten unb Arierhöte enthalten: in$era entfteheNi jetst aueh 5—7 Stodmerfe hohe 3ine- haitfer. Tic ,lahl cev ©ebäube belauft fid1 auf über 200000, barunter finb 34200 ffaufläben unb i'Juv gagine, I7ö S&ber, etwa -".2X» $aläfte unb Mio«t->, 280 iRegierungggebäube, li™ ffaferuen uub Mob litte- r^adnbäufcri, 673 l'ioidH'en uno 560 Der= fdjiebene türf. Sdjulgebdube. H6 Seminare (3Re breite ^l>viefterfcbulen, meift Seveubeuu'n ber lUo fdjeen), 65 iMhliothefen, 230 TerivücMlöfter, Hi Öofpitäfer, 169 dn'iftl. ffirdjen unb Spnagogen. Sie '.'ln;ahl ber gried). .Hirdu'ti belauft fidi auf 60, bie ber armeniiehen auf 4i». T ic .Uatholifeu haben 10 .Uirdien uub li fflöfter. Stabtteile. ä)a§ eigentlidie ältere ff., 5tam= bul, bilbet ein Jreied oon ber SevailfpiRe i Serail SBurun) am ©olbenen öorn entlang b i -:- nach Sliffian Serail unb Don hier bie Jheobofianifcbe ilUauer (f. B. 588b) entlang bi-:- nach Jebitule am l'.'tarmarameer. l5'-> hat meift enge unb ganj reget lo§ augelegte Strafte n. i'on ben brei breitern, faft parallel dou 0. nad) "JVJ. laufeuben §aupt= ftrafjen ift bie bebeutenbfte Diejenige, welche öon ber SBrüde an ber 3eni=®fdjami, bann an cer Sophien^ firdie Dorbei nach bem fct)önften platte Stamhulc-, bem SeraSf ierat§ = (ffriegäminifteriumä=) s^laUe führt, i'on hier au§ läuft eine öauptftrafee weftlid) Weiter bis anä ©olbene Jhor (Porta aurea), eine iiveite über baä Quartier "Jlfferai l Forum Bovis) bi-:- nad) Jop=.Havuifi (Porta Romana). SBei ältferai smeigt eine Sinie nadj S. ah, nad) Jebifule. 3lb= gefeheu Don ben ööfen oor reu 9Rofd)een, )r>o ftdi faft immer ein rege§ ä'iarftleben entroidelt, finb an "lUäbeu in Stambul nennenswert: ber6era§fierate> CUah, ber Sttmeiban lehemalc- öippobrom, f. :Henu= bahn) unb ber äufjereöoj beä alten Serail (f.b.). 3ln Tenfmälern aui Dortürf. ;jch ift ff. arm; }u benfelben ;ähleu bie Dbeliifen bei öippobrom (j. 33. ber JheoboftU'>' b. ©r., ein granitener 2Rono= lith bou 30 m .'öbhei unb bai 33rud)ftüd ber bron= unten Sdjlangenfäule (5,5 m), beä platdifd)en SBeib= gefd)enf§ anjipollou; ferner bie Säule ff ouftantin-j, bie jog. oerbrannte (türf. 2fd)emberli=Safcb), bie ©otenfäule bei SlaubiuS (?) im äufsern öofe bec- alten Serail unb bie iDlarcianfäule itürt. .Hif; lafcbi. Üherhleihjel ans- alter ,Vit finb ferner bie Söurg ber )leben Sürme (in Sebitule); cie nod) heute be= nutjte, oou ben ffaifern SSalenä unb^uftinian er= baute 3Bal)erteitung , bie SRefte be-> ffaiferpatafted (Öebbomonpalaft) ber £8lad)ernen i Jeffur Serail), bie berühmte ffird)e bei fflofteri St. Aohannie Stubios ijeht äld)or=3){ofdjee), enblid) bie :Huiue be* "4>alafte* jöormic-ta-:- am ÜJteere, unweit ber fleinen ätfjia cofia. S8on ben iUofdieen waren urfprünglid) dn-iftl. ffird)en bie Jlgia Sofia (f. Sopbienfirct)e), bie fleine Sophieitfirdn- (ffütfdjüt ägia Sofia, ehemaU- .Hircbe bei Sergius unb 5Bacd)u§), bie SKofcr/ee Madu-ijeh-- Tiibami am Slbrianopeler 3hore, einft bojant. fflofterlirdje, mit WertDollen bi-> 1860 oou ber ffall= bede oerbedten 3Jtofaif= unb Jrestobilbern, ferner bie Jreneufircbe im äußern SerailhoieijeKt ^eugbaue), bie ffiliffe*3Bebfcl)ib (ehemalige .Hircbe beä Jheoto= fo-;, i. Jafel: Sp3antinifd)e ffunft, gig. 2u. 6). iluc- türt. geit ftammen bie 3Rofd)een Soleimanä i§t, [inb unter C? mifjufu4en. 086 Konjtanttintyd (Suteimanicb, erbaut 1550— r.r.i, ?ldMitet£- 1. i l»;n;> — 14), mit berrlidjem =BorB,of (Saram) unb sielen ätebengebäuben, ÄUobanrmeb* 11. (1453—69, ein©e= wölbebau, f. Eafel: ätrabifebe Hunit I, §ig. 2), JJiabmubiich, SelimS I. (1580— 23), SSaiaaetS U. (1497 — 1505), bie iaubenmofdjee genannt, bie 3fcurä=DSmanie (1755), bie Sd)ai}=Sabe(1543-— 48), bie SSalibe (1870) unb bie ,Vni Tid-anu bet Sul- tamSJalibe (1616 — 6£), mit äföaufoleum unweit ber bleuen Srüde. Slrdutettonifdi wertvoll finb aud) »iele öffentliche SBrunnen (Sebil), fromme Stijtun= gen, namentlich ber Sldjmebbrunnen (erbaut 17iS! unb oerfebtebene äRaufoleen 1 5 urbe), namentlidj baS SuItan3Ra^mub§be§9teformei§,einad>tec(tgetiBau ans meinem QJtarmor. 3" ben bemerfenSmerten ©ebäuben gehören aud) ber ©rofse Säur (Sßöjüf ifdjarfdbi), ciu riefiges ©eWBlbe mit Dielen Strafen unb über 3000 SBertauf Släben, ber ägöptifdje Bojar i fliiifir = ifduridn i mit @e= mürjwaren, ba-J ©ebäube ber «Soften Pforte» in ber üRäbe ber Slgia Sophia unb baS alte Serail mit ter Eaifert. Sdunfammcr. 3(m äußern Seraifc hefe ireben ber £fd)inili=SiDS! mit bem ü(ntifeu= min'eum unb boJ 1892 Dolienbete neue 'JJcuieum mit ben berühmten Sartophagm (ben iog. 3ller= anberfärgen) auS Sibon, einer SluSfretlung türt. Munftpreouttc, ardiiteftouijdvr lüobclle, uatur= hifter. Sammlungen u. i. w., ferner bie ©ebäube ber Munftfdnilc (Academie des beaux-arts). Tircfter beS älntifenmufeumS unb ber .Wuuit= fcbule ijt öambi SBeti if. b.). SaS ;\auitfdiarcu= iUuieum beim •Jltmeibau enthält eine ^uSfteUung oon.Uoftümcn auS ber Seit ber .uinitfcbaren. £ie Eifternen, meift großartige unterirbtfdje Sauten Sur3tnfammIungt)on2BafferDorratfürbieöau)pt= Habt, ftammen meift auS gvied\.3cit, io bie ©i= fteme beS lUulorcne;5 (beute türt 93m=bir=biref, b. i. 1001= Säule), 2>erebatan=Serail in ber Stäbe ber Slgia Sofia unb bie ber 4n l'tärtnrcr. Ejub, bie eingige auf bem fübl. Ufer beS ©ol= beneti£omS unmittelbar an Stambul grensenbe Sorftabt, erhielt ihren Stauten uaeb bem Jahnen: träger beS Sropbetcu, bem ber türt. (Froherer fi.S hier eine i'Jofdiec bauen lieft, Weldje in ganj fi. al§ bie heiliafte betrachtet wirb unb bereu -Beiucb feinem Sticbtmobammebancr geftattet ift. Ejub ift in Europa bie beüorjugteftc üBegräbniSftätte ber 'Itiohammebaner. „fiier ift bie Statte beS alten fö>Smibion, wo bie Äreuijabrcr unter ©ottfrieb öon Bouillon ihr Säger aufschlugen. 3n berEiub= l'iefdiee fmbet hier heim [Regierungsantritt beS SultanS bie Eeremonie ber Umgürtung mit bem edierte beS DSman ftatt. Stambul mit Sjub mirb Pen feineu nörbl. Sor= orten burd) baS ©olbene öorri getrennt, einen etwa 7 km langen unb bi-J ju 60 m tiefen unb gc= iebühten öafen, im älltertum Ebnifofcra* genannt. am weftl. @nbe beSfelben öffnet fidi baS Ibal ber •Süßen SSBaffer i.uiatbauc in) Europa-:-' unb beS 3lli=58e»=fu (be;- .Urbare-:- unb SBarbnfeS ber Sitten), ein burdi frühere Sultane beoorjugter unb burdi 3ln= lagen »erfdjBnerter Ort, beute beliebter 3lu-ifhtg»= »unft ber STürfen. SaS i^iolbcne §orn jerfällt in ben norbweftlid) Don ber Sllten Srüde gelegenen Xricachaien unb ben jmifeben jener unb berSceuen -örürfe befinblidjeu .öaubel-Miafeu. S8et)ufS Einfahrt größerer Schiffe tonnen heibe Brüden in ber Glitte geöffnet trerben. Seit Slnfang 1893 haut man an einem öafenquat. Tie beiben wict)tigften Stabtteile jenfeit-beä ©olbenen öorn» unb ©alata unb fpera (f. uachftehenben Situationsplan). ©alata ift in Stein erbaut, mit »um Jeit in ireppenftufen nimyafeu abfaüenben engen ©äffen, aber aud) neuen gerablinigen ©traf» cn,3äf)lt35 0006. unb nimmt heute ben aartäen ;Kaum 5Wifd)en Sßera, ber oon Surfen hemobnten üSorftabt Jop=.s>aue unb benfilrfenal ein. ©alata ift öauptfiB ber großen ÖanbelSfirmen; hier hat namentlid) ber ©elboerlebr feinen SiRittelpuntt. v"mi ber ?idhe ber Dleuen SSrücle lieiit ber ,«aoiar=l5hau unb bie SBörfe. .'Im SJleere liegen bie ©ebäube ber ©ouane, ber 5d)iffSagen= tureu, aud1 bie öfterr. "Boit; weiter hinauf bie faiievl. Dttomanifd)e SSant, baS beutfehe, jran;. unb $cra = ©alata (Situation-Sptan). engl. Sßojtamt unb baS engt Konfulat. ©alata, unter bem bauten Sotai (geigenort) fd^ou als brei= zehnte [Region genannt, non ^uftiniau oerfdjönert unb mit Stabtrecb,ten oerfehen, liegt an einem Öügel, ben ber uou SlnaftafioS Jitoroö (um 514» gegrünbete unb fpäter (1348) oon ben ©enuefen be= beutenb erhöhte EtjrifruSturm front. 717 mirb nun erftenmal baS fid^ x\n ben 2urm anfdjliefienbe «.uaftelliou beS ©atataS» eriudhut. Ter 3lame K^Jera» (b, h. jenfeitS, brühen), urfprünglid) fütbaS nbrbl. Ufer überhaupt gebraucht, befebränfte fid> fpäter auf ©alata unb ging erft m\loftor= fdnile mit fjßenftouat. Sänge Seit blieb ©data auf baä noch jetjt burd) gunbament teuntlid)c Sreied befdirant't, beffen bis ;um 3tan.be be8 Sßlateauiä Pon Sßera fiel) bergaufwärts erftreefenbe Spi&c Dom ©alataturm (50 m) überragt wirb, poh beut auS man ganj K. überhlidt. ym 1(1. nnb 17. ^abrb. »ergröjjerte es ffcb um baä Sreifachc. 3wifcben Jop-.ftane, ©alata unb KaffimsSJkrfdja, über biegen SSorftäbten auj ber ööbe beS £ttgelä liegt $eta, ba§ eigentliche granfen? unb gremben= quartier, öier hat bie fölobernifierung bie größten Aortjduitte aufzuweiten. Seit bem großen Sranbe oom 5. v)uni 1870 ift $era eine wefentlidj europ. Stabt mit nun Seil gut geriflafterten:,Srajien, bar= unter bie grofse Sßeraftrajse. Sin ihr liegen bie meiften SBotfdjaftä&otetS, oon benen ba§ englifdje, nnfijcbc unb frair,öfifd)c am anjehnlidifteu finb. Unter ben neuem Söauroerfen (.nun Seil au-:- SKarmor) jeidjnen fieb bie urfprünglidi uir .Hafeme heftimmte Schule, Sljce'e imperial be ©alata = Serail , bie (Site bc Sßera unb ba§ beutfdje SJotfcbaftSlpalaiS (oberhalb Sünbüflü) hinter ber grojkn "JlrtiUerietaferne au«. Prachtbauten finb aud) namentlich bie grojjen ^otell am «ijßiccolo l£ampo» unb in ber Eftue (iahriftan; »Ott ben ©arten finb ber iarimaarten unb ber 3.liunicipalgartcii ju nennen. i> e r W a 1 1 u n g. K. hilbet unter bem Jitel Schehir- Emaueti unter eiueniStabtpräfcf teuf Scheiih'Emiui) einen eigenen üBertoaltungSbejirf; biefer wirb in lOSejitte (Dsüre) geteilt, an bereu Spitje ein Unter; präfett (Müdir) fteht ( l . — 3. Stambul, (i. S|5era unb ©alata, 4., 5. unb 7. europ. Seite be« SoäporuS, 8. anatolijcbc Seite, 9. SEutari, 10. Kabifbi). 3« tjolit. 3»ecten giebt eS eine Sinteilung in 3 SKuteffa= riflifts. Stambul ftebt unter bem $oli§eiminifter. infolge ber üiclfacheu Umgeftaltung audi ber iunern Stabtteile feit ben grojjen Acucrsbrünftcn i'cu 1865 unb 18<>0 ift K. aueb gefünber geworben. Juten trofc ber finanziellen 33ebräugniffe feit 1875 ift bie [Regierung um äSerbefjerungen bemüht. (Sine ber wol}lt|ätigften (5'iuridituncien ber ueueften 3cit ift bie SSerforgung burd) laufenbes SBaffer au8 bem See pon Serfo§ (in ber 0läbe be» Sdjwarjen 3Reer§), obwohl bas SBaffer bemjenia.cn ber burd) bie alten Seitungen Pen Söelgrab (am So§poru§) heu unb bem neuerbingä Don ©öfcfu aus bem Jbale ber «'iüfien ©affer 31 fiens» jur Serforgung ber am affat. SogpDniäufer gelegenen Drtfdjaften (ciu= fcbliefjlid) fiabitöi) hergeleiteten OuellWaffer an Wüte naebftebt. (si'gl. Karte: 93 o § p o r u § beim 'Jlrtitel SBo§poru§.) 3ene SBafferleituhgen, wie bie meiften berarrigen älntagen, liegen in ben öänben frember Unternehmer. Seit 1870 ift bie geuerWef)r gänjlid) reorganifieri (f. §euerlöfd)wefen, 93b. 0, S. 737 a). Sie 93eleud)tuug gefebiebt burd) ©a§ (bie ©afometer beiS)olma=S3agbfdje oerforgen Sßera, ©alata u. f. W., bie ju Jebitule Stambul), läfst aber, befonberö in Stambul, ncd) Piel ;u Wünfd)en übria.. Um bie &id)erl)eit ift eä im allgemeinen nicht min= ber gut beftellt als in anberu ©rolftäbten. Tic ülrtifcl, Sic man unter & Den ißoliäei (Sabt'ie) befteht faft nur auä Surfen, febr iahlreid) finb bie SEBadjen. Ter Jrembe geniefu iiemlid) Weitgeb,enbe 9ied)te unb unterjtebt beinahe auMd'liefilidi ber ©eridjtäbarfeit feiner eigenen Kcmhilarbeberbc. S3ili)ung§= unb SereinSWefen. aui ba§ 3d)ulinefen ift unter ber Diegierung 2lbb ul= Mamib« II. piel gejdjeben, bod) Kegt ber @temen= tarunterridit ncd) febr im argen. (Si giebt .Uincev iitntlcn (Subjän Melctebleri) für Knaben 162, für SKäbdjen 169; Slementarfdjulen (Mekiatib-i- Ibtidäije) für Hnaben 18, für EDl&bcben 3; fßrioat= fdjulen für Knaben 10, für SBldbdjen 5; höhere 33ürgerfd)uten für finaben 19, für 3Jläbd)en8; je eine ©ewerbefdjule, ein türt. 3Baifentmu§ (Där-ul- Schafakat), unb rjen bbbern Sdiuleu: baä Sncee imperial be @alata=Serail (Mekteb-i-Sultani), je eine Etoil=3Rebijmfd}üle, hebere Sdjule für ©i»it= beatnte (Mekteb-i-railkij6), Vchrerieminar (Dar-ul- Mnallimin), Sebrerinnenjemiuar, Sdude für :)iedn«= iiHfjcnfcbaften, Eaiferl. Krieg§fd)ute (Mekteb-i-har- bije), aJiebfffnfdiule, 10 militdr. SBorbereitung§= fdiulen, iliarinefdwle auf ber 3fnfel Kbalti (Mekteb- i-babrije). — Unter ten f remben '.Kationen haben bie ©riechen in K. unb ben Sßorftäbten 56 Schulen (eine .vianbelcffcbulc auf ber Sßrittjeninfel O'halfi), biepou etma lä-OOo Schülern unb Schülerinnen befudn werben; barunter eine grofce .Hommunalfduile im Quartier gener; bie iUdbdicnidmle ,-jappion unb bie Knabcnfd)ule 3ogra»t)ion in $era finb mobl= tbätiiie Stiftungen ; bie C?rhaltuna ber Schulen foitet über 5 ORill. Sßtafter idbrlid). Sie Armenier haben ■10 mit ben Kirdien jufammeniiängenbe Sdiulen, bie fatb. Slrmenier fed)§. 2luf;erbem finb in erfter Sinie bie Dfterreicber, bann bie graiyofen, @ng= länber, Statiener, Bulgaren, älmerifaner (Robert- College am Bosporus), Israeliten u.a. burd) eigene Schulen "ertreten. Sic Seutfdje unb Sdjweijer: Scbule, eine höhere 93ürgerfd)ule für Knaben unb äßäbdjen in Sßera, inirb auch pon 3!icbtbcutfcbcu be= fuebt. Sinige franj. Jheater finb nntergeorbneten :HainieS. 3cbr beliebt bei ben Jürteu finb bie Scbattenfpielc (f. KaragBü). Sa« Sßereinileben ift bei ber einb.eimifcb.en Serjölferung einfdjttefslidb ©riechen unb älrmenier nidit entwidelt; bod) be= fihen leRtcre einen roiffenfebajtlidien Berein « St)l= logo§». Seit lUittelpunft beS gefelligen Sehens ber Seutfcben unb Scbmeyer bilben bie « Jcutonia» unb ber öanbwerteroerein. SSon SBebeutung ift auch ber Seuifcbc ßrfurftonSflub. 3ablreid) finb Wobltbätige Jluft alten; bie türt. 3lrmentüd)en (3maret§), meift Sepeuben.icn pon JJiofcbeeu, fpeifeu täaüd) etwa 30000 Sinuc ; aufserbem haben alle fremben Nationen befonberc i^oblthäticjteitSpereine unb Kraiitenhciufcr; unter ben lehteru ift ba§ beutfdje .Hranfcnbaus in [yünbütlü bas angefebenfte. 3eitungen eriebeinen in iehn Spradjen, bie bebeutenbftcn finb: «Tarik» unb «Saedet» (türlifd)), «Levant Herald» (franjöfifd) unb englifd)), «La Turquie», «Journal de la Cbambre de Commerce», «Neologos» unb «Konstantinupolis» (gried)ifd)) ; bodi berrfdjen ftrenge EenfurDerböltniffe. Aiibuftrie unb jöanbcl. (^rofiinbuftrie fehlt faft Pöllicj; roidjtig finb Sampfinüblenbctriebc, Acsjabritation, Jabatinbuftrie, ©iejkrci, Sruderei unb bie Eaiferl. ©erfftätten unb SEBerfte für fieer unb A-totte. Sagegen ift ba§ Kleingewerbe b"d> entwidett. Seit einzelnen öanbwerlen finb meift mißt, finb unter K aufjuiucfini. 588 &onftantinorben beftimmte Strafen gewibmet; besänftiget 9)larft jinbet Dot ben £0lofd)een ftatt iiut1 hier betriebt ncd1 ein ed)t Orient Sehen uhp treiben, jjm ©rof$anbel ipielen ©riechen, Strmeniet unb fpan. Juben eine mistigere Wolle al§ bie dürfen. .H. in infolge feinet Sage am ßteujungSpuntt bet 2Bege oon SHufilanb nad) beut •.'.liittclmeer unb bet Saratoanenfttafse oon 3>orberafien nad) Dfteuropa uon jebet ein SBeltbanbelSplat) gewefen. ä)od) fdjeint es, falle- nidu tie tleinaüat. Salm neues Seben bringt, an ©ebeutung ;u oetlieten, feitbem Serien, Arabien, SDbpetfien birefte ScbjffDerbinbung nad) Sfibeuropa erhalten unb feitbem SRufjlanb fid) in Sentralaften feftgefetst bat. Stud) feine Sftoüe als Stapelplat; bet Satfanbalbinfel iit butd) biefion* fürten; oon Saloniti, Sebeagfyatfd) unb SBurgai actalurct. SBidStige (5'iniuhrmaren finb: ©etteibe unb '.'Ju'bl (oot allem au§ Sübrufetanb), inb. :Kcis, 3udet (189] 92: 22,17 üRill. kg, batuntet 18 Still. im äßerte reu 6,s Sölill. STO. auä &ftetteid}=Ungarn), Kaffee aud> aus 39rajilien, Petroleum, ferner 58aum= moUgameunb oouaciaftnuraus Englanb, Strumpf: SMrfroaren, SSollftoffe, 3ute, Seibe, Sbamls, .Hlei= bor imf acs junteifi aus öfterreid); ferner Uiicn, .Sinn, SEBertjeuge, ffüd>engeräte, ©las i aus Belgien unb Böhmern, ihemmaren, Javier ;u ßigaretten aus Avanfrctib unb Gfterteid), &oijunb Steinfoblen. ,°,ur Slusfubt tommen £cpptdje, etwa 160000 Stüd jährlid\ aus Mlcinaiien, Werften, iurfeftan, Sichair (Slngora), namentlid) nad) Snglanb, Sammfelle unb vor allem Schafwolle. 9tofenöt, Stidereien unb sili= granarbeiten finb meift etnheimiieben Urfrmina,s. Tom ^evfebv in cer Stabt bienen aujset ÜEBagen nur [Reitpfetben biet $ferbebaf)nlinien, ;roei in Stambul in ben neuen Strafeentfigen unb ;roei in alata-1>era. Sine untertrttfd)e gweigleijige Trahtieilbahn (700m) führt »on bet '.Ketten SBruüEe unterteilt ©alatatutm binburch nad' rem Sertoifd); Hefter Jette in 'l;cra hinauf. SBiel beuuht finb Sofalbampfer (brei ©efeUfdjaften), Sampffäljten unb bie ublreidvu SRuberboote i.Uaitsi nun i'ertebr im öafen unb nadj ben entferntem Stabtteilen im 99o3poru§, nadi .Habifei unb ben i>rin;eninfeln. ".'lud'1 bie (5"iienbabnlinie 8.=3tbrianopeI (318,3 knil, teren .vtauptbahnbef bei cor neuen HBrude liegt, bient beut Vetalucrtebr nad' ben Stationen fium= fapu, Jenitapu unb Sßfamatia bis ,Vbifulc am 3Rar= marameer. 3m ganjeu oerfehrten (1892) 15-273 3dMffe mit s,i iliül. t im >>afen von &., gegen 17850 mit 9,8 9Ri(L t im ,x\. 1891; bet 3iüctgang erfldvt jid) aus bem Verbot bet '.'lusfuhr ruf}. ®e= tveibes. Son ben 4318 Seglern mit (i744<>lj t waren 2867 türt. , 1234 gtied). 9iationatität; unter ben 5142 Sampfern mit 5,9 '.l'iill. t trugen 3502 brit, 639 gried}., 13( i itat. unb 125 beutfd)e glagge. Taut tommen 1601 5d)iffe ber regelmäßig iH-rtebreuben S)ampffd)iffa^tt§gefeQfd)aften ( wie Messageries maritimes, Compagnie Iti^^e de uavigation a va- peur. Florio Rabattiuo, Compagnie Mahsousse unb bet Öfterr.:Ungar.Slopb)foroie2882tilrt. Segler unb 1330 Sampfer füt ben fiüften= unb Sotaloet= febv. ~i!cu Stutari (öaibar 9[5af d?a) ge^t bie Sinie nad; älngota aus. - "liouevbinas tritt ber 9ßlan, beibe Ufer burdi fefte Überbrüctung be§ S5o§poru§ ;u oerbinben, itnebcr beroot. ©efd)id)te. Jas alte Söjanj (f. b.), beffen Sanbmauet bom jegigen ^abnbof bis utr heutigen SBtofdjee 'Jiuri C smanieb binauf unb oon ba rftmdvts un '^ropentis binabliei, Würbe bureb ßonftantin Hifitel, tic man unter ß den b. ©r. um mehv als bas Siebenfadje erweitert. 2ie Sanbmauer, ;u Weldjet er 326 ben ©runb legte, ;og üdt oon beut Quartier res .\>avmatics in bet ©egenb be§ '.'.'iebltbcrs am ©olbenen ßorn bis mm 9Mat= marameere (Ouartiet ^Jfamatia) bin. i'cu biefet •'Jiauer ift nidus mebr erhalten. las Sanbgebiet aufuu-balb, Srotionion ober Ebora genannt, irurbe ben fieben Saufenbfdjaften ber gct. ©arbetruppen angemiefen unb erhielt bie Sahlennamen rer. leeres abteüungen: bie fiebente (to hebdomon) lag außer; halb ber Stabt, am 31t ar marameer, in cor ©egenb tvs beutigen iUafritbi. Sie renten Jurten Jetfitr Serail (Kaiferpalaft) genannte iKuiue mar eine Te penbenj bes heute bis auf bie mafftoen Unterbauten iH'ridmuiubeneu .Haiierpalaftes ber Slad)ernen, unterhalb besfelheit lag ber Campus. Sie innere 2tabt würbe nad) beut SSotbilbe :Hcms in 12 9ie= gionen eingeteilt, bie 14. lag außerhalb ber üßauexn unb führte ben fd)on im •_'. ,\ahrh. n. ü'hr. aufs taudjenben Jiamen S9Iad)ernai i grubenreidje?, fumvfiiies Serrain); bie 13. SRegion lag an ber Statte bes beutigen ©alata. Tte fionftantiniiebe lUauer ftiirue bei einem (rrtbeben 412 ein. Sa bie .Oiunnen .U. bebrehteu, fdjfrtjte Jhecbcfuis II. bas Srotionion unb bas ©otenquartiet bttreh eine neue Stauer (413). 3Us auch biefe burd) Srbbeben jet= frort Würbe, errichtete ber ^rdfett .Hnros flonftanttn 447 bie nodi jetit heftehenbe, aber rielfad1 gan,; vex- fallene iheepefianiidu- Soppelmauer. Sie mar 6670 m lang, hatte 14 iürme an ber innern, sit an ber aunern Sinie, 7 butgerlid)e unb 7 i'ülitär tbcre, w'eldje letuern heute »ermauert finb. tfine grofie Srefd)e befinbet fid) ba, wo ber heute faft ganj ausgetrocknete 8pco§bad) in bie 2tabt eintritt. Sin biefet Stelle befanben fid) a}onid)tungen ;ut SBafjet= oetteilung unb Sfiumpwerfe utr jyüÜung bes ®ta= bens an ber SJtauer. ätn anbern fünften unb in neuerer 3eit, namentlich am öafen, breite 3)lauer= lüden geöffnet Worten, äftertroürbig unter ben Jhcren finb bas Sop=fiapuffi, einft bas Jhor bes heil. :)tomanüs, bei beut .Haifer Jtonftantin XI. Xra= aaties , ber leite bogant. .Haifer, tämpfenb fiel . biti) cie nerftedte fiettopotta am fog. öebbomonpalaft, burdi weld)e bie ^anitfeharen 29. ifiai 1453 juerjt einbrangen. ( 3. D3mamfd)es' 3teidj.) S8gL uon Kammer, .H. unb ber So§poru§ (2 3*be., -lieft 1822); Jbecvhile ©autier, Constantinople rBar. 1853; neue 'Jlufl. 1S77i; be älmicis, Con- stantinopoli (3Kail. 1881; beutfdi oon Slgneä SBut: diarb, Dtoft. lss-_>; •_'. Slufl. 1884); Stambul unb Das moberne Jürfentum, von einem Csmaneu (Spj. is77; neue aoUio 1878); reu Griegern, fireiyjug nad) Stambul (Sreäb. 1879); JduhatdH'f, Le Bos- phore et Constantinople |'l>ar. 1864); Sßufgber, Les anciennes eglises bvzantines de Constanti- n?eltoet= tebrs, S8b. l (SBien 1891); QRenet, Sürtei unb ©riedjenlanb, 8b. l (4 Slufl., 8p3- 1892). .U Liufniittiuorbeu , .U o n ft a n t i u i f * e r K e o t a. s p r b e n i ü t l1! ilitäroerbienft, parmefan. unb fteil. Crbcn, angeblid) 313 oom .Haifer ßonftantin, gefd)id)tlidj oerbütgt 1190 oom .Haifer 3faa! Slngeluä Romnenus geftiftet unb burdi beffen legten Slbfömmling, ben Surften SlnbreaS StngelituS Alamus Don iDtacebonien, als betfelbe i feines Jluones beraubt 1699 nach Sßarma tarn, mit miet, finb unter 6 anFjiifiic^rn. Sonftantinotoffaja Staniga — ^tmftattj 589 öäöftl. SSeftätiguna on ton öersog jyrang I. auä bem Saufe «arnefe »erlauft. Ter Örben würbe oon ßerjog SatloS, als er I7:i4 auj ben 31)von von iReapel gelangte, au* bortbiu oerpflanjt. ,An beiben Sänbern hat er, mit Unterbrechung ioäbrent> fcer Ütapoleonifcben 6errfd)aft, bis 1860 beftanbcn. Ter Drben jerfrel in ©rofjfreuge; Komture unb rKitter 1. unb ■_'. Stoffe. SaS 3eid>en mar bas alte rot emaillierte ffonftantinifebe Silienfreuj, mit einem aolbenen \ überlegt mit auf ben ßnben mit ben SBucbftaben I. IT. V. s. (in hoc vinces Mt,rno) ge= fcbmücrt. TaS ffreuj, an bellen unterm «alten ber [Ritter 2t. ©eorg mit rem Sinbmurm bäncjt, würbe an bimmelblauem 33anbc getragen. JTouft nittiiuiiut t 'l j ii Z tum jn , «eurtSort im crjten Touiiobeu «eurt be§ ruff. ©ebieteS ber To= mfebenffofafen, am Ton, hat (1893) 9829 S., ^oft, Telegraph, glufsbafen; SBeinbau unb öanbel. *»uuftnntiuu)ii -,1t, f. fionftantin 'Uifolajewit)ct\ ftonftantin£e, 125291 ffa= tbolifen, lT.'i'.i Israeliten unb 218 fonftige, in 219 ©emeinben unb jerfäüt in fedjä älmtsbejirle: £3 5 Ütnitötifjivfc 1 ., äl w | ö 'lkm ■ = = -5H, =-| l. Engen .... 397,11 4753 21279 54 421 20 792 :, 2. Sonftanj . . . 303,32 •Jini-J 43 807 135 4505 37544 1697 3. Wcfefirdi . . 308,45 307S 1 1952 46 296 13949 2 4. äSfuUeiiborj 207,95 1982 9 71> 47 216 9 4Ü9 3 :>. 3to(fa(li . 283,23 1099 LS715 66 423 18 267 10 6. Überlingen . . 3G 1,34 5643 20291 •-' 942 25 270 22 m :\\ StuttSbejirf im ffreiS ff. ii. »erftehenbe Tabelle). — 4) ^(uiotftabt be§ SanbeSrbmmiffariatS unb be§ fireifeS St., liegt am norbmeftt. dnbe be-> 23oben= feeS , ba mo ber ;)ibcin au* bem Cberfee austritt, an ben Sinien «aieloKabelnelKW. (144,3 km) ber Sab. StaatSbabueu fotote J^— JL™— S. SiomanSborn (2U km) yj a s.- Sintertbur (U2 Km' ber ^1 icbweij. Oiorboftbabu , iit eil-, / bc§ SanbegfommiffariatS unb ^--^-^ beä SBejirfSamteS, eines 2anb= iieridits ( C berlanbeägericbt mit neun ämtSgericbten (Tonauefcbiu: , SKefjfircb, yfullenborf, SRabolfgell, eine« Ülmts-- Havlvnibe gen, ßngen, .H Überlingen stoefaeb, Überlingen, SßiÜingen] gcricbtS, einer Cberpoftbirettiou, einer @ifenbabn= C berbetrieb§= unb :S8auinfueItion,SejirI§=,3Baffer--, Strafsen = 58auinf»ettion iomie einer Dteicbäbanf: nebenfteüe unb öanbelSgenoffenfcbaft unb bat (1890) 16235 (5'., barunter 2861 S'oanadiicbe unb 482 Israeliten, in ©arnifon baS Infanterieregiment :Kr. 1 14 Stauer griebrieb III., Sßoft= unb £elegrasben= amt erfter filaffe, Sabnöoftamt, Jenu'precbciurid^ tung, SampffcbiffabrtDerbinbung mit beullferorten be§ £eeä unb Jrajeftoerbinbuiui mit Sßregenj. Sie Stabt beitebt aui ber ätttftabt unb beut redjtSrbein. Stabtteil 5eet)aufen (^SeterSbaufen unb .Vinterbauicni. 33on reu ebemaligen jJeftungSroerfeu iuib nod) erbalten baä SdineiUbor 1 13. ."sabrb.i, ber :lilH'intborluriu i 13. ^abrb.i unb ber ^uloerturm (13211> 5)aä 'JJiüufter, 1052 gegrünbet, eine treuv förmige iäulenbafilifa, ftammt in feiner jefeigen ©eftalt auS bem 16. .Nabib. Tie fpätgot. 3tepbauv; tirdu- (15. ,"\abrb.) ift im •jinfu-ru jopfig oerunftaltet. lie ©ijmnaiiumäfircbe, ein ebemaügei Aeiniten Eollegium, ift 1604 — 7 erbaut, ra-j lominitaner: [(öfter am See, in bem öujj gefangen fafs, mit rentan. .Ureu;gang I Arec-ten 5dbertinS auä ber ©efd)icbte beio Slofters), tu einem Motel (^jnfelbotel) itmge= ftaltet; ferner befteben eine eoang. .Hird'e (1873), eine snnagoge (1884) unb auf bem Staberberg bie Vorettotavelle ( 1637 1. S aä 1388 erbaute Siaufbau-> am See enthalt einen großen Saal, in bem nnibrenb berSirct)ent>erfammlung 1 1414— is) baS Sarbtnat§= Eontlaoe oerfammelt mar; in bem Saufe uim 6ol)cu Öafen mürbe 18. Sloril 1417 jriebrien IV., Surg= graf oou 3iürnberg, mit ber 2Jtart Sranbenburg belehnt. S)ie Stabtfanjlei (1593) enthalt baS ftäbti= fehe "Jlrduo (2800 Urfunben) ; ber dloSgarten, cbe- malS ©UbebauS ber llfeiuier, baS :Ko->iiarteirl'iu feuiu; baS ÜBeffenbergbauS, 3Bobn=unb 2terbehau-> beä 3'Kiherrit von SBeffenberg if. b.i, beffen Samm= tungen. iyerncr hat oie Stabt ein Wtimuafium, ur= jprünglid) Jefuitenfollegium, eine :)iealjduile, höhere 'JJcdbciu'u=, ©emerbe=, Eaufmännifcbe Jortbilbuugi-; fduile, ftdbtiiebe ^thliothet, Siranfenhauv, Sterbens, älugenbeilanftalt, fath. SSereinSb^auS, i'lrmenhauc' unb 2Jla' beben = SRethtngäanftalt. öaubtjroeige ber 3nbuftrie finb meeban. 8einenmeberei,S3aumiüolt= meberei unb ■■ Truderei, ,"\abri!atiou oou gelten, SBaracfen, Süden, Stöafdjinen, Stapeten, SSriefum= feßläg'en, ©igarren, Seife, (fhemitalien, Öfen unb '.'Jiöbeln. Ter öanbel erftredt fidi auf SBerfjeuge, (5'ifeiv, l)iefi'er= unb ©laSmaren, cduihmaren, fertige SUeiber, Stidereien, ©dlanterie= unb SUtriioareu unb mirb unterftülu bureb eine ;KeidK-bantuebeufteüe, Filiale ber Dibeinifcben firebitbanf, einen 3>crfdntfe= oerein, eine Spar= unb Veilitafje unb bie ©anbeli= genoffenfebaft. ©efebiebte. ff. biefj im 13. ^abrb. ffonftenje, 14. bis 15. Jahrb. Eoftenfe, fälfcblid) ffoftnife, 15. bi-? 18. Jahrb. (ioftanh, bann ff., im ä'olfe jeht nodi Softej. Seine ©rünbuug gebt auf (ion= ItaiitiuS 5bIoru§ c>. Jabrb.) jurürf. ff. erfdieint halb nadi 5-J") als 33ifdjofS)lÖ- ©3 mar bis 1548 eine ainiefebeue !)teicb§)tabt. SSefonberS befannt mürbe fie bürde) baS St o n ft a n j e r .H onj i 1 1 f. b. ). Tie iKe= formation fanb befonbers burdi bie SBemübungeu oou StmbrofmS Staurer (f. b.) hier (5'ingang. %\\- folgebefjen oerlegteri bie S3ifct)öfe ihre SKefibens nadi äJleerSburg. Jm Stug. 1548 mürbe bie Stabt com ffaifer feinem «ruber Aerbinaub gefdjenft unb blieb nun bei ßfterreieb, bis fie 18o;i an Saben gelangte. 18l'7 mürbe ba§ SBiStum als (Jr.ibiStum nadi g[rei= burgi.5ßr. »erlegt. — SBgl. 9Jlarmor, ©efebiebte ber Stabt ff. istonftaiu 1871); Seiner, Tie Sntluicftung oon ff. (in ben «Sdiriften beS SSereinS für bie Wefdudite beS S&obenfeeS unb feiner Umgebung», Öeft 11, Sinbau 1882); ffrauS, Tie ffunftben!= mäler beS ©rofeberjogtumS SBaben. I. ff. (iJreiburg 1887); Tie (fhrenifen ber Stabt ff. 12 Tic, hg. »ou ;Kuvpert, Siouftau.i 1890—92); Seiner, ff. unb feine Umgebung (3. älufL, :!itr. 1893); berf., ff. am «obenfee (ffonftanj 1893). Jlnitcl, iie man unter St uenuitt, (inl nutet' G oufäufudjeti. 590 ÄBitftattje — Sonftttuieten Vio 11 ftii 11 *,c i ii o n ft an t i a ) B c n 31 r a g o n i en , Xodjter König SUfonl' IL oon Sltagonien, mar feit 1198 mit König Ömmeridj »on Ungarn vermählt, bet 1204 ftarb, unb feit 1209 mit bem Stauicr, iyriebric^ II. »on Sicilicn, bem fie 1211 einen Sohn, Öeinrid) i.VII.i, gebar. Stil griebridj II. 1212 pr (srlangung ber beutf*eu Krone na* 5)eurfd)lanb ;eg, blieb fie all [Regentin für ihren Sohn in Sici hon üinui, vermochte jebod1 ui*t Dtbnung 511 i*aficn. Sie folgte 1216 bom (Satten nach SJeutfcb= [anb, empfing mit ihm ,;u [Rom 22. [Rob. 1220 bie Kaiferfrone unb ftarb 23. ,Nuuii 1222 \u Satania. (5in antiter SDiarmorfarfopbag im Sonic oon 9ßa= [ermo birgt ihre [Refte. — Sgl. SSöbmer fi\itx, Reeesta Lmperii, Gb. ."> ßnnsbr. 1882). Aonftaii^e, Jedncr König [Rogerl II. von Si= ritten unb ßrbin Sinlhelms II. von Sicüien, mürbe .•;4jährig mit fem 22jährigen, fpäteru Kaifer öeiw vidi VI. (f. b.) ni ÜRailanb 27. San. 1186 vermählt. Sonftanjc, geft 1300 ut Barcelona, Srbtocbter bei Königs ÜRanfreb (f. b.)»on Sicilicn nnb Neapel ans bejjeu erfter G'be mit iVatrir oon Savopeu, heiratete 1262 König [Beter III. von Stragonien. M onftan u-r ftonjü ( K o ft n i R e r K on % il) , 1414 — 18guKonftanj abgehaltene .Hird'enverfamm lung, hatte ben breifadjen ifatä.: li bem tirdUi*cn Sdn-Miia (f. b.) ein 6nbe ;u bereiten, 2) bie Keherei bei öufj 511 beteiligen, unb 3) eine [Reformation ber Kir*e an öaupt unb ©liebem berbeinifübren (tat. causa unionis. causa fidei unb causa ret'ormationis'i. SSon SBapft Jobann XXIII. na* langem 3Biber= ftreben auf drängen Kaifer Sigilmunbl berufen, mürbe el 5. SRoo. 1414 eröffnet. 61 fanben ("1* nädjft Kaifer, $apft Johann unb ben ©efanbten ber beiben anbeut Väpfte 26 dürften, 140 ©rafen, :; *Batriar*en, 29 Karbinäle, 33 ßrjbifdjöfe, gegen 1 50 3Sifd)öfe, über 100 vibte unb eine jahlloie "Beenge r>cm $rieftern, üDtöncben, (belehrten unb ßbelleuten ein. Um bal übergewidn bei [Bapftel unb feinel ital. Slnbangl aujnibebcu, mürbe nidn wie auf ben bisherigen Konsilien nad) Köpfen, fonbern nadj [Rationen (ber beutuhen, frangöfifeben, eng= lifcrjen unb italienifdien, moui fpäter nod) bie fpa= nifdje tarn ) abgeftimmt. Sßapft Johann lief; fid" bewegen, abjubanten; all er bann aber 21. SRärj 1415 entfloh unb feine Stbbantung wiberrief, fafete bal Konjil baraufbin ben wichtigen 4Vfd"luf;, bafj ein recbtmäjjig im heiligen Weift Derfammettel Jtoin.il feine ©eroalt unmittelbar oon Sbriftul habe, unb baf; jeber, felbft ber [ßapft, ihm 511111 @e= horfam oerpftiebtet fei. Kraft biefel SBefdblufjel mürben bie iBäpfte .sobann XXIII. unb SBene bilt Xin. abgefegt; @rea.or XII. entfagte freirotllig; bal S*k-ma mar fomif geboben. Sie SBerbanb= hingen über bie Ketjerei bei 6ufj 1 f. b. 1 führten jut Sßerurteitung uup Verbrennung fomobl bei rmfi all auch feinel wreunbel öieionpmul (f. b.) oon l'rag. ©erabe bie ÜBortfübrer ber [Reformation ber ftirtbe, ©erfo'n, b'SttUo u. a., roaren e§, bie biefe SBerurteilung am eifrigften betrieben. Umfonft»er= langte bie engl, unb beutfdje Station, unterftüht t>rn Kaifer Sigilmunb, nunmehr grünblidje firdilidu' [Reformen, Sie Karbinäle cvtlärtcn c-> für nottoen big, erft ber fiirdpe toieber ein Cbevhaupt ;u gehen unb brangen mit ihrer :'lufuht buvd\ :'lm 11. '.iioi1. 1117 mürbe ber Karbinal Eolonna all DRartin V. gennihlt, ber nun, aul Aiirdn:, feine ©eredbtfame gefdimälert ju fehen, bie meitern SSerbanblungen hiuau.Äjog, mit reu einjelnen SUationen Separat Slrtitel, Sir man unter ft iwrm oerträge (Konlorbate) f^lof$, einige nidn->iagenbe [Reformartilel erlief; unb 22. Slpril 1418 bal Kongil beenbigte. Sic eigentltcben iHefcrmncrhanblungen mürben erft auf bem Safeler Korrjil (f. b.) fort gejettf. — 3Sgl. von ber öarbt, Magnum Concilium Constantiense (6 Säbe., Arantf. 1700 — 21; Venfant, Histolre du Concile de Constance (2 33be., älmfterb, 1714 u. 1727) 1; Jefti, @efd>id)te bec- Konsilium! rou Kouftanj (aul bem italienifdien von Jlrnolb, Sdjaffb» 1860); SÄarmor, Sa-> Konjil -,u Konftdnj in ben 3- 1414—18 (2. :'lurl, .Uonftau; 1874); Tvinfc, Aorfduuuieii uub Quellen nir ©efebiebte bei K. K. i^aberb. 1889); SBefj, 3ur ©efcbidjte bei K. K., l^b. l rJJiarh. 1801). ftonftanjerfee, f. SBobenfee. [ftcllcn. Miuitriitim'ii ifri.i, etoal all JhatiadH' feft Mouftellatiou ilat.i, im allgemeinen bie gegen= fettige Stellung oon ©immellförpern, baher au* fo= riel mie ©ternbilb : im engern Sinne ber gleid);eitige Stanb berSßtaneten am girmament unb ihre Stcl hing gegeneinanbet. Sie K. rourbe urfprüngttcb }" aftrol. 3meden hcohaditet, um aul ihr bie ©efdjide ooraulsufagen. (S. Slftrologie.) Ja aber auch feit uralten .Seiten K. in SBerbinbung mit n>id)tigen (5r= eigniffen aufgeu'idnict unb jum ©ebäd)tnil berfelben auf Scutmdlern oeretoigt lourben unb ba bie naheui gleid'c K. ber flehen lUaneteii ber Sitten erft nad) einem .Scitraum von 2 14U fahren lniebertchrt, fo lann burch ^Berechnung ber3eitpun!t heftimmt roer ben, mann eine gemiffe unl überlieferte K. unb bie bamit oerbunbene hiftor. Gegebenheit Bot ,vihr. taufeuben ftattgefunben hat. Scnffarth hat in feinen ^Berichtigungen ber rom., griedv, perf., ägppt., hehr, ©efdnchte unb 3eitred)nung, 'A'hnhologic unb alten Dleligionlgefd)id)te» (Spj. 1855) eine :Hiiiahl von SSeifpielen geliefert. ,iur Aeftftellung ber K. mürbe ber 2ierfrei-> in weif Seile (bie befannten £ieräeid)en) eingeteilt, bie bei ben alten ägpptern ßäufer, bei ben älrabern Stürme genannt unb jeber ber yierricbaft einel ber fteben Planeten unterteilt mürben, fobafj Sonne unb ÜRonb je ein öaul: Söme unb Kcebl, bie übrigen jeber jtoei ©äujer regierten. 3e na* bem Staube im eigenen, im befreundeten ober feinb= tidjen öaufe mürbe ber (5'iuflnf? ber Planeten für mehr ober weniger mädbtig, günfrig ober ungünftig angefeheu. iihuli*e (5'iimurtungen ber Planeten aufeinanber mürben ben Stfpeften (f. b.) ober i?ln fdiauuugen jugefdjrieben, b. i. ben SBtnfetn, bie ihre Stellung nieinanber am öimmel umfafjte. Sierbei galt bie .Honjuitttiou für bie SBirtung oerftärlenb, bie Oppofition für einanber entgegentoirtenb; bie SlnfdMiiung im Sreied ober Sed)led (b. h. ben Seiten einer foldpen Jigur entfpre*enb) für gunitig, im äSiered für ungünftig. Sie 'Jlundherung an bie Sonne oerftdrfte ben (finflnf; ber anbem Planeten, aufgenommen lncnn fie baburd1 , bafe fie ,ui nahe ftanben, unftd)tbar würben, was all Verbrennen begeidjnet würbe. (S. öoroffop.) Stonftcrnicrcit dat.), beftürgenrf verblüffen; u 0 n ft emotion, Seftürjung. Jlonfttpatinn (lat.), SBetftopfung bei 5tubl= gangl, öartfeibigleit; lonftipierenbe ÜRittel fConstipantia), [Drittel, wel*e oerftopfen unb bie älulleerung hiubern, wie bal Dptum 11. a. Mintftitiu-itt (tat.), SBoIlmdajtgeber, inlbefons bere ber SBeoottmädjtigte einel Sadjwalterl. jtonftituicren (lat.), etwas feftfeRen, feftfteflen, befonberl in Sejug auf ftaatttdje (5'inr'uttuugen; iüt, finö unter C aufjufiidjen. . Äonftituierenbe 33erfammtung -- ßoiiftitutionetteS Stiftern 591 aud) jemanc iur Bcranttoortung jieben, belangen; jicb fonftituieren (oon Sßerfammlungen), fidj all ein 311 einem bejtimmtcn ,'>roetf jufammen= getretener SBerein proflamieren unb bamit alc- l'oldben begrünten. ftonftiruicrcnhc SBcrfammlung (frj. Consti- tuante), im mobemen Staatiredjt SSejeidjnung für eine Serfammlung oon gewäbtten 93oltioertretern, meldie t>ie Stufgabe bat, eine neue SBerfäffung au->ju= arbeiten. 33eifpiele finb : bie Assembler nationale unb ber Dicitionalfonoent Per erften granjöfifdjen SReootution; bie belgifdje H. 33. oon 1830; bie fran= »Bfifdje, bai SürgertSnigtum Subtoig Spijilippi ein= lehcube Seputtertentammer beifelben ^abiec-; bie frans. 9lationaloerfammlung oon 1848; bie beutfeie Honftituierenbe SJlationäloerfammlung -,11 granf= fürt 1848/49; bie äSerfammlung jur 35ereinbarung ber preufi. StaatSöerfaffung ju Berlin lsl^; ber ftonftituierenbe SReidjitag nir ©ränbung P:c- 9torb= beutfdjen 33unbei im gebr. 1867; bie 12. gebr. 1871 (in SBorbeaur) eröffnete unb 31. Tc^. 1875 aufgelöste franj. ÜRatioualoerfammlung ju S8er= fatUei. — SSgt. Samartine, Histoire. des Consti- tuantes (4 93be., SJJar. 1854—55). Jtouftitut, fooiel raie Constitutum (f. b.). Konstitution dat.), 31'iammenietuuui , geffc fetjung, Segrünbung, (Smridjtung; in ber altern :){ edj t if pr ad)e fooiel wie Sererbnung. mir bai röm. Stecht finb bie Constitutiones principnm ober faiferl. Grlajfe nädjft ben Momitialgefehen unb ben Grlapen (Gbitten) ber altrcpublifaniichen DJlagiftrate bie jpauptquelle. 3n gleicher SBeife biefsen 511 ben Seiten bes" Seutfdjen Dteidji bie 00m tt'aifer auigebenben ober betätigten Slnorbnitngen Constitutiones imperiales. Sie auf bie .Üircbc be= jüglidjen Grlaffe foioobl ber geiftlicbeu ali ber loelt= lieben ©eroalt finb Constitutiones ecclesiasticae. Über bie Constitutiones apostolicae f. Slpoftolifcbc .Honftitutiouen unb .Uauones. ^n ben frühem beut= fdjen Sanbeigefetjen bat 8. eine oielfadj loecbfelnbe SBebeutung, ;,. So. Die einer Gntfcbeibung von ;mettcl- baften SRedjtifragen ooer aueb «riebet einei ©e= iei'.eö, bas eine abgefcbloffene SRedjtibiiciplin er= fdjöpft. 3n neuerer cjrit gebraucht mau jtaate- = rccbtlidj bai 2Bort im Sinne oon 33erfaffuug§= urtunbe 3ttr Sejeicbnung einer .rtobifitatiou bei Staate- rechte unb sroar regelmäßig, obwohl bie-? nicht im SBorte liegt, in beut engern Sinne: auf freiheitlicher ©runblage mit Seltc-oertretiing. (S. ©runbgefe^.) ätudj bie Sßerfaffung einer Skioafc gefellfdjajt mirb .H. genannt. 3n ber äUebijin ift Ä. ber Inbegriff ber ge= famten Drganifationiöerbälrniffe bei Sörperi, b. b- bie befonbere unb eigentümlidje &örperbe= fdiaffenbeit eine? einzelnen aftenfdjen (inbioibuelle m.i ober eines gangen 33oltilörperi (enbemifebe unb epibemifche fi.), namentlich infofern baburdi eine Einlage 311 Slrantbetten bebingt ober gefteigert, ober bereu Serlauf abgeänbert mirb. Sie inbioibuelle Si., bereit aufserer SluSbrud ben 6abitu§ barftellt, unterfcheibet man teils nad> bem .Hrdjte= unb 9lei}barleit§oerbältnii: in bie traf - üge (robufte) unb fcbroädilid'c (Cebile), reijbare (fforibe) unb trage (torpibe), teile- nadi bem Sor- tniegen eine» ber .viauptftifteme be§ Jibrver«: ber älrterien (arterielle), ber SBenen (oen&fe), ber £pmpb= gefäfjcdpmpbatifdie ober flrofulöfe), ober bcc-3}eroen= ieftems (neroöfe S.). Sie oerfdjiebenen Mouftitu= tione-arten, jtoifcben benen mannigfadje libergange Slrtifet, bio man unter S oev unb Kombinationen ftattfinben, fallen enttoeter in bie Sreite Der@ejunbbeit ober gehen allmiiblid1 ohne ©renken in Wirtlich, tranthafte-:- Verhalten über, unb ;toar teil-:- in Slllgemeintrantbeiten (iog. Ronftitu= tioiK-lrantheiten 1, teil-? in ein mehr uni? mehr heroortvetenPe-j Selben eine-? einjelnen Organs. Sie enbemifebe unb epibemifdje .u., t. h. bie gemeinfame (Figentüinliclifeit unO .Urautheite-anlage einer gröfjern heifanimeiiirohiienbeu SWenfd)enmenge (j. 33. einer 5)orf= ober Stabtgemeinbe, einer Ürcii= oper Sanbelbeoölferung), ift meift bie öauptgrunb= läge für ha? Gntftebcn "oon Solf->frantheiteu. iS. Gnbemie unb Gpibemie.) Tic euoemifche Ji. ümfafät bie GigenidKiften, loeUhe einer ©emeinbe ober 53eööllerung bauernb eigentümlid), gleicbfam unter ihr eiuheiiuifdi finb i\. 35. bie Neigung ber Gngtänber 311111 Spleen, oie ianlage ber Seioohuer geioiiier Sdnoeiicrthäler ;u firopf unb Strctiniemu-M. Sie bebingt ben fog. eiu= heimtidieu (enbemifeben) .Hrantheii-jgeiüu-? ober .«ranlheit-?d\tiafter. ,Mnx Urfadjen finb: bie örtliche Sefd\tffenbeit bei Grbboben-? , her hduc-licheit unb fommunlicheu Ginridjtungen (öäuferbau, Stranen- pflafter, Strafjenreinigung 11. f. 10.1, bie @igentüm= lichleit bei pbofif dien unb geographifdjen, audi C rt» ■■ tliiiuv?, ber Suftbefchaffenbeit (3. 33. burd) fumpfige ;Huchaudniugen bei 33oberti), ber SRabrungi= unb Grwerbiroeife ber Giuioohner u. bgl. nt. Sie epibemifdje ,H. bejeiajnet jenen SBedjfel in ber Sranfbeitianlage ber Siblfer, toeldjer im Saufe ber Seit auftritt unb luieber oerjchiointet unb ba= mit ben 2öed)fel be* epibcmifdien ©eniui beioirtt, naiiilidi neue .Hrautheiten bringt, alte oergeheu maett. So herrfdien beutgutage (ibolera, 2npbu-?, Sd)arlad), ebebem berrfditen Schmaler Job, -'tti-;- fati, Sdnocififieher. Sie Urfadjen finb auch hier teifi in iolcbcn 33eränberungen 311 fncben, loeldje bie Grbe unb ihr ßuftrreü erleibet; teile- in manchen auc-gebreitetern $ro3effeu ber £ier= unb 53flanjen= loelt, mie 3. 33. oie .HartoffeU ituo oie 3Beintrauben= franfheit auf periobifdj toeito erbreiteten 6d)immel= bilbungen beruhen; teil-:- enblidj in ben mit beut Saufe Per c3c"itcn unb ,Vthrhuuberte fich Einbernben Sitten unb ©ebräudjen ber •'.iieufcten ielhft. Sgl. ßiebermeiftet, über bie Urfadjen Per S8olf§= hantheiten (93af. 1865); Öfterlen, Sie Sciuiien, ün-c Urfadjen, ©efel^e unb SSetämpfung iJüh. 1873); S3enele, Sie anatom. ©runblagen berfionftitutioni= anomalienbei SKenfdjen (i'iarhuig 1878). Sonftttution, d) e mif * e , f. libcmifdn' gormein. ftonitttuttoimlicmii* (neulat.), f. >!onftitutio= neÜei Snftem. [tidj, oerfaffungimäfjig. Jt üiiftituttoitcü (fr}.), auf bie SSerfaffung bejüg= Äonftttutionclle 9Jcdjte ober redne? Oen trum, oon ben ©egnern nie- bie :Halliierteu ober päpftl. SRepublifaner bejeiajnet, nennt fich bie aus trübem 3Wonaräjiften beftehenbe ^Parteigruppe in ber franj. Seputiertenfammer, bie gebr. 1892 unter $üb= rung oon 93'tou, gürft oon Slrenberg unb ©eneral be Aieicheoille Per Slufforberung Per päpftl. Gneotlifa (f. granlreidj, So. 7, S. 126a) folgte unb fid) auf ben 33oben ber republifantfeben 3$erfaffung ftellte. 3lu|er für älnerfennung ber iftepublit traten fie be= fonbers ein für bie .vierftellung bec- focialen unp reltgiöfen griebeni unb gegenfeitige SBabrmtg aller Dtecpte. Sic idhlteu anfange- 38 IH'itglieber, eträn= gen aber bei Pen SSablen --'o. "Jlug. 1893 nur 35 SiRe. SonftituttoncHcC «nftem, Honftitutio 1 nalümui, Diejenige SSerfaffungiform, loeldje, in miBt, finö unter (S aufsufuetjen. •392 förnftitutionen bon Efarenbon — Äonful am alten ;)ionn CnglauP feit bem frühen ÜRittelattei beitehenp. in Jranfreid) nad) Per großen Devolution eingeführt unb oon bort nad) Teutioblanp unb in tic meinen anbem cioilifierten Staaten Derpftangt roorben ift. .'U-; ra;> eigentliche äßefen berfelben fah mau. oeraw lar.t Durch Die von iDionteSquieu aufgehellte ihcorie Der engl. Berfaffung, Die Teilung bet StaatS= gemalt m Pie gefetjgebenbe, volUiehenPe unb cidjtet lid)e an, unp matt glaubte in bei engl. Staat-;-; oerfafjung biefe Seilung veitvirflidn. Ter ©runb gebaute beS K. c. ift aber vielmehr bovin ju nuten, r ii n Pa-; i;olf burdj feine Vertreter an fem gangen SBirfungSEteife Pe-; Staates lebenbigen unb thdtigen 'Jlnteil nimmt, fobaß ein geiftiger Kontaft jroifqeu Regierung unb BolE erhalten roirb. Tie Staat»; geroalt ftebt gang unc vollfommen bem äRonardjen ;u, aber er Eann fein ©efelj erlafjen, ;u beffen 3n= halt nidjt bie BoltSoertvetung jugeftimmt hat. unb er Eann feine CerroaltungSmaßregel Purdnühreu, jii welcher nidjt Die BoltSoertretung t>ie erforber= lidjen ©elbmittel bemilligt hat. (©. ©efetj, Bub= gel.) Sie ©runbpfeiler, auf benen Per SluSbau beS K. c. tevuht, uitf euunicit-; Da-; Ji-ahlredu, burdj roeldjeS Per einjelne Staatsbürger gut Beteiligung am ftaatlidjen vehen gelangt, unb anbererfeits pie !Diinifterveraurmortlid)feit, burd) welche gegen bie Regierung ein redjtlidjer . Sivang ;ur Befolgung ber StaatSgefege ausgeübt roetben Eann. (S. @egen= ieidjnung.) über oaS K. 3. IjinauS acht ber fog. i> a r l a m e n t a r i i m n •; , P. h. Pa-; $tincip , baß Pie jebeSmalige '.'Jiaioritdt Pe-> ißarlamentS für Pic Ernennung Per üDlinifter nnP Per anbem politifdj bePentfamen Staatsbeamten maßgebenb ift, mie Pie-- in CuglanP , Italien, Belgien nnp einigen an= fern deinem Staaten Per gall iit. Sonftitutioitcu tion (? larenbosi, f. Slarenbon (fältle unb öeinridj II. oon CnglauP. [lüften. Konftituiiouiftcii, tirdjlidje Partei, f. 3anfe= ttüiiftitiitioiiciiimiimlie, f. SiSpofition. M L' uüi t n ti onc b u rli, 8 e r i a j j u n g •> n r E u n P e , ©runbüerfaffung, Pa; Pie Serfatlung einer Korporation enttjaltenbe Sud), befonberS baS einer Areimaurerloae. Sonftitutioitcformclu, f. Cbenüidv gormein. SonftitutioucfranfhcitcH, i ..Hotiftitution unb Kranfheit. Sonftitutiu (oom lat. constituere, ausmachen) beißt ba§, iva-; ui einer Sache unettäßlidj gehört (jie ausmachen hiliti; fo heißen in Per Sogit fon= ititutive jJierfmale Diejenigen, roeldje un'ammen baS JSejen (f. b.) eineS Tinges auSmadjen; eine Eon= ititutive (Eonftituierenbe) Bebingung eine foldje, roeldje }u bem befthnmten Ergebnis unerläßiidj ift. ftoitfttiftciit (frg., fpr. -tchn, f. Konftrittion. Hom'ttittioii (lat.), 3»f ammenf djnürung , in Per Chirurgie ein operatives ©erfahren, Pas baitvt= iädjlidj nir Abtragung geftielter ©efdjhnllfte be= uuRt mirP. 3Ran um;ieht bei Per .H. Pen Stiel ber ©efdjroulft mit einem Traht unP fdjnürt biefen mit Öilfe eineä eigenen Apparats i.Honuvifteuri io itarf ;ufamnien, Pai; er langfam Pen Stiel burdV fdjneibet. Sie auf biefe SBeife velltühvte Slbtrennung ift eine unblutige, »eil burdjquetfdjte Blutgefäße nicht bluten. (©. Scrafeur.) Jtonftringictcii (lat.), uiiaiumeuuehen, binben. Äonfttuictcn (lat.), ;üfammenfefeen, evridneu; baä ilbhängigfcitSoerfjältnis Per SSörter eineS Saues angeben; baoon Pa-> Subftanttoum ffon= ftruftion. Slrtifet, Mc man mitcv S »er ftouftruttiou iiat.i. im OKafdjinenmefen Pie sroecfentiprcdjenbe, nad; beftimmten [Hegeln etfol= aenbe gormengebung uhp ©röfeenbeftimmung reu ptafd)inenteilen hup ganjen iliafcbinen. M o n ; ftrutteur (frj., irr. -tcbn, ein teebnifeber Beamtet, eer bie ß. berechnet unb aufjeidjnet. ftoiiftruttioet Sotalucthift roirb im Seeoer= üdH'iung-Mt\tt im ©eejenfat) ju fem abf einten uvirf lichein iotaloerlu|t Per Jall genannt, ive ein Jotalverluit nidu nadjroeislidi ftattgefunben hat, fonbern buvd) Jittion getehatteu roirb. SaS ge idneht im allgemeinen bann , toenn Per Berluft Per perfidjerten Sache ,roar nidjt geroife, aber im ijödjften ©rabe mahrieheinlich ift. Ta-> beutfdje Dledjt Eennt all Adlle pc-j .h. 3. nur biejenigen Pe-j llrt. 865 bei öanbelägefetibucbeS, in benen eS Pen llbanbon uilai.t. Tic meiften fremben 9led)te nehmen j{. J. aud) bann an, wenn ein io erheblidn~r S'.taPeu eingetreten ift, Paft berfelbe bem gdnUicheu Berluft fich nahen. | Unfalls oertilgt morben ift. Tabei wirb ;u Pen mittelbaren Unad'cn Per CnrTOertung ein heher Belauf Per für Pie iRettung, SBieberberftellung »ber vertidMffuug beS ©egenftanbeS erforberlidjen :Hii'- roenbungen geredjnet. (©. SlbanPon.i Jtonfubftaittiation (mittellat.), eine oon bett luth. Jheologeu abgelehnte Bejeidjnung Per lutb. Velne, roonad) im ©egenfaft jur JranSfubftantia= tionSlel>re baS Btot im älbenbmaljl ^vet bleib;, aber fo, Paf;, «in, mit unb unter'» bemfelben Per Seib Chrifti Datgereidjt hup genoiteu roirb. Moiitul (lat. consul), in Per iKomiidu'u 3le- publif Per Jitel Pe-> oberften orbentlidjen 3)(agi= fttatS, roeldjer nach bem Sturze Per 3Ronatd)ie Pie alten Könige mit Per BefdjtänEung erfegte, Paf; biefe SBürbe (baS Konfulat) nur von jroeien ui- gleid) unP blof; ein ,\ahr lang befletPet roetben unP Paf; Pie Iräger bei Shnte^ nad1 llblauf ihrer älmtSjeit jut Stedjenf d)aft gegogen roetben tonnten. Jn Per altem .Seit roar Per omuelle Slame beS .H. Sßtättt (f. p.i, unb nur '.l'iitglicPer Per patrici= fdjen .vamilien hatten ,!utritt ;u Pem Jlmte. ,"\abr hunPevtelang bemühten fich Pie lUebejer DetgebenS, gleidjeBeredbtigung mit ben^atticietn ;u erlangen, etft 366 D. Chr. burd) Pie Annahme Per 8icinifd>= Sertifdjen ©efe|e erreichten jie ihr Siel. Tafüv roatb auf Betreiben Per l;atricier ein neue-;- rein patri= cifdjeS •Jlmt gefdjaffen burdj SSBabI eine-; Dritten 1m\v toi-; allein für Die DtedjtSpflege. Iln ihm blich Per '.Käme haften, ivalnenP für bie jroei leitenben 'Brä toren Der oielleidn non uornbereiu als Beiroort oor= hauPene'.Kame.H. allein gebräudjlid) rourbe. SieBe^ roerber ;um Konfulat mußten im 8efi| Per Dollen Bfitgettedjte, nad1 fpätetn ©efe^en roenigftenS \j J. alt uni inSbefonbete aud; fdjon ^rätoten geroefen fein. Sie SBabl erfolgte ui Pen .Seiten beS Arei ftaateS burd) bie BolESoerfammlung (f. Komitien), in Der letjten .Seit Per :Hepuhlif geroöbnlidj im oiili. Sie gewahrte Den Consules design.ui ;unädjft nur Chrcinedne. Penn Pie Rührung Per ©efdjäfte fam ihnen etft nad) Pem feierlichen Amtsantritt ;u, Per, uachpem Per Termin anfangs roieberbolt geroedjfett hatte, feit Pen Seiten Pe-; zweiten $unifd>en Krieges regelmäßig am 15. SKärj oor fidb ging, feit 153 D. Chr. auf Pen I. ,\an. Pe-; nädiften ^alne-; feft= . geftellt rourbe. Tic K. sogen hierbei in Begleitung rmiSt, fiiiö untet (f sufjufu^en. fonful (in bev SKeitjeit) 593 ihrer greunbe aufi Kapitel, brachten ein feierliches Cpfer unb leifteten bann ben Slmtseib. Starb ein K. währenb feiner ülmtsgcit ober banfte er ab, fo warb ein neuer erwählt (consul suffectus, subrogatus). Tic SJRadjtbefugniffe jebei bev beiben .«. waren urfprünglid) , abgefeben oon manchen religibfen ^Hechten unb Obliegenheiten , bie cer alten Könige. Sefdjränlt würbe aber ihre ©ewalt, bon ber 3ä&rtg= teit ibrei älmtei unb bev Verantte>ortlid)feit nach bein 2lblauf abgefeben, von vornherein burcb ben au» ber abfohlten ©leicbjtetlung heroorgcbcuben ;Ued)tifatt, bafs bai ©ebot bei einen K. nur galt, wenn bev anbere nicht fein Verbot bagegcu feiste, balb auch buvd) bie bei wiebtigern Vefdilüficn (auch, bei Tobeiurteilen) erforbevlid)e ^uftimmuiig beS Senate ober Volts unb burcb. bie 3nterceffion§= bcfugnü ber Tribunen (f. b.). ferner würbe 443 ben fi. buvdi dinfefcung bev Eenforen (f. b.) bie Dber= Icitung ber ginangen unb bie ©ittenauffid)t, 366 ö. 15 hr. buvdi (5'rvicbtung bev Vrätur (f. oben) baS ftänbige Dberricb, teramt im Eioitprogef} entgogen; es verblieb ihnen inbeffen bie Vertretung bei rem. Volts nad) innen unb aufjen, bie ^Berufung unb obcvfte Leitung bei Senati unb bev Volfiöerfamm: lungen, bie Dberauffidjt unb bie (5'refutivgcwalt. Kraft bei militä-r. Smperiumi hatten fie bie 3lu§> bebung bei .fteers vorzunehmen, ben Oberbefehl ju führen unb bie IRilitärgeriditsbaricit gu hanbhaben. lim unnötige Konflitte gu oermeiben, teilten bie K. in ber Olegel ihve ©efebäfte. SBaren fie gufammen, fo wechselte bie Oberleitung in bev Stabt gewöhnlich monatlich), im gelbe täglich, ©egen bai ßnbe bes ahv in [Rom regiert hatten, meift eine Sjkotting gugewiefen, in bev fie als otatthaltev (Vrofonfuln, f. b.) in ibvem Slmte weiter fungierten. 311* (5'hrenoorrecbte berK. finb gu erwähnen: bie Vejeidinung bev Qabjre mit ihrem 9iamen (fobafs bie vom. 3^itrecr)nung an bie Fasti consulares, b. b. bas cbronol. Verjeidinis ber K., getuüpft ift), bev turulifdie Seffel unb bie toga praetexta, bie Segleitung oon 12 Siltoren uns bie (5'brfunt>t«be= geigungen buvdi Sluswcicben bes Volts, Elbftetgen bev entgegentommenben [Reiter, Senfeu bev [Ruten; bünbel (fasces), wenn ihnen anbere JUagiftvate mit ibven Siltoren begegneten. 3)odj gingen in älterer ,-Jcit unb wieber unter ben .Haifern immer nur einem .«. bie Siltoren mit ben gaicei voraus, unb gwar bemjenigen, ber gerabe ben Vorrang hatte (consul major). Jn 3«ten böcfcfter ©efabr würben beu K. niweileu burch einen aufjerorbentltdjen ©enatibe« jdllufs: Videantconsules, ne quid reapublica detri- menti capiat (bie H. mögen jufeben, bafi bev Staat leinen ©djaben leibe), bie unemgefdjränftefte 3le= gicrungsgewalt übertragen. Tie ff. führten, nad): bem fie oon ihrem älmte gurücfgetreten waren, füv immer ben Titel Eonfulares unb hatten einen entfpredjenben Vtats im Senat. 3n ber Äaif ergeit bauerte bai Koufulat fort unb galt äußerlich als höchfte amtliche SJBürbe, ob= wohl bei Vcfcbränfung ber ©efd)äfte auf ben Vor= fit? im Senat, auf Jurisbittion unb Veranftattung oon Spielen nur ein Sd)atten ber alten 2Jcad)t übrigblieb. (Fe warb nun üblich, bafe ber cenat nad) ben gwei erften K. (ordinarii) regelmäfsig uodi anbere (suffecti) wählte, fobaf? in einem ,uihve nunmehr gewöhnlid) juerft jWei, fpäter brei, ja fedjs Sonfulpaare fungierten. 3luch bie blofsen ^n= fignien ber &. würben oon beu .Uaifevn an Jitu^ SBvocföauä' Sonuerfotionä^Scjilon. u. Slufl. X. lartonfuln (bonorum) erteilt. Tiod' mehv ocvful ba§ ülmt feit ber Teilung bei iReicb.i. ym SBeft römifdjen Dieid) evlojch bai .Honfulat 534 n. ßhr., im Oftrömifdjen hob ei ^uftinian, ber ftd) «Consul perpetuus» nannte, 541 au\. K. war aud) ber Titel ber höchfteu Staatc-= beamteh in grantreid) währenb ber Honftitution oom % VIII. SSonajparte führte ben Jitel (5'rfter M. (S. granfreid), Sb. 7, S. 96.) ttonful, in bev beutigen SBebeutung ein jur Vertretung ber yanbel-j unb Serfeb^riintereffen ber Staatsangehörigen im äluilanbe beftimmter Seamter, weichem in befonbern fällen eine ge= wiffe ©eridjtibarteit (f. b.) ober biplomat. jjunftbn übertragen Werben taun. Tic Anfänge bei fion= fularwefeni fallen mit bem Seginn einei 6an= belioerfehrs ber europ. SJölfer jufammen. 3"*fft War ei ben hanbeltveibenben Stäbtcn ber Derfd)ie= benen 9!ationen überlaffen, für ihre im äluilanbe begrünbeten Slieberlaffungen bei bev territorialen Staatsgewalt Sdnil^ unb SBegünftigungen ju er Wirten. ;]u biefen gehörte befonberi eine buvdi bie eigenen 3>orftcber auiguübenbe ©eridjtibarleit unb ^solijci, unb fo erhielten jene ben in ben ital. unb fübfranj. ©tobten für bie ©eriebtiobrigfeit üblichen Flamen ber Ä. Tic jur jeit bev ffreujjüge mit bem griedi. fiaifertum unb mit ben in Sorien begrün= beten chriftl. SReidjen angetnüpften SBerbinbungen würben fpäter mit ben moslemifdien [Regierungen burd) neue fionfu!ar= ober Surübittioninerträge fortgefet(t ober Wieber aufgenommen. SBlit ber 2lui= bilbung bei mobernen Staates unb bes barauf ge= grünbeten TiölfcvveditsfpftemS mufste eine fohbe frembe juvisbiftion um fo mehv als unjuläffig er= fdieiuen, je mehr man fchou früher buvdi befonbere \ianbelsgerichte (beren iKiditev j. S. in Sranfreid) ebenfalls fi. biefsen) audi beu fvemben Kaufmann ju fdjütjen bereit war unb ali buvdi ftänbige ©e= faubtfehaften an ben auswärtigen Söfen ein roivl> famer Schu^ für alle ^liigehörigen eines Staates unb bereu Jntereffen im fvemben ßanbe geübt wer= ben tonnte. So würben bie K. in ben europ. Sän= bem burdiweg auf 35erWaltungifuntrionen bc= ichränft; gleidiwohl fteigerte fid) ihre Sebeutung ftetig burdi ben 2tuffd)Wung bes internationalen Vcrfehrs unter bemSdiutie oon yianbclsoerträgen, bie jeßt regelmäßig oon Staat ju Staat gefdiloffen würben. Sieröon war biejolgc bie.Honjcntricvung ber .H'onfularoertretung unb bie Ernennung bev ,U. burdi bie Regierung bei öeimatftaatei. ßrbalten hat fid) bie Honfutargeridjtibarfeit nur im türf. 9ieid)e auf ©runb ber fog. Kapitulationen, baS finb Verträge in ©eftalt einfeitiger ßrlaffe bes Sultans, welche burch neuere StaatSocrträge be= ftätigt finb. SBäbrenb fie oon hier burd) bie im Saufe ber leisten ^ahrjehnte gefd)loffenen öanbelioerträge über Verfien, (Jhina, v"\apan, Siam, Korea, Samoa unb ©anftbar ausgebehnt wovben ift, würbe fie auf= gehoben in ben unter europ. Verwaltung getreteneu türf. ©ebietSteilen, in Sosnieu unb bev öerjego= wina feit 1881, in Tunis feit 1883 (aber bis jetst nicht, tvols bev biefen Sänbevn jugeftanbenen oolU ftänbigen ober teilweifen llnabbäiniigfeit, in [Ru= mänien, Serbien unb Bulgarien, aud) nidjt auf ber oon Snglanb befefeten Snfel ©Opern); Wefentlicb eingefdjräntt in iigopten infolge bev Einführung oon internationalen ©erid)ten (f. b.), juerft auf 5 fsahve 1875, bann bauernb 1880. Sinjelne 3utiibiltioni= befugniffe, befonberi ber fog. freiwilligen ©erid)ti= 38 594 iUmiul (in bei SReugeit) batfeit, Jini übrigen! aud) in ben anbern Staaten benfi. nigeftanben (f. unten). Tic oölterrecbttidjen Vefuguiffe bcr fi. überbauet une bie ifcnen iuftebenben perfenlid'eu Verredne jinb neuerbingi unter ben meijten Staa ton butdj befonbere .H c n j u l a r d e r t r ä g e forg faltig beftimmt. ©teicbjeitig ift au* tie 1 1 a a t •;• redn liehe 3 toi hing bet .H. unb bet Umfang ber ihnen allgemein itifteheiiben obet befonberi 31t Übertragenben SBefugniffe butdj bie Staatc-gcier, gebung unb SSetWaltungiootfdjriften forgfälhg ge= oibnet. auv bai Teur'dv :Koid> erging 8. 5to». 1867 ein ©efet; über bie Drganifation ber Vunbc« fonfulate, 4. ÜFtai 1870 ein ©efets, betreffen!» bie (Sbefdjliefjung unb Veurfuubuug bei Sßerfonen= ftanbei burdj bie fi.; 6. 3uni 1871 eine allgemeine Ticnitinitrultien für bie«. unb baju 22. jjrebr. 1873 einen Stacbjrag, 10. 3uli 1879 ein ©efefj über bie fionfulargeridrtibarfeit; ergängenbe Seftimmungen entbalten befonberi bai Seutj d)e öanbelägefetjbudj unb bie Seemannc-orbnung t>on 1872. ■Jcaäj ber 15'iitftehuug bei beutigen 2(mtei ber ß. Würbe baifelbe einem im fionfularbejirf an= fäfjlgen Angehörigen beä öeimatftaatei, aitc-bilfi-= weife einem Stngebörigen bei tetritorialftaatei, regelmäßig Mautleuten, übertragen 1 feg. 3Babl= fenfulu, Consules electi). 3)ie ftetige Steigerung ber fionfulargefdbäfte nur bai immer fiaMbarcr beroorgetretene drforbernii iurift. unb oerroal= tunge-techniieber fienntnifje bat jebod) neuerbingi babin geführt, an bie wichtigem Stellen Vcrufc- fonfuln au« beut öeimatftaate tu entfenben(ba= ber Consules missi), lockte bie riegtertiepe ober eine befonberi für ben SBeruf porgefdniebene VerbilMmg baben. SJerSlmtijtufe nacb, werben ©eneralfon* fuln, fi. unb Viccfenfuln untcridrieben. Tic leiuen jinb teile- ben Vi. ali £itfiarbeiter beigegeben, teil-;- für befonbere 93ejirfe »on geringerer S3ebeu= tung beiteilt. ®eneral!onfuln werben für ein ganjc« Staatsgebiet ober Seile beifelben ernannt, bcfou= beri trenn tiefe eine gewiffe Bölferred}tlidje (wie jigrrteu, trüber aud) Serbien unb iKumänien) ober ftaatired)tlid)e (wie Ungarn) Selbftänbigteit baben, unb rubren bie Tienftaufficbt über bie in ihrem JliuK-be-,irfe beftebenben fionfulate unb SSicefonfu= late. 2llle .H. bebürfen jur ,nibrung ihre« 2lmtc« aufnr ber Veftallung bei Staate«, für welchen fic ei fuhren, ber ßulafjung (bei ßiequatur, Vlacct) bei Serritorialftaatei. Sie oulafjung bangt, wo fte nicht bureb ftanbcl«- ober fionfularoertrag im nerau« jugefagt unt georbnet ift, von ber 3Bett>iIli= gung bei Territorialftaates ab, bereu Vcrfagung ohne befonbem @runb ieboeb eine Verlegung ber all' gemeinen Dölterred)tlid)en Veuchuugen fein mürbe. ,H., meldicn jugleid) eine biplomat. Vertretung über tragen ift, baben bie feg. (5'rterritcrialitdt (i. b.i ber ©efanbten; ben übrigen jinb nur beftimmte (hemtionen Pen ber ©eridbti; unb SßolijeigeWalt, feltener con öffentlichen abgaben unb Seiftungen in ben §anbel& unb fionfularnertr&gen }ugeftan= ben, mclcbe in biefer Veuebuug aud> bäuRg_ bie filaufel ber iDleiftbegünftigung entbalten. Selbft bie Unperleßlicbieit ber fionfulararebive ift nicht alb gemein, wenn auch übenoiegenb anerfannt. Ter Seruf bei fi. ift nad) ber 3)eutfd)en :Heidic-- geiet-.gebung, bai Sfntereffe bee- SReid)§, namenttxd) in Söejug auf &anbel, SBerfebt nur Sdüfiabrt, ju fd)ü^cn unb ;u förbern, bie Seobadjtung ber Staaticerträge 311 fiberroacben unb ben ängebörU Krtifet, bie man unter fi »etm gen bei SReicbi fomie anberer befreunbeter Staa= teu in ihren Angelegenheiten SRat unb Seiftanb ju getrdbren. SBeruflfonfuln fönnen nur folebe $erfonen toerben, »elcbe bai SReicbünbigenat be^ fil;en unb entroeber bie befonbere, für bie 'Ätleibung bei Slmtei oorgefd)riebene obet bie 311m übertritt in bie jurift. Sßrarii bcr einjelnen Sunbeiftaaten erfotbetlidje^tüfung beftanben baben, barauf min= befteni brei ,Vrhre im innern Tienfte ober in ber Slbnofatur unb menigften« jtoei ^abre im beutfeben Einilbienft befdjdftigt getnefen finb. Sie bürfen feine faufmdnnifcbcn Giefcbäfte betreiben, erbeben bie fionfulatigebübren für yfteebnung bcr 3leid?«= fafje unb finb befolbet. 3u SBabtlonfuln f ollen OorjugiWeife fiaufleute ernannt »erben, toelcbe ba« :Reid)«iubigcuat befif.cn. Sic bejieben ftatt bcr Sefolbung bie fionfulatigebübren für jtd); neben ihnen fann ein befolbetet fianjler angeftellt metben. 'JUlc fi. tonnen aber nur 311 ©efetjäften, melcbe leine obrigfcitlidie Hutoritat oerlangen, in ihrem 3lmt«' bejirfc foufularifcbe 9ßri»atbet)oEmdd)tigte (fion = fularagenteii) beftellen. Tic Statte betörte, in beuen Teutfcfclanb bureb fi. Dettreten ift, ftnb im älrtilel Teuiiche fionfulate 3uiammengeftellt. Tic butdj internationale Verträge gefieberten Stmtitecbte unb $f liebten bcr :Hci*«fonfuln finb: 1) Aührnng einer EPcatrifel über bie im S3e= sirte mohnenteu [fteiebiangebörigen; 2) bilicfcblie: Bungen, ÜBeurfunbung bcr öeiraten, ©eburten unb Sterbefdllc bcr ;Heidi«augehörigcn nacb beut ©efetje über (i'hcfdtliefning u. f. u\ Bon Vunbec-angehbrigcn im Sluilanbe Dom 4. SKai 1870 unb, traft befon= berer @rmäcbtigung, aud1 ber Sdjutigenoffen nad1 bem ©efefee über SBeurfunbung bei Sßerfonenftanbei r>om ö. gebr. 1875; 3) Segalifation bcr in ihrem älmtibenrfe auigefteQten ooer beglaubigten Ur= funben; -ii 3lu«ftcllung mit ihrem Siegel unb llntcr= fdirift geriehener geugniffe über ihre Ülmtc-hanc lungen; 5) 9lotariatired;te innerhalb ihre« Slmt«-- begirti für von :Heid'«angebörigen unter ficb ober mit /vvemben eingegangene iHeditigefcbäfte; 6) bie uid'tftreitige Juitis bei in ihren Slmt-e-bcjirfen üegen= ben Verlafjcnfebaftcn »erftorbener 9leicb-;-angcbö= riger wegen Jlbmefenheit ber näebften (rrben ober au« äbnlicbcn ©rünben; 7) Setoithing von 3U= ftellungen jeber Jlrt innerhalb be§ SlmtSbejirfi an fid? bort aufbaltenbe Verfetten; 8) 3lbhörung non Beugen unb (iibceabnabme, jeboeb nur traft be= fonberer @rmäd)rigung bur6 ben Seicbifanjlet; 9) 3Setgleid)iDermittelung unb Scbiebc-ridncramt in SRecbtiftteitigfeiten »on ^eiebc-angebbrigen; 10) rellc (5i»il= unb Strafgerid)tibatfett in Sänbern, reo c« bureb öertommen ober Staat«nertrdge ge= ftattet ift, über bie im Jurübütionibejitl be» Ä. ficb aufbaltenbcn ;"RcidK-augeberigen unb Sdnifi: genoffen nacb bem JReidK-gefeb, über bie fionfular= gcrid)t«barfeit iiomlO. Suii 1879; 11) Sluiftellung unb aSifterung oon Valien für im 2lmt«bejirf ficb aufbaltenbe JReicb«angel)erigc; 12) ©eroäbrung ton SWitteln gut SDlitberung augcnblidlicber 9Jctftänbe ober gut Müdfebr in bie £>cimat_ an Üicicbsangebö: rige; 13) Untcrftütuing ber Sdnffe ber ;Keicb«rrieg«= marine unb ihrer Veiatniug, aueb (sinfebreiten bei ben Crt-;-= unb ßanbeibebörben jur 3Siebcrbabbaft= Werbung beferrierter Vcanufcbaften; 14) 3nan= fpriutuabmc bei Veiftanbe-o ber ßriegifcbiffsbe: fehl->haber 311111 Schule ber ton ibnen bienftlicb ju oertretenben Jntereffen; 15) überwadntng berS3e= obaebtung ber Wegen ivübrung ber ;Keicb«flagge ißt, finS unter 6 aujjufudjen. Konsularagent — Sonfutnöereine 595 bi'iU-bcntcn Kevinen; 16) für bie öanbetemarine finb jie im ßafen ihrer SRcfibena bie 3>tufterunfl& bebörbc unb üben bejüglict) ber baju gehörigen Sajiffe bic Sßotiäeigetoatt. — SBgl. i'iartens, Guide diplomatique (5. Eufl., bearbeitet Don©efffen, £pj. 1866); flönig, »anbbueb beS beutfehen .ttonjular mejeus (4. SluSg., 53evl. 1888). Stoitfularageut, 1- ffonful (in ber EReujeit). Sfonfulorbtpittrfiuit, römijcbes, f. 3)tptDcbon unb Xafel :_(S t f e n b einarbeiten, jjig. 5. ftojtfulärgar&c, i. Sllte Garbe, ["licujeit). ftoufulargcridjtcbrtrfcit, f. ffonful (in ber fti>itiitlnrntiiu;,i'ti (tat. nummi eonsulares), gamilieumünzen, bie jur 3eit ber SRepubttl ge= praeiten rotn. [Dlünjen. 3n ben Umfcbriftcn finb bie Aamiliennamen ber ffonfutn, oft auef) mir bie 3": namen auägebrüdt. — SBgl. ©oben, Description generale des monnaies de la Republique romaine (5Bar. 1857); Babelon, Description historique et eni-onologique des monnaies de la Republique romaine (2 33be., ebb. 1885 — 87). ffonfularucrträge, f. Honful (in ber SReujeit). ttout'ulat hat), bie SBürbe, Stellung unb 2lmt§= bauer eines! ffonfutS (f. b.). 3>n granrretd) nennt man ff. ba§ bind'' Napoleon Bonapartc nad) bem ©taatSftreid) Dom 18. SBrumaite be* 3- V[IL (9. SRo». 1799) eiuaejübrte unb bis ;u feiner ©abl jum Maiier d.s. ÜJcai 1804) geltenbe Sjtegienmg§= föftem. (©. granfreidj, 33b. 7, 6. %.) Jioufitleiu Hat.i, Berater, namentlich, foDtel tote 3fted)t§anroatt ( SR e cb t s E o n f u l e n t ) ; über Eh, ir u r - gifebe ffonfulenten f. b. ftonfült (bat. consultum), 93cjd)luf5. Koiifultiitiou (lat. ), Beratung, befonberä bie •Beratung, mehrerer ätjte am ffranienbett. Sie eim meinen 3ufammenfünfte toerben Konferenzen ober Consilia medica, ber binzugerttfene 2lrzt loirb i\ o n : filiarius, ber bebanbelnbe Crbinarius ge= nannt. IDodj braucht man ba§ SBort ff. häufig auch fd)led)tbin für bie Befragung eine; älrjteS. Üonfultiercti (lat.), ju »Hat sieben. KouiiiltimubcO"l)irurgcii, Autoritäten auf bem Gebiete ber (ibirurgie, meldie im ffriegSfalle bev gelbatmee beigegeben »erben. 3hre rein nuffeu= fcbaftlid) = ted)iüjcbe Ibätigleit erftredt fid) auf bie Berbanbpläfte unb mobilen Sajarette. 3u ber Dtegel befinbet fid) je ein fonfultierenber (Ibirurg bei jebem mobilen Slrmectorp». Qu unterfdjeiben oou Gb> rurgifchen Konfidenten (f. b.). [tion (f. b.). ftonftim (ital.), Berbraud), fooiel roie ffonfum= 8 ouf iiineiit (lat.), Derjenige, ber Güter !ou= furniert, f. ffonfumtion. [brauchen. Sonfumicrcn (tat.), aufzehren, oerjebren, üer= Sonf ummieten dat.), jufammenreebnen; ooll= enben, ttolljieben; baoon baS ©ubftanti» ffon^ fummation. ftoiifumtibüien (ueulat.), Sachen, meldte burd) ben bcftimnutugSmäfzigen Gebraud) aufgezehrt ioer= ben, loie Nahrungsmittel, Xabat, Seife. Jlottfumtioit (lat.), im roeiteften Sinne ber rafebe Berbraud) unb bie allmähliche Äbnu&ung ber nnrtfdiaftlidicu Güter, fei e§, baf; fie unmittelbar zur Sflefriebigung menfdjUdjer Bebürfnifjc (Genufi= rerbraud)) ober als .Uapitalgüter erft mieber (mr Herstellung oon Genufigütern oerroenbet roerben C^robuttiöoerbraud)). 3m engern unb fprad)= gebräudilidum Sinne bezeichnet Ä. jebod) nur ben Sßerbraud) ber elftem 2lrt, toeil burd) ihn allein eine eigentliche SSertgerftörung ftattfinbet. Bon SIrtifet, bie man unter fi Denn einer SDJ einung Sfonf um tio n fpridit man, toenn Güter ihren 2Bert bureb ben SSJecbfel ber meufd) Kdfaen Sebätfniffe gan-, ober teilmeife oerliereu, j. 35. ÜJlobeattüet. Sie ff. fauu fid) bei bev aufser= orbentlidjen unb immer mebt june^menben iliannig faltigleü ber menfd)lid)en Bebürfuiffe an fid) in-:- lln begrenjte entmideln. x\u 3Birtlid)teit ift jebod) ber .HreiS ber ber [Blaffe ber BeoiMteritug jugänglidien Güter ;u jeber >$tit ein befdn-dnlter. diejenigen Güter, bic nadi bem jeweiligen Hulturuiftanbe aud' für bie unbemittelten fflaffen ber Beoöllerung alv uneutbehrlicb gelten, bilben bie Gegenftänbe ber eigentliopen [IRaffentonfumtton. Jhneu fcbliefeeu fid) bie Gegenftänbe beö Bolf'Murue an, 311 benen namentlich foldie 3cahtung8= unb Gemifiinittel ge= hören, bie nid)t als eigentlich, unentbehrlich gelten, aber ber ffliehrjabl ber Beoöllerung nod) erreidv- bar finb unb tfr/atfädjlid) in großen SKaffen fon= furniert loerben (mie $\xdtv, labal u. f. ro.). S)ar= über hinaus beginnt bas Gebiet ber £uruSfon= fumtion, bic in ihren 2lusroüd)fen ;u einem ocr= loerjlichen [Raffinement ber Genüfje führt. Sie üüffenfcbaftlicbe Behanblung ber ff. ridjtet fid) in ber neueften 3^ü hauptfädmd) barauf, burd) eralte (Erhebungen bie abfolutc unb relatioe Gröfjc ber Ausgaben f eft.niftelleu , bie in oevfd)iebenen 6djid) ten ber Beoöllerung auf bie öauptjroeige ber ff. ("Jiabrung, SSÖohnung, fileibung, öeijung u. f. >o.l oerroenbet roerben. Sic ff. ift ber eigentliche 3roed ber ie R. auch auf bem jyeftlanbe, namentlid) in Tcuticblanb, 6fter= reich, gfranfteia), Stalten, Belgien mit SoQanb vcv breitet. Jn Tcuticblanb gelangten bie S. unter Dem (5influf? ber öon Stbulje=Teli|?ich eingeleiteten ©enojfenfd)aft3beroegung nt einet großen äu§> tohnung, wenn fte auch hier neben ben Rtebte genoffenfdjaften erft in jroeitet ßinie erscheinen. Jlamentlut) iür bie ilrbeitertlaffc bauen fub bie .H. alä iebr pprtcilhait eintiefen, intern fte größten teil§ ihren SJBarenbetrieb außer auf NJiabtungs= unb ©enußmittel andi auf anbete ©ebtaucb§gegenftänbe, 8eleud)tung§=unb£et3ung§materialten,Rleibung§: itüde, §au§getäte u. f. ro. ausbehnten. (5'ine be= fonbete älrt pon .H. bilbet bet 1884 ins Sehen _ge= tretene Teuticbe DffijieiBetein (f. 9Batent)au§ iür Strrnee unb 2Rarme), ber namentlid) bie billige S3e= fcbaffungbermtlität.S3el[eibungö:unb3lu§rüfrungg: gegenftänbe bejnectt älud) bet Teuticbe SBeamten= oetein wirft in gettriffem Sinne al§ Ronfumoetein, intern er feinen 3Jlitgliebetn bei geroiffen 8iefetan= ten eine ^reisermeißigung peridvifit. 3n ter :Hegel roirb ta§ (3efd)äft ter ,H. in bet 2lrt betrieben, taR tie ititgliebcr bie in ben Sagetn be§ Beteinä entnommenen Siöaren bar ?u ten ge= ipöbnlicben Sabenpteifen bejahten unb am 3abte§= [eblufj eine nach bem ffiette ber pon jetem getauften SBaren bemeffene Sioibenbe erhalten. Janeheu be= ftcht tciltpciic noch ba§ fog. iltatfengeicbäft, intern bet Setein mit jyleifdjetn, SSädern u. f. tp. ein 2tb- femmen trifft , nadi welchem biefe ten ilUitgliebctn einen :Habatt bewilligen unb pon betreiben Statten in ;-|ahluug annehmen, tie ter Sßerein gegen bar einlöft: boeb ift bie§ ©efdjäft »telfadj in iUißfrebit getommen, roeil tie Sütglieber finten, baf; fie oon Ben Vieferanten roeniget gut bebten! »erben al« ba§ übrige SßubliEum. Tie .Honturren,? ter 5t. bat in ten testen fahren mehrfach ui Sßtoteften feiteu-> bet .Hleinbdnbler unb öanbtoertet geführt, roelcbc etaatsfebut? unt möglirhft ipcitgebente SBeiebrau- Eung ter R. »erlangen. Turcb iHeidH-gefet? com 1. SKai 1889 (§: 8) nuirte benimmt, bafs R. im tegel= mäßigen ©efdiäjtsPeifebt SBaren nur an ißerfonen oetfaufen bfitfen , lockte ate SKitgltebet ober bereu Vertreter betannt finb cter fich als fclche in ter bureb tas Statut Dotgefd^tiebenen Söeiie te(iiti= mieten. 3m Snteteffe bet atbeitenben .Htaffen ift jetenfaUs nur tie görbening unt roeitere SSetDoH: femmnung ter R. ni trünichen. Sine Überficht über bie Pntrridluua ber beutfdien H. giebt nadi= folgente Tabelle. 34t Sa a CS SC? oa „Kl ii yi'lii = 1 El c: = 1S65 157 34 6647 67 8 50 925 28 1870 354 111 45761 -IS 151 546 9008 451 1875 61! 179 9805S 2912 503 2430 22 705! 1258 1880 645 193 94366 3177 1036 2885 30 m.vj 2o4s 1885 e,ii 162 120150 3313 1736 2892 35 137 3027 :<■> 263 215420 4301 2237 4105 57 044 5078 l^'.il 1122 302 229126 Hr.l 2361 4788 63 293 5156 1892 - 2174 5520 67 2011 5691 Ter gtöfste teutfebe, bet SBteälauet Ronfumoetein, .white 1893 34326 lüitiiUeber mit einem Umfah fön 9,13 SKifl. SBl. unb über l 3Rill. 3JI. SÄcingeroinn ; Umfaß uon 1866—93 über 109 SKill. SK. ®et Umfang ber fi. in ben übrigen , in 93etrad)t tommenteu europ. Sänbetn ftellt fieb folgenber= maficn tar: Santo 3abt M I s == = §28 ^ w - 'S = ES-" ©nglanb . Cfterveid) Statten . . /pcllanö . 1891 1 SU 2 1SSS 1889 1886 ? Il624,1198 369 942 ? 1 ? 236 165 53 201 681 174 ? 33 25 ? 265 170 ? 16952 1136 362 971535 ? 16 874 ; 8 821 238l| 95 480 9 ? 266 9 3n Belgien befinteu fich tie meiften R. in ten Öänben terfeciatiftifeben Arbeiterpartei. 3>on tiefer Mxt befteben etroa 55 R., pon teneu ter gröpte ter SSootutt ;u ©ent ift; pon ten niebtfocialiitiiehen R. ift ter gtöfjte tie aSollSbelan« ui ©ent mit 8500 3Rit= gliebern i. ^. 1889. — Sgl. @ug. :)(ichter, Tie R. CSert. 1867); Pfeiffer, Tic .«., ibr SBefen unt ÜBirten (2. .'luft., Stuttg. 1869); öolöoafe, The history of co-operation in England (2 Wtc, 2ont. 1875—79); a: Schieitcr, Jaicbenbucb für S. (Spj. 1883] ; Etflget, Tie @twetbä= unb SEBittfcbaftä; genoffenfdjaften in ben einjelnen Sänbetn (Jena 1892); Sehend, Jabrec-beridne über bie auf Selbft= bilfe gegtünbeten teutfeben Stroetbä= unt 2Bitt= (dmftägenoffenfdjaften (Seipjig). ftoHi"um,',uct'cr, f. iH-rhrauchejuder. Montagioii dat.), Jtnftedung (f. b.); fion = tagiofitdt, bie Jlnfteduug?fähig£eit einer Mrant heit; tontagipÄ, anftedeut. (S. Äontagium.) Sontagiunt (tat), lliehrjabt Kon tag ten, älnftedungeftoff, im ©egenfa^e jum 9Ria§ma (f. b.) ter fpecifiicbe Stoff, ber fieb bei geroiffen .Hvanlheiten im mcnfchlicbeit ober tierifeben Orga= ni3mu€ etjeugt unb beffen Übertragung auf gefunte gnbipibuen eine gleicbe Sttranfttng ber letsfern jut Jotge bat ( f. Slnftedung ). Tie Qtit äroifcben bei erfolgten Stnftecfung unb bem elften auftreten frant= bafter @rfd)emungen, tie Intubation (f. b.), bat bei ben perfdnetenen Eontagtöfen .«rantbeiten eine febr betriebene Tauer, bei dbclera unt 3)Jilj= btanb böcbfteng 3, bei Scharia* 4 — 7, bei Slattetn unb ÜHafetn 10 — 14 Tage, bei epphiliv' ettoa ■2S Jage u. f. ro. ÜRaaj ben altem kehren finb bie fi. entrpeber fire ober flüchtige; fire, trenn fte nur mittels fefter oter flüffiger Stoffe , an betten fie feftbaften ((fiter, Stubleutleerungeu u. f. ro.), übertragen roer= ben tonnen; flüchtige , »penn fie fub auch gas= förmigen Stoffen, alj'o ;. Ä ber ausgeatmeten ßuft, ber ÖautauSbünftung, mitteilen unb alfo mittels- ter oon ihnen gefchtpangerten V'uft anfteefen. Tie (5ntftcbung*art mannet .«. ift noch uns betannt. Jc "achtem tie R. eine größere ober ge= ringere Tauerbaitittfeit haben, fpriebt man pou ibrer gröfiem ober geringern Tenacität. Sub- podenltnnphe fann man ein Jahr unt (finget, ein= getrodEnet obet unter lufttidnem S8etfcbluffe, auf= hoben, ohne baf? fie it/t Stnftetfungioetmögen uet= liert. jjn .iimmeru, in lpeldieu Rtanfe gelegen hatten, bie am erauthctnatifchenJpplui* litten, erfolgte noch Stnftedung, nachbem tie Aimmet fteben ilionate teer geftanteu hatten; taä ©leichc ift oon ccbarlach unt 5(rtitct, bie man unter S nevmiftt, finb unter ff aufjitfudicn. itoiitafiou — ftontant 597 öon bet ©ipbtbetiti* bctannt. S)ie aufnähme be§ it. feitens bet ©efunben fann auf ocrfducbcnc SBeife gefcpefcen, je nadibem bg8 R. fir ober flüdjtig ift. So gefdnebt bie ätnfteefung mit bet Stipbilis bunt Heine Vetlefcung ber öaut ober ber Schleimhaut bor uatün lidjen )>ijb(en in bor 9!äbe ihrer cfjnung. ©agegen erfolgt bie Slnftedung mit SBIattern, SDcafem, Sd)at= Ln-b/.Hcucbbuften oetmutKd) burdi bie Zungen, wa bei inbes bas1 fi. aud) bunt fefte ober flüffige Stoffe auf bie $aut unb bie Schleimhaut übertragen wer: ben fann, ;. 33. beim Stnpfen ber .Kubpccien. $n welchem Stabium ber fentagiöfen .Hranfbeit baS ff. erzeugt wirb, b. b. mann bie Slnftedungsfäbigtcit am gröfjten ift, ift nur wenig bctannt; bei üDlafern, Sdiarlacb unb Vorteil cor bem Sluäbrud) be§ 6jan= tbem* unb mägrenb besjelben, bei Sppbus' unb iSbolera ipabrfdieinücb wäbrcnb ber 3eit ber reicl)= Itcpen Stublentlcerungen. Arüber hielt man alle anftedeuben ober 3nfeftton§= trautbeiten für bie SSBirfung rein djem. gafiger 5Bro= butte,roetcbe einen eigentümlichen ©ä'tungäptogeji im 33lute unb bamit eine fdmelle 3et)"eBung ber 33lut= unb .Worperlieftaubteile juryolgebabert feilten ( dient. Jboorte) unb fpracb fomit Pon©ärung*= ober 3111110= | tifdien .Urantbcitcti. Sie neuem gorjdiungcit haben bas .sSaltlofe biefer 2litjdiatiung ergeben unb bie fdjon im iliittelalter ausgesprochene 2fnfid)t eineä leben= ben M. (contagium vivum) beftdtigt, nad) ir>elchcr alle ^nfettionettantbeiten buvcb bie Slufnabme Heim fter Aliitroorganismen (Spaltpilze, Batterien) in bie 331utbabn entfteben, burch beren (Jinmirfung in ben orgunifd)en Subftanjen beS Körper» öjbnüdje 3er= fetmngeptoseffe eingeleitet werben, lote fie 3. 93. bei ber SUtobolgärung burch, bie Sporen ber öefe= pilje entfteben (parafitäre Ubeotie). 33efonbete§ aiuffetjen erregte in biefer Ve^iebung bic wichtige j (5'iitbedttng SaoaineS, bajj im 33lute fold)et Stete, bie am ÜRtljbranb (f. t<.) geftorben Waren, fonftant getpiffe ganj cbarafteriftifdje filiformen, bie fog. uRUjbianbbaciUen, porbanbeit finb unb bafj man mit bem foldje Vilsformen entbaltenben Vlut ben Sßügbranb auf porber gefunbe Jicrc übertragen fann. Später bat fobann öaEier in 3ena behauptet, bajj überhaupt jebc tontagibfe .Hrautbett bunt bie (I'inwanOeruttg eines ganj beftimmten cbarattetifti= fdien SJJiljei bebingt fei, unb fo 3. V. einen fpecifn fegen Gholera=, Vlattern= unb itipbuspU? bejdirieben unb abgebilbet; ebenf 0 feat Saliäbutfj 1866 bie(?nt= ftehuugber2Bed)felfieber auf bie Einatmung fleinfter, in ber Sumpfluft enthaltener pflanjlidjer Dtgani§= men, ber fog. ^almetlen, 3urüdgefübrt. Spaterhin fanben Obermeier (1873) heim SKücffaUtööbuä (f.b.) im Mute ber ffranfen eigentümliche fpiralige 33at= terien (fog. Spirillen), Klebä in ben äUembranen ber SipbtljetitiSftanfen fleinfte ftäbdjenfötmige Spaltpilse (Microsporon diphtheriticum), ;H. Modi in bem Eultourf ber Suiberfulöfen (1882) bie eigene artigen STubertelbaciUen unb in ber S>armfd)leim= haut ber Gboletaleicben (1883) bie fog. Kcmnnv bacillen (f. ßbolera, 33b.4, S.256a) unb wiefen biefe mitroftopifd) fleinftcn Spaltpilje als bie 2räger ber ff. ber genannten Kranfheiten nach. ®aäfelbe ift für bie Sßöämie unb bie übrigen fog. äBunbxnfefttonä: frantheiten erwiefen. Seitbem ift burch bie von ftoch eingeführten UnterfudiungSmetboben bie Sbatfadje JDer 33ejieb.ung fpecifif eher 93af terien 31t fpeeififchen Kranfhciten unumftöfilieb geworben. SDatnit fällt ber 93egriff pon 9t. im ©egenfatt 3U 5Ölta§ma weg, unb e3 empfiehlt fid) nad) bem 3ior= Sütitcl, bic man unter St um gang oon jBettenfoferS in ^>ufitnft bie fog. ,ü. als krantheitÄteime mit enbogener Vermehrung, bie alfo im .Hbrpcr beä Mraulen wieCer erzeugt werben, ju bejeid)nen, unb llliasmen jene, »eld)e fid) aufu-r bem Körper (eftogen) Pennehren, §u benennen. — Über bte Vernichtung ber R. f. Teeinjeftion. Vgl. Utile unb SSJagner, .siaubbudi ber allgemeinen Pathologie (7. Slufl., Sps. 1876); ©riefinger, 3n= fettionSfranlbeiten (2. Stuft., Erlangen 1864) ; hieben meifter, ^nfeftionetrantheiten (in 8iemfjen-j «§anb= buch ber Vathologie unb Jherapie», 2. iHufl. , 8p;. 187G); berf., Vorlefungen über fpecictle Vathologie unb Sl)erapie. 33b. 1: 3nfcftionwtrantbeiten (ebb. 1885) ; Slägeli, ®ie niebern SfJilje in ihren 33e,iiehun^ gen 311 ben^nfeftion-Jtrantheiten (Dcündi. 1877); 91. .Hoch, Unterjucbungcn über bie Ätiologie berSBunb= infettionefranfbeiteu (2w. 1878) unb in ben 3Jtit= teiluugen aus bem faiferl. ©cfuubbeitcmmt; 33aum; garten, 3ab.re§berid)t über bie gortfdjritte in ber Se^re Pen ben pathogeneu 9Jcifroorgani§men (33raunfd)w. 1885 fg.). Jlontnfiun (greh., «Stäbdion»), ein furjeS Zxo- parion (f. b.), ba« ben öauptgebanfen beä Aeter tag§ angiebt. 2ll§ gröjster dichter biefer be»ov= jugten 2lrt pon Sroparien gilt iKomano« pon (5'iueja (um 500). rtontnft (tat.), 33erührung. Hpittaftrlpftricität, f. ©alDaniätnuS. Sont(Jrtgöngc,f.(5r,lagerftätten(33b.i;,S.339a!. Houtnftgcftciiic, burdi .Wontaftmetamorphofe entftanbene ©efteine, f. Slietamorpbifdic ©efteine. MiMiinftgiiuiünutir, f. ©oniometer. Stontaftmctomor^t>ofcn,alle3H'ränberungcn, bie ein ältere* ©eftein burch bie 3^eriihrung mit einem jungem glutflüffig emporbringenbeu @ruptip= geftein erlitten hat. .viierher gehört u. a. bie 9Jer= glafuug unb grittung, bie pulfanifdie ©efteine (3. 93. SBafatte) fowohl an ben pon ihnen umfchlof= jenen 93rud)ftücren bes Dlehengefteini als aui) an U'p.tcrn felbft herporgerufen haben, ferner bie 3U'r- f otung ber 33rauntohle unb Steinfohle ui Slntlnw cit unb grapbitijdier Suhftau3 burdi 33afalt, ^ra= d)pt, SJtelaphtir unb Vorpbnr, enblidi bie Umwanb= hing gemeiner, bichter .Halffteine in fdineeweifu-n DJcarmor. Verwidelter Statut finb biejenigen Ä., bie nidit, wie bie obigen, burch ttoefne öihe, fon= bem burdi bie in ber glutflüffigen ©efteinsmaffe emporgefübrten überhititen SBaffet heroorgebraebt worben finb. Sie finb 311m Seil oetbunben mit bet Imprägnation be* Dlehengefteins burdi fog. Hon= taftminetalien (©ranat, Vejupian, Sfapolitb, Spinell u. a.). Set^teres ift namentlich bort ber fjall, wo ßruptipgefteine Äalffteine butd)fefeen; ©rau Waden, Jbonfdiiefcr unb Vbbllite pflegen hingegen, unb 3Wat Dotgüglid) im Montatt mit ©tarnten, burch leRtere in .Ciomfels, 3tnbaIufU= glimmerfels, gtud?t= unb (Vledfdiiefer umgeWanbelt 511 werben (Vogefen, Stggebitge, ßatj u. a. D.). Sontaftmihcn, f. Stnfjmtnen. [Staft ftontaftluitf ung, in bet ßhemie, f. .Hatalntifche kontaminieren dat.), perunroinigeu, beftedten; bapon Kontamination, Verunreinigung. Stontänt (ital.; ftj. comptant), pet fontaut (frj. au comptant), fopiel wie per cassa, bar, gegen bare 3ablung. S5et 33arfauf heifat baher auch .Hon; t a n t f a u f. Sletto fönt ant ift gfeidihebeutenb mit netto Cassa (f. Cassa). — fi 0 ntant e n (frj. especes ; engl, specie ; ital. contanti) finb im allgemeinen Van geib jeglicher 9lrt; man wenbet aber biefe 93e3eid)= Bt, finb unter 6 auisujudicn. 598 Mtmteimüeren — föontermeffer nung rwrgugeweife im überfeeifdjen Berfebr auf nu§= lanb ifcbc Blünjferten an, welche nictjt als unmittel-- bareS Zahlungsmittel gelten, Jonbern als 5?arc be= hanbelt werben, ;. B. mejit SjJiafter, fübamerif. Tubionen u. f. W. Taher .Hontantenarbitrage für älrbitrage (f. b.) in fremben SJcüngf orten; .Hon tantenconto, ein Uonto über Joldje [Ölungen, ireUhcs für bie cingcbenben ftontanten belaftet, für bie begebenen erfcamt wirb ; ftontan tenli ft e , S8er= •,eid)ni« ber auf Skiffen gelabenen Giengen aus: tänbiicber üDtünjen. ftontrmuicrcii ilat.i, »erachten. nontcmplation (tat.), f. Beicbauung. ftonrctnporär (neulat.), gleicbjeitig. fiontemtion (tat.), öeracgtung. Sonrcnticrcn m;.i, befriedigen, mfrieb enftellen. Montentiuucrliausc, in ber Chirurgie folcbe Berbänbe, welche bei .Hiiodvubrüchen entroeber an unb für fieb ober unter .ledt)t befilierte Saufgräben beS 3ln= greifers 51t beftreicheu ober beim »eitern Vorgeben ui umfaffen. ff. unb ein mirffameä iDltttel attfoer SSerteibigung; in ausgebebntein SDcafje tarnen ff. bei ber Belagerung bou Scmaftopot 1855 jur 2ln= ftontcrbalancicr, f.SBalancier. [rocnfcung. ftontcrbnnoc ifrj.l, im Belterrccbte bie3u= fut/r Ben unmittelbarem Kriegsmaterial an einen .Hriegführenben burdj bas Ben bem anbem befetste ©ebiet ober auf beber See, bann auch bas jugefübrte [Material (Kriegs f enterb anbei. Sie noctj in ber Bariier Secfriegsmttbeflaratiou Bern 15. 2lprü 1850 if. Seebeute) aufrecht erhaltene B>egnahme auch ber neutralen Uuterthanen geberenben ober an ©orb neutraler Schiffe öorgefunbenen ft. (f. 5)urcb: fuebungsreebt) fällt nicht unter ben Begriff ber Strafe, ba ber neutrale Staat nicht gehalten ift, feinen Ünterthanen ben .«anbei mit .Hriegsmitteln ;u unterfagen ober ihn \u oerhiubem unb bie 3u= fuhr, wenn fie ihre Beftimmung erreicht bat, nidtit mehr gecibnbet Werben tann. Sie SDegnabmc ber ff. unb unter llmftduben auch be§ neutralen Schiffs, welcbeä fie üibrt (f. Biifei, ift eielmebr eine »ölfer= rechtlich juläffige >>anblung ber Selbftbilfe. Ulis mittelbares Kriegsmaterial fallen unter bie .H. folchc ©egenftänbe, welche nicht nottoenbig ober »orwic= genb jur Sriegfübrung beftimmi, aber nach Sage Ber Umftänbe geeignet finb ihr ju bienen. Tahiti gehören 3Jferbe, Scbiifsbaumaterial, in neuerer 3eit aud) Kehlen, SebenSmittel unb befonberä ©elb. 3)aä beu'ig« Böltenedn hat es aufgegeben, ben .Hreis tiefer ft. befümmt }U umfdn'eiben. ,x\m , ; o U ft r a f r c ch t e Berftcfjt man unter ft. bas Unternehmen, ©egenftänbe, beren (Fin=, 2lu*= ober Turcbfubr serboten ift, bieiem Verbote mmiber ein , aus; ober buvchutiübreu. 3m beutfehen 3"Ugcbiete Wirb bie ft. mit ber Konfination ber Berbotswibrig ein-, aus; ober burchgefubrteu ©egenftänbe, fowie mit einer ©clbbufee beftraft, bie, fofern nicht in be= fonbern @efe|en eine hebere Strafe feftgefeftt ift, bem boppeltcn SBerte jener ©egenftänbe, unb wenn fold'er nicht 30 SR. betragt, tiefer Summe gleieb= lommen foll. (S. S*lei*banbel.) Soittcrbarrcricn, Batterien, bie heim görm= Beben angriff (f. b.i benimmt fmb, biejenigen Sinien ber Sefefrigung ui befampfen, welche ben ©raben= Übergang unb eie Brefaje befdjiefjen tonnen, alfe Borncbmlich bie planten ber baftionierten sront (batterie pour onitivhattre les rlanesi. ,N\iu Bau: banfebeu -Jlitgviff-M'oitem mürben bie ft. auf ber ©tacisfronung angelegt. Jtontfrect'artic ifri.), bie bem Slngrerfer ;u- nädjft liegenbe äufjere Belebung eines .iöinbernis grabens. Jfn ber ,"\elfbefeftigung giebt mau ihr möglicbft fteile Einlage, in ber permanenten Be= fejhgung bei nähern ©raben boppelte, bei trodnem ©raben gonje Jlnlage ober, neuerbing» faft ou§= fd)Iief)lid), SÖcauerbefieibung (f. 5)ed)argenraauer). an einzelnen Stellen legt man hinter biefem Stauer* Werl Staunte an jur iviantierung bei ©raben» als :Heoerstaponnieren ober jur Turcbführung bes äciuenfrieges als 'Jjcineneorhdufer. ,\n altern geftungeit finbet man (f. darnots Sefeftigung§= manierj in @rbe mit flacher Einlage geführte ff. Sontcrf ci i'eom frj. contrefait, b.h. nadvtemaebt), Sbbitb, Bilbuis; ffonterfeimünjen, f. ffonter= fettmüngen; fonterfeien, abhüben, malen. Äontcrfcftmünjcn, ftontrafeft=, ffonter-- f e i m ü n \ e n , frühere ÜRebaiUen ober Sd)auntaiuen, bie auf ber einen Seite bas Bilbnis eines dürften ober fenft einer hohen Berfen jeigten unb als ©nabenbeweife eerfchentt mürben. Sie finb oft oBal unb gebeutelt unb mürben an .«alsfetten getragen. iS. ©nabenpfennig unb SDcebaille.) Htiiitergalcipp, f. ©alepp. Jlontcrgarbc, ein in altern Jefrungen Bor= fommenbes üluftenmert, beftebenb in einem um bie 5acen ber Baftions unb DiaBeüns parallel herum: laufenben ©all, ber ;ur ©efchüRaufftellung [Raum gewahrt, ^ftein berartigerSBall nur jur Infanterie: Berteibigung eingerid)tet, fo heißt er ßouBreface. Äontcrmanbicren ifrj.l, ©egenbefebl geben, eine Slnorbnung iurüdnehmen, abbeftellen, abfagen. Sontcrmnrfc ifr;.), ein ©egenftempet, mit wet Aem jumeilen ©elbftücfe eines anbem SanbeS Ber= feben mürben, um fie baburd) im eigenen Sanbe 3 um gefelüuaf.igeu Zahlungsmittel ju machen, aud) um DoQwicbtige SRünjen taburch bou geringhaltigen tenntlidt ;u mad)en, .öäufig finbet mau bie 9iot= unb Belagerttugsmünuni (f. b.i abgeftempett, beren SBert iut baburd) erhöhte. Umfaffenber ©ebraueb mürbe Bon ben ff. mahrenb ber ,',eit ber fftpper unb SBipper (f. b.i gemaebt. 3tucb unter im antiten 3Rünjen frnben fid) viele mit ©egenftempeln, ebenfo unter ben neuern, namentlid) überieeifeheu SJlünjen. Sann be;eidniet S. audj ben .Hentrollftempel auf SSBarenbaäen, clt unb Silberwaren, ferner bie BeredHigungsmarle uim äBiebereintrirt in ein Theater, ffonjert 11. f. ir. für biejenigen, bie bas Sofal jeitweitig Dertaffen, enblid) bie betrügerifetje ffennung (f. SJ5ferb), bie Wofetäufdjet in ben 3ähnen alter 1-ieree erjeugen, um bie Jiere jünger erfebemen Moutermnrfd), f. SBeberei. [ju lallen. Äontcrmcffcr ber Sd)ermafcbme, feeiel wie Sieger [f. Slppretur, SBb. 1, S. TiJ3a). Strtilel, bie mau unter fi oermiBt, fint) unter 6 aufjujuc^en. ftüittermine — Äontienutg 599 ftontcrmine, ©egenmine, im SBtilitfirtoefen, f. Saline. 5$n ber S3orienfprad>e bezeichnet S. toie= ienige Spetulationspartci (SBaifjterS, 3i?er) im 3eih gefcbäft, weldic auf einen beftimmten Sennin Söaren ober (fffeften «in blanco» ober «ä decouYertsJoerä fauft, um fieb fpäter ju «beeren» (f, gijen). Sie ffi. jtüftt ihre Operationen auf bie Vermutung, baf bic- jur Erfüllung bes «Engagements», b. i. in biefem walle bis jur Siefenmgsoerpflidüung bej. 311 biefem Seitpunft baS Sngebot qrcfjer als tic 9-uicbfrage fein roirb. Sie fpeluliert mitbin auf einen ;Hüdgang ber Wurfe, ben fie burd) ibre «abgaben in blanco» fogar mit bercorjurufen fudjt unb aud) als eine roobl ju beaebtenbe SBamung vor überfuerulationen glcicb= fam anjujeigen pflegt. SnbererfettS aber fd)afft fie burdi il)r «SedungäbebürfniS» bei rüdläufiger Kurs-- beroegung unb fallenbeu Streifen eine Jcacbfrage naeb ben burd) bie ©cfcbäftsftodung entwerteten 2Baren unb Effelten, woburd) fie ganj befonbers in Seiten oon 23brfen= unb öaubelsfrifen, eine« fog. >Mrad)s», einem abermaligen ßurSfturj ber in gjjrage tommenben SBerte corbeugt. Sie »erminbert bierburd) bie SBerlufte beS Vublrtumä uub »erteilt biefelben gleidjmäfjiger über ßaöitaliften bej. SBa= renbefiijer unb Spetutanten. Cbne bie S. würbe bie Spetulation (f. b.) ihrer toirtfd)aftlid)en SRolIe, bieEutmidluug ber Surfe regelmäßiger 311 geftalten, nicht genügen; ebne fie mürbe bie ©örfe ber ibr ge= ftellten 2lufgabe, «ein ftänbiger AUarft» 3U fein, nicht entfpred)en. Sic Sllögticbteit, an ber Sörfe in blanco »erlaufen ju binnen, ift »on befonberer SBidjtigfeit bei 8ie= ferimgsgcfd)äften nad) bem 2luslanbc ober beim Import »on SBareu, um fid) gegen ben SRüd'gang ber fremben Valuta ober gegen ben iRücfgang bei 5Sarenprcifes ju fdjütsen. Verlauft 3. V. A in Seutfcblanb an B in JKufclanb SBaren, beren Ve- jablung in ruff. SBäbrung brei ÜJlonate nad) 2tb= fd)luf3 bes ßauf§ erfolgen foll, fo wirb A SRubeh noten auf 3eit ober einen Sreimonatswecbfel auf einen ruff. Vbrfenplak »erlaufen, mpfern er ben beim 2lbfd)luf; bes ®efd)äfts notierten Mubelfurä in feine Halfulation gesogen bat uub in ber Valuta nid)t 'ifpehilieren» will. 2)can fagt, A «»erlauft» Effelten ober SÖareit «oor», bie er laut tocbluMdjein erft fpätcr erljält. Sreten fokte Operationen im gröfjern Umfange auf, fo fann am SRarlte eine fi. beroorgerufen werben, obne bafs ein eigentlid) fpe= fulatioer Jattor oorliegt. Sie im Sinne obiger Sarftelluug toirfenbe fi. bat mirtfdmftlid) ibre oolle Berechtigung; oermerflid) unb fd)äblid) ift fie ba= gegen, wenn fie als eine Entartung bes Spetula= tionstoefens aus blofjem Vörfenfpiel t)er»orget;t ober burd) Verbreitung falfdjer 2iad)rid)ten eine Sursbeeinfluffuug berbefmfübreu fud't. Kontermutter, f. Schrauben. SontctPtöcr, f. ©egenorber. ffontcrtmrnbc, f. ^arabe (beim fechten). Sontcrpartie (fr,?.), fooiel loie .Kontrabud) (f. b.); in ber ÜJcufil ©egenftimme ober jioeite Stimme, im engern Sinne in ber franj. SJcufif fo= oiel mie Sit Sontcrtmttä (fr?., fpr. -püib), ©egenbrun= neu, (Segen fd) ad) t, im SDttnenraege »orberettete llcinenlammern bei 5>crteibigers , bie gegen einen Singriff bes SSetagererä mit Sd)ad)tmineii mirlfam toerben follen. Sn ben ber 2luejül)ruug feinblidjer Sdiachtmiuen günftigen Stellen über bem 35er= teibigungsminenfpftem ( f. S8erteibtgung§mtnen ) ärtifel, bie man unttr ft uevm toerben bereit» bei ber Srmierung leere 5ßufoer= faften eingegraben unb mit ben barunter liegenbeu ©aterien burd) Sobrlödjer in Serbinbung. gebracht, burdi bie im Sebarfsfalle oon unten l;er bie Sabung eingeführt roirb. (S. Sobrmincn.) M outerö 11 ti^en, © egenp un gen, ein ©ertu'ug, bas bei ber Verfertigung Don$ungen (f. b.) sum (5'infchlagen oon Sertiefungen in bie Srbeit§fläd)e bcrfelben bient, bie mittels beä ©rabftidjell nidjt leicht un~!} fdjön genug hergeftellt toerben löunen. Moutiitiui-, (fr;,, contre-danse, aud) contre- danse franc^aise), jcM Sejeidjnung für jeben iTanj, beffen Souren bie Sanier iredifelnb einanber ent= gegen führen uub wieber entfernen, fo bie Snglaife, (Fcoffaife, OuabriHe u. f. to. 3" ®cutfchlanb oer= ftebt man jebodi unter Ä. insbefonbere bie franj. Aorm jener 3lrt beS Sanjen», bie ben Flamen grancaife führt. Siefeg'rancaife ober biefer fran= 3bfifd)e Ä. roirb in ber [Regel oon öier (en carre), bisroeilen aud) oon fechs, adjt uub mebreru paaren (en colonne) getankt. Sie febr oerfebiebeneu Jon ren, bie bem Janjc eine grofse SRannigfaltigfeit oer= leiben, perteilen fid) geioobnlid) unter fedis Sbteü hingen (parties), bie befonbere Siamen (Pantalon, Ete, Fastourelle, Poule, Trenisse, Finale) führen. 3iad)bem ;Hameau 1745 in bem 33allett «Les fetes de Polymnie» einen H. cingefloditen hatte, ber ben allgemeinften Seifall fanb, rourbe er halb in ben Salons beimifd) unb »erbreitete fid) aud) allmablid) in bie Stanjlofale be§ Üolf'S. Seine gegenwärtige ©eftalt erhielt er im erfteu ^ahrjebnt bes 19. 3abrh. 5ßon granfreieb aus tarn er als ^rancaife nadi 3)eutfd)lanb. (Sine SuSartung bes Contre-danse ift ber Sa nc an (f. b.). 2tls Komponifteuoou .«.haben fid) befonbers Sölufarb, Dffenbad), jjob. Straufs unb feine Söhne ausgeseid)iiet. — Sgl. firüger, Sie all= gemein beltebteften Sontertanjtouren (Sßert. 1831). ffouteftieren dat.), in Sbrebe ftellen, beftreiten, anfechten; fonteftabel, anfechtbar. Muntert (lat.), ber ,;ufannuenhäugenbe Inhalt eines Sdjriftftüds; fiontertur, SJerroebuug, 23er= binbung, ^ufammenhaug. kontieren, f. Sontierung. Kontierte iöedjfcl, v-!öed)fel, bereu SBaluta burd) §8erred)nung einer 3'orberung bes Remittenten ( ,\nboffatars) an ben Jraffauten (Sfnboffanten) be- rid)tigt wirb. Saber im SBedjfel ober ^nboffament bie SBemertung: «3Bert in Dlechnung» ober «SBert perred)net». ttontierimii, im Seutfdjeu 3otIoerein bie an= febulid)cu ©roHbänblem bewilligte SBeoorjugung, ba.$ fie ben 3oll auf au§Iänbifd)e Sparen nicht fo= gleich 311 bejahten braudien, fonbern ihn einfttoeilen auf f ortlauf enben Konten belaftet (fontiert) er= halten, währenb bie unter Kontrolle ins Su§Tanb 3urüdgehenben ober nad) Stäbten mit öffentlichen 3iieberlageu gelangenben Partien ohne 2Ibgaben= erbebung oon ihrem (ionto wieber abgefdiricheu werben. Tiefe SSegünftigung geniefeen jene .Hauj- leute an allen .(lanbelspidScu bes ^olloereins, in Welchen fiel) ©efebäftshäufer befinbeu, bie einen er= beblid?en ,s>anbel mit fremben SEßaren nad) bem Sluslanbe betreiben Ibis 1868 loar bas nur an im "Diefjplatsen Setfljig, granlfurt a. 2)t. unb Sraun= fdiweig ber gaU, loci- OJlefsIontierungen). Sie erforberlidje, befonbere unb wiberruflidje Setoih ligung oon H., für welche 5id)erl)eit geleiftet werben mufj, erftredt fid) namentlich auf bie meifteu ".üiann= fafturtoaren unb aufjerbem auf SiefjpläBen auf alle ißt, fmi) unter E auijufncfycn. 600 ftontigimtioit — Kontingent Diejenigen andern Sßaren, für: loekbc nach, bei be= trerfenben SWejjorbmmg ein Nieficonto eröffnet mer ben fonn. Tic Vergünftiguna iftan gewiffeSDlengen: minima ber in bem betreffenben Santo oon einem halbjährigen liontoabfduufi lue- junt anbern }ur9lh= iebreibung gelongenben 3Baren gefnüpft, unb bie ßollgefälle bet kontierten Slrrifel werben bem Eonto= inhaber auf ein halbes Jahr frebitiert. ftontignatiou (tat.), SBatfenwerf, ©ebätf. kontinent (tat), geftlanb, hejeidmet im @egenfafs ui ben unfein eine über weiten Naum bin ungetrennt ausgebreitete, grofje Sanbmaffe, in Welcher jicb bet Sinfluf? be§ 3Meer§ nur bi§ ,ni einer gewifjen Entfernung bon ber ffüfte jeigt, toäbrcnb ftd1 im Innern in flimatijcber unb anberer S3e= .iiebung eigeutümliobe, von benen anberer ff. oer f(t)iebene Verhältuiffe gebitbet haben. (3. Srbteit) kontinental (neutat), ba§ geftlanb hetreffenb; Kontinentalmächte, bie Staatenbe§ Acftlanbes oon (Europa. ftontiuciitalflhnn ober Sanbftima, ba§ ffttma weit ausgebehntcr 2anbfldcb.en, bereu innere ietle rem (5'iufluffe bes Sfteerä entrüdt jinb, }eicb= uet jid; im allgemeinen burdi SDtangel an um ben fibir. .Hältepol bei 3Berd)ojan§f mit 65° •'• jabrlidier 2Bärme= fd)Wanfung feine größte S3erfct)ärfuttg erfährt. flontincutalfongrcp nennt man bie SJereinv gung oon Vertretern ber brit. ffolonien in Stmerifa, bie ."). Sept. 1774 in Vbilabelpbia ;ufammentrat, um gemeinfame Ntafuegelu gegen bie übergriffe bei SÜtutterlanbe§ ;u beraten. Vertreten waren alle feft= länbifdjen ffolonien mit Nusnahmc öon ©eorgia. Diadjbem er einen febr oerfebnlidi gehaltenen «Slppell an bie brit. Station» unb eine Petition an ben ffönig um Slhftellung ber Sefajwerben erlaiien hatte, trennte fid) ber .«. 26. Ott. mir trat in. Niai 1775 wieber jufammen. SnjWifc&en War ber offene ffampf uiufdien Englanb unb ben ffolonien ausgebrochen, unb ber ff. fab fut burdi bie Wtaäji ber ^erbdltuifie gezwungen, ohne gefeiuid1 baju autorisiert ;u fein, bie Seitung ^e^• 3tufftanbe§ unb ber gemeinsamen ~.'ln getegen^eiten ber 13 ffolonien ;u Übernehmen. "Jim •1. 3uti 1776 erlief? er bie Unabhängigteit->evilanuia ii. Declaration of independence) unb entwarf bar: auf bie fog. .Uoufbberationvartitel, bie 1. 'I'iär; l i>l in ffrafl traten, womit bie ÜBirtfamfeit beä ff. beeubet war. 1 1. ^Bereinigte Staaten oon Jlmcrifa.i ttrtitel, bie man uhut Sl denn — Sgl. (Mirtic-, History of the angin, formation and adoption of the Constitution of the United States (-2 Vbe., 3teuöort 1855—58). Montincntüliperrc, f. Montineutalfnftem. SontinentalfnftcinoberMontiuentalfperre, bie oon Napoleon I. getroffenen ^taferegelu, buv* Welche Snglanb oon aller SSerbinbung mit bem Tvcft tanbe GuropaS au§gefd)loffen werben feilte, um es auf biefe SBeife jum Arieben unb jur Itnertennung be§ im lltredner Arteben aufgestellten Seerecbtä ,;n jwingen. Tiefes cojtem begann mit bem Sehet Na- poleons aus Verlin oom 21. "Uoo. 1806, bureb ioektes bie brit. Snfetn in Vlorfabejuftanb ertldrt, aller 6an= bei unb SBertebr mit ihnen »erboten, jeher Sngtänber, ber fieb in einem oon franj. Jruppen ober bereu inubünbetcu beichten feanbe betreffen tafle, für Eriegägefängen, alle SBaren, bie einem Snglanbet utgebbrten, für gute SBrife ertldrt unb aller .öanbel mit engl. SBaren burebaus oerboten würbe, ©ig: tanb fäumte nidn, SRepreffatien anjuorhnen. Jim 7. .Viu. Jsn7 lourbe allen neutralen cebiffen Der boten , nadi öäfen }u fahren , bie Aranlreid1 ober beffen SBerhünbeten sugebörten ober unter beffen Kontrolle ftänbeu. ^ebes neutrale Schiff, Welches! biefe Sorfajriften oerleiu-u mürbe, feilte famt fei- ner Sabung fonfiseiert »erben. Noch ungleich brüctenber für ben neutralen .vuanbel War eine {Weite ÜBerorbmmg oom 11. Kon. 1807, burch Welche alle ödfen unb Sßlätje ^raurreidjä unb feiner S8er= hünheten in Suropa unb ben ffolonien, fowie über baupt iebes Sahb, mit bem trnglanb im ffriege be griffen unb oon bem bie engl, flagge ausgefchloffeu [ei, benfethen Sinfchränfungen unterworfen würben, als Wenn fie aufs ftrengfte blodievt wären, ^ugleid' ertldrte man ben Verlauf oon Schiffen oon feiten ber ffriegführenben an Neutrale für gefefewibrig. Tiefen Vefehleu folgten auch fran}öfifd)erfeit§ neue Sftepreff atien. Turch ein Tefret oom 17. Tei. 1807, bas burdi ein uoeites oom 11. Jan. 1808 uod1 eine ©cbärfung erfuhr, Würbe iebes Schiff, lochtet' Nation es attdi angehöre, fobalb es oon einem engl. Sduff oifitiert Warben fei ober ftd1 einer Aahrt nach, Snglanb unterzogen ober irgenb eine Sbgahe an bie engl, fltegierung gejahlt habe, für benationatifiert ertldrt. Um ben engl, fianbel befto fieberer }u oernidnen, erfduen fobann 3. Nug. 1810 ber Tarif oou Trianon mit enormen Sollen für bie Kolonialwaren, ber burd) ein uoeites Tetret oom li'. Sept noch erweitert nutrbe, worauf 18. Cft. bas Telrct oon Aontainebleau über bie Verbreu. nuhg aller engt. SBaren folgte, bas auch, in allen mit Aiantreich in SSerbinbung ftehenben Staaten mit mehr ober weniger Niobifitationeu oottjogen Werben mufjte. £ro| eine! im gropartigften Ntaf. ftahe organifierten Schmuggel! tarn bie Sperre ber tontinentaleit Snbuftrie alsSduiiimafiregel febr ;u ftatten. Tagegen waren bie erorbitanteu Vreife ber fioloniatwaren für bie SBeoötterung febr empfinblid\ — Vgl. ffieffelhach, Tic ffontinentatfperre in ihrer btonomifd)spolit Vebeutung (Stuttg. 1850): Jiontincii', (tot), Snthattfamteit Kontingent (tat), bas auf ben Sinjelnen C5'ut: iallcnbe, jtnteil, Veitraa, iusbefonbi-re (ÜKiti = tärtontingent) ber befttmmte Nntcil, ben bas einjetne SKitglieb eines Vunbes sum Vuubesbeer ju ftellen hat. 3m ehemaligen föeutfchen Sfteidje, beffen Drganifation auf einer S8unbe§oerfajfung beruhte, Würbe für bie Sruppeuitellung ber Neichs ftäube bie erfte Niatrifel 1422, bie 3ioeite 1521, bie ifit, iiuf unter (f ain'änfudjcn. Kontingentierung — ßontoforrent CGI Dritte, bie bann bis jut Sluilöiung beS Teutfcteu SReidjS in Kraft blieb, 1681 vereinbart. Sanad) botten Die SReidbSftfinbe jufammen 28000 Scann in aiir unb 12000 i'iann ju Sferbe als Simplum i Einfaches i jum JReicbsheere ;u (teilen. Tiefe Starte tonnte bei SReidjStriegen auf baS Doppelte unb Dreifache gebracht werben; im franj. Stiege würbe fogat bai Aüuffacbc ausgcfc-hriebeii. .Kleine :Reicbs jtänbe gaben oft (Selb ftatt bet 2Rannfdjaft. Tic 3eriplitteniug be§ Tcuifcben :Reichs ergab hierbei nntnberlicte fahlen. 3 c batte bie SRetdjiSftabt Sucbau lVj Snfanteriften, Die gibtiffm Bon ®uten= ;ell 3Va SRann Infanterie unb l/» Scann Kavallerie ,iti [teilen ; ;u einem fcbtoäb. .Hüraffierrcgiment tru= gen 61 :Keich->ftänbc bei. Dex :HbeinbnnD vei-pflieti tote Die ;,n ibm gehörigen dürften, auf 150 Guv roobner einen 'Plann ni (teilen. 3n Der Kriegs oerfaffung be* 3)eutfd)en SunbeS loat baS ff. in &aupt=, (frfatv unb SRefervefontingenten auf 1*/, Sßroj. Der Seoölferung feftgefteQt. 3m Icutfchen SReicbe fe|t fieb nacb Sttt. 03 ber iReicbsvcrfaffung bie unter Den Oberbefehl beS ffaiferS aufteilte Strtnee auS ben-' ff. ?ßreufsen§ unb Der mit ibm Ditreb fDcilit&rfonbentionen ver= bunbenen Staaten, fomte auS Den ff. Sacbfens, Württembergs unb SanernS iiifammeu. älufserbem loirb unter ff. auch in mebreru Jlrmeen Die 3abl Der alljährlich auSnihcbenbeu unD in Die Jruppen-- teile einjuftellenben iHetruten oerftanben, fobaf; mau i. S. in Aranfreich bon Dem :Rcfnttentontingent beS 3. 1894 rebet. — über baSff. bei ber Sranntwein= (teuer f. b. (33b. 3, S. 429a). Kontingentierung, bie gfeftfefeung eines be ftiminten Kontingents (f. b.); in Der ginanj; w i ij e n i cb a i t Die bauembe AcftjeRung ber auS einer beftimmten Steuer jabrli* ;u *,iebenben Summe, Die Dann nacb Den gegebenen ©runblagen auf bie Steuerpflichtigen repartiert wirb; bei Jcotenbah= teu Aeititelhing beS SetragS, über welchen hinaus 'Jioteu ohne Sarbecfung überhaupt nidjt ober nicht ohne Serfteuerung ausgegeben werben Dürfen. iS. Sanfnoten,Sb.2, S.376a.) über ben Segriff t>er ff. bei berSranntWeinfteuet f.b.(Sb.3, S.429a). Kontingent nuntiat), 3ufall, 3ufäHigteit (f.b.). ftoiuiitgcn/jiutntcl wirb ber unenbiidj Keine Söintel genannt, Den jwei aufeinanber folgenbe Zaw- genten einer Kurve miteinanber bilben. Jas" Ser= bältnis beS ff. 311m Sogenelement flieht Die ffrüm= mung (f.b.) ber Murre in einem ibrer5ßunfte au. Seieidmet p benffrfimmungSrabiuS, dsbaSSogen= element, da ben ff., fo ift ? = 5— ftontinuieren (lat.j, jortjepen; foutinuter = lieh, fortbaueruD, ftetig (f. Kontinuität); fon = t i n u i e r l i cb e r S r u cb , fooiel wie fiettenbrud) 1 f. b. ) ; Koutinuation, Aortietuiug; fontinuatio, eine gortjetjung bejeid^nenb. Kontinuität dat.), Stetigteit, in Der "Aliatbema tit biejenige 6igenfd)aft ber ©röfjen, nadj ber fie nicht atu- mabrnebmbar gefonberten Seilen ;ufam= meinteietu finb. Sei ®röfjen ucn biefer (5'iaenfcbait (lontinuierIid)e ©röfjen finD iKaum unb S^t) tann man Daher eine Seilung bis in§ Unenblicbe fortfeRen,rodbrenbbeiDenbi*iretenGrbBen(3abl= arcpeni eine Seilung nur bis uir Einheit ntöaticb ift, menn nicht ber Segriff be§ ©ejdblteu 1 ;. S. men= fcbeni aufgehoben Werben feil. Sonto, f. (Icntc. SSeKIel, Sic man unter fi Ben Soiitoforri'iitiial conto corrente; frj.compte : eourant; engt, aecoont corrent, abgetürjt A/C.), lauf e n b e :U e d) n ung, eine boppelfeinge ;Hechiiuini über eine uiiamiu.-ubdinienDe ilieibe vdii ©efd)äften, luelche nicht einielu, 3ug um gug, georbnet (regu ' liert) Werben, Deren (InbergebniS 1 calDc, f. D.i inel mehr in beftimmten Reiten , meift balbidhrtich ober 1 jährlich, feftgeftellt mirb. Tie Soll= unb öaben poften verhalten fict wie jyorberung unb ©egen forberung. SnSbefonbere verftebt mau unter ß. ; auch Den SRecbnungsauSjug, welcher in be= ftintmten Seitabfdnütten ben ©efd)äft§freunben w gejehidt mirb , um fie nach älbfcplufj berSRed}nung oon bem (Ergebnis" berfelben ,ui unterrichten unb bie gegenfettige äbereinftimmung feftjuftellen. 3Jtit jemaub in fi. fteben beifit Demnach, mit ibm eine fortlaufenbe ©efcbäftSnerbinbung unterhalten, bie redMtuintSiudfiia bureb ff. bargefteüt wirb. Sine berartige Serbtnbung tonnen ©efcbäftSleute aller ilrt miteinanber unterhalten; fie ift aber oov.iugs l weife im §anbel unb hier ganj befonberS im Sani: ! fadie ttblid), an weldjeg man junächft benft, wenn Dom fi out 0 fort e ntb er! e h r bie :Kebe ift. Saufen unb SanüerS fteben fowohl untereinanber als aueb mit Aabrifanten unb ffaufleuten aller 2lrt fowie auch jutoeilen mit ^ßrioatfapitaliften in (aufenber pRechnung; fie betreiben baS .Hont 0 tot reu t I g e f cb ä f t (f. D. I. Tas Such , Wetd)e3 in ber tauf= mdunifdn'n Sudnübrumi bie ff. aufnimmt, beifit .Hontofrrrentbuch (f.b.). C'S enthält freilidi auch foldje Saufenbe SRecbnungen (f. b.i, welcben juriftifdj Der liharafter Des ff. abgebt, meil Die ^Soften ber= felben einieln unb fetbftänbig reguliert werben. ^n teebnifcher Seiiehung ift bie Serechnung be§ Salbos um Die äluffteüung be§ SRed}nung§: auSjiugeS von befonberer ©idnigfeit. 3lm cin- faebften ift hierbei Der allerbiugs feltcne gall, Daf; (Jinfen gar nidjt bereebnet werben unb Der Salbo fich lebiglid) Durch Subtrattion ber fclnvächern von Der ftätfetn Seite ergiebt. Tie Statur be-? .H. als einer gegenfeitigen bis 511 einem beftimmten ieriniu laufeuben .Hrebitgeivdbrung bringt eS aber mit fid\ baf; in ber Dtegel auf Die Soll= unb öabenpoften Des S. Sinfen nach gleichem 3in3fa$e bis itun 3tb fdilufitage beS ff. berechnet werben. Aür Santierl Eonunt nodi Der befonbere Aall bin;u, baf; fie ihren ffunben in laufenber iHedmung ffrebit geben unb für ihr Wuthabeu höhere ßinfen berechnen, als fie für < Guthaben ber ffunben gewähren. "Jluch tonnen bie ;',iuSfät;e wäbrenb ber ffontoforrentperiobe je nach Dem Staube beS TiStontfaRes Wechseln, Wo= bureb bie 3inSberecbnung noch tomplijierter wirb. gn beiben gäüen wirb bie 3rnSteo$nung uiett in Das ff. felbft aufgenommen, fonbern auf einem be fonbern Slatt in Aorm einer Staf felreebnung (f. Seifpicl III, 6.602a) beut ff. beigegehen. S5Ber= ben bie 3infen nach gleictem S.ab<: für Soll unb §aben bereebnet unb in Den [RecbnungSauSgug felbft aufgenommen ( fog. ff 0 Ionn en r e cb n u n g 1 , fo fann man jwei SDtetboben ber ,,:iin->berechnung an= weuben: Die progreffive ober beutfebe unb bie retrograbe ober fraujbfifdu' 'IKetbobe. Sei bet erftern (f. Seifpiel 1 auf ber Seilage) nimmt man ben 2lbfcbluf;tag ber [Redmung (in unferm Seifpiel ben 31. Te,;. 1893) als ©runblage bet 3tns= berednumg unb reebnet alfo auf jeben eingelnen Soften 3infen für foviel Jage, atS er bis jum i'lhfctlufitage ;u laufen hat. Tie .Urnen werben einfach nur Durch oinSwbleu (f. b.) auSgebrttcft. iBt, RitS untec K aiifsuhidien. Montofiurciit ■Seifpiel III. 3infcnberecbuung für .venu ©uftoö 3-ifrf)cr, JUtcnburg. «etrug sjinSäanlen äSerfaDaeit CS CS M = 1 3, ~ TO. !$f. 1893. 3uni 30. §uli 16. 3. s. e. 3. ©. 1 S. s. s. ©. s. 2. 3. s. 3. S. ~ 3. 3. $• 1736 2000 16 24 27S S97 — 49 — - Stug. 10. 3736 2750 » 15. 966 1 - 1962 | 50 5 3 1 19 30 7 12 6 — . 27. 976 3149 50 75 65 12 116 - 31. 2173 1525 25 — 3ei>r. 1. :i,:os 2238 25 75 37 277 S07 - - — » 20. 1459 1230 :,o — Cft. 20. 2689 1 50 518S [ 40 — » 22. 249S 946 90 80 58 612 451 2 S 50 » 31. 3445 42S0 70 275 So». 7. 834 4267 30 — » 19. » 25. 5102 2414 7516 3265 20 - Stä- s- 4251 4170 20 25 13 553 — 1S94. Soll. 2. 80 827 95 30 24 19 33 35 — gebr. .'.. 1 746 3600 35 246 1893. SBej. .-iL 2 2853 65 60 25 60 80 999 3infenfalt>o, :fi'0 im i 7 : 72 33 27 o 1 4103 1 1686 •Corto 4103 | 4103 3aI6o ju unfern OJui ften 2918 1 9» Sßoften, bie nad) bem Slbfcblufttage erft faltig loer= ten unb bod) in bas\H. aufzunehmen finb, toerben bisfontiert, b. h. bie 3infen werben jurüdgered)net, gehören alfo auf bie entgegcngefelUe Seite, roaS enttoeber burdi rote ober oeränberte Schrift an= gebeutet wirb, Sei Acftftellung be§ »Jinfertfatboij muffen nun juerft biefe SDiSfontjabten in Crbnung gebracht »erben; in unferm SBeifüiel ergaben fie i'Jt:; ;-!ins,;ablcu für baä .vSabon, oerminberten alfo va* 3infenfol( um tiefen betrag. Sa§ nettere er giebt fid) au§ bem SBeifpiel felbft. SRad) ber jneiten SBletbobe (f. Seifpiet II auf bei: Seilage) nirb bie frübefte ißerfaitjeit (in un= ierm Qkifpicl :><>. ,umil893) ber3i"*berecbnung au ©runbe gelegt unb alle Soften auf biefe früt)efte3eit umidbistoutiert, fobaf; bie SoUjinfen in ba»£>aben, bie öabenjinfen in ba§ Soll geboren, ^laib Q\n- üellung bcr3ins;ablcn, bie hier richtiger 2 istont ■■ ;af)lcn &etpen, fiutt man oen .Hapitalfalbo lin unferm 8eif»iel 2853,65 HJ. im roll) unb beredinet auf ihn 3infen oon ber früheiten Serfattjeit bie auf ben Sbfdjluijtag ( hier 31. 2e;. i be§ .H., no= burdj alfo ber Salto feinen richtigen jyälligfeitsj: termin loiebererbält. Ticic i'Jcctbobe hat gegenüber ber erftem ;roci Vorteile: l) erhält man nicht r>ins= jablen unb Tisfontiahleii burdjeinanber, roeit mau •Xrtifct, bie man unter S cen es bis auf ben SaibojinS nur mit JisEontaabJcn tu tbun hat, unb 2) ift man im ftanbe, ben Konto; forrctitfalbo feben Jag babureb fällig au machen, baf; man auf ben Äapitalfalbo bie 3infen big gum 21bfd)luf;tage, roie oben angegeben roorben ift, be= rcdinet. 3>oJ übrige trolle man aus1 bem SBeifpiel II felbft erfeheu. Um bie jjorm unb Strt ber Staffelrecbnung ju jeigen, finb bie 3<»fen begfelben S. auch nad) tiefer brüten ( c n g l i f d) e n ) Metbobe ( f. Skifpiel III ) berechnet roorben, obgleich biefe meift nur bei Dep fd)iebenen ober roecbfelnben 3insfüfsen im Soll unb Öaben angetoenbet mirb. iltan hat ftcb für biefe 3'älle nur binui.iubenfen, baf; bie Salbt ber ;)'u\i- jahlen am Sdilufje burd) oerfdjiebene 3in§bioiforen (f. 3inSjabIen) ju bim'bieren finb unb ber ©efamt= jtnfenfatbo fid) erft au^ biefen nerfebiebenen 3infen= falbi ergiebi. Staffelredjnung ift aud) anjutoenben, roenn für bie ©utbaben beä Äunben 3in§Dergütung ganj au-?gefd)loffen ift, »a§ ebenfalls luiueilen oor= aus bebungen nurb. 3Ucht unermähnt bleibe ferner, baf; manche hantier* bie .Holonnenrecbnuug aud) bei jtüeierlei 3'ii*füf;en anmenben unb nur iicn Salbo ber 3in§3ablen pi bem höhern ober niebern 3insjuf;e ausrechnen, je nadjbem er iu ihren ©unften ober ju ©unfteu bes .Horrejvonbenten ift. S)iefe SBeredjnung liefert aber regelmäßig ein mebr ober weniger falfd)es iHefultat. Ser SBantier heredjnet als Kotnmiffionär für feine SDienftteifrung eine uadi Übereinfommen ober Ufan,; feftgeftelltc Sßromfion (f. b.) unb aufeerbem, infoiocit fie nicht febon in ben einjelnen ^Soften enthalten finb, feine 2luslagcn, loie (Courtage (f. b.), Stempel' gebühren u. f. n?., mcldje fämtlid) in ba§ Soll be§ .H. Bor 2lbfchlufe bcsfelhen eingeftellt roerben. gür bie Ih'oüifion gilt bie iRegel, baf; fie nur oon einer Seite bes" S. unb sroar dou ber ftärteru berechnet roirb, baf; aber alle Soften im Soll unb Mähen, oon toeldjen fdion ^rooifion beredjnet ift, ober nielche proinfionsfrei finb, abgesogen toer= ben. Xafe vom porgetragenen Salbo $rooifion in getoiffen gäQen beredjnet toerben barj, b^t ba» 5ieid)»oberhanbelsgerid)t ausgefprodien. (2>n unferm Scifpiel beträgt bie ftärtere Sollfeite 24202,65 4Dl. Jaüou mar nur ein Soften, 3nter= oention mit 2414 Sc., in Sübjug ,;u bringen.) ,x\ü ein iliinimalumfat; bebungen unb roirb berfelbe uid)t crreidjt, fo barf bie 5ßroPifion boeb oon ihm hereebuet toerben. Courtage roirb gerechnet pou benjenigen ©efdjäf ten, bie inber^Hegelburd) ÜRatter oermittelt toerben, gteichpiel ob bie Sßoften fich im coli übergaben be§ K. finbeu, alfo bei G'in= unb Verläufen pou fremben Sechfeln, Sffeften, 6'bel: metallen u. f. \o.\ in unferm SBeifoiet nur oon einem colh (3149,75 -Sl.) unb einem öabenpoften (1962,50 9JJ.), ba hei einem 9ßoften im coli (Sächi. Sente) bie Courtage im ^Betrage eingefchloffen ift. 3)er untere Seil be§ 8. enthält ben Salbooor= trag, bie iuriftiid) unroefentüdje Semertung, baf, man fid) Irrtümer oorbehatte, roas~ auch burd) bie .Hlaufel «Salvo errore et omissione» (S. E. & 0.; fr?, sauf errcur et Omission; engl, error excepted, ahgetiirjt EE.i ausgebrüdt wirb, enblid) Crt unb Datum ber äluäfteUung unb bie Unterfdirift bes ßontotorrentgeber-1 mit (einer 5'irma. 2er 91cd); munvjausuig loirb bem anbern Jeile mit ber 3lui- forberung jugefanbt, ihn gu prüfen unb fid) über ton SHid)ttgbefunb besfelhen ;u ertlären. Oiefdneht bie* in angemeffener ;ieit nict)t, fo roirb StilU mißt, finb unter 6 auijujutfjen. Soutofovreut (bei SßrinjtyaTS) — Äontoforrcutöertrag .in:? fcbweigen als Ütnerfcunung be§ SolboS angefetyen. Ten auSbrüdlid) ober ftillfdiweigenb anerkannten Salbo mufs ber Slnerfenncnbe, abgeben r»on 9ted)= nungSfeblcru, gegen fidi gelten [äffen, außer wenn er nacbireift , bafe bie Stnerfennung auf cntfdmlb- barem ^rrtum beruht. 3fn red)tlid)er 93euehung ift ber .ftontelor = rentoertrag als ein auSbrüdlid) ober ftillfdiwei= genb getroffenes Übereinkommen anaifcbcn, nad) wcldicm bie beiberfeitigen in bal K. einjuftel= lenben gorbcrungen ber .ftontotorrentiftcn nidit ein= sein bcjalilt Werben Jollen, fouberu nur ber in be= ftimmten 93eriobcn feftsuftellcnbc Salbo ,ut bcrid)= tigcn ift. Tie widitigfte golge ift bie, baß feiner von beiben Setfeix eine einjelne gorberung au§ bem Ä. herausgreifen barf , um fic für fid) gericbtlid) 311 "erfolgen. TaS fdjlicßt aber nidit au§, bafj ein- zelne gorberungen, ibrem SBefen naeb ober traft befonbern ÜbereinfommenS, 00m SontotorrentDer bältui* unberührt bleiben, alfo in baS 8. nidit ein= aufteilen unb felbftänbig geltenb 311 madn-n finb. Sitteratur. Greijenacb, Ter taujmänntfebe $. in feiner red)tlid)en SSebeutung (i'iainj 1873); ©riiubut, Ter offene .Rrebit unb ber Kontoforrent* vertrag, in (EnbemaunS «ßanbbucb, be§ Teutfctjen Öanbefe«, 2Bed)fek unb Seered)tS», 95b. 3 (£p,v 1883 — 85); 3. 31. 2e»tt, Ter fiontoforrentöertrag. IHutorifterte beutfd)e 2luSgabe von flüeßer (grein. i. S3r. 1884); Schiebe unb Obermann, Tie fiontor= wiffenfebaft im engern Sinne (9. Aufl., Spj. 1889); Aoa , Natura del contratto di conto corrente rBcail.1890); 3. ©reber, TaS fl'ontoforrcntocrbält= nig (greib. i. 93r. 1893). Sontoforrcnt beS 95rin3ipalS, fooiet mie 9}ri»atconto, f. Sauptbud). Jluiuoforrcntburti, in ber faufmännifc&en 95ud)fübrung bagjenige 95ud), in roelcbcm baS @e= fdiäftSoerbältmS jwifdhen bem Saufmann unb feinen .Uunben unb Sieferanten auf einer 9teif)e von (5'inn'l redmungen (f. (ionto) bargeftellt wirb. Qn ber ein= fachen 95ud)baltung füfjrt eS ben Kanten >>aupt = budj (f. b.). SebeS Gonto wirb mit ber gitma bei oieutiäftSfreunbeS überfdbriebenunb enthalt auf ber Knien (©oII = ) Seite bie Scbulb, auf ber redeten (ßaben=) Seite ba§ ©utl)aben beSfelben, fobaß man jeberjeit ben Salbo sieben, b. b. bie Scbulb ober baS ©utbaben beS greunbeS berechnen fann. Jeber Soften enthält :baSTatum ber (Eintragung, eine hirse ätngabe über bie Natur beä ©efebäfts, beu SBerfaÜ= tag unb ben 93etrag bei SPoftenS. Soll im R. aud) bie ,lin»beredinung auf bie Soften aufgeführt Wer= ben, fo hraud)t man noch, eine Kolumne für bie Sauf* seit ber Soften (Jage) unb eine für bie 3itt§jafy(en (f. b.) ober bie eiujeln aufgerechneten 3iuf en. feäufig, namentlid) in 93aufgefdiäftcn, bat man für bie 3in*= berechmtng ein befonbereS Koutoforrcnt=3in = fenbudi. 3n t>a* Ä'. [teilt man bann cor bem Slb= fd)luf5 nur bie 3i"fen fummarifd) ein. Tie 3ino= heredinung fällt weg: 1) in SBatengefdjäften, wenn bie Dlatur ber 9?erbinbung bicfelbc auSfdjüefjt, 3. 95. wenn ber .Hunbe bie einzelnen Soften regelmäßig reguliert; 2) Wenn ber ©efebäft&freunb uns (wir mdjt ihm) Rechnung 51t erteilen, er alfo bie ,',iit-> beredmuug auhuftetten bat. 2Bobnt biefer jjreunb an einem auäläncif dien "Ulalje, fobaf, feine SRedi= nung auf bie ÜBährung feine« iUatk'3 lautet, fo bähen wir feine SKedinung im fi. in ber au3tänbi= jdicu unb nebenan in ber inlünbifchen 3Bäb.rung ;u führen. JBegen ber i5erfd)iebenheit ber Surfe bei I Strtifct, öic man unter fi tcvin biefer Umredmung evgieht fidi regelmäfug beim Stb= fcblufj bc« ßonto» ein ©eminn ober iserluft. oteben wir mit einem ©efdmftsfreunbc in boppelter SBeife berartig in 95erbinbung, baf; wir f e i n e ©efdjäfte an nuferm'ßlatse beforgeii, währenb er an feinemSBobn* orte unfere @efd)äfte beforgt, fo eröffnen wir ihm barüber ,wei Äonten. TaS erftere überfdireihen wir mit feine ober iljre [Rechnung (Conto suo ober loro), ba§ [entere mit meine ober unfere 3ted) = nung (Conto mio ober nostro) unb führen erftere» nur in unferer 96äbmng, lelitere«, Wie oben he= fdjrieben, in zwei 9Bäl)rungen. 5>'i'r Sperfonen, mit weldien mau nur t>ereiir,elt ©efdjäfte madjt, nament= (id) wenn aud) biefe in ber Kegel auf einmal regu= liert werben, erruttet mau ein ft'olleltitieonto unter bem Sflamen «(Eonto für SSerfdjiebene» ober Conto pro Diverse. I te ,}ül)rung beo H. in ber hoppelten 93uchl)altuug unterfebeibet fidi in ber ©auptfadpe nidu »on ber in ber einfachen, ba ba§ .U. nidit notweubig mit ben ©runbbürrjern uifammenhäugt unb bie Sdiulbner unb ©laubiger ber ein;e(nen $often im K. nicht an* gegeben werben. 3lur mufe man in ber hoppelten 95ud)haltung bie beim Jlbfdjlufs ber ;Kechnungen neu einjuftellenben Sßoften, wie bie 3i"feu, ^ronifionen, .ttursunterfebiebe u. f. w., in baS Journal (f.b.) über= tragen, bamit fie aud) in ba» öauptbud) (f. b.) über= geben unb bie ©leidjmäfiigtcit ;tr>ifdb)ert bem k. unb bem Sontoforrentconto im i3auptbud)e bergeftellt wirb. Tie ©ewifsbeit, bafj im Jt'. feine fßoften ein= jutragen öergeffen werben unb bafj jwifd)en beut M. unb bem hetreffenbeu ©onto beä öauptburbeÄ über= einftimmung ber Summen hefteht, uerfchafft man fid) am heften monatlich, burdi Stbbition ber 93eträge ober geftftellung ber calbi be§ Ä. 95ei umfängiiehem .Houtotorrentverfeljr verfällt baä K. in mehrere 95üdier, welche gewbbnlidi uad) 93udj[taben gefdiieben finb, 3. 95. A'bio G, H bt» O u. f. W. Sterben bie Kuuben unb Sieferanten in SBatengefdjäften getrennt geführt, fo verfällt baS Ä. in ein T e b i 1 0 r e n = unb in ein )U e b i 1 0 r enbud? , weldie 95ücber übrigen» manchmal aud) neben bem fi. 3ur dntlaftung beSfetben geführt werben. (S. 95ud)t)altung unb fiontoforrent) aonto(orrcHtgefd(äft,ein©ejd)äjtber25anfen, baS ftd) oon bem reinen ©iroiiertebr (f. b.) infofern unterfebeibet, als eS regelmäßig mit einer firebiteröff= nung rjerbunben ift unb fidi nid)t auSfdiliefilid) auf 3abiuug§gefd)äfte hefebränft. Ter hierbei ben Sun= ben(Äorrefponbeuten) geroäbrte .Hrebit tann ein un= g e b e d t e r , 0 f f e n e r, 93 1 a n f 0 E v e b i t ober ein burd) kaution»htipotbef, gauftpfanb ober 95ürgfd)a_ft ge = bectterÄrebit fein. Tie93ebingungenbe».Honto= torrents über bie öbbe beS SrebitS, ben 3RinimaI= umfati, ben 3'nSfufe, ^roeifionefat? u. f. w. werben mit iin Äunben »on vornherein oereinbart ober rid)ten fid) allgemein nad) beu jKegulatieen ber 95ant. Ta uad) bem Teutfdieu 93antgefet5 oom 14. "Alfarj 1875 jtotenbanfen leinen offenen Ärebit gewähren tonnen, ihnen aud) bie Stcceptierung pou 9Bed)fe(n uadi §. 7 be§ SBanfgefefeeS birett eerhoten ift, fo ift für fie baS S. fehr eingejcfjränft unb nur auf ©runb lombarbfähiger Sicherheiten ihrer Hun= beu möglicb- 2lu» biefem ©runbe bähen öerfd)iebene 'llotenbanten beim Jfntrafttreten bei SBantgefe^eB, um ihr ,H. in unbefdjränftem Umfange aufrecht er= halten 3U tonnen, fofort auf bie Notenausgabe oer= jidjtet. (S. Jtontoforrent unb 95anten.) S'outofortcntuctrrag, f. Hontofonent. ißt, finb unter K aufjui'utfjcn. 604 Mimtoforveiit ^iinniluid) — ffiontrapunft KontoforrcntsJiufcubud) , f. ffontoforr'enfc Kontor, Kontorift, f. Somptoir. [luidv Kontorniatcn, r5tn. iDlünjen, f. Contorneati. Kontornuiercit dat.), wrbrebeu, nenerren: fi ont o rj i o n , Serbrebung , SBerrenfung. SontorhJtffcnfdjaft, ' ß omptoirmiffen* i ä) a 1 t , i. ßanbelSwiffenfdjaften. ftont»a(lat.), gegen, gegenilberliegenb, entgegen ; gefeht, febr häufig in Rufammenfefeungen. Kontrabaß, atub ffontravioton, ba§ größte nub im Jene tieffte Streidunitmment ber blutigen äRufit. Sä ift ovü feit Stefano beS 1 7. oahrb. betonnt nnf würbe anfangs . als Safe w ber äSiolinerc familie, mit bet wafjoiola (Basse de viole) gloidi- geftellt. ©emBbnlict) bat ber ff. jeht oier Saiten, in Quarten auffteigenb (Contra-E, A. D, &), bod) f ontmeu aud) brei= unb fünffaitige oor. SKan fdireibt bie Jone eine Dftaoe hoher, all fie Ringen; wenn ff. unb aßiolonceü biefelben Jtoten f&ielen, entfielen alfo Dltaoen. gm Dtdjefter giebt ber ff. bie ©runfr tage ber ganjen ÖMmonie ab, aber ba fein fflang etwa! bunvpf ift, labt man faft immet BäS Sßioton= «Ho mit ibm baSfelbe fpielen. SllS Solomftrument iit er wenig braudjbar. 3)er gröfjte SSirtuofe auf bem ff. war Dragonetti (f. b.). (5'ine .ttontrabab fdjule fdjrieb Archlidi. — ff. beif;t aueb ein 1845 neu (feroenr) erfunbeneS SIed)biaSinftrumeni in freiSrunber Aorm, baS ipäter im §etifon nacb^ geahmt würbe. 2er 1873 oon SeroenE) erfunbene Subfontrabafj acht nod) eine Dftaoe tiefer (bis S)op»elfontra=C). Koutrabucfi, in ber S3ud)fübrung ein Sud), metdjeS neben ben eigentlichen .i>anbel*bücberit jur Kontrolle beS gefcfeäftüdjen SBertebtS ober gewiffer Seile beSfelben gefäprt wirb, i'ian bat bafür aueb öfters ben 9tamen 23 ei bud). hierher gehört aueb baS bei berSReidjsbant eingeführte 6ontogegenbud) (f.erfdumni->nerfabren, alfo ter Aali, ba| ber sBeflagte ber .«läge reiner fpridjt. (5. SSerfäumniS.) Sontrflcrtenfiou, f. Srtenfion. Kontrafagott, f. gagott. Ronrrafcdfitcn , ba§ trete gedjten nreier im idntlfeebten auggebilbeten ©egner, i. gedjtfunft. Momrnhrigc (fpr. -hahjobei, in ftubentifd)er £prad)e bie Suellforberung naö^ wirtlid)er ober Dorgeblid)et Seleibigung im (Segenfa^ -,ur Seftim^ utuinvvmeniur. Sloiitraljicrcii (tat.), uiiammeituehen: einen SJertraa, (ffontraft) über etWaS fdjliefeen; in ber Stubcntenfr>rad)c: $um Xuell f orbern; £ dm [ben Strtitet, bie man unter fi urrmi f p u t r a h i e r e n , foöiel wie 2 duilbeu machen ; fi o it ■- trab eu teu, bie einen Sertrag fdjliefjenben leite. Sontrainbit«ition,iiieei-.).)iebi5in,i.3iibifation. Kontrajagen, entWeber ein Sagen, bei beut bal ^i.;ilb oon jWei Seiten berheiiietrieben wirb, ober ein Sagen, fra-5 junäcbft am Sage teilweife mit ^agbjeug umttellt worben ift, unb in bas mau einen Jruvp 3BUb baburd) bringt, bat"; man ihm rcdhretib ber SRadjt mittel» xuiiibunui ben SBed)feI aerfperrt. 3ft ba§ SBilb in-> >icien eingesogen, fo wirb eä ooUenb§ juaeftellt. Konträft dat.i, jeber oermögensredjtlidje 8er= trag (f. b.(, audi fie über ben äSertrag aufgenom- mene Urtunbe. Gute engere SJebeutung hatte bei ben Sftöment bai SBort Contractus (f. b.). Konträft (lat.,«iniiammeinu\ioi.teit"i,iH'rirümiiit, aelähmt, hinfällig, f. ffontraltur. Kontraftbrucf), f. äjertragibrud). Kontraftbud), f. ©eridjte&anbelä&ud). Kontraftüität (neulat), 3«fanm»cnaie^bar!eit. Kontraftion (tat., ^ufammenjte^ung»), in ber ©rammatil baS 3ufomntenjfe^en aufeinanber fol= aenber SSofate beäfelben SEorteS in einen Saut. (©. ffraft§.) _ Konrraftur (tat, «3ufammenäiec/ung»), in ber (Thiruraie eine burdi SBerfürjung oon jJht->feln, cebnen unb SBänbern berborgerufene SSerfrümmung eines ©liebeS. (6. ©elenffteifigleit) Kontralauf, berjenige freie $lats, auf ben t»cn jmei einanber gegenüber liegenben eingeftellten Sagen ba» SBilb getrieben mirb. 2er ff. ift mitbin ju jtwei Sagen gemeinfdjaftlid) gebörig. Kontraoftaue, in ber SWuftt bie Tone oom fiontta=.C bis jum Äontra=H. Kontraprotcft, ber SBect)feIproteft, ber na* dlterm äBedjfelrecbt gegen ben uddu'ten Sormann erheben werben mufete, beöor ;Hearef; gegen bejfen SSormann genommen werben tonnte. ^seRt nennt man fo ben 3Bed)fefiproteft,burdj ben feftgefreHt wirb, baf; ber Scotabreffat ober 15'hrenaeeeptant, ber fidi na* bem erhobenen Sßroteft jur ,Sablunti bereit er-- flärt hatte, bauacb bie 3obutng oerweigert bat. (c. aSedifetprotei't.i Konrrapunft, in ber SBlufit bie ffunft, ,?u einem gegebenen 2hema eine ober mehrere an= bere felbftänbige unb melobifdj inhaltsoolle Stim= tuen ni feluni, int ©ectenfab jur bieben üccorb= begleitung. iUit bem auftreten bei ff. nahm ba§, ioas man mufifaltfd)e ffompofition nettut, eigenb lieb erft feinen ätnfang; bie ältefte 3cit bejeiebnete beim aueb mit biefem SBorte bie gefamte .Uompoib tion, infofern fie barunter bie fcjarmonifdje ,>ujam= menfe^ung ober bie ffunft Derftanb, mehrere £tim: men naeb ben ©ei'etu'n bei SEBobttlang§ ut »er= einigen. Tie "Jtoten würben bamalS burdi 3jhmtte (fföpfe ohne Stiele) angegeben; wenn nun ,ut einer biinieidn'iebeueu Stimme nod) eine ober mehrere anbere gefegt würben, um mit berfelben gleicbgeitig gefungen ,ut werben, fo mu|te man weitere 3teu)en von fünften unter ober über bie erfte fegen. ®iefe fünfte tarnen bamit alfo einanber gegenüber^ ftehen, ein $unft gegen ben anhern, punetam contra punctum: unb oon biefer Stbreibweife bat bai Verjähren ben tarnen .H. erhalten. Jn b«1 bätern, nad) allen Düdjtungen auSgebilbeten Zon> fünft bejeidjnet ber 'Jlame ,H. nidjt mehr bie gefamte ffompofition, fonbern nur benjeuiaen Seil berfelben, ber bie mufitalifd)e Harmonie bitroh Stimmen her= itellt, bie einanber felbftdnbig gegenüberfteben, ron fit. finb unter G aiifäiiTndjeit. .ftontrür — Kontribution 605 beneti alio nicht bie eine Stimme bie SRelobte führt mib bie übrigen nur jur hanuonifdvu aüI- [iing bienen, fonbetn welche melobiich einanbet fo ebenbürtig finb, bafj bie entftebenbe öatmonie iritf [idj all ein ©ewebe oerfd)tebener SJcctobien erichcint. Tie beiben Aomien, in benen Die :Hrt bei R. am DbUbmtmenften jut ©ettung fommt, beißen Sa- u on mit Auge. 3n ber mufifaliichcn Sraris ift bet R. ;u einet großen SWannigfaltigfeit aulgebilbet. (5' in fach er ober gemeiner R. heißt Der munfaliicbe Safe, in bem eic iUelobie ber hebern unb tiefern Stimme nicht miteinanber vortaufebt wirb. Sonnen Dagegen biefe Stimmen miteinanber oetwedjfelt unb opne Sßetänbetung ihre-:- ©ange! unb ohne Serlehung bet öatmome bebet ober tiefer gefegt Werben, io- faß i. 8. ber @ang im SJaffe, ber borget bie 3)i!= fantftimme blojs begleitete, nuiimebr biefe Stimme ielbjt all SDtelobie belommt, ober hingegen Die vo- rige SOtetobte ber lisfantftimme mit bem ©ange bei SBaffel, ber vorher jut Begleitung bieitte, der= taufest ivirf u. f. w., fo tritt" bies ber Doppelte ober oielfadje R. genannt. SEBeil ej bei bem bot reiten R. bemnaef) hauptfäcblicb auf bie SBetfebung fer einen Stimme in ein anbete! gntetuaQ cm- fommt, fo giebt el ebenfo niete verfduebene ©at= tungen bei R., all Intervalle ;u einet folgen 38et= febung ber Stimmen vorhanben ftnb. äftän bat Dabei ben hoppelten R. in ber Sefanbe ober SRone, in ber SCerj obet Teciine, in ber Quinte ober Suo= f eeime, in ber Cftave obet Tecima quinta n. f. ro. Sie Anfänge ber tontrapunttifoben Schreibart [äffen fid) nicht nachweifen; man fann ihre Spuren bis in! frühe Mittelalter verfolgen; im 12. v\ahrh. hatte fie bereite eine iiemlicbe ilhtsbilbung etlangt. Seine etfte ©langperiobe erlebte bet R. im 15. unb 16. ^abrb. burch bie großen .Hircbenfomponiiten, Don benen nievit bie 9hebettänber unb fobaun bie Italiener alle übrigen Stationen überragten. Später thaten e! bie Tetttfcben ben anbern SSßetn uivor, namentlich all jvugenfomponifteu. Tic betten SBerfe über ben .H. fchrieben gur (1725), ÜRarputg (1753), Saolucci (1765), Martini (1774) unb (Ihcriibiui 11820), in neuerer Seit dichter (1872: 7. 2lufl., %. 1889), Sehn (2. Vv.fi, Setl. 1883), 3aba!= fobn (ebb. 1884; 2. Stufl. 1889) u. a. ftonträr (frj.), entgegengefebt, f. ©egenfab. Hon traremonftranten , f. Jlrminianer. Konträre «cgualcmpfinbung, f. sßäberaftie. ftomrarietät dat.), SBiberftreit, öinbernil, SBibetWärtigteit ; fontratiieten, entgegentreten, entgegenWirten, binbetu. Moittrnftriultcr herein, in bet iHeitfunft, f. Scbulterhereiu. Sontraitgnatür ineulat.), f. ©egenseiäjnung. ftontrafptcl, Rartenfpiel, gewöhnlich untet 4, abet auch 3, 5 obet 6 SJJerfonen. 6 Seriellen fpielen mit 32 SHättern, für je eine Serien weniger werben je 4 .Harten, beim Siebener beginnenb, Weniger genommen, gebet ber Spieler erhält 5 .Hatten; bie SBenjel ((5'iobelunter unb ©rünunter) jtnb immer bie beehrten Jrümpfe, bann folgt 31p, .Honig u. f. W. ber Trumpffarbe. Sunt ©eWmnen bei Spiels finb 3 Stiche nötig. SBet ben (Jicheluiiter genommen unb ficht, baß er nicht geroinnen fann', fann bie .Harte weglegen unb fich labet melben; Doch muß bies gefd'ehen, bepor ein anbetet Rontra lagt. (Sin Dritter, ber mitfpielen will unb ju gewinnen hefit, nift Dtetontta! 3Ran gewinnt auch febon, wenn man bie beiben eriten Stiche macht unb bie anbern brei nidn in einer 6anb beteinigt unb. Jlonträft (frj.), ©egenfab, greller ■Jlbitanb, in rer -.'iübetit ba§ '.'iebeneinanberitellen jmeiet eer fchiebenartiger unb in .öinfieht auf bie SBtrhmg eut= gegengefebtet Tinge. Ter aitbetn\be tiharalter bei R. beruht auf bem Umftanbe, bafe jebet (ünbrud furch fie ©egenübetftellung bei entgegengefebten an Jeutlidtfeit unb Sdjärfe gewinnt. So oerlangt ba! 8icb,t nir ftärtern Hebung ben Schatten, ber Sd)er3 benßrnftu.f.w. @inR.iftfd)reienb, wenn ber Übergang au! einem liinbrucf in ben entgegen gefebten plbfelidi unb unerwartet gefdneht. Jlotitraftforbcn, biejenigen garbenerfcb.einun« gen, bie an fenft farblofen Objeften burch fie ©egen wart farbiger Cbjefte unter befonbem Umftänben au! plmfioi. Utfactjen hervortreten. aSettadjtet man einige Seit ein rotes Quabrat j. 3S. auf Weifjem ©runb unb wenbet bann benSBltd bem wei|en ©runb ju , i'o ficht man auf tebterm ein grüne! Quabrat, alio in bet .Homplementäri atbe (f . b.). liefen ~ßox- gaini nennt mau fucceffinen .Hontraft. iS. ~i;ach= bilf.i iihnlidie, gleidvieitige ofer fimultarie Rontrafte entftehen, wenn jWei uerfchieben gefärbte AladH-n nebeneinanber liegen; ee etleiben bann beibe furch ihre gegenfettige pbnfiol. (Jtnwirtung | eine i'ubjeftioe SBeränbetung in ber jyarbe ofer C'icht= ftärfe. 3Birb auf ein gelbes Rapier ein wetfees l>apterftüdchen gelegt, fo erfdieiut (ebtete! inbigo- blau, b. i. mit ber (Jrgänutngsfarbe ju ber $arbe be« grbfu'rn Sßapiet!. Ter reine fmtultane .Hontraft tritt in auffälliget ÜBeife bei boppelter unb per= fchiefeuer Beleuchtung ber ©egenftänbe auf. Tic Kontra ftwirEuug fptelt in ber Aarbenbarmouie (f. f.) eine wichtige ;Kolle. .UoHtraftimulie tributnm, nur ju .Krica?;medcn au?acnrriebcn würbe, mar R. gleidjbebeutenb mir Rriea»fteuer: in biefem Sinne mürbe baä 3Bort iu\h in biefem ^ibrhun- reu gebraucht, ^m beutigen Sßölferrecbt beim .H. bei ftatt bei äu»übung bei frühem Seurcrecrt? (j.JBeute) Don einem oecupierten feinbluten Sanbel teile in Selb eingeforberte Seitrag ju ben Hiica-:- foiteu, bei möglicHt nadj bem 3Jcaf>ftabe bei orbent= lieben SanbeSfteuem umgelegt werben feit, im ©e* genfage jui SR equif iti o n I f. b.)( bei Sinforterung von 9taturatgegenftänben beä Rriea-?bebaric-. Sontrition (lat, ^criuiricbuna I, bie collfom= menc [Reue, f. 'Jlttrition. SontroUapparate, tfontrollfignale, f. (Sifenbabnfignale iSb. 5, 2. 8331". flontrolic i fr;, contröle, a©egenlifte»), ©eacu- redmung, Prüfung, ätuffid)t; Kontrolleur (fpr. bei bie ß. fübrenbe Scanne, befonberä im ßott= mit Stcucrweien; f ontrollieren, prüfen, beauffiebttaen. SontroUnormalc, f. 9lormalmaf>. Sontrolloffijicrc, im beutfdjen öeere Die au bei Spifee ber innerhalb 6er i.'anbwebrbeurfe be= itehenben Rontrodbejirfe ober ihrer Seile ftehenben Offiziere, fofern eritere nidjt SBejirfgoffiäieren unter= ftellt finb. Sie bienen utr Unterfiütning bei Seurf»; conrmanbeure unb halten innerhalb De;- Rontroll= te;irt» bie Kcntrelloeriammlungen ah. Kontrolluhren, f. Uhren. Stontrollöcrfauttnlungcn, hie iäbrlidj ein= bt§ zweimal ( 5 r ü h j a h r •? t o n t r o 1 1 o e r i a m m l u n g im älpril, öerbftlontroltperfammlung im •iJobcmber) ftattftntcnten Serfammlungen ber Scr= fönen he-? Seurlaubtenftaube-?. Sie Angehörigen her 8anb= unb Seewehr elften ülufgebot», ber (§r}aj$= referoe unb 3Jlarine = erfahre jeroe tonnen alljabr= lieh einmal, bie übrigen iperfonen be-? Beurlaubten: ftanbeä dreimal ;u R. berufen werben. Angehörige bei Vanb= unb Secwebr zweiten Aufgebots bflrfen im ^rieben nieht ;u R. herangesogen roerben. Sie .H. unb mit 33ejug auf Seit unb Ort fo einzurichten, caf. bie beteiligten SDtannfdbaften nidn läng« als einen Sag, einfdjliefjlidj be» &tn= unb :Kücfweg», ihren bürgerlichen ©efet/äften entzogen irerben. an Sagen oon eKeid1?- unb vaiibtag?wablen ftnben R. nicht ftatt; an Sonn= unb Feiertagen fino fie thun= licbftju oermeiben. ©cfteUung zu benR. begrünbet feinen Slnfprucb auf Gebühren. Befreiungen oon ben R. tonnen nur oon ben Se;irE»temmanto» er: teilt roerben. Sie Einberufung zu ben .H. erfolgt in ber Siegel bureb öffentliche älufforberung. Sonrroühjcfen, bie gefamten (Einrichtungen unb SRafenahmeu, bie ben 3roed haben, bie Grfül= lung ber militar. Sflidnen aller nicht zum attioen eöeere ober Marine gehörigen Söehrpflicbtigen ju beauffidjtigen ipgl. 3Behrortnurig Dom l>2. 9to». 1-^,2. 21. i. iS. RontroUoeriammlungen.) Sontrooerfc vlat.i, Streitfrage; Rontro= oer§prebigten, Sieben jur Seftreitung einer Glaubenslehre ätnberäbenfenber. ftonturnaj i lat. contamacia) , in ber frühem fprad)e ber Unge^orfam gegen eine rid^er lid)e Auflage, bie llnterlaffung einer befohlenen -Öanblung, ba-:- SluSbteiben in einem angefegten 2er: min, unb Rontümai bie Partei, roelehe ftcb eine« foleben Ungeborfami fehulbig madue. 3'" (Iioi(pro= bie man unter & DermiBt, ftnti unter d anijulitt^en. jeffe ift an bejfen Stelle baS SSerfäumniäoerfabren getreten. 3m Strafprogeffe gab e-> ein Rontumag: oerfahren gegen Slbroefenbe, ba? fog. Serfa^ren in contumaciam; boeh Würbe, roenn cor .Hentumar riaj iteüte, meift ein neue-:- Setfabien nottoenbig. SieSeutfcbeSteafprojefjpibnung tennt aueb. ein oev einfachte-? SSerfa^ren gegen 'Jlhioeienbe teil? bei ''eichen Straftbaten, loelche nur mit ©elbfttafe ober (fiuüehuna hebroht finb, teile- in Adlleu, too bieülh^ toefenben ud1 her ^ehroHid-t enkogen haben. — über bie S. all SCbfperrung jur Slbtoebr anfteden= ber .Hrantheiteu f. Quarantäne. Kontur (frj. contour), f. Umriß. Sonturfcbcrn, f. gebern. ^ ftontuidic (oom poln. kontnsz), übertleib ohne 2aille, ba? bie ganje gigur einhüllt, li-;- rourbe baher auch nur iiher ben Unterreden al? SRoigen^ tleib getragen. Sä roat am .valie au-?gef*nitten unb baher ba-? äirgemis ber ©eiftlidjen, roenn bie 2 amen ohne weitere Rleibung nur in Unterroct unb S. in bie Rirehe gingen. (35gl. Contouche.) ftoiituftou (tot , Quetjaiung (f. b.i. Sontutor (lat), äRitoormunb. Jionu«*, fooiel wie Conus (f. b. unb .Hegel). aleet§= fiKungen, weUhe bie Statthalter ber "i^'ooinj in ben Seäirföbauptftäbten hielten, iu welchem 23ehu' ue :Hunbreifen machten, wie beute nodi engl, unb amenl. dichter in ben cii-cuit courts (f. Circuit unb Court). -lu-:- ber rem. ©erid)t»fprad)e ging ba» ©ort .«. in bie firebltche über, unb man nennt nicht nur bie SBerfammtung ber il'cbnche in Slngelegenbeiteh bes .Ulcfter?, fonbern aud) ben Crt, wo ne ftcb oer-- fammetn, unb ba? ßlofter ober Stift ielhft fi. — 2ie rarlamentariiche SBerf ammtung , bie in ber granjöfifdjen [Revolution R. ober SJationaltonoent if. b.) biefj, führte ihren SRamen ntdn oon conventas, fonbern oon bem polit. Segriff Sonoention (f. b.). 3n ber üubentiiehen Sprache bezeichnet R. (meifl llonoeut aefebriebeiu bie 93erf ammlung ber ftimmbered>tigten »Dlitgliebet ber äSerbinbungen, in ber bie -)lnaeleaeiibeiten ber Serbinbungen beraten werben, man beunchnet bie oerfebiebenen R. bureb Mbtürjungen, ;. 35. Rorp§!onoent(C. C), Kenoncen= fouoent (R.C.), Beniorenfonoent (S.C.), Sertreter= fouoent (V. C), SlOgemeinei Teputiertentonoent iA.D.C.j, Surfdjentonoent (B.C.), guchstonoent F.C.) u.f.to. Jlonucntifcl (lat), aufjerlircblidje 3ufantmen= fünfte oon SWitgliebern ber Rirehe ui gemeinfamet Convention — Son»erfation§=8eiHfon 607 2(nbad)t, entweber weil biefen bie öffentlidjen ©ot= teäbienfte nicht genügen, ober im feinbttdjen (Segen- iah jut iiivctje. "3iamcntlicb bei ton SBieHften (f. b.) waren tiefe fi. beliebt. Sie lanbec-ftrcblicbeu Söe= börben »erboten fte vielfach. ftonuention (lat.), 3ufammentunft, überein - fünft. 3" erfterm Sinne bejeidnict ba§ 3Bort im Staatsrecht ber SBereinigten Staaten nou 21me rifa fog. fonftituierenbe SBerfatnmtunaen jut SBc= grünbung ober SRebifton einer 35erfaffung fomobl in ben Einjelftaatcn wie in ber Union. Öbenfo iDiirbe in grantreid) bie nadi bem tbatfäcblid)cu Sturj bes1 Königtum;- 1792 berufene »erfaffung= gebenbe üßerfammlung Convention nationale ge= nannt (f. SRationatfonbent). 3m IcUtern Sinne roirb ba* SBort im SSölferredjt jitr SBeäeicfmung von nid)tpolit. Verträgen (Convention im @egen= falte con traite) unb oon ÜRebenabmadjungen im ©egenfatte junt jiauptoertrage gebraucht. üDtit einer ärmlichen Untertreibung Würben in neuefter 3eit bie öanbelsoerträge mit halb] owoetänen ©taa= ten, wie mit [Rumänien unb Serbien, vor ber Sei": liner Jvongreftafte (1878) fi. genannt unb jytan! reidj will jetjt an Stelle ber SanbetStfevträge blofte .S>anbel*Eonöentionen (Conventions comrner- ciales) treten lafjen. 3« Seutfcblanb Wutben jur 3eit bc* alten unb bei fRorbbeutfdjen SBunbeä bie neben ber oerfaffungs'mäjjigeu Crbnung be§ §eer= mefens bergebenben SBerträge Sßreufsenä mit anbern Staaten bes 33uube£, bie nod) in ©eltung ftelien, SDtilit&tfonbentionen genannt. — Über bie (Senf er fionoentiou f. b. Sonucntionnlftrnfc ober 35crtragöftrafe, in Sfterreid) 35 e r g ü t u n g 3 b e t r a g , bie Sei- ftung, welche femaub für ben %aü uerfpridjt, bafj er feine 3?erbinblicbfeit nicht ober mdit in ge= bbriger SBeife, j. 33. nid)t rechtzeitig, erfüllt. Sie fann in einer ©elbfummc ober in einer anbern Sei= ftung beftehen, »on vornherein ober nachträglich, für 35ertrag£t>erpflid)tungen ober für 35erbinblid}= leiten auS einem anbern iRccbtsgrunbe verfprodieu werben. Sie bient bem ©laubiger ab? Sicherung*; mittel, um ben Schulbner ju beftimmen, jur "iWx- meibung ber Strafe feiner 3?erbinblidjfeit nadiju- tommen, aber auch, baju, bafe er leichter ju feinem 3ntereffe gelangt, loenn fid) ber «sdnilbner ba= burd) jur orbnungsmäftigen Erfüllung nicht be= ftimmen läftt. SBeftetjt bie gefcbulbete Seiftung in einem Unterlaffen, fo ift bie Strafe verwirft mit ber 3uwiberbanbhmg. 3m anbern Satte tritt bie 3?erwirfung ein, fobalb ber Sdjulbner hätte leiften muffen, ohne bafj er gcleiftet b.at, alfo wenn bie frauptforberung fällig geroorben ift, eä fei benn, baf, bie Strafe nach ber 2lbfid)t ber i*ar teien erft Herfallen fein foll, toenn ber Sd)ulbner auf üorgängige 2lufforberung be§ ©laubiger» nicht (einet. 2Bar bie Sache für ben Sali nerfprodieu, baf! ber Schulbner feine 25crbinblid)feit nicht erfüllt, fo fann ber ©laubiger nach bem Sädjf. 35ürgcrl. ©efettb. §. 1428 nid)t Erfüllung ber öauptoerbiut; lid)feit unb Strafe nebeneinanber forbern, r>iet= mehr bat ber ©laubiger bie 2Babl be* einen ober be» anbern. Ebenfo nach bem Code civil 2lrt. 1229, bem Sd)ioei;er Dbligationenrecht Slrt.179 unb bem 1)eutfd)en 6'ntrourf §. 292. Umgelehrt befreit na* beml'eutfchen.'öanbelogefehbuch Strt.284, uad) bem Öfterr. SBürgerl. ©efefeb. §. 1336 unb bem ^reufj. 2Ulg. Sanbr. I, 5, §. 311 bie SSejafifong ber Strafe, ■anftev bem gatt einer abroeichenben 35erabrebung, SKvtilrt, bie man unter fl «er nid't oon ber Erfüllung ee-> 33ertrag§, unb umgetehrt nach §. 306 be* 9ßreufs. 2111g. ii'anbr. bie Erfüllung bes 35ertragÄ nicht oon ber Strafoerbiubliditeit, ei fei benn, bafe ber ©laubiger bie Erfüllung ohne ~^or behalt angenommen hat. gft oereinbart, baf; ber iH'rvtjiditete burd) Erlegung ber Strafe oon feiner 3>erbinbliditeit frei roerben foll, fo ift ba-> eine SEB a n b e 1 p b n ($reu&. -'lüg. Sanbr. 1 , 5, §. 3 1 2) ober ;Heu»ertrag. Dtacb ©emeinem iKedit ijt tä Jrage ber 35 ertragt augtegung, ob bie Parteien geiooilt haben, baf, ber ©laubiger neben ber Strafe auch bie Erfüllung ber öauptoerbinblidjteit foll forbern bürfen, ober nad) feiner Söahl bie Strafe ober bie Erfüllung. 3J1 bie Strafe für beu Aall oerfprodien, bafe ber Schulbner uidit in gehöriger Sßeife, in-j; befonbere nidjt ju ber heftimmten ,',cit erfüllt, fo fann ber ©laubiger bie oenoirtte Strafe nad) allen ;Hcditen neben ber Erfüllung »erlangen, e§ fei benn, bafj etmas anbereä ausgemacht ift. ®och foll nach mehvern ©efe^gebungen bie oorbehaltlofe 21nnahme ber Erfüllung in biejem Aalle ben älntrag auf bie Strafe auäfcbliefjen. 2Iadi Seutjchem 6onbelägefe|(= buch 2lrt. 284, nach Sdnoeiu'r Chligationenredit 2lrt.l80 unb nad) bem Teutfdu'n Entmurf §§. 292, 293 fd)lie)3t bie gorberung ber fi. bie ©eltenb= niadnma eine§ weitern Schaben* nidjtaue; roäbreub bai Sßreufj. 2111g. Sanbr. I, 5, §. 292, bas Säcbi. SBärgerl. Eiefetib. §. 1431 unb Code civil 2trt. 1229 in ber 35erabrebung ber Ä. bie 35orau*beftimmtmg beS Qtatereff eS finben. Sonücntionoltarif, f. ©eueraltarif. Sont»cnttoneitucntioniDrtc-> geänbert unb, tote bei Siamc beä Verlegers, iu einem tppiiobeu Slusbrud für eine Die gefamte mobeme wijfenfcbaftlicbe, rünftletifdje unb tedV ninte Silbuug umfaffenbe populät'e Snctillopfibie (f. b.) geworben. Tic Verausgabe be§ Jätern fog. ^redhausidH-n ff. unternahmen 1795 Dr. Sftenatui i Vobcl unb Slboofat l!br. SB. granfe in Seipjig u. f. 2.: i EonoerfationS Serifon mit Dotjjüglid)et :Küdüdu auj bie gegenwärtigen Reiten». Sa§ auf I 6 SBänbe angelegte, oon ibnen felbft »erfaßte äßet! tonnte tnbefj Weber oon ibnen noch oon »ier weitem Eigentümern beenbigt »erben. L796 bis 1800 er= [dienen bie oier erften Seile bei av. Slug. Seupolb in Seipgig, 1806 bet fünfte Seil bei xsob. 6. SBeriber infieipjig, 1808 Der featfte Jeil uiw unter bem ; SBetlegernamen Job., ©ottfr. öerjog in ßeipjig, tbatfäd)lid) aber bereit-? im SSefuj oon ivriebrieb j Slrnejb ^rodbaus, ber 1808 jenei- ff., ba§ in 6 fiel neu ÖftaDbänben nur 2763 Seiten umfaftte, erroor- ben unb beenbet hatte. St öetbffentltdjte bann | unter ber Atvma «ffuuft; unb ruibuftrie^Gemptoir» jwei SBfinbe ■ Kadjträge» baju (Slmfterb. unb 8pj. 1809 u. 1811; ©efamtpteiS ber 8 ©änbe 12 Sblr.), unb oeranftaltete 1809—11 einer, neuen Slbbrud be§ 9Berte§. Sine iineite gang umgearbeitete Unflate [ mürbe im »efentlidjen oon ihm ielbft unter SBcit= »irfung feines grreunbeS Dr. 8. öain tebigiert. SJtit ihr begann baS .H. {einen Siegeslauf burdi bie gebilbete SBett. Tiefe Sluflage erfdnen 1812— 19 ! in Slltenburg unb 8eip3ig, ebenfalls in ffleinoltao= format in 1< > Sdnben. Ter aimergembbnlicbe (Stfolg bieier Sluflaae oer= j anlaftte fd>on mdbrenb beS 6rf#einen§ berfelbeu ! eine gleidjjeitige neue brüte, umgearbeitete Sluf= läge (1814— 19) unb inerte aufläge (1817—19). oiim erftenmal unter gugrunbekgung eine-; »ijfen: fdjaHlicben SoftemS unb oon einer gtopern Sln;ahl Aacbgelehrter bearbeitet, mürbe Don 33rod*bauS bie ! fünfte ööltig umgearbeitete Sluflage in lOSBänben < 1819—20 oeröff entließt, bereits 9848 Dftaofeiten umfaffenb. lieie legte Dor feinem Jobe erfdneneue Auflage fülu-t | roie bie folgenben bie- einfditiefeUdi ber li. aufläge) ben Jitcl «Slllgemeine beutfdie SReal=GncölloBäbie für bie aebilbeten Stänbe» unb nur an jtoeitet Stelle ben gufafc: nßonoerfations: Serüon». 3dmtlid)e 10 iPänbe rourben innerhalb "sabre->frift verbfientlidn, eine audj beute _faft uir ubertroffeue tupograBbiWe untl oertegerifdje £ei= ftung. Sdjon 1820 unb 1*22 tourben "Jieubvude berfelben nötig. "Jtadi bem Jobe öon Aiiebrid' 'Jlrnolb 33rodEb' 1875 — 79 (15 SBbe.), bie breiiehnte Sluflage unter bemielhen Jitel 1882—87 1 1»; Sbe., mit Safein, .Harten unb Slb; bilbungen; baut Supbtementbanb 18871. Tie öor= (iegenbe iMeru'hnte Sluflage: ^rodhauv' Kon oerfationg=£efilon» mit Safein, .Harten unb S(b= bilbungen, feit 1892 erfdjeinenb, feil 1896 öoüenbet »erben, hunbert ^ahre nach, bem SBeginn ber erften Sluflage. 2ie ift »iebet auf einer neuen fnftemati= idu'u nnffenjchaftliehen ©runbtage neu ettta 400 Aadigelehrteu bearbeitet unb »irb iicrau-jfid'tlidi in ihren 16 SBänben et»a 16400 }»eifBaltige Seiten großen Jormateä , gegenüber ben 2763 Keinen ein= fpaltigeu Seiten ber erften Sluflage, tnägefamt etwa 100000 Stidimertcr umfaffeu, unter Beigabe Bon et»a 9000 bunten unb fd)tr> argen ^lluftratiouen, .Harten unb SBlänen auf etwa 900 Safein unb im Jene. — Sgl. Jjeinrid) (Sbuarb Sorodhau-ö, Aiiet ridi Sltnolb 53redhau-> (3 Sbe., Söj. 1872—81). — Über S!ad)bilbungen beü ff. f. C'netiflcpäbie. M u niurfnti üiicftiict , ©ef ellf dj af t§ ft ü d , ©emälbe, in bem gefellige Scenen ber noruehmeu ober bürgerlichen Steife gut Sarftetlung gelangen; e§ finb meift Srinlgelage, SSiahl;eiteu, mufifalifehe Unterhaltungen, Spiele, Scenen au-Jbem 3elbatcn= leben u. bgl. Tiefe befonbere ©attung ber Oieiue maierei (f. b.) iiutrbe mit SBorliebe oon ben nieber= länb. SKalern be§ 17. ^ahrh. gepflegt; bie hercor- tagenbften Vertreter be-:- ff. finb: Till öal§, a. S(. Tud, apalamebeäj, SB. Ebbbe. Sine Slhart ber ff. finb bie Xoelenftütfe (f. b.l. 3n ber 2} ü h n e n f p r a i) e heipen ii. gemiffe, meift luftfpielartige etücte, bie ftdj in ber Sphäre ber heheru Staube bewegen unb im Tiatog ben ge nidhlteu Jeu ber feinern ©efellfdjaft fefthalten. (5"ntniidlung unb Jarftellung mächtiger Reiben: fchaften finb ihnen fremb; ba-:- .viauptgereicbt irirb auf eine geiftpelle ffonoerfation gelegt. Jloiiücriicrcn dat.), fi* unterhalten. MiiutH'n'iuii (lat.), Ummanblung, Öefehrung, übertritt ju einer anbetn SetigionSpartei; in ber logifchen Sd)tilfprache ift ff. ebev Umtebrung bie Slrt ber Stlbung eines neuen Urteils au-;- einem gegebenen, wobei Subjett unb SBtäbifat ihre Stelle Dertaufdjen. ff. einec- iRecht«gef Aäf t-j bebeutet, bap ein ©efdjdft, wenn es fo, »ie eS bie Sßarteien wollten, megen irgenb eines SJcangels ungültig ift, aufrecht erhalten »irb, feferu e§ bie obietttDen Stfotbetniffe eines anbetn Oted)tSgefcbäfti enthalt, irehtes betn* felben :\\wd bient, unb j»ar aiub ohne ben be- fenbers auf Slhfdilttf; jenes anbern ;Hechtsgefchäfts gerichteten äöillen ber SBatteien. So fann ein als eigenet 33ed)fel ungültiger ©cbein als faufmänni= fd)et BetpflicbtungSfdjein (f. b.), bie Übertragung burch Aiibefjaiuent bei befien llngültigfeit als (5ei- fieu, ein als Jeftament ungültiger lehter SBille afe ffobijill aufredit erhalten Werben, lehterer nach @e= meinem ;Kecht fteilid) nur, wenn er bie ffebijülar= flaufel enthalt. .H. ober fionaettietung bou Scbulben, Staats^, ^reoinüal , ffreiS=, Stabtfdnilben ober ^rieritdten oon Slttiengefellfdiaften, Slnleiben poit Sotpotattonen ober ^nbufttiepapieten bebeutet bie Umwandlung ber Sduilb infolge ber Odebuttion beS ,'iinsjiif;es ober infolge ber i'inberuug ber auf bas Kapital bejüglidjen aSerbinblidjleit, > 8. »enn eine etnlesüche Staatsfchulb in eine :Heutenfdnilb um? geänbett mirb. ,V-be ff. ift mit ^uftimmung ber iBt, finö unter G auf juf nrfjcit. ®oiioevftO!t3fcifyeter — föongentriesen 609 ©laubig« rcdulkfi juldjfig; g«gen ton SGBiHenber cytänfaiflcr, vom Staate bejügltd) ber Staatsfdntlb oorgenommen , ift fic :Heci)tsbrudi ober partieller 6toat8banIrDtt (f. b.). Sie recbtlid) fid) ttolljiebenbe ff. ftellt ben ©laubiger üor bte Sllternatioe, in bie ihm oorgefd)(ageneu linberungen bes Sdiulboerl)ält: niffes einzugeben ober fein Kapital surüdjunebmeu. SRut bei untünb Boren SRentenfd)ulben ift jebe H. red)tlid) auSgefdjIoffen. Sic tbatfädjlicben 23or= ausfclnmgen einer ff. finb gegeben, fobalb ber Sd)ulbner infolge ber geänberten Dotfiwirtfdjaft: lidjcn unb finanziellen SBerbältniffe fid) i'luleiben ;u günftigern SSebingungen befd)affen tann, als ben-- jenigen ber beitebenben Sdntlbcn. Sic ff. gebt in ber SHegel in berSBeife oor fidt), bat? bie alten Sdnilbocr fdjreibungen Pen Inhabern betreiben getünbigt roer= Pen unb ihnen bie SBabJ getafjen Wirb, entweber ba= für neue Sdmlbtitcl mit erniebrigtem 3in§fu}je unb geifcbnlidi unter ©cwährung einer mcbrprozentigcn Prämie annmebmeu ober fid) ben Kennwert ber äßerfrbreibungen al pari in bar ausjablen 31t (äffen. «'. finb febpn öfters baran gefd)eitert, bafs bte ©läu= biger auf Sarjablung beftanben , bie 'aber nidjt in vollem Umfange möglid) war. Sa§ neuefte SBeifpiel einer gelungenen ff. von Staatsfdmlben ift biejenige ber 41/.2prDjentigeu §ran3öfif eben Sftente (f. b.) in eine 3'/« projentige (San. 1894), melcbe eine jäbrlidic 3inserfparnis üou ü8 DKill. au'S. ergiebt. Ronöerfton^faHicter, baä burd) Scrfeijuug »on Gbilefalpeter mit (5blorfaliunt bargeftellte ffa= liumnitrat 311m Unterfcbiebe von bem natürlitbcn oftinb. Salpeter (f. b.). Uine 3?crfd)iebcubcit beiber beftebt nid)t. [S. 927 b). Kontiertet (engl.), f. Gifenerjeugung (SQb. 5, fionucrticrcit (lat.), umwanbeln, burd) 3lbän= berung umgeftalten (f. ffonoerfion), 311 einem anbern religiöjen (glauben belehren, aud) übertreten. Jionucttitcu (tat., « Belehrte ») , bie non einer rbriftl. fiird)e jur anbern übergetretenen. Sie rönt. Strd)e forbert »on ben ff. einen eigenen ß"ib (ffon= oertiteneib), burd) ben fie ibje bisherigen 3|rr= tümer abfdjwören muffen. Montier, (lat.) ober erbaben beißt eine Iruntinc Dberflädje, wenn ber burd) biefelbe begrenzte fförper an ber betreffenben Stelle eine Erhöhung scigt, im ©egenfatj 3U fonfao (f. b.). Seibe l'lusbrütfe fommen uantentlid) bei Sinfen (f. fiinfe, optifcb) oor. Honucritättfiiteningitie«, f. @ebirnbautent= Jlonocrfpicgcl, f. Spiegel. [jünbung 1. Sontmt (lat. convictorium), auf Unioerfitätcn eine ülnftalt, in ber bie Stubenten ber tatb. 2beo= logic zufammenmobuen. 2tuf einigen beutfehen um= »erfUaten, 3. 93. Seipjig, öalle, beifjt ff. aud) bie 2ln= ftalt, in ber einer Sfnjabl Stubenten (ffonoif; toriiten) auf ©runb »on Stiftungen unentgeltlid) ober für einen geringen Beitrag mittags unb abenbi Speifcn nerabreidit merben. Sind) an ©pmnafteu giebt ei fi. Sie S. an jfatb. ©pmnafien »erben meiftenä non bem 33ifd)of ber betreffenben Siöcefe unterbalten (finaben= ober ©ninnafialtonniftc). Ser Seiter eines ff. ift ftetS ein ©eiftlicbcr ; er fübrt ben 2itel SRegen§. Sie ff. finb bie birelten ^iaebf olger ber alten 33urfen (f. b.). ttimtiif tion (lat.), Überführung.- Müitoitt.*,icrcit (lat.), einen Überreifen, über= führen (eineä S3erbrccbens). Jlmuntiiuiit, foniel teie Convivinra (f. b.). Koiniot'ntion (lat.), Sufaiumeubenifung. 3n ber englif du'it CanbeStircbe ift K. (convocation, S8icclti,iii4' .WouüiTJation* Soritoii. 1 1. Slufl. X. fpv. -tebfd)'n) S8ejeid)nung ber ^rooinjialfenoben, rceldjc im üRittelalter 311 ben Organen ber Sanbec- Vertretung geborten, ir. Eouses of Convocation.) 3m englifdjen UnioerfitdtSteben bcifieu ff. bie ffbrperfcbaften, bie aus ben r>ollbered)tigtcn l'Jiitgliebern ber Uniuerfitäteu Drforb unb Sonbon befteben. Qn Djforb befteben fie aus fämtlicbcn %ec-- fönen, ipelcbe fic SBürbe eme§ Magister artinm ober eines Sottors bes ;Hedits, ber äJiebijin ober ber Sbeologic in Crforb erworben baben, folange bereu SRame nod) in ben 33üd)ern eines College (f. b.) ober in berfiijte berNon-collegiate Students eingetragen bleibt (roofür eine fährtiebe ©ebübr 311 entviebten ift). lue llnii'crjitdtsftatuten muffen oon ber ff. geneb= migt »erben (wobei aber ber ff. ein Ülbdubenings; red)t nid)t suftebt), cbenfo bie Bewilligung oon S ot • tortiteln honoris causa, gerner werben eine Sicibe von Beamten iion ber ff. gewählt, ebenfo bie beiben partamentarifd)en Vertreter ber Unioerjität. Sie Öauptlörperfcbaften, bie in Dfforb neben ber ff. ber lluioerfitdt oorfteben, finb ber Hebdomadal Council unb bie Congregation (f. b.). Sie 3ufammenfeliung ber ff. in Sonbon ift eine dbnlicbe. öier beifit bie engere .ftbrpevfebaft, bie ibr jur Seite ftebt, Senate. 3n (lamluibge hingegen Irirb ber -Husbrud Senate für bie .Hbrperfdmft angewanbt, weld)e ber ff. in Drforb entfpridjt. rtiiituoliit (lat.), etwas 3ufam,ncl,g«oUtes, namentlid) ein ^atet ©ebriftftüde, S8üd)er u. f. w. Juumu litte (iso lute, lat.), bie febnedenfbrmige SEBinbung am ion. ffapitäl. (S. Säulenorbnung.) Jtonooäteren (lat.), jufammenberufen. ftotttmlfton (lat.), f. ßflampfie unb fframpf. Muuuitlfioniii'C (fvj. convulsionnaires), eine burd) bie Verfolgung ber ^anfenifteu (f. b.) in jjjrdnf= reid) 1730 entftanbene fd?wärmerifd)e Sßartet. 3br Sammelpuntt war ber ffircbbof bes beil. SRebarbus in einer Borftabt 0011 SBariS, wo bas ©rab bes 5ran3 dou SJSartä, eines infolge übertriebener Slscefe 1727 geftorbenen unb für beilig gebalteneu 3anfeniften, fid) befanb. 3ln biefem ©rabe gerieten üiele in fd)wärmerifd)e ©ebete, [Reben unb Sßropbejeiungen, unb feit 1731 fteigerte fid) bie Sd)wärmerei bis 311 bem ©rabe, teafj SBetenbe, bie fid) auf bas ©rab bes Öeiligen legten, in ffonmilfionen gerieten. Um bem 311 fteueru, liefj ber ffönig 1732 ben ffircbbof 311= mauern unb burdi eine 2Sad)e befegen; allein auch ber 93efel)l 1733, bie Schwärmer ins ©efängnis 31t werfen, tonnte bem Unwefen uid)t oöllig Einhalt tbun. — 93gl. Le tombeau de Paris (3 93be., S$sar. 1734 — 59)^ SOtatbieu, Histoire des miracules et des convulsionnaires (ehb. 1864). ftoniuoj (ruff., oom franj. Convoi, f. b.), bie Seib»ad)e bes ruff. ffaifers, i. 8eibgarbe=ffofa!en. Stortäcbteren (lat.), 3ugeben, einräumen. Konzentration (frj.), im allgemeinen bie S3e= jiebung oerfebiebener ©egenftänbc auf einen gc= meinfamen äJlittelpunlt, oft mit ber'Jiebenbebeutung bes 3ufammenbrängeuS in benfelbcu unb infolge: beffen einer Berbicbtung. (S. Äoit3entrieren.) 3in Untervicbte begeiebnet bas 2Bort biejenige ©eftaltung besjelben, burd) welche bie öerfd)iebenen Unterrid)ts= ftoffe miteinanber in 33ejiebung gefeht werben, fobafs fie im ©eifte bes Sd)ülcrs 311 einer harinouifcbeu (fiubeit jufammentreten. Äonäcntrattoneffcbirteläc, ftonäcntrationei= ftein, j. Kupfer (©enunnung). Sonsenttriercn (fn.), nad) ber 3)titte jufammen= brängen, in einem Sßunfte fammcln, Berbid)ten 39 610 itoiijcntrifd) — Rongil (f. ftongentration); in bei ßhemic bie SInteid}e= rung einer Söfung ober eines ©emifebeä ehem. Mcr pet burdj (Entfernung beä SöfungStmttetä ober ber bem wicbtigern_33eftanbteile bei ©emifdjeS bet- gemengten Störte. Söfungen »erben fongentriett, inbem man bas Söfungsmittel burdi 2(bbunften ober 2lbbampf en teilweife oerflüdHigt. 3n ber Wl e t a 1 1 u r - gie roirb ber Xuibrud aber auch für anbete SDpc= rarionen gebraucht. So Wirb 3. 8. bei bei berS)or= Heilung be§ Kupferä aus fdnoejel= unb eifenbaltigeu (Srgen gewonnene ffupfetftein, ein von (Sangart be- freites (Semenge Don Scbwefelfupfcr mit Schwefel; eifen, fonienttiert, inbem mau ihn toftet, Wobei ein Seit be§ Schwefel* oerbrennt, unb bann ba§ '■pro; butt, bae bie Crpbe ber SJletaQe neben noch unoer; änberten Scbwcfeloerbinbungen enthält, mit tiefet baltigen ^ufeblägen nieberfdjmUgt Sähet gebt aller Sauerftoff ber Cypbe an eifen über, bie (Jifeuorpbe aber febmeljen mit ben >}ufä)lägen ju einer Scblade Sufammen,woburchbereifcnärmereunbanSd)roefel= fupfer reiebere ober nur noch auS tejitenn beftebenbe feg. ffongentrationsftein erhalten roirb. (©. Kupfer [©eroinnung].) Sonsentrtfcft (frj.) betfeen Steife, weldbe um benjelben SDiittelpunrt mit öalbmeffern oon oer= febiebener Sänge hefebrieben fiub. Koir,ept (tat.), (Entwurf eineä Sdbtiftftüd§ (eineS SraefS, einet Sßrebigt u. f. ».); au3 bem ff. tommen, fooiel wie ben ©cbanfcn;uiammen= bang öettieten, irre merben, ftoden; aus bem ff. btingen, fooiel wie au§ bet gaffung bringen, in SSerwitrung fefeen. ftoit;epnbt.i (neulat.), fafjlidj, begreiflich. Konzeption (Tat), Empfängnis, 2lnfang ber Scbroangerfdiaft; audj im figürlichen Sinne (ff. eines1 ffunftwerfS u. f. m.) ; Slbfaffung (eineä Sc&rift= ftüctS); audj fooiel wie geiftigeS ^Begreifen, gaffen; ffongeptionSvetmägen, gjaffungSfiaft, ®e= griffsoermögeu. H 011 -,cp t pap icr, ein geringwertiges, balbwetfjeä Schreibpapier, baS au§ ungehleiAtem @anggeug bergeftellt wirb. Sa e§ nid)t ;u SReinfdjtiften be= nimmt ift, werben an feine g-arbe unb feine gefrtg* feit nidit fo bobe jvorberungen geftellt wie an ba» ffanglei= unb ba§ Uvlunbenpapier. Jtonjcrt (oom lat. concertare, jufammenftrei; ten, wetteifern; ital. concerto; ftg. coneert), ju= uäcbft ein ÜJiufitftütf mit Ctcbefterbegteitung, baS DOtgugStoeife batauf berechnet ift, einem ober mcV- tetn Spielern ©elegenbeit ju geben, bureb beffen Vortrag einen hoben (Stab mufifa(ifd)er 2tusbilbung baruilegen. Sa§ ff. beftebt meift aus1 brei oon Or= cbefter^itomellen eingeleiteten unb unterbrochenen Sägen, bie in ben bei ber Sonate ubtidjen normen gebalten finb. Sie Stusfübrung fokber SBtuftfftücfe etforbett SSirtuofen. 2Bcrben bie brei Säge in ge= Prangtet gorm in ein ©anjes gufatnmengegoffen, fo entftebt baS ffongertftflct. ffongettante helfet lue weitete :Kuclficbt auf (Sattung unb |jotmjebe§ etüd, in bem tongettietenbe, b. b. rioalifterenb a(§ öauptftimmen auftretenbe Stimmen öortom= men. Sie Vitteratur ber Ä. ift eine febr teid^bafc tige; namentlicb gegen bie i'citte beä 18. Qaljrb. waren bie &'. ber .öauptftoff bei öffentlichen 2ftufit= vortragen bbberer ältt unb nahmen bie Stelle ber Ijeutigen Sinfonie ein. Tiefe 93lütc,icit beä ß. tniipft an bie SRamen Eorelli unb iBioatbi an unb finbet ihren .'Ihicbluf; mit .vjänbel unb Sacb. Sa- inatä unb nod) fpäter würben aufjer ben Saiten» au* oie SlaSinfttumente jum jtonjertieren benu^t. Sie ältefte Strt beg ft., in bem mehrere öaupt= ftimmen tioalifietenb auftreten, ift ba§ Äird)en = tonjett (concerto di chiesa), ba» guetft oon SSia- bana gepflegt mürbe unb in ;> S. SBad)§ Kantaten (oon ihm concerti genannt) feinen Mbhepuntt er- reichte. Sie ^Bezeichnung Sammerfonjett (con- certo di camera) gebrauchte ,;uerft lßSü ©. Sorelli für ein ft. oon jwei Siolinen mit Safi, unb Con- certo grosso für gwei Statinen mit begteitenbem Dtäjeftet; fpäter (bei Gorelli, ©anbei unb g.S.aJapy traten ben Tutti beä Concerto grosso gewöhnlich brei tonaertietenbe ^nftrumente (Concertino ge= nannt) afe Vertreter be§ SotoföietS gegenüber. 5»n neuerer 3eit hat fich bie fiouu'rtmufit mehr unb mehr auf jwei Jnftrumente, bie SBiotine unb baä filaoier, gutfidtgegogen. fi. heifet auch eine mufifalifche Unter- battung ober 2luffübruug, in ber Sonftürfe teilä rein tongetttetenbet, teilä fmfonifcher gorm, joroie auch ©efänge aller 2lrt ,«ir 2üiffübrung gebraept werben. Sie Songertmufit bilbete fich bereit» im 17. 3«frrb. auä, erlangte aber erft im 18. ihre Selbftänbigfeit unb umfafrt jefet fämtliche llluftt, bie nicht in «ireben ober Theatern aufgeführt wirb. 8. im biplomatifchen Spradnjebraucb ift bie Sejeidjnung für bie ©emeinfehaft, Überein= ftimmung ober äseteinbarung oerfdiiebener lliädite ; fo fpricht man oon einem ^(Juropäijchen S., oon einem H. ber ©ropmädHe u. f. m. «oii',criiiute, f. fiongett. Sonserrftügcl, f. ffiianofotte. fton vertieren (lat.), wetteifernb ftreiten; oer= abteben; Monierte geben. (S. auch ftonäert.) ßonjcrttno, anbete Schreibung für Concertino, f. fiongett. Monier tmeifter, ber etfte ©eiget, SSorgeiget (Sotogeiget) eineä Drdjefterä, ber ben Äapelhueiftev gu öettteten bat. Jtonäcrtftütf, f. fionjett. Son3ertäeid(ner, bei ber Subfttiption oon 2tu= leihen biejenigen Qeidjner, bie in ber 2Ibfid)t zeichnen, ben auf fie fallenben 33etrag ju einem höhern ale bem 2 ubftriptionsprcife wieber weiter 311 fleräufeern. St onjcffibcl (neulat.), gutäffig. Hou.'jfffion (lat.), ©enehmigung, ^Bewilligung, 3ugeftänbni§. 3m oerwaltungärechtlichen Sinne oerftebt man unter ff. bie ©enehmigung ber guftänbigen 'Sebörbc, bah jemanb ein beftimmte-j ©emerbe, ba» nicht oollftänbig frei unb jebem gu= gänglich ift, betreiben bürfe. (S. @ewerbegefeh= gebung.) SBegen 9iichtgenehmigung 0011 gewerb= liehen 2lnlagen, Verweigerung ber ff., Unterfagung beä ©ewetbebetriebe», 3iu'üduahme oon ,ft. ober Slpprobation ift immer jjtetutä guläffig; bie SPeftim= mung ber jur Sntfdieibung toinpeteuten 33ebörben ift ben Eingelftaaten übetlaffen, jebod1 mit bei 50iaf3= gäbe, baf; eine ber beiben 3nftangen tollegial befei.it fein mufj. fion^cffit» (lat.), einräumenb, ein Hugeftänbniä entbattenbfffongeffiDfaljffongefftDpattitel u. f. w.). $tonji( ( lat. concilium ) , Spuobe, Hirdien = 0 er f antut luug, in ber tath. ffirebe eine Sßerfamm= hing tirchlicher äBürbenträger , bie über tirdilichc (Segenftänbe oerhanbeln unb entfeheiben feil. Sie Sntftepung ber ff. fällt in bie 3«t ber 2luc-bilbung be» 6'piftopats (gweite öälfte be§ •_'. ^ahrb.). 6«= oorgegangen au» bem prattifeben Söebürfniffe, f irchengefäbrlidicn Dichtungen mit oereinten Kräften SIttitcI, Sic mau unter S occmiBt, finb unter E aiifjufudjen. ÄOllätf 611 entgegen 311 arbeiten, traten folebe äkrfammlungen anfangs nur gclegentlid), fsäter regelmäßig in cim seinen' ©cgcnben sufammen. Sie erften ff. mürben in ßleinafien auf 2lnlafs ber montantftifcben S5ett>c= guugeu unb beS ^affabftrciteS (f. b.) gehalten; 311 Anfang beS 3. Salrtr;. finben fid) ähnliche ÜBerfamms hingen in ©riechenlanb unb balb bcwauj in 2lfrifa unb Italien al3 regelmäßige ßinriditung. 211S oolh berechtigte ffllitglieber biefer fi. galten nur bie S3i= fcböfe; bie s$reSbpter hatten nur beratenbe Stimme. Sie 23efd)lüffe erftrecrten fid) auf alle ©ebietc ber Sebre, ber Sitte unb beS ffultuS unb galten als unter Ginfluf? bei öeiligen ©eifteS gefaxt. @e= wohnlich mürben tiefe 23erfammlungeu in ber öaupt; ftabt ber Sßrornnj (2)cetro»oliS) unter Seitung be§ 3Mfd)ofS berfelben (feit bem 3. Satyri). 2Jictropolitcu genannt) gebalten. (Sine weitere 2lu§bilbung beS SunobalmcfeuS erfolgte crft feit ber ßrbebung beS ©briftentums jur StaotSretigion. 2Jcan unterfdieibet nunmehr jtoifdjen SReidjgfmtoben (aud) Bfumenifdje ge= nannt), Siöcefan= unb SBroöinjialfonoben. Sie 9teid)äfttnnben, bie ber fsbee uadralS eine SBers tretung ber ganjen cbriftl. 3Belt (grd). oikumene) galten, mürben oom ffaifer berufen, burd) einen oom ffaifer beauftragten 23ifd)of in SSerbinbung mit taiferl. ffommiffarien geleitet unb gefcbloffcn. 3bve SBefdjlüffe mürben com fiaifjr beitätigt unb ooll= ftreeft unb hatten bie ©eltung oon 9leid)Sgefet;en. Sil? unb Stimme hatten lebiglid) 33ifd)öfe. Sie Skfeblüffe über bie Sebre biefsen Sontbole, bie über bie ©ebräuebe ffanoneS. Sie erfte biefer 9tetd)S= fönoben mar bie oon Scicäa (325); im 2lriauifd)eu Streite folgten fie fobann rafd) aufeinanber, unb öfters ftanb Sönobe gegen Sönobe. Sie fdiliejjlid) fiegreid) gebliebene Partei betrachtete natürlich nur bie in ibrem Sinne abgebalteuen ff. als recbtmäfüg, me*halb jidj fpäter eine oerfd)iebene 3äblung ber allgemeinen Ktrcbenüerfammlungen in ber rom. unb gried). Äivcbe ergab. Sie Stöcef auf t) neben mürben von ben Snfcböfen einer polit. Sibcefe, b. b- mehrerer ^rooinjen sugleid), befd)idt unb oon ben (Srjbifcbbfen (ober Grarcbeu), mo bergleidieu be= ftanben, berufen unb geleitet. Saneben beftan= ben auch bie alten Sßrooinjialfonjilien unter Seitung ber DJietropoliten fort. Seit ber Spaltung in abenblänb. unb morgenlänb. ßtrehe hielt ieber ffird)enteil, mie übrigens früher fd)on öfters, leine eigenen Snnoben. Sod) bauerten im Orient bie allgemeinen ffircbenoerfammlungen nur bis 311m Sitberftreite unb mürben feitbem bureb Heinere, oom SBatriardjen oon ffonftantinopel berufene SBer= fammluhgen auSerlefener ÜBifdjöfe (grd). synodoi endemusai) erfefet. Qm Ibenblanbe traten feit ber ©rünbung cbriftl. ■■ german. Staaten an bie Stelle ber allgemeinen ff. bie 9iationaIfonoben, bie oon ben Königen meift in 33erbinbung mit ben SBerfammtungen ber :HeidiSftänbe einberufen mürben. Sergleicben £Bev= fammlungcn mürben fd)on feit bem 6. 2>al)rb. in Spanien unb ©allien, fpäter aud) anbermärtS abge= balten. SefonberS häufig mürben biefelben feit ber Sarolingerjeit in ^ranlreid) unb Scutfd)lanb. Seit ber 2Bieberaufrid)tung beS röm. ffaifertumS bureb Marl b. ©r. beanspruchten aud) bie ffaifer mieber baS 9ted)t, allgemeine ff. su berufen, baS ibnen je= bod) oon ben Zapften ftreitig gemacht mürbe. Sod) bat Heinrich III. oon Seutfdjlanb auf ber Sönobe 311 Sutri (1046) brei Zapfte entfeht unb einen neuen Kritlel, bie mau uiitet fi »et v^apft eingefe^t. 3e mebr aber bie päpftl. flacht mud)S, befto mebr galten nur bie oom Sßapfte ein= berufeneu, gembbnlidi im Sateran »ufammentreten» ben S. (f. Sateranfpnobe) als ötumemfdj. 6ine neue ©eftalt nabmen bie allgemeinen $. feit 2hu fang beS 15. 3>abrh. infolge beS grofjen SdiiSmaS an. SllS Sftepräfentation ber «allgemeinen ,Üird)e», oon S5ifd)Bfen, iibten, Sottoren unb fürftl. @e- fanbten befebiät , beanfpruditen tiefe Sßerfamm= lungen bie böcbfte ©emalt in ber fiirdic, bereu 0c= feheu unb 9!id)terfprüd)en aud) bie Zapfte unter; morfen feien (6piftopalft)ftem, f.b.) , mäl)reub bie ^äpftc unb ihr Slubang ben Sa£ aujftcllten, bafs baS 5ßapfttum über bem fi. ftel)e unb mri)t an feine Gntfcbeibung gebunbeu fei ("15apal= oberJturial = f ö ft c m). SluS bem Kampfe biefer beiben 2lnfd)auuu= gen ging jule^t baS sl?apfttum fiegreid) beroor. 9?ach= bem juerft auf ben fog. SReformfonjilien 311 $ifa (1409), 311 ftonftans (1414— 18) unb juSBafet (1431 —49) baS Cjpiffopalfpftem bie Dberbaub gewonnen hatte, würbe auf ber fünften Sateranfonobc (1512) ber Sat), bafs baS $. über bem Zapfte ftebe, auSbrüd= lid) perworfeu, unb aud) au) beut für bie ibm.=tatl). Sebre mafsgebenbeu Sribcutiuijdien fi. (1515 — 63) bel)ielt nad) harten kämpfen baS 5ßapfttum mit feU neu 2(nfprüd)eu auf baS 33eftütigungS= unb 3nter= pretationSred)t ber Ronjttienbeufytüffe baS lejjte SBort. Srohbem beftanb aud) nad)malS in ber fatl). Kirche 3Wifd)en bem turialiftifdjen uiü) bem opift 0- paliftifdjen Softem ein nicht auSgeglid)ener Streit, ber erft auf bem legten allgemeinen S. , bem 2jati= t'anifdjen (1869—70), su ©unften beS unfehlbaren SebramteS beS ^ßapfteS unb feiner abfoluteu öerr= fdjaft über bie .Kirche entfd)ieben worben ift. 2llS b!umenifd)e, bie ganje djriftl. SBett oer= tretenbe fi. ertenut bie rbm. = tatb. Kirdje, neiebft bem angeblid) oon ben 2lpofteln 3U Scntfalem gc= baltencn, folgenbe 20 an: 1) baS erfte $. su ÜRicäa (325) gegen bie ätrianer (f. b.); 2) baS erfte S. 311 Sonftantinopel (381), baS bie Sebre oom Seiligen ©eifte beftimmte; 3) baS erfte epbefinijd)e (431), baS ben SceftoriuS (f. b.) oerbammte; 4) baS 311 tibalcebon (451) gegen ben 2lbt 6"utßd)eS (f.b.) unb bie DJonopbpfiten (f. b.); 5) baS 3roeite fi. su fion= ftantinopet (553) jur Beilegung be§ Sreilapiteh ftreiteS (f.b.); 6) baS britte $. su Sonftantiuopel (680) sur SSerbammung ber 3)ionotI)eleten (f. v.i; 7) ba§ smeite ff. su 9cicäa (787) su ©unften beS SilberbienfteS , wogegen Marl b. ©r. bie Sönobe 3U ^rantfurt (794) bielt; 8) baS feierte ff. su ff 011= ftantinopel (869) gegen ben Sßatriarcben $b.otiu§ (f. b.); 9—12) bie oier erften Sateranfönoben (f. b.) ; 13) bie erfte Sooner Spnobe (1245) unter 3"iw: cens IV., auf ber ffaifer griebrid) IL feierlid) e,rfom= munisiert mürbe; 14) bie smeite fiooner Sönobe (1274) unter ©regor X. sur SBieberoereinigung mit ber gried). ffirebe; 15) bie Sönobe 311 SMenne (1311) unter ©lemenS V. sur Aufhebung beS JemplerorbenS; 16) baS ffonftanjer ffonjil (f. b.); 17) baS SSafeler ffousil (f. b.), baS übrigens oon ber Eath. ffirdje nur teilroeife anertannt Wirb; 18) bie fünfte fiateranfrmobe; 19) baS Sribentinifdje fiongil (f. b.); 20) baS Satitanifdie fionjil (f. b.). Sie gried). -tati). ffird)e ertenut nur bie fieben erften bfumenifeben ff. an. Sie 2Üten unb Setrete ber ff. ber fatb. ffirebe finb am heften oon 3Jcanft herausgegeben Worben (3l23be., gtor. unb 23eneb. 1757 — 98, bis 1590 reidjenb; neue 2luSg., Sßar. 1884 fg.). — SBgl. $e= miftt, fiub unter 6 anjjuludjeu. 39* 612 ^ongiluecen - ®opaU feie, fiongUiengeföidjte Ob- ' •. Sreib. i. Sr. i-.v, -71; 2. Slufl. 1873 fg.; fortaefcKt oon r>cra.eu retber, 1887 fg.). SonsUüeren (tat.), Bereinigen, oerfbhncn; fi ongijiation, Bereinigung , Ber johnung ; f o n •■ jiliatorifdj, permittelnb, Bereinigung, Berfüb; nung be.iwecfenb, baju geneigt, gefcbidt.' ftonjinn, f. Soncinn. Konzipieren (tat., «empfangen»), febwanger werben (f. Konzeption); ein Schriftftüd entwerfen, auffegen; fionzipidit, Ronjipift, 2lbfaffer eines Sdhriftftücfes. Stonjiä, f. Honcis. ftoogc, f. SJJolber. ttoop erat iuc Slffociationcn, fiooperattps gefellfcbaften (engl, cooperative societies; frz. societes cooperatives), eine anbere Bezeichnung für Erwerbs= unb SBirtfdjaft3genoffenf(&aften (f. b.). Kooperieren (lat.), nütwirfen, getneinfam Wirten; Kooperation, gemeiufames SBirfeu (f. ©enoffenfehaft); Kooperator, Mitarbeiter, Site! fatb. ©eiftlicper. kooptieren (tat.), binsumäblen , beionbers pon Komitees u. f. m. gebraucht, bic fid) buvcb 3?abl ergänzen ober oerftärfen; Kooptation, bie Bod nähme einer jolcben 3Bat)l. ftoorbinarcii (neutat.), in ber analptifcben @eo= metrie zwei ober mehr zufammeugebörige ©rbfzen, welche bie Sage eine! fünftes in bor Ebene ober auf einer frummen Oberfläche ober im Saume be itimmen. Ein Bunft A in einer Ebene roirb meijt burch feine ätbftänbe oon jtoei lieh febneibenben ©c= rabeu oon betannter Sage beftimmt, wcldic bie fioorbinaten-- . ad)fen heißen unb in -X ber Sieget fentreebt auf-- einanber ftebenb gc; wählt werben (f. bei= itehenbe gig. 1). Tie fi. fetbft , burch bie ber Bunft feiner Sage nadi gegenüber ben älebfcn W«. i. beftimmt wirb, finb x unb y, unb jtoat nennt man x bie 2t b f ei f f c unb y bieC rb in a t e ; bementfprechenb beißt bie 2ld)fe OX bie 21 bfeiffen ach fe unb ÜY bie Crbinatenacbfe. Ter Turdifdmittspunft 0 ber Stdjfen beifit ber Stnfang ber fi. Eine anbere Be= uimmungsart eines Sßunfteä A (3ig. 2) beftebt barin, baß man eine fcfte@erabeXX zieht unb auf berfelben ben feften 5Buntt 0 annimmt. Turch bic Entfernung r bes $ßunfte§ A oon 0 unb ben SBim tel -'. ben r mit XX bilbet, ift bie Sage oonA noll- itänbig beftimmt. Tue Stücfe r unb a beißen ju= lammen bie Bolarfoorbinaten bes SBuntteS A. Ein Bunft im Saume wirb burdi feine ätbftänbe ron brei fieb burdifcbneibenben Ebenen, bereu Sage als betannt angefeben wirb, beftimmt. 2Iucb biefe Ebenen,mitbenenbie Ä. parallel fmb,ftebeu in ber Segel fenf= v recht auieinanber.^br ^ Surcbidntittspunft Wp. 2. beifit ber 2lnfang ber fi, Eine anbere Strt bie Sage eines SßunfteS im Saume m beftimmen, ift bie burch eine Sinie unb jWeiSBintel, wobei eine Ebene, in berfelben eine gerabe Sinie unb in biefer ein Bunft als betannt angefeben werben. Sie 3ta= Jtrtifel, He mau unter fi Denn tur einer ebenen frummen Sinie (oon einjacher Krümmung) wirb burdi eine ©leidjung jwifchen ben beiben R. eines ihrer fünfte, bie Satur einer frum- men Sinie oon boppelter .Hrümmung burdi zwei ©leicbungen jwifdien ben brei fi., enblicb bie Statut einer gläaje burch eine ©leidjung jwifchen ben brei fi. eine! ihrer fünfte beftimmt. ' ttoorbimitcmnctbobc, f. ftclbmcfjfunft. Soorbinationfneulat), Sebeuorbnung, ©leid?= ftellung (f. Subordination), in ber $t)nfioIogte baS barmonifebe jtoedmäfjige .Sujammemiurfen ber SJluäfeln; toorbinierte Bewegungen, mehrere, gleich jeitig ober turj aufeinanber in einer georbneten Seibenfolge auftretenbe Bewegungen , bei welchen eine grbfjere Jlujabl oon irilltürlicben 5HluSleln tbätig ftnb, wie beim ©eben, Manen, RlaPierfpielen u. f. w. Sie 3ieroen,_welche berartige toorbinierte Bewegungen oeranlaffen, werben oon einem befon* bern, im Südenmarf gelegenen Eentralorgau, bem f og. $ o o r b i n a t i o n s c e n t r u m , in Erregung oer= fegt. CoorbinationSftörungen, infolge bereu baS ©eben, Schreiben u. bgl. ungefchidt auSgeiübrt wirb ober ganj mifjfllflctt, ftnb ein charatteriftifebes Spmptom ber Südenmarfe-fchwinbfucbt (f. b.). M oorbinieren (neulat.l, beiorbnen, gleidiftellen ; toorbiniert, gleichftebenb, tn gleichem Sänge. (S. Coorbination.) Jtooe*, ^nfet, f. Jfo?. Soofo, f. .«uffohlumen. ftootanir, f. .«ootenao. ftootenn« (fpr. tuteneb), au* .Hoctanie, ©e birgSftod (1816 m) bee> 3'elfengebirge? im S, pon Britifch Columbia, im S. ber ^urceU=Sange, im witbeften Seile beS ©ebirgeS; am SUeftabhang ent fpringt ber glufe K., ber in einem tiefen Sängs= tbale juerft fübwärts fließt, unter 4S3 20' nbrbl. 3)r. nac& 9?. umbiegt, ben Äootenanfee burch» fließt, um nach furu'm, toeftmärtä gerichtetem Saufe in ben Eotumbia ju münben. 5)aä 5 ort fi. li°gt an ber Stelle, wo er in baS ©ebiet ber Union tritt. Mop nie*, eine fumpfige Sßieberung in Bbotien, benannt nadi ber an ber 92orboftfeite gelegenen alten Stabt .Hepa (jeßt Jopolia, baber and' See oon Jopolia). Sie nahm ben fiepbifo» unb Heinere Bache auf unb fanb nurbur6 etwa 20 unterirbifebe natürliche fianäle, bie ficb burch baS innere bei Berge nach bem Eubbiichen i'feere hinzogen (f, Sa tabothroul, einen uiiiureicbeubeii 2lbsug. Ter Stanb beS SBafferS war baher febr ungleicp. Stm bcdMten ftanb ee in ben äBintermonaten, wo bie gange SJtie berung oon einer .»ifammenhangenben SIBafferflädje bebedt warb. Bon Slnfang 2Kai an jant eS, iobaß größere Strecten ;u ®etreibe=, Baumwolle, SReiS= felbem ober in SJBeiben beinuit werben tonnten. Sdion im fnibeiten Altertum bat bai Botf ber lllinoer burch fianat unb Teichbauten, bereu Sefte man neuerbiinv:- aufgefunben hat, bie Ebene troden gelegt unb angebaut. Später eerfuebte Sllcfanber b. ©r._burcb firateä auä Ebaltic- bie älbteitung ber ©ewäller, aber erfolglos. Seit 1883 hat eine frang., jeftt engl, ©efclljcbaft bie fianalifterung unb bie 2lb; leitung ber ©eroäffer bureb Tunnely nun ßiteri=See, oon bleiern zum $aralimni=See unb bann mm sDiecre burchgefübrt. Seit 1887 ift bie Mopa'ic- =9tie= berung bis auf einige Sümpfe troden unb l'.">o akm fruchtbaren Bobens finb gewonnen worben. — Bgl. Betermanns iDtitteilungen (®otba 1889, S. 72); EurtiuS, ®ie ©einbauten ber iUinoer (in ben «Sigungsbericbten» ber Berliner Jlfabemie, 1892). iBt, finb unter ff auiwfudicn. Äopaiimbaljam — Äopenljagett til:; Ku&atüabalfaut (Balsamum Copaivae), bet Satjfaft mehrerer arten Copaifera (f. b.), bei al> ilare, gelbbräunlicbe, nicht ober nur fdimadi ftuoregs rierenbe, mehr ober minbet bidfliefienbe giuffigfeit pon eigentümlich aromatifebem ©erud) unb ict)av= jcm, bitterlichem ©efebmad in ben ©anbei gelangt. SBtrffame SBcftanbteile finb ein atberiicbeS Dl (fio= pai'pab l) unb jroei öarje (21lpba= unb Sctabarj), pon benen baä erftcre faure Gigenfcbajtcn befittf (ff o - üaibafäure) unb trtiftallinifcb gewonnen werben tttim. Ser ff. wirft febr anreqenb auf alle Scbleim= häute, befonberä auf biejenigen ber ©efcbledit«= organe, weshalb berjelbe ein toid^tigeS öeitmittel bei franfbaften Scbleinmbfonberungen biefer Jeilc geworben ift. 2luf;erbem wirb er a(§ 3uf°Ö Su -act! firniffen gebraucht, öauptbanbeleplätie finb 8on= bon unb Hamburg. Sie dinfubr beä letstern SpiafceS betrug (1892) 313 Soppelcentner im SBette pon 105390 1m. ftojMtttaöl,aol>a'toafäure,i..Hopatpabaifam. ftopal, eine ©ruppe harter, erft bei hoher itm- peratur fdimeljenber, bernfteindbnlicbcr Öfftje. Sic loeichern Sorten nennt man häufig auch 2lnime, welchen tarnen ber ff. im engl, ©anbei führt. Sie wenigften ber ff. liefernben Saumarten finb betannt unb für manche Sorten ift eS fogar roahrfcbeinlich, bafs bic Säume, au§ benen fie genoffen, ber heutigen Vegetation gar nicht mehr angeboren. Sie meifteu jübamerif. Sorten finb mit treibigen ffruften bebedt, unter benen ba§ eigentliche öarj als höderige, im Querfdinitte wellenförmig begrenjte DJtaffe liegt, '^lu allgemeinen ift eine ff opalforte um f 0 gef cbättfer, je härter fie ift. 2lUe ff. roerben pom ffdltfpat ge= rit?t, alle, mit 2Iu§nabme be3 fübamerifauifdjeu ff., ritten bagegen ba§ grauenei*. 3!>r tyec- ©eroieht fchroantt jwijdjen 1,045 bis 1,139. Sie oftafri!ant = feben ffopalforten finb bie gefcr/ä&teften unb tommen ai§ 3>otmen*= tirebe mit ben ©rabmälern ber Seehelbcn Stiels %uä unb ^eter Sorbenffjolb; bie Sriuitatisfirdie, oon Efjriftian IV. erbaut, mit bem fog. Sunben Surm, ber eine roette2lu§ficbt bietet; bie ruf'f. 2l(eranber=9icrof fi)= Kapelle mit golbenen Suppeln, unb smifdicn 93reb= gäbe unb Store ßongensgabe bie Siarmorfirdie, bie 1749—67 begonnen, feit 1878 auf Soften eine« 9ßriöatmann§ ausgebaut, 1894 beinahe oollenbct ift. Sefjr $ahlrcidi finb bie Scbloffcr. Sie tönigl. SRefU benj, ßbriftiauoborg (auf «©lotSbolmen»), nadi bem Sranbe r>ou 1794 burd) .vSanien im itabfranj. Stil aufgeführt, mürbe 3. C Et. 1884 oon jJeuerSbrunft bis auf bie DJiattern ocnelnt, nur bie SdHofätircbe unb ber DJcarftall in Dcebengebäuben blieben erhalten ; bie ©emälbegalerie tourbe gerettet. 2liualieuborg (3Bin= terrefibeni) befteht aus oier im franj. Stil ber 3eit i'ubroigS XV. gehaltenen 9} aläften, welche jufammen einen achtedigen tUafc lülben. 6in anbeveS Schloß ift noeb bie ftattliäVfdböne iHofeuborg, »on ©bri= ftian IV. in nieberldnb. Dienaiffanceftil erbaut, mit überaus intevefjantcucbronol. Sammlungen unb im ©arten (fiongenäjjape) mit ber©tatuebe§S>id)terä Ö. E. 2lnberfen. älnbere feljenätoerte ©ebäube fmb ba? lliüoerfitati-gebaube (mit Dorjüglidj hiftov. gie§= tenj uebft ber neuen Sibliothel unb bem 3logifd)en Stttitel, bie man unter S tfrm ÜRufeum, bie Serie aus ber geit Gbriftiaus IV. in itieberlänb. SRenaiffanceftil mit eigenartigem Surm, bie SRationalbanf, ba§ 3raflbauä u. f. m. Einer ber fdjönften Seile ift bai äUertel um ben ©almtort unb bie SBeftetbropaffage, too ba@ neue !)iathaus erbaut Werben foll; hier liegen baä fiunftinbuftriemufeum unb bie ©Ipptothet, bie bie ber Stabt gefdieutten, bisher in ^©arlSberg aufbewahrten Sammlungen aufnehmen foll. Seiner SSoHenbung nahe ift ba^ fiunftmufeum für ©emälbc, ©fulpturen u. f. m. neben bem botan. ©arten, bem Schloß Stofenborg unb bem Cbferoatorium gegenüber. Unterrid)t§= unb 93ilbung§anftaltcn. 2(n ber Spitse ber Sehranftalten fteht bie Unioerfitat (ögatultaten), bie oon ßhriftiau 1. 1478 geftif tet, nach ber Deformation oon Ühriftian III. erneuert mürbe. 3ur Unioerfitat gehören bie Chirurg. 2ltabemie, ein aftron. Obfernatorium, ein botan. '©arten (auf ben rafierten geftunggroerfen angelegt), soolog. unb mineralog. SÖlufeum, diein. Saboratorium u. f. \v. 2lUe aSorfefungen ftnb für männliche unb weibliche frörer frei. Sie UnioerfitätSbibliotbet, in einem fdiönen, mit ber Unioerfitat in Serbinbung ftehen; ben ©ebäube, jahlt gegen 300000 Söänbe unb 5000 ©anbfdjriften, barunter eine reiebe Sammlung alt= perf. unb inb. 2,'lanufh'ipte fomie bie 21me=iülag= näauifche Sammlung altnorb-fraiibfcbriften (2000). llcit ber Unioerfitat in enger Serbinbung ftebt bie iiclntedinifdie Sebranftalt, 1829 geftif tet; außerbem ftnb ,?u nennen: bie Sßeterinärfdjule, geftif tet 1773 oon S. 6. Slbilbgaarb, 1776 com Staate übcr= nommen unb fpäter mit ber lanbmirtfdjaftlicben frodifchule in greberifSborg vereinigt; bie DJti!itär= fd)uie, auf bem Sdiloß greberifsberg in ber Stäbe fi.i eingerichtet; bie ©eeoffijierfd)ule unb bie L754 begrünbete .Hunftatabeinie. SBottäfd)ulen beiteben 25 (barunter 17 greif djulen) mit* 439 Scbrcrn, 456 Vehrcrinnen unb 28595 fiinberu. Sürger= unb Siealfdnilen giebt ei 97; bem höhern Unter; riebt bienen bie tönigl. ■Dietropolitanfduile unb 9 prioate 8atein= unb Stealfdnilen mit jufammen 5000 Sduileru. Sie Stabt $. ift SHlittelounlt ber bdn., über= haupt ber norbifd)en SBiffenfdjaft unb Sunft, Sig oieler ©efcllfchajten unb Vereine, bie auf jenen ©ebieten jum Seil mit großem ©rfolg loirten. Sin ber Spilie berfclben ftehen bie tönigl. bänifdje ©e fellfc&aft ber 3Biffenfd)aften, 1742 gegrünbet, unb bie tönigl. ©efellfdiaft fürncrbifdieSIltertuinöfuube; letUerc iourbe 1825 gegrünbet unb bat burd) bie 38e= mübungen ihrer i'titglieber, befonberi 2 ijomfen unb SBorfaae, eine großartige SJBirtfamleit entfaltet. Shich finbet fid) eine geogr. ©efellf*aft, 3Ruftf=, fiunft= unb Snbuftrieoeretn 11. f. 10. Unter beu Sammlungen für SBiffenfchaft fteht bie tönigl. S8i= bliotbet obenan. Siejelbe tourbe oon griebridi 111. gegrünbet, jablt gegen 500000 SBänbe unb 20 cum Öanbfcbriften, barunter bie Sftaftfcbe Sammlung oon Sanstrit:, s$ali= unb Singalefifdien QJlanuffripten; ungemein loid)tig ift aud? bas Deidjäarebio. Qu feiner Jlrt einjig ift ba§ DJhifeum ber norbifeben Slltcrtümer, 1807 begonnen; außerbem ftnb heroor- jithebeu: baä ethnogr. DJhtfeum, bie tönigl. l'tün.v unb SDtebaitlenfammlung, bie tönigl. Sln(tfenfamm= lung, bie Rupferftidijammlung mit mehr al* 80000 Slättern (alle im fog. ^rinscmSalai-M, bie SBaffen= fammlung be§ SlrfenatS unb baZ 2f)ornialbfen= llRufcum. Sag ©ebäube bafür ift in einem halb ägppt., halb griech. Stil nadi bems$lane be§ iUrd)i= ifet, (inb unter (l aufjujutfjen. KOPE> Bro<;khn us ' Konvers ations Lexikon I'l. AufL HAGEN F. A IJi'iM'kliinLS G<*oer. - artist. Anstalt, Leipzig. ftöpemd -- Äöper 615 tetten S3inbe£b6fl erbaut unb bittet ein SSieted r>ou 70 m Sänge, 40 m Sßreite unb 15 m yöbe. Stufser ben eigenen 25erfen Jborroalbfcug umfdUiefst bas= fclbe beffen Sammlungen an Stltertümern unb .Uunftfacben, bie ber Künftter bem Staate »ermadjte. 2lußerbem finb pon Runftfammtungen ucdi beacb= tcngroert: bie ©emälbegalerie , big jutn S8ronbe 1884 im Schlöffe Gbriftiangborg, in ber bie bolläub. Schule ebcufo roie bie moberne bau. älialerei gut Beitreten ift; bie 9Jloltfefcbc ©cmälbefammlung, bie 158 namentlich bet nicberlänb. unb beutfcbcn Schule angcbörige Silber ,?äblt. Sag 1872—74 auf= geführte fönigl. Sweater ift öorjugäroeife ber natio= naten bramat. Kunft unb Oper geroibmet. 2lufser= bem giebt e§ noch Theater im Rafino, auf SRörregabe (SBotratbeater) unb ein Sagmartbeatcr bem Bahnhof gegenüber. Sin ftarf bcfuditer SBergnügungiort ift bag 1843 eröffnete Stooli bei ber Befterbropaffage. — Sie lüicbtigften 3eitun^en fmb: « sl>olitifeu », «^iationaltibenbe», «Sauebrog» unb «Sertingffe Sibenbe» (f. b.). Sie Serroaltung liegt in ber yanfc beg 3Jlagi= ftrats (ein pom Rbnig ernannter Cberpräftbent, 4 Bürgermeifter, 4 SRatsberren) unb ber Bürgen repräfentation (36 DJlitglieber). Unter ben 2B o b t f a b r t S a n ft a 1 1 c n finb ju neu= ncn: bag großartige, mit 800 Betten uerf ebene Rom» munalbofpital, bag fönigl. ^rcberifgbofpitat, bag Gpibemiebofpitat, bag ßrcfunbgbofpital; bag allge= meine ©ofpital, bag ©cbär= unb ftiubelbaug, bag £aubftummen=unbbagSlinbcninftirutforoicBartop unb ba§ fog. firanfenbeim für unbemittelte Rranfe. Sie ©parfaife für K. unb Umgegenb (1820) hatte 1891: 90,7, ber SBifuben (Bienenforb) 38,e SJlid. Kronen (Einlagen. 3nbuftric, öanbel unb 3Ser!ebr§roefen. SKHe überhaupt ba§ Jabrif= unb iltanujattunuefen in Sänemarf auf feiner febr bobeu Stufe ftebt, fo bat ingbefonbere auch R., troti beg fonft tebbajten ©eroerbfleifecg , nicbt üiele @tabliffement§ aufup rocijen. 3U ermähnen finb: äUafd)iuenbau, Seytit= inbuftrie, Schiffhau, Sifengiefserei, 3uderraffinerie, Brennerei unb anbere mit ber Sanbnvirtfcbaft in 33er= binoung ftebenbe Setriebe, jroei -ßorjeUanfabrifen, iWöbeltifchlerei unb 3>iauofertebau. Sie eigene Öaubeleftotte jäblte (1892) 486 Schiffe, barunter 185 Sampfer mit 90890 t unb 301 Segler mit 17 526 t, ferner 634 Pon unter 4 t ©ehalt. Born 2luglanb unb aug bän. Kolonien liefen ( 1891 ) 5594 Segler unb 6786 Sampfer ein. (Eingeführt rourben (1890) 27, abgeführt 5 DUll. (Sentuev SSaren, barunter 1,73 ÜJtiu. bän. UrfprungS. ßtroa bie öälfte beg bän. ©efamtbaubelg geht über R. (S. Sänemarf, 93b. 4, S. 762 b.) @ifenbafc)rten füb= reit nad) öeljingör, Klampenborg, greberifgfunb, Kallutibborg , Rorför unb Sorbingborg , Sete= graphenleitungen nad) allen Seilen beg Rönigreid}S inie nach bem 2lug[anbe, aud) bat hier bie Sireftion ber grofien 9Jorbifd)en Setegrapheugefellfchaf t (KapU tal 27 ÜRitt. Kronen, Kabel 6200 Seemeilen) ibren Sits. ^Regelmäßige Sampffcbiffahrtguerbinbungcn beftehen mit Riet, öamburg, £übed, Stettin, Sam jig, RönigSberg, Sibau, Petersburg, 9lorroegen, Sdjroeben, ßnglanb, granlreid), öäfen beS flcittel= meer^ unb bei Scbroarjen SDieerS foroie mit 9leu= porf. Sie roichrigfte ©efellfd)aft ift: Set forenebe SampftibÄfelsfab (Kapital 16 Üftill. Kronen, 104 Schiffe mit 45000 1). Sie 3al)l ber 93riefe nad) unb pom 3n= unb 3lu?lanb betrug (1889/90) 9248664, lilttitcl, Die man unter S oerrni in ber Stabt 6356971. Sie iuid)ttgften Sanlen finb: bie 9iationalbanf (fiapital 27 SDliU., Siintenbe 1890: 7,5 ^roj.), bie^rioatbanf (12 ftilt.), bie bän. S'aubmannebanf (24 Düll., 5,7 $roj.)# bte§anbet§= baut, 2trbeiterban! unb ttiele Rrebitoereine. Surd) bie game Stabt führen 'ipferbebabnen. Sie Umgebungen K.i (pgl. DIebenfarten jum 3?lan) fino jum Seil fehr fchbn. 3" ber 9Mbe be= finben fid) bie fönigl. Suftfehlöffer Seruftorff unb Jrebenähorg. Qn erfterm pflegt König ßbriftian IX. abroccbfelnb mit greben§borg feinen Sommeraufent* halt ju nehmen. Sidit neben ber Stabt K. breitet fid) im SBeften greberifäberg aug mit (1890) 46954 (?"., soolog. ©arten unb einem Schlofs (jefet i)Ulitärfd)ule) auf einer 2lnhöbe, umgeben pon einem hübfehen öuftgarten. Sin beliebter Spaziergang ift bie Sänge Sinie. 2lm Sunb liegt Klampenborg (f. b.j. ©efd)id)te. Um bie üiitte beä 12. 3iabrb. mar K. ein unanfebnlid)eÄ Sorf, roo aber ÜJarft ge= balten rcarb. 1167 erbaute ber Sifcbof 2lbfalon ein tidilof; auf einer 3nfet unb perroanbelte ba« Sorf in eine Stabt mit geftungemerfen. 2tbfalouPcrmadnc bie 93urg, Stabt unb Umgegenb bem Sifcbojftuble öon iRolfilbe. Sie Stabt erhielt 1254 bie elften Privilegien; 1416 bemäditigte fid) ber Unionc-föuig (Srid) XIII. ihrer, unb halb nachher mürbe bie Stabt fönigl. SRefibeng. 23on ben §anfeaten roarb K. feit 1248 mehrmals angegriffen , mußte in ber ©raf en= fehbc eine harte Belagerung burd)mad)en unb rourbe 1658—59 Don ben cdiineben belagert unb bonu barbiert, aber belbenmütig perteibigt. ©rofie93ränbe trafen bie Stabt 1728 unb 1795. 3n berSeefd)lad)t 2. 2lpril 1801 fämpften bie Sänen febr rubmüoll gegen bie ©nglänber unter 91elfon. Sie ßnglänber bombarbierten bie Stabt pom 2. big 5. Sept. 1807, moburd) 300 Säufer unb ©ebäube, barunter bie fdiöne grauenfirdie, in 2lfcbe gelegt unb piele l)im= bert SDlenfdjen getötet ober nenüimbet rourben. — 23gl. Srap, Siftor.=topogr. Söefrrioelfe af Sanmarf, 9ib.2 (Kopenb. 1879) ; Salmoufen, R. unb Umgegenb (3. Stuft., ebb. 1883); SBruun, Kjebenbapn, en illu= ftreret «lilbring af betg öiftorie, DJlinbeSmarter og 3nftitutioner (ebb. 1884 fg.); 0. Siietfen, Kjeben= haüng öiftorie og SBeffriöcIfe {ebi. 1885); berf., Kjebenbapn unber Kong 5vrcberif IV. (ebb. 1892); ^oiias, R. unb Umgebungen (14. Stuft., 33erl. 1893). ftöpenict, f. ©öpenid. Jtüpcr ober Keper, biefenige 2trt »on ©emeben, bei meldjen biefelbe Sage beg odjufjfabenä erft nad) mehr al§ jinei 6infd)üffen roieberfehrt. Sei einem ©eroebe, baä alg oierbinbiger R. hcrgeftellt ift, giebt e§ Pier perfd)iebene Sagen pon Sdjufjfäben, bie uad) folgenbem Schema perlaufen: KKK — KKK — — KKK — KKK I-KKK-KK K K — K K K — K KKK — KKK — — KKK — KKK K-KKK-KK KK — KKK — K Sier geben bie horizontalen jfteirjen ben Sauf ber Sdjufsfäbcn, bie nertifalen ben Sauf ber Retten= fäben an, unb eg bebeutet baS 3eid)en K ba§ Dben= liegen ber Kette, baS 3e^en — bag Dbentiegen beg (Sinfchtagg. DJlan erfennt, lüie hier aug ber feitlidjeu 3>erfet5ung beg Sageumcd)fclg fid) fchräg laufenbc Streifen ergeben, geber Schufifaben unb ijjt, finb unter K anfäitiiidjcn. 616 VlUkTllitll» jeher Rettenjaben liegt am großem Streden frei aß Bei Der Seintoanboinbung. Shtrdj biefeS iytei- liegen ber gäben ertjält baS @etoebe eine weid\\ (ödere BefcKificubcit, knie fie in Dielen fallen er= wünfdjt ii't, inbem fie ;. B. ben gattentourf be cjünftigt unb baS füt mandje oweefe netwenbige Jluffaucien größerer gtüffigieitSmengen gemattet; außerbem ift baburdj eine große QJcannigjaltigteit in ber Ronftrultion ber ©etoebe etmögtupt. Tic Salbungen ftoßen enttoeber unammen unb bilben fo eme forttauf enbe Steige (Ä. im engem 5inn), ober fie liefen , wie beim 3ttla§ (f. b.i, in großem Slbftänben Donetnanber übet bie glädje jerftreut S)er geringfte R. ift ber breifäbige, breibin= bige ober breiteilige, bei toetdjem ;u einer Bin= bung je brei gäben lieberen. Sa bie febräg laufenben parallelen Streiten, wehte burd) fie jtoifdjen ben BinDungen frei liegenben Aäben entfteben, an? ber einen Seite burdi ton ©mfdjlag, auf ber anbern buvdi bie .Hotte gebilbet »erben, finb je nad) Der gefabelt, garbe u. f. w. berfelben bie beiben reiten be§ Steffi im 2lu-:-ieheu Derfd)teben. 3e Leiter bie BinbungSlinien auSeinanber, je mehr gäben mit= bin frei liegen, befto (öderer, fotglid) and1 reue weniger baltbar toirb baS ©etnebe , mec-balb ber eigentliche R. fetten mehr ali adjtfäbig, gemehnlid1 nur oier= ober fünfiäbig erjeugt hnrb. 3m atlasartigen R. fdjteben fid) bie gäben über bie Binbungen unb Derbeden biefe, looburd) ba§ ©ewebe auf ber einen Seite nur Mette, auf ber anbern nur ßinfebtag jetgt unb auf ber erftern , ba in ber Mette belfere* ©arn oenuenbet wirb, oor= 3üglicb glatt unb glänjenb erfdjeint. 3n ber 2Irt be§ H. gewebte 3eu9e, bei welchen Schu|= unb .ttettenfabenmatertal auf beiben Seiten ber SStare gleichförmig ©erteilt fmb, werben ätoeifeitiger ober beibredjter R., aud) T e p reif e p e r ge- nannt, ©efeoerte Stoffe finb .;. SB. Greife, übet, -Dterino, Satin, (rnglticb £eber, Srell, Bardjent, Serge, o3"^, Bombafm; bod? toerben Röper geroebe aus allen iOtateriatien ber Tertifinbuitrie bergeitellt. fiopcrnifu»*, ScitbtauS, ober EoppernicuS, wie er ftch fetbft fdjrieb, ber Begrünber ber neuern Slftronomie, geb. 19. gebr. 147.". ;u ibom, wo fein Sater Slilla •? .H o o v1 e r n i a f , auS .«rat au gebürtig unb au-? grantenftein in Seblefien ftammenb, fid1 all ©reßbdn'bler niebergelafieu hatte, auf ber Schule feiner Baterftabt oorbereitet, ftubierte S. feit 1491 in Sralau, 1495—1500 in Bologna bie Rechte, würbe 1497 in ba§ ermlänbiiebe Temfapitel aur-- genommen unb begab fid) 1500 nad) :h'om, too er aftron. Vorträge Holt. SRad) einem tur;en Slutent balt in beröeimat 1501 ftubierte er nod1 in $abua 2Jlebi5in, erwarb fid) 1503 ui gerrara bie Jnfignien eine» Doctor decretorum unb lebte feit 1506 feeb» ,,abre im 5d)loffe 511 öeiläberg al§ ^Berater bc» iÖifd)ofs 3Bat»elrcbe oon (Srmlanb. .V>ier gelangten feine fosmifiten ^been ;u [efterer ©eftaltwng, unb bamalS ließ fi. eine lat. Überfettung ber epifteln be§ SbeoobtilactuS Simoeatta in .Hrafau erfebeinen. 5Racb bem Jobe be-? S5ifd)of§ begab fid) S. nacb grauenburg, bem 3i«e feineä T etr.ftift-?, roo er ben größten Seil feine-? frdteru SebenS subrad)te, mit aftren. gorfd)ungen unb ber Ausarbeitung feine? £pftem§ befdjäffiflt. Bon 1516 bis 1520 irfbnte er auf Dem Scbtone }u 'Jlllenftein, um bie S8ermal= tung Der Sänbereten rec- 2)omftifti ;u leiten, unb 1523 tourbe er ©eneralabminiftrator ber Siöcefe. jWifcl, Sie man unter ß cerm S5on 1522 bie- 1529 War er ui Den vreuf;. Sanbtaaen beburiert, um bei ber Regulierung be§ .zerrütteten 3Rüns»efen§ mitjuwirfen; jtoei Senrfdjriften Don ibm über DieJRcform ber Sanbeämünae fmb erbalten. Slud) toarfi. als :'lru tbatig. tfinc fpät entftanbene Sage ift ei, ba6 eräBafferleirungen in ^reuRen an= gelegt babe. R. jtarb im äRai 1543 unb ift in ber TcmtirdH' m grauenburg (f. b.l begraben. Sein berübmte-5 33erf «De revolutionibu> 01- binm coelestium » , bureb baS bie Umgeftaltung Der frubi'iii SBeltanfdjauung begrünbet werben ift, batte R. im wefentlicben bereite um 1530oollenbet; er cntfd'lof; ftdi ju beffen 3>erbffentlicbung jebo6 erft für; öor feinem Jef e auf baä 3llrepen feiner greunbe, be-> gelehrten 93ifd>ofS Don Eulm, Jiere manu ©iefe, unb feines Siüler-?, be§ einfügen ®e= «offen 0011 Sielancbtbon in Wittenberg , 3oad)im ;Hbeticud. festerer erbielt baS fDlanuftript, f-v> in Nürnberg unter feiner unb Dfianberi Sluffidbt gebrudt würbe; ein gan; unoeränberter ilbbrud er= |d)ien 156G mSafel; tie britfe Ausgabe (ämfterb. 1617) ift mit ertäuternben Slnmerhtngen iierieben. ler ui äBarfdjau 1854 beforgte älbbrud feilte be= '.reifen belieu, baB R. ber oeiu. Station angehöre; ec- ift ibm bcc-balb audi eine yolit. überietuma bei= gegeben. Tie Ausgabe Don 1873 (Berlin) würbe ;uv :!. Särularfeier be-> ©eburt§tag§ oen ,H. Don bem JlH'rner Eoppernicu§= Berein reranftaltet. ®ne beutfebe überfe^ung (oon L\ SWenjjer) bat ebenfalls Der (JopvernicuS: Berein (Jborn 1879) Der5ffent= lidn. R. ennotdelt in feinem 3Berte mit matbem. Sdjärfe Die Stellung ber @rbe im äBeltfsftem unb beweift, bafe bie Sonne ber Söiittetpunrt fei, um ben fid) bie Srbe, gleidj fen übrigen Blaneten, brebe (l)eliocentrifdbe§ ©eltfoftem, im ©egenfats ;um geocentrifdjen be» BtolemäuS). Tie b 1 -:- ber Derbreitete ülnuabme, baß .H. feine b>@mifd)en älnfdjauungen nur in bpootbetüd^er Umbüllung überliefert babe, ift ein Jrrtum, welcher butdj Die in ber editio prineeps oon Cfianber untergefebebeue Borrebe ^eroorgerufen ift, in ber allerbina-? avS gurd)t bie bamalS nod) tirdilicb anftößige s.'ebre oer Srbbewegung als .örootbeie beu'icbnet ift. Luther unb 3Reland)tbon kitten fieb ieberjeit mit großer (5'nticbiebenbeit gegen bie neue Se^re auSgefprod)en. Tie fatb. ©elet/rten Waren geteilt; aud) Die offenen ©egner unter ihnen traten nicht entfd)ieben auf, loeil ba§ SBerl beS R. bureb bie r)Ocr)fte Autorität gebedt fd)ien, eS toar bem l'arft SJJaul HL nuie^ eignet, drft bei (Gelegenheit ber @alilei=SBirren (1616) tourbe eS auf Den Index librorum prohibi- torum gefe|t, aus welchem eS 1757 Durch einen Be fd)luß De; öeiligen DfficiumS entfernt tourbe; 1822 Warb Dann Der Trucf aller Werfe, welche bie Be= weaung ber @rbe lehren, erlaubt. Tie erfte auSfflb.rIid)ere Biographie oen .«. oer= faßte, (ebiglidj auf aebrudte Quellen gejtfllt, 1;. ©affenbi rtar. 1654); fie blieb jwei ^abrbunDerte binburd) bie ©runbtage aller fpätern 2ebenSbefd)rei= bungen. Crrft in Der neueften 3eit ift burdj ard)iDa= lifdje gorfdjung 9läb,ereS über bie Veben?oerbält= nitfe oon .«. ermittelt Worten; auf ihnen bombt Die oon ScooelD Broroe oerfapte Biograpfc-ie i9licolauS EoppernicuSn (2 Bbe., Berl. 1883- -84), Deren Dritter Banb (1884) bieUrhmben enthält. Ten!^ mäler hntrben R. 1830 31t äBarfdjau (oon 3bcr foalbfen) unb 1853 ju 2bcrn locn Sied) erridjtet; ba? leRtere trägt bie Jsnfcbriit: «Xieolaus Coper- nicus Terrae Motor, Soli? Coeliqne Stator"; auf Üt, finb unter (T am'-,uiiicf)en. .vtoiH-nuf .Sippffüficv tu; bem 2Barfd)auer Senfmal roirb bie pcrmeiutlid'c .^ugebörigtcit 3111: poln. Kation »on M. &er»orge: beben. Sie grage nad) ber Nationalität ift ©egcn ftanb erbitterten Streites getnorben; bie poln. 2tn= fprüche bat [proroe in ber Sdjrift «De Copemiri patria» (Sl)ornl8GO) unb in einer Slbbanblung ber 0 öiftorifdjen 3eitfd)rift» (1872) jurüdgetoiefen. «t opertiif, Stabt auf Karmö (f. b.). hopf ober $aup t (lat. caput), ber oberste, runb* liehe, auf bem fealfe (f. b.) auffifeenbe Seil be§ menfcblicpen Körpers, roeldjer baS ©cl)irn unb bie Sinnesorgane be§ ©efid)t§, ©el>ör§, ©erudjS unb ©cfcbmadS enthält unb bemitad) für ba§ Seben unb bie SebenSt&ätigleit 0011 ber grölten 5Bid)tigfeit ift. Sie älnatomie teilt beu S., beffen inbdjerneä ©c= ruft Bon 28 Knochen jufamtnengefetst wirb, in jroci Seile: ben Sdbäbel (f. b.) unb ba§ ©efld^t (f. b. unb fliefer), unb betrachtet ihn nur im SSerbältniS ju ben öauptteilen be§ Körpers, bem [Rumpfe unb beu (Sjtremitäten , als ©anjcS. Ser obere Seil beS K. ift non ber gcfäf>= unb ner»enreid)en K 0 p f h a 11 1 ober Kopffd)roarte bebeett; bie gtöfjern ©e= fäfsc unb SReruenftäntnte beSfelben »erlaufen an ber Stirn*, 6dbläfen= unb ßinter&auptSgegenb unb roer= ben nad) biefen ©egenbeu benannt. 53eim s.lUenfd)cu rairb ber fi. in aufrechter Stellung auf bor 3Birbel= faule balanciert ; in geneigter Stellung roirb er bureb bie [IRuSfelii, »orjüglid) aber burd) baS ftarfe Fladens banb (Ligamentum nuchae) in feiner Stellung er= halten; bei ben oierfüfjigen Sieren ift biefeS ÜBanb befonberS ftari entroidelt. Sic üBeröinbung beS K. mit ber öalSroirbelfäule ermöglid)t jiemlid) au§= giebige SBetoegungen, inbem er fid) uid)t nur auf bem erftenöaiSroirbel(21tlaS) Ijinreidjenb nad) öom unb hinten bcioegen (beugen unb ftreden), fonbern aud) sugleid) mit bem 2lt(aS um beu streiten ©al§= roirbet ( @piftropf)euS ) naheju in einem öalbtreis brehen fann. (3. ftalS.) Ser S. ift eS hauptfädv lieb, roeld)er beu iUenfdien Dom Siere unterfebeibet, weil er baS hodjentroidelte ©epirn unb bie 2lppa= rate für bie artifulierte Sprache enthält; beim 3Ren= fdjen ift bie [Runbung beS K. am Bollfommenftcii, roäbrenb bei ben Sieren bev »orbere Seil beS K., baS ©efidjt, mehr auS biefer [Runbung heraustritt. Ser K. ber roirbellofen Siere roirb, je tiefer fte fteben, um fo unooHfommener; gettriffen ticfftcben= ben Klaffen, roie ben Sötufdjeln, manchen Drbnun* gen ber Söürmer, ben Stacf/elbäiiterti unb öogl= tieren, fehlt er gänjlid). Kopf» fdjroimmenber, f. DJionbfifdi. Äopf, 3of. oon, Silbbauer, geb. 10. SUärj 1827 311 Unlingen in SBürttemberg, tarn 1851 nach 3Rün= d)en unb reifte 1852 nad) [Rom, roo er bie ©nippe ber SBcrftofmng ber öagar für ben König Bon Württemberg, beffen Stipenbiat er geroorbeu roar, ausführte. Unter SDlartin SBagnerS Ginfluf, mobcU üerte er bann eine 2tgneS , eine 5iemefiS , eine gor= tuua unb ein Urteil SalomoS, bann 1856 für bie sl5rin',effiu Clga bie Statuen ber ^ahreSjeiten für bie SJilla hei 93erg, 1865 für biefelhe ,noei SBlarmor= famine mit ben giguren ber ©lemente, für ßaifer aileraubcr IL Bon iHufilanb einen grofjen 3Rarmor= brunnen im Schlöffe Dranienbaum. Sine ©nippe habenber .H'nahen roar für ilioSlau beftimnit, eine "Jimupbe Bor einer 6'ibechfe erfttredenb unb eine gried). Sängerin für baS tönigl. Sd)lofj SRofenftein bei Stuttgart, eine Sfiietä für bie bortige tath. .Hird)e ; fobann fdjuf er^ofepb unb bie grau beS ^5otipbar, bie eine Satprberme umarmenbe 3imnphe, beS 9Jcäb= Slrtüfl, bie man unter S Der dicnSMlager.iJuiniuniigui', 1893). 3luf;erbem lieferte R. mehr al§"200 Süften, barunter Maifer ÜBilhelm L (eine, oon 1886, in ber berliner SRationalgalerie), .Haijeriu i'lugufta, bie (Berftorbene) Königin ber SRieberlanbe, ©rofsberjogin Sllice non ßeffen, @rof3= färftin lOcarie oon £ftu|lanb, neueftenS ben 3teid)Srat Bon Sötlinger (im 93 c fi fes oon non Gramer = JtIett in Sntündjen) unb Sireftor oon Sauernfeinb (s$oIn= tcdiuifum in SJcflndjen), unb iuSbejonbere eine iHeihe BonSDlebaiHonbilbniffen. 1892fdjuf erba§Saiferin= 3lugufta = Senfmal für Sahen* ÜBaben. .H'. lebt im Söinter in 3iom, im Sommer in 93aben=33aben. Jlüpftieiu (Os capitatum), einer ber acht öanb= rour,?elfnochen, f.§anb (58b. 8, S. 728a). Stopf betrieb, f. Sahnhofe (SBb. 2, S. 291b). ftopfblume, f. Cephalanthus. H opf bl iitfief rii tunlft, ,U e p h a l h ä m a 1 0 in , eine taubenei- bis apfelgrofie flachrunblidpe elaftifdje ©e= fdjnntlft, bie fiep bisroeileu bei Neugeborenen auf bem Sd)eitel= ober Stirnbein oorfinbet unb roäbrenb ber ©eburt burd) ben anhaltenben Sruct auf ben Sdiäbel unb eine baburd) Beranlafste SBlutergiefsung entftanben ift, Berfdjroinbet geroöhnlid) nad; einigen Sagen roieber oon felbft. kopfbtud), f. Sruch (liiebi-,., Sb. .°., S. 595a). ftopfbuctjftflbeu, f. fiapitalbudjftaben. R9^f^ett(botan.),f.S3lütenftanb(Sb.3,S.166a) unb Safet: SBlütenftanb, gig. 0 u. 7. Jlupfbmiuiigc, f. Srainieruug. Sopfbreöc, f. Srehfraufheit. Söpfel, [Reformator, f. Sapito. Sojjffüftcr, Hrafen, Sintenfifdje, Sin= tenfd)uec£en (Cephalopoda), bie am pödjften ftehenbe filaffe ber SBeicptiere (f. b.). Sie haben einen oom [Rumpf beutlid; abgefegten Kopf mit Sinei febr grofjen Singen. Um ben iljunb herum, ber aufjer ber [Reibplatte ober Radula mit einem ftnrfen, einem 9ßapageifd)nabel gan.s ähnlichen, auS SDher= unb Unterltefer gebildeten iiornfcbnabel be= roaffnet ift, fteht eine Slnjabl oon fleifdjigen 2lrmen, bie 3 um .Hriedicn, Schroimmcn, Saften unb 311111 Ergreifen ber Seute bienen. 3(n ber Öauchfeite beS [Rumpfei hübet bie ftörperroanb burd) eine Supli= fatur eine norn offen ftehenbe ^rSöble, bie 3Jlantel= höhle, in ber fid), paarig angeorbnet, bie gefieber= ten .Hiemen beftnben. ÜRitten in biefer fd)li§förmi= gen Öffnung ift am Körper eine bcibcrfeitS offene fegeiförmige fleifdiige 3iöbre, ber Sricbtcr, berart angeheftet, bafs fein lueitereS ßnbc in bie fiiemen= h.öhlc fiel)t. Surd) ben 2)cantclfd)liti bringt äBaffer 3U111 3(tmen ein; roirb basfelbc burd) plölilidie unb energifdje 3ufammenjiel)ungen ber öautbuplifatur, beS fog. SRantelS, auS ber [)Jfantelböble berau§= geprefji, fo nimmt eS feinen SBeg burd) bie Srid)ter= röhre unb baS Sier fd)iefjt infolge beS [Rüdftofjeä mit bem hintern Körperenbe Boran pfcilfchnell burd) baS SEBaffer. ■ Surdi 3ufömmenfd)lagen ber 2lrme roirb eine äljulidie CrtSbcroegung erjielt. J(n ber Unterbaut berK. finben fid) merltoürbige Eontraftile, mit Berfdiicbenfarbigem Jßigment gefüllte 3e\£m (<$ hromatopboren), bie burd) ihre abroedijclnbe älu§= behnuug unb Sufammen^ie^ung ein lebhaftes §ar= bcnjpiel 311 SBege bringen, baS bie pfpd)ifd)en ßr= regungeii in roirffamfter SSBeife 311111 2(uSbmd' bringt, anbererfeitS bie Körperfärbung ber Umgebung an= äupaffen Bermag. Ser fog. Sintenbeutel, ein neben bem Slftet in ber 9Jiantelf)bt)te münbenber Sad, fonbert, roenn bie Siere nerfolgt werben, eine bunfle 'glüffigfeit (f. Sepia) ab, bie fie bem Singe nad): mi6t finb untfr 6 aiifjufuifien. 618 Äopfgeuirct - - ffioj>ffdjmo;j fteUcuter jyeinbe entucbt. Sie ©efcblecbter finb getrennt, bei ben männlichen ift ftets" ein älrm jum SegattungSorgan umgebiltet, bocb finbet bei eini- gen gönnen feine birerte [Begattung jtatt: es füllt (ich fielmehr bei befonberS mobifijiertc bohle 3lrm Ter >>ef tot otnluS) mit ter in .hülfen (fog. Sper= matophoren ob« Samenpatronen) beftnbliajen 3a menflüffigfeit , reifet [ich bei ben gewaltfamen Um= armungen los, bewegt fiä) eine Seit tang fetbftän> big unb gelangt in tie SJiantelböhle tes üffieibdjenS, wo ficb bann bic [Befruchtung polljiebt; an Stelle beS abgeriffenen öeftofotyluS bittet fidj ein neuer. äÄit ihrem madjtig entfalteten SReroenfaftem unb ihren trefflieh cntwicfelten Sinnesorganen ftehen bie Siere geiftig fehr hoch. (5s ftnb auSfcbliefrtidj Seirobner beS ÜfteerS, bic ficb uon [Raub ernähren. 3Jtand)e toac&fen ju gehjaltigen Timenfionen heran, fobafe fie inftujioe ber laugen Sinne bie Sänge eineS ÜSalfifdH'ö crreieben, ireuu auch fo furchtbare SRie= fen, wie fie bie Sage unter bem SRamen Kralen erwäbnt, nid1! Dorfommen bürften. 3iad) ber 3ln= jabl ber Riemen unterfcbeibet man jtoei Dtbmrw gen , bie SB i er I i e m e r (Tetrabranchiata) unb bie 3tt>ei!temet (Dü>ranchiata). £ki ben erftern, }it benen unter ben lebenben fi. nur ber [RautituS (f. b.) gehört, finben ficb fehr Diele., tentatelartige Sinne, bie leutcni haben acht, auf ber bem SJlunbe juge= f ebnen Seite in ganjer Sänge mit Saugnäpfen be= wehrte Sinne, }U benen bei anfern noch jtoei längere, nur am 6nbe mit Saugnäpfen ober .fiaten befetite, bie wie SaffoS nad) ber Seilte gefcbleutert liierten, binjufommen. Sie achtarmigen (Octopoda) entbelv reu beS SfelettS, nur bie Slrgonaute (f.b.unb Jafel: Sopffüfjer, gtg. 1) bat im weiblicgen ©cfdjtecbt eine fiufsere ecbale. Ser gemeine Krale (f.2Beid?= tiere), Octopus vulgaris L., %'\q,. 4) gehört auch hier= ber. Sie äebnarmigen haben in ber Otüctenhaut beS DlumpfeS ein innere» Stclett in ©eftalt einer hor= nigen (f. Palmare, mit Loligo vulgaris Lam., gig. 2 u. 3) ober faltigen Schale (f. Sepia, mit Sepia offi- cinalis L., gig. 5 u. 6). goffil finben ficb K. febon oom Silur an uni> erreidieu als ätmmoniten (f. b.), Selemniten (f. b.) u. f. in. befonberS im ?fura ihre bod)fte(5'ntwidlung. Sebenbe Sitten giebteSböcbftenS 200, benen minbeftenS 4500 foffile gegenüberfteben. Stopfgeburt, f. Kopflage. Stopfgctb, f. fiopffteuet. Stopfgenicffratnpf, f. ©enicKrampf. Stopf gcfrcU , fiauptgeftell, ein Seil ber SBferbejäumung, befthnmt baä ©ebife im SDroule beS SßferbeS in ber richtiaen Sage ui halten. @S befteht aus bem Kopf = oter ©tnrctftüct, bem Stirn= riemen um tie Stint, bem Kcblriemcn um bie .tteble unb ben Sadenftüdeu, bie in bie [Ringe bei Kanbarc ober tcrSrenfe eingefdmallt werben. 9Rit bem K. ift bisweilen ein Halfter (f. bv) oerbunben. Stopf gidjt, fi o p f r b e u m atiS m u g , fooiel Wie rbeumatifdier .«opffdimerj (f. fiopffdjmerj). Sopfgcinb, Slnfprung ober graifen (Ek- zema impetiginosum), ba-? ben behaarten Jeil be§ SopfeS befallenbe Gfjerrt (f. b.). Sie SläSdjen, toetcbe fidi im [Beginn bes (ätjems bilberi, werben hier leiebt überfeben, jerfrafet nab leifämmt, bie öaare oerfleben unb e§ entftebcti $ufteln, fobafj fid) auf bem ^opfe batb ftacbe weidic , balb biete barte Sorten bitben. Sorjugsroetfe merben Äinbet Don bem ft. befallen, unb biefer erftredt fid) bann aueb auf baä ©efidn. Sc'»- oft fdnvcllen audi bie SlacfcnlPmphtrüfen an. ;Sxi S. entftcht feltener infolge ber Einwirhing non [Reihen als auS aQge= meinen dtnä&rungSftörungen (Blutarmut, Sfro= fulofe u. a.). edion bureb Slbfiimeiben ber .öaare, fletfjigeS Slb»eidu-n ber ©tinbe unb Seftreidien ber Wunben Stellen mit einem fetten Öl ober einer cin= fadien Salbe ift es meglidi, ben ,H. jui ©eiuing ju bringen; bei oeralteten Fällen leiftet baS Stufftreü eben uon Seer, grüner Seife unb C.uedfilberpräpa= raten gute Sienfte. Sei bem Seftehen allgemeiner ©rnäbningsftbrungen finb tiefe angemefjen 3U be= banteln. (e>. Srrofutofe.) Stopfbänger, 9iaditfd)metterling , f. Sueben; Stopfbaut, f. ßopf. [fpinner. Stopfboljbctrieb, eine 2lrt bes forftlidien SdHagholjbetriebes (f. b.), bei bem i'aubboljftämme in einer A^öhe bis ju 4 m über bem Soten gelöpft Werten. Sie Verjüngung erfolgt butd) Slusfdiläge am fiopfe beS bleibenten Stammes. Sa» Köpfen nutet alle 3—9, bücbftens alle 12 ^sahre ftatt. Son ten beutfdten Säumen eignen ficb für ben S. befon= ber* bie Jnainbucben , bie Sinben, einige Rappeln, bie Saumroeiben, aud) wrbl bie iRüftent, Sieben, 6'fcben, Slborn. ©ewonnen werben Dorjüglidj 5'Ut= tertaub, iReif Hangen, glecbtruten, Sintwieten mit geringes SReiftg. Ser fi. fiutet feinen }Mats auf jtänbigen SBiebweiben, an glufjufetn jut Slbwebr be§ 6"i§gange» ober bort, wo lange autauemte Überfcbwemmungen im gfrübjabr unb Sommer StodausfAläge gefäbrten. Ju älterer 3«t war er ruet oerbreiteter als je^t. Stopfflee, f. Rlee. StopfCobl, Kopf traut, f. Brassica. Stopf luge oter Sd)äbellage,in bei ©eburt§= bilfe biejentge Sage beS götuS im SDlutterleibe, bei weldjcr ter Kopf beSfelben nach unten gegen ben DJtuttermunb gelehrt ift unb nahe bem Eingang tes Keinen Sedens fteht. (6. ©eburt, St. 7, S. 629a.) Mopflauc1 (Pediculus capitis Beg.), eine im Kopfhaar tes Sbtcnfdicn, befontets am j>intertopfe febmarogente, 1—2 mm lange Saus mit eiruutem Hinterleib unb bräunlich geranbeten Hinterleibs^ ringen. (S. 5afel: Jnfetten IV, Jig. 9.) ©egen= mittel: 9ieinlicbfeit unb Slnwenbung grauer Salbe. Stopf leifte, in Sructwerfen eine SBetgietung in 5'orm eines ornamentalen Streifens, ber am obern @nbe (.Hopf) ber Srudfeite angebtaa)t loirt. Sa§ ©egenftüd ift bie Scblufiteifte. Stopftafcn, f. SBetleibung (in ter SBefeftigung§= Stopfrennen, f. fiaruffell. [fünft). Stopfrofc, f. Sofe (Kranfbeit). Stopffalat, f. ©artenfalat. Stopffcbilb, foifiler Aifcb, f. Cephalaspis. Stopffdjimmcl, f. Mucor. Stopft tflutcr,} oter .Hopf weh ( Cephalalgia, Cephalaea), eins ter am büufiaftcn oorfommentcn Übel, wehieS entWeber als fog. itiopathifeber ,U. feinen Siu im Kopfe felbft (Sdjäbel, Ü)ehirn= häuten, ©ebirni hat oter als fog. fnuiptomati = feber ober fpmpathiidn-r fi. oerfebiebene Kranl= peiten begleitet, fo faft alle fieberhaften Kranfbeiteu unb ©ebirnafieltioneu, bie meiften Sntjünbungen ber Slugen unb ^lueu, bei SRafen= unb Stirnhöhle, bic SBerb'auungSbefdjWciben fowie verfebictene JRewenftanf Reiten, befonberS Dleroenfdiwäcbe, >>o= podiontrie unb ypftcrie. .H. tritt fowobl auf bei Slutanhäufung als bei [Blutleere im Kopf (taber fo häufig mit auffallend bei [Blutarmen mit Sleicbfücbtigen, beiHungernben unb enthafteten), «eaiöhnlici1 ift ber fog. anä = Wrtitfl, bie man untev S uermiBt, fiuti unter 6 anfjnfnrtji-n. CJ ■•* $opfjd)rmt&e - Sopfticr 619 mij d?c fi. ober ber fi. burd) SBlutleere gleid)= mäßig in Sdjläfe unb Stirn »erbrettet, mehr bumpf unb rrücfenb, nicht febr heftig, wirb bureb borijoiv täte Sage unb Bettruhe erleichtert, burd) lange! Stoben unb 2lufrcd)tfcin bagegcn perfaMimmert unb iftmcift mitScbwinbel, Steigung ;u Ohnmacht unb ottgemeiner SBIäffe oerbunben, wogegen ber fog. tougeftioe fi. ober ber R. bureb Sslutmallung ntcbr Elopfenb ift, für* Jjuften, Diiefen unb Süden gcfteigert wirb unb meift mit 3?rud unb Schwere im Ropf, öpperäftbefic unb Sinneätäufdnmgen, fRöte be£ ©eficbtä unb Stopfen ber fiopfatterien einher gel)t. Einebefonbere,glei*faIls häufig »orlommenbe 2(rt beS fi. ift ber fog. balbfcittge fi. ober bie 2)cigräne (f. b.). gerner entjtebt fi. aud) häufig in= folge pon fiberreijung be§ ©ebirns" unb bes1 9ter= »ertfttftemä überhaupt (fog. nerpöfer ober neu = raftbenifcberfi., befonberS nad) förperlicbcn unb aeifrigen Slnfrrengungen, SRadjttoadjen, beprimieren* ben ©emütäaffeften, ferueller Überredung, forgen= poller unb aufteibenber Sbätigteit) ober bei hcgitr ncnber SöeSorganifation be§ ©ebirnä unb ber Utn= gebungen beSfetben. SBeiterljrn finb aud? afute ober dironifctie Bcrbauungsftörungen eine häufige Duelle be§ fi.; manche s}>crfonen betommen regelmäßig bei "JJiageufatarrb, Stuhluerftopfung u. bgl. interifioen ß. lieg, gaftrijdH'r fi.), ber wabrt'cbeinlid? barauf jurudjufubren ift, baß gewine Sßrobulte ber ab= normen Berbauung, wie Butterjäure, ©dt)rocfeI= roafferftoff u. a., in ben Blutftrom gefangen unb »ergiftenb auf bie neroöfen (Fentratorgane Wirten. Serrbeumatifdiefi. oberbiefiopfgiebt entftebt burd) Erfältung unb äußert fid) als reißenber, bei sinberungen bes" SSJetterS unb ber Temperatur fid) fteigernber Scbmerj in ber fiopffebwarte unb ben Sambelmusfeln ; burd) 3}rud unb Bewegungen (Sauen, ©tirnrunjeln, fiopfniden) wirb ba§ rt)eu= matiicbe flopfweb getoöfcmlid) »erfdjlimmert. SBetter bin pflegen getoiffe Vergiftungen, insbefonbere mit 3UtoboI, Blei, Opiaten, fiobjenoföbgaä u. bgl., gc= wohnlich lange anbaltenben fi. (b. i. ber torifdje S.) 511 hinterlaiien; öon ben d)tonifd)en3nfettion§> trantbeiten pflegt insbefonberebieScpbüis in ibreu fpätern Stabien uon oft febr heftigen holirenben, befonberS in ber Siacbt auftretenben Sdjmerjen in ben Scbäbelfnochen begleitet ju werben. S)ie Bebanblung'bes fi. mu| je nach ber uor liegenben ©runburfacbe febr oerfebieben fein. SBenu ber fi. auf SBIutanbrang nach bem fiopfe beruht, waä fid) aus ber Äbte be§ ©eficbtS unb ber 2(ugeu fowic au§ bem Klopfen ber Sals= unb fiopffcblag= abern ergiebt, fo roenbe man bie .Halte in ber gönn pon naffen fiompreffen, Eisbeuteln ober falten über gießungen an, lagere ben fiopj boch unb bebiene mt ber ableitenbenSHtttet (Senf teige ober SBIafenpftafter in ben Äaden,warmcöanö= unb gußbäber, fühle ©e= tränfe, eroffnenbe unb ahleitenbe .Ulpftiere u. bgl.). ©erabe entgegengefegt fei t>a$ Serfabren bei jenen formen beä k. , bie auf Slutleere beg ©ebirng be= ruhen unb mit blaff er gärbung betSippen, bes3at)n-- fleifdH's unb ber 2lugenlibereinbergeben; hier ift bureb Sieflagerung bes ÄopfeS, SBermeibung anbaltenben Stehens, bureb fräftige 2iät unb aritegenbe SBlittet CEein, Bier, .Kaffee, 2bee u. bgl.), burd) frifche Suft unb ßifenpräparate bie »orhanbene SBIutarmut bes ©ebiirn» ju befämpfen. SBeim nerobfen S. finb ab= folute fluhe unb Schonung, bie ÜSermeibung aller geifrigen unb förperlicben ätnftrengungen, greller Sidjtcinbrüde u. bgl. fowie eine gehörig nähr; Slrtitct, bie man unter S Denn hafte, leiditoevbaulicbe unb milbe Sidt (f. DIeroen= idMoädn-) burebaus erforbcrlich. ©egen ben halb: fettigen ft. »erfahre man , wie unter SDtigräne au^ gegeben. SBeru&t ber St. auf SSerbauungäftörungen, fo finb eine fnappe, magere liät, falinifcbe 3lb= fül)rmittel unb eroffnenbe Älpftiere am tylafye. !Öei rbeumatifrhem fi. erWeifen fut wanne Einhüllungen bes* fiopfcä, fpirituöfe Einreibungen unb Senfteige fowie bie innertidje Jarreicbung ber Saticnlfäure uümidi; bie fnpbilitifdien Ä. verlangen eine forg= fältige SBe&anblung mit Job ober Cuedfilber. ©egen manche bartnädige gönnen beä ff. Ieiftet bie 2tn= wenbung be§ elettrifcbeu Stromä treffliche Sienfte. Üon innern SKitteln , welche teils roäbrenb ber 2ln= fälle, teils längere 3ett biuburch gebraucht werben, fieht man öfterl 00m Ghiniu, SBromlalium, Koffein, falicplfaurem Patron, Scitroglpcerin, Stntifebrin, 2lntipprin, ^benaeetin u. a. gute Erfolge, bod) follten biefelben nur auf ärjtliaje Serorbnung ge= nommeu werben. Sopffttfraube, f. Schrauben. Äopffctfuppen, f. sduippen. Sopffctjtoartc, f. .Hein. «opfftation, f. Safcnfcöfe (33b. 2, S. 291b). Äopfftcuer, robefte unb unoolltommenfte Slrt ber $erfonatfteuer, welche bie ^nbibibuen ohne Unterfd)ieb unb ohne iHücfficbt auf bie gröfjere ober geringere Seiftuugsfäbigteit gleidmtäftig trifft. Sie würbe namentlich unterworfenen i<ölferfcbaften auf; erlegt unb fteht überhaupt in engem 3ufammenbang mit ber Unfreiheit. Jjn Sßreujen würbe nod) 1811 eine fi. als auBerorbentlidie KriegSfteuer erhoben; au* bie burd) ba§ Ebift 00m 7. Sept. 1811 ein= geführte Steuerregulierung enthielt für bie fteinern Stäbte unb baä platte Sanb baburdj, baf; jebe über 12 Jahre alte Sßerfon eine fefte !|}erfonatfteuer bon Vs Sblr. 311 jagten hatte, eine ausgesprochene fi. Ju SRu^tanb hat bie fi. am längften beftanben. Sie würbe uon Sßeter b. @r. für bie nach ©emeinbeu feft ahgegrenite bäuerliche Seuclferung unb bie bürgerlichen Stäbtebewob/ner gefebaffen unb betrug für ben Bauer 80 Sopefen, für jeben Bürger 1 Dhibel 20 fiopeten. Später würbe fie öfter erhobt, burd) taiferl. Ufaä uon 1882 unb 1883 aber eingefdnäntt unb 1885 (Sibirien aufgenommen) uellig befeitigt. gür bie Somänenbauern trat bieBefrciung erft 1887 ein. Stuf ihnen uerhleibt allerbing» ber julegt at§ S. erhobene Betrag uon 18,8 SWitl. SRubel faft uoll= ftänbig, wenn auch in anberer ©eftalt (at§ ftopf= gelb [obrok]) ; bie fibir. Bauern jagten unueränbert bie fi. im Betrage uon ungefähr 8 3JUU. iRubel. Sopfftimmc, f. galfett. Sopfftüd, trüber im allgemeinen eine SKänje mit bem BilbniS be§ DJlünjb,errn; im befonbern ba§ in efterreid) unb ben Staaten ber fübbeutfd)en üRünjtonBention ausgeprägte 20=fireuäerftüd. 3n Bremen biegen fi. bie l2=©rotenftüde, in Tänemart bie 20=Scbillingftüde. Salbe fi. waren bie öfterr. lCMfireujerftüde ober Zehner. ftopftetanus1, ein nad) Berlegungen im ©ebiete eines ber 12 .vurnneruen eintretenber 3Bunbftarr= frampf (Tetanns, f. b.), ber mit i'ähmung be§ ©e= fiebtsneruen unb Krampf ber Sd)tunbmu§fetn, wie bei ber Jollwut ibabcr audj Tetanus hydrophobicus genannt) »erbunben ift. Sei afutem Sertauf enbigt Sie firanfbeit meift töblich, wäbrenb bie ebrenifd^en gälle häufiger in Leitung übergehen. Sopfticr, Leittier, in ber ^ägerfprache ba? bem SRubel SBilb uoranjiehenbe 2llttier. i6t, fiiib unter 6 aufiiifut^en. 620 ®opfträcjer -- Kopierpapier ttopfträgctr. Schnellen, Slafie bev 2Beid)tiere. Äopfroafferfudjr, f. Wehivnwafievjudn. Jtopfhicb, f. ffopffctjmerä. nopfvingc, iooiel wie ©eburt§jange ({. b.). SopboTt«' (grd?.), bie Jaubhcit (f. b.). Kopbta, ein oon geheimmsoollem Tunfei um= aebener, munberthätigev üJteifter aus Sgppten (f. ©rojjfopbta) ; topbtijcb, auf ben ff. besüglid\ Jtopialliücricr, f. Chartularia. Jlopialicn (neulat.), 3lbfd)rift§aebü$ten. Sopie (rem tat. copia, üKenge i, Serpwlfältioung, Slbfdjrift ober äRadjbilburig einer fdrriftlidjen Stbeit ober eine* ffunftwertes (f. ffopieren). 3n ber jurift. Sprache bebeutet .«. bie 3lbfd)tift einer Urtunbe. SHe Übereinstimmung mit beut Original tarnt Pon einer oifentlidi baju autorifierten Beberbe ober SlmtSperfon befebeinigt fein (beglaubigte, fibe= nüerte, pibimierte ff.). Sine befonbere ürt ff. ifi bie fog. eremplif ijierte ff., eine unter SSJcifc mirtung i'ämtlicber Jntereffenten gefertigte ff. , bie ben oiued bat, ftatt beä altersfd?mad?en Söottimentä ein neue« Original berjuftellen. — Über ff. eine* 2J?ed?fel« f. 2Bed?felfopie. .Hopicrüucf), bas SBudj, in welches alle abgeben! ben ©efchäftsbrieje nad^ bev ^Reihenfolge ihrer @rs lebigung eingetragen toetben (SBrieffopietbudj). AVüber gefdfab biefes (Stntragen mittete einfadjen 2lbidireibens\ fest bureb einen 2lbbrud mittels ber Srieffopietpteffe (f. b.). Sie Stattet bes ff. bc= neben aus burebftebtigem ©eibenpapier unb finb paginiert; am Sdblufs befinbet jidi ein SRegiftet ber 2lbveffateu, n>elcf)e§ aud? abgefonberi Dom ff. ge= balten werben fann. $m leichtern Slufjtnbung ber mit einem Öefcbäft*freunbe geführten ffottefponbenj giebt man bei jebent ©riefe oberbalb bej. unterbalb eines Üuerftrichs bie Seiteujahl be§ Ä. an, reo fid) ber porbergehenbe bej. nachfolgende SBrief an ben gleichen Slbreffaten finbet. Sa? ft. gebort }u ben com Kaufmann ;u fübrenben SSüdjern; feine :8e= »eiShaft unterliegt ber freien riditerlidjen S8etDei& wüvbigung. [(f. b.). Sopierbrefi&anf, fooiel roie gaconbrebbanl ftopierbrurt , ein auf bev Sudjbtiictpteffe mit firnisjreier Jarbe auf 2iniHnbafi$ unter 8ufa§ von etwa? ©Ipcerin bergeftellter Trud; berfelbe iit im SJBaffer löslich, babev auf bev Srieftopiermajd)ine fepierfäbtg unb ergiebt mehrere älbbrücte. 2er ff. wirb oielfad? für 3'ormulare aller 2lrt jum ffopieren mit ober obue yunniiügung pon mit ffopiertinte ©e= febriebeuem Petroenbet. kopieren (ftg.), ba§ formgetreue Siacbbüben eine§ ©egenftanbeä, eines ©emälbes, einer 3eidi= nuna, eines SdrriftftilcteB u. f. Id., baber fopiel rote abfdjreiben, abjetajnen, abflauten ober abbrüden. Clin törperlid?er ©egenftanb wirb bureb 2lbbrucf inc unterbricht, wenn bas 2trbeit§= ftürf oollenbet iit, bie ißerbinbung jwtfchen £eit= fpinbel unb Sdjlttten felbftthdtig. Sie Oberflächen bet auf fold)en .H. bevgeftcllteu ©egenftänbe finb jiemlidj rauh, ba bas SKeffet unter f ehr oerfchiebenen ffiinfeln gegen bie betjufteUenbeObetftÄdje ;u fteben fommt. Seshalb bat man an Stelle fefter iOteffer rottetenbe SBerljeuge angewenbet, b_ie oerfd?ieben geformt finb. ©olaje rottetenbe Ufeifer geben oiel reinere 2lrbeit unb geftatten infolge ihrer großen Scpnittcjefcbttnnbigleit einen rafebern Sorfcbub. Gs giebt ff., bie bie SBerWenbung beiber 2lrten oon äßerf jeugen geftatten. Kopierpapier, f. SßauSpapiet. Vhtitrl, Bif man untev R oerinigt, finl untfv IS aufjnfu^fn. Stoptcrpref Mopp (.§erm. 621 ftonicrprcifc, j. SBrieftopierprefie. «opietfttft, j. »leiftift (95b. 3, ©. 119a). ftoptcrtclcgrapn, j. Steftrifdje Setegra^en A, 5 (33b. 5, ©. 1007 b). ttoptertintc, bie jum tHbfIatfd>eu Permittelft bot 3^riejfopierpreffe Oerloenbbare Stinte, eine ge= loöbnliebe, fongentrterte Jinte mit ftarfem 3ufat( oon arab. ©unvmi ober 3urfer. Soptertintenftift , fooiel lote Sopierfttft (f. SJleimft, 23b. 3, ©. 119 a). ttöpiug (fpr. tfcb» , alte ötabt im fd)lr»eb. San SBejrmanlanb, auf ben beiben Seiten bei- Kßpingää, etroa 3 km oon ihrer äJtünbung in ben iUalarfee, an ben Sinien 2lrboga=23)efteräs unb K.sUtteräberg, naeb, einer geueräbrunft 1889 neu gebaut, bat (1892) 4067 6., febv lebhaften ©anbei mit Sifen, (Setreibe unb 3intmerhol,v ttopiepic (grdj.), bie älugenmattigfeit. ftopiöe* (tat.), reidilidi. H opifft), äug., 4>!alcr unb Siebter, geb. 26. 3Mai 1799 ;u SßreStau, bejog 1815 bie .Hunftafabcmie ju 3ßrag, bod) blieb feine Steigung geteilt jtoifcben ber iUalerei unb ber Siditfunft. Sin Übel an ber redeten .franb, bie §olge einei Sturjeiä auf beut Cnfe, b,inbertc feine tcdmifd)e äluSbitbung aum illaler. Scr öeilung wegen reifte er, nad)bem er 1819 33re§lau trieber bejudjt unb fid) fobannbrei Oiabre in Treiben aufgebalten hatte, nadi Italien unb gab ficb in Neapel mehrere Satire lang im Umgänge mit Sßlaten unb anbern gana bem ©tu bium be» SBoßälebeng , besä 33oIf§tbeaterä unb ber 25ott§poefie bin- .Surcb feine ©ewanbtbeit im ©d)lr>immen entbedtc er h,ier mit (5'rnft Tvricö bie 33laue ©rotte (f. b. ) bei ©aprt. 1828 lehrte er nad) Seutfcblanb juxütt uub begab fid) naef) 93erliu, rco er 1844 bas Sßräbifat all ^rofcfjor erhielt, ©eit 1847 lebte K. in 9ßots3bam, loo er im 2lujtragc beä Königs ein bcfdireibenbe-J 3Bert über «Sie öcblöffer unb ©arten ;u SßotSbam» (33erl. 1854) aufarbeitete, daneben übte er ba* Rebellieren in toeid)en Raffen unb ftellte unter anberm ein Selief Bon ber Ignfel ßapri , bie SSIaue ©rotte uub bie ©ireneniujelu bar. R. ftarb 3. gebr. 1853 in 33erlin. ÜlJebr als burd) feine nicht flijjent)aften Malereien, feine drfinbung ber ^Berliner pateu- tierten SebneUöfen, feine Dbe an .Honig ,\riebrid) SBitbelm IV. (93erl: 1840) unb feine überfehung beä Sante machte er ficb burd) feine töftlicbcn «©ebid)te» (ebb. 1836) unb bie Sammlung «2(Ucrlei ©elftes» (ebb. 1848) befannt, unter beneu bie fcbattbajten, muntern ober nectifaV märchenhaften 33aUaben bie beften ftnb. Sie «ßiftorte oon 9ioab», «Sie öeinjek männeben», «Sa» grüne iier», «SerScbneiberjunge Don Mrippjtebt» ftnb populär geworben, ©eine «®e fammelten SCBerfe» gab K\ 33öttidier berauS (5 33be., S3erl, 1850). [bilbner. ftopift (fr,?.), 2lbjd)reiber; in ber flunft: 9taa> Stopttar, 33artbolomäu«, Slawift, geb. 23. 2lug. 1780 (m SHepnje im öerjogtum firain, ging 1808 nach SBien, um bie fechte *u ftubieren, würbe bann 33eamter an ber ."öofbibliothet unb 1814 nach ?ßari3 gefebidt, um bie 1809 oon SBien weggeführten 33ücher unb öanbfchriften ju übernehmen. 1843 mürbe er erfter SuftoS ber faiferl. 33ibliothcf ; boeb ftarb er Jdjon 11. 2lug. 1844. Sein Mauptmcrt ift bie äluägabe einer glagolitifeben öanbjdirift, bes fog. «Gkgolita Clozianus» (Söien 1830) mit ber ßinleitung baju. 3u Süoeftreä Slusgabe be§ flaiu. S»ancjelium§ von weim§, beä fog. «Texte du sacre» Strtifel, bie man mitci' S (et rl>av. 1844), fdjrieb S. icProlegomena histurica». (Sine Sammlung feiner Heinern Schriften begann SBlifloftd) (33b. 1, SBien L857; barin eine 1839 gefduiebene Selbstbiographie m.-m. Sein 33rieJ= tr>ed)f eL mit Tobromffi) ift heraiioaeaeben oon 3agti ttöpnirt, f. (ibpeniif. [(SBeri. 1885). Äopntfi, Stabt im fireiä 33omft bei preuf;. 3teg.= SSej. $ofen, an ber Dbra, bat (1890) 850 Qs., tax- unter 363 Söanaelifdje, ^ojtagentur, Seiegraph; §o»fen: uub SBeinbau. ftopp, ©eorg, ^-ürftbifdiof oon 33reslau, geb. 25. 3"li 1837 ju Suberftabt (5ßroOinj fiannooer), mar einige Safere Selegrapbenbeamter, befudne 1858 — 61 bie tbeobpbüof. Vehranftalt ju öilbe'§= beim, trat bafelbft 1861 in ba§ $riefterfeminar uub empfing 1862 bie -^riefteriueihe. Dcadjbem er einige ,Vihve Scbuloifar am 3Baifeuhau« ju .ttenedeurobe unb Kaplan ju Setfurt geiuefen mar, mürbe er 1865 Hilfsarbeiter am ©eneralmfariat ju .'öilbesbeim, 1868 ©eneraloifariatSaffeffor unb 1871 iiom $apft Sinn apoftolifdben Notar ernannt, 1872 Somfapi; tular unb ©eneraloilar. 1881 utm 33ifd)of oon gulba gemeibt, befaf; er bas Vertrauen ber 3teflie= rung in fo bobem 3Jla|e, baf; er 188 1 in ben prent!. Staatsrat, 1886 auf gebenSjeit in ba§ preuft. .vuuTcubau<3, 1890 in bie ilrbeiterfchutifonferen^ uub 1891 in bie Konferenz für Sfteform beä hebern Unter= ridit« berufen mürbe. 311? i'citglieb be« .fterrenbaufeci fuehte er oorjug§n>eife burd) Dteoifton ber Raigefehe bie geftbrten Schiebungen jiuifdjen ber preuf. SRe= gierung unb ber tath. .Hirebe mieberher.wftellen ; bie grüd)te biefer 33emühungen Waren bie fog. 5rie= ben^gefefee oom 21. SHcai 1886 unb 30. 3lpril 1887, in benen ber fatb. Sirdje namhafte 3ugeftänbniffe gemaebt würben. 1887 luurbc K. oom $äpft in Übercinftimmung mit ber preujs. Regierung uub mit 3urüdiueifung ber 33orfcblag»lifte be§ Sre§= lauer SomfapitelS 311m gürftbifdjof oon 33reslau ernannt; al§ foldjer ift er aud) SJtitglieb be§ öfterr. Öerrenbaufes unb beä öfterr. = fcblef. Sanbtagä, in lefcterm feit 1893 ©tettoertreter be3 2anbeäbaupt= mannS für bie Seitung ber SSerbanblungen. 1893 würbe er oon £eo XIII. jum tt'arbinal ernannt. Kopp, öerm., Ubemifer, geb. 30. Ott. 1817 ju ßanau, ftubiertc infieibelberg unb lUiarburg Natut" nuffenfebaften. Um in SiebigS Vaboratorium ju arbeiten, ging Ä. 1839 nad) ©iefsen; 1841 babiti tierte er ficb an biefer Unioerfität, ber er, 1843 311m aufjerorb. uub 1853 jum orb. SJJrofeffor ernannt, bis 1864 angehörte, in roeldjem 3abrc er einer 33e= rufung nad) öeibelberg folgte. §ier ftarb er 20. gebr. 1892. @r hat bauptjäcblidi auf ben ©ebieten ber plnifif. ßhemie unb ber ©efd)idjte ber ©bemie ge= arbeitet. SSon feineu Schriften finb ju nennen: «Über bie -Hiobifilation ber mittlem (S'igenfd)aft ober über bie (Sigenfcbaften oon ffllifcbungen in 5Rüer= binbet, bafe bereu Sfeifenregifter vereint nüteiuan= ber erlliugen. — fi. beißt auch eine iRehrheit Don "Bf erben, bie burd) Goppeln (f.b.) miteinanber per= buubcn fmb. über H. (Schlag) in ber Sanbroirt= febaft f. fiopöelnntrfdjaft. ftoppclturtf, im Seemefen bie [Berechnung be§ gegißten Sefteds (f.b.); es werben hierbei bie einzel- nen, mäbrenb eines (Jtmals (f. b.) gefteuerten Surfe unter älnredjnung ber auf jebem burdilaufenen Sttftang gufammengeredmet («gcfoppelt»). Sei iebem .Hure-, ber außerhalb ber .'rjauptriebtungen 9t., S., E ., SB. liegt, roirb ftets Sänge unb ©reite Deränbert. Tiefe i'inbcrung ift abbdngig com Hursminfel (bem l!?infel mit ber ?iorbrid)tung) unb ber gelaufenen ©ijianj, irie baä .Hursbreied jeigt: Sängenu^tt'ri(1;i('^ »S ^ft alfo j. S. ber Äurs 2BSS5., fo beträgt ber Mursminfel 10 itri* ober 112"J 30'. gut bie Per= iduebencn Surfe ftnb bie Seiten bes JiursbreierfS tabeüarifd) beredniet in tm fog. «Hoppeltafeln». Srlilct, bie man unter fi ocrin Seim Hoppeln (»erben nun bie ©reiten- unb Sän= genunterfduebe ber d'injelturfe algebraifd) abbiert unb baraus ein ©eneralfurs unb ©eneralbiftanjt für bas dtmal berechnet, tooraus ohne roeitere§ ba§ gegifne Sefted fid) ergiebt. 5)er S. bient nur al3 "liotbebelf bei unHarem äßetter, teenn ©eftirnbeob= adnungen nidn gemad;t werben tonnen. — Sgl. Seitfaben für ben llnterricbt in ber Statriaation (3 Ele., söerl. 1893). Hoppeln, bas ;{ufammenbinben ;»eier 3Jferbe auf bem SBeibegange cber bie burd) gafftet, Scbtepp feil unb Jreufen bennrtte Serbinbung oon brei ober Pier, pou einem [Reiter geführten Sferben. SoV»)clrrift, f. Srift. Müpprituciöen, f. SScibc. Sowcltnirtfcfiaft, aueb Sreefcbii)irtfd)aft, Jelbgrasroirtfdiaft, SB eibemedif elttirt = febaft, ein Iaubibirtfcbaftlid}e§ 33etriebsfoftem (f. b.), baS ben mehrere ^ahre hinburd) mit ©etreibe beftefiten ©oben toieber eine geraume Qät (3— 12 3ahre lang) ruhen läßt, inbem man ihn mit mitterpflaiueit befät unb jur Siebrocibe (3)reefcb) benutzt. Tic ft. macht bie Siehjucbt jut 6auptauf= gäbe unb bezieht pon ihr ben gröfjten 2etl be§ Qr- trag§. Sie ift nad) ber reinen äSeibettnrtfdjaft ba» einfadifte, nteift ertenfipe getbfpftem, mirft aber, ba fie loeite jlädjen erforbert, nur eine perhältnismäBig geringe Sobenrente ab. Tie ft. eignet fiel) baher nur für bttnnbeoöllerte öanbftridje unb oerfcbirinbet all- mäblid) bei junebmenber Scpölterung, inbem fie in ben gruchnredifel übergeht. Sie reine S., bei ber jeber schlag (Äoppel) pon einem mit ©ebüfd) (finid) bepflanjteu G'rbirall umgeben ift, ftammt au§ £chlesuüg:.öolfteiu, pon wo fie fid) junäefaft nad) llu'dlenhurg, mit ber Stbänberung, bafj roc^ niger Schlage iur SBeibe, bagegen mehr jur fiörner= probultion benutu mürben, unb weiter über der» fctjiebene Seile S)eutfchlanb§ perbreitete, fo in Dlbenburg, im norbroeftl. 3Beftfalen, in 9laffau, ber ßifel unb bem öunbsrüd, im Sehwaruralb unb bem fübl. SBaben, in ber ccbroeij, in Sirol, Steier= mart, Harnten unb im erjgebirgifd)en Sacbfen. 3m Übergange jur Höruernnrtid\iit befinbet fie fid) im fübL Württemberg, 3ur SBecbfelroirtfcbajt in ber illarf SBranbenburg unb in ben Cbergegenben pon Aiaufiurt bis Stettin, ßnglanb unb granfreid) treiben ebeuiaüs nod) teilmeife S. 3n Sübeuropa tritt an Stelle ber R. bie auf bem gleichen -l>rincip fufsenbe SgartenlDirrfdjaft (f. b.). — Sgl. bie unter ©erriebsföftem angegebene Sitteratur. Poppen, auch Holen, 3luffeften, Hrippcn = fe|en genannt, eine Untugenb ber Sterbe, bie im nuilfürlicben 6inabfd)luden ^on Suft heiteht unb leutt oon anbern Sferben nachgeahmt wirb. Seim S. brüden bie Sßferbe ibre ,läbne an irgenb einen feften ©egenftanb i.Hrippe, Teiebfel; baher Hrip = penfeKer, JluffeKf opperi ober fie foppen frei i S uf i= ober SB inbf cb, n a p per). T aä H. hat ben Nachteil, bah bie Jieve ibr Aiitter Verfd)leubem unb aufserbem an i'luibldbung ertranfen tonnen. Zas befte ÜRittel, fie biefer Untugenb ju entwöhnen, be= itebt in ber Anlegung eines Hoppriemen», eines ubmalen Seberbaubes, bas in ber Meblfocigegenb eng um ben ASals gelegt wirb. £ a§ R. ift ein erheb= lieber SRangel; in einzelnen Staaten wirb aber nur bas Suftfd)nappen tu ben <»ieirdbrsmängeln (f. b. unb ©ewäbrsfriften) gerechnet. ttoeppen, Harl griebr. Sllhert, ^urift, geh. 1 1. Te;. 1821 ju ©olbberg in i>lcdlenburg=Scbwe: i§t, fiuti iiiitci- 6 aui3iiju4eiL Äöppen (Sßeter oou) — Gopten 623 rin, ftubierte in Berlin JRecbtäwiffeufcbaft unb ba= bilitiette fid) 1853 für röm. 9ied)t in %ena. 1855 würbe er bort aüfcerorb. Sßrofeffor, 1856 folgte er einem ;Hufe al§ orb. Sßrofeffor nad) Marburg, 1863 ging er in gleicher Gigenfd)aft nad) äßürjburg, Sei ber Steubegrünbung ber Unioerfität 6tra|burg 1872 würbe er al3 erfter SJknbeftift an biefelbe berufen. Son feinen Schriften finb ju nennen: «Sie Grb= fd)aft. (Sine cimliftifcbe 2(bhanblung» (SSerl. 1856), «©pftem be§ heutigen röm. Srbrec&t§» (2 Sfgn., un= üollenbet, Jjena 1862—6-1), «Ser obligatorifdie Scr= trag unter 2lbwefenben» (ebb. 1871), «Ser grud)t= crlnerb be§ bonae lidei possessor» (ebb. 1872), «©runbrif? ju Sorlefungen über bie Institutionen unb @efd)id)tc be§ röm. s^rinatred)tä » (©trafeb. 1879), «Sebrbucb beä beutigeu röm. GrbrechtS» (2lbtcil. 1 u. 2, SSBüräb. 1886—89). JtiJppen, Seter »on (bei ben9uiffetdJ5eter3wano= mitfeb), ruff . Gtbnograpl), ©tatiftifer unb 2Iltertum§= forjdber, geb. 19. gebr. 1793 ;u Gbarfom, befuebte bie bortige Uiüocrfität, erhielt eine 2lnftcllung im 3JUnifterium ber iMeicbebomänen unb Würbe 1843 SBtüglieb ber 2lfabemie ber 2Biffenfd)affen. @r ftarb 4. l^uni 1864 auf feinem Wüte Karabagb in ber Krim. S. febrieb über 130 2Berfe , barunter «2)ea= teriatien ;ur Kulturgefdncbte Siufstanbä» (1827), «Sie ©efd)id)te bes" 3Beinbaue§ unb be§ 3Seiu= banbels" in iRufslanb» (1832), ba§ «Krimfd)e ©am= melmerl» (1837), «Taurica» (1840), «Gtbuograpb. Harte bes" europ. SRufjlanb» (4 Statt, 1851), «Statift. "Jleife in ba3 Sanb ber Sonifcbcn Kofnfen» (1852), «Sie neunte Solfs^äblung» («Devjataja revisija», 1857) u. a. Kuppen, SBlabimtr Sßeter, SKeteoroIog, geb. 25. (13.) ©est. 1846 ju Petersburg, ftubierte bafelbft, in Meibelberg unb Seipjig, würbe 1872 2lffiftent am phpfifal. Gentralobfereatorium in Petersburg unb 187") äÜrteilungSDorftanb ber Seutfcben Seewarte in öatnburg. @r fyat jablreidje arbeiten in ben ©dirifteu ber Seeroarte, bem « iKepertorium für ÜJteteorologie» non SBilb (Sßeteräburg), ben «2lu= nalen ber .vobrographie unb maritimen Meteoros logie», ber «3eiti'cbrift ber öfterr. ©efellfcbaft für Meteorologie» unb ber «Meteorologifdien 3eit= Jäjrift» r>eröffentlid)t. 1884—91 mar er SRebacteur ber legtem 3eitfd)rift (gemeinfam mit Sann) ; feit* bem rebigiert er bie «abmalen ber ßr/brograpbie unb maritimen Meteorologie», welche bie Scewartc heraushiebt. Stoppern, Sejeicbnung ber @etreibereinigungs= anläge einer üJlütjte (f. Meblfabritation). ttüppinii, Sari, Sflabierer, geb. 24. Suni 1848 311 Sresben, bilbete fid) in Saris unter äBaltnerS Giufluf? nun SRabierer aus. ©eine originelle SDlanier unb geniale Slujfaffung [teilen ihn in bie oorberfte 9teibe ber mobernen reprobujierenben Künftter; er reprobusierte Silber oou Siebennann, Sfterrtbranbt, S i.rian , JKunfacfa (Sltelier 1880, 9caebtfd)Wärmer 1881, Sag Seibbaus 1884, ©olgatba 1886 — 87), Glairin (^frous ©rem 1883), ©ainäborougb (The cottage door unb The market cart 1885), Sretou (Le matiu 1885), Sorot. Meifterwerfe finb K.s große Slätter nad) iRembranbt (Ser Gonne'table 1881, Sie Srmbici 1886—87, ©reifentopf in Srcsben 1886 —87), nad) %xanS öals (Sie -Dcabljeit ber©d)üfeen= gilbe com beil. ©eorg 1889—90). ß. ift in leitetet 3eit aud) mit Driginalrabierungen beroorgetreten. 1890 rourbe er aU ^rofeffor jur Seitung eine» afabemifeben Söleifteratelier» naaj Sevliu berufen. Strtitel, iio man unter $ Der Stopprictnen, f. Koppen. Sopra (Gopra, GopperabJ, bie in ben 35ro= buttionsldnbem in ©djeiben ober ©treifen gefcbnit= tenen unb an ber ©onnc ober in Sörrapparaten getrodneten fferne ber fiotoänu^, bie in ©äden üer= fitiebener ©röjje »erpaeft 311m Serfanb gelangen. ifflan Hellt au% ihnen in (Europa burd) Jluepreffeu ober burd) C'rtrattion fiotosnufiöl (f. b.) bar unb be= mtjst bie "Prefirüdftänbe als Siehfutter unb Sünger. Ser ©ehalt an öl in ber 5?. beträgt 50—60 Sfroj. .u. ift ein midjtiger öanbelSartifel. Gepton erpon tiert etroa 2500—3000, Sabiti 2000, ©amoa, longa, bie gibfd)iä unb Sübfee=$nfeln 10000 t jäbriid). öatnburg führte (1892) ein: 13 067 t im Surd)fd)uitt!Srocrt bon 270 93c. für bie Sonne. Mop-riigugic (grdj.), fiotabführung; Sopra = Erätte,unh)iu!ürlicb.erHotabgang;fiopremefi§, fioterbredjen. ttopreiitii!, ungar. Kaproncza, troat. Ku- privnica, fönigl. greiftabt im ungar. ßomitat Se= loDdr^öröe" (Äreug) in Kroatien = ©(aroonien, au ber Sinie 3dfänp=2lgrain=5viuine ber Ungar. Staate bahnen, ©ife eine§ SejirEggericbts, bat (1890) 6512 meift tatb. troat. unb beutfehe G., ?ßofl unb 2ele= graph. Sie geftung ift noch, gut erhalten. Jlüurüi, ©tabt in ber Surfet, f. Söprülü. Söprili, türf. ©rofjmefire, f. Kföprili. Roptiva, f. Gapriüi. Jtoprolitbcit (grd).), bie in foffilem ^uftanbe erhaltenen Grtremente urmettlidjer Siere, in beneu man biSlueiten gifcbfd)iippen ober finocrjenfplitter, Heine Snodjen unb 3dlnie als Siahljeitrefte erlennt. ©ie erfdjeinen geiüöhnlid) als runbtid)e, gelblid)= meifje ober braune -Kafjen, bie häufig auf ihrer Dberflächc gerounbene Sinien jeigen, bie nou im .Hlappen unb galten beg Gnbbartni berühren. ~>Man finbet fte teiU oereinjelt in «nodienböblen, j. S. in ber ."noble r>on fiirlbale in 2)ortjbirc, unb bann gleidjen fie ben Grfrementcn ber jefet (ebenben [Raubtiere, teil» enthalten fie tiefte non gifdjen, rühren in biefem gallc entroeber von grofsen 9iaub= fifd)eu ober Don gewaltigen Gdifen (©auriern) ber Ürroelt ber unb !ommen bann al§ Ginfdilüfie weit ausgebreiteter ©d)id)ten üor. Ser bebeutenbe ^bo§= phofgehalt hat ihre 2lusbeutung at§ Süngemittel herbeigeführt. 2ll§ eine toprotitl)ifd)e, jebod) ber ©egenwart angehöreube Silbung tann man aud) ben ©uano (f_. b.) betrachten. Slüptoytiagcit, Coprophäga (grd).), Siere, welche fid) tom Kote anberer Siere ernähren, j. S. eine 2lnjaht Snfeften (fliegen, ÜDciftfäjcr) , einige 3'ifche u. a. tt uptupbiicjie (grd).), Koteffcu, ein nidjt felteneS ©nmptom b^i ©eifteäftbrung, f. 2Uletriopbagie. Äoptoftafetgrdi.l, bie ctubloerftopfung infolge Don Kotanhäufung im SidOariu. JTüprüTü, Kjöprilü, Hiuprili ober Seleg, ©tabt im europ. = türt. Silajet Saloniti, 311 beiben ©eiten am Sarbar unb an ber Sabnlinie 23elgrab= Üefüp=3alonifi, an einem Sergabbange gelegen, bat fteile Straßen, aber gut gebaute Säufer unb etwa 20000 meift cbriftl.=bulgar. G., öanbel unb gabrita: tion uon Seiben= unb'äSollgemeben, non Söpfer= waren unb Sranntwein. Ser 31ame fi. ftammt uon berSrüde(Köprü) über ben Jluf,. 3n ber Umgcgenb 3iebt man SUlaulbeerbäume unb baut sNai$. S»öprü=fu, beutiger2iamebcsGunimcbon(f. b.). Soptcn, bie cbriftl. 2iad)fommeu ber alten ■ligppter. Ser 3came ift eine Serftümmelung auä niifit, ftnö unter 6 tutfjitfuifjeii. 624 Koptifd) -- Kopulation Aegypti; tie Slraber nennen fie beute .Hebt, ^bvc 3abt n't burIt unb barj fid) nicht »erheiraten. If'r ernennt aud) ben älfettopolitan ber 2lbeffinier, toeldjer in ätbeffinien refibiert. Sie 3ab( ber SBifdjöfe ift 12. Sie 8. befiRen Diele Schulen, aber nur für Knaben; ber Unterriebt befebräntt fich auf baS Sefen ber topt. 5hbelüberfet;ung. Sic Äleibungen ber alten ff., luie fie aus ben ©räbern be§ vorigen ,\abvtaujcnbe in unferc Hunftgemcrbcniufeen getommen finb, geben une wichtige 2luiichlüi~ie über bie alte Dtnamentif unc iUebetecbuit, ihr tunftoollcr oft purpurner S9e« iai', (f. bie porftehenben Slbbilbungcn) jeigt uner= fdjöpflicben SReidjtum ber gormen, Salb noch in an= titer ,\iguicnbcbanbluug, balb fclion in arabe§ten= bafter SBerfäjlingung, unb ift ttberrajdjenbertDeife in Krtilel l>ic man unter S bei ©obeliutedjnif ausgeführt. — Sgl. S.3B. 8ane, An aecount of the manners and customs of tbe modern Egyptians (2 SSbe., 2onb. 1837 u. b.; beutfeb, Pen Sentet, 3 »be. , 2. äuft., 2p3. 1856) ; SKafrigi, @e= fdjidjte ber ff. i bg. unb übetfefet Pen 3Büftenfetb, ©btt. 1845); fflunginger, Silber aus Dberägupten (Stuttg. 1877); Stern, älrtifel ff. in ßrfd) unb ©rubere «GncPtlepäbie» (2pg. 1886) ; ©crepach, Les tapisserit's coptes (Sßat. 1890). Stoptifd), bie jüngfte ©ejtaÜ ber ägttpt. Spradje, in ber bie Sittetatut ber cbriftl. iignptcr gefebriebeu ift. Tieic bebienten fieb, nad) bem Sßorgange ber gvieeb. ^ägnpt. Sauberlitteratur, beS griceb. "Jllpha ää^__^— bete anftatt ber bie bal)in all= gemein üblich gemefeneu bcme= tifdjen Sdjrift (f. .'öieroglppbcn, Ob. 9, S. 162a); nur für einige bem ©ricdujcbeu fcblenbc Saute mürben aue" biefer legteni einige 3eidbcn beibehalten. Tic Sprache teilte fieb in mehrere Palette, beren roid)tigftc ber oberägop= tifebe ober fabibifebe (beffer ber tbebanifebe) unb ber un> t c r d g b p t i f di c ober b o b c i = rifebe (fälfeblicb ber mempbiti- fdje, am beften ber aleranbri = uifdje genannt) finb. Sie ältere üittcratur ift faft aueiiabmeloe in bem oberägppt. Sialctt abgefaßt ; fie beftebt gum lueitaue übet- loiegenben Teil in überfehungeu biblifebet fflüdier, apotvppbcn ßpangelien, ßeiligen= leben, öomilien, gnoftifd)en ©djriften u. f. n?., bie jc- bod? meift nur in Sruebftäclen erbatten fmb. ©ram= matifebe unb leritalifd)e arbeiten baben bie Sop= ten erft gefdjaffen, ale ihre Spraebe imSlbfterben mar. 2ludj eine bcträditliebe 2lnjal)l Pen Urlunben ift bitrd) gelegentliche 2lu§grabungen Pen 2Xrcbiueu (.Hloftcr Sfdieme bei Sbeben, 3crcmia»tlofter ju -Olempbis, ©djuttbügel beg 5-ajum) in neuerer .Reit jugänglid) gcroorbeu. Sie lebtern finb jum Teil in nüttelägppt. Sialeften abgefaßt, bie fonft nur eine JpärlidjeSitteratut befeffen 31t haben fdjcincu (SBibcU j überfe^ung). Ser unterägupt. Siatcft enblicb trat erft etma feit bem 7. ,utbrb. beroor, mo er ale I Spradje bc3 $atriardjat§ pon äUeranbria jur offi- uellcn Strtbenfpta^e mürbe. Seine Sitteratur be- ftebt aue Überarbeitungen oberägppt. üöerte. Stud) in bem Sialeltc, ber in ben Slflftern bei Sldimim (f. b.)gefprod)enmutbe, fmb Sttteraturioerte erhalten. Sa§ Soptifcbc ift fdjon im ^Mittelalter uom 2lra- bifdjen perbtängt morbeu, am frübeften in Unter« ägpptcn, mäbrenb ee in Cberägppten fieb perein= seit bis1 in bae 17. Qabrb. crbielt. 3ct?t ift e^ nodi allgemein beim ©otteSbienft in ©ebraudj , obgleich mcber bie ©emeinbe nod) aud? bie ^riefter ein 3«ort Don ihm oerfteben. Gift in iüngjter 3eu ba= ben mandje fiopten burdj europ. iltijfionare einige Kenntnis pon ihrer alten Sprache luiebere'tlangt. Surd) bie SJcröffenttidnmg fopt. Teile madjten ftdj 3ocga, Sagarbc, Seoillout, ßöoernat, EiaSca, 2lmc- lineau, ©uibi tt. a. oerbient. 38on ben arbeiten europ. ©elehrter über topt. Spradje haben bae Üßörterbudi pon Sßetiron (Sur. 1835) unb bie ©ram matit »on 2. Stern (Spg. 1880) SEBert. — Sgl. Soret, Manuel de la langue egyptienne (35ar. 1892). fto^ulationilat.), ajerbinbung, Trauung (f.b.); in ber Sotanit ein Vorgang bei mandien niebern iiiiBt, finö uiitet (S aiifjuiudjcii. föopitliereit — Korallenriffe 625 Rrpptogamen, ber jur Silbung einer Spore ffi&rt. G§ bilbet bie K. bie einfaebfte gorm ber gefd)lecbt= liefen gortpflanjung , inbem bie beiben fid) oer= cinigenben 3eUen meift feine äujjertidje SBeT?d)ie= benheit reabrnebmen [äffen. Sie tritt bei mebrern Sttgen aus ber ©nippe ber Gbloropbpceen in ber 2lH'ife auf, bafi jreei nadte febreanuenbe 3eüen mitemanber oerfcbmelsen unb io ;u einer Spore werben; bei einigen anbern 2llgen au§ berfclbeu ©ruppe, bei ben 2lrten ber ©attung Spirogyra, werben in jreei nebeneinanber liegenben gaben oon einzelnen fteHen gortfätse nad) ben 3^llcn Dcg bp mutbarten gaben» gebilbet, unb bieje ftojicn mit ben entfpreebenben gortjätjen tes Leitern jufammen. (S. -Tafel: 2ügen n, gig. 12b.) 31ai) SBereinü gung beS 3nbalt§ ber beiben topuHerenben 3el'cn fommc eS jut ©Übung einer Spore. Sin ähnlidier Borgang finbet bei einer ©ruppc ber $itie, ^>en QJcucorineen, ftatt (f. Mucor unb Jafci: $iye Hl, Aig. 3c). 9Ron bejeidmet ben SSorgang ber K. aueb al-:- Konjugation ober 3pgoiporenbilbung; bie fid) beremigenben 9ßta§mamaffen. nennt mau ©ameten. Solan bat früher alle biejenigen -ibaüo= pbpten, bei benen bie gefcbled'tliche gortpflanüing bureb Ä. erfolgt, auA in eine ©nippe, bie Ronju= gaten, wfammengefafit, boeb ift biefe 3ufammen= ftellung nicht gerechtfertigt. Kopulieren (tat), oerbtnben, bereinigen, trauen (ebeli* berbinben); aud) eine 2(rt ber Berebelung (f. b.) in ber Baumjud)t. Sor, alter, noch gärenber Kump» (f. b.). Sor, altbebr. ©etreibemaf;, f. £bomer. Äora ooerKore (grd)., b. b- jungeä SWäbc&en), befonberS im KultuS übliebe S3eseid)nung ber Berjc= pbone (f. b.). fioral), eigentlich Kor ach, in ber miliaren (Sr= jäblung 4 2Rof. 16 ein SRann, ber fid) mit ©e= noffen (Sötte K.) gegen 3Jtpfc-o auflehnt. 3}i bem jeftigen 3ufammenbange erfebeint er als Seoit, ber fict) gegen bie Borrecbte 2larons reenbet. 3)en Rin= betn R. (Koracbiten), bie nad) 1 (Jbron. 9 (10) unb 26 (27) Jborbüter, nach 2 Gbron. 20, 10 Sänger roaren, alfo bem Stamme 8e»i nicht angeboren, roerben 12 Bfalmen im Bfalmenbucbe beigelegt. KorrnS, 2(bamantio§, oon ten Sframofen (Eo = rap genannt, öellenift, geb. 27. ätpril 1748 in Smprna, ging 1772 nacb 2lmfterbam, reo er fid) biä i778 bem ©anbei reibmete, ftubierte 1782 — 88 ju üftontpellier äRebijin unb lief; ftdi hierauf in Baris njeber, reo er 6. 2lpril 1833 ftarb. 1800 er= fchien feine 2lu§gabe oon be§ ftippofrates Sdjrift über bie ßinreirfung oon 2uft, SBaffer unb Slima auf Kranfbeiten (oon bem granjöfifcben Sjnftitut preisgefrönt, 2. Stuft., Sßar. 1816), 1802 bie neu= atied). Überfetsung oon BeccariaS 2Bert über Ber= brcd)en unb Strafen (2. Stuft 1823). hieran fdjlojs fid) baS «Memoire sur 1 etat actuel de la civilisa- tion dans la Grece» (Bar. 1803; beutfd) in Jtens «Ödlenion», Spj. 1822). 1805—27 gab R. 20 SBänbe altgried\ filajfifer mit 2tnmertungen unb Sßoneben beraub. Qu letstern legte er reidie* pbilol. SEBiffen unb patriotifdje Sftatfdjtäge nieber. 3uflfe'(i1 erwarb er fid) grofee SBerbienjte um bie neugried). Spradie, inbem er fic rion frembeu 2lu-5bvüdeft mbglidift rei= nigte. 3n biefer Sesicbung fmb befonberä bie «Atakta» (5 SBbe. in 6 £tn., ffiar. 1828—35) oon Sßebeutung. 2tn ber Umgeftattung feiue-3 3Sater= lanbcö feit 1821 nahm ,H. burch patriotifdje Sdn-iT= ten teil. Seine «Selbftbiograpbte» erfchieu ju Sßa= »Stccfijauä' Sonccrjotionä-Scrifon. 14. 2tufL X. I ri» 1829 unb 1833 (mit tat. Überfettung oon Sd)iilhc, Sieaniö 1834). Seine «9ladjgetaffenen SBerte» reur= i ben berau§gegeben rou E0tamufa§ unb Tamalas (3 SBbe., 2ttheu 1881—87). — Sgl. Tionpfio* JberianP-j,2LK.('griechifcb,3»be.,Jrieftl889— 90). ftora'ifcfj, f. Roreifdj. JToralin, i. gifd)beinfabritation. Soraücn, Jiertlaffc au* bem Srei» ber d'o- leuteraten, f. 2lntbo,;ocn; über bie rote Scbmud= toralle f. (tbelf oralle. ,Ü. nennt man auch bie facetten= artig gefd)liffenen SBernftetnpetten (f. SBerufteininbu* ftrie, Sb. 2, S. 842a). ;^n ber 3ägerfprad)e unb S. fleine bblserne Kugeln, bte mit bot{tel)enben eifernen Stiften oerfeben finb unb an eine 33reffierleine gc= reibt roerben. Seim 2ln3ieben ber Seine ftid)t iaä .H o r a 1 1 e n b a l * b a n b ben ©unb. «lornllciinugen, Heine inb. Brieftauben, 1889 eingeführt, jeidmen fid) au§ burch grof?e, torallen= rote 2lugcn unb tommen in 2i!eifi, Staugrau unb Sdirear^ oor. ftorallcnl'änfc, f. Korallenriffe. ftorallcnbaum, f. Erythrina. fiornllcnbautcn, SSaureerte berfd)iebenet $0= h)penarten;bie9iiffformhcrn\btoerii.j\orallenriffe). ftorallcnbructi, eine gorm ber Sernfteinftürfe, f. Öernfteininbuftrie (93b. 2, S. 842a). ftorallcncr?, i. Ouectfilberleberetj. fioraUcnftict), i. Rtippfifd). rtorallcnbol',, i. Saracara. SoraUeninfcln,$tor(tüenfaIf,f.ÄoralIemiffe. Soratlcnntcer, Seil ber Sübfee (f. b.). Sorallcnntooc*, f. Cladonia unb Corallina. HoriiUcnpolnpeit, f. 2lntbojoen. Korallenriffe, .ftoralleninfeln unb Kora( = lenbänfe, 93aurecr!e oerfdiiebener ein ©erüft oon toblenfaurem Kalt (fiorallenfatf) abfdjeibenber Korallengefcbled)ter (polypi), bie ficb gegenreärtig auf bie reännern SJeere ber Grbe befdiränten unb nur in oereinjetten sollen ficb außerhalb ber £ropen= ;one hi« ju 25° fübl. unb 30" nbrbl. 93r. auebebnen. Qä febeint, baf; bie riffbilbenben $olppen 311 ibrem gortlommen einer SBaffertemperatur fon etrea 20° C. bebürfen. @eg§ bie'neuerbing-j bureb 93ob= rangen mehrfach naebgetriefene bebeutenbe Siele ber Koratlenbauten erflärt. Übrigens beftetten biefe nicht allein aus bem unmittelbar mit bem flßrper ber Rorallen emporioadifenben fiattgerüften, fon= bem in faft gleicher SJlenge auch au§ pertittetem Rorallenfanb, b. b. aus ben bureb bie SBellen ab= geriffenen unb jerftücfcltcn tUften ber Rorallenftöde unb aus ben gleichfalls meift jerriebenen Sart= gebilben anberer in reidier2lnjahl an benR. lebenben Siere, roie ber 9RoDu§fen, G'cbinobermen u. f. tr>. Ser Rorallenfanb füllt alle Süden jtnijdten ben fio= rallenftöden auS unb häuft fich oft aueb in mäd)tigen Tanten auf ber Oberfläche ber Stifte an. 2Ranunterfcbeibet:l)Saum=,Rüften = ,Jran = fen = ober Stranbriffe unmittelbar an ben Ruften, bann 2) S3arriere = , Santm* ober Sßallriffe (Ranalriffe), meldte bie Ruften in größerm 2lb= ftanb parallel umgürten, bod) jo, baß noch_etn mehr ober weniger breites gabrroauer (jiefroafferrinne) jttnfdjen geftlanb unb !)üff bleibt; enblicb, 3)Ro = ratteninfeln,2ttolle(f.b.)ober Sagunenriffc unb 4) Rorallen häute. Sluffallenb arm an R. ift ber Sltlantifcfje Dceatt (nur bie Sermubasinfeln); häufiger fmb fie im 3nbifcben Ocean (Satfabioen, SRalebipen, Sfcbagosardtipel) ; ihre größte S3erbrei= tung aber haben fie im ©roßen Ccean. Sie R. bes :Roteu EDieerg, ber Rufte pon gloriba unb Geplon finb ÜBetfpiete ber Saumriffe; bas großarttgfte l&aü- riff ift bas große SBarriererifj (©reat S8arriere=9teefs) längs ber ÜRorboftfette Sluftraliens an ber Rufte Don Cueenslanb, t>on Rap Sanbn in 24° 40' fübl. 58r. bis an bie Sübtüfte pon Neuguinea fich er; ftredenb, in geraber Sinie 1725 km. Son ber Rufte Sluftraliens trennt es ein 25 — 160 km breiter Sia- ual, ber ben nach ber Sorresftraße fegetnben Schiffen eine fixere, gefabrlofe Jährt bietet. Ouerfcbnitte jerteilen bas 9hff, fobaß febr gefährliche Surd)fabr= ten entftehen; bie bauptfäd)ti_d)fte berfelben, burdt einen Seucbtturm beäeicbnet, ift bas in 11° 35' fübl. 93r. gelegene fog. JRaincs 3nlet. Sie meiften ttohen Jjnfeln ber Sübfee ftnb mit SBallriffen umgeben. Unter ben Rorallenbänten finb bie ausgebebn- teften im ^nbifeben Ccean, mie bie Sapa be 9Jcalha= ober ^an.^erbant im 910. pon ÜRabagasfar, unter «0° 20' bis 62° 10' öftt. 2. Don ©reenmieb unb 8° 18' bis 11' 30' fübl. 33r., bann weiter füblidt bie ungefähr 400 km lange Slajaretbbanf, beren Süb= cnbe bureb bie ß'ilanbsgruppe »on 21 (Jorba bos Qarajos pon 13° 30' bis 16° 47' fübl. 93r. unb pon 60' 20' bis G0° 50' öftl. 2. Pon ©reenmid) bejeiebnet roirb. — 58gl. ©emper, Sie ^alau ■■ Snfeln (£pj. 1873) ; Sarroin, The strueture and distribution of coral-reefs (beut)d) oon Earus, 2. Stuft., ctutta. 1876); Sana, Corals and coral-islands (2. 2tufi., Sonb. 1879); Semper, Sie natürlidten ßriften3= bebingungen ber Siere (2 Sic., Spj. 1880); iRein, Sie Öermubasinfeln unb ibre R. (SSeri. 1881); Wuppp, Salomon-Islands (2onb. 1887); Sangenbed, Sie Theorien über bie ©ntftebung ber Rorallen= infein (Spj. 1890). ftovalleiivollicfifaugc, f. S>idelfdilangcn. Jtorallcnfanb, f. Rorallcnriffe. Mornlh'itfdilangc, SBruntotter (Elaps co- rallinusTri'c^, f. Stafel: ©iftfd) langen, gig. 6), eine ber fdjönften fübamerit.Scblangen ; fie ift lebhaft Eorallenrot gefärbt, eine Slnjabl fchmarjer, nieifelicb eingefaßter Quemnge unterbricht bie ©runbfarbc. Sie R. mirb gegen 70 cm lang unb foll, obmoltl anatomifch ju ben ©iftfdtlaugen gehörig, nicht ge= fäbvlicb, fein, ba fie fdjon megen bes engen SKaules fcbioer ju beißen permag. >iornllfiiiii)Hjnmm, f. Hydnum. Murallcnftucf, f. 2lntbo-(oen. Jloralleuticrc, fooiel lrie Slnt^ojoen (f. b.). Jloralltn ober ?[5äonin, mahrjdteinlidt rofol- faures Slofanilin, ein (jarbftoff, ber jur iöerftelhiug pon roten Sadfarben bient. Moramicrcn, f. Coram. Morän ober 2lltoran (arab., «SSertünbigung»), bas in arab. Sprache gefdtriebene DieligionSbuch ber Siobammebaner, in roeldiem bie Sieben jufammen-- gefafjt fmb, bie üftobammeb in ncrfcbicbcnen ^e= rieben feines Sehens als göttliche Offenbarung üer= tünbigte. Siefe Sertünbigungen mürben nach bem Sobc bes Propheten auf 2lnregung bei Omar pom erften ©häufen 2lbu Setr unter SDcitmirfung be? 3efb ihn Sfjabit, ber bem Propheten als Schreiber gebient hatte, aus jerftreuten, geschriebenen unb im @ebäd)tnis beinaltrten Srucbftüden gefammelt. Sa aber ber Sert biefer Sammlung in ben entfernten ^.roDinjen bes Qslam mit abtr>eicbenben Sesarten überliefert mürbe, entfdtlofe fich ber britte Sbatif Dtbman ju einer einheitlichen, allgemein gültigen 9Jebattion bes R. , nach, beren Seftftellung er alle porltanbenen dremplare ber erften SRebattion befeiti; gen liefe. Ser R. gilt als bie oberfte Üuelle aller mob,ammeb. Religion unb ©efe^übung. Diicbt Irenige ?;been bes R. fmb unoertennbar aus ber jüb. unb diriftl. Srabition entlehnt. (SSgt. St. ©eiger, SBaS bat lllohammeb aus bem Subentum aufgenommen?, Sonn 1833, unb ©crod, SScrfud) einer Sarftelluna ber Gbriftologie bes R., öamb. 1839.) 3m R. folgen bie äkrtünbigungen Scobammebs nich,t in chronol. Drbuung. Sie einjelnen Rapitel folgen auf einanber nach bem ganj äußerlichen 9)ioment bes Umfange» , fobaß bie längern Rapitel Porangcben unb benfelben immer türjere folgen. Sem ©anjen ift als Einleitung bie fydtiba (f. b.) porangefetit. Sie ^Betrachtung bes Inhalts unb ber Sprache läßt aber beutlicb bie mettanifdjen pon ben mebinenfifdjen Seilen unb auch innerhalb ber erftern jtrei ^erioben unterfdjeiben, melche bem pon äujsern 9)iomcnten beftimmten ßntmidlungs-- gange ber Sebre beS 3Jtoh,ammeb entfprechen. Sic SÖlopammebaner teilen ben R. in pcrfcbiebcnerSBeife ein; bie gangharfte ift bie Einteilung in 114 Rapitel (Suren). 35on ben Bieten 2lusgabcn besR. ift bie hefte bie pon gtügel (2pj. 1834 it. ö., jutefet 1870 auf gelegt). Unter ben Überfettungen fmb ;u erroäl)nen bie ben arab. Scrt begteitenbe unb mit einem Rom= mentar unb ^Refutationen erweiterte latcinifdje pon SRaracci (5J5abua 1698), bie englifdten oon Säle (2onb. 1734 u. 6.), % 3R- 9tobwcll (ebb. 1861; 2. 2lusg. 1876) unb 6. §. Saliner (2 SSbe., Drf. Slrtitel, bie man unter ft oermiöt, fmb unter E aufjiijudjen. Corona — SorSfledjteret 627 1880), Wobei aud) 2ane§ Selections from the K. I fdjmecfenb wie bie obigen; (2. lluSß., Soitb. 1879) ju nennen finb; bie fran= | bi§ äJtärji, Grnte üon Stuguft söfifdic i?on ßafnmrffi (fear. 1840 u. b.) unb Saüar» ' (ebb. 1892), bie beutfehen üon SSabl (Malle 1828), Ullmann (6. 2lufl., SSietef. 1872), [Rudert (3er H., im äluäjuge überfetst ; hg. üon 2lug. 9Rüllcr Jyrant j.a. 2R. 1888) linb Slamrotb (Sie 50 älteften ©uren beS R. in gereimter beutfdjer überje&ung. 2Rit einem 2ln= bang über bie übrigen meftanifeben ©uren, Samb. 1890). Unterrid)tSsmcdcnbient: 9iallino§ Chresto- matia Qorani (mit ©foffar, £p3- 1893). — 23gl. SBeil,fIecf)tjdjufen -- iTorbuait all. SM.). Cfterreid) bcjog 371,4 t unb führte 622 t auS. ®ute Jleditarbeiten liefern auch Italien, Spanten unb in Seinen Sßoften au* bie Jürfei. — SgL Vrodmann, 6anb=, Vcbr= unb DJcufterbud) für fforbnmbStrob[ledter,.Uorlnnbbel=unb3iobni\m'n fabritanten, im o Sdjauplati ber ffünfte unb §anb= werfe , Sb. 77 (2. Aufl., SBeim. 1882 1 ; änWä, $ral= tiidc* öanbbud) für fforbflecbter (®icn 1887). Sorbflcctitt'riiulcn, Slnftalten, toeldje bejtoeden, ieioobl ber Scoelferung inbufttieatmet SBeiirfe, iiu- befcnbere toährenb ber SSintermonate, 2Irhcit unb Verbicuft ;u fcbaffcn, als auch jum 2lnbau berfforb= meibe anjureaen unb baburcb jur gröfeem @rtrag= fäbigfeit wenig fruchtbarer Sanbftricbe heimtragen. Cine ber älteften, jttgleid) bie bebeutenbfte fforbjlecbk fcbule befinbet jtd) ;u öainSberg ßBeairf Machen) feit | 1876; aufjerbem befteben fotdje in ©räDenWieSbad) i JauniH- 1, SSettingen unb 3)aun (ffrei§ Sitburg), ' 5SBefterbutg(SEBeftertt)alb),3lup?ert§b.Dfen(i2ab.nlTeiS)/ ©er§felb(6oljeSÄbön),Drfor;(S3e^irl®üffelborf),©el)= taub (SBeftpreufien), Scburgaft (cdlefien). 2 er Sd löS Cor oerfauften arbeiten beläuft fidi 3. 53. bei ber ÖainSberger Sdbule auf etwa 40000 3Jt. pro Jahr. Sadjfen befiht in ©trappen unb Voftelioitj (SädV fifebe Sdtrei; i groei mit .ftauSinbuftvicfdulen (f. b.) oetbunbene fforbflecbtwertjtätteri. 33aben befolbet ! auS Staatsmitteln einen 2£anberlebrer für fforb= flechterei. Seit 1880 teftebt in Cfterreid) am Jedinclociifcbeu ©ewerbemufeum in SBien ein bc= umberer Sehrfurä pr ätuSbilbung oon äßerfmeiftern in ber fforbflecfjierei unb SBeibenfultur (meift Wäb= renb ber ÜSBintermonate) mit burebf ebnittlicb 12 Sdm= lern. Sie 2lbiolocnten beS oorgenannten ffurfeS bil- ben meift bie äBertmeifter unb bie Vorarbeiter für bie 37 fforbflecbtlel^rwerfftätten in Dftcrreid), baoon 3 inVlinbcninftitutcn unb 2 in©efangenenanftalten. Jür bie Verbreitung ber Korbflechterei forgt auf;er= bem nod) ein Ji'anberlebrer. Sorbmadicrhobcl, f. Korbflechterei. Sorbfnppc, f. Sappe. ftorbfriiläger, f. Sdjläger. Sorbtocibc, f. SBeiben (botan.). Sorbtncrf, SöefeftigungäWerl für llferböfcbun= gen, f. Stcintorb. [S. 986a). Sorbjudjt, Vicucnsiidtmetbobe, f.93iene(53b.2, Sorctir«, ion. Jnfel, f. fforfu. Sorb (engt, cord), eine 2lrt Sanunet (f. b.). Sorbe (frj.) ober Korbet, Scbnur, Vinbfaben; in ber OJtufterrocberei bie 3uqfdjnur am 3acquarb= ftubl. (5L2Beberci.) Sorbtal (in), bcrslid?, ocrtraut;Korbiatität, öenlicbfeit, Vertrauliddeit. Sortieren (fr?.j, biejenige 2(rbcit, burdj bie bei ber öerfteüung oon Sdimudroaren, giligran u. f. w. (§olb= unb Siibcrbräbtc mittels einer median. Sor= ridtung, ber Korbtcrmafd)ine, auf ihrer ganzen i'änge mit feinen Sdiraubengewinben oerfeben h>er= ben, loobitrch tiefe eine matte, geriefte E berjläcbe unb baS 2lu?iehen einer bidit gebrehten rdmur erhalten. ftorbifnl, afrif. Sanbfdmft, f. fforbofän. Jtorbillcrcit, f. Gorbillcren. Soroofän ober Äorbifäl, Sanbfchaft im In- nern 2(frifa'j (f. .Harte: 'Jignpten), erftredt fidi oon ben Ufern be§ SBeifjen -'iil im D. unb S. nbrblid) in bie Safubafteppe hinein unb nadi 23. bi§ ju einer oon arab. ^comabenftämmen burdjfdjtoeiften Steppen.ione, rocldie bie ©renje gegen Tarfur bilbet, als eine leidit gcroellte Sanbflädjc, bie, in ber tred= nen 3ah,reäjeit gang bürr, in ber iRegenjeit fieb mit älrtifcl, bie man unter 51 cerm üppiger ©raänegetation bebedt, unterbrochen bureb i'Jimofeniuälber. Ä. bat ctma 250000 qkm unb .".imioiki t5., barunter 11-1000 Jlomaben. 2lu» beu Ebenen (430— 560 m) erheben fid) ber SDjebelS. (850 m) unb ba-j auf 50 km fid) erftredenbe Sagalegebirge mit bem ^jebel SJair. Tic Siegen; ;eit (Kharif) bauert oon ^uni bis Eftohcr mit einer Jemperatur oon 25 bi§ 33° C. unb ift wegen ber DJtiaämen febr ungefunb. 3tach ihr tritt Wa> tühlung ein , in ben dächten fogar bis auf 15° C. 3n ber Jrodenjeit (Sef) fteigert fid) bie yihe oom Dcärj an ungemein bis gu 40° C. Sie Saoanue ift in ber 2iähe ber cttoa 800 SBrunncn (oon 22 big 60 m Jiefe) mit Dörfern befeht unb in ber Sßegenjeit oon Siomabenftämmen mit jablrcidicn Samelherbcn betoohnt. §n ben füblidi gelegenen ©egenben beroirtt bie thonige 93efd>affenl>eit beö SSobencj eine gleichförmigere Seroäfferung unb eine benmnbemStDürbige Julie ber Vegetation, nament= ltd) im Jagalegebirge. Sieheu Jamavinben unb 33aobab ift ber toidjtigfte Saum bie 2ltaste, ftelcbe ©ummiarabtfum im SBerte oon jäbrlid) über 1 SWiU. ilt. liefert eingebaut merben: Sefam, Srbnüffe, Jahat, SaumtDolIe in geringer DJtenge; ba§ öaupt= na^rungSmittel loirb oon einer öirfenart aDokhn», bie auf "bem bürrften 93oben am heften gebeibt, ge= Wonnen. 2ll§ öauStiere loerben Vferbe, 6fel, 3»es gen, im S. Ddjfen, im DL oon ben Äababijch-- araheru aud) Kamele gebalten. S)urd) bie 3agb auf Straufee tommen jährlid) für 1700000 9Ji. Straufjenfebern in ben ©anbei. Sie öauptheool- ferung beftebt auS 2lrahcm (Sjalimaraber, bie eigentlichen Saufleute, unb bie con ben flgijptern eingeführten ©ongolaner) ; ferner au§ Verheru (bie Hababifd) im 31., ;3icgeu= unb Kamelhirten, Begleiter ber grofsen Karaioanen; bie 93agara im 5., athletiid' gebaut mit feinen öänbcn unb 5'üfeen, Siiuberhirteu, Qäger). Gingcrcanbcrt finb bie üftufabat unb Run= bjara; fpäter bie ©oroameb unb ©obiat in ber Um= gegenb oon StDbeib; in neuefter 3et' Sulbe, Senfa unb93ongo. öeibn.9^egerftämmeberoobnenben S.: bie Jagale im ©ehirge, mit regelmäßigen 3ügen, als febr gejdiidte Sdjmiebe geltenb ; bie 3luba in S)ar 3luba, eine ftarte, aber bödift einfältige Dtafje mit platter 3lafe unb oorftchenben Kinnbaden, oon ben Sflaoeniägern tief in bie Serge gehegt. &aupt; ftabt ift elObeib (f. b.). @S=Safib, eine ber febönften unb frud)tbarften E afen, liegt als öauptort ber Kaba bifdiaraber auf ber Karatoancnftrajse @l=Dbeib I on ■■ gola. — ff. geborgte feit 1790 ben fierrfdjern oon Sennar unb mürbe fpäter oon Sarfur untenoorjen ; 1821 tourbe ff. in ber Sdilacht oon Sara oon ben iUgOptern unter iRehemcb=2lli hefiegt unb erobert. 1883 toarf ff. bureb bie Scbladjt hei ffafgil taä ägnpt. 3cd; ab unb ift feitbem ber SKittelpunft bet iVerrfdjaft be§ 2Jtahbi unb feiner Siachfotger. Horbofaitgiituini, f. ©ummi, arabifcpeS. Jlorbonift f. ©orbon. [2cibe. Jjorbouuetfeibe (frj., fpr.-nel)-),f.fforbonnierte JlorbuHiiterte «cioc, Korbonuetf eibe, ein ju geftridten, gehätclten arbeiten u. f. m. oenoeu-- beteS, fdiari gebrebteä, baber runbcS unb glattes, fchnurahnlidie^ Seibengejroirn, ba§ in ber Starte ber groben Siähfcibe ober ber geioöbnlidjen Strid-- feibc oortommt, beibe 2lvteu jebecb in ber Sd)ön= l)eit bo-> SluiäfebenS übertrifft. Rorbuan, ein gefärbtes, bem Saffian äbnlicbeä Seber, nadi ber fpau. Stabt Gorboba genannt, roo baSfelbe suerjt bereitet tourbe. i6t, fiub unter (X autäiifu, Japan. Sfd)o = fen) genannt, öalbinfel unb Sönigretcg in Dftafien, trennt boS ©etbe SDleer im 3B. oom 3a= panifien 9Jteer im D. unb bebedt 218243, na* Strelbitftij 223523 qkm. 3m 9t. bilben bie gtüffe 3jalu=tiang unb Sjumen bie ©renje gegen Spina. (©. Sorte: ÖftlidjeS ©l)ina mit Korea, beim atrtifel ©bina.) €6crflätf)cngcftaJtuttg. SaSfianbift gebirgig ober bod) bügelig. ÜtroaS weniger uneben all bie übrigen SonbeSteile Ht ber 9tai=po («Sinncnbafen») um bie Jöauptftabt Söul, ber oon fünjtltcpen SBoiterläuJen t>urd)fcbnitten unb fepr fruchtbar i)"t. Sie SBaffer= idieibc beä 3alu=tiang unb be3 Sjumen bilbet ba§ fid) Dom 6cpanians3uin ober «langen weifsen ©e= birge» in ber Scätie be§ 9ßatt=tu=fan (SBeiji=Sö»fes ©ebirgeS) abjtBcigenbc ©jo=»ait=fan ober «Heine tBeifsc ©ebirge^meldbeSftä) amSfd)ang=pait=fan mit ber rem Starben fommenben Süftentettc Bereinigt. SJiefe fetjt jid) mit bem S|5aif=un=fan («3Beif>--2Bolfen= Serg») nad) ©SB. unb bann bou ber 33rougbton= $af nad) SB. fort, nad) D. fteil abfallenb, nad) SB. Diele3weigtettenentfenbenb. 3"bcnböd)fteu93ergcn geboren ber Sfd)ien=long (1230 m) im 91. unb ber 9Jtant=2tudlanb (2000 m) auf ber Snfel Ouelpart (f. b.). Unter ben jabUofen Sfafeln , bie ba§ %t\U (anb nomentlid) im 6. unb SB. umgeben, finb ju nennen: Se = tfd)jei (Sü = tfi) unter 35° nbrbl. S?r., 1281/.2° Bftl. £. Pon ©rcenroid); Samvptna an ber 9Jttmbung be§ 6an=Iang ; Sfdnn=to 341/,0 nbrbl. 35r., 126° 10' öftl. 2. Bon ©reenroieb ; bie 9tan=bou=3nfeln mit S5ort .Hamilton (f. b.); Sjo=tong roeftlid) non Sang=broa unb 3tam=pat , jur fproeinj Rjeng=fiang oiebörig. 2ln ber Dfttüfte ift bie breite 3kougbton=33ai, im roeld)er 2Bön=fan (f. b.) liegt, bemertenätoert. SBeiter nörblidi liegen in ber ^Reihenfolge Don ©. nad) 91 bie Vorgebirge Sßetit=SpOuar§, SBruat unb SofafoiB, im 6. unb'nörblid) com .H'ap ftlonar bie Unfofftn = S3ai. Sen ttefften ©infdinitt bilbet bie Sorea = 93aum9c. ber SBefttüfte unb anbcrfdvmal* ften ©teile be§ Sanbe§, in beren ©üben bie Ikopinj .V)oang=f)ai roeit in ba? DJceer porfpringt. 2ln biefer Süfte erreidjt bie grtut eine bebeutenbe $ö|e, tnär>= venb fie an ber Dfttüfte gering ift. ©rofjere %lü\ f e finb neben bem am ©jo=fiaif=fan entfpringenben 3atu=tiang unb feinen 9tebenflüffen unb bem Sjumen ber fdjiffbare Ja=ong=fang in ber Ikomnj Sfjeng=an; ber /»ansang entspringt am Dstob'fan in ber ^rooinj Sang=roen, nimmt einige JJleilen öftüd) non ©öul »on redjtä ben im 9L eiit= fpringenben Sjo = jan = fang unb unroeit ber 9.T)ün= bung ben nidit unbebeutenben Sim=rfd)in auf unb münbet mit einem roeftt. 2lrme im 9c., mit einem füblidien im ©. ber bureb testete pom gejtlonbe getrennten 3>nfel Sang = bmo in§ SDleer. 35er 3lu| ift bi» unroeit ©öul fdjifjbar (f. ©öul unb 6be= mulpo); ber 9urt=tong = tang (8o=tung=fianj) ent= fpringt nörblidi uom 37.° nörbl. 33r. am ©übab= bange be§ Jai;paif=fan in ber SfiroOifij Sjeng=fjang, i bie er Pon 91. nad} ©. burdjfliefjt, unb münbet roeft= | lid) »on Sufan in ba§ ^oVonifdje 2)ieer. @r ijt auf etttja 230 km fefeiffbar. 2ln ber 931ünbung liegt ber (fübl.) öafen 9)Ja=fan=po. ®ie Dfttüfte bat nur un= bebeutenbe Süftenflüfje aufjuroeifen. Slrtilet, bie man unter fi »ctm Sa? SHimo wirb an ber Süfte im ©üben unb Cften burd) baS 9Jleer beeinflufit, an ber Dfttüfte uamentlid) mobl burd) eine Äbjweigung ber roarmen .tturojfcbiroo^ctvciniina. ©a§ 3ab,re8mittel für (Sfce= mulpo ift 9,4° unb bie2ßarmeidnr>üuhmgen bewegten fid) 1884 sroifdicu 31,7° im 2tuguft unb — 1G,2 im Januar, für 2Sen = fan entfprecqenb 10,5°, 31,? im ^uli unb — 10° im Januar, für Aufan 11, s", 31,s° im Sluguft unb — G,2 im iöejember. Ter 6an=fong friert biä oberbalb 9Jla=pu; ber Sa = tong:tong, ber 3ulu=!iang unb ber STjumcn finb über Pier SJlonate mit @i§ bebedt. 3m 9torben ift ber Sd)necfall be= beutenb, roäbrenb eä in ber SKitte gelegentlicb noeb perb,Altni§mäf3ig mann ift. ©cljr pinberiid) ijt ber ©ommerregen. ©etlagt mirb über ba§ Jriutmafjer. (Eine ber fdilimmften plagen fmb bie Slattern. SSobcncrjcugniffc. S)a§ Sanb ift nid)t arm an Srjen, wenn aud) fein ©olbreicbtum überfdiabt fein mag. ©olbroäfdiereien Pon gröfeerm 2llter befinben jidj im Canbe jerftreut ; uamentlid) aber ift ber @ifen= reiditum bemerten^mert. Sie Slusbeute an Supfer mad)tebistangbieG'infiibrbevielbennidUüberfluffig. S3on SBalbbäumen tritt bbdiftenS bie .Riefer berBor; fünft belfen noeb Sannen, Särd)en, Sirfen unb unter 900 m Slbom, Cidien, Rappeln, Sinben, öainbud)en unb @fd)en bie öodjrodlber bitben. S3io ju 35° 40' finbet fid) 93ambu§. ©ebaut werben SRei§, Berfcbie= beue ©irfearten, ©erfte, SBeijcn, Sudjmeijen, 9Jcais, 93obnen, ©panifeber Pfeffer unb im Starben Sar= toffeln. 93on grüditen finb Sßaffermelonen, Sali, 5ßomerangen, ©urten, Smel, 93irnen, Pflaumen, Sir= fdjen, 6'rbbeeren, 9J!aulbeeren, SSeintrauben, öim= beeren unb fßfirjidjen f oroie Sarai ju ermäbneu ; bod) feb.lt bem Sernobft unb ben Seeren megen ber öielen unb ftarfen ©ommerregen ber SBobigefdimatf ber bei un§ gezeitigten grüdjte ber 2lrt. Ser Sabal ift im 16. Qabrt). au§ 3>apan, bie Saumtuotle ber über: Keferung nad) por über 500 3ab,ren au§ 6l)iua ein= geführt. 33i3 auf bie neuefte 3eit mar ber älnbau ber Sartoffel au§ unbelannten ©rünben »erboten unb mürbe oon ©briften in§gebeim jum 9lut$en ber Eülifftonare betrieben. 3U bcn 9iuBbbliern gebort Bor allem ber ?ßapiermauibeerbaum; bas foreifdje Rapier ift aueb, in Sbina berühmt, unb eine ber be= merfenStoerteften Statten feiner Srjeugung ijt un^ roeit 2ln=bjön im ©D. Pon 2Bbn=fan unter ber 2luf= fid)t pon S3ubbbamönd)en. S>ie garbftoffe finb bie= felben mie in ©bina. Sie Siertoelt ift mannigfaltig unb ber 6l)inaS unb 3aöan§ äbnlid). ©eb,r reidj ift bie 9JceereS= fauna an ben Süften. SBeBälferungunbSutturjnftniib.SicSciBobner S.§(f.Safel:2lftatifd)eS5ölfertBpcn, 5ig.24, S3b. 1, ©. 984) gehören ber podbaftat. SHaffe an. @§ liefje fid) eb,er oon einer SSertoanbtfdbaft mit ben 3a= panern alz mit ben ßbinefen reben, bod) finb fie grö&er unb trdftiger als jene, ©ine gemiffe ©nergie unb anteiligen} jeiebnet fie au§, mol)l eine golge ber 9Jcifd)ung mehrerer Stämme, au§ Weidjen fie ben Borgegangen finb. S5on foldum Stämmen toerben uamentlid) bie auS ber ©efebidite öodjaficn* be= tonnten ©ien = pi unb bie im ©üben ber iiolbinfef loobnenben 6an ermäbnt. Sie 2lngaben über bie ©inmobnerjabl finb febr fdjtoantenb. 9ceben altern Scpäfeungen auf 16 9Jtitt. würben 1890: 61/., ober 71 ., 9J!ill.'©. angenommen ; 1S93 mürben 116152lu8= (änber gegärt, barunter 9204 ©binefen, 2205 3a= paner, ber 9iejt ©uropäer in ben 2Jertrag6l)äfen. ®iö in bie neuefte 3eit jerfiel bie 23eoölferung in bie be= 6t, finb unter S aufau[ur^en- 630 Sorca »orrecbtigten Stetigen unb Beamten, ©emeinfreie unb Seibeigene. worunter fcldv te» Staates. £>er iUitrelftanb ictl jtdb erft in ben leiten fünf Jahrbim^ betten au§ ben leibeigenen cntroidelt haben bei einer gleichzeitigen großen Bermehning be§ 2lbet§. 8efe= terev iü nicht unn ßriegSbienfte perpfliebtet, geniefet eine gehriffe ttnperlettlid'tcit für ftcb unb feine 23ob= nung unb Sdienung reu leiten ber Beamten. Gr hat eine befonbere fileibung, bie in hoben, gef!oebte= neu öüten unb farbigen Rietbern beftebt, wäbrenr ba^eroöbnüdjeBolt ungefärbte ober roeifsefileibung tragen mufj. SBie bie einzelnen Sippen be§ Slbeli unb feine gefdndnlidvn 'i^erbinbungen 5ufammen= halten, fg iü e-> aud) mit ben übrigen Stänben ber galt, Den Bauträgern, heu 3ünften ber Sanbroerfer u. f. ir. SDtan null einen Unterfcbieb in ber Sd)äbel; bilbung namentlidi jhufeben ben pomebmern unb ben nierern 5d)id)ten terBeoelferung mit breitern Badenfuecben gefüllten hahen. Sie grauen (eben im allgemeinen in ftrenger ülbgeidbloiienbeit. Sie SBiefc loeiberei ift, wie in China, baburd) hefebränft, bajj ur= iprünglicb nur eine bie redjtmäfiige ©attin fein fann. 9Bie bort, iit bie Einnahme an Äinbec- Statt febr ge= bräuchlicb, ums toieter mit ber Slbnenperebrung su= iammenhängt. Siefe ift burdj bie Sebre beS Gon= hiciu», roenn niebt eingefühlt, teeh jebenfa(I§ be= feitigt mortem Deeben ber legtern hat ficb ber Buttha= bienft erhalten, melier aber feit bem 14. Jahrb. unb bem jegtgen >>erricberbauie Biet oon feiner alten Bebeutung öerloren hat; ba bie ftlöfter meift eine bergige, gefdnmte ßagepaben, roerben fie jugleicb hier unb ba als geftungen benutzt, mie ba» 1866 mit Erfolg gegen franz. Santungatruppenoerteitigte auf ber Jnfel .Hang=brca. SBie in Uhina giebt e§ aud? Subbba -- Sconnen! löfter. 3ibm.=iatb. Sbriften giebt eS 22000, ^roteftanten etma 300. Sie Sdjulen ftnb ganj nacb cbinef. Slrt eingeriebtet, ebenfo bie -~pTü- fungen. Jbr Sebrgegenftaub fmb bie geroctinlichen chinef. Sebrbüdjer. Jnbe)ten giebt es nod) befonbere Üebranftalten für Solmetfcber, für oternfunbe, £>eil= funbe, 3eicbnen, Strafredbt u. f. ro. Sie vipracbe zeigt {einerlei 3ufammenbang mit irgenbroelcben Spradjen 2lften». Sie jahrtaufenbe= lange Slbbängigteit oon ber dpinef. Kultur ift aud) auf bie Sprache niefct ohne Ginflut! geblieben, roie leiebt aue ber Unzahl chinef. Sejjnmcrter erftcbtlid), an benen ba» fioreanijcbe ebenfo reid) ift roie ba» Japanticbe. SasSereaniiebe heftet eine eigeneSud)= ftabenfebrift, bie auf inb. 2ppu» ;urüdgel)t unb ber Ginfübrung tes BubbbiSmu» ,zu pertanfen ijt. Sie Bucbftaben werben in quabratifd)en ©ruppen ;u Sit* ben oerbunben unb biefe Silbengruppen nacb 2lrt ber cbinef. ecbrijt in {entrechten Seilen »on recht« nacb lini§ gefebrieben. Sie Stnmenbung her Schritt bfe= febräntt ficb auf Grjeugnine ber ieid)tern 2ittera= tur, drjäblungen, Oiomane u.bgl., roäbrenb SBerfe ernfterer JHicbiung burebroeg in cbinef. Spradje unb Sdjrift aogefafst [uib. — Sgl. Ar. iUüller, «Srunbrifj b er = praebiriff enfeba jt, 93b. 2, Stbteil. 2 (SÖien 1882) ; ferner Dictionnaire coreen - fran^ais (3>ofobama 1880) unb Grammaire coreenne, hg. pon franj. Hiimonaren (ebb. 1881); 3. Scott, -V Corean ma- nual i chang=bai 1887) ; 6. 3mbault=öuart, Manuel de la langue coreenne parlee ("ßar. 1889). SerfaffungunbScrmaltung. Seit bem 1-1. Jahrb. iit cie tonigL ffiürbe im Saufe 3li (chinef. 8i) erblich, unb ber Sönig benimmt feinen ~l;acbiolger. ßine be= iontere ©efanbtfdjaft neigt bie Slnnabme ber rönigl. 2Bürbe in geling an. Ser jäbrlid;e Jrihut beftebt in @olb, Silber, Seibe, 2Rc|)crn, gellen u. f. ro. Sie Sietroeiberei am öofe bat jur Unterhaltung einer 2ln;ah( ilerfdnüttener geführt, bie su 3eiten grofjen Ginrluf; ausübten, ©roß ift namentlid) bie uRacbt beä SbelS, bei teilroeife i'anbhenK hat, namentlidi aber faft alle bebern liimter einnimmt. SS giebt brei bochfte TOinifter (S)fd)jeng=föng ober fjang). Unter tonen neben bie eigentlidvn iecb» iUinifter. an ber 5pi|e ber adjt ^rooingen neben bie fiam=fa ober Statthalter; jebe -$rooin^ ift in 33e;irfe ge= teilt, beren e§ iufammen 332 giebt. ©ine 3lnjat)I ber Sejirfe unb Stätte fteben unter böbern Beamten, unb jroar bie oier tönigl. geftungen Sang = btoa, fioanästfd)ju (San=tfchjeng), cju=roen (6oa=tfcbjeng) unb fiai=tfa)jeng (Speng=to). öauptftabt bes 8anbe§ unb SRefibenj be§ fißnig» ift iöul am ylufie Jr»an= fang, tiin 5 eil be§ ftebenben öeereS 1 7i KX) äJcann) ift ober wirb jefet oon fremben Dfüjieren (3(meri= tanern) auSgebilbet. Sie grofse öeere§mad)t bes Sanbfturms ]teht unter ton eingelnen Statthaltern. Sic (iinnahmen ber SRegierung heiteben in SReiS, Baumtrollftoffen, ©elbahgaben, 3oUen unb 6r= trägninen ber ©olMoäfcbefei. Raubet unb i'ertcbr. S)er$ßoft= unb Sicifeoertebr ift auf» genauefte organifiert. Srei .'öäfen fmb bem grembenoerfebr geöffnet. (S. ©efebichte.) SerSBa» renoertebr mit ©olb, aher ohne äßieberauäfubr, bc= trug 1892 in 1000 merif. SoUarä: E^cmutjo ' fjuian ön=t'an 3"i"mmcii dinfuhr . 3029 1019 550 4598 -Jlru-fubr . 1202 1390 704 3296 3n ber Slusfubr fmb 9tei§ (1 Still. Soll.) unb ©olb (8,5), auch Bohnen (7,9) am roidjtigften, bann folgen Öäute, gifebe, Sßfeffer, ©etreibe unb ceegra§ ; in-ber dinfubr fteben Saumroollroaren (2,i Still. Soll.) an ber Spi£e, baneben Seioenroaren (0,3), fiupfer (0,3), 3iuf, Petroleum, Salj, ÜJfetallroaren, garben, Sebensmittel unb Jnolj. Sehr bebeutenb ift ber Sdjmuggel. 3m gaujeh liefen 1386 Sdiiffe, bar= unter 538 Sampfer, ein. 2ebt»aft ift ber äanbel mit Japan entioictelt. ielegrapbentahel befteben pon Soul nacb 2ien=tfm , gufan, SBön^fan, ßhemulpo unb nad) allen ^rooinjialhauptftäbten oon Sufan nad) Dtagafati unb oon äBön=fan nach 0am4)3ng. @efd)td)te. Sie erften Stitteilungen eine§ Suro= päer-3 üher.ft. fmbtieteÄ.i5ollänbers\l6einrid)öamel, 1688; er r>atte 1654 an ber Jnfel Cuelrart Sdjiff= brueb erlitten unb 13 Jabre auf S. in ©efangenfcbaf t jugebradjt. SBeitere 9iad)rid)ten gemährten bie Be= richte ber &auptfäd)iid) jum Qmede ber fiüften= aufnähme pon ben granjofen, (Snglänbern unb ätmeritanern auSgefanbten Grpebitionen. 2ilS 1866 eine nin. gregatte an ber fiüfte pon ,H. erfebien, er= machte ber ruf; unb baä äUiptrauen gegen bie (Europäer in bem Ütafje, baf; im ücärj beSfetben Jahre» in ber ,'öauptftabt, roo feit 1837 rcm.^tath. ilJifÜonare uid^t ohne Erfolg ba» dhrifteutum lehr- ten, neun oon ihnen, haurtfächlid1 granjofen, hin= gendnet rourben. Um bierfür Üiacbe ]u nehmen, fuhr cor frang. Ronterabmiral Sose Gncc Cft. 186G mit ber üoroette $rimauguet unb jroei 'leinen Stampfern ben Jluf; JSan=tang binauf, befeboß bie Statt ßang^oa mib perbrannte bie bortigen SRe= gierungSmagajine. 1871 unb 1872 fdnrfte JIorb= amerita ßrpebitionen nach $., angeblich um bie 9e= pölterung »ur 3\ed?cnfdiaft ju sieben toegen Urmor= bung ber Bemannung be» i866 geftranbeten norb= Strtifel. bie man unter ß DermiBt, fi'tt) unter 6 aufjuiue^en. ftoreaftrafje — Äorfu 631 amerif.Sdjoners. 3apaner!annteburc&ben3Sertrag Don Söul 27. gebr. 1876 tote llnabljängigfett oon K. an unb erlangte bafür tote Sröffnung mehrerer JÖäfcn für Japan.' Untertanen unb ba§ iftecfyt ton= fnlarifdjcr SBertretuna. ©emgufotge ruurbe ben ,Vi panem 1877 an ber ©übtüfte gufan eröffnet, L880 an ber Dftfüfte 3Bön=fan , 1881 an ber 3Beftfttfte Diingfeng ober Stufen, Sin Japan, iliinifterrefibent beftnbet fich feit 1877 in ©öul. 3>on 1882 an ging bie ©rfcblicfsung be§ 2anbe§ rafd) »or fieb. Rroar ucrtirfacbtc ber oon bem arnerit Kommobore ©d)it= felbt 5. DJcai 1882 abgefcbloffenc ivreiinbfd)afts= unb ymnbelsoertrag im 3uli eine Erneute gegen bie gremben. Siefe aber mürbe rafd) ttnterbrüdt, unb es folgte nun 26. 9cor>. 1883 ein öanbeljrjertrag mit ©rofjbritannicn unb ein foleber mit bem Seutfdjen 3teid)e, ferner mit Statten 26. Sttni 1884 unb mit Siufjlanb 7. 3utt 1884. 2tnge= börigen ber genannten Staaten fmb ba= mit gleidjfalls bie öäfen ©bemttlpo (3ling= feng), gufan unb 2Böu=fan geöffnet. 2lu= fang Sej. 1884 tuarb ©öul ber ©d)auplat? blutiger ^Barteifämpfe. Sie Slnbänger bes fapan. ß'influffes ermorbeten fiebert DUnifter, roetdje ber Segünftigung dnnej. 3ntereffen »erbäd)tig tuaren ; ber König mürbe gcjroungen, ein ibm oon ben 3a= panern bejeid)nete§ Kabinett jtt ernen= ncn. Sejiteres brachte bie Gbiuefcn ber= art auf, bafj fie nun jttr Vergeltung nicht nur mehrere ber neuen ÜUinifter, fonberu fogar einen ©obu bes Königs bei einem oom Könige gegebenen Santett nieber= madjten unb bas ©ebäube ber Japan, ©efanbtfcbaft nieberbrannten (7. S5ej.). Grft nad)bem barauf ©bjna unb 3apau gemeiufebaf tlid) Jruppen nad) K. gefdjidt hatten, gelang es, bie geftörte DUibe roicberber.uiftellen. Sttterotur. Klaprotb , San kokf tsou ran to sets ou apercu general des trois royaumes (Sßar. 1832); Sollet, Histoire de l'eglise de Coree (2 23be., ebb. 1874); 6". Dppcrt, A forbidden land: voyages to Corea (Soub. 1880; beutfd) 2pj. 1880) ; 3. 9tofj , History of Corea (Sonb. 1880) ; ©riffis, Corea, the hermit nation (ebb. 1882). Storcaftrafte , 2Jiecrcnge jicif d)cn Korea unb 3aPa"> nerbinbet bas Dft= djinefifthe mit bem Sapanifdjen DJceer. Worein cl = Soruct)t, arab. ©tobt, f. 6l=6afa. ffomfcr), Koraifd) ober Kuraiftf, arab. Stamm, ber in DJteffa feinen 2Bobn= fttj hatte, unb ;u bem ber s}kopl)et 2)io= bammeb geborte. Um bas 5. 3>abrb. n. Gbj. batte biefer Stamm eine fo anfebnltdje Stellung in SJcetfa erlangt, bafi feineu ÜJtttgttebern bie Cberauffidjt über bie Kaaba (f. b.) anoertraut lourbe, moburd) fie fd)on im fieibentum einen 23or= rang ooranbern Stämmen erreidbten, ber imjslam immer höber ftieg, ba ber ©battf feit alter 3eit f bi§ 1517) bem Stamme K. angehörte. ft orettöpte (grd).), ejcentrifd)e Sage ber Pupille. 8orcmorpl>ofi$ (grd).), f. ^upillcnfpcrre. Sören, ein oomStaat angeordnetes, juröebung ber s}Sferbe = unb 9tinboiel)3ud)t geübtes Verfahren, rooburd) man aus ben norbanbenen männlidjen Slttitet, bie man unter H Bei 3iut>ttieren burefa Körfontmifftonen biejenigen ous= mäblt (fort), bieutrSiadjjuditberoorragenb geeignet erfcheinen. (©.Körorbnungen.) [tei),f.fiursf. fturi'iuirtjii 'Viifttnij "(Jtorenfcbe ßinfiebe; Sorcfd), ber biblifd)e 9Jame bes (Sprits (f. b.). ftoreftenuma (grer).), bie angeborene SSerlteine= rung b'er üßupide. Jtorfu (ital.; griedi. Ke'rfpra ober Körfpro; lat. ©orenro). 1) 3«fef, bie nörblichfte ber 3onifd)en unfein, 593 qkm grofe, mit (188or= orte ©arifca ober Raftrabes im 6. unb SKanbufion im :>!?. haben 2183 unb 3690 G. 3abtreiaS fint» bie ©oftböfe für ben fteigenben greinbenoertehr; bie 3nbuftrie ift geringfügig,' roiebtia. ber ©anbei. ßin= geführt merben (Setreibe unb Scplacbtoieb, baneben iM§, 3mf«r/ Rüffee, Stoffe uub Rurjtoaten. 8Iu§= geführt merben Dlioenöl (1892: 113977 kg), meift nad; Cbe))a unb Jaganrog, 23enebig unb grantreid1, unb 3Bein (1891 : 126 000 hl, 1892 infolge ber neuen fran3. Gingana?3ölle nur 25897 hl). 5)er ©afen ift gut; 1892 liefen 988 Dampfer mit 798257 t unb 469 Segler, barunter 305 Heine (unter 30 t) in R. ein. 2luf ber Suppe oon ©afturi in ber ScäbrC oon R. beünbet fid? eine 23tlla ber Raiferin oon Cfterreid), 'Jldnlleion genannt, ein ^?alaftbau im ©eiftc ber altbeMenUcbenSlntüeüonbemital.StrdjiteltenJlafael Garito, mit einem ©cine=Jempel unb einem ü)tar= morbilb ©eine» oon bem bän. Silbhaucr ©affelries\ 2luf einer SJarlterraffe fteht ber fterbenbc Sldullc« oon Werter. — Sgl. oon SBatSoerg, Db^ffeifdje Sanbfdiaften (3 Sbe., 2Bien 1877—79); Sliemann, Recherches archeologiques sur les iles Ioniennes, I. ($ar. 1879); ©regororius, K., eine ion. ^rrlle <2. 3lufl., £p5. 1884); $artfd?, 2ie 3nfel R., in "•CetermannS «SRitteilungen», GTgänumgeheft 88 I ©otha 1887); S. Scbmibt, Ror£nraifd?e Stubien (8pS- 1890). Soti, foüiel roie fiauri (f. b.). Soriänbcr, ftoriattberöl, f. Coriandrum. Rorica (fpr. -3a), au* ©jorbfdja, ©anbel§= ftabt im türt. Süilajet ä'lonaftir im macebon.=albanef. SIrtiM, bie man unter S oermi ©renjlanbe, am Diorbenbe bes ©rammo§gebirgel, im Quellgebiet be« 3)er>ol, in einer ©bene fd?ön ge= legen, Sit? eines grieeb. (5'r,ibifcbofg , bat 8000 it., ©riedjen, Slatoen unb StCbanefen, mehrere 2)tofcfaeen unb Sirdien, eine Raferne unb ein griedi. Unter= gpmnaüum. 3n ber 9Jähe ber "ITJalüfee. Äoringn, engl. 6 0 r a n g i , ©afenftabt im Jiftritt ©obamari ber inbobrit. ^räftbentfehaf t i'labra§, an ber Sübfeite eines 9}cünbung§arm§ be» ©obamari (f. b.), bat 4500 @. unb mar nor 21n»ad)fen bc§ §Iu|= beltas für Sdnffabrt unb ßanbel oon grofeer 23ebeu= tung. 1787 unb 1832 litt R. bur* Überflutungen. Moriiuia, [prifebe Sicbterin ber ©riechen, 'um 500 p. SIh\, mit bem Seinamen OJtoia, E>ie Stiege, ftammte au§ Janagra in Söotien, bielt fid) aber häufig ju Sheben auf, roesbalb fie bi^meilen aud) eine Shebanerln genannt mirb. SJon iferen in bem aot. Sialeft ihrer öeimat oerfafiten ©cbiditen finß nur uod? inenige Srucbftücfe Porbanben, meldjc am heften Pon Sergt in ben «Poetae lyrici graeci» (4. 2Xufl. 1882), mit beutfdjer ÜberfeRung con Wartung in ben «©riedi. Spritern», 93b. 6 (Spj. 1857), berau^gegeben morben jinb. fioriittb, Por unb nad) Slthenä 5Blüte bie ange= fehenfte unb reirbfte öanbelsftabt be§ alten ©rieeben'- lanb, perbantte ihre Sebeutung ilirer unperglcid): lieben Sage am fühl. Gnbe be§ 3ftbmu§ (f. unten), ber natürlidjen 93rüde jmifdien bem $eloponnes unb bem nörbl. ©ried?enlanb, smifa^en sroei ©olfen (bem Rorintbifcben unb Saronifd)en), rceldpe gute ©äfen (Secbäon im SB. , Sd)öno§ unb fienebrea im D.) Wim 3Ser!ebr mit bem D. roie mit bem SB. bar= boten. Sie Stelle ber fctabt ift eine tafelförmige ©0(bfläd)e am nörbl. guße eine* fteilen gelsberac-, bellen umfänglidjer ©Ipfel bie 2lfropoli§ (f. 21fro= Eorintb) cinnabm, eine ber ftariften geftungen beg $eloponnes unb ber Sdjlünel biefer ©albinfel. Siefe Statte, roo f*on in febr frühen Reiten aud) pbcni-,. 2lnfiebler ftcb' niebergetailen unb ihre Rultur unb Rulte eingebürgert hatten, fam infolge ber bor. ÜBanberung am 6'nbe be» 2. 3abrtaufenb» r>. (5br. unter bor. Rönige aus bem ©efd)led)t beröeratliben; fpäter ging bann bie Üiegierung (747) in eine 2lrifto= tratie über, bei ber bie 31t ben ©eralliben gebörige Aamilie ber 53acd)iaben (f. b.) lange 3eit bie Por= nehmfte Stelle einnahm. Schon in biefer 3eit mürben 3ur görberung be» ©anbei» nad) 33eften Rolomen auf ber Qnfel Rorfpra unb auf Sicilien (Sprafu») gegrünbet (734 p. Ehr.). DIacb Vertreibung ber S3acd)iaben trat 657 Rppfetog (f. b.) al» Spranuos (53urgt)err, gttrjt) an bie Spike beg Staate?. Soroobl er alz aud) fein Sohn unb 9Iad)folger Serianber (627—585 p. Gbr-) fieberten burd? 2lnlage einer Rette uon ©anbelsftationen auf ben Ruften imn Sltolien, Stfatnanien, Gpirus unb Jillprien ibrer Stabt bie 2llleinherr|diaft im meftl. DJleere unb boben 3ugleid) burd' ©rünbung ber Rolonie ^ßotibäa auf ber tlna;. ©otbinfel Sallene unb burd) 2lntnüpfung pou 2Jer= binbungen mit ben grieeb. Stabten Rleinaften» unb mit ben Rönigeu oon Spbien unb jigppten ihre l'iad)t unb ihren Ginflufe im Cften. 21ud) beför= berten fie Qnbuftrie unb Runft, roie befonbers ben Sd)iffbau, bie 2lrdiiteftur, bie "^laftif in Sbon unb in (ivi. Diachbem ^erianbetS 3leffe, SPfammericb, ermorbet morben mar (582 o. _Gbr.), rourbe eine gemafeigt ariftofratifd)e Serfanung eingerichtet; bie Stabt trat bem 23unbe ber peloponncf. Staaten unter Spartas ©egemonie bei unb oeranlafite alä ©lieb bei-felben, eiferfücbrig auf 2ltben» aufblübenbe 16t, fint» unter 6 aufäutudjen. flormtf) (Stabt) G33 SJtadjt, ben ^eloponncfifcben ftrieg, au§ bem fie unge= fdjmalert an D)cad)t unb iRcidtfum berporamg. Sie 3at)l ber SePölferung roud)S jortroabrenb, ebenfo fteigerte ficf) ber 3ui*i«fe con gremben, bic teils JÖanbelägefdjäfte, teils bie berühmten 3ftbmifd)en Spiele nad) ber an ©(ans unb 9ßrad)t ihrer ©ebaubc, aber aud) an (ippigfeit unb GScfafjrcn für (eidjtfmnige Serfcbroenber (befonbcrs roaren bie forintb. öetären berüchtigt) pon feiner griecb. Stabt bei SUtertums iibertroffeuen SWetropole führten. 2)er fog. $orintbifd)e Jirieg (f. b.) brad)te ber Stabt war manche fcbroere Serlufte, bodj er= halterS ber ^robin? Slcbaia unb als grofse SanbelS= ftabt einen crbcbüdjen Seil il)reS alten ©lann'S roiebergeroann unb aud) eine ber ctften ^ßflangftätten beS GbriftentumS auf griecb. SBoben rourbe. 3n bpjant. 3eit Sits ber Statthafter beS '■ßeloponncfoS, pon 1210 big i395 in i>en .v>änben ber frdnf. t?r= oberer ©riedicnlanbS, 1458 oon ben Domänen er= obert, 1082 — 1715 in ben öänben ber 33cnetianer, bat im 19. Sarjrt). ba§ bcrunteraetommenc ft. burd) bie Sämpfe im neugried). UnabbäugigfeitSfriege, fpäter burd) rcieberbolte Grbbeben fcfyroer gelitten. Seit bem Grbbeben oom 21. gebr. 1858 ift bie "Vegetation.: «?V° Wald., a. ^ A Susclurerk. Maßstab 1:123 00U. Ltf2lS3%3khS > « Haumpflanzungai (OLbdniruO * dicker. i Wbiribaye. %>s Dünen und Flugsand. &7Z>m. UöTien inßleierrv. Stanat tton Rorintfj (Sttuattonäpton). Euklärung: — FisenbaJuv. = Chaussee. — Fältrbarer^eg. m JTanalemsdmiti. « AÜeJsOunosJfauer. botte fte fid) baoon halb roieber. ©efä^rlidjer unb brüdenber rourbe für fie ber SSerluft ihrer Selb= ftdnbigfeit burcb bie Dberberrfcbaft ber QJcaccbonier über ©ricd)entanb. Seit 337 fab H. fid) gejroungen, eine macebon. 23efatmng in SÜroEorintb aufju= nehmen, ^olit. Skbeutung erlangte fie roieber burd) ihren Seitritt jum Std)äifd)en 33unbe (243 ». ©br.). 3n bem Kriege ber Sldiäer gegen SRom burd) ben röm. Sonful lüummiuS (146 r>. ©br.) jerftört, tag fie über 100 3abre in Krümmern, bis gutiu§ ©äfar auf ber peröbeten Stätte eine rbm. Kolonie unter bem Diamen Laus Julia Corinthus anlegte (4G P. ©In-.), bic in ber röm. fiaiferjeit alsSi£ beS Statt: Stabt oon bem alten Sßta&e 5 km nad) 5RD. an bie fiüfte perlegt roorben, roäbrenb an ber Stelle ber üerftörten Stabt nur noch roenige Säufer baS Sorf 3llt=fiorintb (3kläd=Sorintbo§ ; GOG G.) mit ben Säulen eineä antiten Stempels, rooht beS älteften nod) porbanbenen bor. SBaubenfmalS in ©ried)en= Ianb, bilben. 3fm S. bacon Slfrolorintl). 9ieu = Äorintb (9lea=Korintbo§) ift &auptort ber Gparcbie Sorintbia im 9iomoS SlrgoliS unb Sorintbia, Sil? eines Grjbifcbofs, Station ber Stampfer unb ber Gifenbabnen Sltben^atraS unb ßorintb;2lrgo§, bat (1889) 4124, als ©emeinbe 11150 G., ©pmnafium, 3oUamt unb öafeu unroeit beS alten Sediaion. SIrtitel, bie man unter fi ocrmiSt, ftnti unter ß aufjiifucfjen. 634 SortntB. (®oIf üoit) — Soriftfa 2er bereit^ im Stttettum mehrfach (3. 93. Bon 9lero) geplante Kanal butd) ben Sftbmui oon R. mürbe im äBintet 1881—82 von einer ©efetlfdjaft unter Sorfit; beg ©eneralg Surr begonnen unb 6. Slug. 1893 oifiüell eröffnet. Ser Kanal oon fi. (f. umitebenben Situationsplan) beginnt ettoa 2 km ! im SRO. Oon 9leu Vvovintb bei fem neuen Jjafen Sofeibonia, burd)jiebt in füböftl. Stiftung in einer Öfirige von 6,3 km ben 3ftbmu§ I äRarimalhöbe 80 m) unb münbet in ben ©elf oon itgina, 1 km fübroeft; lieb oon .Halamati , bei oitbnüa. (Fr ift 22 m breit unb 8 m tief. — Sgl SBilifcb, Seiträge jur innern ©efd)id)te be§ alten fi. (Programm; Sittau 1887); ©rüner, K.§ Serfaffung unb ©efdjicgte (Sifferta= tion; Golbi^ obne yabr); Sbilippfon, Ser Sftpmol oon R. (in ber «3eitfdirift ber ©efcllfcbaft für (?'vb= hinbe ju Berlin», 93b. 25, ©eft 1, 1890). Horintl), ©olf Don, ber 125 km lange, buraV febnittlid) 18 km breite, febr tiefe 3Reere§arm, »oe(= tber ftd) oon ber dnge oon iRbion, burd) ioetebe er mit bem ©elf oon SatraS unb bem 3onifd)en Süleere in Serbinbung ftebt, jioifcben SRittelgriecbenlanb unb bem Seloponneä nad) Dften bis 3um 3ftbmu§ oon R. binjiebt. Gr toirb aud) ©olf oon Sepanto (f. b.) genannt. ftortmlicu ober steine Mo jinen (ital. Passo- lina, bie Passulae minores ber 2lpotbefeu), bie getrodneten roten ober blauen Seeren einer tleiu= fruebtigen , ternlofen Spielart beg gemeinen 2Beiu= ftodg (Vitis vinifera L. , var. apyrena ober eorin- thiaca), bie nur in ©riechcnlanb gebeibt, unb aud) hier nur auf ben unfein 2>axitt, Repballonia unb 3tbafa fomie am ©olf oon Korintb 6i§ Satra§. Gr liebt ü£bätet unb Ebenen in 2Jleere§böb.e, oer= langt ftarfe Sobenfcucbtigfcit unb ift aufeerorbent; lieb fruchtbar unb frühreif (3uli). 9Iad) ber G'rttte werben bie Stauben auf mit Kieg ober Sanb (früher häufig Rubmift) bebedten ^erraffen aug= gebreitet unb jeben jtoeiten Sag getoenbet, bis fte oollftänbig bürr finb; bann loerben mit ber öanb bie 93eeren oon ben Stielen entfernt unb gefiebt. Sie Serpachmg aefd)iebt in großen gäffern ober in cäden. Jbren warnen haben bie R. oon ber Stabt Rotintb, in beren ©cgenb fte itterft gejogen toorben fein f ollen. Sie finb fetir tlein, ungleich,, runb, bünnbäutig unb febr füfs, am gefcbä&teften bie oon Oer 3nfel 3ante fomtuenben. SBegcn ihrer Süf;ig= feit, 9>erteilbarfcit unb Rernloftgfeit finb fte ya ©e= baden roie auch 311 allerhanb Srühen u. f. to. febr beliebt, Ju einigen ©egenben ©riccbenlanbg loirb aug ben Korintbentrauben aud) ein füfjer 2Bein, ber Rorintbenrcein, geioonnen. Slbcraucbingranf: reich unb Seutfcblanb toirb burd) 3ufats oon eprit unb 3ucfer aug R. SBein bergeftellt. 6auptfonfum= läuber für R. fmb granfreieb, ßnglanb, 2lmerifa. überSrobuftion unbyianbel f. ©riedjenlanb (93b. S, S. 316b fg.). Sie Ernte (1893) roirb auf 180000 t gefcbä&t; bie SluSfubr betrug biä 1. 3ioo. 79 918 t. ftorintber, 93riefe an bie, jroei im 9Jeuen Jcftament enthaltene Senbfdjreiben be§ 3(poftcl-J ^auIuS, gerichtet an bie oon $aulu§ auf feiner fog. jroeiten SDliffionSreife im öerbft 53 ober grübling 51 geftiftete, gröfjtenteilä au§ geborenen öeiben be= ftcbenbe ©emeinbe in ftorintb. 9uid) l1/.2jäbrigem 2tufentbalt hatte SfJauIuä bie Stabt oerlaffen, lehrte aber nodi jroeimal baljin jurüd, um bie ©emcinbe= oerbältnifje ju orbnen unb fein burd) jubend)riftl. ©egner ftart etfebüttertei Slnfehen toieber gu be= feftigen. Sit erhaltenen Beiben 93ricfc finb nur ein Strtitet, die man unter S cerm Seil ber 00m älpbftel nad) .Horiutb gerid)teten fiorreföonbenj. Jem erften Srief ift iebenfaDiS ein iettt oerlorener SBtief oorangegangen, aber aud1 iroifdjen bem erften unb bem itociten Eanonifdjen 93riefe liegt loahrfdieinltd) nod) ein anbetet, ber nadj Slnfidjt einiger Ätitif et oerloren, nad) anbetn in ben oier testen Kapiteln beä jetjigen jhieiten S8tie}8 noeb erbalten ift. ©et erfte93rief an biefi., gefebtieben in SpbefuS C ftetn 57, behanbelt eine iHeihe oon 3JHf)= ftänben in ber ©emeinbe. Ter jtoeite Stief, gefdbtie= ben 58, enthalt in feinen Diet legten Kapiteln eine heftige S]JoIemü be§ Sßauluä gegen feine jubendniftl. ©egner, in ben fieben erften Kapiteln manne yievien^ etgüffe be§ Stpoftete über fein perfbnlicbcä ©efebiet unb fein 9.H'rhaltni§ juber ©emeinbe, über bie unge- rechten Stnüagen ber ©egner, über bie .fierrliebteit ber neuen ^Religion be§ ©eifte» gegenüber ber alten 93ud-iftabenreligion, über ba» tünjtige ©erid)t unb bie ©efdude nach bem Sobe. Kap. 8 unb 9 enthah ten eine Empfehlung ber oon^aultteoeranftalteten Sammlung für bie armen ßbjciften in 2jerufalem. Sie heften Kommentare lieferten ju beiben 93rie= fen SRüdert (2 93be., 2p?. 1836 u. 1837), Se SBettc (2. 2lufl., ebb. 1845; 3. 3lufl., beforgt oon SKefjner, 1855), Cfianber (Stuttg. 1847 u. 1858), öofmann (Grlanaen 1863 u. 1866), ßeinrici (2 93be., 93erl. 1880—87), ©. 2t. 9B. ÜRener (bearb. oon getntici, 1. 93rief, 6. Stuft., ©Ott. 1881—83; 2. 93rief, 7. 2lufL, ebb. 1888 — 90), Scbmiebel, ßanbtommentar 3U111 3leuen Seftament, 93b. 2, 2tbteil. 1 (gteib.t. St. 1891); sunt erften 93rief ©obet (beutfd) oon 9Bun= berlidj, 2 Sie., öctnnoo. 1886— 88), öolften, S>a§ Soangeltum beö ißautu§, 21. 1, 2tbteil. l (Seit. 1880); jttm jtoeiten 93rief Klöpper (ebb. 1874). — SSgl. Dtäbiger, Kritifd)e Ünterfud)itngen über ben Inhalt ber beiben 93riefe beä 2lpoftel§ ^aulug an bie torintb. ©emeinbe (S8re§I. 1847; 2. Infi. 1S86); aud) g. 6. Saut, -Baulug, 93b. 2 (2. 2lufl., Spj. 1867) ; Öaiüäratb, 5)er 9>ier=Kapitel=93rief be» Sßaulu§ an bie K. (öeibelb. 1870); SÖJeijfäder, sBauhiä unb bie ©emeinbe 311 Korintb (in ben «Jahrbüchern für beutfdje Sheologie», 1876); Seinrici, Sie t>brifteu= gemeinte Korintb^ (in ber «3eitfd?rift für toiffen= fcbaftliaje S^tjeologie», 1876); Sdjmiebel in Stfcb unb ©rubere «Sncntlopäbie» (2trt.Korintberbrieiei ; 9Bei3fädcr, Sag apoftolifdje 3eitalter (2. Stuft., gretb. i. 93r. 1889). JtoriiithifriiiT Krieg, ber Krieg, ber ätrifdien ben Spartanern einetfeitS unb ben oerbünteten Sbebaneru, 2lrgioern, Sttbenern unb Korinthern anberetfeitS 395—387 0. ©hx geführt mürbe. (S. ©riechenlanb, 93b. 8, S. 325b.) Stormrtnfctjer Stil, f. ©rieebifebe Kunft (in§= befonbere jaf. I, §ig. 2) unb Saulenorbnung. Moriitibitdiec« @rj (tat aes Corinthinm), ein oon ben Stöment b,od)gefd)äfete§, nad) Sßliniug aug ©olb unb Silber (« (S'lettrttm » genannt) unb aug Kupfer 3tifamtuengefet}teg ÜJtetall, alfo eine_93ron3e= legierung mit Seimifcbung ebler lltetalle. Gg tourbe oorntggioeife 311 Statuen unb Suruggeräten oer= toenbet. 2tu6cr in Korintb roaren berühmte Gtj= fabrifen namentlich auf Selog unb iigiua. — Sgl. Sibra, Sie Sronjen unb Kupferlegierungen ber alten SBHet ilirlangen 1869). [brapura. StortHtjt K>uiitiug, Serg auf Sumatra, f. 3n= fioriome. Ort in Stfrifa, f. Kabara. Sötitffchct Srhiffatjtt^gtaben, f. Sabme. Kui-irtfii (fpr. törfebiftfa), Kart iRitter oon, ©eobät unb ©eograpb, geb. 7. gebr. 1825 ju i6t, finb unter (S. aufjufudjtn. ^orjafett — Äorf 635 Srüfau in SDtäbren , ftubierte in SBBiett unb an ber Serg= unb gorftafabetnie su ©cbetnnits, lourbe 1851 Srofcflor ber 3)catbematit unb ©eobäfie an ber Soh)tcd)nifd)en Schule in Srag unb blieb nach bot Teilung ber Sdjute in eine beutfebe unb afiä). Stn= ftatt bei ber erftem. Seit 18G8 ift er aud) Sorftanb beS lanbroirtfcbaftlicbcu Statiftifcben Sureauä dou Söhnen; 1861 begrünbete er bail Komitee für bie naWrtriffenfdjafttidje Surcbforfdjung oon Söbmcn unb ift {Rebactcur oon befien Seröffeuttid)uugeit. 1867—69 roar er Sbgeorbneter für Sribram im höhn. Sanbtag unb öfterr. SReicbSrat. S. ift bie {Reform beS ted)nifd)cn unb gewerblichen Unter: rid)tS in Dfterrcid) 311 oerbanfen. 3n ioiffcnfcbaft= lidjer Sesiebung toibmete fidi S. befonberS ber Scrrainlebre. (fr führte neue iltetbobeu ber i'iefjung ein, mad)te fclbft über IOOOO Söbcnmeffungen unb ertoarb fid) großes SSerbienft burd) bie allgemeine Einführung ber Harten mit >>öbcnfd)icbtcn, bereu erfteim§cu'bcnbrud,«SicllmgclntugenuonSrünn>>, er 1855 öeröffentüdjte. Slußer arbeiten in 3eit= f d)rif ten fd)ricb er: «Stubicn über bieJOletboben unb bie Senu^ung bbPiomctrifd)er arbeiten» (©otba 1858), «Sic9)carfgraffd)aftvJJiäbren unb baSöersog; tum Sd)leficn in ihren geogr. Serbättnifien» (SBien 1860), «äppfometrie oon 3J£äl?ren unb Sd)leften» (SBrünn 1863), «Ser höhere polotedjnifcbe Unterricht in Seutfd)laub, in ber Scbroeis, g-rantreid), Belgien unb IS'nglaub» (@otl)a 1863), «Sie öolje Jatra» (ebb. 1864). 3fn ben «{Mitteilungen beS lanbiuirt= fcbaftlid)=ftatift. SBureau§» erfebienen oon S. Sei= träge jur gorftftatiftif oon Söhnicn. Muvjnfcu, Sötferftamm, sur gemifebten norbi= feben ©nippe ber SRongolenäbnlicben gel)brig, im ruff. = fibir. .HYiftengebict, an ben Suchten oon ©i= febiga unbSenfd)ina bis nörbüd) an baS J?apClut= iurffij , erftred't fid) füblid) roeit nad) .UamtfdjatEa hinein. Sie fi. jerfallen in feßbafte unb nomabi= fierenbe. Sie ©cfamtsabl beläuft fid) nur nod) auf ettoa 4500 Kopfe. {Nur einige feßbafte Stämme ba= ben baS ©briftentum angenommen; bie übrigen be= rennen fid) 3um ScbamaniSmuS. SBemerfenSroert ift ber Sraudb bei ben $., bie Sterbenben 311 erfted)en; eS roirb baS enttoeber oon biefen felbft ober oon einem ihrer Serroanöten oollsogeu. Sie nomabi= fierenben $. leben in gurten. SaS 3al)mc 9tenn= tier bittet ihren einsigen SReiajtutn. öauptbefd}äf= tigung ber feßbaften St. ift bie ijagb unb gifeberei. Sie tf. gleidjen in ihrem Slußern in Sprache, Sitten unb SebenSroeife ben 2fd)uftfd)en (f. b.), mit benen fie nal)e oenoanbt finb. — Sgl. Sittmar, Melanges russes (Sb. 3); ftennan, Tent-life iu Siberia (5. 21uft., {Reupor! 1889). JUu* j ar o)u (fpr. -t off), Satsfee im SreiS Saiolobar beS ruft". = centralafiat. ©ebieteä 6emi^alatinSf; 21 km norbioeftlid) oon 5ßaiolobar, 6 km lang, 4 km breit, 21 km Umfang. Sie jäbrlidje ©al3= gewinnung beträgt 900 000 ^ub. JUn-f , baä ©eroebe, bai an altern Stainm= ober SBurjetorganen ber meiften "pl)anerogamen bie dpibermiS erfet3t. Sie letztere roirb an ben bider roerbenben Qtoeigen unb Stämmen ober 3Bur= jeln in ber Siegel balb serfprengt unb fd)lie|ttd) ab= geioorfeu; an ihrer Stelle entioirfelt fid) nunmehr ein neueä öautgemebe, baä fog. ^eriberm (f. b.). Sie äufkrn Sd)id)ten biefe§ $eribcrmä hefteten größtenteils auä 3eUen, bereu Stembranen burdj eine djem. ober pbpfif. äjeränberung bie @igenfd)aft erlangen, für 2Baf)er unb ©afe nur jebr febioer burd)läffig ;u fein. S§ foll bieä nad) neuern Unter» fud)ungcu baburd) betoirft »erben, bafj ein roach>i; ober fettartiger .Ubrper, basS fog. Suberin (f. b.), in ben SBanbüngen gebilbet Wirb. Surd) jene lmd): tige (S-igeujd)ajt finb bie 00m 4>hellogen (f. SjJeriberm ► nad) außen gebilbeten Jellen, bie .Hort; eilen, im ftanbe, al§ öautgeroebe 311 fungieren, b. b,. bie oon il)nen bebedten Organe Bor 33erbunfrung, fd)nellem 2emperaturtoed)fel u. f. 10. 31t fd)ütien. 3in ben meiften gällen erreidjen bie ©d)id)ten, bie bie Kovt3ellen enthalten, nur eine oerbältni'smäfiig geringe Siele. 33ei einigen ^ßflanjen jebodi eutfteheu fiortlagen oon bebeutenber iUäd)tigfeit, in erfter Sinie bei ber fiorfeiebe (f. (Siebe); ferner finb 3U er= toäl)nen mehrere arten Acer, Ulmus, Aristolochia. Passiflora u. a. SBäbrenb jebod) bei ben let)tcrn bie bieten ßorf lagen in Sorot oon getrennten, leiften= förmig nad) aufteu oorragenbeu Sappen oortommen, toie befonberä fdiön au jungem 3>oeigen t>c^ SDlaß= Ijolberä (Acer campestris L.) 311 feben ift, loirb bei ber Sorfeidje ber tt'. in 3ufammenl)äugenben platten gebilbet, bie bis ju 20 cm bid werben tonnen. Ser ük. oon Acer u. f. to. eignet fich nidjt jur tcd)iüfd)eu Verarbeitung, nur bie jungen 3rae'9e beS 4)lafj= bolberS loerbeu wegen it>re§ eigentümlidjen 3lus= febenS 31t Sßfetfenrot)ren, 6igarrenfpit;en u. bg(. beuuM. Sagegen finbet ber K. ber jüorfeidje einer auSgebeljnte Serroenbung. Sie geroöbnlidje 2lrt ber ©e» Innung ift folgenbe: 3n ben erften lö^abren tuirb 3toar eine 3temlid) bide Sorflage, ber fog. männlid)e $., an ben Säumen gebilbet, ift aber roegen ber riffigen S3e= fd)affenb,eit nid)t 3U gebraueben; fie loirb burd) 316= fd)älen entfernt, unb bei biefem Slbfd)älen loirb bie barunter liegenbe ^hellogeufd)id)t jerftört. @S ent= ftel)t infolgebeffen ein neues Shellogen im Innern ber Stinbe, baS im Saufe oon 3 bis 4 3al)ren loiebcruni eine Horflage erseugt, bie man getoöbnlid) ebenfalls entfernt. 9iad)bem bieS gefd)el)en ift, roirb roieberum ein Sbellogcn gebilbet, unb burd) beffen Leitungen entftel)t nun im Saufe Don etroa 10—12 Qabreu eine braud)bare Sorlmaffe, ber fog. roeiblid)e_fi. 3n biefer SBeife finbet immer nad) einem getoijfen Zeiträume baS 2lbf_d)älen unb bie SReubilbung oon ^beilegen unb Ä. ftatt, unb bieS tann fortgefetjt loerbeu, bis ber Saum etioa 150 3- alt ift. Ser ab= gefdjälte R. roirb entmeber über einer mit glübenben Äoblen gefüllten ©rube leid)t amjefoblt unb ge= plättet, ober er toirb in SBaffer gelegt, bann febarf gepreßt, bamit er ebene platten bilbe, bie man auf beißen 15'ifenplatten ober auf erbiger Unterlage unter 2tntoenbung ftarfer ÜBärme trodnet. — Sgl. Söhnet, Über ben Ä. unb oerlortte ©eroebc (SBien 1878). Sie Ser arbeitung beS S. , befonberS 311 glafdjenftöjpfeln, erfolgte früher mit ber öanb, unb 3toar mittels beS fog. KortmefferS. 3n neuerer 3eit benutit man St' 0 r E f d) n e i b e m a f d) i n e n. SaS 3_u= fdjneibeu gefd)iel)t mittels fd)nellrotierenber treiS= förmiger SÖceffer, unter roeldjen bie .Hortplatte gerab= linig fortgesogen roirb. SaSiRunbensurStöpfeljonu erfolgt am heften mittels eines über stoei Sdjeibeu gelegten, fcbavf gefd)liffenen StahlbanbeS, baS burd> bie Dotation ber Sd)eiben nach einer [Rid)tung ge= Sogen loirb, äbnlid) toie eine Sanbfäge, loobureb einerfeitS eine tontinuierlidje 2lrbeit ersielt, anberer= feitS aber aud) baS Sd)neiben in bem elaftifd)eu 3Jlaterial erleichtert roirb. SEBäbrenb ba-> itahl banb ununterbrochen febneibet, merben bie Kortftüde in {Rotation oerfegt unb eS roirb baburd) bie ent= Strtitcl, bie man unter ß »ermifct, finb unter ß aufjujucfjen. 036 £orfeid)e — Kormoran fprecbenbe SRunbung erreicht, diu ßreismeffer fdmeibet hierauf bie beiben Stirnflächen be§ ß. gerabe. t5ine Stafdune liefert in ber Stunbe ttn= ■:•: 2400 [JtafcbenftöpfeL 2luper ui AlaidH-nfiLTfeln roirb bcr R. feiner profsen Seidjtigfeit wegen ni gifdjernetjen, 2lnfer= Bojen, Scbtoimmgttrteln unb SftettungSbooten fo= wie mit Siüctficbt auf feine ffiafferbtdjtigfeit unb geringe SBänneleitungSfäbigteit ui @inlegefob,Ien, ;ur Umileibung Don Stampfcötmbem unb Stampf: (eitungen oerwenbet; ferner bient berfelbe als elaui fdje Unterlage für 2lmboffe. Slud) werben febr ge fällige Scbnit»arbeiten, jcacbbilbungen Don SKo= teilen, Sauroerfen, ganbfdfjaften u. bgL in ß. iSbelloplaftif ) auSgefübrt. 3n ben lorfergeu: genben Sänbern, ;. 53. Spanien, beuutuman biefeS Staterial 311 SBebadjungen, gufjböben, Seffeln, "Sienenfteden u. f. w. Sic bei ber Stöpfelfabrifa= tion ficfi ergebenden StbfäHe finben jerfleinert at§ äSerpadungSmittel, jur Süuung oon äjtatraöen, uir öerfteÜung Don Rortfteincn ff. b.), Den 2i= uoletim (f. b.), enblid) auch gur Bereitung einer feinen Reble_, bie al§ garbftoff (©panifdjeg ober Uranffurter fedwar?) unb als Soliernüttel gefdjättt wirb, Serwenbung. 2ie Verarbeitung be§ R\, welche früber faft auSfdjIiefjIicb, an ben @ewin= mtngSerten be§ SÄobftoffS, in Spanien unb Sortu= gal, im fübweftl. Jranfreicb, in 2llgier, in fcen iftrifdjen unb bcilmatin. ßüftenbiftriften, betrieben lourbe, bat ftch feit einer Bleibe Don fahren an mehrern Crten bes ©eutfdjen SÄeidjS eingebürgert, fo in Sbüringen, Sahen unb ©effen, namentlich, aber in Sremen, in SMmcnborft (DIbenburg) fo= wie in Stafdjau im fäcbf. ßrggebirge. — 1892 fübrte I eutfd)lanb 7493 t ßortbolj (meift au§ Portugal unb Spanien) im SBcrte pon 5,2 ÜJliD. Sft. unb für 5,2 DJtill. St. fertige fiortroaren ein, toäbrenb bie 2luSfubr 1 StilL St. nur loenig überftieg. g-ranf= reich batte eine einfuhr pon 3,g Still. Tl., eine Stu§= fuhr oon 3,3 Still. St. Portugal fübrte in ben U%- ten 3ab,ren burcbfcbnittticb für 14 Still. St. Rorfr.015 unbRertwaren au-;-. Spanien Derfanbte 1891 allein an pfropfen über 1700 Still. Stürf. — Sgl. Stefan, Sie yabrifation ber ßautfdnifs unb Seimmaffe: 2open, Stempel unb Trudplatten, fewie bie Ser= arbeitung beS ß. unb ber Hortabfälle (SSßien 1886). fiorfcictic, f. ßiebe. Jlorfbol?, ba§ ©0I3 einiger SPangen, ba§ in betreff ber eiafticität, beS Verhaltens gegen giüf= figfeit unb ©afe bem Wort nahe fommen foll. ßs finb jroar biefe öoljarten bereits ©egenftanb bes itanbels, aber fie baben bis jetjt eine fo große in= buftrielle fflebeutung roie ber .Hort bei roeitem niebt gewonnen. SU§ Stammpflangen beo .U. finb -m ermäbnen gtoei 3)ialoaceeu, Hibiscu? tiliaceus L. unb Ochroma lagopus Sic, beibe im tropifd?en 'Jlmerita einbeimifdj, unb ber fübamerit. Saum Pterocarpus suberosus L. 58on einigen Sorten be§ ü. ftnb bie Stammpflanjen no* niebt mit Sidjer: beit ermittelt. Sotfftol3,3nftntmentber2eberfabrifation(f.b.). SorHlofter, f. Ginrra. fiortmafdiinc, 1) fobiel rote fiorffd)netbema= fdjine, f. ftort; 2) fooiel roie glafd>ftiDerfortung§= mafdiine, f. Sdbanfgeräte. Sörfommiffion, f. Sören unb fibrorbnungen. ftortpoiripen, f. Cttattinien. Sorffäurc, euberinfäure, eine jroetbaüfcbe organifebe Säure oon ber 3ufainmenfet(ungC8H14Ö4 = CeHjofCOOH),, bie bei ber Dyöbation oon fiort ober fetten Elen mit Salpetersäure entftebt. Sie fniftalli|"iert, ift leicht losltcb in betfeem SBaffer, Idimilu bei 140J unb fublimiert unu'rfcht. Sorffcrincibcmafctjtne, f. fforf. ff ortfteinc , ein oon ber girma ©rünjtneig & ©artmann in i.'ubroigsbafen a. :Hb. gefertigtes 3ku= material. Sic beftehen aus jerHeinertem .«ort, ber, bureb -Halt gebunben, eine harte roein: Kaffe bittet. Sin Stein Don bcr ©refie eines 9tormaUiegelfteins wiegt nur V» kg- 2ll§ fcblechte ÜBärmeleiter eignen fie fidi bejonbers ju^folierungen unb tommen baupt= MdHid1 )ur Slnroenbung bei Uisfelleranlagen, gegen teudne unb falte Sfßänbe, tür3roifdienroänbc uub'als innere Setleibung DonSffiellbIed)bäufern. Sie laffen ftch nageln, fägen unb fchneiben. 2lucb in platten roerben fie bergeftellt tron 30X25 cm ©rofsc bei 3 unb 4 cm Starte. 1000 Stftd Steine toften 1 1 > i'i., 1000 Stüdf Statten 2,10 bis 2,so St. ftorfftöpfcl, f. Sorf. ftort tcppirl), foDiel roie Linoleum (f. b.). ftorfrjra, ion. Snfel, f. fiorfu. SorfjcUen, f. Hort. Sörlin, Stabt im HreiS Holberg = itcrlin be§ preuf;. :)teg.=Se;. SöSlin, am (Sinfhijfe ber dlaiüt unb be-J Hrtimmroaliers in bie Serfante, an bcr ßinie Selgarb: Holberg ber Swufi. StaatSbabnen, Sig eines SlmtsgcricbtS (Sanbgericbt fiöglin), bat (1890) 3128 §., barunter 23 Hathotiten unb 97 Israeliten, Soft, Selcgrapb, Dteid)Sbantroarenbepot; 3Jtetaß= gicfjeret, gärberet, Srauerei unb Taiupffdmeibe= tnüble. H. tarn 1240 an bas Sistum Gammin unb roarb fpäter Sit; ber Sifdibfe, bie in bem Schlöffe re= ftbierten, roeUtes rorbem Hartäufertlofter (1394) roar. ffötrmcnb, @rofe = @emeinbe unb ©auptort bes StuhlbejirtsH. (30052 @.) im ungar. HomitatGifen: bürg, unroeit linfs oon ber SRaab, an ber Stnie 9taab: Stcinamanger = ivebrina ber Ungar, etaatsbabnen, hat (1890) 5334 meift faib. magtiar. G\, Seft, Telegraph, Seiivfsgericht, ein großartiges Schlots ber gamilie Sattbrannt mit einer Sammlung oon ©äffen unb StttertÜmem unb lebhaften ©anbei. Murmovlnitf 11 (greh.), im ©egenfafe ;u Jballo: pboten (f. b.) bie Sflangen mit beutlicher morpbolog. ©lieberung pou Slatt unb Stamm. Kormoran ober Scharbe (Phalacrocorax s. Graculns), eine aus 35 Jlrten beftebenbe, über bie ganje Grbe perbreitete ©attung oon Schroimm= Dögetn, roetche ftch burd) Otuberfüpe, beren oier nad) oorn gerichtete 3eben burdi Sd^rimmbäute Derbunben ftnb, einen mittellangen geraben Scbna= bei, befjen Cbertiefer an ber Spitze in einem •Öaten berabgehogen ift, fpaltfbrmige 3tafcnlbcher an ber Sdinabelrour^el, eine ausbebnbareHeblbaut, lange, jugefpi^te jvlüget unb einen abaemnbeten Scb^manj auszeichnet. Sie ^ablreidien 2lrtcn tiefer ©attung leben auSfchliefilidi oon öifeben, rockte fie untertauchenb unb unter bem SBaffer fortfdtie&cnb erbaidien ober auS bem SAlamme heroorjiebcn. Tic Derbreitetfte 2lrt ift ber gemeine ß. ober bie Hormoranfcbarbe (Phalacrocorax carbo L., f. Safel: Sd>roimntvögel III, gig. 3), öfter auch ccerabe ober fdilechthin H. genannt. Serfelbe finbet Ret) an allen ceetüften GuropaS, Hleinaficns unb StorbajrifaS , unb in Dtorbamerita oon ber jrmbfonbai bis Jloriba, ja felbft am ©anges, unb jeigt ficb auch auf ben glüffen im Jnnem ©eutfcb= lanbS. 3uroeilen erfebeint er an Crten in grofecr Stenge unb tann bann baburdj, bafj er ber yijcberei Strtitcl, bie man unter St oenniBt, fn* unter 6 aufjufudjen. Sorn — ^ortifcranntiuciii 637 febr grofsen Schaben jufüflt, fogor Mit Santytage «erben. Obgleich er febeu unb gefrapig ijt, fo lapt er ficb bod) leietjt jäbmcn, unb efeebem richtete man in jjjollanb unb ß'nglanb bie K. Mim gifdjfange ab. Ser gemeine K. ift 72— 75 cm lang ; feine fjarbung ift au bem Cbcrtopf, ©ata, Stuft, Unterrüden unb ber ganzen Unter jeitc glänjenb fcbwarjgrün, an bem SHorberrüden unb ben glügetn bronjebraun mit fammetfd)Warj eingeränberten gebern. Schwing; unb ©teuerfebern finb Jcferoarj ; bie Kcblbaut ift gelb ; ben Untertiefer umgiebt ein bufeifenförmigerfteifser Sied, unb auf bem öintertopfe bilbeu bie §ebern einen halb aufgeriefeteten fiamm. SrniftetaufS5äu= men unb gctstlippen unb legt 4—5 längliche blau= grüne Gier mit einem gelblid)Weif;en Kalfüberjug. ©anj ähnlich [eben bie Heinere Hräbenfcfearbe (l'halacrocorax graculus Leach), burd) ben Der; bältniSmäfjig längern Sdjopf unb Scbnabcl au§= gejeiefenet, unb bie nod) Heinere, im fübbftl. Europa oortommenbe 3n)crgfcbarbe (Phalacrocorax pygmaeus Fall). 2er d) ine fifefee K. (Phalacro- corax sinensis Lath.), toelcfeer bem »origen äbnlid), aber größer ift, wirb nod) jefet bafetbft jum §ijcfe= fange häufig gebraucht. Stuf ein gegebenes Qeicpen ftürjen fiep biefe jung aufgewogenen K. oon ben SSooten unb gtößen in» SBaffer unb lehren halb barauf mit gifeben, bie jum Seit eine fefet 6ebeu= tenbe ©röfie haben, in ben ©dmäfeeln jurüd. S)aS '-Ikrfcfeluden ber gifdje wirb bind) einen um ben Öat§ gelegten 9iing oerbinbert. 3n ben joolog. ©arten liebt man in ber £Regel ben gemeinen K., ber mit 10—20 3ft. baS Stüd bejab.lt toirb. 2llö yutter rcid)t man ibm jjlufc ober ©eeftfdje. Jiunt, in ber allgemeinen SBcbcutung ber Same einer ©etreibeart,baberKörncrfrud)t; bannbejeid)= net man mit ß. überall bie Sauptgetreibefrudjt, rwn ber baS SSolt lebt, in Seutfcfelanb unb Dfterreid) alfo vwrjugSwcife ben Joggen, in granfreiefe ben SBeijen, in Italien unb Jfcorbamerifa ben 9JtaiS, in ©tanbinaoien ben 5kid)Weijcn, in 2lfrita bie Surra, in 3nbien ben 9teiS u. f. Id.; enblid) im gemeinen Seben auch ben Kornbranntwein. SBeigeuerroaffen ift K. ber in ber 9cäbe ber SPlunbunfl liegenbe Seil ber 3«löorrid)tung , meift oon ber ©eftalt eines länglid)en K. mit fdjatjem Süden ober eine» Kegels, bei ©efdjü&en oft aud) in ber 5'orm eines lat. W bergeftellt, wo bie mittlere Spitje jum febarfen Stiebten benu«twirb. 3um Schul; gegen 33efd)äbigungen bient »iclfacb beim 91icf>t= gebrauch eine leberne Kappe (Korn tappe); ift baS x. febr lang, fo roirb e§ jum Umttappen eingerichtet. Kornfufs ift ber untere Seit be§ K., burd) ben e§ mit bem ©efdjütjrobr oerbunben ift. 33ei öanb= feuerwaffen fitjt baS x. mit feinem gufs üerfd)ieb= bar in ber auf bem Sauf ober Saufmantel gelöteten Kornroarje. 3e nad)bem man beim fielen burd) bie Kimme beS SSifierS Diel ober roenig »om Ä. fiebt, fagt man: »otteS ober feines ft. nebmen. ©eftricbeneS S. beifät, bafs bie obere fiante beS S. mit ber be§ SSifierä abfebneibet. Über fi. bei ÜJiünjen f. Scbrot unb fiorn; über fi. in ber diertunbe f. b. Sorn, febweb. ©eroidit, f. $funb. Sora, glufj in grantreid), f. (S.bierS. fforn, aSJtlrj. ©ottl., ^erlagsbucbbanbtung unb Sudibruderei in SBreSlau, gegrünbet 1732 t>on bem 55ud)bruder ^ob. 3a f. florn (geb. 1698 in <ßapi£ bei ©ottbuS, geft. 1762), ber 1742 eine Bettung berauSjugeben begann, au§ ber fid) bie «6d)lefifd)e 3eitung» (f. b.) entmidelte, aud) SBerte über 9tecbt?= roiffenfcbaf t , Sbeologie, ^äbagogit »erlegte unb Sortiment betrieb. Unter feinem Sobn, 2Bilb. ©ottl. fiorn (geb. 24. Sej, 1739, bis 1790 33e= fi^er, geft. 4. Sept. 1806), tarn ein bebeutenber potn. Sserlag binju, ber aueb baS Sortiment be^ lebte. S)eS festem Sobn, 3ob. ©ottt. Sorn (geb. 4. Dtt. 1765, geft. 23. 2hig. 1837), fügte baju 2lnti= quariat (1795), ben 3mport jranj. Sitteratut unb legte eine ©emalbefammlung an. 3n bcn legten Saferen feiner Seitung (bis 1826) unb unter feinem Sobn 3u!iuS Sorn (geb. 31. SJeärj 1799, geft. 3. gebr. 1837) tarnen bie potn. Unternehmungen iu-> Stoden unb baS Sortiment uerler atlmäbtid) an SBebeutung ; 1889 rourbe eS auf gctbft. sJcad) breijcbn- jähriger üormunbfcbajtlicber Seitung übernabm baS- ©cfd)äft 1850 berSot)n bcS norigen, öcinr. oon Sorn (geb. 6. 2tpril 1829), unb bradjte eS aufs neue jur Slüte. (Sr erroarb baju bie Sßapierfabrit in Satrau bei .'öunbSfctb, roar 1850—80 jugleidj Seilbaber ber girnta ßrnft & fiorn in SSerlin (f. ©ruft & Sobn, SBilfe.) unb föurbe 1882 in ben erbtiebeu älbelftanb erhoben. Seilbaber am ©efdjäft feit 18S8 finb 3utiuS3abu, geb. 13. Ott. 1831 in ßantb, unb 9tegierungSrat a. 5). 9t i efe a r b S cb u l k = e»ler, geb. 9. Ott. 1850 in ©otbberg (Scblefien). atn&er ber «Scbtef. 3eitung» umfafst ber SSerlag Sd)ul= unb ©efaugbüdier, lanbroirtfcbaftlicbeScbrij= ten (Settegaft u. a.), bie 3eitung «S)er Sanbroirt» (1865 fg.). — S)ie23ucbbrudereibat2S)ampf=,2©av rraftmafebinen (jufammen40^>ferbetrajt), 2 9tota-- tionSmafdineu, 20s$rcfjen,Stereotppie,142befd)äf: tigte ^erfonen, SfSenfiong=, Sterbe^, 3TOfiliben-3u-- Jrorutilitiue, f. Centaurea. [fd)uf3taffe. JlotiiLiIuuuMiaunllf, f. Sltalepfecn. Sornbtamtthictn, ein aus Verarbeitung von ©etreibe (namentlich 9toggen, fettener SBeijen) unb 9)catj bcrgeftcUter Sranntroein. Serfelbe wirb in Seutfcblanb, oorberrfd)enb in ben roeftt. SBejirfen (9lbcinlanb, Speftfateu, Sannooer), entroeber in ben eigentlicben Kornbrennereien ober in ben gleich1 jeitig ^refihefe barftellenben ©etreibebrenuereien bergeftellt. Ser K. befi^t ein eigenartiges, namente lieh beim langem Sagern fieb angenehm ent»ideln= beS Stroma, roetcheS burd) beftimmte, in bem fiorn= fufelöl in geringen SUtengen enthaltene terpenartige 33eimijd)ungen bebingt mirb; burd) biefen eigen= artigen ©efdjmad ift ber S. trofe feines oft erheblich hohem ©chaltS an gufelöl in üielen ©egenben tnefentlid) beliebter als ber KartoffclfpirituS. @ine befonberS betanute 2lrt ber fi. ift ber 9c o rb h ä u f e r Korn ober 9torbbäufer K., tuelcher aber oielfadj, namentlid) in Keinen Sdjanlftätten, gefälfd)t »er» abreicht roirb, inbem mehr ober weniger gereinigter KartoffelfpirituS mit bem bei ber Steinigung bc» x. gewonnenen fiornjufelöl ober 5Dcifd)ungen uer= fd)iebener Stoffe (fog. Korneffenjen) nermifcht wirb. — 3n Belgien unb öollanb ift ber aus Korn ber= geftellte, oft über etwas SBacbolberbeeren beftittierte K. unter bem Flamen ©enener (f. b.) ein febr beliebtes ©ctrant; namentlich ift in öoUanb ber nad) feinem >3crftellungSort benannte S d) i e b a m berühmt. 2lucb ber engt, äöbisfn unb ©in finb unter SSerioenBung oon Sftoggen ober SBeijen bergeftellte K. — 9cid)t ju üerwecbfeln mit bem K. ift ber namentlid) in 9torb= beutfd)(anb nielfacfa getrunfene fog. «Korn», welcher ein gcwölmlid)cr, oielleidit etroaS gefärbter Kartoffel: rohfpirituS ift, ber burd) SBerbünnen mit SBaffer auf eine Starte non 25 bis 30 ^roj. geftetlt ift. Strtifct, bie man unter S (ermigt, T»nb unter E aufaufudjcn. 638 fiorneatfjerpe» — ßönter SorncalbcrttcS, f. ©orn&autentäünbung. Korncliuc*f irtrttcnlmuni, j. Cornus. fiörncn, i. ©ranulieren. Römer, (ihriniau ©ottfr., ber Sater Sari 2beo= bor Römer*, geb. 2. Cuili 1T56 511 SeiMtg, ftubicrte in Seimig unb ©öttingen bic SRed)te, habilitierte fid) ITT;' an ber Seipjiger Unioerfität. 1783 folgte er bem :Unfo nach, Srelben al* x. berfonfiftoriatrat, mürbe 1790 CberappcUation*gcrid|tsrat, 1798 ©efc. SRefetenbar im ©efceimen Ronfiltum, 1811 aber in baS SlppeKationBgeridjt surürfocrfeM. Unter bem rufj. ©ouoernement amrbe R. ©ouoernementSrat. "Set ber Sluftöfung biefer SBefcörbe folgte er einem Otufe in preufs. Söienfte nad) SBerlin, mo er als Staatsrat, fpäter als ©eb. DberregierungSrat im RuttuSminifterium tbätig mar. Gr ftarb bafelbft 13. SWai 1831 nrtb rourbe bei SBöbbelin beftattet. 3n R. »ereini'gte fid? mit bem Gifer für bie SBiffens fdjaft feme§ Serufä ein reger Sinn für alle 2Bi||en= fd)aft unb Runft. 8 ein gaftlidjeä &au§ bilbete ben SereinigungSpuntt ber auSgejeicbnctften üRänncr. Gr mar Schillers vertrauter greunb unb ftanb mit ©oetbe im Sörtefmedijel. 2luf feinem in Sofdjhrit) bei SJreSben gelegenen Sßeinberge fdirieb Schiller feinen «Ton GartoS». RS ©attiu äRarie (gemöbn= lid? ÜRinna genannt), SPchtcr bei ©octtie befreun; beten Seipjiget RupferjtedjerS Stod, geb. 11. OJcärj 1762, feit 7. 2lug. 1785 mit ibm vermählt, folgte ifmt 20. Sing. 1813 im 2obe nad?. R.S Jeilnahme an bem 6ntroidlung§gange ber beutjd?en Sitteratur bewerfen nidit bloß bieoeröffenb liebten brieflidjen ßeugnijfe ©oetbe» unb Schillers, fonbem namentlich ctSdjitler§ 93riefroed?fet mit R.j> <4 93be., Serl. 1847; 2. vermehrte 2tufl., bg. öon R. ©oebeie, 2 33be., Söj. 1871). 2ln Sd)iDer§ SSiogra= phie von grau von 35olmgen bat R mefcntüdjen ätnteil; aud) beforgte er 1812—15 bie Verausgabe von bellen SBerfen unb gab ben «'ißoet. 9iad?iaf3» 24?eobor R.§ heraus (mit bellen SHographie, 2 93be., Spj. 1815 u. ö.). Seine äftbetifd?en 2lttffä£e üer- öffentlidite er gefammelt, anonpm, u. b. 2. «3ifti>e= tifd?e Slnjidjtens (Spj. 1808). Gine Sammlung feiner Schriften gab 21. Stern heraus (Spj. 1881). R.S Sriefroccbfet mit bem Serleger unb Scr/riftfreHet @öfd?en bemabrt bie Sreebener Sibtiotbef. — Sgl. 3onai , Römer. SBtogr. 9tadirid?ten über ihn unb fein 6au§ (Setl. 1882). Störnet, Marl Jbeobor (im elterlichen ßaufe itetS Jftarl gern Jen unb erft als Siebter Sbeobor R. genannt), SKdjter, geb. 23. Sept. 1791 ju 5>re§= ben, ber Sobn be§ Dorigen, erhielt eine jebr forg= faltige (I'rjiebung, befudjte 1808 — 10 bic 23erg= alabemie 311 greiberg, um Mineralogie ju ftubieren, bejog bann , als bereite bie erfte Sammlung feiner <9ebid?te u. b. 3". «ftuofpcn» erfd?iencn mar, bie Unioerfität ;u Seipjig, bie er aber rpegen eines TuellS 1811 oerlaffen mu|te. 9tad? einem furien Slufentbalt in Serlin ging er nad? SBien, mo er fid? mit ber Scbaufpielerin 2lntonie Slbamberger (f. b.) verlobte unb burd) mebrere bramat. ©rseugniffe (mie «Ser grüne 2omino», «Sie Sraut» unb ber «9cadit= mädjter»), meldje er fcbnell bintereinanber auf bie S3übne braebte, bie &ffenflid?e ätufmertfamfeit auf fid? teufte. Seine Sramen ernften (fbaratterS, mie «£onU (nad? einer Sleiftfdjen Diooelle) unb iöeb> mig», betunben jmar 33übnenprariS unb gorm= gemanbtbeit, aber aud? ben 93langel an 9Jlenfd?em tenntniS bec- (ugenblid)en, injtoifdjen jum Sbeater^ bitter ernannten sSerfaffcrS. Seine beiben gröfjern Slrtüel, bic man unter ß Ott Srauerfpiete «3rinp» unb «9iofamunbe» murjetn ganj in fem ^ambenpatboS ScbillerS, fe||eln aber burd) ben fid? barin Eunbgebenben GntbufiaSmuS. fRamentfid) mar in jener yeit bes ®rudS unb ber gebeim gärenben Solfelraft ba§ Srauerfpicl «3rinn» mit feiner SarfteUung erbten JnclbcnmutS oon mädv tiget SEBirfung, fo roenig eS auf Selbftänbigteit "ihr- ivrudi madn'ii barf. 2US ftA bie beutfd?e' Station gegen bic ~J!apoleonifd?e 5vrembbcrrfd?aft erhob, 30g aud? R, ber fdjon früher in Siebern bie Scbmad? unb Unterbrüdung beS 23atcrlanbeS betlagt tiatte, im Süjiomfcbcn .HorpS mit in ben Rrieg. Seine u. b. £. «Seter unb Sd?mert» unb burd? bie"2Beberfd?cn iiu- lobten populär geworbenen patriotifdten Sieber finb ntd?t nur baS befte unter R.§ fämtltcben ©idjtun: gen, fonbern gehören überhaupt 31t ben begeiftertitcu RricgS; unb 2>aterlanbSgefängen, melAe bie bcutjdv Sitteratur auhutpeifen 90t (ogl, SBelSmann, S.>> Seier unb Sdnrert com biogr. , äftbetif*en unb tulturgcfd?id?tlid?en Stanbpuntt aus betradjtet, Sps. 1891). 211S Sütioms 2lbjutatit nahm R. an bem tübnen Streifige tu bem Süden beS geinbeS teil. Jaft märe cS ben granjofen gelungen, ihn im ©e= fedit bei Rigen (17."3uni), mo er cermunbet mürbe, gefangen 3U ncr?men. ä>on g-reunben junädjft in Seipsig, bann in fiarlSbab gepflegt, ging er, fobalb eS feine Serrounbung erlaubte, toieber 311 feinem HorpS. 9iad? beenbigtem SDaffenftillftanbe fämpjte er in mehrern ©efeebten gegen bie jranjofen mit tübnem SDlute. Gr fiel 2G. 2lug. 1813 bei bem Irrte Sütiom unmeit ©abebufd), 2 km roeftlid? non 9iofen= berg. Seine Seid?e mürbe unter einer alten ßidje bei SBöbbelin, 8 km nörblid? oon SubmigSluft, begraben. Sieben R. rourbe 1S15 feine Scbmefter 6mm a (geb. 19. 2lpril 1788), 1831 fein SBatcr, 1832 feine Sante Sora Stod unb 1843 feine DJJutter begraben. 2luf bem ©eorgSpla^ 3U SreSben r>or ber Rreifv fdutle, bereu Sögltng R. geroef en ift, ftebt fein 18. Dtt 1871 enthülltes, non ,'öäbnel mobellierteS Stanb- bilb auS @rj. Gmil Sßefdjel in SreSben eröffnete in 3fieuftabt=3)te§ben in bem ©eburtSbaufe R.S unb bem 3mciiäfyrigen 2lufenthaltSorte Sd?illerS 1875 ein .H'örncr = 2liufeum, baS 1885 in ben 33eftfe ber Stabt SreSben überging (Sireitor Dr. $efd?et). Gs enthält eine mertüolle Sammlung von l?iftoriicr»= litterarifd? unb tünftterifd? intere||anten @egen= ftänben auS ben SefreiungSfriegen unb ber Sitte= ratuteüocje jener Qät, _3eid?nungen, ©emälbe, Sflften, ffliebaillen, Srudfad?en, üfeanuftripte, bie f eltenften 2tutographen u. bgl. Gbenfo ift im Römer= Slufeum ber geiftig unb tünftlcrifd? au§gejeidjnete gamittenfreiS ©priftian ©ottfriet .H.-> mgleid? mit feinem Jreuubfchaftc-tierljältniS su Sd?iUcr gait3 be= fonberS bertiorgehoben. 2luSgabcn ber «Sämtlidjen SEerle» S.S beforgten Stredfüfs (in einem 93anbe, Serl. 1834 u. ö.; in -1 Sbn.#ebb.l838u.6.), 2Mff(nebft Briefen u. f. m., 4 Sbe., ebb. 1858), 2lb. Stern (in fiürfd?nerS «S)eut= feber Slationallitteratur») ; eine ^raditauSgabe 6. Saube (2Bten 1882; neue 2luSg. 1891); eine 2luS= mahl ö.3immer (Sps. 1893). 93riefe R.S enjbält baS SBert con SR. SrodliauS, 2b. R. Sunt 23. Sept. 1891 (Sp^. 1891 ). .U.S «iagebud? unb «riegSlteber aus bem 3. 1813» gab "Jkicbcl (Sreib. i. Sr. 1893), ■Sieben Surfd)enlieber aus Seimig, greiberg unb Sien« Satenborf lO.'iüu*. 18si;i heraus. Sgl. S. Sauer, ii.s Sehen (Stuttg. 1883); ftre»en= berg, Sbeobor R. (JreSb. 1891) ; 93. iRogge, 2beobor R, ein Sänger unb ein öelb (äBittenb. 1891); miBt, fint unter 6 aufäutucfjen. ßörnerbüngung — Äorntoage G39 gt. gtenget, Jbeobor R. (2pj. 1891); SMfdioff, 2f?eo= fcotR.s «3tini)>> nebft einer allgemeinen überfidit über R. als Sramatifer (ebb. 1891); Sßeföel/ Rörner= Stbüograpbie (ebb. 1891). Äörncrbünguna. ober©amenbüngung, ein '■Herfahren, bie Rötnet burch Ranbieten (f. b.) betatt mit ^flanjennäbrftoffen ju oetfeberi, bafs bet junge fid) enttoidelnbe .Heim fogleidj Stabtuna, finbet unb lieb rafcb enttuicfeln fann. 33on ©diminblcrn finb oft berartige ©amenbüngungsmittet empfohlen morben, um babureb bie meit foftfpieligcre, gleich: mäßige Süngung ber gejamten Slcferrrume ju er= fegen. Sie» fann bie R. nie teilten, ba bei roeitercr Gntmidtung ber Sßflanie, bie allein SBobennäbtftoffe cuifnebmenben SBunelfpißen fid) pon ber Stelle, an meld)cr fid) ba§ Samenforn befinbet, mehr ober meniger rafcb entfernen unb beSbalh überall im ©oben "liäbrftoffe porfinben muffen. Sörnerfteffcr (Granivorae), in ber altern ©nftematif eine Unterabteilung bet Regelfcbnäblet, ,?u ber bie SDleifett, Sereben, Simmern unb %inten geredmet mürben. Sömcrfrücfite, fooiet mie ©etteibe (f. b.). Äörnerrufte, f. fiibetta. ftörncrlarf, f. SdjeHatf. hörnern) ittfd) oft, f. ffietriebsfpftem. __ Sornctt (»on bem fpan. corneta, 9teiterfabue, Stanbarte, barau§ frj. cornette) hieß in früherer 3eit ber füngfte Cffijicr einer ß'sfabron, ber bie stanbarte berfelben trug. SerSiame, bem gäbnrieb ber Infanterie entfprecbcnb, blieb, alsbie©tanbarte nicht mehr pon einem Cfftjier geführt mürbe, ift aber jeßt meift abgefdjafft. (©. auch Kornette.) fioriietf (ital. cornetto; frj. cornet), eiueSürgei= ftimme, bie urjprünglidi ben in früherer 3eit all= beliebten hinten (f. b.) als ölasinftrument nach= ahmen follte. Cornet ä pistons beißt in ben neuen Crcbeftern eine 2lrt tleinmenfurierter Jrompete mit jmei (fetten brei) äkntilen, mclcber man befonbers bei ÜJtcffingdjören bodiliegcnbe -Dcelobicn ju über; tragen pflegt. .«tornette (fr,;.),iml6. unb 17.£sabrb. einc9ieiter= eompagnie, meil jebe Eompagnie eine ©tanbarte führte, analog bem gabnleiu (f. b.) be§ g-ußoolf». Cornette blanche mar bei ben ftanj. 2lrmeen bie Stanbarte ber Seibcompagnic pom ^Regiment bes Colonel -general de la cavalerie; fie mar roeiß mit golbenen Sinien. danach mürbe aud) biefe (Jompagnie benannt. (S. aud) Kornett.) Jtotncttton, f. ßborton. Storneuburg. 1) a3e§irf$f)auptmattnfd)aft in Sieberöfterreid), hat 887,28 qkui unb (1890) 85660 (13934 mannt., 41726 meibl.) beutfebe ©., 86 @e= meinben unb 123 Crtfdjaften unb umfaßt bie ©e= ridftsbejirfe R., ©totferau unb JBolfersborf. — 2) ©tabt unb ©iß ber Seurf sbaiiptmannfcbaft, fomic einer jvinanjbc.iirtebirettion, eine-3 RreiSgetidjtä unb Sejirtegerichts (241, 70 qkm, 41239 beutfebe ©.), itorbmeftlid) Pon SBien, an ber Sonau, mit R(ofter= neuburg bureh eine fliegenbe SSrüde oerbunben, unb an ber Sinie 2Bien = 3:etfcben ber Cftcrr. 9torbmeft= bahn, Sampferftation, hat (1890) 7271 @., in ©ar= nifon 3 Bataillone bes Gifenhabm unb Jetegraphen= regimentS, $oft, Seiegraph, got. fpfarrfirebe (1212), 3mangsarbeitsanftalt; Hoßenfabrif, 2Batte = unb Rattonnagenf abrifation , ©driffSroerjt ber Sonau= 5)ampf fchiffahrt-jgefellfcbaft unb mar als ©tapelplaß färben 'äaly- unb ©etreibebanbel pon alter» her he- fceutenb. — R., im 12. Sobtb. als ein piel befud)ter OTattt, mürbe 1298 Pon Hlhrerht I. jur Stabt er= hoben unb im JInfang bes 15. 3abrb. mit Siauern umgeben, 1450 ,mr geftung eingerichtet. Sornfäulc, f. SStonb (bes ©etreibcä). Jtornflicijc (Chlorops taeuiopus Mg.), eine 3—4 mm länge, gelbe, fd)lDatjgejeid)nete §alm= fliege, beten SatOen im öalme bor ©etreibearten, befonters bes SBeijenS, gftifdjen ber üihve unb bem oberften Rnotenmunb leben, bie \ac\. ©id)t ober bas $obagta bes äßeijenä etjeugenb. SDie befallenen Oberen fejjen mir wenige unb bürftige Homer an unb bleiben meift in ben ©djeiben fteden. 211s ©egenmittel mirb jeitige lluäfaat auf febr forg= faltig hefteilten gelbern empfohlen. Sotnfufclöl, f. o'ufcl. ftorngcicftc, in Gnglanb bie ßoHgefele, bureb mcldje bie Einfuhr pon'frembem äßeisen etfdjtoeri mürbe (f. ?lnti:£orn=2aro=Ceague unb ©etteibejöde). fiorittnfcr, f. Rotntuutm. Äornfcller, f. Silo. Stornmotte, f. Rotnwutnt. Rorntabc, SJJflangenatt, \. Agrostemma. Sorntetntgung^mafcrjinen, fooiet rcie ®e= trcibereinigungsmafdiincn (f. b.). Siornreutcr, f. Rommurm. Sornf^etrfier, f. Silo. Sornftaupe, f. Kriebeltrantheit. ftorntnnl, Srübetgemeine im Ohcramt 2eon= herg bes mürttemb. 9!edartveijeä , an ber Sinie 5tuttgatt=Ealm ber 3L»ürttemb. Staatsbahnen, bat (1890) 13006., ein Rnabeninftitut (2atein= unb 'Jhwl- fdiule), jrcei Sbcfaterinftitute (höhere 3Räbdjen= mit $rauenarbeitsfduile), jtoei Settungshäufer für Det= mahrlofte Rinber, eine ©emeinbefcbule unb ein .ttinberpflege= unb SBitmenhaus. — SgL Jtapff, Sie mürttemb/SSrübergemeinen R. unb äBilhelmsborf (Kornthal 1839). * [turnen (f. b.). Körnung, in ber ^ägerfprache fooiel mie 2ln= KoriittifliK ober ©etreibemage. Qür bie ^reisabfebähung bes ©etreibes ift e» Pon großer 9I5id)tigteit, beffen 3Solumengeroicb.t ju tennen, nach roelchem bie C.ualität angenähert ju beurteilen ift. Sie Söeftimmung beSfelhen ift bafeer auch Pon Öe= beutung geblieben, nachbem Picle Sänber an ©teile bes ^Raummaßes ba.% Sßolumengemidjt als Diorin bes ©etreibepreifes unb ©ctreibehanbels ange= uommen haben ; bei Sieferungsoerträgen mirb baher ein gemil)es Surchfchnittsgeroicht ber iRaumeinheit Dereinhart. 2ln ben preufe. Sörfen gilt nur foldies ©etreibe als lieferungsfähig, bas ein sHtinimalge= midjt befißt: für SSeijen oou 75, für Joggen 72, Öafer 45 kg pro 1 hl. ^ßapen fanb , baß bei Per= meprter geud)tigfeit bas ©etreibe bem Saume nach in meit grbßerm SBerhältnig junimmt als bem @e= mid)t nach, baß mithin ber ^reisunterjdiieb jroi= [eben einer feuchten unb einer trodnen gtudjt, menn nach bem ©emicht oertauft mirb, fiel geringer fein barf als bei bem Sßertauf nadi bem sjcaß. Sutd) bas ©emid)t bes ©etreibes ift beffen 9iahrungs= mert annäberung§meife beftimmhar. öerabgebrüctt mirb bas Solumengeroicht burch einen \)Di)tn SBaf' fetgebalt, burd) Rleinbeit ber Körner unb flache längliche ©eftalt berfelben, erhöht mirb es burch Srocfenbeit, ©rofjtörnigtcit, burdj runblidie 5crm unb hornige 23efchaffenbeit ber Römer. Sa man es burdi geroiffe Runftgriffe in feiner ©emalt bat, ben Inhalt eines Eleinen "^rohemaßes (). 23. eines Siters) jehmerer ober leichter barjuftellen, je nach= bem man bas ©etreibe aus größerer ober geringe^ Strtitel, bie man unter S cermiiit, fmb unter 6 aufjujudjen. 640 Äontroetbel — Sorotte rer.vebe, fturjweife obet alhinihlicfa inboJ lUiatV Sjefäfc fdmttet, fo bleibt bie Seftimnuing bei tela= hoen ©ewicbts auf biefem SBßege innerhalb getoiffet E>ren;en immer etwas Ungenaues. SOtan bat taher betontere SBagen fouftruiert, butdj beten 3lntoen= bung ber erwähnte übelftanb Dermieben wirb. 33e= fonber» ptattiicb ift eine in neuefter 3«t fon Stoppet in Seipgig gebaute ß. SDiefelbe entfpridn ben Scricbriften bet faiferl. Seutfdjen 3iormal= aidntugstcmmnücn; bie betreffende i>prrid,tung fiebert titr bas Einfallen bet ©etreibeprobe bie §jaü= bebe unb bemirtt bie Stöatenjimg bei- ui toägenben ©etreibcpolumcns mittels emei bünnen Schiebers. 3n feambutg unb anbetn beutfdjen blähen roat bi§ auf bie neuefte 3e'' bie alte öotlänbifdpe Sßtobe üblich, welche angab, toie uiele alte nieberlänb. Jroopfunb ein alter Slmfterbamet »ja! (Satf) ©e= treibe wog; SBeijen »on 1305Bfb. mar bemnadj ein foldjet, fort lueldjem biefet 8a! 130 5to»pfunt wog, u. f. to. ÜMefe .\>ollänbifd?e Sßtobe gilt Wegen ber Mleinbeit bet bei ibrer Surd,iührung*angeroen; beten 3Jte|gefäfje als unjuuetläffig. Sornhicibcl ( Calandra oryzae L.), R ei s f o r n = wurm, aud1 ©lanbet toie ber nabe »erwanbte itorn- trurm 11. b.) genannt, don fdjtoatjet garbe mttrier rötlichen gleichen, je eins auf jeber Schulter unb ein jtoeüei binter ber SDKtte jeber glügelbedte. Ser S. ift au§ bem £rient ober 3iorbafrita emgefdjleppt unb gleicbt äußerlich unb in feiner fiebenStoeife bem .Horn= fourm febr. fiorntueibe (Circus cyaneus L., f. Jafet: gal= f en, gig. 3), ein 46 cm langer 9taub»oget au» ber ©attung ber SBctben (f. b.). Sa§ alte JDtänncben ift oben bellafcbgrau, im ©enici bräunlich mit weißen Streifen, unten "weiß, bas" alte JBeibcben oben bräun= lieb, unten roftgelb mit braunen Scbaftftreifen. S ie $. bewohnt Europa unb ÜKittelafien unb ift btesfeit ber Sllpen ein 3BanbetOogeL Cbwobl bie ß. audj 2)täufe frißt, ift fie im ganzen boeb al» ein fd)äb= lid)er i'egcl anziehen, ta fie aud) iRebbübner unb junge öafen fängt SornttJudicr, bas auflaufen unb 2luffpeicbern be§ ©etreibes- jtt bem 3wede, bei bereits »orban= bener Snappbeit biefe» nottoenbigen 9eabrungs= mittel» ben *j>reis besjelben noeb toeitet tunftlicb ;u fteigern. Solange bie SßerfebrSmittel ungenügent unb bie 3ufubr Bon ©etteibe bureb SBinnenjölle unb anbere öinberniffe erfebmert war, lonnte auf fetefce 2(rt ber 6goi§mu§ einzelner Spefulanten örtlicbe Jeurungen unb ÜRotftänbe in »erwerflidier SEBeife »erfebärfen. Sei ber beutigen großartigen Entwidlung bei TfAltPcrfebrs; in (Betreibe tann in ber ßultuttoelt »on ß. nidu" mehr bie iHcbe fein, unb bie früber für nötig gehaltenen gefeglidjen &d)uj= maßregeln bagegen finb binfällig geworben. (S. ©etreibebanbei.) ftonnuunit, bie oolf«tümlid)e 23ejeicbnung für sroei gan? oerfebiebene, bem ©etteibe auf ben ßotn> böben febr fcbäblicbe ^nfeftenlarrjen, rrelebe at» febmarser unb roeißer it. unterfdueben werben. Ter [ebroarje ober braune ß. ift bie Sarue eines ;Küf= feltäfer§, be§ febroarjen ßornfäfer§,©etreibe = rüßters, fiornreuterS, ©lanbers (Sitophilus [Cnrculio] granarius Schh. ober Calandra granaria Clairv., f. oorftebenbc Jigur), eines Stäjcr» oon faum 4 mm Sänge, rot= braun bis fd)toatg, mit bellern Jüblern unb Seinen; ärtitcl, bit man unter S Dermi bie g'übler fmb gebroeben, ber Diütiel ift lang, an fei= nem ©tunbc unter ben Äugen liegt eine runblicbe Jüblergrube. las 2Beibdjen legt bie Eier eingebt an bie ©ctreibetörner, weldie c*3 oorber anbobrt unb in toeldje ftd) bie ausfriedn-nbe 8aroe i.Horntrurm) einfrißt; fie »erpuppt ftcb in bem bis auf bie äußere .■öülle au«gefrenenen «orne unb liefert nacb 5— 6 SJocben ben .Hafer. 3113 ©egenmittel gilt bäupgeä Uniftecben bei ßotnl ; aueb SBefptengen mit fdjatfet Seifenfteberlauge unb batauf folg'enbe» abfegen ber ;Hdumlid'teit »ertilgt ben ß. 311s .uioerUn'fiae Sllittel geigen ftd) aber nur ein »oüftänbiges 3Wü= men ber Sbben unb Seftreidien ber SBänbe unb Außbbbcn mit frifcbgelofcbtem .Half, um bie in beit iRitien überminternben ftäfereben ju töten, ober eine Sebanblung ber ergriffenen Vorräte mit Sd)»efel= foblenftoffen, beren Sänften bie 2ar»en erliegen. Sine große Slniabl ber .Hafer läßt ftcb »ertilgen bureb Umgeben ber ©etreibebaufen mit Scbaffelien, Seppicbftüden u. f. m., unter toelcben ftcb bie ßäfer in falten fRfidjten fammeln unb bann »erniebtet werben fönnen. Eine anbere 2lrt berfetben Jtäfer= gattung ift ber Hornmeibet (f. b.). 5)er toeiße ß. ift bieSRaupe ber Äorn= ober@etteibemotte (Tinea granella L.) , meldie 6,5 mm lang ift. S)et ßopj bei 8dmietterlings ift gelblicb, bie 35orber= flügei finb grau, braun unb fdjtoätjjlid) marmoriert unb hinten aujgeriebtet, bie öinterflügel bräunlicb. Xas Sßjeibcbcn legt feine Eier an bie ©etreibeförner, bie auSgctrodiene Staupe fpinnt mehrere ©etreibe= ferner jufanttnen, frißt fie aus unb überwintert auf bem ©ebälf ber Jiornböben in einem ©efpinft trug abgenagten .^olifpändien, »erpuppt ftcb im 2)lärj ober Slptil unb fliegt bann naeb »ier JBodien aus. 2iefer it. wirb am beften bureb 4*arf_ofenmärme ge- tötet. Sieuerbing» 3eit.1t fidi aud) in cübbeutjdHanb bie in Jranfreicb beimifebe fran;öfifcbe ©e = treibemottc (Tinea cerealella Olivier), beren ;Uaupe jebod) bie fiörner nid?t ;ufammenfpinnt. — Sgl. E. 2. 2afcbenberg, fpraftifdje Snfertentunbe («rem. 1879—80). Sornsange, f. Bincette. 5luru ',iJUe, f. ©etreibejölle. Horoluuuffije ^jclppafdijt) (tun.), fooiel wie Sielopafcbjp (f. b.). [(»8b. 3, S. 161b). ftorolle (lat. corolla), Slumenfrone, f. S8lüte ttorontanbel, engl. Coromandel-Coast; inb. Sfdjota= ober Sfd)ola = a)tanbalam (b. i. Sanb ber Sfdiola, f. ßatnataf), ber öftl. fiüftenfttid) ber 3Sorberinbifd)en ßalbinfel jmifcbeu Aap .Halimart (engl. Calimere-Point) unb ber ältünbung bes ßifhta, ber aber aud) auf bie norböftl. Jortfcgung ausacöebnt wirb. Hör oiuanbelhol-,, Ealamanberbolt, baS Ö0I3 »on DiospjTOS hirsuta L. i(iet)lonj, ba» »011 Srecbslern unb Muufttifdjlern nod) »ereinjelt »er= arbeitet wirb. fioröiie, aÜgtiecb. Stabt in iiJejfenien, 369 ». libr., bei bet Sßiebetberftellung llietieniens bureb Epatniuonbas, auf ben Ruinen beä alten üpeia an bet C ftfüfte ber .fSalbiniel ilcctienien gegrünbet. 3n ben Stütmen bei JJiutelalters »erlegten bie ßoto= nier ihren ciK 5 Stunben toeitet füblid) auf ein SSotgebitge am Eingang beÄ TOefjenifdjen ©olfS, wo im "Jlltevtum bie 6tabt Slfme gelegen hatte. SiefeS neue .H 0 r 0 n i ober .H 0 r 0 n würbe eine ftatle Aeftung, wehte bie Sdndfale bes nahen ilietbone (»JJobonj teilte, öeute ift bie geftung »erfallen; bie Stabt hat (1889) 2267, als ©emeinbe 7321 E., Bt, (tnb unter 6 aufjuiu^en. ^oronea — Körperkbeclintg ber Siere 1541 Clben= unb Sorint^enbou. 1886 würbe fie burd) ein ßrbbeben faft gänälid) jerftört. — Stuf ber Stelle beä alten .u. liegt ber Dtt Sßetalibion in üppig fruchtbarer üanbfd)aft. «Hnuitcit (gtdj. ftoröneia), Statt im wcftl. SBöotien, füböftlicb Don Ebätonea unb wefttid) Dom See stopaiä, mar im Slttettum bebeutenb burd) baä allgemeine böot. S3unbe§feft, metebeg in ber Diäbe bei bem Tempel ber Sltbene 3jtonla gefeiert mürbe, nnb namhaft guetft bureb bie Siieberlage , bie fcter bic Sithcucr unter SolmibeS burd) ben böot. Slbet 447 D. Gbr. erlitten, bann burd) ben Sieg, ben bie Spartaner hier unter 2lnfübrung bes SlgeftlauS unb icnopbon gegen bie Sbebaner, Sltbenet unb ätgioet 394 p. > be= ftimmten, im Sfntereffe berSßfetbe* unb 3Unbiueb= jud)t aufgeftellten SBotauSfe&ungen genügt. Sie ßntfdjeibung hierüber ift beftimmten Stövfommif- fionen übertragen. Sa in ber ©emerbeotbnung feine befdjränfenben SSorfcbriften über ba§ Acib bieten ber 23enutuing männlicher „Sudittieve entbab ten finb, nahm mau Dielfacb an, baf> ben fi. jetst bie rechtliche SBafiS fehle, eine Stuffaffung, wclcbe Dom SReid)ätanjIer im % 1872 alä unjutreffenb erflärt würbe. immerhin ift biefe (Jntfcbeibung red)tlid) nid)t Oölug jWeifeHoä. 3n 2oreuf;eit beftebt feine allgemeine STörorbuung, fonbern befonbeve "l>olijci= oerorbnungen für bie einzelnen SanbeiBteile ; Saliern bat für öengfte ba§ ©efefe Dom 26. 2Jlärj 1881, für Stiere ba§ com 5. Slpril 1888; Württemberg bie 23efd)älorbuung Dom 25. Sej. 1875, unb ba§ ©efets über Aarrenbaitung Dom 16. ^uni 1882; in Sacbfen Bcrbäl't eS fid) Wie in Sßreujien. Saä übrige ©efefceä= material giebt Sammann in Stengels «SÖörterbud) beS 2>evioaltuugSred)tg» unter «23efd)älwefen». — Sßgl. ßanbwörterbud) ber Staatäwiffcnfdjaftcn, S3b.4 (3ena 1892). Stototofa, Dcegerteidj im Sßeftfuban in 9Totb= Weftaftifa, am Sinne, im 2B. Don Slbamaua unb im S. Don Sofoto; Don gulbe bel)errfcl)t unb bem Sultan üon Sßurno (f. Sofoto) tributpflidjtig. Sie SSewobner beifjen Sjufu. jpauptftabt ift SBufati. StöröS (fpr. -röfd)), bei ben Sitten Chrysius, Ahif; in Ungarn, entftebt au§ brei CueUflüffen. Sie S d) n e t fc (ungar. Sebes) St entfpringt füböftlid) Don 33anffB=öunpab an ber Sübfeite be§ SScrgeS SumbraWa. Sie ©ebwarje (Fekete) fi. bat ihren llrfprung am weftt. 2lbfall bei Sibargebirge? unb Bereinigt fieb bei $iU§ mit ber SSeifj en (Felier) fi., bie aiii bem füböftl. glügelbeä ® ibargcbirgeo fommt. Sei Mörög = Iarefa fliefst noeb bic 'Sd)nelle fi. §u. 9cad) 3tufnal)me bes SSerettbö münbet bie ß. linfs unweit Efongrdb in bie Jbeifj. Sie glufjtänge ber Scbnelleu fi. beträgt 287, ber ©djWargen St. 257, ber 2Beijjen S. 303, ber oereinigten k. 267 km. Sie $. wirb nur im Unterlaufe mit gtöfieu unb Sdjiffeu befaliren. Sie Ufer finb ' meift fumpfig. Sie Regulierung würbe 1820 in Singriff genommen, aber nid)t Dollenbet. Äör»ö(fpr.-röfdj),9(agi) = unbSig = (b.i. ©rofj = unb S4tetn = ), Drtfcpaften im ungar. fiomitat s^eft= avodfjauä' fionCcriiitioiig^Scjiton. 11. Slufl. X. $i(i§=Solt=Sl(cinlumanicn: 9(ago = .Hbrö'?, Stabt mit georbuetem SKagiftrat, au ber Sinie Subapeft= Sjegebin^SBercioroDa ber Ungar. 2taatc-babnen, hat (1890) 24584 meift magpar. reform. (5\, barunter 6371 fiatbolifeu unb 758 3§raeliten, in ©avnifon eine @S|abron be« 13. 3a^gier= unb Humanen^ SufarenregimentS , ein SBeäircsgertcbt, ein reform. £ bcrgmnuafium mit anfelntlid)er Sibtiotbel, Vebvev präparanbie, bebeutenbeä ctabtavdiiD, ein Staate bengftenbepot ; Sampfmübleu, !Dhiftergarten,SBein=, Slderbau, sDtetouenjud)t unb iUebjiubt (Sdiafe unb ^ferbe). — Äi§ = Äbrög, föro| = ©emeinbe unb öauptort be» 6tublbe§irf§ ß. (45447 6.), an ben Linien 33ubapeft-Semliu unb St'.=S?alocfa (31 km) ber Ungar. StaatSbalmen, bat (1890) 7878 meift magnar. eoang. ©., 35ejirfägerid)t, Sßoft, SEelegrapb; 2Bein=, Slderbau, Siebjud)t. K. ift ber ©eburtsort be« ungar. Siebter^ 2Ueranber $etöfi, beffeu 33üfte auf bem s3auptplats ftetjt. [Kroatien. jtöröä (fpr. -röfd)), ungar. 9iame Don fireuh in Jtoroc^fo, Crt in Tiubien, am linfen Ufer be§ Sflil, unter 22° 40' nörbl. Sr. , Don öänblern unb SBebuinen bewobnt. $ier beginnt bie 400 km lauge Siarawanenftrafie, Welche burd) bie 9Jubifd)e SBüfte über S9ir=3Jlurat nad) 2tbu=Sammeb fülirt unb bie grofcc Krümmung be§ 'g-lnffcö abfdjncibet. Slorotojäf. 1) förciS im weftl. Seil be§ ruff. ©ouDcrnementä SBoroncfd), Dom Son burd}fd)nit= ten, linio beäfelben eben, redjts bügelig, meift Sdiwarjerbe, bat 3719,3 qkm, 174229 Q. (@rof5= unb Sfleinruffcn), Slderbau, i*iel); unb S5ienen= judjt. — 2) Ärci^ftabt im .Vircis S!v rcdit-J am Son, bat (1892) 1236 U\, <ßoft, Sclcgrapl), 4 .Hirdien, 1 Silofter, £lmüf)len unb Ziegeleien. Storötfdja. l) ftrciä im füböftl. Seil bei ruff. ©ouoernementg ÄurSf, bat 3033,5 qkm, 171603 Q. (ein Viertel Hleinrufjcn) ; Slc!er=, Dbft=, ©artenbau, SBienen = unb SSicbnutt. — 2) Srci§ftabt im trei» ^., an ber jum 9iörblicbcu Sonej gebenben So= rotfdja, bat (1892) 8600 ©., sßoft, Selcgrapb, 4 fiir= d)en, 1 ©pmnafium; Cbftbau (befonbers fitrfd)en), Sjaubcl mit ©etreibe, 5ßieb unb Salj au§ ber Strim. $iör})cebcbetfuna ber S:ictc. Siefi.b.S. fanu fidi, fo mannigfaltig fic aud) qualitatiD unb quan= titatio erfd)eint, nur auf »Wei Sitten bilben. ^n bem einen gaQe fdiciben bei mcbrjclligen Siereu alle, oft fteUenweife in ©rufen öerwanbetten 3edeu ber Dbevl)aut ober ein Seil berfelben, Wie bei ben .yipbroibpolppen (3. S3. bei Sertularia exserta, Safel : Slörperbcbedung ber Sierc I, gig. 1), ober bei einhelligen (3. 23. ^nfuforien, Aoraminiferenu. f.W.) bie gan3e Äörperoberfläd)e ein Sefret ab, bas> 311 einer melir ober weniger feften 9Jlembrau, fog. Stutifularbübung, erbärtet. Siefe SUlembran fann bornig, jum Seil d)itinöS (f. ©bitin) fein (öülle Dieler Sufiiforien, ©ebäufe mand)er Aovamiuiferen, SBebedüng Dieler SBrtjojoen [3. 53. Lepralia bituber- culata, gig. 36], ber ?lnufüf,er [3. 23. Waldheimia australis, gig. 37] unb anbetet Söürmet unb ©lieber^ ticre u. f. W.), fid) burd) aufgenommene fiallfatje (Schale ber ßallforaminifeten, ber Straftenticre), bi§= loeilcu burd) Arembförper(Sd)ale ber Sanbforamini= feren) Derftärteu; fteUenweife tann biefe Slufnatmte Don Salffalunjid) (ogl. ben ftarf Dergröperten Ouer= fd)uitt burd) Sd)ale a unb SDtantel b ber Sd)Wa= ucnmufdicl, gig. 33; dttlätung Don gig. 32, 34 u. 35 f. SBeidjtiere) fo fehr fteigeru, bafe bie hor-- uige, i)icr (Sombiolin genannte ©runbfubftanj faft pollftänbig Derbrangt wirb. Sie 23orften unb 23a= 41 642 itürperfartunt — &örpert>erle£ung [een bei Sorftenwürmer i jyig. 5 — li», f. SfBürmer), bie fßariOen ber Seefterne (f. b. unb jyig. 2), bie $ebi= ceQatien unb Stapel bet Seeigel (f. b. nur Sia.3 u. li gehören gleidjfafls tu ben R.b. i. Tic Ober ftädje biefer Rutifularbubungen, ttc bei ©lieber Heren u. f. w. gelegentlich erneuert unb abgeworfen werben tonnen (f. Häutung), jeigt häufig iehr iier= lictte Stülp euren, aueb 'Boren unb teudjtenbe Aar ben, (nie bie Sdjuppen bei Schmetterlinge (§ig. 22 —31, f. Sdjuppen), bie öaore ber [Raupen (f. b. unb gicj.lS— 21), Sorften ber SDtilben (f. b. unb gig. 17). Sie anbere Stri berRörperbebechmg bitbet fieb aus .Seilen cor Dberbaul felbft, ;u benen ncci1 Elemente Ber Seberb.aut hiuuitcmmen tonnen; felche ;clliae Rörperbebedungen finb, abgegeben oon bor gamen Spibermi3,öaare (f. b.), Sdmppen i j. b.) oon Vintcn Jafcl: Rörperbebedung ber äierell, §tg. 1 — 11), oon Schlangen als Sdjcitelplatten i .Via. 12 —15,i. Schlangen), i'aiuer (f. Sdjuppen, hierher gig. 16—17 öon ber Sumpffd)ilbfröte) unb gebem. ÖDn Vebern if. b.i bor Sögel [teilt gig. 19 u. 20 bie Verteilung ber Vluren (bie punttierten) unb [Raine (bie Weifjen Stellen) eine! >>ahnce bar. Tic Verteilung ber Ronturfebern (oom Seibenfdjwanj) ;eiat jyig. IS. Sine fdmppenförmige jyeber aus bem Vlügel bei fßinguins in in gig. 25 abgebilbet, June in Via. l'3 oon ber Cbreule, in gig. 24 reu ber SBilbente; eine Vabeufebcr oon ber ©aue nbipad1 oergröfsert in $ig. 21, ihr ftärfer oergröfiertes Snbe in Aia. 22. jyeberäfte unb ;ioar Don einer .Holibri feber werben in jyig. 26 öon eben unb in Via. 27 im icitlichen C.ucrichuitt baraefteüt; Strahlen (ftarl oergröfsert) in gig. 28 (ein oorberer) unb gig. 29 (ein Hinterer). Via. l . 2 u. 3 neuen bie Serteilungen oon Seitenlinien (f. b.i ber Viiobe bar. 'i;cn ben paaren (f. b.) cor Säugetiere (oerfdjie= bene Vcrmen berfelben Via. 30 — 37 unb mar gig. 30 einer Jlebermaue, Via. 31 eine§ Vuchfe-3, gig. 32 eine§ öafen, gig. 33 Sdjafwolle, gig. 34 oom ÜRofdjustier, gig. 35 Säng^:, gjg. 315 Querfdmitt unb Via. 37 Oberfläche be§ 2Jcenfd)eiü)aars, alle Viguren lOOmal Oergröfsert) fei nur ermähnt, bafi and) fie bei einem unb bcmfelbeu Tiere atsSBolb unb ©rantjaare, '.Wähne, Sdjwanjquafte u. i. rr. febr oerfdjieben entwidelt fein tonnen; als Spür ober ichnurbaare treten fie mit einem eft anfehjv lieben 1;. SB. [Robben) üReroenapparat in SSerbüv bung. Sine Eotoffale Sntwidlung ber ßaare finb bie Stacheln bee Stadjelfdjwehtä if. ben fdjwadj oet grdfjerten C.uericbuitt burd) einen Stad)el, Vig. 38), 3gel§, älmeifenigefe unb einiger anbern; auch ba§ 5orn beS 9fla§t;orns (f. Stüa eine-;- C.uericbnitte oergröfsert, $ig.39) beitebt, gleidjfam ein normaler SBeidtfetjopf, au§ oerfcbmoljenen öaaren. 2tueb Mrallen, Sftägel, .Ulanen, öufe 1 ;. kiV ber Suf ober Öornfdjul) bei- i^ferbec, Vig.-lOi finb (rpibermoibal= gebilbe unb geboren v.ir R. b. 2. Sörpcrfnrbcn, f. ;HeiUifatioiH-favben. Sörpcrlidjcr r^nbolt, f. SSolumen. [ftrafe. ftiupevlirfic «trafen, i. Strafe unb ^vuael Sörpcrmaftc, bie ber äuSmeffung ber förper= lieben 9taumgrö|en ;u ©runbe (iegenben (Einheiten; fie verfallen in eigentliche .Uubitmaf.e, meUbe bie SBürfel (Subitfufje, Rubirmeter u. f. lo.) ber ©runb= längenmafse ober oon Teilen berfelben finb, unb in 5oblmaf?e if. b.), ju benen bie JlüffigleitSmafje (f. b.i heberen. Jlöröcrmcifungcn, f. 3Menfc^. Störpcrfdjaft, i. Rorporation. Kltilel, bie man unter S cev Jlörperocrlettung, bie toiberrecbtlicb,e 35er= [efeung ber ferperliebeu Uuoeriebrtbeit eine-:- anbern •Jlienfeben. Ta-> Teuti\be ;Heieb-jftrafaeiei;budi be- banbelt bie R. im 17. SEbfimitte beä 2. leilä (§§. ii>3 233). ~Jll-> [d)toerften .vall bejeid)net e-:- biederbeü nibniiiii bef i eeec- bei i-erleiueu unb bebrebt ibnmit .-Uidnbau-M'trare be;. ©efängniSftrafe nidjt unter brei Vabreu. ßat bie R. nir golge, bau ber Serlefete ein loiditigee ©lieb beSRörperä, baä Beboermögen auf einem ober beiben Slugen, ba§ (>>ebcr, bieSpradje ober bie •Jeugungäfät^igteit oerliert, ober in erbeb= lid\'v SBetfe bauernb entftellt mirb, ober in Sied): tum, Säljmung ober ©eifteätranf^eit oerfäHt, fo feil auf ,Sudubau-; bi-:- -,u fünf fahren ober ©efängniS niajf unter einem Vabre unb, mar eine ber oor= bejeicb,neten golgen beabfid)tigt unb eingetreten, auf 3udnbau-j oon irret bie ui ^ebn Jahren erfannt werben. V" betreff ber Jctuiiii ober fd)loeren «. bei :iiaufbäubeln ober Schlägereien beftimmt baä :Heicb^ ftraf gef efebudj : 3ft burcq eine Schlägerei ober burd) einen oon mebrern gemachten älngrijf ber Job eine-:- i'ienfeben ober eine [dproere R. oerurfacbj toorben, fo ift jeber, welcher fieb an ber Schlägerei ober bem Angriffe beteiligt bat, fdjon Wegen biefer SBetrilfc gung mit ©efängnii bie su brei Jahren ui beftrafen, falls er niebj ebne fein 3?erfd)ulben ^meingejogen toorben ift. Vft eine ber oerbejeiebueteii VeUien mehrern Verlegungen uiuifehreiben, welche bieielbe iiiebt einjeln, fonbernnurbureb, ihr ,-Un'ammentreffen oerurfaebt haben, fo ift jeber, welchem eine biefer 3>erleRungeu jur Saft fällt, mit 3udnhaue bie ui fünf Aabreu ;u beftrafen. Sei bem SBorb,anbenfetn milbernber llmftänbe tann bie Strafe ber R. in allen biefen Valien, bie unter ber SBejeidmung fdnoere (§§. 224—227) nur aerdbrlubc (§. 223a) R. jufam= mengefafst Werben, erbeblid1 ermäßigt werben. Jhnen ftebt gegenüber bie einfache R., bie mit ©efängmS bie ui brei Jahren ober mit ©elbftrafe bie ;u 1000 3ß.( unb Wenn fie gegen SSerwanbte auf= fteigenber Viuie begangen ift, mit ©efängnie niebt unter einem ÜDtonat, oorbehaltlieb milbernber Um= ftänbe, aeahnbet wirb. Sine befoubere harte ?lbn= bung ift für folehe gäUe oergefehen, in welchen iemanb einem anbern, um ihn an feiner ©efunbpeit ju fcb,äbigen, ©ift ober anbere Stoffe beibringt, welche bie ©ehmbbeit ui jerftören geeignet finb. Öier 1 oll 3udnhaue bie nt sehn Jahren eintreten, unb wenn burd) eine berartige ©anblung eine iebmere R. ober ber Job bee 3Serle§ten heibeieierührt Worben ift, auf _3uebthauö nidjt unter fünf be;. jehn Jahren ober auf [ebenälänglid)esl , ludnhaue ertannt werben. Sieben ber oorfäglid)en R.ift Diejenige ftrafbar, welche lebiglid) burd) Aahrldifiateit oerurfad)t worben ift (©elbftrafe bie ;u 900 SDt. ober ©efängniä bie ;u swei Jahrein. (5'ine CFrhöhuug ber Strafe auf brei 3abre ©efängnie tritt jebodj ein, wenn ber Jhdtcr ;u ber feinerfeite aus ben ätuaen aeieiuen älufmertfamEeitoermöge feinesSlmteS, S3erufi ober ©ewerbeä befonbere oerpflidjtet war. .vnnfidulicb. ber Strafverfolgung beftimmt baä ©efettbud), baf; leidjte Dorf abliebe, fowie alle burd) Vahrläffigfeit oerurfad)te R.( mit i'luenahmc ber unter Übertre= hing einer 2lmte=, kernte ober ©emerbepflidn be= gangenen, nur auf ülntrag bee T-erleiuen }ur Unter: iuduma unb Strafe gejogen werben 1 oll. 3inb enb= [idj teidjte R. mit ebensolchen, ober Seleibigungen mit leiebteu R., ober lebtere mit erftern auf ber Stelle erwibert worben, fo ift ber :Kicbtcr ermächtigt, für beibe Seile ober für einen berfelben eine ber 3lrt miBt, finb »iiti-r G aufjufudien. KÖRPERBEDECKUNG DER TIERE. I. Wirbellose Tiere: 1. GehäusebUdung von Sertulai-ia exserta. 2. Paxille von Astropecten. 3. Pedioellarie von Leiocidaris. 4. Querschnitt eines Seeigelstachels. 5—16. Borsten und Paleen von Chaethelminthen. 17. Milbenborste. 18— 21. Haare von Raupen. 22— 31. Schmetterlingsschuppen. 32. Schale von Venus gallina. 33. Schwanenmuschel; o Querschnitt durch die Schale, b Querschnitt durch den Mantel. 34. Längsschnitt durch die Schale von Nautilus. 35. Chromatophore von Loligo vulgaris. 36. Lepralia bituberculata. 37. Waldneimia australis. Brockhaus1 Konversations -Lexikon. 14. Aufl. KORPERBEDECKUNG DER TIERE. IL Wirbeltiere: 1—3. Seitenlinien von Fischen. 4 — 11. Fisehsehuppen. 12 — 15. Scheitelplattensysteme von Reptilien. 16. 17. Rücken- und Bauchschild der europäischen Sumpfschildkröte (Emys europaea). 18—29. Epidermisbildungen bei Vögeln. 30—40. Epidermisbildungen bei Säugetieren. Brockhaus' Konveraations- Lexikon. 14. Aufl. ftorpoim — Sotßä 043 ober bem SDla|e na* mitbere ober überhaupt feine Strafe eintreten ,ui (offen. 3n allen [fällen ber .Ü. foll ber Strofridjter er= mächtigt fein, auf SSerldngen be£ Seeleuten neben ber 3 träfe ben Jhätcr auch ;u einer an erjtern ju erlcgcnbcn Sßrioatbufje bi<3 ut 6000 9R. ju oerur .teilen. (6. SBufje.) ölt SBujüe nidn geforbert ober auf fotepe nicht erlannt, fo hat ber 3?erlefete nach neuem ©efefeen Slnfprud) auf Srfafe ber .öcüung»-- toften, ben entgangeneu unb, wenn bie lrrwerb->= fäbigfeit beS SBerlefeten oerminbert ober »ernidnet ift, ben fünftig entgeheuben Serbienft, unb ein angemeffencä , febon burch bie Sraris be-> ©e= meinen Siecht* eingeführte-} Schmer} enägelb. Sßreufj. 3111g. l'anbr. I, 6, SS- 111—129 enthält fehr betaillierte Serfcbriiten: Ta-} Sdmterjenägelb foll nur hei abfichtlicber ober grober fahrläifiacr S8er= Ictumg unb nur Serionen be§ gemeinen S8ürger= unb Sauernftanbc* gejab.lt werben. Sää)f. SBürgert, ©efefeb. §§. 1489, 1490, öftere. Sürgert. ©efefeb. 1325, Scpoeijer Cbligatiouenrecbt §§. 53, 54: Ter dichter tann auch, abgefehen öon bem Aalle erioek« fiepen Schaben-?, eine angemeffene ©eibfumme \u- fprechen. Ter Tetufche (5'ntnutrf $. 766 fennt baS ScpmerjenSgelb nicht, billigt aber eine :Hente, eoeut. tfapitalentfcbabigung auch ju, trenn burdj bie 3Scr= letmng eine Sermebrung berSBebürfniffe eingetreten ift unb wenn ein anberer bem Scrleiuen Unterhalt ju gewähren hat. über bie ,s>aftpflicbtgeiefte f. b. Scfoubern Seftimmungcn unterliegt ber ,vall, Wenn ein Beamter in äluäübung ober in Seran- laffung ber 2lu*übung feine? Jlmte* oorfätUicb eine $. begeht ober beliehen läftt (§. 340). Ot ift burch ©efefec unb Qnftruftioneu bem Scannen bie 9e= gehung einer ,U. unter llmftänben geftattet ober gar ;ur Pflicht gemacht, [i. Srecbt sufteht : bem Vebrhcrru gegen ben Vehrling, welcher nadj §. 127 ber ©ewerbeorbnung ber räterliehen 3uajt beS erftern unterworfen ift (mit üluönahmc ber Lehrlinge in i'lpothefen unb Öanbel3gefd)äften, §.155), bem Sehrer gegen ben Sdjület. Sie ©renjen ber Säjulpcgt finb öielfadj lanbeegefeglid) beftimmt; eine Scjtrafung Wegen Borfäjjlicper ober fahrläffiger R. fann nur eintreten, wenn jene ©renjen oorfäRlicb ober fahrldffig über febritten finb. 1888 mürben oon beutfeben ©eridi= ten 76 437 Sßerfonen Wegen ,ü. verurteilt, barunter wegen gefährlicher (gualifijierter) 55 223. Tne Seftimmungen bes öftere. StrafgefefeeS oou 1852 (§§. 152—157, 411—421, 496) toeia)en in ben wefentlidien ©ruubfähen bon benen be* beutfdien SRecptS nicht ab; bodi werben bie i'iifibanblungeu ber Lehrer gegen ihre Schüler, ber i'ehrherren gegen ihre Lehrlinge u. f. w. nur als Übertretungen milbe geahnbet. " [(f. b.). Morpöua, ungar. 5Iame ber Stabt fiarpfen «Uupural (fr?, caporali, Benennung be§ nie brigften llnteroffijiergrabes in einzelnen öeeren; fiorp oral i di a f t , bie tleinfte Unterabteilung einer ßompagnie im innern Ttenft, an bereu Spifte ein Horporalfdnrftc-führer (Sergeant, Unteroffü jicr ober ©efreiter) fteht. llJehrere Sorporalfehaften werben juweilen ;u einer ^nfpeftion (f. b.) bereinigt. Sort>oralifc^c^©olb,f.©olb(3ib.8,6.l22ai. ftorporalfctjaft, Sor^oralfd&aft^fü^rcr, f. Sorporal. Korporation dat., .Herperfdiaft), im wcite= ften Sinne ein herein 511 gemeinfamer (5'rreidumg SIrtifel, bie man unter S Denn eme§ ober mehrerer bauember Qioedt, wenn nach bem heftehenbeu :Ke*t ber Sßerein alä fohter eigene, dou ben ^erfonen feiner SWitglieber unabhängige iliechte ( S prp or a tionär e ch t e ) hat. (©.^furiftifepe ^erfon.) '3ur Unterfdu-ibung 001t ben ©euoffeu= fd\ifteu (f. b.) feilte man .Ü. im engem Sinne nur biejenigen Vereine nennen, meUbe gemeinnüfeige, wiffenfcbaftlidu-, religiöfe, fittlidje, öffentliche, nidn Hofs iiurtidiaftliche ßweae »erfolgen, unb beren felbftäubige :)iecht?fäbigfeit gegenüber Pen [Redeten ber wecbielnben Slttglieber uicin eine blof) formale Sebeutung hat, nidn materiell unb nameutlidi nidn in oermogen-Mednlicher SBebeutung in bem ©enufe ber ilütglieber aufgeht (Wie hei einer 2lftiengefell fdjaft). iHian unterfdjeibet bffentlidie ,ü. (Staat, ©emeinbe) unb prioatreditlicbe 9t. (3. 93. ÜBoljl: tl'ätiiiteiteoereine mit forporatioen :Hediten). 3)ie öffentlichen .H. haben 8ßri»atred)te unb Vermögen. ftorp^ (frj. corps, fpr. fohr, ".Ubrperi, eine ©efamtbeit mehrerer burch gleiche ©efefee . Segeln, ©ebräudH', burdi Seruf ober fonftwie oerbunbener Sßerfonen; fo Cffiiiertorpj, bie ©efamtheit ber Cffiiiere einer älrmee ober eine-j Eruppenteilä. gerner oerfteht man unter H. entWeber eine be= beutenbere Eruppenabteilung, bie felbftänbtg oer= wenbet wirb, ober einen in ber 6eere§organi= fation heftimmten Jrappenforper aui allen SBaffen ( älrmeeforpg, f. b.). — Corps de bataille nannte man im 18. unb ;u Slnfaug be-> 19. oabrh. ba§ Öauptforp§, ba» jwifeten ben beiben Alügeln in ber Sdilacbtlinie einer fecMenben Strmee ftanb. 3)ie ft. ber Stubenten finb eine hefonbere ülrt ber SBerbinbungen, bie pa? au-? ben alten Sanb§- mannidiaften (f. b.) allmählich entwicfelt haben. S)a§ SfJrinctp ber .U. ift Pflege be-j überlieferten 6om= ment§ (f. b.i, Slufrednerhaltung be-> fpecififdien Stu= bentenrumi, (5'niehungber Dfitglieber ;u ebrenbafteu 1 honorigen 1 Surfdien unb SOtännern, unhebingte 5ati§fattion, oollftänbige i'lblebnung jeber polit. ober fonfeffionellen Jenben;. Ter Diame fi. fam um 1820 auf. Ta>j ältefte ,H., Dnolbia (3ln§bad)er) ju Erlangen, batiert fein ununterbrochene! Scfteheu r>on 1798; bie meiften übrigen f ernten ihren 3": fammenhang mit ben Sanbämannfdjaften au-> ber 3eit oon 1800 biö 1820 ebenfall-} nadjtoeifen. Tie .ft. waren früher gemeinfam mit ber Surfdjenfrb,aft (f. b.) »erboten. Später, namentlich oon 1840 an, erlangten fie Tulbung, oon ls4s au bebbvblid'e 4*e^ ftätigung. ©egenttärtig (1894) beftehen auf ben beutfdien Unioerfitäten 80, mit Sinfdjlufj ber fufpen= bierten gegen 200.«. — gn ber 5 ch w e i; haben früher 5$. eriftiert, finb jeboeb, mit bem bort herrfchenben ©eift nidn übereinftimmenb , eingegangen. 9leuer= bing§ haben fich bagegen an ben fdnoeiv Unioerft; täten fpeeififeh fchtoeijerifche H. gehilbet, bie, im feg. Slarburger S.O. ntfammengefdiloffen, mit ben beutfehen ft. in (einerlei SBerbinbung fteben. Tie .Ü. fügen fidi bem an ber befreffenben .v>edi= fcbule geltenben fiorpgcomment unb haben baneben ihre hefonbere .Honftitution. i5'in .U. verfällt in Mero->= hurfehen (C. B.) ober eigentliche Jlcitglieber be-? (engern) fi. unb iRenoncen (§üd)fe). Sie fforp§= burfd)en haben Sit! unb Stimme im SorpSfonüent (C.C.j, ber über alle Sorpiangelegenbeiten befcblieftt. 55er C. C. wählt für jebei Semefter 3 Chargierte if. (Iharge, ftubent.), ben Senior, Eonfenior unb Subfenior ober Sefretär, Welche bie Giefcbäjte be-J Ä. ',u führen haben. Tie fämtlidjen fi. einer Uni= berfität hüben ben Seniorenf onoent (S.C.), bie iBt, finb unter K aufätiiudjen. 41* 644 Movpc-arttUerie — ®ortafion gemeinsamen 2lngelcgcnbeiten werben cm bem Se= niorentonoent im eigentlichen Sinn, b. t). Don einem fionoent ber Uhargierteu aller .H. beitrat. Sin bon Sitjungen bei S. C. (innen jwar alle Mcrvs buif^en teilnehmen, inbeffen haben nurbie (ibar; gierten ober beren SteHoertreter Stimme. 3eit 1856 beftefet ein SBerbanb ber S. C. fämtliduu- beutfdjen (nidbt ber 5fterretd)ifd)en) UniDerfitätlforpl, ber in cor 3Bodr)e Dor SBfingften in ßöfen einen ßongtejs abhält mit Calw ber fl 6 f ener S. C. = "1* erbaut» (K.S.C.V.) genannt wirb. 3u biefem ßongrefl bele= giert jeter 8. C. einen Slbgeorbneten. Sr bittet tie bcerue rid)terlict)e unc gefeiiaebente Sfnftonj. SRadj längerer 'Jlituntdt, gemörmlid) nad) Pier Semeftern, pflegen bie ßorplburfcgen inaltin ;u werben, ebenfo auch, wenn fie eine anbere Uninerfü tat beuchen unc bei einem bortigen .H. aftip »erben wollen. Sie 3na!tioen haben tas :Kedn, tie gar= ben ihres ß. weiter tu tragen; wenn fie bei einem weiten .H. attir werben, tragen fie tie Sanier berß., benen fie angehört haben ober angehören, gleichzeitig (3weibänberleute). Einige bamii\te ß. fiut Sebenltorpl, beren unterfdjeibenbel SWerf= mal ben übrigen, fog. SBaffenforpl, gegenüber barin beftebt, baf> ihre ÜJUtgfteber nie bei einem an* bern ß. aftin werben bürfen. £>a! eigentliche 2e = bensprincip beftanb aber früher tarin, bafs tie rtn berUnvoeriität abgegangenen ÜRitglieber (Sllte .Verven ober "Bbilifteri in ftetem ^ufammentjang mit tem aflinen .H. blieben tmb biefem aecienüber ge= miffe SRedjte unb SBflidjten fwtten. Siefe! SBrincip iit aber feit einigen ^ahrichnten allen übrigen ß. eilten geworben. Jsm 3n= nnb äluslanb befteben zahlreiche ^Bereinigungen ber Sitten ßorplftubenten (Sitten äerren, AH. i ohne Unterfdjieb ber garbe. Seit 1888 beftebt au* ein SS erbanb alter ßotpl= ft üb enten, ber ficb tie Pflege ter ferpsftubenti= fd)en Jntereffen nir Aufgabe gemacht hat, 1894 über 3000 SJlitglieber zählt unb fein Gentralfomitee in •J.'iüiutcu hat. — SDie ^abl ber aitioen ßorplftuben; ton beträgt feit fahren tunbfcbnittlicb 1100, ber gnatrioen 900. Organ ber ß. fint tie in äJlündben jeitl884erfdieineiiten«3ltabemifcbenSKonotS^efte». Attcb an ben £ed)nifd)en &od)fd)ulen, ben g-orft-- unt Sergafabemien befteben ß. Sie ,H. ter 2 ti)- nifdjen §od)fd)ulen haben nad» bem SDlufter bei ßöfenerS. C. V. einen SB ein heim er S. C. ge= tiltet, welcher in SJBeinljeim au ter 33ergftraf»e feinen .Hengrejz abhält. 33gl. ®as finbunb Wellen tie St.? (Gott. 1869 j; 8irAner,SieÄ.berbeutfd)enöod)fa)ulen(2p3.1870). S)ie A?appen ter heftehenten ß. finb, auf einer Jafel («Jtorpswappentafel») Dereinigt, in ,\etta erfebienen. fTorpcrirtiUcric, tie jur aulfcpliefilidjen 33er= fügung bei ßorplcommanbeurl ftehente Artillerie ii. Armeeforrsi. Jforpäarjncircfertic, früher bieienige (Einrieb; tung in bem ©artüionla;arctt eines ftorplftabs= quartier!, lrclcbe ben Arzneibccarf fdmtlicber (3ar= niionlajarette bei SErtneeforp! zu tetfen hatte. ftorpSbcffcibunge'cunt, eine fflebörbe jur Skrroattung ber Jucfworrätc bes Slrmeelorpl unt jur iöefcbaffung ter Jiute mit SBä{cb.e für ben Kafernen; unb £a;,aret!bausbalt foroie für Vehr inftitute. 3'ür bic Gruppen übernimmt ba§ S. auf ber äugeberigen ßorpiwetlftatt aud) älnfertigun= gen, namentlich ren Scrnibjeug. C5'in M. gehört feit tem l.äpril L688 ;u jetem SlrmeeforpS cer preuf;. Slrmee unt befindet fnt, bom 3. (Spanbau) unt Strtifet, bie man unter S term 7. (Xüffeltorf) Strmeetorpä abaefchen, am 3iRe be§ ©eneraltommanbol. Sin ber Spt&e fteht ein in= altioer c tabäofpjier all 93orjtanb,bem jWet inaftioc ßauptteute, 2 £ber= unb mehrere Unterbeamte fo= wie feit bem 1. Slpril 1890 eine Sanbwerterabteitung bon 80 CtcmouüehanbaHTtern mit :> öanbWert§= meiftern unterteilt fint. 3m ßrieglfalle haben tie S. beltenb einzugreifen, iiornehmlidi für folebe %ox- mationen, beren (5'rfatUruvvcutoilc Seine eigenen Öanbwerterabteilungen haben, cie werben taher für ten ßrieflSbetrieb aufehnlid» öerjtärtt, fobafi tie Öanbwerterabteilung in jwei 33etrteblabteilungen unter je einem Hauptmann jerlegtmirb. Sföürttem= berg bat gleicjbfallä ein .H.; in Sadbfen beiteht eine dhiilidn- If'iiiridnuna , toeb Wirb hier nur tie £ud)= u. f. W.SeHeibung,bagegen lein ©djubjeug gefertigt. .«torpcürürteittroin, ter Srüctentrain eine;- Slrmeetorpl (f. b.) ber beutfdjen Armee, beftebt au>3 i'(5 $ontont)afetti mit je einem Ponton unt ;Wei SoctbaFett^ mit je jWei Sötten, aujjerbem aul einigen äöer!jeug= unb Sßadwagen. 2ie öalettl fint mit fed)l "i-ierten befpannt Sal SDtaterial einel ß. ergiebt eine ©rüdenlängc con 122 m. Sorpe*burfd), f. .Höre;-. ftorp^geift, f. Esprit. Jlorptfgencralar.jt, f. ©eneralarU. ^orpegertrin, bal Geriebt eince SlrmeetorpS, befteht aul tem temmantierenben ©enerat bes Slrmeeforpl all @erid)tlt)erm unb bem ßorplaubü teur unb hat 1) tie hebere ©eridjtsbarfeit über alle SJlititärperfonen in bem SSejirf ter betrejfenben ©eneralfommanboä, weld'e nid)t ter ©erid)tlbar= teit ter Tiiufionsgerichte (f. b.) unterworfen fint; 2) tie nietere ©eriebte-barteü über alle ju (einem TimfioiK'Ocrbant gehcrenten Uiiteroffinere, @e= meinen unt lifilitdrunterbeamteit im 33ejir! bei ©eneraltommanbo! , tie feinem [Regimentlgerid>t unterworfen fiut. 2en5t. tesöeerc- entfpridpt bal ©ericfjt ter älbmiralität ter Eaiferl.'.lJcarine, beffen @erid)tlt)err cer fcmmaitbierente Ebmiral ift. Sorpijintenbanrur, f. gntenbantur. ftorj)>lro^ar,5t, f. aWilitäroeterinärwefen. Sorpe*tctcgrapt)cnabtcilung, f. Ielegrapben= truppen. Sorpulcnj dat. ), biejenige Sefcbaffenheit bei ßörperl, bei welcher fein äufserer Umfang turdi S3ermer}rung ter $leifd)= unb gettmaffe über bal gemöimlidje SSerbältntl pnimmt iiberfdn-eitet tie «. bal SDlafj, fo wirb fie läftig unb cnblid) gefäbr= lidj. (c. Aettiudn.i Horraitoit dat., «Abfehleifung»), in ter neuem phufit. ©eograpt)ie nad) Don Oiid)tQofen ter i!cr= gang , burd) ten tie ddii ber SBranbunglweQe an berßüfte, Dom fliefjenben S55affer, ©letfdjereil ober ^L-iuc bewegten Aeftfcrper, alfo bauptfäd)lid) @e= rolle mit Sanb, ihre Unterlage Deränbern. Sine .Hüfte fauit, felbft wenn fie urfprünglid) oolllommen Steilfüfte War , bureb tie jerftBrenbe SBirtung ber SßeUen immer mehr eingeebnet werben. Tie ala- ciale ß. aufert fid» all Scbrammung, ©lättuncj, Jtunbung ter @(etfd)erunterla$e. Sa! burd) ue ge= bilbete metjlartig feine Setritulmaterial ift ter ßauptbeftanbteil cor ©runb> ober Sd)lammmoräne. |)afj tie ß. ter ©letfdjer Seen hüben fönne, nimmt neuerbingl tie •JJiebnabl ter jyorfcb.er an. Slud) tie Jtarc (f. t'.i fint pielleidn nidn-j als SBrobufte ter ß. Tac- fliefjenbe SBafjer ferratiert in Sd)lud)ten unb ßlammen tie SBanbungen feines fettes, taher bie oft fo überrafdjenbe ©lätte berfelben; fommt in? iBt, fint) unter ß auijuino^eii. ßorveaf — Äorreftur 645 Hiefjenbe ©affer bei fehr ftarfem ©efälle in SBirbel* Bewegung unb führt ei babei größere ober Heinere /yeittorvcr mit fid), l'o cutftehcn burd) R. tic ©trübet* lö*er, ©letfdiertbpfe, SRiefenteffel. Tic äolifdje R., b. b- bie SBirfung bei »ein SBuftenwinb bewegten ©anbei, läfet ff* in ©cbrammung unb ©tättung ber Seifen unb ber (ofen ©efteinimaffen in ton SEBfiften ber Grbe ebenfalls flar erfennen. Surdi fie efftären fid) jeM manche ßrfdjeinungen an ben 2Buftengef_teinen. [rufcenb. ftorrral (com tat. correus), auf 9Jtit{d)ulb bc ftorrealgläubigcr, f. Rortealobligahon. Ji o rr c n I btip o tl) l- I , eine .fnipotbet, bie für bie= felbe gorberung an mebrern ©ruubftücfen beftebt. ©er ©laubiger tann nad) feiner SÜ3aI)l aui allen ©runbftütfen ober aui einigen ober aui einem 33e= friebigung feiner ganjen gorberung fudjen. gür bai ©emeine 9ted)t wirb juweiten eine iHcpartitiou ber ßbSotbefenfaft bei SRealifierung ber vippotbet auf bie oerfd)iebenen ©runbftücfe nach SSetpältnü ibrei SBerti unter ^bredjnung oorge^enber ©»)öo= tiefen befürwortet, Öfmlidje SSerteitungioorfäjriften finb in tUeufeen burdj bai ©efey oom 12. SHärj 18G9 beseitigt, ebenfo in dauern burd) bai 3toangiooll: ftredungigefefc öom 23. gebr. 1879, beftebeu aber nod) in öeffen uns SBürttemberg. JTorrcnlebligation, bas jenige EReerfonen einem anbern gegenüber in einem ©e= fchdft, weld)e§ auf ihrer Seite ein 6anbeBgefd)äft ift, gemeiiifchaftlich eine Sßerpflidjtung eingegangen finb, fo finb fie al§ golibarfchulbner 311 betrachten, Sfttiicl, bie man unter S »ermifir, finb untft E a:ifjiifucf)en fofern fid) nid't au§ ber ühereintuiift mit bem ©Iäu= biger ba§ ©egenteil ergiebt. SaSfelbe beftimmt all= gemein, alfo auch wenn fein §anbel§gefd)äft üor= liegt, bai $reu|. i'llla. Sanbr. I, 5, §.421 unb ber Teutfdic Sntwurf §.37i 1. I er äluSbrud folibarifebe "in'rvfridituinien heieirhnet im engern Sinn ba» S>er= bältni'3, inweldjem mebrere auf benfelben ©egen= ftanb geridjtete t bligationen oevfclnebeucr Scbulbner (ber Solibarfduilbner ) jueinanber bergeftatt fteben, bajj bie Tilgung ber einen Obligation bie ber anbern jur 0olge hat; im Weitern 5inn umfafjt bie ©olibarobtigation biel 33erbältni§ unb ba§ ber J^1. ©otibarfdjulbner im engern Sinn finb 3. S9. bie mebrern Urheber einer unerlaubten öanb= lung, foweit fie auf Schabenerfah haften, bie »er= febiebeneu ^nboffanten, ber iRemittent, ber älu§= fteller unb ber 3lcceptant eine! SBedjfetS, oon beneu jeber Shtjelne »on bem Jiadiiuann auf Gablung bei 3BeÄfel§ belangt werben tann. SBenn fchon bie 3ah(una, bie .Hinterlegung unb bie .Hompenfation bei ber ©olibarobtigation im engern Sinn biejelben SBirtungen haben wie bei ber R., fo wirft ber ßr= laf; ber Sduilb in bem einen Sali anberi ati im anbern. Sie SlnfpradjiDeriäbning Wirb gegen alle Rorrealfctnilbner unterhrodieu, wenn einer bcrfelbeu öerflagt wirb, nidit aber bei ben Solibarfdjulbnem. sIBirb ba§ ©au3e »on einem Ronealfdjutbner ge= jalttt, fo bat berfetbe regelmäßig feinen iliearef. gegen bie übrigen Sdjulbnev auf anteilige Srftat= tuitg ; unb siebt ein Rorrealgläubiger bie ganje §or= berung ein, fo haben bie übrigen Rorrealgläubiger gegen ihn regelmäßig ben SRegrefs. S)a§ ift anberi bei ben Solibarobligatiouen. 2er 3wed ber ©efamt= forberung ift ber einer erleid)terten (5iivuebung ber Sdnitb, ber Qweä ber ©efamtfdjulb ber einer grö= fjern ©idjerbett bei ©Iäubigers. JJüvrcnlfcliulMii-v, f. JUirrealobligatiou. Korreferent dat.), WA* ober SJcebenreferent, f. SReferieren unb sBeridjt. [Serftöfeen. Äorrcft (tat.), regelred)t, frei »on geblern unb fiorrefttou (tat), Seridjtigung , Ssefferung, aud) an glufsläufen (f. gtu|bäu), ^üditigung; Hor = reftionär, 3üd)tling. ftox ref Hon^anftttlten, S e f f e rungi a n ft a t = ten, Slnftalten gur l'lujuabme unb Sefferung oon ilerbrechern unb beruntergelommenen Sßerionen. Sie finb entWeber voliseilidie 2trbeitc-häufer (f. b.) ober au§ örioater Sßobltbdtigfeit beroorgegangene Stnftatten für SJagabunben, Srunlenbolbe, Slirnen, entlaffene Sträflinge u. f. in. (f. 3tfnl), ober @r= 3iebungÄhäufer für jugenblidie Serbredjer unb ner= wabrtofte Rinber. (S. Swan^erjiebung.) Jtorrcrtion^6autcn,iiirJÖafferbau, f. gtufjbau. Sorrcftione*f)äufcr, foo.iet mie 35efferungian= ftalten, f. Rorrettionianftatten. Sorrcftton^jatjr nannte man bai 3. 1582 n. Ehr., in roeld)cm Sßa»ft ©regor XIII., als er ben nad) feinem Siamen benannten Ratenber einführte, bie swifeben bem 4. unb 15. Ott. liegenben Jage ausfallen liefe. (S. Ratenber, 6.40b.) Sorrctrüi (neutat.), jur 93efferung bienenb; ati Subftantio : SSejferungiö SBerbefferungimittet. Sorreftor dat.), f. Rorreltur; Sorrcftur (tat.), bie S3erid)tigung ber bei ber Öerftellung eines 2ahes, Stidjei, einer Vitbographie u. bgl. »on bem öerftelter gemaditen gebier, hepar bai betreff enbe ®ructwcrt oeroiclfältigt wirb, älud) 9iad)läfjigfeiten be§ Stutori 311 beseitigen, @inbeit= lichleit in ber 9tednfd)reibung , ber gnterpunftion, 646 Äorrefturfenbuttgen bet 3lbfür$ung hcrniftcUen, falfdje Sitate ju bericb-- tiflen ift bie Aufgabe be§ mit ber .ü. getrauten, ben man, falle- et btefe Slrbeit beruf§mdfjig ausführt, fiorreftot nennt. Slufjetbem bat berSotteftot bei ber Srudauc-fübrung Pen SBerfen feine 2(ujmerf= famfeit auf i>a-> richtige fortlaufen bet Seiten= zahlen unb bet .uolumncnüberf ebrif ten , ber Signa: tuten, ber Kapitel: mit. SBaragtapbenemteilung, bet 2lnmcrhmgcn, ber Zahlenreihen bei Katalogen unb oihnlidv* ;u ridjten. ferner mufe er alle be-- febäbigten obet uidit ju ber gewählten Sdjtifte gattung geböreuteu Jnpen begeidjnen, auf gteidt)= mäßige ober angemeffene Serteilung ber 3roifcben= räume bei ben einzelnen SBotten, Seilen unb 2lb= fätsen, überbauet auf alleä achten, toa§ baju gebort, um ein Srudtoert ;u einer brauchbaren, auf ben topogr. Siegeln berubenben älrbeit ;,u machen. 3)ie2lrt unbäBeife be§^eid)nen§ ber.Horrefturen wirb in nadiftebenbem SSetfpiele angeführt. Sktebnmg über bas fiotteltuttoefen giebt mehr ober Weniger jebes" tnpogr. Sebrbucb, aüäfübrlicbe 8ord§ «.vuufteüung tum Trudioerfen» (4. Stufl., £p3. 1883). äBalbOto lieferte eine «Anleitung ,nim ,'lcid1 neu Don fi.» (2.2lufl., i'p,?. 1878). S3ead)tengft»erteS, namentlich, in SBejug auf bie butd) .U. entftebeuben Soften, bringt Serttatni nüRanufttipt unb S.» ($atte 1875). ©efdiiditlicbes enthalten 3- 6- Seltner, «Cor- rectorum in typographiis eruditorum centuria o (Slltborf 1716) unb ®. 21. ßrapeletS «Etudes pra- tiques et litteraires sur la typographie » ($ar. 1837). Über bie tcdiuifcbe .Horretturarbeit f. SSud)= bnidertunft (S8b. 3, S. 662). Aorrctturfcnbuna.cn. Segen bie ermäßigte 3)rudfad)entare bürfen im 9ieid)S= unb S8ettpoft= oetein§gebiet Rorrelturbogen oerfanbt »erben, aud) locnn baS Sötanuftript beigefügt ift unb in bem= felben Anbetungen unb 3ufäge gemaäjt finb, lockte bie ßorreftur, bie gorm unb ben Stud betreffen. SBeifpiet einer Sorrcftur. Benennung ber geljter fiorrigiertcr $e£t Sortcftuvjeicfien Jalfcfier ü!jrt ftebenbe »ucbflaben Ultb Silben 9iab)er ancinar.ber gu rüden BBeitcr auöeinanter 3,11 feeeu 3n gerate Sinic 511 bringen Sin ÜOort turcS anbrrc £ebri(t auejujeidjneu 2tfci8 (a lluea) Sein .'im.:[' (anhängen) 3u fr-ationieren ir . t l±i 1 ;u fpaticuieecn ler £urdjfet)u£ fctjlt 2er Xura)ir5u6 fäCt weg Sie 3eile au«riiclen Sie 3eiU einrücken 9tun mufs toeni\pften§ nod) ein 9tu§ganJi gemad}t | | g toerben, um oerileichen ju töi|meu, ob ber ^'e^er | _g beim .Uo rigieren beS SatjeS nid)t8 übfgangeu ha], j | r ober ljrrvtj nicht neue gehler ^entftanben finb. Siefe Prüfung beifst bie Jeoifion. Sie rairb meiftenS er mit einer stoeiten be§ ©anjen oerbunben, ba ein= 2) 3)1 1) malige nicht genug Sefung Sid)erb.eit|, baf; giebt a $ Stbjttg |6 lt 1^ aufmerffamen Sefung 1) 2) 3) 1 Ue 5-eb.ler entbedtJn)crben.^3lUeS Dteugcfuubene unb Stehengebliebene Ij^t ber Se^er nijin ebeilfallS ju berichjigen un^ ben ^^»«^ fiorteltutbogen in | \f Segleitung eine» neu gemalten v^r obebrudes roieber abjuliejern. 3nj»i)'d)en bat aud) ber Serfaffet in ber # I« X X Siegel einen ^robebrud ju erhalten, unb biefer fonnnt nidjt feiten Doller Anbetungen roieber, fobaf; neue Turdmrbeitung be§ Sat?e», abermaliges Sleoibieren 11. f. ro. nötig roirb. pSnblicb aber mufj bie gorm bod) jum Sinbeben in bie treffe ober J ( 9)lafd)ine fertig »erben. $on hier au§ gebt nod) ein fauberer Slbbrud an ben Jvaftor, ber nur tsaä äufjere Slnfeben be» Srude» nod) su muftern unb etwaige tleine Sdibnlieiteiuängel oorjumerfen bat. — Sie auggebrudten unb burd) ©afchcn~nut Sauge pon SdjtDärje gereinigten gönnen geben in bie Sefcerei jurüd unb »erben bier in bem lUafje, ^trie bie Sdjrift anbenoeitig gebraucht roirb, ab = gjeTegt, b. b- roieber in ihre Säften gelegt. Hrtitcl, bie man unter S oevmiBt, [iub unter ß aufiufuäen 2 12 l 12 fett c Korrelat — Körting 647 ©«artige 3ufä$se tonnen aud) auf befonbern Betteln angebradjt roerben, (S. aud) @eföäft§papiere unb Srucffaajenfenbunaen.) [f. Sftelatio. Korrelat, Korrelation, Korrclnttu (neulat.), florrcut (ital. corrente), i. Eoutant. Korrepetieren i neutat.), etroa§ als Sebrer mit jetnonb einüben, tk ihm bureb bäufige 3Bieber= bolungen einpaufen; Korrepetitor, berjenige, feilen :Hmt bal K. ift, befonberä auf Theatern in Säejug auf lihorgcfang unb SBallett. Jtorrcfponbcnt (neulat.), jemanb, mit beut man in SBriefroecbfet ficht ; Sournatift, ber für 3eitungen ßorrefponbenjen (f. b.) liefert; öanblungfgebttfe (f. b.), ber in &anbel§r)äufern bie @ejdt)äftSbriefe fdireibt ; in einem anbern Sinne ber ©efdjäftsfreuub, Kunbe, älgent eines .vuiujcs. Korrcfponocntr eeber ( 3 d) i f f S b i r e 1 1 o r , Sd)iffSbi§ponent, frj. araateur, armateur- gerant; engl, ship's husband, audj roor)l mauaging owner), ber für ben SReebereiberrieb„beftellte 33e= DoUmac&tigte unb Vertreter einer SReeb'erei. 6r Der= tritt traft feiner 33eftatlung nach aufjen bin bie SReeberei für ihren gangen ©efdjäftäbetrieb. SRur jur Eingebung neu äBedjfelDerbinblicb, feiten, 2luf= nähme oon Darlehen, 3?eräuf;erung unb £Berpfän= bung oon Schiff unb Sdjiffäparten, 'Jlbfdilufe Don i'erficbcrung ift er ohne befonbere Vollmacht nidjt befugt. d'ine (hnfebränfung ber ihm gefeijlid) bei= gelegten SßertretungSbefugmä ift Tritten gegenüber regelmäßig ohne recbtlicbe SEBirtung. (3. iReeberei.) Korrefponbcnj (neulat.; fr,, eorrespondance), 33riefroed)fel, brieflidier SOerfebr, 3kicfjammlung; im Seitungswefen befonber» für 33erid)te ausit)är= tiger Mitarbeiter gebraucht, auch, für mecbantfdj oeroictfältigte [Mitteilungen, welche an bie 3eitung§= rebattionen oerfanbt roerben , um fie mit Stoff ju perfehen unb über bie polit. ßreigniffe eines Sanbeä auf bem Saufenben 311 erhalten ober bie Gattung einer polit. Partei gegenüber ben iagesfragen jum mafsgebenben älusbruct 31t bringen. — Über £auf = mdnnifdie K. f. öanbeläforrefponbenj. Korrcfponbenjtttrtc, f. SPofttarte. Kortefponbiercn (neulat.), in 33riefroccbfel Itcben, al§ Korrefponbcnt tbätig fein; entfprcdicn. ,H o r r e f p o n b i e r e n b e ÜB i n E e l beifjen bei jtoei 5ßa= rallellinien, bie oon einer britten geraben Sinie ge= Htmittcn roerben, je ein äufsercr unb ein innerer SBintel an ben oerfdjiebenen parallelen , aber an berfelben Seite ber febueibenbeu Vinie ; bie forrefpon= bierenben SBinfel finb cinanber gleidb. — Über torrefpoubierenbe .öcben f. ööbe. Korribor (frj.), f. (Sang. Korriborfttftcm, f. Kaferne unb Krantenbau». Korriborjug ( fr.i. vestibule train), Sarmo = nifasug, ein ausS Korriborroagen (SBagen mit Tuvchgang) jufammengefeMer ©tfenbabnjug, bei bem bie einzelnen 3Baa.en burdi überbedte Platt- formen (vestibule) miteinanber öerbunben finb. Korrigieren (tat.), »erbeffern, berichtigen, oon geblern fäubern. (3. Horreftur.) Korrobieren (tat.), jernagen, jerfreffen, beiden ; baoon boJ ©ubftantio Korr o jio n. [©. 583 b). Korroftonäpräpararc, f. Anatomie (93b. 1, Korrumpieren (tat.), »erberben in moratifdier Sejiebung, beftedjen; torrumpiert, oerborben, oerberht, beftedilich; Korruption, 35erberbni§, Seftedjlidjteit; torrüpt, oerborben, oerfdjroben. Korfat, ba? ^cljroer! be§ fihir. Steppen Jud)feS ober K. (Canis corsac L., f. gucb§). 2 er bidne unb toeic^e Sßetj ift im Sommer rotgelb, im SBinter teils bröunltdjgelb, teili mauSgrau, bie Spit>.e unb SBurgel be§ Sajtoanjel fcfyroars. Rorfär (abgeleitet oom ital. cor?», b. i. Sauf ober Streiferei), im allgemeinen fooiel roie See= räuber. Snibefonbere oerftanb man aber unter S. Die elunualS oon Algier, Junis, Tripolis unb ben marotf. ßäfen auSlaufenben jKaubfdiiite. Jlorfd)c«, potn. ©etreibemafj, j. Sorjec. Rorfctt (f«. corset), Surfen, fiurfat, fiur = fit, Sdmürleib, 33ejeicbnung fotoobl für ein mejeutlidieS Stüd ber Untertreibung ber Tarnen, roie für ein üherfleib beiber ©efmtedjter. ills cvftercs hatte e§ im ÜRittelatter benfelben 3wec! unb biefelbe Sebeutung roie heute unb machte fldt) mit ber ßnge ber Sleiber um Sruft unb Veib im ]J. "sahrh. nötig, befam aber erft im 15. 3ahrh. feine äu§ftattung burd) &olä= unb Stahlfdiieuen, bie fidi im 17. unb 18. ^sahrh., wo fie allmählidi eine Stahlpan?erung bilben, bis jur gdnUid\'n SBernicbtung ber Körperform fteigerte. 3m 14. unb 15. 3ahrh. ift bie Enge ber männtieben Kleibung ohne foldjeä Sduiünuieber nidit benfbar. 2U3 Ü b e r £ 1 e i b finbet es juerft (Jrmähnung in ber @efd)id)te be» Mreujjuges beä beil. Subroig (1248— 50). Es ift ein blufenartig gegürteter, meift mit Sßelj gefütterter ;Hod mit meift Weiten iirmeln, ber taum ba§ Knie erreidjt. 3m 15. 3abrh. ift tS ein nament= lidi in Surgunb febr mobifd)e§, mit ganj turjem Sdiofä perfehenes in galten gelegtes Übertieib. Über bie Sebeutung bes M. als JUeibungc-mittel für bie ©efunbbeit f. Sdjnüren. — Sgl. (I. fieoto, Le corset ä travers les äges (ißar. lö'Jo). fforför, Stabt im bau. älmte Sorö, an ber 5Beft= lüfte SeelanbS1, am (Srofeen 33elt unb an ber Sinie Kopenbagen=K.ber Seelänb. Gifenbahnen, bat ( 1 890) 4Gre§b. 1875», c@efd)id)te ber Sitteratur Italien?- im3eitaltet.ber SRenaiffance» (Sb. 1—3, Öpj. L878— 84), «<§na>- flopäbie unb i'iethoboloaic bet roman. Sbjlologte . öeilbr.1884— 86),«!Reup^iIoL@fiati§»(ebb. ©runbril ber ©efd)id)te bet engl. Sitteratur» (3Rünfterl887; 2. Slu§g. 1893), «ßncnflopäbieunb SDlettjobologie ber engl. S&ilologte (ßeilbr. 1888), coman. 2Börterbud)»(?ßaberb. 1890), «formen: bau be§ franj. SerbumS» (ebb. 1893). Seit 1883 erfebeinen unter R.§ iRebaftion bie • •j'ieupbilol. ©tu= bien (Saberborh); in SerbinbungmitRofd)roi$gab er 1879—85 Tic ;;eitidTift für neufranj. Spradje unb Sitteratur» unb öon 1881 bie- 1890,fotoie feit 1893 in neuer jyotge bie «^franj. 3tubien» beraue. Sein SBruber, öeinridj R., geb. 15. ÜJlärj 1859 mSeipjig, mar feit 1885 Sßrioatbocent, feit 1889 aufserorb. Srofeffor für roman. Stjitologie an ber bortigen Unioerfität unb ftarb bofelbft 19. Juli 1890. rieb eine «@efd)id)te bei? fran;. Dioman» im 17. Jahrb. (2 Bbe., Dppeln 1885—86; 2. Stuft., ebb. 1891). Seit 1885 leitete er mit Sebreng bie fd)rift für neufranj. Sprache unb Sitteratur». ftorrrtjf 'irr. -reif), fr?, (iourtrai. Stobt in ber belg. $roöinj SBeftfUmbern, umreit ber frans. ©renge, an ber fdn'ffbaren Spi, uon ber ein Kanal jur Service führt, unb an ben i'inien ©ent= Sournai, Dubenaarbe^R. (26 km), SRouffe = fi. (28 km i unb Öaäebroul ff.(65km),I;at(1890) :'.| i;is:3 (J. Unter ben jablteicben Rircben finb bemerfenStoert: bie it. iRartin-Mirdv H390— 1415) mit fdjönem äBeftportal unb bie Siebfrauentirdje (1211 ooltenbet) mit »an S>uä§ Slufridjtung beä RreujeS. 53a§ 5Ratljau§ am ©roote SWarft, 1526—28 erbaut, 1846 reüau riert, enthalt uHrcidv Stanbbilber, acht ©emälbe öon 65. OJuffen-:- unb 3. 5h>erfc3. (gegenüber ein Seifrieb. &a§ ÜRufeum befuu eine SarfteHung ber Sporenfd)lad)t ron SRic. be Repfer. R. ift be= rühmt burd) bie .vabrifation öonSeintöanb, Spieen, Smirn, Saieb unb Saumtoolljjeugen. Slud) befteben ©etfenjtebereien unb 3uriitüeller, geb. 5. Juli 1 1 15 )u '.l'iülhe.m an ber :Thtbr im öerjogtum Serg, ftubierte feit 1763 ui Duisburg i'.'iefiün unb lebte bann alc- praftifeber Strjt in SuiSburg, feit 1770 in Sodnim in ber ©raffdjaft il'tavf. iro er 15. Sbtg. 1824 ftarb. R. {(trieb mebij. unb gemeinnü^ige Scbriiten, mürbe aber befonberS betannt bureh fem @ebid)t > Tic Jobfiabe, ober Sehen, Meinungen unb Jhaten Bon öieronümuä 3obs bem RanbU baten', ein grote§f=fomifdje§ 6elbengebid)t mit Öotjfd)nitten, in 3 Seilen i SERünft. unb öamm 1784; 14. Stuft., Spj. 1888, mit ben öotsfdjnitten betDri ginalbnicte, Umleitung unb Slnmerfungen; be§g(. ha, fon g. SBobertag nadj ber 2. Stuft, öon 1799 in Rürfd)ner§ «Seutfcber SRationaltitteratut»; aud) in iHeelamc- «Unioerfatbibliotb.et i. «®ie Jobfiaf c ift unter ben beutfdjen tomifd)=epifdjen ©ebidjten ba§ einjige, ba§ burd) feine berbe Romü, bie fieb mit einer haiivbadeneu unb pbiliftröfen Stnfdjauung ber Singe lehr ivohl Oerträgt, auf bie Sauer populär tourbe; unteritütU lourbe ihre Beliebtheit bureb Safencteoerä töfttidje Silber. Stua) febrieb Ä., eben= falle- in Rnittetoerfen, «Sic magifdic Saterne» (3 6efte, SBefel 1784— 87) unb «3lbam-5 .«o*«it= feter» (ebb. 17881. — Sgl. Seide, Ser 3obfiaben= biduer gart Strnolb R r."cülheim a. 9tb. 1893). ftorum, Jelir, Sifdjof Don Srter, geb. 1810 ut 3Bio!erfd)meier im Oberetfafj, ftubierte Sbeotogie m onn-jbrud, würbe 1866 ^rotenor ber ^bilofop^ie am Kleinen Seminar, 1869 5|5rofeffor bet jßeologie am SJSriefterfeminat in Strafäburg unb nach 8tu§= rreibung ber Jefuitcn audi franj. Ranjelrebner am SRünfter, fpäter mm toirtlidjen Somb.ni! unb 0'r;= priefter an ber Ratbebrate befördert unb 1881 itnu Sifdjof oon Srier ernannt. Stuf R.§ Berantaffung fanb 1891 bie jüngfte Stu§fteltung be§ Zeitigen SRo4e§ (f. b.) ftatt. Korüna (cjed).), Rrone, iKetch; K. ceskä (fpr. tfdje-), bie bbhm. Rrone, ber bobm. Staat. Storunb_, ein bem heraaonalen Stiftern auaebc= riges, mit ©ifenglans tiomorchec- SfRineral, ba§ in Seutetoporamiben, Seuteroprtämen unb :Hhpm= boebern hpftalliftert, bureb Kombination oft ton= nehförmige ©eftatt * f. beütehenbe Stbbitbung) erhalt unb ©eröüe, .Hbritcr unb berbe ÜRaffen hübet; 3tDttting§bitbung nadj ber Oihonu boeberftäd)e ift ntebt feiten; bie Spaltbarfeit folgt in fehr oerfdjie= beneu ©raben ber SoÖfornmentjett bem ©runbrhomtoecer cl>oltaitteu= toinfel 86' 4'i unb ber Safi§. Sie parte ift 9, nur öon ber be» Sta= manten übertroffen, bal free. ®e- iridn 3,9 bi§ 4. Aarben unb Sßellucibität toecb.feln bei ben Derfdjiebenen Varietäten. Sitte finb cbemifdS nur reine Shonerbe ober enthalten nur Spuren öon (fifenornb ober anberu Sigmenten beigemifdjt. Sor bem Sötrohr finb fie unfcbmeljbar unb un= öeränberttd); öon Sauren werben fie ebeniorcenig angegriffen. R. ift ein mtneratog. Sammelname für folgenbe Varietäten : a. © e m e i n e n J\., eingeioadjfene rauhe Rröftalle unb berbe ÜRaffen bilbenb, öon trüben Aarben, löentg ober faum burdjfcbeinenb; er ftnbet uei1 \. 8. eingetöadjfen in gramtifdjen ©eftetnen in Sßiemont, Ocorbcatotina, lihina, Sibirien, auf Pepton; bie haarbraune Sßarietät ron ßhina heifu Siamantipat. b. Sblen blauen R. ober Sa* Strittet, bie man unter fi Bermilt, finb unter. 6 autäujudjen. ßoroette 649 p b t r (l . b.). c. 6 1> I c n r o t c n K . ober SR u b t n (f. b.). d. @bten gelben fi., au* gelber Saphir ge= nanitt. e. 6d)mirgel (f. b.). fl ü u ft li cb e v K. ift bereits mepimoK erjeußt toor= ben. Tic erften frmthctifdicn arbeiten auf biefem ©ebtete begannen bereits 1839. ©anbin hat in ber glamnte beS KnallgaSgebtäfeS eine Heine Menge Ülluminuimorob (Thronerbe) gefebmoläen uub fanb na* bem drftarren beS {[einen SudjenS in beffen 3nnerm einzelne mitroftopifdjc Korunbtraftalle. 2a aber Xbonerbe febr fdjwerfdjmelübar ift, mufjte mau barauf oerjid>ten, mit gröfjem Stengen aluminium* or»b }U arbeiten, um grofjere Krpftalle ju erbalten, lirft 1877 warb »on grem» unb geil in SßariS ein SSerfabren entbedt, bas fid) burd) Einfachheit ber Sfteaftionen unb burd» bie SDtögKcbtot, grofse E0ten= gen ber Suhftan; ,;u gewinnen, auSjeidmet unb felbft für bie fabrifmäfjtge Sarftellung beS SftubinS unb 6a»birS im grofjen geeignet ift. 3tlä SReagen* tien öerroenben fie reine Tbonerbc, SDletinige (Slei= onib), bie leidH fcbmeljbar ift unb mit ber Jhoncrbc eine fdjmetjbare Serbinbung (SMeialutninat) bilben tann , unb enblid) Kiefelfäurc (SiO?). SBirb bem ur= Jprünfllidjen ©emifdj 2 Sßroj. Kaliumbicbromat ju= iiefefet, fo enthalten auch bie entftanbenen Mroftallc ettoaS Gbrom, ftnb rot gefärbt uub wahre [Rubine. Sin geringer 3ufafe com blaufärbenben fiobalt ge= nügt anbererfeits, um K'. »on ber garbe beS Sa= pbirs iit erjeugen. SDtit einigen Serbefferungen ber iKetbobe ftellten neuerbtngS grein» unb SßemeutI iKubiutrpftalie »on mebrem Süüimetern ©urd)= meffer bar, bie fdjon faft grofs genug Waren, um als Gbelfterne gefefetiffen ju werben. Sßon altem Sßerfudben ftnb Wegen be§ glüdlid)cu StefultatS jWei wichtig unb erwähnenswert. Sie ätrbetten »on 6aint=Elaire S)e»iHe unb Earon Kefer= ten febon 1858 tafelförmige 1 cm grof;e, aber febr bünne Eftubtnrrpftalle. Sie angewenbeten 9teagen= tien waren gluoraluminium (A1.;FG) mit etroaS gluorcbrom (CrsF6, wegen ber gärbung) unb 33or= fäure (Bo03). SaS Seoittefdje Verfahren bat L864 ©autefeuiUe etwas abgeänbert. (tr leitete über Jhouerbe, bie eingefd)loflen in einem Sßlatin= röhr jur Weijiglut erbttjt würbe, einen beftänbigen Strom »on Stidftoffgas , 2Bafferbam»f unb gluor= Wafferftoff. 2lucb hierbei bilbeten fid) im Innern ber Sichre Heine Korunbtrpftalle. 1887 ftellte £a= croir folebe »on 1ii cm S)urd)meffer bar burd) ein= ftunbigeS ßrbifeen oon Ärnolith mit einem Silifat im Sßlatintiegel hei Drotglut. Soroctte, frühere 33c3eidinung ber firiegSfdjiffe, bie bei SSollfdjifftafetung (brei SDlaften mit Stäben) eine Sage ©efd)üfte auf bem Dbcrbed führten unb all SSorsoften unb Slnifos ber glotten bleuten. 3n bor 3teujeit haut man auch, gebedte H., bie, wie bie Fregatten, eine Sage ©efdni^e unter 2)erf fowie mehrere ©efetjü^e auf bem Dhcrbcd führen. 2Xls allgemeines ßenngeid)en ber ungepan.H'rtcn H. gilt, baf; fie mehr als fed)S ©efdrütse, uub jWar meift nur auf bem Doerbed bat. Sie S3ejeid;nung ^au.ierforoette ift febr willfürlidi uub wirb besbalb neuerbings »on ber ber sßanjerfdjiffe nidit mehr getrennt. 5n ber beutfdjen SJtar'me würben 1884 bie -Kamen gebedte k. uub ©lattbeds= toroetten in Sreujerfregattenuub .Ureuu' t> toruetten abgeänbert unb 1893 würbe für leRtere bie Sßejeidjnung .Hreuu'r 2. unb 3. filaffe eingeführt. Unter bem Flamen StuSfaltforöette (f. Safel: Soroette) befiüt bie beutfehe HJtarine (1893) fünf iunnerfduffe britter Klaffe (Maliern, Sadjfen, Württemberg, Saben, Dlbenburg), bie fehrfdiwcrcu $anjer »on 40 cm Starte im mittlem Seile bc-> cd)iffs uub ba»or uni babiuter ein gewölbtes 5ßanjerbed haben. Tiefe .U. haben bie S3eftim= mung, g'egen einen unfere öäfen hlodiercnbcn ober in ben beutfdjen SDteeren hcfinblicljen Jcinb einen plöhlicbcn Sorftofj ju madjen, ftnb für tiefe Swede idnuer geBanjert unb bewaffnet, haben aber nur einen DerbättniSmäfjig geringen Sief gang, um in bieöauötbäfen bcrCftfee, fitel, ©winemünbe, Tan= jig unb D.'tcmel, einlaufen iu tbnncu. 3)tan hat biefen geringen Tiefgang teils burd) Weniger febarfe ßinien, teils burd) Sefd)'räntung ber .ftobtenüorrate fowie burd) SBeglaffung ber SBemaftung, bie auf SriegSfd)iffen überbaust wenig nüfet, erjielt unb burd) ben Wegfall ber Jafelung pgleid) bebeutenb an SBebienungSmannfdjaften erfpart, fobaf; bie iL obne SBemaftung nur 376 Mann 33efal!ung fübren. Tic Timenfioncn ber Sdiiffe finb: Sänge 91m, größte ©reite 18,3 in, Tiefe nom Cberbed bis Siel 8,3 m, Tiefgang 6 m. 5,br Teplaccment, o. b. bas ©ewid)t beS f on ihnen rierbräugten SSaf- fers, ift 7400 t (ii 1000 kg). Tic Tdnffc haben 3intllingsfd)rauhen unb bie beiben SDtafdjmen, bie unabf)ängigrtoneinanber arbeiten tonnen, inbijieren 5ü00 ?3ferbeftär!en, bie eine ©efdiwinbigfeit öon 14 finoten ergehen. Tie Bewaffnung beftebt aus 6 Stüd ,Hruvpfd)en 26 cm = Sftinggefdjüfeen, bie hinter einer ^anjerbruftwehr ftehen unb überSBan! feuern (f. Tafel : H o m e 1 1 e , gig. 1). gig. 3 jeigt bie sl5o= fition beS Dorbern ©efdiükturms unb berKafematte fowie bie aiufftellung ber ©ejdiühe in ihnen. Tie Sßuggefd)ü^e im öorbern Turm ftehen auf gemein= fdiaftlidier Trelrfdieibe, •parallel gerietet, tonnen red)t nad) norn fdjiefsen, aber audi, wie ber um ben Turm gezogene Kreis seigt, jinei Tritteile beS gatu •,en ßorisontS beftreid)en. (5'heufo »ermbgen bie beiben hintern ©efdiül^e bis auf nur 5 ©rab »on ber Kiellinie nach hinten, bie beiben corbern in ber arofjen Kafematte bis auf 10 ©rab »on ber Kiel= Knie nad? tont ju feuern, fobaf; burd) biefe 2luf= ftellung ein ungemein grofjer heftridjener 9taum gef chaffen ift, womit ftd) ber ©efedjtswert ber ©djiffe natürltdi bebeutenb crbbljt. Ter in ber hintern Kafematte ftebenbe SDtaft bient nur ,ium 6ignali= fieren, unb bie »ou ihm ahwetdjeuben i'lrnte (%ia. 1) finb Krane gum Gin = unb SluSfefeen ber auf Ted, bid)t hinter ber grofjeu Kafematte neben = unb in= einanber ftebenben fünf 93oote (gig. 3), bie jebes od)iff, aufser bem feebften am ßea unb jwei an ben ©djiffSfeiten aufgehängten, hefitjt. Ter aus gig. 1 u. 2 erfid)tlid)e Sporn fit?t 3,5 m unter Waffer, um ben getnb jebenfalls unter feine SJJanjerung ;u treffen, ift für;, feilfortmg unb fo Eonftruiert, bafä er abbrechen tann, ohne bem Schiffe baburd) •Z&ia-- beu jujufügen. Um möglidfft gegen Sinlcn gefidiert 511 fein, haben biefe K\ nid)t nur einen boppelten 33oben mit mcfjrern hunbert Heinern wafjerbiditen 2lbtei= lungen, fonbern ber innere Schiffsraum ift aufjer= bem nod) »on einer grofjen Saijl eiferner 2ängS= unb Cuerjchotten burdijogen , fobaf; hei einem £ed immer nur eine ber baburd) gehilbeten äeUen »oll= laufen tann. Tie ©rbf;c biefer Stüm ift fo bercd)= net, baf; mehrere gefüllt fein tonnen, che baS fed)iff finft, unb ein Suftem fel)r träftiger Tampfpumpen tann auf;erbem ganj bebeutenbe Waffenuaffen fort= fdjaffen. Tie öuermäube (Sdiotten) geben teils StrttM, tie man unter Si DevmiBt, finö unter 6 aufjufudien. 650 Sorbettenfapitän — Sofafen pom .Hicl in-:- an boä Dberbecf, teils nur b i -:- unu Stoiföenbecf. 2jn 5*9. 2 u. 4 uiit tt>af}erbid)te SBänbe burd) bie ÖängS= unb Querlinien ange- beutet; in Jig. - {eigen bie fahlen 21, 34, 51, 54, 60 nur 66 bxe btS unu Dberbed reid)enben Sd)ot= ten, währcnb 5, 9,13, 17, 25, 42, 57, 03 unb 69 nur bis jum 3roifa?enbed hinaufgehen. P ift ber Sd)iff Spanger, F baS SJJanjerbea. Tic in gjig. 2 u. 4 punftiert cricheinenben SRäumlidjfeiten ftnb für thbebuug ber Sdjtpimmftaft mit ßorl gefüllt unb beifeen .Hofferbamme (f. b.j, mit K bejoidmet. Jiiu 4, ber .voriumtalidmitt in ber xonftruftionS: rrafferlinie, unb Aig. 5, cor StauungSplan, ber tiefer als jener Schnitt liegt, jeigen bie Serteilung ber ©emicgte unb [Rcmmticpieiten im 2cbiff?innern. AA ift bor Staunt Für bie Mafdjinen; bie mit cunb Ci bejeidjneten Abteilungen enthalten .Hohlen, ii lA-ig. 4i Säften für irinnoaffer, hhb Slnlerfetten, gg :Hättmc für oerfd)iebene Materialien , jvarbe, Saurcerf u. i. w., d Srot, t' .Honjerpen, e Spirituc-, a naffen 'Uroplant, b troduen ißrootant; jjig. 5 11 Mafcbiniftenoorräte, mm ©tanatfamtnern (f.b.), PB$uIoerfanrmern,nn9leferoeprot)iant,gg9läunte für Material, kk Materialienräume für ben täg= lieben ©ebraudj ber Sedofpjiere (öeflegatS). gig. 6 jeigt im &orisontalabfdmitt be-;* erften 3tobjcben= benS, beS nädpften unter bent Dberbed:: a Kajüte beSKoinmanbanten,b58abetammer,c®d)tafäinttner, il SlrbeitSjimmer beS xommanbanten, e Speife= fammer, e^ Jnftrumententammer, B Cifiüermeife, f ff ff unb fj fj f ! ft fj .Hämmern für bie Offiziere, < Tectofnüenneiio (SootSmann, 3immermttnn, Mafchiiüften u. f. \v.<, m Speifefantmer, gggg unb g, g, g, g, Kammern für bie Sedoffijicre, Dl» 2Ball= gänge (f. b.), im [Räume für 9leinigungSgefd)trr, v Sampenlatntner, w Sottlerei (SRaum für bie täg= liebe SrooiantauSgabe), xx Slrreftsellen, y .Hammer für ben itabc-wadnmeiüer (SduffäpolUeii, E ßa= jarett, z SdjiffSapotbefe, eee (in ber Mitte Don gig.6) ScbiffSfüchc (xbmbüfe) unb Säderei. gjig. 7. 8 u. 9 ftellen Querfdmitte bet cebitie auf je ein drittel ihrer Sängt pou hinten an gerechnet unb ber Spanten (f. b.) an biefen fünften bar. StuS ihnen geht bie gorm beS Schiff* hinten, mittfdjiffS unb porn herpor. Sie Dlbenburg hat nur 5200 t ©ebatt, ift auch etwa-:- abroeidjenb gebaut. Sie StuSfaBforuetten pnb bie ftätfften Sdjladjtfdjiffe, bie bie beutfdje Marine beftfct. 3ie finb außer ben •8 (ebneren bieidnmen noch mit einer greüeru 3ln= :,ahl leichter Stahlgefcbütte unb SReooloerfanonen armiert, mit 4 Unterh>affer= unb 2 überroaffer= Sorpcbolancierrobreu Derfeljen, auS beuen fie nad-1 allen Stiftungen hin tiefe SBaffe feuern tonnen. A-ür baS 'Jwuttgeiedn jinb fte mit je 2 etettrifdjen ccbeinweriern pou 40000 Sergen Starte auSge= Hattet, jinii 3dntg gegen StorpebobootSangriffe jinb £orpebofd)utjnege angebracht, bie, trenn aufjer @ebraud\ auf bem Dberbed aufgerollt »erben. JtorOcttiufnpitän, bie Ebarge eine! Seeofjü äier», bie bem Major in ber Jlrmee entfprirbt. äiangabjeicben be-? fi. mie bei ber älrmee, aufier: bem brei ©olbftreifen unter ber Srone am äirmel. ftoröct), ilbtei, f. (forpei. Stortibatitcit, nad) ßoröBaä, bem Srbne Jaüone unb ber.Unbele, Benennung ber mtnbüd'en Vorgänger unb SBorbilber ber i>rieiter ber ffpbele ober :Ubeia in SJJ^rngien, ireUte in milber Segei= fterung mit raufdjenber Mufti unb iänjcn ben lienft ber ©ettermutter ceriahen. Jtorttbott, bei bulolifdjen Siebtem SRame eines hegen unerroiberter Siebe Ilagenben Wirten, baber überhaupt foöiel wie [djmacbtenber Siebbaber. ftortipbäen, eigentlicb bie an ber cpit'.e (grd). koryphe) Stebenben, hiev.en bei ben ©riedjen bie ivübrer t e ■;- Cfbor-; im Srama; banad) be;eichnet man alo S. bie triften, SSorjügKdjften auf bem ©e= biete einer fiunft ober SBiffenfcbaft, in einer polit. Spartet u. f. ro. Sornpbobönten, auSgeftorbene Säugetiet= familie, f. Coryphodon. H ov\) tttic V« t fpr. -niua i , aiub SR ö ) i a a ü reb, Sabeort im 3tuhlbe;irf :Heiiabeari (SRofenberg) be§ ungar. fiomitatg Siptau, in ber fileinen Jatra, in -17 in 6öbe, an einem 3ufhrffe ber SReöucja, hat mehrere Sifenfulfat = Mineralquellen, bie gegen Magen: unb Seberleiben gebraudu werben. Huber= bem »erben jjidjtennabelbäber, Molfen= unb äBafler= euren gebraucht.— Sgl. i'ogei, 2er .Harpatenturort .H. ßSien 1876). fiornsa (grdj.), ber Sdmupien. Sot§cc_(Sorfd)cfe), ®etreibemafsin$oten,eüu geteilt in 32 @arncr> (f. (liarnieci, in ©alijien igeieK= lid) bi§ Snbe Märü 1857) = 123 I, im raff. Hönig= reid) Sßolen (gefe#lidj bi§ Snbe älpril 1849)= 128 l. 9o9, audj Hoc-:-, jefttSftanföi ober Stanto, früher MeropiS, eine ber Sporaben im iigatfeben Meere an ber fteinafiat. Hüfte, im SR3B. Pen "Jtbc= BoS, gehört unu turf. SBilajet Sfcbefairi 55ahri= Sefib, hat 286,i qkm, benebt auS ffreibetall unb tertiär unb tragt nur eine SBergtette, melche ichroff gegen c., fanfter gegen 91 abtaut; ßauptort ift x. an ber norböftl. Sucpt. li'neugniiie ftnb: Kitronen, SBaumrootle, SBein, Seibe unb ©etreibe. ,h. rrar im Slttertum berühmt burch SEBein unb burdj SBBeberei leidner ©eroänber, befonbersS aber burd) ben präeb= tigen Jempel be§ SlStlepioS in ber iiorüabt ber Öauptftabt M. , ber ba§ ©emälbe ber dentis älnabtiomene Pen 2lpelle= nebft anberu mertüollen SÖSeibgefdjenien enthielt, überhaupt mar bie 3nfel bem SlSHepioS heilig, unb bie StSitepiaben be= baupteten hier lauge ben erften -Hang; audi mar fte ber ©eburtSoct be§ ~Jlrue-:- .^ippetrates unb beä 2 übte« ^hiletac-. JTofäfctt (nad) raff, cchreibrccife fiafafen), in fid1 ftaatlidj georbnete, oorjugStoeife militdr. ©emeintoefen, bie' im Süben bei europ. SRufslanbS, im nörbl. xaufafien unb nun Seil lange- ber aiiat. SReicbSgrenjenangeftebeltfinb. 5)a§2Bortx.ifttürE.= tatar. UrfprungS (int Sürfüchcn bebeutet ec- einen "Räuber, im £atarifd>en einen freien, leicht bemaf}= neten Krieger'. Über baS erfte Sluftreten ber .H. in SRufjlanb fehlen juoerläffige Scadjricbten. 8on ihrem Lnititeben an lebten bie .H. in ftetem Kampfe mit ben fte umgebenben 3Söltetfd)aften, Sataren, Jürfeu, ben iautaf. SBölterftämmen, aber aud) Solen unb iRunen. ,\bre SnttridlungSgefd)icbte jeriallt in jiret 'Xb- ichnitte. "Sor ber [Regierung SeterS b^G'r. entftanben bie xofalenbeere unb entroidelten ftdh felbjtänbig, irabrenb unb nad1 berfelben ging ihre Silbung mehr unb mehr nad1 bem drmeffen ber Regierung per fich. iBepor ba§ moäf otoüifdje Sftufjlanb ba§ übergetoitbt über Solen gewann, fpielten bie bamaligen ,H. in ben Kämpfen biefer9teid)e eine grofse oft jtoeibeutige :Uclle. Sie unter poln. Sinflufs itehenben K. waren unter ihren ältamanen (f. b.i faft ootlftänbig unab= hängig. ,\br bebeutenbfter Sltaman war Sogban gbmelni.ifij (f. b. i. Sie tun. ßerrfebaft bagegen bradjte üe in "Jlbbängigfeit, wogegen fte fid) nacb= Strtitcl, Me man unter S »ctmiBt, ftnb untei (f aufjufu^en. KORVETTE. (AUSFALLKORVETTE.) cSv I jr-1. 'o 'F1,1 j ', ty l y s, '„ ' ' ' ^ "r r ^ ' ' r ' r ' ^■■'■•■'-■'"^■'■■'■'■'■^^-y-^ i ^;:::.::::i.. > -KfeSSEpSEE u ^_ 1. Seitenansicht. .34 42 " i y 13 17 21 25 2. Längs durchs cli uitt. i W---J^^mj^^mrr §1 M 5? ÖÖ 65 63 öi y& oo° 3. Oberansieht. P P I 1 I , u TXJSl^ 6. Er stes Zwischendeck. I l iE -il ' Jp' s IX 2j=cd J r- ^-XJSSS- Tv^r ito 0 5 10 !■■■'' 20 30 7 — 9. Querschnitte. 40 60 70 80 100 Brockhaus' Konversations -Lexikon. 14. Aufl. Äcjafen 651 ttürftidi ju wehren fuchten. Tic GinpBrer 5Wa$eW»a, "Bugaticbem , Stcnfa SRafin machten Per ftaatlidien Autorität Diel nt fd\iffen. Sine febr widrige Solle haben bie R. bei ber Auäbe&nunä be§ iftuffifeben Oteidjä nadj Dften gefpielt; jum Seil traten fie felbft als Gröberer auf, jum Seil würben fie »on bei Se* gierung jur Sicherung ber erworbenen ©ebiete, 3iir ©efetjung ber «Sinien», annieteten i'ie angefiebelt würben, tterWanbt. — 3»' 16, 3ahrh. bildeten ficb bie Sonfofaten, bereu Stiftungsiabr 1579 mar, bie Saporoger S. um 1500 unb bie 3Bolga= t oia Eon. SBäbrenb bie ©onlofalen ficb bis baue erhalten haben, würben bie Saporoger ß. 1775 von ruf). Sruppen Dößig nernidnet. Aus ib,reu Überbleibfein würbe ba§ Sfcfcernomorfcbe öeer ge: bilbet unb 1792 nach bem .Huban übergefiebclt. Auch, bie SBolgafofalen unterlagen 1577 ten ruf}. Gruppen; leite berfelben jogen nacb, bem Seref, mo fie mit ruf}. Abenteurern imb glüdjtlingeifber lautaf. 8erg»ölfer jum Seretheer würben. .Hieine Ab: teilungen ber SBolgafofalen waren an ihren 9J>obn= fitjen an ber K*olga geblieben; auS biefen fowie burch überftcbelung eines Seils ber Sonfofaten hütete fidi 1732 ba§ SBolgabeer unb 1750 bas Aftradianfoiafcnregiment, aus meld)em 1848 bas :'l ü v a di anf o i a t e n h e e r (f. Aftradjanlofaten) for-- miert rourbe. Gin anberer Seit ber SBolgatofafen jog nach bem 3>aif (Ural), bilbete hier bas^aitbeer unb würbe 1775 jum Uralbeer. Ter größte Seil ber SBolgatofafen aber jog unter Sermat (f. b.) nadj Sibirien, wo fie bis an ben Srtufd), ttad) ffamtfdjatfa unb Sranäbatfatien oorbrangen. Jjnt weitem 33er= lauf ber Eroberungen mufjten bie ruff. ©reinen gegen China burd) bie «Sibirifdie Sinie» gefduifct »erben, ju Welchem ,-!mecf au? ben Gröberem unb ruff. Säuern ba§ fibirifebe .Hofafenbcer for= miert würbe. 1867 würbe aus ben am Semirjc* tjchensf angejiebelten S. ba§ Semirjetfd)en= ftifche öeer gebilbet; au3 ben jur Sicherung 2ransbaifaliens au ber ©renje angefiebelten S., wetdjen Sungufen , ^Burjaten unb 23auern juaefügt würben, entftanb 1851 ba§ Sransbaifafhee'r. 9Radj ' . SBefifcergreifung be§ AmurlanbeS unb beS Uffurigebieteä rourbe ein Seil be§ Sransbaifalbeer« 1879 jum Amurbeere {f. Amurfofaten) unb ein anberer jum Uffuriheere. Aus bem nach bem SaufafuS übergefiebelten SSolgabeere mürben brei felbftänbigc ftofafenregimenter gebilbet; 1832 aber barauS fowie aus fem S cre t= unb ©rebenbeere bas tautaf. Vinienbeer formiert jur Sicherung gegen bie faufaf. Sergoblfer. 1860 formierte man aber aus allen faufajjfdjen R. jwifdjen bem Schwarjcn unb .Hafpifdu-n lUeere item 2 f ehern omerf dien unb Saufa= fifcfjen Sinienheeri tas Hubaiu unb Seretheer ifaufafifcbe S.). Sas Crenburgcr tfofafenbeer irurbe lill errichtet. 3efet beftehen bas Son = , Atuban = , Seref = , Dren= burg=, Ural=, äftrad)an=, 2lmur=, Sransbaifal=, &e= mirjetfdienst--, Uffuri = unb eibirifche öeer. ©er ©rofsfürft Thronfolger ift ber Sttaman fämtlicher .Uciafcnheere. 2ln ber Äpifee eineä jeben öeerä fteht ein fteHoertretenber Sftaman. Saä jSüban= unt Seretheer haben einen gemeinfamen öeeres= i'ltaman in ber Sßerfon be§ Cbertefehlshabers bei faufaf. Scilitdrbeürfs mit bem fRamen eines ftell= nertretenben öeeres = 2ltaman ber faufaf. fiofafen= beere. 21uf>erbem hat jebes ber beiben öcere einen fteUoertrctenbcu SUantan. Üllle Slngeiegenheiten ber militdr. unb bürgerlichen Drganifation ber ,Ho= Stttitcl, bie man unter fi Ben [alenbeere unterftehen ber ßauproerwaltung ber Ro= fatenheere, einer Abteilung bei Wriegsminifteriums. Sie Weitern i*ern\iltuinv>behörben finb für bie bürgerlichen 31ugetegent)eiten bie ©ebiet§oerwat= tungen, 4inb unter biefen bie .Hreis= ober Sejirfs^ berwaltungen, an bereu Spi^e .Hreis; ober ^eiirts= d\-is itchen. Sie 3}lilitäroerWattung jerfällt in brei Snftanjen: bie hbdifte Snftanj btlben im 5)on=, .Huban=, Jovef unb Creuburgheere bie öeeresitabe, im Ural:, Sransbaital: unb Slmurheere bie Stäbe ber Sruppen tos (Gebietes, im Sibirifd)en öeer ber Stab ber Sruppen tes fOlititärbejirll, im 2lftrad)an= beere tie .HanUei tes ältamanä, im Semirietfdjen§l= mit Uffuriheere bie öeeresrenoaltuiia. Sie jWeite Snftanj hüben bie Dltamaus ber SDlilitärabteilungen, bie niebrigfte tie Stani^enoerwattungen. 3eber Kofaf ift roebrpflidjtig unt oon ber ßntrid): hing ber Ropffteuer befreit. Sie Sienftjett beginnt mit tem OoQenbeten 18. ^ahre unt bauen -_'o viahre, baoon in ber Sßorbereitungäfategorie :J ^a^te be= huf§ oorbereitenber militdr. StuSbilbung in ben Ortfcbaften, in ber grontfategorie 12 Qahre (je 4 gagre in ben brei Aufgeboten), in ber (SrfaKfate: gorie 5 3abre. 33ilbungs=, Aamilien=, Berufs: unb (5'rmerbsuerhältniffe fiuten bei ber älbleiftung ber S ienftjeit Serüdfichtigung. Sie öeereswehr umfafu alle loehrfdhigen nidit jum Sienftftante gehörigen M. S as Uralheer allein cradujtfidi turdiGinftellung oon freiwilligen, welche oon ben nicht Sienenbeu bejahlt werben. — Ser 33orbereitung§fategorie gc= boren etwa 67000 fi. an, welche in bem erften ^aluc ficb tie Sienftausrüftuug ju befifaffen haben; in ben beiben folgenben fahren werben fie auägebilbet, ohne befonbern Sruppenteilen ainugehbren. Sie gront= fategorie umfafit etwa 185000 fi.; bie Truppenteile tes erften Aufgebots finb im Sienft, bie übrigen he; urlaubt. S3ei "ter Artillerie uuterfcheibet man nur Batterien tes erften Aufgebots unb auf Urlaub ent- laffene Batterien. Sie k. tes jweiteu Aufgebots, bei ber Artillerie fämtltdje Urlauber, haben Uniform, ^Bewaffnung, älusrüftung unb Sßferb beftänbig be= reit ju halten; biejenigen tes britteu Aufgebot'? bas ©leiebe mit Olusnahme tes 9|5ferbe§, baä erft auf befonbern Befehl ui befdjaffen ift. Sie Chargen weichen in ihrer Benennung üon benen ber Armee ab: SBofffowoj Starfcbind (Dberftlieutenant), 3ef= faul (ßapitän), ^objeffaul (Stabäfapitän), cotnif (Sieutenant), libonmibii (Unterlieutenant, ßornett), Urjabnil (Unteroffizier), ^otduirunfhij (Aähnricbi, ißrifafnpj (©efreiter). Sie Sompagnien unb 6§= fabrons betBen Sotnien. — Sie Uniform befteht aus bem SBaffenrod uon buufelgrüner ober bunfel: blauer (Son:, Ural--, Aftrachanfofafeiu ;>arbe, mit üerfebietenfarhigen Achfelflappen, Auffchlägen unt Sorftöfsen am Kragen. Sie öofen haben bie ,"\arbe beä iHodeS unb breite oerfebiebenfarbige Streifen; gelbfopfbebedung ift bie müfee non gleidjer garbe wie bie :Höde. Sie .Huban: unb Sereltofafeu tragen eine fchwar?grüue Sfdierfe|5fa mit bem Sefdjmet (roteS ober blaues öemb mit Stehfragen). — Sie ^Bewaffnung befteht aus ber cchafdifa (Säbel) unb bem ßofafen = Serbainjewehr (nadi ber "Jieit: bewaffnung fiof af engewehr M 91,ßaliber7,526mm). SDlit Ausnahme ber ©enür}etfcben§i=, .Huban: unb Seretfofafen führt bas erfte ©lieb ber Jteiterregi= menter bie Sanje. iUiban: unb Seretfofafen haben aufu'rtem noch einen Soldi. Sie idmtlidH'n.Hoiafenheere uifammenftellen auf: an Infanterie im ^rieben (erftei Aufgebot) 8 33a= mi6t, finb unter 6 aufaujucfien. 652 Moiaf Suganffij — ßoJciujg!o taiHone unb i Sotnie, im Stiege (erfteS, smeiteS, britteS Aufgebot) 20 Bataillone mir 6 Sotnien; an [Reiterei im gfrieben 491 a Regimenter (9J/j ui 4, 40 ni 6 Sotnien) unb lOGSfabronS unb Sotnien, \u- fammen 288 SSfabronS unb Sotnien, im Stiege 145 Regiment« (125*/a ju6, 19% ju4 Sotnien) unb 37 (ISfabtonS unb Sotnien, jufammen 868 GS= fabronS unb Sotnien; an teitenbet ätrtiOetie im anrieben 20 Batterien mit 108 befpannten ©efd)ü|en unb 60 befpannten SWunitionSnfagen, im Stiege 39 SBattetetien mit 236 bekannten @efd)u|en unb 426 äRunitionSwagen; an SefafcungSttuppen im gties ben unb Stiege 19 teil§ berittene, teile unbetittene SofattommanboS (9 im Ten:, 7 ;m Suban=, 3 im Dtenbutggebiet), l 3tfutSf4fteitetfotnie, l Stafno= jat§E=3teitetfotnie im @ouoetnement jfrfuts! beg. rjjeniffei. Sin Stfa|truppen toetben gebubet (nur im Stiege) 1 8eibgatbe=Son=Sftefetoetegiment ju 6 GS= EabtonS, l Son= unb 1 Dtenbutg=@tfagbattetie ju je l @efd)ü|fen. Tic jut Gtfafcfategotte entlaffenen .«. muffen blanfe 9Baffen unb bienftbtaudjbare Säbel beteit baten; mr Sinfdjaffung cor Uniform unb be§ SienftpferbeS etge&t ein befonbetet Befehl. S8ei einer ä)cebilmad>ung toetben bie jum @tfa| beS Abganges in ton Stuppenteilen beftimmten S. in 3JlarfcbfotnmanboS formiert. Ter Stanb Der cSriaiv fategerie bürfte etwa 52 000 toe&rfäbigeS.umf äffen. Gin giojjet Teil ber im gtieben au§ bei gftontfate= gotie aufgeftellten Truppenteile jinb bem ftebenben Öeete einoetteibt. -Inner biefen beftefjen hebere Sofafenoetbänbe, nämlich, bie 1. SonfofafenbiDu fion (4 Sonregimentet, 2 Sonbattetien); bie 2. ge= mifebte Sofafenbimfion (2 Ten-, 1 Suban=, 1 Teref= tegiment unb 2 Dtenbutgbattetien); bie 1. Eaufaf. Sofafenbirrifion (3 Suban=, 1 Sereftegtment); bie 2. faufaf. Sofafenbioifton it.Üubanregimenter); bie Subanfofafenbtigabe (2 Subanregimenter); bie Seteffofafenbtigabe [2 Terefregimenter); bie hiban. teitenbe SlrtiUetiebtigabe (5 Subanbattetien) unb bie otenbutg. teitenbe ätttiHeriebtigabe (3 Dten= butgbattetien). Sie SReitettegimentet unb Batterien beS jmeiten unb Mitten älufgebotS werben im Stiege teils }u Saoatteriebhnfionen äufammengeftedt, teil» ben älrmeen unb SotpS gut befonbern Bcrtrenbung uberroiefen. Sie äluSbilbung unb SBetwenbbatfeit ber S. entfptidjt im allgemeinen jener ber T nippen* teile ber Ätmee. Sie ttiegerifebe Neigung unb ba§ trüber oorbanb ene ©efdjia jut Jübrung beS tleinen StiegeS ift bei ibnen, befonbetS bei bem Soiupeete, mehr unb mehr geiebwunben, toogu ihre erbebte Sejsljaftigfeit unb bie SSefajdftigung mit ftiebtta)en ©eroerben loefentlicb beigetragen bat. ^ebenfalls batj aber bie C5"rhebunet bet Stätte ber tuff. Sa= oalletie burdj bie Sofafenteitetei nicht gering ge= aduet Werben. Sgl. Sefur Histoire des Cosaques (2 Bbe., Bar. 1814); Bronewfltj, IstorijaDonskago Vojska (2 Sbe., SßetetSb. 1834); Sie S. in ibrer gefd)tcb> lieben Gntwidlung unb gegenwärtigen 3uftanben öon S. oon B. (SBetl. 1860); Sptmget, Sie S., beten biftor. Sntwidlung, gegenwärtige Drganifa= tion u.f.w. (£eitmeti&1877); Ghotoicbcbin, SieSo= iafenbeere (tuffifd), SßetetSb. 1881) ; Sie tuff. Slrmee in Stieg unb AricbeutBerl. 1890); Jreihcrrron Jet; tau, Sie Saf af enbeere (ebb. 1892). 3ebr eingebenbe ."adnudnen über bie Stiegt unb Sriebengformation u. f. W. ber k. enthalten »on SöbeUS «Jiabrevberidne über bie Seränberungen unb ,unticln-itte im Ä'ülitär; wefen» (Sertin, feit 1874). Sofaf Suganffij, 5Pfeubon»m oon Mabimir Swanowitfd) 2abl (f.b.). Äofri), öanbfdjaft in iHivifa, f. .«ufd>. Sofctjani, türf. Stabt, f. Sojjani Moiriiat, ibomal, Somponift, geb. 8. Stua. 1845 su Siftring (Samten), ftubiette m SBien ^tu= lofopbie unb 9catutWiffenfo>aften, trat 1867 al-> Sänget Heiner SBafjpartien in ben Setbanb ber SBiener öofopet unb würbe 1874 Somfapellfänget unb 1878 öoffalpettfänger. S. ift befannt geworben burdi feine Weitoerbteiteten (etroa 90) Gbere, Qua? tette unb Siebet, SBalgetib^Hen (»Gin Sonntag auf ber 2Um\ «Gine S9auetnbod)jeit in Samten ■ u. a.), einfari'e unb reijenbe l'lrbeiten im Sämtenet 33oK»- ton. Aernev idu'ieb S. nooettiftifdje «Sotfbilbet auc- Sämten» (Spj. 1878), öabrid)», «Grinnerung§= bilber» (Stagenf. 1889) unb bramat. Strbeiten. Seine Singfoiele <<2tm 2Börtbetfee» (2pj. 1882 1. «Set Sätgetmeiftet oon St. Slnna» unb «Sluä ben Sämtenet Sergen» wutben mebrjadi aufgeführt. Sofctict ober .Ha unb er , für>. Stuäfptadbe beä Ijebx. kaschär), rein, erlaubt, bejonberä oon gleifd) gebrauebt, bai ben SSeftimmungen ber jüb. Speife= gefe^e entfvnebt; bann überhaupt fooiel wie rid)ttg, in Drbnung. M ofdimiii. l) Srcil im preuf;. 3teg.= Ses. Sßofen, bat 452,8 qkm, (1890) 29 790 (13 816 männl., 15 974 weibl.) G., 3 Stäbte, 56 Sanbgemeinben, 30 ©ut-:-= beuvle. — 2) ,H. ober Sogmin, Sreic^ftobt im titaää Ä., an ber cbern Crla unb ber Sinie &t&@nefen bei SjJteuJ.6taatSbab.nen, Stfe be§ BanbratäamteS unb cine§ SlmtiJgericbtSiSaHbgericbtCftrowo), bat a>:"> 4358 G., bamntet 1039 Goangelifcbe unb 401 3S= taettten, Spoft jweiter .Hlafje, Jelearapb, ein eoang. 3d'uUebverteminar unb eine ©drtnerlebranftalt. fiofciclffi, Parlamentarier, f. Sofciol=So= So^cinomantie, f. Grbfd)iuffeL [feielifi. SofcioI = SJofctclffi, fsofepb Sbeobor Stani->= lauä oon, Parlamentarier, geb. 9. 9Jo». 1845 auf 2dncf; Stugewo in Sßolen, Üubierte 1867 — 70 3ura unb Gametalia in Berlin unb feeibetbeta unb uutev- nabm bann atofse Steifen in ätfien unb üifrita. 1881 Würbe er auf Sßtäfentation be» alten unb befeftigten ©mnbbefifeeS im 3tefeebiftritt in baS pteufj. 6erren= baue berufen, 1884 in ben SReidjStag gewählt, wo er fut ber polu. yrattion anfeblefe unb balb einer ibrer §übrer würbe. Gr Pertritt namentlich feit bem ;Hüdtritt SBiSmardS (1890) bie rcgictungSfteunb= lute 9tid)tung unter ben $o(en unb urav in einer SBeife, bafj fidj fd?on unter ber SBäbtetfdjaft eine Dppofition gegen bie fog. «.'öcf polen» gettenb ;u machen beginnt. 10. SJlätj 1894 legte er fein SReidjS= tagSmanbat niebet. S. ift auch als poln. Sidbter unb Setfaffet pelit. 53reidnuen betootgetteten. Jloiriui*,fo ifpr. tofstfcbüfd)Io), ber bedifte söerg in auffraßen, in ben StuftraHJd)en SQpen, im SD. Don SteufübWaleS , erreicht 2240 m .«bbe. — S., Setg bei Statau (f. b.). R'ofciufäfo (fpr. Eo6tfd)üfd)Io), Jabeuej, leider Cherfelbhevr ber SRepublit "Solen, würbe 12. jjebr, 1746 ju äRereejowSgejogna in berebemaligenSBoi: wobfepaft SJlowogröbeE geboten unb ftammte au-5 einer alten abtigen, aber wenig begüterten litauifd)en Aamilie. 3" b<-n' Sabettenfcpule ui aBarfdjau be= mertte ber aüvü älbam EgartotBfB feine Talente unb bewirfte, baf) er at§ Unterlieutenant auj Staats; foften nadj Arantreieh gefdjictt würbe, roo M. bie SnegSmiffenfdjaften in ber JRilitätafabemie ;u 8«= iaille-? ftubiette. -)]a& feinet iHüdfehr marb er^aupfc Jtrtlfri, Mc man unter S OermiBt, finb unter 6 aufsuiiidjen. fiofegarten — fööfen 653 mann; allein eine Demütigung, bic ev toegen feiner SReigung 311 bei 2 oebter be§ iRavjdiall- imu Sitauen, 5o§nolojn, erlitt, öeranlafjte ihn, Sßolen ju»et= lauen. Sr tarn 1777 nadi Sßariä unb log L778 unter b'Sftaing Bon Joulon auS beu fid) bilbenben norbamerif. gteiftaaten 3U Öüfe. Bor SReurjorl unb bei S)orltonm, mo er Bermuubet tourbe, erregte et SBafbmgtonä Stufmerffamfeit unb mürbe bann beffen Ebjutant, nad) bem §rieben§fd)Iuffe S8rigabe= aeneral. H. feinte 17813 nad) Sßolen jurüct. Set ber Organisation ber ättmee 1789 jum ©eneralmajor ernannt, erlldrte er fid) für bie fionftitution Born 3. SÖcai 1791 unb fämpjte, in bem batb au8bredjen= ben Stiege jum ©enetallieutenant befbrbert, unter bem Brufen 3of. Boniatoioffi. über feine SBertei' bigung bei Subienta f. b. jiad) bem ©turj ber fionftitution Bon 1791 nabm ff. feinen 2(bfd)ieb unb begab fieb nad) Seiöjig. Um bicfelbe 3eit erteilte ibm bie ©efefegebenbe Sßer= fammlung in grantteieb. ben SEitel eines franj. SBfitgerä. Bei 2luSbrud) beS neuen 2luj)tanbeS ber Boten gegen Sftufctanb SKärj 1791 jum £berfelb= berrn unb Mittäter ernannt, fd)lug er bie 6000 äRann ftarfen SRuffen mit 1000 nur uuBOllftänbig Setoaffneten 1. 2(pril bei SRaclatoice. Xavauf ging er nad) SBatfdjau, too auf bie ffunbe Bon feinem ©iege ber Slufftanb au§gebtod)en unb bie ruff. 23e= iaiumg Bertrieben mar, unb richtete bic [Regierung ein; boeb tonnte er bie madjfenbe 2luavd)ie nid)t jügeln. ff. legte bie Sttltatut nieber unb begab fid) mieber 311m öeere. SSon ben Brennen unb SRuffen bei ©jcjefocjrm 6. Suni gefeblagen, 30g er fid) nad) SBarfcpau jurücf, ba§ er glüdlid) »ertetbigte. üRaä> bem bie Sßreufsen bie Belagerung aufgehoben fyatten, betrieb Ä. raftlo§ bie Drganifation beS .fieerS. Bei ben neuen gottfäjtttten ber iKuffen eilte er tiefen uneber entgegen unb erlag enblidi ihrer brci= fad) ftärtern Übermacht bei JäRaciejotoice 10. Ott. 1794. 9Jtit SBunben bebedt, fanl .H. com Sßferbe unb geriet in ©efangenfdjaft. (£. Finis Poloniae.) Tiado bem Sobe Katharinas II. 1796 bou fiaifer Baut I. freigegeben, begab er fieb nad' (5'uglanb, Bon mo er 1797 nad) 2tmcrifa ging. 2ÜS er 1798 ali ©efanbter beS fiongreffeS nad) granfreidj tarn, nahmen alle Parteien ihn feftiid) auf. Sm Kriege Bon 1806 binberte fi. fein bem fiaifer Baut I. ge= gebeneS Sßort, nid)t wiber bie Stufjen 31t bienen, an bem fiampfc teilzunehmen. Später taufte er in Beroillc bei gontaineblcau ein Sanbgut, mo er bis 1814 lebte. 1816 tieft er fid) bann 311 Solo= tburn nieber. Bon hier hob er im 2tpril 1817 auf feinem ©ute Siedmomice in Boten bie 2eit>eigen= fdiaft auf. Sin Sturs mit bem Bfcrbe umreit Beoet) nuirbe bic Bcranlaffung feines 2obeS 15. Ott. 1817. 2luj .«often beS fiaiferS Sttcranber I. rouibe 1818 feine Seidie auS ©olottmru abgeholt unb in bem Som 311 firatau beigefefct. — Bgl. bie Biographien fi.§ Bon gatlenftein (2. 2tufl., 2pg. 1834), etjobjfo (Bar. 1837) unb Bas3lomfti (firatau 1872). ftofegarren, ?Job. ©ottjr. Subtr. , Crientalift unb ."öijtorifer, Sobn be§ folgenben, geb. 10. Sept. 1793 311 Slltenfircben auf ber Qnfel )Hügen, ftubierte 311 ©reif§roalb Sbcologie unb Bbiloiogie, nuirbe 1815 2lbjuntt ber tbeol. unb pbüof. galtultät 311 ©reifStoalb, 1817 orb. Brofeffor ber Orient. £pra= dvu in 3"1'1- 1^24 aber in gleicher ßigenfdjaft nadi @reif§roalb äurüäberufen, lro er 18. 2tug. 1860 ftarb. it. bat fid) bauBtfäcblicb um bie Sßftege ber arab. £prad)= unb Sitteraturftubien Berbient gemacht. Strtifcl, bic man unter fi 6et Seine bebeutenbften arbeiten auf biefent ©ebiete finb nadi einer Sdnift über ^bu Batuta ( gena 1818): bie 2lusgabe ber «Moallaka» be§ 2lmr ibu fioltlium (ebb. 1819), bic «Chrestomathia arabica» (t'P3. 1828) unb bie unBollcubct gebliebenen 2Uk- gaben &er »2lunalcu be§ Sabari» (2 Sie., ©reifSto. 1831—37), beä «Kiu'ib al-aglni» (Bb. 1, ebb. 1840—46) unb be§ «S)iBdn ber öubfaititen» («The Hudsailian poems», Bb. l , Sonb. 1854). Sine gruebt feiner ©an§hitftubien mar bie 2XuSgabe ber inb. gabelfammlung «Fantschatantra» (Bb. 1, Bonn 1848; Bb. 2, ©reifäm. 1859). Um bic @e= fd)id)te feiner 6eimat8öroöinj Sommern bat fieb fi1. Berbient gemadjt burci) feine JluSgaben Bon fianliomS «Bomerauia« (2Bbe., Wreif'en\ 1S19i, ber «Sßommerifdjen unb rügijdjen ©efd)id)t§benl= inäler» (Bb. 1 , ebb. 1834) unb be§ «Codex Pome- raniae diplomaticus» (mit öaffelbad), Bb. 1, ebb. 1843—62). S)ic 2(U'J|übrung feine-? «S5örterbud)e§ ber nieberbeutfdien Sprache» (®reif§h). 1855 fg.) tourbe burch feinen Job unterbrochen. 3" ermähnen ift noch feine «©efdiiehte ber Unioerfität ©reif§»alb» (2 Sie., ©reifäto. 1856). Sofegartcn,öubm.2bcobut(©ottharb), Siebter, geb. 1. gebt. 1758 311 ©rcBec-müblen in ä)tedteu= burg^Sdiroeriu, ftubierte 31t ©reifütoalb , mar bann iRettor ber Schule 311 SEBolgaft unb erhielt 1792 bie Stelle eineS $toöfte§ 31t 2llteutird)en auf Dtttgcn. 1808 nahm er einen Stuf als Sßrofeffor ber ©e= fd)id)te nadi ©reifsmalb an, wo er 1816 Sßrofeffor ber Sheologie unb SJJaftot 311 St. ^atobi mürbe unb 26. Cft. 1818 ftarb. Seine empfiubfameu iHomane, 3. B. «Qba Bon Sßle^en» (Bb. 1 u. 2 ber «9loman= tifd)cn S>id)tuuqen», f. unten), feine «©ebidjte» (2 Bbe., Sp3. 178S) , bie «iKbapfobicn» (2 SBbe., Moftocf 1790—94; mieberbolt in 3 Bbn., 1800—1), bie «9iomantifdien Sidjtungcu» (6 Bbe., Tre-jC. 1800—6), bie «Segenben» (2 Bbe., Bert. 1804; neue 2lufl. 1816), bie empfinbfamcu , SSoj}' «Suife» ohne alle Dtiginalitätnadjabmenben, langatmigen epifdv- ibttUifcben ©ebiebte «Sucunbe» (Beri. 180S; neu bg. Bon S)Ienbb,eim in Bb. 3 ber «Sprifer unb Spifer» in fiürfdjnerg «Xeutfcher SRationallitteratut») unb «Sie Snfetfafert» (ebb. 1805; neue Stuft. 1814), beägleidjen feine öaterlänbifajen afabemifdjen 9te= ben unb feine Übetfefeungen, 3. B. Bon 9rid)arbfon» «Gtariffa» (8 Bbe., Sp3. 1790—93), maren ciuft toeit Berbreitet. Sehr beliebt mürben feine Iprifdien ©ebid)te, bic feurige ßmpfinbung Bertaten, aber im Sftingen nach bem entföreebenben 2tuebrud fdjmülftig roerben. 2l(g Diebner Berftanb er bic 3ubörer in hohem ©rabe 31t ergreifen. Seine «Sieben unb tleinern ptofaifdjen Schriften» gab SJlobnile heraus (3 Bbe., Stralf. 1831—32). Sine ©efamtauggabe feiner «finrifdjen ®id)tungeu» uehft £eben§befd)ret» bunq beforgte fein n % ©. 2. fiofegarteu (12 Bbe., 5. 2luSg., ©reifsm. 1824—27). — Bgt. Ö. j$rand, ©. 2. fi. Sin 2eben§bilb (.«alle 1887). Äofcfdnte, f. ©oniometrifebe gunltionen. Rofel, baS meibtidie 3ud)tjd)iiJcin, f. Sdiroeinc. Sofel, Stabt, f. Sofel. Söfcn, Bab fi., Stabt unb Babeort im fireiS Naumburg be§ preuf;. SReg.=S3ej. üDterfeburg, an ber ßtnie .stalle = Bebra ber Breuf;. StaatSbaljneu, im Jhal ber taale, über welche »wei Brüden führen, bat (1890) 2512 G'., barunter 67 fiatbolücn, Sßoft jtoeiter filaffe, Setegrapb, eoang. fiirdie (1894), finabeninftitut , böbere 2.Räbd)enfd)ule, 3Dtäbcben= penfiouate, eleftrifcbe Stta|enbeleud)tung, eine So(= mint, fiub unter 6 oitfäujuiljcit. 654 Sofetrame — föösfin quelle (18° C, 200 m tief) mit 5 Sßrojt. 3al;aebalt, 1730 erboljrt, ©rabiermer! mit ^ubaliereinriditun: gen, neue ,x\"balierballe, brei neue grofje S3abeanftal= ten . &ugufta=93ictoria=fiinberbei(anftaIt, 3BelIen= bäber, fod)fat3ba(tige SrinfqueQe, beren SBaffer, mit .ucblenfdure imprägniert, als £afelgetran! Mein, eüenbaltiaeu '.'Jeüblbruunen, fdjöne $rome= naben; Kuuftmüble, SJBurftfabrit, Sieiieleten, be= beutenbe fialtfteinbrüd)e mit Tralnioilbabn nadj ber Statin, Sampffägemeri sur ßerftettung oon 38er= blenbftetnen, SSBetnbau unb ;$anbel fotoie Soly ftöfserei unb öanbel mit 3iiitsbol.s (Sblgmeffe) au§ bem Kb/üringerroalbe. 3ln Stelle ber uralten, burcb. 3Baffer 1890 jerftörten 33rüde würbe 24.9loö. 1893 eine neue Sarrbfieinbrüde einaeioeibt. — fi., eine ©rünbung ber Sorben (um 600) unb urfprünglid) euone genannt, ipirb feit ätnfang be§ 19. ^abrb. ale Solbab beiuebt (1893: 3513 fiurgäfte) unb rourbe 1869 Start. ,Su ben befud)teften$un!ten ber llmgegenb geboren: bie fjtubeläburg unb Saaled, bie Saiier ii-iibelnivbiini , bie fe'nigl. Sanbei-fdntte ßforta unb cie Saalbdufermit grofsen SBeinbergen. 3n fi. balten bie beutfdjen Korps (f. b.) alljäbrlicb su 'Hfingften einen fiongrefs ab. — S5gL £Rofen berger, fi. ,}ur JJtitgabe für S3abegäfte (4. ItufL, Jlaumb. 1877); Jedbow, Jübrer bureb .H. unb Um= gegenb (fibfen 1889). Sofcnamc, f. Sßerfonenname. Söfcncr S. C.= i'ctbanb, f. fiorp§. Sofcr, :Ke':nboib, ®efdjiä)tfd)reiber, geb. 7. gebr. 1852 ui Sdmtarfow bei Sßrenglau, ftubierte tnS3er= lin, äBien unb Satte ©efdjicbte unb Sßbitologie, war 1874—85 in SBerün 3Jhtarbeiter an ben $ubli!a= tionen ber preufs. SUabemie ber SBiffenfdjaften, mürbe 1882 sunt ©eh. Staatsarcpioar ernannt, »er= liefe aber ben Strdjibbienft, a 1 -> er 1884 jum aufjer= orb. SfJrofeffor an ber Huiperfität SBerün ernannt würbe , ber er bereits feit 1880 al§ Sßribatbocent anejebcrte. 1890 Würbe fi. ab;- orb. Sßrofeffor nach 33onn berufen. I5r perofjentliebtc aufser ^Beiträgen su Wiffenfdjaftüdjen ^eitfebriften: «Ter ffangleien= ftreit. (5'in SBeitrag jur Quettenfunbe ber ©efdiidne be§ Sreifsigjäbrigen ÄriegeS» (Satte 1874), «grieb* ritt) b. ©r. alä ßronpring» (Stuttg. 1886), «fiönig g-riebrid) b. @r.» (58b. 1, ebb. 1890—93). ferner ift Ä. Herausgeber ber ■ 'l>reun. Staat§fd)riften au-? ber :Keaierumv>seit Ariec-rieb» II.» (33b. l u. 2, SBerl. l874,1885),«5JJolit.worreft)onbeng{Jriebrid)§b.®r.'), 33b. 1 — 10 (ebb. 1879 fg.), «SKemoiren unb £age= bücber pon S. be Satt» (in ben «^ubiitatiouen au§ ben preufs. Staat§ard)iben» , 33k 22, Spä. 1884) unb mit Staube1 pon «Aorfdnina,en sur branbenb. unb preufs. ©efdsicbte» (33b. 1—4, ebb. 1888—92). Sofcritt, Kurt gebor Don, anbalt. A'cinifter, geb. 25. Oft. 1838 in Tefiau, ftubierte 1857—61 in Seibeiberg unb Seipgig :Kedn->= unb Staat-?miffen= irbaiteu, trat 1865 al§ ätffeffor in ben anbalt. rtaat-r-tienft, 1872 in bie preufs. Sßerlpaltung, würbe 1^74 Sanbrat beä ftreifeä SBittenberg, 1889 fßolijeipräftbent Don fßot§bam unb mar Pen 1885 l-ic 1892 SDlitglieb be§ älbfleorbnetenfwufeS. 1892 mürbe .H. anbalt. öauö= unb itaat-Miiinifter. Softn ober Suff in, eine SBevbinbung pou ber 3ufammenfe|ung Ctoarj, Sdjnabel unb güfje rot. Ter turge, fteil getragene ßatä unb bie beben 33eine erinnern an ©änfe, bie gorm be§ SdjnabetS, ber feilförmige Sd)wanj unb namentlidj ba-;; 33etragen finb fdnoanenartiii. JiöClin. 1) !}ic.iitcrHiig5bcäirf ber preufs. Sßro: pins 3ocmmern, grenjt im 31. an bie Oftfee, bilbet eine peu einem Sanbrüden ber Sänge uadi burd)= jogene Ebene mit ben fiüftenflüffen Stolpe, SBipper, Sßerfante, Sega unb jablreidjen Stranb= unb Sanb feen (3amunb=, 33udom=, ©arbefd;e=, Sebafee). 2ie Arudnbarteit ift mittelmäfsig (piel ScbafjuAt). 2)er Diegierungäbejir! bat 14020,37 qkm, (1890)563509 (273686 mannt., 289883 meibl. i 6\, 23 Stäbte mit 808,47 qkm unb 151 236 (71 998 mannt., 79 s.)* meibl.) <§., 919 Sanbgemeinben unb 988@utsbesute mit 13217,90 qkm unb 412333 (201688 mdnuL, 210645 meibl. i l>\ lern ;l{eligion«bctenntni§ naeb waren 544253 ßnangelif d)e , 12385 Matbolifen, 1403 anbere Gbriften unb 5343 Israeliten. S)er SRegierungäbejirf serfällt in jmblf ftreife. Steife qkm II Z~ Vi ScljioelDeiii . . 502,35 2100 18 7371 37 18366 81 1 289 Sramlmn; - 1171,62 3529 35 779 31 34976 130 362 Dieuftettin . 2007,09 ■SOI-.I.» 74 391 37 7L--7- 430 815 3Sclqari> ... 1127,14 4480 44547 40 43 874 191 392 8orterg=SBrIip 929,91 5537 52234 ' 56 50 652 928 536 Söälin .... 743,20 4893 45305 61 44 347 524 34H StubtiS .... 704,61 2308 20375 29 19 992 42 148 Scfilame . . . 1584,00 8874 73 234 46 72395! 37:: 4h:; !)iuntmet3biirg . 1147,43 3129 32976 29 324581 17 1 250 Stolp 2266,73 9495 98762 4-t 96337 1146 1051 Sauenburg i. $. 122S.60 4045 43 517 35 39303 |37»o 393 iBütora .... 6 18,69 2372 u;; 71- 39 18675 457C 364 Ztx SRegierungSbejirf serfdllt in bie fünf Sßeid)S- taiic-mablfreiie : 3tolp -• Sauenburg ( älbgeorbneter viL>ill, beutfdjfonferoati»); Sd)lawe=SRummet§burg (oon 3Raffom, beutfd)fonferDatio); Sö§lin=Äolberg (pon ©erlad), beutiebtcnferpatipi; 33etgarb=®ram= bürg (pon .HleiftoUetsom, beutftt^fonferoati»); 3leu= Stettin (görfter, ülntifemit). — 2) Srci-5 im Sieg.: 33ej. ft. (f. porftebenbe Jabellei. — 3) fi. ober Söätin, ^anptftabt beä ffteg.=33eg. fi. unb ftrei§> ftabt beä fireifeS fi., 13 km oon ber Dftfee entfernt, am llfüblenbadi unb an ber Si= nie Stettin = Stargarb=S)angig ber SfJreufs. 3taatsbabnen, ift Sitj ber Eönigl. 33ejirf3regje= rung, beä Sanbratäamteä, eine-j Sanbgerid)t§ ( Dberlanbe§ge= riebt Stettin) mit 12 Smt§= gerieten (33ärwalbe, 33elgarb, 33ubliii, fiolberg, Merlin, fi., SReuftettin, Sßotsm, SRatscbubr, cditpelbein, Sempelburg, ,Sanom), etneä äbntSges rid)t§, einer Dberpoftbireftion für ben 9ieg.--33es. fi. unb einer 9leid)8bantftelleunbbat(1890)17810(8438 männl., 9372 meibl.) (5'., barunter 492 .«atbclifen unb 323 ,V>raeliten, in ©arnifon bas 3. 33ataiUon beä 3nfanterieregiment§ pon ber ©olft 91r. 54, SjJoffc amt erfter iila))c mit SwciijfteUe, Jelegrapb, pier Jtrtüi-t, bie man unter fi Dcrnnfit. fini unter B aufäufudien. Soffott - .siosmu* (SBeftcuT) 655 .«inten, eine Sttjtagoge, ein 1724 errichtetes Seht mal griebricb. 3Biweun§ I-, firiegerbenfmal, ein ©pmnafium, Seljrerfeminar, Mabettcnbaus, 2 höhere SOtäbdjenfdjulen, laubftummenanitalt unb 2>dHa*t= baue-. 3$on inbuftrielleu ßtabtiffementS beltebeu :> Sifengiefjereien, eine SBapier*, 2 2JHnetauoaffer= fabrifen, Sampjmüblc, SWolferei unb 7 Ziegeleien; ber >>anbcl mit gif*en unb ©änfen fotote Sie ti'mft= lidje fjüfcbjudjt finb beträchtlich. Ter nabe bcwalbctc ©ollen ber g (144 m), beffen einer steil, ber a a b n e n b e rg , trüber ein Bietbefudjter 3BaUfal)rtS= ort mar, trägt feit 1829 ein Kreuj jur Erinnerung an bie 1813—15 gefallenen Stieget ßinterpommernS. M. nuirbe 1188 erbaut unb 12(3(3 totabt. 1532 fdjtoj? es fi* ber SÄeformation an, wurbe im Srcif>ig= jährigen Stiege faft ganj serftört unb, 1718 burdi einen SBranb oerbeert, mit ttnterftüfeung Ariebrid' Wilhelms I. mieber aufgebaut. ttotlöm. 1) ßrci'3 im roeftl. Jeil btS ruii. ©ou= oernementS Jamben', bat 6701,2 qkm, 3454(30 G. ; SWerbau, Sieb.*, befonberS sl>ferbc.ui*t. — 2) Strctö= ftabt im fireiS ß., am £jefnoi=3Botonef* unb ben Gifenbabnen [Kjafan .«., ,w.=3aratow unb $.=2Boro= nefd)=9toftO», bat (1890) 34033 6'., 10.Hir*eu; Siebter =, Jabat=, JJiafdiinciuabriten, ©erbereien, 2algjdimel,;ercicn, bcbcutcnbcn öanbel mit ©e= treibe unb Sieb. — 3) Solfstümlidior 3iame ber Stabt Gupatoria (f. b.). Mocntac*, f. Gosmas. [©BrnnafM. Soämereö (grdi., «Drbner»), f. Gphcben unb JloCmctit (gr*.j, bie .Uuuft, ben ßöröet tu Ber= f*öncnt bur* $ulj ober burd) woblriedienbc SBaffer, Öle, Salben, Suber unb befonberS Sdjminfe, ober enblicb bur* Grfetsen einzelner Körperteile, ;. 33. ber 3dbue, Saare u. f. w. SoSmetifdje l'littel, Cos- metica ober 3*öitbcttsmittel nennt man Bor= mgs weife alle Zubereitungen 51t bem 3>"ecte, bie Maut gefdimeibig 311 madjen , ibre A-arbe \u oer= beffern, ^vteefe unb 3(usf*lage (rdiwinb) unb 7su\- nen von ba ju Bertreiben, ibre iKun.u'ln ju ebnen, bie Saare }u färben, bie 3äbne weift unb rein ju erbauen, ben 2ltem rooblrieebenb tu madieu u. f. W. — Sgl. Sßteffe, Des odeurs, des parfums et des cosmetiques ($ar. 18(35); Mimmel, Le livre des parfums (ebb. 1870); .furjel, £oilettend)emte (3. 2lufl., 2p,;. 1874); ö. Sdniltt, Saut, Saare unb Stägel (3. 2lufl., ebb. 1885); Glaien, Sie $crut unb baZ Saar (4. 2(ufl., Stuttg. 1892). 5t nein i tri), f. ßosmo* \Weltall). 8o3mifctye9}ieteotologtceber2lfttometeo = rotogie, bie Sebre Don ber Giuwirfung ber .fiim= mclsförper auf bie aBitterungSBorgänge ber Gib: Oberfläche. — Sgl. $ob. 3Jcüüet, Sebtbudj ber !o§= mifdjen Sböfit (4. 2(ufL, Staunte». 1883). «ocyn 3Beltf*öpfer erforberlicb, ma*e. Mociuopoltt (grd\), Weltbürger (f. So§moboli= ri§muS). H oCmopoIitcn ober f 0 >:< m 0 p 0 1 i t i f dj eljS f Ian= ä eu , fol*c Siidittulturpflanfien, bie fidi, o^ne roefent= li* ihren Gbarafter ;u Berdnbern, tu allen fünf Grb= teilen finben. Unter ben ^banerogamen giebt e§ etwa 100 .«., lauter i'lngiofpermen. Sie Sliehrutbl berfelben ift in Teutfdilanb Bertreten, meift Söaffer> vflanien unb Slcteruufräuter. Qu ben erftern ge> hören ba§ SHijenfraut (Najas major AU.), ia% ©ee= gra§(Zostera nm&Both), bieSB5afferünfe(Lemna), bie äBafferpeft (Elodea cauadensis Mich.), ber Afofdilöffel (Alisma Plantago L.), brei Sinfenarten (Juncus),ba'5i)canuagra'3((-;iyeeriafluitansii.i>;-.l, baä Sd)ilf (Phragmites communis Trhi.) u.a.m.; ju ben lejjtern ber Sßortuta! (Portulaca oleracea L.), ber Völoeuiabn (Taraxacum ofricinale Moeneh), ber grofte äBegerid) (Plantago major L.), ber Stnborn (Marrubium vulgare L.), bie ^auntoinbe (Convol- vulus sepium L.) , \soA Gijenfraut (Verbena offi- cinalis L.), ber Jjübnerbarm (Stellaria media L.), bie tleine Srenneffet (Urtica urens L.), ber fdjtnarje 9Ja*tf*atten (Solanum nigrum L.), ber gehörnte Sauerflee (Oxalis corniculata L.) unb mehrere ©rdfer, befonberä au§ ben ©attungen Poa, Festuca, Par.icum, Setaria. Jloc*moüolttifd), meltbürgerlid) ( f. Jioemopoli= ti§mu§); au* überall beimifd\ Jsn SSejug auf Sauna unb glora h,eif?t to«mopolitif* : in allen Ronen lebenb ober gebeihenb, über alle fünf Weltteile oer= breitet. (S. Kosmopoliten unb Jieroerbreitung.) Äoömo<)oIitic*mu^(grd\i, Weltbürgertum, b.b. bie ©efinnung beffen, ber feine jjfntereffen nict)t auf fein Sßaterlanb bcf*tänft, fonbern audj an Wohl unb Wehe ber gangen iOccufdibeit ju beulen gewohnt ift. Äo3ntorant(i(gr*.),ciue SSeremigung Bon Bieten Silbern oerfdnebener ©egenben, bie, unter £ünftli*er Beleuchtung bur* oergröfsernbe Dfutargläfer an= gefeben, in faft natürlicher ©röfte erjdicinen. Mociitoc« (gr*.), cigentlidi eine georbnete Ser= faffung, namentlich, bie SB elt 0 r b nun g , baS 2B elt = all, UniBerfum; bab,er Kosmograpbie Welt= befchreibung im ©egenfafe jur ©eographie ober Grb= bef djreibung ; fo§mif* alles, toaS> fid) auf bie Welt im ganjen unb insbefonbere auf bie Serhält= niffe ber Weltlörpcr untereinanber begeht. Seit Sitten galt als M. bie öimmetStugel mit ber Grbe als Ü)cittelpuntt. Sie galt ber großen ?3tehriabl ber alten sl>bilofopbeit für ein befeettes Wefeu, meift and) für bie ho*fte ©ott^eit. 3lud) Slato nennt fie ben fi*tbaren Giott, unterf*eibet aber bauon no* bie b,öd)fte unft*tbare unb törperlofe ©ottheit. älnarimanber unb bie Jltomiften bin= gegen nahmen ein unenbli*es UniBerfum unb un= jäblige Welten an, au* leugneten bie leljterii eine nernünftige Weltregieruug. Sie ^ntbagoreer, bann $lato unb feine Sdmle befdjäftigten fich eingebenb mit ber mathcm.=pl)pfit. Grfenntniä be§ Welt= fnftemS; 2lriftoteleS legte ben ©runb 511 ber 2ln= fi*t, bie bann, burd) GratoftfyeneS unb Stolemäu§ in mehr mathem. gorm ausgebaut unb Berbeffert, unter bem Jcarnen bes Stolcmäifdieu ©pftems bas mifit, i'inö unter 6 (tufjufudjeu. 6nl> ®o§moä (Tainph'diiffaln-tc-^cidlic^aft) — Soffutlj gange i'iittelalter hinburcb unb in ben Anfängen ber ?i:::;eit bis auf .Hopernifus aeberridn pat 3toat Idot uton im Rittertum 3lriftarch von Sa= mos mit bei Sebaipptunq aufgetreten, baf> bte Sonne ba§ (Jentrum bei äBeltadä bitte iinb bie Stbe mit ben übrigen Planeten fidj um fie bewege. Sodj erft.Hopernifus jeigte mathematifd\ bafjbiefe Sinnahme ben Cridvinunacn beffer genüge, unb erft bie Sntbedungen oon .Heyler unb @alitei brachten biete 3lnfchauuna jum Siege. Sinn erft würbe aucb bie 3lnfidn Don bei llnentlicbfeit beS Uniyeriums unb ber uncnblicben 3ubJ bei Ji;clt föryer, namentlich, burdj SBruno, erneuert, ber übri= gens bie antife Slnfidn oon ber SJefeeltljeit bei ©immelSlörpet feftbielt. SJtel würbe auch, im 17. unb 18. 3o$ib. bie giage ber SBemobnbatteit ber ©immelsterrer bisfutiert; jo 5. SS. gonteneüe, «Entretiens sur la pluralitt- des mondes» (16861. 9tad)bem juerft 3-iewtou burdj ben Diadweis be§ ©cfeRes ber allgemeinen Slttrattion eine medjan. Slujjfaffung be§ äBeltfoftemS ermöglicht hatte, wagte e§ .Haut in feiner «älugemeinen Süaturgefdjicbte unb Theorie be;- yummels « i.Hönigsb. 1755) felbft bie (Sntftefiung be§ SBeltbaueS auf median. SBege §u erttären. Saptace in feiner «Mecanique ceMeste» 15 53be. nebft Supplement, Sßar. 1799—1825) ent= widcltc eine äbnlidv Sbeorie in erafterer gomi. ©egenübei biefei medjan. Sluffaffung ift ber alte ©taube an bie SBefeetung bei- Uniyerfums noch nicht gan; oerfdjmunben. Schon im Altertum begegnen .Heime ber älnfdjauung, bie bem Mittelalter unb namentlich ben Sßatutpbilofopberi be§ 16. Jahrb., wie SßatacelfuS, geläufig ift, bat; bie äBelt (ü)ia = trofosmos) ein Crganismus im großen, ber menfdjlidje Organismus eine SBelt im {(einen (SDtifrofosmös) fei. Slber fetbft im 19. Jahrb. uodi oettrat triebt nur SdjeHing («Über bie 3Delt= feele», 1798), fonbern felbft ein Sftaturforfdjei Wie Rechner («Scnbaoefta», 1851) bie vehre oon ber SBeltbeieeiung. — 31. oon ©umbolbtä berühmtes SBert eut= fdje ©antpffd)iffal>tt§gefelljd)aft KoSmoS. SoäntotficicntuS (grch.), fooiel wie 5ßan= thetsmus ff. b.). Soioblütcn, f. ftuffoblumen. ftofööo, .Hoff od 0, SBilajet ber eurer. Surfet, Seile ben SÜtferbien, be§ norböftl. 3übanien unb bes nörbl. DJiacebonien umfafjenb , mit ber ©aupt= ftabt Sßimen. Scan beredmet bie S3ecblferuna auf 75000Ü (J„ mooon i'.00000 clamen, 95000 311ha- nefen, 30000 Surfen, 21 000 3igeuner, 4000 Juben, 1700 ;]in;aren. 1 c. aud) ämf elfelb.) — 33gl. 3cori= bajai unb jt., bae alte SRafcien (SBien 1892). Soföh). lisöcjirt^tfauptmattnfchaftinßaliiien, bat 1919,61 akm unb (1890) 77767 (38398 männl, 9 loeibL) meift rutben. li\, 93 Crtfchaften unb 46 (MiU-acbicte unb umfafjt bie (^eriittc-beiirfe K. unb .Uuto. — 2) .H., aud1 ßofföto, ÜDJartt unb ein ber 35e;ivfc-bauvtmannfd\rft unb eine-;- ipcür!;- cieridMv (1202,52 qkm, 48216 meift rutben. 6.), an ber jum 'lirutb ctebenben SRpbnica, bat ilSSK" 3037 meift bcutfdje israel. (?., l;cit, Kelegtapb; 8einen= roeberei, Jlöfjerei, ein Satjbergtoer! mit Siebetei fotoie ©anbei mit öolg, Wlaiä unb Scbaffäfe. ftoffä'cr, im Sllterrum ein räuberiidv;- Sergs uolf im ütorboften oon Sufiana, mit ben Sufiein ftammoertoanbt, mürben oon ben perf. fiönigen faft nie unterjotht unb empfingen in fpäterer .Seit oon biefen ioaar Sribute, bamit fie Stube hielten. 3Ueranber b. ©r. untertoarf fie i'.24 r. Ebi. Sie ß. toaren gute Sogenfdjü&en. 3iid)t ju oerroecbfeln mit ben fi. fiub bie fiaffüer(f. b.i. — Sgl. Setifefch, Sie Sprad)e ber S. (8pj. 1879). ftoffaf , fiail Subto. grnft, .Hntiter unb geuille= tonift, geb. 4. Slug. 1814 ju iliarienroerber, ftubierte in Serlin ÜJbilologie unb ermarb fieb eine (\:iu\t- tid)e Söhifi!tenntni§. Sr roar oielfad? iournaliftifd) tbätiij unb grünbete 1854 bie 5Bod)enfd)iift ■ 8et= linei aRontagäpoft >, bie er bis 1868 leitete. ,H. ftatb 3. Jan. 1880 in SBerlin. Sine Sammlung feiner ?io= »eilen («(Senrebilber 1 eridneu 1839 1 Berlin). Später tultioierte er namentlicb mit grofjein @rfolg ba§ pifante berliner ,"\euilleton. ©efammelt erfchienen Don ihm n SBerlin unb bie berliner» (föerl. 1851), > Slu§ bem $apieilotbe eine-:- gournaliften» (ebb. 1852; 2. 3lufl. 1859), berliner 3ilhouetten» (ebb. 1859), «SSerliner geberjeichnungen» (6 Sie., ebb. 1859— 65; neue 3lufl. 1875);' ferner 1 Sßaüfei Stercoffopen» (ebb. 1855), <>3luc- bem 3Banberbud)e eine-: litterar. .fSanbrnerf-^burichen» (ebb. 1856), «Öiftorietten» (ebb. 1856; 2. 3luf(. 1859), «Sabe= bilbet» (ebb. 1858), «Scbtoeiäerfabrten» (&S.1857), s5Reifebumore§leni) (2SSbe., ebb. 1862). '.'lud1 gab er nadj münblidjen S3eiid)ten bec- ä'calerc- @b. ©itoe branbt bellen «Sfteife um bie Gtbe» 18. 3lufl. , SerL 1888) hejauc-. — S8gL Kutati, ernftfi. (SSerl. 188 1). Soffatc, .Hoff die, f. ©interfaffen unb SBauer, ^Bauerngut, SBauernftanb; ogl. .Hate. Söffein, Coffeine, ©ipfel in ber fübtoeftl. Äette bes 5tcbtelgebirge§, im bapr.Sfteg.=33eä.Dber= franfen, {üblich, oon äßunftebel, mit feböner 3lu-:-= fidn, hat 942 m .öbbe. Soffeir, öafenort an ber ägupt .Hüfte beS :>ioteu SDieeri-, Gnbpunlt ber oon .Henneh (f. b.) ausgehen; ben ^ilgeifaraloanenftrafje, hat etroa 1500 6"., eine verfallene (iitabelle, ©etreibebanbel unb lebhaften 'i^erfebr mit ber arab. .Hüfte. 3>er ©röffnung ber SBabn nad) SueS mar .H. bebeutenber. Äoffimbajar (fpr. -hafabr), f. äUurfd)ibabab. Soffoblütcn, f. .Huffoblumeu. Jloffogöl, ©ebiigSfee in berStonaolei, unweit ber (v'>renje bes ruff. Wourernement-;- Jrtutsf, am fübl. Slbhange bes cajanifchen ©ehirges, in 1620 ra ©öbe, fliefstbutdj ben Hte=goI jur Selenga ab. Äoffooo, f. .HofODO. Soffotoer $eibc (Kosovo polje), f. Slmfelfelb. Soffut^ (fpr. fofdnit), Submig, Führer ber Ungar. Sfteoolution ron 1849, geb. 16. (ober 19.) Sejpt 1802 ■ u JJionof im Somitat .Semrlin, ftubierte bie Siechte auf bem reform. .Hollegium caresrataf, übte feit 1824 eine ausaebehnte jurift. Sfraris unb gewann al§ SRebner in ben ßomitatSoerfammuingen @in= tluf.. 1831 toanbte fid^ .H. naä> ^eft unb ging 1832 al§ älbfentenlegat l Vertreter eines abmefenben Magnaten) auf ben Sanbtag. Saneben rebigierte er eine SanbtagSgeitung, bie ,;ur Umgebung oon (lenfurhinbernitieii in etwa 100 ßremplaren abge= [djrieben unb burch bie .Homitatsbairufen an bie Momitate oetfanbt toatb. 3!a6 bem 5d)lufi be§ 8anbtag§ begann .H. in $eft jui Veröffentlichung ber fiomitatsoerbanblungen ein ähnliches SBlatt. SIrtitel, bie man unter fi oermiBt, fin3 unter ß auijiifui^cn. Soft — Softer 657 Sie [Regierung untersagte jetoch bie Sortfelüncj ber Rettung unb lief; im OJlai 1837 S., aBeffetaW nnb mehrere anbere 3U Cfen gefangen fe&en. Sie Septembiraltafel verurteilte ß. wegen .fiodioerrat* su vierjähriger öaft, auS ber er 1840 infolge einer atigemeinen älmneftie befreit mürbe, Sierauf über- nahm er bie jRebaftion beS «Pesti hirlap», in Ivel ehern iBlatte er fortan fein grofses publigiftiWbeS ialcnt entwickelte unb bie bisherige gemäßigte Cppofition burch feine rabitale Haltung über flügelte. 3iacbbem er 1844 bie SRebaftion nieber= gelegt hatte, trat er als Seiter patriotifcber Vereine auf, bis er im Tioü. 1847 oom Sßefter .Komitat alS deputierter auf ben Sanbtag gefanbt Warb, it>o er halb als Rubrer ber Opposition burch Kühnheit unb rhetorische Sahen alleS mit [ich fortriß. 2(11 ©raf 8. Skttbriäupi 17. äüfir* 1848 311m Sßrafibenten beS ungar. 3RinifteriumS ernannt war, trat S. als ginanjminifter ein. 3iacb ber älufföfung biefeä äJtimfteriumS (September) würbe er 5ßrfifi= beut beS neuen SanbeSoerteibigungSauSfdjuffeS. (S. Ungarn.) 3n biefer Stellung organifierte er ben Äampf gegen bie fübflaw. Bewegung unb gegen bie öfterr. Eentratregierung , trug aber auch burch feine uttramagpar. iRicbtuug uicl ba.ui bei, bie übrigen SBolfSftämmc Ungarns unb Siebenbürgens ber JRationalfache 311 entfremben. Tic Stbbanfung .Uaifer gerbinanb« I. unb bie Jbronhefteicuina ijranjj 3ofepfcS (2. Sej. 1848) bewogen .K., burch ben iRumpflanbtag in Sebrecsin 14.3(pril 1849 bie Ihrouentjetiung beS öaufeS 6abSburg=Sotbr-ingen unb bie UnabhängigteitSertlärung Ungarn» be- icblicjjen 311 (äffen. .H. Würbe a(S regierenber 3ßrä= fibent ober ©ouoerneur beftellt unb nahm feinen Sit* in ^fSeft. Schon DRitte 3uli ging jeboeb Sßeft roieber »crloren, unb ber ©ouoerneur uebft lRegie= rung unb ^Reichstag mujjte fich immer Weiter nach 5üben jurüctjiebeu. Surd) ben weitem Verlauf ber (Jreigniffe (f. Ungarn) fab fich ff. 3ur 3lbbantung gezwungen unb übertrug ll.2tug.1849 bie Siftatur an ©örger). 31 m 17. 2lug. 1849 trat er auj türt. ©e= biet über, reo er verhaftet unb nach (fingern Unter= hanblungen mit üfterreich )u Äutahia in Hleinafien interniert mürbe (fvebr. 1850). Siacbbem ff. 9. Sept. 1851 feine greibeit mieber erhalten hatte, begab er ficti über Sngtanb nach ben bereinigten Staaten. 3n ber golge 'e6'c ei" a'3 5»aupt ber ungar. (*mi= gration in Sonbon, fpäter in jurin unb iRocaro, organifierte wieberholt eine ungar. Segion, bie unter ©arihalbi tämpfte(1859 unb 1866), proteftievte 18G7 gegen ben ofterr.nmgar. 3(uSgleicb, mad)te von ber 3lmneftie feinen ©ebraud) unb lehnte ben (Jib ber ireue gegen bie babSburg. ®pnaftie unb bie 9iüd= lehr in bie Jneimat ab, wiewohl er roieberbolt -mm Slbgeorbneten gewählt würbe, ft. ftarb 20. äRärä 1894 in Üurin. Seine Seiche Würbe 1. 2lpri( in Bubapeft unter grofjen peierlicbfeiten beigefetjt. Sorber hatten lebhafte üSouStumuIte ftattgefunben, um baS Slufjiehcn von Trauerfahnen ju erzwingen. Seine «Schriften aus» ber Emigration» (beutfeb, 3 SSbe., Sßrejsb. 1881—82) enthalten wichtige 33ei= trage jur 3eitgefd)id)te. ÜRatra» veröffentlichte ff.S Briefe an Sem 1849 ($ejt 1872). — 3jgl. 3rep, ff. unb Ungarns neuefte ©efchid)te (3 Sbe., aßannf). 1849); 3. (F.Sorn, Subwig Ä. (33b. 1, Spj. 1851); Sjemere, ©raf S. 33attbpdnpi, 31. ©örgep, Sub= wig H. (3 Sie., öamb. 1853). Soft, foiuel wie Gnicihrung (f. b.); aud) ein in SBien üblicher 33brfenausbrud, wo Softgefchäft Svoiffjaiis' SVon»rriatioiiä=Stjifon. 14. Slufl. X. footel wie SReportgefcf)äjt 11". b.), in .ü. gehen unb nehmen fonicl wie «hereingeben» unb « herein = nehmen» bebeutet (f. Teport unb .V'itgeididfte). Jloftajitica (Äoftajnifea), fetbftänbige Stobt unb ftauptort beS Stublhe.urf» .U. (38134 @.) im ungar. gomitat älgtam in Kroatien, im ehemaligen Sanalfegiment ber (aufgelöften) troat. = f lamon. SRititfirgrenje, ßnfä an ber Una unb am gufse be§ /irinjigehirge«, an ber Sinie Sunja^Toherliu bev Ungar. Staat-Jhahnen, Sits eine! SBejirtSgerichtS, hat (1890) 2093 troat. fath. (F., ^oft, Jeiegrarh, eine 33ürgcrfd)ule , Sdudjmacherei unb ift ein he- beutenber yanbeloplatj für ;Rohprobu!te. — ©egen= über liegt SBoänifcb. « Softajnica, IRartt unb .ttauptort beä 33ejirtS S. (30105 5.) im boen. .Hreis Sanjaluta mit (1885) 1375 meift griecb..= Orient, (f. (597 i'iohammebaner, 1G9 üatholifeni. ftoftatc, rumän. Staatsmann, f. (Spureamt, Softal, Softnlgic, f. Costa. Softbccrc, fooiel roie oiobauiüeheerc. Koste!., hinter lat. Sßffanjennamen Slhtürjung für S ine. g r a n 3 fi 0 ft e l e ö t n , SjJrofeffor ber mebij. aSotani! ju Sßrag, mo er 19. 3lug. 1887 ftarb. er fchrieb: «Clavis analytica in floram Bohemiae phanerogamicam» (5ßrag 1824) unb «Stilgemeine mebij.:pharmaceut. Jlora» (633be., ebb. 1831 — 36). Sbftclec nab Vabcm (jpr. -lefc), ejeeb. 5Rame üon Elhetofteleh (f. b.). — Hoftelec nab Crüci, ejeeb. 3iame üon Stblertoftetefe (f. b.). Soften. 1) ßrciö im preuf. SReg.=93ej. $ofen, hat 606,9» qkm, (1890) 42141 (19354 mannl., 22787 Weiht.) Q., 3 Stäbte, 83 Sanbgemeinben unb 50 ©wtSbejirfe. — 2) SteiSftabt im fireiS «., auf einer Öhra=3lnfel im Chrahruche, au ber Vittie 33reälau="f5ofen ber Sßreufe. Staatsbahnen, Sit? beS SanbratSamteS, eines Amtsgerichts (Sanbgericht Sijfa) unb einer SanbeSbauinfpeltion, hat (1890) 4701 (5., barunter 957 Soangelifche unb 196 3Sraeli= ten, S|Jo.ftamt erfter Jtlafje, Telegraph, höhere 3Jläb= cheufcfaule, eine SJSrooinjial = Srrenpflegeanftalt in einem ehemaligen 33ernharbinerflofter; Cifengiefierei unb gabritation üon Eigarren, 3uder, Strohhüten, SuruSpapierwaren u. f. w. [tion. Hofteunnfrlilag, f. 33auanfcb,Iag unb fialfula= ft ö ft c 11 b i 1 , H j uftenbil ober H iöftertbtt, ba§ alte "fsautalia, Öauptort beS bulgar. SiftriftS fi. iicsoqkm, 162939 S.) im fübweftl. ieil be§ gürften= tumS, unweit rechts bev 3 tntma,anber Strafte Sofia= ,U., ift Sift eines IRctropoliten, bat (1889) 10689 (*., ;Realfcbule, fiafernen, ein 3oÜamt; Dbftbau. 3n ber Stabt warme SfRineralqueUen. Softer, 6anS, bramat. Siebter, geb. 16. 3lug. 1818 ju firi&oW bei 2BiSmar, ftubierte in SBerlin, 93onn unb 3Ründ)en ^bilofophie unb lebte bann längere Seit in Italien unb g-rantreidi, fpäter auf feinem Dttttergute Sdjlidjow in ber IRarf unb in Berlin (1866—73 als SRitglieb bes 3iorbbeutfdien unbbe»SeutfcbeniReid>3tagS). Erfcbrieh: «6ajau= fpiele» (Vpj. 1842), «öeinrid) IV. Irilcgie» (ebb. 1844), «Sutber» (Jragöbie, SBreSt. 1847), «SDer ©rofte fiurfürft» (Scbaufpicl, SBerl. 1851), «Ulrich uon ^utten» (Jrauerfpiel , ebb. 1865), «Siebe im Slai» (Suftfpiel, 3üeim. 1866), «Haifer unb 9ieicb» (vJ3oet.2agebud) auS SeutfchtanbS grojser3eit, 33er(. 1872), «®er 2)?aler neu glorenj» (Srama, 1876), «§ioh. (SpifcbeS ©ebid)t» (Spj. 1885) u. f. w. "Seine ©attin Suif e, geborene Schlegel, Dpern= fängerin, geb. 22. gebr. 1823 311 Sübcd, ging 1838 in Seipjig 311m 2heater, Würbe 1840 in Schwerin 42 658 Softer — itoftnilier £011311 unb nai) ihrer ©ermäblung 1844— 45 am SÖreSlduet Stabttheater engagiert, gehörte feit isit bem S8er= lincr Heftheater an unb jog fidj 1862 üon ber Sübne jurfict. Seit 1889 lebt ba§ (5'bepaar auf ©itla ©riorsberg bei 9ieu;elle in ber "'.Hart. Softer, Sudjbrucfer, f. Softer. Softgefdiäft, f. Soft. Softin=®d)arr, SDteerenge im Störblidben Si§= meer, bie bie Jnfel ÜJtefbbufdjarr fem meftl. Ufer ber fübt. ©atbinfel oon SRotoaia=©elmja trennt, 45 km lang, in ber ©efduebte berSßoIarreifen Biet genannt. 8ofWinocr,Haltetinber, ,Siebtiuber,meift unebelidje Sinber, bie fremben Seuten (öalte = f tauen) gegen ein beftimmteä, cjt febr geringes fioftgetb jur Stuferjiebung anoertraut finb. über bie hierbei ;u Jage tretenden Utifjbräucbe unb oet= brccbcriicben 9cact>läffiafeiten f. Sngelmadjerei. Äöfilin,GhriftianMeinbo[b,3uriftunb9(OoelIen= biditer, rieb. 29. [Jan. 1813 ;u ^Tübingen, ftubierte 1829—34 ju Tübingen , Heibelberg unb Berlin bie 9ted)te, habilitierte " fid) 1839 in Tübingen unb mürbe 1840 nun aufierorb. unb 1851 }um orb. 5J$to= fefjor ernannt. (fr ftarb 14. Sept. 1856. Sine grofee änjabl lorifcber ©ebiebte unb bramat. Fragmente foipie noöeluftifd)e arbeiten öeröffenttiebte er in äeitfdjriften unter bem Sßfeubonöm 6. SReinbotb, ebenfo «Sie ©efchidite uom fpan. SBaumeifter unb bie ©ef diidnc t> orn i'ciin unb ber 3Barianbt» (Stuttg. 1837), fotöte bie iWoöelle «Tic9J}athilbenböbic» (ebb. 1838), iu benen fpäter bie «©ejammelten Srjäb= lungen unb ÜRoöellen» (3 5Bbe., Syrern. 1847—48) tarnen. Seinen miffenicbaftlicben 9tuf begrünbete S. burd) bie Sdjriften: «2ie Sehre t>om Slforb unb Sotfcblaa» (£{. 1, Stuttg. 1838) unb «Wilhelm I., .Honig von Württemberg, unb bie ßnttoieftung ber mirtemb. SSerfaffung» (ebb. 1839). liefen folgten: «3)ie ©erbuellio unter ben röm. Königen» (Süb. 1841), «9teue jfteoifion ber ©runbbegriffe be£ Straf* redjtg • (2 £le., ebb. 1844—45), «Ser SBenbepuntt bes beutfeben StrafoerfabrenS im 19. Jahrb. nebft Tarftelhmg ber Gntftebung bes ©efcbrooreneu= geridrts» (ebb. 1849), «2a» ©efebtoorenengeriebt für 9tiditiuri|ten bargeftellt» (1. u. 2. Stuft., ebb. 1849), «Sie ©efebmorenengeriebte» (Spj. 1851) unb «Softem bes beutf*en StrafredjtS» (39b. 1, 2ub. 1854). 9iad) feinem Jobe mürben bie «Slbbanblun= gen aus bem Strajrecbte» (Süb. 1858) unb bie «@e= febiebte bes beutfd'en 3trafred>ts im Umrifs» (ebb. 1859) non ©efsler herausgegeben. — fi.s ©attin, 3 o f e v b i n e it., geborene Sang (geb. 14. SJiärj 1815 SU SWüncben, geft. 3. Sej. 1880'in Tübingen), ift als Siebertompomfiin befannt. . (Sögt. Jp. 31. Söftlin, Jofepbine Sang, 8pj. 1881.) Jlöftlin, öeinr. 21b., 9.1iufiffd)riftfteller unb Jheolog, Sohn bes oorigen, geb. 4. Sept. 1846 in Tübingen, ftubierte bafelbft Jheologie, ging als Hauslehrer nach 5ßari§, madjte 1870 ben {Jelbjug mit unb hielt 1871—73 mufitgefd)iditlidie ©or= lefungen an ber llnioerjttät feiner SBaterftabt, mürbe 1873 Pfarrer m Suis a. 9t., 1875 in 2Raut= bronn, 1878 in Ariebrid'shafen, 1881 in Stutt= gart. 1883—91 mar S. Sßrofeffor am 9ßrebigerfemi= nar ju Ariebberg; feit 1891 lebt er als Dberfon= fiftorialrat in Sarmftabt. (5r oeroffentliäjte jab.t= reid'e Strittet in oerfdjiebenen 3ötf ebriften, ferner eine «öefcbiibte ber DJJufit» (Xüb. 1875; 3. Stuft., SSert. 18881, «Tie Sontunft. Ginführung in bie Üftbetit ber SDtufif» (Stuttg. 1878), eine «©efd)id)te be? rbrift[.©cttesbienftes» (Jreib. i.Sr. 1887) u.a. SJrtilel, bie man unter S ecrni Söftlin, 3JuI., »tot- Sbeotog, geb. 17. 9JJai 182Ö ;u Stuttgart, ftubierte in Tübingen unb ©erlin, mürbe 1850 Stabtuitar in Stuttgart, ging aber febon im öerbft beSfetben .Hibres als SRepetent mie= ber nach Tübingen. 1855 mürbe .H. aufjerorb. $to= jeffor unb iroeiter Uniuerfitdtsprebiger in ©öttm= gen, 1860 orb. Sßrofeffor in Breslau, roo er feit 1867 audi l'titglieb be§ fcplef. SonfiftoriumS mar. 1870 folgte er einem Stufe nacb Halle unb mürbe 1877 äJlitgtieb bes itonfiftoriums ber ^rocini Sacbfen. .H. mar feit 1875 SKitglieb ber preujs. ©enerat= fonobe, feit 1879 aueb beä ©cneraljnnobalratsi, fett 1885 bes ©eneralfönobaloorftanbä. 2tu§ Slnlafj ber d'inmeibung ber reftaurierten Seblofjtirdie in Wittenberg (31. Ott. 1892) mürbe ,ü. jum Dberfon= fiftorialrat ernannt. R. gebort ber iu'rmitteluugs tbeologie an. Seit 1873 rebigiert er (bis' 1888 mit iKiebm, feitbem mit .Hau^fd)) bie «Stubien unb £ri= titen». SBefonberS betannt ift er bura) feine Sutber= arbeiten getootben. Seine Sauptf ebriften fmb: «S)ie febott. ßirdie, ibr innere» Sehen unb ibr ©erbältnis jum Staat» (.ftamb. unb ©otba 1852), «Sutbers Sebre oon ber.Hirebe» (Stuttg. 1853; 2. Stuft. 1868), «®a§ SBefen ber .Hircbe nad) Sebre unb ©efebiebte be« 9Jeuen Seftameuts» (ebb. 1854; 2. Slufl., ©otba 1872), «S)er ©taube, fein SBef en, ©runb unb ©egen= ftanb» (©otba 1859), baS oerbienftoolle 33ucb über «Sutber§ Jheologie» (2 93be., Stuttg. 1863; 2. Stufl. 1883), «9JJartin Sutber, fein Sehen unb feine Scbrif= ten» (2 33be., dlberf. 1875; 4. Stufl., JBert. 1889), ferner ba« populäre Wert «Sutberä Sehen, mit autbentifeben Slluftrationen» (Spj. 1882; 9. Stuft 1891), «a'Jartin Sutber, geftfebrift» (Halle 1883; 22. Slufl. 1884), «Sutber unb 3. ^anfielt» (1. bis :'.. Stuft., ebb. 1883), «Slutobioarapbie» (in ben o T eut Wen ©entern», Heft 9— 12, Sp3. 1891), «Sie @lau= bensartifel ber 2lugsburgifebcu fionfeffion» (Halle 1891), «griebridi ber Weife unb bie Seblofjtircbe in Wittenberg» (Wittenb. 1892), «Sie »egrüubung unferer ftttlicbn-eligibf cn Überzeugung» (33erl. 1893), «Religion unb 9teid) ©otteg. Stbbanblungcn ^ur Sogmatit unb dtbif» (©otba 1894). 9Jtit 33epfcblag fd)i'ieb er «Sie aufserorbentlicbe ©eneralfnnobe ber eoang. Sanbesfircbe» (Halle 1876). ftöftliu, .Harl Üteinbolb »on, prot. Jbeolog unb »iftbetiter, geb. 28. Sept. 1819 3U Urach, ftubierte in Tübingen unb Berlin unb mürbe in Tübingen 1846 Sdepetcnt, 1849 Sßriöatbocent ber Jbeologie unb Sßb''ofopbie. StlS Jl;eolog jur 33aurjdien Scbute gehörig, fibrieb er: «Ser Sebrbegriff bes SoangeliumS unb ber ©riefe bes Jobannes» (SBert. 1843) unb «Ser Urfprung unb bie.Hompofition ber funoptifdjen Soangeßen» (Süb. 1853), fomie eine 9ieihe »on Slbhanblungeu in Kellers « Jbeol. Jabr= Lüidbern». Spater manbte fid) fi. mehr unb mehr ber ©hilofophie unb, au« Stnlafs feiner Dtitarbeit an bem mufifalifeben Seit oon ©ifdiers äiftbetit (SSb. 3), befonbers bfefer leMem Wi|icnfd)aft ;u, unb mürbe für beibe A-ädier 1858 jum aufjerorb., 1863 jum orb. ijSrofeffor ernannt, ©on feinen Schriften auf biefem ©ebiet finb ju nennen: «©oetbes Qfauft, feine Sritifer unb SluSleger» (Süh. 1860), «Sftbetit» (ebb. 1862 — 691, «Hegel in pbilof., polit. unb na= tionaler ©e.iiebung» lebb. 1870), «Ser Sting be» 9iibelungen» (ebb. 1877), «©efebiebte ber Stbit» (©b. l , Slbteit. 1 : «Sie grieeb. Gtbit bi§ ©lato», ebb. 1887), «©rolegomeua nir -iiftbetit» (ebb. 1889). Jloftnitt, f. Sonftanj. ftoftniner 5lon',il, f. Ronftanjer .Honjit. ifit, fi'tb unter 6 aufsuiutfjen. Stoftomarott) -- Äoftüm 659 .«toftomäroh) n'pr. -voff), 9tifotaj 3»anot»itfd), rufj. unb fleturuff. öiftorifer unb Tichtcr, geb. 16. (4.)3Rail817juClftroöofÄ,befu^teba§©ijmnojium in iBovonefcb unb sie Unioerfität Chartern, würbe L846 I>rofefjor bor (^eicbidnc in.Hieiv, hier alS.fiaupt bet «(5»rill= unb sl)cetbobiften:©cfellfdiaft>> Hegen panflawiitiieber ©eftrebüngen »erbächtigt, arretiert nnb nach einjähriger Saft na* Saratow Derbannt. SBeim [Regierungsantritt SlleranbcrSlI. (unter gort: bauer beS ÜBerbot» bev S?el) rtljäti^f eit) begnabigt, ging er 1857 in§ SluStanb unb würbe 1859 auf,erorb. [J$ro= fcffor für ©efebiebte in Petersburg bis 1862, wo er feinen Slbfcbieb nahm, (fr ftarb 19. Störil 1885 in Petersburg. ÜBott feinen zahlreichen biftor. 3Jlono= grapbien (ein großer Teil wieber abgebrutft in ben «Öiftor. Stenographien unb Aorfcbuugcn», 12 S3be., SßeterSb. 1868 fg.) feien erwähnt: «Ter Mampf ber utrain. .ttofaten mit 'Bolen bis SBobban Ghmel-- ni',tij» (1856), «SBogban Gbmelniifij» I L857 ; 1. Stuft. 1884),«Ter3lufftanbStenta:)iafinS»(1858), «Sfijje beS bauviidion veben* unb ber Sitten bcS grofjruff. 3>oJtS im 16. unb 17. fvabrb.» (1859), «Sie norb= ruf}, ©täbterepublifen» (1863), «Sie 3eitber3Birren beS SieicbS ilfeSfau ;u Seginn bei 17. ,Vibrb.» (1866), «2er gall ^olenS» (1869), «WoSciufjio unb bie 9ieoolution «on 1791» (18701, «Tie ieh= teil 3al;rc ber Oiepublil sBolcn» (2. Stuft., [ßetersb. 1870); Don gröfsern Slrbeiten «SHuff. ©efebiebte in '-Biographien» (1873—70; überfefct oon SB. Sendet, Ob. 1, £pj. 1886), «'fleaseppa unb feine Shujänger» (1883) u. f. ro., ferner bie SluSgaben: «Sitte ©enf= mäler ber raff. Sitteratur» (1861—62), «Sitten »ir ©efebiebte bei fübl. unb weftl. SRufjtanbä». 'Seine poet. Slrbeiten Peröffentlicbte S. unter bem 5S|eubo= n»m Seremifa öatta; fie erfdjienen at§ «@e= fammelte SBerte» (tteinrufftfeb Obeffa 1875). ,Mwn folgte «Ter fiubejar», «2er Sobn», « Ifcbernp aowta» u. a. s.s «Sitterar. ÜRadjtaf;» erfebien 'Beter*-- bürg 1890. — SBgt. 21. 'Bppin, 9t. 3. .H. (in ber «@e= fAidite ber ruf), Gtbnograpbie», 5Bb. 3). Söfttitt, 5JJfarrborf im SonbratSamt ©era beS gürftcntumS SReufj i. 8., lints an ber SBeifien Stfter, an ber Sinie 3eifc=©era ber 'Breujs. StaatSbabnen, bat (1890) 1914 G., barunter 44 .Hatholifen, SBoft, Telegraph, ein fürftl. Sdjlof}, Seljranftalt für Vanb= mirtfdjaft unb ©ärtnerei, &ettanftalt für ftrofutöfe Hinber, fiuranftott mit Sot=, Eanb=, gid)tennabel= unb mouffierenben SBäbern (1893: 350 ffurgäfte), fiurbauS; bebeutenbeöanbelSgärtnerei(@eorginen= unb 'Jiofenjucbt), Gidienfultur, fürftl. '-Brauerei (S6ftrifeer6djWaräbier),@ip§brennerei,©unbe= gfidjterei, ©aufteilt unb ©ipSbrücbe. ftoftromä. 1) ©ouBerttcment im mittlem £eil beS europ. StufjtanbS, 311 ben grofmtffijchen unb ben ^BolgagouoernementS gehörig, grenzt im 'Je. an baS ©öusernement SBologba, im D. an SBjatfa, im ©. an TOibegorob unb SBlabimir, im SB. an 3aroflawl unb bat 84149,2 qkra mit 1 381 722 G., b. i. 16,4 auf 1 qkm. TaS Sanb ift eine mit SBalb, SBiefen unb Sümpfen bebedte Stieberang, nur redjtS con ber SBolga unb swifeben ber .H. unb Ünfdia etwa-? «rbbbt, ber Soben lehmig unb fanbig. Sie öau»t= befdiäftigung finb Strfer'bau unb iUcbuuiu, aber beibe auf niebriger Stufe. 93ebeutenb ift bie SBalb: inbuftrie. gemer giebt eS 55 Saumwollwebereieu, Seinen-- unb Saumwollfpinnereien, 90 Färbereien unb Srurfereien, 8 diem. gabriten, 10 ©ifengiefjereien unb Supfermerte. Ter öanbel wirb burdi bie SBolga unb anbere febiffbare glüffe fct>r gefbrbert; ba'm Slvtitet, bie man unter fi ucvmiBt, fmb unter G aufjufiidjcn. tommen 56 km (5tfeubabnen. iUn'banbeu finb 5 sD(itteU, 2 Special* unb 4«5 uiebere unb (Sie* mentarfduilen. TaS ©ouoernement, 1796 errichtet, beftebt aus 12Äreifen: R., Suf, Walitf*, gurjeloej, .«inefdnna , Hologriw , SWatarje», 9!erecbta, Soli; galitfdt, Jfdiudiloma, SBarnawin unb SBetlügo. — 2) Sreis im weftl. Teil beS ©ouöernementi .U., bat 4859,1 qkm unb 139 187 G. — 3) ftauptfiabt beS ©out)ernement§ unb beS ÄreifeS ft„ terraffenfbrmtg linlS au ber Sßolga (bier 550 m breit) , unterhalb ber (Sinmünbung beS gluffeS .H. (398 km lang, febiffban unb an ber Gifenbabn 9)to«tau -^aroflawh ft., Sift beS dipilaouoerneure unb beS SiifdiofS, bat (1892) 30935 Q., in ©arnifon baS 140. Infanterie; regiment, 40 itird)en , ein Stonnenttofter, Hnaben^, Ücäbcbcngmunafium, iRcalfcbule, ein geiftlicbeS, ein l'ebrerf eminar , öffentliche Sibliotbe!, Tbeater, 3 3^tungen, 4 'öudibanblungen; Spinnereien, 2Be= bereien, Seberfabrifen, Sdjiffbau, Aluf.bafen, be^ beutenben ,'öaubcl mit SeinWartb, gladjS, Scber^ unb 4'cetallwaren unb Salj; 3 Santen, barunter 'eine 5'iliale ber SRetcbibant ttoftfdiiii, poln. Kosti-zyn, Stobt im fireiS Scbroba beS preufe. 9teg.=9)ej. SBofen, an ber Neben- linie s4>ofen:Stralfowo ber Sßrcufi. StaatSbabnen, bat (1890) 2117 Q.t barunter 208 l5'oangelii*e unb 41 3j'3rariiten, $oft, Jelegrapb, tatb. st>farrfirdie, SBorfrbu&oerein unb WenoflenfcbaftSmolterei. Stoftüm (ital. costnme, b. i. ©ewobubeit, 8anbe§= fitte), bie ju oerfchiebenen Reiten in ben .Hultur^ ftaaten üblich gewefene .Uleibertradjt. Tic unenblidie QRanmgfaltigteit ber S. nötigt, imgotgenben nur auf biejenigeu fi. näher einzugeben, wehte auf ben Tafeln: fioftüme I— IV jur Slbbilbung gelangt finb. (S. Sart, öaartrad)t; über baS Hunftgefdiidit: liehe f. auch ©ewanbung; über bie KriegStracbt f. 6elm fowie Lüftung.) 1) "ältcrtum. Tac-ältefte9iationaltleibbec>'iigpp = terS war ein reditediger Sdjurj auS Baumwolle (f. Taf. I, gig. 2), ber fieft im [Reuen 3ieid;e ju einem faltigen langen :Hod auSbilbete unb mit einer febon früher üblichen ^\ade 311 einem ooüftanbigen Seibrode mit .Halbärmeln jufammenWucbS. Tic grauen trugen bie .HalafiriS (f. Taf. I, /Hg. 1), ein hembartigeS Saumwollgewanb mit Stdjfelbän- bern ober furgen sirmeln. Sine bei beiben @e- fdilecfctern, befonberS ben Siornehmen, häufige Äopf= bebedung war bie Spbinrbaube (f. 2af. I, gig. 21 auS einfarbigem, geftreiftemobcrgcmuftertcmTud1. 3m übrigen ging man gewöhnlich, unbettetbet. Tic Jracbt beS .ftöuigS, ber ^riefterfebaft unb SBeamten bagegen war Weit reicher; aud) trug ber .Honig aU? ft'opfbebedung eine DJtütje, bie Königin einen Kopf fdnuud in gorm eineS ©eierS (f. Tafel: 2lltägrip = tif dje DJtalerei, S3b. 1, S.246). Unter ben SBtole= mäern brang mit ber grieeb. Kultur aud) bie gried'. Tracht in Sigopten ein; baS hellen. Sllejranbria unb baS bafelbft refibierenbe öerrictierbauS waren aud' in biefer öinficht tonangebeub. — TaS DtationaU tleib ber Slffprer war ein bembförmiger langer Veibrod mit turjen Sirmeln. G'r würbe mit einer 33inbe gegürtet unb war bei ben Vornehmen bunt unb mit granfen befeht, beren reichliche Sßerwen= bung, ferbunben mit ber burA ihre Sdiwere be= bingten galtenlofigteit ber ©cwänber, baS >Saupt= mertmat beS affprifeben Ä. auSmad)t. Tie güfse waren mit Sanbaleu betleibet, baS iiaar wohl gepflegt unb geträufelt, ber Sart reebtedig 3uge= febnitten. Ter König trug attfser bem langen iRocf 42 * GOO Mo|tüm einen purpurnen üßantel, auf bem Kopie eine iOittra auS Weifsem gilj in gorm eineS cingcbritcfteii .Hegels (f. Jafet: 8abülonifdj=Slffürifd)e Runft, gig. l n.4). — Säbrenb bie jracpt bet Steter tic.Uan tos, ein langet, meitänueligerWod aus weidjem 2toff mar, trugen bie SJJerfer enganüegenbe Sleiber auä veter, beitehcnb auä funem :Kod, jjofen, Sdiniir- fdniben unb Sappe, mä bie Werfet bas Stebifdje :Hcidi eroberten, nahmen fie bie £rad)t ber Sefiegten .i l •:- yicftradn an; tas enge perf. Seberbeinfteib Der blieb jebod-> fcn untern Stänben. Tic gried)ifd)e Jradn beftanb au* fertig gc= Webten oieredigen Scugftüden, bie trofc ihrer @in= iachbeit fiif> mannigfach in frei unb natürlich fallen reu Aalten anlegen liefsen. Sie jtoei gemobnlidMteu Hleibunggftutfe beibet @efd)led)ter Haren ber tf hi toi it. b.i a(S llntertleib unb bas vumation (f. b.) als mantelartigeS Cbcrgemanb, moni bann noch bas über ber Schulter getragene Jiploiticn tarn (f. £af. I, gig. 4 u. 5). JerÜmftaub, baff ber C5bi ton am obern unb untern Saum, baS teils weifte, teil» farbige .vumation ringsherum mit eingewebten ober aufgenähten bunten Streifen oerjiert war, er= bebte ben maletifdjen (rinbrud biefer Jracbt. 3(1« >{riegS= unb Oteifemantel mar außer bem öimation no* bei ben Scannern bie (iblamris (f. Jaf. I, gig. 3) in ©ebraud), ein bis jm ben .Knien reid)en= bes" reebtediges Stüd Sud), baS über bie linte Sd»ul= ter gelegt unb auf ber rechten mit einer Spange be= iefttgt mürbe; bie grauen bebienten ftch ftatt ber: ielben eines f (einem, SßeploS genannten Ummurfs. — Sudi bie :>( b m e r trugen für gemöbnlidi nur jWei MleibungSftüde unb jtoat ,ui ©aufe als Iltoä bie meift aus ©olle gefertigte Junüa (f. b.), über bie beim ausgeben bie SBlännet bie Joga (f. b. unb Gabinas cinetns), bie grauen bie $aUa (f. b.i warfen (f. Jaf. I, gig. 6 it. 8). JUS leiebtere Dberlleiber, lebiglidi als Überwurf, trugen befonbers bie Statiner bie Vacerna, bie über bie linfe Schulter genommen, auf ber reiten feftgeftedt Würbe ; eine ähnliche gorm hatte ber oou Solbaten unb aueb von ben Siftoren getragene Stantel, bas Sagum (f. Jaf. I, gig. Tl. JaS üblidic ©emanb ber vanbleute war bie mit einer ffapuje oerfehenc Sänula (f. Jaf. I, gig. 9) aus grobem Stoff, bie aber aud) fonft als SReifelleib für beibc ©efdSlcchtcr biente. Jie Sopran tin er behielten bies fi. bei, bod) brachte ber Orient Dot allem bie fdjweren Seiben- itoffe unb gemuftevteii ©olbbrofate mit ihrem ©efafe Don (v>olb, perlen unb Sbelfteinen, Woburd) biefe Jradn im ©egenfaft ui bem reichen galtenwurf ber •JIntite Steifheit unb galtenlofigteit neigte. au bie= lern bfiant. ©cfdimad mar auch ber Hrönungsornat ber röm. = beutfcbcn ßaifer gehalten (f. Jafel: 3n= fignien). 2) SOiittctattcr. Seit ber SSöllerWanberung bis jum 11. 3abrb. mar in Jcutfcblanb bie Jradn, insbefonbere ber Vornehmen, bie fune Jimifa, ber auf ber rechten Schulter befeftigte Stantel, öofen unb .fmlbftiejet. Seit bem 11. Aabrb. fam bie lange Junifa auf, bie am untern Saum, an ber Öaliöffnung unb an ben ßanbgelenten oft geftidt ober mit ©olbborte befetit mar (f. Jaf. II, g-ig. 1). Sie rourbe mit einem ©ürtet über ben lüften gc= guttet unb in einen mäfügen kaufet) heroorgeiogen. iieiec- faft weibifd'c Kleibuugsftüd mar mit bem in langen Soden getragenen .öaar bas öauptftüd ber bcnid'en Jradn bes 'JJüttelalters unb bilbete einen mertwürbigen ©egenfaö ju ber bamaligen Cifcn= Httitet, bie man tnitfr S Drvm rüftung bes :)ütters. über ber Junila trug man einen, ebenfalls öfters mit (v>olbborten befetiten üJau: tel, ber im 11, .uihrh. noch auf ber redeten Sd)ulter (f. Jaj. II, Aig. li, oom 12. xuibrh. an aber »orn auf ber SBruft mit einer Spange (Aürfpan) ober, Wenn et weitet auSeinanber ftaub, mit einem $anbe ober einet .Hette befeftigt mürbe. Sie ßofen waren aus Jud' ober Seibe unb bebedteu ben Auf, mit lAüfUiugei; fte waren nie gemuftert, mobl aber an jebem 33ein anbei» gefärbt; lebenie 3dmhe trugen, aufjer ben grauen, meift nur iUänner niebern Stan= beS. Tic SSefleibung ber grauen (f. Jat. II, ,\ig. 2) beftanb aus einem langen wollenen Cbertleib cHebe ; Surcot) unb ber Junifa c)iod), bie mit einem mehr ober weniget foftbaren ©ürtel gegürtet mürbe ; au|et bem Saufe trugen fic ahnlidi ben 3Jlännern einen '.'Jiautel. 3118 .Hopffchmud biente ben grauen, Wie aud) ben äJlännetn, bas Sdjapet, bas aus einem iduualeu [Reifen aus .^eug ober 3JcetaU mit Keinen iHofetten ober3tnten beftanb. £eit bem 14. ^alu-h. beginnt baS .U. bei ben Teutfdu'it immer mannig: faltiger ;u werben unb bis jum älnbrud) ber neuen Seit ins Sjtraoagante unb 5tarrenb.afte auszuarten. Am Slnfang bes 14. xsahrh. mar noch ber lange :tioct m ©ebraudj, ber fid) alsbalb bei ben Vornehmen jut Scbede oertürjte (i. Jaf. II, gig. 3); ba biefe eng anlag unb beShalb nicM gegürtet ;u werben brauchte, lief ber ©ürtel ober SdjWertgurt nunmehr unterhalb ber Jaille um bie .\Sujten, mo er aufge= naht mar ober eingehatt mürbe (Supfing, f. b.j. aiu 14. Aabrh. trugen oornehme Scanner, aud) grauen, febr oiel bie ©ugel (f. b.), eine §apu}e mit ange= festem öalä= unb cduilterfragen, bie mit einem laugen icbmair, oen'ehen mar'tf. laf. II, gig. 3). Tie grauen behielten fo jiemlich bie frühere Iradn bei: ben langen 9tod unb ben langen Diantel, Weld) leitetet auf ber Stuft mit einer Spange ober ;Ho= fette gefdilofien würbe, auf bem Hopf allerbings ftatt bes 3cbapels ben .ttrüfeler, eine Hopf unb "Jiaden bebedenbe, mit Hraufen oeriebene meipe A>aube (f. Jaf. II, gig. 4). Slllgemein beliebt würbe feit SDtitte bes 14. 3ab,rt). bie „Sabbeltracht. Tic .HleibungS; ftüde, ber lange :Hod ( Jappert) ober bie tur,e Schede bes ÜDianneä (f. Jaf. II, gig. 5 u. 7), baS lange, meift mit ßängeärmeln oerfehene ©ewaub ber grau (f. Jaf. II, gig. 6), waren am Sftanbe auSge?adt, oft nod) mit berartig auSge-,adteu .Seugftreifen befeht; auf bem .Hopfe trugen bie Scannet bie äButftfpaube, bie grauen bie rlabbelmühe. 3U gleidier 3fit tarn auch bie ben Jeutjchen befonbers eigentümliche Sd)eüentract)t auf, bereu iUüteüeit im Anfang bes 15. Aabrh. mar. Jie meift filbernen 3chellen, oft aud' mirtiidn' ©löddjeu, hingen an Settdjen , fobaf. fic bei ber geringfteu Bewegung ertlangen. Jie üflännet (f. Jaf. II, gig. 7) trugen biefe Sdiellen am ©ürtel (5)uftng, i. b.i unb au ben i'irmeln, häufig aud; nod) an einem breiten Sanbelier, baä auer Don ber Schulter uir öüfte lief; bie grauen (f. Jaf. II, gig. 8) befonbers am öal§au§fdjnitt bes .uietbes. H) Sno lü. ^ajirbunbcrt. a. :Hejormationstradn. Jie Seit beS geiftigen Umfchmungs , bas Seitalter oer fRenaiffance unb. ber :Heformation, brachte auch eine Umgcftaltuug in ber Jradit. Jas S. follte ben Hörper niitt mehr eng umhüllen, fonbern eine be= queme Bewegung geftatten unb im ©egenfa^ gut ftübetn Seit frei unb mürbeooll jugleid) erfdjetnen. Jas SSorbilb bot bie Jradn ber Vanbsluedue mit ihrem '.l'ierlmal ber SdiliSung unb gütierung. Maupttleibungsftüde ber Scanner (f. Jaf. III, gifl. 3) i6t, fint> unter (F ein '^iiji'.cficn . - Y - - .= 3 1- -7" CC .Scoftüm 661 in triefet .Seit (um 1530 allgemein) Maren SjBatnS, ßofen, ©djaube unb Sarett. 3lm SBamS fanben fich bie Sdriitse auf ber ©ruft, auf bem inüden, befonberS aber an ben firmeln, entmeber überall (f. Jaf. III, gig. .-3) ober teilweis nur am Ellbogen unb am Oberarm (f. Saf. III, Aig. 1); währenb aber beim SBamS baS Semb bureb bie Sdilihc beroorfebaute, würbe bie ebenfalls gefdjtifctc öofe, befonberS bie in biefer 8eit aufgenommene weite Doerf(|enfelbofe (f. 2aj. III, gig. 3), um bie Slöfee ui beden, mit einem bunten, meift feibenen Stoff gefüttert. Sind) bie Scbaube, bie ibre kirnet bei ben Sorncbmen ganj ober teilweis »erfor unb nur oon SBürgern unb inSbefonbere oon (belehrten mit langen Weiten sitmeln getragen würbe unb mit einein bis auf bot Süden jalleuben firagen auS anberm Stoff (meift Sßeh) gejiert mar, ferner bie jeht breit abgc= runbeten Sdnibe (SSärenftauen, 6ntenfd)näbet, Kub= maulfd)ube) fowie baS SBarett waren mit SdiliKen oerfeben (f. Jaf. III, Aig. 3). Seit §ilfe ber Sdiiit>,= mobe mürbe baS K. ein äufjerft bunte* ; baju tarn, bafe man bie jeht von ber .*öofe getrennten Strümpfe häufig an einem SBcin (f. Saf. III, f^ig. 3) ober an beiben Seinen mit breiten SängSftreifen in bunter gatbengufanvmenftellung ((Selb, Slau, Dtot,3Bei& u. a.) trug. 2)aS anfangs mit tiefem, fpihem 8afc oerfebene SBamS (f. Saf.III, gig. 1) würbe alSbalb Diereaig auSgefdmitten, fobafe auch ba§ in erfterm gäKe ben SalS freilaffenbe öemb biuaufrüdte unb ben §atS mit einer Kraufe (f. ßatSfräiifB) umfriilofe (f. Saf. III, gig. 3). 3)aS 3Jcänteld)en hielt fidi nur bei ber Jugenb (f. SEaf. III, Aig. 1) nodi bis in baS 2. ^abr.u'bnt beS Ki. ^abrb., bann räumte eS ber Sdjaube (f. 3af. III, gig. 3) baS gelb oöllig. ßbenfo uetänberte fieb in ber iReformattonSjeit bas K. ber grauen (f. SEaf. III, gig. 2 u. 4). 3)er 3iod mar an ber Sruft runb ober oierectig auSgefdjnitten unb liefe ba§ &emb ober einen geftidten Einfalt feben; feit 1530 aber mar er wie bei ber i'Mnuertracbt am Öalfe mehr gefcbloffcn. Tic Sdileppe Würbe fürjer, bie'iirmel mürben jebod) länger, fobafe fie bie halbe .ftanb bebedtett, unb eng; aufeerbem Waten leitete entweber nidit gefcbliht, mit einem Sluffdjlag »er= feben (f. 2af. III, gig. 2) ober mit Sdiliheu am Unterarm ober Ellbogen oerfehen, Wohl noch baju an ber Sldjfel, am Ellbogen ober au beiben Stellen quer burdifcbnittcu unb wieber angeneftelt, fobafe bas öemb haufdug bcroorquoU (f. 3u af. III, gig. 4). 2lls Kopfbebetfung trugen bie [Mannet (f. 2af. III, gig. 3) bas Sarett (f. b.), bas bie fianbSfnecgte in flacher gönn gern fchief auf ein Ohr festen unb bann mit einem ©tutmbanb unterm Sinn ober cm ber tSalotte befeftigten ; bie grauen (f. !£af. III, gig. 2 it. 4) trugen bie öaube, feit 15-20 bie Kalotte unb beim 2lusgeben baS SBatett in (anbSfned)tifd)er Aorm. b. 3n ber jweiten öälfte beS IG. gabrb. fanb baS fpanifdje K. in Xcutfcblanb ©ingang: ©aS SBamS ber Dfänuer (f. Saf.lll, 'Aig. 6), nach feiner Aorm «©anSbaudj» (f. b.) genannt, lief oon ben öüften fdiräg abwärts in eine Spitte jufammen unb würbe in ber ÜJlitte ber Stuft mit einet Snopfreihc ge= fd)loffen. @S war wattiert, ebenfo wie bie iitmel; an ben Sdniltem waren holie SJBülfte. Um ben §alS unb bie öanbgelenfe tag eine fchmale Jiraufe, bie nur bei Stuhern am öalS feht breit war (l)(ühl= fteintragenl. Tie Seine umhüllten weit hinauf teid)enbe, enge Strumpfhofen unb eine nur bis auf ben halben Cberidientel reichenbe gepolfterte .siofe, bereu Sluäftopfung in Spanien felbft burdi Sttilcl, bie limn unter S Vev noei am SBamS feftgebalte Siffen en'eht würbe. Söaju tarn ein ebenfalls nur bis jur Aiäljte be* Dber= fchcntel'5 reidjenbeS iOlänteldu-n mit flad;em Kragen, baS leidit um bie Schultern gelegt mürbe. Slnftatt ber com breiten Sd)uhe trug mau jelit fpjlu', bis jum .Hubdiel reichenbe Sdutbe, bie gefdjloffen ober am Spann mit C.uer= unb an ber Spitse mit 8äng§= fdilitien oerfeben waren. Stud) bie Arauen (f. Jaf. III, gig. 5) hatten am ßnbe beS 1(3. ^ahrh. baS fpanifdje .U. angenommen; fie trugen ein engeS, fladjgefd)nür= teS, oorn in eine Spitie auSlaufenbeS Seibd)en unb ein mit engen unb gepufften Srmetn oetfebeneS fileib , baS an ben Mften breit abftanb unb bann, burdi ein fiorb= ober Srabtgefteü" glatt gehalten, fenfredit bi« auf bie (5'rbe fiel (Sertugabe). Sie öalS= Iraufe (sJ!ühlfteinf ragen) war ebenfalls fejbr breit. 2)aju tarn ein mit langen, weiten, aufgefdjlitjten itr= mein »etfebeueS Dbet'tleib. Sieben bet fpan. Sradn war baS mehr beutfebe, tanbStnedbtmäfeige St. üblid). SBamS unb Sct)ube ber lUänner (f. Jaf. III, gig. 7) waren älinlid) wie beim fpantfdjen S., ebenfo bal SDtänteldjen, baS öfters einen Keinen ©tebfeagen hatte. Sebod) war bie §ofe nid)t gepolftert unb ge= pufft, fonbern bie Oberljofe oom ©ürtel bis jum Knie in fdnnale Streifen aufgefdnütten, unb burdi biefe Sdilitse würbe bie untere, bie Aiitterhofe, in grofeeu Saufchen gejogeu, fobafe fie häufig übers knie, felbft bis auf bie Aüfee hinunter fdjiotterte. 3u biefer $luberhofe würben meift enge ßntet/ofen unb Strümpfe getragen unb bie beiben leStem Stüde ohethalh beS Jtnics mit einem Strumpfbaub jufammengebalten, baS an ber Seite ju eiuerScbleife gehunben würbe. S)ie .Wleibung ber beutfdien Sürge^ rinnen (f. Jaf. III, gig. 8) biefer 3eit war »crt)ält= nismäfeig einfach. S3aS llntertleib heftanb aus ein; farbigem Stoff mit buntem Seibeu= oberSammet = hefati, engen Ärmeln unb .Kraufeu an .fials unb ßanbgelenten ; bas ber Schaube ähulidie Dbertleib, baS beim SSuSgang angelegt würbe, hatte einen Stehtragen, war offen unb ging faltenlos ^ur (3'roe. Seibe Lüefchlechter trugen auf beut Kopfe ein fd)mal= ranbiges, fteifeS Sarett, bas in Heine 'Aalten gelegt unb mit einer Schnur fowie über ber Stirn mit einer gebet oernert war. 4) $aö 17. unb 18. 3al)rf)unbctt. ÜDtlt bem anbtechenben 17. ^abtb. machte fidi Wieberum ein SRüdfd)tag geg^en bas fteifc fpan. SBefeu unb ein Streben nad) greU)eit unb Slatürliditeit felbft im 5(. geltenb. ®ie Stacht erhielt ihren ISbaratter burdi ben Treifügjährigen Krieg, währenb beffen fid) gauj Europa triegerifd) trug. Wohe, bis über bie Knie reidienbe Stiefel aus Seber, bem gewöhnlich bie natürlidie garbe belaffen war, mit Sa^n °ber Spihen am ;Hanbc oerfehen unb großen Sporen an breiten, ojt ben ganjeu gufe bebedenben Sporen lebern, ein weicher güjjnit mit breiter, oorn, feitlich, hinten ober an jwei Stellen aufgefdjlagener Krempe unb mit einer ober mchrern gebern gefd)müdt, ein jejst wieber weiter herahreidicnber iHod, batübet ein in" bet gönn lehtenn gleicher Koller aus üebet, ein breiter, bie Schultern bebedenber ©pifeenhagen, baju ein an einem breiten Sanbelier getragener Segen — bas war in Seutfdbtanb währenb bes Krieges nidjt blofe ©otbatentradjt, fonbern auch bei ber gebilbeten äjtännermelt (f. "laf. IV, gig. 1) all= gemein. Sei StURern entartete bies fi. ettpaS; be= fonberS wutben oon ihnen bie hohen Stiefel am Stülp über ober unter bem Knie umgefchlagen, fobafe bie öofe ,nt fehen war, ober bie Stiefel würben fo inifit, finO unter K (lufjnincfien. 662 Söljeg — Äöter weit herabgcid'obcu (f. Ä la mode). Tic grauen (f. Jof. IV, gig. 2i trugen in bicieu gabrjebnten ein fattiaeä Äteib mit glatten, engen ätmeln, batüber ein ßeibdjen mit ßänaedrmeln, Spi&enmanjdjetten am .Klcib, /öalstraufe ober Spihenfragen, einen iebergefchmücften güdmt mit umgelegter Krempe. Um bie 3Jlitte bee 17. gabrb. anberte ftcb bas" K., intern bei ben i'iännern li. Jaf. IV, gig. 3) ber ;Ked fub in eine turjärmelige, bau ,v>cmb ftchtbar laifenbc 3ade vcrfürUe, bie öofen 311 weiten, jad= artigen Rniebofen würben, bie an ber Seitennabt mit Sorten ober bergleidjen uns am untern Saum mit SpiKen beiefit waren. Set .«ragen verfügte ftcb »u 3mei unter bem ßinn jufammenftofsenben breiten Sappen, bie unten in einer geraben Sinie ab= icbloffen. 2er ÜDtantel mit umgelegtem Kragen reichte bis" sunt Knie unb würbe Bon Sturem auf einer Schulter getragen; baut gehörte ferner ein jefit weniger breiter unb bober, mit golbener Scb/nur mitogener gilsbut von met)r fefier gotm unb bünf= ler garbe fomie ein langer, mit einem Knopf oer= febener Stoct. Jas1 £aar tiefe man laug road)fen unb roilb berabbängen. Sefenbcr» beliebt waren Sdjleifen (feyeurs) anK[eibung,ßaarunb Schuhen. atbnlicb würbe bas1 Jt. ber grauen (f. äaf. IV, gig. 4) ; bas" Kleib behielt jwar bie gorm ber Seriugabc, boeb verfürUeu fieb Seibdjen unb sürmel, unb ber ;Kod fiel faltig herab; auch würbe ber Dbertod von oben bis unten offen unb barunter mehrere Unter: tleiber von verfebiebener garbe getragen. C ben war ba* Kleib ausgefebuitten, bie Schultern entblößt; bem 2lu§f6nitt folgte ber Kragen, iobafj er ben obern Kleibfaum einfafete. — @§ folgte bann (feit 1670 etwa) bie 3eit 8ubtoig§ XIV., wo auch im übrigen Europa bie fran?. i'tobe berrjdjeub würbe; cbaratteriftifd) Jinb ihr bie 2lUongcperüde (f. Sßetüde) ber 5){änner, entfprecbenb ber gontange (f. b.) ber grauen, ber lange, in ber Jaillc eng anliegenbe :Ued mit iäirmelauffcblagen unb paktierten Seiten; tafeben, ba§ gebundene .ftalstucb mit furzen (fnben, bie unten jugebunbene &ofe, ber breifad) aufgc= icblagene, feberbefehte ßut, bie Schuhe mit unten fieb verjüngenbem 'Jlbjats, Sdmalle unb Safdje. (litte neue Sjseriobe im .H. würbe baburd) bewirft, baf? bie Staatipetüde Keinem gönnen, bem öaarbeutel (feit 1730) ober bem 3"Vt (fei* 1750) iUaft madjte n'. 6aarttad)t). Son ben Seitenteilen ber 2ttlonge= vertiefe blieben nur jwei Soden übrig; über ber Stirn würbe baSßaar in einer fdiön gefebwungenen Sinie (vergettel jurüdgcftridicn, ba§ yunterbaar in ben .öaarbeutel (f. b.) geftedt. Sei ben -Scannern (j. Jai. IV, gig. 6) ging ber lange ;Kod mit feinen grofseu 2iujfcbiägcn , Jafcben unb Statten, ebenfo Die Scbnallenfcbube in biefe Seit (Subtoigi XV. i hinüber; ber SJtantel eriftierte bei ben Sornebmeu nicht mehr. Ja« 2Bam§ war von oben bis §ut '.ijiitte ber Stuft offen, um baS Sabot, ben Spifcen= befatj be£ öembes' an ©ati unb Sruft ficbtbar wer= ben ju laffen; bie öofe war eng unb würbe unterm Knie über ben Strümpfen gefdmallt. 2er öut, ber be» $uber» wegen unter bem 2lrme getragen wer= ben mufste, würbe jetzt 311m Sreifpitj unb erhielt ftatt ber gebern einen Sortenbefatz am iKauP. Sei ben grauen (f. üaf. IV, gig. 5) fam ber SKeifrod wieber auf, baju bie Sdinürbruft unb bie horizontal ausaeiebnitteue, am Staub mit einer Sanbtraufe befetjte iKobe. Xie grifur untrbe niebviger, mit gebern ober Sdjleifen gegiert; hinten fiel eine lange Jtingellode auf bie Sandtet binab. — 2ie§ fi. erhielt Jlttilcl, tric man untec R oer fidi als ©atattadjt bis jiim (5'ubc be* 3abrl)unbert?, boeb verfchwanb feit 1760 ber öaarbeutel unb ber 3opf würbe ftttjet. 2ie granjöfifdje Devolution machte biefer Jrad)t ein tlnbc unb führte freiheitliche JHoben in mannigfaltiger gorm ein: bei ben OJcän= nern (f. £af. IV, gig. 7) ben langen, fraef artigen ;Hod, äßefte, Sabot mit emporftebenbem ,v>embtragen, Vebevbofen, Stulvftiejetn, einen feulenartigen Kno= tenftod unb einen uiebrigen giljhut mit breiter, auf= aefteiftet Krempe ober, befonbers beim Diilitär, ben HWeifpife, ber auer aufgefegt würbe; bei ben grauen li. 2af. IV, gig. 8) einen einfachen iHod unb Taille, SBrufttudj (fichu) unb ,'öaube (dormeuse). 3ur Seit be§ bureb 3. 2. 2avib (f. b.) begrüubeten Klafficis= muS würben auch K. nadi griedi. unb rbm. SDlufter getragen, ^n übertriebener SGBeife trugen 9tevo= iutionstraditeu bie Snctopableä (f.b.) unb bie 3)ler= vcilleufe«. ^m 19. 3abrb. ift ba§ K. utt »tobe; tracht geworben, unb felbft bie fieb bei ber Sanb= bevblferung nod) finbenbe fog. 2!ationaltrad)t ift im 3Ser|d}»inben begriffen. Sitteratur. gerrario, II costume antieo emo- derno (34Sbe., glorenj 1823—38); äöeif?, Moftüm= tunbe (3 SBbe., Stuttg. 1856—72; 2. 2tufl. 1881 fg.) ; "\. von yefner unb Seder, Jracbtcn, KunftWerle unb ©erdtfdjaften vom früben SWittetaltet big Unbe bes1 18. .uihrb. (granff. 1879 fg.), fowie über bie @e= fchidite be3 mobernen K.: öerbe', Costumes fran- gais civils. militaires et religieux (^ßar. 1S34, mit 95 Kupfertafctn) ; $auquet, Modes et costumes historiques (ebb. 1862—64, mit 96 Kupfevtafcln); C.uid'evat, Histoire du costume en France (ebb. 1874); Stätter für Koftümfunbe (hg. von Senben, Serl. 1874 fg.); öotteurotb, brachten, 6ou§=, gelb= unb Kriegägerdtfcbaften ber Söttet alter unb neuer 3eit (2 Sbe., Stuttg. 1879—91); Kretfd)mcr unb :Hohrhad), Sic Stad)ten ber Sötfer vom Seginne ber ®efd)id)te bis 311m 19. 3abrb. (2. 2tufl., 2pj. 1881—82) ; Sacinet, ©cfchicfcte beg K. in 500 Safein, beutjdje 2tuäaabe, bearb. von Stofenberg (5 Sbe., Serl. 1881—88) ; gatfe, Koftümgefchicbte ber Kultur= vblfer (Stuttg. 1882, mit 377 SlbbUbungen); oon .öetjben, Sracbten ber Kulturvblter Europas (Spj. 1889); Quinde, Kated)i§mu§ ber Koftümfunbe (ebb. 1889); öotteurotb, öanbbucb ber beutfdjen Iracbt (Stuttg. 1893 fg.). [(f. b.l. ttüe^cg (fpr. töfchef), ungar. 9!ame oon ®ün§ Rot, f. ßrfremente. ttotnitiientc, f. Woniometrifdje gunftioneu. ®ota 3Jobfcih;a, öauptftabt von 2ltfd)in (f. b.) ttotbreciten, f. ütiferere. [auf Sumatra. Äöte, Scbranf, befonber» Jtleiberfcbrant, 3öäfcb= fdirauf ; aud) fooicl wie geffelgelcnf (f. geffet). Mütclctt (fr?.), in einer Sfanne ober auf bem 3toft gebratenes iHippenftüd von ßammel, Kalb, Koten (frj.), f. .^bbenfoten. [Schwein. rtötiugalleit, f. ©aDen. Jtötengclenf, f. geffel (gefjelgeleuf). . Stotentafclft, j. ybbentafeln. ttötrn*,opf , ber an ber Sintetfeite beä Köten= ober geffelgclenfs ber fßferbe befinblid)e, je nad; ber ;Raffe perfebieben lange unb bidjte öaarbüfebet, ber einen bornartigen öautfortfag , ben fog. Sporn, ctufduieüt. Set S. ift befonberS ausgeprägt, toieht, grob unb laug bei ben falthlütigett ^fcrbcfcblagen. Sei Sollbiutpfetben finbet fidi ojt faum eine 2tn= beutung bes K. Mötcr, ,U b t b n e r , K 0 f f a t e , f. "öinterfaffen unb Sauer, Sauetngut, Sauernftanb; vgl. Mate. mißt, rmt unter (i oiifäuiudien. v. - — rf> = 4> 'f. — z :.;-< V. c ;-. -/. - V. n: Äotertc — tottaboS 663 Jtotcnc (Jrg.), Krängd)en, gefcbloffenc ©efelb fdjaft, meift in üblem Sinne eine ©cfellfcbaft ober 'Partei, meld)e felbftfüditige 3wedc oerjolgt. ft orfiftcl, f. Seifterigegenb. Uotfyc, f. Kate. SotIje3,3<*f>titüaffer, j. 3al)nwafiet oon .Uotbc im 3trtitel ©ebeimmittel. Sotljfaffe, Soff ate, f. öinterf äffen; ögt. Säte. Jlotnüru (grd).), bei ben 2Uten eine SCtt hoher, ben gangen gufs unb ba§ Sein bis gur 2Babc uin= fdilicßcnber leberner Sdjnürfcbub. R. beifit ferner bie jyüfsbetteibung tragifeber Sdjaufpieler, bie, mit einer mebrere $oü bieten Sortfoble üerfeb,cn, bie ©eftalt erbeute. 2er S. ift bann ft)inbclifd)er 3tu§= bruet für SEragöbie unb tragifdjen Stil geworben, bafjer «auf hohem S. einbergeben», fooicl wie in tragifebem s$atIjOö reben. (©. ©oeeui.) Rott, £anbfd)aft auf 23orneo, f. Kutei. Kotierung (vom frj. coter, notieren), bie 3u= laffuug eine-3 SEBertpapicrö gut amtlichen Dotierung an ber Surfe, über bie 3nlajfung beftimmen, nad)= bem ber 2lntragfteller gewiffe Sjorfdjriften erfüllt bat, in SBcrlin unb Sonbon bie SBörfenoorftänbe, in 'Bari§ bie Chambre syndicale ber Agents de change (f. Sörf e, 33b. 3, ©. 326 a), in SBienber Stnangminifter nad) 2lnb,orung ber Sörfenleitung. 3" Serlin oer= langt bie SBörfenfommiffion bie Ginreicbung eine* GinfüI)rungSprofpe!te3 (f. Gmiffion). Sie fog. «lei= tenben ©eficbtSpuntte», nad) benen bie Sotnmiffiou entfdjeibet, fmb für jebermann im 23örfcnbureau cr= bdltlid). Seinem GinfübrunggprojpettcS bebürfen bie Scbulboerfcbreibungen be» Scutfd)en 9teid>3 unb be§ preuß. Staates. Rapiere oon Unternebmuu: gen, beren ©runbtapital geringer al§ 1 9JÜU. 3Jc. ift, werben nicht gur S. gugetafjen. 2luA gefebiebt letztere nur bann, wenn bie oereibeten EÜcatter beftattgen, baß in bem betreffenben Rapiere ein regelmäßiger Umfatt ftattfinbet. 3n S?onbon wirb neben bem 9ßrofpett unter anberm aud) bie 3": teilung einer beftimmten Summe an bie Seidener verlangt, unb e§ finb f ämtliche, bie Sitbftription felbft betreffenben Schriftftüde, wie g. 33. ba§ SSer= jeiebnis ber angemelbeten 3fioltawa, wo er 29. Ott. 1838 ftarb. Sein.öauptwerf, womit er gugleid) ber Segrünber ber neuem tleinruff. Sitteratur mürbe, ift eine Traoeftie oon 33irgil§ «sHnci'be» in tleinruff. ©pradje (3 33be., s$eter»b. 1798 u. ö.), baS erfte 33ud), worin biefe Spracbe in wirtliA oolfÄtümlicbcr Jorm gur 2tnwenbung tarn. Tarin fiuben fid) fatir. 6cb,ilberungen ber b,etmatlicben SSerßältniffe. Slidjt minbern Seifall fanben fi.§ tleinruff. Operetten «Na- talka Poltavka» (1819) unb «Moskal Carivnik» («Ser jauberfunbige Solbat»), bie nod) jeljt aufge= führt werben. Gine @efamtau?gabe feiner 2Berfe crfd)icn in Petersburg 1862 (2. 2tufl., Kiew 1875). 2IrtitcI, bie man unter St Per Soto, Satoto ober 33ena Sotto, ein Steger» ftamm (SJteufdjenfreffer) im Kongoftaat (SBeftafnta), fefjbaft am obem Santuru, bftlicb ber ÜDhinbung be§ Subi, inurbe .werft iion ^ogge unb SStfsrhann (1884) unb fpätfr nou 9ßolf (1886) ertunbet. Jt'of onnieren, f. Coton. ü oticnnu , H o t f d) u n ober ß b a b u f d) a n , fefte Stabt in ber perf. 5ßrooinj 6b.oraffan, norbbftlidi nom 2Ha=S)agl), am obent 2ltret, in 1254 m iööi)c, mit 15—20000 b,ierb,er oerfefeten furb. G. 3n ben •panbel bringt fi. SfJferbe, 2öaffen, perf. Sd)afpelje ober Sßuftin, ferner Jalg, SBolle unb SSBolljeug. Sie Sebeutung uon S. berubt auf ber Sage an ber Strafee nacb 3Jcefd)beb (145 km). Jtotfcrj=3Sir)ar, fiatfd) = 23ebar, engt.Good) = , Sud)» ober So cb = 23c bar, iubobrit. Safallenftaat in Bengalen (f. b.), gan3 »on brit. ©ebiet um* fcbloffen, im 9u Bon bem rocftl. Swar (f. b.), üon Sfdialpatguri, im S. com Siftritt iUangpur be= grenjt, bat 3385 qkm unb (1881) 578863 G\ Sie meiften (.ftiubu unb SÖJobammebaner) finb balb= fultiinerte UreinWobner=2lb£bmmlinge, bauptfädilid) com Stamm ber fiotjd) (bie aud) "Jiabfdibanfi beißen), jubem 49 Sßrog. ber SeoöBerung geboren. Sie §auüt= ergeugniffe finb SReiä, ^ute, Jabat, fiotg, öl u. f. w., bie aud) ausgeführt Werben ; bie widitigften ^mport= gcgenftänbe finbSalg, %\xdtt unb KurgWaren. Sie ioauptftabt K., am Jorfdjafluf;, unter 26° 19,s' nörbl. Sr., 89° 29' öftl. S., jdblt (1891) 11491 G. Jlotfchi, ,'öauptftabt ber Japan, fjkoüing Sofa unb f eht be§ Ren R. , liegt auf ber Sübfeite ber fsnfel Sbitotu am sHreer unb jdblt (1891) 32042 Q. 3u ben benad)barten SSBälbern toirb Kampfer ge= Wonnen. Stotfcrji (ßotfd)tfd)i, Gotfdiiu, engl. God)in), aud) fiotfd)i = 33anbar («Ser Heine .öafen»), Ort im Siftritt Sllalabar ber inbobrit. Sßräfibentfcbaft DtabraS, am nörbl. @nbe einer fdimalen, ein .siaff begrengenben 2cebrung gelegen, ift ber eingtge Ort ber Sßefttüfte füblid) üon Sotnbaö, mo große Sce= fd)iffe gebaut Werben tonnen; bie SBälber ber ©i)at liefern ba§ oortrefflid)fte 3Jtatenal. S. bat (1891) 17 601 G., barunter 2lbtbmmlingc von Sßortugiefen unb öolldnbern fowie 3uben ; öanbel, Schiff abrt unb rt;ifd)crei. — 3n fi. grünbete 1502 Sasco ba ©ama eine |5af torei. Unter tai öollänbern, feit 1663, würbe bie Stabt 'DJittelpuntt eines großartigen Öanbelä;Derteb.r8. 1795 würbe K. uon ben Gnglän= bem erobert, welche 1806 alle geftungäwerfe unb anbern öffentlichen ©ebäube in bie Suft fprengteu. ,tt\ oerfiel. SiS 1814 War e§ wieber Ijolläubifd). Motfrlii, inbobrit. SSafallenftaat am äWeere, nörblid) Don bem Siftritt 3Mabar gelegen, füblid) oon bem Safallenftaat Sripun(a)tbora(i) (8493 G.) begrenzt, jäbft auf 3525 qkm (1881) 600 278 G., barunter 429 324 öinbu, 136 361 Gbriften unb 33344 nfohammebauer. öauptftabt ift Grna-- f olam mit 14000 G.; anbere Stäbte finb Iritfchur (11100 G.) unb bie Sefibeng be» Kabfcha, 11km oon ber Stabt Ü. entfernt. Sa» Sanb, früher an Öaibar = 2lli oon 2)caifur ginSbar, würbe 1792 unb 1809 Safallenftaat ber Gmiliid^Oftinbifdu-u Gompagnie. [djina (f. b.). So=tfct)in=tfct)ing, d)inef. 3Jame oon(£od)in= Sotftcinc, f. Sarmfteine. Jtottnboc, ein oon ben alten ©riedjen mit be= fonberer Vorliebe bei ben cpmpofien in oerfd)ie= Dener gorm betriebene^ Spiel, bei welchem e§ bar= i auf anratn, einen 2Beinrcft in möglichft l)ol)em So= mißt, finb unter 6 aufäiifudjen. 664 Motte - Mofcelnte (Sfagpttft bon) gen nad1 einem 3ict, einem ehernen 93ecten ober I einer Sdjale, fo ;u fdjleubetn, baf; mdns pergoften routbe. Sie Stätte bei herpotgerufenen Schalles würbe aud1 oielfu'd) otä '..'iebcscnafel hemmt. Hotte, i. Rate. Sotten, fibir. Sott, f. geniffeiet. Sottmar, SSetg bei (fibau (f. b.) in Sad'ien. ftotto, Ticgeritamm, f. Roto. Sottotf, einer bet .vetatonebeiren (f. b.). Jlotuogcl, fooiel wie OÄUebchopf. Sottoanjc (Reduvins personatus /.., f. iiofel: Snfeften IV, wig. 1), eine bis 18 mm lange, braunfdjwatje Sfßanje, bie famt ibtet botftigen, mit Staub unb Schmitt? beredten Satpe in jtau- bigen Jöinfeln bet öäufet porfemmt unb fieb öon '■Bettwanzen, Spinnen unb Stiegen nährt. Sottitc igrdu, n»eite§, cinbeutliges Sd)6pf= unb Trintgefäf? bet alten Stiegen; aud) ein yohlmai?. Vi«. be-> Slebimnus = 0,274 1. MotiiicJuuu-ii. Samentappen, Samen- blätter, auch Reimbtättet, bie metft am Reim= hing aufttetenben Slattotgane, bie in ibtet Jornt gegenübet benfpätet fich entiridelnben SaubWättetn geroiffe '•Berd'icbcuheiren zeigen. Tic .H. unb fchon im Samen faft DoOftänbig ausgebilbet, fie um ichiiefzen bie fog. Plumula, b. b. bie Stammfpilze bes limbrno, aus ber fid) nad) bei Reimung bie Stengelorgane mit ben Staubblättern entmideln. 'Sei Dielen pflanzen, 3. 38. bei ben Segummofen, bitben bie .tt. bie Kefettieftoffbe&ältei be? Samens: fie finb maffig entmicfelt unb ihre gellen fmb teid)= lieb mit Starte u. bgt. angefüllt. Set anbetn Samen bleiben ne perhältnismafzig tlein, eä finb bann bie :Keierpeftoffe in bem fog. (iiivcifz ober Sameneiroeifz, einem patendjpmanfcben ©eroebe, ba§ bie öaupb maffe bes Samens bilbet, enthalten ; fo ift es z. SB. bei ben ©tamineen, 'Palmen, 'Bologonaceen, (Fhcuo= pobiaeeen u. a. Sie l'lnzahl ber R. unb ibt SSet= balten bei ber Reimung ift eins ber wiebtigften Un= tericheibungsuierEmale jmifd)en ben beiben großen ©nippen bcrülngicfpcrmen, ben Sifotplebonen unb ÖJtonoforütebonen. 33ei ben etftetn unb in ber Kegel jroei einanber gegenübet ftehenbe R. porbauben, bei ben letztern finbet fid) nur ein Rotptebon, rreieber meift fdjeibenfotmtg bie Spitze be§ .Heimlinas 11m- giebt. (3JgI. bie ?lrtifel SDtonototptebohen unb Ti- fotolebonen.i 'Sei ben ©nmnofpetmen finb häufig mebrere in einem Quitt ftebenbe R. potbanben, in Dielen fällen aber auch nur jtoei, feiteuer einer. Sie meientiiehe Scridnebenheit ber ©pmnofpetmen unc ber ängiofpetmen berubt nidjt auf ber ilnzahl bet R., fonbern in bem Sau ber ©efcbledusorganc. (5. ©ninnofpetmen.) grübet ftellte man bie ©pm= noipermcnbeui'ioupfotnlebonenunbTifotoleboncu als ißolpfotptebonen gegenübet, unb bie Rtppto= gamen bezeichnete man als 'Jlfotolcboncn, b. b. als 'Pflanzen, mekhc überhaupt feine .H. befiften. Sa* leitete ift nach ben jeitigcn 3tnfd)auungen nicht ge= rechtfertigt, beim aud) bei ben ©efäfjfrtiptogamen bezeichnet man jetst bie juetft aufttetenben 33latt= otgane am ßmbtpo als R.; fo befitzcn bie meiften gatnttäutet einen Rottitebon, bie (Fguifetcn itoei R. Tiefe etften 'Slattorgane an ben fpotenbilbenben • Generationen ber ©etäfztttiptogamen fmb in bet Jhat ©ebitbe, bie als ben R. bet 'Phanerogatneu homolog betrachtet Itietben muffen. ,\n ber 6nth)icttung§gefcc;id)te ber Säuge ticre roetben R. aud1 bieienigen fleiidngen 'Jlus inu+fe genannt, ireld'e bei ben Jieten mit geibal Slrtür!, Mr man nntcr S »ermi tenen «lauen auf ber Jnnenfeite ber befruchteten (Gebärmutter entfteben unb in ireUbe bie ©efäf5= bünbel auf ber Stufjenfeite bei Ifhorions ber ,vmeht bineinivurieln. Moiu-tuie (fpt. -huh), Stleranbet Don, Sd)lad)ten= maier, Sohn bes tolgeuben, geb. -_'s. -JJiai 1815 511 Königsberg, toatb im .Habettenforps nt Petersburg erlogen, Detliefj jeboch 1838 bie milität. Vauibahn unb trat in bie 9ttabemie ber.Hüufte in Petersburg ein, »0 er bis ls44 blieb unb JUabemifcr unb 33rofeffot routbe. Sein ©emälbe: Sie Schlacht bei jtattoa, erregte fo grofjes 2lujiehen, bafs ber Raifet ihn beauftragte, bie herporragcnbften .Hämtife Meters b. ©t. gegen Rat! XII. 311 malen. Seoor er abet ;ur 'Jlusiiihrung ichritt, begab er fut 1846 nad1 'Paris ;u öotace kernet, bis ihn bie §ebtuartevo= lution 1848 betrog, ^aris ;u oerlaffen. dt bereifte barauf '-Belgien, .'oollanb, Stauen unb Seutfd)Ianb, bis er fid) 1860 in JJtümten niebettiel, roo er feine für bas SBintetpalai'? ui Petersburg beftimmten Sd)Iadftengemätbe ausmführen begann, worunter Tie Sdjlacpt bei iJJultaroa herooruiheben ift. ßietauf erhielt R. ben Auftrag, bi: cd^adnen bes Sieben [ästigen .Hrieges 511 malen, fotoeit Heb bie SRujfen babei ausgeieidmet haben; fobann folgten bie Rattoni: bie selbjüge Sutrororos in Italien unb in ber Sd'ioei;, bie Aelbiüge ber jRuifen unter Surhoepben unb Barclatj be Jolln in A-inlanb 1808 unb 1809, unb bie Sdjlacbten ber SRuffen unter Rutufott) unb Satclati be 2oI1p gegen 9iapo leontion 1812 unb 1813. Sllle biefe ©emälbe füllen einen gtofsen Teil ber Eaifetl. ©emäd) et im ii>inter= palais ju 'Petersburg. 2lnbcm Sluftragen tonnte ber Rünfttet nur feiten, roie in bem 'Silbe Sic ©tün= bung pon 'Petersburg ('Jtarimilianeum in 3Jtündjen), genügen. Ter .Üünjtler ftarb, feit mehtetn iahten geiftig umnachtet, 24. gebt. 1889 in 'iicünchen. Jloncbuc (fpt.-bub), ätuguft»on,2uftfpietbicbtet, geb. 3. SWai 1761 ;u SSeimar, bejog fchon 1777 bie Unioetfität 3ena unb 1778 bie 311 Suisbutg, um bie Kerbte -,u ftubieten, hefchäftigte fich abet rnebt mit btamat. Sltbeiten unb errichtete in Suisburg ein Siebbabertbeatet. 51ach Sßollenbung feiner fünft. Stubien in JJena lief; et fid? 1780 als Slbpofat in SBeimat uieber. Socb fchon 1781 ging et auf SSetantaffung ©tafen ©Bt|i nad1 'peterSbutg unb würbe Sefretär bei bem ©enetatgoutietneut, 1783 2lffeffor bes CberappeUationstribunals in Stetiat unb 17.85, nachbem er fid1 mit ber Jochter bes f'ieneratlieutenants pon (Jffen DetmSbtt hatte, 'Prälibent bes ('•cnipernementsmagiurats ber 'pro^ oinj ßft^tanb unb mgleieh geabelt. Stacb. bem Job: feinet ©attin reifte er nad1 'Baris, nahm bann feine ti'ntlaffuug gus bem tuff. Staatsbienfte unb lebte feit 1795 auf feinem Sanbfitj Ariebeuthai bei Sfteoal. 3n biefet .Seit fehrieb er « Sie jüngften Rinber meinet Saune 1 (5S3be., Spj. 1793— 97) unb me^t als 20 Sdjaufpiete. 1798 folgte er an 2ltringers Stelle bem :Hute als öoftbeatetbicb,tet nach SBien, nahm aber infolge mehrfacher Unannehmlicbfeiten nad1 jlnei fahren mit einer Sßenfion pon 1000 gl. feine Gntlaffung unb wollte nach SRufjlanb uirüd feinen, wo feine Sohne im Rabettenbaufe ut P.-ter-: bürg etjogen würben. 'Jllleiu au ber tuff. ©tenje würbe er als perrädniger polit. Sd)tiftfteüet im •Jlpril 1800 perhaitet unb nach Sibirien gebracht. (5in günfttget gufaU rettete ihn. Gin junger Suffe, .Hrasnopolifi, hatte R.i fleines Stama«S)et alte Seibfutfcbex SfJeter» b.@t.« . eine inbitette Sobtebe auf Bi, pni unter ß amjiijiicfjen. «otjetuic iCtto nun) - Jto$ebiiefunb 665 Sßaut L, ins SRufftfcbe überfeRt. ©iefe übetfe&ung gefiel bem .Hctifer Sßmit fo, toafi er nicht mir fofort i>cn Verfaffer jurüctfcerufen lief» , fonberu ihn mit bem fitonojite Worrofüll in ßfolanb befc^entte unb ihm bie Streition beS beutfeben Jbeaters in 2ßeter§= bürg übertrug. SRomanbaft befdjrieb fi. biefe feine Verbannung u. b. D «Daä mertroürbigfte Jahr meine? SebenS» (2 Vbe., Verl. 1801; neue Stuft. 1802 u. 1803). SRadj bem lobe beS .Uaifers erhielt er bie erbetene Gntlafjuug unb lebte äunäcbjt wieber in SBeimar; bann in 3ena, bis er 1803 nad) Verlin ging, ino er in bie 9lfabemie ber SEBiffenfebafteti aufgenommen würbe unb mit Warlieb üfltertel ben «Areimütigen» Verausgab. Söeibe nahmen Sßartei gegen Woetbc unb beffen anhänget, namentlicti gegen 3t. SB. unb Jv. Sdpleget, IHnfang 1806 ging fi. nad? Königsberg, wo ihm jut Slbfaffung feines, namentlich, burch 9ßartei= ffijgen Wertvollen 3Berte§: <■ *l>reufiens ältere @e= febiebte» (4 SBbe., [Riga 1809), bas bortige älrdn» jü benuRcn geftattet War. Dodi infolge ber polit. @r= eigniffe in Seutfdjtanb fah er fieb gegen (Srtbe 1806 veranlagt, nadi SRujÜanb 3U flüchten, wo er, feit 1807 auf feinem ©Ute Scbwarien in P'fthlanb lebeub, SRapo= leon unb bie granjofen mit allen Waffen beS SBitje«, namentlid) in ben Seitfcbriften «SieSBiene» (fiönigSb. 1808—10) unb «Sie ©rille» (1811—12), betämpfte. 3unt Staatsrat erhoben, folgte er 1813 bem ruf). .•Öauptquartier unb gab in Verlin ein «!Rufftfcb= beutfcpeS Volfsblatt»' 11814) heraus. SBatb nachher würbe er jum ruf), ©eneralfonful für bie prcufi. Staaten in Königsberg ernannt, wo er unter an- bem eine febr eiufeitige «Wefdudite beS Deiitfcbeu Seid)»» (Vb. 1 u. 2, ßps- 1814—15; fortgelebt uou Silber, Vb. 3 u. 4, 1832) fdirieb. 1810 als Staats- rat bei bem Departement bes 3luSwärtigcn in Petersburg angeftellt, würbe er lsiT mit einem Jabrgebalt von 15000 [Rubeln atä poli,;eilid)=polit. Spion nach Deutfcblanb gefebidt, begrünbete 1818 baS «?itterarifd)c Wochenblatt», in welchem fidi fein Spott über alle liberalen Jbcen, über ftänbifcbc Verfaffungen , Vrefsjreiheit u. f. w. ergof;. Der .sjobn, womit er namentlid) bie Vcgeiftcriing beS jungem ©efdilecbtS verfolgte, erregte enblidi ben franfbaft fcbmärmerifd)eu Karl i'ubroig Sanb jur Grmorbung fi.§, ber unter ben Dolcbftidien 3anbs 23. TOärj 1819 in iüannbeim fiel. 9tad) einigen febwacben Vcrjudieu veröffentlichte K. ben SRoman «Seiben ber Drtcnbergifcheu ga= milie» (^cterSb. 1785) unb «fileine gesammelte Scbriften» (4 33be., iReval unb Cpj. 17.S7— 91), bie feine Darftellungsgabe befunben; »or.uiglidi aber erwarben ihm bie betben Scbaufpiele «SJccnfcbenbaft unb iHeue» (Verl. 1789 u. ö.) unb «Die Jnbianer in ß'nglanb» (£pj. 1790) fcbnell ben größten VeU fall. Dagegen febabete er fidi burch bie öerauSgabe ber berüchtigten 3dirijt «Dottor Vabrbt mit ber eifernen Stirn» (1790), bie er Unter finiggeS Tanten erfd)einen lief?; audi ber gegen bie iRomantif ge= richtete «önperboreifdie ßfef» (Spj|. 1799) war feinem Stufe taum juträglid). Sil* l'uftfpielbicbter unb im bürgerlichen Drama fiub fi. SBifc, Seicbtigfeit bes Dialogs, gcivanbte Gbaratteruucbnung, glänu'itbe Situationswirfungcn unb unerfcböpflidie G'rfiw bungägabe nid)t absprechen ; bagegen fehlte es ihm an ber (5inficbt in bie fiunft unb an jeber natio= ualen unb fittlicheu ©efinnung. Die 3abl feiner bramat. SBerfe beläuft fid) auf 216. .freute noch fmb umiergeffen bie prächtigen «Deutfdien .Hleinftäbter», StvtiM, bie man unter SV ucvmi «U. 31. w. g. ober bie (jinlabung», «?ßagenftreid)e», «Die beiben MngSberg», «.'JJenfchcnliaH unb SReue», KjDer2Birrwarr»,«SerSRe^boct»(in2or6ing8«SBitb: fchül!» verarbeiten u. a.; mand) beliebter Jbeater- bietter ber SReujeit bat feine heften (5"ffefte ber ScbaH= fammer be? .U.fdten Jbeater? entlehnt, ©efammelt erfdiienen feine «Sämtlichen bramat. Werfe» in U)33änben(8p3. 1S40— 41 u.a.). i'ludi gab .«. einen «Sltmanad) bramat. Spiele» heraus, ben er bie an feinen Job fortfelUe (18 ,x\ahrg., Spj. 1803—20). .H.c- Vebcn befdjneben gramer (anonpm; Spj. 1820) unb Döring (SEBeim. 1830). Vgl. ferner 9B. Don .Uohebue, Suguft »on fi., Urteile ber 3eitgenofjen unb ber Wegenwart (Dreeb. 1884) ; SRabant), K.. sa vie et son temps (^ar. 1893). Kottcbur (fpr. -bub), Otto von, ruff. Seefahrer, ^weiter Sohn be§ Porigen, geb. 30. De,?. 1787 31t Sfteoal, machte breimal bie Seife um bie @rbe, juerft 1803—6 mit firufenftern, bann 1815—18 mit bem Schiff ;)hirit, wobei er in ber Sübfec 399 unfein unb im Süboften ber Veriugftrafte einen ©unb (f. .Hohebuefunb) entbedte; bann befudite er fiati= jornien unb .frawaii unb entbedte im Jan. 1817 ben ;Homan30W = -Hrchipel; 1823—20 unternahm er bie britte 9ieife. ätuf ber jweiten begleiteten ibu unter aubern Cbamiffo, 15'fchfcholR unb (5hori'j, auf ber britten C'fd)fdwlH. .«. ftarb 15. gebr. 1840 in SRebal. ®r fdirieb : «(Jntbedung«reife in bie Sübfee unb nad) ber Veringftrafte ,uir &rforfd)img einer norböftl. Durchfahrt in ben 3. 1815—18» (3 Vbe., ^eteivb. 1821—23; beutfeh Weim.1821) unb «s)leue;>ieije um bie Welt in beu vv 1823—26» (2 Vbe., Weim. 1830). M otis but (fpr. -buh), Söilbelm t>on,ruff . Diplonun unb beutfeber ©djriftfteller, «ruber beäoorigen, geh. 19. SBtärj 1813 ,ut Stecat, wibmete fidi ber biplomat. Vaujbabn , bewirtfdiaftetc bann bie Wüter feiner Wemahlin in ber iRolbau unb trat erft 1857 wieber in ben Staatebienft als beüollmäd)tigter iülinifter in .Uavljrube; er würbe 1870 nad) DreSben, 1878 nadi Vern verfeftt. Seit 1879 lebte er als penjio= uierter Oieheimrat in Dresben, feit 1882 auf feinem ©ute Crrenhof in (5'ftblanb ober in Dresbcn unb ftarb 5. 9too. 1887 in iKeval. Unter bem 'Rainen SB. 2luguft fobit t>eröjjcntlicbte er bie Dramen «Gin unbarmberjiger greunb» unb «3wei Sünbe: rinnen», i'liiomim erfdiienen: «Vilber unb iSfijjen aus ber SDlolbau» (Spj. 1860), «.Hieine We)d)ichteu auS ber grof;en SBelt» (DreSb. 1802), «i'aSfar Vio= reSeu» (Sp3. 1863), «ftünftlid)eS unb natürliches Veben» (.Warlsr. 1809), unb unter feinem SRamen: bie jweite l'luflage ton «Kleine Oiefcbichteu auS ber großen Welt» (Spj. 1880), «i'luguft dou .HoRebue. Urteile ber 3eitgenoffen unb ber ©egenwart. 3u= fammengeftellt» (®reSb. 1884), berötoman «Varon AriR SRecfenfteg» (2 Vbe., 2p}. 1885) unb «Sftumän. VolfSpoefie. ©efammelt unb georbnetiiouV.3lleran= bri» (beutfdi, Verl. 1857). So^ebucfunb, Vudn an ber Wefttüfte i'llaStas in -Jlcrbamerifa , in bie fidi eine Slnjabl fifdireicber Alüffc ergießt. Unter ber Sanbfd)ict)t ber .Hüfte, bie fidi nur an einigen Stelleu bis 100 m .fröbe erhebt, lagert blauer Jbon, ber grof,e IRengen foffiler IRammut: unb IRaftobourefte birgt. 3m Süboften ber Vuciit, bie wegen ihres gefdiüRten Jlufergrunbes »on ben in ber Veringftrafu' jagenben Jbrantier jägem aufgefudit wirb, Wirb von ber ^bamiffo infel unb ber GboriShalbinfel bie C'fdifdiolRbai (f. (5'fdifcholR) abgefebnürt. Otto Oon SoRebue ent= beefte ben Sunb 8. 3lug. 1810. Üt, fiuJ unter @ oufjiiju(^ett. 666 Stofccit — ffiottflja Stoßen, icviel toi« Tedeu?eug (f. b.). Stößer, i. Spinnern, Sötjfdicnbrobn, EDlarÖftetfen unb SSiüenfotome in rer ilmu-hauptmaunfcbaft Treiben "}ceuitatt bei Kretlbauptmannfcbaft Stegben, in 111 m A>elie, an bei Gtbe unb ben Stnien SeipjuuSRiefa treiben, Oeipsig = pöbeln : Sterben unb Dtöbetau = treiben ber Säcbf. 3taat->babncu, bat (1890) 4523 l?., tax- unter 137 Hatbclifen ; "l>ojt jroeiter Klaffe, Jelearapb, Jernfpredjeinridjtung, Tampfcrftatiou, ©als nur äBafferleitung; Öbft , 2öein=, I5'vbbccven = unb Spargetbau. 6iei fd)loffen 27. äug. 1045 bie Schiveben unb Sachfen Suaff enfti tlftanb. Müutina. 1) gtegiriSantt im baur. Reg. Sej. '.lucberbavern, bat 101,33 qkm, (1890) 2490] (11826 mannt., 13075 lveibl.) C5"., IG ©emeinben mit 313 Drtfdjaften. — 2) SHarftflcrfcn unb öaupt= ort bei Sejirflamtel M., am äBeijjen [Regen, am Aitf.e bei jtaiterlbergel unb an ber -Nebenlinie (5bam -Sam rcr Saijr, Staat Ibatmen, Sig bei Sejirtlamtel unb einel ätmtlgericgt! (£anbgerid)t Straubing), iRenfc unb gorftamtel, bat (1890) 1621 meift evaua. S.,$o[teypebition, Jdearapb, ÜBafferleitung ; oünb: bo(,i=, 3Baffen= unb öotäpappenfabrif, bebeutenbe Öoljjbfeerei unb in ber bleibe eine (S'ifengteficrei mit liifenhammev, 3dmhleiftcn= unb Spulenfabrtf. Minu-m, .Hcrent, Tünubier, Schöpl, per: attete Segeidjnung für eine Sorte leichten SBietl, beffen 3Büne bind1 älufgufi oon äßaffer auf bie I reber, nad) bem -Hb neben ber öauptroürje, cvbal ten mürbe. 3n ber neuem Srauerei mirb el nid)t mebr bargeftellt, fonberri el werben bie Oiacbmürum mit ben .ftauptmütum vereint verarbeitet. (3. SBier unb ^Bierbrauerei, 33b. 2, S. 1002a.) Minunleiuif», Sonja, geborene Soroin=Äru= fctvffv, 3Katb,ematiferin, geb. 15. Jan. 1850 ;u SOtolfau, 1868 ©attin bei SProfefforl bev $aläonto= (ogie 3Bolbcmat fi.( feit 1883ÜBitroe, ftubierte L870 in Seibeiberg bei .«elmholh, .Hivebboff, fiömglberger, 4Jaul Shi 58oil=9lenmonb, 1871—71 prioatiffime bei aBeierftrafj in Berlin; 1871 ivurbe fie Tcftcv ber Univerfitdt ©bttingen auf Grunb breier 2lbbanb= hingen über partielle Tifferentialgleidumgen, über ein Slbelfdjel integral unb über bie Saturnringe; feit 1881 war fie ißrofeffpr ber älnalöfil in Stod= beim. Sie ftavb 10. gebr. 1891. grau Ä. bat neben mannigfaltigen ätbbanblungen matbem.=pb»fu\ 3"; halte audi Stilen «3lul beut ruff. Beben» »eröffenfc liebt, bie gebammelt erfebienen in «Literaturnyja >oöiuenija» (s4>etcrlb. 1893). tt uiunlff i ilMrriio ; (fpr. mierufdj), Stlfreb vcu, potn. ilJaler, geb. 11. Jiov. 1849 511 SutoaUi im ©ouoernement äluguftomo, bilbete fidi auf ben 'lila-- bemien 311 SBarfajau, Bresben unb 3Mnd)en, befon= berlunter3llej.3BagnerunbfeinemSanblmann3of. von SBranbt (f. b.). 5)er Rünftler ift in IRüncben anfäffig. 3Rit Vorliebe fdnlbert er bal Seben unb treiben ber Sevblterung in 8tuffifd)=3ßolen unb ©alinen jur 5rüblingS= unb SBinterljeit. i'en fei= nen ©enrebilberrt finb bervcruibeben: Sßoftbote in Geleit (18821, Transport poln. Jnfurgenten, ßeim: tebr vom l'Jartte, .ySchjagb, ßuftige Jährt, Unaiute nebme ^Begleiter , Kratauer .öocbjeitlsug, &usuten= Jäger ;ur yagb fabreub, 3m Aritblina, 3läeptlid)e .«eimfabrt, Siauernbodjäeit (1892; erfte üßebaiUe), ffiinternaebt in Sitauen (1893). Sein ittlbnil be^ SKinifterl oonSufe (auf ber ©emljagb) gelangte in bie 3teue Sßinalotpe! ju Shincben. Soronrra, ber untere Sauf bei :'!igcr (f. b.). Sorocl. lifireiö im ncvbiveftl. ieil bei ruff. ©Quoernementl Setbpnien, im fog. 35otbynifd)en 53oIeffje, bat 742«;,; cikm, L74022 (f., StcEerbauunb SBalbtnbujtrie. — 2) ürcieftoot im Sreü .«., an ber uim $ripet gebenbeu Jurifa unb ben Sinien .H.= l)ilaiva bev ^eid'jelbabn unb Safatin=S9er= bitfcbett):S8reft ber SRuff. Sübtoefteifenbabnen, bat 1 L892) 14 869 (5'., in ©arnifon bal 44. unb 105. gn= fanterieregiment, 5 ruff., 3 fatb. Sirdjen, Spnagoge, 3 ilrael. 99etfd}ulen; Slclerbauunb 11 Gabrilen. ftotueiit, arab. Stabt, f. Gbyafa. M utui 1 irti i 11 ober fi a iv i t f * i n , jurSelifbjamilie gebörenber Jnbianevftamm im 3C. bev 3nfelSSan= eouver unb im 31. bei jjraferfluffe!, mit beller öaut= färbe, aber fdnoarjen unb ftrafien .öaaven; tiinft= lidie SSerunftaltung bei £d)äbell butd) @infd)nü= rung }tDifcr)en Sßretter ift bei ihnen fehr häufig. .Hotuloong, öafen auf Song long, f. Sau=lung. Muiuiui. l) ©ouDcritcmcnt (ruff. Kowenskaja gubernija) im norbtoeftl. Seil be* eurep. Sufjlanb, ;u ben toeifiruff. ©ouoernemeutl unb 311111 ©eneral= gouoernement SBilna aebörig, grenzt im 32D. an Oftpreufjen, im S. an ba» ruff.^polu. ©ouDerne= ment Suivalti, ferner an bal ruff. ©ouoernement ÜBüna, im D. an SBitebll unb im Di. an .«uvlanb nni hat 40 040 qkm mit 1020 204 IL Sag Vanb ift von Sügeltetten burd)jogen unb ftelleniveiie mit tiefen Alu|;tbälevii. öauptflüffe finb ber Sliemen imit äBitija, Üiemjafha, Subita u. a.) unb bie Tüua, banehen iablreicbe Sümpfe unb Zctn. öauptbefd)äf= tigung ber Sevölterung ift 2lrfer --, befonberl §^aa)l= bau, SD3alb= unb DÄetallinbuftrie. Sebeutenb ift bev Öanbel mit ©ctreibe, gtacbl, 33aub,otj. S. beat f\ä) im iveientlichen mit ber ebemaliiien Sanbfdjaft za- mogitien uub verfallt in 7 .Hreife: .ü., SBiliomir, Diotooaleranbrotvlt, Sßonemjefd), [ftoffienp, Jelidn unb Sebaivli. — 2) ütüS im fübt. Seil bei ©ou= oernementl «., bat 4022 qkm, 173399 G\, Stlaebc-hearheitung, gifdjerei uub Alnp= idnffahrt. — 3) H. (litauifd? Kaunas, beutfeb ehemalo Hauen) , £auptftabt bei ruff. ©ouoemementl unb fireifel k. unb geftung erfter Klaffe, auf einer Sanb= Hinge am GJinftujj ber ib'ilija in ben Giemen, beffen 00 m tjehe Uferivdube bie Stabt umgehen, unb an ber Sinie 3Bitna=6pbtrubnen ber Sßeterlburg=3Bar= fdjauer Sifenbabn, hefteht au-5 älltftabt unb 3leuftabt, ift 3m bei Eivilgouverneur», bei Sommanbol bei 28. 3nfanteriebioifion icivie beren beiber SBrigaben, ber 3. Havalleriebivificn unb beven 1. Srtgabe, einel beutfdjen ffonfulatl uub hat 1 1893) 61 720 15'., in ©arnifon bal 109. bü 112. Infanterieregiment, bal 8. Sragonerregiment , bie 28. ,>elbavtillerie= brtgabe, gefrunglartitterte uub $ontoniere; 3 ruff., 6 fatb., 1 evang. Kirche, 7 SUejter, 5 Spnagogen, 10 ilrael. Setfcgulen, altertümliche! :Kathaiu- (]e|t uim Sßalaft umgebaut), gu|eiferne Sßpramibe 311m Slnbeufeu an 1812, Knaben:, JDläbebengpmnafmm, :)iealidnile, geifttidjel unb l'ebvevfemiuav, luth. Sdjule, Filiale ber vufj.iKeidK-banf; Trabt3iebereieu, 6'ifen = unb Stablnägelfabrifen , Kncd^enmüblen, "Brauereien. Set einft blübenbe.nanbel mit@etceibe, .«oli 11. a. ift jurüclgegangen. Tic geftungliperle beftehen au-J 11 betaebievten gortl um bie fonft offene Stabt, von beuen 7 (int! unb 4, burch bie äBilifa ooneinanbec getrennt, rechte- vom Giemen liegen. Sottiffta, 'mehrere jjlüfje im eurep. Äufslanb, lvovon ber ividHigfte bie 33?eftlidje fi. im ©011= vernement Dloneg; fie entfpringt im .Uoivjhafee (54,7 qkm) uub münbet in ben See Sßjeloofero, ift Slttitcl, Sic man unrer $ urrntiftt, fiiiö imtcv S auijujucijfn. Äoioljliiigen -- Sh-ab6cumaitgu[tc G67 107 km lang unb bilbet ein ©lieb bc» 3Warientanal= jrftem» (f. b.). [bet Sftaifolnüen (i. b.). ftottitjlbucu ober ibeobofianer, eine Sefte ftomttt, SCotjang, oftafiat ©eraidit, f. Solang. MnotiT, 95olcber, 2lnatom, f. (ioiter. Sfojant (fpr. fofd)-), 3tabt im fübmeftL OTace bonien, im türf. SCBilajet SBlonaftir, 20 kua nörblid) Don Serfibfcbe, ift 5Bifd)ofefi&, bat etwa 10000 (5., meift ©rieben; eine 23ibliotbef, Jabat , SBein= unb 2lderbau, S3ienen= nnb Seibenraupenjudjt fotoie Saffian ; unb !s!eberprobuttien. ßojntin, Stabt in $ofen, f. Kofdnuin. K.P., in Snglanb älbfürjung für Kuight of St. Patrick (iKitter be» [irlänb.J 93atridorben»). .Hrnril, bei Raffern uubviottentotten eine ju einem Sorf jufamtnengebaute SlnjabJ ßätten. fttnbbc, Krappe, Knagge, Kriediblumc, in bet got. "Jtidntcttnv l)äu= fig uir SSerjierung ange= »enbete tnollige 5teinblu= men auf bem Ötücten fdiräg ■ anfteigenber ^Bauteile, wie ^M Strebebögen, 5'ialen, 9Bim'= ' pergen, Jurmbelmen u.f.tü., bie gleidifam emporfrie= ebeubaufgereibt eridiciuen. ( 3. nebenftebenbe Jigur.) H rn b bc ii ober 2 a f d) e n= frebfe (Brachyura), furj- fdjmänjigc, jclnifüßlgc .Urebfc, beren .vunterleib l'tart oerfürjt, otme Stoffen unb nadi Pont gefd)lagen ift, ber Unterfeite be» Körper» ficht anliegenb, roo= bei im ir>eiblid)cn ©efdilecbt bureb bie Scbüffel= form be» 2lbbomen» ein gefcbloffener 33mtrauiu für bie (5ier gebilbet wirb, mäbrenb bie sDlänn= dien fid) burd) bie fcblant breiedige gorra be» in eine Vertiefung ber SBtuft eingepaßten Sd)man.v ftücfe» unterfebeiben. 2)a§ erfte gufjpaar ift mit Scheren bewaffnet, bie QJhmbteüe werben burd; bie breiten ©lieber bei (eisten Kieferfufspaare» Pcrbedt. Jie K. finb bie böd)ftentmidelteu Jormen bc» 8reb§: ftammc». Sie meiften bewohnen bai DJieer, nur wenige ba» Süßwaffer; pollftänbige Sanbtiere, bie nur turüe 3eit ,?ur (Jierablage in» SÖteer geben, finb bie tropifdjen Sanb trab ben. 2llle K. finb, roie ibre eigentümlichen Sarpen (Zoea, f. b.) beweifen, aus langfcbwänjigen Krebsformen berporgegangen. Stach ber gönn ibre» Kopfbruftftüdeö bat man bie SL in eine 2tnjabi pon gamilien eingeteilt, bie al» Wüdenfußtrabben (f. b., Notopoda), Ülunt trabben (f. b., Oxystomata), Spinnenfrabben (f. b., Oxyrhyncha), 33 o g e n f r a b b e n (f . b., Cyclo- metopa) unb SBierecf trabben (f. b., Catometopa) bezeichnet werben. Sie Stüdenfüßcr, unter benen einige burd) größere 2lu»bilbung bc» 2lbbomen fidi an bie Sangfdjmänjer anfcbließen, haben ihren Manien Pon ber eigentümlichen Stellung ber beiben lehten 23ruftfußpaare erhalten, welche nicht sum Saufen bleuen, fonbern nach aufwärt» gerichtet bem jKücfen jugefehrt finb. (£'» bangt bie» mit ber feltfamen ©ewobnbeit biefer Rrebfe, allerbanb grembförper fid) aufuilabcn, jufammen. So pflc= gen bie äBolftrabben (Dromia, j. 33. gemeine ©ollfrabbe, Dromia vulgaris Lam., f. Jafel: Kruftentiere II, fyig. 1) Hiefelfchioämme ber ©attung Suberites auf ben iHüden ju nehmen, wo- bei ber Schwamm genau nach ber gemölbten 3'onn Ütrtifct, bie mau itntcv & »et be» Schübe» ber JTrabbe toädjft unb ba»felbe tote ein Öut pon oben bebedt. Sie oerroanbte ©attung Do- rippe ergreift biefem Schuhtrieb folgenb alle mixv lidien ©egenftfinbe, ja felbft lebenbe liere, unb trägt biefelben umher. 33ei ben Spinnenfrabben, p bene« bie befannte fog. Seefpinne be» 9JUttel= meer» (Maja squinado Latr.) gehört, jene» pon ben SUten für febr !(ug gehaltene unb auf Siünjen oft abgebilbete langbeinige lier, ift ein äl)nlid)er Sdnih-- trieb wie bei ben Oiotopoben ju beobad)ten; berfelbe äußert fiel) in einem 33efteden be» gangen Öeibe» unb ber 33eine mit 2(lgen unb Jierfolonien, roofür ber Körper burdi einen Sefai Pon ßrallenhärchen nor= bereitet erfebeint. So gleichen bie trägen Jiere oft täufchenbbemachfenen Steinen. 3i?efcntiich höher finb bie 2lrten ber 23 o g e n = unb 95 i e r e d t r a b b c u ent- luidelt, bei benen fidi ein hober ©rab pon Schlauheit, SBeroeglidjfeit unb 9Sehrhaftigfeit jeigt. Sie belann= teften SBogenfeabben finb ber gemeine 2afcben = treb» (Cancer ober Platycarcinus pagurus L., f. Safel: Iquarium, mg- §)/ eine ber gemeinften S. ber 5iorbfee, unb bie gemeine Krabbe ober ber ticin e £afd)euf reb» (Carduus maenas Pennant, gig. 16), ireldier an allen europ. Küften unb an ber Ofttttfte 2lmerita» ein feb,r häufige» 2ier ift. Ser erftere ift an Bieten Küften, nament= lid) in CJnglanb (hier crab genannt) ein beliebte» 95olt»nabriing»mittel unb wirb in befonbern, mit toten gifd)en betöbertenlorbartigeujanggerätenin großer 2)Jenge gefangen. Sa» 93enebmen biefer flin= ten ©efchöpfe am Straube, rco fic mit mau»artiger 93ebenbigfeit unb 93cnußuug aller Sdilupfmintel ihr SBefen treiben, ift ein» ber'feffelnbften Scbaufpiele. (Einen Übergang pon tiefen gönnen ju ben 95iered= trabben bilben bie a l u f; = S ü f? m a f f e r f r a b b e n (Telpkusa), roelche bereit» ba» breite Kopfbruftftüd ber iSatometopen haben. Sie bemobnen in einer 2lrt (Telphusa rtuviatilis Bclon) bie Jlüffe bc» fübl. (Europa unb ben 9iil; anberc Specie» finben fid) in ben Jropenlänbern. 3" ben editen 95ieredfrahben geboren oon marinen Jormen bie febon im 2lltertum befanntenÜJJufdiellDäch.ter (Pinnotheres), Heine .«'., metd)e in lOlutuali»mu» (f. b.) mit manchen Hiufd'eln, namentlidi ben Stedmufcheln (Pinna) leben, in benen fic Schuß finben. ÜKSeldjen 2iußcn bai 9i5eid)tier feinerfeit» oon ber "Jlnwefenbeit be» ©aftc» bat, ift nicht befannt. gerner gehören hierher bie 2Bintcr trab ben (Geläsimas), beren eine Sd)cre im In-rbältni» }um Körper Eolonal entinidelt ift, mit febr langgcftielten Singen. Sie Sanb = trabben (Gecarcinus) enblid) haben fid) unter ben hierher gehörigen gönnen am roeiteften fortgebilbet unb finb burdi bie Ummanblung ihrer 2ltmung»= organe in birett luf tatmenbc 2lpparat#ju editen 2anb= gefd)öpfen geworben. C5"ine 2lrt biefer ©attung, bie blutrote Jurluru ober SSanbcrfrabbe (Gecar- cinusruricolai.,f.Safel:KruftentiereII, tfig.S) ober gemeine Manbtrabbe, bemohnt in ungc= beuren SDtengen bie roeftinb. Jnfeln unb bie benad)= harten Aeftlanbetüften. 3br2luf enthalt fmb bie feud)= ten 9j5ätber, au-J benen fie iu einer Seit be§_3abre», nom Jebruar bi» in ben 2lpril, an bie Küfte sieht, um ihre (Sier abzulegen. 2iacb ber 3tüdfef)r pcr= bergen fid) bie Jiere in einer laubgefütterten .fiöble, um ibre Häutung ju pollbringen. Sa biefe K. al» eine Selitateffe gelten, namentlid) nach ber öäutung, fo werben fie in ungeheuren Stetigen gefangen. Krcilibaiiiirtiiguitc ( Herpestes cancrivorus Hodgson), llrpa, eine 3iepal bewobnenbe Ü.1tan= mißt, finb unter 6 aufjiijiidjcn. - MrabbciiHHiincu — Straft guftenart (f. Herpestes) Don GO cm .Herper = unb 40 cm Scbroanjlänge, oben rötltcbgelb ins ©raue netjenb, unten unb an ben Seinen bunfler, auf bem Siflden itnb am Schwan; mit einigen buntein Streb fen unb Aleden; pom jtuge bii uir Sdrtrtter mit weißer Wnbe; lebt Don .Urebicn unb .Hrabben. ftrabbcnfüinncn (Laterigradae), eine Unter orbnung bet Spinnen (f. b.'i. Sie haben ftadj nadp reu Seiten ausgebreitete Seine unb tonnen ähnlich nrie bie Krabben feitroärtä , rüdtnärt* unb Pormärt-> laufen. Sie [sinnen feine eigentlichen "lu-Re, tonbern liehen nur einzelne gäben, mit benen einige }. SB. •■Judtter jufammenbeften. Sine ter gemeinften ein= beimifdH'n Strten ift tto tr u m mbetnige fir abb en= f pinue (Thomisus vatius Ct., i. Jafel: Spinnen; ttere unb laufenbfüfier I, gig.3), uir gamilie Der 2 b o m if iben (Thomisidae) gehörig. Sie lauert auf Slüten auf ibre Seilte unb ift in ihrer gat= bnnot ber Umgebung immer genau angebaut; io Jinb 3. 58. bie auf meinen Teibenblumeu lebencen roeifi, bie auf gelben Slüten gelb gefärbt. ftrabbcntaucticr, f. 3llfe. ftrcirfintfinbcl, f. äftanbelbaum. fträrfclu ßägerfpt.), f. .Hrideln. ttrnffonltniinl, febiffbare Serbinbung ((5 km) iroifcben ber SRogat unb (Slbing. Strafft, Stbam, Silbbauer, f. firaft. Strafft, ©uibo, lanbnürtfibaftlicher Sd)riftftellcr, (rufe! bei $>iftorienmalet§ ^eter .«., geb. 15. S)ej. 1844 in 3Bien, bilbete fid) an ber Uniperfitat ;u SBien unb an ber bebem (anbnHrtfd)aftlid)en 2eb)r= anftalt 511 Ungarijcb=2lltenburg toiffenfdjaftlid) au-> unb mürbe 1866 311m Stffiftenten, 1869 311m Sro= feiler an ber letztgenannten SInftatt ernannt. 9iad' Übergabe berfelben an bie ungar. [Regierung babi= litierte er ftcb am Sßolnted)nifd)en ^nftttut in SBien unb trurbe 1884 311m aufserorb. SBrofeffot ber2eeb= nifdjen .«ocbfcbule in SBien ernannt, SSon R.§ 3abh reieben Sublifationen ift r>or allem t>ae «Vebrbudi ber Sanbroirtfcjjaft» (5. Stuft., 4 SBbe., Serl. ls>s —92; 58b. 1, 6. StufL, ebb. 1894) 311 nennen, ferner «@in @rofjgtunbbefi$ ber ©egenmart» (SBien 1872), • ■^lluftriert'es Sanbhjirtfdjaftg^Sejifon» (2. Stuft., SBerl. 1887). H. ift audi Dtebacteut be-> -£ jterr. lanb= roirtfcbaftlicbcn SBodjenblatteä» unb beä grommc= feben «öften. = ungar. lanbroirtfdraftlid)en ,vtaleu= bers». S. giebt feit 1890 bie «üfterr.mngar. lanb= reirtjebaftliche Südjerei" heran-:-. Srafft, Seter, 2Mer, geb. 15. Sept. 1780 in Öanau, befucfjte bie Stfabemie 311 SBien unb vcv- roeilte 1800 in Sßari§, too er fid) ber flaffieiftiieben ^Richtung 2. Tarnt«;- anfdjlofj unt> für VticianSona^ »arte jahlreidie Kopien ber nach Sarie entführten äReifterlrerfe anfertigte. Tann ging er nach Italien mit befudjte 1808 :Kom. fRadj SBien 3urüdgefebrt, Hellte er 1813 ba3 biftor. .^eitgemälbe: Stbfdneb be£ öfterr. Vanpwebrinanu* von feiner gamrlie ijettf im öofmufeum \u SBien) au§, bac- großen Seifall fanb. oii bemfelben ^abre 311m Stitglieb bet Slfabemie ernannt , febuf er bie .vuftorienbiiber: t5riher3og .Harl in ber SdjlacbJ bei Hapern (1815; ',\iiimlieeuhaue in SBien), Ter Sieg bei Seiujig (ebb. 1, Tie :Küdtehr beä Vaiibirebrmanne;- au-> bem SBefreiungSfriege 1 1820; >>ofnuifeum in SBien), 3rinö§ öelbentob in Sjigetb 1 1822 ; 93eft, lUationab mufeum), Krönung be§ Raiferä fttani in Dfen (ebb.), Haiier yranj begleitet bie Veiehe eineä armen 'UJauncö ju Saben (1854). 1833 malte er in ber faiferl. öofburg )u SBien brei en!auftifd)e Silber: Hctifel, Sic man unter ft Beim Sie ;Hürftehr beS .Uaiferc- 27. ")un\ 1809, bie r>om 16. Juni 1814 unb bie erfte 2luvfahrt beä SaifetS !•. Ülpril 18^(i nach ber @enefung »on einer fditreren .Urantheit. lion (einen @emälben itnb ferner 311 nennen: Selifar aß blinber Seftler, Cbipu« unb Kntigone, [Hinalbo uni Slrmiba, :Kubplf-? non .ftab-:-= bürg Segegnung mit bem SBriefter, IRanfrebc- ©e= gegnung mit bem ©emfenjäger (nacb 53pron), Ter erblinbete Cffian von iRalrina geführt (©alerie 8ied)tenftein). Tie meiften uon M.-> Silbern pnb von Stöber unb :K.ihl eiejtocheu roorben. S. mar feit 1823 ~Brpfeffnr an ber Sttabemie, feit 1828 Ti= rettor ber faiferl. Silbergalerie unb 3dnof?baupt mann beä Selrebere in SBien, mo er 28. Ott. 1856 ftarb. Seine tunftbiftor. Sebeutung beruht barin. bat; er bie SBiener cchule auf baä jeitgenßffifdje unb eolfetüm liebe ©eure binlenfte. Sein Sruber, 3ofepb .U., geb. 1787 m .s>anau, lieft. ■_':;. Juni 1828 31t SReuftift bei SBien, lieferte eine l'ienge vortrefflicher Silbniffe. Stafft=Gbing, :Kicharb, A-reiherr rjou, 2lr3t unb .Hlinifer, geb. 14. Slug. 1840 ;u ORannbeim, ftu= bierte in >Seibelberg, 3ürich, SBien unb Sjkag TU-- bi.iin, mürbe 1S(>4 Slffiftcnjarjt an ber ^rrenanftalt ^llenau, lief; fich 1869 abj Specialargt für 3ler»en= franfbeiten in Saben-Sabeu nieber unb rourbe 1872 afe auf?erorb. "^rofeffor ber $fnd)iatrie nad) Strafe; bürg, 187:5 in gleicher Sigenfcbaft foroie ale Tiref; tor ber fteiermärt. Vaiibec-irrenanftalt nadi ©ra; berufen. 1880 nahm er feinen älbfcbieb als Tireftor ber lejtern unb mibmete fidi au§fcbliefjlid) feiner Sßrofeffur, bie 1886 311 einer orb. Sßrofejfur für Sfricbiatrie unb Jtemenfrantbeiten umgeroaubelt uutrbe ; audi erridjtetc er ein Sanatorium für Oierren tränte in ©raj. ^m Cft. 1889 mürbe er an bie Uni= rjerfität SBien berufen. Seine litterar. arbeiten be= roegen fid) auf bem ©ebiete ber ^fnebiatrie, geriebr liehen Sfbchopathologie unb "Jierpenbeilfunbe. Slufjer 3ahlreid)en f leinern Sluffä|en reröffentlicbte er: «©tunbjüge ber.Hrintinalpfnchologie» (6'rlang. 1872 ; 2. Slufl. 1882), «Lehrbuch ber gerichtli*en SfP*o; Pathologie» (Stuttg. 1875; 3. Stuft 1892), «Vehr buch ber 5Bft}d)iatriea (ebb. 1879; 5. Stuft. 1893), «Psychopathia sexualis» (ebb. 1886;8.9lufL 1893), «Oieue A'orfchungeu auf bem ©ebiet ber Psycho- pathia sexualis« (2. 3lufl., ebb. 1891 1. Aür bac- gröfjere SBubtitum fdjrieb er: «über gefunbe unb tränte Heroen» (iüb. 1885; o. Stuft. 1886). Sluf= feheu erregten auch feine t/s¬ifdjen SBerfudje, morüber er tu bem Such "inne experimentelle 3tubi: auf bem (Gebiete bes. |öiipnott5mitC"»(:5.i)(ufl., 2tuttg. 1893) berichtet. Jtrafftei Sßnltiet, f. ejölofwftoffe 2. Sroft, nad' filterm Sprachgebrauch (ebe llr fache irgenb einer SBirfung. 9lad) ber heutigen be ftimmtern StuSbrudätDeife oeritebt man unter ,H. lebiglicb einen bemegungc-beftimmenbeit Umftanb (f. Setnegung), alfo einen Segriff ber flJechanif (f. b.). s.'in bem A-all ber fehmeren .Ubrper erfannte ©alilei (1638), baß baS SBefen ber Scbmertraft in ber gleichmaftigru Sefd)leunigung (f. b.) ber fchireren .Ucrper gegen ben (Frbmittelpunft beftebe, mobei in jeber Setunbe bem fallenben Jtbrper eine ©efchrcinbigteit If. b.i oon 9,8 m in ber Setunbe rer- tital abmärtg juroäcbft. vJiemton perallgemeinerte biefe Stnfid)t auf alle ,u. , feien e-> magnetifdje, elet= trifebe ober irgenb mekte anbere. Erhält eine Waffe (f. o. 1 in eine 33efd)leunigung 9, fo unter liegt biefe 3Raffe nadi kernten ber beroegenben Si. iBt, iinb unter (S iinfjujudien. Kraft 669 3>s V"? I i t 3lB- 2- P iii-9, in SEBorten: "Vf. ijt gleidj Waffe mal Sefdjleunigung.» Sie Sebre »du ben ff. als bc= roegenben Ür jachen beifst S»jnamif (f.b.). Tic Statur: hafte wirtcu im allgemeinen je, baf; fie ben Stb= itasb oon materiellen fünften ju öerHeinern ober )U vergrößern Indien , wobei ihre ©röjje meift im umgetebrten SBer^ältniä her Duab'räte b'er ©htfer= nunaen jener materiellen fünfte ftclit. Sueben t>ie ff. bie Entfernung ber 9ßunfte ,;u oergröfjern, fo heifecn fie abftof;cnbe; im entgegengefe&ten galle heifsen fie aujicbenbc. Unter [Rüstung einer ff. oer^ ftebt man bie SRidjtung ber burd) bicjclbe bcftimm= ten SBefdbleunigung. ÄngriffSpunft einer ff. beiju ber 33unft, in bem fie at§ unmittelbar mirfenb ge= badit wirb. SBenn jwei mccbanijdic ff. p, q *ugleid) nach oerjebiebeneu iKiditungcn auf bicjclbe OJtaffe in Wirten, fo flehen bie beibeu entfpredjenben S3e= roegungen, wie ©alilei jueeft am SBurf erfannte, unabhängig »oneinanber »er. Ta nun ,^ir>et 33e= roegungen nach bem ©efeti beS Parallelogramm i burd) eine evfebt werben tonnen unb bie in gleid)- förmig befcbleunigter Sewegung in berfelben 3eit neu ber aJtafje m jurüdgelegten SEBege proportional ben ff. finb, fo fann man oon m au>3 (f. beiftebeube Ata. 1) nach ben SUdjrungen ber ff. biefen propor* tionale gerabe Sinien auftragen, über benfel= beu aU Seiten ein $a= ralleloflramm tonftruie- ren unb bieTiagonalc r jieben. Sefetere ift einer ff., bie p unb q ju er= Jetten oermag, proportional unb ber 9Hd)tung nadi gleich. Tiefe oon Dlcwton juerft allgemeiner aiv geWanbte Konftruftion nennt man baS Ärdftc = Parallelogramm, p,q beifteu bie ffomponen= ten, r bie JKefultierenbe. Ta-3 ©egenftüd gu ber angegebenen 3ufammcnfcltung ift bie Verlegung ber ff. ober bie Erfetsung einer ff. burd) mehrere, bie fo vielfach oorgenommen werben fann, ati fid) Parallelogramme über einer ©eraben al« 3)iago= nale fouftruieren laffen. ;\n bem befoubern gall, baf! bie Komponenten in einer ©eraben liegen, ift ihre Jtefultierenbe, je nad) ©letd)beit ober Segen (als ber :)iicbtuiigen , bie Summe ober S)ifferenj ber Komponenten. SBenn jweiff. an »erfd)iebenen9ßunften beSfelben ftarren Körper* angreifen, fo lann man biefelben, z " fallö fid) ihre iKicbtunaen fdmeiben, in bem S)urcb= fdjnittäpunft berfelben an= greifenb beuten unb bie ^>a= ralleltonftruttion anwenben. Tiefelbe fann nidjt umnittel= bar angewanbt werben bei ^aralleifräften, bodi finbet man burd) geometr. ffunft= griffe, baf> bie lltefultiercubc jweier "^arallelfräfte p, q (gig. 2), welche an ben fünften a b beleihen ftarren fförperi an= greifen , ber Summe berfelben gleich, ift unb in einem fünfte c ber SBerbinbungSlinie a b angreift, J .Hbrp'cr^ unb feine ("vortfehreitung beioirlt. $otnfot bat gezeigt, baji Äräftepaare ahn= lid) wie fi. nach bem Sßarallelogrammprin ■■ cip jufammcuflefe|!t werben tonnen. Tic ff —16 i ■if Rill. 3. ©röjje biefer Srebtoirfung wirb burd; ba« fog. 2)io; ment be^ firfiftepaarg gemeffen, b. h. burd) ba« s^ro= buft au§ ber einen ,W. in ben feufred)teu Slbftanb ber beiben H. 3Äan fpridit oon «Uuserftörbarteit ber H.«, oon «(*rbaltung ber ff.». Tiefe unpaffen= ben äuSbrüde werben allmäblid) burd) ben jutref= jenbern "(5'rhaltuna ber Snergie» (f. Snergie) erfetit. Durd) jebe ff. fann Slrbett (f. b.) geleiftet werben. Sei ftatifchen ^anwerfen werben bie in ben cin3cl= neu ffonftruftionSteüen auftretenben 3ug= unb Trudfräfte burd) bie l'iethoben ber ©raphoftatit (f. b.) beftimmt. gür 3 n b u ft r i e unb 33 e v t e h r S w e f e u ift bie ft. ba§ ÜJtittel ,iur erjeugung uuhbvinflenber median. arbeit. Tic billige Sefdiaffuug, öfonomifebe 2lu<3= nuliunfl, jwedmäfjifle gortleitung unb Verteilung ber ff. ift eine .fiauptaufflabe ber Jecbnit, fpeciell beS ÜJtafdjinenbaueS, ber median. Jedinologie unb be« Irau>5portWefeuö. 3unädift befit?en bie fog. belebten ober animalifdien Hiotoreu, ber ÜDlcnfcb felbft unb bie Jiere, bie er fid) .uir i'lrbeit-Meiftung heranzieht, in beu SüluSfeln einen fid) beftdnbig erneuernben ffraftnorrat. Über bie Seiftung ber he-- lebten Slotoreu f. Arbeit (Sb. 1, S. 809 b). aBäb= reiib feboch bie Tiere nur ju monotonen Slrbeitcn, wie ,,um Riehen oon Auhvwcrfeu, pflügen u. bgl., fowie mittel* ©Opel unb Xretmerfeu jur öer»or= bringung einer glcicbmäfüfleii Trehbewegung ju ge= braueben fmb, befit?t ber Sftenfd) oermöge feine* au§= flebilbetern ^ntellettä unb feiner ungemein Weä-- mäfsig gebauten 2lrme unb ©änbe bie gähigfeit jur SoUbringung ber fomplijierteften unb funftoollften arbeiten, gür gro&e ffraftleiftungen »erftanb er e§ frühzeitig, burd) Gsrfinbung oon SBerfjeugen, beuen ba8 S[Jrincip ber fog. einfachen iDlafdnncn ju ©raube liegt, feine 3Ru§feltraft ,u oergröf;ern. Schwere arbeiten würben im Ütltertum (unb bei bieten 3taturoöltern noch jebt) oon Sflauen ober ©efan= genen oerrichtet, wogegen beute bie hochentwidelte iechnif ber cioilifiertcn Wolter eä ermöglidit, in um= faffenbfter SBeife w foldien Seiftungen bie vJiatur= träfte beran.uiueben. Tiefelhen werben ber 3n= buftrie burd) bie ff raftmafebinen ober 33cotoren (f.b.) btenftbar gemacht unb burd) bie oerfdiiebenen 3lrten ber Kraftübertragung (f.b.) auf bie eigentlichen 3lrbeitimafd)inen übertragen, bie ibrerf eits nur eine geringe, wenig anftrengenbe «SSebienunga burd) aJtenfdjenbanb erforbern. Tic Slrt unb SEBeife, wie tiefe 3caturfräjte ihre 3(rbeit*jäbigEeit (Energie) an ben iUotor abgeben, ift mehr ober Weniger birett. 2lm unmittetbavfteu gefd)iebt bie Abgabe ber äj?inb= unb SBafferfraft. Ter SEBinb überträgt f-eine ti-netifd)e (Snergie birett auf bie glügel ober Schaufeln ber 21Unbmotoren. Sei ben äHaffcrmotorcn wirb bie tinetifchc Energie bes fliefienben ober bie potentielle beS oon einer Trudhöhe herabfiiifenben iBt, finb unter 6 aitrsufllläjcn. 670 Slxah i elcftrontotorijcfje) - - Sraftitnien 3Baffer3 ebenfalls btreft bent ilRoter übermittelt Stuf Umwegen hingegen unb jtoai in iebr Derfd}ie= bener äBeife wirb bie ber .Heble innewohnenbe ü. uufcbar gemalt; füt 3?ampimafcbinen jur (5r= jeugung bes Dampfes burdj (5'rbiKen to-:- ÜBajferi in befonbern Tampifcfielu, iür .öeijJlufimctoriT. bureb (frhifeen von Vnf t ; um aus .Hoble ein erplo= ftoeä Vembtgasgemifd1 jür©asmotorcn henuftclleu, bebarr ei erjt ber öerfteliung bes (Mes bureb leitillatiou ber Kohle, wout wieber .Hoble als ^Brennmaterial nötig ift, imb bann ber äRiidntug be§ ©aies mit Suft. Oiedi inbiretter fann bie Hr= jeugung be§ elcttrifcben •Strom* für bie (i'lcftro= meieren genannt werben, infofern erft ein anberer IReter (j.58. äBaffer» ober Dampfmotor) bie ftrom= erjeugenbe Drmamemafdune antreibt. älu§ biefem unb anbern ©runben bat bie oon ben Kraftmafcbi= nen gelieferte 2lrbeit oerjchtebenc greife (3Sergleid)§: uiblen berfelben f. i'ietoren unb Kleinmotoren). eilten iRotoreu geineinfam aber ift, baft ibre Slrbeit pro SJSferbeftärfe unb Stunbe um fo billiger wirb, je ftärfer ber ÜRotcr, je gröf.er alfo bie ganje .Hraft= anläge ift. iöieä ift ber ©runb eineneitS für bie ÜRacfit bes Kapitals im inbuftrielleu ©rofjbetrieb, anbererfeits aber auch für ben [Rügen, ben bie mo= berneu Kraftcentraten bem Kleingewerbe bringen. 3n 33ejug auf bas ©enridjt be;. SBolumen eines Kraftmittels* im SBergleidj ni ber oon ibm gelieferten 3lrbeit ober, was baSfelbe fagt, in Sejug auf bie 2ransportjähigteit eines .Hraftmittels ift e§ wiffens= roert, bafe bie .Hoble bei weitem am meiften fi. in fieb birgt. Denn mährenb bie .Hehlenmcnge, bie mittels einer guten Dampjmafcbiue eine [ßferbeftärle eine Stunbe lang probujiert, 0,7 kg wiegt, finb jur gleichen Kraftleiftung 6 hl Leuchtgas ober 1200 hl SBaffet »on 3 m ©efäüe nötig, über .Hraftoerteilung unb Kraftcentraleu f. Kraftübertragung. Straft, e tef tromo t orif db, e, f. (5'lettremotorifcbc .Htaft. [ttfebes. Straft, m a g n c t o m o t o r i f cb c , f. gelb, magne= Straft ober Krafft, Slbam, Sübbauer, geb. um 1440, wabrfdieinlicb ju Nürnberg, geft. 1507, an= geblicb im Spital juSdnoabacb, in ber3iäbc 3turn= bergs. @r gebort ber auf entfdnebene (iharaf-- teriftit unb £'ebenswabrbeit geriditeten Sdmle 3iürn= bergs an unb erreichte in fetner .Hunft eine bebe DJteifterfcbaft, permöge bereu er bas 3.Raterial jum Dollfommenen 2räger bes ©ebanfenä machte unb bem Stein warme ßmpfinbuug einhauchte. SSor L490 ift fein SBerl mit cidvrbeit ibm jujuid'reibeu. 3u feinen frübeften unb heften arbeiten geboren bie fog. Stationen, fieben Darftellungen aus bem Kreujesgangc tfhrifti, welche öom Jiergärtnertborc [RürnbergS jum ^bbannistirchbofe führen. Sein ."öauptmerf ift bas 19 m hohe Satramentsbaus in ber St. ßorenjftrdje ju Nürnberg (1493—1500), ein mit figürlichen Scenen burchflochtener, über= mäfsig fein entwidclter got. Steinaufbau. 21 m Aiif>= geftell besfelben batK. fieb felbft nebft jmei@cicUen in ganjer Aigur unb l'ebcnsgrefee als 2räger bar; geftettt. 2liibere borjüalidje arbeiten oon ibm finb Dai ©rabbentmal für Sebalb 5d)reaer an ber 3e= balbusfird)e (1492), eine Srönuna ber l'iaria in ber Sigibienfirdje (1501), bas $ergerftorjferfcb,e ©rabbenfmal in ber Jrauenfirche, bas SRelief auf ber Stabtwage (1497) u. f. w. iöaS iöeforattoe an feinen arbeiten jeigt eine reidic, boeb oft ins Spie; lenbe übergebenbe ©ntfaltung bes fpdtgot. Stils. — i'gl. SBanberer, Slbam Jt. unb feine Sdiule Sfrtiti'I, bie man unter ft venu r)iürnb. ist!9i; bergan tu Tobmes «.Hunft unb .Hünftler», geft 28 (Spj. 1^77). Straft, Sbnarb A-riebrich @uftap, gorftmann, geb. Iß. 2lug. 1823 ju Glattstbal am ©arj, befuebte bie Aorftfchule ju iUtünben unb bie Unioerfität ®6ttmgen. 9cad> langjähriger 3>erwenbuna bei ber Ifentralbebörbe ber bannoo. gorftoerwaltung, wo er 1861 jum Cberförfter, 18G5 jum gorftmetfter ernannt würbe, erfolgte 1885 feine Ernennung jum Dberforftmeifter bei ber preuft. [Regierung ut öan= nooer. 1892 trat erinbenlHubeftanb. S. bat burch feine litterar. Jbätigteit, namentlid) auf bem ©ebiete ber_5orftmatbematiE, wefentliA §ur gprberung ber SBiffenfdjaff beigetragen, (fr'frbrieb: «Seiträge jur forftlichen SBafjerbaithinbe» (.'öannoo. 1863), «Sie 2lnfang§grünbe ber 2beobolitbmeffunc( unb ber ebenen s)>o[pgonometrie» (ebb. 1865J, «3ur 5ßrari§ ber SBalbwertrechnunii unb forftlichen Statu» (ebb. 1882), «Seiträae jur Sebre oon ben 3)urcbforfrun= am, Scblaflftellungen unb Vi6tungsbieben» (ebb. 1884), «Seiträge jur forftlidu'u 3"njacb§red)nung unb ;ur Seb^re Born Söeiferproäent» (ebb. 1885 i, «Seiträge jur forftlichen Statit unb ÜEBalbtoerh rechnung» (ebb. 1887), «Seiträae jur Sureh= foritungs: unb £iditung§frage » (ebb. 1889), «Über bie'SBeä'iebungen bes Sobcnerwartungswertes unb ber g-orfteinricbtitngsarbeiteu jur fleinertrag§lel)re» (ebb.- 1890). Straftcentralcn, f. .Hraftübertragung. Jtrafteittfcrjaltcr ober Kraftoermittler, Sorrichtunaen, loekbe baju bienen, bie ^Bewegung fdiwergehenber i'tafchinenteile oermittelft Heiner .Hräfte ju ermöglichen, inbem fie bie oon öanb ober burrh jarte, wenig .Üraft bergebenbe 3Jled)anis= men eingeleitete SBewegung burd) Tarleibung ber erforberliAen Kraft unteritühen. derartige 3lppa- rate, bie alfo ganj ähnlichen 3weden ;u bienen haben wie in ber Jelegrapbentecbnif ba? fog. ilielais (f. eieftrifdie Telegraphen, SBb.5, S. 1012b), werben oielfach benutit, fo unter anberm jur Bewegung ber 3dnit5en oon SfDafferräbern unb Turbinen oom [Regulator aus ohne tiefen buret bie erforber= liehe fchwerc Slrfceit unempfinblicb ju machen, jum Steuern fdjroerer Sliafdnnen unb Dampfbämmer u. a. Sefonbers wichtig ift ibre Slnwenbung gewor- ben für bie [Bewegung ber Steuerruber großer SdMt'ie, beren rafche unb aneb leichte Bewegung in Fällen ber öiefabr bringenb erforberlidi roerben fann. — (?ine 3ufammenftellung ber oorbanbenen Hinrichtungen mit gefcbicbtlidicr überfidn giebt :Hittersbatrs im «Uioilingenieur» (£»ü. 1874). — [Sgl. audi Aareot, Le Servo-uioteur Cl>ar. 1873), unb Sinde, ®a§ meeban. SRelaiä (33ert. 1880). t\ idftcpnar , M räftcöarallelogramm , f. Kraft. [g on) , f. «rapboftatit. fträftcülan, .Hräftepolngon (Kraftpolo Kraftfutter, f. Aittter. Sraftleitung, f. .Hraftübertragung. Sraftlinicrt,.Huroen, bie an feber Stelle bes IRaumS bie [Richtung ber bafetbft wirffamen, 3. SB. Wraintatious: ober eleftrifdjen firäfte haben. lie .H. ber Schwere auf ber (J'rbe finb alle im (5'rbmitteh pttnft ftdi febneibeuben ©eraben. Die ,H. fteben in jebem fünfte auf ben Elementen ber Olioeauflächen (f. (Jleltrifd)es SfJotentiat) fenfrecht. Ulm letdnefteu finb bie .H. iür magnetijche .Hräfte baruiitellen. Ta difenfeiljpäne unter bem Ginflufi magnetifdjer Kräfte magnetifd) werben (f. iRagnetismus) unb beren tyek pon groei gleiten entgegengefetiten parallelen ifit, finb unter (5 aiifjiii'ndjen. ßrafttimenjfreuung — Kraftübertragung GT1 Stäften ergriffen »erben , ftreden (te fidj mit ihrer I 8änflSad)fe »ort jelbft in bie iKicbtung per .«. (SSgl. 2ajel: ßlettricität, gig. 11 u. 12.) SWan fübrt ben Serfucb au«, inbem mau auf einen glatten Hal- ten über einen ober mebrern fliagneten Eiferifeifc fpäuc aujftreut, ober inbem man ein @ta8gefäfj mit ©focerin, in bem feine 6'ifenfcile febmebt, in bie SMtye be« 9Jtagneten bringt. (©. audj gelb-, magne= tifd)c« unb gelbftatte.) Straf tlinicnftreuung, berjeniße Sßrojentfafe beS gelbe« einer Srmamomafcbine, ber burdi bitetten Übertritt eine« Seil? ber Kraftlinien »ou Sol jU Spot, ober auch »on irgenb einem 5 eil beS magne= tifeben ßteifeio ju einem anbern, ebne ben 2lnler 311 burebgucren, für bie Stromerjeugung »erleren gebt. ftraftmafdjittcw, iooiel wie l'totoren (f. b.). ftraftmaf cf)tnenfuppclutta.en, f. Kuppelung. Srnftmcfol, Sejeidmung für ©tärtemebl (f.b.), ba§ .uitn Verbieten »on Saucen, @elee> femenSSa* waren u. f. t». »erwenbet wirb. ftrafrmeffer, f. Sgnamoffleter. ffrafro, ynfet, f. Sachalin. ttraftpotngoit, f. Girapboftatif. Stafifantmlcr, footet wie Hccumiilatot (f. b.). Sraftfinn, in ber ^btifioloaie bie Gmöfinbung »on bem ©rabe ber erforberlidjen Slnftrengung ;ur Öbertoinbung eine« un« geteifteten SBibetftanbe§. (©. ©emeingefübl.) Stoftftuftl, f. SBeberei. fttaftfnppenftoff, f. Kleber. StrafttranSmiffton, f. Kraftübertragung; über eleftrifcbe K. f. ©leftrifcbe Kraftübertragung. Kraftübertragung, KrafttranSmiffien, Kraftleitung, Kraft» er teitung, ber Inbegriff aller ßitfSmittet, burdi weldic eine tcdinifdi »er mertbare Kraft (f. b.) »em Orte ihrer (fntftebung ober timftlidicn Srgeugung nach bem Drte ihres Serbraucb« geleitet werben tann. Gineß. auf flehte (Entfernung ftnbet fidi in jeber gabritäanlage, in ber eine in ihrem Sereidie liegenbe Sam»i= ober SBalfertraft bureb geroöbnlidie SranSmiffion (f. b.l, b. b. burdi 9ttemen= ober ©eilttieb auf bie einjelnen Slrbeitsmafdiiucn »erteilt wirb. ,utr t»ei= tcre Entfernungen temmt eine K. bttrd) folebe in 39e= wegung befinbtiebe fefte Körper nur oereinjelt »er. So wirb in Schaf jbaufen eine Siubfabenfabrit burdi eine lange ben SBerg binauffübrenbe 3öetlen = leitung »om jKticin getrieben, ©urd) ©eiltrieb roerben in Scbaffbaufen 800 1>jertcftärtcn auf 500 m, bei Seilegarbe an ber iliböne etwa 3000 Sßferbeftätfen auf 900 m fortgeleitet. Qn au§ge= belmterm iUtafje btent ©eiltrieb als Übertragung«1 mittet bei ben amerit. Kabel=Straf>eubabuen. gttr bie bin unb ber gebenbe Sewegung »on Sergwcrt«; pumpen bat man feit langer 3«it al§ 3"leitung«= mittel ber gewöbnlid) »on einem Kunftrab geliefer= ten Kraft bie langfam bin unb ber gebenben gelb: geftänge angewenbet. 2llle tiefe au« feiten Körpern beftebenben Kraft= leituug«organe Wirten für größere (Entfernungen wegen ber burdi [Reibung fceworaerufenen ftraft= »erlufte unb ber grofeen SReparaturbcbürftigfeit febr unötonomifdi unb werben gegenwärtig burdi beffere Kraftträger, wie Tampf, SrncJlDaffet, Srurf = unb Saugluft, ©a«, eleftrifcben ©trom, er= fe&t. (frft biefe SJtittel haben ,uir i'lusbilbung ber eigentlichen .Hraftcentralen geführt, bei benen bie Kraft »ou einem (Eentralpuntt aui nadi beliebig »ieten entfernten Serbraucb«ftellen geleitet toirb. ®ie öfouomifdie TrMrtuugsmeife ber KraftcentraUn erbellt aus bem Umftanb, baf; bie Srjeupjung. oon fftaft im arojsen fidi bebeutenb billiger ftellt al-> im Heinen, unb e« baberoerteilbafterift, burd) eine grofie "J.Uetoranlage eine einzige grojie Kraftquelle ju idiaffen unb »on ba au« bie Krajt nadi ben einjelnen ikrbraudHMteUen ;u leiten, als biete Heine Kraft= erjeuger an ben SerbraudjäfteUen jü erriditen, treu ber im leUtern gatte Wegfallenben SeitungSfoften. 23ci ben ^ampfcentraleu wirb ber 2)ampf in großen Kcffelautagen erzeugt unb in sJtobrleitungen ben an ben 33erbraudi«jtellen bcfinblidien S)ampi mafdiinen jugeleitet. S)iefe 3lrt ber Kraft»ertetlung ift fdion lange 3cit gcbraucblid) in ausgebebnten gabrifen unb J&uttenwetf en, wo »erfdiiebenc Tampf= mafdiinen in entlegene betriebe »erteilt finb unb ihren 93etrieb«bampf burd) lange sJtobrleituugeu »on bemKcffelliau« erbalten. $n Hamburg ift biefe ÜbertragungSweife für eine SReUje »en Tampf trauen burdjgefinjrt. T et Xampf ift ein »ertfiglicber Sraft= träger, bo6 erleibet er in langen Seitungen wegen per Konbenfation auch bei guten Umhüllungen »er= bältuivmäfüg höbe Sertufte, bie fidi noch fteigern, wenn ber Setrieb oft uhterbrodjen ift. goft »erfebwinbenb gering finb bie in ber Seitung bebingten SSertufte bei b» brau lif dien t5entra^ ten. öier wirb JBaffer in hei-hgelegene Behälter liRefer»oir«l ober in Stccumutatoren gepumpt, um »on ia als 3)ructwaffer in iHobrieitungen ben hnbraulifdien SDtotoren .iugefübrt ;u werben. 3fn biefer Sßeife betreibt man in Sergwerfen 9Baffer= fäulenmafcbinen ju $um»äWecten. 3m Hamburger unb Sremer greibafen werben eine grofee 3lir,ahl »on Kranen fowie ®rehbrüden unb ©dileufentbore mittet« Srucfmaffer bewegt. Sine grofje btibrau= lifdje Centrale beftebt in©enf, Wo etwa 2050 ^ferbe= ftärfen auf etma 250 SBaffermotoren be« Klehv gewerbe« »erteilt werben. Sludi ba« ^i'^'*'^ SBaffermetf giebt Kraftwaffer an Kleinmotoren ab. 3)od) bleibt bie Slnwenbung be« Srudwaffer« info= fern eine befebränfte, al« e« für fcbnelUaitfenbe ffltotoren unanwenbbar ift, ba al«bann Wegen ber Unjufammenbrüdbarteit be« SBafferS unb infolge ber gefteigerten ÜJlaffenbewegungen Wetegenheit ju ftarfen, bie fieitung jerftörenben ©töfsen geboten ift. grei »on biefem lUangel ift bie Srudluft, bie fidfwegen ihrer ,0,ufammenPrüdbarteit unb geringen Sichte audi jum SSetrteb fdinell gebenber Diotoren eignet. 3u ibrer ßrjeugung wirb gewöhnliche atmofpbärifcbe Siift in Kompreffion«mafchinen ju= fammcngeprefjt , in Sammelbehälter geleitet unb »on ba bureb Sftobrteitungen ben 2>rudluftmotoren jugeführt. 3« foldjer Seife bat man Srud'luft 311m Setrieb »ou ©e_ftein«bobnuafcbinen beim 2un= nelbau, »on SRob.r»often, »en Srurflufttleinmotoren unb »ou Suftbructbtemfen ber t5ifenbabnen ange= wenbet. Jn allen genannten galten tann auch Saugluft, b. b- oerbunnte 2uft an bie Stelle ber Trucfluft treten. Siel häufiger al« Smdmaffer unb Smclluft wirb gegenwärtig 'ba« V euch t gas als .Uraftträger be= ituSt, inbem e«, auh ben ©a«anftalteu entnommen, in ©a§motoren jui (Jrplofiou gebradit wirb unb foldiergeftalt uamentlidi für Pas Kleingewerbe eine billige Kraft barftellt. Tech ift feine Stntpenbung auf bie ©asmotoren befdiräntt unb 3. S. für bie Sewegung »on Kranen unmöglich. Sie eleftrifcbe K. enblicb seigt für grofje ßnt= 1 fermtngen einen günftigen 3Birtung«grab, ber ben= Sfrtitel, bie man untev S? UfrmiBt, ünt1 unter 6 cuiijiifitciicti. 67; firaftöermittlei - Äragentoufi« ionigen aller anbeut Spfteme übertrifft, fobajj ftc namentlich ,uir ülusnuhung großer SBafferträfte bt> rufen ift, »oofür bas grofjattigfte Seifipiel bie 9lia= garafälie bieten, von benen 50000 Sßferbeftärfen mittels Turbinen unb Tnnamomaiehinen in elettri= jd)en Strom netwanbelt nnt> auf roeite (£ntfenum= gen fortgeleitet Werben tonnen. Tie Anlage würbe im San. 1S94 prebeivcüc in Setrieb gefettf. 5. Jciagara.) Ta ferner bie I5"lcftromotoreu als ttraftmafebinen ein faft unbegrenztes i'lnweubung*: gebiet haben unb wegen ibree- einfachen betriebe? i igeringe Wartung unb geringe Reparatur) beliebt i finb, ic ift bie elelrrifdje ß. and) für geringe (5m femungen in hohem äftafje geeignet, fo ;. 58. i für firananlagen, bei benen noch eine befonbere ' Hrafterfparnis möglieb ift (f. firan, c. 682b). ftn .yabrifen unb Söerlftätten ift ein Setrieb ber afr= beitsmafebineu burd) (5'lcftromotoren aus ntebrem (Srttnben oorteilbaft. 3l"läcbft fällt bie lärmenbe, grofsen SRaum beanfprudjenbe unb aud) teure Jransmiifion Weg, unb an bereu Stelle treten bflnne, leidn zerlegbare l'eitungsbräbte. ©obann wirb beim Setrieb oon ©erf.u'ugmaicbinen, bie oft eine 3«t fang ftillfteben, bebeutenb an firaft ge= ipart, ba bas geerlaufen gaiyer SBellenftränge weg* fällt. Saj« femmt ber umftanb, bafj gröfsere 2lu= lagen ohnehin febon eteltrifdje 33eleud)tung , aifo audi Ttmamemafcbinen in Setrieb haben unb bafs bann bei bin.uitommenbem cleftrifebem Setrieb ber Jlrbeitsmafcbinen eine glcicbmäfsigere Scfdiäftigung ber Trmamomafcbinen, cbent: 'iBegfall ber teuren 'Jlcatmulatoren eintritt. 3lucb für ©trafjenbat/nen erweift fieb bie clettrifdic fi. vorteilhaft. Sie für bieien 3wecf errichteten Centralen haben biefelbe Einrichtung roie bie SletrricitäfcSwerle für eleftrifäje Vicbtanlageu. SBeiiere (Sinsclbeiten überfi. f. ©nufc luftanlage, ©leltricitätSwerle, Sleltrifdje firaffc Übertragung, .Kleinmotoren, Strafsenhabnen. - Sgl. Stieblcr, Stubien über Jftraftoerteilung , in ber «3«tfd}rift be§ SereinJ Teutfcbcv Sngenieure», 1892 unb 1893. Srttftticrmittler, f. firafteinfdjalter. fftttfttiertcilung, f. firaftübertragung. Strtfttouräcl, fooiel wie ©infengwurael. ütaftWbptetfen, f. Slecbbearbeitung (Sb. 3, c. 105b). ft ragen, Sefleibuugsftüd bes ©alfe§, traten gleicbjettig mit ben öergröfjerten ©alälraufen (f.b.) in ber 2. fidlfte beä 16. ^abrb. auf. Sie Waren meift aug feineu Spttscn gefertigt, bie nicht feiten mehrfach auteinanber lagen. SBie bie firöfen ftan= ben fie teile- magerecht hinaus, teils gingen fie hinter beut fiopfe in bie ©öbe. Tie r/on runber ,}orm (ÜJhthlfteinf ragen; f. Tafel: .Hoftüme III, gig. 5 u. 6) mürben von äftann unb Stau gleicb= mäfeig getragen. Jlls bie Tanten anfingen, ihre fileiber roieber aus.uifcbneiben, folgten bie fi. bem Sruftausfchnitt unb gingen jid) jortfetsenb bom :)iüden aus, burd) Trabt gehalten, fdmumguell in bie vöbe. Jh bürgerlichen «reuen tarnen gegen bas (i'nbe bes" lt;. .Vibrb. Umlegelragen, namentlich bei ©erren, in bie IKobe, bie »on glatter feiner Sein* wanb, hier unb ba auch mit Spiuen befctU waren. Tocfa herrfchte nod) im Treiftigjäl viani Mviege eine grofee älcannigtaltigteit hinfidnlidi ber g. Sluf aleid\ieitigeu Silbniijen trägt Jilln eine .ßröfe, SBallenftein einen glatten fehr breiten Umlegefragen, Sernbarb von 5acbfen=5Beimar unb ®ufta« Slbolf ebenfoldie mit cpitien bejetit (f. Tafel : Jt o ft ü m e 1 V, Hrtihi, bie man unter fi berm Aig. 1), Sappenheim gleidnall-> einen foldjen, aber ausge.uutt u. f. W. Tiefelbe iKannigfaltigteit ift aud) bei ben Tanten ju beobachten. Tocbiuadite ber platte fi. im 17. ^abrb. immer gröfsere gort= idn-ittctierbrängtcinberjmeitenvälftebeslT.^ahvh. bie übrigen fi., tarn aber felbft, nadibem er borher auf ber Sruft nodi üerlängert irorben mar, nodi in beut; ielben ^ahrhunbevt aui ber fleobe. Überrefte biefer letitevn 'Jlrt oon fi. bilben bie Säffdien beS Ornats ber prot. ©eiftttdjen. Tic Umlcgetragen tarnen in ben swanjiger fahren unfevs ^ahrbunbevts mieber ,;u (5'hren, wo fie einen Seftanbteil ber «altbeutfdien» Tracht ber Surfchcnfchafter bilbeten; boeb lehrten biefe fi. wieber junt öemb jurüd unb bilben feinen felbftdnbigen Xoilettengegenftanb mehr. .♦tviigeithar, f. Sär '(jlaubticrl. Sirttgcncibcef)fcobcritraufencibed)fe(<'lilu- mydosaurus Kin^ii Gray), eine über 1 m lauge, gelbe, fchwarsgefledte, 511 ben i'lgamcn (f. b.) ge= hörige 6'ibechfe "Jluftraliens, bie um ben ©als einen breiten, 001t Mnerpelftüden geftühteuöautfaum bc= fiht, ben fie aufridjten unb ganj über ben .Hopf roeg= fdjlagen faitu. Miagenfaultiev (Bradypus torquatus Olfers), eine 2lrt ber Jaultiere (f. b.i'mit fohlfdiroarjerSinte über Siaden, Mals unb «chultern. ,idix ater Vieülot, ganj fdimar; mit Diolettem unb tupferrotem (Slam. (©. auefa Vaftorenüogel.) ftragcinunlbhuhu (Tetrao umbellus £.), ein ÜSalbbubn (f. b.), welches ba§ öftl. ütotbametifa von ^ennfrtloanien bi§ fiabrabor bewohnt. OJtämv dien 50 cm lang, oben faftauienbraun mit braun fdjtoarjen Jteden unb Ouerbinben, Hals teilweije nadt, auf ben Schultern ein Diantel fammefc (djmaraer, grünlich, fdullernber, aufriebtbaret ,u' bern. SBeibcben tleincr, bleicber gefärbt mit gelb= braunem gebetftagen. 3ft in 9cotbametifa ein jehr beliebtes Silbbret. Ätagerö, Stabt im nortoeg. Slmt Vratsbcrg, am Ktageröfjorb, bat (1891) 5509 6. unb 147 öanbel§= iebiffe Don 50 707 t. 3ur SluSfubr fommeu nainent= lieb ööljcr. 3n ber Stäbe wirb fünftlidu-v Süngev gewonnen. K. ift Sil; eine* beutfeben VicefonfuliS. Srag=3örgcnfcn, bal in I änemarf eingeführte enftem ber SanbfeuerWafjen (f. b., 33b. 8, S. 768b). fttagftcüt, f. ßonfote. [5. 920b). nragträgcrbriirfe, f. difenorüclen (33b. 5, ftTagujetmc (fpr. -mah), Hauptftabt be§ ferb. «reifes ß. (2385 qkm, 140661 @.), an ber Öepenica, in bem Hügcllanbe Weftlicb von ber OJtotaoa, 25 km weftlicb pon 3agobina gelegen, bie alte SOtetropote j 5erbien§, ift Snbftation ber Sifcnbahn 8apoDO=ß., i bat (1890) 12669 Q., einen ßonaf beS Surften SKi= lofcb Dbtenowitfdj , ein Strfenal, (Sewebr = unb IRunitionefabrifen unb ein (Spmnafium. 3m (Se= biege, 8 km weftlicb bei Stragari, VulDermüblen. ftrah (ßrao), auch ßrob genannt, Sanbenge auf ber öolbinfel SDlalata in öinterinbien, unter 10 nörbl. Vr., ift nur 109 km breit, 25 m bodi unb beftebt auS paläojoifcpem Sduefer. (Segen SB. fliegt ber giujs ß. in ben Vattfcban, beffen 2iefe noch 25 km pon ber SJiünbung 9 m beträgt; ber öftl. Sfcbumjcbong ergiefst ficb in ben (Solf p"on Siam. fträtiberg, Vergftocf (543m) im Cbenwalb in Heften, im 5RD. pou Veerfelben, 15 km pom 9iecfar. Stuf ber Höbe ftebt ein Sagbfdjlojs beS ©rafen @r= bad)=gürftenau. Strafe, mehrere 3lrten ber (Sattuug Wabe (Cor- vus),_»on benen in TeutfcManb breiSlrten, ftets gefellig in Scbmärmeu, porfommen. Sie 9labcn = trabe ober eebte ß. (Conus corone Gm.) ift 45 — 50 cm lang, ganj febtoa«, am Kopfe unb '.'laden blaufdwarj unb ibr 'Schnabel für^er als ber Sauf. Sic ift bei un§ 3ug=, boch au* ©tanb= pogel, jeigt ficb als ein Porficbtige-5 tluges iier unb wirb burdj Vertilgung pon fcbäblicben Snfelten nüglidi. Sic 3tebelfrähc (Corvus cornis L.) ift Don gleicher ©röfje toie bie Porige, afdigrau unb an ßoöf, .Hehle, ScbtDanj unb glügeln tteffebwarj. Sie ift im nörbl. Suropa, Porjüglicb, in Sdnrcben unb SRujslanb, toeit Perbreitet unb nur eine letale Sroiffiaiiä' SonDetfotionä^Sejifon. 14. Sluft. X. SRajfe ber porigen 3(rt. Seibe Strien »erben in Dielen (Segenben eifrig oerfolgt, jebo* mit Uuredn, ba fie burch Vertilgung vieler febäblicber Jiere nühen. Sie nähren fidi pou Qnfetten, Sdjaltieten, Otadtfcbueden, -'las, AiidH'u, {leinen Säugetieren, (iierii anbetet Vögel, jungen Vögeln, reifen Veeren, .«ivfdien unb anbern Dbftforten. o>br 'Jceft bauen fie auf hohe Säume an SBiefenränbetn ober in Aelbbelu'rn aut- Steifem, bie tureb i'ehm feft dcv= bunben werben. Sie CS" i c v finb grünlidi unb bunteU braun gefledt; bie jungen, irelche anfangs blinb finb, erhalten meift erft gegen ben fünften Sag nadi fem Slusfcblüpfen ihre Sebtraft. Jie Saat = frähe (Corvus rrugilegus L.) ift etiDa45cm lang, tiejfditrar;, im Slacfen mit aujfallenbem Vutput= fdummer, ber Sdiuabel pou ber Sänge bes SaufS unb bei altern Vögeln an ber Sßurjel burd) 2lb= reiben ber rfebern naeft. Siefelbc geigt ficb roeit jrieblicher unb gefeiliger als bie anbern Sitten unb baut ihr 3ceft gern in (Scfellfehaft auf breit= wipfelige Väume. $n Seutfeblanb ift fie 3_ugpogel unb perbringt ben äBinter in gemäßigten i'änbern, bod) bleibt fie jum Seil fogar im nörbl. Seutfcblanb ;urüd. !^hre Jcahrung beftebt porjugSrreife aus :Hegenrcürmern, ben Carpen pononfeften, bie fie ans bet G'rbe holt, l'taifäfern u. f. id., unb ber Slusen, ben fie baburch ftiftet, ift aufeerorbentlidi gto|, bod) roirb fie in ber 3iähe ihrer Vruttolonien burd) Vetnicbtung ber Slusfaaten fd)äblid). Jlräbcnaugc, fooiel irie Hühnerauge If. b.). Jträlicttaiigc, Samen, f. Srecbnujj. fträbcuaugeiiliiiiiiii, f. Strychnos. Mräbcubfi?, f. i)llpirsbadi. Srööcnbccrc, f. Empetrum. Kralu-nbcrg, i. Veetfelben. ^täftenfftttte, Ülujbütte, eine geroöhnlich mt Hälfte unterirbifche Hütte, aus ber ber Säget Hväben unb anbere Vögel fd)ie|t. (©. Uhu.) nrabcuiubiaucf, f. ßrom. )träl)citid)firüe, Vogel, f. Kormoran. fträbeiifdinabcl, .vnihnerarr, f. Vrebahubn. Jträlienftarlinge, f. Veutelftare. Srätjcr über ben Verg ober bergifebe ß., eine burd) lange anhaltenbeS laute» Krähen ber Öäbnc auSgejeicbnete älbart be§ Spanifchen Huhns (f. b.), pon biefem burA braune Supfen auf bem f cbwarjcn (Sefieber untetf diieben. Mtrtbn, falfdie cdireibireife für Kran (f. b.). fträbruintcl, audi Krebwinfel, Krahroin = fei, mehrfadi in Seutfcblanb portommenber Sorf= name. Jer Crt, ben mau unter bemfelben Dlanien als Sig lächerlicher Kleinftäbterei unb befdiränften VbiliftcrtumS ,iu_ beseiebnen pflegt, eriftiert nirfjt, fonbern ift auS HohebueS Suftfpiel «Sie beutfeben üleinftäbter» (1803) entlehnt. Mnitctiüadi, red)ter 3tebenflu| beS SRbeinS, ent= fpringt bei SterucnfelS in SBürttembetg, tritt fo= gleid) in Vaben ein, burchfliefn ben Kraidigau (f. b.) unb münbet, 65 km lang, unterhalb HocEcnheim. Stcaicr)gau,bie Senfe jtoifcben ädiroarjmalb unb Cbenroalb in Vaben, bebnt ficb, 50 km lang, 40 km breit, jivifcben bem SRectat im SR. unb C, ber i^finj im S. unb bem Jiheinthal im 3B. auS unb ift äujjerft fruditbar unb burd) Jcaturfcrjönbeiten auSgejeichnet. SaS Kraichgauer Verglanb ift eine'aus iiiu fd)ella(t beftebenbe, flad) gemellte Hochflädje, bie nad) D. ju bem Hbhcnjug beS HcudielbergS unb ctrombergS unb nad) Dt. im .Hönigsftuhl beiHcibcl= berg auf 568 m anfchirillt. 43 674 &raidjgaut)atjrt -- Sratit Jtr.ticrigaubafin, pon öeilbronn nach Gppingen .-.'4,i km, 1878 mit- 1880 eröffnet), äBürttemb. Staatibajm. ftrail, f. ©artengeräte (S8b. 7, 2. 555a). Rratn, öerjogtum unb Krontanb ber £>fterreicb= unaarifd)en äRonarcbie, m Toren ei-MeitbanifdH'm teile gehörig, grenzt im SR. an Kärnten unb Steier •.uarf, im D. unb SD. an Kroatien, im 2. an Sfrrien wnb im i>>. an ©örg unb ©rabiica unb bat einen .vläck'uinbalt öon 9955,9) bble von Sanft Kanjian (f.b.). Sa§ iUateau im füblueftl. 3 eile bebecft ber Simbaumertvalb (1300 m), ber unter bem ".Kamen -BitiFa lUanina (mit com Krainer Scbneeberg 179G m) tut bü an tic ©renje Bon Kroatien tcrtieut. an biefer ©rense erbebt ftd) bie- 1181 m Da-:- Üifofengebirge. Stuf bem .Warft erbau fieb nur eine fpärliche Segetatton. ©röfjere Jbäler finb bie ber Safe unb ©urf. K. ift minber ftarf beroäffert ati bie SRacbbarlänber. SWit Stuinahmc cer gbria unb SBippad), »eiche ft* in ben Sfonjo unb tamit in ba§ Slbriatifche 2Reer ergiefjen, ge= boren bie ©emäffer bem jlufjgebiet ber Sa»e (Sdjmarje! äReer) an. j\hr fuefsen (infS bie Kanter unb Aeiitriu, redue bie iera, Saibadj, ©urf unb bie Kulpa an ber füböftl. Sanbeigrenje ju. Tie -l>oif unb bie llu; ober ÜRauntg, melcpe tut unter ber (Srbe vertieren, bilben ben Oberlauf ber Saibacp. SSon Seen finb neben bem ,Sirtnit',erfee nod) bie flehen SrigtaBfeen, ber SBelbeferfee unb berSBodjeinerunb bie äBeifjenfelfer Seen ju bemerfen. SSom Saibad)er •JJieergrunbe ift bereit? ein bebeutenber 2 eil bebaut. Tai Klima ift, abaefehen von ben rauben ©ebirgi* gegenben, inilb unb in mehrern Sanbftricben oer= tünben Klima unb Vegetation fdjon bie ERät)e 3ta= lien§. Ter heftiae 9iorbofrroinb(3$ora), ber beion ber? ben {übt- Seil bei ßanbei trifft, duften feine ser= ftörenbe SBirfung bü tief in ben ilbriatifcben ©olt. ScDöltcruug. Tie ortiantttefenbe SBeDölferung betrug 1830:425959,1840:443634,1850:463956, 1869: 466334, 1880: 481243 unb 1890: 498958 meift fath. @. (2264 ÜRilitärperfonen), b. i. 50 6. auf 1 qkm unb eine Zunahme (1880—90) oon 17715 Verteilen ober 3,68 Sßroj. Sem ©efcblecht nadi toaren (1890) 238011 männlich, 260947 treib Rd); ber [Rationalität nach 466269 (94 Sßroj.) Slo= treuen, 28033 (5,66 SJJroj.) Seutfche, 659 6erbo= Kroaten unb 319 Italiener unb Sabiner; bem SRe (igiongbefenntniä nadi 497801 «atlmliten, 349 ß'rangeliidH' unb 350 (»irtecbiid^Matboliube. 1890 gab e§ eine Stabt mit eigenem 2tatut (Saibaeb), 11 SejirfSbauptmannfdjaften, 30 ©erid)t§beäirfe, 345 DrtSgemeinben, 3307 Drtfdjaften, ^4 144 SBo^ngebäube unb 101 359 SBobnparteien. lie Se= loegung ber Seoölferung ergab (1891) :;_'44 6pe; icbliemtngen, 18385 Geborene einfcblieplicb £ot= geborene unb 12853 Sterbefäüe. Slrtifet, bie man unter S Dorm Vanb* unb Tjforftroirtfdmft. Ser Sobenertrag bei Sanbei reidjt für ben Sebarf feiner SSemof^ner nid)t au-J, mec-balb bei einem grofjen Jeile ber armem 99esölterung öeibeforn, öätfenfrürpte, einige ©e= müfe unb Jl-albbeeren bie bamniädilicbfte Stabjcung bilben. SSon ber ©efamtbobenfläd)e fmb 95^8 i'rot. probuftio, barunter 17,sS55iefen, 14,8 differ, 15,7 ßut= meiben, l,si ältpen, l,i7 SBeingärten unb lt,4^roi. Sßatbungen. Ter ßrnteertrag mar im ?ebnjdbrigen Turd'idMittt 1 1 ssi— 90) 239749 hl SBeijen, 182710 hl Roggen, 205627 hl Werfte, 390862 hl Safer, 284836 hl 3Rai§, 1423522 hl Kartoffeln. 166942 hl SBem unb 300836 I 6eu. :'lm Karft unb um SBip= pari »aebfen PorjügIid)e SSBeine unb um ffiippad) piel Dbft. glad)§ baut mau in gröfserer SWenge (1891 : L3O0 t); pon ber größten äBid)tigfeit aber ift bie SBalbfuttur. 1890 mürben ae;dblt 23771 $ferbe, 10 QRaultiere, 13 SWaulefet, 172 @fet, 227613 :Htn ber, 53462 Schafe, 8418 Biegen, 94985 Scbtoeme unb 49 295 SBienenftöde. an milbem ©eflttget, Öafen unb Sßeljtieren ift fein Mangel, felbft SBären »erben niebt feiten angetroffen. iUebrere §lüffe unb bie äöodjeiner ecen liefern Biete gifd)c. Sei= benfultur finbet in ben toärmern, an ©brj gren= jenben ©egenben ftatt. ^cretbau. Sie öauptprobufte be§ iltineralreid-ö finb (Stfen, üuedülber unb SBraunfoplen; 3bria ■ (f.b.) ijt(näd)ft3llmabenin Spanien) bai ergiebigfte unb imd)tigfte Quecffilberbergmerf (ruropac-. »et Sergbau lieferte (1891) 70633 t C.uedfüberer;e. 7453 t Cifetier;, 201 t Sleierj, 46 t 3iufer;, 1366 t ÜRanganer^, 1490Ö2 t 33raunfoblen, ber öürten= betrieb 355 kg Silber, 570 t Quecffttber, 6250 t grifdjrobeifen, 637 t SÖlei, 1302 t ,-)mt im 2Berte »on 2197 383 gl. 3fnbufrrie, ^»anbet, Serfcbr. Tie Seintoeberei unb Anfertigung grober Spieen ift toett verbreitet. ferner werben faergeftellt äBoüjeuge, J-lanelle, grobe iürber, äBoKtoaren, gegerbte^ Seber, moju ber :)iol'- ftoff eingeführt toirb, enblidi @ifen= unb öoljroaren. SBicbttger aU- ber ©igenbanbel ift ber £ranfitban= bei. Ter SSerfebr trirb bureb Kunftftrafeen unb bie Don 3i?ien ttad^ Jrieft über Vaibaeb fübrenbe 2 üb babn fotoie bie 2taat-jbabnlinie iaroi-5 i'aibad' unb einige Vofalbabnen geförbert Itutcrricbterocfcti. 1893 beftanben 2 Dbergpm uafiett, 2Untergpmnafien, 1 Cberrealiebule, 1 Vebrer unb Sebrerinnenbitbungianftatt, 322 öffentliche 9Solfifd>uten, 18$rioatfcbulenmit3ufammen5448S Schülern, ferner 1 .\iaubelvlebrauftalt, 4 getoerblirhc gadjjcbulen, 13 gemerblirhe unb 3 faufmännifche gortbilbungSfcbulen, 2 ©efang= unb 3Rufiffd)tuen, l Schule fürCbft = , S5Sein= unb älrferbau, l Jier arjneifchule, l öebammenfrhule unb bie Stubien= bibliotbef in Saibad). 2>erfafiuitg unb iH'riunltung. Tie Sanbesoet faffung beruht auf ber SanbeSorbnung rem 26. gebr. 1861. Sanach beftebt ber Sanbtag au? bem jjürft bifchofe in Saihad), 10 "Jlbiteorbneten be§ gro|en ©runbbefi^eS, 8 älbgeorbneten ber Stäbte unb Sn buftrieorte, 2 Slbgeorbneten ber ,'öaubel? unb ©e merbefammer in Vaibacb unb IG älbgeorbneten ber Sanbgemeinben, ntfammen auä 37 SOcitgliebern, bie (mit Sluänahme bei SifdjofS) auf fedji 3at>re eie tuabit werben. 3n D'-VJ ähgeorbneten^aui bec bfterr. SReichirati entfenbet K. lö deputierte. Ta? 8anb jerfäHt in bie Stabt mit eigenem 2ta tut SJaibad) unb in folgenbe 11 S3e3irfihauptmann= fdjaften: if;t, pnS unter P aufjufudjen. .Siraiita — ®rafatati G . Sie 3>ufti y bebbrbeti (1 8anbeigerid)t in Saibatf) uno l Hreis= geridjt in SRubotfiroert imb 30 SBejirfigeriebte) fielen unter bem Dberlanbeigerid)t in ©rag. Sie jtmanjvertDaltung beforgt sie $inangbireftion in i'aibadi, oon toekber l Sauptjollamt, 2 .\>aupt Heuer dmter unb 28 ©teuerämter abhängen. 3n rjbrta beftebt eine f. f. 33ergbireftton. 3n militär. 33ejie= bung ftebt K. unter bem Sorpifommanbo in ®raj. ©ai ä£>appen ift ein getrönter blauer sJlbler, auf beffen abruft unb ausgebreiteten gtügeln ein aolb unb rot gefd&adjter ßalbmonb. iHuj bem Schübe befinbet fid) ein Jürftenlntt. (©. £afel: SBappen ber Öfterreicbijcb = Ungarifcben M'roulänber, gig. 11, beim lUrtit'el öfterreid)ifd)= Ungarifcbe 9Jtonard)ie.) Sic Sanb ei färben finb i2ßeifvsiMau=;Kot. ©ef^tdjte. ©einen 3tomen, f lato. Krajina («©renj; taub»), bat ft\ feit ber (Sinmanberung ber ©lotoenen in bie Dftalpen. Sari b. @r. itellte baS t>on ibm er= obcrte Santa (Carniola, Creinamarclia) unter ben ittarfgrafen oongriaul. Seit 1039 batte es eigene SMarfgrafen; bod) fcbon 1077 (unb.blcibent) 1093) mürbe bie Ütarf bem Patriarchen oon i'Uiutleja Ber* liet)en. 9Iebeu biefem befajjcn aber audi bie öerjöge non Samten, bie ©rafen oon 3Inbecf)§ unb bieiii- fdjöfe Dem greifing unb "Briren auigebe^nte ©ebiete. Surd) bie Bermdblung mit Staue*, ber ioditer bei Serjogi Dtto I. oon OHeranien au? bem öaufe Sin: bed)S, erhielt audi griebridj ber Streitbare uou Öfter» reid) fo oiele SSejt&ungen in biefem Sanbe, baf? er 1232 ben Sitel einei «öerrn Don St.» annabm. 1 335 tarn mit Kärnten auch, ber oon ben bortigen öer= jögen befeffene Seil oon St. an bie öerjöge uon Cfter= reid), unb )Rubolf IV. nannte fid) feit 1364 «öerjog »ort St.». ©eitbem ift biefei Sanb, bü auf bie 3ett 1809 — 13, in ber es an granfreidj abgetreten unb jiu ben illor. ^rooinjen gefdjlagen toarb, ftets bei Öfterreid) geblieben.' Seit 1816 bilbete ei als ©ubernium Saibad) einen STeil bei fiönigreidji 3llörien, 1849 mürbe ei eigenes ffronlanb. JJittcratur. ©off, öiftor.=ftatift.=topogr. ©emälbe fon S. (2 33be., Saibacb 1808); Simitt, ©efdjidjte S.i oon ber dlteften 3eit bis 1813 (4 S8be., ebb. 1874— 7G); berf., Sie .vSabsburaer unb ibr SBirfen in S. 1282—1882 (ebb. 1883); berf., fiurjgefafite @efcb,icbte fl.i (ebb. 1886); Sie Öfteneicb.ifcfe=Unga= rifdje SDlonard)ie in SBort unb sBilb, Sb. 8: .Harnten unb K. (SBien 1891). rttiiimi, richtiger Srajina, .«reis im norboftl. Seil bes fiftnigreidji Serbien, im 31. unb 0. uou ber StrtiEct, bie man unter St bei Tenau, im S. fom Jimel unb im SB. uom 93ef= flup begrenjt, bat (1890) 3259 qkm, 01572 @. unb 2Deinbau. .öauptort ift Stegotin (f. b.). flraiuliurn. 1) iöc.iirfoliaitptniomifdioft im öfterr. Sronlaube ftrain, bat 1021,99 qkm unb (1890) 52625 (24538 mannl., 28087 meibl.i meift flowen. S. in 26 ©emeinben mit 322 Ortfcbaften uuö um= fafjt bie ©eriebtibejirfe ©ifcb.oflad, M. unb 3leu= marttl. — 2) H., floroen. Kranj, 3tabt unb SiU ber "in'urfsbauptmannfdiajt H. foloie eines SBejirfi' geriebts (362,54 qkm, 22231 flowen. 15'.), am @in= fluffe ber Kanter in bie Saue unb an ber Sinie Janus-'Vaibacb ber £ fterr. etaatsbabueu, bat i L890) 1428, als ©emeinbe 2062 meift flowen. t?-., ißoft, Xclegravb, Sefanatstirdie unb Unterg^mnaftum. Sie ©tabt ift einer ber dltei'teu Merrenfüie bes 2a\v beS unb_ bie ältefte ;)lefibeu,i ber 3Jlarfgrafen t>on Mrain. ©djlofi .tt i e f e l ft e i n tourbe 1 262 com ©rafen Öeinri6 II. »on Drtenburg gebaut. Ärajlno ober Surf ifd) Kroatien, ber norb= rocftl. Seil oon SBöinien, ber fidi iiom ötuffe SSrbai gegen SEß. bin iur öftere, ©renje bin;iebt, 7500 qkm grofj mit 100000 @. öauptort ift SBi^atfd) (f. b.i. - K. in Serbien f. firaina. Strnjolua, rumdii. ©tabt, f. Erajoua. Stajutru, fooiel rote ©aracuru, j. Bignonia. H va f ntiiu ober M rat at o a, aud) Jt r a t a t o ra a , gnfel in ber ©unbaftrafse imifdieu Sumatra unb ^ava (f. .Harte: S3ataoia), beftanb bis 2lug. 1883 aus äinei aus bem 3Jteere 823 unb 859 m bod) emtiorfteigenben oulfanijcbeu Segelbergen. Üom S. mar nur eine (Eruption uom 3Jlai 1680 betannt. sUad) üorberiger Slntünbigung burdi fletne 2lus= bri'tdie im 9'iai 1883 fanb eine Eruption bes K. in ber 9iacbt uom 26. auf 27. Slug. 1883 unb fol= genben Jagen ftatt, toobl bie gemaltigfte uulfanifdie .Hataftropbc ber neuern Seit. (5'in Seil oon fi. ner fant. Ungeheure Jlutmellen ergoffen fidi über alles bie Sampongbai einfdjüepenbe Sanb unb ben gegen= über liegenben teil bes meftl. Saoai bis meit in bas innere biefer 5,nfel, befonberi gegen l'lnjer, »vo fie 30 m ^öbe erreidite, unb gegenüber nad) Selot Setong, überall bie gröfjten sßertDüftungen anridr. tenb. Ser Sßertuft an Dienjdieuleben »irb auf 25— 75000 gefebätit. %eM bat ber firafatau=Sßil 822 m Öbtje, ift jebod) r»ou 35,5 auf 23,25 qkm g-tädje uer riugert. Sie KlutweHe bes SDleeri pflanzte fid) bis nad) Seplon, Oteuniou, ÜJlauritiui, ja bis jur 8anb= enge oon Manama fort, bod) bat fie fiel), burd) bie unfein unb bas flad)e 2Jteer }roifd)en i'luftralien unb SXfien getiinbert, ntefet über ben ©tillen Dcean oer= breiten tonnen. Sßäbrenb ber Eruptionen ftiegen 3iaud)fäuleu bis ju 1 1— 30000m &öb,e. Sie empor= gefd)leuberten unb fufpenbiert gebliebenen DJlaffen »erben auf etroa einen .Hubittilometer gefebäht. Ser Scimll ber (Jrplofiou 27. 3lug. tourbe auf einer ellipfenfbrmigen Alädic gebort, bie etroa ',] ber (Srboberflädie gleid) ift. Sie (Jrfdn'itterung ber 8uft oerurfaebte eigentümliche Srudfdjroanfungen: in Europa betrug bas 2luf= unb Scieberfc&toanfen bes Barometers 1,3 mm, in ©übgeorgien fogar2,5mm. Siefe Srudmelle umtreifte bie Erbe mehr als brei= mal. Sie emporgefdileuberten SRaffen uerurfadneu faft auf ber ganzen Erbe eigentümlidie 8id)tpb,äno meue (ÜWitte 1883 bis Aebr. 1884): eine Srübung ber Sltmofpbäre (Sunftnebel), gdrbung ber Sonne, SSifb.opfd)en Sfting (f. b.) unb befonberi in nad) Sauer unb3ntenfitätauSge',eid)uetenSämmeruugSerfd)ei= nungen (Störung bes .Fimmels). — SSgl. Serbeet, miSt, finb unter 6 aufjuftidjen. 4;^* 076 Arafat! Krakatau (Sataoia 1884); eomou?, The eiuption ofK. and subseqiunt nhenoinena iVonb. Iss.m. Jlrafau. n Stcsirfsfiauptmaiiiiirfiaft, ebne bic Stabt .H., in ©atijien, bat 497,88 qkin unb (1890) 73381 (36645 mannt., 36736 meibL) obe am Unten Ufer bet oon biev an fduffbaren unb bie :Ku bawa aujnebmeubcn SOeidjfel, ftber bie bie 1850 eröffnete ,u\in; =3ofefbrüobger;e= Sonarfa (8 km) ber ßaifer = 3erbinanb§ = 9iorbl\ibn unb bat 8,3+ akm unb (1890) 74593 (36581 mannt., 38012 Weibl.) meift tatb. peln. (*. (4766 Seutfdje), Srofau (Situotionä))Ion barunter 21 1 939 ^V?raeUteu, in ©arnifon ba§ 13. 3"= fanterieregiment «©uibobatb, ©raf oon Starbem= . je 3 Bataillone be§ 20. Infanterieregiment'? "Öeinncp, 3Jrinj Don 3ßreufsen», 56. 3nfanterie= regiment? ©rafSaun >unb57.3nfanterieregimentS Mrtitcl, bic man unter S Ben «griebtiäj Sofia? Sßrins ju caebfen Cebui\vSaa[= felb», ba-? 1. fiotpSartiUerieregiment, ba§ 3. 5)im= jionSartiüerieregiment « föftper (au|er bet 3. unb 4. Satteric), Da» 2. aeftungäartiHerieregiment «Spönnen unb ba? 9. unb 12. Pionierbataillon. Sie Stäbt ift ein ber'SejirfgfyauptmannfdjaftS. (Umgebung), eine? tatb. Sifcbofs' (feit 1889 mit riiriti. :Hangi, einer SPolijeibirettion, Ainambeurf? bireftion, eine« Dberlanbeägericbt§, Se3irf§gerid)t§ (317,21 qkm, 48073 6".), be? 1. Merp-r-femmanbc?, einer geftungSartilleriebireftion, ber Äommanbe? ber 12. Infanterie: unb einer .ttaoalleriebipifieu; ber 23. unb 24 3nfanterie=, 20. .Haoallerie= unb 1. 'Jlrtilleriebrigabe unb einer ©eniebirettton. 21 n l a g e. .H. beftept au-? rer innern Stabt, bereu alte »Kauern abgetragen finb, unb 7 Sotftäbten, im 3t. Sßiafei unb Hlepar;, im D. SBefofa, im 3. Strabom, fiagimierj unb ba» Subenoiertef, im SB. SBaroel unb %Jiown Swiat. 2er :Heft ber Sefeftigun= gen ift ba? 1498 erbaute Sftonbeü (Sarbalane) unb ca? glorianStbor. (SgLben Situationsplan.) .H i r ei1 en. Tie E tabt bat 39 Sirdjen, jablreicbc Äa- pellen, 15 llibud1?--, 10 Sconnenltöftet unb 7 Spna= gegen. -Tie Srblof3= ober Somfirdje an ber SBeftfeite be? SdjloffeS, 1320—59 unter ßafimir b. ©r. erbaut, ift bie ©rabfirrbe ber poin. Könige, Siicböfe unb Selben unb ent= balt ein Sronjebentmal be? .KronmarfdHiU? Seter fimita oon Sßetet Sifcpet, in ber ©ruft bie Särge oieler poin. Könige unb bie ber Drei tapferfteu Solen: Sobieffi, Sonia-- toiofti unb Sofriufefo, in ben 18 Kapellen Senfmäler Bon Rafimit ^e.gcllo oon Seit Stofs, be? Sifcpofs' coltpf, ber ©rafen SiBtabimit unb Jlrtbur Sotocfi unb ber ■JJcutter be? letztem oon Iberioalbfen, ber SigiSmunbe au? ber gamitie ber 2>agello= nen, ber Könige 3obäun Gilbert, Rafimir b. ©r., ler.tere-? oon Seit Stofj, Steppan Satbori, Sobieffi u. a. fowie bie ©ebeine be? oon .Honig Soleälaul 1079 am Slttar ber Sfalfafircpe erfcplagenen iMfebof? oon .H., be? bei(. Staniälau?, eine Sdja^lammer unb cineroman. ytropta. Sie got. ÜDlarien- firebe am Sftingplaö 1 13. bi? 15. xuibrb.i, im Innern 1889—91 renooiert, enthält einen riefigen öodjattar, ba? benibmteue 3Bert il477— S9) oon Seit Sto|, ein fteinernec Erucifir 1 15. ^abvh.i, lenfmäler unb ©laj maiereien. 2ie Sominifanerfirdje birgt im tfbor bie SBronjegrabplatte be? ßumaniften Buonaccorfi genannt Uallimadni? (1497), bie Ai-anuc-fanerfircbe 1 13. ,x\abrb. i ba-? ©rabmal be§ Rönigä Soleslaus' be? Scbam= baften. 1768 neu« oon .Hulmbiiet1 unb ber 3ot)anne§altar oon Seit Stpfs,au§ ber te£ten3eit feines Slufent: balt? in ß. (1524). 3« ber älnnatiräje ein Senfmal be§ Ropernitu§. SBeltli*e ©ebäube. Ta? SdiloB (Zamek krölewski) auf bem Serge 3Baroel, feit 1846 Saferne unb SlRilitärfpital, bureb Soleflaw 1265 gegrünbet unb oon.Hafimir b. ©r. erroeitert, 1510—33 umgebaut, nad) bem Sranbe 1595 reftauriert, roar bi? 1610 iHefibeir, ber Könige oon Solen, ift ein gewaltige» Sauwerf mit 2got.£ürmen (lö.jiaprl).). la? Jud'bau? (Sukien- ni"' i, 1257 erbaut unb 1358 ;u öanbel§jweden niiöt, fiuS unter G au'jiiiucfifn. 3n ber glorianSfircpe (12. ;"\abrl\, u aufgebaut) Silber oon 6an§6uefe Strafen — Ärafufen 677 erweitert, 1873 umgebaut, mit bem turnte bei 1820 abgebrochenen SRatbaufe«, enthält ba;< National .Vtunftmufeum mit Silbern Bon DJlatejfo, Sienürab.if i (bie lebcnben gatleln bei SRero) u. a. joroie eine @e= mälbeauSIteflung. 3m ehemaligen SHefeftorium be§ granjisfanertlofter* ba§ techniidvinbuftriellc .Uiu fenm. Ser jürftbifcböfl. Balaft ift nad) bem Branbe Bon 1850 renooiert. Tic neue Unioerfität, ein Bracbtbau im got. Stil uacb fffiejarfni Bläuen (1881 — 87), mit ftattlidn-m Seftibül unb feböuer Ülula, enthält bie funftbifter. Sammlung unb ba« arebäol. SKufeum, bie poln. l'lfabemie ber 3Biffen= fdiaften, eine Bibliotbef, SUtertttmer, eine ©emälbe= galerie unb plnifiograpbifdu" Sammlung. Sie 3a: ßeUonifd^e(UniBerfität§=)S3ibKot^ef (283858 SBänbe, 5150 ßanbfdjrif ten, 1702 Atlanten unb .Harten u.a.) birgt einen uracbtoollen ffreuagang. Sa§ Bcufeum (iwtoroffi birgt ffunftgegenftänbe aller 2lrt, eine Bibliotbef unbWemälbegalerie. 3n ber öorftabt 9Be= fola liegt ber Sd)üt;engarten mit bem Scbülumhau-?. Unterrid)t?mefen. Sie alte berühmte gagello= uifebe Unioerfität erhielt ihren Barnen Bon ben ffönigen au* bem Saufe ber gagellonen. ffaftmir b. @r. erbnete 12. 9Rai 13<>1 bunt eine Stiftung^' urfunbe ein Studium generale in qualibet licita t'acultate an, reoju B^H-it Urban V. feine (MaubuU- gab. 2lm 1. Sept. folgte ber Stiftsbrief für alle ,vatultäten aufser ber tbeologijcben, bod) oerfiel bie Unioerfität nach ffafimtr§ Sobe. 3m 15. Sabrh- blüt)te bie .fSecbfcbule auf infolge ber befonberS ge= pflegten aftronomifeben unb tnimaniftifdjen Stubien, hatte bamalS europ. SRuf unb mürbe Bon mehr al* 8000 Stubenten befud/t. Sie mar jabrbunbertelang BUttelpunft be§ toiffenfdjaftltdjen SebenS her Sßolen. Später DerfaUen, mürbe fie 18. Oft. 1817 neu orga= nifiert unti bat fid) feit 1833 ftetig entmiäelt. Sie beutfdje Sprache, 29. Dft. 1853 als. Unterrichte fprache (aujjer für bie theo!, gafultät) ertlärt, ift feit 4. gebr. 1801 nach unb nad), feit 30. Slpril 1870 oolh ftänbig burch bie polnikhe erfegt. Sie Unioerfität hatte (1893/91) 94 Socenten unb 13G3 Stubierenbe. 3ur Unioerfität geboren bie Jagellontfebe 95ibtio= tbet, ferner eine Sternwarte, ein hotan. ©arten, ein Baturalientabinett unb mehrere anbere Samm= lungeu. Sie faiferl. SUabemie ber Sßiffeufchajten ift 1872 au§ ber 1815 gegrünbeten ©efellfdjaft ber SSiffenfdiaften entftanben. genier hat bie Stabt eine 1873 erweiterte Schule ber Schönen ft'ünfte, bi-:- Boo. 1893 unter aRatejfoS Seitung, ein fürftbifdwfl. Seminar, eine 2ebrer= unb £ebrerinnenbilbuiHV?; anftalt, brei Cbergpmnafien, eine Bealfduile, eine teebnifebe ©eroerbefcbule, eine öanbeBfdjule unb eine böhere 2lnftalt für grauenbitbung ; eine l'itterarifcbe, Bcufifalifcbe ©efellfcbaft , einen gorftnnffenfcbajt= liehen SBerein unb ein Sonferaatorium. Sie Snbuftrie erftreeft fid) auf BiafdnnenfabiB fation, Serftellung pon Such, Seber, 3lcterbaugerät= fehaften, SBachsferjen, 3ünbhöl*,er, ©bemifalien unb £1, Bierbrauerei unb Sampjmüllerei; ber .vSanbcl auf ©etreibe, &otj, Bali, SBein, Sdnoeine unb £eih= toanb, befonberS aberSlut-fuhr pon (Stern unb Butter. U m g e b u n g. 3 km im 913B. ber ff of ciufj lo = heiii (333 m), ein 34 m hoher (Srbhügel in Jorm eine» Scbnedenberg«, 1820— So wahren. Hofciiiido» Bon ber SeBölterung auf bem Sroniffaroaberge ;u fammengetragen unb 1855 in ein JvoTt umgemanbelt. 3m S. Bon .«. bei Sßobgor^e ber .Hratu-iberg (•J70 m) mit trigonometr. Signalftation, uaA ber Sage jum Stnbenfen an Jlrafu-j, ben ©rünbet oon .«., oon ber ÜBeBötferung jufammengetragen. 2uo= Lid? Bon Ä., mir burd) bie 2Beicbfel getrennt, be- finbet nch bie Stabt Sßobgor^e. ©efdiiehte. Sflad) ©nefen »arS. bou 1320 an Saupt= unb SReftbenjftabt Bolen?, bie- 1610 Sigie= miiub III. fein Jpoflager nad) 2Barfd)au oertegte; auch fpäter blieb e'S SrönungSftabt. Söiä 1060 mar S. Sit> eineS ßTibifcbefS, feitbem eines Sifdjofs, ber feit 1443 auch fouoeräner Surft oon Semerien, be-J VanbftricbS imifdien .H. unb cdHeiien, mar. SaS ■JJiagbeburger s.Hedit befam bie Stabt febon 1257. Ariiber eine reiche, loohlbabenbe Stabt, bie 1430 ber £>anfa beitrat, Berarmte fie nach unb nad) unb jäbite 1787 nur 9449 g. Bei ber britten Leitung Bolenä (1795) tarn fie an Üfterreich , melihem fchou früher bie Borftabt .Hadmicr; angefallen mar, unb mit ganj Söeftcjalijien bilbcte fie 1809—14 einen Seil beS $erjogtum§ SBarfcbau. Sie SRepublit fi., burd) bie BJiener .HougreiV alte gefchaffen, umfaite ein ©ebict oon 1220 q.km mit etwa 140000 (?. Ser (leine Staat, letzter iReft be§ fetbftänbigen Bolen, feilte unter bem SdniRe Bon Breupen, öfteeeeid) unb SHufslanb Steutralität geniepen. 9iach ber Berfaffuug oom 3. Btai 1815 befanb fich bie gefehgebenbe ©etoalt in ben Öänben einer BolfSrepräfentation; Boll,iiebenbe©emalt mar ein Senat au§ acht Senatoren unb einem Sßräftben= ten. infolge mieberholter Singriffe beS Slbelä in bie .Ronftitution fanbten "Jioo. 1829 bie brei Sdwl^ mächte eine Unterfud)uug§fommiffion nad) 8. C'nbe 1830 fddofi fid) ein Seil ber BeBölferung ber poln. ;KcBolution an. infolge baoon mürbe ,U. burd; ruf). Sruppen befefet. Sie SRebrganifation ber Sftepublit erfolgte 1833. SBegen erneuter Umtriebe roarö .H. im gebr. 183G unb mieberum Ott. 1838 bi§ 1841 be= fefet. 3m gebr. 184fi mürbe 8. Sauptmaffenplats ber gufurrettion, aber jdmn 3. Btärj oon ruf), unb ofterr. Sruppen befegt. 2lm (3. 9cop. 1846 tarn ui SBien eine übereintunft ;u ftanbe, monach bie Berträge oon 1815 miberrufen unb trog ber Broteftation (Sng= lanb« unb granfreicbS Stabt unb ©ebiet an Dfter^ reidi übergeben mürben. Sunh bie Dteidjäoerfafjung oon 1849 marb bann baS ©ebiet bem .Hronlanbe ©ali,?ien einverleibt. — Bgl. 6'i|enmein, Sie mittet alterlicben ßunftbentmale ber Stabt H. (5Rürnb. 1867); SJiülbner, H. unb Umgebung (im «glluür. gührer burd) bie ftarpaten» pon SR. Soufuj, SBien 1874); EfteiTcichifdieä Stäbtebud), IV (ebb. 1891). Statcn, SBeidjtiere, f. Kopffüf;er. ftratoiu, Stabt im fireil ©üftroro beä ©rofjber= jogtumS 9JJedlenburcj=Sdimerin, an bem ff rat oro er See (11 km lang, 0,3 km breit) unb ber Sinie ©üftroiB=ffaroh)ber3Red[enb.griebrid)=granä=@ifen= babn, Sig eines Slmt§gerid)tl ( 8anbgerid)t ©üftrom ), bat (1890) 2050 (S., barunter 21 gSraeliten, Boft, Jelegraph, e»ang. Bfarrtirdie, Synagoge, Boi-fchuf5= oerein, Spartaffe, Hram- unb Biehmärtte. Srcrföto, poln. ÜRame bou Krafau (f. b.). Jtratotuinf (fr?. Cracovienne), ber [Rational tanj be§ ffrafauer SanboolfS, ;u bem eine eigen= tümliche meland)olifd)e Bielobie im 3'Bt'iBierteitaft gefpielt mirb. Ser Siiiv, beginnt bamit, ~oa$ t>a>S anjübrenbe ?ßaar ein fuvu'-J, jmetjeiligeä 'iüeb fingt, einen momentanen, oft fdiersbaften (S'infall, ber häufig an ein Bilb au-3 ber SRatur autnüpft. Htahi^betQ, f. .ftratau. Sra(üfen, mäbrenb ber poln. SReoolution oon 1830 bie ^Reiterregimenter, meldie fich auS grei= miäigen in ben einzelnen SBoimobfd)aften bilbeten 3rtitet, bie man mttev S oetmiät, finJ unter 6 aufjuiueften. • ;- Mrafu*fa — Äramerimtuiujen uiit rann bei Sinie beigefügt würben. Sie betrugen etwa 8000 ÜRann. ?lu* im Stiege Don 1812 gab ei K.; biefe waren nach '.'In cor Kofafen mit Sanken bewaffnet. Sie beftanben meifteni au§ geborenen »irafauent, bafyer bet -Rame. ftrafuCfa, poln. iUiiuc, f. Konfeberatfa. ftral iflaio.; poln. kröl; nifj. koröl; litauiicb karälins; magpar. kiräly), König. Tae Söort in bai bcutiche Marl unb begießt fich auf Kart b. @r., bejfen IKame fich. bei ben äBeftflamen mit fem Se griff eine! mächtigen .vern>ere oertnüpfte. Ei ging in berfelben Sebeutunct au* ui ben anbern flam. Stämmen unb ju ben Sitauern unb QJtagparen über. Mrnlingen, ©emeinbe in bet nieberlänb. Sro= riir, Sübboüanb, am nörbt. Ufer ber 3Jcaa§, nabc iiorböftlidj oon 3totterbam, ein blühenber Ort mit S8593 E., beträchtlicher gabrifinbuftrie unb grofjer Salmfifdperei. ©egenüber bei Acijenoorb bio SBerft ber Utieberlänbifdjen Sampffdjiffahrtigefellfdjaft. ftraljetiicaifpr. -jcioihai ober$ßorto=9t£, grei= bafen unb iDcarftfjecfen bei 93uccari(f. b.) in Kroatien. ftraljcuo, big 188] Karanoöac genannt, gleäen im ferb.KreifeSRubnil, liute am Abar, 3,5 km weftlid) oon ber ÜJlünbung in bie ferb. 3Korawa, SiK bei Sifchofi ber Gicaer Siöcefe, bat (1890) 3525 15'. unb eine Sanbtoirtfcbaftsfcbule; 3 km füb= tut bai alte Klofter Eica (äitfeba), bieKrönungi= tir*e ber ferb. Könige. Stallen, f. Körperbebechtng ber Siere. SroUcnöffdicn (Aii'topitlK'cii, auch reiben ober (Siebbornaffen, eine febr eigentümliche unb in fi* abgefdjloffene ©nippe oon fübamerit. Stffen, welche bie fleinften formen ber ganzen Qrbnung enthält. Sie finb bunt ihr ©ebifj, beffen S9acf= jäbne fpihböcfrig finb, unb bie Krallenbemaffnung fämtlicber Ringer mit i'luenabmc bei einen Slatt= nagel tragenben Teiumene ber vünterhanb d\rrat: terifiert. jyaft alle finb Sewofmer bei biehten Ur= walbee; ihre liahruna. hefteht teil-:- aui ArüdUeu, Sämereien unb anbern oeaetabilifcfeen Singen, teile eine Aiiictten unb Sogeleiern, ihr Senebmen erinnert fehr an bie Eichhörnchen, jje na* ber S3e jalmung, bem Sefif, ober gehlen eitiee 9Ungel= fiftroanjei, oon Dbrpinfeln unb "JJiäbncn finb bie zahlreichen Slrten auf bie ©nippen ber Seiben= äffen unb SOUbaiäffdjen oerteilt worben. 3" ben erftern gehören bie Uiftitie wte ber Saguin (Hapale Jachus Ulig., f. Jafel: 3lffenber3Reuen SBelt, gig. 6) mit graugelber Stüctenfärbung, buntlen güjjen unb Saueh unb mei|en C hrbüfdielu ; ber grofie lUinaclfdnoanj ift quergebänbert. Ter Sindnt (Hapale Oedipus Wagn.) in Sene.uiela foQ einen melobifdjen, bem Sogetge^Witfcber ahn lieben ©efang haben. ,',u ben mit einer aufriefet: hären iliähnc an .Hopf unb Schultern oerfeheneu Vewenäffchen gebort Midas rosalia Geoffr. mit 30 cm Körper: unb 40 cm SdnoanUanac unb hell rötlicbgelbem Sei;, ©egenmärtig werben biefe jier Itehften aller älffen niept feiten nadj Europa ge= bradn, ertragen aber bei ihrem jarten Naturell mir auenabmemeife längere ©efangenfdpaft. Ter ^reie febwanft jwifefeen 15 SDl. für ba§ lliuiti bie 100 '-Vi. für bae SöWenäffcfeen. 'Jlte 'Jlahruint giebt man ihnen 'J.Ueblnutrmer, rohee @i, Gierbrot uut> a llerlei Afü*te. Jlrnlöoo hola ober fiönigiberg, Serg 1 1943 m) in ber fiebern Jatra (f. .vohe Jatra), mit uii Quellen ber ÜBaag unb ber ©ran. flrnlup, Aledeu im ©erimtSbejirl SSelWarn ber öfterr. ^e-,ir!ehauptmar.ni*ait 5<|lan in lohnten, ;'h:itil, bie iitnn unter & rennt am linfeu Ufer ber ÜHolbau unb an ben Sinien 93rag=S8obenbat6, S. Swoleftowe§= 2tfebi*owifc= äBinafiS (21 km), fi.iSBelwarn (Uikm) ber £ftenv Ungar. Staat§bab.n, ,H. Sleratowiö (22 km) ber Söfent. "Jicvbbahn unb .«labne-.H. (28 km) ber Sujdjtiebjaber Sahn, bat 1 1 890) 1 7l'4, ale ©emeinbe "■l'iT en\b. (5.; gro|e 15'iienbahnioerffteitten, jwei Bucferfabrüen, @mail= unb SJlaläfabrif, 5)ampf= miihle, Srauerei, jwei ehem. Gabrilen, [Ringöfen unb Öolsfeanblungen. — Über Teutfeh Mralup f. b. Jlrnmlnimbuli, urfprünglicb, Sanjiger .Uirj* waffer (Siqueur) oon ftarfer Qualität, bann in ber ctuOentenjpra*e überhaupt ein geiftigei ©etränt Hvamtn&cltalt, f. TeooniidH' Formation. Slramer (Krämer), früher Sejeicbnung bcr= fenigen Kaufleute, namentli* Kleinfeänbler, welche gleid) ben ßanbwerlern in einer Qnnung (f. Kramer: Innungen) Bereinigt waren. Ter Seitritt ;ur $,n- nung würbe nur benen geftattet, mekbe bie oor= fdjriftimäfjige Vehru'it bei einem K. burd)gemad)i unb eine gewifle ;)ieihe oon fahren ale ©ebilfen (lioinmie) gebient hatten. >« pflegt man aud> Öaufierer ale K. ju heu'iduten. Ärnemcr, Slbolf, Sanbmirt, geb. 25. ilJai 1832 ;uS3erleburg in 5Beftfalen, würbe INio Tocent uub älbminiftrator ber ©utimirtfefeaft ber älfabemie S(5oppelsborf, halb barauf T ocent am Solotedmitum in Tarmftabt, 1866 QJlitglieb ber Eentralftelle für bie£anbwirtfd)aftunb@eneralfefretärber lanbioirt f*aftli*en Vereine bei ©rofjfeerjogtumi öeffen, 1871 Srofefjoran ber lanbwirtj*aftü*en Abteilung Dce Sololedinitunte in oürid1 uub Veiter biefer lUb teilung. Seine ßauptfdjriften finb: «Sanbwirtfdjaft: lid\-e iRedjenbudj» (Stuttg. 1859; 2. äuig. 1867), ■ Tie ßufammenlegung ber ©runbftücte im ©rofj her.iogtum öeffen» i Tarmft. 1868), > Tie Stut baltung bei Öanbmirtei» (2. älufl., Sonn 1881 o ^Beiträge jur 3Birtfd)aftilel)re bee Sanbbaul rJlarau 1881), »Tete fcfeönfte Sftinb» (3ür. 1883), «Tie ©runblagen unb bie Einrichtung bee lanb iiurtf*aftluheii Betriebes i (in Sb. 1 bee «,tianb= budjei ber gefamten 8anbwirtfcb,aft», hg. oon Th. oon ©ein, Jüh. 1890). älufjerbem leitete .W. oon 1866 bie 1.S71 bie «3eitf*rift ber laubwirtf*aft- lidu'it Seretne bei ©rof;ber;ogtume ßeffen», 1874 — 81 bie «©efeweij. lanbwirtfcb.aftlid)e 3c>t|(^rifti> unb oon 1882 bie 1S87 bae «Sebweij. laubwirt= feiviitlidie (ientralhiatt ». Srumcrgctuicht ober Srämergemic^t, an einigen Slanen fniher bae Dort übliefee befonbere geringere ©ewirfet ber Kleinserläufer, ;. S. in 6am= bürg uubSremen, ober auch, bae öanbelsgewidjt überhaupt im ©egenfag J.S9. jum31potbetergewid)t. Krameria, f. SRatanlnawurjel. Stttmcrinnungcn, bie früher prioilegierten ©üben (f.b.) per ortianfäffigen Kaufleute, nament= lieb, ber Mleiuhanbler (Kramer, f. b.i. Seit ber Gitv- fübrunii ber ©ewerbefreibeit nur ber Errichtung oon Vancele unb ©ewerbetammern finb bie ,H. aegcit= ftanbiloi geworben; wo fie noch heftehen, haben fie nur ben liharafter oon freien Innungen. Tic hetanuteite Kramerinnung war bie Veipjiger, Welcfee iiacbweiili* über 400 ^ahre lang beftanben bat. Set ihrer äuflöfung 1886/87 ift bie oon ihr be grünbete uno unterhaltene öffentliche öanbelileb,r= anftalt (f . ßanbelif cfeulen) mit bem nodj verbleiben: reu Vermögen an bie Seipjigeröanbelilammer über= gegangen, weldje auch bie Verwaltung ber aue älterer Seit überlommenen milben Stiftungen übernommen. St, (int unter K aufjujudif.i. .«ramiiu'tvlH'crcu .strumpf 679 Kit. — Vgl. Sari Biebermann, ©cicbicbtc Per Veip- giger Kramerinnung. 1477- L880 iVp.v 1881). Krammetsbeeren, i. SBBadjolber. Sramntctetoogcf nennt man befonberl jwei älrten ber ©attung Troff cl (f. b.i, bei benen bal ©eitebei buntfarbig: braun unb bie untern Stüget teeffebent wetfjlid) finb. Ter eigentliche R. ober bie äBadjolberbroffel (Turdus pilaris L., f. Sroffel), audi 3 inner genannt, ift ein im Dftobet unb JloDember in iSeutfdjlanb fdjarenweife ein= treffenber 3ugboget, ber juut Seil ben SSBinter hiev (•erbringt unb im SOtärj wieber nad) fem SRorben juriidfebrt, jum Seil aber audj hier brütet. Seine Nahrung beftebt aul ^nfetten unb im SSBinter aul Seeren, befonberl aul @berefd)en= unb 3Bad)ot= berbeeren. SSBegen bc* angenehm unb gewürjig fdpmecfenben nur leidjtDerbaulicfjen gleifdjel wirb bie Verfolgung biefel Bogell im grofjen betrieben unb ber gang befonberl burd) Tohuenn.b.i unb auf Bogelljerben beweriftelligr. Ter gtofje S. ober bie SKiftelbroffel i Turdus viseivorus L., f. Sroffel) ift über ganj Europa oerbreitet, bod) nirgenbl iebr häufig unb teils 3U9:< teil§ Stricbooget, ber mit feinem angenehmen ©efange bie v)iabclhoUwälber belebt. SSBegen feines gleifdjel wirb audi biejer Vogel eifrig oerfotgt, and» wirf er wegen feinel ©efangel gern im Bauer gehalten. Stuf ben '.Warften werben audi anbere Skoffelarten, irie bie SRotbroffel (Turdus iliacus L.) unb Singbtof= fei (Turdus musicus i.l, unter bem -Kamen R. feil geboten. firampe, ö a f p c n , audi $ e tt et ober S l a m p e , ein an beibenGJnbenjiugefpigtel, Unförmig gebogenel (Sifen, welchem, in Jbi'u^ ober jyenfterraljmen einge= jdjlagen, jur aufnähme bei Bügell eine! Vorlege: fdjloffel oej. bei Sturmbafens bient. 3m JUaid'i- nenbau Derjtebt man unter .«. Unförmige Stricte, bie bei ber öerftellung reu Dueroerbinbungen ;mi fdjen bem Seil unb bem feftjufeitenben Seil ew gelegt werben. firämpcl, fooiel Wie Krempel, f. Spinnerei. Krampf (Spasmus), im atigemeinen jebe wiber* natürliche unb ganj unmilltürlid) erfolgenbe äftul: tel.iuiauimeuuelntng, weldje burdj abnorme (ine gung ber betreffenben Bemegunglneruen ju ftanbe fommt. "lacht unter bem (Sinfluffe bei SBillenl itebenbe Bewegungen führt ber Körper no* oer= f ebiebene aul ; allein fie geboren entmeber ju ben gewöhnlichen Verrichtungen belfetben (wie bieder; thätigfeit, bal Stirnen, bie Darmbewegung), ober fie treten bodi bei allen ÜJtenfdjen auf benfelben SReij ein (wie bas [Riefen, öuften). ÜJlan trennt baber bieje au! normalen gunttiönen cutfpringen- ben unwillfürlicben Bewegungen (all automatifdje unb reflettorifdje) Don ben frampihaften, ben .U., ;u welchen audi bie Steflerberoegungen (f. b.) geredV net werben, Wenn fie auf einen iebr jd)Wad)en :Keij iebon eintreten. Gin S. tann ben gangen fiörper beiallen unb ift bann allgemein , ober nur einen Seil beifetten unb beifit bann partiell. 3e nadjbem bie Dom ©ebiru ober bie doiu Stüd'enmart mit SRer= Den oerforgten Stusteln ödm fi. beiallen werben, ipriebt man oon.'öirn-- unb pon ;Hüd cum arte- = ! r ä m p f e n ; erfolgt ber S. burd) Vermittetung eine! :Heflerec- , fo nennt man ibn einen :K ef lejl r a m p f i '. :Keflererfcbeinungen i. 3n ber Jorm tonnen bie .H. oerfd)ieben fein. Sic tonnen entmeber ben JRuetei nur eine iebr fur;e Seit in Thätigfeit oer= fegen ( 3 u du n g ) , wobei tiefe .iudungen aber fdmetl SIrtitct, bie ninn unter Sl Der aufeinanber folgen tonnen (ttonifdje M., SouduI= jioneui, ober bie SDtulteln werben längere Seit in Spannung oerieitt (tonif d) e ober tetani f d) e fi.). Tic leiebtejte aoiiu bei tlomfcöen ft. ift ba§ 3it= lern, wetd)e§ au§ wenig ausgiebigen, in febr fur= jen ;iirufdienrdumen aufeinanber fotgenben .Hon= tratttonen einzelner SRultetn unb SRuetelgruppen beitebt, wogegen bie energifdjern firampfbewegun= gen, roeldie lebhafte, in turjen fßaufen aufeinanber fotgenbe Bewegungen (©rimmaffenfeb, treiben, Sd)üt= telu bei fiopfeä unP bei Rumpfes, Beilagen ber ©lieber) bewirten, als fionputfionen be;eid)net werben. ,',uben allgemeinen M. gehören Pie Aall fudit ober (5'pilepfie (f. t.i, bie Sllampfte (f. b.), Die Starrfudjt (f. b.i, ber Starrtrampf (f. b.), berSBeitö= tan; (f. b. ), bie bofterifdien M. (f. öpfterie) u.a. Stuf befonbere Rörpergebiete befdndntt finb ber Hiimifebe ©efid)t§trampf (f. b.i, ber SBabentrampf (f. b.i, bie 3ti(fträmpfe (f. b.), ber 5d)reibtrampf (f. b.i u. a. QJHtunter werben Srampfbewegungen, gegen ben JCullen be«. Uranien, oft in fermlidi automatiidHi SBeife ausgeführt i ©eben nad1 einer Seite ober im «reife, beftimmte Bewegungen mit ben Sinnen u. bgl.); ba3 finb bie fog. toorbinierten fi. ober gwangäbewegungen (f. b.i. Tiefe H. hangen fdmtlidi pon (5"rtrantungen bei SReraenfpfteml ab, unb 3>oar entWeber nur einzelner 'Jierpeu i bei ben partiellen .H.) ober ber üücerocncentren i ©ehiru ober :Hüdeumart). Ten ioiopatbifdien 2Itu§fel= Erämpfen, welche Don einigen franj. äirjten an= genommen mürben tmbweldpe bem SEBortlaute nad) grtrantungen ber i'hisfelu allein wären, liegt gleichwohl ein Seiben einzelner Steroen ju ©runbe. 3lur in feltenen gälten (äffen fidi beftimmte Ur = f adieu ber S. nadiweifen. Bei ber Aallfudit finbet fidi häufig eine Erweiterung ber öaargefäf« am Der= (ängerten SJtarf, in biefem unb in anbern Aallen (©efidjtgtrampf, SEBunbftarrtrampf) eine Querfdjung ber •lieroen burdj perengte finodjentanäle, Starben ober eine Berle&ung anberer Slrt (Berwunbung oon Heroen burdi Snodienfplitten. ferner erzeugt ptö|t= lidjer gintritt oon Blutarmut (Berblutung) bes ic ülnwenbung be§ galpanifdjen Strom* portrefili*e Sienfte. SBenn ben .«. Blutarmut ober eine anbete (SrnäfcrungSftörung ju ©runbe liegt, fo minien biefe junädjft burdj bte geeigneten SÖtittel (fräftige Stabrung, frifdje ßuft, lauwarme Säber, ©ifenpräparate u. bgl.) betämpft werben. — Sgl. Srb, öanbbudj ber ffranlbeiten ber peripheren cere= brofpinalen Dierpcu (2. 2lufl., 8pj. 1876). Krampf aber ober S i n e n e t w ei te r u n g (Ya- rix. Phlebectasis) , bie djronifdje 2lu-:-behnuug einer Slutabet (Sene), wobei biefe nidn bloß bitfer, fonbern audj länger wirb unb nun als gelounbener birfer blaue: Strang burdj bießaut (jinburdjfcbeint. i&teff. entftchen. wenn beriRütffluß be§ Slutei ge= binbert ift, ober wenn bie Senen au3 fonft einer Ur= fadje fo lange ftarl mit Blut überfüllt rraren, baf; fie an ibrer ßlafticität eingebüßt babeu unb fid) nad) ber Entleerung nidjt mebr auf ihren frübern Umfang uiiammeiuiehcn. gn einer weitem fiategorie Pon gälten banbelt eä fich um eine djronifdje ©ntsünbung ber Senenwanb, fobaß biefe nadjgiebig wirb unb fi* ausbehnt. Sie tur* ©tauung bes Blutes ent= ftebenben .H. fluten fid' am häufigften an ben un= tern Extremitäten bei fieuten, Weldje piel ftetjert ; ferner bei grauen, Weldje fdjwanger waren, wo bie (Gebärmutter burd) TrucE auf bie Baudhgeiäfie ben Slutlauf in ben Seinen erfdjwert bat. 5ibnli*en Urfprungs finb bie M. am 2lfter, bie Jpäinorrboibcn (f. b.), fowie ber fog. Srampfaberbrudj (f. b.). Iie.H. an ben Beinen (fog. 2Iberbeine) mad)en oft beftige Sdjmerjen, namentli* wenn fie große Knoten (Slberfnoten) bilbeu uubfidibur* Trud ober iKeibung entjünben. 2lu* berften bie Ä. bei Verlegungen (Stoßen u. bgl.) lei*ter al-f- anbere Senen unb tonnen bann gefährliche Blutungen per= anlaffen ober infolge ber anhaltenben Stutjtoctung in ben Haargefäßen bartnadige gtedjten fowie idnnenhafte unb fdjmer beilenbe ©efebwüre (Sein = ober Unterf * e nfel g e f dj w ü r e i gut golge haben. Mitunter bilben jtdj audi in ben Slutaberfnoten febr harte runblid)e b i -:- erbfengroße fförper (fog. S c n c n ft e i n e ), bie aus Dertallten Aibriugerinnfeln befteben. Sefeitigt ober bod) wenigften-5 oerlleinert unb gefd)ü^t werben bie .H. burdj ba§ Jragen pon ('iummi: ober 6d)nürftrümpfen; umftiinblicber ift baS Slnlcgen pon SRoUbinben ober JUeifteroerbän- ben. 2lud' bie Kalte, in ber Jortu pon falten ®ou= d)en unb Übergießungen, be§ Lcüe-j unb ber falten UmfdMdge.mit ällaun=, Siub unb Sleilöfungen leiftet bäufig portreffli*e Sienfte. Blutungen au* ben ff. werben wie aucere Blutungen (f.b.) In-bantelt. Sie Scin= ober Uutevfd'enf elgeidmuire beileu febr fdjWer ; manmuf; baS Bein luniiontal legen, bie alten ffruften jorgialtig aufwei*en unb bann milbe Salben (Bor= lanolin, SiadnHonfalbe u.a.) anwenben; bäufig Hebt man aud) pon feu*ten, Jag unb 3!adn liegen ben Umfd)lägen mit leidet antiieptif*en glüflig feiten, bie luitbidu mit Hautfdniftaffet bebedt wer= ben, gute Srfolge. Bei bartuddigen A-uftgefdmuireu finb oft ßeftpflafterpetbänbe ober ßinwiiflungen be§ gauu'ii lliiterf*enfeU- mit SKartinfajen ©ummi= binbeu iuiiüid\ S)a bie Demarbten Wef*nuire oft leidn wieber aufbredjen, fo muffen fi* bie ffranfen no* lange ^eit por allen übermäßigen 3lnftrengun= gen ber Beine fowie por ber geringften Berleturng forgfältig in a*t nebmen. ^i'n'eileu empfiehlt eo fi*, bie ff. burdj Operation ju befeitigen. ftrampfabcrbtud), Saritocele, Eirfocele, bie franfhat'te Erweiterung ber Slutabern bei 5a menftrangä, fommt piel häufiger auf ber linfen al:- auf ber red'ten Seite por unb gieht fid) al-:- eine Weidje, (nötige, 5ufammenbrüdbäre©ejajmulft läng! be§ßobenl unb Samenftrangg ju erfennen, welaje häufig EeinerteiSefd) Werben, inanbemgäQen aber eine:Ueihe fehr luftiger Stimptome herpomirt. Sie ©efdjwulft, wel*e fi* oft wie ein Bünbel Derfdjhm gener iRegenwürmer anfühlt unb beren ©röfje pon ber eine-3 Jaubeueies bis in ber einer i'iännerfauit f*wantt, wirb im Siegen gewöhnli* fleiner ober perfdjwinbet felbft gänglid), währenb fie bei anhab tenbem Stehen ober ©eben größer wirb unb mein iiehenbe c*iiieneii gegen bie Ober f*eHteI unbSen= ben herporruft; mitunter lieht bai Veiten wohl aud1 mancherlei nerobfe Zufälle, ©emütSDerftimmung, Serminberung ber Boten; u. bgl. nad) fid\ T ie Be hanblung befebränft fi* in ben meiften Fällen aw öftere falte 3Daf*ungen ber ©enitalien, forgfame Regulierung ber Stuhlentleerung unt Jragen eine-j gut paffenben @ufpenforium§ ; Dteiten, anhaltenbe-> Stehen, ©eben unb gefdjledjtlidje 3lu-jf*weifungen muffen permieben werben. Sie operatipe Sebanb hing (Unterbinbung, 3lu§fd)neibung, ffompreffion ber parifbfen Slutabern, ©aloanolauftil u. a.) ift gegenwärtig |War ungefährlich, aber biniuttli* bei- SrfolgS nidn iuperläffig. Krämpfe ber ffinber, f. Sflampfie. Hrampfbuften, im allgemeinen jeber ßuften mit porwiegenb frampfartigem Gbarafter; im enaern Sinne fooiel wie Heucbbuften (f. b.). Stcampftolif, f. ffolif. Ärnntpffraut, f. Spiraea. Mruutpflarticn ober Sad)frampf, Erampf= artiges unwillfürlidies Sadn-n, fommt oft hei hnfte= rifdjen 3Jcäbd)en unb grauen por. i c. öpfterie.) Srampffud)t, fooiet Wie Spilepfie (f. b.); aud? fopiel wie .Uriebeltranfheit (f. b.). Ätampf tropfen, braune unb gelbe, f. Bab briantinftur. 2Bei(?e ft., fopiel wie .sioffmaniH= tropfen (f.b.). Jtran ipou Mrani*), ein ©ebeapparat, burdj ben fd'were Saften fowob.1 in pertifaler ak- in boriion taler iRicbtuug bewegt werben tonnen unb ber fid? namentlid) jum Umlabenpon gracbtgüternfowiejur Seförberung grofser 2lrheit-:-ftüde in SJBerlftätten, ©ießereien u. f . w. eignet. SSBegen ber SdjneUigfeit, mitweldjer burdj ff. bagSin=unb2luSlabenber©üter pon SdMfien unb (i'iienbabnwagen gefdjiebt, fpielen bie ff. für ben ©rofsbanbel unb Berfebr eine Widjtige SKcllc unb haben in neuerer .Seit ;ur Bewegung be= fonberi fdjwerer unteilbarer Saften, wie ffanonen= robre, Banierplatteu, mä*tige J imenfionen erlangt. '.Hb; ffraft wirb bei ben ff. .^aublrait (für Heine Saften), Stampf, Trudwaffer, iieuerbing-J aud) Slttiti-I, bie man unter S DermiSt, lins unter G aufjin"ud)en. Siran (.spebeapparat) 681 ©ettttcität angeioenbet, toonadj manöanbfrane, Sampffrane, bpbraulifcbe 8. unb e(ef= trifcbe K. untertreibet. Sie Slrt ber firaft ift i'orüigSroeife beftimmenb für bie Sauart be8 21Mnb= »etfeä, inctdicc- bie fiette, an melier bie Saft bangt, bebt unb fenft. Sei öanbtranert ift baSfelbe eine burcb öanbfurbel bewegte SBinbe, bei toeicber iiteift eine Überfettung au§ bem Seriellen in§ Sang= fame (im Sinne ber angreifenben Kraft geregnet) ftattfinbet; bei Sampffranen ift ba§ SBinbroerf eine Sampfioinbe, ebenfalls mit übcrfelwng \nt Sang; fame, wäbrenb bei elcttrifiten K. au Stelle be* Dampfmotor? ein dleftromotot bie ÜBinbentrommel umtreibt, Gine Überfettung au§ bem Sangfamen in§ Schnelle loirb bei bnbraulifd)cn K. angeioenbet; l)ier gefdiiebt bai ©eben unb Seilten ber Saft nicht burcb eine SBinbentrommel , fonbern burcb einen glaf cb/enjug , befjen fefte [Rollen am Soben be* bpbraulifeben Enlinber§ befefttgt finb, loälirenb bie beweglichen Diollcn fieb mit bem "iJSIungcrf olbcn auf= unb ab ober bin unb ber bewegen, je nad)bem ber Gplinber »ertifal ober horizontal angeorbnet ift. 2luf bie Sauatt ber übrigen Seile eine? K. ift na= mentlicb bie Slrt ber beabsichtigten Bewegung ber Saft üon Ginflufj. .hiernach unterfdieibct man na= mentlicb Srebfrane,_ Scbereulrane, 3ioll = träne, Sauftrane, Sdjwimtnfrane. SBeitere 93e3eid)nungen ergeben fieb au» ber 2(rt ber 2ln; wenbung unb ber befonbem Syorm, wie SJtagajin; trän, ©ic&ereüran, Sßanbfran, $ortal = Iran, Sodfran, (Jifenbabntran. m- i. SBorftebenbe Jiö- 1 3"gt einen Srebtran, ber uamenlicb für Sagerräume geeignet ift ( EOi a g a 3 i n = trän). Serfetbe geftattet eine »olle Sterling ber Saft im Steife. Sie Safttette K läuft über eine Wolle R cine§ Saiten»- A, be» fog. SluSlegerg, ber an einer oertifalen Säule S, ber Kranfaule, befefttgt ift. 21 n biefer ift oben eine Kettentrommel angebradit , auf loelcber fid) bie Safttette aujioidelt. 2luf ber 2ld)fc ber Kettcntrommet fitjt bie Seit fdjeibe B, bie ihre Seroegung oon ber am 'Aufte ber Kranfäule anmontierten !nanbwinbe W empfängt. (Sin anbetet gebräucfjlidjet Srebtran ift ber in naa> ftebenber 3'ig. 2 abgebilbete ©iefiereUran. Sei biefem ift ber Sutdjmeffet be§ KreifeS, weiden bie Saft befcr)teiben tann, babureb oeränberlid) gemacht, baf; bie SaftroHe R an einer fog. Sauf tage L bangt, Bie auf bem 2(u»lcger A bin unb ijer bewegt werben tann, roa» 00m 2lrbeiterftanbc au§ burcb eine über ba§ %ib r gefdjlungene Kette bewirft loirb, "inbem ba§ 3iab r auf ber 2Üelte n fitjt, bie mittel'? einer Sdmecfe in ein Sdmedenrab ber Kalje eingreift. §um >>eben unb Seilten ber Saft bient ~i>a% Sanbwinbwert W. Sie Sreb,ung be3 ganzen KrangerüfteS gefdjiebt bei beiben befd;riebenen K. burcb, bie §anb beS 2lrbeitet§, mäbrenb bei eleftri= Hrtitet, bie man unter R bermifjt, ftiib unter (5 aufsujtldjett. feben, bpbraulifcbcn unb Sampfbre^Jtanen für bie Srebuug ein befonbeteä Srebtoert angeorbnet ift, ba§ feinen 2lntrieb oon bem llJotor empfängt. 2ln Quais bat man f r e i ft e b e n b e S r c 1) t r a n e , bereu Kranfäule oben feinen Trebpuutt befitst. Sei bem in üorftebeuber5'ig.3 abgebilbeten bpbraulifeben Srebtran ift bie Kranfäule mit bem 2tu»leger au» einem Stüd al» 3ad)wcrf»träger (Konftruftion 'Jairbairn 1 S50 ) ausgeführt. 5 r e i ft e t) e n b e 682 .Siran i.yu-bcappavat) ramvibrebfrauc haben meift eine feite in ben Soben ragenbe Säule, um beren oberes @nbe bai .Krangerüit brepbat ift. Tu- Sdicrenfrane bienen namentlich 3ur $ör= berung großer Saften auf grojje .«oben unb finb aui rem gewöhnlichen Trcifuf;gerüjt (Steifufifran) hervorgegangen, bai bisweilen in gabriftjBfen all Öebeoorncptung gebraucht wirb. Ter Scperenfran iit baburd) aui rem Treifuf; entftanben, bafi jwei jeinet Stftaften am afufse mit einem (Selen! oerfeben würben, wäbrcno man ben au|; bei btitten ent fptecpenb langem iUaftcl in einer porigontalen ©e raten oerfdjiebbar emorbnete, um bei Saft aujjer gig. 4 ,;eigt einen Tamvflauffran. bei toeldjem fo= wopl bie Bewegung ber Srücfe all and) bie ber Sauffatje bureb bie Tampimaidnnc bewirft mirb. Solche Sauffrane eignen iidi namentlich füt SBerfc ftätten i.unn ittaniport fcpwerer SBerfftüae nad) ben einzelnen Strbeitimaf d&inen), jür ©iejjereien (jum älnpängen uns Tirigie= . ren ber ©iefspfannen) unb bei ßoepbauten (jur SBc= wegung fcpwerer Saus teile). Um bie Sewegung ber Sauffrane oon bem Soben aui bewirten au einer §ebung unb Senfung noch eine >>cvi.:.cntal Bewegung ju erteilen. Unter SRollf ran »erftept man einen auf einem fahrbaren ©eftell montierten .K., ber meift ali Treb= trän ausgeführt ift. Sie gig. 2 ber Jafct: Statte I ;cigt einen TampfroUtran, wie er beim "Bau einer gro|en SluifteHungipaHe (Sonbmt is'j-'j oerwenbet ans- s. würbe. Ter ausleget ift bier nidt feft, fonbern ift am untern Snbe gelcufig unb faun burdi eine .Kette aufunbnieber gesogen werben. TicTampfmafcbiuc famt .Keiiel ift fo auf bem tUatcau bei SoHwageni montiert, tau bem ©ewiept bei Sluilegeri unb ber Saft bai ©leicfjgewicpt gebalten wirb. Sauf träne jmb ebenfalls auj Schienen fabrbar. £ ic beüeben aui einem horizontalen jräger (Srücfe), rer ientrcdu ut feiner Sängiacpfe auf hochgelegenen Schienen läuft, loäbrenb bte Saft an einer läng! bei Srägeri beweglichen Sauffafce bangt. £ benftebenbe Srtitcl, bie mcn unter fi invni tonnen, bat man ihnen biejorm oonSocffranen (f. nadiftebeube Ata. 5) gegeben, bei benen bie Laufrollen und bie ÜEBinbwerfe fiep unten befinden. Ter Sequemlidjfeit, bie Bewegung bei .K. oon unten aui bewirten ju tonnen, ftebt rer 3iad)teil gröfiern jiaumbebarj-j entgegen. £ et) m i m m enb e .K. rtcr 3 cp ir> i m m f r a n c finb auf einem breiten Scpiffigefäfs (5ßrapm) montiert unb meift ali Scperenfran« aui geführt, ober ei erhebt fiep aui bemißrapm ein turmartigeS ©erüft, oon welcpem ein langer horizontaler 3lrm mit Saufiafcc aui gebt, welche Sonftruttion ber grofjc 5koef= [pner Scfmnmmfran oon 75 t 2ragtraft befüit, ber ut 9Jtontierung§arbeiten auf ben pöcpften Scpiffen auireiept. ätudj bat man jum Umlaben oon Wütern auf Schiffen felbft .K. angebracht, wie ber ppbraulifepe .K. auf bem 9Jjoftbampfer .Kaiier äBilpelm II. (f. Jaf. I, Jig. 3i geigt. Sei Dcidptgebraucp bei fi. fann ber pta^raubenbe Sluileger abgenommen Werben. lüit ber Slnmenbung ber Giettricität ntr SSeroegung ber .K. bat man in neue; rer ,Scit gute (Erfolge erhielt. Ter auf Taf. II, 8ig. l bargeftellte elettrifcpe 8auf= trau einer äBertftdtt ift fo ton= ftruiert, bafs er, obgleiclj fiep bie Sauffcpienen oben befinben, oon unten bebient werben fann. Sefonberi btonomifcp ge= ftaltet fui1 ber Setrieb ber neuen eleftrifcpen pafenfranantage ju öamburg (f. Taf. II, Sig. 2). Sei berfelben ftebt ein Trebtran auf einem fabr= baren ©erüft, burcp bal Sifenbabnwagen hiuburd- fapren tonnen (baper Sortaltran genannt) unb bai iuii an ber einen Seite an ben ©üterfepuppen an= fepliefst. Tie elettrifcpe SBinbe= unb Trehoorridtuiui (f. umftepenbe ,>ig. (W loirb oon jtoei getrennten dleftromotoren getrieben, bie burcp \t einen 5teuer= bebet regiert werben. Eine befonbere Srfüarnü an Strom (bü ut 20 ^ßroj.) wirb bei biefem .K. babureb. erreiept, bafe beim Senten ber Saft ber Stettromotor oei ffiinbwerti ali Sremfe wirft unb baburcp jur \fii, finb uiita- 6 aufjufui^sn. G84 ftrcuüdmlD -- itranfenfjaui paradisea Lcht.) an3 Sübafrila. Cber fie faden burcb bas blenbenbe Steife ibreS ©efieberi auf, Wie tcr amerifanifcbe Kranich (Grus ameri- cana L.) mit fcbwanem ©efidjt auS Sftorbamerifa, bei manbfcburiid'e .Hranidi (Grus viridirostris Vieitt.) au-:- SRorbcbina mit fchmargem .vals unb Jchwarjen Slrmfcbmingen, ber Sconnenfranich (Grus leucogeranos Pull.) auS Jjjnbien mit nadtem rotem ©eficbt. Ober fie tragen auf fem fiopfe eine fcböne gebertrone, wie ber blaue König § = tranid) (Grus chrysopelargus Lchst.) aus Süb; afrifa unb ber fcbwarse fronen; ober Sßfauen= franieb (Balearica pavonina L.) auS äBeftafrita. 2llle genannten R. bebürfen im SBinter einen froft= fveien jHaum. StlS Kabrung giebt man SJcaiS, SBeijen, "Prot, etWaS rotjeS Jleiidi unb audj f leine glufefifebe. Tie Vermehrung ber S. in ber @efangen= fdjaft Commt häufiger cor. 3>ie Srutu'it Währt etwa 31 1 jage, bie jungen (2—3) folgen jwei STage alt be= reitS ben SHten unb werben con biefen mit aus bem Soben gefachter animalifcber .Heft gefüttert. Sie greife fajmanfen jwifchen 50 SK. für ben 3ungfem= tranid}, 80 3H. für ben gemeinen bis 400 .Du für reu manbfdjurifdjen ßranieb. jyür feltenere, Her nicht aufgeführte arten Werben bis ;u 1000 3W. geforbert. Stanicfcfclb , Stabt in Öhringen, teils $um Serwaltuuasbeuvf StBeimar beS ©rofeherjogtumS Sad)fen=SBeimar=Sifenad), teils gum SreiS Saal tele beS .veneatums Saufen = 3Äciningcn gehörig, an ber Jim, in walbreicber Umgebung, an ber ÜReben= linie S3erfa*S. 1 8 km) ber 2Beimar=55lanfenbainer Stfenbahn, SiK eines Stmtsgertdits ('Sanbgericbt 9tubolftabt), bat (1890) 1788 eoang. (?., barunter E 042Beimaraner, Sßoft, ielegrapb, jwei guterbattene Sd)lö)ier, i'iidwlsfirdie 1 141)8) mit ©rabftein unb Silb ber ©räjin oou ©leicben, Sefteratsfduile; Korbflechterei , Jampfmolterci, SampffägeWerle, iianbel mit ©etreibe unb SBalbprobutten. S. wirb als Sommerfrifcbe befuebt. ftrantcfigcicr, f. Sefretär. ftramcriicfinabcl, ^fTanje, f. Geramuni. — firanicbfcbnabelgetoäcbfe, f. ©eraniaeeen. ftranibton, Stabt auf ber Süboftfpi&e ber£alb= infel SlrgoliS im Selcponnes, im fernes SlrgoliS unb .Horintbia, mit ber trefflichen &afenbud)t ?ßorto= (i^lion (6,5 kmi burdi Aahrftrafec Berbunben, bat (1889)5500, als ©emeinbe 6442 ß., meiit 3Uba= liefen, Schiffahrt unb Scbwammfifcberei. Jlraniofläft (greb., iSdjäbelbrecber»), geburtS= bilflidjeS Juftrument sunt 3erquetfd)en bes linb= lieben KopfeS bei ber (fmbrgotomie (f. b.i. ftraniolögic i grd). I,©chäbetlebre, f.Sßhrenologie. Sraniomctrie (greb.), Scbäbetmeffung. ftranioprtguc (grd).), eine Soppelmifegeburt au3 ,;mci am Schabet miteinanber oerroaebfeneu 3nbioibuen. Mranioftöpic (grd).), Sd)äbelbetracb.tung. ftrniiiotabec, ber h>eid)e öinterfopf ober Scbäbclfdirounb. (S. Unglifdu' .Hranfbeit.i e mit iteilüffen, einem leinenen SSetttud) unb einer, im SBinter aud) -,irei wollenen Seelen beftebeu, bie im Sommer burd1 eine leichtere baumwollene Xede er= fent werben tonnen. Strobfäcfe eignen fidi burd)= aus nidu, ba fie leiebt mobern, [ctjwet oon Ungejiefei freinibalten finb unb febr ftarl [täuben. Slucii geber betten unb jyeberpolfter finb nidu ;u empfehlen, ba fie ben .Hranfen übermäfeia erluheu unb übeibies fdjWer ;u troefnen, ;u reinigen unb ju besiufiueren finb. 3um Sdutti gegen Smrdjnäffung bienen Untere tagen von fieinwanb, ©ummi ober Dltucb,, mt 39e= auemltdUeit unb gegen 2luflu\ien bes .«raufen Schlummerrollen, Sufniffen, aBafferliffen, ein am Aitf.euee bes Setteg ober an einer galgenartigen Vorrichtung angebraebter Strid mit .vanbbabe (um fidj bamit im Sett aufjurichten) fotoie ein feftes Riffen ober eine jyufWant am gufjenbe, um fictj ba= gegen ui ftemmen unb bem feerabrutfdjen entgegen: iumirten. Sehr jwechnäfiig finb bie neuerbings oielfad) angewenbeten ftellbaren fi., roorin ber .Hranfe leiebt in bie oerfdjiebenften Sagen gebracht werben tanu. 3ll"-,|;ift,ii lagert man Mraute mit ausgcbebnteu Sranfbeiten ober SBerle^ungen ber £>aut, j. SB. .Hranfe mit ÜBranbWunben u. bgl., im permanenten 3Safferbabe oon etwa 40' C. ftraufcugnmuaftif , fooiel wie ßeilgbmnaftit. ftranfenhau*, Sofpital, Spital, 2a;a^ rett (yosocomium: frj. Hopital, Hütel-Dieu; engl. Hospital. Spital, Infirmary; ital. Ospedale, Spe- dalij; bolldiib. Gasthuiz. Ziekenbuiz), ein ©ebdube nir Unterbringung Bon .Hranfen. 3luf bie Slnlage unb Hinrichtung ber.«. BerWenbet man in ber 3teu- ,;eit gro|e Sorgfalt unb bebeutenbe Summen. So^ Wohl bie allgemeinen H., in benen .«raufe aller ärt aufgenommen werben, als aueb bie für befonbere .«ranfbeitsformen bienenben öofpitäler (Jrren=, Siechem, GmtbinbungSbäufer, .«inberfpitdler u. bgl.) feilen binfiditlidi ber 2age, ©rö|e unb Sauart, ber Ventilation unb öeijung, bes 3Robiliar§, ber 93e= löftigung, ber Apparate unb Jnftrumente fowie binfidnlieb ber "Jirite, SBärter unb Beamten alle l?r= f orberniffe iur Stiege unb ©enefung ber .Hranfen bar= bieten. Sie feilen oor allen Singen eine freie Sage haben, reu grofjen Stabten entfernt, aber bennecb leidH erreichbar fein unb auf einer erbebten, walb= freien Stelle erbaut werben, bamit fie ben SJBmben ausgefeilt ftnb unb frifebe Suft haben; jeboeb bürfen bie berrfdienben SBinbe nidit bie 2lusbünftungen ber Stabt in bas Sereieb bes ööfpitalä tragen. SBeitere 3tnforberungen an bie Sage eine? M. finb tredner Untergrunb, möglich ft tiefer ©runbwafferftanb unb [eichte Sefcbaffung oen gutem Srinfwaffer. SBon Serteil ift für ein S. ein basfelbe rings umfdUieneiv eer (»'arten mit Spajiergängen unb einer i'iauer unn Jlbfcbluf; gegen bie Slufsenmelt. vinfidnlicb ber Sauart ber öofpttäter lauen ficb jwei aduilid' Doneinanber abweichenbe Spfteme unterfcheiben: bas fog. 6inheit§= ober fiorribor= frftem, welches auf bem ©runbfaö ber Eentralifa= tien i S e n tralif ati o n s f D ft e m ) bembt, unb bas Spftem ber ifotierten SßaoitlonS ober Stöde ober Saraden, welches nach bem Srineip ber örtlichen Secentralifation Berfä|rt (f. Saferne). Sa§ (5iu^ heitSi ober .ttorriborfoftem, nach Welchem alle filtern Ä. erbaut finb, beftebt in ber öauptfacbe aus einem gefeblcffenen, mebrftcdigeu, oft mit flügeb artigen einbauten Berbunbenen SJaffenbau, in bem .Hran teuf die, Serwaltungs-- unb Stenemierdume unter einem Sache Bereinigt finb unb ein lauger ßorribor ibaber ber SRame Sorriborfpftem) in Jer Dtitte ober längS bereinen genfterreihe eines ieben Stodwerts binlduit. Sc grepe Verteile auch bie Qrtitel, bie man unter fi oermiSt, finb unter C aufjuiu^en. KRANKENHÄUSER. I Brockhaux'KoHvprsations- Lexikon. 1* Aufl. F. A.Hrockhaus'G-eojSr.-artist. Anstalt, Leipzig KRAXKEN HÄUSER. II ~ l — ;~r*rwtwia 2 d 2 a-d. Zweistöckiger Pavillon des Krankenhauses im Friedrichhain zu Berlin. Brorldiaufi' Kouversations-Lejdleon.I't. Aufl E A Blockhaus' Geogo-artist Anstalt . Leipiic ttvaiifciifjaiH Csf, einheitliche SBouort biefeS Stiftern* für aßertuattung, j»edmäf}tge (SinteUung ber ßranlenräume, ber SBärtetjimmer u. bat, barbictet, je bat fic bodi jabh reiche fditucrc öbelftänbe gut (folge, »eiche beut öauptgmed eine* feben K., bev Srjtelung günfriger öeitetfolge, hinberlid) entgegenstehen; Scroti bie älnbäufung fo Bieter Kranfer unter einem Sache mufj eine beträchtliche SuftDerberbni§ jur fyotge baben ; ca.tu tonunt, bofe bev Sunft aus bev Küche unb ben 3i>afcbräumcu juh leicht ben Rorriboren unb fivan!en= räumen mitteilt, fobafj eine 5»edmäf$ifle Süftung nur Jcb»ierig ju be»erfftelligen ift, baß ba§ 8id)t ge= iröbnlicii nur befcbränlten Zutritt ju ben Krauten-- ialen befiht unb t>at> c* bei ber übermäßigen ätn= bäufung von Krauten leicht jur ßntoidlung unb SBeiteroerbreitung von anftedenben Krantbeiten, j. 33. r>on öofpitalhehern, iiofpitalbranb unb 3>t)ämie fommt. iHu§ biefem Qrtinbc pflegt man jelst beim Dceubau oon K. nadi ben Wrunbfätjen ber örtlichen Secentralifation bte Slnftalt in mehrere ©ehäube ju trennen . iöaä S ec en t r alif ati o n § f ö ft e tu finbet ieinen befteu 5lu*brud in bem Sijjtcm bev if o = lierten Vaoillon*, ba* Eurjroeg auch Vaoil = lonfnftcm genannt wirb. 33ei biefem Stiftern gruppieren fidi mehrere tleinere Sofpitäler (feg. Vaoillon*) um ein gemeinfdjafttuheiS, jüt bie S3_er= Wartung beftimmte* .ftauptgebäube, »oburdj eine Sonbcrung aller 3!3irtfcbaft*räume oon beuKraufen; abteitungen unb unter biefen eine Trennung ber diirurg. .Krauten oon ben inuerlid) Hranten, ber grauen oon ben Scannern, ber SBödmerinnen, Srren unb ber an anftedenben Krantbeiten Seibenben er= mögliebt wirb. (Jin foldier Spanitlon beftebt au§ einem Stodmerl mit einem, j)öd)ften§ j»ei Sälen (10 — 3033etten), ben jugebörigen SBäbern, Aborten, 3Bärtcrftuben unb einigen Siebenräumen (eigent- licher SßaDÜlou), ober au* einem ©ebäube mit mebrern Stotfmerfcn (feg. 331 o d), in bem fidi, burd) einen Korribor oerbunben, Hranten.ümmcr mit 1 — t; Letten unb [Räume jiir 33äbcr, 3Bärtcr u. bgl. be- finben. (S. Sajel: Kranfenhäuf er II, §ifl- 1 [9ßaoillon im Stabtfranfeubau* *u Sreäben] unb ,>ig. 2 [3»eiftödiger ?ßarullon be* K. im griebtid)= baiu gu 33erlin].) Sem 3>aoilIenftiftem ttabe vor- wanbt ift ba* in (5'nglanb liier unb ba für benKranfcu; baue-bau angewendete Gottagefnftcm, bei bem man in einzeln ftebenbe, tleinere, oft nur fedi* Seiten gäblenbe Käufer Wenige Kraute unterbringt, jvür geroijfe 3wedc gemährt ba*felbe aud) manche Vorteile, wiewohl eS »egen ber 3erfplitterung ärgt= lieber unb pflegenber Kräfte foftfpielig ift. Sieuerbing» unrb in melen fi. bag ^auiUonfnftem bureb ba3 fog. S3aradenfr;ftem (f. SBarade unt> ^avadeufßftem) erfe^t. Sa f omobl ba» Sorribor= wie baS $aoillcnfiiftem befonbere SBorjüge befihen, f o finben fidi bei uielctt großem .u. Kombinationen beiber 33auarten vox, burd) toeldje bie iserteile beiber Stiftcmc ver- einigt »erben. So finb 3. 33. bei bem ftäbtifd)cn K. iu St.Qafob in Seipjig beibe St)fteme in febr äioedmäfjiger SEÖeife oerbunben, inbem baä ältere maffvoe Horriborgebäube btirdi oerbedte ©änge mit feften in Stein gebauten SBaraden in Sßerbinbung ftebt unb aufievbem eine [Reibe ganj frei ftebenber SBaiaden unb Sßaoillonä für bie Hrantcnpflege oor= banben finb. (S. Jafet: .Urantettbäufer I.) Sie Kranfenfälc follen bie ganje 33reitc beS "BaiHllon* ober ber 33arade einnehmen, roombg= lid) Eon brei Seiten Sidjt unb Suft erhalten unt> Stttilel, bie man unter fi Der: an ber oietten Seite bureb eine Jverpe mit bem freien ober burd) einen oerbedten ©ang mit ben übrigen $aPi(loni in Sßerbinbung fteben. Seber .Ui'autenfaal enthält am .noodmäfügjten 20, büd)ften-> 30 SSetten unb foll für ben einzelnen .Hranten burd^ fdinittlidi 80—100 cbm Suft pro Stuube ober 40— 50 cbm Suftraum geinäbven; tleinere Säle fdiaffeu unnötig oiet äBintel, toobureb, :Heinlicbteit, 8uft= erueucrung unb ätuffidjt erfdnt'evt wirb. (S. aud) .Uranfenummer.i Über bie ßinridjtung be* Hrantenbette» f. b. Sie SBettfteHen toerben am jtoedmäjjigften mit bem Ropfenbe gegen bie SDSanb geftellt, fobafs jteifdjen 33ett unb SBanb ein 3lllifdienraum 0011 50 cm, Uiufdicn je Sinei Seiten ein foldier 0011 minbeften* 80 cm oerbleibt. 3lm fiopfenbe befinbet fxcb eine Jafet, auf ber 9iame unb Filter be* .Krauten, ber lag feiner 2(ufnal)me, feine .Kofttlaffe unb häufig aud) lateiuifd) bie Siagnofe feiner Hrantbeit he= merlt ift; neben bent33ctt ftebt ein Jifchchen für ba* jlad)tgefd)irr, Spudfcbalc, X'trjneien unb bie für ben yianbgebraudi beftimmten ©egenftänbe. Sie Sin= ridjtuug ber yeufter, ber Ülnftridi ber SBänbe unb Attfiboben in ben Krantenfälen erjorbert befonbere ilufmerffamteit; bie Sielen muffen geölt, SBänbe unb leden au* einem ÜJcateriat (am heften ©ip§ mit SBaffergIa§ ober fial!tünd)e) bergeftellt fem, ba§ für bie Suft möglidbft burdjgängig ift unb Ieidit mit beSiu&ierenben SDlitteln gereinigt »erben tarnt. Sehr miditig ift bie ausgiebige Ventilation ber Hranfenfäfe. Siefelbe gefdiiebt entmeber nur burd) bie natürliche Suftemeuerung burd) bie Sßoren ber SEBänbe unb burd) Öffnen ber Jbüren unb gen= fter, bei ben SSaraden burd) fog. Sachreiter, ober burd) tünftlid)e33orriditungen (f. Ventilation). Sie einftrömenbe Suft muf; beliuj* Dleinigung oon or= ganifajen unb unorganifdjen Staubteilchen erft burdi 1 eine jioifdien SrabtgefU\'bteu oerpadte Sßattelage ' ober burd) Jeuer geleitet »erben, ehe fie in bie firanlenjimmer gelaugt. J-veilid) barf oon ber SSen= tilation allein nidit alle* .«eil enoartet merben; e» ift üielmehr in jebem .Uranfeuummer ba§ iiaupt= augenmert barauf su richten, baf? Unreinigteitett ieb»eber 3lvt (unreine 33ett= unb i'eibioäf*e, ge= brauchte Stedjbeden, Spudfchalen, Uringläfer unb Sßerbanbftüde) unoergüglid) au* bem .Rranteujimmer entfernt »erben, bafs baS iHeinigeu ber 3immer unb ba§ ätb»ifd)enbe§ Staube* nur mit jeuditenJüdieru erfolge unb bafj allenthalben Sattberteit unb Diein= liditeit herrfdit. Ülu* btefem ©runbe erforbert bie Einlage ber Slborte (am befteu mit SEBafferfpülung) unb Sen!gruben, bie niemal* in unmittelbarer Stäbe ber .Hranfenfäle fid) befinben bürfen, befonbere Sorg= jalt; bie drtremente muffen fofort Oesinftiiert unb aus ben Satrinen entfernt »erben. Sie öeigung ber .H1. gefdiiebt enttoeber bur6 Öfen ober burd) Eentralbeigung (f. öeijung); immer foll bie 3V,beinmg berart eingerichtet unb betriehen merben, bafe bie Temperatur in allen Krantenfäleu nehft ben zugehörigen SBabejimmern aud) beiftreng= fter Kälte bi* auf 20° C, in ben Torräumen unb Slborteu auf 18J C. unb in ben Serbinbungggängen auf 15 C. gebracht unb je nach SSebarf Ieidit regu= liert »erben fann. ,A'ür größere fi. baben fidi Sampf= beinmg*anlagen am befteu betoäbrt. 3ur 33 e 1 e u di ■■ tung wirb, »enn irgenb möglich, feiner 33illigteit unb SSeguemltcbfeit wegen taS Seudjtga* oerioen= bet, bod) litufe bafür Sorge getragen »erben, bafs bie SSerbrennung§probutte bireft nach aufsen geleitet mißt, finb unter 6 aufjufut^en. 686 Ättmfcnfiaug werben; »orteHbaftet in i\v> eleftrifcbe ©tübltcbl, tonen eine§ 8. ohne ^nbentar (beffen Sofien etwa weldvs bereite- in mebrem neuem .K. eingeführt tft. SBeitetbüi ift für jebeä S. eine augreidjenbe 2Baf fetDetfotgung pon febr roefentlidjer Sebeurung. Sa ber tägliche SBafferbebatf eines ßofpitalä tum irinfen, Soeben, äBafdjen, tu ben S3äbern, .Klofett anlagen u.bgl. febr beträdnlidi ift (biircbfcbnittltd) Bett täglich 4—500 li, fo nun"; fdbon bei bet @r ridbtung eine§ S. hierauf Küdfuhtgenommenmerben. 2Ba§ bie 33 abeeinr ich t u n g e n anlangt, fo foll jebet Bacillen, jebe Sarade feinen eigenen Skberaum für9Bannen= unb Soucbebäber befitjen; baneben ift für gröfjere S. noch ein möglichft in ber 3Ritte ge= legenes 33abehau§ für SReintgung§bäber, Sampf= unb irifcb=röm. SBäber unerläßlich ; für bie Chirurg. Vlbteilungen finb auch Vorrichtungen ni permanens ten äBannenbäbern erforberlid), in benen ber Sranfe mocben=, felbft monatelang ununterbrochen jubringt unb ein fortroäbrenber 3Bed)fel be§ gleichmäßig er= mannten 3Baffer§ ermöglicht ift. Setartige perma= nente SBannenbäber Eommen bei fer/tneren Serle|un= gen unb Verbrennungen, bei gewiifeu cbronifcbeii Öautfranlheiten, bei Snodjenoereiterungen unb Anämie mit Erfolg jur 3lnroenbung. Weiterhin gehören tu Den @rforberni))en eine§ .K. eine genügenb geräumige, gut auSgeftattete Socb = Euch e, bie in gröfcem öofpüätern meift für Sampf= betrieb eingerichtet ift, eine ÜBafcbanftalt mit 3Bafcbfttcbe, Eentrifugattrotfenmafcbine, :Holl= unb lUattftube unb SBdf cbemagajin , ein SeiSinfel; tionäraum, wo .Kleiber, SBäfdje, iUatraßen u. bgl. besinfitiert unb entfeucht »erben (f. Sranfen= loäfdje unb Seäinfeftion), ferner ein EiSfeller, eine DoUftänbige 31 po thel e mit Laboratorium ober, für Heine fi., menigften§eine!St§penfieranftalt(f.b.) fowie ein deichen baue- if. f.). §ür größere .K. ift aud) bieS3efd)affung eines befonbent Operations faale» (f. b.) notroenbig, wo alle großem Dpe= vationen aufgeführt unb bie Chirurg, "^nftrumente auiberoabrt werben. 15t muß fo liegen, bat; bie Überführung ber .Krauten in benfelben unb jurttd bequem unb geicbitiü gef< beben rann. Schließlich mufs jebeSS. eine genügenbe '.Hntahl abgefonbertet [Räume für unruhige, tobenbe, übelriedbenbe, fnpbi- litifche unb anftedenbe Sranfe befitjen; bie [entern werben am heften in abgefonberten SBaracfen, fog: "siolierbaracten, untergebracht. S)a§ erforberliche är j tli d) e § e i 1 p e r f ona l befteht au* einem, au größern ,K. auch au§ jroei (ibefärtten, bereu einer fobann ber mcbit., ber anbere ber cbjrurg. Abteilung »orftebt, unb einer entfprecben= ben Jltttabl orbmierenber Örjte unb .viilisärtte (..'Iffiitentarttei. SDtan rechnet auf je 50— SO .Kraute einen 'Jlrtt ; einige '.'irue muffen im .K. felbft wohnen, bannt bei pleßlicben (5'rtranfungeu idmell <öilfe jur .v>anb ift. Tu- .Kraut cum an ung erforbert ein febr gu»erläffige§, opferfreubigeS, gefdjulte§ 5ßerfo= nal unb wirb teil* Dut\t> religiöfe ©enoffenfehaften r^armbertige Scbroeftern, Siafoniffinnen u. bgl.), teil? burd) SBärter unb Wärterinnen au-j bem Vaien ftanbe befolgt. ,^111 allgemeinen eignen fid) .Kranfetv- vflegerinnen befjer alä .Kranfenwärter, geiftlicpe Pflegerinnen beffer all weltüdH-; auf je 10 .Kraute foll burdjfdmittlidj eine Pflegerin fommen. Sie öerftellunggfoften eine* .k. febmanten nach älrt unb TurdM"ubntug ber Slnlage, Den nach Seit unb Ort wedjfelnben Soben=, lUateriah unb •Jlrbeitepreifeu betrdd'tlid1. Cbue bie Soften für Örunb unb Vobcn ftellen fi* gegenwärtig bie 8au= Jlvtitol, bie man unter S oermiSt, fins unter (F aufjufni^rn. LOOO i'c. pro SBett betragen i auf 3—4000 ))l. pro 3Bett; fo betrugen bie öerftellungSfoften (ohne ©runberroerb unb Snuentar) ber S. ;u Cvnabrüer 3408, ÜJtündjen 3426, (Söttingen 3534, 6amburg= Eppenborf :;.s.:, grantfurta. ÜJf. 1284, öeibelbera 5111, Olbenburg 5154 3K. pro 53ett. C5rhebli* bober ftellen fich aüerbing-> bie Saufoften in man= eben ©rofeftäbten; fo Eoftet ba-> Söett im JhomaÄ^ bofpital in Vonbon 20000 3Ä., loooon etwa bie Öälfte glv .Ketten be-> 3Boben§, im öofpital ^m- boifiere tu ^ßart€ 13 789 !K., rnonon li'll SR. Soften be-? SBaupla^e?, im S. S9eriin=griebricbbain 8750 2 gegrünbet), bie S. ni kluger* 1 1153;, fonnJre (1293), tf hartre-:-, ba§ Moipita! San Spirito in :üom, pon Sßapft Jnnocent III. li'i>4 erridnet; DagfeIbegab2lntaßäur©rünbungab,nlid)et6eiHgen= geiü Spitäler, bei ^obannedpttals ju Srüggc 1 13. .uthrh.i, be§ ^ofpitalc- St.9Hcola§ ut Eueä bei £rier, Der öojpitäler namentlidj ber 5anfeftäbte. (i-j finb bie> meift au .Kreujgängen gelegene große Dreiuhitfige raalanlagen. Sie )U donnere mißt 88 ui 18,6 ni ©runbfläd)e. 3m J.'fittelalier würben au* befonbere ÜlusfaK- häufer (f. ?lu->iatu errichtet, meldje, jumeift bem heil, ©eorg geroibmet, au-MdUießlid' ber älbfonbe- rung unb Pflege ber :>lw>fätugeu bienten unb nach beut (5'rleidvn bes 3lu§fa6e§ in Sied'enhäuter unb SPfrünbneranftatten, nur tum Keinem Jeil in eigent= lid)e S. umgeroanbett würben. Kit ben auc-breehen ben tirdblidjen unb polit. SJirren verfiel gegen ben äluSgang bes SDlittelalterä öa% öofpitalroefen; bie feilten S. boten infolge ber ,Sufammenhäufung von .Krauten aller Slrt, ihrer licht unb [uftlofen Sftäume, ihres Scfemuges unb ihrer großen Stert lichteit troftlofe 3uftänbe bar. Socb beftanben, na- mentlid) in Italien, auch beffer angelegte ftattliche K., fo ber üradnbau bes Araneeseo Sforja in firaiifciiljcbcv - .Wutufeiipflege 687 SRailanb (Ospedale Maggiore, 1456 oon gilarete begonnen, mit 288 m langer yrront), bo§ 1338 ge fttftetc ff. reuf;en (ebb. 1885); Söbm, Über ff., ©eWtd)te, Sau, (Sinrid)tung unb Setrieb berfelbeu (2. 2lufl., SSDien 1889); Senete unb (Surfebmaun, SDcitteitungen über ba§ 3leue Sltlgemeine ü. 311 öam= burg=(Sppenborf (Sraunfd)lo. 1889). ftrnuf i-uncbiT, Apparate, um ffranfe ober Ser= lebte in borisontaleri'age, 3. S. bebufs Erneuerung be>? Serbanbeä u. f. ro., in bie öörje 3U beben. St rnnfculji'il, f. J0I3. Jtranfcnt äffen, Bereinigungen jur gegenfeitü gen Unterftühung in ffranffyeitSf äßen, bie beiufig nebenher nod) anbern oioed'en ber 5trbeiteroerficbe= rung (f. b.), namentlid) ber Segrabnisoerfidierung. Slrtifel, bie man unter ft Oi'rm (f. ffran!en= unb Segräbni*f äffen), bienen. 3Ran unterfdjeibet freie ffaffeh, fog. öilfä!affen (f. b.), unb Sioangöfajf en. Tie iiauptformeu ber (entern finb nacb bem beutfdjen .Hranfenoerfid)e rungägefeö (f. b.) bie Crt^frantentaffen (f. b.) uni} bie Aabrit ober Setriebifranten!a|fen (f. Aabrittaffeu). I5'iue Slbart ber letUern bilben bie Sauf r an tenf äff en. Subfibiär tritt bie © e m einb e f r a n f e u 0 e r j i d) c r u n g (f. ©emeinbc - oerfidu'ruiig) ein. daneben foiumeu noeb bie HnappfdiafteEaffen (f. b.) unb bie 3nnung§= traufetitafjen in Setrad)t, loeldie leUtern oon einer Innung für bie ©efelleu unb Vebrlinge ber SnnungSmeifter mittel* eine'? 3lebenftatut§, baä ber ©eneljmigung ber bbbern Sermattungäbebßrbe bebarj, erriditet werben tonnen. — Über bie ©ta= tiftif ber ff. f. ffranfenPerftd)eruhg unb 3eutfd)lanb unb Seutfd)e§ SRetdj (Sb.5, 6.141b, 142). Stranfcnfornmunion, f. Ölung (lefete). Stonfcnfoft, f. Sidt. Sranlcnöl, f. Cljriäma. Slrniifcnpouilloii, f. .HrantenbauS. Si in 11 f eiip fit c\r, bie ©efamtbeit ber ben .ttranf en unb Siedien geroäbrten öilfeteiftungen unb öanb^ reidjungen, roeldje teils in öffentlidien 2lnftalten, teil! in ber Seljaufung ber Srfranften felbft (l)äu§= lidie ,H., ^rioatpflege) gefdiebeu. Sie bffentlicbe .«., loekbe teils bem Staate, teils ber©emetnbe unb prinaten fforporätionen aiv beimfällt, bat oor allem für bie 3ioectmä|uge Einlage unb ßinriditung allgemeiner ffranfenljäufer (f. b.) foroie befonberer, ganj beftimmten fttot&en bienen= ber 2lnftalteu (^rrenbaufer, (SntbinbungSanftalten, Sied)enl)äufer u.bgl.) unb beim Jlusbrud) oon grö fjern dpibemien für bie (5'rriditung proöiforifdjer, jiir i'erbütung ber 2lnftectung oon ber ätufsenroett abgefeblof jener Sofpitäler (Seudienbäujer) 311 fol- gen. (I'benfo liegt ihr bie jiüedmäjjige Serteitung ber äh-.ite , befonbers bei ©Btbemien, foroie bie Se= fdiaffuug eines ti'uttig gefcbulteii ^erfonals oon ffranfenroärtern ob. SBeiterbin erftredt fidi neuerbings bie gürforge ber bffentlicben Ä. aud) auf bie unbemittelten SRefonöateäcenten, benen mau in bef onbern dl e f 0 11 0 a l e s c e u t e n b & u f e r 11 günftige Sebingnngen 311 fdjneller SEBiebergenefung bietet. 3U§ ein befonberer miditiger Seil bat fid) in ber neueften 3eit bie ffrieg§franfenpflege abge= äroeigt, roeld)e für bie sroedmäfüge Drganifation bes SanitätSroefenl im gelbe, für bie @rrio?tung ber SerbanbpläSe unb gelblajarette, für bie red)t= jeitige Goafuation, bie ,"vortfd)affung ber tran§port= fähigen SSerrounbeten in bie öeimat 311 forgen unb bie Jbdtigteit ber burdj Sriütltt' ""' t'aL;, Seben ge= rufenen ^reiioilligcu Ärautenpflege (f. b.) oor fdiabficber 3erfpUtterung ju bewahren bat. Sie bäustirbe ober priüüte ff. läfet fid) mit Sorteil nur für bie bemittelten Stdnbe burd)fiil)ren unb erforbert gleichfalls bei oieleu .Hrantbeiten bie 3ul)ilfenabme gut gefd)ulter SBärter unb SEBär= terinnen. Sie (etitern werben geioöbnlid) in einem gröfsern ffrantenbaufe ausgebilbet unb oon beut .«reispbofifus geprüft, loorauf fie als «geprüfte ffranfenroärter» bei ber öffentlid)en loie prioaten M. Serroenbung fiubeu. Sine befonbere Sebeutung in ber ff. bat aud) bas Snftitut ber Siafoniffinnen (f. b.) erlangt, o" oieleu Stäbten befaffen fid) aud) bie Arauenoereine (f. b.) mit ber 3lttsbilbitng 001t ffranfenpflegerinnen. (S. aud) bie ßinjelartifel : Siät, ffranfenbett, ffranfentnäfdje, fftantenjimmer.) igt, Tin5 unter P auf3iifiic6rn. föanfeittaufe — Äranfenöerfic|erung Sgl ©äfer, ©efdjidjte cbriftlicbcr ff. uub Sßfleger= {^aften (BerL 1857); Sligbtingate, SÄatgeber für ©efunbbeitfr uub .Hrautcnpflegc (2»j. 1861 ; 2.2lufl. 1878 . Birdjora, ©ofiritfiler unb Sajarette (Bcrl. L869); SWarie Simon, Tic ff. (2ps. 1876); ©üter= loci, Tie öffentliche Wetenoatescentenoftege (ebb. 1 882); ffiefcmetter, Tic ff. in bei jyamilte i troppau L885; Boltäausigabe 1887); Seiler, Seitfaben ber ff., nmäcbft für SDiafoniffinnen (Spj. 1887); Tibur= tiu§, Seitfaben für ben Unterricht in ber Familien: franfenpflege (Serl. 1888); ;Riebcl, Seitfaben ber ftranfentDartung (ebb. 1889); SRuppredjt, Tic ff. im Arieben unb im Kriege a'bi- ISOü); Biltrotb, Tic ff. (4. Sluft., Sien 1892); ©uttmann, ffranfenbienft (2pj. 1893); cid, Sie ff. (3. Stuft., Stuttg. 1893). Jiranfcnraufe, f. SRottaufe. Sranf en träger, mitttärifd) au|gebitbete 3Rann= iebaften, beren Aufgabe es ift, Bemmnbete auä bem ©efedjt nadi ben Berbanbplähen unb »citer nad) ben Aclblawrettcn au fdjaffen foroie bcnfelbcn nötigenfalls bie erfte vulfc ju leiften. Sie finb jur (Erfüllung tiefer 3»cde mit Berbanbmittetn, ffran= tentragen u. f. in. ausgerüftet. NrnurcutrmK'port im Kriege, f. ffranten= jerjtreuung unb Samtätsjüge. ftriiiitiMitvaiicportt'umtiiiifiüH, eine 3etb= ianttätsformation (f. b.), bie unter Seirung eines DberftabSarjteä als (Fbcfar.tf au§ jmeiStabSärsten, Pier Stffiftenjärjten unb bem akrroaltungs = unb Untcrperfonal beftebt unb für ba§ regelrechte 3n= einanbergreifen aller Stnjetteile bei bem Krauten: transport im [jelbe (f. ffranfenjerftreuung) ;u forgen bat. 3ei3er ©tappeuinfpeftton »irb eine in brei ge= trennten Scftionen Dcnneubbarc ff. unterteilt. Jur Begleitung bei ffranfentransporteu erl)ält jebe ff. ftaatlicbcs Berfonat ober eine Begleittbtonne ber freiwilligen ffranfenpftege zugeteilt. ftranfcutraitttyorthwgcn , ffranfenma = gen, Stmbutana, SBagcn jum Jranspcrt 2d)»cr; franfer unb Bertounbeter. Tie ff. bitten neben ben fragen ba§ ©aupttransp ortmittet ber Sanitäts= betacbements (f. b.). 3m UntcrgcfteU finb fie ftavt, im Dbergefteli (Saften) leidjt unb febernb gebaut unb mit »afferbid)ter Seinroanb Überberit, an beibeu Seiten unb binten offen nun 3rocd bes leidsten (5in = unb StuSlabenS ber Bertmmbeten unb bereu bauernber Beobachtung. Slud) bie Seitentoänbe haben »afjerbicbtcn Schul* gegen bie SBitterung. Tie Bernmnbeten mit) Anrufen »erben im SBagen auf Tragen gelagert, »cldic feben belüftet oou bin= ten ber in ben äßagen eingebracht »erben. 3ur .',eit finb 3»ei Slrten pon ff. in Gebrauch gur i'lm nähme Don je 2 ober 4 Sch»croer»unbeten ober .Krauten. @rft in allcrneueftcr 3cit finb aud) für niittmilitär. jmede (Überjübrung Bonffranlen in liuulbofpüälcr) ffranteivroagcn eingeführt »erben, »eldic nur für bie Stufnai)me eine* einzigen ffranten unb eine» Begleiters beredinet finb. 8tanfcn= unb söcgräbnieer(auj einer ffrantbeit fid) einftellt, anbererfeits befebeinigte .Hrantbeiten auf bie SBartcjeit (f. b.) in 2lnrcd)nung f ommen. gür bie burdi Unfälle »erlegten Berfid^er- teu tritt in ber Sieget für bie erften 13 3Boeb,en bie ff., oon ba ab bie Ünfallüerficberung ein, bod) fann bie Aürfergc aud) fdjon »äbrcnb bes erftgcbad)ten 3citraums oon ben Organen ber UnfaUDerfid)erung übernommen unb anbererfeits aud) bie fpatcre 3«it benen ber ü. überlaffen »erben. Säbrenb in ben übrigen Staaten bie ff. tebigtidi Sadje ber ©ilfsfaffen (f. b.) ift, bat öfterreidj bie= fetbe burdi tas in feinen ©runbjügen bem bcut= [djen ffranfenoerfidjerungSgefeS nadigebilbete ©e= feK oom 30. Suirj 1888 unb 3lo»eQe ba.ui oom 4. äloril 1889 geregelt. Tas bfterr. ©efe& fennt feinen ftatutarifdjen Berfid)erung§jtoang. Tas ffran= teugclb betragt minbeftens 60 $roj. bes _bejirfs= üblieben lagelcbns unb bedifteus 2 §1. für ben -Jlrbeitstag bej. 75 Sßroj. bes feiner Bemeffung ju ©runbe gelegten i'ebns. Tic breitägige ffarenj= seit bitbet nidit, »ie im beutidicn [Keidisred't, eine Befriftung, fonbern eine Sebingung bcS ffranfen= gelbbejugS; ber ffranlengetbanfprudj cutftebt näm= iid) erft, wenn bie .Hrantbeit länger als brei Tage bauert, bann aber oem Tage ber (5'rtrantung an. Sie Taucr bes ffranfengeibbejug§ beträgt min= beftens 20 äBodjen. Tas ffranfengelb ift ftetS aud) für Sonntage unb gefttage ,ui gewähren. Jür bie (5'rjüllungber SDlelbe»flid)t ift ber Arbeitgeber unter allen Umftäubcu perfönlid) baftbar. Tie Berteilung ber Beitrag§taft jtoifdjen Arbeitgeber unb 23erfid)er= ten erfolgt j»ar regelmäßig audi im i'crbättnis »on 1:2, tauu aber unter geanffen BorauSfefeungen ,ui ©unften ber Berftcberten oerfd)oben »erben. Sie ffranfenfaffeij finb »ie in Tcutf*tanb entWeber freie .Haffen (nämlidi bie Berein§fran!enfaffen unb bie arfifel, bie man unter ß nrrmiBt, finb unter d auiäiiiuc^en. föranfentterficijerungSgefeg 689 rcgiftrierten ßitjäfojjen) ober ßwanflSfoffen. SSon ten (efitern entfpredjen bie VB e t r i e b » = unb S5au= franfenfaifen ben gteidjnarnigeri beutfdjen Ra?; fenformen, bie ©enoffenfdiaftälaften ben ^ummgsfrantentaffcn unb bie 33 r u b c r 1 a b e n ben tänappfcbafK-fraufenfafjen. Tic 2et)rltn0§ = Eranfenf äffen finb nur eine (Sinridjtunfl ber ©enofjenfdjaftefafieu. fiauptträger bor bfteireid)i- icben fi. finb bie Sejirfifranfenfaffen. Tic: ielben, 5i'i an ber 3af)(, finb burdureg pom Staate fiir beftimmte SBejirfe errietet unb umfallen alle in benfelben befdjäftigten SBerfonen, fomeit fie bei feiner anbem fiaffe öerjidjert finb. ^br Sit; unb Sprenget fällt meift mit bem ber S3ejirfäge= richte jufammen. 3t)re ^Bereinigung iit nicht, roie nad) beutfdjem SteichSrecrjt, eine freimütige, fcnbem obligatorifdj; alle SBejirlätranfenfaffen im ©ebiet einer UnfalluerfidierungSanftalt (bereu e§ 7 giebt) bitten traft ©efetjeS einen SBerbanb, bem auet) bie SBerriebSfrantentaffen te-j Sejirtä mit SufthnmuiM beä Unternehmer^ freiuullig beitreten bürfen; bod) tonnen fidi lehtere abmeidjenb öom beutfdjen JReid)£ red' t ui freiwilligen sBerba'nten jufammenfdjliefjen. Stiftern unb Einrichtung ber u n g a r i f dt e n ttraufenfaffen (nad; bem ©efeft Dom 9. Slpril 1891) ftimmen in allen roidjrtgen fünften mit ben öfterreidjifdjen überein. Sie Srgebniffe ber J?. in S)eutfür 3)eutfd>lanb f. .ttrantenper: rid)eruna8gefe6; für £fterreicb: fiommentar »on Weiter* Stmtlidie Dtadjridjten be§ f. t. fDtiniftertumS beä Snnern, betreffenb bie Unfall; unb Rranten' oerfidjeruna. ber Strbeiter (3Bien 1888 jg.i; SDlenjel, Tic 3lrbeüer»erficb.erung nad) öfterr. iHcdjt (Spj. L893). Jlvaiifcitocrfirncruiifle'gcfcB, jebeS tic Rran» Eenuerfidjerung (f. b.) rcgelnbe ©efeB, alfo bcifpiel§= weife aud) bie .frilfstaffengeicije (f. b.), insbefonbere jebod) ba§ Seid)§gefetj »om 15. 3«"i 1883, betref= fenb bie ftrantenDerfidjerung ber Arbeiter, we(d)e§ burdi bie SRoDeüe »om 10. äpril 1892 aud) offtjteß tiefen Titel erhalten t)at. Seftimmte $erfonentteife unterliegen traft ®e= ii-i'L'.j bem äSerfidjerungäi! Wange, wätjrenb anbere bemfetben traft ftatutgrifdjer SBefttmntung einer @e= meinbe ober eine» weitern .Hemmunaluerbanbe* ober audi burdj bebörtlicbc Verfügung unterworfen werben tonnen. 3«r erften ffategorie geboren in§= befonbere alle inbuftriellcn Ülrbeiter, fei e§, baf? fie im öanbmert ober in 'Jabriten unb fonftigen ©e= iferbebetriebeu, SBerg= unb öüttenroerten, Salinen, iörüdicn, ©ruben, SBerften, bei SBaüten, bei (Sifen= bat)n=, 93innenfdnffahtt-K 5Boft= unb Telegraphen: betrieben ober aud) im betriebe ber §eere& unb 2) cut fdi taub 1885 nitb 1891. fi r a n f e n f a f f c n 3afjr mcinbe= franfcii-| »erficb,es ruugen Drt8= franfen= fafien Betrieb-^ „ 3n- franfoii! faiicit Ein« gcid)ric= beue 2anbcs= rcd)t= licf)e ^ilfäfaiicii ' Sranfcn= faffen übcrtianpt Saljl ber Safien 3ab,t ber ÜJlitglicbec am 1. 3 4219 1 161 208 2 900 004 617 OSS 1 008 104 S 677 92 5 500 G 244 1 201 361 1 730 303 643 34C 684 600 S 035 990 17 462 21o|l0S7S0S6 101 182 11378 27 293 10431 12 331 144 313 1S9108 224 467 15 -:::> 78 064 13 173 24 2S1 120 015 381881 1818 1S14 655 969 ^::^ 4SI 272 SOI 32C 706 4 M'l 27c: 6 097 407 474 450 136 289 138 883 41911 44 367 9S1 640 964 911 18942 2149S 3 727 231 6 879 921 1 S04 929 2 397 826 25 301 178 40 798 620 50c. 9R. SR. i STc. 1885 4613 767 21421891 25 60G 477 427 153 1S91 8 052 001142 404 7S9 33 461406 571632 1S85 4 010 24S 19 0S1 229| 20 448 2231 367 60S 1S91 8 052 001 1SS5 4139 535 1S91 8S15 717 40 685 563' 30 661 7051 52S 549 17 465 209! 1S433 9S9' 307 331 40 149 SOil 30 147 262 519 67S 9K. 315 3S4 1017 302 275 703 980 9S7 252 251J 10 037 931174 13 927 Siiniabmcn Beiträge (ber Slrbeügeber u. 2lrbeit= neljmer) unb Siuiritt-ägelber . - 3lu-5gcibeu,ou4icliIifSlicfibevSapitaI= anlagen 3m 3.1891 tarnen Sranttjcitätoften (in SDiart) auf Slrjt ,2 517 481 arjnei u. f. ID 1 64S S65 Hvantengelb u. i. m 2 607 123 Sluitalt-Svflege 1 796 513 3R. 11410 14 401 10 0S7 13 773 7 126 1411 7 004 062; 122 079! 6 477 635 5 849 4421 56 357 15 660173 12 856 381 173 809 6 204 906J 3 574 80l| 132 184! 161 657 120 839 306 922 208 SOI 7SG 618 9 957 1237 SR. 148 2 305 434 320 2 284 423 SS7 1 SCI 182 092 2 064 730 429 2011 082 530|2 205 377 209 142 083 529 122 403 904 1 409 334 623 225 835 66 100 344 102 531 180 56 135 OSO 96 757 627 52 646 S2Ü 96 696 547 17 S59 712 14 S94 070 43 031646 13 380 663 Suimnmeu ,8 509 982, 35 468 S55| 29 2S4 686! 48* 429 | 798 219, 12 600 * 3). fj. ioldie £ilföfaijen, ttelefie bem §. 75 be§ Sranfenfaiit'nBfrficfjcrung«geicHcä entipradf)en, b. gcffglicficii SOcinbcfileiftungen geroäl)rtcn. Öftcrrcid) 1890. 265,1 959 655| 89 166 091 f). irjren ffiitglicbcrn bie & r a n t c n t a f f c n I Setriebs= S8ejirt6= 1 unb fianfentaüeni 33autrcinfcu= faficu ©enoiien- itrjaftc-= franfciifaiieu 93ereinJ= franfentaijeu Sranfcn= tauen übertjaupt gabt ber finfien ,Sat)I ber SKitglieber am Eube be« 3af)res grfraufungen (iufl. Entbinbungeuj . ... . itrautt)eit»tage (intl. Snibinbunge») . '. . 549 499 082 237 035 1 4:,'.' 531 23CC 316 349 4 917 041 673 933 384 77 674 1 344 673 59 270 S16 166 625 2 760 763 2 740 1 534 512 797 6S3 12 409 327 Safjcnbeiträge ©efamteinuafjme ©eiamioerrnfierungslcifrungcu SSerroaltungif offen • ■ • JJrocIIjau-y £on&er|ations5=2ejifon. 14. Slufl. X. gl- 3 496 100 3 617 500 2 684 500 523 200 gl- 4 0422 00 4 5724 00 3 7739 00 389 00 gl. 1 644 300 1747 600 1325 40'! 2 03 100 gl- 2 307 300 2423 300 2 313 Occo 132 700 41 gr. 11 4S9 900 12 359 700 10 096 700 897 900 690 fironfenberfidjerungägefeg 'AUariucocrmaltungeu beschäftigt fint>, ferner baS $erfona( ber Anwälte, Kotare unb ©eridjtSttott ;ickT, ber.vh\rnfentajfcn,9Vuntfsgenefienfcbaitenunb 33er)ld)erung3anftalten. 3ur JWeiten Rategorie ge boren namentlich bie laut: unb forftroittfcbaftüdjen Arbeiter unb bie >>ausgemerbetreibenbeu iomic bie im £Reict)S =, Staats = unb .üemimmatbienft unb in Rommunalbetrieben beschäftigten ^erfonen. SDer aefe^lidje 3maug tritt ferner nur bei bauernbcn '.'Irbcitsoerhaltniffcn ein, ber ftatutarifcbe ift bagegen aud) bei Dorübergebenber Sefcbäftigung .iitlaifig, b. h. folcber, bie burcb bie ?Iatur ihres ©egenftanbeS ober im ooraus burd) ben Arbeitsvertrag auf hoch* ftenS fed)S laM befchränft ift. Über bie Stellung ber ÖanblungSgebilfen unb :Se^rtinge 311m .«. f. öanb^ lungSbiener. Siefeiben finb ebenfo ii'ie bie 93c= triebSbeamten, SBerftneifter unb Jecbnifer, Staats* unb Rommunatbeamten überhaupt nur bann uer- ficberungSsflicbtig, Wenn ibr ArbeitSüerbienft an 8ofm ober Nebalt 6*/s 3R. für ben Arbeitstag, bej. 2000 3Jt. für ba§ 3abr nicht überfteigt. Sei anbern Arbeitern ift bie 6ßb.e beS SobnS ebne Selang. ©ewiffe Rategorien finb oon ber SerficherungS= pflidn traft ©efe&eS befreit (3. 9?. Seeleute, sJtvo= thetergebiljeu unb Lehrlinge , 5J5e.rfonen beS Sol= batenftanbeS), anbere finb auf ihren Antrag ücn ber SerfuberungSpflicbt 311 befreien, 3. 38. ."öalb= iiroaliben fowie Sßerfonen, benen für ben Erfran* hmgSfafl eine ber gefe&licben 9Jtinbeftleiftung ber Rranfenfaffen gleichwertige Unterftüjnmg feitenS beS Arbeitgebers rechtlich unb thatfächücb gefiebert ift; ncdi anbere eublidi tonnen auf Antrag beS Arbeitgeberg befreit werben. Alter, ©efchtecht, Sßer= fonen'tanb unb Staatsangehörigkeit begrünten für bie SHerficberungSpfticbt feinen llnterfdneb. ganti= lienangebörige, 3. S. Rinber etneS Unternehmers, finb oerficberungSpfliditig, fofern fte von bemfelben auf ©runb eines Arbeitsvertrags befebäftigt mer= ben. anbernfaQS unterliegen fie nur bem ftatutari- febe» SBerficherungSjWange. hieben ber SerficberungSöflicbt beftebt in gewiffem Umfang audi ein Stecht uir Teilnahme an berSer= fidierung, ndmiid) für bie ebne Sehn unb ©ebalt Sejtbäftigtcn unb für biejenigen, auf welche bie ftatutarifcbe SerficberungSpflicbt erftreett merben barf, aber nicht erftredt Würben ift, jebecb nur feiern ihr jährliches ©efamteinfommen 2000 2Jt. nict>t über; fteigt, enblicb für Tienftbeten (f. ©efinbe). Turd) ©emeinbcbeid'luf; ober fiaffeuftatut fann aber auet) anbern SjJerfonenflaffen ebne leglidje Sefdn-änfung baS SeitrittSrecbt eingeräumt werben. Tie Auf= nabme ber SeitrittSbereebtigten tann oon ber Q'uv- bringung eines ©efunbijeitSattefteS abhängig ge= macht, auch fann ibneu ein (SintrittSgetb unb eine befonbere SBarteseit (f. b.i auferlegt merben. über bie jur Durchführung beS SSerficherungS= jtoangeS geidufjenen Organisationen unb bie Vei ftungen berfetben f. Rranfenfaffen, ©emeinbecer= fieberung, DrtSfranf enf äff en , jyabriff äffen, ,s;uljs; taffen unb RnappfrbaftSfaffeii. S)ie Seiftungen ber Rranfenfaffen finb feine Ar= menunterftütjung, ibr Empfang bewirft atfo audj teine Sdmtälerung ber bürgerlichen SRedjte; »iel= mebr bat jeber SSerficr)erte traft feiner Saffenmit= gliebfcbaft einen ;Hed)täanfvrudi auf bie gefet?= iidn-n unb ftatutenmäfetgen Unterftütjimgen. Sur Verfolgung biefer Anfprüdje ift ein befonberer ,nmi ftanjengang geschaffen. I ie ÜnterftüfeungSanfprüdje r'erjäbren in jroei fahren foin Sage ibrert5ntftcbung. Jlvtifrt, bie man unter H oerm Sie tonnen recbtStuirffam roeber gepfänbet noeb oer= pfänbet ober fonft übertragen roerben unb bütfeu nur auf rüdftänbige Seiträge unb SintrittSgelber foioie DrbnungSftrafen aufgerechnet merben. SSorauSfefeung beS Unterftü&ungSanforudjS ift in ber [Regel bie Raffenmitgliebfebaft. Siefelbe baue« mäbveub beS SejugS ber .Hrantenuuterftübuug fort, mag audi injniifcben baS SefcbäftigungSöerbältniS, burcb baS fie begrünbet mar, aufgelbft loorben fein. AuSnabmStoeife befteben aud) itad) bem Srlöfdjen ber HcitgtiebfAaft noeb Anfprücbe. Tem UuterftütiungÄauivrudi ftebt bie SBerpfftcb: tung 3ur S^blung 0011 Seiträgen unb @intrittS= gelbem gegenüber , bodi ift bie ©ettenbmacbung jeneS AnfprudjS von ber Erfüllung biefer 33fiicbten gan3 unabhängig. Tic Seiträge finb in ber Siegel bei ber©emeinbe=firanfen»erfid)erung auf l1,., Sfroj. beS ortSüblicben, bei ben anbent Raffen auf 3 ^toj. bes burcbfcbnittlicben be;. inbioibuellen Jagelobnc-, ber ber Semeffung bes RrantengelbeS 3u ©runbe liegt, ,iit bemeffen, fie tonnen aber bis ;u2 9ßn>3. bc3. 4'l2 ^ros. unb unter Umftänbeu fogar noch meiter erbebt, anbererfeitS unter Umftänbeu auch unter ben ".Kormalfau berabgeminbert merben. Tie Seiträge finb oon ben freimitligen i'ütgliebern bireit unb aui eigenen ÜRttteln ;u eutriebten, für bie tierfidierungspfliduigeu ÜJlitglteber bagegen 00m Arbeitgeber einjujaljlen. 95on bem Seitrag ent fallen auf ben Arbeitgeber Vs» ctxif ben Arbeitneb= 111er s/a , bie jener burcb entfpreebeuben Abgug 0011t Arbeitslohn roieber einrieben barf. SintrittSgelber finb ebenfalls 0011t Arbeitgeber ooruifdnefien, be laften aber nur ben Serfidferten, finb alfo ooll nt erstatten. Turdi ftatutarifdje Seftimmung Dürfen Heine öanbroertet oon ber Sßerpflicbtung jur Sei tragSteiftung aus eigenen [Dcitteln befreit merben, fobaf; aisbann bie Arbeitnehmer ben gangen Sev trag allein aufzubringen baben. gür bie Unter= f rügung ber Familienangehörigen finb unter Um= ftänben befonbere 3i'MhbeUräge, unb stüar von ben .Hafjcnmitgliebern allein unb bireft 311 entrichten. Tie SeitragStjflicbt nibt für Grmerbsunfäbige mäb renb ber Tauer ber Hrautenunterftuiuing. Tic An= fprüdie auf Uintrittsgelb unb Seiträge oerjäbreu in einem Qabre nad) Ablauf bes" Salenberjabre-:-, in eem fie entftanben finb. Sftüctftänbige Seiträge unb SintrittSgelber haben ein Sorreibt im SonfurS unb merben roie ©emeinbeabgaben im Ser»attung§: jtoangSDerfacjren beigetrieben. 3mifdien im Seifrungen ber Raffen unb ben "Sei tragen ber Serfidjerten mufj ftets ein gemifies ©leichgemicht hemabrt bleiben, unb es finb 00m ©e fen Sorfebrungcn getroffen, meldie fomobl auf Se= feitigung etwaiger deficite burdj entfprerbenbe ß'r= hbbung ber Seiträge oberöerabfe&ung berfieiftun' gen abjielen, als auch anbererfeitS bie Anjammlung übermäßig hoher Kapitalien uerbüten feilen. über bie 3)1 elbepf lieh t berArbeitgeberf.Anjeige. Sittcratur. ©röfjere Rommentare 311m beut feben R. reu gger (2. Aufl., SreSl. 1892), 3. &abn (Sert. 1892), Söhne (2. Aufl., Stuttg. 1892), 93e= terfen (öamb. 1892), ;Uafp (SRüncb. 1893), Sieger (5. Aufl., heforgt oon yu-nle, AnShacb 1892), oon Sdiider (2. Aufl., Stuttg. 1894), oon SBoebtfe (4. Aufl., Seil 1893); Heinere Ausgaben oon ©öhc, ©reSbeif, öallhauer, ßöinghauS, $ilotp, Stumpelt, Stenglein, ,J,eller. Söftematifcbe Tarftelluugen: Said, Tic Rranfeivoerficherung ber Arbeiter (SiBiS= mar 18S5); Sombaf, Tcutfd>e Socialgefebgcbung iöt, finb unter 6 auFjiifuiijen. Sraiifeiiroagen — Srauffjeit 691 urciburg 1890); öacpe, RranfenflerfidjenmgSredft <2pj. 1885); Dtofin, Stecht ber 2lrbeiter»erfidjening (3Ü>. l , 33erl. 1890—93) ; Sepbel, SRet&t ber arbeitet; ycrficberung in feiner 2lnmenbung auf SSotjern (jvrei= bürg 1890). 3citf Triften : Sie »rbeiteroerforgung CSertin, biörier 11 Jahrgänge); dntfc&eibungen bet ©eriebte u. f. w. auf bem ©ebietc be3 3Serroattung§: unb -Boliieiftrafredits, bg. tton ÜReaer (SJtündjen, bi§= her l-l SBänbe). ftraitfcitruagcn, f. Rranlenttanäporttoagcn. JttanfcntBärtcr, f. .Hranfcupflcge unb SDtilitdP franfenwärter. Siran tcnruäf che, bie S*cib= unb SBettoäfcbe ber Rranfcn, bebarf in allen jenen gälten, in benen es fid) um anftedenbe .Uraufbeiten ban&elt (liholcra, vBotfen, Scbarladi, -Dipbtbcriti'5 , Unterleibs: unb g-ledtnpbu* , DJliljbranb, iKubr, -tubertulofe, Sinb= bettfieber u. a.), einer febr grünblid)cnunb gewifjen- haften SeSinfeftion, che fie wieberum auberweit benutzt werben barf. Scibwäfdie, wafebbare Bleibet unb Scttwäfcbe finb , ohne fie ;u fcbütteln , au§= einanber ju nebmen ober aus^uftauben, im .Uran tengimmer felbft in bereit ftebenbe SBe^fitter mit Sdnuicrjeifenlauge (15 g Scbmierjeife aufgclöft in 10 1 lauwarmen Sßaffcrs) unterzutauchen, in biefen au§ bem 3vmtner 311 febaffeu , bann mit berfetben an einem paffenben Crt eine halbe Stunbe lang ;u foeben unb enbtid) wie gcmöbnlid) 311 wafeben. SSorh Htanfen benugte ISerbanbftüde werben am beften uerbrannt SBetten, iltatratsen, Riffen, Secfen unb alle niebt wafebbaren Stoffe mit Smfdjfufj ber K(ei= ber finb, wo bie§ angebt, in mit Sublimatlöfung (1 Steil Sublimat auf 5000 Seile SBaffer) geträntte £afcn ober Sucher einzubauen unb einer ©eSinfet tionsanftalt ju übergeben, in weldjer fie burd) über= bieten SBafferbampf gereinigt werben. 3iadi ber CDesinfeltion (f. b.) tlopft man fie au§, fonut unb lüftet fie öfters unb täfjt bie fjebern reinigen, ©rößere Kranfenbäufer befiben jeht faft burdiweg grofee SBafcbanftalteu mit Sampjbetrieb unb eigene SeSinfcttion§apparate. Rranfcnäclt, 3dt jum Unterbringen Sd)mer= franfer unb äkrwunbeter. S>a§ R. ber beutfdien Jelblajarette (f. b.), für 12 93ctten berechnet, beftebt au§ einem .zerlegbaren Grifcngerippe unb einer 93e= Hebung rjon einfachem Äegcltudi; e§ ift 9 m lang, G m breit; feine Seitenmänbe finb 1,6 m, bie Sacbfirft 4,3 ra bod). 3ur Ableitung ber geud)tigteit wirb ei oon einem 0,5 m tiefen ©raben umzogen. Stanfenäerfrrcuung, im Kriege b"o§ SBeftre= ben, SBerwunbete unb Hranfe über eine möglutft grofje Qabjl uon Otäumen unb Ortfdmften ;u jer= ftreuen, um bie ©efabren, meldic bie 2lubäufung rjon Serwunbeten unb Krauten an wenigen Orten für biefe felbft fowic für ben gefunben Seil ber 2lrmeen unb für bie 93er>ölferungcn herbeiführt, zu üer= meiben. Söelcbe außerorbentlid)c 2lusbebnung bie H. 1870/71 erreiebt bat, jeigt bie Sbatfacbe, bofj oon ben gefamten 560851 DJtann, Welche bei ben mo= bilen beutfdien beeren einer Sajarettbebanblung be= bürftig würben, etwa 250000 ÜJtann (44 ^roj.) als noeb SÖcbanblungsbebürjtige ober jRefommleicenten in immobile fiagarette nad) allen ©egenbeu ©eutfcb= lanb'3 gelangten. Jvaft alle waren üorber in mobilen Sanitdtsanftalten bebaubelt. 5^ur bureb fo um= faffenben iRüdfebub (6'oa tua tion) tonnen bie Jelblajarette ftdj ju beWeglidien SanitdtSeinriäV tungen geftalten, unb ftet« an Sd)lad;ttagen ,uir erften ,'öilf e bereit fein, dine biSber einzig baftebenbe, ütrtitet, bie man unter ft »er unb nur burdi bieii. möglich geworbene Prjdjeinung ift c§ j. 93., baf5 wäbrenb ber Sd)lacbt am 1. Sept. 1870, 14 Sage nad) ben brei grofjeu Scbladiteu um 9Jce§, aujjer 21 beutfeben ©anitatc-betacbements' nod) 21 beutjebe gelblajarette auf bem schladjtjelbefclbjt ober in ber 'Jiabe in Jbatigtcit treten tonnten. 3n gröfserm SBlafjftabe ift K. erjt möglidi, feit jablreicbe ßifenbabnen einen rafdjen unb fdiouenben Jran«: port auch Sd)Weruerwunbctenmb Schwcrtrantcr auf weite Entfernungen ermöglidieu. (6. ©anitätSjüge.) Sranfcnsinimcr, bet Staunt, in welchem .Hranfe unb Sßerlel?te ocrpflegt unb bebanbelt werben. Sas" R. mufs geräumig fein, jebem fitanten minbeften§ 40 — UO cbm Suftraum gewahren, ferner bem Son= nenticht jitgänglid), gut 311 beiden, hinfid)tlid) feiner Temperatur gut 31t regulieren unb jeberjcit gehörig ;u Dentilieren fomie enblicb ftill unb ruhig gelegen fein; flehte, (uft= unb licbtloje, nad; Sorben gelegene :Häume bürfen unter feinen Umftanben für bie Ärantenpflege benuht werben. -Die Temperatur bes S., bie jeberjeit mittels bes Jhermometer^ ju fon= trollieren ift, betrage für bettlägerige .Hranfe + 12 bi»14°R. (+ 15 bis 17,5° C), für .Hranfe, bie tags öfter aujfteben, burdifdmittlidi I- 15 K.(-|- 18,5°C); eine au^rcichenbe Sufterneuerung lafst fid) in $ripat= bäufern meift nur burd) öfteres unb ausgiebige* Öffnen ber genfter, nötigenfalls auch ber Jbüren erreichen, wobei nur ber Hranfe burch Sorftetten non 93ettfd)innen, jwedmäfiige Stellung be* 93etts u. bgl. r»or birettem Snftjug w fd)üHen ift. 3cbe "Serunreinigung ber3immer burdi gualmcnbe Mam- pen, f ebleebte öeijungganlagen, 3lbfonberuugen unb Ausleerungen bes Krauten u. bgl. ift möglid)ft 311 oermeiben; ebenfowenig finb 9täud)cnmgen bebuf* angeblicher Suftüerbefferung ftattbaft. Sej guf5= hoben bes $., ber am beften burd) Dljarbe wafferbiebt gemad)t wirb,muf; täglid) feucht ausgemifd)t werfen. 2)a§ Mobiliar ift burd) feuchte* Slbwifchen fleifjig 3u reinigen; alle Staubfänger, wie Teppiche, 3>or= hänge, ^olftermöbel u. bgl. finb aus bem H. 311 ent= fernen. 9cad) ber ©enefung ober bem Job be* .Hranfen muf? bas fi. , wenn es fid) um eine an= ftedenbe .Hrantbeit hanbclte, utnächft grünblidi bes= inftjiert werben ; gufibebcu, SBänbe, Jiedeu, genfter, Dlöbel unb ©erätfdiaften finb juerft mit SLücbern, Sdjwämmen ober Surften, bie mit Sublimatlöfung (1 Steil Sublimat auf 5000 Seile SBa)tcr) getränlt finb, abzureiben unb unmittelbar barauf mit Scbmierfeifenlauge (15 g Sd)micrfeife in 10 1 SBaffer aufgelöff) abjuf eifen ; tapezierte SBänbe muffen mit weichem 93rot ( in welchem bie Stranf = heitsftoffe am beften haften bleiben) grünblid) ab- gerieben werben, worauf bie Skottrutnen mit ben $Ü3leimen fofort 311 üerbrennen finb. Sarauf lüfte man bas 3immer fleifjig unb laffe es, wenn möglich, eine SBocbe leer fteben. Über bie K. unb H'ranfenfäle ber Sranfenbäufer f. firantenbau?. Jlranf beit (Morbus, in jufammengefeöten 3B5r= tern nosos, pathos), bie 2lbweid)tiug eihjetner ober aller Organe bes Körpers non bemjenigeu 95er= halten, wie e§ im Sufitmmenfpiel ber Sbätigteit ber Organe 3ur ßrbaltung bes ©cfamtorganismu« unb feiner oollfommenen i'eiftungsfäl)igteit uotwenbig ift. 3um 33egriff ber ,H. gehören nicht btofj bie Störungen bes ©efunbheitsgefübls unb ber nor; malen §unftionierung, fonbern auch hie 2lbmei= ebungen Don ber normalen 'Jorm, Wifcbung unb 3ufammenfebung ber Organe. i&t, fini) unter S aufjufuefpen. 44* 692 föranffjeit 25on Derfd)iebenen ©eficbtäpunften au* teilt man bie fi. in oerfcbiebene .«la||cu ein. 3Äan unter» [Reibet fo Don altera Ijcr bie burd) eine äierle&ung I trauma) entftanbencn ( t r a u in a t i f d? e n ) ober dururgiid?cn, aud) äußerlichen i?., toclcbe äußere öilfe unb median. öilfSmittel erforbern, oon ben fog. Innern .«., toeldje burd? innere ober mebiv äJHttel gebeilt »erben, Sie micbtigfte grage, welche ber Weit pnädjft ;u entfdjeiben hat, ift bie, ob eine fi. mit jyieber if. b.) oerbunben iit ober nidn, weil baoon 311m großen Seil bie Sdjtoere ber fi. abhängt, unb mau teilt baher bie fi. ein in fieberhafte (toobt aud) entgünblicbe, b i ^ i g c ) unb fiebertofe. Eine fdjnell eintretenbe unb fdmell »erlaufenbe fi. beißt eine atute, unb ba folebe in ber Siegel mit jyieber oerbunben fiub, nennt man bie fieberhaften fi. mobl aud) ohne weitere* atute Ä. 2)en ©egenfaß 511 bic= jeft hüben bie tangfam oerlaufeuben, bie d)roni = fdjen; aud? fieberhafte H. nennt man ebronifdie, wenn fie eine febr lange Sauer baben. SBeitcrbin teilt mau bie fi. ein in tnpif che ober rbötbmif d)c (aud) cßilifd)c ober periobifebe) fi., toclcbe eine caitlicbe Stufeinanberfolge regelmäßig begrenzter "l>erioben oon beftimmtem ßbciratter jeigen, ioie Swbuä, jodelt, äRafern, Btb8rlac|,Sungenent= jünbung u. a. , unb in a t o. p i f d) e , a r b 0 1 b m i f d) e fi., toeldje einen unregelmäßigen, fdimantenben S5er= lauf ohne d?aratteriftifcbe Stabien seigen, toie bie nebcrlofen fiatarrbe, bie meifteu Sereiterungen, bie Miheumatismen u. a. Stritt im Verlauf einer d?ro= uifeben fi'. ober gegen ba» Gnbc aud) einer afuten eine SBerfcblimmerung ein, fo fpridit man oon einer latuten) Steigerung (Eracerbation), einem SJtadjfdj.ub (beim 2Beiterfd)reiten be£ firanf&ett§= projeffeS auf nod? gefunbe Seile eines CraanS). 3)ei manchen fi., ben fog. intermittierenben ober auSfeßenben fi., tritt eine längere ober Imune :Rüd[ebr jur ©cfuubl?eit ein, unb nach biefer '1-aufe erfolgt eine neue Errranfung, ein Slnfall ober $arortj§mu3 (fo beim SBedjjelfieber, bei ber Epilepfie, ßcm ©timmrißentrampf u. a.). Stritt im Saufe ber ©enefung (3. 23. oom SppbuS) bie fi. nod)malä auf, fo nennt man bie£ einen Ütüdfall ober Sftecibio. eine im 2Befen abgelaufene M. tann ferner anbere Störungen beluirfen (Sungen= entjänbung 3. 33. Subertulofe), alfo eine 3iad) = trautbeit. ©iefi.jeigen fid) enttoeber in einzelnen Sötten, 3 erft reut, fporabifd), ober bie gälte häufen fid), fumulieren, unb enblid) fommt es zur 2eud?e ober Epibemie (f. b.). Saben fi. in | getoiffen ©egenoen il?ren Sit), über ben binauS fie ! fid) nidjt ober feiten uerbreiten (fo bie 2Bed)felficber in Sumpfgegenben, berfiropf u. f. Id.), fo beißt cie Ü. eine Gnbemie (f. b.). Sie Ausgänge ber fi. fiub febr perfdjieben; entroeber erfolgt oollftänbige ©erfteßung be» nor- malen 3uftanbe§: ßeilung, ©enefung (f. b.), ober e» tritt nur unoollftänbige ©enefung ein, mobei enttoeber eine SiSpofttion zu neuen Erfrantungen befteben bleibt ober anberSartige franfbafte 3u= ftänbe, fog. 3iad)iranfbeiten, .uirüdbleiben; in anbern gälten enblid) erfolgt nad) mehr ober min= ßer langem .«ranfjeiu baä oollftänbige 2iufbbren re-3 ctoffmed)fel», ber Job (f. b.). Sie fi. nimmt häuim raidi eine SBenbung juin Beffern unter ber ,"yorm ber fog. firifi-s (f. b.j; in anbern /wtlen er= folgt Dies nur langfam unb ganj allmaljlid) (2tfiä, «Söfung»), 2er »ottftänbigen ©enefung gebt ineift Mrtitcl, Sic man unter 8 Dcrmi bie fog. SRetotiöaleSceng Dorau§, eine $eriobe ohne fdiarfe ©renken, in toeld)er fid} ba» Söobl; befinben leiblid) micberbergeftellt bat, roo aber nod) eine mehr ober minber große ädjioädje unb @m= pfinblictteit gegen äujiere ßinflüffe beftebt. ^ ®ie grage nad? Siij unb vü>efen ber K. bat bas Csntereffe ber iirjte febon in ben früljeften Seiten lebhaft erregt. Urfprünglid; betrachtete man bie ^. als etioa» bem Organismus burd)au§ grembes, oom Seben bc» übrigen fibrperS SfolierteS, ibm älufgebrungeneS (ontologifebe Slujfaffung), unb ging barin fo meit, bie fi. förmlid) iu peijoui= fijieren. Unter bem Einfluß naturroifjenfcbaftlidper älnfdjauungen teilten fid) bie äirjte alybalb in jroei, fid) bi» in bie neuere Seit lebhaft betäinpfenbe ^ar; teien; roäljrenb bie einen bie gluffigfeUen unb Säfte (humores) be» fiörperS, inäbefonbere bao 23lut, alc- ShiSgangSüunit unb aSerbreitungämittel ber fi. binfteUten (öumoralpat ho logen), faben bie anbern bie feften Seile (solida) bes fiorpers, na= meutlid) bie Jieroen, als i>a$ bei jeber ErtranEung juerft Ergriffene an (Solibarpatbologenj. Erft SJcitte beä 19. 3abrb. gelang e§ a3ird)oto, ae= ftüöt auf bie rapiben gortfdjritte ber ^bbfiologie, Chemie unb mitroffopifdjen gorfdjung, ben loid)= tigeu 3iad)ioeis 311 fübren, baß ©efunbbeit unb fi. nid)t» loefentlid) süerfdjiebeueä , foubern äußerun= gen berfetben, innerl;alb ber fleinften 5lementar= teild)en be§ fibrperS, ber gellen, unb unter ben= felben phofiol. ©efefeen ftatt^nbenbenSebenSerfa)ei= nungen fiub, unb bamit bie 2ei)xe ber (iellular= Pathologie (f. b.) ju begrttnben. Sie Urfacben ber K., mit beren Stubium jid) bie »Ütiologie befebäftigt, fiub febr mannigfaltig unb in Dielen gälten nod) febr buntel. 3unäd)jt fann man bie angeborenen fi. unterfebeiben Don ben nad) ber ©eburt erft erworbenen; ein Seil ber bierber gel)örigen Si. ift auf feljlerbafte Entroictlung «= oorgänge beä gbtu§ foioie auf falfdie Sagerung bc§ letjtern in ber ©ebärmutter surüdjufübren. (S. götallrantbeiten.) über bie Urfacben ber crn>or= benen ^. bat bie SBiffenfdbaft im allgemeinen nur roenig Sid)ere§ ermittelt, unb ber Umftanb, baß ein unb baefelbe Sing (3. Ü3. Erfältung, Surd)= näffung) ab? Urjad)e ber »erfdjiebenften Ä. ange geben loirb, ift ber befte Setoei* für bie Uufidjerbeit, meld)e in biefer öinfidjt nod) immer berrfd)t. Sicher ift nur, baß in ben meifteu gälten Der ungetoöbiv lid)e Umftanb, roelcber bie fi. fd)einbar berüorrief, bem Jlusbrud) ber M. nur bie SBerantajfung ge= geben bat, bie fog. ©elcgenbeitäurfad)e (causa occasionalis) mar, loähreub bie ii. felbft febon längft burd) angeborene Silbung^fehler, burd) eine sJteibe oon SKißbanblungen be-s iierper», burd) fd)led?te Nahrung, fd;led)teJSobnung, übergroße Slnftrengung u. bgl. vorbereitet mar ; eS mußte eine 31 n läge ober S i 3 p 0 f i t i 0 n (causa disponens) zur .H'. oorl)anben getoefen fein, bie oft genug oon ben Eltern ober ©roßeitern ererbt mar. (S. (Frblicfce firanlheiten.) Sjn anbern gällen finb bagegen roieber Die 2kri)ält= nine fo meit Mar, baß mau mit großer Seftimmtbeit DorauSfagen tann, unter loeldjen ä>erhältuiffen eine fi. eintritt unb mann niebt; ja man fann fie felbft tünftlid) lieroorrujen. SieS ift oor allem ber galt hei ben fog. ^s u f et tionSEranf beiteu (f. b. unb ~Jlnfteduug). fi onfti tu tionStr an tbeiten enblid) finb fold;e, loelcbe ba» 33eftel)en be» ganzen Crga-- nümu§, bie fionftitution beSfelben, gefäjjrben unb ben Drgani§mu§ in allen feinen Seilen erfaffen, Bt, fin& unter ß aufäujudjen. SranftjettSanlage — &rapiiia='£öpiit$ 693 wie bic SnfeftionSfrmtl&eiten', bie Suberhilofe, bie 3utferbarnnibr. 3!ieä$cränberungen,weU-be ber traute Körper erleibct, finb bie 3eid)en ober Spmp tonte, an benen bie fl. erfaimt Wirb. Sie Spmptome finb teils nur oberbodjöorgugäwetfe bem Krauten allein wahr» uehmbar (f ubjef tio), wie Scbmerjen, ©efäbl Don 3)rucf, Spannung u. a., teil! laffen fie fidt aud) oou anbern Sßerf onen erlernten (objctttocSomptome), wie ba§ id)tigfeit ift bie Siät (f. b.) beS Kranten. SBeiterbin bebient fid) bie moberne Jberapte jahlreicber d)emifd) Wirten» ber Stoffe (f. Slrjneinuttcl) fowie phpfit. unb med)an. Heilmittel; wie ber Steftricität (f. (5'lettrotberapie), ber DJtaffage (f. b.) unb Heilgttmnaftit (f. b.), ber 23äber (f. Sab) unb Klimatifd)en Kurorte (f. b.), ber Ginatmung Komprimierter Suft (f. b.) tt. a., cublid) ber mannigfaltigften SBanbagen, ortbopäbifdier Separate unb operatioer Eingriffe aller 2lrt. Sitteratur. 5>ird)Olt, Sie ©ellularpatbologie in ihrer »Begtünbung auf ptwfiol. unb patbol. ©e= mcbclcbre (33erl. 1858; 4. 2htfl. 1871); berf., iUer Weben über Sehen unb Wrantfcin (ehb. 1862); Üble unb SBagner, ©anbbud) ber allgemeinen Pathologie (7. 2(ufl., Sp,v 1870); tvobnbeim, Sßorlefungen über allgemeine Pathologie (2 Sbe., Serl. 1877—80; ± 2lufl. 1882). [fttion. MvnuHteitv'rtitlni'ic, Slrnuf liriitett, f. Siepo= Sranpfamtc, eine grofte mit bem Kran bewegte ©iefepfanne (f. b. uebft Jig. 3). SrHIel, bie man unter $1 oerni Sranröbcr, i. 3^hnraber. Jtranrccbt, baS iHecht mittelalterlidjer Stäbte unb Sanbceherren, einen ftrau ober eine Stabtwage 311 haben, bei welchen bie burdigehenben 2l>arcn um= gelaben, perwogen unb Pcrjollt würben. M'rriimifttbraniitliuMii, f. SBoronicita. Jhranj, fteiSrunbe§ 8aub'= ober Saub= unb S3lu= tnengewinbc aus wirtlidient ober nadigemadnem Saub unb SBtunten, fdton int 2lltertum feftlidjer Sd)tnud bei Dpfern unb ©elagen, icchmud ber Sieger im Kriege ober in fiampijpielen, au§gejeid)= netcr SBürger 11. f. W. (3. Corona.) Ott ber SBaufunft ift Ä. ber obere Seit eines mehrgliebrigen ©ejhnfeS ober ©ebätfeS (öaupt = fintS, KranjgefimÄ, f. ©im§), währenb man unter S. aud) einen in ein ©ewölbe eingewßlbten ^ogen perfteht, wetdier einet Stid)tappe al-5 3Biber= lager bient ober jur Sidptgebung angeorbnet wirb; im 23er g bau ein Sahnten ou§ Sifen ober ftarfen Öbhern jur Sid)erung gegen 3ufammenfrurj inner» halb eine« runben Sdiadit«; bei ©locten berjenige Seil, gegen welchen ber Klöppel heim Säuteu an= fd)lagt; hei iRäbern, befonbers 3tburdbcru, ber Umfang berfelbeu; hei 2A>affcrräbern bie JKinge, swifeben Welchen bie Stbaufeln eingefeboben finb. fttan,5fucric<, f. Sud)« (iRaubtier). Ürao, Sanbengc auf SDlalata, f. Kräh. Sttao, ciamefin, f. Haarmcnfcben. Ärapf, 3ob. Subw., llliffionar unb 2lfrifareifen= ber, geh. ll.^an. 1810 311 Serenbingen bei Sübin= gen, trat 1837 in ben Sienft ber engl. Church- Missionary Society, um bie engl, lltiffion in 2lbef= ftnien 511 serftärfen. 93alb nad) feiner Stnhmft in Slbua 1838 auSgewiefen, erreichte er 1839 Sdwa, war bort bi§ 1842 tbatig, Wo er nad) Kairo reifte. 1844 grünbete er bie erfte engl. SÖlifjiotiiftation unter bcnaBanita in Dftafrifa (Siahbai) unb machte mehrere erfolgreiche Steifen in ba§ 33innenlanb, fo nad) Jcita, Ufamhara unb Kitttjtt, nach bem Sana= fluft; er entbedte 1848 ben Kilima = 9cbfd)aro unb 1849 ben Kenia. 1853 lehrte K. nad) Europa jurüd unb nahm feit 1855 Stufentpalt in Korntbal bei Stuttgart, unterbrach; ihn aber mehrfach, befonber* bureb bie Übernahme be» J)otmctfcberamtc§ bei Sero SRapter währenb ber engl. Srpeeition gegen König JbeoboroÄ. K.ftarh 26.2100. 1881. Surd) il)it fmb inele widnige ahejfin. Jöanbfcbriften nach Scuticb» lanb unb Snglanb gef ommen. Seine Steifen befdn-ieb er in «Steifen in Dftafrifa in ben 3. 1837 — 55» (2 93be., Korntbal 1858). 9Iad) feinem Sobe erfduett «Dictionary of the Suahili language» (Sonb. 1882). — äßgl. ©lau«, Submig K. (33af. 1882). ttriipfctt, Kräpfli, bic in Sübbeutfdilanb, Cfterreid) unb ber Schwci'! üblid)e 33eäeid?nuug für bic in heifjem Sdjmalj auägebadenen, in Slorb^ beittfd)lanb $fann!udjen genannten Kuchen. fSrnpüta iiipli«, S8abe= unb Ktiranftalt im Stuhlhejirt ^regraba be§ fiomitat§ 2Jara6biu in Kroatien unb Slawonien, nahe ber fteir. ©renu\ an ber Sinie 3ahot = K. (17 km) ber 3agorianer viVibu, bat (1890) 1124 froat. (5'., Sßoft, Selcgrapb, fünf ber heilträttigftenSbermalguellen gegen ©id)t/Jil)eu= matümuä u. f. w., oon benen bie Sa.txb.squelle (41,2° C.) unb bie obern Quellen (38—43,7° C.) ju Säbern benuttt werben, ein febbne* Kurhaus unb jmeia3abeanftatten(1893: 2153 Kttrgäfte). Sa^Sab bat feinen "/tarnen rwn bem 14 km entfernten [Diarfc flcrten unb Haupt ort be? Stuhlbejirtä (27352 6.) Krapina (3961 S.). — 2Jgl. SSancatari, Ter Kur» ijt, finb unter U aursuiudjcu. 694 ftrnpotfiii — Äraficfi crt ff. (SBiett i868); Diät, SaS ÜRineralbab ff. (ebb. ; 376 ; 2i*eingerl,?erShermahffurortK.(ebb. L889). Jirapotfin, ridniger Krepottin, Sßetet 2llere; jeioitfd), fvürft , ruf)", (Geograph unb Revolutionär, geb. 9. Seji. 1842 in äRoSfau, au* einem ber äTte= neu tufi. 3lbel§gefdjled)ter, biente 1862—67 al§ Cffi.iier bei ben 2lmurf ofafen , toobei er jugleid) bie Slmutldnber unb ben Störten ber ARanbfdmrei be= reifte. SHad) ber Rürffebr ftubierte er in Petersburg bie matbem. SBiffenfdjaften unb toarb Sefretär ber bärtigen ©eograpbifcbeu ©efellfccjaft, in beten «Za- piski» feine iReifebcriitte erfdueneu waren. 1S71 erforfdjte er im auftrage berjelbeu @efeüfdc)aft bie ©tctjcbcr in ginlanb unb Schweben unb ucrbfjcnt= liebte barüber «goridnmgcn über bie @letfc&er= periobe» (ruffifd), SBb. 1, Sßeteräb. 1876, hg. von ieinem Sruber gürft 2lleranbcr 2Uerejeioitfcb ff.). Später lieferte er ;u RecluS' «Geographie uni- verselle» ben 21bfcbnitt über Rufjlanb. 1872 niaditc ff. eine Reife nach Belgien unb bie Sdjrnci;, lernte babei ben cocialiSmuS unb bie 3>nternai'i:iUal0 tennen unb marb ein eifriger Stnbänger berfelbeu. '.Rad' ber Rücffebr uatnn er an ben Sßeftrebungen ber .Ribiliiten teil unb hielt unter bem Ramen 5Uo= rebin geheime Konferenzen mit Arbeitern. 1874 oer haftet, loarb er in bie 5ßeter=9ßaulS=geftung , fpätev in» ©efängniS beS iRilitärhofvitalS in Petersburg gebracht, oon reo er im Juli 1870 uadi Sngtänb flcb. 1877 begab er fid) in bie Scbioeij, rebigierte in ©enf bie Leitung «La Revolte», Warb 1881 auS ber Säjroeij au*gehüefen, 1883 in i'pou ju fünf Jahren ©efängniS oerurteilt, aber im Jan. L886 begnabigt. ff. lebt feitbem in Bonbon. @r fdjrieb noch: «l'aroles d'un revolte» C^Sar. 1885), «In Uussian and French prisons» (2onb. 1887) unb "A la recherche du pain» (i>ar. 1892); «Un siecle d'attente,1789 — 1889. Publications delaKevolte» (ebb. 1893). Krapp (frj. garance), bie in ber gärberei früher in großem IRafcftahe gebrauchte SGBurjel ber jjärber= röte (f. b.), bie in cübjranfreicb, Sprien, fflemafien, fer 3nfel Stolpern unb ©riechenlanb, in .vmllanb unb einigen ©cgenbeu SeutfcblanbS (im GJlfafj, in 83abeu unb in ber bapr. Sßfalj) angebaut lourbe unb aum Icil noch roirb, beren .Hultur febodj feit 20 Jahren in fteter 2lbnabme begriffen ift. Sa bie IRittclfcbidn ber Uuterrinbe nebft bem Jjiolje ber jSauptfiti ber färbenben SRateric ift, fo fuetjt mau bei ben beifern .ÖanbelSforten bie obern Seile nebft ben gaferrour,eln meglidift ju entfernen unb bringt letztere als älbfalh probutt unter ber SBejeidjnung IRulltrapp in ben «anbei. Sie gereinigten SBurjeln liefern gemahlen ten beraubten (gcfdjälten) K., roäbrenb gum un= beraubten ober gemeinen ff. bieSBurgeln unge= fdjält gemahlen toerbeu. Ser ff. enthält ben färben- ben Stoff nid)t fertig gebilbet, fonbem in gorm einer eigentümlichen Säure, ber SRuberötbrin = iäure, bie erft burd) dimoirtuug oon iy ernten ten, Säuren ober 2llfalien bie beiben garbftofje 2lli- jarin itürt. ällüari) unb fßurpurin liefert. 6anbelS= f orten finb ber teoantinif d)e, bollänbijcbe ober ceelänber, franjöjifcrje ober 2loignon= unb (llf äf f er ff. 2Jcan bcnuut ben ff. beim gärben unb Sruden baumroollener ffiaren, mobei er bei »er= fd)iebenenffongentrationenunbmitStntt)enbungDer: febiebener 93eijen (Jbonerbe:, 3inn= unb Sifenbeije) alle Siuancen oon 3toja bi§ Scr;roarirot, alle wo- letten unb oicle braune -Ruaneen ju färben erlaubt, jerner in ber lürfifcbrotfärberei unb aud) jur 3ar= Slrtitfl, bie mau unter S tcv ftelluug oon .Urappladen, b. b. oon Dlicbcrfcr;lä: gen, bie man in ffrappabfoduingen tmrA Sliaun unb Soba erhält unb benen häufig noef) 3ufähe »on (iodienille unb Aeruambut gemadit Werben. ffrctpB= I Präparate, bie aus ff. bargeftellt bie Mrappfarb- I ftojfe in fonjentrierterg-orm enthalten, tommen als ' ©arancin, Krappblumen irliuirs de garance), firappertratt, l'l.iale, (Solorin in ben ftanbeL i Sie 35robuftion oon ff. hat feit ber I5'ntbedung be» ! fünftlidien sJUi,iarin» (f. b.) gan? erheblid) nadjge= j loffen unb nur tedmifdi Deraltete Tvarbereien be= bieuen fid) besfelben. SeutfAlanb» einfuhr betrug 1892: 2147 Soppelcentner im SBerte oon 08 3ft. ber ! Soppel centner, bie 21usful)r 1898 Soppeleentner, Mraptibluntcn, f. ffrapp. Hratiric, ardiitettonifdie Üerjicvung, f. Krabbe. Mriivpelfniiuini, f. A jour. nrapper traft, Jlrappfarüftoffc, f. Krapp. Jtraupili, Stabt im preufs. Sfteg.=S8ej. unb Kreis Dppeln, an ber iRünbung ber öo^euploh in bie Dber, in 1G3 rn .löbl)e, cih eine» 2(mtSgerid)tS il'anbgeridit Dppeln) unb SteueramteS, bat (1890) 2656 Q., barunter 219 ßoangelifdie unb 35 3»rae= liten,5ßDft, Selegrapli, gernfpreefaoerbinbung, Dtefte ber alten Stabtmauer, maffioe Cberbrürfe, eoang. unb fatb. Kirche, alte» Sdilof; mit ©ut beS ©rafen öaugioili, ffranten= unb SlrmenbauS, S>orfct>uf}= Derein, Sparta ff e ; Smnrna= unb Werfer =£eppid)= fabril, Sampfmüblen, Sägemerf unb 3'cgeleien, Kalfjteinbrüdie unb =£fen foioic Scbiffaljrt. ftrapptolite, f. ©oranetn. Jt rupplattc, f. Krapp. Ärappmafaiine, eine median. (5'inricbtung jum SReinigen loollener unb balbioollener ©eloebe, in ber ; baS ©eioebe nadi bem Surcbjug burd) bie in einem i Sroge befinblidic beifte altalifche SBafdjIauge auf bie I Untermalje cineS über bem Srog gelagerten *Crep; ! loal.KnpaareS aufgemidelt unb nach erfolgter SBc= j laftung burdi bie Cberioal,,c mieber abgerounben irirb, um in einem folgenben Srog mit ^>ref;maljen= ; paar berfelbeu Skbanblung nodjmalS ju unterliegen. Strafcnlcörc, f. ^luttrantbeit. ÄraficH (fpr. -fititii, Jguacp, poln. SidHer unb Scbrijtftellcr, geb. 3. gebr. 1735 ju Subiecto im canotfdjen, lourbe, nadjbem er eine 3eit lang in 3iom oenoeilt hatte, Kanonifer in Öemberg unb 1767 Jürftbifdiof oon li'rmlanb. 2(1« fein Bistum 1772 an $reufjen fiel, jog ibn yriebrich II. bjterc-- an feinen ."öof. 1 795 lourbe er ISrsbifcbof oon ©tiefen unb ftarb 14. SRärj 1801 ju 33erlin; fein i'eidmam marb 1829 im Som ;n ©nefen beigefeht. SWeifter ber j Sprache unb gorm, geiftreid) unb roitjig; leiftete ff. baSöeroorragenbfte im fatirifd^bibattifdien©enre: «Monachomachia» ("Ter SBlö ndietrieg » , 1778, beutfeh, oon SBintlerofK, Serl. 1870), ein toinifcbee- (5pos, geriditet gegen bie Völlerei unb Unnnffenheit ber IRönche; bie «Antimonachomachia» (1780) follte ben erregten ©roll ber ©eiftlidrteit befcbroich= tigen; «Myszeidos piesui X» («Sie QRäufeabe», 21*arfdi. 1778; beutfeh, ebb. 1790), beroif* = tomi= fcbeS Siergebidit mit oerftedten 2Iufpielungen auf sI?oleu; «Satyry» (ebb. 1779), gegen alle jeitgenbf; fifepen Safter unb Jborbeiten; «Bayki i Przypo- wiesci» (gabeln unb Sßarabeln, ebb. 1779;, bteju einem öau»fdiah geioorben finb, epigrammatifdi furje unb toifeige gabeln, oft oon eigener Srfm= bung. 3" 53rofa gehören hierher ber SRoman «Miko- laja 1 »oswiadczyfiskiego przypadki» (SBarfdj.1776), bai iL'oS eines jungen Öraufcioinb unb feine 3Banb= miBt, finD unter E aufiufuetjen. Ärafiujfi -- föraffo=©gör&it) 095 •uno in einem Utopien, femic «Pan Podstoli» (3 Sie., 1778 fg., unooltenbet; tcutidj »on DJHguta, anrieh. 1779), ba§ ibeale JBilb eines ©utSljierrn unb Staatsbürgers. Sein foerotfcbeS SpoS «Woyna ( Ihocimska» I JBarfd). 1870), baä (tretgntS Don 1621 bejingenb, teilt tic DJlängel ber öentiabe unb äbn= liepet iEBecIe. 2U* Satirifer unb Jyabclbicbter ift bot « (Surft = Siebter» Den (einem "Bolen übertreffen werben. Sine Sammlung feiner Scb.ri.ften beforgte Smecboir>fti (10 Söbe., SJarfd). 1803—4), bie legte unb »ollftänbigfte erfebien äßarfdjau 1878 fg., eine gute atuäwabl Semberg (3 Sie.) 1883. $trafinffi,ongmunt,poln.Sid'ter, geb. 19. gebr. 1812 in $ari§, Sobn beä ©rafen Sincenj R. (geb. 1782, polnifdjer, hierauf ruff. ©enerat, 1856 Statt= balter in Rongrefspolen, EDiitglieto bei Staatsrats, geft. 1858) unb ber sl?rin;,effiu Üftaria [Rabjitrilt igcft. 1822), befuchte bie Untoerfitdt in SBarfdjau, mufjtc biefetbe 1828 oerlaffen unb lebte unter Dielen torperiieben Seiben meift in bei Sdnueig, Italien (Sftom) unb in beutfdjen SSabeorten, feit 1857, politifd) tbdtig, in i*ari->, reo er 23. gebr. 1859 ftarb. R. unb feine fyigenbfreunbe (©afjpnffi u.a.) begannen ihre fdjriftftellerifcbe Saufbaljn mit [Romanen unb Gr.wblungcn in äßalter Scottfcber ÜJtanier; aber fdien 1833 febrieb R. in SBien, angeregt burd) feciale [fragen, fein 3i'tunftSbrama «Nieboska Komedya» '«Sie ungbttttebe fiomöbie», beutfd) dou SBatornicfi, SpJ. 1841) unb «Irydion» ()Bar. 1836). 33efon= berS bejeicbnenb waren für feine Gntroidtung feit 1836 «PrzedSwit» («i'orbämmcrung», 1843) unb «Psalmy przysztosci» («vf>falmen ber gufunft», 1845 — 48). Sanebeu febrieb er einzelne ©ebiebte, irabre Iprifcbe Sßerlen, plulofephifdi-pbantaftifcbe unb pa= triotifebe SUfiencu in SBerl unb $rofa unb natmt bie «Nieboska Komedya» roieber auf, in bem «Unoolh enbeten ©ebiebt » ben SBerbegang feiner Selben unb ibrer Jbeen Derfolgenb. 2luf eigenen ober §amilien= erlebniffen berufen bie in pect. "Brofa öerfafsten 3lo= Dellen «Pokusa» («äSerfudjung», beutfeb Don Strofa, Rrat 1881) unb «Noc letnia» («Sommernadit», beutfd) Don 53lumcnftod, SBien 1881). Stile feine SBcrfc erfebienen anonpm ober unter fremben 9ta= men, gefammelt juerft in Seipjig (3 33be., 1863), Dollftdnbig in Semberg (4 Sbe., 1880—88). 93efon= ber§ mertüoll ift ber reichhaltige Sriefroeccjfel R.S mit ©afnuiifi, Soltan, Siotoacfi u. a. (4 33be., 8emb. 1882—90). JttafiS (grd;., «DJtifdjung»), in ber ©rammatif bie Bufammenjtebung eine§ SotalS am Gnbe eine* SBorteS mit bem 2tnfang§»ofal beS näcbften. SaS im ©ricchifeben jur älnbeutung einer R. über ben si*otal gefegte Reichen bei Slpoftrop^ä helfet Ro = r Ollis, ,,. 23. xo'j'/ojjia (tunoma) ftatt to ovo^a (to ouoma, ber 3iame). ftrafno . . . (ruff.), joDiel nue «rot», Eommt häufig in 3ufammenfe£ungen Dor. Ätafnoidröf. 1) RrciS im fübl. Seil bei ruff.= fibir. ©oupernementS 3,eniffeiSf, mit Stuiläufern be§ Sajanijdjen GiebtrgeS, ftellenroeife aud) (Sbenen, bat 2i650,i qkm, 198690 G\, Stcterbau, aSiebjud)t, Jifdjerei unb 3agb. — 2) SrciSfta&t im Rrei§ H. unb ^pauptftabt bes ©owemementi Seniffeisf, lint§ am Seniffei, an ber iliünbung ber Katfd)a, auf einer roten ÜJcergelflippe (baber ber 9{amc krasnyj, rot, unb jar, älbfturj) unb an ber grofjen fibir. Strafee, 3ih be* EioilgouDemeurä unb be§ Sßifcbofi, bat (1892) 18425©., 6 ruff. Kivdicn, 1 latb. unb 1 c»ang. Kapelle, Synagoge, 1 Hnaben- älnitcl, bie man unter fi ticrni unb 1 1'idbdu'ngHmnafium, Sebrerfeminar, 13 am bere Scbulen, 3 Bettungen, 3ieäeleien, ©erbereien, Eeifenftebereien; Filiale ber ruff. iKeidiebant, ßan= bei mit 3bee unb mit ©egenftänben für bie 0elb= irdidiereien am Oieniffci. Srdfnoje Seid, ftabtäbnücbeS Sorj im Mrei-j .laivtoje £elo beä ruff. ©oubernemenU SßeterS* bürg auf ben Suberboffd)en .^oben, an ber Si= gorota unb an ber Sinie Petersburg ■■ ;KeDal ber SQalt. difenbabn, bat 3286 £'., ^5oft, jeitoetlig Jele= grapb, Äird)e, taiferl. edjlojs mit $arf, Diele 'iUücn, eine ^apierjabrit, Dbft= unb ©emüfebau. 3" ber Stäbe baä Sager ddh ft. S. für bie alljdbrlidjeu ßuni bi§ 2(uguft) Übungen bei ©arbetorp*. Hrniiiof UUuiPot. 1) Srci§ im norbroeftl. Seil beä ruff. ©ouDernement'5 SJJenfa, niebrig, nur im £üben mit geringen .fiöben, canbbobeu, Sifenerj, bat 4142,9 qkm, 169 070 (3\, barunter lüorbnnnen unb Sataren; Sld'erbau, SJielv unb iüienenuidu, (iifengiefierei , 3ilctt'rfabriten , .'öoljinbuftrie. — 2) $rei§ftabt im fircis Ä., linf§ an ber iUotfdm, bat (1892) 16153 ß\, 6 fiirajen, SRonnenHofter, 5J}rogt;mnafium, 260 Sülüblen, 12 ölmübten unb AluBbafen. Srofttoftahi. l) Srcis im mittlem Seit bei ruff.=poln. ©ouDernementS Sublin, eine erbebte (i'bene, Don tiefen unb engen g-lufetbälern burd)= fdjnitten, mit fruchtbarem SBoben, bat 1512,« qkm, 90 610 G. ; Ülderbau, ^ienen',ud)t, eine äJtöbetfabrif. — 2) fi. (poln. Krasnystaw ) , Ätrci-üftobt im fireiS Ä., am 2Biepr3, tjt Stfe beä Kommahboä ber 2. 33ri= gäbe ber 17. ^nfanteriebiDifton unb bat (1893) 7615 G., in ©arnifon ba§ 67. Infanterieregiment, sBoft, Selegrapb, 1 tatb., 1 ruff. Ambe, 5 cdutlen, 2 äJlüblen unb 1 Seilfabrif. Srafnrji. l) fiteiv im fübroeftl. Seil be§ ruff. ©ouDernementä Smolen§f, öügellanb mit fanbi= gern unb lehmigem SBoben , bat 2735,7 qkm, 88408 G. (Sßeifsruffen) ; 9toggen=, Safer=, ©anfbau unb ©olsbanbel. — 2) SreiSftabt im Srei§ .«., 10 km füblid) Dom Snjepr, bat (1892) 4686 G., %t\\, Jelc grapb, 4JUrcbeu; Slcterbau unb Sleingeroerbe. — Sei X. fcblugen 14. Slug. 1812 bie granjofen unter SKurat unb 9!ep bie Dtuffen unter KajemfRi unb 16. bis 19. 9iod. bie tKuffen unter Jhttuforo bie jyran= jofen unter SaDout unb 3iep. Sraffö, f. ,Uraffö=SjörenD. $traffö = «5örcnt) (fpr. frdfcboh fjörrebnj), fio= mitat im .Hbutgreid) Ungarn, entftanben burd) bie Bereinigung ber betben frühem Äomitate Äraffö (firaffoba) unb Sjöre'np, grenjt im 9t. an ba£ Romitat Strab, im 0. an Siebenbürgen (Romitat Öunljab) unb [Rumänien, im c. an Serbien, ddu bem eS burd) bie Sonau getrennt ift, im 3B. an Seme«, bat 9750,ig qkm, (1890) 407635 meift griedj. = Orient, rumän. G. (10879 Ungarn, 48038 Seutfibe, 5723 Sloroafen, 11862 Serben), bar= unter 73817 Sömifcb--, 18949 ©ried)ifd) = iiatho= lifebe, 5093 Goangelifchc unb 3713 Israeliten. fiauptort ift Sugoi (f. b.). 3JJit Slujnabme ber an ben Jeiiic«: unb Raras(RrafföOufern gelegenen Sanbftridje burcbgehenbS gebirgig, gebort ba« Romt= tat mit ,ni ben fruebtbarften Strecten Ungarns. Öauptprobutt ift berD3lai§, aufjerbem SBein unb Obft, namentlich aber 3tDetfc^en, bauptfäditidi jum SBrahntmeinbrennen. söebeutenb ift bie Slusbeute an Silber unb Rupfer foroie an Gifen; ber m Sjdfjira gebrochene IHarmor gleicht an garbe unb )Heinbeit bem carrarifd)en. Ser §auptreicr)tum bt> ißt, ftnb unter 6 nufäujudjen. 690 filrajjtoetjjring — £ rater üebt in ben Steuiteblenlagern, namentlid) ?u I «Capreae unbRoma», 4Sbe., SBitiia 1860, unb Stenerborf bei Draoiqa (RömanCtraoiqa). SoJ «Rom unter Reco», firaf. 1866) fi«b bcv poln. @e= Komitat umfafst bie Stäbte mit georbnetem 9Ragi= fd)idjte entnommen, baben aber mit bann oor= ftrat flardnfebeS unb Sugoä unb 15 Stublbejirfe. ragenben SBerf, loenn fie ba« 18. Qabrb bar Sraftroci^ling, j. SBetfrfinge. Staffel, gri&, 6dbaufrieler, ge&. 6. 3lpril 1839 in fDtannbeim, betrat in Karlsruhe unter ßbuarb leprient« Seitung bie SSöbne unb gehört feit 1865 bem SBiener &ofbutgtbeatet an. (fr jpielte Jugend lidje viebhaber unb Selben, audj bumoriftifdje Roden unb Raturburfd?en unb ging bann in bae- gad) ber erften ©etben über. Sei Eröffnung be« neuen SurgtbeaterS mürbe M. jum Regiffeur er- nannt. 3" feinen befannteften Rollen jäblen: $ercn, Jemrelherr, teil, Cthello u. a. (Sein Organ ift flangpoll unb mobulationBreid). 2Iudi ali Irjrifdjer unb bramat. Sinter («®er 3Binter= fönig», Tramal bat fid) fi. betannt gemad)t. Straf gerafft i ipr. traf*- ) , 3ofef fsana;, poln. Srbriftfteller, geb. 28. ^uilt 1812 in 3Barfd)du, be= uutte bie Unioerfität SfiMlna, braebte 1831 int ©e= iängui-Mpital w, lehrte 1833 auj ba» Däterlidje 2anb= gut Telbe uirud unb padjtete ba-> ©ut Dmelero in Solbnnien. 1840 fiebelte er nad) bem Sanbgut (Pre- bet, 1849 nad) Mitbin über unb gab 1841—51 bae- ■> Athenaeum» (9BHna) berau«. 1853 jog fi. nad) Sebttemir unb 1860 nadj 2Barfd)au, too er bie Rebaf= tion ber «Gazeta codzienna» (feit 18G1 iGazeta polska») übernahm, aber fdjon 1862 bie Rebaftton nieberlegte. §iebr.l863Derlief3 erSBarfdjau jür immer. Gr Kefjftd) nun in Tre»ben triebet unb erwarb 1876 bie fdebi. StaatSangebörigfeit. 1870 feierte gans $o-- len fein50jäbrige§ Sdjriftftellerjubiuntm in firdfau. 311» er im ^uni 1883 oon einer SBabeteife au§ Sßau über Sßartl in Serlin eintraf, würbe er perbaftet unb 10. Ifai 1884 Wegen pcllenbeteii ^anbec-perrat» imeil er oertrautidje SdjriftfrüdEe ber beutfdjen 9!i= KtätDerroattung an §ranrreidj ausgeliefert battei ui 3 Jahren 6 Monaten geftung§baft (in SRagbeburg) verurteilt. 3m fterbft 1885 erhielt fi. feiner erfdutV terten ©eiunbbeit wegen Urlaub gegen Kaution unb ging nadj Dberitalien; er lehrte aber nidn mehr jurüd, fenbern bielt fidi in ©enüa auf unb ftarb 10. SRärj 1887 in ©enf. Seine deiche würbe in firafau 18. ?lpril 1887 beigebt. (3um Sßrosefl pgl. ben [Reuen Spitaoal, Reue Serie, 83b. 20, vr;. issi;.i fi. bat fidi auf jebem litterar. ©ebiet »erfud)t unb, abgefeben oon einer Unmaffe Pen Slrttfeln unb Jlorrefpcnbenjen, an 350 SBerlein über 600 SBänben binterlafjen. Qx begann mit I5nabhmaeu, biftor. Romanen unb ©efebichtsmerfen. Sitterarbiftoriicbe, runftbtftorifdje, ard)äologtfd)e, öftbetifdje unb pbilcf. Scbriften fdjloffen fidi an; ferner bie (Suen «Ana- fielas», eine äritogie au§ BitauenS liuitbiid'er, beibn. unb ritterltdjer 3«t (1840—45; überfegt in* Seutfd)e unb Sitauifdje, ffiof. 1883), bie tiiftcr. Hellen (;. >'<. .. ©rdnu Hcfel •, beutfeb , SBien 1880; «SBrübt», i Ter Starcfta Pen SSBarfdjau», «2iuf bem SdHefie oon SMala», auf «Za Sasöw« 1 ,;ur Reit ber SadV fen») unb - Saskie ostatki» («6äd)f. überbleibiel 1, au§ ber 3eit äuguftg II. tinc III. S.§SBerfebabenin?ßolenben9lomaneingebür8ert unb ben franj. Roman oerbrängt. Son 5)orfge= iebiebten feien genannt «TJlana» (1843), «Chataza wsiaj) (3 23be., 18541, «Ostap i Jarynaa (beutfd; pou grfe, 2 33be., S3re§l. 1856) u. f. m.; unter ben übri^ gen «Swiat i poeta» («SSelt unb Tidner -, ^of. 1839; beutfd) Stuttg. 1886), «Latarnia czarno- ksiezka» (1843— 44), «Dwa swiatp 11856), «Mori- türi» (beutfd), 8pä.l880), uResurrecturi» (beutftb, ebb. 1881) u. f. w. Unter bem Sßfeubonum 33ole = flawita fd)rieb «. eine Reibe oon Stijjen ruff.- poln. SBejiebungen, befonberS infomeit fie bie (Jr= eigniffe pou 1860 big 1864 betreffen, 3. v^. < Ter Spion» ($of. 1864; beutfd) S)re§b. 1864), • S5Sr unb Sie» (1865), 'Ter Qube» (1865 — 66), «3m Dften» (I8661 u. f. w. — ^aj. ^obbanowitfdi, S. in feinem SBirfen unb feinen SBerten (Spj. 1879); (ibmielowfii, Sofef Sgnaca il. ipolnifdi, Rraf. 1888). Jtrar,imgcbirge, f. Karpaten iS. 186b). Statet (grcb.1, grofseS, weitbaudnaei- uno jmei= benfligec- ©etat"; (aRifdjrrug, 2Äif d)teffeO , bei ben 'JJiabljeiten ber alten ©neoben im ©cbraudi. firater (grdj.), Sejeid?nung für bieöfnungen ber SBußane, burd) bie bie 3tu§brüd)e erfolgen. (Je ftnb trid)ter=, (effefc ober fd)üffelförmige SBertiefun= gen mit meift febr ("teilen äBdnben; bie g-orm ber .«. cinbert fid) bei jebem SluSbrud), unb iwiidvn tbrev SCBeite unb 5iefe unb ber ßöbe unb SÄaffe Der Sultane beftebt fein beftimmtes ^erbältnie. Son ben .U. auä erfolgen bei einem ätuäbrud) bie @rplo= fionen ber Tampfe unb ©afe, in ibneu tritt jumeift bie Sapa juerft ut Tage, pon ihnen au€ werben iSdiladen, Sapifli unb Sfdjen etnporgefd)Ieubert; fie bieten baber audi im 3uftanbe ber Rübe eine§ 3Jul= tan-? Lincn ungemein wüiten Stnblid bar, bie jer= riffenen SBänbe befteben au-J 8aöafd)oUen, Slöden unb Sdjladen ober audi au« feinem .u'rtrümmertem DJlateriat, auf bem SBoben ift ort nod) eine Soeca (b. i. SRunb) »orbanben, au-> ber pielleidn fd)»ad>e ©ruptionen erfolgen, gumarolen (f. b.) ftrDmen Tramcu «Trzeci maja» 1 .Hrat. 1876) unb «Miüd au-> ber Socca unb au§ Dielen Riffen unb Spai= Kasztelaiiski ■ (fiten» 1860). Unter feinen tt>rifdr)en ten Ku-por, Grbalationen pon fauren Tdmptoii. ©ebiebten ragen bie «Ilyimiy bolesci 0 rl>ar. 18571 berpor. iion ®efd)td)t§merlen feien erwdbnt fij 1 ©efd)td)te pon SSÖitna» (4 S3be., SBilna 1840—42), «©efd)id)teunbfiulturgefd)td)teDon2itauen»(258be., SBarfd). 1847—50), «$olen nir ;!eit ber Seilungen» (3S3be., Sßof. 1873—75). Ta-? öauptDerbienp fi.§ bleiben jebod) feine (Ft= ;db.lungen unb Romane, jufammen über 240. Siele baoon rtnb tnä Teutjdie («Sluggemäblte SBerfe», l-J 95be., SBien 1880—81), Ruffifi*e unb Lseduid-e überfeht. Seine biftor. Romane (abgefeben pon artitd, bie man unter ft oermiöt, tili» unter (> aittjnfa«^cn. pou Scbmefelmafferftöff unb oon fdjmefßger Saure (f. Solfatara) geben älnlafs jurSBilbung mtfjfarbtger Öberflädjen ber ©eftein§maffen, in gröfiern S. fammelt fid) fetbft SBaffer ui Seidjen unb Seen an. 3e nadi ber -Jlrt be§ ORaterialä ber firatertodnbe unterfebeibet mau £uf f !rater,©d)l a den! tater, üaoatrater. älufeer bem meift auf bem ©ipfel gelegenen §auptf rater tonnen gröfjere iUUfane auf ihren glanfen nod) mehrere Rebenfrater enthalten, mie ber äitna bereu über 700 aufweift. 311« (5-in = fturgfrater (©albera, f. b.) bejeid)net mau ge= Scoteruä — Ärä|e 69"i wattige, umfangreiche Vertiefungen eines VulfanS, bie nidjt fomobl bureb Sie ©eroalt ber Eruptionen ihre ©rSfje erlangt baten, al? burd) (Sinfturj ber iöcaficn in einen nadi (Eruptionen im Serge ent= ftanbenen Soblraum. über (5rbcbung?lratcr j. SrbebungStbeorie. (Sgl. andi Vulfane.) Hrntcru«*, Vertrauter unb .sieerjübrer 2Ileran= ber? b. @r., überwältigte namentlidi bie aufftänbfc feben Vaftrianer nnb Sogbianer in ben 6od)lanb= febaften am obem Dru§ (328—327 0. Gbr.) nnb führte in Qnbten feit bem ©erbft 32(5 bei bem äJcarfdje nach bem Dcean bie Kolonnen auf bem wcftl. Ufer be§ 6t)ba§pe§. 324 — 323 leitete er ben äftarfd) ber 10000 Veteranen oon Dpi* nach SRacebonien; nad) Slteranber? Jobe erhielt er jufammen mit Slutipater, beffen Socbter er heiratete, ©riedjenlanb unb GpiruS, eutfdiieb 322 o. (Ihr. ben i'anüjdien Krieg bnrdi bie Schlacht bei Krannon jum 9tad>teile ber ©rieben, fanb aber, al? er unb iHntipater mit Slntigonu? unb "Jicpptolcmu? jum Mampfe gegen ben Weicbsocnoefcr Verbiffcii fid1 oerbuuben hatten, im 2>uli321 in einer SdHadu gegen Gumene? in Kappabocicn ben Job. Stentes, ®onuer, Sdjüler be§ SHogeneS, folgte befien Vorbilb in freiwilliger Sirmut uebft feiner ©attin ftipparebia. Cr würbe ber Lehrer be? 3cno< Vegrünber? ber ftoifcben ^hüoiopbie. Ärate*, griedj. ©rammatiter auä SföaUuS in Gilicien, baher auch Üeallote? genannt, erhielt feine ^ilbung ;u Jarfu?, ging fpäter an ben 6of be§ ?lttalu§ nad' Vergatnum unb grünbete bafelbft eine befonbere grammatifdje Schule, bie in ihren ©tunbfäfeen ber aleranbrinifdjen Schule be§ 2lri= ftarebu? (f. b.) entgegengefefet war, inbem fie im Sln= fcblujs an bie Stoifer oon einem oermciutlidi hohem philrf. Stanbpunft au? bie Spradic betrachtete unb oon biefem au§ aud) ftärtere Unregelmäßig; feiten unb 2lbmeicbungen oon ber Sdegel (2lnoma= Ken) erflären ju tonnen glaubte. R. liielt fpäter aud1 in :Kom, wohin er in Begleitung ber ©efanbt= febnft bei 2lttahiä 159 0. (ihr. gefommen mar, Vorträge, bureb bie er eine grofje SBirfung erüeltc; aud1 fertigte er ben erften Crbglobu? an. — Vgl. B3ad)?mutl), De Gratete Maliota (Spj. 1860). föratinuS, griedi. Suftfpielbiebter , um 520 — 423 o. Chr., mar uebft feinen Jüngern 3eltoe= noffcii, ben Slthenern GupotiS unb 2lriftopbaue->, ber bebeutenbfte Vertreter ber altem attifchen Komöbie unb mit RrateS ber Schöpfer berfelben alä einer attifchen Sunft. Von feinen 21 Suftfp.ielen, bie ihm neunmal ben Sieg ocrfd\ifftcn, ftnb nur noch Bruchftüde übrig, Welche namentlidi SJicincfc in ben «Fragmenta comicorum graecorum», Bb.2 (Verl. 1 810 ; 2. Heinere 2(u?g. 1847) unb Kerf in ben fcComi- oorum atticorum fragmenta», Bb. 1 (üpj. 1880), jufammengefteflt haben. — Ser jüngere .Vf., oon bem bie alten mehrere Stürfe anführen, lebte in ber jweiten öätfte beS 4. Qabrb. o. (ihr. unb gebort ber fog. mittlem Kemöbie an. — Vgl. Schümann, De Cratmi juniores fiagmento (©reifäwalb 18581. Jlrncrfcgebitgc, ©ebirge in Saifre=2Billjelm§= Sanb, jwtfcpen bem ginifterregebirge unb ber Vi§= marrf Kette im €>. ber Slftrolabebai. Hvatotoo, Stabt in ber europ.Sürtei, SBtlajet ftofooo , 60 km oftlich oon Üc-tüp mitten im @e= birae gelegen, hat 6000 C, meift ehviftl. rlaroen; Vletgewinnung unb SilbcrfcbmcUen. Jl riinau, Stabt in bor öftrer. S3eurtehauptmann: fdviit Skichcnberg in Böhmen, nahe ber fächf. ©renje, am @ör-:-badie unb an ber Siuie 3ittau= ;lieicbenberg ber Säcbf. 2taatc-hahnen, Sih eine? VegirBgeru^tS (144,83 qkm, 25488 @.), bat (1890) 3236 beutfebeß., $oft, Selcgrapb, ,«rnfpred'ein riebtung, neue got. ftirebe mit ©laSmalereien ; grofje 3!ucb= tinb Scbaftoollfabrifen,93aummollfpiunereien, SBebereien, JRotganifärbcreicn, 2Ratofpinuerei unb Drgelbauanftalten. Sröt?blci, f. SrdHe Olbfall ber ©olbarbeiten. Srat?bfirftc, fooiel mie Srabtbürftc (f. b.i. Rtttljbiftcl, f. Cirsium. Srn^e, fooiel mie S'arbe (f. b.). ftröttc (Scabies, Psora), eine unter Vilbung oon ftnötchen, 3Baffer= unb @tterblä§eb,en »erlaufenbe tintjünbung ber öaut, loeldje burd) ben 2lufentbalt ber ffrä^mtlbe (Sarcoptes scabiei Latr.) in ber Öaut beroorgerufen roirb. ©ie .Ürähmilben (f. b.i graben fieb smifchen bie Schichten ber Oberhaut ff. ßaut) ein unb hüben bis ;u 2 cm lange (Mnge, in meldien fte fcbmärüiche fiotmaffen unb bac- SBeibcben feine (iier abfeW. Sie ©finge, bie ba? Heinere äHänncben bobrt, finb tiirjer. Sie Gier werben in 8— 10 Sagen reif, bie auSgefcbJHfyften jungen graben alSbann ihre eigenen ©dnge, hauten fid) unb finb nun felbft jeugung§fäbig. Sie 2ln ftedung mit ,ft. erfolgt auefdilicfuid) burdi Öber= tragung ber l'tilbe. Sie Bcnulning bes Bettes, in melcbem ein Ärähtranf er gelegen, bie Benutzung feiner Kleiber foroie intimer Ver!e|r mit ihm finb bie ge= loöbnlidjen SBege ber Enftectung. Sie 9.1iilben halten fid) befonberS gern in ßautfalten (,}toifcben ben gingern, in ber 9iäbe ber ©efdjlecbtäteile) auf unb bewirten hier burd) baS Graben ber ©änge unb oieh leidit bureb einen befoubern Saft lebhafte? Süden; baäfira&en berftrantenoermebrt bann bieVerle^un= gen ber Saut unb erjeugt febr halb eine mehr ober weniger au§gebebnte etjematBfe ßautenrjünbung. Sie milbengänge bähen ba§ 2lnfehen eine? leichten Slabelrilie?, unb wenn man ben ©ang mit einer 9iabel öerfolgt, foiefu man bie 9JJilhen auf unb fann fie febon bei feptoadjer VergröSerung leid)t unter bem ülJitroftop erfennen; biefer 9iad)wei? ber SJlilbe allein mad)t bie ßrtennung ber .ttrantheit fidjer. Sie Bertreibung ber H. gcfdiiebt burd) Jbtung ber DJtilben unb 3erftörung ber iHilbeugänge. 3Wan reibt baher wieberholt in bie öaut ein: grüne Seife allein ober nach Beimifcbung oon Scbmejelblumeu, ferner Sdjwefelfalbe, iscbwefelfalflöfung, Vefro= leum, Benjtn unb oerfdnebene Balfame ($eru= unb Jolubalfam, flüffigen Storar). Ser erften Cin^ reihung gebt ein Bab oorau? unb ber leisten folgt ein? nach, gür bie Vrioatprariä eignet fid) wegen ihre? fiebern ©rfolg? unb ihrer leiditen i'lnwenbung namentlidi bie Behanbluug mit ^eruhalfam; mau läfjt ben Äranfen im warmen Babe fid) minbeftens 20 i'cinuten mit grüner Scbmierfeife am ganjen Körper tücbtig abreiben, bann gut abtrodnen unb eine halbe S&fibe fpäter ben ganjen Körper mit Verubalfam (10 g) einreiben; am näcbften Sage wirb biefelbe Vrocebur wieberholt unb bamit ift gewöbnlid) bie eigentliche Kriiufur beenbet. Ser Storar empfiehlt fieb wegen feiner Billigteit. Betten, SBäfcbe unb Kleiber muffen gleichfalls bcSinfijiert werben. — Vgl. Scbinjiuger, 3«t Siagnofe unb Behanbluug ber K. (greiburg 1852); gürftenberg, Sie Krä&milben ber i'ienfchen unb Siere (2pj. 1861); ©ubben. Veitrag jur Sehre oon berScabie? (2. 3lufl., SBürjb. 1863). fträßc, ©eträh, ©cfdiur, bie geringften 3tb= fälle, KehriAt ber SBerfftätten ber ©olb-- unb Silber= Stttifct, bie man unter fi ocrmiBt finb unter 6 aufäufitdicn. 698 firafceifen — «raufe (©ottlob Slbolf) arbeitet, bie utr Sugutemadmng bei barin enthalte lumii'belmctallemfdimoljen werben; auaY3lbfallr>on Slattgelbif.b.). ffrätjbleiiftcinunreine§S[ei,bae< burd) 2lu»iatgcrn Don Slntimenblei gewonnen wirb unb weitet ju reinigen iit; ff. bebeutet au* fomel Wie Srascifcn, f. »uSfugen. [S*lade. Krauen (ffrabmafebinen), f. Spinnerei. Stattet, 8 a g g e r r e d) e n , i. Sagger. _ Stattet , 6 a f c n w ü r m e r i Acantocephali ), eine Drbnung ber fRunbWürmer (f. b.) mit brebrunbem, oft giemlich oerlängevtem unb quergeringeltem 8eib, ber cm feinem Sorberenbe einen furjen, mit Sängl reihen rüdwärtä gerichteter &aten befehlen Stüjfel trägt: Serbaimng-?avparate fehlen, hingegen finb bie ©efcblechtSorgane bei SKäundjen unb bem oft bebeu tenb großem Weibchen mächtig entmirfelt. lie M. leben in einer emgigen, über 100 Slrten jählenben ©attung (Echinorhynchus), mit ihrem Düffel in ber 5d)lehnbaut befeftigt, im Tanne ber ivMrbeltierc. ,xsbrc rnetft lang pfriemenförmigen Gier gelangen mit bem im j\nnern bereits fertig gebilbeten©mbruo in feuchte (Übe ober iu-5 SJafjer unb merben hier reu Seinen gnfertentaroen unb ffruftaeeen gefreffen. innerhalb biefer Jrdger Wachjen nad) -Turebbobrung < ber Jannwdnbe in ber Veibe-Mibblc bie Samen heran, bie nach Übertragung in ben frühem SBiri wieber ju ©efcblecbteticrcn werben. Sefannt ift ber!Kte = ienfrafcer (Echinorhynchus gigas Goeze), ber für gewöhnlich ben Sürmbann ber Schweine bewohnt, einmal aber auch in einem .ftinb? beobachtet würbe. Tic Saroen leben in Engerlingen, befbnberS beneu ber iKofentäfer (Cetonia), Echinorhynchus haernea im At'ofcbe, Echinorhynchus augustatus (f. Safel: 2Bürmer, gig. 23) unb Echinorhynchus proteus in ftifeben u. f. W. Srä'tjet, ein ©ejähe, f. Sergbau (S3b. 2, 3. 757a). Ätatjutaichinc, f. Spinnerei. fträßmilbeii (Sarcoptidae), eine Familie fchr Heiner SRilben (f. b.) mit fein querfaltiget ßaut unb feberenförmigen Mieferfühlern. Sic Seine enbigen mit geftielten Jjaftfcbeibeh ober langen Sorfteu. Sne ff. erjeugen bie ab; .Üvdfce (f. b.) unb Diäube (f. b.) befannten .Hrantbeiten. Sie ffräfemilbe bes ilten = ichen (Sarcoptes scabiei Latr.), f. nacbftebcnbe giguren, ift »on runblicber gotm unb gelblidjer garbc. Ja; iDtänncben (gig. 1) wirb etwa ' 4 min, baä SBeibcben (§ig. 2) nicht gan,? */i mm fong. 8ln= bere hierher gebbrenbe Slrten finb bie ßübner= niilbc unb bie Siäubcmilbe. (©. btefe Slrtifet.) Stautir, 2Jlineral, f. ©rüneifenerj. Staue«, granj lauer, iath. iheelog unb i'IvdMO log, geb. 18. Sept. 1840 ju Stier, ftubierte bafelbft fowic in greiburg, Sonn unb Sßarte, empfing 1864 Slrtifcl. Sie man unter fi OfimiBt, fin& untM 6 auijuiu^en. bie Krieftcrwcihe, würbe 1868 Scuefkiat in iBiahel bei Stier, 1872 aujserorb. Sßrofeffor ber ©cidnd'te unb chriftl. 3lrd)äologie in Strasburg, 1878 orb. Srqfeffor ber ftird)engeftbid)te in greiburg. 6r frbrieb u. a.: «Observationes criticae in Synesii Cyrenaei epistolas» (Diegen»b. 1863), «Seitrage iur Srierfcben älrd)äologie unb ©efebiebte» iSb. 1, Srier 1868), • Tu- Slutampullen ber rem. ffatafonu ben» i Aranff. 1868), «Sie djriftl. ffunft in ihren früheften ülufdngen» (8pj. 1872 1, - 2a-i epottcrueifir cum Halatin» (greib. i. Sr. 1872), sSebrbud) ber .Hirdu-ngefdnchte» (3 Sbe., Srier 187-2—73; 3. Stufl. in 1 Sb., 1.^87), «Roma sotterranea i i greib. i. Sr. 1873; 2. Stuft 1879), sffunft unb SUtertum in (SljafcSotbringen» (1 Sbe., Strafjb. 1876—92 , stiber Segriff, Umfang unb ©efdndjte ber tbriftL ätrcbäologie» (Areib. i. Sr. 1879), « Sic 3Banbge= mdlbe bei- St ©eotgäfircbe in Dberjeü auf ber Kei- dvuau» (ebb. 1881), «iRealenepüopdbie ber dn-iftl. älltertümer» (2 Sbe., ebb. 1880—86) »Sie Winia-- turen be§ Codex Egberti in Stier« (ebb. 1884), Tic flliniaturen ber Slaneffefcben 8ieberbanbfd)rift» (Strafjb. 1S87), »Tie ffunftbentmäler beä ©refj: heispgtum Sabeu» (3 Sbe., greib. i. Sr. 1887—92), >Iie chriftl. 3nfc&riften ber iHbetnlanbe» (2 Sbe., ebb. 1890--94), «Über ba<3 Stubium beriheologic fonit unb jeht» (ebb. 1890), «Sie Ä-anbgemdlbe uon 5. älngelo in gormio» (Seil 1893). ff. bat älljogö «Öanbbudp ber allgemeinen ffird)engefd)id)te» in 10. Sluflage (2 Sbe., Hiain? 1882), bie «Sriefe Se- uebiftA XIV.» i greib. i. Sr. 1881; 2. Slufl. 1888> iowie «Suca SignoreBiä Slluftrationen ui 5)anteä Divina Commedia» (ebb. 1892) b;erauc-gegcben. Staue?, griebridb, ÜRaler, geb. 27. 3Jtai 1826 auf bem ©ut ffrottingen in Dftpreufjen, ftubierte auf ben SUabemien in ffönigSberg unb Serlin, oerweitte 1853—54 in San->, 1855 inSRom. Qx ift feit 1885 iUitglieb ber älfabemie ber ffünfte ju Serlin, wo er noch, thdtig ift. Sr fc&uf ©enrebiiber in ber 'JJianier »on 9ietfd)er unb Eerbordj, wie: Stabrneuigfeiten, SluSfabrt jum Siner, Srwacbenbe Sacdjanrin, ®aft = mahl hei 2iuan, Sürgermeifter Sil bei Diembranbt, fobann aud' fein rbaratterifterte Silbnijfe. Stau^bcctc, fociel wie Stadjetbeere. Staucbouilloit, fooiel wie .Hantillen (f. b.). Staufe, Gruft, Sdjriftftefler, befannt unter ben: Sfeubotuim (Slnagramm) (Saru» Sterne, geb. 22. Oioo. ls".,t ui .lieleuitg, war erft Sharnuccut unb wibmete fid) bann in Serlin gänjilid) natur= unb tulturwtffenfdiaftiidien Stubien. @r war na= mentlicb für äluSbreitung bor barwiniftifeben ?iatur= anfebauung thdtig unb wibmete ftd1 in neuerer 3eit befonberS berSagenforfdjung. ff.fdjrieb: «5&etben unb Sergchen» iSerl. 1876; 3. Slufl. 18851. Life ofErasmus Darwin, with a prelimiuarv nutice of Charles Darwin» (Sonb. 1879; beutfd) Spj. 1880), ■ Sie ffrone ber Schöpfung» (SBien unb Je)djen 1884), "(ibarlec- Sarwin unb fein SerhältniS ju S)eutfa)lanb» (Spj. 1885), Klaubereien au-> bem SfJarabiefe» (ebb. 1886), «Sie allgemeine iBett= anfebauung in ihrer biftor. entloirflung» i Stuttg. 1889i,«3caturuub.Uunft' i.Serl. 1S91.I, «luijfolanb» (©logau 1891 ', Bie Erojaburgen Diorbeuropai unb «Sie norbiferje öerlunft ber irojajage (ebb. 1893). Slucb gab er 1S77— 82 bie .Uttid'n'; ffoi mo§» unb (Spj. 1886) Sarwinc- «©efammelte Hei= nere Schriften» in beutfeber Überfegung heraus. Staufe, ©ottlob äbolf, älfrifareifenber, geb. 5. Jan. 1850 ju Cdritta bei i'ieifeen, nahm 1869 an Srcmje (.'pcvin.j — Jtriiujdfmiiu)cit 699 fror Ben Fräulein Sinne geleiteten (Srpebition nach I [Jnnerafnfa teil, telivte aber nod) vor beren Srmor- bona, jurüd unb befuebte 1873 bie llniuerfität SJetpjtej. Snbe ber ftebjiger ^abre befugte et ba§ ®ebirg§lanb Slljaggar unb ben öauffaftaat tofoto. ,\m gebr. 1884 mürbe er bou Dr. CfiuiL SRiebed gu öottea. 5. an bie .ttüfte oon Dberguinea entfenbet, ; um tie ©ebiete beS Jttger, SBifiue unb Jfabfee in [inauiftifdjer unb etbnogr. Öe.iiebung ju crfoiicin-n. @t befudjte juerft biefiänber jWtfdjen £ago£ unb berti 9Uger, bann unternahm er bie erfte, faft öollftän: bige j>urd)querung SRorbwefttffrifaS , vom SSufen bou ©uinca big juni ncrbl. Sfligerbogen. @r oetliefj 12. iölai 188G Slffta an ber ®olbfüfte, ging ben Solta hinauf unb traf 18. 3um in Salaga ein. Surd) Sagomba, ©ruf fi (©nrunft) fam er im C Hoher nad) SBagabugu in i'iefdii unb erreichte in 93an= bjagara in DJtaffina feinen nörblidjften 93unft. Sie Weigerung beS Häuptlings, ititt Weiter in ber i)iid)= timg auf Simbuttu jiebeu ju [äffen, jWang ihn 8. Tei. jut SRüdfebr nach ÜJiofchi. 33on hier ging er 22. ^an. 1887 bureb ba§ toeftl. ©ruf ji nadj fiin= tampo unb toalaga; Bon hier burdibaSbcutfcbcSoge= lanb nad) ©refv-ßopo. 2lm 23. «ept. traf er in SUfra mieber ein unb tebrte Slpril 1888 nach Suropa iurüd. Itr oeröffentlidjte in ben «Mitteilungen ber :>itebcd= leben 3ligererpebitions äWei Slrbciten : «Sin SBeitrag jur ffenntnii ber fuliicbcn ©pradjei unb «groben berSpradie neu ©bat in ber Samara» (2pj. 1884). Traufe, öerm., Slrjt, geb. 28. 9to». 1848 ju Sdjneibemüljl, ftubterte in SBteSlau unb SSerünj lief) fieb bafelbft 1873 als prattifeber Slrjt nieber, ging 1880 jum Stubium ber Sarpngologie nad) Wien unb Wirft feit 1881 al§ SpecialarU für öal§= unb Otafenfranlbeitcn in ÜBerltn. 3iad)bem er fid) 1885 für biefeS gad) an ber berliner Unioerfität habilitiert hatte, mürbe er im 9lor>. 1887 als einer ber Confultierenben unb fpäter bebanbelnben Sirjte beä Kronprinzen (nachmaligen .Haifer griebtid)S) berufen unb im Störs 188S jum Sßrofeffor ernannt. Sefonbere SSerbienfte erwarb er fid) um Srforfdjung be$ öirngebieteä für bie Srjeugung ber Stimme unb um bie Sehaubhuig ber .Kcbltopjtubcrtulofe. Staute, ffarl Sbriftian griebr., SBbilofopb. unb freimaurerifeber SdjriftfteHer, geb. 6. 9Jtai 1781 ju (5'ijcnberg im 2llteuburgifcben, ftubierte in 3>ena< mo er fid) 1802 al» Sßtioatbocent habilitierte. 58i« 1813 lebte er erft in SRubolftabt, bann in SreSben. Sa SBerfud), in SSerlin, roo er bann ÜBorlefungen hielt unb bie 93erlinifd)e ©efellfcbaft für beutfdje Spradje ftijtete, eine Aufteilung ju finben, mar ohne Erfolg; ebenfo blieb craud)in@5ttiugenunb9Jtün eben ohne 2(mt. fi. ftarb 27. 'Sept. 1832 in 3Jtün= dien. Sie 2lnfid)t, baf) bie S)(eufd)heit auf @rbcn ein Seil eineä böb,ern ©eifterreidiä fei, bilbete ben ®runb feine§ t'ehrfnftems, meldieä als bie Aufgabe ber iltenfchbeit barftellte , fieb ju einem orgauijd) unb barmonifd) geftalteten S3unbe herauSsubilben. Sie Steime eine» foleben Sunbeä ahnte H. in ber Areimaurerbrübericbajt unb liefe üd) beC-balh 1805 ju älltenburg in biefelbe aufnehmen, Würbe jeboch 1811 feiner Sdjriften rnegen auc-geftofeen. Sie äßijfenfdjaft ber Freimaurerei f arbeite H. bureb feine Sffierfe « T ie brei älteften Äunfturtunben ber grei= maurerbrüberfdiaft» (SreSb. 1810; 3. 2lufl., 2 Sbe., 1849), «öcbere SSergeiftigung ber echt überlieferten ©runbfpmbole ber Freimaurerei» (gteiberg 1810; 3. 2lufl., Sresb. 182Ö) unb «Urbilb ber ü)lenfd)bcit» (SrcSb. 1811 ; 2. 2lufl. 1819). Seine vbilef. 2lnfd)auungen fteben ben Sebren 2chclliinv> am nddiften unb fueben nad) einer an Seecartes erinnernbeu IHctbcbe ju einem abfd)lie= fjenben Softem ,ui gelangen. Sic iU)ilofcpbie ift bie i^elne uom 2lbf einten, bie man in einem auf- fteigcnbeu Set)rggng Dom Selbftbemufjtfein an unb in einem abfteigenben ju bem yufammenbang aller einseinen Srtenntniffe bin ju entwideln bat. Seine jahlreicben pbilof. Sd)riften haben ba§ SBeftreben, eine Bermeintlid) rein urbeutfd)e, für Seutfd)e aber unBcrftänblicbe Terminologie einzuführen. 5Bon ihnen finb frauptfädjtidj an.iiiführen: «Slbrifj bes Softem» ber Sogif ah? philof. SBiffenfdjaft» (®btt. 1828), «2lbrif; beä ctiftemö ber ^bilofopbie bej SRed)t§» (ebb. 1828), «SSorlefungen über ba§€ßftem ber 9ßbilofopt)tei» (ebb. 1828; 2. 2lufl., aus bem hanbictriftlidien 3kd)laffe SJ Bcrmehrt unb bg- Bon % .ftoblfelb unb 21. 3Bunfd)e, 2 S3be., Serl. 1889), «SSorlefungen über bie ©runbwabr^eiten ber 3Biffenfd)aft» (®b"tt. 1829), ber Bon Seoubarbiu. a. inoerf ergebenen 31 bteilungenfcerau<8gegebene«6anb= fdjriftlidje 9lad)lafj» (ebb. 1836—48), «Spftcm ber Jiecbtspbilofopbie» Bon SRBber (2pj. 1873) unb «i>or= [efüngen über iiftbetif» (ebb. 1882), «SSorlefungen über fnntbetifd)e ßogit» (ebb. 1884), «Ginleitung in bie SBiffenfcbaftslcbre ■ (ebb. 1885), «SSorlefungen über angewanbte i]5b,ilofopl)ie ber ®efd)id)te» (ebb. 1885), «2lhrif; be§ Siiftems ber ^bilofopbie» (ebb. 1886), «®runbrifi ber @efcbid)tc ber pbilof ophie» (ebb. 1887), «3lbrif3 ber Sßbjlofopbje ber ®efd)id)te» (ebb. 1889), «Sa-i teigeutümlidie ber SBcjenlebre» (ebb. 1890), «3ur DteltgionSpb,ilofopb,ie unb fpelu= latioeu Sheologie» (ebb. 1893) bou v1>. .ftoblfelb unb 21. SBünfdje berau»gegeben. Unter H.S Slnbängern, bie eine 3eit lang eine ^eitfebrift «Sie neue 3eit» herausgegeben, finb Seonbarbi, Scbliepbaie, Ötöber unb 2lbrenS ,;u nennen. — Sgl. S.nbemann , Über= fid)tlid)e Sarftellung beS SebenS unb ber SBiffen= fcbaftslebre 5^.S (50lünd). 1839); $. ^oblfelb, Sie fi.fdje ^hilofopbie (oena 1879); M. Süden, 3ur (Erinnerung an griebr. «. (2pj. 1881); Sr. Sölartin, K. Ehr. 5r. Ä.S Sehen, Sebre unb Sebeutung (ebb. 1881; neue 2UiSg. 1885). «raufe, SBilb., SDlarinemaler, geb. 27. gebr. 1803 ju Sefjau, erhielt erft bei .U. SB. .Holbe bafelbft, bann 1821— 24 in SreSben Unterricht unb fam 1824 nad) Berlin, ibo er bei bem SetorationS; unb Sio= ramenmaler ®ropiuS S3efd)dftigung fanb unb zu- gleicb am ßönigftäbtifd)en Sheater fang. 1827 trat er in baS 2ltelier 3Bad)§ unb mibmete fid) ber fliarinemalerei, iboju er 1830 eine ctubieureife nach iKügen, 1831 nad) Norwegen, 1834 nad) Öollanb, 1836 nad) ber SRormanbie unternahm. Slrfona auf SRügen, Straub oonDtügen unb Ser Seefturm (1831; berliner Dfationalgalerie) Waren bie erften grüd)te biefer Steifen. Seine folgenben Silber fteigerten nicht bie Sd)önheit ber erften, wobi aber bie rüdfid)tSlofe SÖabrbeit, mie bie 1858 ge= malte Sebottifcbe Hüfte bei Sturm (berliner "3Iatio= nalgalerie) jeigt. fi. ift ber Segrünber ber berliner iliarinemalerei, beren Vertreter fdmtlidi auS feiner Scbule herBorgegangen finb. @r ftarb als SDiitglieb ber 33etliner Slfabemie 8. Jan. 1804 in SBerltn. Jtrnucctfeit, f. 3aincifen. Sräufclttranfficit, eine Ärantbeit ber San toffeln, bie fid) junddjft baburd) tennjeidjnet, baf> bie befallenen Stauben nid)t eine fo frifdje grüne garbe befifeen, mie bie gejunben ^flanjeu, bafe ferner bie gicberblätter Wenig gebogen unb gefaltet unb Slrtücl, bie man unter A DctmiBt (int unter 6 aufaiifudjen. 700 Äräufefntcifdjinc — Äratoeel ber gemeinfame Stattftiel jurücfgebogen ift. Später bräunen ficb bie betteffenbcn Stellen unb pertvoef neu, woburdj ba§ SBacbStum bet Sßfumge unb bie lluS: bilbung bet ffnoQen in hohem Grabe gefebäbiqt wirb. Sie ff. rührt wabrjdieinlidi Bon einem Sßilje aus ber Janülie bev ißnrenomöceten ber, bev ben ißiiscn beg :Kuf?taus nage ftebt. Sräufdmafchinc, f. SÖtünie unb äRünsiDefen. Sraufcmiitjc, f. Mentha. tt rennen, f. fireppen. [S. 998b). Stäufcn, f. SBier unb Bierbrauerei (93b. 2, Staufcncibcdn'c, f. firageneibedjfe. StaunM"d)c(*nbfplbc!t,fj>aut(93ö.8,S.902b). Äreiucbitlm, f. Strupphubn. Stautffobl, f. 93Iott!obl. Srau^tä'bct, ;H ä n t> e l f e±> e i b e n ober audi Scbtagräbcben, Heine, pom l'cetallbrebcr ?um (f inbrücfen mannigfacher Sßerjienmgen angewenbete Säber au§ gehärtetem StabI , wehte auf ihrem Umfang bie entfpre&enben 6r|öbungen unb 93er= tiefungen jetgen, in eine eiferne Gabel (9tSnbeI= gäbet) gejaft finb unb, gleidj einem Trehftabt auf Die Auflage bev Srebban! geflutt, gegen bas um: [aufenbe 3lrbeit§ftüd geprefjt Werben, wobei fie ficb um ihre Sldjfe breben unb bie getoünfdjten G'inbrütfe heroorbringen. ffrauft, ©abriete, Bübnenfängerin, geb. 24.9Mr,? 1842 511 SBien, bebütierte 1860 bafclbfi an ber &of= oper unb geborte bevfelben als Bertreterin erfter Atollen bi-5 18(5* an. 1870—74 trat fie in ben gtö= fjern Stäbten 3talien§ auf. Seit 1875 ift fie Biel= gefeiertes SMitgtieb ber ©rofsen Dper ju SßgriS. •Jtorma, Sliba, Seäbemona, Seanne b'Slrc finb ihre gtänjenben iKolten. Staut, im ©egenfafe. 311 Baum unb Strand) ein ©eiDäd)§/ befjeu Stengel niebt bol?ig wirb, unb bas in ber Siegel nur ein= ober jWeijäbrig, jelteuer auSbauernb ift unb im letUern galle meift mittels rbijomartiger, im Boben öerbTeibenbct Stamm; organe überwintert. — Unter ff. ober 80b I oer= ftebt man aujjerbem maudie ©emüfearten, befon= ber§ aus ber ©attung Brassica (f. b.). Staut, ein befonbers am Sliebcrrbein unb in ffieftfalen bereitetes Dbftgelee, 311 ftarfer ffonfiftenj cingebiefter Saft pou.J rauben, 9?ivncn, Gipfeln 11. f. tu. (Darier 9öein = , Birnen*, Slpfelfrautu. f. ».). ff. unterfdjeibet fidj 00m SBhtä baturdi, baf; es feine Bflanjenfafern mebr enthalt. Sräutcrbabct ober aromatifdic 93äbcr, manne 93äber mit 3ufab oon aromatijcben Kräu= tem (ÄamiUe, gelbfümmel, ftalmuS, Sapenbel, SDteliffe u. a.), beren ätberifdfje Ute als Sdrijmittel auf bie öautneroen unb auf bie Blutrirfutatton in ben öaargefäfjen ber §aut loirfen. Sie genannten fträuter werben (Vt— l kg für ein Bollbab, 25— 150 g für ein Brtlidjeä 93ab ober ein fttnberbab) in ein Sädcben gebunben, mit 2 1 locbenbem SBaffer abgebrüht, ausgebrittft unb bie 93rühc bem 93abc ?ugefettf. Einfacher wirb ein foldies ffrauterbab bureb 3ufa_t? bor fpirituöfen Srtrafte ber angc= iiebcneu ^flanjen ober beS Spiritus aromaticus ber Slpotbefen (50— 125 g für ein SBottbab) ober oe§ betreffenben ätberifdien DlS (l g auf bae 9>oll= bab) jum Sabetoaffer beigeftellt. ftra'utcrbtamitnjein, f. Sräuterltqueur. Stäutctbiidict, f. Sotani! (Sb. 3, S. 352 a). Stä'utetbieb, f. 93obrtafer. Sräutetbcilmittclbeö Sdmfters gampe, f. ©ebeiinmittel. Sräutcrfiffen ober firäuterfäcteben, Heine von 2ei»en= ober 93aumwollftoff oerfertigte Sätf= djen, meldie mit woblriechenben, gerteitenb ober trampfftillenb wirfenben Kräutern (.Hamitlen, l'a= oenbel, llc'ajoran, SfJfefferminje u. a.) angefüllt unb bann burdmäbt, mäfeig erwärmt jur Sebecfung trauter Körperteile bienen. sMan tanu ifere reijenbe ßinroirtung nod) baburd) erhöben, baf? man fie mit etoaS Kampfer r>evfet?t ober unmittelbar oor bem Stuflegen mit einem aromatifdjen Spiritus be= feueptet. ^hre SBirrung ift im roefcntlidien bie ber trodnen 9<äbung (f. b.). [RnaSfuren. Sräutcrfurcn, fträuterfaftfuren, f. grüb= Stäutcrliqueur, Stäuterbranntloein, 9St= ,?cidintmg für mehr ober weniger gefüf?te, unter Stnroenbung ber »erfdiiebenartigften Kräuter, 2Bur= ,?etn , Samen bergefteüte aromatifebe Siqueure unb 33rannt»eine. öierju gehören auch bie Sltebrjaht ber fog. 93ittcrn unb Sölagenliqueure. Sie 'Hinabi ber Pcrfdnebenen S. ift unenblid) grof?. OJleiftenS werben bie Sftegepte jur öevftctlung ber= felben als ©ebetmniä bebanbelt, unb es ift bei ber SOtannigfaltigfeit ber oertoenbeten Sngrebienjien, loo.ui nod) bie reiejbe o'üUe ber burch biejortfehritte ber organifdu'n Ü'bemie bargebotenen fünftlidi ber= geftellten organifepen Körper tommt, faum möglidi, auf bem aßege ber diem. ätnalofe 5luffd)(uf? über bie 3ufämmenfegung ber K. ju erhalten. SJori be= fonberS betannteu K. finb ju nennen bie als feine Jafelliaueuvc betannten franjöfifdjen K. 3J e5 it e = bictine (93enebittiner)unb (Shartreufe, beren SSorgüge in ber glüdlichen Stbrunbung etiler jur öer= fteltung oerwanbten Stoffe ju einem einbcitliehen ©erud) unb ©efdjmad berufen. Gs ift iebod) hcr^ por,?uheben, baf; audi bie beutfd)e ßiqueurfabrifation piclfad) ben franj. Eneugniffen älinlidH- ff. berfteüt, weld)c allen Jtnfprüdien genügen. SSon anbern K. ift noch ju erwähnen ber 93ooneCamp of ÜKaag= bitter, ber Slromattque, ber i'iampe u. a., wcldie aber wegen ihres fräftigen ©efdimads weniger als Jafelgetränfe wie als ftärtenbc ober biätetifebe Branntweine ju betrachten ftnb. — fi.üon^aubit?, f. ©cbeimmittel. Sräutcrtbcc p 0 n 3B u nbr am , f . ©ebetmmittet. Srautbcim, Stabt im 2lmtsbe;,irf 2auber= bifdiofSheiw be§ bab. ffreifeS Dtosbad), an ber Scigft unb unweit ber Württemberg, ©renje, bat (1890) 814 (5., barunter 55 ßuauäeiifdic unb Gu Israeliten; <ßoft, Jelegrapb, altes SdUof?. Srautiufcl, 3nfel im (!biemfee (f. b.). Srautlcrrqc, f. Pieper. Staut unb 80t, oerattete Sejeicbnung für 5fJulper unb 93tei. Statiattc (fr,?, cravate), 6at§tucb, öaläbinbe für Ferren, angeblich fo genannt nadi ben Kroaten, bie unter ßubwig XIV. in grantreitJb, ein gremben= regiment bitbeten unb eine eigenartige, in 3raut= retd) bann nadnieabmte Matsbebedung trugen. Mraumll , f. Obaripari. Staniang, iKefibentfdiaft im weftt. Seile ber uieberlänb. Snfel Qapa, im D. pou Sataoia, hat auf 4994 qkm (1891) 381412 Q., banmter 232 Europäer unb 4475 ©binefen. jjauptftuf? ift ber Jariiiu, bev beim fiap ff. an ber 9Iorbtüfte münbet. ©ebaut werben ;)ieis, Sucferrobr, Jnbigo, Kaffee. Öauptort ift Sßurrootarta. Sratoccl, traweelgebaut, hcif?eu tleine See= iahrjeuge, bereu planten nidit übercinanbergreifen, fonbern ftuntpf gegeneinanberftofjen. (S.Karapelle.) Strtilet, bie man unter St Oc-rmi6t, finb unter or granfc fürt a. OT. unb übernahm 1799 ben Oberbefehl in Italien, wo er baS frans. 6eer unter Sdicrcr bei Verona, fiegnago unb SUagnano fdilug unb fpäter lUantua eroberte, R. würbe jutn getbjeugmeifter befbrbert unb trug nod) wcfentlidi 3U ben bei sJiom unb tfofjano erfämpften Grjolgen bei; in Seutfdv lanb, wo er 1800 uad) bem Srjberjog Marl ben Dher= befebt übernahm, feerjt er jeboeb uugiüdltcb (f. gran* löfifcbegie»olution§frie8e,33b.7,6.195b). Ser2lb= fd)(uf3 bc3 SBaffenftillftaubeä juSßatgborf, lS.QuIi, beenbtgte feine militär. 2bätigfeit. fi. ftarb 19. %an. 1804 311 5ßeft. Seinen SRamen führt feit 1888 bas efterr. Infanterieregiment s.Ur. 67. ftrentianer, bie Verteibiger ber 2(nfid)t, bafi bie 2)lenfd)enfeelcn im Slugenblicfe ber pbpfifchen (Srjeugung be£ Körpers con Sott unmittelbar er= fcbafjen unb. mit bem Körper oevbunben werben feien. Sie entgegengefetjte ÜDteinung ift bic bcr Jrabucianer. ftreattn, eine febr ftidftcffreidie organifdbe Ver= binbung üon ber 3ufammcn[etuing C4H0N302, bie tu jicmlid) großer Üftenge im SDluätelfaft ber VJirbcl- tiere uortommt unb and) im ©etvirn, im Sfatt unb im ötttn gejunben roirb. 63 fann avS bem §leifd)= ertraft gewonnen »erben. R. ift ein Spaltunge-- probuft ber (Siweifjiörpet im OrganiSmuä; e§ hü bet gldnienbe Krpftalle, reagiert neutrat, ift in heifiem SBaffcr iiemlid) reichlich, in 2ilfobo( fd)Wer leslidi. Surcb Srwäcmen mit Sauren oerliert eä V>affer unter Vilbung uotx Kreatinin, CJB7Ns0. VeMereä ift eine ftarte Safe, Btel leichter löSlid) in SBaffer unb 2llfobol als R., ein ftänbiger Vcftanb= teil be§ $arn«. Veibe Subftanjen finb and) fön= tbctifd) bargcftellt morben unb befttjeu bicRonftitu= tionsformcln vu r ^NH» v„ r^R ~ C0 >H:C Ml:l i ^K(CH3)CHoC00H ^N(CH3)CHo ßrcotin Creatinin. Strontium, f. Kreatin.. Rventtou (lat.), Schöpfung. R. bat mau aud) bic SluSftellung cineä ben äluSftedec cerpflicbtenben .Urebitpapicr» (3nb,aberpapier§, 2Becb,felä u. a.) gc= uannt, infofern ber 2lu-jjteller baburd) oon einer britten Sfeqon, ineldje reblid) in ben iBefil? be3 SJ5apiex§ gelangt unb beim Crberpapier (f. b.) burd) bem ©efet? eutfpredjenbeä Snboffament legitimiert mirb, auf Gablung belaugt inerbcu Eann, oi)ne baf; .iivifdieu bem Inhaber unb bem Jluefteller ein ben Untern oerpfliditenbes SßertragSDer^ditntä beftebt. Srctttnr (lat.), ©efcrjöpf. ftrcbo, afrit. S8otf§ftamm( f. ©lebo. Srcb^, im Sud)banbcl, f. SRemittenben. Srcbe<, ilruftentier, f. firebfe. fivclic« (Carcinoma), in ber 3)lebtjin ein etgentttmlid?e§, burd) iluicberung normaler 6e= mebäelemcnte entftcbcubeä ©eiriddiS, bas> ftetig rüeitcr um fid) greift unb babei in feinen altern $ar= Strtifel, bic man unter 8 Bet ] tien geivöb,nlid} gcfcblnürig jerfällt ober fdirumpft, ba£ fid) ferner auf bie Spmpbbrüfen weiter oer= breitet unb enblid) auf anbete, uamentlid; innere Organe übertragen werben fann (Srcb^meta: ftafen). j!ad) konfiftenj ber Rrebäformen unters febeibet mau 8cirrlni->, ,vaferfrebö unb IHaxb fd)tramm (Fungus medullaris, ßnceptialoib, ®a= lactompettö). SerK.getjtftetiSoonbenäeUüberjügen ((SpitbelienjberCrganeauäjinbcmbiejemudiernunb fid) in bic unter ibnen liegeuben Sdiiditeu einfenfen. (Sr fommt beebalb urfprünglid) (primär) nur an unb in fold)cu Organen »or, rocldic Spitzelten tra= gen. 3)iefe finb bie äußere äaut unb alle auf ber äufeern öaut fid) öffnenben ©rufen, ferner alle 2d)leimb,äutc unb bie mit biefeu jufammenljängen: ben ober oon ifenen abftammeuben SDrüfen. 33eim l'tanne tommt bcr H. am baufigften in ber Unter: tippe, beim ÜBeibe in ber Sruftbrüfe (f. Sruftfrcb«) jur ^Beobachtung, aber aud) an anbem Seilen be§ Sßr? per» ift er bei beiben ©cfd)led)tcrn nid)t feiten, fo in ber ©efidn^baut, an ben ©cjd)[cd;teteilcu (beim SBeibe namentlid) an bcr ©ebärmuttcr), im i'cagen, im fDlaftbarm, an bcr 3tmg^ im .Uel)ltopf u. f. ro. älnfangä ftellt fid) ber H. meift alö eine {nötige, nidjt ganj fd)arf begrenzte Verhärtung bar. Siefen lil)araftcr tann er aud) bei weiterm Sßadiätum be= tuabren, gcmbl)nlid) getit er aber in ein um fidj freffenbeä ©efdimür über, fettener in eine pitjartig l)erDortmid)crnbc ®e_fd)>iutlft. Naa) einigen 2)io= naten erfranfen bie £'pmpbbrüfen unb bilben neue (fefunbäre) itrebegefcbmütftc, rocldic immer weiter um fid) greifen, aud) immer Weitere Sküfen befallen. Von ben i'pmpbbrüfen wirb bcr fi. fdjliefjlid? oft nod) auf anberc Organe übertragen, namentlid) auf bic Knodjen, bie Seber, bic Sungen. Sic Sefd) werben, Welche burd) ben Ä. hcroor= gerufen werben, finb bauptfäcblid) uon feinem Si& abhängig. Sr jerftört bie fon ihm befallenen Or= gane unb mad)t biefelbcn funftion§untüd)tig. 3u Hohlorganen, wie bem Silagen, bem SDtaftbarm, ber Speiferbhre, führt er jur Verengerung. 3n bfl1 meiften JäUen ift ba» Übel, wenigfteni in ben fpä= tern Stabien, aud) mit heftigen Sdnuerjen Derbun- ben. Sa bie Hrautbcit immer Weiter fortfebreitet, führt fic, wenn nidit anbere Seiben früher bem Sehen ein Snbe machen, nach einigen fahren jum Sobc. Sie weichem Srebäformeu »"erlaufen im all= gemeinen fdjneller als bie härtern, fdjrumpjcubeu. St. Ieben«wid)tigcr Organe, 3. 33. bc» SülagenS, machen felbftoerftänblid) frühzeitiger bebeutenbc Störungen wie bie ber äuf;eriU>aut. Sie Ur fache beä St. ift unbelannt; anftedenb ift ba§ Übel nidjt, mahrfdieinlid) audi nidjt erblich,. Vei füngern Sßer= fönen fommt ber S. faft nie cor; erft uad) bem 40. t'ebcnsjabrc pflegt er ju entfteben. Vegünftigt wirb ba» CSntfteheu beS St. befonberä burd) d)rom= fdje 6'ntjüubungen unb Jraumen (Stofs, Sd)lag u. f. w. mit entfprechenber ®eweb§quetfdjung). Sie einjige mirffame Vchanblung beä St. be= fteht in bcr rabifdten Stuörottüng beä ®ewäd)fe§. Siefe tann tri ber Siegel nicht mit einem ägmittet, Jonberit nur burd) forgfältige ätu§Iöfung mit bem 3Jleffer (Srftirpation) gefdu'hcn. SBirb bcr St. fehr früb^citig ausgerottet, fo tann mau faft fidjet auf üollftänbige Teilung redmeu. äBirb bie Operation jcbod) erft oorgenommeu, nadjbem ba$> ©cwäd)ä gröfjer geworben , fo ift fie oft nur üon Dorüber= gebenbem Jiuhen; bie ©efdimulft tritt nad) einiger 3eit wieber auf. Sie Teilung hängt beim St. alfo mißt, fmb unter 6 auijufucficn. (02 SvefiS (Äranfijeit bcr 'ißftaiijeu) — ßrebenjen von fvidscitiger operativer Sebanblung ab. übet ] roeitere bösartige ©efdjwulftfornten f. Sarfom. Sgl. fiebert, Traue des maladies cancereuses (5ßor. 1851); £bierf(b/,®er@pitbefialrreb§,nament= , lid) bcr ©out (Spj. 1865); Sude, Sie ©cfdnoülfte «in 'ifjitha mit Sillrotbs «©anbbuch, bcr (Sbirurgic, j Stuttg. 1867 — 69); oon SJMniwarter, ^Beiträge ,uir Statiftit Per (Sarcinome (Stuttg. 1878); Slbamfie= »icj, Untersuchungen über ben SL unb bas s4>rincip { feinet Sebanbiung (Sßien 1893); Pfeiffer, Unter* fud?ungen über ben ff. (.Jena 1893). JÜrebS, ttrantheit ber "^flanjcn, f. SBranb. Srcb$, ein Seil berSRüftung, bejeidjnet bis- weilen ben ganjen, ou§ beweglichen Schienen ;ufam= mengcfeuten, ber ©iille bes ff. ähnlichen ©arnifd). ©ewöbnüd) oerfteht man unter ff. nur bie Sdurm= ' becfen beä Dberfdjentels, bie mit SRiemen an betn ^orberiduir; befeftigt waren. — ff., ffriegs= mafcbiue, f. ilWauerbobrer. Srebei, nerbl. Sternbilb in ber Gtliptif uub äu= gleich, Diertes Beidjen bes Sierfreifes (6p), wabr= fdjeinlid) im JUtertum besbalb io benannt, weil in ihm bie Sonne ibren becbfteu Staub im Sommer erreichte, wonach fte umf ehrte unb ficb mieber no.fr fem Äquator hinwanbte. Sas StembUb ift arm an bellern Sternen, jWifdjen ben beibeu Sternen 4. ©rö^e v unb 8, bem fogcnanntcn nßrbl. unb fiibl. (Sfel, befinbet fid) ein atS Strippe (Praesepe) be= fanntcr, bem btofjen Stuge flchtbarer Sternhaufen. Strebe«, Marl, SKufifer, geb. 16. Jan. 1801 ju Bamberg, bicjs eigentlich, Dftiebtfe, nabm jebod) ben gamiliennamen feines Slboptiooaters, be Opernsängers ,s. Strebs, an, bem er ben crfteu mujtfalifcben Unterriebt oerbanfte. Seit 1826 wirft ff. als Sirigent in SBien, bann oon 1827 an febr oerbienftooil in Hamburg. 1850 würbe er ©of= fapellmeifter in Srcsben, reo er 16. SBai 1880 ftarb. Seine Sompofütonen befreien in jablrcidien ffta»ierftübruderei unb äUutbaublung oon 3 ob. s}>bil. Enbreä t>er= vorgegangen. Jel^teree ©efebäft mar 1797 im Sefih oon 3 0 b a n n ,\ a 1 0 b St r e b e, bem fpätcr f ein 33 ruber Benjamin Krebs, geb. 8. OTärj 1785, geft. 1858, alä ioilbabcr beitrat. 31m 1. vJlug. 1816 mürbe ba,;u eine Sdjriftgiefserei errichtet, bie ^Benjamin allein leitete unb fo bob, ba)3 er, in beu ällieinbefiö bc-> ©efdjäfts gelangt, fidj fcblieplicb nur ber Sajrift gief;ereitoibmete. (5'r lieferte bie crfteu guten beutfeben Sd)reibfd)riften unb oercffentlicbte ein «öanbbudi ber SBudjbrucferfunft» (Sranlf. a. SB. 1827). 1857 ging, bai ©efdjäft über an feinen Sdimiegeriobu ©uftaö Otofalino (geft. 1870) unb befjen Jeil= baber ©ermann ^oppelbaum (geft. 2. ^au. 1894), ben SBater bej. Sdjroiegeroater ber jefetgen 53efiKer, bie fd&on feit 1890 Jeilbaber waren. 1870 würbe eine fyiliale in SBien unter Leitung »ou 9f5oppelbaums ÜBruber ©erubarb '^oppelbaum unb SRofalinos Sdjtoicgerfobn Sari Soff ow cr= riditet, bie erfterer balb allein unb unabhängig 00m israntfurter Saufe übernabm. Seit 1882 lautet bie A'irma bei 3Bienet ©aufes «S. t. öoffdjriftgiefjetei ^oppelbaum», unb feit 1SS7 ift Jeilbaber ein älterer Sobn ©ermanns, ©corg Sßoppelbaum. SBeibe ©äufer baben 20000 Stempel, 500000 9)}a= trijen, an Somvlettmafcbineu 20 in Jrantfurt, 18 in SBien, DEcdjanifdje SBerfftatt, ©aloanoplaftif, §-adj= tifdjlerei, eine eigene ©ausbruderei (feit 1886) »um Srud oou Schriftproben unb bes ©ausjournals «Jopograpbifdie Beuigfeiten». 3abl ber befebäj; tigteu $erfonen in granffurt unb ffiien etwa 200. ütcbdottcv, foöiel wie Scörj ff. b.). Srcböpcft, eine in neuerer 3eit bejonber* in Mitteleuropa auftretenbe, ungemein oerbcerenbeepi= bemifebc .Üranfbett ber Mrcbfe, beren mabre llrjacbe, wenn man fie aueb in oerjebiebenen parafitifeben Drganiämen oon oornberein fuebte, bis oor turpem unbetannt war. Srft di. Seudart unb St. SRauber jeigten, bafe ein SBilj unb urar eine Saprolegniacee (Mycosis astacina Eaub.) ber SSerberbenbringer ift. SBabrjdjeinlid) bringt bcr funiic Sßilj bur* bie weid)en ©elcnfbäutc jwifeben ben i'cibesringen unb ©liebinafjenftücten ein unb jerftört bureb fein rafdjes ffßadbstum bie ©ewebe feines Sßirtes. Mrcbcfpiinicji, fooiel wie 2lffelfpinnen (f.b.). Srcböftcine, .HrebSaugen, f. glufjtrebs. Srcbtfticre, f. Kruftenttere. Srcöentnon (gut), f. Siabem. Srcbcns, f. Rrebenjen. Strcbcnäberfjcr, f. Soppelbedjcr. Srebcnsbricf, f. Credentia. Srcbcnjcn (00m ital. crodenza, b. b. eigeutlid) ©taube, 3uocrficbt, bann $robe, S8erfud)), Speifen unb ©etränfe lunn ;iei*en, bafe fie niebt oergiftet finb) proben, Borfoften, wie es f rüber an ©öfen bureb SDrunb'fdjenfe unb Sorfrinetber gefdjab; bann allgemein, namentlicb oon ©etränfen, fie in ber SBeife bes SBlunbfdjenfs barreid)en. Ärebenjtifdj ober firebenä, fooiel wie Jlnricbtetifeb, Süffett; in ber tau). RHrcbe ein Heiner neben bem Slltat ftcben= ber Sifeb, auf ben .Hei* unb anberc bei ber 9Reffe gebtaud)te ©eräte geftellt werben, jjt, rmb unter (X aufjuiuifien. ftw&i&ifitot — Ärebttanj'taUcit 703 KvcbiOilttät (neutat.), ©taubmfirbigleit. ftrcbtt (tat. credltum, Sa<3 ©eglaubte, Stnuer: traute), bas Serttauen, baf; eine "Ikrion, »midier SBerte »eräufcert werben, bie biuausgcfdiobene ©egenteiftung ober bie perfprodjene Erjtattung gleidjer SBerte, wie beim Sarlehu, feiner 3eit teiften merbe; bann auch bas aus biefem Ser= trauen tjerporgegangene ©cpulbPerpältnis. 3)crK. Eann burdj ein befonberes Unterpfanb geftüfet werben (9t eal trebit, f. S.), ober er ift bebingt burd) bie pcrfcnlidie Eigenfdiaft bes ©djulbners., feine mirtfdiaftlid)en 2tu§Jidjten ober feine notorifd; günftigeu SBermögensperpättniffe f S e r f o u a 1 1 r e •■ Sit). 3).aS Unterpfanb ift entmeber ein unbeioeg= lidjes SSerntögensopieEt, eine .fippothet (f. b.), unb in biefem gälte erfebeint ber S. als yippo t betar = , ©runb= ober SobenErebit, Wobei nnrtfdiaftlidi triebet bie Unterfdxibung vjou lanbwirtfdiaftlidiem unb ftdbtifdiem SSobentrebitPon SBebeutung ift; ober ber ©djulbner ftellt ein bewegliches SJJfanbobjett, ein Ivauftpfanb, woburdi ber iog.Sombarbfrcbit (f. Sombarb unb Sombarbgefdiäjt) entfteht, ber be= fonbers für beu SBaren= unb Effetteuocrtchr 3Bid)= tigfeit bat. 3er SßerfonalErebit wirb auf ©runS münblicben ober fcbriftlidien übereintommens, ins= befonbere mittels Sdiulbnerfcbrcibungen (SBedtfeln, Sduilbicbeiuen u. f. W.) gemährt unb erfdieint na= menttidi im öanbel als SButtj: ober fiontoforrent= trebit, SEJedifelfrebit u. f. W. Sie 2Rotioe, welche firebitgeber unb .Urcbitnchmer bei Eingebung bes ©efebäfts leiten, tonnen febr perfdiiebenartig fein; nameutlid) bie Seweggcünbe bes lelitern finb für bie wiffenfdjaf tlid)c .ttlajfifitatiou Ber Hrebitgefcbäfte mtd)tig. ,ilfe jmedmäfng eingertditeter .Hrebitanftalten unb Hrebitpapiere (f. (ileariug-.^oufe, ßirovjertebr) läfit oon einem Zeitalter ber .Urcbitmirtf diaf t fpreeben, bie an Stelle, ber reinen ©elbroirtfdiajt (f. b.) tritt, gleidj= mie biefe feiner 3eit bie 5Raturalmtrtfd)aft (f. b.i ab= gelöft hat. 9cebeu bem "t>rioathebit bat übrigens in ber neuem 3cit aud) ber öffentlidie unb befonbers ber Staatstrebit eine großartige StuSbebnung gewonnen. (S. 2lnlciben, Staatsfdnilben.) S)iefe bebeutenbe Entwid'luug bes .ff. ftebt nicht obne belangreicbc ©djattenfeiten ba. Er Per= ftärtt bie sDtad)t bes ohnehin ©tarfen, ber nunmehr nid)t blofe über bie eigenen ausgebebnten SDtittel, fonbern auch über frembeä Kapital perfügt, unb mad)t ben ©chmadien oergleidisweife nod) fd)Wäd)er ; er cerleitet ju uubebachten Sluslagen unb Unter; nebmungen unb giebt 311 ausgebebntem Setrug unb ©djroinbel Jlnlafs; er gewährt bie ©clegenheit ju ätttsbeutung unb SEBudjer u. f. m. Sic aud) in Seutfchlanb fo perbreitete SBorgtuirtfdjaft int.Hlein= rjertehr läuft grofienteils auf unroirtfrbafttid)en ,H'. hinau»; bie langen firebitfriften im taufmänuifdH'u Serlebr gcjäbrbeu bie Solibität bes ©ejdjdftö' lebens. Söie in einem tünftlidien SDledjanismus treten in bem großartig entwidelten .Hrebitinn-febr ber Sfteuäeit bffer's Steibungen unb Störungen ein, mas ju bebentlichen Erfcpütterungcn ber Sotts= roirtfebaft führen Eann (f. ©anbelstrifen). ©egen= über ben Ausartungen bes .H. ift bie ©efellfdjaft übrigens nid)t roebrtos; bie 9tad)teile bes fi. }u be= tämpfen bient nameutlid) ein geeignetes H_rebit^ v e di t, iueldjes eine fdileunige Erlebigitug ber Scbulb^ tlagen, bie Slutragung nott Jlrreft'en, eine fdMU'llc 3urd)führung ürnSwangSoollftredungen unb©ub= haftationen fid)ert, ben faumfeligen ober gennffen= lofen ©d)itlbner binlänglid) ftreng behanbelt, aber aud) unnötigen öärten bes ©läubigers ober ber tüua?erifd)en Ausbeutung (f. SBudjer) einen S)amm feijt. Um längere ffrebitierungen ausjufdjlieHen, bat fieb bie Einführung Eurjer ÜBeriäbrungsfriften roirtfam erroiefeu. S55id)tig finb aud) alle geupffen- fcbaftlicben SSeranftaltungen jum 3med ber Srebit= befepaffung für bie mittlem unb untern Stäube (f. insbejonbere SarlebnsEafjeimereine unb 3Sor= febufe: unb firebitpereine). Um bie gcbeihlidie SBirf= famfeit bes ff. ju erbauen unb ,^u fteigern, ift eine gute Drganifation besfelhen notmenbig; ibrciöaupt: träger finb bie Sauten (f.b.). Sgl. Sicbenius, Ser öffentlidie S. (2. Slufl., fiarlsr. 1829); Knies, ®er K. (2 Sbe., Seil. 187G —79); 2lb. SBagner in «©djönbergs öanbbudj ber polit. CEonomie», Sb. 1 (3. Slufl., Süb. 1890). ftrcbitanftaltcn, größere, Don 2lttiengefellfd)af= ten, ©enoffenfebaften ober öfjentlidien Körpcrfdiaf= ten, aud) wobl Pom Staate felbft betriebene @c: fd!äit'?unternehmungen,weld)ebieSenuittelungunb Erleidjterung bes .Hrebits ;,um ,-imede haben. ,'öier= ber gehören r>or allem bie Santen (f. b.), unb war fomobl bie auf bas Sebürjnis uon ßanbel unb ,xsn= buftrie hered)neten wie aud) bie Sobentrebitbanfen (f.b.) unb bie fog. Crtklits mobiliers (f.b.). 3"Sen i genoffenfdjaftlidien K. gehören bie auf bem Srincip ■ berSolibarhaft heruhenben SorfdntfV unb firebitper= ! eine (f. b.) nad) bem Sd?ulie:®elii3fd)fd)en ©pftem, bie Dtaiffeif enf eben ©arlepnstajfenpereine (f. S.) unb bie auf ©egenfeitigteit begrünbeten Sanbfdjaften (f. b.). Cffentlidie, wom Staate ober ben ©emeinben ! errid)tcte unb »ermattete St. finb namentlid) bie mißt, finb unter 6 aufäujudjrii. 704 Ärcbitanftmij — ©refelb TarlobiK-fafien (f. b.) unb bie ißfanb= ober 8eifj= bäuier (f. i'ombatb), meldte bie Unbemittelten bei u'itroeüiger ©elbivrlegcnbcit vor ben 3I?uä)creru febütjen joHen, ,xmi einem engem Sinne werben als R. ober ftrebitbanfen biejenigen Sauten be= jeiebnet, lueldje lieb nadj Strt bet Credits mobiliers mit bet ©rünbung unb fem Setrieb oon geroerb: lieben ober .Cianbek-unterncbmungeu, bet Ihniffion von 2lttien unb Obligationen u. f. ro. befaffen. ftrcbirrtuitriig (Tat. maadatum gualificatum), f. Bftrgfebaft. .»!re&itt'iltct, bet Bon einem Kaufmann über einen ibm gemährten Krebit aulgeftellte SSet= pflicbtunglfdjein. [brief. Jttebitbrief, f. Stcctebitieten unb Gitfulartrebit= Jtrebitgclb, j. ©elb (93b. 7, ©. 719b). Srcbitgeuoff cnf djaften, f. ßrroetbl= unb 2Birt- fcbaft»genoficnfcbaften unb firebitoereine. 8rcbitf)ttpotf)cf, beileibe roie .Hautiouc4)Bpo= tbet (f. Sppotgef). [firebit geben. Strcbiricrcn, etwas auf fitebit (f.b.) aeben ; einem Srcbitinformattoncetfd)reibungen anbetet Slftiengefellfdiaften (f. ^nbuftäepapicre), uhgebeette Vanlnoten (f. b.), äöeajfel (f- b.), Slnroeifungen (f. b.) u. f. ro. Slftien bagegen finb feine fi., roeil fie nict/t ein Sdjutb: perbaltnis, fonbem bic Jeilbaberfdjajt an einem Unternehmen barftellen. Jttcbitrcrfjt, f. firebit. Srcbitrcformticrcijic. Ter SBetbanb ber V e r e i n e fi r c b i t r e f o r m , eine internationale 3Jer= einigung oon Syabrifanten, fiaufleuten u. f. ro. 311 fem oioed, eine .Urebitreform (jetbeijuf übten, ins= befoubere bie üTtitglieber butcb pertraulidje 3JIU-- teilungeh oor SBerluften ju febügen, 2(uf>cuftänbe probifionlfrei einjujieben unb eine juoetläffiae Slusfunftlertcitung ju oermitteln, bat feinen ©itj in Seipjig. Ter Verbanb mürbe 1882 gegrünbet unb jablte 1893: 290 Vereine, 275 Srilialen unb 10 Vertretungen, roooon bie meiften auf 3)eutfd)= lanb (22iy Vereine unb 141 Filialen), bie Sdjroeij, 'jüeberlaube unb Cfterreid) = Ungarn entfallen, ^i- lialen unb Vertretungen beforgeu nur 2ltu>funjt-?= erteilung. Slufserbem bat ber Verbanb 511 gleidjem 3roed eine grofje ^abl oon fiorrefponbenten ober Vertrauensmännern in Teutfdjfanb unb anbern, aud) liberfeetftben Sanbern. Sie (Sintjolung Jd)rift= lid)er Slulfünfte auf alle Vlätsc, an benen SJureaus' bei ßerbanbeS bejteben, erfolgt fetten! ber 2JUt= gliebetbirett. daneben beftebtmurtblidjeSlulfunftl: erteilung an bie Diitglieter unb itjre Sfteifenben auf ©runb oon SReifelegitimatiohSfarten. SDBeitere Öilflmittel finb: bie Verbanblaeituna für bie Vet: eine firebittefotm nebft Sudjlifte, bie jur (?rmit= telung bei ätufentbaltl unabgemelbet k>er;ogenet cdnilbner bient, bie giften faumiger unb bö§: roiltiget Gabler unb bie internationale 2Bqrnung»= tafel (Vefanntgabe oon SDorenfdjroinblern). Diadi ber 1893 Bon -290 Vereinen gelieferten Statifttf betrug bie SDJirglieberjabJl 37488, bie ,Sabl ber er= teilten fdirijtlidien SluStünfte 877899, bal Snfaffo butdj lUabuBerfabren 3 (»91 158 ~))i Sccbituercinc, ©enoffenfd)aften, bie, meiften§ auf Solibarbaft geftüiit, Kapitalien beraujief)en, um bal fitebitbebilrfnü iljrer IDlitgliebet ;u be= friebigen. öierlier geboren bie geroerblidjeu Vor= id)ufj= unb KrebitBereine (f. b.), bie fog. Sanbfdjaften (f. b.) unb bie Sarlebustaffeirocreiue (f. b.). Srcbituerficticrung, f. Verfidjerunglroefen unb .vippotbetenoerfidierung. ^tiibitiuefcn, ber Inbegriff aller in ."öinfidit auf ben firebit (f. b.), beffen Umfang unb Scbutj, be= ftebenben gefefelidjen Sinridjtuugen unb ©ebräudje. ftvc&itiüirtfcbaft, f. Welbmfrtfcbaft unb firebit. Srebj, firebfdj ober Slbfa, roie fie fidi felbft nennen, 'Jiegerftamm in 5)ar A-ertit, baä nad) ibneu aud) S. beifst (f. iyertit), im Süben Satfurl unb ber SWanbala, im SBeften ber 0olo unb Vongo, im Sorben ber Vanga unb im Dften ber gurancr. 2)a§ oon ibneu einft ^ablreid) befiebelte ©ebict fäb= lieb oon Vabr et=öomc ijt jegt faft entoölfert. — Vgl. «djmeinfurtb, 3m Sergen Bon Slfrifa (2 33be., Spü. 1874), unb Sunfer, Seifen in 2lfrita, Sb. 3 (SBien 1891). Ärcbulität (tat.), Seidjtgläubigfeit, aber aud) ©täubigleit; bal;cr firebutitätc-eib, fooiel lote ©laubengeib. Rrcfelb. 1) Sanblrci^, oline bie ©tabt fi., im preufj. 9teg.=33ej. S)äffelborf, batl65,2oqkm, (1890) 36428 (18319 mannt., 18109 meibl.) @., 1 Stobt unb 17 Sanbgemeinben. — 2) !ft. ober (Jrefelb, ©tnbtfreiö (20,74 qkm) unb fireiäftabt beS 2anb= freifei, liegt 0 km roejtlieb Born Slbein, mit bem fie butdj Sampfftrafjenbabn Ber= bunben ift, an ben Sinien Sui§= bürg = i)J. = ©labbadj , :Hubrort= fi.(20,ikm), fi.=3leetfen=9lbebbt (23,9 km) unb 5icln = Gieße ber Vteujj. ©taatäbabnen unb ber fircil firefelber difenbabn (f. Seutfdje liifenbabnen, Vb. 4, 5.1000) unb iftUcittelpuult ber fitefetb = Uerbingcr t'ofalbabn (f. b.). Sie Ätabt ift ©it, be§ SanbtatSamteS bef 8anb= freifeä, eineä Slmt-i-gcridui' (Sdnbgericbt S)ttffeiboif) mit ©traffammet unb Kammer für Sanbelifacben, cineä SetriebSamteS ber fönigl, (5ifenbabnbirettiou Köln (ünfSrbein.), einer feanbelifammer, einer Jieicbäbantftelle unb ber Sireftion ber firefelber (fifentabn, bat meift breite gerabe ©trafsen, fdjbne älnlagen unb 1840: 25897^ 1875: 02840, 1880: 73872, 1890: 105 370 (50044 männl., 55 332 roeibl.) 6'., barunter 21909 SDangelifdje, 8014C fiatpolifen, 1161 anbere (Sbriften unb 1992 vvJiae liten, ein Voftamt erfter Hlafje mit 4 ^metgftelleu unb Selegrapb, Selegrapbenamt erfter Klaffe, 4 S8a^n= bofe. fi. bat 5 fatb., 1 altfatb., 2 eoang., eine meunonit. fiirdje unb eine ©pnagoge, ferner ein iKatbau» mit greifen ibie öermannlfdjtad)t) bou Vrojefjor Qanffen, eine bbbere fönigl. L'ebranftalt für jejtilinbuftrie mit ©eroebefammlung; ferner ein ftäbtifdies paritätifdjel ©pmnafium, :Kealgrimmv fium, eine £berreal=, bbbere 2Iläbdjcn= unb Vürger= SIrtitct, fcie man unter St ocrmiBt, fifb unter 6 aufjuf:id)t-:t. - ----- - 3 p: p ■< OB — = - — cc » S" > > 15»»»? 52 3- X 0= ~ — st ü tc f* — _ r ;c • _ K << a ... (5 n r> 3 o h*i k*i r-, Z CD 4 B C B — N CO 3 CO e* 5' P •' N I 2 >— >q — cc P «J s £- i» c^ co O CD g n - • i - - -- — tc r° ^ CD P II C sc" e— J CD er»- ~ ICD — ^- » z_ ~ — a^ ä ä p— ' co ^— x a fei l — ' cö ■— ' =— dj — — — — — — — — ~ CTJ O ° co:,tc: jL c: = c c S" « £ 3 S . u* JS BT i — r— -; C Cj "-" (JQ 31 P — 'j; 3- Co - ""* 3 — » s> g ». e= 3. 3. R" S- i — i cö B -. B" fei P 3 — 1=. f° ö CO CO 5.P' 1 . r a 3 • s- 1 o1? IC • fei - p _•. » c ^ ^ B CD a CO P a (O ' Dl A *** 3: ET e* ^ °° t c * 5 "• » *. ° I- a r o ^ " - « ■- - ?- f- » _,. © ' CO rr t— < ^ CD _* 3, — S- 5 *» ö * §" ? o er tu ' ö o> ~ u — £ p 3 a a- a a er c* B — S n- £ W "5 Oq - p 4 CD CO --i a* . - " r 0 — — - o> Qu *. • 3 g, g. H B S-Pi 05 ; c c c z: — co " c: C: C= =. C ^ P P S. g: ° " C CD 22. < i- r- — ~- ■■ c c rr = ~ S - - C _ K _ 3 — J5 ts - — r- = 3 r- « =- — * n.^e p.-c-Sm,j-c=«Sre<«?i— — - s ~ = r S- k _c^ jr st ~. - p •' SB o !• ' ^ * " ' - i- r- -° 1- - | - r r- •- - - - K !^ ~ co _ _ DO r- r= ; - c — — - OD ».-• s te jr T1-- r r 5-. 2 p g; o " *» 2 ^ — B B OD — B SB' ÜB I B P-| r* CD CD CD " 2 5 3 b 1 ^ * » co ; ^O h, ° W K P P S? f3 s- r « r c: r- • e t-: r; p1 e» js w p-j ;_, u -3 DB M 1 16. r1 ic je M' O 1: -; -i o r 1 p = 3 5" pu p 5 — B co f = < < ^ I s;^ C P C C ^ . ;f_ ^ r- =• < rr - -r - ■ <■ ^ o IC p. IC 4^. o • O ; p ; >3 ö es <;oi h H >-; 1 mc - ~. | O: — § pl ® B3 p '.s-B E j; P CD X ' ^*" CO - str. r. Wal anst •' >> Ol ^ K r r .-: -T- " -^ O - s — ■ cs — Q ' CO 0 jp» tc ^* cc a: cb cß cc cc cc co co co co co 1 — i:?"?? o *g.g.g.g.gog =' 2, tl g'g.'g. - i- .- =: « 5. = 5: 5 E's- »w rC 2 ~ c tc 5- jr = ~. ■ S "- " ... G • t- S- tc - _ - • p co e tc ■ ^n - 3; _ • H co co cc cc p p ^ — CD O CD P = E - = p ic ' c; 7; - -- ~ PK 1 CC X O - — — O a ;i " - K — ■< 0« c fei e — ^ CO es — P i-r ^ izeiam II. E IV. E CO CD e P p? P tc *■ a fr-> W o co DT »^ CO £T e<- CC • ? O (> ■ X fei C7I öi = ^ £ 5, bb- ra BT* ZT. P VJ gj 00 p w- 2 2f B CD - co Q C O «< O CD -- % g. b 2 s 3- p: fe) cd "-: ^-* = - Oo fei c „ CD _ EO 3 3 s. g" lr S " S. M I * £ ~w S £- ü'^^inD. 3 £ » ^ " 2. i; -_ g (-• O ts tc p (-1 Pü IC - B > =r H- 2 -- Ä. • — » ° w ' fei « § ?~ b e o p tc *. 01 — • tc 3 E. g. a BD DD 2 5: p" - P DO ^. =" 5 p — CC e~~ T-- B- 3 Er". ! Ol -T- tc — a CR — P o> 35 a g 7 s 3 ■' b ' IC '-: — CD 3 '-■=-■- 2 ' Ö = ;c 5_ s' co 2 i" ^ cT - a ü CD CO 11. t-^ o --^ » tf 5 R » "O g- so vä (=! : -c- CD°Pp*- — co2s;»ct; CO B » p a-~ — B 05 es c io p — -' p p £ 0:- ' T "• 3" P L ? -— T^ *— ■ CD "i- - x- • a. ^ 2 — ' C a a- — ^ 3* — - -. OH CD O li 3- 9 5rt 5' K <*^ unb ÄürjthauS. S. ift ©it! ber beuteten Seiben: unb ©ammetinbuftrie fowie ber ©eibenfärberei. Siefelbe Würbe oon ben im 17. unb 18. Qahrb. in= folge ber 9teltgion8rjerfolgungen au§ ben 6erjog= tiimern Jülich U11D Serg auägewanberten Ütefor= mierten unb SRennoniten gegriinbet unb hat ba$ fdmelle Slufbluben ber ©tabt ,utr geige gehabt. Sie im golgenben angegebenen 3iffern für 73 ©eibcn= ftofffabrifen, 52 ©eibenfärbereien, 34 ©ammet= fabriten unb 15 6"tabliffemcnt§, bie feroobt Seiben= ftoff alä ©ammet tjcrftcllcn , beliehen fich auf bie 3. 1891 unb 1892. & beftanben für ©eibenftoffe unb »SBanb 1 1 650 unb 10 173 &anb=, 2681 unb 2571 meeban. Stühle, für Sammetgemcbc unb --Sanb 3953 unb 3593 ©ante, 2508 unb 2157 med)an. Stühle. Sie oerfauften eigenen gabrifate in ©ammet unb ©eibe hatten einen SBert oon 76,c29 unb 70,981 SLRtU. !Di. Der Serbraucb an ^Rohmaterial OKobfeibe, ©bappe, Saumwolle) betrug 966674 unb 995477 kg für ©toffe unb 912313 unb 816126 kg für ©ammet, barunter brei fünftel 'Baumwolle; bie ausgezahlten Söbne (SBeblöbne, SBinblöbne, Sd}erlöbne,3arb= lohne, 2lppreturlebne) 14,ns unb 13,oss HUll. 2R. in ber ©cibcn= unb 7,sc5 unb 6,271 Still. U.R. in ber Sammetfabrifation. 3n ber ©eibenftofffabrifatiott entfällt ber überwiegenbe Steil ber 2Beblöbne unb jtoat oier fünftel auf bie Sanblueberei, wäbrenb in ber ©ammetfabrifation bie Summe ber median. Söhne bie ber öanbtöbne etma§ überfteigt. ßin be= träcbtlicber Jeil ber Stühle befinbet fich in ber Um= gebung ber Stabt unb arbeitet im Sommer meift in befebränftem Umfange. Sie ©ammetbanbweberei geht mehr unb mehr surüd unb wirb halb gänslidi in bem median. Betrieb aufgehen ; man wählte 1887 : 14438, 1890: 6929, 1891: 3351 unb 1892: 2850 .'öanbwebftüble; auch in ber Seibenweberei ift ein ;Rüdgang ber .ySanbwebftüble bemerfbar. 3n ber ©ammet* unb Seibenfärberei waren burebfebnittlicb jährlich 1871 unb 1983 Arbeiter befdiäftigt, Belebe l,i;i'.i unb 1,632 iRiü. SDt. Sohne erhielten unb an vJioh= material (Seibe, G bappe, Baumwolle) 2 140820 unb 2168687 kg, in ber Stüdfärberei 2865 unb 8950 kg ganj:, 173270 unb 353150 kg halbfeibene unb (1892) 35 000 kg baumwollene ©ewebe färbten. Ser ©efamtumfat* in Sammetwaren betrug 28,021 unb 26,328, in feibenen unb halhfeibenen Stoffen 48,bos unb 44,654 Dlill. 2R. $n ber öffentlichen ©eiben= trodnungSanftatt Würben 1892: 652438, 1893: 578496 kg Siobfeibe tonbitioniert. gerner beftchen eine ßtfcnbabnbauptmerlftätte , ©ifengiefsereien, .ßeffelfcbmieben , JRafdiincn = , 9ßarfett = , ©eifern, Spirituofeu=, Gelluloib: unb ehem. Jabrifen, 3uder= raffinerien, Brennereien, Jifdilereienuub ©erbereien fowieöanbel mit ©ammet: unb Seibenwaren, Baum= wolle, %axb- unb Kolonialwaren, Gbemifalien, Strumpfwaren unb Steinlohlen. S. ift Sit; ber ©eibenberufSgenoffenfcbaft unb ihrer 1. ©eftion. ^nbuftrie unb öanbel werben geförbert bunt eine ÖänbelSfammer unb eine jReübSbanfftclle (Umfafc 1892: 980,128 Still. SDl.). (öierju ein ©tabtplan mit Strafienoer,unchni§.) Ä. wirb urfunblicb juerft 1166 erwähnt unb er= hielt al§ 2lüobialbeufc ber ©rafen oon 2RörS 1361 burd) fiaiferfiarllV. ORarfb unb 1373 Stabtrecbte. 91aA) bem 2lu§fterbcn ber ©rafen (1600) fiel ber Ort S8roitf)cmä' 8onber[ation3*fiejifon. 14. Sliifl. X. mit ber ©raffibaft ilRör» an ben SJJrinjen IRorit? oon 3taffau=0ranien, ber ihn auf feine SRadjfotger »ererbte, bis er nach bem Sobe ÜBilhelm-? 111. (1702), SönigS oon ßnglanb , au bie firone SJJreujjeit gc= langte. 3Jtit 2tu3nabme ber 3al)re ber franj. .v>err= febaft (1794—1814) ift e§ feitbem bei ^reufien üer= blieben. 2lm23.3unil75Serfod)t.|öenog iserbinanb oon Braunfchloeig bei Ä. über bie granjofen unter ©raf eiermont einen Sieg, 311 beffen 3lnben!en 1858 auf bem Sdifachtfelbe ein Tcntmal erridnet Würbe. — Sgl. Scuffen, Sie Stabt unb öerrlicbfeit fi. (firefelb 1859). Ätefelber («'•tienbaljn, f. Seutfdje ßifenbab5 neu (Sb. 4, ©. 1000, G, III, 9ir. 34). StrcfclMurbtitflcr Vofnlbaljn, fchmalfpurige Straßenbahn (19,5km) 0011 Ärefelb nach Ürbingen, Öüls unb 5'ifchelu. «rcnlingcn ((Jreglingen), Stabt im Ober= amt Siergentheim bcS württemb. 3agftfreife§, art ber Sauber, hat (1890) 1213 (?., Soft, Selegrapb unb SBeinhau. ?\n ber 9cähe bie 1384—89 erbaute Öerrgottsthxbe mit fdiöuem öodialtar. Srcl)I, Ebriftoph Subolf G'brenirieb, Drientalift, geb. 29. Sunt 1825 3U 3J!cif;eti, ftubierte in Seipjig, Tübingen unb SariS orientalifebe , hauptfädilid? femit. Spradien, lebte bann ein^ahr in Petersburg unb würbe Sult 1852 al§ ©efvetär au ber tönigl. bffentlicben Sibtiothet in SreSben angeftellt. Dftern 1861 Würbe fi. als aufierorb. Srofeffor ber Orient, ©pracben unb Sibliothefar ber Unioerfität nach; Seipjig berufen unb 1869 311m orb. SJkofeflor unb Cberbibtiothetar bafelbft ernannt. Son lehterm Bofteu trat er 1892 jurütf. Son feinen arbeiten finb 311 erwähnen: «De numis -mubammedanis in numophylacio Regio Dresdensi asservatis com- mentatio» (£p3. 1856), bie SluSgabc eine? 2eil§ ber ©efd)id?te ber fpau. 2Iraber oon SlUSJattart («Aualectes sur l'histoire et la litterature des Arabes d'Espagne, par al-Makkäri», mit S03P, Sugat unb 3Bright, 2 Sbe. in 5 Sin., Seib. 1855 fg.), bc8 arab. JerteS ber Srabitiongfammlung oon 211= Sucbäri («Recueil des traditions mohametanes par el-Bokhärl. Texte arabe», 3 Sbe., ebb. 1862— 68), bie in türf. Sert unb beutfeher überfehung mit er: flärenbeu älnmerfungen oeröffentlidite Schrift bearn§borf ber Böhm. ÜNorbbabn mit 441, als ©emeinbe 2461 @., Soft Selegrapli, ©la«büttc unb =9tafftrterie; 9tiebcrfreibil) mit 1701 @. unb Oberfreibi^ mit 1091 ß\, ©la«hütte (1504 ge= grünbet), Saumwoll:, Seinen: unb Siebfabrifen. treibe, ein erbiger unb milber, abfärbenber, im reinften 3nftaube ganj Weifjcr Äalfftein, ber in feinen fleinften Seildieu, wie juerft ß'brenbcrg 45 «06 föreibe (93riangoner) - - bimi nad)toie§, xu-:- mihoffopifcben ffugelcben unb ellip= rifdjen Sdvibcben oon foblenfaurem .Halt unb au§ Scboiten von jyoramimfeten beftebt. Tocb ift tiefet lohleniaure .Half mdjt , tote früher angenommen, «amorph, jonbern trhita[liiiifd\ tote bie Unterfuduuig oon ffreibeftaub in polar.jtettem victu enoeift. Ter Statue R. foinmt toabrfcbeinlicb »on bei Sniel flreta her, bie fie in gvofecr iUenge unb poii befonberer ©üte tiefert. Sie roeijse ff. toitb nur in Suuage= xungeu einer beftimmteu geolog. Sßeriobe gefunben, bie besbalb bie .Hreibeformation (f. b.) betpt, ob= iebou f t e audj Her auf bie obersten Utagen be= jdjrärttt ift. Sie iit in (jnglanb, grantteid), Spa-- rrien, flauen, leutüblant, Sönemar! unb anbern Säubern febr perbreitet unb bilbet oft gange SBerg= reiben, toie in Snglanb, ober fd^roffe üjelfen, toie auf .Rügen. Sunfelgefärbte geuerfteine finb geiobtmlidi in jerftreuten ffnouen ober in Sagern in Oer ff. eiu= gebettet. aSteljad) entbdlt bie ff. tbouige Teilcbeu in ficb (mergelige ff.) obet grünlidje fförndjen oon ©lautoirit, SOtan gebraucht fie jum .Half brennen, -«um Edjietben, mit Seim oernüicbt als Jarbc, aß Vimpuloer, jum folteren be* Silber-:- unb anberer ÜDcetalle; jerner iur Verfertigung be§ Sptegelglafeä, beä iReaumurfdjen SJSotjeuanS, ber Sdbmelätiegel, al* ©runblage auf 6olj bei Vergeltungen , al* Düngemittel auf tbonigen Odern u. f. to. I ie meifte ff. üir ben Öanbel liefern d'nglant unb Tdnemarf. (iinc eigeutümliebe 'Jlbatt bilbet tie Juff treibe ober ber ffreibetuff, ein gelblid)toetjse3 bis oder= ■aelbe-j toeidjei unb jerreibiidjeS SXggregat oon jer= trümmnten unO nur lofe jufammeitbängenten .'Heften oon .Horalleu,Vnui«.oen,§oraminifereu,l5d'i iriben ünb .Honcbnlien, worin japlreicbe grojje mobb erhaltene Votreiaften liegen. '.'Im Veter-?berg bei AUaafrricht unb bei galfenberg in «.'othriiigeu iit bie; i'elbe bureh voeit auegebehnte unterirbifebe Stein* brücbe aufgefctjlofjen; fie liefert ein leidjt bearbeite bareä unb wetterbeftänbige§ i'iaterial für ornamen= tale «Bauten, befien ©üte febon ben [Römern be= tanut toar. — Vgl. oittel, Sie ü. (Verl. ISTti). Steibe, SBrianconet, f. SBriancon. ft reibef orutatibn ober 6 r e t a ci f d) e Forma- tion, naeb bem auf fie befcbrdntten iäluftreten ber .Hielte (f. b.) Viseicbnung für ben febr mannig: fach ntiammeiigefetuen oberften Sdjicbtenfompter ber mefojpif eben gormation§gnu>»e. 3In ihrem Suj bau uebmen in ber einen ©egenb namentlich. ©rün= faube unb Schreibt reibe, in ber anbern ffaltfteine, ÜRetgel unb plaftijche Ibone, in noeb anbern ©ebieten ( Sädu'iid^Vbbiiüjche Schweij) faft au§= fcblieplidi Cuaberfanbftcine teil. Vei einer berarti gen, fo aujserorbentlidp febtoantenben oetroar. 3u= iammenfetntng liegt ba§ Sejeidjnenbe für tiefe gor= mation turebau* nur in im organüdn-n Dielten, löefonberä d^ara(teriftifd) für fie iit bal Vortommen ber erfteu Saubt)ötjer I ;. V. Credneria, Salix, Acer, Ficus), ferner bie formenreidje Entroidlung ter 3eet\biodmme foioie ter Seeigel, äuftern unb ter fog. ffrflppelformen ter älmiuoniten u. V. Crioce- ras, Scapbites, Baculites, Turrüites). ©ans auf bie ff. befebräntt ift ta-j Vortommen ter .öippuriten unb ber meiften jjnoceramen. Sie SHeptilien fint namentlid) turd? ben jdjtangenartigen 3Jlofafauru§ unb turd' ,Viuanotou (f. t.i, in SRorbameriia bureb riefiae Jlneu oon Ttnofauriern »ertreten; bort tominen aud) ctelette oon Vögeln oor, bie ,,dbue in ben .Hiefern tragen unb beäbalb Dbontornitljen genannt toerben. (3. bie iHbbilbuugen einiger 8eit= Srtitet, bie man unter .« denn foffilieu auf ter Jafel: Vetrefatteu ter 3Jcefo = •, oif d) e n a o r m atio u 3 gru»»e IV, beim ilrtit el EDlefojotjdje gormationSgruppe.) Sie .«. tritt in ©eutfdblanb auf im roeftfäl. 'A'Uinfterlante, im Jeutoburgenoalbe unb oon ba in einzelnen Vavtieu bis? in bie ©egenb nörbtid) oom .varj, fein baä Elbjanbfteingebtrge (bie Säcbftfdje 3d)n?eiji nifamnien unb fiutet fieb ferner in s)iieber= unb in Cberfcbtcfien. Sie jerfällt in jroei ©au»t= abteitungen, oon beuen bie obere, toie es fdieint, überall auf ber Grbc infolge einer Sranägreffion (f. b.) eine ungtetcbarS^ere Verbreitung befitit a\ä bie untere. Tie Stufen ber H. finb oon unten nad) oben: SReocom unb JBeatbenformation, ©ault, lienomaii, 2uron, Senon (j. bie be= treffenben älrtitel). Hreitemnnicr, f. »tupferftedihmft. treiben, beim 3eugtrud boJ Vaffieren ber mit Säuren ober fauren Satjen betrudten Stoffe burd> .Hreitebater, ta-> entroeter tie 3teutralifation ter Säure oter tie 3tbfd>ettuini oon DJietallorntbotra- ten au3 ten aujgebrudten Salden bejroedt. 3Beifee Iiubc ober Seber oon Uniformftüden roerben ge= treibet, um ibneu ein rein loeijje^ EluSfeben ;u geben. Hreiöcpapier, ©lacCpapier, ein ju SÜbrefj= unb Vtfitentarteu oerioenbete» Rapier, ba§ mit einem mehrmaligen Sleitoeif5= ober 3in!toeifjanftridj oerfeben, getrodnet unb bierauf geglättet ifatinievti mürbe. tSinc anbete 'Jlrt ff., aud' i'tetallique = papier genannt, auf loetebem mit Stiften au* einer .linnbleilegientiia fo aefdn-ieben toerben tann, baf. ©ummi bie Sd)rift niebt toegnimmt, erbält man baburd), caf, guteä Velinpapier auf beiben Seiten mit .Haltmilcb beftriebeu, getrodnet unb fatiniert oter audi nur mit gefdjlemmtet streite abgerieben loirt. Srcibeniff, f. Sterbe. Srctcren (tat.), erid\ifjeu, Waffen, inl ieben rufen, enodblen, ernennen; fpeeiell in ber 2beater= [pradje: eine :Kolle freieren (in einem neuen Ibeaterftüd), fooiel loie fie juerft barftellen, ibr gleicbfam tie Weftalt geben. ftreil, ffarl, iDieteorolog unb 2tftronom, geb. 4. 'Viro. 1798 tu [Rieb im ,x\nnoiertel, ftutierte ]U SBien bie :Kedne unb ätftronomie, war oon 1826 bi*j 1830 "Jlffiftent cm ber Sternwarte ni 'Sien, tann lileoe an ber Sternwarte ;u illailant, oon 1838 an 'Jlbjuntt, oon 1845 an Sireftor an ber 3tern= warte \u Vrag. 3m 3uli 1851 rourbe et al-> Ji rettor ber oon it)m ju erriebtenben (ieutralanftalt für SÖleteorologie unb 6rbmagneti§mui nadj Sien berufen, jjn btefer Stellung ftarb er 21. Sej. 1863. ff. ertoarb fidi um bie Dleteorologie uub bie Vebre oom Srbmagnetiämuä grofje Verbienfte. bereite- 183<)— 38 fübrtc er ,;u lUailanb eine :Heibe ocn23e= obadjtungen über ben Grbmagnetiömul au-j, bereu Stgebniffe in iroei S3änben all Supplemente ju ben iUailänter «Effemeridi astronomiehe » eridnenen. 'Jibnlid^ Seobadjtungen begann er aueb im Verein mit anbern an ber Sterntoarte ,?u '^rag, bie eben= fall* oerefientlidn tourben in ben « i'iaguetifebeu unb meteorolog. ^Beobachtungen 311 3ßrag» iba. oon ff. unb Selinef, 3abtg. 1—10, Vrag 1841—52). hierauf gab er beran-> magnetifebe unb geogr. DttS beftimmungen in Vbbmeti» (Vrag 1846), 0 ilHagne tifebe unb geogr. DttSbeftimmungen im öfterr. jtai= ferftaatei cum Jeil mit Sritfd), 5 Jahrgänge, ebb. 1846 -52) unb bie Scbrift ' über ben GinfTufj ber 'Jllpen auf bie Öufserungen ter liiaguetifibeu t>'rb= 11t unter (5 ouf;in'u(f)en. Miete- — ffireilomt traft» (in ben «Senficbriften berfonigt. SHabemie ber SBiffenf haften», Sb. 1, SBien 1850J. Sie 311 SBten in ber Gentralanftalt für Meteorologie imb GrbmagnetiiBmuSangeftelltcni8eijbacMima.cn machte er in ben «^aMbüdiern» biefer Slnftalt ('-8b. 1—8, SBien 1854 — 61) berannt. Seine Beobachtungen über bie Kometen legte ff. unter anberm in ben «Cenni storiei e teoretici sulle comete» pJiail. 1832), «Beobachtungen über ben großen ffometcn oon 1843» ($rag 1843) unb «Über bie Statut unb SBetoegung ber ffotneten» (ebb. 1843) nieber. Stufeef bem ocröffentlicbte er nod) Sdiriften über ben Giu= flufs beS SfitonbeiS auf bie Grbe. StetS (tat. circulus), in ber ©cometrie bie frummlinigc §igur, bie oon einer Kreislinie ciu= gefdbloffen mirb. Sie letztere ift eine in für) felbft 311= rüctlaufenbe ebene frumme fiinie, bereu fünfte famt= lidj oon einem feften Sßuntte, bem 9Jlittclpunttc ober Gentrum, gleid)Weit entfernt finb. Gtnc gc= rabe Siuie 00m 3Jlittelpuutt nad) ber SreiSlinie, tuetcfje Untere aud) Umfang ober Peripherie beS S. genannt loirb, beifit ein §alb meffer ober iRabiuS. 2llle öalbmeffer eines ff. finb eiuanber gleich, ^ebc gerabe fiinie, bie .uoci^unfte einer ftrciS= iiuie oerbinbet, tjeifit eine ©ebne ober Gborbe; gebt f»e burd) ben S>tittclpun£t , fo beifit fie ein Surcbmeffer ober ®i am et er. Sa nun jeber Surcbmeffer aus jtoei .fialbmeffcrn beftebt, fo finb auch alle Surcbmeffer eines ff. eiuanber gleich. Sine gerabe fiinie, bie mit bem ff. nur einen einzigen Suntt gemein bat, beiftt Jangent c; fie ftel)t bann immer auf bem nad) tiefem fünfte gesogenen öalb= meffer fenfreebt. Sagegen betfit eine ben ff. fdjnei: benbe, b. 1). ben Umfang beSfeibeu in jroei fünften treffenbc gerabe fiinie eine S e f a 11 1 e. Gin Stüd ber Kreislinie beifit ein Sogen. Gin Stüd ber ffrciS= flache beifit ff r c i S a b f cb u i 1 1 ober © c g m e n t , loeuu eS oon einer Setjne unb einem Sogen eingefdjloffen ift, bagegen ftreiSauSfcbnitt ober Seftor, Wenn ei oon 3wei öalbmeffern unb einem Sogen tungefdJloffen ift. Sie ©röfie eineS ff. bangt oon ber ©röße feines öalb= ober SurcbmefjerS ab, unb baS SßerbaltniS beS SurcbmefferS jur Scri= pberie ift für alle ff. baSfelbe. (©. fiubolf jd)e 3abl.) Sie Aufgabe, baS gebuchte BerbältniS 311 finben unb banüt bie ffreiSlinie 31t ref tt fixieren , b. b. in «ine gerabe fiinie 311 oerwanbeln, ift für bie ©co= metrie oon grojser 2Bid)tigteit, unb fdion bie alten ©eometer, 3. 33. 9lrdiimebeS, baben itpre fiöfuug be* gönnen. Sie bangt mit ber Aufgabe jufammen, bie Ouabratur beS ff. 311 finben, b. I). ben ff. in ein Cluabrat nou gleidiemglädicninbalt 311 oerwanbeln ober ben Inhalt beS ff. ju bejtimmen. Sicfcr loirb nämlidj burdj baS Stobuft aus bem halben Um= fange mit bem inalbmeffer auSgebrüdt , unb bcm= nad) bat ber Surcbmeffer baSfelbe ScrhaltniS jur Seripberie wie einüuabrat, befjen Seite bem Salb= meffer gleid) ift, 3um Inhalt beS ff. SiefcS $er= bdltniS ift aber irrational , b. b- burd) gebrochene 3abten nidjt genau auSbrüdbar; eS ift fogar nicht eine 2Bur3el einer algebraifeben ©leiebung, mie Sinbemann (1882) bewiefen bat, jolglid) eine tran= feenbente &afjL öiermit ift bie Unmögücbfeit einer ffonftruttion enbgültig bargetbau. Seht man ben Surcbmeffer gleich 1, fo ift ber Umfang auf 10 Se= cimalftellen 3,1415926535; mit biefer Berl)ältniS3abl, bie gewöhnlich mit bem gtiedj.SSudjftaben-n; bejetd)= net loirb, mufe man ben Surcbmeffer muttiplijieren, um ben Umfang, ferner baS C.ttabrat beS SSalb- STitifel, tue man unter S denn mefferS, um ben Inhalt eine-:- M. 311 berechnen. Sie oorhin angegebenen K> Secimalftellen faub ber 5ran,3ofe Sraii; SSieta um I5si>: fpätcr berechneten bie mertioürbige 3abl genauer ?(brianuS SRomanuS auSfibmen (geft.1616) bis auf 15, fiubolf Oon6eu= len, non bem fte bie fiubolf fd)e 3 ab i genannt mürbe (oon 158(3 an), auf 35, ber Gugläuber 2lbra< harn Sharp (um 170(!) auf 72, Ü)iad)in (halb nad)= her ) auf 100 , ber ftran.iofe SbontaS fiagnn ( um 1719) auf 127, ber SeutfAc @eorg Sega (171(3) auf 140 Sruchiiellen. 3" «nem Kanuflript ber iHab= cliffefd)en SBibliotbet 31t Drforb bat man fie bis auf 156 Stellen berechnet gefunben, unb 1844 hat ber ffopfrechner 3ad)ariaS Safe bie 3al)l bis auf 200 Secimalftellen berechnet. 3ird)imebeS fanb bie Diähe= rungSoerhältniffe 7 31122 unb 71 311 223, ponbenen baS eine ben Umfang 311 Hein, baS anbere 311 grofi giebt; eine grofsere unb iioar fteigenbe ©enauigteit haben bie Serhältniffe K »l ,ni .".33, 1 1 3 311 :;.")."). iüit ber 3ahl ^ ergeben ftdj für Umfang U unb Inhalt I beS H. bie gormein U = 2i-t: unb I = r2-, mobei r beu iNabiuS bebeutet. Gin .UreiSfettor, beffen be= grenjenbe öalbmeffer ben SlUnfel 9 einfcbliefjen, hat ben 3"balt r2^-~. Gin Segment, bem ein obO Gentriloinfet 9 eutfpridjt, ift gleich jenem Settor, oerminbert um ba§ Sreied, baS oon ber Sehne unb ben beiben öalbmeffern begrenjt mirb, alfo r" ?t^ — ^7^1- üb« bie ©leiebung beS ff. \ 360 ü ) f. ©eometrte (Sb. 7, S. 814b); über baS Problem ber ffreiSteilung f. b.; über ben gröf5ten ff. f. Hügel. — Sgl. giebler, Gptlographie ober ffon= ftruttion ber Aufgaben über ff. unb ffugelu (£p3. 1882); S. Schubert, Sie Ouabratur beS 3irtelS in berufenen unb unberufenen fföpfen, in ber «Saturn lung gemeinoerftänbtid)er Sorträge» (.'öainb. 1889). ftrciö, in a b m i 11 i ft r a t i u e r Sinf i d) t , in mehreni beutfehen Staaten, barunter in $reufjen, biejenigen ©lieber ber allgemeinen fianbeSeinteb lung, in benen bie Sollgeioalt beS Staaten über bie ©emeinben in unterfter 3"ftom 311m ".'luc-Orud fomint. 3n SBürrtemberg unb Sapern ift ff. ba= gegen gleid)bebeuteub mit SRegterungSbegtrf. Sem Crgan ber StaatSregierung für Sernjaltung beS S. fteht nad) fielen neuem Drbnungen ein auS Per Se oblterung gewählter SertretungStbrper jur Seite. iS. ffreiSorbnung.) — Sie ältefte Ginteilung in ff. erhielt Seutfd)lanb oon 3llbred)t IL, ber 3U befferer "öanbbabung beS SanbfriebenS unb 3111- ©erid)t*-- oolläiebung baS ganje Seid) mit 2(u*nal)me oon Söhmen unb öfterreid) in fechs ff., an bereu SpiRe jebeSmal etnffreiSbauptmann fteben follte, 31t teilen heahfid)tigte. Sa er jebod) oor ber Ausführung ftarb, fo (am biefe Ginteilung erft 1500 unter llUari= inilian I. 311 ftanbe. Sie ff. waren: ber baprifebe, fctwäbijdje, fränfifche, rbeiui_jd)c (nachher oberrliei= lüfehe), weftfcältfche unb fäd)fif*e (iw*her nieber= fäcbfifcbe), 311 benen 1512 ber uieberrheiiufcbe, ober= fäd)fifd)e, öfterreid)ifd)e unb buigunbifehc tarnen. (S. bie belreffenben Ginjelartifel.) Jlrcitfaufrtinttr, f. HreiS (geometrifcb). SrciS Slltcnacv «diutiilt>iirl8- -'• biefer S. bient folgenbe Betrachtung, gin oon Sräf= ten nicht ergriffener .«brper be»egt üoh gerablinig unb gleichförmig (f. Beharrungsvermögen). Sinb bie Siiaiienteilc 'eines .HerperS bureb ihren 3ufam= menbang gezwungen, (teigförmige Bewegungen au§= jufütjren, fo fönnen fte nur bureh bie SBirfung einer ßrait auS ber (Jbene ihrer Kreisbahn ausweichen. Olotierenbe Körper, an benen_permcge ber regel= mäßigen Verteilung ihrer Tla\}e um bie TrebungS; adjfe 'bie Geutrifugalfräjte (f. b.) im ©leictjgewidjt ifit, finb unter S aufäu(ucr um eine Spmmetrieadjfe rotiert, leiftet fogor einen eigen: tümlicben SBiberftanb flogen Slbänberung ber :Kidv. tung ber Srebadtfe. Sie Scheibe A | gig. 2 ) rotiere in bent Ubrseigerfinn ab cd unb liege mit ibrer fpifccn 2ldife mn auf Sern Stänbcr s. Senft man fid) bie Scheibe plö&Iid), etrca burd) bie Sd)roere, au§ ber Stellung A in bie Stellhing B gebracht, fo bleiben bie ungeänberten ©efd)ttün= bigfeit§rid)rungen bei a unb c in ber G'bene ber Scheibe, bilben aber bei b unb d, unb in geringenn üöcafse auch an ben anbern fünften, einen SHhnlel mit berfelben. ^erlegt mau bie ©efdjfoinbigfeiten bei b unb d parallel unb fenfredjt jur 15'bcnc ber Scheibe, fo ergiebt fid) ein .U'räftepaar, ba§ bie ?td)fe ber ©d)eibe pou oben gefeben im Übrsciger= finn brebt. Surd) legtere Srcbung entftebt aber in ganj analoger SBeife ein neueä ffräftepaat, toeldjeä i>a§ 2lcbfenenbe m hebt bei. beffen galten binbert. 93ei genügenb rafdjer iHotation eines febroeren ffrci= fei* reicht eine unmerfliebe Senfung (pon A nach B) auS, um bie 2ld)fe in Umlauf 31t fetsen unb ba§ ber Schwere eben ba? ©leiebgeroicbt baltenbe ffräftepaar ju erjeugen. 3ie rafdier bie ^Rotation, befto lang: famer ift ber Umlauf ber 2lcbfe. — Sgl. Seinen, Über einige SRotattonSapüarate (SBraunfdjro. 1857); Raufen, Sie ff. (Serl. 1891). Steifelöumpe, f. Sßumpe. Sreifclrab, f. Turbinen. Srcifclfc^netfcn (Trochidae), eine jyamilie bei" Scbilbfiemer (f. b.) mit fpiraligcn, freifelfor= ntigen Schalen, bie innen febön perlmutterig glän= jen, aufjen meift bunt gefärbt finb; bie 9)lüu= bung ift ganjranbifl, ohne Sln-r-icbnitt , ber Sedel ift fpiralig unb bie SRünbung »ollftänbig pcrfchlie= fjenb, entroeber bid, faltig mit wenig, ober bünn unb hornig mit bieten Spiraltouren. Scr §uf; ber Ä. erfdjeint verbreitert unb ift, wie bei ben See= obren, mit bunten granfen unb Sluhängen liefert, ff. giebt e» in allen SKceeren, in ben tropifchen finb fic jablreidier, gröfjer unb bunter; liiandie pon ihnen werben gegeffen. Streifen, m ber 3ägerfprad?e, f. ßinfeeifen. SretSetiolücnte, bie ffuroe, bie pon irgenb einem ijßunfte einer auf einem «reife rotlenben ©e= raben befebrieben wirb, alfo audi berDrtbe§9ßunf= teS auf ber Sangente, für ben bie Sangentenlänge gleich bem Pen einem beftimmten Sßuntte au§ ge= meffenen ffreiSbogen ift. Saher wirb fie aud) er= Sengt, Wenn man einen um einen SreiS gefdjlunge: nen Reiben pon bemfelben in gefpanntem ^uftanbe ahlbft. (S. Safel: ffuroen II, §ig. 11.) Sie (5wo= tute (f. b.) ber ff. ift ber ffreiä. 9iad) ber ff. finb bie 3abnflanfen geroiffer 3abnräber (f. b.) gefrümmt. «mäflctftgc Safjlfiett, f. fcaare (33b. 8, JttciäfUcger, f. Sauben. [S. 607 b). ÄreiSgcridjt, in öfterreidj Sejeidjnung ber ffollegialgerid)t»böfe erfter Snftanj, bie in ben Sauptftäbten ber ffronlänber Sanbe?gericbte ge= nannt werben. Dieben 15 SanbeSgeridjten befteben 51 .H. mit gleicher fachlicher 3uftänbigteit. 23or ber Drganifation pcn_1879 führten auch in ^reufeen unb anbern beutfehen (Staaten bieffollegialgcricbte erfter Snftanj bie Sejeicbnung ff. 9reu-*bmiV>tntaitnfcfinfr, im fiönigreicb Sad)= fen bie SBertoaltungSmittelberjötbe, welche jwifeben SKinifterium, ber 2lmtsbaiiptmannfd)aft unb ben Stäbten fteht, in welchen bie repibierte Stäbte= orbniing gilt. Sie entfpriebt alfo etwa ber preuf;. SRegierung (©efett pom 21. 2lpril 1873). @§ finb 4 ff. eingeriditet, in Sre-Jben, Seipjig, Saulsen unb ^roidau. 2ln ihrer Spit?e fteht ein Jtrei£baupt = mann, bem eine 2ln,ial)l pon SRegierungS= unb Dberregierungsräten beigegeben finb. JtteiSficmcr (Cyclobranchia), biejcuigeii 33or= bertiemer, beren Äieiuen fid) an beiben Hörperfeiten in einer jhnfdjen Suf; unb überragenbem 3DtanteI= ranb Perlaufenben gurd)e befinbeu. 3bre Sd)ale ift uidjt gerounben. iähificre SBegattungSroerfjieuge finb nicht porhanben. .'öierher gehören bie 9!apf= fdjneden (f. b.) unb bie ffäferfdjnecfen (f. b.). Srei^lauf be$ ©lutc^ (Circulatio sanguinis), bie Pon 2Billiam öarpei) (f. b.) 1619 entbedte ununterbrochene Semegung beg S3lute8 burd) ben fförper, toeldie infofern alz ein ffreiolauf bejetdj= net roerben tanu, alä ba-S SSIut au§ bem öerjen nach allen Seilen be§ fförpero hinflief;t unb pon biefen roieber nach jenem jurüdtebrt. (S. yuu'U 2lus ber linten öer.ifammer ftrömt ba^ 33lut ju= nächft in bie grofie Sdjlagaber (arteria aorta), unb jinar in ben Seil berfelben, roeldier ber auffteigeube (aorta ascendens) genannt toirb, ungefäbr 28 mm im Surd)meffer hat unb unmittelbar am öerjen einige 3roeige jur Ernährung ber öerjfubftanj felbft abgiebt. Tiid)t roeit über ihrem ShiStritt au§ bem Öerjen bilbet bie 2torta (f. b.) einen nad) linf§ ge= trümmten S3ogen (arcus aortae), beffen ffonperität nad) oben gefehlt ift unb rechte bie »ungenannte» 2lrterie (arteria anonyma, befjer a. brachio-eepha- lica) , bie fid) f ehr halb roieber in bie redjte ff opf = fcblagaber (carotis dextra) unb bie redjte isdilüfjei= beinaber (arteria subclavia dextra) fpaltet, foruie weiter linfS bie liute ftopf fcblagaber (carotis com- munis sinistra) unb bie linfe Sdilüffelbeinaber (ar- teria subclavia sinistra) abgiebt. 9cad)bem fo bie 2(orta ba§ 5)lut, roehteS für ben Hopf unb bie obern (Frtremitäteu beftimmt ift, abgegeben bat, geht fie in il)ren abfteigenbeu Seil (aorta descendens) über, welcher längä ber SBirbelfäule mit öerl)ältni3mäfsig fürjerm unb fid) mi) 2lbgabe Bieter 2lrterienäfte immer mehr perengenbem£urd)iuefjererft als 93 ruft= aorta (aorta thoracica) unb bann unterhalb be£ 3tuercbfell§ al§ SBaudjaortd (aorta abdominalis) bt» in ba§ Söeden binabfteigt, roo er fid) enblid) in jroej Öauptäfte, bie beiben gemeinfdiaftlichen.ftüftarterien (arteriae iliacaecommunes), fpaltet, melcbe ba§ 93lut ju ben untern (Jrtremitäten führen. Sie Slrterien (f. b.) teilen fid) nad) unb nad) in immer Heinere 3roeige, bi§ fie, alle unter ber öaut liegenben Seile bc§ SörperS burchbringenb, in bie ßaargefä^e (f. b.) übergehen, in benen bie eigentliche Srnäbrung be§ Körpers, bie Sßerroanblung eines burd) bie §aar= gefäfwänbe binburchgefdirüitjten Seils be§S5lutel tri bie SJcaffebeS Organa, roeldie§ er berührt, ftattfinbet. 2lu8 ben öaargefäfjen gebt bas 93lut roieber in bie burd) 3ufammentreten mehrerer Steige immer umfangreicher roerbenben Senen (f. b.) über, bereu Öaupiftämme meift an ber Seite ber 2lrterien »er= laufen, unb fammelt fid) julelit faft pollftänbig in btr obern unb ber untern fjoblaber (vena cava superior et inferior), pon benen bie obere au§ bem ffopfe, bie untere au§ bem fförper tommt, lucldie beibe nebft ben öerjüenen (venae cardiacae) in bie rechte Sßorfammer be§ ^erjen« einmüuben. (S. Safel: Sic SBlutgefäfse be>3 DJlenfdjen, Sig. 2, unb Safel: Sag fters be j DJtenfcben, J in bie linfe Serjfammcr (bedef ber obigen Sigur). Ser eben gefebilberte K. b. 23. ift ununterbrochen, fobafs ba§ game ©efäftföftem im mer mit Slut gefüllt unb fein leerer Kaum barin -u ftnben ift. Sie 23emegung biefeä jufammen= hängenben VlutftromS gefdnebt bureb 3ufammen= sieben beS ßerjenS unb ber älrterien, inbem gleich/ jeitig burd) bie Slappen im ßerjeu unb in ben leiten rücfgängige Söeroegungen beS 23luteS »er= binbert »erben. Sie .H r äf t e,we!die ben 33[utfreiSlauf»eranlaficn unb unterbalten, finb folgenbe: J) Sie Serjbe = StrtiW, bif man unter 8 Denn roeaung, weldje eine beftänbige Ungleichheit ber Spannung in ben »erfebtebenen Seilen beä ©ejdßs foftemä öerurfaebt unb babureb eine fontinuierlicbe Slutbewegung hervorbringt, fsnbem ba-J ßerj bureb feine abtoedjfetnben Sontraftionen bas in ibm ent= baltene S3Iut periobifdj in bie großen ©efäfjftämme bineinprefit, beranlaf,t ei in ben älrterien einerbntb-- mifd)e ftjulfatorifdje), in ben ßaargefäfjen unb SBenen eine fontintiicrlid)e Strömung be» SluteS (f. ßerj). 2) Sie Verengerung ber Sirterien, bereit 2Ban= bungen fieb, wenn fte nacb ber Rontraltion be§ ©er= jenS burdi baS eingepreßte Slut übermäfiig au»= gebeb.nt würben, »ermöge ibrer Slafticitdt unb ilner burdi 3)Juäfeln= unb Sleroenfafern bebingten .Hon= trattilitdt mieber jufammenjieben unb baburdj ba§ eingeörefete Slut nad) »onrärtS, nad) ben öaar= gefdfsen btnbrängen(f. ^uls). 3) Sie Slfpiration be§ S r u ft f aft e u S , roeldje baburd^ ju ftanbe Eommt, bafs bei jeber Einatmung infolge ber Srroeiterung be» SBruftfaftenS ein negarioer Srud innerhalb ber iinnthöble entfielt, moburdj ba§ SSenenblut eiuge= laugt unb fräftig nad) bem öerjen getrieben wirb. 4i 1'iuSfelf on traf tionen üben einen »orüber= gebenben Srucf auf bie benadibarten SBenen unb prellen ba§ Sßenenblüt in ber 9iid)tung gegen baS Öerj bin, ba ibm berJBeg in entgegengefefeterSRicb/ tung burd; bie fidj fdjliefjenben Slaüpen ber Sene »erlegt wirb. Sie Seit, binnen toeldjer ber Kreislauf fidi ein= mal »ollenbet, alfo ein $luttctld)en an biefelbe Stelle nuüdgeft'hrt ift, uon roeldjer e§ ausging, ift bei oerfctjiebenen Sieren ungleid) unb sunädjft »ou ber ©rö|e beS SiereS abhängig. 93eim $ferbe 3. 23. »ollenbet er fidi in 25—30 Sefunben, beim ßunbe »ou mittlerer ©röfee in 15, beim iUeuidien in etwa •23 Sefunben; bureb 2ij— l'ö $ulSfd)ldge wirb baS Slut einmal burdi beu gangen Sörper getrieben. Sie ©ef Aroinbigteit beS SBlüteS ift an ben Stellen größer, wo baS Stromgebiet enge ift (in ben grojjen älrterien unb Venen}, geringer ba, wo eS febr in bie SBrcttc gebt; in beu ßaargefäpen am geringften. 3n biefen lehtern rüdt baS SBlut in ber Sefunbe nur um J,2 mm fort, in ber Carotis ba= gegen um 300 mm in ber Sefunbe. 2luS ber fur.;eu 3eit, welche jur SBoHenbung eines SreiSlauiS er= forberlidj ift, erflärt fidi einerfeitä bie faft augen= blidlidje SSBirfung niand)er bireft in baS 33lut ein= gefpüiten ©ifte, j. S: berSIaujdure, ber Strodjnin= iöfung u. a., anbererfeitS bie Sdjnelligfeit, mit Welcher bei Verlegung ber bem. vierten nar>e gelegenen Slutgefä^e ber Job bureb Serblutung erfolgt. 3m JötuS ift ber S. b. 33. ein wefentlicb anberer als beim ©eboreneu (f. dmbrno, 33b. 6, 6. 72 a). SolIateraI= ober Seit en fr ei Slauf nennt man ben uadi Unterbinbung ober Verstopfung einer gröfsern Sdjlagaber fidi entwidelnben S. b. 33. ÜBirb j. 33. bie iiau»tfcblagaber eineS GliebeS wegen einer heftigen 33lutung unterbunbeu, fo wirb baS 331ut nun mit größerer ßraft unb in größerer 3Jlenge oberhalb beS burdi bie Unterbinbung gebilbeten ©erinnfelS (JbrombuS) in bie Seitenäfte be§ »er= ftopften ©efd|e§ eingetrieben unb gelangt nun »er= möge ber gabireichen miteinanber fommunijieren= ben VerjiWeigungen (f. Stnaftomofe) auf Seitenwegen ju bem Seile, ber eigentlich »on bem »erfdjloffenen ©efdf, »erforgt Werben follte. Sie SenntniS ber .Hollateralaeiäfee ift beSbalb für ben 6h»ntrgen widv tig.— VflL m, Ser fi. b. 23. (33erl. 1872); 33aicb, älllflemeine "$bt)Hologic unb Pathologie beS S. b. 2*. ißt, finb unter 6 aufjufiidjen. tövcislauf be§ ©toffl -- ttrctsurbmiiig [11 (SBien 1892); Sigerftebt, Sehrbudi bet 5ß^fiotoflie beSfi. f. 33. (8»j. 1893). Srct«üauf bc« Stoffe*, f. ötoffmed&fel. Ätciälcr, 3'otiS., eine Vbautafiefigur, bie in G. Jb. 2t. öojfmannS «^hantaiicitiufou in Gallots iölanier» unb «Kater 9Rurr» auftritt. Stud) utufüa- liicbc Sftecenfionen öoffmannl tragen bie Uuterfdirijt 3ofeanne§ K., Kapellmeifter. ,ft'., ju bem ber t^üring. iDhjfitet 3°b- Subro. Volmer einige 3uge geliehen haben foll, ift ber Vertreter ber fiberfcbjroengitdjften ;Komantif, ber burd) bie ißrofa beS «.tater 3Jturr» bie SBage gehalten wirb. Siefe§ Spiel ber Wegen iahe, in ber beutjdien Sitteratur burd) 'vVau ?ßauffd)e ©eftatten (SBult nnb 555att) eine ;]eit lang jehr be= lieht, hat feinen natürlidien SBoben in ber mufita Hieben Kunft unb namentlich; in ber IJnftrumentat: nuifit oon jeher gern 2luSbrud gefudjt. So ift aud) ber öoffmannfdje fi. ielhft für ben Sitel eineS GpIIuS Pen 7 Klapierftütfen henutjt Korben, bie in ihrer 2lrt eine flaffifcbe SBebeutung befifcen. @S finb bie «KrciSlcriana» (Op. 16) Don Stob. ©dju= mann. Sie fopieren in ihrem aphoriftifdicu Stil baS ©ebaren beS oon ßoffmann gefdiaffeueu wunber= liehen Kau;,eS ganj nieifterbaft. Sem Inhalt nad; itehen fie mit ben «SabibSbttnblertänjen» (Op. 6) be§ Komponiften im ,,°iuiammcnbaug. 7 er ©egen: iah .unlieben Jett pon Sdjnmaitn gefegaffenen ißl}an= tafiegcftalten beS ftürmifeben ivloreftau unb be§ fanf= ten GujebiuS tehrt hier in anberer -Keife hueber. Veibemal jrbeint ber Kampf ©djumannS um feine Vraut bie ©runblagc ber StintmungSbilber ge= »efen 311 fein. Gin oon Glara SSted erfunbeneS Sbcma burdijieljt bie «KreiSleriana», unb in ben «jjugenbbriefen» nennt fie Sdjumann auibliüctlicb, bie ©auptperfon in ber Kompofition. ftmdltnte, f. KretS (geomctrifdi). JttcieHuitromctct ober ÜRingmifromctcr, ein ilcifrometer (f. b.), baS auS einem bünnen, genau freiSförmigen Statjlring befteht, ber auf einer ©IaSpIatte befeftigt unb in ber SSrennebene eine? ,veinrohr§ angebrad)t ift. 3)urd) Seobadjtung ber Seiten, in benen jicei einanber nahe ©eftirne in tiefen Sing ein = unb austreten , fann man bie :KeftafcenfionS = unb Scflinationsbifferenjen ber= fetten beftimmen. SaS hierzu nötige Aermobr be= barj feiner parallaftifdien ätufftellung , muf; aber ipäbrenb ber Tauer ber Beobachtung völlig unDer= änbert fteben bleiben. SiefeS einfache lUitrometer eignet fid) namentlich sur Ortsbestimmung ltd)t= fchinaebcr ©eftirne, wie ber Kometen unb v.Uebclfledc. 3m Dlotfalle fann man bie baS ©efidjtifelb beS ,vcrnrobrS begrenjenbe Vlenbung felbft als K. be= nufcen. [fdmed'cn. .Hreictnuitbirbiicrictt (Cyclostoma), f. 8anb= ÄreiS ©I&enburget @tfcnbal>n, f. Scutfaje Gifenbabnen (93b. 4, 6. 1000, C, II, Tir. 16). StcWorbttung, baä preufs. ©efeh, ba« 13. ®es. 1872 nach, langjährigen 9>orheratuugen unb fdiwie= rigen 93erb,anblungen im Sanbtage' 31t ftanbe ge= fommen unb aus bem afebann weiter unter geftb,al= tung feiner ©runbgebanfen bie neue organifche @e= fefegebung beä preuf5. Staates beroorgegangen ift. (S. ^ropinjialorbnung unb 3>erWaltuinvJgeridit«= barfeit.) ©a§ ©efefe erftredte fieb junädift nur auf bie 9ßro»injen Dft= unb äBeftpreufeen, 93ranbenburg mit SBerlin, Sommern, Scblefien unb Sad)fen mit ber Sliafsgahe , bafs eS bureb tönigl. S8erotbnung in SPofen ober Seilen biefer -proinnj in .Hraft gefeht werben tonnte. Qe^er fireiS bilbet nad) bem ©efefe Stitifel, bie man lintcv H oerm einen .uoinmunaloerhanb jut Selhfti'erwaltuug, feiner Angelegenheiten mit ben SRedjten einer Hör; poration; StdDte mit minbeftenS 25000 Si»il= perfonen bürfen einen ffreiScerbanb ( Stabtfrei-:-) für ftg) bilben. S)ie Mrei-?angehorigen finb jttr 2ln= nähme unbefolbeter Ümter unb jur 2(ufbringung oon Abgaben für bie .üreiohebürfniffe burd) 3u= fdildge 31t ben bireiten Staatofteuem, namentlid> jur .Hlaffen= unb Giufommenfteuer, uerpfliditet; ber 3'iSfU'j barf mit einer ftärfern Quote ber @runb= unb ©ehäubefteuer ■beraugejogen werben. Seher RreiS ift ium Grlafe ftatutarifcherSlnorbnungen mit Don Reglements über befonbere Einrichtungen be= fugt. 21 n ber Spitjc ber Verwaltung ftebt ber auf 9>orfd)lag beS Kreistags pom König ernannte 8anb= rat als Drgan ber Staatsregierung unb Sßorfifeen= ber beS Kreistags unb KreiSauSfdiuffeS ; ein K r eis = fefretär ift ihm beigegeben, unb jwei gewählte KreiSbeputierte (f. b.), bei furjer 93elüuberuug and? ber SreiSfefretär, rannen ihn Dertreten. Ser Kreistag, Welcher ben Kommunaberbanb pertritt unb minbefteiiS jweimal jährlid) berufen werben muf;, befteht aus mtnbeftenS 25 SERitgiiebern, an benen bie Stabtgemeinben nach, ihrem 33e»blfe= rungSanteil bis jur öälfte ober einem drittel be= teiligt fmb, währenb ber Sfteft gleich, mä^ig auf ben 9Bab,lperbanb ber Sanbgemeinben unb benjenigen ber mit minbeftenS 150 bis 450 M. ftaatlidjer ©runb= unb ©ehäubefteuer belegten iänblichen ©runbhefitser entfällt; bie 9Bah,len erfolgen burd> JBahlmänner auf fed)S Jjahve. Gin Pom Kreistag erwählter KreiSauSfd)ufs(f. b.) pon fedjS lUit gliebern ftel)t bem Saubrat in ber Verwaltung ber KreiSangelegentjeiten unb Slnihniehmung pon ©e= fd)äften ber allgemeinen SanbeSperWaltung jur Seite, ©lieber beS K'reifeS finb bie Stäbte, foweit fie nicht eigene Stabtfreife bilben, unb 2lmtSbejirfe (f. b.). Jür ben 93ereid) eines felhftänbigen ©utS= bejirfS (f. b.) ift bellen 93efil?er ober ein Pen ihm he= ftellter Vertreter CrtSobrigfeit unb als foldje 311 beu iß flieh) ten unb Seiftungen perbunben, Wcldie gleidi= jeitig ben Sanbgemeinben obliegen. 3n leRtern be= ftebt ber ©emeinbeporftanb au>i bem 0emeinbe= porfteber unb minbeftenS jwei Sd)öffen, bie pon ber ©emeinbepertretung auf fecbS^abre erwählt werben. S)ie K. bat fid) gut bewährt unt> ift allmäblidi, mit einigen bureb bie befonbern Verbältniffc anberer VroPin3cn bebingten 2lbänbcrungen, im ganjen Staatsgebiete 3itr Einführung gelangt, für bie Sßro= PÜ13 öannoper bureb baS 1. 2lpril 1885 in Kraft getretene ©efetibom 6. ÜJiai 1884 unter Jortlaffung ber 2Xmt§bejir!e unb 2lhänberung ber bisherigen KreiSeinteilung, für.V)effcn=5iaffau burd) ©efeg Pont 7.3unil885, fürSBeftfalen burd) ©efeftpom 31.3uli 1886, für bie Sftbeinprooinj burd) ©efeR pom 30. Mai 1887, für Sd)leSwig=.siolftein burd) ©efeh pom 26. SDtai 1888; für Vofen würben bie Verhältnifje neu im 2lnfd)lufj an bie 95erWaltungSeinrid)tungen ber ©efamtmonard)ie georbnet burdi ©efet) pom 19. SRai 1889, Welches freilich ber Selhftperwaltung febr Piel engere ©rensen sieben muf;te, als it>r in ben anbern Vropinsen gesogen finb. Die K. für bie alten Vropinsen erfuhr eine Dleurebaftion burd) ©efets pom 19. ÜKärj 1881, welches sur 3eit bie for= male iRecbtSguelle hübet. (S. ©emeiubered)t.) Vgl. Stengel, Sie Drganifation ber preufj. Ver= waltung (8p3. 1884) ; Vraudiitfd), Sie neuen preuji. VerwaltungSgefehe (4 Vbe., §um Seil in 10., 11. nur l'_'.2luil.,beforgtPouStubtunb93raunbel)renS, igt, finD unter (i aufäufucfjcn. 712 ÄreiSprojef} — ÄreKttg SBerl L890— 92); femei bie Bebrbfidjet beä Sertoat tung8red)tS pcii ßöning (Spj. 188 1 1, @. ÜReöer (ebb. 1884) uiii) t>ie trei->vcctulid->on Slrtitel in Stengeln «SDBörterbudj beS beutfdjen SerloaltungSredjtSi» il' SBbe., Aieib. i. Sr. 1890—92). Srciäpvojeft, in bet äßärmetebre jebe [Reibe fcn SufranbSänberungen eines Körpers, bie ben= leiben fd}lie|üd) loieber in ben StnfangSjuftanb (auf biefelbe Temperatur, baSfelbe fpceififdie Solumen unb benfelben fpeciftfdjen Truä) surüdbrinaen. Sarnot bat fotd)e Vreu-ffe -,tv Segtihibung fernes Sähe« bei iÜtecbanifdien äßärmetbeorie (f. b.) unb gut (Ermittelung beS öfonomifdjen fioefficienten ber Sampfmafdjinen erbadjt. Sie R. finb enttoeber um= tebrbar ober nicbt. 3m erftern et bei ben tbermebnnamijdu'n i'iafdnneu (Sampf=, 6iS> unb öetfsluftmafdjinen) Slntoenbung. ftrcicpunftc, f. Krümmung. Strctärar, f. RreiSamt. Stcitfring, eine5RotationSfläd)e(f.b.), bieburdj Srefyung eineS fireifeS um eine in feiner Gbene tie= flenbe Slcbfe eutfteht. 1 3 . Jafel : a l d cb e n II, gig. 3.) Srciv*ingc, f. Sägemafdjmen. Stcicf djcre , f. Sledbbearbeitung (Sb. 3, 3. 105b) fotoie Safel: StedjbearbeitungSs maf cbinen, gig. 4. Srcitffritulinfpcfror, Beamter, ben ber Staat für bie SlementarfdjutoerrDattung unb ©dmlaufftcbt in ben .«reifen beftellt. Arüber mürben baju meift ©eiitlidie, neuerbingS aber mebr unb metir felb= ftänbige fi. ernannt. Sie (leben unter öeitung ber [Regierungen, bereu jtoeite Abteilungen (in s}keuJ5en) fcaS Sdniltoefen beaufficbtigen. ftrciiup$icr, f. gifdje. Stcisifcgmcntiagc, f. ©runbfäge, Äreiöfeftrctär, f. RretSorbnung. [ben. Streiften, foöiel loie fidj in ©eburtStoeben befin= SmtffrtnobalDotftanb, f. fireiSfonobe. Srci^ftmobc. 3n ben meiften eoang. BanbeSs firdjen SeutfdjtanbS ift im 19. 3abrb. bie Snnobab o er fallung in ber ÜBeife burdnieführt werben, baji .wifdien ber Vertretung ber Stnjelgemeinbe unb betjenigen ber CanbeStirdje ein (ober mebrere) funo= baleS Organ inmitten Hebt (fireiS*, Siöcefans, 33 e j i r t S f on obe, bie reiorin. Klaff ilalf ijnob e). Setfeiben geboren in ber [Regel bie in geiftlidien Wintern beS fiirdjenrreifeS ftebenben ©eiftlicben fo= roie eine SlnjahJ oon ben ©emeinbeoertretungen ge= lodhlter Säten an, in älltpreufjen in Doppeltet ;iabl bet jut Spnobe gehörigen ©eiftlicben. Sen SSorftg bat Per Superintenbent (Siefan, Sßropft). Sie fi. mahlen bie fDUtgtieber ber bebern ©tmobalorgane (ißrooinsiat, ©eneralfpnobe). Sie famftionen ber fi. jinb in ben oerfduebenen SanbeStird)en t>erfcr)ic= ben georbnet; überall ift ilire Hauptaufgabe, für bie [Belebung unb Vertiefung beS firdilicben Sinnes ju loirfen; baut toinmen geroiffe SiSciplinarfadjen fotoie bie Jlutfnbt über bie SBermögenSoerloaltung ber ©emeinben. Siefi. nnililt benfireigfpnobal: oorftanb (baS altreform. QJloberamen), befte|enb aus bem ©uperintenbenten als Vorfihenbem, einem geiftlicben unb brei toettlidjen ätffefforert, melcber teil« felbftönbige Junltionen bat, teils biejenigen bcr.H. »ährenb bergeit ibreS Jciditbeijammenieins loabrjunebmen bat. Sie fi. tritt in ber Kegel cin= mal jäbrlidi jin'ammen. (3. Sönobaloerfafiung.) ?trtife[, bie man unter S Dermiftt, ftnt unter 6 aufjujudieit. Ärctcttag, f. fireiSorbnung. Srciie 3teid)Sfrei£)err, ^of= ratSfanjler uno ©ebeimrat, 1749 ©eh. iKat-joiee Eanjler unb fionferenjminifter. Gr ftarb 27. Oft. 1700. ^m 3. 1845 loarb ilnu auf bem Sßromenabem plah in iliündien ein Senfmal oon Scbioanthaler erriditet. ^fym oerbanft Säuern ben «Codex juris Bavarici criminalis» (Diündt. 17511, ben «Codex juris Bavarici judiciarii» (ebb. 1753) unb ben i>Codex Maximilianeus Bavaricus civilis» (ebb. 175G), bie er mit Slumerfuiuien begleitete. R. oer= effentlidue ferner: «@runbrif> ber gemeinen unb baor. ^rioatredjtggelebrfamfeit» liUüiub. 1768), • ©runbrifi bes allgemeinen beutfdjen unb baor. ©taatSredjtS» (1770 u. 1789), «Compendium co- dicis Bavarici civilis, judiciarii, criminalis» (1773 u. 1776). — SM. 3- 31. Ralb, Söiogtapbie beS (I hur fürftl. baier. StaatSfanjferS u. f. 10. 3t. SB. Jrei= berrn oon fi. (ORünd). 1825). ftrcliun, äug. oon, [Diäter unb Silbbauer, geb. 23. 5Kai 1819 su DSnabrürf, befudue baS vl>olo= tedinifum ;u Sannooet unb ging 1830 nadj SWün= dien, 100 ex fich suuädift unter ©dnoanthaler ber Silbbauerei, bann unter EorneliuS ber iUalerei roibmete. fi. lourbe 1853 Sireftorber ffinigl. fiunfb aemerbefdnile ju Nürnberg, loeUbe er gänjlid) neu organifierte unb ni großem [Ruf braute, mit ftarb bafelbft 22. Slpril 1876. 31IS SBilbbauer mobeliierte er ba§ ©tanbbilb beS Aürften öeinrid) ^ofthuiiuK- oon SReufj in ©era (1863) unb baSfiepterS in ©eil ber Stabt (1870), fotoie 33runnen für Kincinnati, 3iürnberg unb Sonn. Seine elften Silber waren: Sie firönung fiaifer SubroigS be« Saoem für baS SWarimilianeum in 3Ründ)en, Sie erfte (5'rnte nach bem 2)reifeiajäbrigen Kriege unb bie Sedenbilber «reiten — Ärenutitj (Stabt) 713 im .fioftbeater ;u ftannoper. gerner lieferte er Karton* mit ©arfteUungen ber 2)eutfdjen Saifer, 2>arftettungen aus bem Seben Karls b. 0r. in £>J für bie öilia Tonner in Hamburg, bie Ölgemälbe: Hugenotten beim heiligen 2lbenbmabl in ber 83ar= tboiomäuSnad)t ( ©ermanijcbcs i'tufeum in Sflütn= berg) nnb Sie pon Silin belagerten Dfagbeburger nebmen baS ^eilige Slbenbmabl (Siürnberg, sJiat= bau«), Porträte unb ©enrebilber fomie 3ttuftra= tionen ;u ©oetbeS «fyauft», b'e te>'= "l ^l'ot°: grapbiebrud, teils in öoljfdntitt (SJiünd). 1876) per= öffentlidit mürben. 2lucb Piele funftgemerblid)e 2tr= beiten mürben unter feiner Seitung ausgeführt. Stellen, in ber fsägerfpracbe, f. gebetn. &rcntcnc,v 1 ) Streik im fübmeftl. Seil beS ruf), ©oupernements Sßolijrntien, im Sübmeften an 0a= litten gtenjenb, bat 3328,8 qkm, 174 215 6., meift Klein-- unb SBeiftruffen ; Slderbau, S>ieb',ud)t (6efon= berä Sfttnbet unb Schafe) unb gabrifeu. — 2) K. (poln. Krzemieniec) , ttrcisftnbt im Kreis K., an einem ;ur 3fn>a gebenben Wai), bat (1892) 11 789 (f., in ©ariüfon baS 42. 3jnfanterie= unb baS 31. 2ra= gonerregintent, 10 rufj., 1 fatb. Kirche, 1 filofter, 1 Snnagoge, 1 ruf). 3cituiu]i, Überrefte von jyeftuii(35= inerten unb ©etreibebaubei. ftrcntcntfrf)üg. 1) Krei3 im fflbl. Seil be§ ruff. ©ouDernementS Sjsoltatoa, bat 3429,2 qkm, 18G237 (f.;@etreibe=,5vlad)Sbau,iUeb(5udit,öanbel,nanient: lieb an ben gluf;l)äfen. — 2) Kreiäftabt im ÄreiS ,U., UnfS am Snjepr unb an ben Sinien 3elifametgrab= (Sbarforo unb K. = SRomiro ber Chartern = vJiifolajem= babn, bat mit Krjuf cid (1892) 06050 G\, in ©ar= uifon baS 35. Infanterieregiment; gabrit fürlanb= iiurtidiajtlicbe iHafd)inen, Sabatfabrifen, Seilerei, Seifenfieberet, Sampffägemerfe; 3 23anEeu (bar= unter eine Filiale ber Sfteicr/Sbanf). Stent ent?, S5bil., grjbifdjof pon Köln, geb. 1. Sej. 1819 su Koblen,?, ftubierte in Sßonn, 3Kün= eben unb Srier, empfing 1842 bie s$viefterroeibe unb mürbe Kaplan an ber (jaftortivehe in Koblen,?, 1846 Meligionslebrer an ber öüttetafabemie suSebburg, 1847 Pfarrer an ber liaftorfirdje su Koblenj; feit 1853 mar er äugleicb Secbant beS Kapitell Kohlen;;, unb feit 1859 (?brenbomberr ber Katbcbralftrdic tu Srier. 1867 jum 33ifcf/of Pon Grmlanb erhoben, geborte K. auf bem S?ati!anifd)en Konjil 3ur oppo= fitionellen SDlinorität, untermarf fieb aber ben ®e= feblüffen beSfelben unb ging bann gegen bie 2llt= fatbolifen fajarf Por. Sie 25. Sept. 1872 gegen K. ausgesprochene unb trot? feiner Klage gegen ben ,}isfuS 1873 pom Cbertribunal beftätigte ZettOfio-- ralienfperre mürbe erft burd) Söefcbluft beS preufi. iüintfteriumS com 1. Ott. 1883 aufgehoben. 3m ^uli 1885 mürbe K. an Stelle pon Sß. 2Jteut)er§ (f. b.) jum Srjbifctjof oonKöln ernannt unb 16. Oft. lanbesberrlid? beftätigt. 1893 mürbe er Karbinal. EIS theol. Scbriftfteller ift S. betannt bureb «Sie •Stabt auf bem söerge» (Kobl. 1861), «Israel, 3Sor= bilb ber Kirche» (!DIairtj 1865), «SaS ßpangeliuin im SBudje ©enefis» (Kobl. 1867), «Sa« 2eben ^efu» ©reib. i. 83r. 1869), «©ruublinien jut ©efdnebtc^ tppif ber .^eiligen Schrift» (ebb. 1875), «Sie Setben ber Hirdie unb bereu Urbilb» (iBraunsberg 1877), «Sie Offenbarung bes beil. 3ob/annes im Siebte bes CJPangeltumS nach Johannes » ( greib. t. 93r. 1883). — Sgl. Dr. Philipp &, (Jr^bifchof pon .Hein, ein Sebensbilb (Köln 1885). Srcmer, 2Ufr. Freiherr pon, Drientalift, geb. 13. ällai 1828 511 SBien, erhielt nad) Seenbtgung Slrtitel, bie man unter R Ben feiner Stubien 1849 ein SReifeftiöenbium ber 2lta-- bemie ber SBiffenfcbaften für jmei Safere, mit bem 2luftrage, bie ^ibliotbeten in Sorten 311 burchfcr= fdien. Üiachbem er bann perfdiiebene sSimter be= fleibet hatte, mürbe er L870 öftere, ©enerattonful für Sprien 311 Seirut , 1872 SDlinifteriatrat unb ^Referent für bas Konfularmcfen im SKinifteriunt bes iiiufiem in 23ien, 1876 SÖlitglieb ber ägppt. Staatsfcbulbenfommiffion in Kairo. 3m 5'tühiahr 1880 trat K. in bas Sölinifterium bes äufjern jurüd unb mürbe dnbe S11'" beSfelben Jahres jum &an- belsmiuiftet ernannt, roelche Stelle er bis SDtitte gebr. 1881 betleibete. dr ftarb 27. Sej. 1889 in Sobling bei SBien. SSon feinen Sduiften finb 511 ermähnen: « ä'Uttclfprien unb SamastuS» (SBien 1853)', bie beutfdje Bearbeitung bes «Sioan beS 3lbu= "UumaS, beS gröfsten lprifd?eu Sicbters ber Araber» (ebb. 1855); "ferner «aigppten. S-orfcbungen über Sanb unb S5oll» (2 S3be., Spj. 1863), «Über bie iübarab. Sage» (ebb. 1866), «©efdncbte ber berr= fdienben 3been beS SSlamS» (ebb. 1868), «Kultur= gefcbicbtlicbe Streij.Uige auf bem ©ebiete beS ^SlamS» (ebb. 1873), «Kulturgefcbicbte bes Orients unter ben ©häufen» (2 9jbe., SBien 1875 — 77). $n ben «Si^ungsberiditen» berSBiener2lfabemie erfebienen: «Topographie pon SamaSluS» (2ßefte, SBien 1854 —55), «über bie ©ebiebte beS Sabpb» (ebb. 1881), bie «Beiträge jur arab. Seritograpbie» (2 6efte, 1883, 1884), «Über baS Ciunabmebubget beS 2lbbafibcnreichS Pom 3. 306 ber jubfebra» (1887), «Über bie pbilof. ©ebidne beS 2lbuU'2Uä Dla'arrn» (1888), «StubienjurPcrgleicbcnbenKulturgefchidite» 12 öefte, 1889 — 90). 2ln JertauSgabeu finb ju nennen: SBafibpS «History of Mohammed's cam- paigns» (Kalt. 1855), «Sie himjarifebe Kafibeh» (Spj. 1865). Sßon polit. S3ebeutung ift feine Sdnitt «SieSiationalitätSibee unb ber Staat» (3Bienl885). Srctner, ©erharb, f. Sölercotor. Jtrcntl (ruff.), 33urg, ©itabette, richtiger eigent- lich fopiet mie baS griedi. 2ltropoliS (f. b.), ber ge= mohnlid) erhöhte, befejtigte, mit SBalt unb ©raben umgebene innere Seil einer Stabt. 2lm betann= teften ift berK. Pon SlloStau (f. b.), ber auch ge= mbhnlicb unter bem Dlamen K. Perftanben mirb. Jlrcmnitt, ungar. Körmöczbänya, Stabt mit georbuetem 3Jlagiftrat (feit 1876), mit bem Jitel tbnigl. Jreiftabt, unb bebeutenbeSBergftabtim ungar. Komitat 93arS, in einem tiefen Jbale, 550 m über bem ^Dieer, an ber£'inieS3ubapeft=3{uttfa ber Ungar. StaatSbabnen, Sig einer 93erg=, ßütten= unb §orft' permaltung fomie eines SJlünjamteS, ift mit SRauern umgeben ütib bat (1890) 9179 meift beutfehe fatb. ß. (527 Ungarn, 2118 ©[otnofen), $oft, Selegrapb, ein Kaftell, got.Sdilofifircbe mit greSten(13.3ahrb.i, St. 6'lifabetbtirche (14. oabt'b.), ebang. Kirche, §ran= ySfanertlofter (1649), feböne Sreifaltigteitstircbe, StabthauS, eine Dlcünu', melcbe früher bie bekannten Kremniher Sutaten, je^t aber alle Ütünjen ("DJünjseichen K. B.) prägt, iBergmannSfpital, Kran= lenbauS, fcpartaffe, Cberrealfdnile, 'Bapier=, 2bon= pfeifen =, Steingut= unb Kartonnagenfabrif. Ser ergiebige 93ergbau geht auf ©olb unb Silber. Sie SktriebStraft mirb bureb einen pom Suröcjer Ko= mitat nach K- geleiteten Kanal (14. Jwhrfe-, 24 km lang) erzeugt. 3nr Ableitung be§ SBafferS in ben IDlinen mürbe 1846 ein sur ©ran fübrenber 15 km langer 2 unnel ju bauen begonnen. K.rcirb urtunb= lieb, guerft 1317 genannt, mar por 1323 Si& ber tönigl. fiammergrafen, feit 1328 tonigl. 5-reiftabt, miSt, finb unter 6 aufäufuefieu. "14 Kremnil (2Rite) — ftreobonten bie öltefie ber ungar. fjrciftäbte unto ©crort übet alle nieberungar. ©ergitäbte. Sri-miiiii, äKite (Üftarie), beutidv 3du-iftftelle= rin, geb. 2. Jan. 1854 ui ©re.i|3walb, Jodner beS iFbirurgeu $. H. ©arbeleben, »erbeitatete fi* mit rem ?lr-,te .«. in SBufareft unb lebt feit 1875 bafelbft. Sie rercffentlidue unter ihrem [Rainen: «Sftumän. Stilen» (©ufareit 1877) , s9teUe rumän. Sfiju-irMVpt. 1881),«5tumä'n.2ftärd)en»(ebb. 1882), «iKumänieus 'Jl titeil amRriege 1877—78 1 1 ebb.1 888 1 unb Den Montan «SluSgelöanberte» (Sonn 189Ö); gemeinfam mit (Tannen Sofoa übertrug fie: «Sftumäii. Tidnimgeu» i3. 3hirl, ebb. 1889). Unter bem ©ieubo- umn ©eorge 9lllanfcbriebfte: «Alm-h ber Siebe! Spj. 1881 1, -JUk- bei ruinäii. ©efellfcbaft» (ebb. 1881), <>lrin jytttftentmb» (ebb. 1882) unb öerjc&ie= ren: "3!oeelleu unb :Koinane in Seiticbriften. @e= meiniam mit Saroten Sbfoa unter bem 5)o»lpei= vieubonnm Tito unb obem öerfajjte iie «Stnna ©oleun» (SBonn 1886), «8lu§ i»ei äßelten» (3. '.'lud., ebb. 1887), «2lftra» (3. Stuft, ebb. 1887), «gelb= reft» (3. Sltifl., ebb. 1887), «Starte» (2. Suff., ebb. 1889), «Jn ber Srre» (3: Slufl., ebb. 1890). Krempe, Stabt im RreiS Steinburg be§ breufj. :tieg.=©et. SdrfeSttrig, an ber Vinie Slin§botn=Seibc ber ©reue. Staatc-bahnen, Sin eine§ Stmt§gerid)t§ (Sanbgenajt Slttona), bat (1890) 1227 eoang. ©., $oft, «legrapb; Sduibmaren , Veberfabrif, ileter= bau unb Schiffahrt, [f. Spinnerei. .Urcmpcl, ftrcmpclmafetlinc , H rempeln, Srcmpjicgcl, f. Tartbcdung (58b. 4, 3. 674a). fttcmS. 1) Sesirföboubfnauuftbaft in Scieben öfterreia), bat 1151,32 qkm unb (1890) 84429 (42699 männl. , 417:io weibl.) (?'. in 153 @emein= ben unb 329 Drtfdjaften unb umfajit bie ©erid>t§= beiirfe o>tchl, R., SangentoiS, ÜRautern, Sßöggftaü unb Spifc. — 2) Stabt unt Sis. ber 93ejim§bau»t= mannfrtaft femie eine-? Rrci§: unb 33ejirf§gericbtä U59,:4 ([km, 27 681 15". i, 6 km meittidi pon 3Bicn, am (tinfutffe ber.H. in bie Tonait unb am Aiif.e bc§ ■.\lianiibartsbcrgee\anben Sinienfi. "Jlb-Jberf (32 km) ber Üfterr. StaaK-bahnen unb R. = öerjogenburg (21 km) ber efterr. SofalbabngefeUfcbaft, bat (1890) mit ben ©orftäbten Unb, Hiemstbal, .ftohenftein unb ©artenau 10584 (>'., in ©arnifen 3 ©ataillonc be§ 49. Infanterieregiments « treiben- reit öejj» unb baS 6. ©ieuierbataillen, Sßoft, Jelegrapb, rier Sinken, :Hatbau« mit 3lrrtip, Stabtbibliotbef, ©tom= nafiiim, Bberrealftfnile, .löanbel*idntle , Seljretbik buugc-anitalt, SDtäbrtenfdwle ber Snglifcben aimu lein, SBeinbaufrtule, RranfenbauS; gabritation oon Stabirraren, Sein unb Efftg, ©artenbau unb Öanbel mit Safran, Senf, Sffig unb ©icin. 2lu§ einer in ber 9Mbe gegrabenen (Jrbart mirb ba§ Premier 3Bct^ (f. Sleitoeifj, 8b. 3, S. 122a) ber= geftellt. Nahebei bac- (ebene ;Hebbergertbal mit VeDcriabrif u\\r> Tamrfmüblen. ©en Tcnaubafen een ,H. bilbet bie 2 km entfernte Stabt Stein ii. b.). — ©gl. .HinU, Kbroni! ber Stdbte R., Stein unb beren ilmgegenb (Rremä 1870); Rerfcbbaumcr, @e= fd)id)te ber Stabt ü. (ebb. 1885). ftremfer, langer rielfiiuger Stegen (OmnibuS) für Vaubpartien u. i. n\, benannt nad) bem A>ci= agenten R., ber 1825 ben eriten SBerlebr mit .«. jiriicben ©erlin unb (i'harlottenburg einrichtete. ftremficr. 1) ^c^ittsjhaiiptmaiiuidiaft (Umge= bimg i, ebne bie Stabt .H.,- in 'JJidbreu, bat 446,75 qkiaa unb (1890)44825 121 «12 mdnnl. , 23813 meibU (?., 7547 Rainer unb 10431 ©'cbiiparteien in 80 ©c= meinben mit 82 Crtfcbaften unb uiufafjt bie ®t> ridH'Jbeiivfe R. unb ^beuuef. — 2) R., ilaie. Kro- merlz, Stnbt mit eigenem Statut, in ber fruebt= baren G'bene öanna, an ber hier nceimal über- brüdten Ularrb unb ben Sinien Rojeteut=©ielit) unb R. 3borotoiö (17 km) ber Raifer=§erbmanbäs •.Uerbbabn, Siu ber ©ejirtöbauptmaitnfd\aft, eine« Se|irtsgerid>t« i _' 1 H/2-1 qkm, 22905^.) unb J-inaiu- teiumifjariatö ieirie S emmerrefibeuj beS Srjbifd&ofS een Dlmüt), heitebt au» ber Pen alten TOauern umfcblefieneii iniieru Stabt mit ber ^ttbenftabt (Sibopna, 504 S.) unb ad)t Sßorftäbten unb hat 17,77 qkm unb (1890) 12480 meiit e;ed\ fath. @., bäumtet 1595 Teutfehe, in ©arnifon ein ©atailleu bei 3. 3nfanterieregiment§ «(friberiog Rarl», ip»fl unb JeU'iiraph. R. hat ein beutfebeä unb ein ejed). Staat->aeiuiiafium, eilte v.'anbe§realfcbule, ein fitvit= enbifdunl. 'l'iieatgiiiitiianiiitt, eine cjedj. Sebrer= bitbungSanftalt, e;ed\ "Jlderbaufdnile unb Sitabeiu feininar, getoerbli^e Aevtbilbuinv:-idni(e, e;eeh. lanbirirtfd\iftlidie lUdbcrenidnile unb stoet SDlufit- idmlen; eine ÜRafcbvnenfabrit unb ßifengieherei, erjbifajöfL flhihle, itrei ©lauereien, eine 3lttien= jueferfabrif unb imei älJaliiabrifen, beträcbtlicbeu Öanbel, befonberä mit Cbft, ©etreibe unb©ieb. — Ter enbifd'bfl. ©alaft, roelcber ücn (Fr;biidicf Mail eon Siedjtenftein (1664 — 98) neu aufgebaut unb nacb bem ©raube reit 1752 een i'eopeib griebrid) roieberbcrgeftellt werben ift, bientc 1848 bem Pen ©Men hierher Perlegten etften efterr. 9teid)Stag, leeUter 15. ?(ee. 1848 eröffnet unb 7. i'tdr; 1849 aufgeleft würbe, alä SitjungSlotaL ftremticrer t'ofalbnbn, f. ßfterreid)ifd)=Un= garifdje (I'üenhabnen. Srcme^münftcr, Siarftfledeii in ber efterr. ©e= ürt-M\iiiptiuaiiiiid>aft Stepr in C bereite rreieb, an Der RremS unb ber Vinie £inä = R. = ßlauä:Stepr: ling ber .«rcm»thalbahn, Sitt eine-j ©e^irt§gericbt§ (207,16 qkm,14024@.) unb Steueramte-?, bat (1890) 1006, alä ©emeinbe 1048 (5'., SJJoft, Jelegraph, Spartaffe; Sdjotolabenfabrii, ©rauereien, bebeu= tenber^iehmartt, v\abrmärEte. Tie reiche berühmte ©enebittinerabtei auf einem Mgel linl? een ber .Urem-:' mit 22 ©tarreien ift 777 Don&erjog iaf= filo II. Pen ©apern gegrünbet unb umfafjt bie Stiit-:-- tirche mit ©emälben unb .öed^altar, eine Sd\iK= tammer mit bem Taifileteldi (genannt Stifter: bedvn, ein Cbergmnnafium, Ronöitt, eine ©iblie-- thef (70000 ©diibe, 1 700 A>anbi*rifien , 840 $n- funabeln) unb eine adnftedige Sternwarte 1 1748 — 58) mit Sammlungen. — SgL SBeifjbadjer unb Öartenfd)neiber, Ta-> Xetanat JUtmünfter mit ben ©farren beS Stifts R. (in ber « Jopcgrapbie be& Grjberiogtumi Cfterreichs», 3lbteil. 3, 3 ©be., SEßien 1835); Öagn, SHrten ber ©enebittinerabtei R. (^inj 1848). Hfifenbabnen. Jlrcmcthalbahit , f. Öfterreidjifd)=Ungarifcbe Ären (flaro.), fopiel wie äUeerrettid), f. Co_ch- learia. [tofiffer. Shrenc lgrd\), eine falte SDcineralqueQe, f. Oftinerat= Srcnelicreno'n.i, mit Sd)iebfcbarten peviehen, metft nur Pen ©ebduben unb i'iauern gebraucht, bie ©ewehrfebarten utr ,\iiianteriepertcibiguna er= halten. — Über frenelierte iUauern f. §-rei= ftebenbe 9Jtauem. ftreoboiitcn, widrige alttertiäre Familie ber Säugetiere, Sorläufei ber ftetfdjfreffenben Sehlen= ganger, bei benen ber Unterfcbieb .iwifcben ^ad- jäbnen unb (Jdjäbncn nod) nidjt febarf auegeprägt iflriifcl, tie man unter Ä cermiöt, Hnb unter K aufjufudien. JUcofe — ®refife§ 715 iit. Turch bie (Sattungen CynodoH (f. b.), Palaeo- nietys unb Dinictys find Die ff. mit t>cn heiuiiicn gibctlafeen, jfniäneu, .vSunben, ffatjen unb baren: artigen Raubtieren, durch Arctocyon füärlnmdi mit den Jynfeltenfrejiem oerbunben , unb in Hyae- nodon befiKcn jie fogar eine ©attuug, weld)e noch SDterfmale der fLeiidjfrefienben SBeutettiere aujrocift. Üppifdje ff. finb Pterodon unb Proviverra. Jlrcolc (oem fpan. criollo), im meiteften Sinne ein im Sanbe geborenes 3jnbioibuum fremberiJtaife. 2e»balb beißt auch, ber in ben amerif. Kolonien geborene Sieger ungemifepten Sluteä ff. im ©egeu= fat? ju bem eingeführten SReger (in Srafilien Negro de nacSo). 3m befonbem oerftebt man jebod) unter ff. in ben ehemaligen feanj., fpan. unb portug. .Fe- lonien Slmerifa» jowie auch SlfrifaS (©uineaj unb Cftinbien» bie Eingeborenen von rein europ. JUute (sangre azul) im ©egenfats ju ben in Euiopa felbft geborenen ßintoanberern, bie in bem ehemaligen fpan. 2(mcrita Gbapctenes (f. b.), in lUerito ge= wohnlich ©aebupine» (f. b.), in SBrafilieu Pprtu- guezes legitimos ober Filhos do reino genannt werben. 3« SBrafilien haben jidj bie eingeborenen JBcijjen ben fftamen Brasileitos beigelegt. — SSgt. ÖlSnet=SKonmerque', Ter ff. (SBert. L848). Jtvcüiifdif 2priirt)eii, bie au? berSermifdmng Der roman. Sprachen ober aud) der boUändifctvu ober englifchen mit ben Sprachen ber Eingeborenen in 2tfrifa, Slfien unb 2lmcrifa entftanbenen Spra= djen. — Sgl. Sbonia*, The theory and practice of Creole grammar (s}5ort of Spam 18G9); Saint; C.uentin, Introduction ä l'histoire de Cayenne. Ktude sur la grammaire creole (1872); Eoelbo, Os dialectos roraauicos ou neo-latinos na .Urica, Asia e America (Siffab. 1881); Scbucbarbt, ffreolifdje Studien (öeft 1—9, SBSien 188.')— Ol). ftveon, Sohn be§ iUenoifeu* unb SBruber ber SJofafte, ber ©emablin des Sai'os, .Honigs Don JIh'= ben. 21(3 Dibipuä bie Sphinr getötet hatte, trat ff. an ihn unb Jofajte bie öerrfdjaft ab, weiebe ihm nach be» Sai'os Enbc zugefallen mar, -übernahm fte aber wieber nach bem Jobe be» Etcofles. Sein graufames SBerbot, bie Seiche be» Soltmeite» ;u bcüatten, b"tte bie cjänjlidie Scrwaifung feines Öaufei jurjjolge. (S. älntigone.) ttreopnag (greb.), gfeifdjeffer. Steofol, ber Slethnläther be» ,vSomobrenjtate= d)in§, CeH3(CH3).(OH)-(OCII3), eine bem ©ua= jafol (f. b.) ähnliche glüjfigfeit, bie ficb im SBud)en= holjteer unb befonbers im ffreofot (f. b.) oorfinbet. lt. fiebet bei 220°, rebujiert Silbernitrat heim @r= märmen unb färbt ficb, wie alle Tenuate be§ fflrenj= fated)in»,_burd) Etfendjlorib grün. ftrcofot, eine r>om jyreiberrn Bon Seicbenbad) uierft 1832 au» Sudbenboljtcer bargeftellte Süb= ftam. Seines ff. ift üolltommeii jarblos, ftar! licht breebenb, riecht eigentümlich unb durchdringend unb ichmedt brennenb aromatifcb; an ber Suft unb am Siebte färbt eS ficb etwa». @§ fiebet bei 210° C, löft fid) in 120 Seilen äßaffer unb mifdjt ficb mit iitber, ailtohol, diSefftg unb altalifchen Saugen, ff. oermag bie gleifdjfafer nor gäulmä ju fd)ühcn (baher fein SJame oom greh. kreas, Aleifcb, unb sözeiu, erbalten). Seine 2(nmefenhcit im öolgraudje foirie in ber burd) trodne SeftiUation be§ öoljeä erhaltenen Jlüffigteit (öoljeffig, Jeermaffer) ift aud) ber ©runb, toeäbalb fowobrburdi ba§ Räuchern al§ burch baS Seftreidjen mit öoljeffig ( S et) n e 1 1 = räudjerung) gleifd) Eonferbierttoerben fann. Da? Slrlitcl, bie man unter fi" Drrm edjte ff., fo wie tS in ben rheiu. jyabvtfen bargeftellt tourbe, ift ein ©emenge Don gleichen Seilen ffreo= fol (f. b.) unb ©uajatol (f. b.) unb findet qeqen- nnivtia raebijinifdj oielfadj älnroenbung bei Cungen= tuhertulofe. Sa§ bei Oer Teitillatiou ber SBraurc fohle unb be« iorf» bebufä ber Tarfteüung von Paraffin unb Solaröl in großer lUceuge ficb bil= benbe bräunt ohlentrcofot, baä jebod) im tcejcntliobeu au§ ©arbolfäure befiehl, wirb jum S)e§tnfijieren, jum imprägnieren (ff r eo f o tier en) oon (lifenhahnfcbtüeUcu unb ©rubenböljern u. f. m. oertoenbet. 2lud) totrb bie SRatriumoerbtnbung be8 39raunfof)IentreofotS mit Erfolg auf £eud)tga§ ( ff r e o f o t g a s ) »erarbeitet. 3Jleiften§ be,;eidmet man heute al§ ff. ba? ©e= menge oon Phenolen unb ihren "iithern, bas man aui bem jSol.Ueer burdj Sebanblung mit sitmatren gewinnt unb auc- ben hierbei entftehenben 3latrium= lallen burd) Säuren abjdjeibet. 6'e beftebt au» L-benol, 55aratrefol, 'l>hlovol, ©uajatol, fireofol, lUetlnilätbern res $uroeallolä u. f. ip. lieiee ©e= menge nebet noifeben 180 unb 300" unb fann burd) jrattionierte Teftillation in bie einzelnen Seftanb» teile jertegt werben. — Dft bebeutet ber Sftame ff. auch einfad) rohe ßarholfäure. Mvepicvcii (tat.), berften, planen (oon ©ot)[= gcfdjoffen infolge ber rprenglabung, f. b.); elenb umtommen, fterhen (oom iUet)). »rcpoftunje Ijubi (rufj.), wörtüdi; bie an bie cctiolle gebundenen Seilte, baber bie Seibeigenen; ff r c p o ft n o j e p r a xo o , bie Seibeigen jd)aft. Hrcpp (ff,, crepe), f. Alor; über baö üßerfabren jur öerftellung oon ffi f. Kreppen. $fre|>l>btlbct', Silber, bie auf weifeer Seibe mit feinen feibenen, auä ffrepp gezogenen fchwar^en Aä= ben geftidt werben unb Mupjerftidien ähnlich finb. il reppeu ober SX r a u f e n , 2lppreturoerfahren für biinne Seiben= unb ffammwollgewebe, hei bem bie= fen burd) wiederholte» Staudien ber Schüfe = unb ffettenfäben eine raube, Iraufe Sefctaffenheit erteilt wirb und bie ©ewebe glaiijloö unb ftartelaftifdi wer= ben. 3'« allgemeinen finb jitei Serfabren betannt. 2iad) dem einen, in Japan beimifchen, 1822 betannt gewordenen Serjahrcn werben bie ben Eintrag be§ ©ewcbe§ bildenden ;Hohjeibeufäden r>or dem 3>er= weben noch befonberä teils rechts, teils linl» fo ftarf gebreht, bai, fie eine bleibenbe ctreduug erfahren. Turdi Sebandluug des ©ewebes, in dem bie fo uor= bereiteten Schufifäben mit oerfebiebener Trehungs= riettung abwechfeln, mit jtebenbemSBafjer, fud)en die gäben wteber ihre urfpriinaltdic Sänge aivumebmen unb erleiben hierbei infolge ber gegenseitigen 33in= dimg von ffette unb Sdiuf, bie heabfid)tigte Sängen» ftauchung. Da» ©ewebe fdjrumpft babei um 20— 30 5f roj. in ber Sßreitc , um etwa 10 $^03. in ber Sänge jufammen. 3" Europa wirb ba» ff. leichter Seiben: unb ffammtnoUftoffe baburch bewirft, bafc bas ©ewebe wieberholt über einen mit .'öaarfell be= tleibeten Sifd) gebogen ober ba» auf einem glatten Jifd) ruhenbe ©ewebe wieberholt mit einem iSaar= feil geftrichen wirb. 2lud) finb auf diefem Srincip beruhenbe iHafcbinen (ffreppmafdjinen) jur Ütnmenbung gefommen. Rtcftlaö," griceb. Silbbauer au» ffpbonia auf ffreta, war sur 3eit des IMiidia» in 2ltben tbätig. ©erühmt wird namentlid) feine Statue de» Serilles, Don weldier Fachbildungen in jtoei öermen (im Sritifchen lliufeum unb im Satifan) erljalteu finb. (S. lajel: ©ried)ifd)c ff unft II, 3'iQ- 120 ijjr, finb unter 6 nufjiijucfjen. 716 ih-cftit — Kreta Srcfin, ein Tesiufeftiousmittel, bas au? einer Sluflöfung »on .Hrciol (25$J5rog.) fn Ereforoleffig- faurcm [Ratron bereitet wirb. ftrcföl, RrefpJfäure, bie nächften yiomologen bei l>henols, bie SWetto^enoIe, C6H4(CH3)OH, ober CrPteluole. ES fltebt, toie bei allen jroeifacb fubftituierten SBengofabfömmlingen (f. 3(romatiicbe Scrbinbungeni, brei ifomere R., nämlich Crtbo% Fflteta unb Sßarofrefol. ?(lle brei finben ficb im Steinfohlenteer unb im j>ol;teer. Trthofrefol fcbmilu bei 31° unb fu-bet bei 188°; äftetalrefol i|"t eine gfäffigteit, bie bei ftarfcr ■Jlbfüblung erftarvt unb bei 201° nebet; Sßarafrefol fcpmilgt bei 36° unb fiebet bei 198°. 3m übrigen [inb jie bem "Ebenol gang dbiiiid\ Tas $aratrefol roirb in ber warben tedmit oie(fad) pr ßerfteüung ecm -varbftoffen be= nujt I'iit Salpeterfäure J. S. erhält man Tinitro= hefol ii. b.i. Eine groeiprogentige roäfferige Söfung tfon ä. loirb neuerbing§ all Heilmittel gegen Tipbtberiti» empfohlen. Ätefolror, ein feit 1878 im ftanbel perfemmen= ber Sljofarbftoff, ber au?- 2lmiboorthetrefolätbph ätber unb Oiapbtbolbtfulfofäure erbalten ttnrb unb ST-olle im fauren SBabe fcben ret färbt Jlre^pbontcc, einer ber öeratliben (f. b.), ©e= mahl ber ÖRerope (f. b.). Sreffe, Sdame einer Weibe pon ©ehMchfen perfcbiebener ©attungen, bie burdi einen fcbarf aromatiicbiu ©efcbmacfdjaranerifiertfmb unb mein ber Jamilie ber Rruciferen angeboren. Tie roich= tigjten {inb bie SSrunnenlreffe (f. b.) unb bie @arten= treffe (f. Lepidium). beliebte ©artengierpflangen finb bie ©änfetreffe (f. Arabis) unb bie Äapujiner; freiten (f. Tropaeolum). Steffenöl, ein ßelblidjeä dtberiicbes 61, bas_bei ber Teftillation bes RreffenfamenS mit 3Baffer= bämpfen erbalten imrb. Ter öauptmenge na* be= Hebt e? aus SBengplcpanib, C6HS-CH.,""-CX, bem Sditril ber SßtjenDlefftflfäure, unb entbdlt noch, geringe Stengen filpefelbaltiger Subftangen. Äre$lütrc «©eiammeltcn SBerfe» erscheinen feit 1883 in Petersburg. Einige ihrer SRooeUen finb tn§ Teuti\he überfegt reu 31. Ütjcbarinim oftno»fa)er ^ahrmartt, ÜReffe im Sreiä Sd)abrin§t beS ruff. (^cuuernement-:- Ißerm, 29 km bitlidi ber ©tobt 3ebabriiK-f. .iiuietührt lourben (1892) SBaren im SBert Don 4,'.' 'JJiill., oerfauft für 3,t Utill. [Rubel. Tu- Nöic entftaub im 17. ,\ahit. an ber 2. teile einer SBaUfafyrtslapelle unö rcurbe 1859 ;u_einer i'ieffe erheben. ft rcfniaiföboi, fomel roie firefol (f. b.). SIvttfet, Die mau unter S oevmi Srcfnlfoure, f. Mrefel. Sre^sentin ober Etappe, f. setbe. Stehen j (lat.i, ^a*-Mum. Äreta, neiuiriedi. Äriti, türf.Strib, ital. na* ber mittelalterlichen unb mobernen .öauptftabt Ganbia benannt, bie größte aller grieeb. Jnfeln, baä Sauptalieb be§ ^»li'lhcgen» im S. be« 'iUiäifcben iUeer-j. (©. 3Rebentarte auf Äarte: ^alfanbalb- infel unb auf .«arte: Ta« alte ©riedjenlanb.) Dberf lad) en geftaltun g. Tie 3nfel ift fdunal unb Don D. nadi ÜB. geftredt; bei einer Sänge fon i'ÖO km bat fie eine größte Sreite pou 57, eine geringfte eon 12 km unb umfafst 8618, nach an= berer Stellung 8694 qkm. ?tach S. fallt ber 3Reere§= hoben fteil ju arofsen Tiefen ab, unb aueb nacb 91. fdiiebt ficb jmifdjen R. unb bie EoHaben, bereu nädjfte, bie tleine 3niel Ebriftiana, 95 km ent= fernt ift, ein tiefes ilceereebeden, bas1 Rretifdje EDlecr, ein. ©eringer ift bie Entfernung non Jlntihitbera (Seriflotto) im 313B. letma 30 kirn unb r>on Rafos im 3!£. (48 km), 'liocb in ber Jüngern Terüdneit ftanb ,H. in ict'tlänbiicber Serbinbung mit Rtein= afien. Ter ©ebirgSjug, ber mit eftl. ctreiehridnuna, bie Snfel in ihrer ganjen Sänge burch,;ieht , teilt fie in eine einfBrmigere füblidje unb eine reicher gefllie= berte nörbl. Slbbachuuii, benen ähnliche Ruften ent= fpreeben. Tas Faltengebirge erhebt ftob in brei hebern ÜDtaffioen , bie buret niebrigere [Rüden ner: bunben ftnb; im toeftl. Teil ber Jniel bie SBeifsen Serge (2l«praouna, im ällterrum Leuka Orei, auch Hiabara» ober Sphatietifdie Serge genannt, 2470 m hodi ; im mittlem Teil bai ^bagebirge ober fPfiloritiä (2458 m); im eftl. Teil ba^ Vaütlugebircte (2165 m, Dikte im Slltertum). Tie (Gebirge finb ungemein milb unb fjerriffen, jeht faft aänjttd) ent= malbet, mabrenb fie im Jlltertum roegen ihrer prädj tigenSBälbet unb ihres Reichtums an 'ülr^neipflanjen berühmt toaren. Tie 21usbehnung ber Tbäler unb Ebenen ift gering, aber jie finb Pon heroorragen= ber 3irud)tbarfeit. Tie gtufsläufe finb furj unb trodnen im Sommer au§. Tas «lima ift milb unb angenehm; greft ift an ben Ruften unbefannt, unb bie ©ebirge toerben im öodjfommer ganj fdjneefrei. 3m regenlofen Sommer ift bienihe beträdjtlid), be= fonberl rcenu ber läftig,e ciroeco roeht. Erbbeben finb häufig unb oon jerftörenber ctärfe. SSeBölferung unb Erjeugniffe. Tie Qabl ber Einrooljner, in ber Slütejeit ber cenet. öerrfd)afl auf 1 3Rill. gefchägt, mirb je§t auf 294000 anfle= geben, mopon 184000 Ebriften, 93000 3)Jobamme: baner unb 3200 Israeliten. Sie Ebriften finb meift grieeb. Slbhinft, barunter bie mit itren Sibafberben im fitbmeftl. ©ebirge haufenben Sphatioten ober Spbalianer, bie ihren nationalen Ebarafter am reinften erhalten haben. (5. Spfyatia.1 claro., arab. unb albanef. Elemente finb ben ©riechen beigemifeht. Tie iltehammebaner, befonberS im mittlem Trittel be§ fübl. Tei(§, finb gum Teil eingeborene Rreter, beren Sorfa_b.ren iiim übertritt geinumgeu rourbeu, aber ihre grieeb. Sprad'e beibehielten, ^.rogbem ift ber gegenteilige öafj gröfjer als irgenbmo anber*. ©emerbe, öanbel unb Schiffahrt liegen banieber; geiftige .Hultur fehlt aanUich; bie unter penet. 6err= |djaft noch blühenben A^äfen finb faft alle oerfanbet; bie meiften Stäbte liegen in Trümmern. Ta§ vvuiputapelprobutt ift Ciieenbl, bas feM bauptidcb = lieh iuf ber ^ujel felbft ,nir gabrifation Pen Seife oertoenbet mirb, mit ber .H. jum grofjen Teil bie Se^ »ante ivrfieht. Slud) pertreffliche Seibe unb Drangen, Bt, (inb untei (? aufzufüllen. ftrete -- Ä'retljt unb Sßfetlji 717 Söein unb ber in ber 2e»ante allgemein gefud)te ©pfcatiafäfe werben erporttert. Ser Üßert ber 2tuS= fuht febmantt jroifcben 200000 imb400000 Bfb. St., ba et bauptfäcblid) Don bet jebeSmatigen Dti»en= ernte abfängt. Sie Einfuhr beträgt etma jroei drittel ber 2luSfubr. ©ctreibe unb Baummollc muffen eingeführt »erben. Sai türf. 2Bilajet Sirib ober ©irib nimmt eine fclbftänbige Stellung ein , jcrfällt in bie fünf SanbfdbafS Kanca, Eanbia, SRetimo, Spbatia unb fiafitbi (£afd)ib) unb befitst eine gemähte National-- Derfammlung. Sieftauptftabt Eanbia (Donbcm avob. chandak, ©raben) ober Dtcgalotaftron, an bet Stelle beS alten ^erallcion, ber föafenftabt beS alten HnoffoS, auf einer fianbpnge gelegen, Sit) beS ©eneratgouDerneurS unb eineS gtied}. Etsbifcbof S , tjat 12000 E., tnafftoe Befeftigungen auS bet üenet. 3eit, einen üerfanbeten öafen, 14 93tofcbcen, 2 gtied). unb 1 atmenijdje fiirdje, ein ftavu.üncrflofter unb Diele Seifenjabriten. ©aneben fiub roid)tig 3t et im o, baS alte jRbBtttmna mit 9000, Kanea (Eanea) obet Ebania, auf ber Stelle beS antifen .Hpbouia, Sit; eines KaimafamS, äabtreieber S'onfuln unb eines gtied). BifcbojS mit 12000 E. Sei uolireid)fte Ort an ber Sübfüfte ift öierapetta obet fiaftcli (an bet Stelle beS alten .vjietapptna) mit 2000 E. ©efebiebte. Sic ältefte BeBötfetung ber Snfet (fpdter jum Untetfdneb dou ben Eingemanbetten Eteoftete8,b. b. roitf lid)e Steter, genannt) f d)eint farifeben Stamme» gemefen ;u fein. 3m 2. 3>abr= taufenb D. Ehr. mürben Don ben Bbänijiern auf ft. viele SaubetSpläfce ettid)tet; alter Überlieferung ju= folge foll bie 3>nfel unter 9JiinoS bie Seeberrjcbaft im 9J2ittclmeete gehabt babeu. 2lucb gried). Stämme baben fid) frühzeitig auf K. niebergelaffen, juerft Enbe beS 2. QabrtaufenbS ». Ehr. 2ld)äer, fpäter bot. Scharen, roeld)e bie altem Bemobner nutet; matfen unb eine eigene StaatSöetfaffung gtünbeten, bie mit ben bot. Einrichtungen Spartas Diele $ibn= lid)tcit batte. Einen ©efamtftaat bat bie ^nfel feit ihrer Sorifterung nicht gebilbet, fonbern etroa 20non= einanber unabhängige Staaten, bie fid) Dielfacb unteteinanbet befebbeten. Sie bebeutenbften untet biefen Staaten roaren KnoffoS, ©ortpn, Eleutberna, SpttoS unb öierapptna. Sie Beteiligung H.S an bem äJlitbribatifcbeii unb bem Seeräuberfriege gab ben Stömern Beranlaffung, bie 3nfel 68—67 d. Ehr. butd) OuintuS EäciliuS SJtetcüuS ju erobern. Sie rourbe 27 d. 6f)t. burd) SluguftuS mit Kprenaifa gu einer BroDin; Dereinigt unb feit ber biocletianifdv fonftantinifcben9tetigeftaltungbeS9lömifd)en3ieid)S burd) einen eigenen Statthalter »ermattet. Bei ber Leitung beS 3teid)S (395) tarn fi. an Dftrom. Seit 650 batte bie Jinfel Diel Don ben Staubjügen ber Saraccnen ju leiben, bie fie enbtidj 823 ben böjant. Haifern gänjlid) entriffen, aber 961 roieber Derloren. 1204 fiel bie 3n|el, Don jeljt an meift ßanbia genannt, bem sJlarfgrafen Sonifaciuä üon 3Jtont= ferrat ju. Siefer öertaujdbte fie an bie SBenetianej, roeldje fie gegen alle angriffe ber ©enuefen unb Bütten bis um bie DJtitte be» 17. 3al)rb. bebaup= teten. 1645 erft nahmen bie Surfen Äanea unb Stetimo unb belagerten 6anbia lange oergeblid), bis eS enblid) ber ©tofsroefir Sjöprili 27. Sept. 1669 eroberte. 9t ad) bem gall ber ,'öauptftabt Dertrieben bie Surfen halb bie SJenettaner and) auS ben übrigen feften blähen, ©ie Qnfel geriet feitbem mehr unb mehr in Verfall. 3roar beroabrten bie cpbaticten ihre jvreibeit in ihren Bergen, aber bie immer roie= ber »erfudjte Vertreibung ber Surfen gelang nid)t. Selbft bie Scilnal)me am SStufftanbe ber ©riedjen 1821 Derbatf ben Ednbioten nidjt jur Unabhängige feit. ÜHebemeb = 2lli , ber SSicetomg Bon ägupten, fanbte* im ^uni 1822 5000 SKann albanef. Sruppcn nad)Ä'., toeldje binnen groei fahren ben 2hijitanb unterbrüdteu. Set Sultan übetliefj bie Jnfet 9.Uebe= meb:2lli, abet lblo routbc biefet genötigt, fie bem Sultan jutüdjugeben. 3m 3- 1858 erhoben fid) bie mit Steuern überbür» beten ftretenfex, bod) gelang eS ben Bemühungen beS ©rofMbmiratS 2ü)meb ^>afd)a, burd) Berfprcdiung roefentüd) er Reformen, befonberS im Steuerroefen, bie 9iut)e »ieberherjuftetlen. 9tad) furjer Berubi= gung begann bie Aufregung Don neuem , als 1863 bie 3°nifd)en Snfeln mit ©riechenlanb Bereinigt luurben. Sa bie Besprochenen iHcformen nid)t auS= geführt mürben, unb alle Befcbmcrben roirfungSloS blieben, fam eS 2lug. 1866 ju neuem 2fufftanb. 9tad)bem ber ©oitDerneur, ^Smail ^afd)a, bie 2(uf= ftänbifchen auf ben Söben oon 2Ipoforona DetgebenS angegriffen hatte, ftürmte fein 9tad)jotger 9)luftafa 9taili beteitS 21. 9iod. baS fefte Äloftet 2ltfabion, baS bie ©riechen im 2lugenblid ber Übergabe in bie Suft fprengten. Sod) tonnte er ben 2fufftanb in ben ©ebirgSgegenben nidit unterbrüden. 2tnfang 1867 erfochten bie Qnfurgenten fogar mehrere Siege, unb bie 9tationalDerfammlung befcblof} 13. 3'ebr. bie t5'in= fe^ung einer proüiforifchen Dtegierung im 9iamen ©eorgS I. Don ©riechenlanb. Obgleich Cmer ^afdia, bet 6. 2lprit ben Oberbefehl übernommen hatte, 9. 3uni auf bem ^plateau üou Safitbi einen Borteit über bie 2lufftänbifcf)en baDontrug, bauerte ber 2luf= ftanb in ber Spbatia fort, bod) roürbe er halb er= lofcben fein, roenn er nid)t Don ber grofsgried). Partei in ©riechenlanb unterftü^t roorben märe. 9tad) mieber= holten Befchmerben bei ben Sd)u^mäd)teu ©ried)en= lanbS richtete bie Bforte enblid) 10. ®ej. 1868 an ©riechenlanb ein Ultimatum. Sa baS gried). Kabu nett fid) nir älnnabme nicht entfd)liefjen tonnte, fo begann ber türf . 2lbmiral öobart Bafd)a (3an. 1869) bie geinbfeligfeitcn. Siefes energifd)e Borgehen mar Don 2Bittung; eine fionfetenj bet 9Jtäd)te in 9ßari§ nötigte ©riechenlanb, bie Dettangten Bürgfd)aften ju gemäbren, unb Ü. blieb türf. Btoüinj. Sie Sage ber ßanbioten bat fid) nur infofern gebeffert, als Ä. als SBilajet felbftänbigete BetmaltungSbcjugniffe erhalten hat. Srotibem ift bie ^nfel häufig Sd)au= plad Don Jinfurrettionen, bie, genährt Don ber grof3= gried). Agitation, juroeilen, mie nod) jutefet 1887 unb 1889, einen bcbroblicben ©haratter annehmen. fiitteratur: ööd, $., ein Berfud) jur 2luf= hellung ber iüpthologie unb ©efd)id)te, ber Steligion unb Ber jaffung biefer 3nf et (3 Bbe., ©Ott. 1823—29) ; Spratt, Travels and researches in Crete (2 Bbe., Sonb. 1867); Bertot, L'ile de Crete. Souvenirs de voyage (Bar. 1867) ; Burfian, ©eograpbie Don ©riechenlanb, Bb. 2 (Spj. 1868—72); 3taulin, De- scription physique et naturelle de l'ile de Crete (3 Bbe. mit 2ltlaS, Bar. 1870); (ftpiS 9Jielena, @r= lebnifjc unb Beobachtungen auf fi. (öannoD. 1892); 9toiret, Documeuts inedits pour servir ä l'histoire de la domination venitienne en Crete de 1380 ä 1485 (Bar. 1892). Srctc, foüiet mie Crete (f. b.). ftrcthi unb ^Ict^i, b. 1). nach ber mahrfd)ein= lidjfteu Sieutung Kreter unb Bbilifter, nad) 2 Sam. 8, ls unb anbern Stellen SRame ber auS 2tuSlänbern ättifel, bie man unter ffl oetmi§t, r»tt) unter 6 aufjuiudjen. 718 Mvetiuen itretfdjmer gebitbeten Seibwadje be§ ffönigi SaBib, bie fonft »fielben» (©ibborim) biefien. ym Volfemunbe be= jeidjnet man iefct mit ff. u. V. eine febv genügte ©ejellfdjaft, ©ejmbel. Urt-ruten, ftj. EtitinS (vom vornan, cretina, b. i. Kreatur, elenbes ©efd)8<)f), Jeien ober Jrot- teln, 9Renfd)en, bie tiefe bunt eine befonbere geiftige Sd)»äd)e unb förpertidje 9JU|gejtaltung von anbern unterfebetben unb meift in ben JUpentbülern ber Sdwoeij, Sa»oöen3 unb SßiemontS, aber au* in anbern Seiten ber Sltpen, in ben SßBrenäen, in Sah bürg, Steiermarf, SBürttemberg, in Thüringen, im ßatj;inberSRbeinebene©übbeutfd)Ianb§,in'^fanfen unb ebenfo aufjcr Europa, jutoeilen nur auf eine geringe 3abl »on Drtfd)aften befdjranft, gefunben werben: enbemifdjer ober alpiner Kretinis = mube (in ben 2llpen bei 1000 m) nid)t mehr Dorlommt. Sie 3abl ber forbanbenen ff. unb ihr Verhältnis ;u ber übrigen Vevölfenmg fdiroantt in ben »erfebiebenen com ffretini§mu§ befallenen (Segenben betrScbtlid) ; fo tarnen 1883 in Öfterreich auf 100000 6. ffretin§ : in Vorarlberg 34, Sirol 112, Salzburg 309, ffärnten 343, ©teiermarf überbauet 2 lo, ©rajj imbefonbern46, E beröfterreid) 155, 9!ie= beröfterreid) 79, ffwin 51, Sftrien 36, in einzelnen ©emetnben bie 311 43,:'. Sßromille. 3n 2lofta sohlte man 1882 auf 21000 6'. 325 raabve unb 755£alb= tretinen. Sie entferntem Urfachen bc5 Übel* finb iebon lange eine oielfad) behanbclte Streitfrage. 'JJtan führt als folebe an: ungefunbe Diahrung, namentlich fdilechte Vefdiaffenheit bei Srintroaüere (3.8. :Keiittum besfelben an Malf= unb Saltfaln'ui, warme unb babei feuchte unb bumpfe älhnofpbäre, unjtoechnäfeige Wohnungen, namentlich tief einge= fdnüttene, be§ Sonnenlidjtä ganj ober boeb öröft= tenteils enthebrenbe ©ebirgstbäler, SDliaSmen, un= genügenbe Pflege unb -'ibioartung ber .Hiuber, Slititct, bie man unter R Denn Seiraten unter SMutsSertoanbten unb öorjüglidi L'rhlictfeit. a^ahrfcteiulidi bringen mehrere biefer Urfadjen im Verein biefeo Übel heroor, ohfehon biete ober jene »on ben angeführten SBebingungen an Orten gänjlidi fehlen, >r>o mau boeb ben.Hretini*= mu» als enbemifch finbet. ©eroifi ift, baj? in jenen Sctnunjertbälern, in bie feit ber fran3.33efitmahine ©efittung, 93obentultur, bürgerlidie unb religtöfe Areiheit borgebrungen finb, ber Kretinismus auf- fallenb abgenommen hat. 2lucb in einigen @egen= ben Seutfoblanbs, wo ber Kretinismus enbemifdi mar, ift feit neuerer ^eit infolge ber fortfehreitenben Kultur eine Stbngbme besfelben bereits bemertt »orben, 3. 23. in ber Stbeinpfalä (gleichjeitig mit ber SSerminberung ber SJJalaria). !^n ber neueften 3^it bat man gefunben, bafs bei tS'rroacbfenen , bereu Scbilbbrüfe febtuinbet ober entfernt wirb, manche (Mdjeinungen be§ Kretinismus auftreten (3. V. bie cctmellung ber \iaut, ba§ fog. DJJprbbem) unb baf? bei sielen ff. bie Scbilbbrüfe gans fehlt ober ent= artet ift, fobaft höchft irahrfcheinlicb nahe urjäd)= liehe S9ejie|ungen ;nujd)en Srfranfungen ber Scbilb= brüfe unb .Uretinismus^ befteben. Sie Sebanblungs= arten, bie jur SSefeitigung unb gänjlidjen 2lusrot= tung bes ühels oorgefd)lagen toorben finb, bejiefeen jict hauptfäctlicb auf biätetifche unb mcbi3.=poli3ei= liebe lliafsregeln. Sumerbings hat mau auch burd) (Jinfpritiung von Sdnlbbrüfenertratt einzelne freti= niftifebe Grfcbeinungen (SKpröbem u. \ '. ».) befeitigt, fobafe biermöglictermeife ein gingerjeig für bie ©eil hehanbluna gegeben ift. Kretinismus unb SBlöbfvnn in follfter 6'ntiiHdlung finb unbeilbar; für bie bamit behafteten finb Verjorgungsanftaltenjiu crridHen. Sitteratur. Köftl, Ser enbemifche Kretinismus (SBien 1855); Virchot», Unterfudnmgen über bie @ntmictlung bes Sdjäbelgrunbes (Sert 1857); Klebs, Stubien über bie Verbreitung bes1 Kretinis- mus in Üfterreicb (Vrag 1877); Knapp, Unter; fuduing über Kretinismus in einigen Seilen Steier= marts "(©raj 1878j; Sinsbauer, Kretinismus unb Sbiotie in &fterreid)=Ungarn (3Bien 1882) ; SUlara, Ser Kretinismus (8pJ. 1894). Äretini^muei, Jtretinö, f. ffretinen. Stctifd)cr «tier, f. ©eratleS 2. Srctifd[(crajerSfu^(ßreticus,roeilau«Kreta ftammenb) ober Ülmphimacer (b.fe. ber au reiben Seiten lange, _w_), Versfuj; ber antifen 5Dletrif. ftretirnam (vom menb. korema), fooicl roie SBirtSbauS, S diente ; ff r e t f efe in a r (wenb. koremaf ), Sd)entiüirt. atctfdjmann, ffarlgriebr., Sidjter, geh. 4. Se;. 1738 311 3ittau, ftubierte feit 1757 in Wittenberg bie SHedite, rourbc 1764 DberamtSaböofat, 1774 ®<- ricbt'Jattuar in feiner Vatcrftabt unb ftarh bafelhft, nadibem er 1797 in ben iHubcftanb getreten mar, 16. 3an. 1809. 3ll§ Sid)ter »erbantt er feinen SRuf ben feit 1769 unter bem Ülamen beS S9ar= ben SHbingulph, berausgegebenen gefdimadlofen «Varbcnliebem», in beuen er Klopftod nacheiferte. Unter feinen Iprifcbeu unb epigrammatifdjen @e= biditen («SiterUiafte ©efdnge», 2v;. 1771) jeidinen fid) niete burd) 2Bift unb glatte ^-onn au§. Seine fämttidien SSSerfe, barunter aud) Srjäbjtungen unb l'uftfpicte, gab er in fiehen 33änben heraus ffipj. 1784—1805).— Vgl. ffnotbe, Karl griebrieb K. (3ittau 1858). SCretfdjmer, Gbinunb, Komponift, geb. 31. Sing. 1830 311 Oftrib in ber Obertaufiti, tarn 1S46 nacb Srosben, mürbe 1854 Organift an ber tatb. >)of= t&t, finb unter g auf jufuc^en. Ärefcex — ftmitt) 719 firdie, 1863 ©oforgamft bafelbft, 1872 Snftroftot be§ fönigl. Kapellunabciünitituts, 1880 Siriaent ber SSotafoefpern in ber fath. öoftirdje unb Eönigt. Kircbenfomponift. 1865 mürbe bie «©cifterfdilacbt» r>on R., eine größere Komposition für 2Jfännerd)or unb Dcc^efler, preiSaefcönt, 1868 erhielt er bei ber internationalen .Uouturren; ;u Srüffet für eine SJieffe ben erften '•Breisi. 1869 fcbrieb K. bie romantifcb= fomifcbe Oper «Ser g-lücbtling » ; 1874 tarn feine Oper «Die gfolfunger» in SreSben jut Hufffl&rung. unb ging feitbem über alle gröfscrn kühnen Seutfd): Ianb§. 1877 folgte «öeinrid) ber Söme», moju K. aud) ben £ert fcbrieb, 1887 «SdjBnSRottaut». K. bat aufeer biefen SBetfen «icle Sieber, Kirdientompofi= tionen, mehrere Drcfcefterfadien mit unb ohne Sbor, barunter «Sie Pilgerfahrt», «Sieg im ©efang», eine Suite für Drdjefter: «OTufifalifche Sorfgefd)id)= ten», unb mehrere SBerie für Drgel unb Rammet? inufü gefd)ricben. Sttcftcr, STCar, Sdmftftellcr, geb. 7. 3uni 1854 iu £ßofen, tarn 1867 uadi Berlin, mo er in einer gabril angeftellt mürbe, mar bann Kaufmann, ipäter 2Bappcn= unb Scforationsmalcr, mürbe 1*78 ^Mitarbeiter ber focialbemctratifcbeii «berliner greien Skeffe», 1882 bes « Scutfcbcn Tageblattes » unb lebt iefet in ßbarlottenburg. K. gehört in feinen reifem äßerfen ju ben begabtcftcn realiftifdH'u @r= fahlem ber ©egenmart. iceine im Bufammenlcben mit ben Arbeitern gemachten (Erfahrungen üermcr- tcte er in bem focialcn :Homan «Tic bcibeu ©enofjen» t*Ber[.1881;3.2tufI,Src»b. 189:;). äSon feinen 3d)rif= ten finb ferner beroorjubeben: «Sie ^Betrogenen. Moman» (SJert. 188-2; 2. Stuft., 3)«§b. 1891), «Sie SBerfommenen. ÜRotnan» (33erl. 1883), «Sonberbare Scbmcirmer. SRomon» (ebb. 1881 ; 2. Stuft., ©rofcenb. 1893),_«@efammclte berliner St'ijjcn» (93erl. 1883), «3nt eturmminb bes Socialismu». (fr.uiblung >■ (ebb. 1884), «berliner Scocellen unb Sittenbilber» (3ena 1884; 2. 2lufl., ebb. 1887) , «Srci SBciber. SRoman» (ebb. 1885), «^m Sünbcubabel. DloöeHen» ereine. isTij ging er als Sbeaterlapellmeifter nad) DJleti, 1877 uadi Softod, mo er al» Uniiierfitdtä= unb ftäbtifcb,er SDJufitbirettor ba§ DJJufitmefen förberte. 1887 mürbe er nad) Seipjig berufen, mo er als außer= orb. SJkofeffor an ber Uniiierfität, als Umnerfitdtereins unb ber con ihm gegründeten ?ltabcmifcben Drcbefter= fonjerte einen oielfeitigen aBirtungstrci§ bcbcrrfdit. Ü. ceröffentlichte 13 .v»efte mufitalifeber .Üompoü' tionen, ü'totetten, begleitete unb unbcgleitcte Chöre, Slvtifcl, bie man untet S Der Sieber, Drgelftüde, gab ben 1. u. 4.Sanb ber «ftom; pofitionslebre» »on 8obe neu bearbeitet (1883u. 1887) unb eine Sammlung geiftlicber Sieber (1889) heraus unb nerfapte einen "Aührerburch ben .Honjert: faal» (3 SBbe., Sp.i. 1886—90; 93b. 1, 2. Stuft. 1890). ftrcftfdimcr, fsoh. ©erm., SJcaler, geb. 28. DEt. 1811 311 2tnflam in $ommern, mürbe 1829 ©ch/üler 2?achs in 93erlin , mo er aud) bie 2ltabemie unter ©ottfrieb ©cbaboro befuebte. 1831 ging er nach Süffeiborf, beffen romantiidier iHicbtung folgenb er fiompofttionen, wie Ser Krieger unb fein Gnfel, SaS Siotfäppchen , 2lfchenbröbel, hervorbrachte. Siefe befonbers burd) ©ilbebranbt genährte romau= tifdie Strömung erhielt inbes- eine 2lblenhtng, als fi. 1837 Italien, 1839 ©ricdjenlanb, 1840«gnptcn unb Honftantinopel befud) te. Stach feiner iRüdtehr entftanben bie SUuftrationen 311 ben Sfracb,t|üerfen ber Haufafu^reife be» $rin;en 2llbrcd)t, ju Sßtin; SBalbemarS Dteife in ^nbien unb ber 2lfrilareiie beS "Sreiberrn Don Sarniin, aufierbem teil§ ben Orient, teil§ bie preufe. ©efebichte bebanbelnbe ZU gemälbe fomie melfach rcprobujierte ©enrebilber. 2Us ^orträtift inelbcfcbäftigt, neriuehte er fid) audi mit (Erfolg als illabierer, mooon: 2lu« bem Scheu eine» fiinbeS (nach SRemiifeä ©ebiebt), 2lmmonium (nach 5reiligratb) eine Sßrobe geben, unb als 2Iqua= rellift (SRbeinalbum für bie itbnigiu pon (Jnglanb, 1845)^ ft'. lebte feit 1845 in Berlin, mo er 1856 ^rofeffor mürbe unb 5. ,"vebr. 1890 ftarb. Srcuf«, bie ©emahlin bes iineas unb SDtuttev beg 21§caniug ober 3»luä, war bie Socfeter bes $riamoä unb ber .vjetabe (.(Secuba). S3ei ber Srhicbt au» Sroja oerfdimanb fie, nadi 23irgil, plötzlich, von ber Seite be» sünca§. Siefer eilte be«balb jurüd, fie ju fueben, ba erfchien ihm ihr Schatten, tröftete ihn, Berfünbete ihm feine 3u!unft unb teilte ihm mit, baß fie felbft oon ber TOutter ber ©ötter juriut= gebalten merbe. Jlrcufecu (Sreufsen), Stabt im 33ejirtsamt ~Bcgnit( be8 banr. :Hea.:'-!V,. Cbcvirauien, am ;Hotcn i'iain unb au ber Sinic ^aureuth rdmabelmaic ber Satir. Staatsbahnen, hat 1 1890) 955 meift erang. Q., Sßofterpebition, Jelcgrapb, ftdbtifdies Krantenhaus, 33ieh= unb Sd'meinemärfte. Jlveitftcn ^attenecu, ©cfäf5c aus Steingut, bie Don ber weiten Hälfte bes 16. bi§ ,unn 18. ^chrh. in Kreufjen gefertigt mürben. Sa*" Material ift ein harte» braunes, auch graues" Steingut, mo.ui ber Sbon bei jenem Orte gefunben mürbe. Sie @e= fäfee, faft fämtlich Strintgefäfse, Kannen ober Krüge mit 3innbedeln (f. Safel: gapence, gig. 3), finb in ihren gönnen plump unb febwer; bie SBetjiecung beftebt gemöbulid) ingiguren ober figürlichen Sceneu Don leichtem iHelief unb bunten garben, melcbe, ohne eigentliche ©lafur ju fein, feft eingebrannt finb. g-iguren ber 2lpoftel (2lpofteltrug), ber Hurfürfteu (Kurfürftentrug), aud) SBappen, >>anbmerfsembleme unb öanbmerterfiguren finben fid) auf ben ©ejäfjen. dine befonbere, te'rbfcbnittäbnlicbe, febmarj unb gelb nerjierte 2lrt nennt man Sorgen= ober Jrauerfrüge; biefe ©efäße finb con Sammlern febr gefud)t. 9cach= abmungen mürben, fomeit betannt, fchon gleid); jeitig im 2Rulbe= unb egerthal angefertigt. Rxeutff, Sorf im 33ejitf§amt flüesbadi be» batir. 91eg.=33ej. Oberbanern, 9 km füblid) »on Segeni; fee, an ber Strafte com Jegern= nach bem Stdjenfee, am gufee bes fegetförmigen SeonbarbfteinS (1452 m), bat (1890) 778 tath. 6., v4>ofterpebition unb 2ele= grapb. etma 3 km füblid) bas 2Pilbbab K. , in mißt, finb unter (V aitfiiiiintien. 720 Ämig — &teug 829 m ödbe, ber böcbfte flimatiiere .«urert Teutfdv Lines, auj einem grünen Slan, mit anfeintlidpen i\-.be = unb ©afüjofigebäuben, äRotfenfutanftatt unb etbig=falinifd)en Scbroefelquetten (feit 1500 be= fannt) feioie einem Tenfmal König iliarimüiani. — >;. roar ebebem ein SefiKtum te-:- Senebiitincr= flcfter» Tegemiee. 9ladj ber Säfulariiation rourbe fa» SBilöbab tönigl. (Eigentum, unb König SDlarü milian liefe bie großen Rurgebäube erridjten. Seit 1 875 ijt wrjeg .Harl T heeber in Saliern SeftKer oen Tegernfce unb Sab S. — Sgl. SßrinuUKfi, Sab K. unb Umgebung (2. 2lufl., Stund?. 1872); tßleger, Sab fi. unb feine "JJielfenfureu (ebb. 1875); Seeg, Sab K. unb feine .«urmittel. SKit SBegroeifer (ebb. 1879). Stcuß ober Köröi, troat. Krize?ci, Statt mit •Jiunicirium im ungar. Komitat Seloodr = Kreub, früher ciK ber Komitatibebörben, an ber Sinie 3dtdnt)=3lQrani ber Ungar. Staatibabjten, Sit* eine» griedvtatb. SBifäjofS, bat 11890) 44)92 meift ftoot fatb. @. 1 107 löeutfdje), Seit, Telegraph, [onb= unb forftröirtfdbaftltcbe Segranftalt. Tai ehemalige .Hcmitat fi. ift jel}t mit Seloodr jutn Komitat Se^ leodr=Kreuh icber Köröi) oereinigt (f. Seloodr). Stetiger, ßonrabin, Kompouift, geb. 22. 3too. 1780 in ber Tbalmüble bei iUeftfird) in Saben, Kubierte ÜJicbijin, roanbte ficb aber halb ber Ton^ fünft als Vebeusberuf ju unb »eilte feit 1804 in 2£ien, roo SUbrecbtiberger fein l'ebrer in ber fiom: pofition rourbe unb K. AUeifen unb anbere ßird)en= itütfe, Quartette, Klaoierftücfe unb aueb mehrere Opern (3. S. «Konrabin oon Sdiroaben» unb i Ter Taueber») tomponierte. 1811 begann er ali Sir= tun» auf beut r>on Seppig ueuerfunbenen Sßanmelo; biton eine Kunftreife, auf ber er 1812 narb Stufe gart gelangte, roo er nach 2luffübrung feines i Solu rabin» tcnigl. Kapellmeifter mürbe, ^n biefer Stellung blieb er bü 1816, roäbrenb meieber 3eit er »erfepiebene Cpern (barunter «Jeobora», «ÜIIU mon unb 3aibe», «Tic lUlpenbütte») unb bas Cra- torium «Sie Senbung Aliofis» tomponierte. K. roar 1816 — 21 Kapellmeifter be3 dürften oon gür= ftenberg in Sonauefcbingen unb ging bann na* ÜBien, roo 1822 feine Cper «Sibuffa» mit Srfolg ;ur Sluffübrung tarn unb er felbft am Kärntner; tbortbeater Kapellmeifter rourbe. Aiacbbem er 1833 biefeä Ülmt aufgegeben hatte, roar er bü 1840 Ka= pelimeifter am SfffPbftäbter Theater. Qn biefe Seriobe feinet Gebens unb Söirfcni fallen feine heften mufifalifaVbramat. Srobuftioneu, roie « 2.1ie= lufine» (1833, in Serlin juerft aufgeführt), «S)ai Aiacbtlager pon ©ranaba» (1834) unb bie SDhtfif ut SRaimunbi «Serfcbroenbcr». 1840 — 46 roar .«. .«apellmeifter am Stabttbeater ju fiötn, ging bann rcieber für Eutje 3e't an tiaZ Äärntnerthortheatcr in 2Bien unb ftarb 14. ®ej. 1849 at§ 3heaterfapell= meifter in iHiga. 3n feine legten SebenSjabre fallen nod) bie Cpern «Ter Gbeltneebt", «TieA>ocbldnbi'nu öomfiau!afu§i>unb uimTeilauAbie erft naeb feinem Tobe aufgeführte «Sturelia». Ä. bat befonbers als Viecertomponift bureb Jrifd^e ber terfinbung unb 9uv türlitbteit ber ßbaratterifierung Diel Stnerlennimg gefunben; »on feinen 25 — 30 Opern bat nur bao i i'iarbtlager» ficb auf bem Repertoire erhalten, ba= gegen werben feine 3Jcännerebörc («2)ie Kapelle«, • Tas ift ber Jag bei Jöerm») bie Stellung al£ arbeiten erften 9lange§ fortbauernb behaupten. ftrcuticr, Üiobolpbe, Siolinfpieler unb fiotnpo= nift, geh. 16. 9ioo. 1766 ju SBerfoiDe», erbielt feine 2tuehilbung im i'iolinfpiel burc? Slnton Stamiti attitel, bie man unter S oer unb trug, 13 3- alt, ein eigene! i'iolintonjert im Concert spirituel ju $arü mit Seifall por. i'iit 16 -,x\. rourbe er erfter iUclinfpieler in ber tönigl. Rapelle, trat aber 1790 in ba? Crchefter be» Tbeätre Italien unb braegte bafeibft noch in bemfelben ^sahre feine erfte Cper «Jeanue d'Are» gurStuffüh-- rung, ber bis 171)6 noch eine Steige anberer folgte, oon benen «Paul et Yirginie» unb «Lodoiska» befonbern Erfolg hatten. 1797 befuebte K. alä .«onjertgeher Stalten unb Seutjehlanb unb rourbe nach feiner ~Jiudfebr Sßrofeffor für iUolinfpiel am Ronfetoatorium. älucb roirtte er feit 1801 ali SoloPiolinift an ber @ro)3en Oper unb in bet Srioattapelte DJapoleonS, feit 1816 alä tönigl. Sa? pelimeifter unb Dirigent ber ©rofsen Eper, 1824 — 26 als Sntenbant über ba§ ilhifitroejen ber ßropen Cper. (Jr ftarb 6. ^stini 1831 in (Senf. Seethooeu roibmete ihm feine Sonate für Sioline unb Klaoier (Op. 47i, bie fog. «.«reufter=Scmate». Seit feinen Sioliiitompofitiotieu hüben bie 6'tüben noch heute eine roefentlicbelSninblage für basi>ioliu= ftubium. trefflich fmb aud) feine 19 .«enterte, bie Stielten, Trio?, Cuartetten, Sariationen u. f. ro. Ein jüngerer Sruber unb Sdniler K.s, 3ean 9iicolae Stugufte .«., geh. 1781 $u Serfaille«, roirtte a(§ Siolinfpieler 1802 — 23 an ber ©ruften Cper. 1825 erbielt er an Stelle feines Sruber^ bie Srofefjur für Stoünfpiel am .«cnferoatorium. trr ftarb 1832. Seinem Sruber an ©lan; ber i trrfennungeseieben ber Gbriften, unb fchon im 3. ^ahrb- finbet ftd) ber hei ben .«athelifen nodi ieht übliche ©ebraud), fid> jum 2lnbenfen Qefu ,ut befreujigen unb, roie audi noeb in ber eoang. Kirdie gefebieht, bei geroit)eu gotteibienftlicben ^anblungen mit ber .viattb bai 3eicbeu bei .«. ut madien. 2lls bai eigentlich tird^ lute 3eicben geroann ci auch in ber diriftl. ®au= fünft eine grofee Sebeutung. Kaifer .«onftantin b. ©r. lieft feit beut Siege über iliarentius bai K. oieU fad) öffentlich aufftellen. (S. Kreuieserfinbung unb ffteugeierböbung.) Smrdj bie Kreuggttge rourbe ba-:- K. bai äbjeid)en ber geiftlidjen unb bann Port biefen aus audi ber loeltlidieu Crben. Seit bem 5. Jabrb. fommen im 2lbenblanbe bie erften ©tueifire (f. b. I auf. Scan Heute fie auf Stltätenauf r.'Utarfreiuei unb befeftigte üc an Stangen als Sßrojeffioni: ober aSorrrage= treuje. Später penoenbete man bai K. aud) alä miBt, finD unter 6 aufjuiudjrn. iireii3 (eijentC'j) — Sreiijfirumten r2i Iplaftifcben 3d;mud an oerfdjiebenen Stollen ber ftird)en. 3uimentlid) richtete man cd meift jwifdjen lljaria unb Sobanneä auf einem 93alten auf, ber über bem Soor bingefpannt irav. 3?aS fpäterc Utittelalter fcquf fog. 1 1 berge, SarfteHungen be§ Seibenäganßei ©brifti in rcaliftifcber Munfttoeife, ober Raloarienberge (f. b. unb fireujweg). So§ gonge Mittelalter binturd), ja teiliceife bis auf bie @egen»art berab, bat mau bem 8. gemeinte firäfte gugefdjrieben, fo bei ber Kreuzprobe ober bem KreusgericbJ beim ©otteSurteil (f. b.), unb eS alä ein Sdbutjmittel gegen böfe ©eifter betrad) tet ; baber baS 3e'd)en bc^ n. über maud)en .V)auS= unb Stall' tlniren ber Sanbleute, baS ju 2BalpurgiS erneuert »irb. 3lod) beute »erben einzelne K. unb iSrucifire an Ätrafeenübergängen, jum Sdjutj ber Selber, als 3eidjen für ftattgebabte Unglüdc-falle ( lUt arter= freuje, SDlartetln) ober als Sülme für Sünben in tatb. Sänbern aufgeftellt. SaS 8. bient übrigen-5 audi ben beibn. Woltern ber Sitten »ie ber bleuen SBelt in ben »erfcbjebenften gormen jur Sarfteüung »on Siaturfräften unb Sinnbitbern beS ©ölicnbienfteS. gn ber fiunft, befonberS in ber öeralbit, finb bie am bäufigften »ortommenben formen beS H.: baS grieebifebe ft. mit »ier ßleid) langen Strmen SHs- i- (giß. 1); baS lateinifebe K. ober <ßaffion§ = treu? ferux immissa), beffen unterer 2lrm, ber SreuäcSftamm, länger ift als bie brei anberu 2lrme (gig. 2); baSSlnbreaStreuj ober Sduägtreuj, baS mit »ier gteicblangen Sinnen fdiräg liegt (giß. 3) ; baS SlntoniuSlreuä (crux comraissa) , ein Iatei= nifcbeSR. ebne Oberarm (gig. 4); baS ©abeltreuj ober ccbädiertreitj mit j»ei im rechten 2BinfeIgu= 3ig. 6. Ofifl. 7. Sifl. 8. fammenftofjenben Oberarmen (gig. 5) ; baS fienf el= treuj, ein oben mit einem ,'öenfcl ober Öbr »er= febencS 2tutoniuStreu3 (gig. G); baS 2lnferfreuj, beffen nier 2lrme in je j»ei auSroärtS gebogene Snben auslaufen (gig. 7); baS Kleeblatt! reuj, beffen »ier 2lrme ileeblattförmig enbigen (gig. 8); 8i9- io. baS .« r ü d entr e u } , ein gried)ifcbeS K. mit Srücten (giß. 9); baS ÜBieberfreug, beffen nier 2trme an ben ßnben gleid)fal!S ein ft. bilben (gig. 10); baS lotbringif d)e K. mit j»ei gleid)langen parallelen Querbalten (gig. 11); baS päpfilidje K. mit brei parallelen, nad) oben fürjer merbenben Querbalten ävotffjauS' 8ont!ei(ation5=2cjilon. 14. stuft, x. ffig. n. (gig. 12); baS Sarbinotfreuj ober Sßatri* ardjenfreitj mit ?»ei parallelen, tleeblattförmig cnbenben Querbalfen, »on benen ber obere ber fürjere (gig. 13); baS ^obannit erfreu ; ober aRaÜefertreug,befs fenbreitenbigenbeuier 2lrme an ben Snben ftumpf»int!ig au§ße= f dritten finb (gig. 14). — Sßflt. Stodbauer, Kunftgefd)id)te beS K. (Scbaffb. 1870); 93ic= bermann, Sie &. in beröeralbif (im «gabrbudi beS beralbifd) = geneaIog. ÜereinS 2lblcr», 2Bien 1874); Rödler, TaS fi. Cbvifti (©ütcrSlob 1875); 6. »on Sßunfen, 2aS Siimbol beS Ä. bei allen 9?a= tionen (33erl. 1876); gulba, 2aS Ä. unb bie Kreu= 3igung (83reS(. 1878). Jtrcu,5, ctferneS, Crben, f. 6'iferneS Sreu§. Jlrcu.v Körperteil, f. fireujgegenb. [Äreu,?. Jtrcu^, jüblicbeS, Sternbilb, f. SüblidieS Jtrcu5, in ber SDtufit bai 3eid;en (ß) ber djro= matifd)en (?rböl)ung eineS SonS. Steuj, S8abnl)of im Kreis gilebne beS preufs. SReg.= 33ej. ÜBromberg, jur ©emeinbe 2utat3 gehörig, an ben Sinien 33erlin:fi. = ÄönigSberg:(5'pbtiubnen unb ötargarb=sl>ofeiv23rcS[au ber preufs. ctaatSbabnen, Ijat $oft s»eiter Klaffe, Selegrapb,. [gen. STrcn,5biittbfcitbuugeii, f. 2)rudfad)enfenbuu-- Ätensbcctcn, f. Rhamnus. Srettäbein, f. Wedm. ßreujbera, öob, er ober ^eiliger, bie bödifte erbebung ber fübl. 9il)ön (f. b.), füblid) »on S3i= fdjofSbeim. Stuf feinem fablen ©ipfet (930 m) ftebt ein Sreuä jur Erinnerung au baS ßreuj , baS ber beil. Silian 668 bier aufgepflanzt baben foll. 20 ru unter bem ©ipfel ift ein 1644 gegrunbete§ granji§: tanertlofter, ein berühmter aud) »egen feine;- febönen MunbblidS »iel befudjter 2Ballfabrt§ort. — K. beipt aueb ein fcanbbügel im S. »on Berlin (f. b., 33b. 2, ©. 796b) unb ein 93erg bei ßnbenidi (f. b.l. Jtreu^blccf) , eine Sorte ÜKkijjbled) mittlerer Ärcujbtümcften, f. Polygala. [Starte. Streu jbluntc, bie auf ben Spieen »ou türmen, ©iebcln (SlUmperge) unb gialen »on SBaumerlen, namentlid) .ttireben got. Stils, befinblid)e 35etrö= nung aus treujförmißße* bilbeten SBlumen ober Slättern. 2ln ben »el= men beröaupttürme finb fie oft boppelt, b.b,. jraei: fach übereinanber au§= gebilbet unb im ©runb= rifs »ierarmig, »äl)renb fie an ©iebeln bisweilen nur auS 3»ei 2lrmen be= fteben , »eSbalb mau 6elm= unb ©iebeltreujblumen unterfdjeibet (f. »orftebenbe gigur). Jtrcujblütlcr, f. firueiferen. Äteusboef, ein iKeliboct, bei bem baS ©ebürn (jebe Stange) in gorm eineS Sreujeä geftaltet ift. 6S finb bann ba§ Wintere unb »orbere ßnbe an ber Stange siemlid) genau gegenftänbig. gälfd)lidjer= »eife nennt man oielfad) jeben Sed)ferbod aud) S. (S. ©emeib, 95b. 7, S. 974a.) SteUjjbrunnen, f. SUtarienbab. 46 •-)■> ^vetijBurg — Steujerforöette $trcu,-,burg. li Kreis im preufs. 9teg.=S9eg. Dp* veln. bat 552,89 qkm, (1890) 14043 (20 924 mannt., 23119roeibL) d., 3 Stäbte, 802anbgemetnben unb utibegirfc. — 2) ff. in C berf Rieften, ffrciä ftoöt im ffreii ff., an bei Stober unb an ben Sinien Sreilau^Sarnomitj, ff.=Dppeln (68,6 km) unb 9ßofen= ff. (200,9 km) ber Sßreufj. Staatibabnen, Sit? bei SanbratSamtei unb einei 3lmtigerid)ti i Vaubaericht Dppeln) mit Strajfammer, bat (1890) 7558 Q., barunter 2585 ffatbotifen unb 290 Israeliten, in ©amifon bie 2. ßitabron bei Sragonerregiments Sönig griebrid) HL 9tr. 8, Sßoftamt etftet Klaffe mit Sweigitellc, Telegraph, ein tenigl. ©iimnafium, ein Vehrerieminar, äBaifenbaui, Srrenanftatt, gtoei .Kranfcnhd'uier, Sd^laduhauc- ; Sampfmablmühlen, (Stfengieferei, 8Jcafcbinen= , ßolgftift=, S)acbpappe= unb Sucferfabriten. ff. ift ber ©eburtSort tum ®ufta» öKötag. — 3) ff. in öftpreufsen, 3tabt im ffreü SßreuJ5ifcb=G»lau bei prcuf;. Steg. = 93eg. ffönigiberg, am $aimar, 3in eines Slmtigericbti (2anbgerid)tS9attenftein), bat 1 1890) 1976 e»ang. 15'., $oft, Telegraph unb ein ©tblofs (1240). Sie ©tabt mürbe 1315 gegrünbet. Sreujborn, Sßflangenart, f. Rhamnus. Srcu3bvcr)e, f. Jrehfraufbeit. Sreuäcifen ober X=@ifen, f. äBatgeifen. Srcujcn, Sluffreugen, unfeemänmfdj 2a = »ieren, bie Bewegung einei Scbiffi auf einen ae= gebenen tmiift ju, öonbemberSBinb ber webt. @tn Sdjifj fann feine Segel nur io (teilen, bafe ei auf «i Strid) Seim 9Btnbe(f. b.) liegt, b. b. eS fann nicht mebr birett auf fein 3iet toifegeln, wenn berSEBinb einen Heinern SBinfel ati 6 ©trid) ober 671,., ©rab mit bem ffurfe bittet 3ft biefer SBinfet ([einer, io muf, lieb bai Sduff unter 3eit»erluft in 3id.iad= linie feinem ^,icl 311 nähern fliehen , inbem ei balb nacb ber einen, balb nach ber anbem ©eite bid)t am ÜSHnbe fteuert. -Man redmet, baf; ein 3dnff mit fegelbarem SSttnbe jum äluftreugen nad) einem ■fünfte 3 — 5mal foöiel SBeg jiirüdiegen muf; als mit günftigem SBinbe. Sie einzelnen ©treden über einen S3ug (f. b.) nennt man Sd'liige. Srcujcn, SDtarft unb Kurort im ©eridjtibegirt ©rein ber Bfterr. Be3irfSbauptmannfcbaft $erg in Dberöfterreicb , bat (1890) 339, aB ©emeinbe 2368 (j., <ßoft, Iclegvapb, eine große unb pielbefucbte ffalt»afferbei(anftalt(600ffurg8fte).— SSgLffrifcbfe, Sie SBafferbeitanftatt ff. bei ©rein an ber Sonau (3Bienl873); Urbafcbef, Sie SBaff erbjitanftatt ff. in Dberöfterreicb übe. 1874); jjleifdjänberl, Sie SEBafferbeitanftatt .H. in Dberöfterreicb (ebb. 1887). fireujer. Keine beutfd)e 3 cbeibemünje, benannt nacb c™ Äreuge, baS urfprünglid) ibr ©epräge jeigte, würbe juerft in 2irol im 13. Sabrb. gefd)Ia= gen unb Q t f dj f r e u 5 e r genannt, fanb aber balb in faft gan-, Seutfd)Ianb fomie in ber Sdjloeig (Eingang. Sad) ber äJtünjorbnung ffarlSV. (1551) foßten 72 ii. = l ©olbgutben fein unb eine fölnifebe 2)Jar£ foltte 2.">< etürf entbalteu. Sie älteften .«. maren au§ geringbattigem Silber (SBidon) geprägt; erit ipdter murren fie au§ ffupfer gemünjt. Sie mürben in allen ben Cänbern üblid), in benen bie ©ulbenmäbrung beftanb, unb man teilte fiegeti3ijbn= tid) in 4 Pfennige ober 8 öeller. SBiS auf bie neuere „Seit hinab rechnete man in öfterreid) unb in iüb= beutfd)lanb ben ©utben ^u 60 ff., ben Seicbätbater ,ui 90 ff. -'iad> bem SKünpertrage »om 24. ,umi 1857 behielten bie ffibbeutftben Staaten bie Ein- teilung ber ©utben in 60 ff. bei unb teilten ben Hrtilct, tte man unter fi denn ff. in 4 Pfennige ui 2 ßettern. 3n Öfterreid) iiuivbe 1858 mit trinfiibrung bei 45 = ©ulbenfufjei ber alte ff. befeitigt, an beffen Stelle ber SReufreujer ati Soo ©utben trat, ber aber auch nur .«. genannt mürbe. 0>r mar bie einzige ffreu^erforte unb mürbe in ffupfer in Stinten ju \,, l unb l ff. auigeprägt, bauchen audi in SilberbiÜou ati Stüde ;u 10 unb 20 ff. üfleit her O'infübruim ber ffronentoäbtung (f. .Hrone) 1893 in öfterreid) ift ber ff. ati ^tün;-- ftüct befeitigt werben. Srcujcr, fd)nette ffrieg§fd)iffe mit ber Seftinc mung, ben ffreugerfrieg (f. b.) ju fütjren unb im ^rieben bie Sntereffen ber Staatiangebörigen im Suitanbe Wahrjunehmen. 211-3 ff. pcrmcnbct man : ffreujerfregatten (f. gregatte), Sreujer = toroetten (f. b.), ff. (im engem Sinuc) unb ffanonenboote (f. b.). fi. im engem Sinne finb ffriegifabräeuge »cm 800 bii 2000 t ©ehalt. %i)xe ätuirflftung ift äbnlid) ber ber ffreujerforöetten, boeb entfpredieub geringer. Seit öerbft 1893 fmb bie Hriegifchiff-Mlaffen ber beutfeben i'carine neu be= uannt. Stach biefer neuen Einteilung befteht bie beutfebe ff r euü er f lo 1 1 e fortan au§ 4 Klaffen »on ff. Sie projeftierten S[J an ; er tr eug er follen H. erfter fflaffe werben; b. h. fie follen ^aitjerbed" unb ©eitenpanger jum SAug erbalten unb bie i?aupt= gefcbfl&e follen minbefteni 21 cm ■ ffatiber haben. 3u ben Ä. zweiter fflaffe i.öauptfaliber minbefteni 15 cm, Schiit; bureb -^anjerbec!) jäblcn bie Sdiitte ffaiferin Slugufta, Jrene unb ^rinjef; Wilhelm. 3u ben ff. britter Nlai)e (.'öauptfaliher bii 15 cm unb Sßanjerbed) jdhleu bie cdiiffe ©efion, Sücraitbrine unb älrcona. Stuinabmiweife finb bis auf weiteres audi bie alten fforoetten Dtga, Ülcarie, Sophie unD Arena ohne Diiirfficbt auf bie fftaffenmerrmale in biefe ff la))e mit einrangiert. 3U ben .«. pierter fflaffe (Öaupttaliber unter 15 cm, fein Sßangerbed, Se= placement minbefteni 1000 t) rechnen bie Sdnffe Seeabler, Eonbor, Kormoran, "Aalte, 93ui]arb, Sdjwalbe, Sperber unb ein im Sau hefinbiicbeS ©djiff. Sie ffriegifdjiffe unter 1600 t, .fiabidn, S55oIf, 3ltü, öpäne unb Voreleo, rechnen ju ben .Kanonenbooten. Sie frühem ffreujerfregatten Seip= ,;ig, dharlotte unb Stein fmb jeht itjre« 3üterÄ wegen ju ben ©djulfduffen übergegangen, ebenfo bie alte Horoette (iarola. Ärcuäerfregattc, f. gregatte unb ffreujer. Ärcujeriorticttc, eine Slrt ftreuger (f. b.) mitt= lerer ©rofee, bie }u lange anbaltenbem ffreujen auf hoher See behuj-j SBefämpfung feinblicber ffreujer unbffaper,3Begnabmefeinbticber^anbetifcbiffe(mit ffriegitonterbanbe) unb SchuR ber eigenen 6anbeti= febiffe beftimmt finb. Sie muffen baher mögtiebft hohe ©efchwinbigfeit (bii 3U 18 Seemeilen, um Sdmell= bampfer öerfotgen ;u tonnen) unb grofsen Kohlen: porrat hefitum. Jbre Bewaffnung befteht aui leidnen unb mittlem Sdmelljeuerfanonen. Singeine moberne ff. finb burd) Sßanjerbed unbffofferbämme (f.b.) ober älnorbnung ber ffoblenbunter (f. b.) in ber 3Baffer= linie ringi um bie iUafduite herum gefchü^t. 9Bäb= renb bie altern ff. SBotlfcbiff1 ober Satttatetung hat= teu, finb bie mobemen nur mit ^fablmaften ,;um Seticn »011 ©affetfegeln ati Kotbebelf »erfeben, ähn= lieb roie bie traneatlautifchen Sampfer. Sie ©rö|e ber ff. paniert mufdH-n 2000 unb 5000 t. Sie K. finb jteti mit Jorpebo-j, gewöbnlidi nur in 33ug= lancierrohren, fowie einer großem ;]abl 9ie»ol»er= fanonen unb eingelne auch, bereits mit Sorpebo= fdutiuiehcu unb Streuminen (f. Seeminen) »erfeben; iBt, ftnt unter (T auijuiiidirn. Ärayerfrieg — ftrayfopf r23 neuere tf. erhalten umt Schuh ihrer vitalen Zc\U (Reffet, iDtafajine u. i. to.) ein Sßangerbed, ba§ oom Säug biä &ed biefec Sduffe ein ©aujes bilbet unb baS Sduff fetbft nad) pielen Schüben in bie Sßaffetlinie fd)»immfäbig erbalten foll. Slrcujcrfricg, bie 3$ätigfeit bei Rreujer (f.b.) friegführenber 9)Täd)te. (ir beftebt barin, bat"; fog. flieaenbe ©efdnoaber pon .ttreujeru ober aud) ein= jelneftärlereSteujetfregottenobetÄreujerlotöetten, auf alle SBeltmeere ober einzelne Seile berfelben oer= teilt, fem getnbe mögücbjj großen Sd^abcn jujügeu burdh ütkanabme feinet Jtolonialbefihungen, feinet .vjantcl>Mduffc (namentlich ber mit SriegSfontetp baute betabenen), Herftörurig bei feinbtidjenRreujet unb .«aper. — SSgL "1>. ö. dolomo, Naval warfare (2onb. 1891); .vi. IKontecbant, Lesguerres navales de demain ßjkt. 1892); SSatfd), Siauttfcbe SRüd= blute (SBerl. 1892); ö. äJtonte'cgant, Essai de Stra- tegie navale 0}>ar. 1893); Salt». iRaincri, Gli incro- ciatori mercantili (Sur. 1893). [S. 895b). Srcujctjoncntimf, i. Cijcnbabntarife (58b.5, 8t«t8e8e*f«tbang,bie8luffmbungbe§Sreu3e§ Cbrifti, bie um bie iUitte be§ 4. Sabril, unweit ber Stätte, wo Raifet .Honftantin bie .Hircbe be§ heiligen ©rabe6 (f. b.) erbaut hatte, erfolgt fein foll. Diad) ber einige ^abru'bnte jungem Segenbe foll .Helena, Ronftantinä "JJiutter, bei einer Wallfahrt nadj Sßa= läftina jenei .Hreiij auf wunberbare SBeife entterft unb bie .vSälftc baoon mit nad) .Uonftantinopel ge-- uommen haben. Sie inr. Sage nennt bafür bie laienhafte Ratfetin B-tronite. Über ber Stätte ber R. lief? .Honftantin eine Safilifa erbauen. 3um Stnbenfen baran wirb in ber latb. .Hirebe ba-i gfeft ber .«. urfprünglid) 14. Sept., jeht 3. 2>tat (in ber grieeb. .Hirdv 6. lücai) gefeiert. ftrcu',ci?crriöriung, )t reu ;e-J erbe bring, in ber fatb. ftirebe ein 5veft sunt Slnbenfen an bie nach ber Überlieferung im 5- 628 auf ©olgatba oolljogene ffiieberaufridjtung ber angeblich oon »elcna bort ge= [offenen (j. SreujeSetfinbung), von ben. Werfern ge= raubten unb burdi Ratfer öeraHiuS surüderoberten Üjäljte be§ RreugeS 6 brifti. 2 ie gried). unb bie rem.= tatb. Rircbe feiert e§ am 14. Sept. ftrcu;fah,nc, fooiel wie fiabarum (f. b.). ftrcujfabrcr, bie 2eilueh= mer an ben Rteuggfigen (f. b.). Sreujfclb, cehlacbtort bei ©ne'ree am 2lranoo§ (f. b.). Steujfeuer, f. Unbeftricbener Saum. ftmc,furf)e<, f. §fud)§felle. t>, j. ©alopp. Srcu*,gnng, ein meift au« oier Sogenballen beftebenber, einen pa\ i.Ülefterbof, ttirchhoi umfcbliefeenber Umgang, welcher fid) , aeipöhnlich an ber Sübfeite, an eine .Hlofter = ober Stiftstircbe anfdjliefjt. Ser ttlofterbof unb ber R. felbft bienten aueb ut Begräbniffen ber Domherren, ber SJcencbc unb ootnebmer i|erfonen. Jbre Söänbe rourbeu oteüacb mit @emälben gefebmüdt. ÜEBegen ibrer Sdicnbeit berübmt finO bie .H. neben ber'laterani= fd)en SSafiüfa unb ber Äirebe San Uaolo fuori le mura ui :Hom. 2er ältefte in ^eutfcblanb er= haltene ,H. befinbet ficb in Sahbura, roäbrenb ju ben grbRten unb praditoollfteu R. au§ alter Qtü bie im i'iebfrauenflcfter ju iliagbebura, beim S>om ju 2rier, beim ©rofjmünfter juäüridj, neben ber Slrtifel, Stirtctird'e ju älfdjaffenburg, neben St. Cmmeran 3u9tegen§burg u.a.m. gehören. Jie Italiener unb überbauet bie [übt. ÜSöiter umgeben ihre ©öfe in ber [Regel mit Strtaben, fobafj bort bem & Derroanbte Jormen audi im SProfanbou nidn feiten finb. Steusgängc, f. ^rojejfion. Srcujgcgcnb IRegio sacralis), bie ©egenb an ber hintern Alache be§ SedenS jroifdjen beibenS)arm= betnen (f. STerfen). ftrcu(5gclcnf, fooiel toie Unioerfatgelenl (f. b.). Stcuägcrirfit, f. ©otteSurteit. Srcujgcttiölbc, f. ©eirßlbe unb bie baut ge= Ijörenbe Sertftgur 7. ftttnäbtfpeX, f. SBinben. Rvtu$t)ctvcn , .H reu s träger ober .Ureui- orbeu, urfprünglich 3iame ber Siitalieber eine-> geiftlicben Dlitterorbenö, ber in ber 3eit ber .Hreu;= iüae in 5ßatäftina cntftanb unb bamals ber Set b- lehemi tifebe Drben hiep, feit bem anfange be-J 13. Sabrh. aber nach Cfterreich, 33bhmen, Siähren, ^olen unb Schlefien überfiebelte, jum Hlofterleben überging, ben regulierten (iborherren beitrat unb bem öofpitalbienfte tuic ber Seelforge ftd) roibmete. Intpft ©regor IX. beftätigte ben Crben 1238. 8tl§ Slbjeidjen trägt ber ©ropmeifter mit ben Crbenc-^ obern ein SDlaltefertreuj mit roter ©maille ober roten Steinen; bei ben Crben«gliebern ift ba* .«reu3 ton rotem 2ltla« mit einem fechsedigeu Stern barunter. Jaber heifjen bie Ä. aud'> Stern; träger (stelliferi) ober !k. mit bem roten Stern. •Jiocb jetit fmb bie R. S3efiher anfehnlicher 9ßfrün= ben in Söhnten unb befleiben meift ftirchenämter unb s$rote|)uren an ber Unioerfität }U $tag. öier roohnt auch ber Drbenggrofjmeifter, ber in Böhmen al§ ber erfte Prälat unter ben regulierten Rlerifern gilt. 2ie iliitglieber;ahl beträgt 60—70. ftrcu.jbicb, in ber yechtfunft ber Serfudj , nach iiebauener Jinte bie entftanbeneSlöfee ^u erreichen. Sreujöblj, fireu^bornbolä, f. Rhamnus. Sreuäigung, f. Rteuj. Sreuäfopf ober C. u erbau pt, bei Tampt= maidnnen, pumpen u. f. ro. berjenige 3Kafd)inenteil, roelcber eine gelentige Berbtnbung 3roifchen ftolben= unb Spleuelftange herftellt, mobei er einerfeitä bie Rolbenftange gerabe ju führen , aubererfeit« bie roäbrenb ber geneigten Stellung ber 9ßleuelftanae auftretenbe fenfrecht jut .Helbenftange nmlenbe Rraft auf feine Jührunii unb fomit auf ba? ©eftell ju übertragen hat. Ter ,>t. ber in Jici. 1 ber iafel: Sampfmafdjinenl cSb.4) abgebifbeten S)ampf = mafchine gleitet mit jhtei ©leitftücfen, roelcbe aufjen cplinbrifch abgebrebt in einen feitlicb offenen §'ob,l= cplinber, ber bae ©eftell i(JorlifiO)iahmen) ber hori^ gontalen Sampfmaichine hübet, eingepaßt unb. Bei bieier älnorbnung trägt bie .Helbenftange b einen bie man unter S »ermißt, fmb unter 6 auisuiudjen. 4.Q* 724 föreitäfrciut — Ärciijitad) .-.:■:• Sog« auSgebilbeten Ropf, in bem fi* ber in bei gegabelten Bleuclftange Eonifd) eingelegte garten btebt Sic ©leitbaden jinb meift in (Sufeifen au§= gefü&tt imb oft auf ben eigentlichen ©teitfldden mit SBeifsmetaQ gefuttert Bei fem in umitebenben »ig. i u. 2 gezeichneten Ü (yig. l ift ein Schnitt na* v w in jjig.2 unb gig. 2 ein Sdjnitt na* xy in gfig. li trägt ba§ ffolbenftangenenbe a bie Jraperfe b, bie beiberfeitS mit 3&Pfcn c perfebcn ift; an biefen fifcen bie ©leitftüde d, bie eben unb unten in entfpredtjew ben acuten ber ,uibnunvjgleife (©erabfübrung) e gleiten. Sei oertifalen Balanciermafdnnen befreit ber ff. au-J einem an ber Jtolbenftange befeftigten C.uerftüd, Sraoerfe, ba§ an ben (fnben mit Sapfen rerfeben iit, bie Ten Snfdbluf] berbiergur ©erabfübrung nötigen ©eftänge ermöglieben. Rreuv topfe mit Jrapcrfe unb an ben dnben berfelben an= gebrachten ©leitftüden auf §ü|jning§leiften beS SampfmafcbinenrabmenS finben ficb au* pietfa* ausgeführt bei horizontalen SöalnmaigS; unb @e= bläfcmafdincn. — 3n ber menf (blieben Staat omie nennt man ein foldjeä 'Jnbipituum einen 9., bellen beibe (fontale) ittirnbeinbälften abnormet SBeife ni*t miteinanber perwadfen finb, fobaf] bie Dtabt jwif*en tiefen eine na* unten gerichtete Berlänge= rang ber Bfeilnaht (f. Sdvibeli unb mit ber ßronem nabt ein Jtreuj bittet. Si ift bieS eine .v>cmmungS= bilbung auS bem SäuglingSalter. forenäftaut, f. Senecio. Stcusfröte, f. firöten. [winbe (f. b.). Kreuzlahme ber Bf erbe, foöiel wie £arn= al Strtm binab unb münbet bei Sebtun. Sreujmcmbcln, f. ernte 03b. 6, 5. 307a). 5trcii5mariagc, f. SJcariage. ftrcujmaft, f. SDiaft. ftrcu^mcifcel, f. SDccijsel. ftreusnarf). 1) firciö im preufj. SRcg.=S3eä. So= bienj, bat 557,2- qkm, (1890) 71 916 (34711 mdnnl., 37205WeibL) (?., 4Stäbte unb 78-Sanbgemeinben. — 2) firciSftabt im ,Htei§ H., an ber Diabe, in 104 m .«cbe, an ber Ünie Saarbrüden = Öingerbrüd ber i;teui;. 2taat-:-babnen, Big be» SanbtatSamteä, eine§ ;'(mtegeti*t§ (Sanbgericbt Jloblenj), öaupt= üeueramtcä unb einer jjteicgibantnebenfteu'e, beftebt M-:- 3t(tftabt re*t§ unb 3ceuftabt liut-j bet ?!abe, bie biet eine 3nfel (SSabetoörtbJ bittet , fowie bem fübli* ber erftern (iegenben neuen SBabeftabtteile unb bat (1890) 18143 (8393 mannt., 9750 Weibt.) (?., batuntet 6919 Hatboliten unb 611 ;V>raelitcn, >' * * SPoftamt erfter Stalle mit ) RnietgfteUe, Jelegtavb, mebterc Brüden übet bie Sfauje, eine eoang. Sjiauluätircbe auf ber Snfel, 1777 etbaut m\ 3 teile einet 1689 Pen ben arranjofen jerftörten ftir*e, »on bet nut no* bie krümmer be-> got Gborä (1330) übrig finb, unb 1857 — 63 su einet engl, ffirdje ausgebaut, esang. 35itbetm5fircbe, tatb. äßolfgangä; tir*e, ein EönigL ©lnunafuim, 1819 eröffnet, Seat fdjule unb bbbere ii!db*enfdiuten. Sie ^nbuftrie erftredt fidi auf sabrifation con Jabat, (Tbemi= falien, gebet, ficrmmWaren unb c*aumwein; ferner beüebeu eine ©lasbütte, bebeutenbe ©erbereien, etwa 80 35einbaublungeu fowie Raubet mit i'eber, Dbft unb Spirituofen. i^on ben jablreiiten Sol= quellen, 1478 entbedt, wirb bie an bet iüti. Spi&e ter Snfel entfpringenbe Glifabetbciuelle [12^ G.) mit SJanbelbabn, wel*e neben Sod)falj ^örom= magneftum entbdtt, por^ugeweife jum Jrinten, bie 'Jiabequetle, bie Cranienguellc (12° C.) unb bie übtigen uim Baben benu^t. Sie Bäbet nebft ben äugebörigen öeilanftalten fmb auf unb in ber Didbe berBabcinfel pereinigt, wo fidi neben uibl- reieben ©aft-- unb Babebdufern audi ba§ Hurbau-3 (1840) nebft bem Babebaus (1872) unb bem ^nbala= totium (SoppetgrabierbauÄ mit 3wifdjengang) be= futbet. Berübmtunbnicbt errei*tiftbie.«rcu;na*,er ilJuttcrlaugetf.b.), bie beim iatjfieben gewonnen unb \v(^cn ibre§ ©ebattes an t£btorcalcium, dblorlitbien unb Bromserbinbungen at» 3uia6 ?u ben Bäbetn beuimt witb. Sieben ben Solbdbetn bienen ,u Sut^ ;wecfen ^jnbalationen im Jsnbalatotium unb bem colbunfttabinett, Sitjbdber, Sampf= unb etettrifde Bäbet, 3niettionen, Brom = 3obfeife unb älielfen. d» beftebt eine .Hinbetbeilanftatt Bictoriaftift 1893 würben petfanbt: 4852 glafcben Gtifabetb- quelle, 3181 1 Siuttertauge unb 23597 kg Slhitter= laugeuiaU; bie .Sabl ber fiurgäfte betrug 6058. auf bem Unten IRatjeufer erbebt ficb ber cdiloßberg ober Saujenberg 1 150 m) mit ben Jrümmeru eines 168ii pon ben Atanioien jerftörten Sponbeimf*en SdloffeS, jeKt mit Pattanlagen unb Weinbergen (Saujenbetget) beredt. 3» ber 9idbe pou .h. bie :Huine eines rbtu. 6aftram§, bie fog. JjSeibenmauer, wo ©rabftätteu, iltofaitarbeiten unb SBlüngen ge- funben werben. 1 km fübli* pon ff. in bem engen, »on 4o0 m bobeu Borpbprfelfen eingefd)Ioffenem calinentbal bie grofeberiogli* ben. Salinen Harls; balle unb SbeoborSballe, 1729 unb 1743 an= gelegt, mit ©rabier= unb Sogierbäufern, Surgatten unb JtutbauS, weiter fübli* ba§ Bab Söcünfter am Stein (f. b.). Ser Ott Eommt f*on 819 all fatoling. ^falj por. .vSeiutidi IV. f*entte bie Somäne 1065 bem Bi§= tum Speöet, roeldjeä ben im Slnfang beS 13. Sabfb- als Stabtbejcicbneteu Ehrt 1241 an ben@rafen$eüu rieb r>on Saun pertaufte. Surcb bellen SodUer tarn it. an bie ©rafen ron 3ponbeim, würbe ,^aupt= jtabt ber porbem @taffd)aft 3ponbeim unb fiel fpäter an fturpfati. — Bat. Stabet, Sa-J 3otbab ff. für Stjlte bargeftellt 14. Stufl., ffreujnadj 1S87); 6eu§net,Überbieffr)la«abcl (Loxia), eine auS 7 2lrten be= ftehenbe , im Starben unb ben nörblid) gemäßigten 3onen ber Sitten unb Dienen SBelt oorfommenbe Sogelgattung au§ ber 2lbteilung ber ginfen, jeiaV net fieb »or allem burd) bie ganj eigentümliche S3tl= bung be§ Schnabels aus, inbem bie beiben, in fdiarje, hafenförmige Spitien auslaufenbeu Sdina= betliälften [ettlidj f o ftarf gefrümmt finb, baf; fie beim Schluffe einanber treujen, inobei ber Dberfdinabel bei berfelbeu 2lrt nach reAtS ober nad) linlä geroen-- bet fein tanu. Sie Jt. Rettern gefchidt an ben 3foei= gen auf unb ab, inbem fie fid) babei ibreS Scbna-- bel§ Bcbieuen. Q% finb lebhafte unb gcroanbte Sögel, bie an ein beftänbige? Söanbem (baher audi 3igeunerüögel genannt) gewöhnt finb unb bes= halb in ber ©efangenfehaft nidjt lange am Sehen bleiben. 3n Seutfd)lanb ift am bäufigften ber ge = meine ober gid)tenfreusfd)nabel, ©id)t: üo gel (Loxia curvirostra L. , f. Jafel: EDlitt et- europäifd)e Singüögelll, gig.4, beim Strittet Singüögel), Ghriftnoget ober Sannenpapa = gei, ber ben Starben übn Europa unb 2lfien be= roohnt unb fid) BorjUflälDeife »on ben Samen ber 9Iabelbäume, bann aber aud) ber Stfteln, Gberef djen unb anberer Sßflanjen nährt. ÜJJerfroürbigerroeife brütet er ju allen 3abrcSjciten, tod) meiftenS im SEBinter. Scr ©efang beä 9Jtännd)enS ift jroar nur mittetmäfiig, ertönt aber aud) bei großer Sälte fort. Ser S. roirb oft als Stubenüoget gehalten; am heften gefebiebt eS in einem Käfig auS ÜWctall. Gine (S'igentümlid)teit ift e» , bap baS glcif d) berjenigen S., meld)e fid) auSfchliefslid) »on Slabelholjfamen genährt haben, nad) bem Jobe beS SogelS ber $äul= niS roiberfteht unb eintrodnet. Sie Säuge bee SogelS beträgt 18 cm unb in feinem ©efieber ift üorberrfcbenb'Sftot unb ©eibrot mit Dlioengrün in »erfd)iebenen Schattierungen gemifebt. 3üd)t ebenfo allgemein verbreitet in Seutf d)ianb ift ber SX i e f e r n = freuäfcbnabel (Loxia pityopsittacus Bechst.), ber fich burd) großem Schnabel unb türjere .fiaten ber Sieferfpifeen , f oroie burd) baS noch mehr oor= herrfchenbe 5od)rot im ©efieber beS DJlänncbenS auszeichnet. Sie fchöne gärbung beS 9Jiännd)enS i'erliert fid) in ber ©efangenfehaft nad) ber DJiaufer. Sreusf djtoeftetn ober Z ö d) t e r b e S h e i l i g e n KreujeS, mehrere franj. ©enoffenfd)aften, bie fich mit ÜJläbcbenerjiebung ober Krantenpflege befd)äf= tigen. (fine folche ©enoffenfehaft, bie 1833 ju Süttid) entftaub unb fid) mit Unterricht befchäftigt, bat aud) in ber Stbeinpropinj einige i3äufer mit bem DJiutterhauS in 2lfpel. Scbroeftern »om heiligen Kreuj heißt auch eine oon bem Jtapuäiner £beo= bofiuS glorentint oon 6h"r (geft. 1865) gegrün= bete ©enoffenfehaft, bie fid) mit Unterricht unb jtrantenpflege befchäftigt, in Sngenbohl im $an= ton Schröpf ihr 9)JutterhauS bat unb in berSd)iuei3, in öfterreid) unb Sübbeutfchlanb uerbreitet ift. &veujfpinnen (Epeira Wakk.), eine Spinnen: gattung auS berUnterorbnung ber Dtabroeber (f. b.). Sie fehr jafttreieben 2lrten (allein auS Seutfd)lanb finb etwa 20 betannt) finb außer an ber eigeutüm= liehen Stellung ber 2lugen an bem breiten , etroa« niebergebrüdten, oben bäußg hell gezeichneten £in= terleib 3U ertennen. Sie K. fertigen unter allen Diabloebern bie tunftoollften 9ieße. Sie größte unter ben embeimifeben 2trten ift bie gemeine Sreuäfpinne (Epeira diademata Cl., f. Safel: Spinnentiere uni Saufenbfüßcr I, gig. 6). Sie ift 10 (2Mund)eu) bis 15 (SBeibcben) mm lang, oon gelbbrauner bis fcbroärjlicber garbe, auf bem Öinterleibe mit roeißen ober gelben, ein 5?reuj bilbenben glcdcn gejeicb.net. Jtrcu;,ipruniv f. Entrechat. Äteujftein , alter 9iame für bie treu 3 förmigen 3ioillingSfrpftalle beS .'öarmotomS (f. b.) unb beS ShillipfitS (f. b.). Strtitct, bie man unter S uermifet, finS unter 6 auijufudjeii. Tl-.; Sceuäftidj — Äceugtoeg Stcujftitf), i. Stidcref. Jlrcusftrcbeu ober Sdjloerter, über! fireuj gelegte Sttebebänber, roeldje bauptjädilicb bei ber ffonftruftion ber ©erüfte unb £urmbad)ftüfyle an geroenbei werben. 3m letztem Aalle follen jte einer Trehung ber Surmpnramibc burd) ÜEBinb entgegen: mitten unb beifsen Slnbteaätreuje. (3. Surm.) Srcu v'uppurt, eine bei SBerfaeugmafdjinen, ni mal Srehbäufeu. angemenbete Vorrichtung jur 3Ser= Heilung tos VA'rf;eugs in Derfctjiebenen [Richtungen. Siacbftebenbe älbbitbung geigt bie Ginvidjtung eine! .«. für ©tefcbänfe. Sas untere *6tüd a ruht auf bem Srebjranlbrette unb ift auf biefem in beffen 2ängenrid)tung Derfdjiebbar (f . Sreljbanl). Sluf bem Seile a befinbet jidj ein Schieber l>, welker mit öilfe ber am ffopfe ficbtbaren Kurbel redjtlüintTig gegen bie Veroegungsm-htung oon a Derfdjiebbar ift. Sann folgt ein Srebftüd c unb auf biefem Wieberum ein ödjieber d. S)er Srehftahl mirb ,mui*en bem le&tern unb ber cbern platte eingelegt unb burdi 2(n,?icbcu ;ireier Schrauben befeftigt, Surcb, entfpredjenbe Srebung ber tturbcln ift mau im ftanbe, ba-3 2Öert= ieug parallel jur 2ldifenricbtung (beim [Runbbrebem, recbtrointlig gegen biefclbe (beim Sßlanbreljen) ober nadi entfpreebenber (ünftellung bes Srebftüd» c febrag (beim Srcticn von ffegefflädjen) 311 fcbalten. ftrcuät^olcr, f. 2llbertu»tbaler unb Kronen; ftrcujträgcr, f. Hreiijberren. [tbaler. Srcujtritt, biejenige .furfebfährte, bei welcher ber iSinterlauftritt ben Vorber= lauftritt in ber breite balbievt unb aufserbem f 0 »eit jurüdbleibt, oa% frei Valien fiäjtbar werben. (3. beiftebenbe Hbbilbung.) ftteujung, bie Paarung ccr= febiebenartiger Jiere ober oer= febiebener Sfjlangenarten. ©a§ SSBort wirb aber in febr Dcridue- benem Sinne gebraucht, inbem man Paarung con ^nbiöibuen aus Derfcbjebenen Aamilien, ilrten, Varietäten unb [Raffen barunter he greift. 5föenn K. unter Derfdjiebenen Slrten oor fidi gebt, fo fann bas [probuft, ber Saftarb, entmeber im allgemeinen unter ftdj unfrudjtbar fein, wie äRauttier unb SRaulefel, Welche aus ber«. Don [jjjferb unb Sfel heroorgeben, ober fruchtbar, wie bie SBaftarbe rou .\Sunb unb Scbafal, SDtufflon unb öau§fdjaf, 2(uer= bubn unb Virflnilm OKadelbnbnl u. f. to. Sas Diaf; ber Aiucbtbarfeit ber Vaftarbc Jtoifdjen oerfdjiebenen iUenfcbcnraffcn ift nodi nidit binldmilidi ermittelt; boch febeint es allcrbing», bajs bie ädifdjlinge febr rcriduetenarttger [Raffen, wie ber SBeijjen unb Sluftralier, oon befd&ränlter grud)tborleit finb. Tie .U. Derfdjiebener t)ia)ien gefdiiebt namentlicb in ber 3ud)t ber öauStiere ;u bem Rmede, gemiffe oorteil= bafte (5igcnfd>iften ber 3»*ttierc einer [Raffe auf Slrtitct, Sic man imtfr fi »erm bie Dtoäjfommenfajaft 311 »ererben unb unoorteiU bafte Sigenfdjaften ju oerringent. Tic fi. rourbe bei beu lanbiiurtf*aftlidien güd)tungen tu gropem IRafiftabe betrieben, ß'ö eriftieren nurnod) einige Urraifen, bie uneblern fmb meift tnreb Einführung männlicber 3ud)ttiere au§ eblern [Raffen «aufge= Ereujt». Sie ^aarungSptobufte ber 8. oerfd)iebener SRaffen »erben smedmäfeig, im ©egenfaö w benen öerfdjiebener 2lrten (SBaftarbe), als Slenbünge unterfdjieben. Ter .H. gegenüber ftebt bie >uidn (f. b.). überfi. ber [ßflanjen i. SBaftarbpftanjen. — Vgl. i->. uon 3totb.ufiuä, Vorträge über Sieb,aud)t unb Siaffenienntni» (3 Sie., Verl' \*12— soi; Sor= min, The effects of cross- and self-fertilisation in the vegetable kingdom (£onb. Ib7t>; beutfdi Don Qaxui-, Stuttg. 1877). ^ n reu-, im n ja eier Segriff e, in ber Sogil bae Verbältnig ber Vegriffe, gemafi roeldtem ibre 0e= biete teil» in=, teils aufjeremanbe'r fallen, co cer= galten fidi ;. V. bie [Begriffe Sieger unb gftaoe. Sreujwctbonb, ein Steinoerbanb (f. b.l. Ereuät»crf)ör. 'Jlus ber ftrengen luvdn'uinung be-S Hnflageprincips im engl. Straft)roje| ergiebt fidi bie Übertragung ber Veireisanfnabme au bie Vvojefsbeteiligten , bie mebr paffiue Haltung be» Micbterg bei berfelben. 3«be Partei, Slntläge'r unb ätngetfagter, bat ben oon ihr oovgetübrteu oeugeit jiterft felbft ;u befragen (examination in chiefi; bann folgt Pas Segenoerbbrburdi bie anbere Partei, ba§ junädift mit bem äluSbrud R. (cross-examina- tion) bejeiebnet toirb, bann ein nochmaligem Verbbr burdi ben Vcioeisfülner (re-examination). Ser oor= fihenbe Diid'ter mad)t nur auSnabrnsioeiie jum 3ioed ber .Hlavftellung Don feinem Arageredit ©ebraud). (fntfprcdienbe Ginriditungen befteben im engl. urgerid}täDorft|enben bie Srmädjtigung erteilte, ber ©taatiantoaltfdjaft unb bem Verteibiger auf beren übereinftimmenben üln= trag ba§ Verbör ber Sengen 311 überlaffen. Dbgleid) biefer Sßerfudj in ber Vmjriss wobl faum je gemad)t ift, ift bie Seutfdie Strafprojef;orbnung 0011 1877, ebne baä engl. Verfabren als [Regel anjnnebmen, infofern einen Sduitt loeiter gegangen, als nadi §. 238 ber StaatSanmaltfdjaft unb bem Serteibiger (nidit bem ätngeflagten felbft) auf ibren überein: ftimmenben Antrag Die Vernehmung ber »on ibnen benannten Heugen unb 3aeboerftanbigen überlaffen roevben mup bergeftalt, baf; ieber Teil bie von ihm benannten juerft oernimmt, ber Vorfibeute aber bc redjtigt bleibt, nach biefer Vernehmung bie ;ur met= tent StufQärung erforberlidjen fragen au bie Ver= uommenen 311 richten, [ohne i§. 240) beteiligen Vartei, bie bie Vefugni» ber Vernehmung mif;= braucht, biefclbe 311 entjieben. Sie Öftere. 8trai= Droje&orbnung Don 1873 tennt bal ff. nicht. Safe im beutfdien Verfahren Don bemfelben tbatfädjlid) in irgenb erbeblidiem i'iaüe ©ebraueb gemadjt »or= beu toare, ift nidu betannt. ftrcu;,uirg. Ser ff. fpielt im Aberglauben faft aller Völler, befonberä ber ^nbogermanen, eine grof;e "Helle; auf einem ff. foll mau mit ©eiftern, Seelen Verüorbeiier, .fierenu. f. to. oerfehren tön= neu. — 3" ber fath. ffirobe Sejeidjnung für ben 8ei= benSmeg 3efu Dom Valaft bes Vilatus bis @olga= tba (f. b.). Siacbbilbnngen besfelben, bie fog. S r t u 3 - loegftationen, finben fidi in tath. ffirdjen unb an äDegen, bie 311 einer auf einer ,'ööhe gelegenen iijt, rmb unter 6 aufjiiliirhen. föreujttjertfjeim — Sreu&üge fiapclie führen, i S.Raloarienberg.) tuvcb Sßapff .V nccenz XL reurbc einefolc&e Jcreujreegsancad't einer '-Pilgerfahrt nadj Jerusalem gteictmeftellt. ftrcustucrtricini, 'JJcarttflerfen, i. B!cvtheim. Srcujtoocrjc, f. SetfcdjrtStDodje. « reu-,iuur z •JlrfcrcuU-, f. gibraupen. *lrcir, zcitung, gewöhnliche Bezeichnung ber i Steuer) Spreufeifdjen Leitung» (f. b.). fttcti^iige, bie oon tcn cbriül. Sölfern bei Slbenblanbcs feit bem @nbe be§ 11. bic- gegen (?nbe bes 13. Jahrb. jur Eroberung Baläftinas reicbcr= holt unternommenen .Hricgszüge nach bem [Dlorgew lanbe. 3m Weitem Sinne bezeichnet man all R. aud) bie oon ber rem. .Hircbe peranlafeteu ober be= gflnftigten .Hriegc gegen anbere nid'td'riitl. Seiter, z. S9. bie beibn. SBenben unb Sßreufjen, ober gegen iog. Äeger, wie bie 'JUbigenfer unb bie Stebinger. Jlufzcr bem oon beimfebrenben Jerufalcmpilgem unb ber ©ciftlidjfeit angefaßten religiöfen (En= thufiasmus" reirttcn als eintriebe zu ben .H. bie ern= ften ©efahrcit, bie zeitweilig ber abenbiänb. Kultur oon bem Sorbringen bei Jslam brobten, forctc ba§ Streben ber Bäpitc, aud) bie grieeb. .Hircbe SRom unterzuorbnen unb «neben ber geblieben auch bie weltliche (Einheit ber im ©tauben oerbunbenen äßöfc fer in üch baruiftellen », enblid) überpölferung, 2Banberluft unbSuft zu abenteuern, bie Hoffnung, fieb bem zunehmenben Jnifte ber VebiK-oevbaltniffc unb allerfei anbern irbifdjen 'Jiöten butdj @rwer= bung eigenen freien BefiRcs zu entheben. Sern reu .Hirgiienitcppcn ber porbreebenb, batten bie Selbfdniteu (f. b.) ben ägppt. gatimiben Sorieu unb Baläjtina, bem Dftrömifd)en Seiche nadi ber SdHacbt bei IDtantjilert am 98anfee (26. 'Jlug. 1071) 'Jlntiod'ien, Sbeffa unb ben gröizten ieil .Hleinaiiens mit Jconium unb 'J-Iicüa entriffen. Schon Sßapfl ©regor VII. hatte 1074 ben 5ßlan gefafjt, Balaftina zu befreien, unb bie .fulierufe be§ .Haifers xHlcrio-:- 1. brachten Bapft Urban IL barauf ;urüd. Jurcb jünbenbe [Reben begeifterte er auf ber grojsen .Hircbcn= r eriammtung ju (Slermont in ber 2luoergne 26. 'Jiop. 1095 Jaufenbe pon ©eiftlicbcn unb £'aien für bie Befreiung bes ©eiligen ©rabes unb jur öerfteflunq einer cbriftl. &errfd)aft in bem Sanbe, «reo (Ehrifti güfze geftanben». Surd; ihre Bifcbefe unb Bolfs- prebiger, Wie Sßetet ron 'Jlmiens, für bie cacbe ge= Wonnen, ftürmten ungezählte SDcaffen au? granf= reich unb ben umttegenben Sanben, oft ohne ieglidje Surüftung, oftmätts, mutzten aber febon in Ungarn, Bulgarien, ober im heften galle bod1 jenfeit bes Bosporu-5 jämmerlich zu ©runbe gehen. 10'Jti folg= ten bie .vSauptheerc ber üiitter unb Surften, meift granjofen, 'Jiormannen unb Lothringer. 2U§ 3(b= jeieben erhielten bie ©ottejftreiter ein rote;- Äreu,;, an ber redeten Schulter 511 tragen. Sie hervor; ragenbften Aührer biefel iog. erftenfireujiuge-j maren: bei ben Sübfranjofen ©raf SHaimunb öon 2ouloufe; auS bem nörbl. granlreid) öerjog 310= bert von ber ?iormanbie, ber Sohn "Wilhelms bei- (!robcrer-3, foioie ©raf Stephan pon SBloiS, ©raf Stöbert uon Alanbern unb ftenig ^bilivpc- 1. 5Bru= ber, .vnigo Don 38ermanboi§; bie SJormannen au§ Unteritalien fdjarten fidi um Sobemunb unb um Jantreb; an ber Spi^e ber filitter auc- bem lint£-= rbein. Xentfctlanb enblicb ftanben ©ottfrieb oon Souillou unb bellen Srüber iöalbutn unb Suftadj; jura Senfer be« gangen Sreujbeer-i ernannte SJ5a»ft Urban IL alä feinen eigenen Stellpertreter ben S3i= fd;of Olbhcmar ron "^un, tbatidcblicb aber fano feine einbeittidje Cbevlcitung ftatt. SCuf oerfebiebenen ÜBegen gelangten bie (ber Sage nad)) jufammen 300000 ilcann sablenben .vieeibaufeu nadi eem atl- gemeinen SammelptaR .Honftantinopet, loo Maifet •Jlferioc' faft alle .'öeeviübrer beivog, ihm für bie ;u crobernben (ebemaU' onjant.) ©ebtete ben Sebnieib ui leiften. 3m Ülprif 1097 zogen bie .Uveuuabreu über ben SoSöoruä, nahmen 20. Juni EJiicäa unb fdplugen bas.'öauptbeev bei Sultanä Silibfdj Jlr-Man 1. Juli bei Sornlcium, erreidHeu im Ctt. lOi'7 :'lu= tiodna, bae unter grofsen SSertuften :i. Juni 1098 erobert unb bureb einen Sieg über ben ©mir Jter= bogba pou Sioful behauptet ipurbe. 6ier gewann Sohemunb, in Cbcna SSatbuin, ber 33ruber ©ott= friebS pon '-Bouillon, eine öerrfebaft, unb 'Jlnfaug Juni 1099 evveulne ra;- auf etrca 20 000 QRann ju-- fammengefdimotu'ne .Ureu;heer Jerufalem, ras troR feiner geftigfeit bem älnfturm febon 15. Juli erlag. Sieben Sage nachher beftieg ©ottfrieb pou '-Bouillon als «93efd)ü^er bes yieiligeu Grabe»» ben Jhron be§ neuen 9fteid)§, beffen Seftanb er einige jage fpäter burd) bie 3$ernid)tung eines ägt)pt. *>cer;- por ben 2boren pon älsfalon fieberte. -Jluf bie 'Jiacbricbt pon ber 15'roberung Sßaläftinai fefeten fich noch reeitere .Hreujheere unter bemöer= ;og SBelf pon Bauern unb anbern ital. unb iran;. ©ro|en in Semegung; aber bureb eigene Jborl'eit unb 'iltanget aller Drbnung fanben alle in Klein* afien ein tfägticbes @nbe (1101). 3u bem jteeiten fireujjuge (1147—49) gab ben Slnftof; bie (Eroberung SbeffaS burch Jmabebbin 3engi Tej. 1144. 35apft (i'ugeu III. beauftragte ben Sifteräenferabt Beruharo pon dlairpaur mit ber ,Hreu;prebigt, unb biefem gelang es, ioipohl bie granjofen als aud) bie 5)eutfd)en illii zur Jeil= nähme ju bewegen. König Konrab III. mit, roie e« heifu, 70000 drittem, ihm nadi mit dbnlid'er Stacht Subhrig TU. pon grantreid) zogen im Sommer 1147 burdj Ungarn nad) Jtouftantinopel; aber bie geinbfdjaft ber jvranjofen unb Kormannen gegen ben bpjant. ftaifer unb bie Schirierigfeit ber Ber pflegung foldjer lUaiien liefien aud1 btefe getoaltige ilca'd)t ohne tfrgehnis ;u ©runbe gehen. Beranlaff ung jum b r i 1 1 e n .H r e u ,z i u g 1189—91 gab bie (Eroberung Jerufalems burch Sultan Sala= bin 1187. Saifer griebrid) I. rüftete ein 6eer pon 10Ü0OO 3)Jann aus, sog im l'lai 1189 oon SRegen§= bürg auv bie Sonau hinunter unb nötigte ben mit Saiabin perbünbeteu gried). .Haifer im SÖlärj 1190, bie Schiffe ,sur Überjabtt zu [teilen. 'Jluf bem 3Jlatfd)e burch bie tpalbleere Sodjflädje .Hleinafiens erlag ein grofzer Jeil bes .^eevs ber Sonnenglut, ben (Entbehrungen unb ben beftänbigen 'Jtngriffen ber leichtberittenen Jurten ; aber por Jeouium fdjlug JriebriA bas an 8ahl unenblich überlegene 6eet be§ eultans. lieicr Bieg unb bie (Erftürmung ber Stabt lieferten ©elo, ßafttiere unb Lebensmittel in Julie. Boll froher Hoffnung (;og bas öeer na* achttägiger Saft über bie [teilen Baffe bes Jaurus unb befanb fich febon auf bem ©ebiete ber befteun= beten Armenier, al§ .Haifer 5richricb 9. Juni 1190 in ber Sähe oon Seleucia in ben reifzenbeu gluten bes Saleph i.ttalotaonosi beim Baoeu ben Job fanb. (Entmutigt lehrten Diele .Hreuzfahrer oon ber benad)= harten Rufte aus zur See in bie .öeimat ziirucf. Sen immerhin nod) anfebuluhen ;Heft führte bes .Haifers Sohn, öerjog gnebrid), über 'Jlntiod'ia im öerbft 1190 Dot Jlfta, reo er 20. Jan. 1191 einer Sagerfeudie 511m Dpfer fiel. Strtitet, bie man unier S »enniBt, fmb unter K aurjufudjen. 728 föribbe — &riebelfranffjeit Tic .«auptheorc bei Englänber unb granjofen untet ben Röntgen :Uid\irb veroenherj unb $hilipp II. •Jluguü. bie fi* i*on vor Raifer griebri* ju einer Rteujfa&rt »erpfttttjtet hatten, jufammen ebenfalls übet 1OOO00 Scann ftart, gelangten 2ept. 1190 pon '.l'carfeiüe unb ©enua aus na* Sleffina. Son ba fegelten ne erft im fvriihjabr 1191 roeiter, entrifien Eppem reu ©riedjen unb halfen 2ltta erobern (12. Juli 1191); bann lehrten Per Honig pongrant; teid) unb Per von SKidvirb i'eroenber; beim Einutg in Stria fdjtvet beleibigte Öerjog ßeopolb PonDfter= teidj uirücf. SRi*arb, Per uirüdblieb, f*lof? 3iile^t 1. rept. 1192 mit Salabin einen ungünftigen 33er= trag. Tie Ebriften behielten nur bie Rufte pon ^soppe biä 2uru-:- nebit ton Üherreiten ihrer norP= irr. Sefitjungen, aufjerbem rourPe ihnen unter bem S*uKe eine? Preifährigen äBaffenftiQftanbeS ge= ftattet, als Triebliche Pilger .Jerufalem ju befudjen unb an Pen .^eiligen Stätten ju beten. 211* DtertenKreujjug bejeidjnet man benjeni- aen , bem bie SSenetianer bie :)ii*tung gegen Ron= üantinopel gaben unb Per 1204 jum Umfturj bes1 Süjantinifdjen SRetd)§ (f.b., Sb. 3, S._814) führte, ofcne ba§ ßeilige ?anb ;u erreichen. (©. Sanbolo.) — Sobann mürbe um 121'2 auf Anregung eine? franj. §irtenrnaben ein Sinbetfreujjug geplant, ju bem Jaufenbe pon Hinbern au§ Teutf*lanb unb grantrei*, von einigen 3Jcön*en geleitet, nach, Süb= franlreicb ober Stalten pilgerten, um ft* b,ier nach bem geiligen Sanbe einguf dnffen. T ie meiften Rinber erlagen jeboeb ben Slnftrengungen be? SJlartöes' ober fielen habfi'uttigen Raufleuten unb Seeräubern in Pie 5änbe; bie übrigen lehrten unperri*teter Sa*e in bie ßeimat jurücf. — Einigen Erfolg rjatte 1217 Per Rteujjug Pe» Röntg* 2lnPreas' II. pon Ungarn. SBon ben Königen pon ^erufalem unb Err-eru unterftüht, eroberte er bas" fefte S*lof; auf bem Serge Jabot unb einige anbece Heine Setg= feftungen, lehrte aber febon 1218 na* ßaufe 3urüd. 3n Pemfelhen Sabre lauteten fiele frief., flanbr. unb engl. Hreuüabrer unter ©raf SBilMm pon&olIanP, pereint mit Pen Renigen Pon Jerufalem unb Eppem, in iigopten. Samiette roarb angegriffen unb 1219 roirfli* erobert, ging aber 1221 triebet perloren. ©ebrängt Pur* $apft ©regor IX., unternahm Raifer gfriebti* II. 1228 ben fog. fünften Rreuj = 3ug unb f*loJ5 bann mit bem Sultan Ramel pon iiigrpteu einen jehnjäbrigen SBaffenftiUftanb, roo= na* Pen Ebriften ijerufalem, Bethlehem unb 9la3a= reth nebit einem Keinen ßanPftridi ausgeliefert rour= Pen. Sobann fejjte er fi* felbft 1229 in ^erujalem Pie Henigstrone auf. Zo* bie *rljtl. .'öerrfdjaft in Saläftina rourPe bur* neue Eingriffe Per ÜJlob,am= mebaner unb bunt innere 3n>ietracht immer mehr jerrflttet. Enblid1 toatb ^eruialem 1244 bur* bie roilPen Ehoroaresmier erftürmt unb tarn roieber unter Pie jöerrf*aft Per Sultane pon %ppten. Jen feebften Rreujjug unteniahm Honig 2uP= roig IX., Per .^eilige, pon granhei*. @r f*ifjte fi* ,>uni 124-s mit 40000 Streitern na* Gppern ein, ieute fi* in ben 33eüR ber Hüfte 3igppten§ unb er= oberte Samiette. Stl§ er aber roeiter in ^igppten porbrang, um ü* Hairoe §u bemä*tigen, erlitt er eine entf*eibenbe Slieberlage bei l'lanfura, geriet famt feinem öeere in ®efangenf*aft unb mufete fi* mit einer hohen Summe loskaufen (1250). Cine jroeite (irpePition Honig 2ubh>ig§ IX. gegen Juni? 1270 toirb öfter? ale ber fiebente Rreuj= jug bejeid^net. UnterbeS ging in ^aläftina eine Slrtitel, bie man unter S DK Stabt na* ber anbern pcrloren : Jlntiodna 1268, Jripoli-j 1289 unb jiilet?t, na* helbenmütiger @e= genroehr, 3ltta 18. sÄai 1291. 3:pru§ tapitulierte, unP Pie fränf. thriften räumten bai l'anb. Ja-> eigentli*e 8id biefer jroei SahrbunPerte bauern= ben mächtigen Unternehmungen, bie Eroberung be? .{-»eiligen ßanbe«, roar bernna* nur uorüber-- gebenP errei*t; bas Sanb felbft befanb ü* in unaufbörli*er 2lnar*ie, genährt bur* bas" 3«= ftrömen beä Sluärourfä ber europ. ©efellf*aft, unb alle Japferfeit begeifterterSRitter tonnte bieieu 2 taat ni*t leben§fäb,ig madjen. 3n Europa aber tourben Pur* bie Hreujprebigt ber ganatiSmuä unb 3lber- glaube gefteigert. 2lm perberbli*ften roirfte Per lllifebrau* biefer 3bee jur 33efämpfung ber 2(lbi= genfer unb Per StePinger unb 311 beliebigen Sieufteu ber päpftl. 'Jpolitif. Tagegen liat bie Hreusprebigt bie bauernbe 2lusbebnung be§ Ehriftentums auf ber fpan. öatbinfel unb bie ©rünbjtng eine? neuen Hulturftaatee bur* ben S)eutf*en Crbeu in^veufsen unterftüht. ÜherPies fmb eine engere SBerbinbung unter ben europ. Seilern, Pie Erroeiterung ihre? ©efi*t§ireife3 bur* bie 33etanntf*aft mit bem Orient, Pie 2lu-:-Pehnung be§ jöanbel*perfehr-> , bie Entroidlung Per Snbuftrie, ber Erroerb 3ahllofer neuer Renntniffe unb gäbigleiten unb infolge uon aliebem bie ma*tige G:rbebung Pee Sürgerftanbei günftige folgen ber R. Sgl. SBHfen, ©ef*i*te ber R. (7 Sbe„ 8pj. 1807 — 32); D)Ji*auP, Histoire des croisades (G 8be., Sar. 1825— 30 u. b.; beutf*, 7 Sbe., Cueblinb. 1827 — 32); berf. , Bibliotheque des croisades (4Sbe., Sar. 1830); Kecueil des historiens des croisades (ebb. 1841 fg.); Rugler, Stubien 3ur @ef*i*te be§ streiten Rreujjugä (rtuttg. 1866); Möbri*t, Seiträge sur ©efcbi*te ber R. (2 Sbe., Serl. 1874—78); 5SePb, ©ef*i*te bes Sepanteban^ bei* im ülittelalter (2Sbe., Stuttg. 1879); 9löb= riefst unb 3Jteißner, 2eutf*e *$ilgerreifen na* bem heiligen «anbe (Serl. 1880); Subel, ©ef*i*te_be-:- erften Rreu33ug§ (2. 2luf(., Sp3- 1881); $ru§, Rul= turgef*i*te ber R. (Serl. 1883); »Senne am iHhpn, T i e H. unb bie Rultur ihrer 3eit (2. 2lufl., Spj. 1885) ; Rugler, 0ef*i*te ber R. (2. 2tufl., Serl. 1891); :Köbri*t, Stubien uir ©ef*i*te be-5 fünften Hreu;= jugg ßnnSbr. 1891). Set ©ef*i*te ber R. über= haupt fmb bie 3ablrei*en Seröffentli*ungen ber Societe de l'Orient latin in Sßattä geroibmet. >t ribbe, f. SSubne. Jtrtrfclit, Rrädcln, in ber 3ägerfpra*e Pie ,'öörner ber ©emfen. Sricfelflcr, f. 25iirger. Sticfcnte, f. Enten 03b. 6, S. 168 a). Jtribar (oon mittellat. crida, Ronturs) würbe früher häufig ber ©emeinubulbner (f.b.) genannt. Rricbcltrantbeit, Rornftaupe ober@tgo= ttämuS (com fr?, ergot, SDcuttertorn, Morbus j cerealis), eine infolge pon Idngerm Oienufs bes SDluttertornS (f. b.) entftehenbe, in ber Segel epibemif* auftretenbe Hrantheit, roel*e je na* berll'tenge be* genoffenen 3Jluttertomä in ?roei per= f*iebenen formen auftritt: als Eonvulfioifdje unb als branbige. Tic elftere iit häufiger in ©eutfdj- lanb unb SRufjlanb , bie letztere mehr in Kranfrei* beobachtet rooroeu. Sie tonpulfiöif*e oter eigentlich e H.,au* lluttertomtrampf ober Rrampffu*t genannt (Ergotismus convulsivus s^ spasmodicus), giebt fi* Purd» Hopfi*mer;en, S*roinbel, Dbrenfaufen, SDcattigleit unb Pur* ein mißt, ftnb unter 6 aufsujucfien. ftviebelimicfen — Ävieg 729 fel)r tbaralteriftifdjeä Rriebeln in ber öaut 311 er= fennen, weldjeä auf einer eigentümlichen ßtregung bei fenfiblen öautneroen beruht, Slufserbem ftellen fid) Jaubbcit, ©cfübllofigfcit, fdjmenbafteS Buden ber 3ungc, Übelfeit, (5'vbrecben unb SDurdjfälle ein. 3n biefein Stabium bet Krantbeit tonn oollftänbigc ©enefung erfolgen, wenn bem roettern ©enujj be§ SKuttetfornä redjtjeitig oorgebeugt roirb. SBci fort= gefettet Vergiftung bagegen folgen heftiger Surft unb öeijjbunger, fdmterjbafteS 3'ebf» im Süden, ja fogar quälenbe, lange anbaltenbe ©lieberlrämpfe, SMinbbeit, epileptifebe Sinfällc, Sobfucbt unb M3löt»= fiun, bis jd)Iiejjlid) (in febweren gälleu na&) wenigen Sagen, in cutbern erft nad) oier biö ad)t 9I!od)en) ber Job bem ferneren Selben ein (hibe maebt. Sie branbige gorm beS Ergotismus, ber fog. 9)i u 1 1 e r t o r n b r a n b , bie V r a n b f e u d) e ober ba§ San t O niu § f eu er (Ergotismus gangra euosus), beginnt mit (Eingenommenheit beS Kopfei, Sdjroiro bei, Setäubung, Krämpfen, Siarrböe, (Erbrecben unb enbet mit iöranbigwerben einzelner ©lieber, bie erft anfcbwellen unb fid) rotlaufartig entjünben, bann fall »erben unb julettt entroeber ju einer fd)roar;en bornartigen iliafje jufammeutrodneii ober, naebbem fid) juoor auf ber Jiaut mit blutiger 3audje erfüllte SBIofen gebilbet haben, unter einem ttjptjuSartitietx Sieber fieb in eine penetrant ftintcnbe fcbmierigeSJiaffeoermanbelu. ^Imputationen fönneu oft ben Krauten retten; bei rafd)em Umficbgreifeu beS 93ranbeS tritt aber unoermeiblid) berüob burd) Vpämie ober C'iteroergijtung beS VluteS ein. Siefe furditbare gorm ber K. , beren Sauer awifdjen 4 — 6 Sßodien febwanft, ift wieberbolt in gröfieru mörbe= rifeben Spibemten aufgetreten; fo 1709—16 in ber ©djroeij, 1710 in Stauen, 1747 in ber Solauge in ei"bfeligtcitcn lommt, unb fort= bauern', meun fie eingcftellt finb. 2lnbererfeitö führt ein nid)t in ber 2lbfid)t ber Kriegc-evbfjnung unter; nommener 5)lad)tgebrauch eineg Staates gegen ben aubem, roie bie 93lodabe (f. b.) im grieben ober ba§ (iinrüden in ein frembeS ©ebiet (roie ba* ber raff. Sruppen in bie Sonaufürftentümer 1853), ben Mrieg->juftaitb nur bann tjevbei, loenn er oon bem angegriffenen Staate aU Kriegsfall (f. Casus belli) aufgenommen roirb. Ser K. mufj fid) al-j ä'Jittel ber Volitif aud) beren 3ielen unterorbnen ; Dom militar. Stanbpuntt au§ giebt eä feboeb für it)n nur als einziges 3'^' bie oollige 9iieberroerfung beS ©egnerS. SiefeS eigen= tümliche Verbaltni» jioifcben K. unb Votitif ift für bie erfolgreiche Surcbfübrung eines K. oon beroor= ragenber 93ebeutung. Stellt bie polit. unb bie militar. Seitung eines K. niebt in »ölligem (JinDernebmen miteinanber, fo wirb leid)t, nur infolge einfeitiger 93eurteitung ber Verbaltnifje, ber eine gaftot ben an= bem entmeber in eine unbequeme unb felbft gefähr= liebe 3wangSlage oerfet?en ober ibn um bie ftrücbte feiner (Erfolge bringen. äBeiter mufe aud) bie 9Bid)tig= feit gegenfeitigen (SinoernebmenS jroifdjen ber opera= tiuen unb ber abmiuiftratioen Seitung beS K. betont Werben, b. h. sroifcben bem Dberlommanbo ber 5elb= armee unb ber öeereSoermaltung (bem KriegS= miuifterium). Sie alänjenbften triegerifd)en 2ei= ftungen bat bie ©efd)id)te bort ju »erjeiebnen, reo bie beiberfeitige Seitung beS K. in einer .'öanb lag unb wo biefe brei galtoren jufammenroirtten. 3e naebbem bie friegjübrenbeu Dläcbte frembe Staaten ober SfJarteien innerhalb beSfelbcu ©taa= teS finb, unterfd)eibet man auswärtige K. oon innern ober 93ürgerf riegen. KabinettS = triege werben ohne birette 93erüdüd)tigung ber nationalen Sntereffen ber 93ölter nur jur 93efrie= bigung perfbnlicber ober bpnaftifdjer 2lnfprüd)e ge= füijrtfben ©egenfatj ba3U bilben bie mit nationaler Senbenj unb allgemeiner Teilnahme beS betreffen; ben VoltS gefübrten nationalen ober Volts = triege. Siefer Unterfd)ieb ift nid)t immer febarf auSgefprocben. 3" ber beutigen 3"', wo infolge ber ©eftaltung ber gefamten polit. Verbältniffe jeber auSbred)enbe K., gleid)Dtel weldieS bie Ver= anlafjung, ju einem 3ufammeuftofe mit unüberfeb= baren folgen fübrenmufs, ftnbKabinettStriege, wie fie 3. V. im 17. unb 18. 3<>brb. bäufig waren, fo gut roie unmöglicb. Ser Unterfcbieb oon Sanbtrieg unb Seetrieg ift burd) ben SEBortlaut gegeben, ebenfo ber Unterfdjieb oon 2lngriff»trieg unb VerteibiguugSfrieg im polit. Sinn, b. b_. im .f)inbtid auf bie allgemeine SEenbenj beS K. öier= mit ift niebt ju oerwecbfeln ber Unterfcbieb jwi= feben SlngriffSfrieg unb VerteibigungStrieg im reiu militar. Sinn (f. Strategie). Sie jur pbmng eines K. notwenbigen KriegS = mittel eines Staates jerfallen in bie Sanbmacbt ober baS öeer unb für Sauber mit Küftengebiet bie gtotte; ferner finb bierl;er gu redjnen bie juKriegS= jWeden bienenben baulichen Einlagen, Kriegs = bauten; aud) bie 311m Kriegjühren nötigen ©etb= mittel gehören hierher. Sie ganje Sebre Dom K. unb ben KriegSmittelu in ihren oielfadjen VerjWei= gungen roirb bebanbelt oon ben KriegSwiffen= mißt, finb unter (J aufsufudjen. ?30 ßrteg bei meinen unb ber roten 9tof Ärtegertiereine fcbaften (f. b.). BOtit ben verfügbaren Kricg;-nüt= teln ben erfirebten ffriegigtoed -,u erteilen, ift ba-ö 2Befen unb bie Aufgabe bet ffriegifunft. Jtad) ben SStnfdbauungen bei älltertumi toar ber ff. bai natürlid'c Serfyältnii aller S5öIEet jueinanber, Minuten bcucnnidnauc-brüctlidi ^rieben unb greunbs fdjaft Dereinbatt war. Sai heutige Eiiropäifdu SBölferredjt bagegen bat jur Gnmblage einen all = gemeinen jyriebenijuftanb ber ju ieiner @emein= iduift getjörenben Staaten, innerhalb bellen Ter ff. einzelner uon ihnen untereinander nur ein Bon ber Neutralität (f. b.) aller übrigen iimiduofjcner älui= uabmeuiftanb ift, unb baS SSölferrecbt bewahrt feine über Die Unterhreduuni ber Arieben»ortnung hinan» ragenbc Kraft baburdp , baß ei für ben .U. eine be= ienbere :HechK-orbnung, bai Kriegirccbt (f. b.), bereit halt. Sie Mrieg»erbffnung erfolgt burdb .«riegc-ertlärung (f. b.). über bie SBerlufte an Stenfcben im K. f. 3Ren= fdjenoerlufte im Kriege. — SBgl. tum SBoguftaroffi, Ter ff. in feiner wahren Sebeutung für Staat unb ä>clf (SBerf. 1892). [f. Kofentrieg. Krieg ber toeiften unb bet roten 9iofc, Sriegcr, inb. Safte, f. ftfbatrija. Sricgcr, älnbreai fyreberit , Dan. Jurift unb Staatsmann, geb. 4. Oft. 1817 in Eolbjornioig bei ülrental , würbe 1847 9ßrofeffor an ber Unioerfität Kopenhagen. Nacbbem er 1848 ali ÜDHtglieb ber Derfaffunggebenben SfteidjSoerfammlung eine grofje Solle gefpielt unb bann im Aolfetbiug fieb an micb= tigen ©efeijgebungiarbeiten (9ßrefsgefefi , 3ieid)*= gerieft ) beteiligt hatte , mürbe er 1855 Separte= mentsebef im fcbleöwtg. ÜRinifterium, 1856 äRinifter bei 3imern(biä 1859), 18583uglei*Ainan3minifter, 18(53 üJJitglieb bee Sanbstbing, 18(54 bau. $8e»oH= mächtigter auf ber Bonboner ffonferertj, 18(5(5 SDlit= güeb bei Neichetagälanbitbing; 1870 — 72 roar er ^ufttgminifter, 1872 — 74 ginanjmtntfter. (jr ;og fid) Pont polit. Beben 1890 jurüd unb ftarb 27. Sept. 1893. ff. gab ben ätnftofj jurJlnbabmmg ber9ted)t§= einheit Tänemarf», Sdjroebeni unb Norwegen* auf bem ©ebiete be? $anbeli=, Sce= unb üikcbfeltecbt*, rote er auch eine btefen 3wetfen bienenbe <>?!orbiii Netäencpflopcebi» ber brei Netche mit Nfdiehoug (Norwegen) unb SBerg (Schweben) grünbete i.Uopenb. 1878 fg.). 6r fdjrieb «Sen fleisigife §ormue=, Jamilie--, og Sroeret» (S'openb. 1853 — 55). — Sgl. tic ihm aewibmeten «Smaaffrijter af Norbiffe g-or= fattere» i.Hopenh. 1887). Krieger, Job. Philipp, SBhififer, geb. 2(5. gebr. 1649 ju Nürnberg, war Crganift in Kopenhagen, bann Kapellmeifter in Sanreutb, Eaffel unb £alle a. S. 1685 würbe er §offapellmeifter in 3Beifsen= fei«, wo er 6. gebr. 1725 ftarb. S8om Kaifer öeopolb würfe er geabelt. ff. hat ali Dpernlomponift |n>i= feben ö- Scbüg unb 31. ffeifer bie gröfste S8ebeu= tung. seine beutfehen 3Berte behcrrfcbteit bie t(ei= nern fächf. Nefibenjen, brangen aber auch in bie gröfsern Stabte ein, wie 33raunfd)weig, Hamburg, i'eipjig unb £re*beit. Mtiegcrbuitb, Xeutfcher, f. Kricgcrpereine. Äricgeröerbicnftmcbaittc, ein pon .Haifer Uilhelm IL 1892 geftiftete-J (j-hrenicieheit für far= bige 2lngehcrige ber Jcutfchen Schntitnippe in •Jlfrita all Slu^eutnung für beientere friegeniche Seiftungen. Tic ,H. wirb in jroei fflaffen als fu= beme lliecaitle Pen oerfebiebener ®röfie perliehen unb am fcbWarjWei&en SBanbe getragen. Sie jroeite fflaffe für Unterctfiiiere unb SKannfdbaften hat bie •Jlitilc!, tic man unter S Bei 3lu§ftattung bei lUilitavebrenu-idH-n-;- (f. b.) jweiter fflaffe; Die erfte fflaff*< für farbige Cffijiere, trägt auf ber iHüdfeite ba-j s^ilt< bei ffaiferi mit StahU heim. — ff. wirb audi Otetfadt) bai llliilitärehrcn- geieben jweiter Klaffe genannt. _ Sricgcrocreine, ^Bereinigungen ehemaliger Solbaten jeben Staube», bie oui fleinen Slnfängen jur ,'.eit na* ben SBefreiungitriegen, befonberi in t;rcuf-,cu, Saajfen unb anbern norbbeutfeben 2än= bem, allmählidi ;u grefier iliii-behnung im 3}eutfd&en ;)ieidie gelangt finb. 3n perfduebenen Sänbern unb Sanbeiteilen führen bie ff. folgenbe Namen: ff., ffriegerfamerabfegaften , SBeteranenoereine , ffampf= genoffenoereine , l'anbwebrperciue , SNilitäroereine, ©renabieroereine, Vereine ehemaliger Säger unb Sduitum, u. bgl. 3hre ©ntftebung »erbanfen bie ff. bem 2Bunfd)e, ehemaligen ffriegifameraben beim SBegräbnii ein ehrcnpolle» militär. ©eleit ;u fiebern. Seht hübet bie Pflege patriotifdjer unb tamerat= fdiaftliduu- ©efinnungen bas öauptjiel ihrer SBe= ftrebungen; baneben werben aud? praltifcbe 3werfe nicht aue ben 2lugcu gelaffen, wie bie Uuterftutiimg Bon hilfäbcbürjtigen Kameraben unb bereit hinten bli ebenen, bie ©rünbung oon Sterhetaffeu, Sani= tätifotonnen unb pon Siaiieubäufern. So hat ber Seutfdje ffriegerbunb bereit* jroei ffriegerroaifen= häufer errichtet («©lüoüburg» bei :Hbnthilb in Jhü- ringeu unt in Kanth in Schlefien). Über bai haupt-- fädnidi au» Beiträgen ber beutfehen ff. errichtete ffaifer 5Bilbelm=®enhnal f.fföffbäufergebirge. :Heli- giöfe unb polit. Erörterungen finb in Den herein»; rjerfammlungengrunbfä^licbauigefcbloffen. (yürbie ivahuenführung heftehen hefonbere SBeftimmungen. Sn 5Breu|en würbe ben ff. feit 1842 eine hefonbere Uniformierung unb bäi :Heeht, hei feierlichen ©e= legenheiten, oornchmlich aber bei Den ©egräbniffen ber Sereinimitglieber, 3Labl »on 'Jlntuh= rem (öauptleuten) geftattet. Nad)bem infolge ber ffriege 18(54, 1866 unb 1870 71 ftch bie SSereine fowohl ali befonberi bereit l'Utgliebenahl erheb= lidi permehrt hatten, wenbeten audi bie SBehörben | bemffriegeroereiniroefen erhöhte» 3jntereffe ju. Sie wieberhoiteu Sßerfucbe feit 1871, bie iiiiwndu'it in jablreicbe Sßerbänbe gefonberten SSereine ui einer großen allgemeinen beutfehen Kriegerpereinigung ju perfebmetjen, fdiciterten an beut SBiberftanb ber harr, unb anbern fübbeutfdu'n Sanb3mannfd)aften, bie eine äSerringerung ihrer Selbftänbigteit fürch= teten. So entftanb nmadift eine gronere 3Jereini= gung, ber Jeutfehe ffriegerbunb, bem bie iDiehriahl Der preufs., fächf., medlenh., olbenb. unb hanfeatifehen Kriegerpcrhänbe beitraten, beut aber bie baur., württemb., bei), unb bab. Vereine mit Wenigen 2(u»nahmen fern blieben; auch Die 1884 er folgte Suiammem'dniefutng bei Teutfehen ffrieger= bunbei mit perfduebenen ber bü bahiu alleinfteben= ben SBerbänbe unb Sinjeloereine jum Scutfdjen 3leid)ifrieger»erbanb hat bie wiberftrebenben fübbeutfehen Elemente uidu herbeiniüehen permocht. Seit 1892 hat ber Seutfdje ffriegerbunb eine Heu= orbnung nad) ber ;HidUuug oorgenommen, bafjbie Crganifation ber preuft. SSunbeioereine grunbfä|= lieh" auf ber Srridjtung oon ffreiioerbänben im än= fchluf; an bie ftaatliduut ffreife beruhen foll; bie gufammenjiebung betfirei§= unb anberer Sßerbänbe ;u SRegierungibejtrti: unb Sßrooiniialoerbänben ift erwünidu, bleibt jebodi ben SBerbänben übcrlaffen. mifit, (inb unter 6 aufjujuc^tn. Sriegtjammer — ÄriegSerHärung 731 aiuf biefer ©runblage loll eine mebr eiubeitlidic SBerjaffung aller 2 eile beä Tctitidu'ii KriegerbunbeS gefäjaffen »erben, intern mau uorauäje&t, bau gleite Einrichtungen bei ben übrigen (niohtprcufu= üben) SSerbänbenißlatj greifen roerben. Tic Starte beS SDeutfcfyen firiegerbunbeS (2 i ii in Sßerlin i beträgt (1. Slpril 1894) 203 SSerbänbe ober Sejirfe mit 8583 Vereinen unb 711973 SKitgüebern. 211* Veiter roirtt ©enerallieutenant ;. S. oon Sftenttje genannt Jinf. Von ber burdj ben Seutfdjen firiegerbunb geftifteten treffe fmb jii nennen: «Sie SJkrole. Beutfdje Kriegerjeitung. Slmtüdje S^itung ber Kor= Boration: Seutfdjer Sriegerbunb», «5)a§ firieger= |au§», «?!ab,rbüd)er be§ Scutfdjen firiegerbunbeä». 3n Oft erreich bat man im älnfdjtufj an bie 1893 begonnene Umformung ber Vaubroebr ben «SBeteranenoereinen» eine allgemeine Drganifation gegeben foroie ba§ SRedjt, SBaffen ju tragen; man redinet auf bie Sbätigteit biefer alten Krieger bei einer ettoa notroenbigen Sanbeäoerteibiguna. Jtticatinmutct, Gbnutub (5'bler non, ©eneral ber ftaoallerie unb öfterr.utngar. :)icidisfrieg*iiitiit= fter, geb. 4. 3uni 1832 in Santehut, abfotoierte bie Hcititäratabemte in SBiener=9teuftabt, trat 1849 ak- Sieutenant in ba* 5. Sragonerregiment unb machte noch in bemfelben Safere ben jyelbjug gegen bie auf= ftänbifdjen Ungarn mit. 21 n ben Kriegen gegen 3ta= lien (1859) unb gegen 5ßreufjen (1866) nahm er als :Rittmeiftcr teil. 5iad) Slbfoloierung ber Eentral* SaBalleriefdjule unb ber SriegSfdjule mürbe er 1869 jum DÄajor unb glügelabjutanten bei Kaifer8_er= nannt. 1874 jum Dberft, 1879 jum ©eneralmajor, 1881 jum Atlbtuarfdiaülieutenant beförbert, bcfcl)= ligte er feit 188G bie KaBaUerietruBpenbioijiion in Semberg, fett S5ej. 1888 bie G. 3nfanterietru»»en= bioifion, biä er 1889 jum Kommanbantcu be§ l. Story* unb tommanbierenben ©eneral in Kratau ernannt mürbe. 1891 jum ©eneral ber Kavallerie beförbert, mürbe er 23. ©eßt. 1893 nacr) bem Jobe VaucrS jum 3%eid)§!rieg§minifter ernannt. ftvic-gcafn&cmie, in Sßreufjen SBejeidjnung für bie militär. $od)fcr)ule, bie ©eneratftabSfdjute, bie ben 3'fccf hat, geeignete Offiziere in bie hohem Btoeige ber Ki'iegeroifjenfdiaften einzuführen unb ihnen eine friegSroiffenfcgaftlidje Sifbung jtt »er= mittein. 2lufnabmcbebingungen: brcijäbrige Söienffc seit alo Cffijier, Bollfonimcne Vertrautheit mit bem prattifeben Sienft, feeroorragenbe geiftige anlagen unb Slbteguug einer teintrittsprüfuug, bie im alU gemeinen bicSegenftänbc ber gärjnrid)§= unb Djfi= jicrSprüfung betrifft. S)er SegrfurfuS roährt brei Safere; bie tfeeoretifcfeen Vortrage beginnen 1. Ott. unb bauern neun Stonate, bie 3nnf cbenjeiten roer= ben burd) »rattifefeen Sienft auSaefüÜt. S)er Sefer= plan umfafet auperben militär. äBiffenfcfeaf ten 3Jta= lliematit, ©eograpbie, ©efefeiefete, VhBfif, Chemie, ferner ruff. unb franj. Sprache; bie Teilnahme au ben nicht militär. 3t»eigen ift innerhalb geroiffer ©renjen fatultatio. Stach ätofolmenuig beS gaujcit breijähvigen Hurfu» roerben bie hetreffenbeu Cffi= jiere entroeber unmittelbar jur Tienftleiftung jum ©cncralftab fommanbiert ober fie treten oorläufig ju ihrer Gruppe äurücl, um je nad) Sebarf Sßer= meubung ;u finben. I er Unterricht wirb teil* burd) Cf fixere, meift tes ©eneratftabeü ober Äriegemiuiftcriums, teil» burch 9ßrofefforen höherer K'ehranftalten erteilt. 1)irettor ber H. ift ein ©eneral mit bem Stange eine? Sirjifionecommanbeurc-; er ift bem Chef be« Slrtilel, bie man unter fi »er ©eneratftabeä ber Slrmee uuterftellt. Sie Ä. ju Sertin »ntrb oon Cfft.iiereu aller beutfd)en nontin= geittc mit SluSnar)meS8ar)erni bejndu; in SDtündjen inurbe 1862 eine eigene K. mit ahnlidH'r Crganifa= tion mie bie ju SBerün eröffnet. Äricg^artif'd, urfprünglidj Er titelb riefe genannt, enthalten eine Sßfiidjteniebre für ben 5ol= baten, einen 'Jluc-jitg auä bem SDaütärftrafgefej}: bud) unb allgemeine bieuftlidu- Slnorbnungen. -Die ätteften branbenburgifd)en M. batieren öon 1656. yür ba§ beutfdje .'öeer mürben, mit 2lu§nab.me oon SBaßern unb äBitrttemBerg, nach bem "JJfilitär- ftrafgefelshud) Born 20. ,xsiuü 1872 bie .U. für baö Öeer Born 31. Oft. 1872 gleicbjeitig mit ber S)i§= ciplinarorbnung erlaffen, meldieu fidj bie für bie banr. unb für bie roürttemb. Gruppen erlaffenen gleidilautenbeu.Ü1.neh|t^i'?ciplinari'traforbuuugan: i"d)loffen. gür bie f a t f er Ii d) e iU a r i n e heftehen : H. für bie täiferl. SKarine Pom 23. 3lo». 1872, 2ie= ciplinarftraforbnung für bie faiferl. SDlarine boiu 23. UtoB. 1872, Verorbnung, hetreffenb bie 3>oll= frrectung Bon ärreftftrafen auf ben in Sienft ap fteHten ©Riffen unb fjab,rjeugen ber faiferl. SOtarine Born 23. SfloB. 1872. — Sa-J ;Jidheje ogl. .Heller, (5-r= läuterungen 311 ben §.. (Verl. 1877). Snöfterreict) gelten bie gleidjseitig mit einem SDlüitärftrafgefetibuctj erlaffenen x. für^bie t. f. ofterr.Sanbarmee, Kriegsmarine unb ba-;- Jlottilleu= torp'o Born 15. 3an- 1855. Stricgötmufunft, f. S3efeftigung§funft unb Sßer= manente SSefeftigung. Äricg^bcfefttguug, f. Contestatio litis. Sricgcibcrcitfc^aft, Verfelumg be-J AriebeiK'- juftanbeä eine» iieerä in baä mobile Verhältnis (f. ITcobilmadiung). avicgöbrücfcn, Vrüden, bie man im Kriege ober fonft unter hejonberu llmftdnben jur militär. VenuHuug erbaut. £ie roerben atiC' unoorbereite= tem, b. h. an Ort unb Stelle aufgetriebenem SKa= terial erbaut (gclbhrüden, f. b.) ober aus norbcreite= tem unb mttgeführtem iüaterial (iratnhrüden, f. b.). 3hver Vreite unb gefrigfeit nac| unterfdjeibet manVfüdenftege,Vaufhrüdenunb.nolonnenhrüden. ^ebe Vrüde hefteht aus beut C herbau, b. h. ber Vrüdenbede mit ben ©liebern, uub bem Unter* hau, b. h- ben Unterftütjungen ber Vrüdenbede. Sie (fntfentimg oon einer Unterftühung jur anbem, oon aRitte 311 ilUtte geredmet, lieifst Spannung, ber ihr entfpred)enbe Seil ber Vrüde heifH Strede. Sricg^cl)irurgic, ber Seil ber (Shtrurgte, ber oon ber operatiBcn Vebanblung unb ber Statiftit ber im Kriege Borfommenben Verlegungen unb 3Bunb= frantheiten banbelt. — Vgl. gifcher, .fianbhud) ber K. (2 Vbe., Stttttg. 1882); @§mard), öanbbud) ber trtegsd)trurg. 2ed)itit (2 Vbe., 4. älufl., Kiel 1893). Sncgei&'ecimc, 3olläufcb.Iag, f. Secime. Jtricgööicnft, löiilitärbienft, fämtltdie Sienftleiftungen eines Solbatctt im ^rieben unb im Kriege. Sncg^erflärung, bie 15'tbfjnung be-? Krieget (f. b.) biirdi eine au ben ©egner gerichtete ansbrüd= liaje Jlutünbigung. 3m i'lltertum mar biefe allge= mein ühlid) in mehr ober mtnber feierlidu-r g-orm unb galt bei ben Körnern (f. grtralen) als not= toenbigeä ßrforbernt» etnca bellum just um im Sinne (nkfct beä geredeten, fonbern) bei rechtsgültigen Krieget (mie justum matrimoninm, rechtsgültige (5he), im ©egenfafee jum oblfcrreditsmibrigen Öber= fall. 2lud) im 3Jtittelatter gehörte bie K. jur ritter= niiBt, fiiii» unter K aufsufudjd'. Kriegsfall — Äriegägefdjidfite lid-on Kriegführung tote bie Stnfage bei jebetSßri»at= fel)be. 3c bat ficb bie K. bxä ins 17. ,utbrb. all= gemein erhalten; in bet neucften Seit aber ift eine R. nur oereinjelt (wie pon grantteidj 1870 imb SRufs= laub 1877] bureb formlofe 3iote (f. b.) erfolgt 9iad> bem geltenbett SHecbte ift eine K. jeboeb nicht net= »enbig (teil. Sueber in VwlKenborns «.Cianbbmh be§ SSöIferreccitS», 9b. 4, 3. 334 fg.). Sei bem ent= widelteu biplcmat. Vcrtebr ift eä nicht mobl benf= bar, baf; ein Staat von bem Eingriffe bes1 anbem unerwartet überrafebj toirb. 3d ge^tber Abbruch ber biplcmat. Vejiebungen (f. Abberufung) regel= mäßig bem Kriegsausbrüche poran. 3" getoiffem Sinne, beieuters bureb ilngabe bec- Kriegsgrunbc* (f. b.), vertreten bie oon ben fheitenben iRegieruw gen unmittelbar vor ober bei ber Rriegieröffmmg an ihre Untertanen gerichteten R riegsm auf* feite eine ß. SriegäfaU, f. Casus belli unb Krieg. Sriegäfcuertocrfcrci, bie ;u militär. Steifen, namenttieb nmt Signalifieren, ilrrleiicbten, (Intjüw ben unb Jnbranöfefien fomie jum Erzeugen von Stidluft bienenbe yeuerwerferet; in treiterm Sinne werben auch bie ©egenftänbe ber ©efd)ü> unb ©ewebrnnmition Herber gerechnet, ßiernadj jer= fallen bie Rriegsfeuer in bie Üftunition (f. b.), bie Rünbungen (f. b.) unb bie fog. befonbern Rr ieg§ f euer, als Rateten, Kammern unb ©emebt= iebläge, Seucbtf adeln, gcuerballen (f. bie (rinu'l artifel). Suftfeuerwerterei (f. b.) unb R. berühren Ret) in ber Venutumg brennbarer ©einenge unb haben einzelne iveuerwerfsförper miteinanber gemein. shricgtfflottc, f. SWarinc. — über bie beutfebe, franjönfebe, grofibritannifebe u. f. ro. R. f. ^eut= fd)e§, granäöftfdjeä u. f. m. .vSeerwefcn. ßricgtfformarton, umfaßt bie friegsgemäjse ©lieberung ber Jruppen, bei ber bie taftifebe Ver= wenöuug allein mafjgebenb ift, wäbrenb bei ber Ariebensformation bie fRüdfidn auf bie 2tuä= bubung ber Jruppen fem (5'influj; ift. ftrtegcfreiiuilligc, greiroilligc , Welche bei Ausbruch eine* RriegeS auf bie Tauer beäfelben angenommen werben (§. 98, 2 ber 5Bebrorbnung). Sie werben bei ber Jemobilmacbung ober bei äuf= löfung bes betreffenben Sruböenteiß jur 3)i§»ofi= tion ber (Maiwehöroen entlaffen. Sriegtffufj, oas organifatorifche unb abmini: ftratiue Verhältnis ber Truppenteile, bie bunt bie ilcobilmacbung (f. b.) friegäbereit geworben finb. &rieg£gcbraud), im llnterfdncbe oon RriegS= recht (f. b.i biejenigen Segeln ber gelitteten Kriege iührung, welche noch nicht bie Anerlenuung a\S binbenbe 9tccbtsfähe erbalten haben unb 511m Jeil auch wegen ihrer Tehnbarleit ju f eichen nicht »00hl geeignet finb. 3» umgetehrtem Sinne wirb allcr= tiugs unter K. auch bas oerftanben, roa« nacb bem heutigen Rriegsrecbte nod} nicht unterlagt ift unb bamm für erlaubt gilt, obwohl es bal fittlidje ©efübl ber 3eit mehr ober minber ftarf perlest. Kriegsgefangene, bie feinblichen Solbaten ober anbere Angehörige bes feinblichen $eer£, welche in bie (Semalt be§ Siegers geraten finb. "Jüehtitrcitbare, welche üch einem feinblichcn Jruppeiv förrer angefchloiien haben, werben ;unäd)ft mit biefem R., um ba* Sntwerdjen Streitbarer unter foldjet SDlaSfe 511 oerhüten, finb aber ipeiterhiu frei= jugeben, unb Sßerfonen, welche unter bem Sdui^e Per ©enfer Ronoention (f. b.) neben, bürfen nicht ju R. gemacht werten. Grbebt fich bie Seoölterung bes feinblichen 8anbe§ jut Teilnahme am Kampfe, fo tonnen ihre Streiter unb Aiihrer ;u R. gemacht werben. Äfe R. ju behaubeln ftnb bie ^erfonen, welche in einem beichten feinblichen Gebiete ber oecupierenbe 3taat ju feiner 3td'crhcit feftnehmeu läßt (f. Dccupation), barunter bie ©eifeln (f. b. 1. R. ftnb ©efangene bec- Staates, nicht ihrer ©e-- fangennebmer. Sie werben nach bem ©ebiete bes Staate-?, bellen R. fte finb, abgeführt unb muffen nach felsigem 25blferrccht ernährt unb gefleibet werben, wobei ihre .Uleibuugsftüde unb äBertobjefte verwertet werben bürfen; boeb pflegt man bas 1>ripateigentuiu an ©elb unb SfJretiofen nicht 511 perwerten, fonbern nur in SBerWabrung ;u nehmen. Gin CFrfah beö für bie R. gemachten Ülufwantes Rnbet niebt ftatt. 2ie R. bürfen jur Verrichtung ftanbes gemäfjer arbeiten, audp jum Schanjcnbau ange^ halten, aber nicht jutn Kampfe gegen ihren Staat unb heilen Skrbünbete gejWungen werben. iPei einem gludjtoerfuche barf ber R. getötet, nach, ber Vereitelung eines foldjen aber nicht beitraft Werben, ©egen ©affenerhebung unb Verfchwörung ber R. barf Stobesftrafe augebrobt werben. SBirb währenb be» Rrieges bie StuSmecbfelung oon K. Perein= hart, fo gilt beiberfeit-5 ©leichheit be» SRange§ unt ber3abl als1 SBebingung. "Jcach bem (vriebensfchluiie erfolgt bie Jreigebung ber K. ohne ^Berechnung unb Söfegelb. Cfft3iere bürfen «auf (rhreuwort» aus ber Krieg«gefangenfcbaft entladen werben, 3Bann= fchaften nur burd) Vermittelung ihrer Dfftjiere; fie rerpflichten ficb, in bem gegenwärtigen Kriege nicht mehr (ober nicht innerhalb beftimmter 3^it ober nicht auf beftimmten KriegsfchaupläRen) gegen ben 9iehmeftaat 511 bienen. Söortbrücb.igfeit macht ehr= lo« unb tann mit bem Jobc beftraft werben. Jim ätltertum würben bie K. ju Sllaven gemacht; als im iöiittelalter bie Kirche mit Grfolg bem Verlauf berfelben entgegen gearbeitet hatte, war bie nächfte SBirfung nur eine gröjiere Strenge ber S8ebanb= hing, welche fich bei benen, pon welchen ein Söfegelb nicht ju erwarten war, bis 511 ben graufamften Ver= ftümmelungen fteigerte. Jsu ben Kriegen be§ 16. unb 17. Satirb,. hilbeten fich fefte Tarife für bas Söfegelb ber perfdnebenen diangftufen aus, welche bann als- ©mnblage für bie Jluswed'ielung ber K. bienten. 9lad) jetsigem Völterredn finb bie R. nicht als Straf;, fonbern nur all Sicberbeitsgefangene 511 behaubeln unb nach Veenbigung be? Krieges freijugeben, fofern fte nicht ftrafbare Vergehen oer= übt unb noch, Strafe ju oerbüfjen haben. Kriegsgericht, f. iUilitärgericbtsbarteit. ftriegSgefrtiirhtc, bie ©efefeiebte ber uerfd^ic benen einzelnen Kriege; üejft mehr eine hiftorifcb; polit. al« eine militär. SSBiffenJfdjaft Jnbem aber au§ ben Stubien einzelner Kriege ficb ein Vilb bes Krieget an ficb ergiebt, welcher bie ©runbprin= cipien beäfelben aus bem umhüllenben Veimerf frei hervortreten läfet, wirb baä Stubium ber R. im en= gern Sinne ju einer Kriegswinenfchaft pon herrwr= ragenber Vebeutung. allgemeine äBerfe über R. finb namentlich ,'öar-- begg§ ©runbjüge einer Slnleitung jum Stubieren ber'K. (©tuttg. 1851), beäfelben Vortefungen über K. (2 ZU., ebb. 1851—56 ; 2 1. 3, Sarmft. 1862), unb be» gürften 9iifolai Sergeieftutfdj ©aliftnn 3lllge= meine R. aller 3eiten unb Völler (niffiich, 13Sbe.; beutfeh (Jaff. 1874 fg.). 3uoerläifige offizielle (nidit fritifchei Taritellungen ber neueften großen Rriege ftnb bie SBerfe bes'Vreuftiid'en ©eneralftabs über HiKfel, Sie man unter ft uetmißt, (mb unter 6 aufsufudien. ®rieg3gefe$e — SriegSfagarett 733 bie firiege »on 1864, 1866, 1870/71, bie bes öfters reid)ifcbcu ©eucralftabs über bic Kriege v>on 1859 unb 1866. — Gpocbemaebcnb für bie (ritifcfye Ve= banbluug ber K. finb bic Sd)riftcn non Glaufenuis StricgcgcfctjC/ f. Sriea3red)t. [(f. b.). Sricgeigrun», ber üölicrred)tlid)c Slnfprudb, ju beffen S)uricfer Slnfprueb fauu gcrid)tet fein auf eine beftimmte Sad)e, Sciftung ober llntcrlaffuug, ober auf ©enugtbuung, ober auf Herbeiführung eines 3uftanbeS, ber für ein £cbcnS= intcrcfjc bes Staates notmenbig crfdjeint, ober cnblid) auf Sefcitigung einer Störung ober Se= brotjung. 3hir bic Slnfprüdje ber erfteu 2lrt finb ;u einer Gntjcbeibung burd) Sdjiebsgericbt (f. b.) geeignet, bie anberu geftattcu nur eine üöltcr-- rcdbtlidje 3ntet»ention (f. b.). ftrienchnfe», befeftigte, fotlen mit einer vor ber Hafeneinfahrt liegenbeu feinblicben glotte ben Kampf aufnehmen, um baS Sluslaufen ber eigenen Sdjiffe ju begünftigen ober eine Slnnäberung be§ ©egneri jur Vefdn'ejjung beS Hafens unb ber meift nidit bombcnfidier eingebedten Warineanlagen : 3lrfenale, S)otfS, SBcrftcn u. bgl., ju »erbjnbern. 3tUgcnieinc Sebingungen für einen Seebafen gelten aud? fürK'.; baju fomnit nod), bafe jeber Kriegs= bafen genügende SBaffertiefe für bie gröfeteu Kriegs^ febiffe befitjt, baf; er ferner eine grofee Steebe i)at, von ber au» bie glotte in Sd)lad)torbnung auS= laufen fann, unb bafe fdiliefelid? ber firieg§bafen gegen Angriffe »on ber Seefeite roie »on ber üanb= feite gefdjütjt »erben tann, l»as auf ber Seefeite bie Herftellung »on Küftcniuerfen unb Sperren (f. b.), auf ber Sanbfeite ben Sau eines gortSgürtelS er-- forbert. 33eibe finb möglicbft non ben innern Anlagen uad) aufeen ODVjuf Rieben; im übrigen entfpreeben 3lnorbnung unb Sage ber janbforts ben für gort»; feftungen (f. b.) gültigen ©runbfäticn. ginbet fid) in ber 9Mbc bes Hafens eine jur 2iusfübrung einer grefeern fianbung güuftige Stelle, fo ift jur Gr= fcbircrung bes förmlichen Singriffs Don ber £anb= feite her aufeer ben gortS nodi eine Kernumioallung erforberlicb, bie fieb »on berjenigen einer gortS= feftung nidit rcefentlid) unterfebeibet. Gin SSer= 3eid)nis ber luiebtigften K. f. unter Küftcnbefefti= gungen. Sinb bic K. gefcbloffene glutbäfen, fo ift eS »on grofeer Vebcutung, bafe fie minbeftenS 3i»ei £a$u geboren 3)odS, bie bie gröfeten $anjerfd)ifje aujnclimen tonnen. Jifbcr $ricg£bafen ift meift einem 2lbnürat als StatiouScbef unterftellt. Sricgöftctt, in monarcbiicben Staaten bas StaatSobcv'baupt, meil ibm bas iKed)t ber Sriegs= crtlärung innemolmt unb er ju biefem Qwed über bas Heer frei als Herr nerfügeu tann. 3n SKepu= bitten giebt eS in biefem Sinne feinen Ä. Jniegeorpoften= bienft unb jum 2(uffud)eu non Sertnunbeten. Sie Üorpoftcnbunbe follen bie 2tufmertfainteit ber Soften unterftütu'u unb 3Jlelbungen non biefen roie con ben ausgeianbteu Patrouillen ju ben gelbroadien brin- gen. 31 m beften eignen fid) ju biefen 3i»erfen bie geicöbnlid)en Sdjaferbunbe. Tlan gebentt öunbc ferner bei ber IHunitionSoerforgung ber Jrucpen in ber geuerlinie als 3>ebbunbe su benufeen. Sie allgemeine Surd)fübrung ber HJaferegcl wirb nur ba non Grfolg begleitet fein, mo man geeignete §unbe 311 erlangen unb ju erjieben tennag, unb 100 fieb Seute finben, bie jur Heranbilbung ber Jiere öefebiet baben (3ager). Jm beutfeben Heere tourben junädjft bei jftei ^ägerbataillonen (Sübben unb (Sostar) mebrereHunbc emgeftellt. ©egenn)ärtig bat jebes SJataiUon 10—12 abgeriditete Ä. Gbenfo baben bie grangofen unb iKufjen fomie Cfterreidjer, Italiener, Jurten u. a. ,U. in ben ©ebraud) gebogen. — 2>gt. SBungarfe, ®er S. unb feine Srefjur 1 vp,?. 1892); bie non ber preufe. Snfpeftion ber ^äger unb Sdiüben bcrauSgegebcne 3Sorfd)rift für bie ikbanbluug, Sreffur unb SBertDenbung ber S. bei ben 3ager=(Sd)üt5en=)23ataillonen (iöerl. 1893). Äricflitjohrc, bic bei SSeredjnung ber Sienft= jeit ber Dffijiere unb Sauitätsoffijicre ber beut: fdjen Slrmee unb SKarine jur gcftfeBung ber s^en= fion für einen Selbjug binjugercebnete 3eit. Sie beträgt für biejenigen, iretcbe rcirtlid) »or ben geinb gefommen ober bei ben mobilen Iruppen angcfteilt toaren, ein ober mehrere S)ienftjabre. 3}ei ber Warine mirb febon bei yabrten ber .Hriegs= )d)iffc in tropifdien ©ewäffern, wie beim 3tufent= balt in ben Kolonien bie Sienftjeit boppelt berede uet. 3" 3lbred)uung tommt bagegen bie 3eit ber Hricgsgefangenfdjaft, boeb tann unter befonbern tlmftänben biemon abgefeben merben. >Uiegv iintcv 6 oiifjii[ud)en. (34 fi riegSfaäarettperfonal — SriegSleiftimgen errichtete 2ajarett. Dfadj berbeutfdjen >trieg->iani- tätäorbnung bebeutet jebocb ftebenbeä H.eineoom gelblajarett (f. b.) }u unterfcbeibenbe beftimmte SÖErt »on Sajaretteinritbtung bei ber mobilen Slrmee. (2. Saiiität-:-wefen.) JtricgiSInjarctt^crfonaJ, jur übernabnte beS Tienüec- in ben ftebenben ßriegälajaretten beftimmt, befielt au§ Dberftab§=, 5tab§= unb Slififtenjänten, getbalJotbefern, S3erröaltung§= imb Uiiterpcrjonal unb ift ber C'tappeniiiipcftieu unretfteUr. Sie etat§= mäßigen Slruftelleu bei bem fi. feilen in ber Dtegel burd) inaftiüe SamtätSoffijtere beS ,meecn->= ober 8eurlaubtenftanbe3 befe&t toerben. ,}um (Frfats unb uir Serftärrung totrb jeboch auf bie oertragSmäfjige Slnnabme au* nidn gebienter Eioitärjte fdjon im Stieben SBebaä)t genommen. Sricgtflciftuftflcn, biejenigen Seiftungen für bie Slrmee, ;u toelcben bie Setoobner be§ eigenen Sanbeä toäfctenb ber Sföobilmacbung unb be§ Krieges gcfehlicb perpfliebtet i'inb. 3n bci-3 ©ebiet ber K. im toeitern Sinne gehört auch baä S?eftung3rcn)on= gefel (f. §eftung§rar;on). SBom Stugenblid ber 3JtobiImad}ung (f. b.) an tritt an bie Stelle ber ©efe&e über bie jfrteben§leiftungen (f. b.) ba3 Krieg3leifrung§gefe& oom 13. Sunt 1873 nebft SoÜ= äugäoerorbnung »om 1. SfyrU 1876 (mit mehr; fachen [Racbträgen unb Ghrgämungen). Sie K. fmb grunDfäRlid) eine fubfibiäre Soft, fte toerben nur geforbert, wenn bie 3Jlilttär»er»altung bteS8ebürf= niffe niebt auf bem Stege beS $ri»at»ertrag§ ober au-? ben SWagajinen befriebigen tann; bie (F;ntfcbei= bitng bierüber ftebt aber au«fcblief;licb ben 2Rtlitär= beberben 511, beren [Requisitionen uubebingter @e= borfam 311 [elften ift. Sie K. toerben »ergütet, jebodj nur auänabmStoeife bureb fofortige SBat= jab,Iung, gewöhnlich bureb Scbulbperfdireibungen, bie fog. Sfnerfenntniffe, welche fpäter etngelöft »erben; aufjerbem ift (rntfcbäbigimg für auf}er= crbentlicbe SriegSfajäben nod) 'fpecialgcfefclicber Siegelung porbebalteu. Sie K. imb im wefentlidH-n ben ©emeinbeu unb befonbern Sieferungiserbönben auferlegt Sie Gemeinbelaften fmb: 1) öuar= tierleiftung, ganj unbcfcbränlt unb ohne jebe Befreiung; Ssergätung toirb nur geleiftet für 8e= iatsuiigc-truppen; 2) SRaturalrmpflegung, nur für Gruppen auf bem äRarfdj unb in 2Rarfcbquar= tieren, (rntiebäbigung nadj bem griebenSfaö; bie ©emeinbeu baben Die SebenSmitiel unbebingt nt be= f cbaff en ; 3) jjour ag e wie SRaturafoerpfleflung, Gnfc febäbigung nach einem SuribfcbnittSpreiS; 4) SSor* ipann, unbebingt für alle porbanbenen Jiere unb SBagen , Vergütung nacb bem ivriebenSfaS fowic (Mafc für Serluft, Sefd)äbigung unb aufsergemöbn; liebe Slbnmjung; 5) für Strbeitäleiftungen al* ©efpannfütjrer, SBegnwifer, Soten, Aitbrleute, ferner ;u Sauten, ^lufj= unb yafenfperren unb fortiftfato- rtfeben arbeiten fmb öon ben ©emeinben bie öor= banbenen Iliannfcbaften gegen ben gero&bnlidjen Jacielehn 311 ftellen; 6) ebenfo fmb alle ©runb= ftürfeunb ©ebäube ;u fineg§jn>ec!en juv Bei- fügung 511 ftellen; @ntfd)äbigung roirb für bie ent-- äogene 9hi|>ung, bei unbenufeten ©ebäuben unb unbeftedten Sirfern für Sefcbäbigutig unb aufeer= crbentlicbe ätbnutnmg getoäbjct; bei coüftänbiger SBegnabme bebuf-j Armierung einer IJefhmg erfolgt bie (Sntfcbäbiaung nacb ben ©runbfä|eii über (iiit= eignung ; 7) OH aterialien für Sauten,3lnIagen»on Sägern u. bgL, foloie alle-:- porbanbene geuerung§= material unb SajjerShob ift ben Jruopen jur 2;*er= SUtitfl, bie nmn untfr fi wenn fugung ;u ftellen gegen ©ntfebäbigung nacb bem rurdifdinittoprei-ö jur ^cit ber Setftung, nur bei geuerungämaterial unb Sagerftrob nach [Jrtebeng= preifen; 8) auänabmätoeife baben bie ©emeinben alle Sienfte ;u leiften unb alle (3 1 a e n ft finbe ju liefern, reckte ba§ militär. SBebürfniä erforbert, fo= toeit bie gdbtgfeit reiebt (S9emaffnung§= unb 21uä= rüftung§gegenftänbe, Srjnei: unb SSerbanbämittel); ßntfcbäbtgung ift bierfür fofort in bar au» ber firieggfaffe 311 leiften nacb bem Surrei§. 3ur SrfüUung beftimmter R. finb ferner 110* be-- fonbere 8teferung§»erbänbe burdi ba-j ©efeu angeorbnet; bie von ihnen 311 evfüllenbeu Setftungen beifjenSanblieferungen uns bienen jur güllung ber RriegSmagajtne mit Vorräten, fall-? bte§ aw bem geivöhnlicben SBege nicht möglich ift. Sie 2ln- orbnung foldjei ßteferungen foroieibr Umfang mirD im einzelnen gafl bureb ben ShtnbeSrat beftimmt; ©egenftanb tann fein: tebenbei iUeb, Srotmaterial, ßafer, i>eu, Strob; bie Sßtlbung leiftiiinv>fäb|ger Stefetunggoerbänbe ift ben (Sinjelftaaten übertaffen, in älltpreufjen fmb bie fireife alä folche ertlärt. Surd) ©efeU Pom 28. gebr. 1888 ift txn 8ieferungS= iierbänben noeb bie ^flicfct auferlegt, bie gamilien ron Üllannfchaften ber bewaffneten llcacbt, roelcbe bem Seurlaubtenftanbe angeboren unb nach erfotg= ter 3RobtImacbung 311m Sienft einberufen finb, im Aallc ber SBebürftigfeit 3U unterftülien ; biefen Unter= ftühuinvSanfpru* haben (3'hefrau unb ninber unter 15 ^abreii ber niebem iliilitärperfonen, unter Um= ftänben auch noch roeitere Sßerfonen; ber 2Jltnbeft= betrag ber Uuterftüftung beträgt für bie (rhetrau pom ifiai bi>J Tttober je 6, 110111 Dioüember bi-5 Jlpril 'J 3JI., für jebeS .Üinb 4 ift. monatlich; bie Gablung wirb eingeteilt bei §abn«vftucbt, ©efängniSftrafe 11011 feebs ilconaten ober härterer Strafe beS betreff fenben Solbaten. Sie Unterftüluiugeu werben au;- ber SReichÄtaffe erfeftt. älufserbem beftimmt bai' ©efet? noch anbere unb überauc- weitgehenbe S. ber (Jifenbabnen (f. Wv- (itärtran§portorbnungen), ber 3ßf er beben her unb ber SBefitjer pon Sdjiffen unb 5ahr = 3_eupen. Severe beibe Kategorien finb rein per= fönlicber Statur ohne jebe SSermittelung böljerer i'erbänbe. Sduffe unb gübi^euge miineii ber ilii= litärbebörbefür)trieg?3Wectejeber5eit3ur3Jerfügunvi geflellt werben; ScbiffMcute brauchen nidit gestellt >u werben; bie 3lequifirion erfolgt burdi iiermitte: hing ber ^oltjetorgane, weldje nor ber SSenu^ung eine 3Bert§tare autjuftellen baben; Vergütung er= folgt für SBenutvung wieSBertgperminberung; unter Umftänben tonnen Schiffe 11. f. w. erpropriiert wer; ben. — ^ferbebefiher fmb perpflichtet, ber Slrmee bie erforberlichen rnegSbtenfttauglid^en s$ferbe 3U übevlaffen; befreit fmb bie 3Rttglieber ber regieren; ben öäufer, ba§ biplomat. Sßerfonal, bie Seamten, ärjte unb jterärjte für Sienftpfecbe, bie ^oftbalter für bie Eontraftmäjjigen ^oftpferbe. Gl hanbelt fich babei rechtlich um eine Enteignung, für welche ba§ SPfetbeau§bebung§reglement pom 22. 3uni 1886 bie nähern 3Jori"dniftcn giebt; bereit-? im grie= ben werbenpon 3ehn 3U 3ehn fahren Sormufterungen abgehalten; im Jall ber S&fobilmacbung erfolgen iDlufterungen burch bie pon beu Sreifen 311 bilben= ben .Hommiffionen unb baraufbin bie äluäbebung burd) gemifchte Jiommiffionen ffianbtat, ein bi-? 3Wei Offi3iere, Sterarjt, brei pom Kreta 311 beftellenbe Jaratoren). Sie Boi'fdn'iftcn über SWuftetung unb Sluäbebung fmb burch 3tvafanbrobuugen gefchüRt. iBt, finb nntt't C aiifjuiii^fn. Kriegsmarine — Äriegerat idö Sie Sejo^Iung ber *J5f erbe na* bem grietenisreije erfclat aui ber ffriegif äffe. — SgL Sabanb, 5toot§= tedjt bei Seutfdjen 3tei*i, II, §. 110 (2. Stuf!., greib. i. 93t. 1890—91). Jtricgs*marinc, f. äRarine. Über bie beutfd)e, ftanjöpwe, grofjbritannifdje u. f. w. ff. f. Seutfdjei, granaöfvfdjei u. f. ro. öeerroefen. Sricge>nt(ttfcl) , jebe beteutcute Stetlungi= önberung bcrTruppen mit Dlüdfidjt auf ben jjeinb. Tic ff. machen 511m grofjen 2etl tie ffriegitfcätigfeit bei Strapsen aui unb bitten einen toefent(id)en Seftanbteü ber Operationen. Oft ift ei fdjon oon entfd)eibenber SBidjttgfeit, bafj eine Struppe fd)lag= fertig jur reiten ,!eit an einem ihr angerotejenen fünfte 'eintrifft. iyürff.finbnebenftrengerSKiciplin in erfter Sinie ftvateaifcbe unb taitifcbe, bann erft fanitäre unb öfonomifcbc SRüdftchten mafjgebenb; je näher fem geinbe, befto mehr treten [elftere jurüa. Jjebei .H. wirb mit 3Rarfd)ftd)er&eit§maf5 = regeln aufgeführt; bie ©runblage für biefe ift tie ®tieberung tcr marfdnerenten Truppe in ?lnaut = ober Slrttitegarbeunb 6ro§. Tie Slbfonberung einer Sftef er»e roäbrent bei äRarföei, früher loobt üblich, ift jroedle? unt ftörenb. 3n Sejug auf bie 9lid)tung 311m yeinbe unterfcheitet man: 3Jor = marfd), SRüamarfdj unb Alantenmarjcb. gurrt ber SBormarfdj btrett 311m gufammenftofs, fo nennt man ihn Slnmarfd) jum ©efeeht; erfolgt ter :Uücfmarf* unter Sättigung turcb ben geinb, fo toirb er 311m iRüdwg. ©in A'lantenmarfcb, bei tem man in gröfjeret ober geringerer Entfernung längi ber Tvront ber feinblichen Slufftellung entlang mar; fcbiert unb bem ©egnerbie Alante bietet, ift ein gefäbr= lic&ei Unternehmen unb eine ber fchiiüerigfteu 3tuf= gaben für Die 2ruppenführung. über ba§ ©efecbt unmittelbar rem ilJarfche aui f. SBegegnungigefedrt. JtricgCinafrfiiiicn, ÜRafaMnen jum Schuhe ober 311m Angriff im Kriege. Tie K. bei Stltertumi unb äRittelafteri fmb geroiffermafeeu ali t>eraügemei= nette ÜJBaffen 5U betrachten, tie nicht ben Sduifi unb bie Vernichtung bei einzelnen Krieger?, jon= teru eine-:- befeftigten fplahes in feiner ©efamtheit bejtoedten; für tie.ft. gilt taher biefetbe Einteilung roie für tie 5Baffen überhaupt: Scbufcmafcbinen unb 2 ruft = ober Slngriffemafdiinen. Sie Sdnik = in a ich inen umf äffen alle Sßorridjtungen, bie bem Angreifer aeftatten, jtdj möglidSft geftdiert ber Stauer ber belagerten Statt 3U nähern, geftdjert an ber 3etftötung terfelben 311 arbeiten unb uugefahrtet bie .vSöbe terfelben erfteigen 31t tonnen, hierher gehören bie beweglichen Sdurme 311m Schübe oor= gehobener Sdjütjen; tie Scbuhbäcber üerfcbie= bener "Jlrt, tie 311m Sdjut; terjenigen ä'iannfcbaften bienen follten, welche ba? Sjorgelänbe für tie 8e= roegung ter großen l'lajchinen einebneten, mit ter Ausfüllung bei ®rabeni , mit ber Untergrabung bei iRauer ober mit .vSerftelluug einer Öffnung in berfelben befchäftigt waren; bie 3ur Grfteigung ber äRauei bieuenben Vorrichtungen be? § ebetaften» unb ter öturmbrücfe (f. gallbrürfe), enbli6 bie uir Auifteüung con SSurjmafdnnen unb alb mäblicfjer Jlnnäherung an bie ilJauer beftimmten Söanbeltürme. Tie Sruti: ober 3lngriffg = mafebinen jerf allen in folche, bie in unmittelbarer 3iähe 1 '.Uabmaf chinen) uut in folche, bie au? ber gerne roirten 1 Jernmafdjinen). S)ieinber9läbe roirtenten Ülngriffi-mafchinen roaren : 3)i a u e r b 0 h = rer, SBibber oter DJtauerbrecber unb Sturm: baten. Über tie au-> ter Aerne Koirtenben Singriffe: mafebinen f. SBurfmafd)ineu. Tie gefamten fi. beö 3Rittelalter§, meldv nao^ ;'>wcd unb (5'inrichtung benen beä 2lltertum-> im allgemeinen ähnlidi fmt. toerben mit bem SRamen älnttoert (f. b.) 6ejeid)= net. — 'Sitteratur f. SBallifte. Sricgöminiftcriunt, tie obevite 2taat-?behbrbe für ba§ öeer= unb fitiegSroefen. Sin ter Spike ftebt Der )i t legi m i nift e r , meift ein höherer s^ ffijier, bei pom.Urieg-Jherrn oter bem c taatöoberbaupt ernannt wirb. 3n Eonftitutiouellen Staaten hat er fein Sftef= fort aud) im Parlament 311 pertreten; bei rein par= lamentarifdjer [Regierung mufj er taher ber 3Kajo= ritat be§ Parlaments entnommen roerben, braudn bann aber niebt -Dlilitär ju fein; bei meniger ftreng parlamentarifdier [Regierung tann er al§ gacfemini= fter pon ettoaigem Sabinett§roed)fel auSgefdblofJen bleiben. 3n militär. öinfidit leitet ter Srieg§mini= fter entroeter ba» gefamte öeertoefen (tpie in jyranf= reich) oter nur tie organifatorifebeu unb SSerroal= tuugjangelegenheiteu (wie in$reu|en), iräbreut im lehtern yalle für Oberbefehl, Tienftprarie u. f. ro. befonbere Organe beftehen. 3» 33reufjen 3. S. führt bei löeutfdje fiaifei tcu Oberbefehl, mahrent ihm ber Eljef be§ ©eneralftabeS, bie ©eneralinfpecteure ter SlrtiUerie unt be§ ^t'ö^itt^ttrforpä unbber ye= ftungen, bie tommantierenten ©enerale u. \. ro. 3ur Seite ftehen. Jim Teutfcben Seid) beftehen ,ft. für Sßreujjen, Säuern, SBflrttemberg, Sacbfen; für alle übrigen beutfeben Staaten unb ba§ SReid^Slanb fungiert baä Breufjifcbe ff. Ta§ »reufiifcbe ff. jerfdUt in foU geube älbteilungen: ßentralabteilung, in roel= eher ber ffriegäminiftei felbft bie Sntfäeibung trifft; 3ütgemeines Ärieg§bepartement (3ttmee= abteilung, Slbteilung für Aufstruppen, ffaDallerie= abteilung, gelbartillerieabteilung , geftungSabtei= hing) ; bie Slbteilung für perfönlicbe Angelegenheiten 1 -.iiiilitärtabinett ) ift neuerbinge felbftäutig aeftellt ; Ü)t i l i t & r ö 1 0 n 0 m i e b e p a r t e m e n t | .Haffenabteilung , Sßerpflegung-jabteilung , 93etlei= tungsabteilung, Serpisabteiluug, Sauabteilung); Tepartement für ba? Snoalibenroef en (^enfioneabteilung, Unterftühungc-abteilung , 2ln= fteUungäabteilung); ©äffen tepartement (feit 1. 3lprill890; öanbluaffenabteilung, ©efd}üKabtei= lung, Terhnifche Slbteilung, Semontierung§abtei= lung, SUebijinalabteilung). — 2lufserbem finb beim K. bae Tirettorium bei üjotibamfdjen grofeen "3\u litärroaifenbaufe-J, bie DberörüfungÜommiffion im ff. unb bie ©eneralmilitätlaffe. Sricg^ntittel, f. Krieg. Striegötttifon, fopiel ttie ffriegigebraud) (f. b.). SriegStangliften, Sßeifonawerjeidjnifje ber Effi3iere (bie Sergetdjniffe ber Unteroffiiiere unt ber i'iannfcbaften beifeeu K r i e g 5 ft a m m r 0 1 1 e n ) , tie im teutfcben freere pon fämtlid)en Gehörten unt Truppenteilen bei 5elb= unb 33efahung-jbeer-> roährenb ber Tauer be? mobilen ,iuftantei ge= führt roerben. Tie Ä. ftnt inibefonbere miebtig für alle bie 53eurfuntung bei 9fSerfonenftanbe§ betreff fenten Angelegenheiten foroie für bie Beurteilung etroaiger fpäterer S8erforgungianf»tüdje. 3«r (5r= tennung ber Toten unb ter fchmer SBerrounbeten trägt im beutfdien öeere jeter Soltat eine 331ed)= marte unter ter ffleibung an einer Sdjnur um ben Öali, auf toeldjei bie Kummer ftebt, unter welcher er eingetragen ift. SriegSrat, eine SBetfammlung höherer Cfn: I siere, tie ber Cberbefeblehaber in fdjroierigen 8a= Strtitct, tie man unter S oermiBt, finb unter C? autji!jii(f)?n. 736 ®rieg§redjt -- ÄriegSfdjulen acn beruft, um ihre 2lniicht über bie 311 faffenben @ntfd)lüffe jU boren. Stets ift bie Serufung eine-;-' fi. ein bcbenflidicS 3ricben für bie augenblidlidic .uricaslagc; aufteilen fuebt aud) ein nidjt diaraftev= ftarfer Aelbberr bureb bie Serufung eine-? S. einen Seil ber SeranttBortlidjicit pon fid) abjnmdljen. JTriegeie neue= ften $ort jd)ritte auf bem ©ebiete beS fi. (in ber «3eit= febrift für Sitteratur unb ©efcbid)te ber 6taat§= »iffenfebaften», 93b. 2, J&eft 3 u. 4, £»3. 1894). 3m engern Sinne be3eid)net fi. baS in ben für ftrafbare öanblungen im gelbe erlaffeucn firieg S = gefe^en entbaltene 3ted)t. Sie firiegSgefege, ein Jeil beS iDiilitärftrafgefelibudicS, gelten nad) bem Seutfdjen fflcilitärftrafgefeBbud) com20.3uni 1 872 : a. für ben mobilen 3uftanb beS öeerS, ber ÜJlartne ober einjelner Seile berfclben; b. für bie Sauer beS nad) SSorfcbrif t ber ©efe^e «Härten firiegSjuftanbeS in ben banon betroffenen ©ebieten; c. inSlnfe&ung ber Sruppen, benen bei einem 2(ufrubr, einer 3)Ieu= terei ober einem tnegerifdjen Unternepmen ber be= rebligcube Dffijier btenftlid) belannt gemaebt bat, tafj bie Rrieg8gefe&e für fie in firaft treten. 3Bäl): renb eines gegen baS Scutfcbe Seid) ausgebrodienen firiegeS finb alle Sßerfonen, toeldje fid) in irgenb einem £>ienft= ober SertragSnerbältniffe bei bem beutfdien ©eere befinben ober fonft fid) bei beim felbeu aufhalten ober ihm folgen, ben firiegSgefefeen unterirorjen; ebenfo bie an Sorb eines SdiiffS, b. t. gabrseugS ber OJlarine, auf »eldiem ein militär. SefeblSbaber nebft 23efatumg ficb befinbet, bienftlid) eingefd)ifften Sßerfonen. Sic firicgSgefe^e haben sugleicb ben befonberu ©eridjtSftanb por ben lHili= tärgeridjten jur golge. sriegSrcgcln, fobiel tute fiinegSgebraud) (f.b.). atieaSfattttät^bienft, Jtiicg^iniiitatcotb = nung, .*Iricflt'fauität>?tiicfcii, f. Sanitätslnefen. ffricg^fdiäbcn, SermögenSöerlufte, bie burd) ben firieg, namentlich burd) feinblicbe äUafmabmen, wie Scfcbiefeung , Slünbenmg u. f. m. peranlaftt roerben. Sie roerben im allgemeinen »om Staat nid)t entfdjäbigt. gür Seutfdjlanb behält aber bas 9ieid)Sgefe& Pom 13. 3uni 1873 por, burd) ein iebesmaligeS ©inäelgefe^ bie Gntfdjdbigung 311 re= gclu für alle fi., roeldje nad) ben SSorfdjriften biefeS firiegSleiftuugSgefe^eS nid)t ober nid)t biureid)enb entfepäbigt merben. 1870/71 finb ben aus granfreid) auSgemiefenen 3)eutfd)en burd) SieicbSgefeft com 14. 3uni 1871 93eibilfen gemäbrt, burd) 9feid?Sgefei? »om 22. 3uni 1871 ben SunbeSregicrungen OJcittel jur Serfügung geftellt luorben, um auS benfelbeu ben burd) bie ßinjiebung }ur gabne in ibren Gr= irerbsnerbältniffen befonberS gefdiäbigten 3Be^r= leuten u. f. ro. bie SSieberaufnabme ilires bürgev= lieben SerufS 3U erleichtern; ferner finb bie fach- lid)en iX.r mic bie burd) SSefdjiefsung u. f. w. ent= ftanbenen SermögenSeinbufscn aud) in bem erft in= folge beS firiegeS bin3ugetommcnen ©ebiete reich; lidi entfdjäbigt rcorben. über bie SSerlufte au 3ßen= fd)en im firiege f. 2Renfd)en»erlufte im Stiege, über firiegSfoften f. b. Jtriege, granfreid) mit Statten. 1) $r eufcen = S> eu tf dj tanb. 3n Sßreufien würben 1810 bie in [Berlin, Königsberg imb [Breslau errichteten militär. SBilbungsanftalten .H. genannt, fie würben aber bereits 1816 in eine StUgemeine ßtiegSfdMle (f. Äriegsaiabcmic ) jur gortbubung, unb in eine 2(njab'l Srigabefajulen jitr Serdn= bilbung Don Offizieren umgewanbelt. Sefetere cr= gelten fpäter bie [Beseichmtng S>i»ifion§fd)Uten unb enbiid) unter Srloetterung auf ba§ gefamte beutfcbe öeer toieber ben SRamen $., mit toelc^er 9tamen§änberung eine grünblidic Umgeftattung oerbunben mar. [Radibem 1859 bie erften beißen neuen $. in [ßotSbam unb ©rfurt eröffnet waren, ftieg bie Rabl berfelben allmählidi bis auf jebn. 3ur 3eit befteben R. in $otsbam, ©logau, früher in G'rfurt, SReiffe, Snger§, Mannober, Eaffel, älrv flaut, 2)ieb, &er§felb unb Tanjig. 2er 3mecf ber ft. beftebt in ber ötaftifdjen unb fadjwiffenfdjafte lieben älusbilbung ber Cffijierafpiranten aller 3Baf= fen, meldte, mit Slusnabme folcber, bie nünbeftens ein ^abr auf beutfdjen ttntoerfitäten ftubiert haben, por 3ulaffung üur Dfpjieräprüfung sunt SBefudj einer ÄriegSjcbule oerpfliditet finb. Ter Slurfus bauerte früher gninbfätjlid) 10 SKonate; feit 1. gehr. 1891 waren jur jdmellern öeranbilbung ber feb,Ien= ben Offisicrerfäfce bie Äurfe bis" auf weitere-? auf 7 SJconate Pertürst; jetst finb fte wieber auf 9 Solo* nate verlängert. Ter SBeginn berfelben ift auf ben einzelnen Schulen perjebieben. Ter Lebrplan um= fafet Jaftif, öeeresorganifation, ÜBaffenlcbre , 3Se= fefttgungslebre , ©elänbelebre unb Slufnehmen mit ißtangeiepnen, ARilitärgcfcbäftsftil unb S)ienftfennt= ni3; aufserbem werben bie Schüler in G'rcrsicren, Scbiefsen, Turnen, geebten unb [Reiten ausgcbiloet. 3ebe Schule ift nacb ber Scr/titerjabl in' 4 ober 6 "Sarallelhiniäle gegliedert; au ber ©sifee bet Schule ftebt ein Stabsoffizier als Tirettor, sunt [ßerfonal geboren 8 ober 12 feauptteute alä Lebrer, 6 ober, 8 Lieutenants als Snfpettionsoffisiere unb 1 Lieutenant als SSurcaucbef. [Radj Schlujs bes SurfuS wirb bie Offisiersprüfung r>or ber Cber= IRilitäreraminationsiommiffion abgelegt, wcldie Sit biefem 3wecf fieb nadi ber betreffenden Sdmle bin begiebt. 2(lle ,ft\ ftehen unter ber Snföettion ber S., welcbe Wieberum ber ©eneralinfpettion bes ?Jcilitdrer,nebungs= unb [BilbungswefenS unterftellt ift. Ter JSnfüecteur ber ,Ü. bat bie Stellung eines 33rigabecommanbeurs unb ben SBobnfits in SSertin. Tte batir. Kriegsfcbitle in iRüncbeu bat biefelbe Drganifation wie bie preufsifeben S., ftebt aber webet unter ber Sufpcttion nod) unter ber @eneral= infpeltion. Tie Selefta ber »teuf;. ©ouptfabetten= anftalt ift in berfelben Slrt wie bie .ft. organifiert. 2) Stujilanb. Tieft. bejwectenbieprattifcbeunb tbeoretifebe Slusbilbung bou ehemaligen 3bgliugeu ber .Habettentorbs unb, iomeit Slatj oorbonben, audi Don freiwilligen ber erften 53ilbungsftufe ,?u Offizieren. Ter Sebrbjan ift einjäbrig unb umfafjt aufeer ben militär. SBiiKufdiaiten aueb beutfc|e unb franj. Sprache. @§ befteben brei Infanterien, je eine .ttar>allerie=, 3trtiUetie= unb 3ngenieurlriegsfdiule, üou benen bie beiben legtern als i'orbereitungc = anftalten für bie i'itctber Bewerber bat fid) einer ?lumabmeprüfung iuuutcrneben; fieserfällt in eine Vorprüfung (Geographie, lUatbematit, 9ted)ts= lehre, SBaffenle'hre, Sßtonierbienft, SBefeftigung, ge= ftungslrieg) unb eine.«auptprüfung(frair,. ipradn-, Sulturgefcbicbte, Sriegsgefd)ichtc, 6eere§organifa= tion, Cfrersierregtemen'ts aller JBaffen, Tienftreglc= ments, Jaftif, ©elänbelebre unb =Tarftellungi. 4) granfreich. TieE.olerailitaire supt'ri.'uie de guerre 511 *i}aris bat ben 3wea\ Cffijiere bon minbeftens fünfjähriger Sienftjeit für ben G5eueral= Hab forjubereiten. Ter.Uurfus ift sweijährig. Tie Bewerber muffen fid) einer ilufnahmeprüfung uuter= Sieben, beren Programm G löJonate porher betannt gemadit wirb ; basf elbe gefdiiebt mit bem Programm ber Scbluf;prüfung. Sßon Sölai bi§ 3'di macht jeber ber beiben Sabrg'änge, unter Leitung ber ^'ebrer, eine Stubienreife in bie 2tlpen ober Sogefen. fMinerbalb ber beiben ^ahresfurfe werben bie Tffi= Siere für 5 — 6 3Bod)en währeub ber ll'lanöoer ju einer anbem SBaffe tommanbiert. Tiejenigen, Welche am Sd)lufj be» .Rurfus baä Brevet d'etatp major erhalten, Werben auf bie •.Hjpirantenlifte bes G5eneralftab§ gefegt, lieber Jahrgang ber Schule beftebt auä 70—80 Offizieren. 5) Italien. Tie iuiegsfdiule foll gut empfob(e= nen öauptleuten unb Lieutenants, welche unmittel= bar Dorber minbeften-S Bier 3abre Tienft bei ber 2ruppe getban haben, Gelegenheit jU befonberer militär. 2lusbilbung geben. 2luf Girunb einer tfoiv tuiTensprüfung werben jährlidi 60 Offiiiere (48 ber Infanterie unb Haballerie, 12 ber SlrtiHerie unb bes Gienie) einberufen; berfiurfuS bauert 2,Vhre; wer benfelben mitßrfolg burdimad)t, erhält ein Tiplom unb bamit (bei ber Infanterie unb fiaoollerie) bas [Recht auf 33eförberuug aufser ber [Reihe. 6) ©irofsbritann'ien. Tie slRilitärbi(bungs= anftalten werben in brei filaffen eingeteilt. Sie erfte klaffe umfafjt bie Stnftalten sur SluS"; ober ("sortbilbung ber Cffisiere, Unteroffisiere unb SoU baten. 2(n erfter Stelle ftebt bas Staff Cillege in Gamberlen. Tagfelbe bereitet Cffisiere, bie nod) nicht 37 3. alt finb unb .sSiuptiuannsrang baben, Sil bem bbhern Tienft ober 511m ©eueralftab öor. Tie erften 28 fianbibaten, bie baS fchwereGiutritts= eramen am befteu befteben, werben jugetaffen. Gine Slrtilleriefchiefjfchule jur 2lusbilbung be§ 3Jtanö= nrieren§ u. f. w. mit fdiwerem Giejdnits beftebt für ^ ffiiiere unb Solbaten in Sboeburonefr. The School of Gunnery. ÜRur für Cffisiere ift ba§ Royal Ar- tillery College in 2Boolwid) beftimmt. The School of Military Engineering in Ghatbam beforgt bie 21usbilbung pon Dffijieren unb Solbaten 511 Wlv 47 738 ®rieg§feud[jeit — S'riegännffenfdjaftett litäringcnicureu. gut tie Infanterie u. f. w. befteht tie School ofMusketry beiöptbe, eine Sdnefefdjule. Unterpffijiere unb Solbaten aller Waffengattungen werten im Junten, gelten, iaftit, Sinti, gielbbienft, geuet u. f. W. in ber School ofGymnastic Instruction, bei School of Signalling and Range Finding aus= gcbilbet. SRofsätjte befudjen 31t ihrer Snfttuftion The Army Veterinary School. gut Sa&aHetie ift burd) tie School of Auxiliarv ( lavalry gefolgt 2lUe tiefe le&tgenanntenS. befinten fieb in Sllbetf f)ot- (S.aud) ©tofsbritannten unD Jrlanb, SBb. 8, S. 420a.) ftrtegöfeudjcn, f. öeereStrantbevten unb 3Ren= febenterlufte im Stiege. Stvtcg£fptcl, bie S)utä)fü&tung einer taftifdjen (ober fttategifdjen) JJbee auf einem $lane mit ASitfc einer beftimmten Stniabt öon Jruppeuicidvn ;wijcben jtoei gegeneinander feebtenten Parteien. @i foll bem Dfpäiet Übung im Jruppeufübren bie= ten unb fein jfnteteffe etweefen. (Entftanten au§ bem (bem Sd\id>fpicl nadjgebitbeten) Äriegsfcbad;= föiel be§ 18. ^abrb., mürbe eä burdj ben preufj. yipjfricgsrat öon Sfteiimitj unb beffen iohn, Sieutes uant öon ReifsWitj, ju einem «3i anööet auf planen» umgebilbet. ^unäcbft blieben aber bie uielen für alle Horfommniffe bes Öiefedlts unb für inTluftbercd1 nuugen aufgestellten Siegeln binberlicb. lirft feit ben fecbjiger labten be§ 19. Sabtb. ift mit tiefen ftatten Regeln, bie ben ßbarafter bei Spiele gewiffer-- maf;en feftbiclten, gebrochen Worten, unb e§ Wirt banadi geftrebt, bureb freie Seitung nadj tafttfdjen ©tunbfä&en mbglidjft treu ben (j'baratter bei heuti= gen ©efeebts iitr Sarftellung }it bringen; au» bem urfprünglidien Spiet ift eine tattifebe Übung gemot= ben. SDcan untetfrbeibet ftrategifdjes S., ferner g r p f; c § taftifebeä .H. unb Setacbements = t r i e g s f p i e 1. gut baä fttategifebe S. werben Sat= ten im SKafsftab 1:100000, in Dfterteid}=llngani bie Speeialfarte 1:75 000, für baä tattifebe S. im SKafjftab 1:8000 ober 1:(J250 angewandt. 2än= gere 3rit nur ju Übungen bei gelbtriegeä benubt, ift ba» K. jeltf aud) 311 Übungen im geftungs-- unb im Seetriege öetmanbt wovbeu. 3n ber beutfeben guftattiUene bilbet es einen 3'flrig ber bienftlidvn Stuäbitbung ber Offiziere uub gleichzeitig bie 5ßor= bereitung ju ben öon ber I nippe auSjufübrenben ötaftifrben Übungen im geftungätriege. 9iad) ben Stiegen öon 1866 unb 1870,71 ift bas &. faft in allen Sltmeen jut SluiSbitbung ber £ friere ein- gefübrt mprben, wäbrenb e§ in ^teufsen fdjon früber benutjt unb ausgebilbet würbe. — 2a» S., feine Leitung unb Turcbführung wirb in folgenbeu Sajtte ten bebanbeit: in1!! Jfd'ifdMviK, Stnteitung sunt fi. (2. Stuft., SReifje 1867); SebnettS öanbbudj für ben Jruppenjübrer, bearbeitet oon üon feagen (SBetl 1873); iUedet, ©tubien über ba« S. (ebb. 1873); non irotba, Einleitung uir Sarfteüung iion (5cfed)tlbilbern mittels bes Srieggfpielapparateä (3. 3lufl., ebb. 1874); Stedel, Stntcitung jum ft. i i2l. 1, ebb. 1875); dpii Sertö, Beitrag jum ft. (ebb. 187G); r^pn Dteidjenau, Über vmnbbabuna unb tlrweiterung bei S. (2. Stuft., ebb. 1879); öon9lau= manu, Ta« SRegimentäftiegSföiel (2. Stuft., ebb. 1881); S)ie ptaltifcbe Slnotbnung be§ ß. iebb.1894;. JlricgcftammroIIc, f. firiegätangliften. U ticgcftrtitb, f. S3elageruug»äuftanb._ Sricgöftcuer, eine aufjetotbentlicbe Steuetsut Seftrcitung ber ßriegsloften (f. Kontribution). Jtricgctagcbud), im Stiege Pen ben einzelnen Iruppenferpern, fiommanbobe^örtenunb©enetal= . STrtitet, bie man unter ß uerm ftabSoffüieten geführte;- Such, baä alle Greigniffe, $etfonawetänbetungen u. f. w. enthält unb ©tunb= läge für bie Tavftelluna beä Stiege! ift. Kricgceshalb für bie preufe. 2lrmee im Sej. 1871 eine Vebeusperfidierungsanftalt für bie Strmee unb SDlatine unter ftaatlidjer Stufftcbt begrüntet würbe. Sleuerbing» haben bie bürgerltcben 5eben§öerfid)e= rungsanfialten unter SSotgang ber 2eben§Detfidje; nmgsbant tu ©otba (18S8) in ihrer übetwiegenben iUebriahl bas Stiegärififo ebenfo wie fdipn früher bie 15'pibemiegefabr ohne (Frtraprämic ober gegen einen geringen SufdjtaS übernpmmen. — SSflt Slang, ,-i»r gtage beS" StiegStifttoi in ber 2eben§= »etfiajetung (SBien 1886); D)ianui, Sie Stellung bet 2eben§oerftd)erung§ban! für Seutfcblant ju ©ptlja ju ber gtage ber S. (in ter «iKuntfdiau», 1888, öeft 7 it. 8). Sricg^öölfcrredtjt, f. StiegStedjt Srieg^niiffenfcrjaften, alle biejenigen SBiffen= fdiaften, melchc ftd) auf Srieg, Kriegführung unb Stiegämittet bciieheu. 2Jian unterfebeibet: Jöaupt = itiegSmiffenfcbaften, biebeiben ftd? ergän3en= ben unb butdjbtingenben SBiff enf chaften Sattif unb Strategie, weld^c bie .Hriegstunft tibattifch, unb tie Sriefl§gefd)id)te, welche tie .Hriegstunft empirifeb obet biftprifdi lehrt, getnet bie öilfsttiegsmif ■■ feufdurften erftcr 2iuie: SBaff enterte, Sefefti= gungSlelue, ievrainlebre, unt tiejenigen sroeitet 2 i n i e : SWititawetlDaltunflSle^te , SDiititättedjt^ ißt, Rnb unter 6 aiifjuiurljcn. Ärtegggoljtmeifter — Srim 739 lehre, 3RUitätgefunbljeit§Ie|jte, SKititäraeogtcpp^ie. 5Rtd)t eine Kriegswiifcnfcbaft an ficb, aber ein her »orragenbeS .'oilfSniittcl jur EtuSbitbung in bei SriegSfunft ift bas fitiegäfoiel (f. b.). — Sgl. SäbnS, @efd)id)te ber ff., üornebmlid) in £eutfd> lanb (2lbteil. 1—3, TOnd). 1890— 91). SriegSjaljlmetftcr, ber SBorftanb ter Korp«= ÄriegSfaffe be« 3lrmeeforp«; äufeerbem befinben fid) fold)c bei ber ©eneraldliilitärfajfe (f. b.). Sricg^äc^nt, f. Sectme. Äticg^äitdjt, fomel wie 3Jtannäjud)i (f. b.). Ärtcgcläuftanb , im »ölferrcditlidicn Sinne, gleidibebeutenb mit ffrieg (f. b.). 3m Staatsrecht bebeutet ff. einmal für bie Jlngefcörigen be§ ©eetS bie 3eit, wäbrenb beren fic unter ben ffriegSgefejjen (f. Kriegsrecbt) fteben, bann (nad) 3trt. G6 ber Seut= feben :Keicb«oerfafiung) baSfetbe, wai Jonft S3elage= rungsjuftanb (f. b.) genannt wirb. Sfricljuber, 3of., SDlalet unb Lithograph, geb. 11. S>e|. 1801 ju SBien, genofi febon feit 1814 ben Unterridjt an ber SHabemie bafelbft, boeb lrntrbe fein Stubiunt bureb eine Seife nach "polen, wo er3n= ftrultor ber Sötjne eine« gürften war (ISIS — 21), unterbrochen, hierauf lehrte er nach SBien jurfld, wo bie burch ba8 Sitbographifdie Jnftitut eingeführte neue Sedjnil ihm ©elegenbeit gab, fein aufjer: orDcntliches1 Talent im porträtieren ni oertoerren. S)ie 3etfjt bie gewaltigfte grauengeftalt ber beutfdien Selben* fage, inSbefonbere be§ 9ttbelungenttebe§ (f.b.i. öier ift fie bie fcolbfelige, ftnbttdj lieblidie Sdjwefter be§ Surgunberfonig« ©untrer ,?u 2t>orm«, ber fie bem Siegfrieb jur ©emablin giebt. Turcf) ihren Streit ■mit ber Schwägerin Srünbitb über ben SBert ihrer Scanner »eranlaßt fie unroiffenb bie Grniorbung ifrrc« (Satten bureb, fragen. 211« SBitwe lebt fie am Jöofe ihre« 33ruber§, bi§ fie fid) mit Gtjet (Stttita) Bennäblt unb mit ihm nad) Ungarn jiebt. 9iad) tan= gen fahren labet fie ihre Sßerwanbten au« Surgiiub •an ben öof ihre« jroeiten ©emahl« unb riebtet, um ben geliebten Siegfrieb 311 räd)en, ein furchtbare« Slutbab unter ihnen an. Sie felbft erfdjlägt mit Siegfrieb« Schwert ben slRörber ihre« einftigen ©at= ten. 5)a finbet fie ben Job bureb bie ©anb bc« 3or= lügen alten frilbebranb, be« SBaffenmeiftexl 3)iet= rid)g Bon Sern. 3» ber norbifehen Sage fpielt ©ubruu ungefähr bie [Rolle, bie ft. in ber beutfeben hat, nur morbet bort ihr jroeiter (Satte Sltli ihre SBrüber au« frabgier, unb fie räd)t biefe am ©emabl, ben fic tötet; Wrimilbbeijitilireiltutter. S)a&bienor= bifd)e gaffung bie ältere ift, geht au« ber ©efcbjdjte hcrBor: 2lttila ftarb in ben Sinnen einer gemiffen ^Ibico (b. i. frilbchen, ffofeform für einen mit =hilb äufaminengefeljten J-rauennamen). — ff. ift aud) ber 9tame be§ 242. ^lanetoiben. Atrien^, §Pfarrborf im fdjlDeig. ffanton unb S3e= jirf Sujern, -4 km fübtoeftlid) Ben ßujern, mit bem «S feit 1887 burdj Straßenbahn Berlumbeu ift, in Slttifel, bie man unter S ucr bem obftreidienfirienferboben, in 517 m ööl;e, am Slorbfitfje beä SßilatuS, bat (1888) 4323 G., barunter i 297 (SBangelifehe , $oft, Jelegrapb, gernfpred)= einriditung, bebeutenbe SWafd)inenroerfftätten mit ffeffeti« unb fflrüctenbau, Seiben f pinnerei, 2eig= »arenfabrifation, Sägeroeri unb in ber Suthe ein ^upfer=, öammci'; unb 2Balä»ert. Süblid) am 316= bang be« Schattenberg« bas gut erhaltene todilof; Sdjauenfce (595 m), norblid) berSonnenhcrg (780m, mit Kurhaus), weiter oben bie ßuftlutorte >>errgottS= malb (854 m) unb (Sigentbal (1030 m). Strich, falfche Schrcibioeife für Sri« (f. b.). Jtrtehicn, Stabt im Kreis Soften be§ preufi. Dleg.=33ej. $ofen, unweit rechts bou ber Cbra, bat (1890) 1581 ©., barunter 113 @Bangeliid)C unb 76 Israeliten, s$oft, Selegrapb, tath. $farr!ird)e unb SBoltsbanf. fftif, Snbianerftamm, foBiet wie Greet (f. b.). MrifotrcicJicotomic, f. l'anmgotrad)eotomie. Srim, fftötn, audi SEaurifdje fralbinfel, ftalbiniel an ber Oiorbfüfte be« Sd)iuar;en Dleer«, jum ruff. ©ouBcrnement Säurten gehörig , ift im 3t burch bie 4 km breite Sanbenge Bon ^eretop mit bem geftlanb oerbunben , grenjt im 0. an ba« Slfowiche Sleer unb bie Strafe oon ßertfd) unb hat 25 727,2 qkm. Tie 1050 km lange ffüfie ift fehr gewunben unb bilbet Biete Suchten unb gute öäfen (Kertfeh, geobofia, SalaflaWa, >Vilta, Sewa= ftopol unb Gupatoria). 3m 0. trennt bie £anb,uinge oon 2lrabat ben Siwafd) Bom älfowfdjen ilteere. 3)ie Chei-fläd)e ber ff. jerjällt in einen nörblidicn fteppt= gen unb in einen fttbltdjen gebirgigen Seil. Sem lefttcrn bauft bie ff. ben SRuf eine« ber fct)bnften unb malerijchfteu Sdnber ber Grbe. Tie reich hcwalbeten ©ebirge sieben fid) in mehrern Ketten unb anmutigen Sbälern längs ber Sübtüfte Dom Kap EfeerfoneS bi« geobofia hin, ber.fiauptrüden ift ber 3atla(f.b.). Sie Steppen haben einen fähig = lehmigen SBoben mit pielen Sahfeen. Sie gtüffe fiub uidit fd)iff= bar (Salgir, 2llma, Katjcfaa u. a.l. Tie Siidjtung ber ©ebirgS.uige oon 3B. nad) D. öerurfadjt einen großen Unterfchieb 5ttifd}en fftima uub Segetation. 3m Süben ift bie Temperatur um 4° C. hoher, bie glora eine reid)e SDlittehucerflora mit SBein, Öbft, geigen, DJlanbeln, ©ranaten, Drangen, SQ5alnu6= unb ÜKaulbcerbäumen. Sie gauna ber K. ift bie-- jenige ber europ. SJtittclmeerlänbcr, eine curopäifche, welche SBatbformen eingebüßt hat, aber burch fübl. unb befonbers fübbftl. Steppenfonuen oevmehrt ift. 2ln Hiineratten bat bie ff. Sorplnir, DJlarmor, Salj, in ber Umgebung Bon ffertfd) beiße Dlineralbäber, 3iaphtl)aqueUen uub fccblamminilfane. Über baS wirtjcfeaftiicbe t'eben ber K. f. Taurien. Sie K., im Slltertum Chersonesos Taurica, mar in I ättefter 3eit »on Sauriern beiuobut. 3m 6. Sabrti. legten bie ©riechen bie Kolonien Sßantifapäum (jefet ffertfd)) unb ^eobojia (geobofia) an. Sa« fpätere So«poranifd)e 9teid) ging in« Dftrömifcbe :Heidi i über. 3" böjant. 3«t bttbeten bie Sefihuiigen ber ©riedien an ber Sübtüfte ba« Slvma liben'on ober i ©otia (nach ben tetraritiiehen ©oten im ©ebirge), mäbreub ba« innere Stepplanb im 5. unb 6. 3abrb. i Bon ben bunnifdien Stämmen ber Ifuturguri unb ! Ultuagid, feit bem 7. 3ahrb. Bon ben Ghajaren be= feht mar. 3m 13. 3abrb. würbe Taurien »on ben Sataren erobert, unter benen bie K. bi« 1441 uim Gbanat Kiptfehat (f. b.) gehorte; ju berfelben ;]en grünbeten hier bie ©enuefen »tele v>anbel«nieber- iafjungen, bereu Hcittelpuntt .Haifa (feit 1266) war. mißt, fiiU> unter 6 auijiifurficn. 47 * 740 firimgoten — Srinüualftatij'tif Seit 1441 bilbefe boS 8anb ben öauptbeftanbreil bei Stjanati ber ft., »eiche? Sultan SWobammeb II. 1475 unter bie Dbettjo^ieit bet Vierte braute. Sd)on unter Sßeter b. ©t. begannen bie ruff. Angriffe auf bie .H., beten Uuabhdngigfcit tie Sßfotte int grieben ;u .Hüciü .üainarbia 1 1 TT 1 1 uigcftclvn mufue. Siefe iclbftdubige Stellung »ahne nur Eune 3>-'it; 1783 trat ber legte llhan ber ff., Sd)agm=©irei, gegen ein ,\abvgclb feine Sänber an SRufslanb ab. 1854—55 mar bie .H. Schauelah bei ftrimfriegei (f. Drient= Erica i. — SgL Sftemp, Tic ff. in cthnographrn-ber, lanbfcbaftlicber uni> bngieinifdHT Veuehung (Spj. 1872); Seifer, The Criraea and Transcaucasia i l' Vbe., Voub. 187ii i; Soc-noqoro», b'üljrer burcb bie .H. (rufftfd), 5. Stuft., Dbeffa 1889). Sttmgojcn, f. C ftgoten. [fahren betreffend. Kriminal (lat.), bai Straftecpt ober Sttaf»er= Sriminaltntrnropologic, bie auf bie Straf rcebt*»ificufd\ift angemanbte Slntfc/ropologie ober (nad) Sifgt) bie mijfenfcr)aftlid)e Untetfucbung bev fbrperlidjen unb geiftigen Eigenart bei Verbredjeri unb bie ^eftftetlung ber in biefer gelegenen 33ebin= gunacu be? «erbrechen?. Tic §auptt>ertreterin ber ff. iit bie neuere ital. (pofittoe) Sdjute bei Straf: recht? nur feien Vegrüuber, (SefareSombrofo (f. b.). @r unterführe 383 Verbrechcrfcbiibel unb [teilte äJtajse unb ©cficbt?au-:-bnid oon 3839 Verbrediem feit: lauieubc oon Snbioibuen Würben geprüft, ob fie tdtteiviert feien, ijire Sprache, .öanbidnift u. f. ». unterfudn. Sie (trgebniffe biefer Unterfudningen »erben bahin feftgeftcüt: Ser «erbrechet t>at eine geringere . 3Serbted)er au? 8eibenfcb,aft) mit je einer Unterart (irrer Verbrecher unb ©elegenheitc- Derbredjer) uub einem SSerbinbung?gliebe ;roifd)en ben beiben ©auptgtuppen (®e»ob,nr)eit?Detbted)et). Sßierjig Stojent altet Verbrecber gehört ju ben ge= botenen Verbred)ern mit ihren Slb= unb Unterarten; fie finb in befonbem Stnftatten tebenätänglicb, einju= ioenen; anbei u gegenüber foll ©elbftrafe obettfud) mobl einmal förperlidu' Züchtigung an bie Stelle ber erfteu ©efängniSfttafe treten. (5'ine bebeutfame Stelle nimmt bie 8eb,te Bon ben Straffurrogaten ein, »ic ». SS. bie (Meisterung ber dpefebeibung ftatt ber SSeftrafung be? Hbebruch?, unb bie SjSros plmlare bei Verbrecfteit?. 2tu? geben b oon ber SBafttnebmung ber geringen ÜJBittfamteit ber gel= tenben Sttafgefege erftredt fid) bie gorfebung ber ff. auf ben Cinfhifi, »eld'en Vcoölferuug, ©emerbe, Sttf obolgenuf; , Klima, Witterung, 3abre?jeiten, Jinanjlage , Volitit auf bie ffriminalitdt haben mögen, uub ei »erben Vorfd'lägc sur Verhütung ber Verbrechen gemadjt: bureb abminiftratire il>iaf>= regeln jur SeEämpfung ber JrunEfud)t, jur Über= »ad)ung ber Vroftitution unb jur Vehanblung ber Sugenblid)en. 1 2. audj ©eridjtlidje Sßftjctjotogie unb internationale Etitainaliftifd)e Vereinigung.) Vgl. SJät, Ser Verbrecher in antbropolog. Ve= ,;iehung (8pj. 1893); ffutelta, Siaturgefdiicbte bc? «etbreeberi I Stuttg. 1893); 9iaede, SSerbred)en unb SBahnfinn beim SEBeibe I SBien 1894) ; ffod), Sie grage nad) bem geborenen Verbredjer (SRaoenSb. 1894). ttr imittalger irt) t, fooiet wie Strafgeridjt, f. ©e= riebt. [(©. GiDiliftciD Strintinnlift, Kennet, Vehrer be? Strafrecbt?. H vi in iitnü ftif du* syercintgung, f. Snternatio= nate friminaliftifdje Vereinigung. Kriminnlitiit (neulat.), f. fftiminalftatiftif. Mvimiiialpoli'jci, bie ^Sottgei, infotoeit ihre Sbätigfeit barauf geriettet ift, bie Segehung [traf barer öanbtungen ju üerbüten unb nadi be- gangener Jhat bie 3tu?übung ber Strafgericht? barfeit burd) Urmittetung r>on Sinnen bc? Ver= brechen?, Sieberung ber Veioeife, 6'rmittelung unb (Frgreijung bes 2bdter? ;u uuterftühen. >tviminalpvo*,cf;, f. Sttafprogefj. [togie. «riuüiiiilpfnciuilugie, f. ©ericbtlicbe SPftdpo Srimtualtec^t, f. Strafredit. | rieht. « vimiitcilrirtiter, fooiel »ie__Strafrichtcr, f. ©c; SrimiitalfociologicbieiiniienfchaftlidH' Unter - fucbuug bei Serbredjeni ati einer eigenartigen 6t= fd)einung bei gefetlf(t)aftlid)en Seben? uub bie bar= auf geftühte fflarlegung ber fociaten Sebingungen bei S5erbred)enä (f. aud) «riminalanthropologie). Kvimiiiiilftiniftif , eine Abteilung ber 3uftij= ftatiftif, liefert ben jiffermäfjigen "Uadnoei? ber in beftimmten .Scitiaumeu heroorgetretenen 6'rj6ei^ nungen ber StrafredjtSpflege (bet ffriminalitdt), heruhenb auf ben bei ben ©etid)ten ober ber Staatc-= an»altj*aft geführten Kegiftern, beren Verarbei= tung entroeber in Suftijminifterien ober in ftatift. Sureaui erfolgt. 3m »eiteften Umfange begreift bie ff. bie Strafptojefjftatiftit (gteifptedjungen, Verurteilungen, Unterfudningen, SRed)t§mittet), bie Verbrechen-:^ uub ctraf ft a t ift i f im engern Sinne (tid)tetlid) erfannte Strafen, übarafter unb SDtotioe bei 35erbted)eni , SJJetfonalien ber 2lngctlagten u. f. ».) unb bie 0 e f ä n g n i ? ft a t i ft i f al? 5iadnreis> ifet, finb uiucv ß aufäiifudjen. förünittafftätiftti (41 «tut loooo fttafmünbige (b. l. 12304t unb barübet alte) 3at?re ®ciamt',ii!)l bet ißerjonen bet CiuiUicDoIfcviin.i tonunen aScrurtciltc gegen Eerbredjen unb Beigeben waren gegen qcgett ©taat, nodjniifit Berutteiften SKeidjögefclje überhaupt öfrciitlidic Qtö= nung,9tctigign gegen bie SJSetfon gegen ba3 Vermögen im Smte männttaj roetblid) bor= beftraft 18 3abt alt 1882 329 968 103,2 16,1 33,6 53,0 0,5 81,0 19,0 — 9,3 1883 330 128 102,4 16,o 34,8 51,i 0,5 80,9 19,i — 9,1 1884 345 977 106,7 17,3 38,6 50,2 0,5 81,4 18,6 — 9,1 1885 343 087 104,« 17,2 39,0 47,9 0,5 82,i 17,9 — 8,9 1886 353 000 106,7 18,3 40,5 47,4 0,5 82,6 17,4 — 8,9 1887 356 357 108,4 19,0 41,9 47,i 0,4 82,7 17,3 28,9 9,3 1888 350 665 105,5 18,5 40,6 45,9 0,5 82,3 17,7 29,3 9,4 1889 369 644 110,i 18,7 41,6 49,3 0,5 82,o 18,0 31,3 10,0 1890 381 450 112,o 18,6 43,5 49,4 0,5 82,4 17,6 32,8 10,7 1891 391 064 112,2 17,7 43,0 51,i 0,4 82,3 17,7 34,0 10,8 ber Straf»on§ugSanftaIten unb ihrer SBtrffamleit. (Srunblegenb unb mustergültig ift bie 1825 bon (Suemi be Efyampneuf begrünbete unb feitbem forg= fältig fortgeführte .H. be* franj. 'Suitijminifteiiumi-, ber fieb bie ftatift. arbeiten bei meiften anbern Hui tutftaaten anfduoffen. Sie beutfdje 8. bitbete big bor turjem ein fdion feit langer 3eit gepflegtes (Sebiet Der einu'lftaatlidjcn Statiftif, ohne bei bem Mangel einheitlicher [Regelung befriebtgenbe Ergebniffe ju erzielen. Erft mit ber einheitlichen beutfeben 6traf= aefeugebung Don l.sTl unb berEkriditvorganifation feit 1879 finb fiebere Unterlagen einer ftatift. SSer= glcicbung beutfeber Sträfred)t§3uftänbe gejdjaffen. auf tiefer ESrunblagc beruht, neben ber Slrbeit Don Starte: «Tue Grgebniffe ber Strafredjtäpflege im Königreich, Vreufscn u. f. ro. roäbrenb be§ 3- 1881» (im Ergäir,ungehejt XIV jur «3eitfd)rift be§ Einigt, pteufs. Statiftifdu-n SBureauS», Verl. 1883), in§= befonbere bie beutfebe K., bie, r>om iKeicbSjuftijamt unb bem faiferl. Stätiftifd)en Slmt bearbeitet, feit 1SS4 unter ben SBänbcn ber aGtatiftil be§ Teutfcfcen 9teid)§» erscheint, unb jirarenthalten Vb.8, 13, 18,23, 30, 37, 45, 5-2, 58 unb 64 ber neuen g-otge (Söerl. 1884 — 93) bie fl. für 1882—91. Tiefe Statiftif, auf ©runb eine* S8unbeSrat§befct)luffe§ 00m 5. Tej. 1881 für i>a% SReid)ägebiet einheitlich, georbnet, beruht auf ber Erbebung mittel* ^äbtfarten, bie für jebe§ Urteil ober jeben Strafbefefyt na* Eintritt ber 9ted)t§rraft unb jloar für feben einzelnen Slngettagten feiten* ber ©eridite anzufüllen ift. Tie Sammlung ber 3äbt= tarten erfolgt bunt bie StaatSantoattf d)af ten, bie fie an ba-> faiferl. 3lmt toeiterbeförberu. Tie beutfebe Suftijftatiftit wirb im 3ieid)Äjufti,wmt felbftdnbig bearbeitet. Tic ß. bilbet nicht nur bie ©runbtage für bie Kriminatpotttil ober Stvafgefehgcbung*= leine, ihre (frgebniffe finb oielmehr audi für bie ÜDcoratftatiftit (f. b.) r>on beroorragenber Vebeutung, namentlich infofern, als neben ber Ülrt ber ftraf= baren .ftanblungen aud) bie perjöntidien Verhält^ niffe (©efdilecfet, 3llter, Aamilienftanb, SBeruf) ber Verurteilten foiuic bie 3af>re§jjeit unb ber Ort ber 2 bat (geogr. Verbreitung ber Kriminalität) in Ve= tracbj fonnuen. Sie obenftehenbe Tabelle giebt bie Ergebnifje ber beutfeben 5ReicbjB=ffriminalftatiftif. Sie nebenjtehenbe Tabelle giebt bie im Tcut = f eben 9t ei die 1891 auf 10000 Straf münbige ent= fallenbe 3ln;abt bon Verbred)cn uüb SSergefcen. Von ben 391064 Verurteilten bes 3.1891 maren 42312 ober 10,8 Vi'03. noch nid)t 18 3. alt. 3m allgemeinen finb bie Straftaten im Sommer unb Öerbft etwaä häufiger als im ÜBinter unb grübjabr. Vejüglich ber geogr. Verbreitung ber Kriminalität SSetbrecfjen unb SBetgeben Staaten unb SaubeSteile a^3 *> , z SS - es VroD. Dftpreujjen . . . » Sßeftpreufjen .... Stabt Verlin Vrot». Vranbenburg . . » Vomntern » Vofen » Sdjlcfien » öad)fen » Sdilec-ir>ig=l,öolftein . » öannooer » SBeftfalen » öeffeu=9]afjau .... » Sttieinlanb .V)ob,eii30Üern 164,0 : 185,3 142,c 110,i 122,3 169,i 144,o 108,1 83,i 83,4 76,7 86,3 80,7 65,7 21,5 48,i 19,9 14,8 29,7 27 2 i'l/J 14,i 19,3 13,2 14,1 12,5 12,4 8,6 set 59,3 59,i 43,5 44,5 48,6 60,3 56,0 44,3 25,9 33,0 34,3 36,i 34,8 32,3 s2,4;o,8 ?7,r. 0,i; 9,o 50,4 43,8 81,0 65,6 49,4 37,6 36,s 28,o 37,4 0,2 0,4 0,2 0,6 0,5 0,3 0,:; 0,4 0,3 0,3 33,1 0,4 24,di,2 iibnigreid) Vreufsen 115,7j 19,o |44,3|52,o|0,4 Vaiiern recht« be« Sftb.ein3 126,3! 13,2 56,i 56,4 0,c Sapern Iinfg be§ Sftljeing 175^2 2:1,2 96,o|55,e!o^ itenigreich S3apem Königreich Sachfeu . . » SSBürttemberg . . . Piroßherjogt. Vcibeu . » öeffen » 9Jiedlenburg=Schu.'erin » Sad?fen=2Beimar . . i) 9JJetflenbuvg:Strelit! » Dlbenburg gerjogt. Vraunfcbiueig . » ©acb,fen=3Reiningen n ©a4fen=3Utenburg . » Sachfen=Eobui\vOiotba » Slnbalt gürftentum SdjtDarjburg ©onber§b,aufen . . . »> SSalbed » Dieufi älterer Vinie . » Dleufj jüngerer Sinie » ©d)aumbufg=2ippe . » Sippe greie Stabt Sübcd . . . » » Vremeu . . » » Hamburg . SRei^il. Glfa|=Sotbringen 132,4 92,o 88,1 92,5 90,5 81,3 84,i 86,1 90,6 105,4 123,i 93,5 91,5 108,3 110,0 41,6 102,5 S9,5 46,6 63,7 98,i 214,1 166,6 89,2 Teutfdjes iKeicb Slrtitct, bie man unter SJ bennifjr, fmb unter G auijuiucfjcn. 112,2] 51,i 0,4 r42 Criminell — Ariden ii't bemerfenätoerr, baf, im £ [ton SeutfdjlanbS, in ber Vfals unb in einigen Umring. Staaten burd)fdjnitt= lieh am meiften gegen ba§ Strafgefets gefeblt wirb. _ SBBa§ bie ;]M ber 1891 im Dteid) Verurteilten na* Seliften betrifft , fo entfallen auf: ©etoatt u. f. w. gegen Beamte 13268, 5auSfrieben3brud) 17 031, Verlesung ber SEBebrpfKajt 17 824, SBemeib 798, Utijucbt^iotuicbt 3332, Veteibigung 44809, 3)ierb unb £otfdjlag 248, einfädle KbrperDerlefeung 21 987, gefährliche Körperöerlefcung Ol 896, Dtötigung unb 8ebrob.ung8011, Siebftabl 97933, Unterfdjlagung li 184, SRaub u. f. w. 459, Seilerei 7766, Vetrug 18949, Jälfcbuug »on Urfunben 3856, Sad)= befd&äbigung 13839, Vranbftiftung 465. C\u Dfterreid) finb 1889 Derurteitt: 1) wegen Verbredjen 28516, barunter: Siehftabl 14511, fa)njereförperlicb,e33efd)äbigung 4547, Vetrug 2494, 3Biberfe£licbfeit 1735, gefä|rlidje Drehung 852, 9totjuco>©a)änbung u. f. id. 917, Veruntreuung 620 ; 2) wegen Vergeben 4936, barunter: Vergeben gegen bieSierfeuäjengefefce 2490, »erfajutbete Crida 838, fahrlämge Rötung eine-:- iföenfdjen 554, 3luf= laut 238, Veleibigung einer gefefctid) anertannten Kirche 143; 3) wegen Übertretungen 542714, barunter: Siebftahl 116365, Vagabonbage 96411, (rhreubeleibtgung 83197, Vejcbäbigung bei 9tauf= bänbcln 63 287, Veleibigung von Veamten ber SSBacben 13 944, boshafte Vefdjäbigung fremben Gigentumä 12045. Sin Vermeid mit fremben Staaten wirb burdi bie Ungleiajartigfeit berftatift. Stadjtoeife fomie ber Strafgefefcgebung unb Straf* oerfolgung febr erfdjmert, unb Wenn ftdj jtoifdjen einzelnen Staaten aud) einige wichtige Vergleid)§= puntte nnben laffen, fo mufj eS im allgemeinen bod) als untbunlid) erfdjeinen, bie Kriminalität ber 23e= Dotierung jWeier Staaten nadj ber öölje ber beräg= liefen Verurteilungen meffen :,u wollen. — Vgl Öanbtoörterbucb ber StaatStoiffenfdjaften, Vb. 4 (3ena 1892), 6. 887 fg., wofelbft auch ausfuhr -- luhcr Sitteraturnadjweig. Kriminell (frj.1, fooiel wie triminat. Rtimfrieg, f. Drientfrieg. Stimmer ober Hftradj anfeile, bie als Vefc wer! beliebten gelle ber gämmer beä tatar. ober .vcttfcbwaiufchaies. ftvimml, Sorf im ©eridjtSbegirt ÜJiitterftll ber Bfterr. Vciirfsbauptmannfchaf t 3eU am See in Salj= bürg im Dber=Vinjgau, in 1040m ööbe, im Sbaie t er Strimmler Siehe, bat 1 1 890) 286 @., Vofi unb ift berübmt wegen ber SBafferfäHe (f. Krimmler gälte). SrimmJer "Säue, bie fdjönften SBBafferfälle ter Cftalpen unb in ihrer ©efamtbeit ber bödifte 1 t3i i im äBafferfturj ber gefamten Stiren, liegen füg- lich vom Torfe .Hrimml (f. b.) im Jhale ber.Hrimmler ".Hebe, bie jur Saljadj gebt, jtoifdjen ber Venebiger GJruppe unb ben 3iü*ertbaler Stlpen, unb fxnb jetjt bequem jugänglid) gemadjt. Krimpen, f. Setatieren. Srimpen bei SBinbeS, f. SooefdjeS ©efeli. Jtrimpmaft, bie älcafeoerminberung Don ©e= treibe unb Sämereien infolge langem 8agern§. ftrimferje Jt rmit'Iini, f. 9lusfah. ftrimfrecoer, f. jjelbftedjer. JlrinorJjrom (Iat.=grd).)# f. Haarfärbemittel. Srtnotbcn, f. Seelilien. Srinolinc (Dom tat. crinis, öaar, baber ein ©ewebc au* 9iof,baari, meift ein leinwanbartig, etnraä lofe gewebter Stoff, beffen Mette aus bret= fäbigcin, feftgebrebtem feinen Vaumwolljwirn be= fteht, wäbrenb ber ßinfdjlag ganj au» cin = , jwei= ober breifadjem Vferbegaar bergeftellt ift. Tiefer Stoff, meift in weißer gfarbe, wirb 31t Samenunter: tleibern oerluenbet. (S. Seifröife.) [jeidien. Srinomcnon (greb.), Hnterfajeibung§=, Wenn Sr iöpe ober S du g li n g § b e w a hv a n ftal t 1 fr;, erfcche , fo genannt gum Slnbenten an bie R., in weiter baä (ibriftuc-tinb fdjlief), Slnftat= ten, weldje für bie Säuglinge unb Heinern Rin= ber (bis jum ^weiten i.'ebenc-jabre) ber arbeiten^ ben Klaffe beftimmt finb, um tiefen für bie 3eit, Wo bie i>iütter ba§ tägliche Vrot erwejben muffen, ein gefunbeä llnterfommen unb mütterliche Vnege iu Derfd)affen. T ie erfte älnftalt biefer Sri rief ü«ar= beau, [Dlitglieb eines Romitee§ für RinberbeWabj: anftalten, in VariS 1844 itt-3 Sehen, Sd)on L851 befanben fid) im Tepart. Seine 24 Ä., »on benen allein auf s4>ari3.18 tarnen. Valb folgten anbere StäbtebemSeifpiel neu VariS, utmal ba bie franj. SRegierung unb einzelne (Semeinben Sinridjtungen tiefer 3lrt unterftüKten. 3" Seutfdjlanb war es SBien, toeldjeä 1849 juerft bie berühmt geworbene k. juSBreitenfelb in» Sehen rief, ber balb anbere nacb= folgten. 3" Trec-beu würbe 1851 eine ,H. in Ver= binoung mit einer Vewabranftalt eröffnet. ®egen= wältig bähen faft bie meiften grofjen Stäbte Säug= lingöbemahranftalteu aufsuwetfen. 2113 beutfdje ilcufteranftalt gilt bie .H. ber mechan. SBeherei 311 Sinben beißannooer. ©ewb"b,nlid) finb webltbätige Vereine bie Stifter unb hochgefteüte Vertonen bie Vefdnl&er biefer 3"ftitute, bereu ßinriditung faft überall biefelhe ift. Sie älnftalt bleibt nur beö Sonntag» gcfcfilojfen. 3tm Sölorgen jebc» SDäoa)en= tags übergieht bie äJtutter ihrKinb berSBlnftatt unb holt e» abents wieber ah. Safür hat fie eutioeber gar teilte @ntfd)äbigung 311 teiften ober bbdu'ten» einen deinen Veitrag, in VariS täglich 6 — 12 SouS, in Sonbon 3 Vence, in Bresben in Vf., in 3Bien .". Kr. S)a§ Sinb wirb in ber Jtnftalt gepflegt, he= fchäftigt, betbftigt, gehabet, oft aud) fogar hefonbers gctleibet. Kraute Kinber bleiben natürlich ausge= fdilcffen. Turdi bie K. wirb nidu nur ber arbeite fameu unb Wirtlid) uuterftüljungsioürbigen J?olts= Haffe eine febr große (Meisterung, 3eit= unb @elb= crjparnis bereitet, fonbern es werben aud) bie Kinber felbft Cor Verwaprlofung, Unreinlichfeit unb iU'r= Erüppelung, tluglüdsfälten aller 2 1 r t , bie ihnen in ten .täuben unoerftänbigerVfleger niftofjen tonnen, am fidH'rften bewahrt. (S. aud) Kinberbewahr= anftalten.) — VgL außer ben franj. Scbriften oon Siarbeau unb b'liscocea: 6elm, Einige Sßorte über M. rii?ien 1851); berf., Sie K. im Vreitenfelb ju SEBien (S»ü. 1851); ^obu be Siefbe, six months among the charities of Europe (2 vÜbe. , 2onb. 1865). ©ine periobifd) erfdjeinenbe iUiblifation, worin ber neuefte itanb tes Krippenwefeus betrad)= tet Wirb, ift bas Varifer «Journal des Creckes». Sriöpc, Sternhaufen, f. Krebs. Mrippcn, Torf in ber lJlmt»hauptmannfd)aft Virna ber fädif. Kreisbauptmaunfcbaft Trcsbeu, am Hufen Ufer ber Slbe, gegenüber Don Sajanbau, an ber Sinie ©reiben = 33obenbad) ber Sddjf. Staats^ bahnen, hat (1890) L029 (5., barunter 33 Katbo= lifeu, Voftagentur, Jelegraph, febbne got. Kirche (1880—821, mehrere Villen, Sßafferleitung; fyaxMb fufjbobeniahrit , Brauereien, Sanbfteinbrücl'e unb =Sdmeibewetf, Sdjiffbau, Sdufjahrt, unb wirb al» Sommerfrifdjebefudjt. R. gegenüber am red) ten Ufer bie Schramm ft eine unb bas cchrammther. Jlriitcl, bie mau unter JS BetmiBt, finb murr 6 auijujudjen. ftviypeubetfjer — Ätifticinia 743 Äti^enbciftcr, Sri»»enfe|er, \. fiosjoen. fttiä, eine t>old)artige Stoffe Der meiften pollS- ftämme ber malaiifdien SJtafje auf ben ynfem beS SDtalaiifcben 2lrd)ipel«. Gr heftebt aus einer etwa 30—40 cm langen boppelfdmeibigen, mehr ober weniger febtangenförmig gefriimmten, bisweilen ge= raben fiünge,bie oft von ber twrjüglicbften S<6miebe= arbeit ift. Scr öanbgriff von öotj ober Glfenbem ift oft febr funftreid) gefebnitjt. Sie Sd)eibe ift ge-- wöbnlich, uon jjjolj, bei sJtcid)en unb 5Bor= nehmen mit ©olb ober Silber überwogen unb oft reid) mit diamanten befeM. SRach, einer weit verbreiteten malaiifcben Sage fiub Dorjüglicbe Gremplare biefer Solche non überirbifd}en SSBefen beim ©(üben mit ben blofien Singern in bie richtige Stg. 2. gorm gebracht werben. SBorftebenbe gig. 1 u. 2 zeigen bie gewöhnliche gorm, gig. 3 bie SBaffe in ber Sd)eibe, gig. 4 einen außergewöhnlich arofjen H. ber Qtanun auf URinbanao (aud) in SSxunei unb auf bem Sulu = 2lrd}ipel gebräuchlich ). — 3Jgt. 3- ©. 2Boob, The natural history of man, 33b. 2 (Conb. 1870), S. 472. Srifa, f. ßriffa. Mrif ci)it(i (fanSfr., Krsbna, «ber Scbwarje»), bie achte Snfarnation beS SEBifdjnu. 2luS ben alten Seilen beS Mahäbhärata (f. b.) ergiebt fid), bajj Ä. ein gürft ber JJabaöaS mar, burd) heften hinter liftige unb tücftfdje 2lnfd)läge bie SßänbaöäS ben cieg über bie fiauraüäS baoon trugen, infolge beS gludjeS ber'Jiutter berKaurauaS tötete er feine eigenen SBerWanbten, würbe fpäter felbft burd) einen 3äger, ber ihn für eine ©ajelle bielt, getötet unb feine Stabt Snarafa com äfteere »crfcblungen. Ser Silfe, bie er ben Siegern geleiftet l)atte,ift eS jebenfallS jujufcbreiben, bafj er allmählich jugött= lieber SEÖürbe erhoben unb ganj mit SBifdjnu ibeu= tifijiert würbe. Sd)on in ben jungem Seilen beS Mahäbhärata tritt baS SBeftreben, ibn als ©Ott binjuftellen , flar beroor. So wirb ihm bie unter bem 9iameu Bhagavadgita berühmte Gpifobe in ben 2)iunb gelegt; ganj ihm gewibmet ift ber Hari- vam$a (f. b.). Sie Segenbe erjäblt, bafs er ein So'hu beS Sßafubeoa unb ber Seoali war unb auf wunberbareSBeife ben 27achftellungen feines C'heimä Samfa entging. Gr Würbe non bem öirten Sianba unb feiner grau Qjacoba unter ben Wirten aufgc= Sogen, unb feine Sie'beSabenteuer mit ben ;pirten= mäbeben, namentlich feine Siebe ja sJtäbba, finb oft gefd)itbert Warben , am febönften oon Sfdjajabeoa (f. b.) im Gitagövinda. Sttifcfiitn, oftinb. glufj unb Siftritt, f. fiiftna. ftttftd (greb-, «Gntfcbeibung»), in ber SJebijin ber fd)nclle, in wenigen Stunben crjolgenbe 2lbfall ber hohen giebertemperatur unb ber ißulSfrequenj uir Dcorm (f. gieber). ©ebt baS gieber nur all= mählich wäbreub mehrerer Sage herab, fo nennt man biefe JBenbung 2 ö jung ober SpfiS. 3Jht bem Schwinben beS gieberS ift in ben meiften gäl= len bie größte ©efahr Darüber. Sie fchon im 2llter= tum, namentlich non öippofrateS aufgeteilte unb auch jefet noch unter ben Saien in hohem Slnfeheu ftebenbe Sebre »on ben tritifdjenSagcn, wonach beftimmte Jtranthciten nur an heftimmten Sagen (am 5., 7., 9., 11. Sage, bem fog. dies criticus) fid) entjebeiben, hat fidb nad) neuern, inSbefonbere genauen tl)ermometrifd)en Unterfud)uugen al§ »oll= fommeu unhaltbar berauSgeftellt. — 3n über= tragenem Sinne fpridjt mau »on 3)linifterli'ifen, 5anbel§frifen (f. b.) u. f. w. &tifpation (tat.), bas Sräufeln, Srauämacbcn; Srifpatür, fraufeS Sudergebäd; frifpieren, träufeln; eine 2lber frifpieren heifit: eine abgefdmit= tene 2lber »ubreben, um bie Slutung ju hemmen. arifpcl^oiä, ftrifvcln, f. Seberfabrifation. Stiffa ober Jt'rif a, im äfltertutn eine reiche, füb= weftlich non Sctphi gelegene Stabt in ^ßboftS, »on welcher ber Si r i f f ä i f ch e sJ)t e c r b u f e n feinen SRamen erhielt, in ber 3tähc be§ heutigen Gbrof 6, ober= halb ber oft fälfd)licb mit ibr für ibentifd) gehal-- tenen Stabt fiirrha, ber öafenftabt non H., würbe wegen ber abgaben, bie fie non ben nad) bem Drafet ju Selphi SCsallfabrenben erhoben hatte, um 590 o. Gl)r. jerftört unb ba§ neröbete ©ebict bem pi)tl)ifd)en ©otte geweiht. S)clpl)i hatte big bahin in 2lbhäugigfeit non Ä. geftanbeu. ®er SJöieberanbau eines Seils biefe» ©ebiete» burd) bie $bofer unb bie 2lmpl)iffäer gab bie »eranlaffung jum jweiten unb brüten iieiliaen firieg (f. b.). ftriftirtitia, Ghriftiania, ©auötftabt be» fiönigreicbS Norwegen unb beä Stifts fi., unter 59° 54' 43" nörbl. 93r. unb 10° 43' 28" öftl. 2. üon @reen= wid), in ber innerften S3ud)t beS DOn fruchtbaren 8anbfd)aften umgreivUeu ÄriftianiafforbS (f. b.), am gufje be» 129 m hohen Gtebcra h^rlid) gelegen, hat (1893) 1G1121 meift prot. G. unb etwa 5100 ÜBobnbäufer. Sie frühern Ginwobnerjableu waren 1801: 9917,1845:31 703 unb 1S85: 128302. 2luf 1000 G. tommen fährlid) 37 ©eburten unb 21 SobeSfälle. Sa§ Stabtareal beträgt 16,g qkm. Sie mittlere ^Jahrestemperatur ift +5,2° _C.; bie SRegenmenge jährlich 671 mm. (Sietju ein Situa = tionSplan.) 2lnlage unb Sauten. S. befteht auS ber eigentlichen Stabt, bie Shriftian IV. nach bem 93ranbe beS alten, 1050 angelegten DSlo 1G24 im 9i. ber geftung 2lfer8buS (f. b.) aufführen lief;, unb einer 2ln;af)l einDerleibter 3>orftäbte. Sie alten, cen= tralen Seile haben breite gerabe ©rrafjen unb mot)l= gebaute, meiftenteilS sweiftödige öäufer, wäbrenb bie SJorftäbte, mit 2luSnal)me DonöomanShpen mit feinen prächtiaen Tillen, ber armem SBeoöuerung al§ SSBobnfiB bienen. Sie Stabt hat mehrere grofje, öffentliche ptö&e, wie ©reu SBcbelSplali, GibSuolbS= plab mit ber Statue beS SidjtcrS äöergclanb, ben Etubentenhain, ben 93otanifcben ©arten unb fecbS iUärtte. Senlmäler finb nod) bie 1875 cor bem fönigl. Sdjlofj errichtete SReiterftatue fiarl Johanns, bie Sd)Weigaarbftatue (au ber Uuioerfität) unb bie ättitel, bie man unter ß Dmni&t, finb unter ß aufjtiiiidjcii. :u Mnjnaitiafjorö — itrtftiaufanb Statu« Sbrifttanä IV. (oon Sacobfen) auf bem Öauptmartt (Stottoroet). Bon ton lljtirctjen fmb bie ©amle 3tfer§=ßirfe als ältefte (fc&on oot 1150 erwähnt i, bie got. 5)reifaltißfeit8fira)e (1853—58), bie tatb. St.DIaf§fitd)e, bie^teIferä=(GtIöfer=)Sitc^e (1697 geweiht, 1850 re|taunert) unb bie go^anniS= tiraV, ein 1878 pollenbeter Sadfteinbau, ;u nennen. Unter ten weltlichen Sauten getdjnen fidi aus: baä 1825—48 erbaute hochgelegene tbnigl. Sdjlofj, reich cm @rjeugnij)en norroeg. .Uunft unb oon einem fdjönen Ißart umgeben, bai Stonhing-^Siigumg, ba§ ©ebäube be§ SReicb§tag§ am StbSooIbipIai, 1866 pollenbet, bie Uuioerfuat, ferner ba§ 9teici?e= boipital, bie Freimaurerloge, bie Serie, bie 1883 reftaurierte Smbofsrefibeni, ba§ SRatbauS unb ba§ neue Jbeatev am stubentcnhaiii. .H. iit siu ber oberften Staat§bet;örben, be§ öödj ften ©erictytS unb eine;- SifAofS. Stn ber Spi&e ber SSerwaltung fteljt ber SÜlagiftrat (ein S9ürger= meifter unb jWei fRatSmänner). Jie Stabt bittet ein eigene^ Sunt, beffen ©ericrjtSWefen pou einem 3uftitiariu§ unb 11 Slffefforen oerwaltet ift; für bie dunere Drbmtng forgt eine fßolijei pou 280 Sc= amten. 3n>« 1860 unb 1876 angelegte äBaffer* roerfe, bie iäbrlid^ 6 — 7 9KtU. cbm SBaffer liefern unb bereu :KcbreuIänge 134,3 km umfafit, liefern gute§ J/rintwafjer. lie jäbrlidvn ätuSgaben betra= gen inSgefamt etwa 5 3Jittt. fronen. SBilbungSroejen. Sie 1813 eröffnete Uni»erfi= tat, ein ftattlidor Sau, bat fünf gafuttäten (bie philo; f opbifdie ift in jloei geteilt), befitu t ine Sibliotbef pou 250000 Säuben unb löoii.\>anbidnifteu, eine Stern inarte, ein meteorolog. Snftüut, pbpfii. Kabinett, Saboratorium, 3ooIogifcgeä DJtufeum , Sotanifebcn ©arten, ein etbnograpbifdic* SKufeüm unb eine be beutenbe Sammlung norbifdjer Slltertümer. Sie SBorlefungen ftnb unentgeltlidb,. Sie 3abl ber !J5ro fefforen beträgt (1891)53, bie ber Btubierenbenl458. Slnbere hebere SBttbungSanftalten fmb: bie J!riea»: fcbule, bie militär. Jöocb'fduile, ein ©pnmafium, 7 8a= tein= unb SRealf dnilen, ba§ §anbel§gömnafium, eine tect>nifcbe unb eine 3*wljenfcc)ule. SBidjtig ift ba§ Runftmufeum, ein neuer Sau in ital.9tenaiffancefttl mit 300 ©emälben ffanbinaoifdier, unb pou 2lu*= länbern befonberS holläub. .Uünftler, Sfulptiiren, Stidjen unb .ftaiib.ieicbiuiiigcn. i'dicb ba§ Jhmft= inbuftriemufeum enthält trcrtoelle Sammlungen. Sie »om Sanjleirat Seiäjmann ber Stabt 1780 ge= föentte Sibliotbef jäblt etwa 50000 SBänbe. 63 beüebeu 3 Jheater unb 43 Leitungen, roooon 5 täg= lidje. I ie loicbtigften finb : «ÜJtorgcnblabct», «Slfteiu soften», «®agbwbet» (f. b.) unb «SSerbenä ©ang». Öanbet, Snbuftrie unb ScrtebrSroefen. Öanbel unb Seefahrt finb fehr bebeutenb; bieipätfte ber ©efamteinfubr 9tortoegen£ unb ein Siertel ber SluSfub/r cinbeimifdier (Srjeugntffe gebt über fi. Sie einfuhr betrug 1 1 892) 107825700, bie SluSfubr 31449000 ftronen; gauprgegenftänbe ber einfuhr fmb 5'leifcb, Sieb unb gette, [Roggen auc- -Jiun Ianb, ginlanb unb Seutfdjtanb, iiaffee, ^adtt, Sabaf-itlättei :, l'c'eM, Sirup, Sübfrüchte, tooUcnc ©eioebe, Saummolle au§ ©nglanb, ©arne aller i'lrt, gelte, auch bearbeitete, auc- Slmerifa, 3Jlarga= rine, Zcdc\ unb seife, Sßapier unb Tachpappc, Steiutohlen auä Snglanb, Salpeter, Zoia, difen unb Stahl au§ Sehroeben unb ßnglanb, l'iafcbiuen auä lecteviu unb aus Tcutfiblanb. Jluc-aeiubn Werben »or allem: Sair unb 5iunhol;, utmeift nach einjlaub,vol3ftoffunbÜ"ellulpfcforoie3ünbhel3d)en, Strtifel, bie man unter ft ucr Sapier, ferner ßafet, öäute unb ^elle, 2iertnod)cn unb >iuod;cnmebl, Jbran unb (5'i-J (meiftens nach Snglanb), geringe nadi Schweben unb Sänemart, Stndjobil unb öummern. 3m' Unterftüßmnr beS 6anbet§ befteht eine Sinfe; ividniiU' Santinttitute fmb: SRorfte Rrebitbanf, fönigL Saut unb firebte tafle, SRorgeS Sanf, Jh. Sob. öeftpe & Sbn u. a. Stn inbuftriellen älnlagen giebt e§ 194 mit 9337 2tr= heitern, barunter 16 median. JBertftätten, 8 Sabat=, 7 lliineraliiiafferfabriten, 7 3ie8eleien, 9 Srenne= reien, 7 grojie Jifd)lereien unb Schiffbau; ferner Spinnereien unb in ber Umgebung bebcutenbeSäge= leerte, eifenbahnen führen über Sibioolb (68 km) na* ber alten öauptftabt Sroubhjem (562 km), nadj Grammen (53 km) unb anbern Stäbten an bem toeftL Ufer be» §jorb§ bi» Btien unb, über SongSoinger unb g-reberitsbalb (94 km), nach Sdjtoeben. Sic Sonbel§flotte befteht (Gnbe 1891) auä 104 Sampfern oon wfammen 37341 t unb 297 Seglern oon 936 829 t. 1891 tarnen au§ bem SluSlanbe 2300 Sdnffe. Siel ftärfer ift ber Suiten iH-rfehr. SBenn ber geräumige unb fiebere öafen Pen R. ntgefroren lrar, legten bie Schiffe bei Sröbat (f. b.) an; neuerbinge wirb er aber burdj SiSbredjet offen gehalten. SRegclmäfJiger Sampferpertehr be= fteht mit Sonbon, ?(en.icaftlc, ÜlHbblesborougb, ©rangemoutb, Hamburg, Sremen, 2lntroerpen, ;Kotterbam, Stmfterbam, öaore unb SBorbeauz, auch legen fdiroeb. unb bän. ©efellfcbaften regelmäßig in fi. an. Sllle loiebttgern Staaten fmb bureb @eneral= tonfuln pertreteu. Aür ben Seriebr im 3nncrn W neben Sfevbebahn bie elefrrifd>e Sahn pom Cft= baI)Hh,of nach SRaforftuen unb nacb Starpfno roid)= ttg (eröffnet i'iäri 1894). Sie Umgegenb ber Stabt ift lehr anjiebenb. Sie fehenfte Sromenabe befinbet fidi auf ber im SBeften liegenben ©albinfel SBngbß mit ber Eönigl. Silla D§tar§bal; 8 km norbtoefttieb oon ber Stabt liegen grognerfäteren (429 m) unb Joolmenf ollen, bie eutjüdenbe Sluefiditeu barbieten. Jlriftinniafjorb, ber gröfjte, 97,5 km lauge gjorb beS fübl. 9!oriregen, erftredt fich oon ben A>pal ^nfeln norbmärts bis nach Sriftiania unb bat mehrere Ser^ioeigungen, barunter ber 30 km lange Srammeusfjorb. Mriftiaucamt im fübl. 9lotroegen, grenU im 91. an SftomSbal unb Sönbre 2ronbhjem, im 0. an Öebemarten, füblich an 2tfer§bu§ unb Sueterub, ineftlidi an Dlorbre Sergenhu», hat 2536S qkm unb (1891) 108579 S., b. i 4 auf 1 qkm. sHiehr al» 72 fJJroj. liegt roenigftenä 650 m ü. b. Wl. unb nur 21 3 Sro.i. weniger at§ 160 m boeb. 3« ff- Hegen bie hbdifteu ©ipfel ber norroeg. gjelbe. (S. 3)me§= fjelb.) Ser ßauptflufj ift ber Sagen, .vauptgeroerhe ift bie Üanbroirtfcbaft , einträglicher ift Sicb.mcbt (namentlich SfJferbe). Tic SBälber, wenn aueb ftart gelichtet, geroähreu noch reiche Sluäbeute. SDljöfcn imb bie Dielen ©ebirgStofiffet liefern Jifdje in Julie. Sic ©roftgeroerbc fmb fehr fpärlid) pertreten. Sic Säuge ber äBBege beträgt 1690 km unb bie ber (Fifen- bahneu nur 2 km. Sag 2lmt jerfällt in bie fünf SSogteien: Sönbre unb Storbre ©ubbranbÄbalen, Joten, Aiabelanb og Sanb unb SalberS. @§ hat nur jtoei Heine StSbte, Sillebammer (1861 G.), Siß be§ StmtmannS, unb G)jbPiE (1391 6.). JtrifHanfanb , öafenftabt unb gauptort beS Stifts fi. im fübl. 3cor»egen, liegt in Sifter unb SöcanbalS SUmt am Sfaaer='Jiat unb am SluSflui beä Sorriäbalc-elo (Ctteraa) auf einer fanbigen Sanb= mifet, finb unter 6 aufjujudjen. Holst! ii 1 S S*l| B ä ^ S i « J s |1ll||ifli|s! liiiiiiiiiiii = ä '2 s c i. £ ?/ 5 ?! ?' * '-'■ S 3 Äriftianftab -- ft'ritif 745 junge beä tief einfäneibenben firtftianfanbfjorb. ft. ift Sit; einei Vifcbofs, eines StijtsamtmannS, eine? Stijtsobcvgericbte unb eines beutfcb.cn KonfulS, bat (1891) 12541 (5'., eine neue got. Sointircbe (1880) unb einen Dorjüglidicn feafen, ber bei Stürmen tjäuftg alSScotliafeu aufgefuegt reirb, ©elebrtenfduile unb eine Abteilung ber 9iorwcgifcben SBanf. Sie Sottbeföflotte jäblt (Enbe 1891) 125 Sdjiffe mit •18813 t; öauptgegenftanb ber ausfuhr ift ©olj, bann Summet, 2ad)S unb anbere öifdje, öäute, Kupfer unb Eifen. SRegelmäßige Sam»fer»erbtn= bung beftebt mit Sergen, ©tauanger, Kriftiania, Kopenhagen, öull, Seitb unb Hamburg. — K. würbe 1641 Bon Ebriftian IV. ganj regelmäßig angelegt. Sine geuerebrunft jerftörte 8. unb 9. Quli 1892 faft bie öälfte beä beftgebauten ©tabtteitS. Sie umliegenben •frö ben bieten fdjöne 2luSfid)ten. Sie geftungSroerfc fiub jeht bcbeutiingSloS. Srifüanftal», öauötftabi be§ febweb. 2änS K. in ©ebonen, liegt an einer Erweiterung beS SluffeS Welge=a, 22 kmuon ber Dftfec entfernt, in niebriger, fumpfiger ©egenb, ift Wichtiger Eifenbal)nfnoten= puntt, regelmäßig gebaut, Sit? bes SanbeSbaupb mannS unb beS .vSofgertcbtS für Schonen unb Vlc- finge, bat (1892) 9686 @., eine fdjöne Kird)e (1617), eine bbbere Sdnile, ein ältfenal; gabrifation Don aB0U3eug.cn, Scher, .franbfdnibeu unb Sabat. Ser ,v»anbel ift bebeutenb, befonbers mit (betreibe unb SSranntWein. Ser öafen non fi. liegt bei bem Jleden sibus an ber vJJlünbung ber .frelgc^ä, bie jeBt bis 3iir ©labt fdjiffbar gemaibt unb ranalifiert toorben ift. — R. mürbe 1614 Bon Ebriftian IV. bou Säne= märt angelegt unb ftarf befeftigt, tarn 1658 burd) ben grieben Bon SRoeSfitbe unb 1678 burd) 2Bieber= eroberung an ©djweben. Seit 1847 finb bie ge= fhmgSwerle gefebteift. 8rifttafjerftofj oon 0° C. unb 760 mm Srud. Stritt, ueugried). SRame ber 3nfel Kreta (f. b.). Sritiaö, ber geiftig bebcutenbfte, aber aud) rüd= fid)tslofeftc unb gematttbätigfte unter ben fog. Sreifsig 2pranuen (f. 2nrannis) in 2ltl)cn, ftammte auä einer angefebenen Slbclsfamiüe, mit ber aud) Sßtato oermanbtmar. fi. ftubierte bei benSopbijtcn, befonberä bei ©orgiaS unb ^rotagoras, hatte auch mit ©orratei nähern Umgang. 415 mürbe er in ben ßermofopibenprogefj (f. b.) Derroidelt unb eine 3eit lang in öaft gehalten, bann trat er bei ber Sierfaffungsänbcrung oon 411 x>. ic als polit. Scbriftfteller, Sßbilofopb unb SRebner, fo jeiebnete fid) fi. aud) als Siebter in ber etegifdjen ^oefte au§. ^lato hat ihn als eine sl?erfon feiner Sialoge «Timaeus» unb «Kritias» Berreenbet. Mriiiiicimiii?, f. ilritif. Strttff (grd).), junädjft bie Seurteilung unb 5ßru= fuug eine§ ©cgenftanbeS; bann bie gäbiglcit ober «uuft ber ^Beurteilung unb enblid) bie reiffenfd)aft= lid)c Sarftellung ber au$ ber [ftatur eines ©egen= ftanbes berBorgehenben Stegein, nad) benen feine SBabrbeit beurteilt »erben fann. — 3n ber $ b i l o ■■ fopbie reirb baS SDort bäufig gebraudjt, feit Kant feine brei großen K. febrieb. Er unterfebeibet brei Stufen bes natürtieben gortfdjritts phitof. Erfennt= nis: SogmatiSmuS, StepticismuS unb Kriticis = mus. Ser bogmatijdie ^bilojopb geht unmittelbar auf bie ErtenntniS ber ©egenftänbe aus, in bem guten Vertrauen, baß unfere ErfenntniSfräfte %u einer foleben julangen werben. Sas fDtißlingen bicfcS 33eftrebens, fofern es fid) nidit auf Erfal); rungserfenntnis befdminten, foubern ju einer Er= tenntnis ber Singe an fid) Borbringen will, führt jum StepticismuS, ber auf eine foldje ErtenntniS gruubfäliüd) SBerjicbt tbut unb bamit jroar bie Sd)reierigfeit fid) aus bem SBcge fdjafft, aber baS Sßroblem bes VerbältniffeS unferer ErtenntniS 311 ihrem ©egenftänbe nicht töft, baber auch ben immer erneuerten ÜBerfud)en ju bogmatifieren nicht reirt= fam begegnen fann. So ergiebt fid) als reabre aufgäbe bie ber «K. ber SSernunft» (b. b- beS Br= EenntniSBermögenS), welche bie ©renjen unfers ErfenntniSBermögenS cnbgültig feftftelkn will. Siefe Slufgabe töft Kant (f. b.) in grunblegenber SSeife für bie tbeoretifd)e ^hilofopbie in feiner «K. ber reinen Vernunft», für bie praftifche in ber «K. ber praltifcben Vernunft», für bie iJiftbeti! in ber «K. ber Urteilsfraft». — Vgl. Oiiehl, Ser pbilof. Kriti» ciSmuS (2 Vbe., Spj. 1876—87). ißt, finb unter 6 aufäufudjen. 746 ilritiojj — &vhmtjd)cit Tic luitorijdu' ß. bat e§ mit bet Unterfucbung ber ßcbtbeit ober Slutbenticität geroifjer, befonbers fdjriftlicbet Reugniffe ut tbun. (©. ©efdjidjte, 35b. 7, l.) "A'cit ihr ftobt in genauer Sßetbinbung bie pbilologtfcbe fi., bie Prüfung bet fdjtiftüdjen Tenfmdler, oorutglicb bes "Altertums, loeldje bie boppelte aufgäbe bat, entwebet bie Echtheit ganger äBerfe in 33eucbung auf einen genannten ÜBetfaffet ju unteriudvn, ober bie iRidnigfeit einzelner 3!'örter unb ihrer Sßerbrnbung ju einem Satje icftnifteüen, in welcher .fMuüd-t fie aud), wenn bas abfidnlicb ober burd) Irrtum SBetbotbene butd) blofsefionjeftur i f. b. i loicbevberuiirellen ift, fionjef türalf ritit genannt wirb. Eriteres nennt man fie beb e v e , teueres bie niebete ß. Tic tu- bore .H. gebt bei ber Unterfucbung bet Echtheit einer Schrift entweber oon äußern llmitdnben, oon 3eugniffen anberer u. f. w., ober oon innern unb roef entliehen Sejiefcungen, b. b. oon Jtibalt, @eift, Sprache unb etil ber Schrift felbft aus. 3m erftern graHe wirb fie äußere obet au* biplomatijcbe, im [entern bagegen innere ß. genannt. ftrittoc«, gtied). 33ilbbauer, befannt burd) bie oon ihm in ©etnetnfdjafi mit älefuteä gefertigten Statuen cor Tmanueninerbcr öarmobius unb 3tri= ftogiton in Sltgen, rockte jum ©tfatj für bie oon eYerres geraubten Statuen beä Slntenor (f. b.) be= nimmt waten unb 476 o. (ihr. aufgeftettt lourben. fiopien finb in -,roei 9Jtarmotftatuen im DJlufeum ju Neapel erbalteu. Stüifd), berfiritif if.b.) gemäfninb: emeßtiftS (f. b.) be,ieicbnenb; bebenttid), mifjtid). Sritifcficr $lpparat, f. Varianten. Sritifcticä 2Utcr, footel wie ßlimaftetium, | i. filiinatterifche 3at>re. Stritifcfic Sage, f. Dies unb ßtifi§. — 3n ber flleteorologie unb .H. T nad) ber Theorie oon U. gatt (f. b.) fold)e Tage, an benen bie Jlutiat toten (f.b.) Detftätfenb juiammenwirfen. Allan fanu ieben 9leu= unb SSolImonbStag als fritifchen Tag an leben. 2luf bie Drbnung eines folcheu roirfen oor= iriegenb bie Entfernungen oon Sonne unb üJlonb berart, baf, ß. T. erfter Drbnung fold)e finb, bie mit bet Erbnahe oon Sonne unb illonb äufammew fallen. Slad) jalb feilen an ben fi. T. eintreten: Öäufung Cor Seprefftonen (f. b.), ©tvbelftürme unb oermehrte 9tiebeifd)täge im allgemeinen, @e= loitter im SBinter, Schneefalle im Sommer, bie erften ©eroitter im gtübjahr, [Regenböen, Strich^ regen, häufiger SSBecbjet oon Sonnenjcbein unb '.Hegen u. f. >o. Einen Wtffenfd)aftlid)en 3lad)toeis biefet ^Behauptungen bat Jalb niebt beigebracht. Sagegen treuen oiele gtttnblid)e Unterfud)ungen bie £>altlefigteit ber gatbfdjen Theorie mit ab= ioluter Sid-crbeit nach unb oetweifen bie Theorie ielbft in ben Sereid) bes Sttetglaubens. (6. aud) Utonbeinfhic auf bie Witterung.) — Sgl. 33ebber, Tie 9Betteroorb,etfage (©tuttg. 1891); ' Schreiber, -valcs ß. T unb bie9tegenbeobad)tungen in Sadn'en it'bemn. 1892). Jtritifcfje 3:cm»>cratur. Wktm ungefättigtet Tampf oerbiebtet toirb, fteigt te\\cn Spannffaft, inbem fieb betfelbe nabeju nad? bem S3ouIefd)en (vic feft oerbalt, btc- ju einem grofeteu SOBerte, ber bei ge; gebener Temperatur nid)t überfdn-itten roerben tarin. SBeitere aSetbtdjtung oetflüffigt ben Tampf, ohne bie Spanntraft ;u fteigem. Tai ber Temperatur entiprectcnbe UJcarimum ber Spanntraft toädjft aber febr rafd) mit ber Temperatur unb wirb bei einer Ortifel, tie man unter fi ocim gemiffen oon ber :>lrt bes Tampfes abhängigen Jcmperatur unerreichbar ober unenblid) grofi. Sei tiefet Temperatur ober über betfetten tann man alfo ben Tampf beliebig oerbnhten, feine Spann= traft beliebig oergrofeern, ohne benfetten ;ru oer= flüffigen. Tic betvefienbe Temperatur beißt bie S. t. be§ Tampfes. (Sine glüfügteit fiebet, trenn bie Spanntraft ihrer gefdttigten Tämpfe ben auf ber Jlüfftgteit laftcnbcu Trud ;u übenoinben Permag. (©. rieben. I Sei ber fi. T. roirb bemuacb bie Alüffig= feit bunt teiuerlei Truef am Sieben gebinbert roe'r= ben tonnen. Tie fi. T. beifjt besbalb aud) abf o = lutcr eiebepuntt. Tie fi. T. ift für SBaffet + 411, Scbroefelfoblcnftoff + 270, iSitber + 196, Hcblcnfdure + 31J 0. Tie iSebeutung ber ß. T ift namentlich bureb ba§ genaue Stubium ber fiohlen= fäure oon 2tnbreioS etfannt roorben, ber gejeigt bat, baf; bie fioblenfäure nur unter + 31° C. oetflüffigt roerben tann. iUan oermutete nun eine febr tiefe ^. T. jener @afe, bie man bis babin nicht hatte oer- flüffigen tonnen. 3n ber Tbat gelang bie 3jerflüffi= aung aller ©afe burd) Trud, als man biefetten auf 100—200° C. unter 0° abtühlte. C?in gualitatioer Untcrfcbieb jiotfcbcn ©afen unb Tampf cu tann gegenrodrtig nicht mehr aufrecht gehalten roerben. uuftformige fierper mit bober fi. T. fmb Tämpfe, jene mit niebetet .«. T. ©afe. Tie Sebeutung ber .«. T. im obigen sinne ftellt oon SGBtoHeloffi m i'tbrebe; er glaubt, baf; oberhalb betfetten nur ber optifebe Untcrfdneb jtoifdjen /vlüffigteit unb gc= fättigtem Tampf ;u gering fei, um bie @ten}e beiber ju feben. 3Jan ber 3Baal§ (1881) leugnet bie fdjarfe ©tenje jroifd)en bem flüffigen unb gas= förmigen 3uftanbe überhaupt. (S. fioeteibet.) Kritifc$e3cit, inbervJteebtäioiffenfchaft,f.Die=. Jtriöitj, Stabt in ilicdlenburgSdnoerin, 19 km im SC. oon Sebroerin, am .Hrioißer See unb an ber Siebenlinie Sebroerin^.«. (24,3 km) bet illedlenb. griebtich=5ran3=©ifenbah,n, Si§ eines 21mtsgericbts (Sanbgeridjt Schwerin) unb Tojnanialamtce., bat (1890)30096., $oft jroeiterfilaffe, Telegraph, eine "J3ürger= unb eine ©erocrbefebule unb 2tderbau. Äriöodije, (Srioosete (fpr. -roofehje), bie im 313B. oon beröer'iegoroina, im 31. unb C. oon il!on= tenegro, im S. oon ben 93ocd)e bi (iattaro begrenue roilbe fiarftlaubfcbaft ber Tinarifch, en SUpen im fübl. Talmatien (f. b.). Tic ß. ift unwegfam unb otme Öols unb SBaifer. eebluditen unb fieffcl unter; bredjen bie tablen öodjflächcn. Ter böd-ftc ©ipfef ift ber Drijen (1898 m). C'ine befd)werßd)e -JJiilitär-- ftrafee führt oon 9tifano nach Jort Tragalj. (S. Siebenlatte auf berfiarte 33o§nien u. i. w., 33b. 3, S. 339.i Tie Sewobner ftnb ferb. Stammes; fie roiberfegten fid) 1669 ber oon ber öftere. Regierung angeordneten ätushehung, toeil cies gegen bie 1814 garantierten Sßtiöitegien toar. T et Ülufftaiib Würbe burd) einen Sergteia) beenbet, ba bie militdr. Se= feiuiug nur mit grof en C pfem erreichbar fchien. "sm 5)ej. L881 brach, bei bem erneuten SSerfud), bie33e= irobner berfi. iura Tienfte in ber i'anbroebr berau= uiuehen, ein Jlufftanb au«, welcher fieb fd)neü nach ber öcricgoroina unb SBoinieu oerbteitete, jeboeb bind1 fasTreffen beiSebeniceunbDtd)ooat (9. Sebt. 1882) unb bie Oinnabme oon Tragalj (10. Sfltäig) uutcrbrüdt rourbe. Sritottfrfien , Slame eines ber altruff. Slaroen= ftämme; fein 3?obufit; war bie Guellgegenb ber SBolga, ber Tnna unb beS Tnjepr; alte Stöbt« betfetten finb $otojl unb Smotenst iBt, fintj unter K au'äuiudjen. Sritt>oj4ftog — Kroatien unb (Slawonien 747 ttriuuM Wog, Stabt im ruf). ©ouDcrnemcnt unb Kreis Eberion, beim 3ufammenflu| be§ Satfagan unb Sngulej unb au ber Sinie 3eiaterinofIa»= Solinffaja fomie ber Sjpetgbafen ff.= Satfagan bcr >^aterinenbabn(roeftl.Seil),bat8700E.,^oft;reid)e IRincrallager, befonberS Den Sifenerj (mit 65—69 Skoj. ßifen, jäbrlicbe Skobuftion 7 SDtill. bem ©ebiete bcr 9Rilitärgren,?c, gc= nommen, fonbern audi au§ bcnüRagijarcn. SeiSBrek tenfclb fämpften fünf [Regimenter ff. unter Sfolani. ©ic battcu fieb bunt ibre SBilbbeit fomie burd) ibre geringe Sd)cu Dor frembem Eigentum in fd)lcd)ten :Rujgebrad)t. SBegenibrerKriegSbraud)barfeitjucbte mau aber in grantreid) 311 jener 3eit eine äl)ulid)c S nippe unter bem Dtamen ErattateS 311 organifie= ren. Siefelbc entjprad) aber bem 3*Decte nid)t, mar aud) }U fdjwer (mit öelm unb Küra&) bemaffnet. Später, im 18. 3_at)r^.,nainentlid) im Siebenjährigen Kriege, treten bie K. nur als leidjte Infanterie auf, bie roenig biScipliniert mar, aber im Kleinen Kriege trcfflidje Sienfte leiftete. Sie bitbeten JreitorpS, bie nach beftimmten 93ejir!en organifiert unb imifov- miert mürben. 3et?t befteben fie als eigene Sruppem gattung beS öfterr.= Ungar. öeerS nici)t mehr. Kroatien, Königreid) ber öfterreid)ifdi=Ungari- fd)cu 2Ronard)ie, bilbet mit ©lamonien unb bcr el)e= maligen iOIilitärgrenje (f. b.) eine 311 Ungarn ge= hörige Sänbergruppe, beren meftl. Seil eS ausmacht. (©. Kroatien unb ©lamonien.) Kroatien unb »lahionicn, ungar. Horv&t- Slavonorszäg, troat. Hrvatska i Slavonija, ffönig= reieb ber Dfterreidnfdi •■ Ungarifdjen 3Ronardue, ju beffen tranSteitbanifdiem Seile gehörig, beftel)t auS bem Königreich Kroatien, bem Königreich, ©lamonien unb ber ehemaligen, jmifeben beiben gelegenen troat. •■ flamon. ifililitärgrenje (f. b.) unb grcnj't im 91. unb D. an Ungarn, bureb. Srau unb Sonau gefd)icben, im ©D. unb ©. an ©erbten unb SoSnieu, burd) bie ©aüe baöon getrennt, im ©SB. unb SB. an Salmatien, ^Jftrien unb baS Slbriatifdje DJtecr unb im 313B. an ffrain unb ©teiermart. SaS 2anb bat einen gläobenraum dou 42 535,25 qkm, moDOU auf Kroatien 13525,u, auf ©lamonien 9435,gs unb auf bie ehemalige ÜDiüitärgren&e 19 574,43 qkm ent= fallen. Kroatien verfällt in bie Komitatc SBaraSbin, SSelD»dr=ffreufe, 2lgram, 9.1iobruS=5'iume unb £ifa= ffrbaoq, ©lamonien in Sjirooitit) (Sserbcje), iPojcga unb ©prmien (©jerem). (S. bie Karte: 33 oSnieu, Salmatien, Jjftrien, Kroatien unb ©lamo = nien, beim Ülrtifel iBoSnien.) Dberftftdicngeftaltuitg. K. u. ö.mirb in feinem öftl. Seite Don bemalbeten ÜtuStäufern ber ©teier= märtifeben unb Krainijchen ällpen unb fruchtbaren Sbälern burobjogen. Sie ©reiye gegen ffrain bilbet baS USfofengebirge (1181 m), gegen ©teiermart baS SDtafectgebirge (683 m), meldjeS fid) im 3oanäca Slrtifel, bie man unter S Der (10(!0 m) unb ffalnifgebirge (643 m) nad) ©D. fort= fetit ; füblid) non erjterm erbebt fid), burd) bie Krapina getrennt, baS Ülgramer ©ebirge (ober ©lema 3irb 1035 m), mit ben oorgenannten ©ebirgen ba§ fdjöne 3agorien, bie fog. Kroatifcbe ©dimeij, einfd}lie|enb. ©üböfttich hieroon jiebt fid) baSS8ilogebirge(ffofeDac 300 in) bin foroie meiter nad) ©. baS 9.RoSlauacta-- ober 9J!oSla)ianer ©ebirge (489 m); fie bilben bie SBerbinbung mit ben ©ebirgen: (Irni S$rb (864 m), 3küol (954 m), ffmbja (789 m), ^funj (SBrejDDD polje 984 m) unb 23jcl (502 m). ©anj im SD., nabe bei Sßetertoarbein an ber Sonau, bie grul!a= ©ora (f.b.). Sie l'iitte beS ÖaubeS mirb burd) eine fruchtbare 3'iädie an ber ©ace gebitbet; biefelbe fteigt nad) SB. ju ben tarftäl)nlid)en 33erg*n ber ©rofsen Kapella (SSiela lafica 1532 m) unb Kleinen Kapella (1280 m) empor ; an ber ©renje gegen So§= nien baS $ljefemcagobirgo (1050 m), nad? ©SB. iu baS Kufgebirge unb bie Srebnjagora. Ulm Slbruv tifeben OJteere entlang siebt fid) ber Siburmfdje ffarft (oon giume bis 9Joüi) unb feilt fid) im SSelebit ($K§eoica 1651 m im 31., Soeto brbo 1750 m im ©.) nad) S. fort. ®er öftl. Seil beS SanbeS beftebt teils auS fruchtbaren, mit SBein unb Dbft be= pflanzen Ülnböbcn, teils auS moblhebauten Ebenen. Sie ©ebirge finb reich au Steinfobten, iötarmor unb ütineralqucllen. %m SB. »ecbfeln bid)te 3BaIb= bejtänbe mit fahlen Karftflädien unb trichterförmigen Vertiefungen (Solinen) ab; Kalt ijt oorberrfobenb. SBcmafferung. Sie mid)tigften ©eluäffer finb bie Sonau, meldbe im 3tD. bie ©renje gegen Ungarn bilbet, mit Srau unb Saue. $n bie Srau fliefsen bie iBebnja, Karafica unb SSuüica, in bie Saue bie Krapina, Kutpa, üonja, Una, Drljana unb Sojut, aufserbem fliegen im ffüftengebiet 3ablreid)c turj= läufige Säcpe ins 9Reer. Slawonien bat jal)lrciche ftebenbe ©cmäffer; bie meefmürbigften Sümpfe finb bie non Kologpmar unb iBalaca bei Effeg. Sttma. SaS Klima ijt mitb; Slamonieu ift uu= gefunb megen feiner Sümpfe. 9luf ben meftl. ööheu unb in 3agorien berrfd)t rauljeS Klima, ber SBinter ift laug, ber Sommer febr troden, ber SBedjfel üon Öitje unb Kälte auf ben ffarftbö^en rafd), bie Sujt ftünnifd). ©efürd)tet finb ber falte, troetne 9Iorboft, bie 93ora, unb ber feuebtbeifee Sübmcft, 3ngo, ein 9lbtenfer beS Sirocco. Sie Qfotbermc üon 14° C. ftrcid)t über giume, bie bon 10° berührt bie 9Jorb= grenje. Sie mittlere ^abreStemperatur beträgt etma 9 — 11° C, bie jälirlidic iRegenmenge jtnifeben 496 mm (in Semlin) unb 1183 mm (3aualje), im Surd)fd)iütt 812 mm. «cBöIfentitg. ff. u. S. tjattc 1869: 1838198, 1880: 1892 499, 1890: 2200977 E. (1104322 mänul., 1096 655 meibl.), b. i. 52 E. auf 1 qkm, barunter 14567 9.1Iilitärperfonen. Ser [Rationalität nad) roaren 68 794 Ungarn, 117493 Seutfcbe, 13614 Slomafen, 2826 [Rumänen, 3606 iKutl)c= ] ucn, 1921 719 Serben unb Kroaten, 20987 SBenben unb 37371 anbere, bem Dtetigionäbefenntnii nad) i 1553075 iRömifdv, 12 367 ©ried)ifd) = Katholifdie, 566983 ©riediifch^ricutalifdie, 23786 Enangetifdie 2(ug§burger Konfeffion, 12365 Reformierte unb 17261 Israeliten. Sant)= unb g-orfttt)irtfd)aft, SBcrgbau. SSon ber ©cfamtfläcbe finb 31 3Jroü. Slder, 11 SBiefen, 14,3 öutroeiben unb 36,3 35roj. SBalbungen. ©e= baut merben alle ©etreibearten, namentlicl) SBeijen unb 9.Rais, alle Sitten von §ülfenfrlldb,ten, febr niel Dbft , befonberS Siofel unb Sßflaumen, 9lüffe, mi(st. finb unter ie Schwefel; unb .Hoblenbergbaue ju :Rabotoj fotoie ba§ .Uupfer unb Sifentoerf 311 "Rübe finb bie einzigen gröfsern Sergwerfe. 1890 würben gewonnen 5422 t grifdjrotjeifen, 14 782 t @ifen= fteine, 4921 1 Signite unb 45 226 t ©lanjteble. •Snöuftric uitb Sanbcf. .verooriubeben ift bie Seibenfultur, bie ©laifabrifation int.Homitat Viro= i'itiS , bie 3xiderfabriE in Sepin. 3m Hüftengebiet beftebt Schiffbau, SReeberei, $ftaumenbranntmein=, s4>apier= unb Seberfabrifation unb iWübleiünbuftric. 1889 würben 1 972964 öeftotitergrabe älltobol er-- .ieugt. Ter .«anbei beftebt teil c- in Sßrobultenf, teitä in .Srcifcbenhanbel. .ftauptau-Sfuhrartifel finb ©etreibe, äBein, .öol;, iRebl, Pflaumen unb Vflaumenbrannt; wein 1 clirroroits, f. b.j. jpauptausfubrplätje finb bie Safenorte Ahmte, 3^"öfl un° 3$orto iRe, bann G'fjeg, Stffef, remlin, fiarlftabt unb älgram. Jn Kroatien befteben 9 Vanf= unb Srebtrtnjtirute, 42 Bparfaffen, 7 ©enoffenfrbaften, 1 VerficherungSgcfellfcbaft unb 1 8 3nbuftrie=S(!tiengefeIIfcb.aften (barunter 55)ampf= inüblen 1. i'crfcljrc-wefen. Ter Vcrfchr wirb geförbert bureb jahlreidie Vahulinien: bie bei Steinbrüct oon ber öauptlinie 3Bicn=Srieft abjweigenbe Sinie Steinbrüct --2lgram= 3iffeE ber efterr. Sübbabn (126 km, ßroatifdje Sahn), bie SSarcä^afrac^er SSalm (95 km) mit ihren 3*oeiglinien nadi Statuta Dberbaufe fiijen aueb bie froat.-flawon. Magnaten. 3n bie ungar. 9teid)§belegation entfenbet ba§ Unter; haus 11, ba-> C borhau-5 1 .UrDaten. Von ben 2an= beSeinfünften werben 55 Sßroj. nad) Vubapcft ab= geführt; bie übrigen 45 Sjkoj. bleiben im Sanbe. Jim ungar. 3Rinifterhnitfttjtfteti ein ÜRiniftcrf iirfi.it. c. Ser Sanbtag oon fi. u. 6., toeldjer in älgram tagt, ift autonom in ber innern Verwaltung, in fiultuä unb ttnterridjt unb in SRed)t§pftege; er beftebt au* bem Srjbifrbof oon älgram, bem ^Metropoliten oon Marionut?, ben 6 Vifcbbjeu ber fatb. unb griedv- orient. Äiud>e, bem Sompropjt oon älgram, bem Eomeä beS prioilegierten SiftriftS Suropolje, ben gronjährigen unb ba§ 2fnbigenatSred)t beä Sanbe-? geniefsenben (18) Magnaten (dürften, ©rafen unb Jreiberrcn) , ben 8 Obergefpanen unb 9 auf brei §abre gewählten älbgeorbneten ber Stäbte mit bi= retten unb 81 Vertretern ber SRärtte unb ber länb-- lidjenSSBatjlbejirle, letztere mit inbiretten SBablen. Sie bem freat. Sanb'tage öerantmortlidje fönig= lidj froat. = f[awon. = balmattu. £anbe§regierung in älgram, an bereu Spihe ber pcm Heuig auf Von fdiiag beS ungar. äJtinifterpräftbenten ernannte Sanuä ftebt, jerfällt in brei Settionen (innere 3ln= gelegenbeiteu unb 2anbe§bubget, fiultuä unb Unter; riebt, Sieebtgpflege). Sie ift oberfte 3nftanj in allen bie2tutcnomie.HrDatien8betreffenben©egenftänben. Sie SlmtSfpraaje ift troatifeb; taZ 2lmtäftegel jeigt ba§ treat. äBappen neben ber ungar. firone; aueb nimmt ba§ ungar. 3Jtinifterium troat. 3ufcb,riften entgegen. Surd) ©efefe 00m 15. 9to». 1874 würbe bie Verwaltung oon ber 3tecb,t§pflege ooüftänbig getrennt; au ibrer fcpitic ftebt ber VanuS ober ber Vorftanb ber Megierungiabtettung für innere Dlu= gelegenbeiten. 3)a§ ßanb jerfällt in folgenbe 8 fiomitate: 0 tu i t a t e qkm Ungarn ßvoaten unb Serben Sat6o= liteu GSriecijiiaV Orientn= lildjc Cnange= Ii)ct)c 3äroe= Uten älgram 7210,oi I 484 252 Velo»dr=Äreuö . . . 5047,73 266 210 Vifa^.Hrbara 6211,« 190 978 2Jlobruä=5iume . . . 4879,09 220629 VaraSbin 2521, 2s 258 066 SBojega 4932,95 202 836 enrmien 6865,>-o I 347 022 Virooiti^ | 4866,88 I 216 417 2 063 8 424 15 347 1044 9 429 20 854 26 618 5 447 3 683 100 475 1939 10 726 57 508 37 615 462 290 240 967 ÜMMISII 217 389 251 086 167 776 248 998 142 533 371 408 221 100 93 313 148 774 254 165 142 790 156 183 165 342 101 146 41 798 97 649 71441 2 154 53 508 159 344 I 39 943 ' 579 1232 7 127 127 4 449 23 285 6 345 3264 1995 7 258 1585 1928 3759 4465 unb fioncanica fowie bie ßinien ber Ungar. Staate babuen3?ubapeft=3emlin,^nbiija=i'Ritropic(42km), ■ 3dtdnr^2lgram=ßarlftabt=giume(33Skm),VintoDci: Vrefa (74 km), Siffef = 33o»nifdi = Vrob (165 km), Sunja=3;obrlin (26 km), 3tgram=6iafatl)urn (3ago= rianer Vabn, 113 km), S)alja=8rob (104 km) unb ©rofjwarbein ■■ @ffcg ■■ Villanp ( Stlfölb = giumaner Vabn, 170 km); in Semlin fiblicpen bie ferb. VVib uen, in Vo§nifcb=Vrob bie VoSnababn naeb Sera= jewo unb in Sobrlin bie EDlilitdrbatjn naA Vau= jalufa an. Sie Sonau fowie bie Saoe baben leb= bafte Sampffcbiffabrt. Verfaffung unb Verwaltung. Sie Verfallung bc3 Sanbe* beruht auf bem mit Ungarn Önbe Sept. 1868 oereinbarten unb 5. Sept. 1*73 abgeänberten äluSgleid). 3ur Veratung ber gemeinfamen Ainanv, .Öanbel«; uud Sanbmebrangelegenheiten fdndt ber troat. Sanbtag 4n deputierte in ba§ Unterbau« unb 3 in ba§ Oberb,au§ be? ungar. £fteidj§tag§; im Strtitet, bie man unter S oermi Sie polit. Verwaltung wirb in erfter Snjtanj burd) 69 Sesirf-Jämter unb 21 Diagiftrate ber fbnigl. greiftäbte, bann burdj bie Vicegefpanfdjaften ber Romitate, in jWeiter bureb bie Sanbeäregierung, Slbteilung für Snnerei unb 2lbteilung für finltuä unb Unterndjt, ausgeübt. Sie ©eridnebarfeit wirb oon 65 fbnigl. Vciirtsgericbten unb oon 9 fbnigl. ©eridjtätafeln (Slg^ram, ©oSpic, Dgulin, Sßetrinia, Varaobin, Velooar, dffeg, $ogega unb SRitrooic), in jWeiter Snftanj oon ber Eöniglid) Eroat.=flaWon. Vanaltafel unb in oberfter Snftanj oon ber eöniglid) troat. = flawou. Septemrjiraltafel, beibe in Slaram, ausgeübt. Tic Ainanjoertoaltung wirb oon Eönig= lieb ungar. Vebbvbeu (JinanibireEtion in älgram), weldje ber ©entralregierung in Vubapeft unten fteben, auggeübt. Ser Verioaltungsbebarf betrug (1893) 7,n Still, gl. Sa* 2£appen oon Kroatien ift ein 25mal oon Silber unb Kot gefd>ad)teter Schilb ; oon Slawonien i6t, finb unter 6 aufjuiuiSen. Kroatien unb Slawonien 749 ein burd) jtoei filberne, tvellenförmiq gezogene S5in= ben (bie glttffe Saue unb S)rau) geteilter Sd)ilb ; im mittlem (roten) Seite ein natutfarbenet, nach reebtg laufenbet SDlarber; im obern (blauen) Seile ein golbener fedjäediger Stern (3Kar§); ber untere i blaue) Seil ift leer. SBeibe bebedt bie Königgfrone. (S.Safel: äßappen ber öftevreid)ifd) = Unga = rifdjen ßronlänber, iyig.19u.20, beim älrttfel £ fterreid)ifd)=Ungarifd)e iUonard)ie.) Äird)en-- unb Üntcrrirf|t3tt>efeit. Sie Katbolifen fteben unter bem Grjbifdjof neu Slgram unb brei '■Bifdjöfen ju Sjafotw, Kreutj unb 3engg, bie ©ric= d)ifd);£rientalcn unter bem Sßatriatdjen ju ffarloöic unb jmei 33ifd)ßfen ju fiatlftabt unb 9ßa!rac. S)en ÜJtittelpimtt ber geiftigen fiultur bilbet bie ftaupt- ftabt »gram (f. b.), wo fid) eine fübflaw. Sllabeime bei SBiffenfdjaften unb fünfte (1867 errichtet), bie rtran^oiepb^Uniücrntät (1874 etriäjtet), einDber= gpmnafium, eine Dberrealfdjule, eine Sebrerbib bungSanftatt, eine öanbelgfdjute, eine 2Jtabd)en= jacbfcbule, eine Vanbcggewerbefdnile, eine £anbeg= mufiffdiule, ein Sanbegnatienaltbeater, ein £anbcS= unb ein ©eWerbemufeum, eine £anbtoirtfd)aft!8= gefetlfdtaft unb Vereine für Sittcvatur unb 0efd)id)te befinben. ©onft befteben oier tbeol. ©eminatien, acht Dbet= unb swei iKealgnmnaficn, jmei Dber= unb Drei Unterrealfd)ulen, eine £el)rerbilbungganftalt in "l>etrinja, eine lanb = unb forftwirtfchajtlidje £ebr= anftalt (in Kreut?), eine nautifebe ©dmle (in SBuccari), eine öanbel§fd)ule in ©emlin, 1219 elementare 2$olfiSfd)ulen unb 9 SWürgcrfdnilcn, alle mit ferbo= froat. Unterriditgjpradic. ©efdjiäjte. S)a8 Königreid) Kroatien mit Gin= fdiluf; ber froat. Sftilitärgrenje unb von Sürfifd)= Kroatien, b. i. bem norbmeftl. Seil »on SBoänien, mar in früh, efter 3eit t>on Derfdjiebenen illr;r. ©täm= inen bewobnt, nach bereu SSefiegung burd) bie SRömer unter Sluguftug ba§ 8anb ein Seil ber Ikotunj $an= uonia würbe, flutj Der 640 wanberten in bag @e= biet jwifdjen ber fiufipa, (Setina unb beut SkbaS ber jlaw. Stamm ber Kroaten ein, Dan benen bag Sanb feinen beutigen ÜRamen (mitteltat. Chorbatia, Chrobatia, Croatia) erhielt. 2lm Slnfang beg 9. 3abrb. gerieten fie in 2lbl)ängigfeit Don Karl b. @r., riffen freb aber fpäter wieber loa unb unter; warfen fidEj 877 bem bwjant. Kaifer. Sod) matten fid) ihre öerjöge aud) oon biefem balb wieber un= abhängig unb bebnten im 10. Sabrb,. ihre öert= fdjaft bis jur Srau unb über bie ©erbenftämme an ber Slbria au§. ©elbft SBenebig jablte ihnen Sribut, big im 3- 1000 ber Soge Sßetet Urfeoli ihnen burd; einen glüdlid)enKriegg,nig bic^nfeln entrif; unb tbre Öaufctftabt Seigrab (3ara necebia) eroberte. 91oä) einmal hob fict> Kroatiens Sebeutung um bie EEflttte beg 11. 3eibrb. Krefimir (aud) Sßetet genannt) führte feit 1059 ben Sitel eineg Königg non Kroatien unb Salmatieu, unb 3'rnnimir (aud) Semetriug ge= nannt) erhielt gegen Slnetfennung ber £berl)oheit beg ^apfteg 1076 bleibenb bie Köuiggwürbe. SDtit Krcfimirg SReffen Stepbau erlofch um 1089 bag froat. £errfd)erl)aug, unb Kroatien warb 1091 com i ungar. König £abiglaug I. erobert. König Koloman unterwarf 1102— 5 auch bie unfein unb Küftenjtäbte Salmatieng; boch bilbeten tiefe febr häufig einen I ©egenjtanb beg «Streite» jwifdjen Ungarn unb beliebig. Sag Königreich Kroatien unb Salmatieu behauptete fortan eine gewiffc autonome Stellung, ba nidjt feiten ein jüngerer SSruber beg tegtetenben , Königg ober beffen ältefter Sobn al§ öerjog ba= ! Slrtifel, bie man unter S Denn felbft eingefetit Würbe; unter it)ncn OerWalteten 'Sanc unmittelbar bag ©ebtet. Slawonien fam unter Stuguftug unter bie Öerrfdjaft ber Siömer, geborte }ur ^roninj S(5au= nonia unb würbe fpäter nad) ber Saoe Savia ge= nannt.' ^m 6. 3ahrb. liejjen fid) Slowenen bafclbft nieber, bie juerft bie £ berbevridiaft ber Slrareu unb nad) bem Untergänge biejer bie bei granfen aner= feuuen mußten. 3br Surft Siubewit empörte fid) 819 gegen Subwig ben grommen, würbe aber 822 jur J'luctit genötigt. 827 brangen in Slawonien bie 39ul= garen ein, würben aber wieber vertrieben. Seit 884 erfebeint l)ier alg Sßafall beg oftfränf. Königg ber Öerjog Srajlaw, bem 2lrnulf 896 aud) benSd)uh $annonieng annertraute. Sarauf fdjoben bie Kroa= ten ibre öerrfdjaft über bie Sane cor. 928 er= febeint Siffef, am 2lnfang beg 11. 3abrl). fogar Sirmium in bereu iBefilj. Später bilbete Slawonien einen Seil beg ungar. 9ieid)g, bag aber 1152 — 72 um ben fflefig biefeg Sanbeg, befonberg Spmüeng (f. b.) mieberbolte Kämpfe mit bem oftröm. Kaifer SJianuel ju befteben hatte. 3n ber folgenben 3eit war Slawonien mand)iual mit Kroatien 311 einem ge-- mcinfcbaftlicb,eu SSerraaltungSgebiet oereinigt, bag burd) SBane, gutoeilen burd) Sprößlinge ber fönigl. Jamilie tierwaltet Würbe. 1490 erhielt 3obanneä SoröinuS, ber uatürlidje Sol)n beg Königg lUiattbia-5 Eorüinug, gans Slawonien, mit Stugnabme üon Sprmien, unter ber Sßebingung, ba| er auf Ungarns Krone 3>erjid)t leifte, währenb sugleid) ber König twn 33öbmen unb Ungarn, SBlabiflaw, ben Sitel eineg Königg üon Slawonien annahm unb bem Sanbe ein eigeneg SBappeu uerlieb. 1521 fiel St)r= mien in bie öänbe ber Surfen, bie 1526 audi ißeter= warbein unb in ben fpätern Kriegen mit gerbmanb I. aud) bie Komitate ä>alpö, SBoJega unb 9Seröc^e in ihre ©ewalt brad)ten. Siefe Seile ftanben bann unter einem in s$ojega refibterenben ^afdja, big Jeopolb I. fie ben Surfen wieber entrif;. DJadibcm König gerbiuanb I. 1526 jum König oon Ungarn erwählt war, bulbigteu ihm 1527 audi bie froat. Stänbe. Seit ber 2JUtte beg 15. Safcrb- würbe Kroatien aud) ton ben Surfen faft jortwäbrenb beuurubigt, bie nad) unb nad) ben ganjen fübl. Seil, bag türfifd)e Kroatien, eroberten. 3Sonl606ab war nur nod) ein fd)maler Streifen im Söeften Kroa= tieng mit 3eugg, Karlftabt, älgram unb SJaraSbin in ben öänbeu beg Kaiferg , bag ganje übrige ©ebiet äWifd)en ©a»e unb Srau bilbete bag türf. 'Ban'o- fdjaf $osega unb Spanien. Sie eigentliche ©rense würbe aber erft 1699 burd) ben fiarlowifeer Stieben beftimmt, in bem ber Sultan alle» Sanb jenfeit ber Unna an bag öfterr. Kroatien abtrat. Sag froa = tifche Sitorale würbe 1717 gu ber ratferlidjen beutfd) = froat. $anbelggefellfd)aft ober jum öfterr. Sitorale gefd)lagen, blieb aber unter ber ©efpam fcfaaft älgram big 1776, wo bag Sitorale aufge= bobeu, bag Küftenlanb in brei Komitate »erteilt unb mieber mit Kroatien Bereinigt würbe. Sic Stabt giume erflärte Slcaria Sberejia jebod) 1779 ju einem für fid) beftebenben unb integrierenben Seil ber ungar. Krone. 1809—13 geborte Kroatien füblid) ber Satie 311 ben Don ßfterreid) an 3iapo= leon I. abgetretenen illpr. Sßro»injen. Stucb nad) SSeenbigung ber frang. Stiege blieb giume 1823—48 mit ber ungar. Krone Dereinigt. Später bebielt Kroatien jwar feinen 33anug unb feinen ^rooinjiab lanbtag, aber Salmatien blieb con if)m getrennt, bagegen fam feit 2lnfang beg 18. 3abrb- bag von ben igt, find untet 6 autäujucfien. föi I itroütifdjc Sitteroba Surfen surücferobcrte ungar. ©einet 3»ifd?cn Srau unb Saue als «ßönigreictj ©latDonien» ju Sroatien lunm; t>te iliiliteirgreuicn blieben für fidi unb be= hielten ihre mititär. Schaffung, fi. n. S. mürben in SBejug auf ©efeögebung unb oberfte Ißerroaltung al§ Ungarn einverleibte Dlebenlänber bebanbelt. Sie frqat. ferb. Semeguug, bie 1848, namentlicb unter Seitimg beS San yelladjid), jiigleid? mit ber ungar. Devolution au->brad? unbbieSilbung eines gro|en fübflaiu. SfteidjS anftrebte, baS nebft ßroatten*©[a= monieu aud? Salmatien al§ «breieinigeS Königreich» umfaffen feilte, hatte auf ben Serlauf beS Kampfes bebeutenben Einfluß. (©. Ungarn.) Sie öfterr. :KeicbSv_erfaffuiig oon 1849 fpracb bie Trennung $.abrb. (2lgram 1882); Scbmider, ©efebtebte ber öfterr. Dciiitär grenje (Sefcb/en 1883); JjeEelfaluffp, A magyar ko- rona orszagainak Helysegnevtära (DrtSlcrifen ber S.änber ber Ungarifchdi Krone, Subapeft 1888); Krauß, Sie bereinigten Königreicbe K. u. ©. (Sb. 14 ber «Sänber öfterreidj-'UngarnS in SBott unb S-Bilb», vIöien 1889) fomie bie Scröffentlidumgcn beä fönigt Statiftijcben Söureau» in Sgram; SulMc, 9ieife= führer burd) K. u. ©. (i'lgram 1892). ftrontifrlic Sitterntur, SBeseidinung nid)t fo= trohl für ein einheitliches , jufaiumenbdngcnbeS Bdiritttum, at§ für bret auf oerfduebenem Sobcu unb unter oerfebiebeneu SBebingungen entftanbene Sitteraturen: 1 1 Tic flaroifcbe Sitteratur ber balmati= nifdien Stäbte unb Qnfeln oom (5'nbe beä 15. bil sunt Qnte be§ 17. ^al)rh. (bie fid) in fehr oerlüm= nterter ©eftalt noeb bureb bal 18. Sabrb. fortfeht). Sie mirb froatifdi genannt, »eil ihre Sprache ",um Seil froatif* (»eftferbifd)=troatifd)) im alten hiftor. I i Sinne roar. Siefe Sitteratur mar oon 2(njang an eine 9!ad)ahmung ber jeweiligen ital.4itterar. siiid)- hingen unb tragt leine national = flam. gätbung. Sie Srofalttteratur ift geringen Umfang? , bie ooetifehe bagegen ift nid?t unbebeutenb. Vertreten finb mefenttid) bie liirifcbe Sßoefie im engern inne, namentlicb Siebesgebidne, jroar nid?t in fyorm, aber in Son unb Sluffaffung ber ital. ©onettenpoefie gleidjenb; bie poet. Cn-jäblung (jum Seit ibüdenartig) unb ba§ größere finnfteboS; ba§ Sebrgebicbt; ba§ Srama in Sragötie unb .Ü'emöbie (bie IcMere nun Seit in Sßrofa). Ser .vjauptfitj biefer ganzen Sitteratur mar bie Stepublil ;Kagufa, ber ältefte Vertreter ift inbeS SKarfo SHlarulic" in ©pa- lato (1450—1524), ber faft burebgängig biblifehe ober erbaulid)e Stoffe behanbelt unb in ber gorm noeb unooüfommen ift. SluRerbalb SHagufa? ragen noi) heroor fiannibal Sitae (f. b.) unb v15eter .'öef; torooie, beibe oon ber Snfel Sefma, bureb fpracb; lidie ©etoanbtlicit unb SSer§form auSgejeicbnet. 2ln ber ©pige ber ragufanifehen Siebter ftehen SWencetic- (1447—1501) unb ©j. Srjic (geft. um 1507), beibe mefentlid) Sbrifer im Sinne ber ital. ©onettenpoefie. SÖäbrenb be§ 16. Sabjt;. veeift SRa= gufa eine große 3abl oon Siditern auf, meift oon geringer Selbftänbigteit in Stoff unb 5'orm; ber oriflinellfte ift Hcaoro SSetraniC- (1482—1576) mit frommer, sunt Seil aScetifdjer SRicbtung, mobureb aud) größtenteils bie SÖabl feiner Stoffe beftimmt ift (3. 33. «Remeta» [«Ser ©infiebler»] ; religiöfe flei= nere©ebidite; Sramen: «SlbrabaiiK* Opfer», «3luf= eritehung tit^rifti > u.a.); in feiner fflebeutung un= ert'lärt ift bas lange, boeh unoollenbete allcgorifdu" ©ebiebt «Pelegrin» («Ser Sßilger»'). 211-S S ramattfer ift oor allen au nennen SKarin Srjie (1520—80), ber in feinen Komöbien (in Srofa) 311111 Seil ragit: fanifdjeS Seben einflidit. Sen ööbepunft erreichte bie ragufanifdje Sitteratur in 3oan ©unbulic (f. b.). Sein etmaS jüngerer, febr fruebtbarer 3*ttgenoffe 3uniu§ Salmotic (1606—57) fteht ihm in ber ©e= manbtbcit be§ 33er8baue§ unb ber äußern gorm gleidi, erreidjt ihn aber nid)t an poet. ©ebalt; er fdiricb eine große 2lnjabl Sramen, eine «Sbriftiabe» (^Bearbeitung ber «Christias» beä Siba) unti Heinere Sadien. Sie 3Berfe ber balmatin. Siebter »erben berauSgegeben 0011 ber SübflamifchenSlfabemie in 2lgram: «Stari pisci hrvatski" (Stgram 1869 — 93; bis babin 20 33be.). 2) Sie Sitteratur be§ jetjt gemöbnltd) als Kroatien bcieidincten SaubeS ($romnjiäl= froatien; f. Kroatifcbe Spradie), bie oon ber groeiten Öalfte beS 16. §a\)xt). bis in bie breißiger ,uibre beS 19. ^abrb. Srjeugnijfe aufmein. Sie tiält fid1 mit toenigen SluSuabmen (diroiiitenarttgen 3luf-- 3eiebnungen unb ©ebid)ten) auf bem ©ebtete ber populdrfirdilichen, erbaulieben uub fonft bem Seite jugängtid)en Stoffe unb blieb immer unbebeutenb. 3) Sie neuere. u.V. feit bem SBteberermadjen beS ferb. unb Iroat. ")iationalbemufitfeiiiS im 19. ^abrli. ©ie tourielt in bem SBeftreben nad) litterar., über-- baupt geiftiger Sereinigung ber Serben (im engern Sinne, burebmeg ber Orient. Kircbc anger)örenb) unb ber Kroaten (burebmeg rbnüfdulatboiifd)), bat baher aud? ben oon Karab'üe jur Sd?riftfprad)e erhobenen fübjerb. (.v?er,egomiuer) Sialeft ange= nomiuen unb ift nidjt mel?r febarf oon ber ferb. Sitteratur 311 febeibeti. Son einigen altern un- mirffamern Seftrebungen abgefeiert, tnüpfen fid? bie Anfänge biefer Sitteratur irefentlid? an bie Sbä- Hrttfet, bie man unter fi »ermint, finb unter G oufäu!t:d|e». Ävoatijdje ©pradje — Ärofobife 751 tißfett oon Sjubewit (Saj (f. b.) in Stßram oon 1834 an. "Alf au nannte Spraye unb Vitteraturnad) einem altern Sorgange illnriicb (f.3llnri8mu8). Sonba an erlangen bie Segeidniungeu «troatifd)» coer «ferbo= troatifd) » ba3 Übergewicht. Sie wijjenjd)aftlid)c Sitteratut bat iljren ÜJUttelpunft in ber gu Slgram 1866 gegri'tnbcten eübflamifd)en 3Ifabemie. Üon ben Vertretern ber poet. Sitteratut feien erwähnt außer ©aj ber Slowene Stanfo SSraj (1810—51), 3- fiurutjeoic, als befonberi bc-roorragenb 3»an aRalJuranW (f. b.) unb Sßeter SBreraboBW (f. b.), ali StomanfdjrijtftellerStug. Senoa. Studj in Salmatien eni'aditc bie Sitteratur »ieber im Slnfdjtufä an bie neuern Seftrebungen (Sidjter: OJcebo Sßucic, Stnton JSajali, SDlatija San [f. b.], Suntecic u. a.). Sie froatifdie 23olt§pocfte ift weniger reich als bie ferbifc&e; bie jeßt perfdmnmbenc ober im Scrfrfiwinben begriffene epifdie 5j5oefte mar im 16. unb 17. ;\abrb. giemlid) reich unb befaß eine befeu bere Seriform (15= unb 16fübiger Seri), fällt aber bem Stoffe nad) mefentltcb mit ber eigentlich, ferbi= feben gufammen. Sie hfmbfcbriftlidi erhaltenen cpi= fäjen Soltitieber finb gefammelt herausgegeben Bon SogiSic («Narodne pjesaie iz starijihzapisa», Seigrab 1878), ginn Seil oon llcitlefid) («Seiträge jur Kenntnis ber flaw. Solfipocfie. I. Sie Solfi; epit ber Kroaten», ffiien 1870). Jirootifcfie «»radie, im biftor. unb föradj= wiffcnfdiaftlid) richtigen Sinne bie meftl. Sialett- gruppe bei ferbo-troat. 3'ueiߧ bei: flaw. Sprad)= familie. Sie Sprachgrenzen jinb ungefähr: im 9lor= ben bie Kulpa bis jur (5'inmünbung in bie Sape, bann tiefer gtuß bi§ jur SHünbung ber Srbai; im •Dfteu ber Srbai unb eine Sinte von Sajce am Srbai bi« an bai Oftenbe ber 3nfel Eurgola; im äßeften bai 2lbriatifcbe ÜJJeer mit (ünfdjluji ber Quarnerifdjen unb Salmatinifdjen Qnfeln. 2lußer= bem gebort hierher bie Dftfüfte oon 3ftrien. ©in .frauptunterfdjieb oom Serbifcben im engern Sinne beftebt barin, baß, too tiefe» je ober ije (im füblidien, .Öenegowinet Sialett) bat, bas Kroatijche i eiujeht, i. S. pjevati (fingen), froat. pivati; rijei: (SBort), troat. rie. 93on biefem eigentlich Kroatifcben ift ,511 unterfduuben bie Sprache ber Sewohnet bei ge= wohnlich fog. Kroatien, bc£ Sanbei jwifeben Kulpa unb Srau (^ßropingialttoatien), tiefe ftetjt bem Slowenifcben näher unb bilbet ben Übergang com Serbo=Kroatifd)en jum Slomeuifdien. tf roatiitij = »tatoonifdjcd Wr« jgeluct, f. üötilitärgtenje. Strübcn, Stabt im fiteü ©oftpn bei pteuß. SRegySej. s^ofen, an ber Siebenlinie 2ifja=DftroWO ber Sßreujj. Staatibabnen, hat (1890) 1817®., bar= unter 91 6oangelifch,e unb 77 3§raeliten, ?ßoft, Telegraph unb gtachSbau. üvobo, 2anbfd)aft in Slfrita, f. ©olbtufte (93b. 8, S. 130a). [Stabt filabno. ttrorehlaU) (fpr. fr6tfihed)Iaff), cjed). 3iame ber 8tobo,nadieinemfäd)f.61)roniftenbeäl5.3al)rb. ein heibn. ©ott in Seutfdjlanb, be||cn öaupttempel auf ber yargburg geftanben haben foli. 3" ©o§tar wirb ein febr alter Haften aui Sceffiugplatten, auf Pier gebüdten giguren ruhenb, abj ,U.» i'lltar ge= geigt. Siefer K. ift jebod} längft oon ber Hrittt all eine (Srfinbung geftridjen. — SSgl. Seliu§, Unter: fud)ungen über bie Piefd)idite ber Jöargburg unb ben permeinten ®ö|en ,H. (öalberft. 1827). Stroh, Sanbenge, f. Krab. [wie Grom (f. b.). Stotfoninbiancr, Sräbeninbianer, fooiel Slrtilel, bie man unter JV Denn Stoifod, ). .Urbjtl->. Sroja, türt. Stabt, f. Jltbifjar. ft'rojaiifc, Stabt im ftreii Alatoio (f. b.) be§ preuf5.Dteg.j93eg.5Harienroerber,9kmfübtt)eftIidjoon glatolo, au ber ©luntia uno an ber ßinie Sctmeibe= mühl-Sonih ber 9ßreu|. StaatSbaljnen, bat (1890) 3344 6'., barunter 1055 Katbcliten unb 508 3§ raeliteu, 3ßoft, ielegrapb, eoaug. unb tatb. .Hirdn'. Stoff (frg. croquis), bie auj bem gelbe entworfene 3eid)nung t>on einem ©elänbeteil. Sie öilfsSmittel hierbei finb im loefentlidien : ein einfadjei mit Rapier befpannteö 93rettd)eu, 93leiftifte, Qixtd, Sineal mit SdH'ittmafsftab. Sa§ .Uro Heren gefd)ieht, inbetn man pon einer geraten Sinie, bie man fich im oer= jungten Sllafeftabe auf ba§ .Hrotierbrettcbeu auf; trägt, auägehenb nadt) red)t§ unb linto alle toxi)- tigen fünfte burd) Slbfdjreiten feftlegt unb ba§ übrige nad) Dem ätugenmaf) einträgt. Sie 9Jöben= formen Werben beim .H. in 93ergftridien angebeutet. — Sgl. Sdjulge, Surje Slnleitung sunt prattijdjen grofieren (2. Stufl., 93erl. 1891); üunen, Slnleitung jur Anfertigung oon S. (2. Stuft., ebb. 1893). ÄTofieren, f. firoft. Srofobilc(Ci'ocodilia,Loricata), eine Drbnung ber Üleptilien, mit burd) gemaltige Körpergröße auä gegeiebneten Sitten, bie eine fefte, leberartige, auf bem Etüden mit teilmeije getielten .Unochcufchilberu burdv fe^te öaut tragen unb baburdi ben SdiilbEtöten äf)ncln. Set Körper ber K. ift eibed)fenartig(ioc-Jbalb fie früher, als ißanäeredjfen bejeidjnet, mit ben ßibeehfen oeteinigt würben), trägt 4 fräftige Seine, bereit 3chen (oorn 5, hinten 4) oft burd) Sd)toinvm= baute oerbunbeu jinb, unb einen langen, mit oer= tnödiertem .fiautiamm oerfeheiieu Sdjwanj, mit bem fie pfeilfd)uell gu jdnoimmen unb fräftig um fid) ju fd)lagen permögen. Ser Sopf ift plattgebrücft, feine Knochen fehen auf ber Oberfläche wie jerfreffen aui; bie lauge Sdmauge ift mit jablmdien jptfeen, in be-- fonbere ©ruben ber Kiefertnodien (Slloeolen) eiu= gefeilten 3äbnen bewaffnet, bie oft febr grofe Wer= ben unb oon benen beim SdjHefsen be§ SRa&en§ bie bei Unterlieferi in Sertiefungen ober 3lbfd)nitte ber Cbertinnlabe bineinpaffen. Sie Siafenlöcbcr lie= gen oorn an ber Spitje ber Sdjnauje unb müitben erft febr weit hinten in ben :Had)en, woburdj bai Sltmen auch mährenb bei Sdjlucfeni ermöglicht wirb. Sie älugen jinb mit Sibertt unb 3iidhaut oerfehen unb befißen eine fentred)t ftebenbe, jdilibf örmige Pupille. Gharatteriftifch ift ba£ Sorljanbenfein oon Jiippen nicht nur an benSBirbetn ber Sruft, fonbern aud) an benen bei öalfei unb bei ©djwanjei. Slu4 iu ben SEBanbungen bei Saudjei tommen Sfelettbilbungen pot (fog. 93aud)tippeu), bie, in ber SDlittellinie burd) ein unpaarei ©tuet oerbunbeu, bai fog. Saudj= fteruum barftellen. Sie K., gegenwärtig nur nod) 3 ©attungen mit 21 2lrten, bewobneu auifdjliefjlidj bie heifien 8anb= ftriebe unferer (Srbe unb werben gewöbnlidi in großen Sd)aren au ben SUünbungeu grofscr Jlüffe fowie in ebenen, Wafferteidjen ©egenbeu angetroffen. Sie halten finj taa€ meift untbätig im SBaffer auf ober befteigeu bie fladu-u Üferränber ober aui bem SBaffer empoitaucbenbe Sanbbänfe, um in ber Sonne ju fcblafen. Sie gehen aber aud) in bai SReer. iRad)ti geben fieauf Oianb aui, ber aui allen großem lebenbigen SGBirbeltteren beftebt, bie bie gefräßigen, im SBaffer breiften, auf bem Sanbe aber feigen unb furebtfamen Jiere bewältigen tonnen. Sie meiften K. finb in ibrer öeimat ber Schreden ber ÜHenfcbcit ißt, finb unter d aiifjufudjfii. 752 ftrofobtfffojj — Jfcwbeiii wie Der iiere. sie pflanzen RA uimtlui> Mir* Siei fort, mo in bor ©rö&e ben ©dnfeeiern alet* finb ■ irehnli* m größerer ,;%1hl 20 t00)mben tanb ober in (Srtükpet abgelegt werten. Sie »e brfttung erfolgt Mir* bie Sonne; bocb bemalt Des ^eiba)en gdegentfidj bte Sier eine Seil lang iReftt tmSgeftorbener R. hnben fid> bereit« Dom SriaS an jg« 11« lebenben ierfaOen na« Sejabnuna unb ^',S!rU-ften.Ä(9,rocodilu8). beten 6au»toer: Wetb«8»iltTotobi[(Crocodilus vulgaris * et: Ärolobile gig.3) ifr, bie HUiaatoren k L ;\V'fa"1' '-\",!M"*' "»< bem öefofaiman jatorlucius i uv., ,vui. n unb bie©apiale lG»™b8)mitbem©ange$gaDialMä eine Durdj Semen ime om ftmb anlode, ober bae c • J2Ü > tf" >«L«brenb bes SWorteS bemeine lautet g>lnnanns aegyptius FteiHotf, ein reiten Pfetferarnaei Soge! »frifaä, cor oom S DU» mm »(bmanjenbe etwa 29 cm mi6r, eine fanb= fartene Unter unb fdmmrje Dberfeite,' gra u mit »r«'i *■■ . ""' >*°" ^etobot berietet, mit ben HrofoMlon. dbnlufi »ie bte State mit ben Sdbafen w i einer /.'In Sreunbfdjaft, inbem er biefen imbehii,' i *on £ieren S^maroSer, befonberä Sgelarten bie n* am ßabnfleifa) angefogen baben, ablieft Jlrofoif, Mineral, f. EHotbleierj «rofoitiriurc, eine aelbgefärbte organifdie tedurepon ber 3ufammenfe|ung i . im. bie bei Der Orpbatton von ftoblenorpbfalium (f Roblen crobt emm-ht unt Mu* weitere Drpbation in bie tarMofe 8eu!onfdure, Q.O., übergebt »ie bei' Ben Säuren befipen toiffenfdjaftlidjeg /witerefie, ba fU S btemmlmae Bei 'IViitamethnleus. < MI,, eine« RoMenmafferftofförnii ringförmiger Hnortmmg ber .'iobleintotmiPine, unb. «rofti&oiith, ein mr ©nippe bei- flmpbibol« gibonge* Staunl, ras inbigoblaue bis fmalte= blaue, i*uu* fetbenglänjenbe unb jarte parallel (Menge Hggregate bilbet; bie jyafern finb febr idbe idnoer »erreifjbar unbelaftifd) bieafam; eimelnc ber' leiben fdnneben uemli* feidjt febon in einer ae wöbnluben Älamme. »er m. in eigenüi« nur bie taienao asbeftrorm be-? ampbibolifÄen Watron: eifenorobfil^itl »iebetfit (f. b.); er finbet ftd) bei |*>outna m Saljburg (pter aud; fein berteilt in bem sapbirquarj, beffen blaue gatbe er bewirft) in ctaoani in Slorroegen, am Draniefluf) in Sflbafrifa m Aorm faieriger platten. (6. an* ögerauae.) Btuetou -lt. -Ije-wej). i; jirci,? im fubbfil ^oil beS mit. ©ouoernementä Sfdjemigom, wediac ebene mit Vebm .-, Banbboben unb Icbwanerbe bat 2693,5 qkm, L09979 8. fftleinruff en) ; kdet= ^u. |ieb= imb SBieneryiupt. 2) «rciofiabt im «roiäH an m>ei .lutlmieu be« jurSefna gebenben J[ct'Klt ""•'-". ' 6Äir*en,li8raeI.S8el er jebodj ks,;i aufgab, um iub in ffiien mn ai^ubilben . .«:. belM.tierteerin Ä"a aeb leitbem oericbiebenen J bealern an unb wirft ie t £>ttm>3t[ma, geborene oon «oagenbub 8^"-^hl.8«in®ubape|t.fleft.ii?Jiiu,8» aerun, war eine aii--aeu'i*neie brama 5fln ie; «ronnni, jRabrif* ,«ro,.,au ) 8 , *gS^^^»a»abren.bflt677A»',S» (1890) 42436 (2024H männl., 22190 weibü l ;; >emeinben mit 9G Crtfcbaiten unb umfapt l <:'.>ubi,beur[e ferottomiti unb .U. - 2) 3tabt u. 7,ri*tl %ei'rKbauPh"annfcbaft »eine eines SBejirl GS'"^' 273ü!)(J.), linf« an ber SR. ^^•"«flar-ftaatäbabn, bat (1890) 1868 C |oft, lelegrapb, JHcite ber allen SBefeftigunaei .;: "^11^'1.';|';:"!it^rAa,nü,c,,ari!,l! M b , >U ^LS* •nau"-^ »"" Vie*.e„ue„ *!" S*Io6 0eb6rt; SBaumwoUweber* uno steintoplengruben. »hörn, f. ftrummpom. [Äremfiei Don .... — r " ■" "»'Mi. .nrei Sf?'^ (frr. -mejfdjifdi), «edj. Äame _ «ronfl* i i BejtrKnmt im bapr. Seg.=»ej uoertranten, bat310^iqkm, (1890)29403(14217 männL, 15186 weibl.)©., 97 ©emeinben mit 241 L rt14aften . barunter 2 Stäbtc. 2) »eiirroftabt im .eiirvamlM.. am ^uiamnienliiifi ber SRobad) unbSafjIa«, an ber Ömie ?5robft.ieUa=Sid)tenfete »«»apr Staaföbabnen, Si» beä BqirttamM unb eine-, ämtSgerid>t3 (Sanbgeriibt »ambera» a (1890)4140 G j, bamnter SH^ngSe „Sb lj i Nvraehteii, Kofterpebition , lelegrapb, aet 5 abftrdje (16. 3aprb.), alles Ratpaitf; ftofc um StemtopUnpanbef. «. ift ©eburtöon oon 8ufa8 |ranadj (f. b.). Rabebei bie ehemalige geftung «ofenberg mit Jeugbau«, ferner grofie Stein" eblemirubeii ui Storfbeim unb baS gifenbütten« werf «eupaul m SaaMen=5Keininaen «ronacb, Vulas. ED&Ier, f. Eranacfi «ronamter, f. Ciblanbeslunamter. Hrunmtioalt, trüber in ÖannoDerämtätiti rtaatsamralts unb (Hronoberanwalt) Ober ftaatäanwaltä (f. StaaKanwaltfdjaft). über bie englifdjen ft. f. Attornej General unb Solicitor 1 reneraL flrouahicttcr, Jerbinanb, öftere. iParlamen tarier, geb. 2il. ,u'br. i,s;i.s M J^cti, ftubierte in ffiien, würbe J elter ber :Uedne, SSeamter ber Stabl pien unb tpater liJ.'aait'tratsrat. Jreli feiner 5tel= lung befämpfte er bie iWittelpartei bes ©emeinbe rate« unb würbe cubli* 1873 im SBiener Settri ooiepbltabt mm :lnnbsratsabaeerM,eteu aemabli Br fa)lofi tut ber bemofratifajen Partei an, bie im sinne ber gbeen bes % 1848 ben boftrinären Sibe ralismus iH-rinbt. 1879 würbe er wicberaewabll bagegen unterlag er 1882 uno gelangte erfl 1885 loieber in ben :h\iebsrat. las llmii*aveifen bei antueniiiiHben SBemeguitfl führte eine •Jlnnaheruna M.s an bie liberale Partei herbei, bie er früher icbo minus es betämpft hatte. Tiefe unterftütitc ibn baper bei ben Sleuwablen oon 1891 unb Derfdjaffte ihm, als er bamals ui*t burd>brang, Ott. 1892 ein Mm*cu in her innern Stabl SBien. Tod) bat bie "t&Ä'K Dbftbau'unbaBeberei: «nbring«^ iX^^Sti^S^ Mrolop, mj, Sflbnenfdnaer ach 5 5«t ,T, , "J' T tc" •"•■''* mit flro|UT ^ntfd)ieben= i tu Troja bc. CffifJ }%Jl |2£ ^V/wlW' n«uerD?«aä ":'^< »rudj rei'elhen »Hb betrat *Ln lÄlfiSS ÄÄ I "'S£^ Kffi^^ HtHteC, bif man untre A urrmiftt, finb unt« C aul8ufu^en, KROKOD] LR A- l BecMkaiman i Uligator lacius). Länge ca. 5m. 3. Nilkrokodil (Crocodilus vulgaris). Länge 7— 10m. Brookhaus1 Konversations- Lexikon. 11. Aufl. Ah-piifeerg — Ärone (SDWiiije) 751 Kroubcrg, ^u(., fdjweb. SWalet, geb. 11. Sej. I 1850 ju RarlStrona, ging nach Stubien an bei Sted'bolmer Stfabemie (1873) alä StaatSftipenbiat nad) Süffeiborf, SJJariS, EtRündjen unbSdom unb be= mährte fid) halb buvd) jabjreidje SBetfe als ein »or« jügiicbcrKoforift. Unter feinen SBerfen finb ju nen= nen: Jagbnpmpbc (1875), Saoib unb Saul (1885; beibe in ber Sßationalgalerie ju ctodbolm), grüfr iing (1876), Job ber Klcopatra (1883), [Romeo unb julta (Soppelbilb, 1886), Sie fißnigin »on Saba (1888), öbpatia (1889). Stuf SBeftellung ffßnig CSfarS II. eollenbete er 1890-^-92 jroei foloffale $lafonbmalereien im Jveppenbaine bei fönigt, rdiloffe» ju Stodbotm. M. malt aud) reijenbe äCattarelle. Seit 1881 ift K. äJtitglieb bei Stock bolmev SHabemie, feit 1885 Sßrofeffor. Kroubotmr, ein bei Sanglodjbofamafdjiuen (f. b.) unb gräsmafebinen benutjteS Sßkrheug mit vabialftebenbcn Sdineiben aufber Stirnfläaje, welche bei bei Svebuug ebene glädjen aufarbeiten. 9tacb, feinet SBUrfungSweife ift bei 8. eine gräfe (f. b.). Krön borg, Sdjtofj bei öetftngör, auf bet bau. Tsufcl Seelanb, in &rad)töoöer Sage, Würbe 1574 —85 unter König Ariebvid) II. erbaut, um ben 3"= gang jum Sunb ju beberrfeben, bat breite Kraben, .H'afematteu, ein 3eughauS, eine ©cinälbcfammlung unb icirb all fiafetne benufct. 1658 mürbe ß. »on ben Schweben unter Skangel erobert, fiter würbe bis 1857 bei Sunbjoll erbeben. Ktonbontäuen, bie äurSronbotarion(f.b.) au§= gewtefenen Somänen. Krottbo tntiou, bie ÜluSftattuug bev ,H r one, b. i. bei VanbeSherrn unb bei lanbec-l)errlid)en jjamilie, mit einem Seite bei Domänen (f. b.), ben (Sinfü»ften aul fcldjen ober einer auf bie Domänen rabijierteu Diente gut Sßeftreitung bei laubeSherrlidien öau§= unb öoftaltungäfoften, ätpanagen u. f. w. Sie an ober auSgemiejeuen Somänen finb unoeväuf;erlid\ fie tonnen Staatseigentum ober (Eigentum ber laubeSherrlidien gamÜie fein. 3'1 Preußen, SBabern, Württemberg unb Sadjfen finb bie Somänen »er= faffungSmäjsig Staatseigentum. Sie preujj. 3Ser= orbnung oom 17. ^an. 1820, roetdfje burd) bie oreuß. Serfaffung beftätigt ift, bat uim Unterbau ber töniglicben unb prinjiidjen öofftaaten fpeciellc Somänen unb aforften (ben Kronfibeif om = miftfonbS) für eine Kronfibeitoinmiftvente oon 2500000 S&lrn. angewiefen; ber gonbS baftet für bie Staatlfcguiben nicht. Sie fpäteru ßrböbungen ber (Sioillifte (f. b.) Werben auS anbern StaatSeuv fünften an ben KvonfibeiiommijjfonbS gejagt. 3n Öeffen, DIbenburg, Saä)fen=2Jteiningen, illtenburg unb ätnljalt l)at eine Seilung be§ Somaniah>er= mögen! entmeber nur nad) Quoten unb beut @igeu= tum nach, ober (DIbenburg unb älnbalt) eine reale Teilung nad) Eigentum unb "Jiuhung jtoifdjen Krone unb Sahb ftattgefunben, fobaf; hier mit ben für bie firene au§getoorfenen Somäneit bie fi. ae= irdbvt ift; in DIbenburg luirb aufjerbem jur er= gänjung nodi eine liiniltifte getoäbrt. ^\n anbern beutfdjen Staaten ift bie tiioittifte auf bie ©efamt= beit ber Somanialeintünfte rabijiert. Krone (oom tat. Corona, f. b.), in bev öeralbü, f. Kronen. Äronc, bev Dberteil am SBtiltanten (f. b. unb Sbelfteinfdjleiferei, S8b. 5, 5.708b); aueb, bie obere ißegrenjuugSftäcrje eines SammeS (f. b.). Ärone, ßifeme, lombarb. Krone unb banad' benannter Drben, f. ßifeme Krone. S*rDcffiauc-' Soiit)cri(itiDii#=SfEiron. 14. ütufl. X. Srouc, Jlame mehrerer SDtünjen unb breiev Seil einleiten, gm £>eutfd)en Weid) irirb baS gol- bene Se^nmartftüd amtlid) S. genannt, baber oa-j SroanjigmartftÜd ? o pp eltron e unbbaS i goibene i ^'ünfmavt|tüd halbe K. isou biefei beutfdjen S. werben 1301 2 Stüd au§ bem SfJfunb feinen (SoibeS geprägt; fie ift B/io ober 900 iaufenbteite fein, fobafs 125,55 Stüd ein Sßfunb wiegen, atfo ein Stüd 3,9825 g bei einem ©erjatt oon 3,58« g [yeingotb (bem entfpredjenb bie ,jir>an',ig.mavf[tüde : 698/< Stüd auS bem fßfunb feinen ©olbeS geprägt unb i52,7t.'. Stüd ein $funb huegenb). Sie Prägung oon halben K. ift feit 1879 aufgegeben. Soi ©rlaf; bei beutfeben ©olbmünjgefeöeä oom 4. Se;. 1871 unb in ©ernäf? l)eit beS SShener äJlünjbertragä oom 24. 3an. 1857 mürben eine 3l'ii taug oon ben gröjjern beutfdjen Staaten (einf dj[ie|(id) Dfterreidj S) ali ©otbmünjen beS bamaligen beutfd?=öftea. SSiünjoereinS ganje unb b,albe K. a(S «SßereinSbanbelSmünäen» in ge-- ringen SBlengen ausgeprägt, ohne fefteu SJJreiä in bev bamaligen ©Überwälzung. Tie H. entbielt '/so 3ollpfb. i jehige beutfebe $funb) obev 10 g fein ®olb ; bie Aeinbeit war 5'10 ober 900 Jaufenbteite, fobaf; 15 gan^e K. ein Sßfunb mögen ober eine S. ll1 ,, g. Sic K. mar = 279/10 beutfebe EDtart. — 3n S äne mavf, Sd)ioebeu unb Norwegen ift bie bort i:; 100 Dve geteilte ff. (banifd) unb norwegifdj Kroue, fdjwebifd; Erona) bie gegenwärtige ©eibeinbeit auf ®runb oon StaatSDerträgen, unb jwar in Saue= mar! unb Sctjioebcu feit 1. San. 1875, in ÜRorWegeu feit 1. San. 1877. SMan pvägt in ©olb Stüde §u 20 unb 10 K., 900 Saufenbteile fein, oon ben evftevn 124, oon ben leiUern 248 auS bem Kilogramm fein; jene im $etngewid>t oon 82/3i g, biefe oon 41;31 g. od)Weben b,at aud} günffxonenftücte in bemfelbeu SUünjfujj geprägt. SieK. ©olb ift benmaeb = -'' q2 ober 0,4032 g fein ©olb ober V'„ beutfdie ÜJtarf. Sie Silbermünje ift in Stanbiuaoien nur nodi Sd)eibe-- iuün,;e , unb eS tonnen baüon ausgeprägt werben Stüde ju 2, 1, 1j3l - -,, 1li unb '/io K. in brei oerfd)ie= benen geinb,eitSgraben unb @emid)tSabftufungen. SaS ftlberne Kronenftüd miegt 71/.. g, ift 800 2au= fenbteile fein unb enthält batjer 6 g fein Silber; bicfelbe geintjeit unb ein oer^ältniimäfeigeS ©e= miebt bat baS Stüd ju 2 fi. — Seit 1892 Werben in Dfterreid) = Ungavn auS ©olb Stüde oon 20 unb 10 K. geprägt. 147,6 bej. 295,2 biefev Sftüngen loiegen 1 kg, unb 164 bej. 328 enthalten 1 kg geingolb, fobafe biefe neue K. = 0,85 oci beut= fd)en "DJavt ift. SaS ©cmidit ber beiben ©otbftüde beträgt 6,-751 bej. 3,3875 g, bie geinfjeit 900 2au= fenbteile. Sei 3oll,iahlungen unb anbern in ©olb= Währung ju erfültenbeu Sßerbinblidjfeiten netten 100 K. 42 (ftatt 42,oo54) ©ulben. 2ltS ©elbeinbeit toirb bie K. in 100 Seiler geteilt. SaS KHvonenftüd befteht auS Silber unb ift Scheibemün;e; ©eioidn 5 g, Reinheit 835 Jaufenbteile (fobaf; fein flJünjfuf; mit bem beS l=grantftüdS übereinftimmti. älufser= bem giebt eS 20= unb 10=6ellerftücfe auä reinem Jiidel, foioie 2= unb 1 = Sellerftüde au§ Sronje (95 s$voj. Kupfer, 45Broj. 3inn unb 1 "liroj 3int). OJad) bem oben ermähnten !8ert)äliniS läuft (Sept. 1893) baS l=Kvonenftüd ;u 50, baS 20=6eBerftüd ju 10 unb baS 10=.'öetlevftüd ju 5 Kreujem in Silbev- ober ^apievroäb rung um. i*on ben ältünjen ber nodi beftebenben @ulbenwäbjmng finb bisher nur bie 2= unb lU ■■ ©ulbenftüde eingesogen. — 3n Sßortu ga l bilbet bie K. obev G 0 v 5 a bie (Jinljeit ber ©otbmünje. Sie wirb auch in falben, günftet unb 3t'bittelftüdcn 48 rö4 .Vhoue (beim ^f erb ) — fttottenorben ausgeprägt unb gilt feit 1854 10 SRilreTS. Sie hat ein iveiugerricbt von 16,2.->:i g, eine Reinheit von "/M obet916*/a Juufenbteilen unb in babet 15 85ta beutfebe SWotf. — übet bie britifebe R. f. Eroron. äuäj bet fironentbaler (f.b.) beifet jurn 3 eil R. SiS auf £>ie neuere 3C'1 berab roar bie .H. in xranffurta. 90t. (bis 1. 3uli 1858) unb in SBafel bi§ 1839) aud) ein ©eroid)t für »erarbeitetes (Solo, an erftetm Drte für baS ad't;ehnfarätige (% ober 750 Sauf enbteile feine) ©olb, i»a-> beSbalb Rro= nengolb hiefi, unb eS entfvraeb hier bie .H. (beren 69' a auf eine '.Warf gerechnet mürben) 3,dgi8, in SBajel aber 3,sti s Krone beim SjJferb, f. Kronenbein. Krone, jroei Sternbilber auf ber nörbl. unb ter fflbl ßemifpbäre. Tic n erb liebe .H. ;roifd)en SBooteS unbßercuteS §eigt einen nad) Sorben offenen Sogen oon Sternen oierter ©röäe mit einem Stern ;roeiter ©röfse, ©emma; biefetbe enthält mehrere merftoürbige Soppelfterne, unter benen fidj ber Stern -,• burd) bie geringe Entfernung betber .Hem= ponenten auSjeidmet. ferner enthält bie nörblicbc R. einen ber wenigen neu erfebjenenen fog. tem= vordren Sterne. Serfelbe rourbe 12. !DJai 1866 plöfelicb als Stern jroeiter ©röfse wahrgenommen, nahm aber fo rafdi an >>elligfeit ab, baf; er fd)on am 18. i'u-.i bem tieften Sluge unjidjtbar rourbe, unb erfebeint jetjt äbntirb rote vor feinem 2(uflcud<= ten als Stern 9. ©röfse. 2luf ©nmb fpeltroffo= pifdjer ttnterfud)ungen ift ba@ pletüicbe 3lufleud)= ten biefeS Stein:- loahridH'inlid1 bem 2lusbnube alübenoen SSafferftoffgafeS utun'dn-eiben. Sie f üb = iiebc K, ein Reines' Sternbilo füblüb von bem bee Sdnltjen, ift im nörbl. Seutfcbbmb nidjt fiebtbar. — über bie bei totalen Sonnenfinfternifien ftcbtbare Strablenfrone ber Sonne f. Eorona. Krone, preuf?. Stabt, f. 3)eutfd)=flrone. Ktonctfcr, 8eop.# ilcathematiter, geb. 7. 3)ej. 1823 in Viegnik , ftubierte in SPerlin , iTOun unb Sreslau ÜDiatbemattf, lebte bann bie- Dftern 1855 teiti auf bem Sanbe bei JJiegnife, teile in Siegnit) fclbft, feit Dftern 1855 in Berlin unb rourbe 1861 mm orbentlidH'n SRitgtieb berSKabemieberSBiffen- febaften erwählt. SSon bem Siechte, an ber Uni verfität SorCcfungen ;u halten, inachte er feit fDtubaeliS 1861 ©ebraud), bis er SKai 1883 sunt erb. Sßrofeffor ernannt tourbe. Unter äRitmirfung von SBeierftraf}, ,'öelmbolh, Scbreeter unb gud)S gab er baS von Ereile gearünbete <> Journal für ÜRatbematifs herauf. Er ftarb 29. S)ej. 1891 in Serün. Seine roiffenfrhaftlicben Untersuchungen belieben ftcb auf ©egenftänbe ber bbhem 2lritb- inetif, ber 2ügebra unb ber StnalpfiS unb haben uantentlidi burch Slnroenbung ber Theorie ber ellip; tifeben Junftionen auf bie ,iablentbeprie eine än= iahl neuer 9tejuttate ergeben. Sie fmb in mehr als 120 {(einem unb gröfsern Slbhanblungen in gacbjeitfebriften oeröffentlid)t. Seine Jlbbanblung «©ninb.uige einer arithmet. Jbeorie ber algebrai; idjen ©rBfjen» ift mit einem SReubrudf feiner Sottor= biffertation «De anitatibus complexis» al* %e\i-- fdjrift ;u AunrmerS Tottorjubiläum iSerf. 1882) erfebtenen. Sein roifjenfcbaftlidjer SBrieftoedjfel mit ^ejeune 2iri*let ift 1885 von E. Sdjering in ben «©öttinger 9}acbricbten », feine Slbbanblung «Über ben 3ablenbcgriff» in ben (Ebuarb .lelior nun 50jährigen Tcftorjubiläum geroibmeten) «$hilof. •Jhiffätien" ivoi. Issti publiziert, üluf i'eranlaffung bet preuR. Jlfabemie ber 3Biffenfd)aften begann er [ Sönigin SJiictoria geftiftet Slrtifct, bie man unter ft Dfrmifit. fiiij iratet d aufjiifiKSen. bie Verausgabe ber Seite Sejeune 3)irid)letä (93b. 1, SBerL 1890). Sie SSorlejungen unb Slbhanblungeu Werben von Sletto unb .'öeufel herausgegeben. Kronen, ;ur Sebeehing be§ ßaupteS beftimmte, urfvriinglichnurtbnigl.Siirbeieichen. Sie.Hrouebe ftaub in ihrer alten §orm aue einem mit Ebelfteinen befehten, auftoärtS abivedifelnb in golbene SBlätter= vcriieruugen unb pertenbefefete 3aden Verlaufenben golbenen Steif (f. Safel: Ävonen II, gig. 1, tj u. 7, unb in ähnlicher gorm gig. 24, 30, 31, 33 u. 34). 2(h? nacb Einfühning ber SBappenbriefe (f. b.) bie tönigl. .Hrone anfangs feiten, fpäter häufiger a(S Öinabenjcichen ;ur Mrbnung beS ,'öelmes verliehen lvuvbc, fant biefc .Üronenform jur einfachen £>clm= frone (f.b.) herab unb mürbe hierburch f cblie^lid1 )ut gemeinen älbelStrone ff. b.); iväbrenb bie .Hrone ber Souveräne (f.Jafel: .Hvonen I) ficb in meift reidjer unb prächtiger ©eftalt cntivictelte (f. fiönigShone, ßaifertroneu.f.to.). 5lad)bem ber 2um berSeftim= muug ber Srone als SBorredjt eine-:- gehonten öaup= teS fotveit verloren gegangen mar, ba|i jebe geringe äbelSftaffefid) befonbere SRangfronen (f.b.) beilegte, nahmen auch vielfopfigcHorporationen für ibre35?av pen eigene fironengebitbe an, ivie j. S. Stäbte bie iiiauertrone (f.b.). Sollenbic auf ben 5 afein abgebil-- beten ,h. plaftifd) geftaltet »erben, fo ift bieftebrfeite fo ;u ergdnjen, bau beifpielSroeife bie Saf. II, fvia. 21 abgebildete ©rafentrone mit 9 perlen beren 16, bie 2af. II, gig. 8 bargeftellte $reiberrenfrone mit 7 Sßerten beren 12 erhalten müfjte. i S. auch Krönung. i Kronenbein, Kronbein, beim uferte S9egeid)= nung für ben iivifchen §[effel= unb öufbein emge jfialtelen Sufjmorben (entfpridjt bem 2. gingerglieb beS SWenfdjen). Sie Umgebung, befonberS bie ©aut über bem S., nennt man Krone. Kronenberg, preuf;. Stabt, f. Eroneuberg. — R., Slrbeitertolonie, f. älltenborf. Kroncnburgcr "^orjcllan, f. SubroigSburger ^orjellan. [nebft Sertfigur 5i. Kroncnbacb, f. Sachbcdung (S3b. 4, S. 674a, Kroncnfall, f. ^longe. Kronengclcnf , ©elent am Unterfufse ber 6uf= tiere, bae von bem Aefielbein unb fironenbein (f. b.i gebilbet roirb. SSeim uferte liegt bac-felbe biebt über bem obernSftanbe (Rronenranbe) beS öufeS. Kvoncngolb, f. .Hrone (5DJünge). Kroncnbirfcb, f. ©emeih (98b. 7, S. 973a). Kroncnfranid), *Pf auentranidj (Grus ober Balearica pavonina L.), ein präebtiger. Im langer, afdjgrauer Rraniii mit einem au* borftigen Scbeni beftehenben flopfbufd). Ser fi. beroobnt baS tveftl. unb nörbl. Slfrifa. (S. firaniebe.) Kronenorben, Sejeidjnung von ad)t Orben: 1) Serbienftorben ber bavrifcben Krone, aeftiitet von .Honig -Vtar I. 19. 3.Uai 1808, jerfällt in vier Rlaffen (©rofjlreuje, ©rofjfomture, Komture unbSditter). ©aSDrbenSjeicben ift ein acbtarmiiie->, fedsehnfvisigeS,»eif5 emailliertes, mit einem Eicteii; traiu umgebenes Rreuj mit ber SönigStrone. Ter äloerS beS 3Rittelfd)ilbeS trägt bie blauen unb lveifseu Sauten unb bie Umfd)rift «Virtus et honos» («Sugenb unb Ehre»), ber Severe ba-5 ©ilb beS Stif ter§ mit ber Umfdnift b Maxim ilianus Josepbus Rex Bojoariae». Ec- roirb an bellblauem SBanbe mit roeipen Seitenränbern getragen. (S. Jafel: Sie roi d) t ig ft e n C r b e n I, gig. 2.) 2) Raiferlicber Drben ber Krone von 3n = bien, brit. Samenorben, 1. Jan. 1878 »on ber SaS DrbenSjeichen ift KRONEN. I. 1, Krone der Deutschen Kaiserin, 3. der Fürsten und Prinzen aus souveränen Fürstenhäusern, der media- tisierten Fürsten und Herzöge und deren Prinzen, 3. des Deutschen Kaisers. 4. Kurfürstenhut. 5. Krone des Deutschen Kronprinzen, 6. der Prinzen aus grofsherzoglichen Häusern und der Herzöge, 7. der Kron- prinzen und Grofsherzöge, 8. des Königs von Preufsen, 9. der Prinzen aus königlichen Häusern und der Erbgrofsherzöge, 1U. der Erbprinzen aus herzoglichen Häusern. 11. Offene, Königskrone (Italien, Belgien. Niederlande und Portugal). 12. Krone des römisch-deutschen Kaisers. 13. Österreichischer Erzherzogshut. 14. Gefütterte Königskrone (Schweden-Norwegen, Spanien). 15. ungarische, 16. Böhmische Königskrone. 17. Österreichische Kaiserkrone. 18. Zacken -(Heiden-) Krone. 19. Krone der Bourbons. 20. Englische Königskrone. 81. Brasilianische Kaiserkrone. 22. Krone der Orleans. 23. Dogenmütze. 24. Eiserne Krone. 25. Kaiserkrone Napoleons I. 26. Russische Kaiserkrone. 27. Päpstliche Insignlen (Tiara). Brockhaus' Konversations- Lexikon. 14. Aufl. KRONEN. IL 1. Norddeutsche, 2. Süddeutsche Adelskrone. 3. Bannerhermkrone (Frankreich i. 4. Schwedische Adelskrone. 5 — 7. Ritterkronen (Niederlande. Spanien, Portugal). 8. 9. Freihermkronen. 10. Franziisische, 11. Schwedische. 11'. Spanische, 13. Portugiesische, 14. Belgische, 1.",. Englische Freiherrnkrone. 16. Krone des Vicomte i Frankreich i, 17. des Vicomte Niederlande), 18. des Viscount (England). 13. des Visconte (Italien), 20. des ride (Portugal). 21. Moderne Grafenkrone. 22. 23. Kronen der Häupter der mediatisierten Grafenhäuser '..Erlaucht", Deutschland). 24. Krone der N'achgeborenen zu Fig. 23. 25. Schwedische, 26. Italienische, !7. 28. Belgische, 29. Englische Grafenkrone. 30. Krone der Marquis (Niederlande), 31. der Marques in tanien und Portugal, der Herzöge in Italien. 32. Krone der Marquis (England), 33. der Marehese (Italien), „der Marquis (Frankreich). 35. Herzogskrone ( England I. 36. Fürstenkrone (Spanien). 37. Fürst anhat - "erreich und der rassischen Fürsten („Durchlaucht'). 38. Krone der Prinzen aus herzoglichen Häusern -f-hland). 39. Fürstenkrone in den Niederlanden. 40. Fürstenhut in Rufsland i ..Erlaucht- 1. 41. Fürstenkrone • n '. 42. Krone des Prinzen von Wales. 43. Fürstenkrone (Italien). 44. Insignien der Äbtissinnen. 4."i. Krone der Herzöge ( Niederlande i. 46. Insignien der Erzbischöfe etc. 47. Mauerkrone. 48. Insignien der Prälaten. Priore. 49. Kardinalshut. 50. Erzbischofshut. 51. Bischofshut. Brockhaas1 Konversations -Lexikon. 14. Aufl. ftroiic!iräbd)cn — ftröncr (Äbotf) 755 ein ovaler, mit fßerlen befe&ter, von einer Saifer= trone überragter Weit, in beffen 2Jütte bie 83ucb= ftaben V. li. unb I. in Tiamantcn, Sßerlen unb Tür= fnen. Set Drben Wirb an blafeblauem, roeif; geräm bertem Sanbc getragen. :'>iCrbenber.Urone von Italien, vom Honig Victor dmanuel 20. gebr. 186s geftiftet, bat fünf Klaffen (©rofetreuje, ©rofeoffijiere, Komture, Dffv -,ierc unb Sftitter). Sa§ Drbeniäeid)en ift ein golbe= ne§, Weife emailliertet fireuj, beffen abgerunbete glügelSiebeitnotenoerbinben. 3m.2l»eribei blauen aJHttelfdjilbei ift bie ßijerne firone, im SReoeri bet fcbmarjc Slbler unb bai jaooöifctte fireuj. Sai Sanb ift rot mit meifeem ÜBlittelftreifen. (3. Stafel: Sic ttiajtigften Drben II, gig. 13.) 4i Sßteufsifdjet .«., von fiönig äöilhclm I. bei feiner firßnung 511 fibnigiberg 18. Ott. 18G1 ge= ftiftet, «erfüllt in »ier klaffen unb wirb an einem bunfelblau gewäfferten SBanbe getragen. ©a§ 3": d)en ift bei ben brei obern Klaffen ein weife emait= liertei fireuj mit breiten (5'nben, auf bem 3t»er§ im Hiittelfdülb innerhalb eine! blauen Dtanbei mit ber llmfdirift :,ug mit Umjebritt bei Saturn^. Sie Dtitter ber erften Klaffe tragen ben Drben am breiten SBanbe von ber Unten Sdjulter jur regten öüfte unb t>am einen aditftrabligen filberncii Stern, in beffen SJhtte fidj baS oben betriebene 5DUttelfd)ilb »ieber= holt. I5in vierftvahligcr Stern wirb aud) mr erfteu Abteilung ber jtoeiten Klaffe verlieben, gür SSec= bienfte im Kriege treten bie Schwerter 311 bem Dr= beiK'jeidieu binju. (S. STafcl: S)ie Widjtigften Drben II, gig. 7.) — SSgl. ööftmann, Ser brettfe. iüote i'lblerovben unb ber f önigtiebe H. (93erl. 1878). 5) Drben ber Krone von Rumänien, von Honig Kart 10. (-22.) SDtai 1881 gefriftet, bat fünf Klaffen (©rofifreuje, ©rofeoffi.uere, Eoinmanbeure, Dffijiere unb [Ritter). 3)a§ DrbenSjeidjen beftebt in einem rot emaillierten, weife geränberlen Kreuje, auf beffen rotem fliittclfdülbe bie viiiuän. filberne Krone unb bie 3nfd)rift «Prin noi insine» («Surdj im* felbft»), unten bai Saturn ber Sßroflamation bei .Heiligtums 114 Martie 1881), ber Fevers jeigt bai Saturn 10. Main unb auf bem SReij 1866, 1877, 1881. 5)a§ Drbenibanb ift blau mit filbernen SRänbern. Sie ©rofefreuje tragen bagu einen fil= bernen Stern »011 adit Strablen, bie ©rofeoffijiere einen folgen von fleinerer gorm. 6) K. in Siam (DJcaba (äbafri), geftiftet 29. Sej. 1869, nur für Souveräne beftimmt, beftebt in einer von rot unb grün emaillierten Slättem jtcrnavtig umgebenen, blau emaillierten DJtebaille mit ber Königifrone, auf einer Sßafe rubenb, um= geben von ben boben^nfignieii. Sie wirb an einem blau gemauerten, grün geränberteu unb mit roten unb gelben Streifen verfebenen SBanbe getragen. 7i Crbcn ber wüvttembcrgif djeu M'rone, geftiftet burdj Sönig SBilbelm I. 23. Sept. 1818, iuitte urfprünglid) brei, feit 3lbänberung ber Sta= tuten ll.Slug. 1892 fünf Klaffen (®rofefreuje, Som= ture mit Stern unb obne Stern, (5'brentrcuse unb bitten. SJaS Drben§}eid)en ift ein aä)tf»i&ige§, weife emaillierte^, golbeneS Kreuj mit Pier (eoüar= feierten Samen in ben SBin!etn unb von einer .vtrone überhöht. 2fm weifeen lUittelfelb ftebt auf bem 3(oer§ ber 9iaiuen-:-.iug bc>:- .Honig? griebrid), umgeben von ber Scüifc «Surd)tlo§ unb treu», im 9teoerS bie flBnig§!rone. Ser Crben wirb am farmefmroten, Slrtitcl, bie man unter fi uev fdjwar; gerdnbeiten 4Uanb getragen. Ter Drben verleibt ben perfönlidjen Stbel. 1 2. Safel: Sie wiebtigften Drben I, gig. 5.) 8) Drben ber wcubijdu'ii firone (f. SBen* bifdie fivbne). Jlrüitcnräbrfieii, f. SRäbertiere. Jtrüitcuraub, f. fironengelenf. Stoncnroft, f. Puccinia. Sronenftürf, f. gormerei (SBb. G, 2. 979b). ffroueittafclöl, f. tfrbnufebl. Kronen taube (Megapelia), gddjertaube, eine ©attuna grofeer, auf bem SBoben lebenber Jau= ben, mit 5, yieuguinea unb bie benachbarten norb> oft L . unfein bewobnenbeu 2lrtcu, von benen eine 75 cm lange (Megapelia coronata L., f. Jaf el : Sau= ben, gig. 8), mit liellem blaugrauem ©efieber mit braunrotem äiüden unb Sduiitern bie befanntefte ift; auf beut Hovfe ftebt ein fädicrförmiger grofeer geberbufd). Seht nebft jwei nabe venoanbten Strien (Goura Victoriae Fniscr unb Goura Albevti Sal- vaäori) in ben gröfeern Tiergärten anjutreffen. Ter Sßreiä für ba§ Sßaar ber erften 2lrt beträgt etwa 300 3.U.; bie beiben anbern finb feltener unb leiten ba3 doppelte. bem Sßorbitbe bei franj. Saubtbater-S (f. b.) feit 1755 für bie Bfterr. SRieberlanbe geprägt, benannt nacb ben in ben obern l brei 5Binfeln bei auf bem Oteoeri befinblid)en bur= j gunb. 3Inbreai!reujei angebradjten fironen (bafyer aud) .Ureu.Ubaler genannt). Ser S. fam raf* in Umlauf unb würbe von oerfdjiebenen fübbeutfdien Staaten, fo »onSBaben, Säuern (bier wegen bei ©eprägei : Sdjwert unb Scepter mit Krone barüber, audi Sdiiverttl;aler genannt), SBürttemoerg, .Oieffen u. f. m. nad)geprägt. Ser öfterreidiifdie fi. war 13 Sot IG ©ran (= 868,056 Taufenbteile) fein, wog 29,477 g, 8 Stüd auf bie raube 9Rarf unb hatte einen SBert »on 4/606 SK. QZ würben aud) balbe, viertel unb achtel R. (leMere feiten) geprägt. Rroncntritt, eine iVrlctumg bei ^fevben, bie burd) 23efd)äbiguug ber 3Beid)teile oberhalb bei .vSufei beä einen gufeei burd) ben .fuifcifenftollen bei anbern entfteljt. Serfi. gehört ju ben fcfcjWeren SSerlefeungen, weil hierbei febr leicht Sehnen unb ©elenfe verwunbet werben, Uiterjentiingen nach bem öufe unb öuftiiorpelfifteln entfteben. SBe= hanblung: beäinfijierenbe Säber unb @infprifeun= gen ((iarboI=, Sublimat;, fireolinWaffer). Mroneutucrr", f. Rronwerf. JTvuiieimiirte, f. Coronilla. Mroiienmulft, ber obere, leidn geweihte 9knb be» ©ufei ber ^ferbe, (i'fcl u. f. w. Sronenseftncr, f. ©eweib, (33b. 7, S. 973a). Sröncr,2(bolf,'in-rlagAhudibänblcr,geb.26.9.)iai 1836 in Stuttgart, befudjte bai ©vmnafium bafelbft unb erlernte ben Sud)banbel. 1859 erwarb er bie Slläntlerjdie 33ud)brudcvei in S tuttgart unb grünbete 1860 ein 33crlagSgefdiäft, bai fieb anfangi mit bem Sertnebcpopulärwiffeiifdjaftlidterunbbelletriftifcber Sitteratur, fpäter mit ber. Verausgabe von 3ugenb= febriften unb illuftrierten fJ5rad)twer!en, wie «lui beutfdjen Sergen» u. a., befafete. 1868 trat ber Sruber fi.i, S|Jaul fi., geb. 13. 9ioo. 1839, in bie Sudibrud'erei unb 1877 in ba£ SerlagSgefchäft mit ein. 33cibe ©efdjäftc (feit 1877 unter ber girma «©ehr. Ärbner») gingen 1890 in ber «Union, beutfebe SerlagÄgefellfchaft» (f. b.) in Stuttgart auf, bie niißt, finS unter K aufoufnajen. 48* JOD jiriMicr ((Stjrtftian) — ÄronoOcvij» -Urin ebenfalls R. bcgrünbetc unb an bereii Spitic et als aSprfttsenber bei Sertraltiing*rat-:- ftebt. ferner iit er nod), gemeinfdjaftlid) mit 'l'aul R., Sefifccr bei girmen 15'. Reite SJiadjfotget in Seidig (f. Reit, dhrnft) uiib 3- ©• SottafcfyeSBudjrjanblung. 2iacbfotger in Stuttgart mit bei «Allgemeinen 3f'tlllHV> in ■Wfm^eii (f. Eottafcbe Suäjtianblung, 3. @J. R. hat ftcb aueb um ton ©cfamtbiu'bhanbel bevoer: ragenbe Serbieuitc erworben at§ mehrmaliger SSor= üneuscr be-> Stuttgarter Sedegerperein*, oe-> Süb= Deutschen Sue^bänbleroereinä unb (1882—87 unb 1889 — 91) beä SBörfenoereinä ber Seutfcben S3udj= bänbter. 3n lerjterer Sigenfdjaft befdmpfte er mit großer Energie bie Schteuberei im Sortiment-Jbudv banset. (5v mürbe ;um ©et). Rommerjienrat unb Sbrenbttrget bei Stabt Seiöjig ernannt. Sein Sobn, Alfreb .«'., geb. 1861, trat 188S in baä Reitfdje ©efet/äft in Seipjig unb 1802 in bie J. ©. (Sottafdje Siidibaiiblung 9iacbJotger in ctutt= gart al* Teilhaber ein. Sröner, Sbriftion, Tiermaler, geb. 3. gebr. 1838 511 Rinteln, machte 1861 im baor. Hochgebirge Stubicn in ber Vanbfd'aiK-barftellung uns begab üit 1862 nad) Tüffelbori, roo er fid) burdj Selb- ftubium faitbete. (Sr iit fett 1885 SÖMtglieb ber Ser= tiner ältabemie uns feit 1893 ^roteuor. Seine itimmungeDollcn Silber Dereinen STJier= unb x'anb= icbafu-malcrci ; oefonberä feine Jagbbilccr jeidmen iieb burdj lebcnsoolle Auffaffung au;-. ceinöaupt= ftubiengebtet bejügtict) ber 2anbfcb.aft hübet ber Xeutoburgertoalb, ber Sarg unb [Rügen. Son fei= neu ©emätben ftnb berinn-ju^eben: öerbftlanbfdjaft mit öocbmilb (1877 ; berliner [Rationalgalerie), 3ur Sruhjtjeit (1885; EfRufejunt in Seidig), öarjtanb= iebaft mit :Konoilb (.1891). Stonce*, granj, [Ritter oon 'JRar&laiib, öiito- riler, geb. 19. Jtoo. 1835 311 Ungarifd)=Dftrau in '.Wahren , lourbc 1856 Sebrer ber bfterr. @efd)id)te an ber iRecbtc-afabemie in fiafcb.au, 1862 am ©11111= uaftum in ©raj, habilitierte ftcb 1862 an ber bor= tigen Unioerfität unb mürbe 1865 311111 orb. "^5rci= teffor ernannt. 1879 mürbe er in ben [Ritterftanb mit bem Srabitat «oon 'ARaublanb» erhoben. R. perbffentlicbte: «Umriffe be§ ©efd)td)t§lebenahrb. • (3nn§br. 1863), «Sie Bfterr., böbm. unb uiigar. Sänber 1437—1526» (33b. 6 ber «£fterr. ©efdudue für Sa;- Sott», SBten 1864), «Ungarn unter Solana Iberefia unb >iepb IL» (©rag 1871), «öanbbucb ber ©efd)id)te Dfterreidjä» (5 Sbe., SBert. 1876—79), «©runbrifs ber bfterr. ©efdjicbtc» (4 Abteil., UBien 1881—83), «Sie g-rcien oon Saned unb ihre 6bro= nit al-5 ©rafen oon (5illi» (©rag 1883), «3ur ©c= ichiebte Sfterreicbc- 1792 — 1815» (©otlia 1886), « 2Rorift oon Maiferfelb, fein ieben unb 3Bi«en» (2f>- 1887 I, «Xie beutfebe SBefiebelung ber bftl. äll»en= lanber, inc-befonbere SteiermartI, RärntenS unb RrainS» (Stuttg. 1889), «lirol 1810—16 unb (Sr;,- berjog Johann oon Eftcrreich,» (^nnäbr. 1890), «Sui rem Hagebuche Srjbersog Johanne oon £ [ter= reich 1810 -15. Rur ©ef Siebte ber 58efreiung§triege unb beä SBienet .Hongreffee» (ebb. 1891), «2tus £,fter= reiche ftillen unb bewegten fahren 1810—12 unb 1813—15» lebb. 1892). ftronee*, Xberefe, Sd&aufpiejerin, geb. 7. Dft. 1801 lü Aieubentliat in Cftcrrcicbifdi = SdHefien. 3tacb ihrem Eintritt ins ßeopolbftäbter Shcater ;,u 3Bten, 1821, ermarb fie fid) rafdi bebeutenben 9iuf unb gehörte neben Staimunb , .Uorntheuer unb Strtifrl, bic man unter S rrnn Stuftet 311 ben hevoovrageubften EDlitoliebern biefei Sühne. ,\m Arühjahr 1827 rourbe fie, roie mobt unfdjulbig, in bie Angelegenheit oer Uv= morbung bec- Sßrofefforg 33(ant burd) ben jungen ruff. ßbetmann Seoerin oon ^aroüonfti oenoide.t unb mufjte beohalb auf einige 3c>t b'e Sühne meiben. Sie ftavb 28. Sej. 1830 ;u SBien. ^bve tünftlerifd'e Begabung für ba§ Öuftfbiel unb ba» Soltc-ftüd mar auf ihrem muntern, forubelnben Jemperament, loie auf ihrer unerfdjbpflicbenVaune begrünbet. öierju tarn ihr grajibfe;- uno bbdift in= tereffanteä Sufsere. ;Mu- Seben behanbeite Säuerte unter beut Sieubonom D. .i?orn in bem Vornan -iherefe R.» (5 Sbe., ©ien 1854— 55), ßaffnez in bem SDletobrama «3 fjerefe R.» (cbi. 1861). Rronfibctfommi^fonb^, f. Rronbotation. Mrongarbiücii, f. Sd)tofigarbe. rtronglae«, f. Crownglass. H rongroftfniiilcr hieß in Sßoten ber erfte Rron= beamte für bie innere [Regierung unb bie Sluftij. «rougrofintarfrliall, ebemalä ber erfte )tron= Iiofbeamte in 4$oten. Mrougiiter , bie ,iur Rronbotation I f. b.) au§= geioiefenen Somänen. [jeiebnung für 3suc-. Jtrombc, Sohn bei fironos, nameutlicb Sc= Hroufoloitien (engt, crown-colonies), eine Unterart ber engl. Rotonien, f. ©rofihritannien uno Sxtanb (33b. 8, 5. 416 a). Jlrottlönöcr, bie tfvbldnber eine§ fürftticbeit .'öaufeä ; in ber 5fterreid)ifdj=Ungarifd)eu Hionarchi: ber ilame für bie einzelnen i'anber be» Dleid)§. «röuleiii, iKubolf Ulrich, (Ihirurg.geb. 19. gebr. 1847 5U Stein am tthein (Ranton Sdmffbaufein, ftubierte in 3üridi unb Sonn SJlebijin, war 1870 —73 elfter 2liftfteu;ar,t ber diirurg. .Hlinit in 3urid) , rourbe 1874 unter S. oon ^'angenbed Sffiftent an ber Chirurg. Hlinit utSerliu, 1879 äugleia? aufjer- orb. ^rofeffor ber tibirurgie unb folgte 1S81 einem [Ruf at§ orb. 9Jrofeffor ber Ubirurgie unb Sirettor ber cbirurg. filinit nad) 3ürid)_, roo er 1886—88 ;)ie!tor ber Uuioeifitat war. 2lufeev Dielen 3ournal= auffäften fchrieb er: «Sie offene SBunbbebanblung» (3ür. 1872), ■ '-Beitrage jur ©efdnchte unb Statiftit ber offenen unb antifeptifdjen SBunbbebanblungo iSerl. 18751, «Tic oon Sangenbed Jdje filinit uno ^olitlinit') (ebb. 18771, «Sie Äehre Don ben 2uja= tionen» (in ber «S)eutfcb.en ©birurgie» oon Sillrotb unb Sude, Stuttg. 1882). Kronleuchter, bie oon ber Sede ber fiirdie, iPäteraud)ber£roianbautenberabhängeubeu\'cuer = ter. Sie ältefteu beutfdien R. auS roinan. 3"t 6e= fteljen aus groftcu difenringen, bie bureb Dergolbc= te§ Huoterblcdi unb Silber Derjiert fmb unb ba-> bimmliiüV .Vvufalem mit feinen Shoren Detfinn= bilblicheii. Ser bem 2lad)euer SRünfter 1168 oon Raifet griebrid) I. gefdjentte R. bat einen Turd mefferoonlm (f.Jafel: S)eutfd)eRunft I, gifl.5); ber ,}u öilbesheim einen Surcbmeller oon 6,7 m. 2 ie feit ber ©otit beliebte Jorm mar bie einee mittlem RorperS, oon roektem 2lrme ftratjtenförmig aue= geben. Sie mürben meift in Sronie gegoffen ober in ßifen gefchmiebet unb ber ÜRitteftbrpet reich oer= 3icrt. 2Us britte gorm tommt bie eines- tellerfbrmi= gen Rbrpers l;inju. ®ie mobetnen R. bienen niebt nur ber Seleucbtung mittels Rergen, foubern auch für ©as= unb elettrifd?e Seleucbtung uub fmb bem= entfpreebeub geftaltet. Jlrono berge Van ober SSBerib^ßän, Segitt in BübfdMocben, ber fübroeitl. Icil ber $rovtnj iit, finS unter 6 anijiiiurficn. Ävoito» — Sroitftabt (iit Ungarn) Smalanb unb bei- fübl. StbfaUi bei- .vSodilanbeS, bat 9949 qkm, banmtev 1026 qkm ©etväffer, mit U892) 158836 (5., b. i. 16 auf 1 qkm. 9 %X0',. •in? Slderlanb, 13 Sßroj. SBiefen unb 27 ^roj. SBälber, baS übrige unfruchtbarer Soben. .fiaupt= aroerbsjtoeicic ftnb Steterbau, Sicbntcbt unb SBaib* uurtfcbaft. imrdi bie SübftaatSbabn unb mehrere ikioatbabnen, jufammen 298 km, ift bat- San mit SSerfebtSmitteln gut auägeftattet. (ünjige Stabt unb .fmuptort ift SBBeftö. " STronec*, na* griecb. Sage bcv jüngftc Sohn beS UranoS unb ber ©ata, einer ber Titanen. 9tad)= beut er feinen Sater entmannt unb Dom Sbrotte ge- ftürjt fjatte, oermühlte er fid) mit feiner Sd)roefter ;Hbea, roekbe ibm bie §eftia, Demeter unb &era, ben £abcS, ^ofeibon unb 3eu§ gebar. Unter feiner >>errfd)aft roar nad^ .<>efiob baS golbene Zeitalter. Sa ihm gercetSfagt tvorben mar, bajj er burd} eine ieiner Ktnber ber fterrfebaft roerbe beraubt roerben, verfcblang er fie alle gleid) nacb ber ©eburt ; aber :Hbea luupte ben jüngften, ben 3euS, feinen 5Rad)= üelhmgen ;u entziehen, inbem fie tbm einen in füinbcln genudelten Stein ftatt bei- SReujjeborenen ,ui uerfcblingen gab (bargeftcllt auf einem l'iarmor= altar au» 2Ubano auf bem Kapital). 211» ber .Unabe berangeroaebfen roar, totirbe K., naebbem er bie wr= jebtungenen Ktnber roieber auSgefpieen, oon ihm entthront unb mit ben übrigen Sutanen in ben SartaroS geroorfen. (S. 3euS.) Ser 2lnftd)t, baf; K. ein uralter gried\ ©rntegott fei (bafcer bte©id)el als 2ittribut), fteht bie ebensogut begrünbete 9Jtei= uung gegenüber, bafj er ungried). (oielleicht pbonij.) UrfprungS unb fein Kultus über Kreta nach, ©rie= djenlanb getommen fei. Sie antife Kunft ftellte ihn geroöbnlid) ab!- altem bärtigen SSJJann (bem oeuS äbnÜd)), oft mit »erfülltem .vStntcrhaupt, eine 2lrt Sidjet in berfranb, bar. Sie SRömet haben ihn ifyrem Saatgott SatttrntiS (f. b.) gleidigcftellt. Stronprtnj, in beseitigen monarcbtfdien ©taa= ten, beren ©ourerän ben Stitcl i?aift-r ober König rührt, offizielle Skäeicbitung beS präfumtioen Shron= erben, trenn berfelbe ber Sohn ober (falls btefer bereits rerftorben) ber Snfel be-f- JlironinbaberS ift. Sie ©emablin bei- K. beifit Kronprinjeffin. 3n treufeen erbalt ber präfumtiöe Shrouf olger, rcenn er nidbt ber Sobn ober (fnfel beS Königs ift, ben 2itel«$rinä »ou SBreufjen». Seit 18. yan. 1871 rüfjrt ber jebeSmaltge K. von SBreujjen jugleid) ben Jitel K. beS Seutf*en SReidjg unb bat als fetrter baS sJkäbifat faiferl. unb tönigl. öob/eit. 3n ©rof;= britanmen führt ber K.(Prince Royal) jttgletd) fteti- benSttel^rinj »on5MeS. Sa in ©rofjbritanntcn auch, bie toetbltdie Sinie fuccefftonSfäl)ig ift, fo erhält aui) bie ältefte Jod)ter beS Königs bej. ber (regie- renben) Königin, trenn fie als baS ältefte fiinb beS JbroninhaberS geboren ift, ben Sitel SrotHprin= ,;effin (Princess Royal), aber niemals ben einer iprinjeffm con SBaleS. 2ieS ift 5. iö. ber Sali bei ber $tmjeffm SSictoria, Kaiferin griebrid?. (6. atid) Saubbin, Saretoitfdj, Urbprinj.) iXr on v ritt *,cn fr ouc , Q r b V r t n 3 e n f r 0 u e , meift berÖroibcrjogSfronelf.b.) gleid\ boeb finben and) StuSnahmen ftatt; fo führt ber3)eutfd;eSron= xniix.i bie auf berSafel: .Hronen I, fvig. 5, ber Sßrinä oon SBaleS bie auf ber STafct : Kronen II, llugartfcbe ßifeubahnen. Sronprinäftiftung, f. Sfnöalibenjliftungen. Sh-tifri, bie man imtet S »er ftronrab, f. ^^b'U'äber. Jlrourat, in ^rettfsen eine 3iKung beS &f- famtminifteritimS unter Sorfih be-> HönigS. Htontfbetve, f. Vaccinium. Strbnfdwepfc, f. ^radjoogel. Hronftabt, ungar. Brassö, rumän. Brasiovu. 1) Äomttot im Äöuigreidi Ungarn, grenjt im SR. an baS Komitat ©rojjfof et, im D. andaromfje!, im ©. an bie SBalacbei (Rumänien), im SB. an ao= garaS, bat 1803,c3 qkm, (1890) si;777 meift eoang. rumän. C\ (26116 Ungarn, 27802 S)cutfd)e), bar= unter 31579 ©rtechifdvOrientalifdie unb 9K.".7 ;Hö= mifdi=Katbolifd;e. 5)aS £aub ift im ©. unb SB. ge= birgig, inbem bie JranSftiloanifdien i'llpen mit ben Öodjgipfeln Sucfecs (2501 m), SBaltin (1904 mi unb (ifufas (1958 m) fonuc baS $erfanergebirgc (.^eib: nerberg 1294 m) unb ber ©cifteriralb (SSorbegu 1106 iii) bie au ber Sllttta unb am SSurjenbadj ftdi nuSbreitenbe ßbeite (baS fog. Sursenlanb, f. unten) umf äffen, meldje febr frtidnhar ift. 3)aS Komitat umfafjt aujser ber tönigl. Areiftabt (.Hronftabt) brei ■stuhlbe.iirte. — 21 Söitint. g-reiftobt mit georb= netem DJlagijtrat, am Stifte ber JranSfiiloaniidu-n Öod^alpen, an ben l'mieit ©rof3= warbeiii=fi.=SPrebeaI , K.\jerneft )?i (28 km), K.=Jöofüufalu (IG km) unb K.=K^bi=i'afdrhelp (77 km) ber Ungar. itaatShabnen, ift ©ihberkoiiiitatSbebörbeii,eiiteS (^eridit»bofeS , SejirfSgeriditv, infulicrten 2lbteS, gricdnfd''- lüditunierten Srj^rieftei'ä foioie ber 31. Sfnfanteriebrigabe unb bat (1890) 30739 meift e»ang.@. (10441 Ungarn, 9578 ©eutfcfjc, 9758 iKumänen), baruuter 8357 ;Kö= mifd)=Katbolifdie, 9733 ©ried)ifd)=Driehtatifd)e unb 769 Israeliten, in ©arnifon ein Bataillon beS 2. In- fanterieregiments «SUeranber I. , Kaifer 0011 :)iu)";= lanb», jlDeiSataillone beS 82. Infanterieregiments «Areiherr 001t ©djönfelb» unb bal 34. TiiMfiouc-= 3lrtillerieregiment. SrmäljnenSroerte ©ebän'be finb bie eoang. ^Pfarr= ober Somtirdie, 1385—1425 nuS Cuiaberu im got. ©til erbaut, litt 1516 unb 1534 burd) @rb= beben, 1689bureb einen grof.en SBranb, loeShalb fie 00m SBoIfe bie «fdjroarje Kird)e» genannt mirb, bie St. 93artholomäuStirdic in Kreir,form, bie ältefte Stute ber ©tabt, baS 1420 erbaute, 1770 im Söaro* fttl renooierte 91atbauS mit 2itriu, baS 1545 er= riditetc Kattfb,attS, baS .fionterüS = ©i)muafium mit 2lltertumS= unb 2iaturalienfammluitg unb ber 1544 uon öonteruS gegrünbeten ^ihltothef unb bie neue epang. = fädif. DJtäb*enicbule. SSon 11 n t e t cid) t § - aufteilten befteben ein tath., eoang. unb griedv Orient. a'timän. Cbergpmnafiunt, eine ©taatS--Dber= realfd)tile, ein eoang. Vebrerfeminar, eine eoang. Unterrealfchüle, eine ©aatS= unb ftäbtifdn' ©etoerbe= fchulc, öanbelSafabemie, Jurufdiule unb höhere iHiabcheufduile. K. ift bie bebetiteubfte ©anbelä= unb gabrifftabt Siebenbürgens. Tic baupttä*; lidiften Grjeugniffe beS (J)emerbfleif;eS fmb Sud), Seber, Kernen, Veberjeug, Schuhe, hölu'nie gelb= flafcbeit u. f. 10. Slitd) befteheu ein Kiipferbammer, mehrere 3Jetroteumraffinerien, eine SportIanbcement= fabrif, .mehrere Sudifahriten , Kunftmüblen 11. f. w. (?S befteben mehrere grofte ©etbinftitute, fo bie alt- gemeine Spartaffe, bie allgemeine 9ßenftonSanftalt, ber SJorfdjufsöerein, eine Jiliate ber öfteri'eidiiidi= Ungarifdicn SPant, bie Grfte Siehenhürgev Sani mtBt ftut? unter 6 auüuiii(6en. 758 fironftobt (in SRiiBlmib) — firopatfdjccf uni eine Filiale bet Sanf «SHfrina». Sei ff. erhobt Hd1 bie .Sinne ober b« jtapeücnberg (961 ru) 389 m übet bet Stabt mit prächtiger üluSfid^t. Sie Um= gebung heißt Surjenlanb, nadj betn Sacfcte Sun gen, bei betn Sllt ober bei äUuta mfließt. ff.foU fchou ju Slnfang beä 13. ;Vibrh. Don ben Tcutfcbcn DrbenSrittern angelegt werben fein. 3m 16. 3at)ri?. mar tie Stabt ber i'luSgangSpunft bet httb. [Reformation in Siebenbürgen, imb ihr SRe* formatot Job. öontet (f. b.) ftanb mit Sutget in Schiebung. — IGST fam R. mit Siebenbürgen an öfterreidj unb tmttbe 1689 burdj eine geuerSbrunft faft oöQig jetftört 3Bät)renb bet ungar. Devolution mürbe ff. mehrmals von benSlufftänbifdjen genoim men unb ton ben taifcrl. Truppen roieber erobert. — Sgl. Don öerrmann, TaS alte unb neue ff., bearb. von üRelhl (2 Sbe., .vScrmannft. 1883—87) ; giltfd), Sie Stabt ff. unb bereu Umgebung (SBien 1886); Quellen -,ur ©efdjidjte bet Stabt ff. in Siebenbürgen 12 Sbe., fftonft. 1886—89). Sronftabt, Seefeftung unb gafenftabt im ruff. ©outernement Petersburg, 49 km roeftlidj ton Seter§burg, im ginnifdjen SReerbufen, auf berDffc icite bor gnfel ffotlin (f. b.) gelegen, bie bie fdjmalfte unb feicbtejte Stelle be§ etftern al§ 33 ai ton ff. (mit Süßtoaffet) abfdjließt, bilbet ein gefonbetteS iUilitdrgouLH'rnement (15,e akm), ift Sij} ber 3lbmi= ralität, be§ 9DJilitärgouoerneur§ unb einiger Sicc= fonfulate (baruntet ein beutfcbeS) unb bat (1890) 42603 G., in ©arnifen baS 17. Infanterieregiment unb 0 SataillonegeftungSattillerie, 4 ruff., l fatb., 2 enang. ffireben, l iSracl. SetbauS, l ORofcb.ee, l ffnaben*, 1 äßäbdjengtimnafium, SRealfdntle, 3Ra= rinefdmle, 2ßatrofen= unb SeemannSfcb,ule, Sweater, sommergarten, ein Stanbbilo SßeterS b. ©r., 1 ruff. Rettung (mit Siidjbanblung unb Sudjbraderei). ff. bat gerabc regelmäßige Strafen, unb verfällt in ben ©outernement§= unb SfbmiralitätSteil. 3n leßtcrm befinben fid) bie 3lbmiralität, 1785 ton Katharina II. gegrünbet, bie ffafernen, Saborato; rium, Slrfenale, Scfn'ffSbaüanftatten, baS 3Rarinc= hofpital, bie Srotiantbäufcr. Sie öäfen, ton $ro= menaben umgeben, liegen an ber Sübfeitc, im SJeften ber öanbelsfyafen (für 1000 Schiffe), im Dften bor ffriegShafcn , Station ber raff. Dftfee= flotte; bajJoifdjen bet iUittclhafcn jur SluSrüftung reu ffriegSfdjiffen. jur Scrteibigung fmb 30 äöeric angelegt, baten 14 auf bem Sanbe, 9 im fübl. unb 7 im nörbl. gafjttaaffer. Bie finb jum Seil auf SRo= ften gebaut, icbeinen auf bem ÜReete 311 fdjtoimmcn unb beherrjcbeii bie (Hinfahrt in bie ffronftabter SBai totlftänbig. Slm michtigften fmb bie ,>ortS 2lleran= ber, Sßeter I., iRiebant unb .Hron= ilot (ffronfdjloj |. Som üRittch baten führt berffanal Cetera b. ©r. ;u ben 2 od?, 00m y>anbeh>bateu einl782 begonnener, unter3lle|an= tcrl. beenbeterffanal au* ®ranit= iviuuifcben Söieerbufen bat ff. regelmäßige Tamtf- idjtffafjttäoetbinbung mit SRiga, Stodholm, Stettin, Sübed unb öuü. — SRadjbem 1703 fdjon ftronfloi erbaut mar, liefe Sßetet b. ©t. 1710 auf ber jjnfel ffotlin eine geftung anlegen, bie 1821 ben SRamen ff. (ruff. Wjenez-gorod) erhielt. Sic SBetfe mürben immer mebr tertollfommnet, befonberl unter ffaifer «roitftiiibifitc, f. Sunbiruä. ['Rifolaui I. Jtroiitntigarcit (Tachyphonus), eine au§ 35 Strien beftebenbc ©attung ber Sangaren (f. b.i. meiere bai ttopifc^e Slmerifa bemobnt. Ter Sct)na= bei ift bid, tor ber etihe leiitt gelerbt. Jm mann; lidu'n ©efd-'ledit baten bie ff. aufricb,tbare, ;u einet Öaube tcrldngerte Sdnutelfeceru Don lebhafter, gelber ober feuerroter Aarbc. 3™ ber ©efangen= fdiaft fiebt man junteift bie 3 d) ro a r j t a n g a r e (Tachyphomis melanoleucus Sparrm.) mit lteifu'iu Jlügelbug, 3Beibct)en rotbraun, unb bie ,Hron = tan gare ( Tachyphonus coronatus Vieill.) mit feuerrotem Sdjeitel. Sai Saat foftet ettoa 20 SK. Hroutaube fooiel mie ffronentaube (f. b.). ftronttiolcv, fotiet mie Sronentbaler (f. 0.). Jtrüiutug, bie feierlid;e ßinfefeung eiitc-> SKon= ara)en bureb ÜlutfeSeu ber fftone, toobei jugteid) bie religiöfe SEBeibe, ber (Tio be« Üconardjen unb bie Öulbigung (f . b.) eine .Rolle ftielt. Tie oeutfdie ÄönigStrönung gefebab bis auf gerbinanb I. (1531) in Stachen, feitbem in J-rauffurt a. 3R.; bie röm. = beutf dje ffaifer fröuuug (f. Tafel: 3" ; fignien), für bie bie .Harls b. ©r. in :Rom burd> Sapft ?eo III. 25. ®eg. 800 torbilbli* teutbe, geju'ab ton Otto I. (962) biä auf griebtid) III. (1452) in SRom burdj ben Sapft. ORarimilian I. füfirte ben ffaifertitet obne gefrönt ju fein, Hart V. rourbe, jum leKteumal tom Sapft, in Sologna ge= trönt. Seit 1711 gefebab bie ff. nur mit ber beutferjeu fftone regelmäßig in granlfurt a. 3R.; bie Iet;>te ff. erfolgte 14. 3uli 1792 an granj II. 3n ?(rant = reid) gefebab bie ff. feit 1173 bis auf Subroig XVI. in ber ffatbebvale m SReim§; SJapoleon I. fegte fidi in 9iotre-Tame ju^arist felbft bie ffaiferhone auf. 3n dnglanb, efterreich = Ungarn, [Rufälanb, Sd)ire= ben ift bie ff. nodi ublicb. 3" Sreußen tolliog tum erftenmal griebrid) I. am 18. San. 1701 bie ff. m fföntgäberg an fid); biefe geierlicbfeit roieberbolte ffbnig SBill}elm I. am 18. San. 1861. ic. aueb bie Tajel: ff tonen I.) .Hröituiig beä GlacU, f. ©lacUfrönung. SronhJc'rf, ffronenroerf, ein in altem gefrungen torfommenbeS Slufjenmert (f. f.), bai au§ sroei baftionierten gtonten bettebt . alfo in ^e^• SWitte au§ einer gangen Saftion, ber redjtä unb 3i9- 1. fjia- 2- guabern mit fAönen ällleen unb SSBarenmagaätnen inS3»>"re ber Stabt. (S.Äarte: St.Set.eröburg unb Umgebung.) ■ ff. ift jugleicb, bet eigentliche öanbetetiafen ton Setetäburg. Sülle ein: unb auc-gebenben 3Baten mußten bi-; tor hitjem hier umgelaben roerben unb erft burdj ben Seelanal (1875— -86 erbaut; 28,2km lang, 38—69 km breit, 7 m tief) ift e§ audi See; id)iffeu möglief) gemorben bis SeterSburg 3U gc= langen. ,x\n_.H. laufen jährlich. laufen jährlich mehrere taufenb Sdjiffe unb Sampfet ein. ülufser ben Stätjen am I ;u SBiimar, 1878 in Sranbenbutg •.'l.alcl, bie man unter S rcrmiöt, finb uiiia (f aufjufuc^cn. liul-ö je eine ffuttine nebft halber Saftion angehängt ift (f. Dorftefjenbe ffig.1). <5in boppeltee .H. befteljt aii'j :! baftionierten gronten, alfo au§ 2 ganjen unb 2 halben Saftionen unb 3 ffurtinen (giß. 2). Jlron;,cugc, im engl. S trafterfahren b ertom 2In= tläger (als Serttetet ber Krone) torgefuhvte Beuge. JlropatfrlH'tt, öermann, Parlamentarier, geb. 11. gebr. 1.^17 ;u •3!abhauieu bei ffönigSbetg in cer Dleumarf, ftubiette feit 1866 m&aUe ©efd)id)te unb Sb/ilologie, mürbe isT.M vehrer am ©pmnafium 1883 trat er ÄropatfdjefgeWefir — Kröpfen 759 in bie Sftebattion ber «ffxeujjeitung» ein, bev et i c i t bem augebört. 1879 htmrbe er in bai preup. Wo- georbnetenbauä, 1884 in ben StetdjStag gemä<, ipo er fid) ber feeutfäjlonfewattoen Sßattei anfdbtojj. -Jtfäbrenb et im Slbgeorbnetenljaufe öortoiegenb in Unterrid)t§fragen alä Stebnet bevuortvitt, hat er im »Reichstag in berSebanblung berfociafen unböanb= werterfragen eine fübrenbc Stoße in ber fonfenw tioen grattion übernommen. 1891— 92 mar er Mit glieb ber 6iebener=ffommiffion, bic jur Beratung einer flteform bc§ preufs. böberu Sdniltoejenä dou bem ffaifer berufen mar. Er mar Mitarbeiter an bem 2ltlaS: SebeS, .HHr*boff unb ffropatfebeef, 2d)ulat(a» für bie Cberf lafjen böserer Sebranftalten (8pJ. 1884; 11. Stuft. 1893). [5. 765b). Stop-atft^cfgetoeljeJ.öanbfeuerwaffeniSb.s, Hröpclin, Stabt im ©rofeljeräogtuin Medien* burg=Sd)toerin, 8 km pon ber Cftfee, an ber Sieben linie äBi§mar=9toftoriebrid):Aran.v Eifcnbabn, iil)uern, 2au= ben, Papageien unb üEagrauboögeln eigen ift, unter ben übrigen Sögeln aber nur bei einzelnen ©attuu= gen gefunben wirb. 3m ff. ertoeiegt baö gutter tmrd) 2luf quellen, bcoor c-i in ben 9Jhi*telmagen gelangt. 3Bäbrenb ber Srütcjeit fonbert 6er ff. bei ben Sauben eine breiige täfeartige SDtafJe ab, bie jut Ernährung ber jungen oertoenbet wirb. Seim ü)tenf eben nennt man ff. im gewöbnlid'eu Scben jcbe 2lnfd)Wellung on ber Borbern Seite beä .öalfe». Sod) bejeiebnet bie Satbologie eine folebe 2lufd)mellung nur bann mit bem Manien ff. (Struma), wenn fie oon einer baueruben Serqröfscrung ber bie Suftröbre nad) Dorn unb feitlid) bebedenbeu cd)ilb= brüfe (f. b.) berrübrt. ©eringere ©rabe ber ff. wer= ben wofyl aud) als bider©at§, Sattbal» ober S l ä b b a l S bejeid)uet. Son ben oerfdnebeneu "Jlrten be» ff. finb folgenbe brei bie bemerfensmer-- teften. 3er ©ejäfjtropf (Struma vasculosa) ift auSgejeirbnet burd) bebeutenbe Erweiterung ber in ber ©efdjmulft fid) oergroeigenben S(utgefät;e. Ser fog. Ipmpbatifdbc ober gelatinöfe ff. (Struma lvmphatica, parencbymatosa s. gelatinosa), bie am bäufigften beobachtete 2lrt, entftebt burd) SReu= bilbuug pon Srüfengewebe unb Ummanblung be3 normalen 3nbalt3 ber Srüfenbläädjen in eine gelb= lidje, mattglänjenbe, gallertartige (fog. folloibe) Subftanj unb ftellt fid) in Bieten »erfajiebenen gor= men bar, je nad)bem nur ein einzelner Sappen ober bie gange Srüfe ergriffen ift. ©er 35alg= ober lioitenlropf (Struma cystica) enblid) entftebt burd) Sufammenfliefäcn ber erweiterten Trüfeu= bldicben ju großem SBlafen. uon Denen meift eine einen grBfern Umfang bat. Sie Urfacben be» K. ftnb nodj nid't binläuglidi erjorfdjt. (Fr ift in managen ©ebirgögegenben en= bemifcb, obne bafc man ben ©runb baoon au§ ber 33efd)affenbeit bc-S 33obenS, ber 8uft unb beä 3Saf= fer^, Wie bi^ber oft gejebeben, mit imbejweifeltem Slvtitcf, bie man unter JV oer :)ied)t berleiten tonnte. ~ie ^eid'affenbeit beä 355ai= ferä febeint nad) neuem Aoridnuigeu uon entfd)ie; benem (5iufluf,; e-J giebt fog. Mrepfouellen, Weil ber ©enujj bei SBafferl foleber Quellen S. beroormft. "Jlnbcve Quellen liefern Sßaffer, baä bireft beilenc loirtt, b. t). ben ff. rüdgängig mad)t. Sei Scannern füibet man ibn feiteuer all bei Arauen; audi finbet mau ibn oft bei ffretinen (f. b.i. SBiStoeifen ift ber ff. angeboren. 3" ber Siegel entftebt er in jungem Vebcuc-jabren unb nimmt biä ju ben mittlem ^abren allmäblid) an Umfang ju. Sei Sd)ub ttnbern , namentlieb bei äliäbdien , entmideln fid) uid)t feiten 2lnjd)welluugen ber cdiilbbrüje (fog. Sd)ulfropf) infolge aubaltenb gebüdten Si^enS, wobei ber iHüdfluf; beä äälutei oom .Hopf unb Male- erfdtwert unb bie 2d)ilbbrüfe bauernb mitSSIut über= füllt wirb. 2U-3 >>auptmittel wenbet mau befonccr-> bas Job au. liefet wirb entweber cingepinfelt ober at§ ,>bfalbe eingerieben, ober ba* 3°btaliutn iunerlid) genommen ober ab? jjjoblöjung birelt in bie Srüfeufubftan.i eingefpriht. erreichen bie burd) ben $. beroorgerufenen -öefdiwerbeu einen bebroblicben ©rab unb bringen 3obmitteI feine .tnlje mehr, fo mu| man jur operatioen Sefeitigung be§ K. feine aufhiebt nehmen, Sei tfufteutröpjen reid)t gewöbn= lid) bie Eröffnung unb Entleerung beä Salges au?. Slnbere Siropff oriueu erforbern bie 2lu§fd)älung ober Erftirpation ber ©efdiwulft , eine allerbtng« grofse unb febr febwierige Cpcratiou, welcbe aber neuer; bingS oielfad) mit beftem Erfolg ausgeführt ift. Ein ff. tann aud) ber SiB einer bösartigen (Carcinoma^ töfen ober farcomatöfen) ©efdiwulft werben (Struma maligna). 3)ann oergröfsert er fid) fcfcnell unb ruft bebeutenbe, namentlieb cd)lingbefd)Werben beroor. Reifen tann l)ier nur bie Erftirpatiou. Sie Erftir= patiou ber ganjen 3d)ilbbrüfe barf bei Ä. niemafö ausgeführt werben, weil fie leidet bie Erfcbeinungen einer eigentümlicbeu ffaajerie, rer fog. Cachexia stnimipriva, jur ,volge bat(3tulfaHen teröaare, ©e= baditni£-fd)Wdd)e/ Unfal)igteit jur 2lrbeit, pfudüfdie Sepreffion, Siuroöbcm, Tetanie u. f. w.), bie meiit töblid) enbet. — Ügl. Sinter, 3er cubemifdie ff. unb feine Sejiebungen jur Saubftummbeit unb jum ffretiniämuä iSaf. 1883); Sruu-5, über ben gegen= Wattigen 3tanb ber .Hropfbebanblung (VPv 1884); SBölfler, Sie cbirurg. Sebanblung be§ H. (Serl. 1887); Staumonn, über ben ff. unb beffen Scbanb= lung (au» bem ediwebifdjen oon Steuer, Sunb 1892). [nung für Srufe li. b.i. Jlropf , Sßferbetrantbeit, DoHätümüaje sjBejeid)= kvopf be§ Stoggeng, f. «todlrantbeit. Stopf ober ffropfrab, f. SSofferrdber. Hropfnntilopc (Antilope gutturosa Pallas),, eine 90—95 cm lange 2lrt ber Antilopen (f. b.) mit lü cm langem Sd)lBanj; \">öbe am äBiberrift 80 cm, am Seden 83 cm. Ebarafteriftifdi ift ber ftarfe ßeblfopf, ber bei alten Sieren fid) fropfartig ents wicfelt. Sie i?. bewobnt tie weiten Steppen ber mongot. Jatarei. Kröpfen bebeutet in ber Jdgerfprad)C bei ben Slauboögeln fooiel wie freffeu, bei bem iluerbabn einen Saljlaut (f. Salgen). Sröpfen, ba-> Umbiegen otev llmidimieben t>on Slecbeu, äBtnleleiJen, 2ldifen u. i. w. in ber SSBeife, baf> bie Utittellinie ber Siegung-?rie1itung, wie bei ber _T förmigen Kröpfung, mit ber Mittellinie be> geraben Eifeiiö parallel ift oeer, wie beiber XLför^ migen Kröpfung, nad) ber 2lbbiegung wieber in einer ©eraben liegt. 3inb jtoei .Kröpfungen auf :iuijjr, fiuti unter 6 aufäufuajen. 760 ßrüpfcr -- föcöfuä ter SBeUe oerbaubeu, welche in einer Cbene liegen ober beren Ebenen einen SBinfel miteinanbet eil ten, fo fprid)t man pon einer boppelt getropf- ten SB eile. @3 fommen auch SBellen mit nod' größerer Singabi oen Kröpfungen por. Sine ge= treinte Stelle fann man fid) auch, al§ Bereinigung gweier 3.1iafchinenfurbeln teufen (f. Kurbel, iiebft fltöpfer, f. ffrojrftauben. [Sertfigur 4). ttroprganc, f. SßcUfan. ttrüpfting, f. Krümmung. ffropftab, {. SBafferräber. ttropfinlUe, fotriel lote ffaliumjobibfatbe ff. b.). firopffteinc, bie getropften SBölbfteine (öa!en= Heine), welche bei febr flachen ober fdieitrecbteu Ml} auer bögen mit gebrochenen Sagenfugen perfebeu unb gleicbfam äbereinanber aufgebangt werben; ferner oerftebt man unter ff. auch bie mit Soffenwert (f. b.) oerf ebenen Cuaberfteine; entlieh im 5B)affer= bau bie Steine, in beren 2lu§böblung fieb bie £bür= ftänber fteinerner <3cbleuf ehtr)ore ober Siele breben. Kropf fröret), f. ä'iarabu. Stopfitüct, f. Krümmung. ttropitauben. Stopfet, Jauben mit unge= wohnlich ftarf beroortreteubem Kropf, ben fie burd) Uinfübrung pon Suft ju einer aufcerorbentlicben ©röf;e aufblafen unb bauptfädMidi jut $aarung§= unb Sortpfianjungeunt in biefem Quftanbe erbalten tonnen. äBeitere iWerfmale ber ff. finb: boebauf. gerichteter, langgeftrecner Körper, fd>Ianter äBud)§, fcbniale, lange ginget, langer Schwang, meiftenS auffallenb bebe Seine. Sie gärbung ift »erfchieben, bei ben meift'en Sitten tritt bie Sßetfsfd)lag= (mit Öetj) ober Slftetjeidjnung auf. Set glug b«r ff- ift gut, wenn auch etwaS fchwer, bie Sennebrung mitteb mäfsig. Sic finb au§fci)(iefsttd) Sporttauben unb waren al§ fol6e oon jeber febr beliebt, Jbrc eigent= liebe .vSeimat ift 2>iitteleuropa, erft fpäter würbe ber Kröpf er in (Fnglanb betannt. Scan unterfebeibet : I. ."öodjbeinige Kröpfer. a. Sie englifdje Kropf taube, bie gröfete unter allen (fie wirb 45— 50 cm bod'), mit langem, fdilautem Körper, langem, fcbmalein Schwan? unb glügel, fugel= runbem Kropf, fentreebter öattung, febr hoben, turj unb bünn befieberten Seinen. (5* giebt weifse unb geberjte in Solan, Silber = unb D.'ceblfabl, Schwärs, iltot unb Weib. b. Sic franjöfifdte Kropf taube, nidH gang fo grofi, mit fteilerer jtab hing, bfinnerer Sailie, mebr oortretenben Schenfelu unb Knien, bünn ober gar nicht beheberten Seinen, getreuuen Schwingen, lebbafterm SBefen. 6§ giebt einfarbige, faft nur in ©eifs, feiten in (Mb, iRot, Schwärs, unb geberjte in Slau, Schwärs, fiot,@elb, auch iRotfabl mit braunen Sinben unb ©elbfabl. c. Sie pommerf che Kropf taube, mit bobenunb febr ftart befieberten, mit .'öofen unb £atfcb,en pcr= febenen Seinen (f. Safel: ©eflügcl, gtg. 15). d. Sic fächfifche (bollänbifdje) Kropf taube, ebenfalls mit ftart befieberten Seineu. e. Sie Srüuncr Kropf taube, mit glatten ober be= ftoppclten Seinen. II. ffurjbcinige Kröpfer. Sabin geboren: a. Sie beutfebe Kropftaube unb Scrwanbte, fo grofc wie bte euglifeben ff., mit langlidmmbem Kropf, langem, fräitig gebautem Körper, ntebtigen, linbefieberten Seinen, langen Schwingen. (?* giebt einfarbige in £ell- unb 6i§blau unb rilberjabi mit Sinben unb in Scbtnars, feiten in aikifi, Wclb ober iHot, Wcfcbcdte, äBeifjföpfe, Sertebrtflügcl, Glfter= tröpfer. iMerber geliören nod) ber Sladjener Sanb- tropter, ber öfterreieb. Klatfdier, ber Ungar, ftröpfer. h. Scr ?lmfterbamer Sallontröpfer, in ber ©röfee einer Keinen Jelbtaubc, mit turjer, gebruuge= uer ö'igur, loeit nacb (unten gebogenem 3>tterbaU, tugefrunbem, febr grojjcm Kropf, niebrigen, nicht ober Wenig befieberten Seineu. gärburtg unb 3eicb= nung nue beim engl. Kröpfer. Sttöpfunci, Sertröpfung, SBieberle^ t, in ber Sautunft ba-j öerum= führen eine§ @eftmfe§ um eine Sorlage ober einen SBanbpfeilet (f. bei= ftebenbe gigut). Mrüpruiig, im 5D(a= febinenbau, f. Kröpfen. >i rupf uögil ( Gym- noderinae), eine Unter= familie ber »vrucbtPögel (f.b.) mit 7 (Gattungen unb 14 Slrten, bie fuh oon Srafilicu bi§ ©ofta=9tica fmben. Sie Jiere fmb pon Sroffeb bis Mabengröfie, mit einem bem ber Krähen ähnlichen Scbnabel, ber jeboeb hrei= ter unb tiefer gefpalten ift, aud< mit in ©cftalt au bieberSftaben erinnernben klügeln unb @d)tDCtnjen. Sie K. leben faft auäfcbliefjlich pon grüdjten, muffen baber edite Stopentiete fein. Sie äufsetn 8ebcn finb faft btS jut öälfte Perbuuben unb roeifeu auf ein Saumleben bin. »ierber gehört ber Kablbale = oo gel (Gymnoderus foeditus Strickland), ein :;.") cm langer Sogel, 3Jlännd)en mit bis auf bie grauen Slrmfcbmingen Jd)röatjem ©efiebet, nadtem, graublauem ©al§. 2l>eibcben rauebfehroars. Seht in ©uarjana unb am obern 3lma,?oncnftrom. Slropotf in. Seter 2llerejctoitfd\ f. firapotfiu. Äröfc, gefältelter .'äalstragen, f. »alÄtraufe. Ströfecifcn, Kröf e ober Kamm, ein Söttd>er^ mertjeug, baS jut öerftellung ber Kimmen an lleinen ©efafsen gebraucht toirb. Äröfeleifcw, f. gügeeifen. «röicimifrliiiic, f. gafifabrifatton. Sr o$no. 1 ) Sejirt^tjauptmaniifctiaf t in Öialijien, bat 730,27 qkm unb (1890) 76832 (36228 mannt., 40604 roeibü poln. (y., 84 ©emeinben mit 234 Drt= febaften unb 74 ©utSgebieten unb umfafst bie ©e= tidjtSbejirte Tufla unb ff. — 2i ©tobt unb Si^ ber Scäirtsbauptmannfdiaft foioie eine? Sejirtsgcricht* (398,i3 qkm, 51545 meift poln. (!'.), am SBislot unb an ber Sinie 3<>3to=9}eu=3agör5 ber ©alij. £tanS= pcrfalbabn, bat (1890) 3214, aß ©emeinbe 3251 d., ^oft, Telegraph. Jim S5S. Pon K. bie napbtba^ rcidifte ©egenb be* i'anbcs, beren älJittelpunft bac- Sorf Sobrta (838 Q.) bittet. Mröfuc* (Kroifo§), lehter König pon £pbien, Sohn be§ ?lhiattec-, bem er 560 p. (Ihr. in ber fRe= gierung folgte, machte fid) bie Heinafiat. ©riechen. Soweit fie nicht fein Sater Stfaattei be3roungen hatte, üitvpfliditig unb befaf; ein SJteidj, ba? im Dfteu bie an ben .'öalos reidite. Scil§ burd? bie Gintünfte auc- biefen Sänbern, teils au* ben Sergroerten unb bem ©olbfanbe beä 5J5aftolu§ gewann er fo bebeutenbe Sfteidjtümer, bafi man mit bem Slu§brucfe «sJieidj= tarnet be§ K.» fpäter unermcfiliche SAähc über= baupt bcjeidMicte. Stol^ auf tm SefiR biefer ©üter, umgab er fid) mit ausgcfuditer ^radit. Ser Sage nadi tarn Solon an ben »of be» ff. unb er= jörnte ihn butd) ten 3lu»iprud\ baB niemanb oor bem Jote glücfttd) ju preifen fei. SRafdj eriolgte allcrting-> ter Umfd)lag. ff. würbe pon (JoruS, ten er, angeblich, ermutigt turd? einen falfcb gebeuteten Slrtifi'C bie mau unter 8 Bcmtiiit, finb uiüor C au'iudictien. Ävotafon — Srucifereit 701 G rafelfpntd\ angegriffen hatte, gefdilagen unb nadj ber (Eroberung pon 6arbe§ 546 o. Gbr. gefangen genommen. (?r foll hierauf 311m Sd'citerbaufen Der* urteilt worben fein unb eingeben! bei Solonifd?en AUahnung angefidMs bei- Sobes breimal ben Flamen be§ 3olon auegerufen haben. Gpras, t>on ber 93c= beutung beä Stusrufs unterrichtet, foll hierauf beut R. Scbcn unb Sreüjeit gefcbenlt 11 nb ihn jum fteten Segteiter unb fftatgeber auf feinen genügen gewählt haben. Sag Sobeejabr bes fi. ift nicht befannt, hoch lebte er noch unter RambnfeS. — Sgl. Schubert, ©efdMcbte ber Könige oon Stibien (93rcsl. 1884). ftrotäton (graj., «SlaM>er»), antüeS Rla]p»er= iuftrument, ähnlidi ben Eaftagnetten, jitr 2)car= tierung bes iHbptbmus. Kröten (Bufones, i. Safel: gröfdje unb KtSten I unb II, 93b. 7, 6. 380 u. 382J, eine %a= milie ber grofdjluräje, bie fich Pon ben gröfcben unterfdjeibet burch gänzlichen äJlangel poii 3äbnen in bciben Siefern unb irteift auch im (Damnen, burd) einen plumpem, mit warjcnrcicbcr, brüfigcr J>aut betleibeten Rörper, an bem nur für je, mit halben Schwimmhäuten auegeftattete unb 511m Springen untaugliche Seine anfitten. ©intet ben C hreu bilben bie öautb'rüfen größere, budelartig nach aufien tjcr= vortretenbe Romplerc, bie fog. Obrbrüfen. Sae Sehet bcrfelben ift gewöhnlich milchweif?, riecht oft mibermärtig unb erregt auf jarten öautfteßen 93ren= uen unb ßntjünbung, obgleich es nidit eigentlich giftig ift. liefen Saft fonberu bie Ä. fteti ab, wenn (ie erfafjt »erben (weebalb 5. 93. .fmnbc eine gepadte «röte fofett »ieber fallen [äffen unb längere Qext f cbäumen) ; bie beim Serfolgen ber S. öfter» Pon ihnen au#gefpriftteglüfftgfeitiftöarnunbpclltcmmenun: febäblicb. 9biefi.nüben burch Vertilgung Pen ©artcu= iebnetfen, Snfeften, Staupen, SSBürmetn u. bgl. Sie finb auSfcbliefslicb 3iacbttierc , bie ftch tag* in G'rb= löchern, in alten ÜJiauerlüdcii, fieDettoinfeln u. f. ». aufbauen unb bas SBaffet nur sunt 3»ede ber @fc abläge auffudien. Sie tönneu lange 3«t faft ohne •'iabnmg anstemmen; bafe fie freilich, iabrbunbcrtc= lang in gelfenböblcn eingefcbleffen leben feilen, ift gabel; hingegen ift er»iefeu, baf> fie ein fettr hohes "Jllter (bil über 40 %afyct) crreid^en tonnen. Sic Stimmen ber R., bei ben SJcänncben burch eine Schall» blafe perftärtt, finb nicht unangenehm; fie ertönen per allem abenb* unb nacht? ;ur Seit ber Paarung. Sie Gier »erben in regelmäßigen Schnüren ;»ifd?en ben 3»eig«n Pen SBafferpflanjen aufgehängt unb eutwideln fidi in 8—10 Stechen ju jungen R.( bie audb, ans Sanb gegangen, noch längere Beit fd)aten= weife beiiammen bleiben unb »abrfcbeinltd) bie Sage com Rtbtenregen peranlaftf haben. %i Seutfdjlanb fommen brei Slrten Per. Sie gemeine Grb = ober gelbtröte, auch Sert genannt (Bufo vulgaris Laur., cinereus Schneid., f. Saf. II, gig. 3), Pon ubmuhig graubrauner ober grüner garbe mit eiu= farbig hellgrauem, beim SBeibdjen fcbwarjgeflccf tem •fauche unb 7— 22 cm Sänge. Sie iRobrfröte ober Kretijfröte (Bufo calamita Law:), bie fich befonber* burch ben unangenehmen ©eruch ihrer ■Jlbfonberung auejeiebnet (baber auch ftinfenbe «röte genannt), erreicht nur 6— 8 cm Sänge unb befifet in ber 2Jlitte bes grünen ober braunen iKütf eus einen gelben ober weißlichen Sängsftricb ; bie Sdnill» blafe bes SWänndjeuS ift ftarl enrroicfelt. Sie 9B e d\ - feltröte oberperäuberlicbc ftröte (Bufo varia- l.ilis Pall, f. 2af. I, gig. Si ift feiteuer unb befiht ;ablreid)e gra-Jgrüne, fcharf abgcgrenjte gierten aut | Slrtifcf, bie man unter S Uermigr, fmi unter 6 itiii;uiuer echote mehrmal größer ift all ber Ouerburdjmejfer, unb ^iliculosae, bei benen ber vangsburebmeffer ron beut C.uerburd>me)ier nur reenig abtoeidjt. Unter ben K. finbet ftcb eine große 2ln;abl ron Sflanjen, bie in ber Sanbwittfcbaft unb ber tedjnif Bertoenbung finben: bie fämtlidvn Koblrffanten, reie Kohlrabi, Kohlrüben , Blumenfobl; faft iamt liehe in Teutt'cblanb tulttoierteu Slpfianjen, reie SajpS, iHubfen, Sotter, ferner ber iüaib. 2lucb mehrere beliebte jieroflatuen, reie oie Seotoje unb ber ©olblatf it. a., gehören ;u biefet Jamilie. Sriitfe, ein gefrümmter, tätiget ober reintliger ftörper in ,\erm eines F,_T ober Y; befenber? ein itarter, oben mit einem uuerbel; oerfebener 3tod alc- 2tü£e für Sahmc unb ©ebrechlicbe; feiner ber artig geformte äBetfjeuge, reie fie ;um Rubren ober ausbreiten flüiüger ober breiiger 2tofte. •,. S. in ber Baoieriabrifation. Bcidcrei, Srauerei, l'ietalh gieperet u. f. re., auch nun Umrubren I Turcbfrüdem ber Kohlen einer Neuerung gebraucht Werben, Srütfcnfrcu}, f. Äreüj. ^ Jtrübcncr, Barbara Juliane, Baronin oon, bie Areunbin bei- Kauere äÜeranber I. oon rKuRlanb, geb. 22. !Ro». 17>U ;u Sftiga alc- fochtet Beä ('Sc heimrate» 0. ir>. ron Bietingheff=2cbeel, erhielt ben ütamen Seata Johanna, ben fie bei ber 8er= mäblung mit bem ruf|. Segartonärat oon H. 17Si in Barbara Juliane oeränberte. ywic-licbe 3Jiife= Derb,ältniffe tubrten 1796 ;u einer Trennung beiber ©atten; nad) bem Jobe ihre» 2}ianne-? I U. Juni 1802) in Bari« lebenb, fchrieb üe im Sinne oon @oetbe-; «SBertfjer» ihre 8iebe§ge)d)id)te u. b. J. [Valerie ou lettres de Gustave de Linar i Ernest deG.***» (2 Bbe., ^ar. 1803; neuere Jlufl., ebb. 1878 u. 1884; beutfdi Vp;. 1804). Jn ber golge iranbte üe fid? ber pietiftifdjen Dichtung ber Brü- bergemeine ju, trat uad) ber Jiieberiage bei Jena 1S06 in Königsberg in Beziehung ju ber Königin siuife oon Sreuften unb wibmete iich ber 'Bflege ertranrter Krieger, cpdter lebte fie mein in ,Harlc-= ruhe, roo jie mit Jung= itilliug oerfebrte, bic- fie feit 1814 bureh bie gofbame 3toranbra oon Steurbut Sinftufj auf ben Kaiier SUeranbei I. «t> toann. Jn ßeitbronn ftellte fte ftcb felbft bem Saifer oor, getoann fein Settrauen unb erhielt bie 3lui= forbening, ihn auf feinem 3uge gegen Napoleon iit begleiten. Sie trug bann roeientlid? bei ;um Äb= ichlufe ber fog. heiligen älllianj 1S15. (SflL ihre Brofcbüre «Le camp des vertus», Sot. 1815 ; beutfd» Kiga 1810.) Umgeben oon einem ganjen .öofftaat oon ©eifttidjen, 50g üe feit Ctt. 1815 oon Crt 51t £rt unb erregte burd) ihre [Reben unb religiöfen 5tugfchriften Boifäbeioegungen, bie namentlich in ben ."öungerjahren oon 181(3 unb 1817 in ber ccbroeii unb Baben getährliche Simeniionen anju= nehmen brobten. ccblieelid' überall au«getoiefen, begab fie |idg auf ihr ßanbgut Koffe in Siolanb, reo fie im Steife ihrer Bauern lebte , geiftlicbe Sieber bichtetc unb ihren «(Sinfiebler • 1 vp;. 1818) oetfaftte. 1821 reanbte fie üd) nad? Petersburg, roo üe ben Kaiier für bie Befreiung ber ©ried'en 00m jürlen= jod)e ui begeiftern iuehte, ging bann auf dinlabung ber ffürfrin ©oltjpn nach ber Krim, um in Aeoboüa eine djriftl. Kolonie in ihrem Sinne Ui grflnben, itarb aberuntertoegä 25. 1 e;. 1824 inRaraffu=Sajar. — SgL Brecctu-:- unb Spieler , Beitrage ;u einer Sparalterifrii ber grau oen K. (Sert. 1818); @p= narb, Yie de Madame de K. (2 Bbe. , "Bar. 1849) ; (laoengue, La baronne de K. et l'empereur Alex- andre 1er (ebb. 1866); S- Sacroif, Madame de K., ses lettres et ses ouvrages inudits lebb. 18S0). Srubität i,lat. 1, ;Koheit, roher 3uftanb ibeionberc- oon Speifen), Uuocrbaulicbfeit. Srug, 'Jlrnolb, Komponiit, geb. 16. DU 1849 inöambura, be;og 1868 bac- Seipjiget Konferoa= torium unb erhielt 1869 ben öauptpreis ber giemb fürtet äJtojart=Süftung. Jladjbem et inBerliu unter ,>r. Kiel Weiter ftubiett hatte, toatb ihm 1877 aud' ber Breis ber il'ceoerbeer- Stiftung. 1>71— 77toirtte h. als Lehrer oes fflaoierfpielä am Sternfcben Konieroatoriuin unb ficbelte 1880 nad) Hamburg über, reo er als Vehrer am Konferoatoriunt unb al» Sirigent ber ülltonaer ringafabeinie tbärig iit. K. oerönentlicbte jahlreiite Kammermuftlftüde, Crche= Srtitct, tie man unter S tcrmilt, finb unter (r aufjufui^cn. Srug (äBülj. Sraugott) -- Ärüger t&axl äBifljefat) 763 ftertoerfe unb Gborfacben, Victor unb .Ulaoicrftüdc, bie alle ein fetyr licbcnSmürbigc» unb beroorragen* rc-> laleut befunben. Ulm meinen betannt finb tarauS bic « 33terbänbigen SBalger»; kie bebeu= tenbften feiner arbeiten i'inb ber finfontici>e 5ßrolog «Qtgetto« unb ba§ meltlicbe Oratorium «©igurb». Krug, SBilb- Iraugott, ptjitof.ünbpolit. Sdirift= fteller, geb. 22. 3tmi 1770 ;u -Juibi* bei @räfen= bainidjen in ber preufs. 9ßro»inj Saufen, ftubierte in SBittenberg, 3ena unb ©ßttingen, habilitierte fiel) 1704 ;u äBittenberg bei ber pbilof. gafultät, erhielt aber feine ^rofeffur, meil er als Sßeriaffer ber «SBriefe über bie Sßerfeltibiutät ber geoffenbarten Stcligiou» (3ena unb 2p3. 1795) befannt mürbe. 1801 mürbe er aufscrorb. Sßrofejfor ber 5ßf)ilofopt»e ;u xxanl Tiirt a. D., 1804 orb. "tyrofeffor ber 2ogif unb flteta= pbofit in Königsberg unb 180'J SJJrofeffor ber §ßb> lofopbie in 2eipjig, mo er 12. $an. 1842 ftarb. 3n feinem öauptmert «gunbaincntalpbilofepbie» l3ülli*. unb greift 1803; 3. 2lufl., 2pj. 1827) be= aanu fi. baS bereits in bem «Gntrourf eines [Reuen Organen » unter bem Sftamen beS trauicenbentalen SpntbetiSmuS aufgehellte Softem ber SßbJIofopbJe barjufteflen. ©iernadb. beftebt ber mabre A?viticic-= muS in ber Slnerfcnnung einer fd)led)tbiit gemiijen llrtbatfadje, ber SijntbefiS beS ^d? unb 3tiä}t=3$ unb ber barauS folgenben gleid) urfprüngliebcu Realität beiber. SaS oberfte Sßrincip aller $bito= jopt)ie ift auSbrüdbar in ber [yormel: 3$ bin tbätig unb fuebe abfolute öarmonie in aller meiner 2bätig= teit. SBeitere Schriften K.S fmb: «softem ber tb.eo= retiföen $t)ilofopbie» (3 S3be., fiönigsb. 1806—10; Sb. 1, 4. Slufl. 1833; S3b. 2, 3. Stuft 1830; 8b. 3, 2. Sttuft. 1823), «öanbbucb ber ^bilofopbic» (2 3Jbe., 8pj. 1820; 3. Stuft. 1828), « Stttgemeine» &anb= mörterbud) ber pbilof. SBtffenfdjaften» (4 ©be., ebb. 1827—28; 33b. 5, 1829—34; 2. Stuft. 1832—34). seine Meinem Schriften erfdiienen u. b. 3!. «@e= iammelte Sc&riften» (12 23te., Sraunfcbmeig, bann vpj. 1830 — 41). — SBgl. feine Selbftbiograpbje: «Steine 2ebenSreifc in fed)§ Stationen, Don UreeuS» i »pj. 1826; 2. Stuft. 1840), mit beut ?tad)trag: «2eip= jiger «reuten unb Veiten im 3- 1830'» (ebb. 1831). Stüg&äder, am ;)ibein SBegeidjnung oon §abri= tauten tbönerner iliineralmafferfrügc. Srueger, Slbatbert, Slftronont, geb. 3. Sej. 1832 Du SKarienburg in Sßreujjen, mar Dbfewator an ber iternmarte ju Sonn unb einer ber &auptmitarbei= ter oon 2lrgelanber bei ber Surdniiujtcrung beS iibrbl. Sternenhimmel«. Später mürbe er 2iref= tor ber Sternmarten in öelfiugforS, ©otba unb Kiel, mo er feit Meters" Sobe bie oon Säjumaäjer begrünbeten «Slftron. Dtadjriditen» bcrauSaiebt unb bie ©efdiäftc ber bafelbjt begrünbeten internatio= ualen Gentralftclle für aftron. Seiegramme leitet. S. febrieb u. a.: «3onenbeobaa)tung ber Sterne Snrifdjen 55 unb 65° nörbl. Tctliuation, angeftellt an ben Sternmarten ju feelfingforS unb ©otba» (2 33be., öelfingf. 18S3 u. 1885) unb «fiatalog noit 14680 Sternen jroifdjeu 54° 55' unb 65" 10' nörbl. Seflination 1855» (öpj. 1890). Ätügcr, SartbolomauS, Sinter, auS Spern= berg bei Soffen in ber i'tarf üBranbenbura, gebär; tia, 1580 — 87 Stabtfdireiber unb Drganift in Jreb= bin, erjäblte in bem beliebten cdimautbudi «öan§ GlaucrtS äßerflidje öiftorien» (SBert. 1587; 2ieu= brud, öalle 1882; oon cinuod in ben «Teutfcbcn 3?oltSbiid)em», 33b. 9, als ber «2)cdrf. (S'ulenfpicgel> mobernifiert) bie barmlofeu Sutenfpiegeteien unb Srtifcl, bic mon unter St oev 8ügengefdb,id)ten cincS Ircbbincr StabttinbeS, unb bietete )l»ei ernfte, bramatifd) febr bebeutenbe etüde, baS gciftlidje Sd)aujpiel «(5'iue fdjöne unb luftige neue jittion oon bem Otnfang unb dnbe ber "iöelt» (1580; bg- von Jittmann in ben «Seutfdjen Sid)tern beS 16. 3ab.r^.», 33b. 3: Sdjaujpiele, Spj. 1868) unb baS padenbe Sittenbitb «2Bie bie bau- rifdjen 3tiajter einen Sanbsfnecbt unfdjutbig b'»': rictjten [äffen» (bg. oon Solte, ebb. 1884). Jirügcr, grang, $ortrrtt= unb ^ferbemaler, geb. 3. Sept. 1797 in Jtabegaft bei (iöttjeu, mar in feiner fiunft 2hitooibatt. @r malte Krieg«; unb Sagbfcenen, ^ferbeftälle unb überhaupt toportbilber (man nannte ibn baber ben SPferbe=firüfler). Seine bamals unüber= troffenc ÜReifterfc^aft bierin jeigen bie brei uferte; bilber: StuSritt jur ^jagb, öeimfebr oou ber^agb, ^jerbeftall, fämtlid) in ber 9Iationalgalerie ju SSer; [in. Sa er aber bamit eine grofie Srajt ber SßilbniS; maierei oerbanb, eignete fid) feine lUcalmeife nament-- lid) sur Sarftellung oon fürftl. Suiten, ,u $araben, ÖulbigungSatten u. f. m. Sein erfter größerer 3tuf= trag ber 2lrt, Sie $arabe auf bem Opernplat* in 23erlin, 1829 im Auftrag beS H'aiferS oon Stufjlanb gemalt, mürbe baburd) oon bleibenbem SBert, t>aY> in ben 3ufd)aucm alle 33erülmitbeiten beS bamaligen Berlin jjorgefübrt mürben. SaSfelbe finbet fieb mit Silbniffen ber ©röfeen beS näcbften ^al)r,?ebntS in ber -l>arabe beS ©arbetorpS üor ?yriebricb Söiltjelm III. (1839; tönigl. Sdjlof? in Berlin) unb in ber .vmb bigung ber Staube cor griebrieb SBilbelm IV. ju Berlin, 15. Oft. 1840 (1843; tönigl. Scbtojj). Son ben Suitebilbern fmb baS SleiterbilbniS beS rufj. fiaiferS mit bem Äibvonf olger unb glänjenbem ©e= folge (1834; Stijäe in ber 3!ationalgalerie ju Berlin) folge , - unb baSiReiterbilbbeS König» griebridjSßilbelm IV. mit Suite (1842) beroorjubeben. SBieberbolt auch an ben ruft. 6of genifen , arbeitete er oiel für ben 3aren unb ruff. 2lbel. Gin wahrer Sdjatj finb feine ungemein jablreicben Sßortratjeid^nungen in SMet= ftift, Kreibe unb ilguarell, von meldjen ein Seil in Vicbtbrud oeröffentlidjt morben ift ( « SSor fünfsig ^abren. Sßorträtftijjen berühmter unb befannter ^erfönlicbjeiten oon granj K.», SerL 1883). 211c- ^rojeffor an ber Serliuer Slfabemie unb preufe. Hofmaler ftarb er 21. 3au. 1857 ju Serlin. Srüger, Karl ffiilbelm, SP^itolog, geb. 28. Sept. 1796 ju ©rof5=92offin bei Stolp, madjte bie grei= beitStriege 1813 — 15 mit unb ftubierte bann in »alle, mürbe 1820 Subtonrettor in ßerbft, 1822 Konreftor in SBernburg, 1827 ^rofeffor am 3oa= d)imStbalfd)cn ©>)mnafuuu in Sertin. 1838 natim er feine Gntlaffung unb lebte bann in SRauen, 9teu= jluppin, .ficibelberg unb äBeinbeim als SJSri»at= getebrter. 2tud) begrünbete er eine SerlagSbud); banblung. Gr ftarb l.löcai 1874 ju IBeinbeim. K. lieferte 2iuSgaben oon 3Eenopbon, JbucobibeS, öero= bot, 2(rrian; feine öaUptoerbienfte liegen auf bem ©ebiete ber griedj. Spradjtunbe; in tiefer sJtid)= hing fmb berooräubeben: c>6riecb. Sprad)lel)re für Sdmlen» (2 S3be., Serl. 1842—56; 6. Slufl. 1892), o©ried). Sprad)lel?re für Slnfänger» (1847 ; feit 1869 u. b. %. »Kleinere gried\ Spracblebre» ; 11. Stuft. 1884), «öomerifdje gormteb.re» (1849; fpäter «Jöo; merifdje unb SerobotifdjeSormte&re», 5. Stuft. 1879). K. fd)rieb aud) eine «©efdjidite ber engt, Devolution unter Karll.» CSerl. 1850) unb eine Slnjabl ptjitot. Streiifdjriften. Sie fpäteni Stuftagen uon K.s Scfcrijten beforgte nad) feinem Jobe 2B. $öfel. — 33gl. Spöfet, K. SB. K.S SebenSabrifj (,2pä. 1885). mißt, finb unter 6 aufsufudjen. 7. '4 ßriigev ßßaul Sßtlt). Stntoii) — Srihtiefjiicrer Srügcr, Baul3Bity.Stnton, 3urifr,geb.20.3Rar3 1810 in Serbin, ffaibierte bie .Hedne bafelbft, mürbe biet 1863 SßriBatbocent für rem. SRedjt, 1870 aufcer» orb. T-roieiior in D.'iarburg, 1872 ort. Srofeffor bafelbft, ging nod) in bemfelben Jahre an t-ie Uni» ivrütät Junsbrud, 1874 nach Königsberg, 1888 nach Sonn. ff. utrieb: «^projenualiicbe fionfum» tioii unb Diedusfrait bes (Trtenntuiivs (8pg. 1864), »firitif bes Jujtinianifcben (Toter» (Seil. 1867), firitiiehe Serjucbe im ©ebiete be-5 röm. Diedns ebb. 1870), i ©efebiebte ber Quellen imb i'itteratur bes rem. 9ted)t§s (2»s. 1888). yenier oeranftaltete ff. 2lusgabenrcm.»recbtlid'>er Quellen, iusbeionbere: Justiniani Institutiones» (Serl. 1867), «Digesta •Tustiniani i i ebb. 1868 — 70, mit Jb. äRommfen), «Codex Justinianus» (5 Dlbteil., ebb. 1873 — 77), ' lorpusjuris civilis» (93b. 1 mitJb.DJlommfen, ebb. 1868 — i-2; 6. 2tufl. 1893; 93b. 2, 1874; 5. 2lufl. 1892; Sb.3, hg. »on Scbbll, 1880—91), »Collect« iibrornm iuris Antejustiniani» (mit 2b. üRommfen unb Stubemunb, 3 93be., ebb. 1868—90; 93b. 1 in ■"'.. Dlufi. 1891), < Codicis Justiniani fragmenta Vero- nensia» (ebb. 1874), «Codicis Theodosiani frag- menta Taurinensia» (in ben «2lbhanblungen ber Berliner SBobemie», ebb. 1888). ftrugncrcdnigf'cit ifirugrecbt), bas Dtecbt, einen firug, b.b. eine Säumte ju baltenunb ©äfte ;u iegen. .», 93b. 7 u. 9, 93erl. 1834 u. 1836), «©eognoft. Arbeit über ben 2hünnger2J>a[b»(in<2lrduV",93t.l 1,1838). filtufenberg, ^ßcter, 2lrst unb Aliniler, geb. 1 i. 5ebr. 1787 ju Senigslutter, ftubierte in @et= tingen, fpäter in 93erliu ÜTJebijin, nahm 1813 unb 1M4 an bem gelbjuge in bem £ühoinf(ben ffotpS erü aU Säger, fpäter afö Strjt teil. 1814 tourbe er auRcrorb. $rofejfor in .Halle, mofelbft er 1816 bie berübmtgeirorbcne93oIiflinit grünbete; 1822 würbe er all Jlacbfolger 5laffe§ orb. ^rofeffot ber Sßatbo logie unb Iberapie fomic Sirettor be? Rinifdjen 3nftitute, irclcbe Stellung er bis 51t feiner (rmeri- Stctifct, Sic man »ntec fi Den tierung 1856 betleibete. 6r ftarb 13. Sej. 1865 (U .vSaüe. Ä. bat fid-> um bie Einbürgerung ber pbufit. t)iagnoftif unb ber »atbolog. 2lnatomie in ©eutfd)= lanb febrverbient gemaebt. Urbereffentlidneaufter einzelnen ^ounialaiiiiäRen: «Jahrbücber ber ants bulatorifeben ftlinif nt öaüe» (2 Sbe. , .Halle 1820 —24). — Sgl. Samtö, Sßeter .H. (ßalle lsüOi. Mrullbaar ober .H r o 1 1 b a a r . geträufeltes iHoiV baar, boJ ab? feineres Solftermaterial für cik möbel oertoenbet toirb. Jtrumau (ffrummau). 1 1 Sejirföfiauptmaiiii- fdjaft in 93öbmen, bat 1056^1 qkm unb (1890 58308 (28297 männl., 30011 lteibt.) meijt beutfebe Q. in 72 ©emeinben mit 287 Drtfdjaften unb um= fafst bie (Serid)t§bejirfe ffatfdjing, fi. unb Dber= Slan. — 2) Stabt unb 3iR ber 93e;irf«bauvtmann-- fAaft fotote eines 93eiirfsgeridit-j (385^2 qkm, 30022 6.), an ber ÜJlolbau unb ber Sinie 93ubmei-:- Salnau ber Vetalbabuaeiellfd\rtt, bat fieben 93or= ftäbte unb (1890i 8331 meift beutf*e <5., $oft, Sele- grapb, ein Sdnef; bes gürften Sd)toarjenberg auf einem (teilen Aelien, einbeutiebe; 3taat->gomnafium. ein Stubentenfonoift ; gladßfpinnerei, gabritation non Jud1 unb .«aiebmir, Sapier, ßellulofe, ©rapbit unb ©otoleiften, brei 93rauereien. Sampffdgemerf, .Halfbrennerei, Kunjtmüble foroie lebhaften Jucb- unb .Hutbanbel nad) bem fübl. 93ebinen unb Dber= öfterrei*. ^su ber Siäbe ber mit 3tuSfid}t§rurm rer^ febene 93erg 3 eben in g er (1080 m). Jt. mar febou 1340 jurStabt erhoben morben. Sie 3)oinane ff., eine bor größten inSöbmen (496,6i qknn, Eam 1719 an ba-:- jürftl. .Hau? Sd)h>arjenberg, beffen Eher ben Jitel eines &erjog§ pon fi. führt. JTriimbad). 1) Sc5trtäiamt im baor. SReg.=93ej. @d)maben, bat ."»27,75 qkm, ( 1890) 22651 ( 10 191 männl., 11 920 meibl.) G., 56 ©emeinben mit 84 C rt fchaiten , barunter 1 3 tabt.— 2) glctfenunb .Hauptert bes 93e;irfsamte-; ff., an ber flamlacb unb ber Dieben» linie ©ünjburg= ff. (27,9 km, Station ff. =6ürben) ber 93arv. Staatsbabnen, SiR bes 93ejirfsamte eine* 2lmtsgeridits 1 Sanbgerid)t OTemnüngen), Dien, aintes unb eines .Hanbels» unb ©emerberats, bat (1890) 1S58 mein tath. (?., $ofterpebition, 2ele» graph, S*leR , Diealidnile, DDidba^eninititut, ge» merbii6e gortbilbungefdjule; meeban. 93aummoll= meberei, ä'faicbinenfahritation, Sägeroert, ftarteu Hopfenbau, .Hantel, bebeutenbe goblen--, gierte unb ;lUnboichmärfie. 3*on 1380 mar fi. grabt unb tarn 1805 non Üfterrei* an 93apern. Jn ber Diähe ba? Hrumbab mit brei SJHneralqueDen. Jttumbbol *,, fiarl ©otthelf, DDcufterjeicbner, geb. 16. Jan. 1819 ju ©roftiebbnau in Sachien, machte feine Stubieu an ber Sedmifdjen 93ilbungsanftalt in Bresben, mürbe 184 1 Sebrer an biefer Dlnftalt (2lbteilung für Ornamenten: unb DJiufteneicbuer, grünbete 1854 em eigenes 'Jltelier in Sariä, mürbe 1860 Scbrer an ter hobern SBebefcbule in (rlherrelt unb 1863 an ber 9oolr>te*nifchen Schule 511 2)re§= ben. 1869 tum Srofef)or ernannt, fam er 1875 an bie neugegrünbete ffunftgetoerbefd)ule bafelbft unb blieb in biefer Stellung bis ,ui feiner Senftonierung 1881; er lebt jeRt in ©roRfchbuau. fi. arbeitete namentlich für bie Seineninbuftrie. 93on ihm er febienen: <>2er gemerblicbe fiünftler» (gemeinfam mitSSenfeel, 2reet. 1849—50), aCkunpositions de fleurs d'apres nature» (^ar. 1858), «Fleurs variees» (ebt. 1858), «i'iotc oter ^rineip?» (2pj. 1869), das öegetabile Ornament» (S)re§b. 1879). ftrümclytctcr, f. Sraubentucfer. liBt, fint ttrt:r C au';iirn. Äriimfjübct -- Ärummfmue «ij.j Jttumbübct, Sorj bei Sdjmiebeberg (f. b.) in Sd)lefien. fttumit, Soll in Junejicn, f. Khrumir. Mtummodict, jjriebr. Stbotf, Sarabetbidjtet, iicb. im ^u(i 1707 ju Tedlcnburg in SQSeftfalen, itubiertc Sfjeotogie in Singen unb yaüc, marb 1790 Konreftot am ©ömnafium ju ßatntn, 1793 iRettor ber qclcbrtcu Stabtfdntle in SKörS, 1800 9(Srofeffor bet Geologie an bet öodbfdjule ju Suiibutg. 3n= folge bei Serfaüä betfelben trat et 1807 mietet mS Sfarramt jutüct unb matb 1807 Sßtebtget in Kett= mtg in SBeftfalen. 1812 mürbe er a(§ ©cnerab fupcriittenbcnt unb Dberbojptebigct naa) Sernburg berufen; 1824 folgte er einem 9htfe an bie StnigarU fitdje in Sternen, trat 1843 in ben jHubeftaub unb itarb 4. 2lpril 1845. Son feinen Schritten iiub bie «Sarabeln» (Suüb. 1805) bie befannteften. Stuftet: bem finb ju nennen: «Sie Kinbcrmelt» (Sutib. 1809), «2a» g-eftbäcbtein, eine Sdjrift für» Sott» (ebb. 1810), «2tpologeu unb Saramtjt^ien» (ebb. 1810), «SibelfatedjiimuS» (ebb. 1810), «Seiben, sterben unb 2luferftebuug unfetS öerm ?jefu Sfcrifti. .Smölf Silber üon 6. ©ollüuö geftoajen, Slnno 1598» (Seit 1817), «Katecbiämu» ber cbriftl. fiepte» (er= gleidjenben 3)Jorpl)ologie ber l'ieere-jräume» (ebb 1879), «Set Dceait. Gine Ginfübrttng in bie altge= meine 2.'ceere»funbe» (t'p.i. unb Srag 1886), ben 2. Sanb »on von Soguflarofti» «öanblntdi bet Dceanograpbie»: «Sie Semegung»formen bec- SDleetei» (Stuttg. 1887), «Seifcbefdjteibung bei Slantton=Grpebition» (Kiel 1892), «©eoplmfif. Se= obadituuqen ber tUanttonGrpebition» (ebb. 1893). Stumme Sinien, fouiel mie Kuroett (f. b.l. Stummer, ein breiedige», eggeuartiges ©erat, ba» ftatt ber Qä\)\\s mit fdiarartigen Söteffern cer= f eben ift (f . Ta fei : 2 a n b m i r t f d) a f 1 1 i d? e ® et ä t e unb iUafd)iucn II, gig. 9); e§ bient jut Ser= iüugung ber SBiefen (f. b.l. — (S. aueb fitüinmting. * fi'rummltalcarticit, f. Krummboljarbeit. Srummhauc, fouiel mie Seiet (f. b.). Jhtücl, bie man imtfr S »cvmi§t, fiui) unter 6 mifjniiit^cit. ,.;.; Jhimuttlioiyubeit -- iiiitpp (Äranßjelt) H ruiiituh ol ',nrbcit . ,K r u m m b at 8 ar b ei t , bie mit ber Seilbaue ausgeführte Arbeit ber Serg^ leute in bem fd>mad)en yjiansfelbev .Kupierfcbiefer- fie;. Tic Sergleute haben nun 3dmß gegen bic 9läjfe beljerne Schienen an Sdjenfel unb Oberarm geÜnadt, arbeiten tiegenb unb mit etroas auf= gebogenem , ber ff. in einem ffuroenpunft ift bem reeiprofen .Krünt = muugsrabius (Slnhilometer) gleidb). Ter Ort ber .Krümmungsmittelpunfte einer ebenen .Kurve beißt Geeinte (f. b.). — Sotljiebt man obige Ronftrurrion an einer iHaumturoc unb war in einer cebmie- gungSebene bcrfelben, fo erhalt man ben Oc-tula = t i o u s t r e i S eine* .Kuroeitpuuf tes mit bem ;K a b i u ? b er er ften ff. Tiefer SRabiui läßt fidj audj als O.uo= tient bes Sogenelements, biotbiert burd) ben oou ;wei unenblid) naben Sangenten gebilbeten SBinfel, Definieren. 3m Slniduuß bieran beißt ber Quotient be§ Sogenelements, biotbiert burd) ben oon jWei un= enblid nahen SdmüegungSebenen gebilbeten SBinfel, ber :U abiuä ber j weit e n ft. SerfdMoinbet biefe ;roeite .H., b. b. loirb ber jugebörige ifiabiu-J unenb= lut grofj, fo ift bießunoe eben. " Sen'cbioinbct bic eine ,u„ jo ift bie fiuroe eine ©erabe. — Sei einer Jldd^e finb bie M. aller bnrd< einen Sunft aebenben Stftitct, bic man unter S uovm ebenen cduütte ;u belraduen. Tod) ift iiadj einem von [DleuSnier gegebenen Säße ber Rrttmmnng§= rabiuS eines fdueiencebnittes gleidj bcrSrojcltion be§ RrüinmunggrabiuS beifenigen "'lonualidmittes, ber mit ibm biefelbe Tangente bat; fonacb finb nur biejenigen6a^nitte inSctradu ju .ueben, rockte bie (Slädiennonnale entbaltcn. Unter allen biefen 3lor= malfcbnitten triebt es (nadi Suter) im allgemeinen einen, bem bic gröfjte, unb einen, bem bie fteinfte Ä. entfprid't, bic foa. öauptfdjnitte. Tancben giebt es inbeffen Aläcbenpunfte , bei benen aus uabmsnieife alle .Krümmung jrabieu einanber gleid' finb, biefog. ÜRabel= oberRreiSpunfte. ^baätt? ciprofe "pvobutt ber beiben öaupttrümmungärabien beint nadi ©auf] bai Rrümmung§ma|. 3ü bas= felbe pofiti», fo ift bie glfid?e in Sejug ani ibre Tangentialebene inbemfelben Zinne gelrümmt, roie ;. S. bei ber .Kugel ober bem ßllipfoib; ift es aber negativ, fo baben bie §aupttrümmung§rabien ent= gegengefeßteS Sorjeid^en, toie ;. S. bei bem bpper^ bolifdjen ^araboloib ober ben SKinimalftäAen. coKbe Tvlddum beißen Sattclflädjen. jläwen, bereu .Krümutungsmafi beftänbig null ift, beißen abmietet bare Jldcben. (3. Slbioidelbav; ogl. aiut Snbüatrir.) Mrumm '»iipteii, f. .Kurbel. Sruntutäirfcl, fooiel wie ©rcijjirfel (f. b.). Jlvümpe, f. .Krümme. &rumpctt, f. Sefatieren. Jtvitnipcr, im SoKSmunbe früber bie 9leuau»= gebobeneu, bic nadi oebarnborfts Jbec 1808— li in rafd?er golge in bie preuß. älrmee eingeüeüt würben, um nadj) Eurjer Jlusbilbungsjeit wieber entlaffen ju werben unb anbem ~f>laß ;u mad'cu. Öierburdj würbe es möglieb, tl'c'H ö^r Seftimmung bes Tilfitcr ;"vricbens, nacb ber bie ülrmee nur 42000 ältann ftarl fein burfte, eine waRengeübte iKefcroc in idmfjen, mittels bcv 1813 bie Sinienrruppen fo= fori bebeutenb oermebrt werben tonnten. Später bcjeid'nete man bas Sd'arnborftid'c Softem über^ baupt als R r ü m p er f n ft e m. Jtviiiiipevurcrbc, außcrctatsmdßige Sßferbe 6e= rittcuer Truppenteile bes beutfdjen .'oeers, meld'c uir 2lnfubr oon [yourage unb anbern Sebürfniffcu beftimmt finb unb oon benen jcber S§fabron oier unb |eber Satterie gwei geftattet finb. Tic .K. Wer= beu oon ben ausrangierten Sterben nirüdbebalteu unb baben ibren Flamen baber, baß für fic feine etatsmäßigeu Stationen ausgeworfen finb, fic oieb inebr Don bem für bie übrigen Sßferbe gelieferten Aiitter b u r cb g e f r ü m p c r t , b. b. mit burebgef üttert werben, ober baß ihr Unterhalt au» beu (Finnabmen für Sßferbebüngec unb für rubren mit bem Rrttm= perwagen beftritteu werben. Jtrunegcr, f. Sru. Jtrupbobiic, f. Oiartenhobne. Sruperbfe, f. ©artenerbfe. Srupp ober Group, truppöfeGnt.iünbung, fruppöfer s4>rojcß, in ber neuern itftebijin alle jene, befonbers auf ber Sablcimliaut unb auf ent= blbßtcn .'öaut: ober @efcbwürsflä*en Oorlommen= ben Sntjflnbungen, loelcbe bie Slusfcbroißung eines cigeutümlid'cn, jWar gerinnenben, baher rabmähm lidje A>äutc ( ^Iftevluinte , "l>feubomenibrancn) bil= benben, aber uid>t »ur ©croebsbilbung, fonbern nur ju eiterigem AerfaQ geneigten gfaferftoffi öer= uriad'cu. 3n bieiem Sinuc geboren hierher ;. SB. Pie :Huhr unb bic geivbbuüdH' (fog. Eruppöfe) Sungenentjünbung. iBt, finSi unter 6 nii'sinnit)»«. ilvupp (Sttfteb) (Ol fsiu engern Sinne be.seidinct bei Harnt Ä., aud) &at§brdune ober häutige bräune (An- gina membranaeea) ben ftebltopf strupp, b. b- eine fruppbfe @nt$ünbung ber ©dileimbaut be* Äeblfopfes nnb ber Suftrcbve, mekte »ovjüglidi Hinbcr »otn 2. bis 7. SebenSjjabt unb j»or bin-*: fdiuittlicb mebr Änaben als äJtäbd&en befällt, am weiften bei feud)ter nnb taltcr ÜSBitterung, bei meben- ben 9iorb= nnb Dftwinben unb in niebrig liegenben, feudjten ©egenben, an Seelüften, gtüffen u. bgl. 311 berrfeben pflegt unb meift töblid) »erläuft. Sie (Snt= günbung fängt mit gtetnüdj ftarlem lieber unb mit einer »erbäajttg lüngenben £ciferteit, Bisweilen aber audi ebne alle SSorboten au unb »errät febr balb ibre gefälmlicbe Statur burd) bie Sngftüdjteit ber K'ranfen beim 2ttemholen, mül)fame§, pfeifen bes (§in= unb 2htsatmen, groben, rauben, bellenden, JcbliefjU^ganjflangtofenSonbeSßuftenSffiruppä buften),"oft aud) ©dmterj im Äeblfopf. öäufig gel;t eine fruppbfe Gntgünbung im ;)ladien unb in ben 2JcanbeIn »orber; unterfudjt man bie 9Jtunb= unb 9?acbenböble, fo finbet mau oft bie Scbleimbaut gerötet, bie ütftanbeln gefdnoollen unb mit Keinen meinen mieden befefet, welche fidi burdi Stbtupfen nidjt entfernen (äffen. Sieftranfbeit bitbetfid? meift fcbnell, in einem ober einigen Jagen au» unb tritt meift am fpäten Slbenb ober mitten in ber Dtadit in einzelnen Jlnfäücn (Kruppanfällen) auf, bie burd) ©tunben ober Sage anfdjeinenber Sefferung »oneinanber getrennt finb. 5Son Siplttbcritis (f. b.) unterfdjeibet fid; ber Kebltopffrupp befonberS ba= burd), bap bei ibm bie entgünblidje 2lu§fcbwifeung nur auf bie Dberflädu', utdit jugleidj in ba§ ©emebe ber ©ebleimbaut abgelagert Wirb unb nur eine eite= rige ©djmeljung erfährt, wogegen bei Sipbtberitis oft bie gange ertranfte Sdjleimliaut branbig gerfällt. Jßas bie ÜSebaublung ber häutigen (Bräune anbetrifft, fo fudje man bte Kiuber gunädjft burd) regelmäßige falte 2Bafd)ungen bes .'öalfes unb ber SBruft gegen ungünftige SiMtterungseinflüffe ge= bbrig abgubärten; gegen raube 3torbofi= unb 9Jorb= minbe foll man fie unter allen llmftäuben mög= lidbft febüßen, namentlich 311 Reiten, Wenn ber K'. epibemifd) berrfebt. gürtbtet mau, bafi bei einem Kinbc ber K. im 2tngua ift, fo bringe man basfelbe fcbleunigft bis 3ur Sfn&nft bes 2lrjte* in bas Sßett, »erfuebe e? burd} warmes ©eträuf unb warme Um= fd)Iägc auf ben öal§ 3um Scbmißen 311 bringen unb ftelle im Kranfensimmer burd) äkrbampfen Eodjen= ben SBaffers ober burd) einen 3crftäubungsapparat eine möglidift feudjtmarme £'uft l;er; bte Weitere Sjebanblung muß burdjauS bem Slrgt übcrlaffeu bleiben. Sie "nauptmittel bei ber bäutigen SBräune finb : anbaltenbe (jisumfd)läge über ben SalS, bis= weilen SBlutegel an ben &al§, ©autreige, Ginatmun= gen löfenber unb »erflüffigenber SJJittcl (Kaltmaffer, i'Jlilcbfäure, Sllfalien u. f. m.), Sredimittel (befon= ber§ Supferoitriol) unb falte Übergießungen im mannen 33abe. treten trotsbem Srfticfung§anfälle ein, fo ift nur oon ber reditseitigen 2lu»fülirung beS Suftrbbrenfdjnitte? ober oon ber ©infübruug metallener "jibbren oom 3Runbe au§ (f. Intubation) Rettung 311 erwarten. (©. Sradjeotomie.) 9?gl. Seife, Sipbtberie unb it. gefrbicbtlid) unb Hinifd; targeftellt (Serl. 1877; 2. Slufl. 1879); SJonti, Über fi. unb Sipbtberiti? im fimbeSalter (2. 2lufl., 2Bien 1884). S*u|>»), 2Ufreb, SSefifeer be§ größten ©nßftabf wert',- ber Grbe, bod^erbient um bie beutfebe Stabl= Stvtifft, bie lnnn initct fl Bet inbuftrie, luurbe 26. 2lpril 1812 ju Pffen geboren. Sein 2kter, griebrieb ft. (geb. 1787), befaß m 2Utencffen ein burd) SBaffer getriebenec' Heines öammermert unb befdjäftigte fieb bort feit 1810 mit Skrfucben jur fterftelluug be* 3"iegelgußftabl?. 1818 ftrid)tete er bei ©ffen, im SDJtttelpunft ber beutigen ©ußftablfabrif, ein Heine? SBerf. 3Benn aud) ba§ bamaligc $robutt 311 maneben QwedEen auSgeieicbnet befunben würbe, namenttid) 311 Stem- peln für SKünjen, SDtebaiQen, Knöpfen u. bat., fo mar boeb ber 3>erbraud) bacon unb beäbalb bie ibätigteit ber gabri! gering, unb als 8. Dlt. 1826 griebrid) S. ftarb, mar ftc faum nod) befdjäftigt. ©ernäß bem Seftament mürbe (1826) bie gabri! üou ber2Sitwe,2:l)erefefi'., unter berSeitung bes älteften ©obne§, 2llfreb .H., fortgefübrt unb ibm 24. gebr. 1848 ber alleinige Sefife übertragen. 2er Dcame ber girma blieb 311 C'brcn bei Segrünbers griebrid) S. 91od) lauge batte ber neue Sefi&er mit ßnan3iellen Sd?»ierigfeiten 311 fämpfen, bod) gelang es ihm, ber Sabril, wenn and) langfam, eine tr>ad)fenbe Sebeni-fäbigteit 311 fidlem unb fie enblid? 3U ber erften ihrer 2lrt 311 erbeben. 1886 mürbe bas Stabfmerl 2lftbömcr& Go. in Sinnen ber ,virma .«. einverleibt. 2Ufreb fi. ftarb ll.^suli 1887 in Sifen, mo ibm jWei Senfmäler erriditet mürben (f. Sffen). 9ladi feinem Jobe ging bie ©ußftablfabrit mit allen basugel)brigeu SJerlen in ben Öefiß feines einsigen ©0^ne§/gti«brid9ällfrebS.,geb.l7.gebr.l854/ über, ber 1. l'iai 1893 au* bas ©rufonroert (f. ©rit^ fon) übernabm. ß"r ift ©el). Sommersienrat, 2Uit= glieb bes 9?eid)Stags (öofpitant ber iHeicbspartei) feit 189.3 unb bes p"reuß. Staatsrats. Sie Seftrebungen ff.s, Feuerwaffen aus ©uß= ftabl bersuftellen, begannen in ben »ierjiger ,uib ren. 1847 lieferte 8. einen 3^ßfunber nadi Serlin, beffen Prüfung bie aSortrefftidjfett bes SDlateriaB ergab. Qux »ollen ©eltung tarn ber ©ußftal)l aber erjtmitberd'infübrungbergesogenen.öinterlabungs: gefdjüfee. Son befonberer Sebeutung für biefe ©e= febüfee mar bie Soriftruftion be§ fi.fdjen öhtnbletl»er= fcbluffes (1864, f. ©efdiüb, SBb. 7, S. 923a), ber bei allen fpäter »on ber ©ußftablfabrit gefertigten $a= nonen angemenbet Werben ift unb feine Kriegs^ brauebbarfeit bemäbrt bat. Sarauf ging S. au bie meitere 2lusbilbung bes 2lufbaues ber sJtohre, ber Innern Seeleneinrid)tung, ber Safettierung, ber Dllunition. SieSlobre mürben entfpredjenb ber »er- langten öaltbarlett aus mebrern Sd)id)ten aufge= baut. Sie innere ßinridjtung ber Seele würbe auf ©ruublage au§gebeb.nter58erfud)e »on_3abr ju 3abr »erbefjert; bie Sabungen würben gefteigert, bie ©e= fdjoffe in ber gübrung »erbeffert unb bann »er= läugert unb fd)Werer geinad)t, ^ertuffionS; unb 3eit= üünber würben tonftrüiertunb probiert. 3n betreff ber SafettenwurbenbieeorbanbeneuSnfteme »erbeffert. (S. ©efd)üb, 33b. 7, S. 920b fg.) Sie Surdjfcblags^' traft ber ©taljlgefdjoffe gegenüber ben $anjer= platten bat eine enorme, für alte »ortommenben 33erl)ältniffe ausreidienbe öbbe erlaugt. So burd)= fdjlägt bie 1886 gebaute 42 cm=Stüftenfanone nabe ber ullünbung eine fdimiebeeiferne platte »on 107,8 cm, auf 2000 ni Entfernung nod) eine fotdje »on 91,9 cm Side, wobei bas ©emid)t bes ©e= feboffes 1000 kg, feine 2lnfangsgefd)Winbigteit 604 m unb bie 2abung 410 k? beträgt. Son ber 24 cm=.Hüftenfanone, bie eine Sdnißmeite »on über 20 km erreidjt (f. ©efd)üß, SBb. 7, S. 921b), wirb nabe ber ÜJtünbung eine platte »on 74,t cm, unb nüftt, fino unter 6 aufjiifu^tii. r68 Üntppobe — Gruppe auS 2000 m gntfcruung eine foUi'c von 58,7 cm burdjfcMagcn, bei 215 kg ©ef c^o^gekutd^t , 640 m SnfangSgefdjtoiubigfeit unb 115 kg Sabung. ff. bat bis 1891 über 25000 Kanonen geliefert, bie \id) auf 34 berfchiebene Staaten verteilen. 3n bie= > ( v ;ahl fmb alle Saliber unb SRobrforten pertreten : ©ebirgS;, gelb*, geftungS=, S3elagerung§=, Küjten= unb ScbiffsEanonen, ferner ,«lb , Acftung«= unb Belagcrung-r-bauMben unb ÜJlörfer. I c. audj Krupp? Sdjnellfeuerfanonen.) 3Tie jetzige Bewaffnung ber beutfdjen, öfterr. uitgar., itat.unb vuff. gelbarhtlerie bat eine ff.fdje ©efdniljfonjtruftion al§ ©runblage, unb bie gefamte 2luc-rüftung ber beutfehen ge« , Schiffs = unb ffüjienartiuerie mit @efct)üt)rot)ren ift au§ bem Stabliffeinent ff. hervorgegangen. 3n liurepa bat ff. aufserbem namhafte Lieferungen au @efd)Ü$en für fämtliche Staaten mit ?(u8nabme öon 15'uglaub unb granfreid) gemadit. SSiS in bie fecbjiger ^abre würbe auf bor ©ujsftablfabrif auS= icblicftlich 2iegclgufiftahl erzeugt, bann tarnen audi bie neuem StabibereitungSbcrfahren bonBeffemer unb £iemenä = 3J{artin jur (5'infübruug. 3n Bcr= binbung bamit nuirbe bie gabrifation bon Sifen= barjnfdnenen auS Stahl aufgenommen unb bie wbritation öon @ifenbat)nmaterial überhaupt be= beutenb auSgebcbnt. Sie Slrtifel, welche bie gabrif, abgefeben öon ben ©efdnitieu, ;ur3eit liefert, finb: Schienen, Hcbfeu, Banbageu, SRäber, gebern für (iifenbahuen , Kefl'el ■ unb Sd>iffSb(ed)e , Ban;er= blatten, Sd)iff3Welleu, befonberS fcbioere Kurbet »eilen, foroie fonftige grof?e Schmiebeftücfe au» ctatjl unb glufjeifen für Sdjiffc unb SDtafdjinen, SBahen, ©tablgufjftüae, gaconftabj unb anbereS Stabtniaterial für bie oerfdiiebenften ©ebraudjS; ;Weae. Sic ©efamtprebuftion in ben genannten Slrtifeln betrug 1893 etwa 230000 t, Sie öaupfc ipecialität ber @uf>ftal)lfabrif blieb aber auch nadj liinführung ber anbern StabJtöereitungSöerfaljren bic.^erftellungbesJicgclgufjftablSinQrofeenSlöden. Aür Kanonen blieb berfelbe nad) mie bor auSfd)ltefi= lidi in Slnmenbung. Seit iifitte ber fecbjiger Safere babcu bie K.fchcn SBerfe eigene (5'ifeuftein = unb .Hoblengruben unb eigene Öodjofenluerfe erworben. iSineit Begriff bon ber iUusbebnung ber il.fchcn SBerle geben folgenbe Taten, bie nad) einer im ,vriihjahr 1892 gemachten älufnabmc jufammcn= gejteut finb. 3um Stablijfement griebr. ff. geboren banad) aujjer ber offener ©ujjftamfabrif unb bem neu Mnuigetommeucn ©rufonwert nod) folgenbe Betriebe: 1>aS StablioerE ju Sinnen (bormal* Jlftheioer e< (So.); bie ^obanneShütte bei SuiSburg, bie .öcrmannSbütte bei -Jleuwieb, bie 3)lüblbofcner= luittc bei SngerS, bie Sapner Mtte; bie 3 Kohlen gruben 3eä)e ßaunooet I unb II bei Bodiunt, 3ed)e edljer & Dieuad in (3'fl'en (aufterb_cm Beteiligung an 3cebe g-riebrtdj Srneftine bei @ffen); 547 &\en- fteingruben in Seutfcbjanb unb einige bei Bilbao in SJJorbfpanien; cerfdiiebcne SteinbrüAe, 3^on= unb canbgruben; ein HJ.skm langer Scbiefeplau bei Steppen (mit ©djiefsbereebtigung auf 24 km); 4 Seebanipfer. Taä Gffener 3Berl allein umfafjt: 2 ©effemereien mit jufannnen 15 Koiibcrtern, l SBlartiirtoerfe mit 17 Öfen, 3'ormgicfeerei, Sßubbel= nn-rfe, Sd)WeifiibcrEe, Scbmel.ibütte für liegelftabl, Sifengiefeerei, ©efebofigiefierei, ©ettgiefeerei, (yiüb- be.m'er, öärtefammer, liegetlammer, 5d)ienenbor= unbcd;ienenfertigiiml,;)berf,Bledimal3iberf,i'afd)en-- unb AcberftalilnMljmert, geberiberfftatt, 5ßanjer= plattentbalätrerf, .vammeribcrfe, jldberfdjmiebe, Öerbfdjmiebe, öuff&tniebe , Sanbagenmaljwerf, caftaebfenbreberei, Heffelfcbmiebe, Jelbbabubau, median. äSertftatt, Ueilenfabrif, 5 3ieparaturmevt ftätten, ffanonentoerlftätten mit allein 32 Sinjel' abteilungen, vl>robieranftalt, 2 d)em. Saborotorien, Simmevroertftatt, filempnerwerlftatt, ferner SBerf= ftätten ber Sautifdjler, QRbbeltifdjler, Stellma^er, '.'Inftreiiber, cägemert, Sattlerei, Sdjneiberei, i'icrtelfabrit, 2 ,'iiegeleien, ."salnit für feuerfefte Steine, Kohleuibaidw Soterei, ^refjfoblenfabrif, litbogr. unb pbotogr. älnftalt, Budjbinberet gerner befikt ba§ SEBerl eigene ©aSanftalt, SBa^erleitung unb ElettricitätätDert, foioie (5'ifenbabnneb mit 85 km ©leülänge, 33 Sofornotioen unb 1217 '3i;>v gen, Jelegrapbeunel; mit 20 Stationen unb 80 km ßeitung, Acrnfprecbneß mit 200 Stationen unb 172 km Leitung, geuermebr (04 -Wann obne Rubrer unb Dffijiere). 3" ben offener äBerfen finb" unter anberm in Betrieb: 150o Cfen, Sdjmiebefeuer u. f. ib., 3000 SBerlgeug» unb 3lrbeit-3mafd)iueii, 22 SBalgenftra^en, 111 Sampjliämmer bis ;u 1000 (Itr. Aaügemidn, 263 ftationäre Sampfteffel, 421 Sampfmafdunen bi» 511 3500 ^jerbeftärten mit jufammeu 33000 Sßferbeftärlen. Ser tägtiie Koblenberbraueb ber offener SBerle betrug 1890/91 etioa 2410 t, bie tägliche görberung ber eigenen .JedH'n 3300 1, bie täglidje Berbüttung bou @ifenerj auS eigenen ©ruben 1800 1. ?(n SSBaffer lourben in Sjfen im gleiten ^abvc 9,23 SDtiU. cbm, an ®a$ 1 2 llcill. cbm gebraucht. Dtadi ber Slufuabme öon 1892 Waren auf ber ©uftl'tablfabriE 13 956, auf ben Bütten unb Bern loerteu 8345, im aanjen 25301 Arbeiter befdnlf; tigt. gür baS SBobJl berfelben unb ibrer gamilien ift burdi eigene Wohnungen, burd) bie Uinriebtung oon Sdjulen, Konfumanftalten, Saffeetücben, öaus baltungSfd'iulen,l'[euagen,Kranfenbäu)ern,Bäber;; 1 omie bureb Kranteiu unb Sßenfiongtaffen gef orgt. >Jur ©u6Jtab,lfaoriI felbft geboren ctma 4000 gamilien - ibobuungen. Sie Konfumanftalten baben eigene l'lüble unb Bäd'erci, 2d)läditerei, Scbneiber= unb cduihmacberibertftätteu u. f. ib. unb 68 SBerfaufS* (teilen. Überfcbüfie tommeu ben Räufern am Scblub bcS ^abreS als JKabatt ju gute. Sie Benoaltung ber K.fcbeu SBerfe wirb burd) ein bon bem Eigentümer eingefe|teS Kollegium bon teils tedmifd) unb Eaufmänntfd), teils juriftifdi gebilbeten ÜJUtgliebern («Sireftorium» genannt) geführt, baS bie Sntereffen ber girma ,ui öertreten hat. SluS fübrudjere älngaben finben fich in bem ©erfc öon Säbeler, «Sllfreb K. unb bie Gntmidluug ber ©ufe= ftahlfabrif» (©Jen 1889). — Bgl. aufjerbem 3He= mener, Sllfreb ff. (Süiielb. 1887); Sd}mibt=2Beifcen= fei«, K. unb fein aBert (4. äufl., Berl. 1890); ©b>v goer 3lu§fteltungSlatalog ber ©uf,ftablf abrif grieb. ff. (6-ffen 1893). JTnijjöäbc (fr.;, croupade), Sdjulfprung ber .V»ohen Sd)ule (f. b.), bei bem bas Bferb fid) mit cer Borberhaub hoch aufrichtet unb bas Sinberiüä in ber 3trt nimmt, f afe eS ienfeitS mit ben öinter= bcinca lanbet. Mnniür ober ©ruppe (fr,?. Croupe), baSfireuj ber Bleibe, ber Seil ber §interbanb öon ben alleren biS unu 2d)ibeifaufah. Sic Breite ber ff. hängt bon ber StuSeinanberfteUung ber Hüftbeine unb Müftgeleute ab, bie Sänge bou ber Sänge unb Stefc lung ber Bedentnod)cn. 3e weiter biefe SKafee finb, befto fräjtiger ift bie ff., meil fie :)iaum geirährt für eine umfangreidje SRuSfelbilbung. Sine lange ff. Strtitet, Sir man unter fi bermiSt, finb unter E iiitfäii]'ud)cn. ftrüppclmahubacf) — Änifdnmts 769 ift aufcetbem cnoünfdit wegen bei bämit meift »er* bunbencn attnftiaen SBintelung bei Knod)en ber Hinterbeine. Tic gerabe K. ift bie befte §orm; ihr jdjliefeen fict) an bic ovale, tic melouenfbnnige, tie fd)ttffige K., bic gefpaltene K. (meift aucb breit unb burdi ftavfe SDtuifetn auigegeicbnet) , bic Kuppel: truppc (furj, gewölbt, mit tiefem Sdnoeifanfafc, be-jhalh feblerljaft), S&weinefruppe ober abgc= fd)liffene K. (abfdjüffig wie ein S)aq, furj, fdjinaf, mager, beibalb fd)led)t) unb bie fpifcc ff. (auf ihr ein höd'crigcr Kamm). [nebft Jertfigur 3). Stri'tppcliunlnibnrt), f. Ja* (S3b. 4, 3. 672a, ftruppfrfjc Söcrfc, f. Krupp. Kruppe« ScbncUfcucrtanoitClt. $on bcn Don Krupp tonftruierteu Sdinellfeuertanonen ent= fprcdieu am meiften beu an fold)e ©efd)üge ju (teilen ben i'luforberungen bie für bie SDcarine gelieferten, welche ben iKüdiauf burdi hicrauliicbe SBremiDori ridjtimgen bii auf etwa ein Kaliber Sänge befdjrän= fen unb ein gleichzeitiges Saben unb iRid)ten ge= {tattert. 3u tiefem $\vcä finb bie iKiditDorriditungeu (fürj>b!)en= unb Seiteuridituitgi nadi ber Unten (Seite »erlegt, währcnb bie Sebienung bei SSerfdjhiffei Don bet redeten Seite erfolgt. Tic i'erfdilufseinricbtung itellt faft burdjgängig ein wagered)ter ffeitoerfdjtuf ber, ber bcin geroöbntidien fRunbfeitoerfd)lufs (f. @e= ichüfc, §ig. 2 1 1 fchr ähnlidi geblieben ift. 9tad)ftei)enbe gig. 1 itellt reu 3ßerfd)lufj burdijdnütten oon oben, Sia- i- gig. "2 Don hinten geicben bar. Ter Keil (a) hübet mit feiner Dorbern fladjen Seite bai SBiberlager für bie flietallpatrone; in beut Unten dnbe bennbet fid) bai C'abelocb (bi, irclcheS fidi bei geöffnetem Serfcbtujj genau mit berSBo^rung bei SRobrei beert; biefe Stellung wirb burd) jroei oben unb unten am Keil Dorftehenbc Knaggen (cj begrenzt. Sie Schlief;-- beroegung hingegen wirb burd) bie am redneu ffeit= enbc angefdj'raubte $evfa)tuf»platre i d i begrenzt, mäbrenb bai gehalten bei ffeili im Diob,r unb bai legte Stngieben beifelben burcb bic S8erfd)tuf5fd;raube (e) mit Kurbel (f) gefd)teb.t. Sie ©ewinbegange ber Schraube fmb, genau mie beim gemöbnlidn-n ;i(unb= teilDcrfdiliiR, fegmentartig abgefd)nitten, iobafs bie Srodfijaus' SoiiDeriatioiiS'ürjifoii. 14. Stuft. X. Schraube, Wenn biete abgefd)nittene Seite nach Iiin- ten gebrebj ift, fid) ohne weiteres in t>aä SRobjc hinein; fd)ieben lafn unb Jobann nur eine halbe Umbrcbung baju gebort, um fämtlidje 3 — 4 ©ewinbegange in bie .entfprcdienbe SRute bei :Kohrcs eingreifen ju (äffen, ©ai Ibfeuern ber Sßatrone gefd)iebt burd) ben central gelagerten Sd)tagboljen (g) mit Sd)lagfeber (h), oa-> Spannen ber legten* burd) beu jweiarmigen in i brebbavcii Spaunhehcl (k). Tiefer fdjleift heim S rohen ber Sßerfdjtufjfdjraube mit feinem redjten fürten 3Irm auf bem auf.evften ercentrifd) Deriaufenben ©ewinbegang unb roirb baburd) berart um i gebreht, oaj; ber turjeStrm nach Dorn, ber linfe längere Sinn mit bem Sdtlag= holjen (g) nach hinten fich bewegt. Jn tiefer Stellung werben bie Seile burd) ba§ (finfd)nappen ber unter ber SKirtung einer geber ftehcnbeu Spannplatte (m) gehalten, bis btefe bei mieber gefd)toffenem SBerfcplufj burd) ben älbjug (n) au§ ber Sßaft bc^ Spannhebels berau->gehohcn mirb unb baburd) ber Sd)tagbotjen nad) Dorn fdiucllt. Saä 2lb neben gcjd)ieht entweber, inbem ber 'ilbnia (u) mit einer Schnur surudgejog.cn trirb, ober automatifd) burdi SdHiefu'u bei SSerfd)luffei; ;iu leiuerm Rwect tragt ber Mals ber äSerfd)fu|furbel (f) eine teilfönnige SRafe, bie fieb im legten 2liutenhlid'e ber Sd)lie|be= roegung ;wifd)en !8erfd)hi£ unb Slhuig brängt unb legtem beifeite trüdt. Sie automatifd)e Ülbfcuerung tann au§gefd)altet »erben, wenn bie SJlafe an ber Serfdjtufsturbel fo iDett jurürtgejogeii wirb , baf3 fie beu 2lhjug nid)t mehr berühren tann. Sa§ 3lus = toerfen ber abgefeuerten vr>atroncnhülfe gefchicht burcb einen gabelförmigen ülusmerjer, beffen balh= ctitinbrifchc 2rehad)fe (o) fenfredjt ftcht. Chen unb unten hat biefer 3lu§w'erfer je eine bem Knaggen c entfpred)enbeSflafe(p). Treffen heim öffnen bei 38er= fchluffes bie Knaggen auf biefe Kafen, fo werben bierburd) bie langen i'lrmc bei 'JlusroerferS mit ber .'Öülfe nach hinten gejdileubert. Sie aufeer biefem i'erfdiluf; früher Dorhanbeuen fentrecbten35erfd)Iü)ie Waren dou Krupp aufgegeben, finb aber feit ber Bereinigung ber Kruppfdien mit bem ©rufonWert wieber aufs neue jur SInwenbung gelangt. dS bc= flehen bic Dcrfdiiebenftcu fialib e t dou 4 bis 16 cm unb SKobrldugen hie- 311 40 Kaliher. Sie Jeuer = gefchminbigteit ber K.fchen S. in Sd)iffS= lafetten beträgt hcifpielswcife: heim 7,5 einöle fdiüt; etwa 35, beim 12 cm=©efd)üfe 12 unb beim 15 cm:@efchül; 9 Schuf; in ber SKinute. Sei Aelblafetten wirb bie Dolle äluSnugung ber Schnellfeuer = Serfd)lu|einrid)tung gehinbert burdi ben SRüdlauf, wclcber in friegimäfiger 3Beife mit mafa)inellcn 6'inrid)tungcu ffinbraulifebe Sremfe u. f. W.) nidit gehemmt werben tann. Krupp fucht hier, wie in ben traut, fvabritcn. ben Südlauf burd) einbringen Don Sporen unter ber 5ld)fe unb 8a= fettenfd)wanj aufjubeben. Srural, bie Sdjenfel (lat. crus) betreffend Kruralneuralgie, 9?ert>enfd)merj im Sßerlauf ber Sd)entelnerDen. Srufabc,Krufabo, portug. äßünje, f. Erujabo. Jtritfrl))i)it!r Stabtim Kreis Strelno bei preufe. Dteg.--SBeä.SBtomberg,am3Inifluf3ber3)lDntWep(3lege) aus bem©oplofee(f.©oplo), an ber jiebenlinie^no: iDratlaiD = K. (10,;. km) ber Sßreujj. Staatshahnen, hat (1890) 1809 (S., barunter 485 (Söangelifdje unb 88 3§raeliten, 33oft, Telegraph, 3uderfabrit. K. ift Stammort ber SJJiaften, bie 842—1370 in Spoten unb bis 1G75 in Stegnig herrichten; auch war ei Sit} ber 47 — 44 9ruj}= laut* , Sdjroeben, Norwegen unb Snglanb, wo er einige »uihre al- i>"r;ieher bei Sorb Shafteöburo [ebte. R. mar 1844—47 ©tymnafialtebrer in 3Äin= bcti , 1*47 — 48 3Jlitrebacteur ber ■ ffölnifdjen ßejrung», 1848—49 SJtebacteut ber «S)eutfd)en Rettung» in -"vranffnrt a, SDl., mürbe 1849 SRit rebacteur, L855 i5hefrebaeteur bei »Mblniiehen 3*i= rung», lebte feit 1872 a l -> Sertreter bie)"e€ 8lafc tec- in Berlin unb ;og ftdcj 1884 narfj Sfiäeburg uirüd. 3iad)bem trüber Heine poet. arbeiten doii ihn erfdjienen unb beifällig aufgenommen rrareu, madue R. fieb ipäter alä bramat. T iebter einen tarnen. Seinem, mit rem Sdillerpreie gehonten 6rftling§= biama «Sie ©räfin (8pj. 1868 u. B.) folgten 1870 «äBuüentoeDer» (3. älufl. 1878) unb «König Cfrid1" (2. Aufl. 1873), 1872 aSRoruj oon Sadjfen», 1874 ..Brutu-?» (2. Jlufl. 18821, 1876 i Marino ,valiero», L877 Sai l'iäbeben oon Spjanjs (2. Aufl. 1885), 1878 «iRofamunbe», 1879 «Sei Serbannte» (2. Aufl. 1881), 1880« :'iaoen Sarnefom», 1881 tSBi&la« oon [Rügen», 1882 «Sllerei», lsss «Strabella Stuart», 1890 «>>aiü- äBalbmann». Ter unoüdftge Humor, im einzelne epifobifd>e 3üge in R.§ äxagBbien oet= raten, gelangt ;u felbftänbiger "Jluc-fpracbe in feinen Aaitnacbti-fpielen ■ Ter Teufel ;u Sttbed» (1847), Det eiferfüd)tige l'iüUcr • hup • Stanbbafte Siebe . - B7 Bereinigt in Seipjig eridnenen. 'Jluch in ben Sieben Keinen Tränten ■• (Spj. 1893) überwiegt ber Suftfpielton. fi.3 bramat. Bonüge beüeben in einem fnappen, lernigen Tialog unb einer fdjatf ausgeprägten, audj im .vnimorcellen glüdlicben viharafteriftif ber Sßerfonen. i &anbjd)ttft fftr $reunbe gebnuften «(Erinnerung an ;3anDooort» (Südeburg 1890). Seine 8»ri! oereffentlidue R. al§ «©ebidjte» (£pj. 1891). Srüfclcr, aud) Hütte, eine Araueubaube, bie in ber Mitte be§ 15. ,uihrh. in SRobe taut. Sie rahmte ba-> ©eftdjt bur* eine Menge eng gefalteter Striche Don meifjem, überaus feinem Seinen ein; auch mar maudmal ber untere Sftanb ber Eapujen artigen Haube mit folgen Striaen oerfebeu. (S. Tafel: Roftüme II, ffig.4.) Srufcnftern, Slbam >b. oon, bet ben Muffen 3nmn Aebororoitfch, ruff. Seemann unb [Reifenber, geb. 19. (8.) 3lo». 1770 ui Haggub in (5'ftblanb, er= hielt feine Silbung im Seefabettenforpi )u .Hrou= ftabt, nabm I7s7— 911 an ben Kriegen gegen 2d)roe= Cen teil unb »ar 1793^99 auf brit. edufjen in 3Iorbamerita, 'Jlfrita unb :Hfieu. SUeranberL be= auftragte ibn mit einer ©rpebition , bie bie Damals •,u [Rufjlanb gebörige9torblDefttüfte3lmerila§ unter- fueben unt> mit vx\apan 6anbel§oerbiitbungen an= tnüpfen feilte. K. fegelte 7. Slug. 1803 au« «reu: ftabt ab unb traf 19. 3tug. 1806 loieber bafelbft ein. Tiefe erfte ruff. ßrbumfegelung mar buraj neue (fntberfungen unb bui\b bie genaue 'Jlufnabme unb ßrforfdjung trüber toenig befanntet Sänber unb "llieere, irie ber Meerenge Don Sangar, ber äBefl tüfte ber jjnfel (u"ffi\ ber Vaveoroufe|'traf;e, ber Sflfte Rrtitfl, bie man unter S »f: ber 3nfel Saa^atin, ber Kurilen, ber Dftfüfte fiam= tfd)atfa§ unb berSlleuten eine ber ergebni«reiaMten neuem Seifen. .H. mar 1827—42 Tireftor be§ SeelabettenlotpS unb tourbe 1841 ©eneralabmiral. I5'r ftarb 24. (12.) l'lug. 1846 auf feinem ßanbgute :Hb in (Jftblaub unb mürbe in ber Tomtirdje ;u Dreoal beigefegt; oor beut Seelabettenbaufe in $e= terSburg ift ibm is7i; ein Teufmal erriebtet roorben. ff. fdMieb: i Steife um bie SBelt 1803^6» (3 Sbe., ^eterSb. 1810 — 12, mit 2ltla§), (Seiträge u»t 6pbrograrjb,ie ber gröfjern Dceane» (2p3. 1819), Atlas de l'ocean Pacifique» 12 ^be. , $eter§b. 1824 — 27i, «Recaeil de menioires hyidrogra- phiques» 12 Bbe., ebb. 1824 — 27; mit Supplement, ebb. 1826). Srufenftcrn, eine ber Tiomebe->= ."snfeln (f. b.). Strudetiacffpr. Irufdjewaö), öauptftabt bei ferb. Kteifeg fi. (3255 qkm, 149554 15. i, füblid1 oon ber ferb. äftoraoa, nabe ihrer Bereinigung mit ber bul- gar. iUoraoa, lint« oom Jluffe Sftaftna, bat (1890) 5997, ale ©emeinbe 6681 15'., ein Unteramunaüum, :Huiueu be§ 5cblo))eS bec- Serbenfürften Sajar (geft. 1389J, foioie eine oon ihm erbaute .Htrdn\ Sru^cöo (fpr. trufd)-), Stabt im türf. SBilajet unb Sanbfdjal JJiouafnr (öodjmacebonien), 35km uörblidi oon JlJonaftir, in 117(i m .«bhe am ©erg= ahhaug über ber Ebene ber Grna^Kefa, hat 13 »§., barunter 8000 3Balaa)en, ber SReft Bulgaren. Sruftaceen (Crustacea), f. Kruftentiere. Stuftcncdifcn (Krufteneibedjfen), f. Helo- deriiatida ■. Sruftcnflecb,ten, f. gledjten (35b. 6, 3. 877a). Sruftenmenfdjcn, f. gifd)fd)uppenlrantb,eit. Sruftcntierc,.Hreb-Mierei< rustacea),Ktebfe, bie nddift ben ^nielten jab_lreid)fte Klaffe ber ©lieber tiere, melde fid\ mit wenigen Slusnajmten, im SBaf= fer aufhält unb offenbar bie nieberfte rtufe ber ©liebertiere überhaupt barftellt. ^hr loefentlicbe-? UnterfcheibungcUMcheu befteht in ber trriftenj oon meiftiioei Aühleroaarenjnehrfad'en.'iaufünen.meift jufammengefelten Slugen unb ©liebmafjen an bem Hinterleib, ber bei Snfelten unb Spinnentieren feine Jüfse tragt. Ter Körper befteht nur feiten aus brei getrennten Abteilungen, meift finb Sruft unb .Hopf ;u einem einjigen ctiide, ber ftopfbruft (Ceplialothorax), oerfdimolien. Tie bem Diunbe genäherten ©liebmaften (ffieferfüjje oberMaufüfeei jeigen bie grbf.te Seränberlidjleit Sei einigen idMitaroKencen ober feftgeioachieuen ©attungen Der fchroinben bie in ber Jugenb oorhanbenen tvUiet>= inafjen entmeber Dollftänbig ober merben ;u .Hlam^ mern unb .Ulanen umgeioanbelt. Sie .öaut ift meiftenS }u einem feiten $anjei erftarrt: bie :'lt mung gefdneht geroöbnlirb butd) Riemen obetburdi bie Haut, bei einigen Slffefn bttrd oerineigte Vuft fäde. Tie mfammengefe^ten älugen ftehen häufig auf Stielen. 5}uir eine Drbnung, bie jianfenfüfjer, finb .Siottter (boch fommeu baneben auch häufig nod männlid)e Jnbröibuen oon, alle übrigen ge trennten Wefdleehtö. Sei ben meiften hnbet eine fehr auffaQenbe 'J.'ietantorpbofe tureb perfebiebene Saroenjuftänbe b,inburd) ftatt, unb oft gleichen bie Saroen (i. S. bie ber .Hrabbe, Zoea [f. b.] genannt) ben auägemacbfenen iieren fo menig, baf; man fic früher befonbern C rbnungen _unb ©attungen tu mie§. fi. leben in allen ©emäffern unb unter allen oonen, häufig in ungemein großen Mengen; Diele rmb Dortreff(id)e Scbmimmer, anbere bemegen fut (aufenb ober fpringenb. Tie nieberften formen f, unb bie Unterorbnung ber Crevettina mit bem 93dd)flor;= treb§, Gammarus pulex L., gig. 1, unb bem©anb= büpfer, Talitrus locnsta Latreille, fyig. 1(3) unb bie riffeln (f. b., Isopoda, bierber bie 8au§affel, Cy- mothoa oestrum Leach, gig. 2; bie 1'urueraffel, Oniscus mnrarius Cw>., gig. 3; bie 33 ob, raff ei, Lim- uoria terebrans Leach, gig. 4, unb Eurycope No- vae-Zeelandiae, Aig. 15) geboren, unb ber 3 di a len = trebfe (Thoracostraca), »on benen bie Spalte füfjer (f. b., Schizopoda, mit Mysis vulgaris Thomps, f. Taf. IT, gig. 2), bie i>eufdirccten: trebfe (f. b.) ober 9Jcaulfüficr (Stomatopoda, bierber Squilla raantis Komi., Aig. 4) unb bie ;} e b n = jüf;er (f. .Urebfe, mit bem gluptreb*, Astacus rluviatilis L., gig. G, a i'cäuncbeu, b 2Beibd)en; bem (iinfiebiertrebs , Pagurus Bernhardua L., gig. 5; ber weftinb. Öanbfrabbe, Gecarcinus ruri- cola L., gig. •">, unb ber gemeinen 2Bolltrabbe, Dro- mia vulgaris Mihie Edwards, gig. 1) bie mid)- tigften Untergruppen bilben. Sie fnftematifdie Stellung ber9)lolüifenfrebfe (f.b.) ift bureb bie nadigewiefenen äSejiefyungen ju ben Sttadjniben neuerbing* äroeifelb,aft geworben. ftruftifroc 3nftrunteittc (pom grd). kruein, f eblagen), f. Sduaginftrumente. Ärujifij, f. Crucifir. Mmlonj (fpr. -loff), ;sman Slnbrejewitid), ruff. gabelbidjter, geb. 13. (2.) gebr. 1768 in 9Jco£t*au, »erbrachte eine fümmerlidie ttinbbcit ;u Drenburg unb Twer, mo er bereits im Rinbesalter als Unter* tanjlift in ben StaatSbienft trat. 1782 ftetoette feine Aamilie nacb Petersburg über; er arbeitete in ber ginanjfammer, fpäter, bis 171»), im .Uabinett ber Haiferin. Seine poet. 53erfud)e innren bie Oper «Sie .Uaffeewabrfageriu» (1782) unb bie Tragöbien «.Uleo= patra» (1785) unb «5ßr)ilomeIc» (1786). (5r gab ba§ fatir. Journal «Sie ©eifterpoft» (17s;i), ben «SBe: obaditer» (1792), ben «§(5eter§burger SWerfur» (1793) berau«, obne bamit Srfolge r;u erzielen, unb febrieb bie Vuftfpiele «Sie perrüdte Aamilie» (1793), «Sie 1 Sti'ttfct, bie man iintrv ft Demi 5d)elme» (1794), "Ter Sidjter im Sorjimmer» H79ti. 1797—1801 lebte er in .HleinrufUanb beim dürften 3. ©olijpn, fdirieb bort bie parobiftifdie Iragöbie "Ter Stumpf» unb begleitete ben alv 1)!ilUarg"DuiH'rueur nadi :ltiga uerfeliteu gärften al-> Handeibirettor (biä 1803). 3n biefe ;Wu fällt ba» unpolleubete Suftfpiel «Ter gautpelj». 1804—5 führte er ein SBanberleben, lernte matirfebeinlieb in biefer Seit ben Siebter^. Tniitrijem tenneu, bem er brei au§ Vafontaine überfebte gabeln porlegte unb auf beffen öl'at er fid) auSfdjtiefslid) ber gäbet- biditung ;,uroenbete. 1806 erfdjienen bie früber ge bidjteteu Suftfpiele «Sa§ iUobeugefcbaft», «dine fiebere für Tödrter» unb bie 3auberpofje «A'ja ber Öelb». 1808 mürbe er beim :l)cüu;amt angeftellt, 1809 erfebien bie erfte Sammlung feiner gabeln, 23 an ber 3abl (bie leiste pon .u. beforgte 5amm= hing [1843] entbält 197). 1811 mürbe er IDtttgtieb ber iHuffifdieu 31fabemie, 1812 ^ibliotbetargebilfe an ber taiferl. Öffentlichen iübltotbet, an ber er biv (5'nbe 1840 blieb. C5r ftarb 21. (9.) 91p». 1843. (JiuTeutmalM.ö ftebt im Sommergarten inSjkterS* bürg. Seine «Sämtttdjen SBerfe» mit Biographie i'ou St. 5ßletneln eriebienen Petersburg 1859, bie gabeln in uieleu Sluflagen. Seljtere mürben in-:- Teutidn' überfelU, unter anbern Pon Jornep (SJlitau 1842), Vöioe (Spj. 1874); neueftenS von ti. pon ©ernet, «^inan ft.S fdmtlidie gabeln. "Uadi iser-Miiaf, unb Dieimfolge überfeM» (ebb. 1881). Ser fed)fte 33anb ber «ilbbaublungen ber Abteilung für ruff. Spradje unb Sitteratur» ber taiferl. Slfabemie ber SEÖiffenfd)aften in Petersburg ift auSfcbliefslid) S. geftibmet unb entbält Ülbhanblungeu pon ©rot, .Ueneioitfdi, 33»tfd)forfl u. a. fotoie einige bisher ungebrudte SBerte beS TiditerS. Ärtjm, >>albinfel, f. .Hrim. Srttnica (fpr. -niur), Torf im ©eridit->be,;irt Sfllufjbnd ber öfterr. Be.ürtSbauptmauufchaft 91eu= Sanbec in ©atijien, in einem Tbale ber Sarpaten, an ber Sinie 9|ceu=Sanbec=Drlö (Station 2)tufäpna= fi.) ber Öfterr. StaatSbabnen, bat (1890) 22:;: meift rutben. (5'., ?ßoft, eine meteorotog. Station, gpmnaftifdje unb ©aSbäber auä ndrttrticper Sohlen: fäure, .uuei großartige SBabeljäufer, eine gebeette äöaubelbahu unb SJ5artantagen. Sie 18 9)ctneral= quellen finb talfb,altige , foblenfäurereidie (5-ifen = fäuertinge unb werben ,utm 93abeft unb Triuteu benubt. Stüfserbem Werben SDtoor=, Aiditeuuabeb, Salj=, 9Jcalj=, elcttrifdie unb anbere 93äber gegeben (1893: 4493 ßurgdfte). — SBgl. SielenieW^i, .«. in©ati,uen unb feine (Jutwid'lungSperiobe im legten Secennium (SBien 1868); berf., Statiff^mcbij. Sar= ftellung beS .HurortS.«. (.Hrat. 1881); ßaufjer, Ter Murort ft. (in ber «SBiener mebij. treffe», 1877). ftrtjoörj&rotc, pon ihrem (5'ntbeder ©utbrie gc brauchte Sejeicbnung ber feften SUcaffen, bie fid) auc- einer bei ihrem ©efrierpuntte gefättigten Söfung pon Salgen in 'Baffer auiSfdjeiben , fobalb Weiter abgetühlt Wirb. Sie würben pon ihm für beftimmte ehem. SBerbinbungen gebalten, aber halb als blofie ©einenge ber feften Subftan; mit t5'i->, allerbingS in bem tonftanten SBerb^ältniffe ber bei bem (5'rftar= rungSpuntte gefättigten Söfung ertanut. (irt)ohtb , ein namentlich, in ©röntaub Por= tommenbeS, au fid) farblofeä QJlineral bon mono- fliuen, mürfeläbulidien Mnrftallfonueu unb geringer Öärte (2,5 bis 3), ba§ febr leidit fd)miljt unb äiemlid) ftart bura)fd)einenb ift; cbemifd) befteht eS aus 32,s ■pro3. 9latrium, 12,8 SHuminium, 54, i gluot; ent= igt, finb unter (5 iiiifjuiiichni. 49* 7 72 Mrijolitljglaä — Ärtjötograbf) fprecbenb bei üiormel (iNaF-l ALF6. 3)as tedjnifd) nrid)tige SRmeral bient ;ui jjerftellung oon Soba, fcbroefefjaurer Ihonerbc, Stlaun iinb Jlluminium; in neuerer Seit fteQt mau baraus auch ein porjellaiv abnlidvs ©Ia§, boB fog; .vcif.gnbponellan, in SßittSburg rl-eunielpanicni rar. 3Ran fuhrt oon bem 8. jährlich gegen lOOOO t aui ©rönlanb au§, nur jroat 6000 1 nadj beri ^Bereinigten Staaten unb 4000 t na* Suropa. Tor fi. ift feit 1800 befannt unb iiuirbe fange .Seit all mineralog. Seltenheit teuer bemblt, bi§ er 1822 ju Eoigtol am 3lrffut= ijorP in SübgrSnlanb in mebrern bis 311 2 m mäd)= ttgen Sägern im ©neiS entbeeft tourbe. 1883 bat er fid) aueb in geringer SJlenge auf einem Quarj= gang im ©ranit in Per 3lähe be§ Sßifes" Sßeat in Solorabo gefunben. JSrtjoIitfjglaS, i. 3RitdjgIa§. ttrtiopfior (grd).), ein oon SBotlafton (1813) er= iunbencs ouftrumeut (f. nadjftetjenbe fjigur), Pas bie (Sigbitbung burd) SerbunftungSfälte jeigt. Ter M. beftebt au§ einer ©lasrobrc, bie an beiben C'nbcn unter red)tem äßinlel nad) unten umgebogen ift unb je in eine glaferue &ot)tfugel ausläuft, f\n ber .Kugel B befmbet fid) etroaS SEBaffer; fonft iit bas gainc ^nitrumeut luttleer unb nur mit 2$>affer= bünften erfüllt. Jandn man bie .Kugel A in eine .Kaltemifcbuug (Si§ unb Soäjfalj), jo jcblagcu fid) burd) bie .Halte bie Tüuftc, beren Sruä bie tneitere 3}erbunftung beä in ber fiugel 1! beftnblidjen SßafferiS biubert, in ber .Kugel A nieber; e§ entftebt nun aus bem SBaffer ber fiugef B fehr rafdt Sampf, ber ebenfo fchneU in ber Kugel A fonbenfiert lotrb, roeburd* aber toieber eine jebr lebbajte ÜBerbunftung te> SBafferg in ber .Kugel Li entftebt u. f. to. Surcfa biefe im rafd)en Fortgänge erbalteue Sjerbunftung be» SBaneri- in Per .Kugel B toirb bem in biefer uirüdbleibenbcu Seile beS SBafjeri immer mebr jßärme entzogen, bi§ e3 cuPlieb gefriert. SttjpftS (grd).), f. .Ücnotifer. ttrnpta (grd).), urjprünglid) ber bas ©rab eines 3Rärtrjrer£ cittbaltenPc [Raum unter bem Slltar ber altdiriitl. .Kultusftättcu. 3tf§ fpätet bie djriftl. 9tc= ligieu fieb auch über ©egenben oerbreitete, in I? ei- chen es ücärtiirergrdbcr niebt gab, übertrug man bie [Reliquien oon ©eiligen unb jebte fie in einer oon eben erbeuten ©ruft unter bem Et)or bei, bie man bie Sonfeffion nannte. Siefe lourbe bann oft unter Pen ganjen (ihor bin erweitert unb felbftänbiger ausgebildet, ibr ©etoötbe mujjte bann oon Pfeilern ober Säulen geftübt mit ber barüber befinblid)e (ihor mebr ober toentger burd) Stufen erbebt loer= Pen. 2lui biefe SBeife entftanben gan;e unterirbifdje, nur fpärlid) burd] Heine genfter erleudjtete .Kapellen mit jtoei ober brei Sdjiffen, ireUbe burd) treppen rem i'angbauie aus jugänglid) roaren. cie lour: Pen ftetc- mit einem oefonbern älltar perieben unb bienten bemSotenhtlttu?. Sie Stippten gebereu Dor= jugSroeife Per ;',eit Per roman. SBaufunft, alfo bem 11. bi§ 1 3. oabrb. an ; Pccb iinb fic audj in get. Sir= d)en nid)t gerabe fetten unb bienten als ©rabftätten Oon 93ifd?öfen unb anbern pernebmen S^erfonen. Jtrtjptcin (grd).), f. ©eloten. Srrjpttfcr (grd).), ;. ffenotifer, Mrtifel, tif man unter ft Der Mnipttuc» (Cryptinae), Unterfamilk ber Sd)lupf»efpen (). b.) unb »loar Per gamilie ber Jdjneumoniben. Sie .K. baben einen fladjgebrüd= ten, gestielten Sinterteib, einen oorftebenben 8ege= jtadH'l, bei maneben jinb Pie Alügel rubimentär ober gan-, febleup. Sie Varpcu Per iablreidum Slrten (in TeutifblanP allein mebrere bunPerli ichmarot;en in Saroen hup puppen oon anPeru ^nietten, bie grbfjern meift in Penen ppu Sdimetterlingen, bie heinern in Penen anPerer Sdjlupfloefpen. M inp t tun lui n i Heu (oom grd). kiyptos, ocr= bergen, oerfteett) nannten bie ortbeboren Äutbera ner bie Sün^änger ber Sdnile üielanditbon^, bie nad) l'utbers Jobc in ber SlbenPmablslehre mit Sabin jid) oerftänbigt batteu unb einige Sebjp= ftüde, mie baS oon Per älllgegentDart bes Seibes (Ibrifti, uirüdiPtefen. Sie bilPeten anfangs in ftur= faebfeu, befonberS an beu Unioerfitäten Seipjig unb SBittenberg, Pie berrfibenbe ißartei, bis Kurjürft Stuguft oon Sadifen 1571 oon feinen Sbeologen ein unsloeibeutiges 93etenntnis sur lutb. 2lbenb= mablslebre forberte. Ja basfelbc nad) bem Urteil Per ftrengen Sutberaner ungenflgenb auffiel, liefi Per Kurfürft mehrere Jlvtitel auj einem .Konoent ,iu Sorgau 1574 Pen SBittenberger 2beologen unb il)ren Slnbängern juv Unterfd)rift oorlegen unb ftrafte bie fid) Sßetgernben, inäbefonbere Sebüti, Stoffel, Eracoto unb Sßeucer, mit ©efängni» unb @ntfet)ung. (J'r lief? 1580 nodimal* in ber .Konlor Pieuformel (f. b.) eine Sebrnorm auffeilen, gu ber fid) alle SBrebiger burd? llnterfdjrift belennen mufs- ten. 9iadi feinem Jebe (158G) tarnen bie 3lnbänger 3Jleknd)tbon§ unter bem Ranjler be? Kurfürften Gbriftian I., ?!itolaus Ereil, nod) einmal empor unb ftrebten offen eine Bereinigung mit ben Ealoiniften an. Ja aber Sbriftian I. fdion 1591 ftarb unb roäb= venb feines S ebnes, libriftiaus II., 3.1cinberi.äbrici= feit ber ftrenglutb. ©ergog AriePricb SBilbelm oon 5ad)fen=3Beimar bie [Regierung führte, fo reurben gegen Pie.K. Pie bärteften 3Rafjregeln ergriffen, ihre angefebenfteu Rubrer gefänglich, eingesogen, alle SfJrebiger, bie nid)t loiberriefen, ihrer 2Jmter ent= ieht, feftgenommen ober bes Raubes oerroiefen unb 1592 Pie i'ifitationsartifel eingeführt. — 3Jgl. Salinid), .Kampf unb Untergang be§ 2Reland)= tl)onismus in Hurfaebfen (2pj. 1866). »nipitogiiuu-ii (grd).), bei Sinne" alle ^flanjen, bie feine mitStaubgefäfsen unb Stempeln »erf ebenen SSlütenunb leine eigentlidien Samen beroorbringen, bei benen, loie er glaubte, eine gefcbleditlidieg-ort-- pflanjung oiclleiebt oerhanben, aber nicht äufserlid) loabrnehmbar fei. Viuue fafste fdmtlidie hierher gc^ herige ^ffanjen in Per i>i. .Klafje feine» Softems jufammen. 3" SBirfftdjfeit befiben bie meiften fi. eine gefd)led)tlid)e Aertpflaivuiug. Sie Organe ber= felben finb mit loemgen i'lusiiabmen genau befannt. d§ ift Pesbalb Per Sftame .ff. («Berborgenebige») eigentlid) nid)t mehr gerechtfertigt; man hat Pen feihen jebod) beibehalten unb faf}t barunter aud) iebt nod) bie .Klaffen ber ©efäfstvpptogamen (j. b.l. äfloofe (f. b.) ober ^ruephpten, $ilge (f. b.) unb Stlgen (f.b.) üufammen. [(sSp.7, S.949a). Jlruptogeiu' ©efteitte, f. ©efteinsbilPung ttntOliictiiH.il) (grd).,«©eheimfdneibmafcbine^), ein fsitftrument, mittels beffen man bequem eine @e= hciiuiduift namentlid) für Pen telegr. unb telepbon. l>erlebr berftellen fann, loomit gleicbjeitig 38ermei= bting oon gebtem, rafd)ere SBeförberung unb 35er= mtnberung Per33eferbcrungsgebührcn oerbunben ift. mi6t, fiiiö unter <£ aiifjufucgeii. ihi)ptue|vapl)ic -- fötyftatte ■iid) Dabei einer einjadjen alpbabctiid'en Bestellung Per einzelnen '■Hucbftabeu ber SBörter ut bebienen, bat in feiner SBejietjung einen befonbem ÜJBert, be- niglich ber ©ebeimbaltung nicht, weil man aui ber berannten burepfebnittlicben öäufigteit bes Verfem inen? ber einzelnen 93ud)ftaben in Den oerfdjiebeneu Spradyn leidjt Den Sd)lüffel jur äBerfdjiebung unb äSertaufdjung auffinDen fann. 3lm einfadjften he- bient man fidi baju eine! SBorterbudjeS (code), roevin in einer Spalte ©rupfen öon öier .;jiffern ober Don brei SBuchftabcu unb banebeu tu einer Weiten Spalte bieSBbrter unb Säue ftehen, lockte biefe ©ruppen bebeuten. 3U größerer Sicherung ber ©ebetinbaltung telegraphiert man bann aber nicht bie im SBötterbudje ftehenbeu ©nippen f etbft, fonbern äubert fie ju»ot frpptograpbijcb um bürd) Derabrebete 58ertaufd)ung ihrer ..Sifiern bej. iUtcb- Itaben untereinanber. Um bie SSertaufdnmg ber Drei 38ud)ftaben ber ©nippen ju erleichtern, t^at bei granjofe ,Y Slnijan 1888 einen fi. oorge= fdjtagen, Der, in Der ©refte einer fSrieftafdje auä= geführt, Drei iKäDcrpaarc enthält, bie fidi auf rcr= idjiebenc üerabrebete SSerfdpiebungen einftellen laffen uttb bei ibrer llnibrebung für jeben SBudjftaben beiS SBörterbudies ben ju telegraphicrenDen (irfaubud^ ftaben angeigen. ÜDian bat aud) SBörterbüdjer, in benett bie ein= seinen SBörter unb Säfee bes Telegramme- burdi je ein SBort au§gebrüdt werben, beffen Söucbftabcn eine beftimmte 2insabl nicht überfteigen. 3)a;u ge= hört ba« 1894 erfdjeinenbe, »om „xuiternaticntaien '-Bureau ber Jelegraptjenocrmaltungen bearbeitete, etwa 240000 SBötter aus adit »erfdjiebenen ©pra= eben entbaltettbe offizielle äÖörterbud); Sind) ba läfit fidi mittels bes1 H. größere ©ebeimbaltung beS 3n= baltS ber Telegramme erreichen. Man müfjte ba_iu Dem JPerterbuche brei Spalten geben, in bie erfte bie Sticbroörter jehen, banebeu in bie jroeite Spalte roieber Drei ähtcbftaben unb neben biefe in bie britte enblieb ba-J burdi jene ©tidjroörter ui erjehenbe 3Bort bes. Den betreffenbeu iati be§ in gewöhnlicher Sdjrift abgefajjten Telegramms; man fuebt bann im SBörterbudjc ben ;u telegraphierenben Satt auf, roanbelt bie baneben ftelienDen brei 33ud)ftaben mit= tel* bes ff. um unb telegraphiert enbltcb Das neben Den bei Der Umroanblung erhaltenen Drei ähid?-- ftaben ftebenbe Sticbroort. Sei Der Gntjifferung | eine§ angefommenen Selegramms mujj mannatüt= lieb umgetebrt »erfahren. fimptogrciplite igrdi.i, © e b e i m f di ri f t, •f. Gb,iffrieren,_Cbiffrier|\trift unD Hroptograpb. Srnptonteirc ©efteinc, j. ©eftetne. ftrriptourim (grch.i, mit verborgenem Flamen. ftmptopnuit fgrcb.j, ein 1883 pon Dem frans. : <3enie=0berftlieutenant iK. .'neuro erfunbenes unb 1887 oon ihm unb 3Bertr/ou oerbeiiertes elettrifcbes Snftrument, mittete beffen irgenb ein 9taum aus Der gerne überwacht werben feil. 3n Diefem ;Kaume wirb baS eigentliche ff. aufgeftellt unb melbet bie ba- felbft burdi ^Bewegung oon sl>ericnen ober anber§= tote oenirfaehten Erbitterungen nadj 3trt eines ' "Dttfropbons in Stromleitern nadj Dem SBeobad): tungiorte, rocfelbft baS bort aufgeftellte .Hropto = pbonofföp fie betn 3(uge unbsbem Ohr loahr= nelimbar mad)t. St^ptopötöölmu^ (grd\), eine SlUfebilbung be§ menfdiUchen ©eftd)tä, bei Der Die ©efid^tsbaut glatt über Die 3lugengcgenD hinsieht, fomit Die 8iber gäuslich fehlen. Sabei fann hinter Der öaut ein unoollftdnDig entioidelter iltigapiet liegen ober jebe Anlage Des "Jltigcs mangeln. JTrt)ptörrt)ie ober .Hroptorebi^mus (grdj.), angeborene Sageoeränberung Der §oben; rcobei biefe ftatt i.m öobenfad in Der £8aud;böb(e ober im Seiften' fattal liegen (f. Seifte); firpptord)ib,5inbiDibuum mit foldjer 3Ri|bitbung, fooiej loie Mlopfbeugft (f.b.i. Srt)ftaUcigrd\),DieregelinäfiigeuunDuriorüiuv liehen poloeDrtfehen formen, roelcbe Die Subftanjeri beim übergange aus Dem flfiffigen ober bampf förmigen 3uftanbe in Den feften freiwillig annebmeu. 3)er $roje| ihrer SBilbung betiu Mroftallifation (f. b.). 'Jllle M. ftnb in beftimmter mvm unb 3abl oon ebenen Alädien begrenzt, Die in .Hauten sufammen ftoften, Die ihrerfeits einanber roieber in liefen treffen. 3ft Die ,Iabl Der ,vlächen F, Die Der (5'cfen 1'.. Die ber .Hauten K, fo gilt Der allgemeine ratt: F+E=K+2. Sin allen Oollflädjig auägebilbeten Ä. roirb beobadjtet, bafe für jebe Aläcte auf Der eut= gegengefetUen Seite Des .Hroftalls eine mit ihr pa- rallele /yläcbe oorbanDeu ift, foDafs e« hier lauter Jlädienpaare finD, Die Den .Hrnftall begtenjen. Unter einer ,lone oerfteht man ben Inbegriff oon min beftens Drei gladjen - bie untereinanber parallele Hanten an Dem .Hroftall bilben, ober Die einer unb berfelben 8inie im Saum parallel geben. ©leid): loertige Alädien eines .Hroftalls finb folche, oon beueu bei einer oollfommenen 3lusbilbung Des felbeit niemals bie eine ohne bie attbere auftreten fann. Sinb alle gleichwertigen Alädien oon Dem ilJtttelpunft Des .Hroftalls gleich weit entfernt, fo fcbneiDeu fie fid) berart, bajs fie alle Diefelbe Aorm unb @rö£e befiben. Tte gegenfeitige :Htduuttg, unter Der fid^Die gleicbroerrtgen Aläcbeu einer trpftallifierten Subftans fctneiDen, ift, folange feine ^inberung Der Temperatur eintritt, lonftant, bie iEBinfel, Die fie mitetnanber einfdjliefsen, finb bie- leiben, tf's ift bies Das ©eieh oon Der Monftan; ber ftantenioinfel. Sie au einem Hrnftall oorhan Denen, untereinanber gleidiioerttgeiiAlddieu beult man fich ju einer fctbftänbtgen ©eftalt Dereinigt, Die eine einfache Hroftaliform genannt roirD. Siefe etiijacheu , bloft gleicbroertige Aläcbeu auf toetfenDen gormen finb teils gefdjtoffene, folche. Deren Alädien Den SKaum ringsum atifettig ab= fduiefu'u i;. 3). SBütfet, CftaeDcri, teils offene, folche, bei Denen ber Staunt nadj geioiffen iHicbtim gen bin offen ift (;. 53. Sßrigma, s}>iuafoib) ; berlei offene Jormett leimen natürlich, nid't felbftänbig. f.onbern nur in Kombinationen oortommen. I5ine Hroftallgeftalt, bie oon ben glädjen mehrerer neben/ einanber ausgebilDetcr einfacher "Aormen begrenjt wirb, eine Kombination 0. D.) Diefer gormen. Um überhaupt Die .H. einer matheiu. Unterfudjung unterwerfen ju fenneit, besiebt man ihre ©eftalt auf 2lcbfen, D. h. auf ein .HciorDinateufpftem oon Viuien, Die burd) ben llüttelpunft bes Hroftalls ge= sogen gebadit werben unb bie in ä*pei gegenüber; liegenben gleichartigen Alädien, Hauten ober (5'cfeu übereinftimmenD enbigen. l'llle leile Des Hroftalls liegen regelmäßig ober ftuumetrifdi um Diefe» Hreuj oon iDealen, einanber burdjfdjneibenben Vinien oer= teilt, diejenigen Slbfduütte, Die irgenb eine Alädie nadi entiprechenDer äSergröfjemng au beu ätcbfen beroorbringt, »erben, gemeffen oon Dem Turctv fdjnittSpunft Der leStern, Parameter genannt. 9Birb eine gorm aus einer anbern abgeleitet, fo ift Da:- l;.'rbältnis Der beiberfeitigen Parameter auf ben entfprechenben ätdjfen allemal ein rationales. ärtifet, 5ic man unter fi vermilt, finö unter ff au'jUHidieM. Ü ruft alle i'iii Dtüdfidjt auf ben Mint Die Derbäitnilmäfjige Sänge gegebenen 2Bert , auj tit- Singabi unb bie gegenteilige Sage bei Siebten, [äffen fid) bie K. in feebä oerfebiebene Slbteilungen ober S interne S v e ft allf tj ft e m e i bringen : 1 1 ? ic formen bei elften werben auj brei gleicbroertige Siebten belogen, bie fid) unter rednen 'Jtnnfeln butebfteujen; baber enthält bie§ fog. r e g u I ä r e ober t e i i e v a 1 e Softem, rcelcbel bal böcbfte DJlofe »on Symmetrie befitu, lauter geicblofjene ©eftalten Don ganj bcjtimmter A-ldcbeitjabl unb ringsum gleichen Timenftoncn; el geböten Herber: bet Sld)tftäd)net ober bei* 0!= taebet (f. Slafel: Kroftalle I, gig. li, bor SBürfel ober bal öeraeber i gig, 2), bal 9tbombenbobetdeber (gig, 3), ber ^oramtbenroürjel ober bal £ettafis= beraeber (gig. 4), bal $otamtbenoltaebet ober bae Sriatilottaeber i gig. 5), bal 3fojitetraeber l gig. 6) unb bei SlcbrunbDierjigjläcbner ober bal A>erafu- ottaeber (gig. 7), »on bem bie eriterroäbntcn feeb-c- ©ejtalten geroiffermafjen nur Specialfälle barfteHen. Sin bem SMrfel ftumpjt ,;. 33. bie Kombination mit bem Cftaebet bie Selen ab (gig. 8), wie au* ber JDürjel jeinerjeitl am Dftaeber bie Eden abfrumpft (gig. 9); bie Kombination bei äBürfell mit bem Jtbombenbobeiaebet ftumpjt bie äSütjelfaiüen ab (gig. 10). Sßeitere Kombinationen regulärer gor= inen ;eigen bie Ata. 11—16. Sllle anbern Softeme baben roenigften-:- eine Siebte Don ungleicher Sänge ober oon abtoetcbeitbem SBerte. — 2) Seim tetra gonalen Softem jd)neiben jid) jroei gleicbroertige •Jlcbieu (bie DJebenacbfenJ in einer ebene unter veebtem SBinfel , irdbrenb eine britte längere ober fürjere (bie Sauptacfefe l red)troinflig batauf ftebt. Sllle ©eftalten belfelben (Saf. 1, gig. 23 — 29J tonnen aul ber Don ad)t gleichen gleicbidicnfligeii Ireiedeu begrenzten tetraaenalen ^totoporamibe abgeleitet roerben. — 3) Sal beraaouale Stiftern bejüjt brei gleirbe unter 60c einanbet idnteibenbe Jlebicit (9iebenad)fen), auj beten (Ebene eine Dtette abroeiebenb lange iriaiiptacbie) ientreein ftebt; audj her roerben alle normen mit ibren Kombinationen auj bie beragonale Sßrotoppramibc (f. iafel: »irr Italien, gig. li belogen, j.93. biebibejagonal« l;r ramibe (gig. 2), bal beragonale Sßrilma (gig. 3), teilen ieeb-> oertifalc glädjen man burd) gerabe Slb= ftumpfung ber borijontalen fftanblanten jener $j>p= ramibe erbdlt. gig. 4 ;eiat bal beragonale iJ5ina= foib, gig. 5 u. 6 Kombination öon t;ri->nta unb ßniamibe, Ata. 7 ein ftumpfel, gig. 8 ein jpijjel :Kbombpeber unb gig. 9 ein Sfalenoeber. lie brei übrigen Softeme baben Siebten von breu facb fericbtebenem 3Bett. 4i SBeim rb entbluten Softem freineu fieb bie Stdjfen noeb rednnnnflig; bie ©runbporamibe besfelben (gig. in u. 111 ift pon aebt gleicben uuiileiebieitiaeu Sreiecten begrenjt; aufeerbem roeift biejei Sr/ftem barauS abgeleitete anbere ^oramiben, bie brei ^maloibe (gig. 12, in Kombination je naebbem mit Sracbp: unb il)iatro= boma unb ißriSma), certifale $riSmeu, bori^ontal gelegene Säng§= unb Querbomen auj (gig. 13 — 19.1. — öi gm monofltn e n ober f l i n 0 r b 0 m b i 1 d» e u Softem banbelt ee fieb uni ;roei rvridneben lange Siebten, bie fid» iduetrointlia freujen, wobei eine britte recbtrointlig auf beiben ftebt; bie monoUine l;rra mibe (gig. 20) ift baber eiiientlieb (eine einfacbe Acrm mebr, jonbetn bereit;- eine Kombination, unb alle ©eftalten biejel Snftemä (j. 33. gig. 21 — 25) finb Dorn oben ober Dorn unten nidn mebr übet: cinftimmetib auegebilbet. — 6) Tac- tri f line ober afornmettifebe Softem ;ciat eine jcbiefrointlige Surcbfreujung breier ungleicb langer Siebten (gifl. 26—28), unb bier ift auperbem aueb bie Überein= ftimmung sroifcben redn^ unb linfs auj bet oorbeni Seite oetloten gegangen. JJian tann ben SBegrijj einel Ktoitallfpftemä auch jo befinieren, bau mau baeielbe all bie Weiamtbeit aller Kroftallf ormen bejeiebnet, bie bei oorbanbenev 3SoUfläcbigteit benjelben ©tab ber Symmetrie be- fiReu, ber |id) in bem SSorbanbenjein ober Aeblen 0011 Öauptfommetrieebenen unb geroöbnlicben S n m = metrieebenen au-?ivnebt. i>cm biefem ©ejur)tä= vunfte atK- befiRt bai reguläre Stiftern brei $aupt= itimmetrieebeneu ibie 9lid)tungen ber SBürfeljläcben) unb f e cti •:- gerDöt)nIict)e Spmmetrieebenen (biejenigen ber;Kbombenbobefaeberf[ädieni,bav tetragonaleetne Öauptfommetrieebene (bie fjorijontale gnbftäcbe) unb Dter geroöbnlicbe Sommetrieebenen , ba§ bera gonale eine öatiptfommetrteebene unb feeb-> ge= niebnlidie, ba-> rbnmbifebe bloß noeb brei geroßbn= liebe (bie Diicbtungen ber brei $inatoibe), bal mono; tline nur noeb eine iietocbnlicbe Sommetrieebene, bal trifline überbauet feine Sommetrieebene mebr. Ta man unter Mauptaebie bie Normale auf eine Öauptfommetrieebenc oerftebt, jo baben bie KroftaHe bei regulären Softeml brei öauptaebfen, bie bei terragonalen unb beragonalen je eine, bie ber übrigen Softeme feine mebr. Xtireb {5'rbebuna ober Berminberung ber Temperatur uurb bie ;:!u get)örigfeit einel KroftaQl ;u einer biefer jecbl Spnimettieabteilungeu ober SrpftaUfofteme niebt Deränbert, jojern jein iliolefulargefüge bei tiefen Eemperaturänberungen balfelbe bleibt. — @l giebt nun Aormen, namentlidi im Sereid) bei regu= löten unb bejagonalen Softem*, cie bei gteiepet Sage cer gläcpen bereu nur halb jo Diel idblen al* anbere gönnen, roesbalb mau von biejen auf jene gelangt, roenn man bie frmmetriieb Detteilte Öäljte ibrer gläcben iut oerfcpröunben, bie anbere aus- aebebut bentt; bie;- begtünbet ben Unterjcbieb uri idieu ben boloebtifcgen (roüfldcbigeni unb be- ut iebrij d) c n ( bdlitflddngen 1 gotmen i i. öemiebrie). So jeigt 2af. 1 , gig. IT nue aul bem Ottaeber bellen öälftftäd)net, bac- Settaeber, burdi 3lu;-beb= itung ber abroecpjelnben Aläebenberoorgebt; gtg. 18 ift ber yialbfldebner i'on gig. 6, gig,. lü berjenige Don gig. 5, gig. 20 berjenige 0011 gig. 7 (nad) ber geneigtflncbigen öemiebrie), gig. 21 ber Don gig. 4, Ata. 22 ber Don gig. 7 (nad) ber parallelfläcbtgen .'öemiebriei, ^ai. II, gig. 7 ber 0011 gig. 1 , sig. 9 ber oon gig.2 betjelben iafel. Teuft man ftd) nur ba;- jommetrifd) »erteilte Viertel ber gläcben einel boloebriieben Krojtalll in iteienmaiuaer SBeife ein- roidelt unb aiK-aebebnt, jo eutiteben bie tetartoebri= idieu ober tnettelrladnaeu gormen (f . Setartoebrie). 3toei gleicbgeftaltete , nur nun Jeil au;-gebilbete .Ü. madijen oft in nidn paralleler Stellung nach febr beftimmten ©efegen }U ^iriUtngi-frrftallen ;u lammen, bie inr manebe Sölineralien befonberl dja= raftetiftifd) finb. So seigt laf. II, gia. 29 einen 3roilling btS Dftaebetl, gig. 30 ben .Sroilling einer tettagonalen Kombination (Seuteroprisma, 1-tna mibe, Prisma), gig. 31 einen 3>Dilling bei beja gonalen ißriimal, gig. .".2 bat freuü brmigen 3roil= ling einer rbombiidieu cBric-ma, 33tad)opinaroib, bajifd)el Sßinaloib), ->ia. 03 ben einer monotünen (Klinopinafoib, Prisma, öemipotamibe) Kombina- tion. 93ei ben ßmillinglttojiallen finb je nad) bei Stellung ber ^nbioibuen jueinanber iolcbe mit Sltitet, (ic mau unter S rcimiBt, iitti) unter Cf oufjutin^en. - - K 7 - > tr r - ßdjftatteleftrtcität - .Scnmalltfatuni parallelen unb ielcbc mit geneigten :H*icniviitciucu ui ur.terjcbciben ; bie erftetn tonnen nur bei hemioMi- i*en formen unb ßombmaticmen Dorfommen; bei ihnen juib beibe JJnbiotbuen miteinanber in ber jenigen Stellung uevwaebfen , m bor iie ihre ho locb'rifcbc Stammform reprobmieren mürben. Sei ben 3l»iÖingen mit geneigten Sldjfenftoftemen fteben beibe Snbiotbuen bollfommeu fpmmetrifd) mit S8e= ;ug auf eine beftimmte Mniftallflä*e , toeldje bie 3»illtngiebene genannt wirb unb in ben meijten JäUen au* bie Bufammcnwadifungeflädv bariteilt ; fo ift in £af. II, gtg. 29 bie £ ttaeberftädje, in ,\ig. 33 bie älbftumpfungiflädje ber oorbem SJSriimenfante bie Stoitlingiebene. SBeil man fid) berartige Swiutnge aud) fo entftanben benlen tann, bafi nadj btefer Sufammenwa*iuug*flädic ber 8r»= fiall halbiert unb bie heiben ©älften um 180° gegen= einanbergebreljt rottrben, nennt man foldje 3wilhnge and-' öemtttopten. Sine Sömmetrieebene bei iHuu'linbUHbuume fann hiev niemals bie [Rolle einer Bwilltngeebene fielen. Sei ben Zwillingen jinb bie JnbtDibuen halb blofs aueinanber ( ,\ig. :'.i I u. :!1 1, halb förmlid) burcheinauber gewarteten I Aig. 32). Sie 3miUing§bilbung tinebcrbolt fid) oft mehrfach, iobafe Srillinge, Vierlinge u. \. w., enblich fog. polriipntbctifche 3wiUingibilbunaen entftetjen. Sie 8. i'inb auf ihren wohlauegebilbetcn lvla*cn in berSRegel mehr ober weniger glänjenb; bie [Reget mäjtigtcit ihrer 2hisbilbung ift maueheu zufälligen Seeinträdjtigungenuntermorfen,inbemfi(lbeinfeitigc Verlängerungen ober Verfügungen, Mrümmung, Streifung, treppenäbnliche Vertiefung ber Alädien u. f. m. einfteÜen. SBegen ber na* ncrjdiiebenen [Richtungen abweiebenb beidiajfcuen Mohären; ber lifaffetctlcbcn giebt ei in ihrem Jnnern beftimmte | [Richtungen, nach benen fie fich borjugimetfe leicht ipaltcn [äffen , unb bie io ju cvjeugenben 3 v a 1 tungej lachen unb in ihrem geictunäfügcu li*cr= bältnü ;u ben 3ld)fen bei Mnijtalle Wtdjtige SBlittel ,;ur Veitimmuug ber ©runbgeftalt. OJamentli* burdi bie Slbweicnheit biefer mit ber äußern Aorm über= einftimmenben innern Struftur unterfebeiben fid) bie fog. 'Jliterfniftalle ober Vfeubomorpbofen (f. b.). Tie M. bei regulären Söftemi geigen nur cin- facbe Vrednmg bei Sidjti, biejenigen aller anbem Styftetne finb boppeltbredjenb; bodi befitu'it bie M. bei' tetragonalen unb beragonalcu Siiftcm* eine [Richtung, na* ber nur einlache Vredmng betriebt ([Richtung ber fog. optiiehen 2l*fe, hier parallel mit bev frpftaltograpbifdhen .\>aupta*je ober Vertifal= aefafe), mäbreub bie rbornbifeben, monotltneu unb tritlinen M. jroei berartige [Richtungen einfacher Vvc*ung aufweifen, bie nicht mehr mit friiftallo= graptjifcben älcbfen sufammenfallen (optifcb }Wei= aebfige 8.). Turdi Erwärmung bebnen fich bie M\ bec- regulären Söftemi nacb allen JRidjtungen hin edeichmäpig aue, berrahren alio ihre Weitalt un= oeränbert, wogegen bie .H. ber übrigen fünf 2o= fteme nach Derfdjiebenen [Richtungen eine ungleich/ mäfjige Sluibe^nung erleiben unb folglicb einer 3Seränberung ihrer .Hanteniiuntel unterworfen finb, beren ©rßfje bon ber Temperatur abhängig ift. Tic 3Bi|lenfd)aft, bie fich mit ben gefegmäfjtg morpholbii. ^erhdltniiieu ber.«. befaftt, heiKt .Hni- ftallograpbie unb hat unter ben Teutidien bor= jüglicb Ebrift. Samuel äBeifj, Marl griebr. 9lau= mann, Duenftebt unb ©uft. SRofe Diel ,ni bauten. Sofern fie bie SBinfel ber M. mifit, bie Aormen unb ilchiencerhältnifie banacb berechnet , irirb fie a ueb M r n it alle in e t r i e genannt. J ic M r u it all= phujif evtoridn bie phniif. (Sigenf^aften ber M., namentlich awb unter 33erüctfta)tigung ber bamit in Bufammenbang iteheuben formellen ©eftaltung. — SJglr'SIlaumann, Slemente ber theoretifdien Mir ftallograpbie (Spg. 1856); »on Va\\(\, ^.'ehrbudi ber firbftallograpbie (2Bien 1866); ©. atofe, Elemente ber MniitallociraplHe (3. Slufl., b,g. oon Sabebect, Serl. ist:!; 93b. 2 u. 3, 1876—87); duenftebt, ©runbrifj ber beftimmenben unb redbnenben Mrtv ftallograpbie (2üb. 187:'»i; Mlein, Einleitung in bie Mniitaübcrcdinuua. (Stuttg. 1876); (Sroth, S|$b»}fxf\ fir!5ftallograpbie(Sp3.1876;2. älufl.1885); 3ohnde, @ntwidtung einer Jbeorie ber Mn'itallftruttur (ebb. 1879); Siebifdj, ©eom. Ärpftallograpbie (ebb. 1881); Saumbauer, &aä :Uetdi ber M. (ebb. 1889); SAoen= fliei,SrBftaUfpfteme unbÄrpftallftruftur(ebb. 1891 1 : Viebiich, ^hbfit. Mreitalloar.ipbic (ebb. 1891). Srpftaüclcftricitöt, f. ^ruceleftricität. Srtjftallfifcncftcn, f. [Räbertiere. Srwftallflafc^c, f. Ra- (v^b. 8, c. 41 b). ftrtiftallglrtC ober Steif rpftall, 8leitalium= gtai. Gi he'i'iM ein hohe-? fpecififdjei ©ewiajt, febr idiouen ©lang, Mlang unb ftarfei 8icb,tbrec§ung§= oermögen unb ift öollfommen farbloi. (5ö ift leich= ter idimehhar, oiel lvcidu-r, aber audi weniger wiber= ftanbifäbig gegen ben ßinfluf; üpu l'nft unb Aeudi- tiafeit ali bai fialfglai. älui M. oerfertigt man alle biejenigen ©egenftänbe, bie audi aui SBeif3= luihliila-J hergeftellt «erben. ,su übertragenem Sinne nennen bie bätrm. ©taifabritanten M. audi bai aui befonberi reinen (eifenfreien) üDcatertalien berge: ftellte M alt gl ai 1 3ß e i f; h o h l g l a •> i, bai auf yohh glaiwaren Berfctjiebenfter Slrt oerarbeitet unb häufig burdi Sdjleifen »citer »erjiert wirb. (5. auch öalb= fmitall, Aliutgla-- unb Straf}.) niDHallluilileii. f. .\>bhkn. rtrtiftallut, nadi Serjetiui Benennung bei bei I ber 3''vfet«ing bei öämoglobini (f. Slutfarbftoff) fidjabfpaltenbenSimeifjtörperi; audi oeraltete i joldie Sub= ftanjen nad) oerfdjiebenen SRicbtungen eine oerfd)ie= bene Glafticität befihen ober au* abmeidienbe MohärennHuhältnifle aufweifen, bie fid) j. 8. in ber Spaltbarleit, in ben Särtegegenfägen nadj ben eiu= jelnen :Hi*tungeu lunbgeben. iS.Mnijtalle.) 3Jlit biefer pbpfif. @igenfd)aft bei innern SBauei finb nid)t nur bie regelmäjiig auigeWadjfenen Mruftalle begabt, fonbern audi ieber baoon abgefprengte Splitter, iebei 33rud)ftüa bleibt berfelben teilhaftig. M. nennt mau aber audi ein Aggregat oon unregeU mäfjig begrenzen unb öerlrüppelten 3Rinerafinbibi= buen; fo ift froftallintfdicr Malffteiu ein ©eftein, bai aui eng miteinanber oerwaAfenen edigeu Kbrn= eben oon ffaßfpat beftebt. — Über bie tniftalliui = fdjen ©efteine f. ©efteine. ftrriftalliiatiou, ber Sorgana bei ber Silbung bev Mrpftalle (f. b.). Sie Mbvper truftaUifieren teile, bei ber Jlbfühlung ihrer Sämpfe, fo cchroejel, arfe= uige Säure, Stfendjlorib, teile beim Srftarren aui bem gefebmoljenen Ruftanbe, uue "AUetalle, Schwefel unb öiele calu1, teile beim (Irfalten heir. gejätttgter MuflBfungen, wenn fie in bem falten Söfungimittel weniger auflöilidj finb, teile eublidi, wenn mau ihnen bae Söfungimittel bur* Serbunftung ent Hrtilel, tote man mitor fi »crmiBt, finb untcv 6 ftiifäiifuc^en. 77.; ttniftalliten — Jtnmalliuafier siebt. Seförbert wirb bie fi; burdj larbictuug Dieler änfa&punite für bie firoftalle unb burcb gelinbe , Sewegung, Derjögert wirb jie burcb mögjidjft nie* brige Temperatur unt rwllige :Kube. ÖJtan fann bie firuftaubitbung oft baburdj bebeutenfe beförbem, tan man auf bie betreffenbe grlüffigfeit, Wenn jie com S v d ft alli ja tion 3 punf t, bem ; ieiunmf t. wo fid* firuftaBe abnife&en beginnen, nabe in, einen ge= ringen Stofi ausübt, ber bie iöcaffe in fdjwadje Se= wegung icm; ober tan mau ben Stoff, berfraftattt: fiereri feil, mit einem fertigen firöftaU berfelben ÜRa= terie in Serübrung bringt, in Weldjem Aalle offen bar bie Stbbäjion begünftigenb wirft 3e rafdjer bie ft. DOt fid) aebt, befto jjaplreid)er werten bie Kit Halle; aber iie bleiben Heiner, frören fid) gegenfettig in ber Stuäbilbung , nnb man erbält fröftauinifebe Klaffen ftatt beutlidjer firoftalle. Stefer Umftant wirb tedmijd) benufet; fo lafet mau Rocbjalä unter itetem llmrübren Ivpftallificrcu, tamii e§ HetntBr= nig werbe; .Inder wirb in ben formen geftört, um ibn feiufbrnig. froftaUinifeb ui macben; .Hanti-> luder, Sllaun, Slutlaugenfalj unb anbere Salje länt mau bagegen [angfant unb vubia frbftaflfc fteren, intern man burdi tie gflüffigfeit gäben ober Eitäbdben al-> Jlnfafcpuntte iiebt. SDletalle, ©lac- u.f.W. barj man nidn ju rafd) erf alten [äffen, ba= mit jie nid't im ^nnem hijftauinifd) unb fpröbe Werben. Set völliger "Hube tonnen gefdjntoljene fiörper, ;. S. Sd)Wefel> oft Weit unter ben C?rftar= rungäpunft abaefublt, Salgtöfungen, 3. 58. ©lau: berfaljlöfung, Weit unter ben firttftallifationäpunft erfaltet werten, ebne tan fitöftallbilbung eintritt; foivie aber eine leidne ßrfd^ütterung ftattftnbet, er= icheinen bie firpftalte mit einem i'ial unter grei- werben Don SBärme. äfterfwurbig finb bie beim ftruftallifieren mandper Stoffe auftretenben Siebt? erfajeinungen. Soft mau 5. 33. nidit troftallinifdie drfenige Säure in berbttnnter teebenter Saljfäure auf unb läfst bie Stuflöfung (angfant erfalten, fo leudjtet, im luntelu beobachtet, jeber firbftaQ int SDloment feineä äluäfdjeibenä lebbaft mit einem blitzartigen Junten. Iie ft., tem Stmorpbiämuä entgegengejefet, ift alä eine befonbere vJlrt ber Öufjerung ber 2lnüe= bungäfraft Der fleinften leile ansufeben, unb mau bat nad) SaüDä Sorgang Dielfad) oerfudjt, ben (?kunt ber Derfdjiebenen ftrpftaUformen in einer i8erfd)iebenbeit ber primären Aorm ter fid) an unb auieinanter lagemben fleinften TeiU'beii ju finben , mährent anbererfeitä "Jlmpere unt anbere gegeigt baben, bafj man audj au'l einer gleiten Drhnitioen Sugelgeftalt aller ätonte tie .Hrnftall- formen ableiten tonne. Ter br>namiidien Üluiidn oon tcu Körpern fann loeber tie eine nodj bie anbere Slnftdit genügen. Srpftallitctt, ein SJrobult ber (Sntglafung (f. b.), mitroflopifdj Keine ©ebilbe, luelcbe bie anfange ter .Hrnftallifation tarftellen , aber, »eil optifdj gegen polarifiertei CiajJ reaftionvliK- , im ©egenfafe ju ten JJiifrolitben (f. b.) bie ^utedinung 3U einer be= ftimmteu 3Kineralfpecie§ mdn geftatten. 3« n°cb, ibrer Anrm unteridH-itet mau Selonite, ©Iobuliten unt 2ri*ite (f. biefe Slrtitel). — Sgl. Sogelfahg, Iie M. iba. Don ,ltrtel, Sonn L874). «rtjftalltcUcr, f. Mbblen. [3. 105b). flrtiftaUlinfc ttä »ugapfete, f. Muge (Sb. % ftrnftollmagnctie gron artigfte, bem Sergnägen unb ter Selebrung tie^ nenbe Stobliffemeiu ber SBelt, liegt bei entenbam im SD. Don Sonbön in ter @raffd)aft fieni Ia-> ©ebäube, gan; auc- (tu* unb Sifen, fourbe 185J — 54 unter teiltoeifer Senu^ung bei EUtaterialB ber erfteu "JiH'ltati'M'teUung im 6»bepar! von einer Stttiengefellfdjaft nad) SJSIänen oon ^ojepb Sßajton für etwa 30 WM. SBl. aufgeführt unt erbebt fid) auf bem fpödjften Öügel einer unebenen glad)e von 120 ha inmitten praebtiger S erraffen, (»'arten unb Sßarfö, Seen unb 3jnfeln. ®oJ aRittelfdjiff ift 490 m lang, baä mittlere Gueridiiff bat 117 m Sänge, ;i»j m Sreite unt 53 m iSöbt. (S. Safer. älufftellungSg ebäube I, 3ig. 1, unb Saf. n. gig. l, Sb. 2, S. 165.) 6§ enthält baä Mäntel Crdjefter für 4000 röitglieber mit ber gewaltigen Drgel (4568 pfeifen) unt ten^noörenaum; ferner eine fiongertb,aße mit täglidjen 3luffübrungen unt einen Ibeaterraum für 2000 "Berfonen. lureb ta* 5auptfd)iffDerteilenftd)botan.,äoolog.unbetbnolog. ©nippen unb Sarftelluugeu, bie bie Segetation, tie 3:ier= Unb SWenfdjenWelt aller 3onen unb iHaffen Dergnfd)auli(ften. l'on gtofjem »ifienfdjaftlidjen SBerte finb tie Courts auf beiten Seiten mit "Jlacb: btlbungen ter ätduteftut unt Silbneret aller Kultur: Pölter tu dironol. Stnorbnung. Trei Sabnlinienj auf tenen faft Diertelftünblid)3ttgewrfebren,bienen tem Setlebr mit Bonbon. — Sgl. Official Guide (3 Sbe., Sonbpn) unb bte.Stadjttoerle: Views ofthe Crystal Palace and Park (cbt. 1854) unt Cunball, Works of art iu the Crystal Palace (ebb. 1855). ÄröftaUpbWfit, f. .«mftaUe (6. 775b). SrtjftaUponccau (fpr. -prngfsob), 91 tue oc ein, ein roter Skofarbftojf, ter au-;- bem 9iatriumiaU ber a : 9iapbtbüiamin : SljD ; ,5 ■ 9iapbtbolti|'ulf ofäure be? itebt unb unu Aärben Don SCBolle tient. JtrttftaUfoba, f. Soba unb 9iatriumearbonat. SttwftaUfDftcmc, f. .Urnftalle (S. 774a). JtrnftaUticrcni'n, iooiel wie SRäbertiere (f. b.i. ÄTDftalltiiolctt, ta-j falifaure Salj beä öera= metlmlpararofaniliitv , baä in fdjönen bronje= ober fantbaritenglänienben ftrnftallen in ben Snnbel tommt. GS.Wtrb bei ter (Jiinrirfung oon sBbo»gen auf limetbolaniliu erbalten. Sterbet biltet fi* \\\- nädjft IetrametbolDiainitoben;,oplienon nad) fol acuter ©teidnmg : CO< l.-2CöH,-N(CH3)., = CO[C6H4-Nl('lLi,|, , ^Ijoägen 2)imctl)l)tanitiii. [2HCL 3luf baä letUere wirft ein weitere-- ÜRolefül S)i= metbolanilin, unt c-> entitebt bie garbbafe beä «.: CO[('i;Il4Ni« H,U; I 06H5-N(CH3)s = C(0p)[CaH4-N(CH,)ä]3, bie burd) Saljföure in baä faljfaure 3al;, ben eiaeutlidvii [jatbftoff, übergeführt wirb: C„H4-N(CH8)ä C— CCH4N(CH3). I II, N.iH:i,-Cl finjitaUDioii-u. 5)aä S. färbt Seibe, SBolle unt gebeijte Saumwolle präd)tig oiolett. jtrn'ftallniaffcr, bie äBaffermcn^e, mit ter fid) djem. Serbinbungen ;u meift jeften fioftallifierbaren Körpern oereinigen, ebne taft fid) babei eine$Dbrat= bilbung (f. öpbratej nadjweifen laut. Iie afeftiglett ber Sinbung beä M. ift im ganjen gering, wenn aud) Slititd, bi« man unter S oermitst, i'ini nutet (S aufjufui^en. K. S. .Sctiba oft »ehr oerfcbieben. 3Jiambc Serbinbungen geben ilu ft. fcbon bei geroöbnlrebet Temperatur an nidbt ganj feuchte Suft ab, wobei fie jerfaUen (SScrlroit- terung bureb Setluft pon.tt.i, anbete jerfefeen ftdi erft in ber SBätme. Wefdnebt lefeterei bei Tcmpe= tatuten unter 100°, i'o mirb baS abgeriebene n. rliiffig unb Ibft t>a-> mafferarmete ©alj ganj ober tcüroeife auf (Scbmeljen im ,H.). So eetflüffigt fich s.S. ©taubetfalj, Xn.so, | loii.n, bei 34 ,tnbem ei in lü SDtotelüle flüfftgen SBaffeti unb t SDlole= tül Na, SO., jetfättt. Sei 100 werten faft alle St^ftallwaffetuetbinbungen pollftdnbig unter Ser= flücbtigung bei äBaffeti jerfe'&t. SDtandje Körper, namentlich geWiffe Salje, tiebmen beim Mniftalli fieten aus ihren wäffettgen Söfuhgen je nadj bet Dabei bcrrfdH'nbeu -Temperatur pcrfducbeue s.VJIcn aen K. auf, > S. bai üftatigcmfulfat unterbalb L5 : 7H20, mufften 15° unb 30°: 5H»0, bei 30— 40 : 4H,0. Seim eintritt bet Serbinbung einci wafferfteien Saljei mit K. tritt regelmäßig eine mitunter febr bebeutenbe (Erwärmung ein. K. S., Abtürnmg für Surje 5icbt bei äßeebfetn i i. Äutgfichtigei Rapier). K. S. C. V., Abfürntna füt fiöfener ©enioten= £ont)ent=Serbanb, f. Merp-:-. ftfhatrija (janifr. Kshatriya, «Stieget»), bie weite erbliche klaffe bei alten inb. Staate?. Tic K. Per arifften Ritter rangen lange mit ben Srabmänen um ben Sottang, unterlagen aber bem mit ber Ausbreitung ber Kultur maebfenbeu ßinflufj ber lejUern unb mußten ihre Oberhoheit anetfennen. Tocb war biefelbe eine mebr geiftige, inbem bai Königtum mit allen feinen polit. unb red)tlid)eu. Sefugmffen, mie fie 3. 93. in bem ©efehbudi be-> SDtanu niebergelegt finb, bei ben K. blieb. Al-> "Jiaditcmmen bei alten ttiegerifdjen Abel« pou 3n= bien gelten beute neeb bie Wabfftputen. — Sgl. ÖOpfinS, The social and military position of the vuling caste in ancieut India (3lew=.ftaDeii 1889). Äfituc, f. Maffiber. Kt., in (5'nglanb Abfindung für Knight (:Hitter). K. T„ in (5'nglanb Abfürjung für Knight of the Tbistle (iKitter bei Siftetotbeni, f. b.). 9 ten obiö terinen ( K a m m b o p p e l f l o f f e r ) , eine paläosoifaV, porutge-meife beponifdie Familie pon ©anoibfif eben, meldic al* Sorläufet ber 2ungen= fifebe unb inibefonbere ber jtterft in ber Triai, beute nach in auftrat, jvlüffen öotfommenben ©at= tung Ceratodus gelten, ba fie mit biefer bie (5'igem tümlicbteit einer einzigen, bielfaftc, rabial nadi aufeeu fttablenbe galten jeigenben, alfo fammühiv lieben 3abnplatte in jebem Kieferaft gemeinfam haben. 2Bie bie übrigen paläosotfdien Tipterinen ober Toppelfloffer, bie Kegcliäbnften nad) Art bet (5'ibecbfen u. a. haben (Saurobipterinen), befihen au* bie S. jmei SRüdenfloffen. [5. 828a). «tcnotöi-n, ftammfdjupiper, f. gifibe (Sb, (3, MtcHotbfrlnHJ*)cn, f. Schuppen. fttefinc, gried). ©efo5id)tfd)teibet aui .ftnibee iufiarien, ein 3eitgenofje bes .l'enopbou, Veibaru ber Sat^fati§ unb be§ §J5etfetIönig8 Slrtarerre* II. SKnemon, bei beut er in hohem 3lnfehen jtanb, nahm ein ber Schlacht bei fiunaya, 4(il p.'Ghr., teil, ging aber um :>'.)8 roieber in fein Saterlanb jurücf. fi. jdirieb im ton. Sialeft, aufier einer tleinern Sdnnft «Indica», 23 Stodier «Persica», eine (iiefdudite ber affpr. unb perf. D.Uonardiie bie- auf feine 3eit. (5'r sammelte wdhrenb feine-:- älufentbalti in Sßetfien iaS SDlaterial baju, foba^ R. piel ioid)tigen Stoff Slititft, bie man unter S Denn überliefert; oodj ift er unuiperlaffig. Tic ;iemlicb jablteid)en Stucbftücte mürben am heften erläutert unb bg. Don ^dbriAfanlf. 1824) unb »on 6. i'iüller im Slnbang ;u ber ätuigabe bc? .'öerobot pdu ®in= borf mbx. 1844), aueb oon ®itmote (8onb. 1888).— Sgl. Sturn, öetobot unb ,u. (ßeibelb. 1836); iftüter, DeCtesiaeCnidii fideet auetoritate (Sielef . 1873). Stcftbiue^, gried). SDleajaniter, ber um 150». Übt. ju 31-Jtra geboren mürbe, oetfettigte juetfl SUtafcoi nett, bie mittel! bei Suftbrudi in ibattgteit traten. @ä mirb ihm bie Stfinbung pou SBafferorgeln unb SBafferubren, ber Aeuerfprihe fomie anbetet 2)lafcbi= neu, fpeciell be§ ßeron§btunnen§ utgefdirieben, ber oon feinem Schüler .'öero ben tarnen hat. Jueiittluui, alte Stabt am bftl. UferbeS Jigri§, füblich poni dinfluffe bei Jitialab, bai lic-tou ber Orientalen, mürbe unter ber ^artherberrfdMtt ;ur SBintertefibenj erhoben unb ftatt befeftigt. %xa- jan nahm M1. ein (115), föäterSetui (162), aber nadi ber ^orftbrunci Seleuciai (162) mürbe .u. ioiebet Öauptftabt. ^urch Septimius Seuetui 201 per= brannt, mürbe ec- unter ben Saffaniben (226— 651) SRefibenj unb mar eine ber bebeutenbften unb fefte= ften Stabte ber SBett, biv e-j nach ber cdUadn bei M'abefia pou Seibegerb III. 636 oetlaffen mürbe unb 637 in bie öänbe ber Araber fiel, ä'iit beut gegen« über liegenben (ioche bitbete ei eine Toppelftabt, baher ber fpätere arab. üftame (5T 'JJtebain (bie Stabte). Sagbäb mürbe grofienteils au-5 ben oie= geln .ft.* erbaut, iieute liegt ber alte öertfcbetfifc müft; nur bie gewaltige SRuine einer gemblbten Malle Kth., f. Kuth. [(5£af=fieira) ift erhalten. Ätifioltttrer, f. ?.Honophpfiteu. Ji ii n ii (Vtmani, SDlafj in Siatn, f. Eooang. Jluauöo, im Unterlauf Jfdiobe, glu| im fübl. Slfrifa , entfpringt in ber Vanbfdmft Öutfibafe ber portug. Kolonie Angola in 1362 m ibobe, burd); ftrömt bac- Sanb ber Ambeella, breitet ftcb in ber ©egenb pou Stnjanti in ben Sfchohefümpfcu am unb münbet bei OJlpaleta, ireftlicb pou ben Sictotia= 3'ällen, in ben obern Sambefi. ttuatigo (,Umango),^?abi, Saite, feiere, SRebenflufe bei- ffaffat in Afrita, entfpringt in ber portug. Kolonie Angola, im Sanbe ber .Hioto, in 1600 m jiöbe, nahe ben Cuellen bei .ttafjai. Sein fübnörbl. Sauf fdieibet bie portug. SefiSungen pon SWuata Samöbi SReicfa bie- jum 8." fübl. Sr., oon mo au« er ben .Hongoftaat begrenzt, in ben er nbrb= lieh bei 6." eintritt. @i ift ein reifjenber Strom; er ftürjt im Saifet=SBtlbelm8=gaH bei Jemho Alunta 118 ra hinab in bie öoebebene bei Kongobedeni. (^r mirb unter 5" 8' fübl. St. nadi übetroinbung ber Steinbarre öon Kingunfdii bi§ jur Sllünbung in ben Kaffai bei SRgambe, im 38if$mann=Sool (3° 20' fübl. St.), auf einer Stred'e pon 300 km für Tampfbar faffen fduffhar. Sie rciditigften SRebenffüffe pou red)ti finb ber nur im oberften Sauf erf orf ebte SBambu unb ber Sfuma ober Kuilu, ber unter 10 fübl. Sr. entfpringt. Sein Ouellgebiet erforfditen O'apello unb Soeni 1877, feinen Oberlauf bi« Ringunfcbi lltecbom 1S8U unb feinen Unterlauf ©renfell 1886. ÄuangM'i» dunef. Uropinj, f. Mioana fi. Jluangtuitg, chinef. Sroöinj, f. Hroang=tung. Jlubn. li ffreiö int ttbrbl. SEeil bei ruf}. ©0U' ceruementi Saht in Sranitaufafien, am Kafpifchen SMeer, bat 7169 qkm, 198879 @. (perf. , leigbifcbeu unb türf. Stamme-*; meift mobantmeb. Sunniten); Dbft=, SBein-, Säbätbau, Seiben = unb ^ferbejucht. Ter fiteii bilbete früher ein felbftänbigel (Ibanat ißt, finb unter Cf onfsttjndien. 778 >iuban -- &uBiftounel Ä., baä anfangs ui i;crficu geborte, 1799 mit rem lihauat Tevbent Dereinigt würbe mit 1806an9hi|= lauf tarn. — 2) .Hrcic-ftabt beä greife! .H., redjti am ttubjal=tid>ai (bei ben Kliffen fiubinla), hat (1891) 13917 @., 1 ruf)., 1 armeniid1 arcaeruu. fiirdje, S Sonagogen, 1 funnitifebe unb ■_' idnitüd-c Utojdieen ; Dbftbau, Sciecu unb äeppiebwebereien. MUiban (fpr. -bänjj, im Altertum Hypanis ober Vardanes, bei ben jjdjertefjen '^iebiieb = tfebe («3UteS2Baffet i genannt, Alui;imvuii.vtubana.ebiet in Eislauf afien, entfpringt in ben Sübmeftabbängen bc-> Elbru* auä mebrern ben ©letfdjero entfprin= genben '.Päcben , füefjt erftnorb=, bann norbwefb tDärtS, wenbet jtd) oor ber Jemiid'bctüajaStanHa in febariem SLBinfel nadj SB. unb ergießt jidj teile in bai Slforofcbe, teil* in baä Sdjwarje i'i'eer, inbem et mcbvevt' münbungäarme ober Simane bilbet, ;nu'd\'ii benen bieöatbinfel Jaman, fiertjd) gegen: über, tieat. Ter >}. iit 880 km lang unb bat ein Jlulgebiet Don 55658 qkm. &auptnebenflüffe jinb bie Saba (316 kim unb bie Sjelaja (250 kun. 3n feinem meftl. Sauf, ;mifd)en moraftigen Ufern mit Dielen Seieben unb ((einen Seen, iit ber ,H. breit unb auf 177 km idnffbav. 3)ampffd)ijfe geben auf 118 km dcu bev iDlünbung be;- nörbl. 'Jlvme;- be§ fi. ins JlfoiDJcbe 2Jteer bi;- jum Einflun bev Saba. ftubangebiet, rufi. Kubanjskaja oblastj, ©e biet im 3D. be§ ciifautaf. Jeite bei ruff. @ouDerne= mentS Sautaften, grenjt inr)i. an ba* Toniidv ©e biet, im C. au baS ©ouDememeni StaWropol unb ba§ Sieretgebiet, im 3. an baä ©ounemement Mtttak-, im S3B. an§ Sdjmarje iDteergebiet unb im 9B. anio Scbwarje unb 2lfowfd)e JJieev, unb bat 94376,2 qkm, barunter 1948,5 qkm Seen, (1893) 1567498 @., b. i. 16,6 auf 1 qkm. >t SSB. fiit ben ficb reidje '.Uapbthaauellen, im D. Steintob: len, xHlci , Silbererze u. f. id. 3)aS Sanb iit iebr fruchtbar, befonberä auf ber öalbinfel laman unb an ben Ufern De-> Kuban. ,\m gebirgigen Jeil finben int grofje SBalbftteden (1,7 Still, ha) mit ber fdjönen tautaf. Jaune (Pinus Xordmanniana Steven). ?ie jlVrblterung, beitebt an-:- 1423805 ortboboren iKuffen, befonberS ben .Huban = .Ueiafen, bie ;u ber Spardbie StamropoU^etaterinobgr, mit einem '^iid'ei an ber Spise, geboren, 26903 nidjt ortboboren (fbriuen, 17 412 SHaStolniten, 93794 ÜRobammebanern, 5107 Israeliten, 215 Reiben u. a. öauptbefcbäjtigung iit ©etreibebau; ferner roerben gebaut: jabat I auf öi N H l ha, Ertrag jahrln-h •_' 2JUU. :Hubeli unb SBein (500 ha). j$n ber Steppe üt bie iUehnutt pcrhemVbeitb, befonberS bie 3U°)' Don iUeviueichaien (2*/s SÖlitt. Stütfi. Tie 35ienen= utebt lieferte 1 1886) 4i 1001 H > kj: öonia unb 40000kg 3Bad)§. Bebeutenb iit bor öanbel mit ©etreibe, Öo(j, SBolle, ,vu\ten (X\ SDlilL SRubel), Satj (auä ceen gewonnen). ,%\m .H. liegen 586 km (Sifeiu babnen. 1890 waren Dorbanben :>11 Schulen mit 22028 Sernenben. 5)aä ©ebiet jerfäüt in 7 ?lb= teUungen (otdely): 3e^terinobar, Satalpafcbinst, "\ej->E, Maulaitu (f. .HaufafiidH'r Sejirt), Saba, l'ü-iüef unb Jemrjuf. öauptftabt iit ^etaterinebar. ftubango, E taoango, aIui; in rübairifa, mit einem ©ebtet ddu etwa 758000 (jkm, entfpringt nabe ben Duellen bee Quama im öodjlanD oon ~,Mibc in Angola, flteju, teilroeife unterirbifcb, guerft nad) 2., parallel bem Kunene, bann naeb 50., ae minnt eine 'breite reu 4<> m bei :\ m liete, menbet ficb ungefäbr unter 1* fübl. v^r. nadj 0. nur Der; liert ü* enblid) in bie treuen Ebenen nörblicb be-> Sttitel, bie man unter S »fr Stgamifeel mit Dielen SerjWeigungen. SDlan ver- mutet, bafj er in ber :Keaen;eit uun Muanbo teils weife binüberftrömt unb baburd) jid) mit bem Sam= befi Dereinigt, mit feinem öauptarm aber ab? 2 i c a e i £onte) in ben DJgamifee mttnbet. flubaniirbc Jotaren, f. Slogaier. M ulm nf otn feit , .U u b ante j a f e u b e e r , bie im .Uubaneiebiet ftebeiiben Moiaten (f. b.i. Au bann i aud) flaw. Bonbin), Sergtuppe 8 km jübfift(id) Don SBinterberg in abbitten, 1358m beeb, bietet bie fd)önfte SRunbftdjt über ben Söbmermalb rem "Jlrber bi-:- nun it. JbomaSberge. ftubatür (neulat.), Seftimmung bei .Horper= inbalt-> eine-:- ganj ober teilweife fruinmflädjig be= grenjten Sörperä. |3. 17), Kit bei bei tu ober Jeptbelm, f. öetm i^b. 9, flübelfnftem, Jonnenföftem, f. itdbte= ftübclnicrf, f. Sleoatoren. [reinigung. ftubicren, auf ben .Uubu;- (f. b.i, bie britte -1*^ tenj erbeben, in einen .Hubus (SDBürfel) DerWanbeln, ben fubifdben ober :Uauminbalt berechnen. Mit Inf . . ., Dom lat. cubus (f. .Hubu-:-i, in 3ufam= menfe^ungen befonberi bei jtafjen i Jtubitmeter, Shtbitcentimeter, .Uubiftui; u. f. w. I baj ;ur Dritten 5ßotenj erhobene Sängenmafi jur SBejtimmung be-:- rdumli*en ober Eörperlid)en ^ubalt;-. Mubifniur^cl, biejenige 3abl, bereu britte l'c tenj einer gegebenen 3ab( gleid) iit. Um bie 8. au-jntjieben, entwirft man -,undcbH eine Jaiel ber Hüben (f. .Kubu-M aller ganjen Labien dop. 1 bi-:- 9: 3abt: 1 2 3 A 5 6 7 8 9 .Hubuc-: 1 8 -_'7 64 125 216 343 512 7-J9. '.'lu-> bem eigentilmlicben SSerfabren, eine mebr= jifferige Sabl nun .Hubu-> ju erbeben, ergiebt lieb ea-> für bie Ülussiebunei ber .H. So tuie bort bie etnjelnen erbaltenen ^robutte abbiert werben mufj= teu , fo muffen bier biefelben ut fuebenben Stüde nad1 unb naeb iubtrabiert werben. Um au* einer gegebenen gangen Sabl Die .H. ut neben, iebneibe man uttnutjt, reebti i'en ben Einern anianaenb, in berielben je brei Siffern ab, unb ie fort, ic__eit e§ angebt. vV'be fotaje Abteilung beitit eine Klane; bie böd)fte i am weiteften linl-j itebenbe i .Hlaiie bat oft nur ;wei ober eine Süter; bann iuebt man in ber Jaiel ben größten Mubuv (in nadn'tebenbem SBeifpiel 125), meleber iid> ucnber.Sabl in ber böcbften klaffe il4:ii iubtrabiereu leint , führt bie iubtraftion au* unb notiert bie eutivreebenbe .U. (5) a l -:- ertte Ziffer beä DiefultatS; an ben fÄeft (18) banett man bie brei .lifferu bev uddMteu .Hlaiie (055) unb ietu Der bie uun erhaltene ,Sabl (18055) basä breifadje D>ua= brat be? bi-jberiiteu :Hefultat;- i 3 ■ 5 • ."> ■ 7ö i al-j TiDÜcr; man bimbiert, läpt aber bie ;»ei legten Ziffern (55) be§ Tioibenben unberüdftebtiitt; ber Quotient (2) iit bie jWeite Ziffer bec- rKentltatc- : man macht nun bie erite 9iebenred)nung; ;unäd)ft triebt man fidi ba;- ^robutt be§ Tieiiers i 751 unb be§ erbaltenen Quotienten c2) an (75 • 2 = 150), fo= bann bae breifadfe Sßrobuft ber erften ;iabl (öi unb bc-> C.uabratS Der jweiten ßabl 1 3 ■ 5 ■ 2 • 2 = 60), enblid1 ben fiubuä ber (Weiten Sabl | 2 • 2 • 2 8 1, fem bannbieie brei fahlen untereinanber, aberjebe um eine Stelle Weiter nai) recbtS gerüctt al* bie Dorbergebenbe, unb abbiert; bie Summa (15608) (iebi man nun in ber öauptredjnung öon 1 18055) ab; an Ben :Kcit l 2147 1 bangt man bie ;!ifieru ber udcbiteu.Ulaiie (667) unb Derfabrt nun mitberSabl 2447667 unb bem bisherigen Stefultat 52 genau ie mie oorber mit bev Sabl 18055 unb bem ;Keiul= miBt, fuib untfr (£ ouijiiiiitrtrii. .Siiibiiri) .SiüclKiuiicifter 779 tat 5; man bhnbicrt alfo mit 3 • r>-_> • f>2 == 81 12 in 24 47t; unb fchreibt ben Quotienten (3) als brittc Ziffer unb (teilt in bor gweiten Oiebonrcdmiing bie fßrobutte 8112-3, ferner :s-52-:s-."> unb 3-3-3 mie in bor etften 'Jicbciireduumg irtn-äg untercinan- ber, abbiert biefelben unb jiebt bio Summe in ber vuiuptrecbnung ab , wobei lefetero aufgeht. @3 ift alfo 523 bie gefliehte .H. öon 143055667. ^»auptrcdniuiifl V 143,055|667 = 523 125 75:18 055 15 608 8112: 2447 667 2 447 667 0 Erfte SRebenudjuuug ;iroritc Jlebenredjnuug 2-75 = 150 8112-3 = 24336 3-5-2-2= 60 3-52-3-3= IHM 2-2-2= 8 3-3-3= 27 15608 2 147 667 ttuliiftt), auf einen fiubuS (f. D-' bejüglicb, in ber gorm eines .Hubus. Jlubifdic ©Icidjtingen , in ber SWotbematil folebe ©tenrmugen , in benen eine Unbetannte in ber britten, aber feine in einer hebern 9ßoten3 uor= tommt Tie allgemcinftc Aorm ber .Vt. @. ift aj x3 + a., x2 + a3 x -)- a4 = o, au§ welcher man burd' Tioijion mit a, ben AiDef fi- cienten ton x3 entfernt unb erhalt: x3 + ax2 + bx + c = o, loorin a = — , b = — , e = — ift. ai aj Ai (5inc weitere 5Bereiiifad)ung($ebiiftion) erhält man biirrb bie 3ubftitiitioii*glcichuiig x = z — -^, ei entfleht bie rebujierte fubijehe ®leid)ung neu ber Aorm : z3 + pz + q =o, melcbo bie Unbetannte in ber ^weiten 5ßotenj nicht mehr enthält. Tieje ©leicbung bat entWeber bret reelle SBurjetn ober eine reelle unb §Wei fomplcre Shirjeln. 5m lefetem ivalle gewinnt man bie reelle ÜBurjel burdi bie fe'arbanifebe gönnet (f. SarbanuS). Tiefe liefert für ben yall (Casus irreducibilis), i>ak GH* negatio ift,feheinbar imaginäre üBerte ; in SEBirt liebfeit bat bann bie ©leidjung brei reelle SBurjeln, bie man mittels ber t ri g on om e trif d) en 2Jt et b ob e erhält. Vegt man für biefen Casus irreducibilis bie 3'Ornt z3 — pz + q = o ju ©runbe unb jeht = sin 39 sin 9 1 :]\i fo finb bie äöurjeln: -> . . — z.; = +-"- sin (60J — 9) V3p o 2 , — z. =-j-~sin (60 + 91 l 3p. .> Sgl. öellmig, Über bie quabratifdjen unb fubi feben ©leid)ungen (drfurt 1884). SIrtifcI, t>ie mau niitrv fi »er $tubifct)cr »alpctcr, fooiel loie lihileialpctcr (f. b.i. MiiliiirlHV kultier, f. 3Bürfet»ul»er. Jlubiucr Robben, f. Sobben. Slubhii, richtig mongoL (5 hubilai, (5nfcl Tfdungis = (5ban* oon beffen oiertem 3ohn Tului, ach. 1215, Dierter ©rofj -O'han ber i'iongolen oon 1260 bis 1294, SBegrünber ber mongoi. Cuian ) Tunaftic in Et)ina. (©. lü'hina, ©efc^idtjte, Sb. 4, ©. 206b.) Mulme* (tat.), ber SBürfel (f. b.); in ber :!lrith= metit unb Sltgebra öerftebt man barunter bie Dritte Sßtftenj einer :>abl. cd ift ,;. 53. 8 ber .H. oon 2, 27 ber .H. oon 3 , 64 ber .U. oon 4 it. f. lo. Tiefe arithmet. Sebeutung bes Söorteä rührt baber, bafe ber förperlidie Jnbait eines SBürfelS burd) bie britte ^oten.iberjeuigcn^ahl auSgebrüdt toirb, loekbeoie Sänge einer .Haute be§ Würfels auibrücft; menn j. S. bie .Haute eines ÜBürfeli 4 cm lang ift, )"o ift fein förperlidnu' Inhalt 64 ccm. Miirnjini ifpr. fütfdi-) , Torf im [erb. .HreiS 1>o*iareoao mit 1411 @. @tma 2 km entfernt liegt pas Sergirerf iU a j b a n .H. , 100 im SUtertum C'iolb unb 3ilher gewonnen würbe, ums oie Bieten cehächte unb ©ebäuberuinen beroeijen. Tie Siegte: rung hat feit 1841» ben SSergbau in .H. auf golb= unb filherhaltigen ©teiglanj unter Seitung eines bentfeben öüttenmannes mit t5'rfolg mieber auf= genommen. Seit 1868 ift ber Setrieb auf 90 ^ahre einer engl. (Mefellfcbaft übertragen. Studie!, f. Süden. Jlüdiciiiibfnllc, f. .Hjölfeunibbbiiuu'r. ftücftenclfter, fooiel wie ilianoclfrälic. Jt itdicuflcdjtr, f. Lecanora. Jtüdiciiferlu'l, f. Anthriscus. Äüdjcnf iräutcr, © e 10 ü r ,i f r ä u t er, f. ©emüfe. Jtüdiculatcin (Latinitas crulinaria), fooiel wie fcblechtes, barbarifches Vatein. SBefonberä bejeicb,= riete mau bamit bas Derberbte llibnchslatein beS SJittelalters, bas bureb ben Spott eines :Heudilin, (Srasimts unb .vSutten, namentlich burd) bie 3Ser= offentlidntng ber «Epistolae obscurorum virorum» (f. b.) Derbrängt würbe. Südjcmnciftcr, ©otttob wriebr. Seinr., 3Mebi= riner, geb. 22. San. 1821 ju Sudibeim bei ßauftgf, frubierte in ßeipjig unb 5ßrag SWebigin unb liefe ftdi 1846 in Zittau als praftifeber ätrjt nieber. .H. bat fich grofee SSerbienfte um bie .Henntnis ber 9latur= unb t5"ntmid(ungSgefd)icbte ber SingeweibeWürmer (Sanbwürmer unb Sridnneu) bes 3Benfct)en er= worben. 6"r lebte feit 1859 als praftifeber ätrjt mit bem Titel Siebfunalrat in TreSbcn unb ftarb 13. Sttörit 1890 ju SBIafeWifc. Unter feinen 6d)rif= ten finb heroorjubeben: «SBerfudje über bie i'ieta- morpbofe ber 5lnnen m Sanbwürmet» (Zittau 1852), «Untbedung über bie Umioaublung ber fedis= hafigen S&rut gemtffer SBanbwürmer in SBtafenbanb: muriner» lehr. 1853), «Über Eeftoben im allgc= meinen unb bie bes iUcnjdien inshejonbere» (ebb. 1853), «Tie in unb an bem .Hcrper bes lehenben "JJienfdien oorfommenbeu 5ßar afiten» (mit 14 Ta= fein, Sbj. 1855 — 56; 2. iUufl., mit 3ürn, 1878— 79), «Tic tberapcittifdic ätnwenbung bes (alten Gaffers bei fieherhaften .Hraufheiten» (Serl. 1869); unter ben gefcbiditliehen arbeiten hefonbers bie «.Hraufeiniefdiidite Vuthers» (Spj. 18*1 1 unb aufeer= bem feine Sdjriften über geuerbeftattung; oon lefetem würbe nach feinem Tobe mit einer hiogr. (Einleitung herausgegeben: «Tic Totenbcftattungeu iniBt, finb unter 6 aufäiijuiljcn. i8 Sudjetiveuter — Ätttfiicf-Miijd bet Sibel unb bie gfeuerbeftattung» (Sfarttg. 1893). ft. ift einer cor vauptbegruuter be§ Krematorium-:- Sudicnrcutcr, f. Viftolc. [in @otba. Sürficnfcbabc, Vretfcbabe, aueb Scbjvabe ober Saf er tat I Periplaneta i irientalis L., i. Jofel : 3 n f ef t o n I V, gig. in, ein bi-:- ober 20 mm lange? , Punfel faftanienbraunce- gnfelt auä bor Familie ber Schaben (f. b.)( baä auä fem Orient flammen foll, Pur* ben \-»antel->ocrfebr faft über bie gange Srbe Derbrettet mürbe unb fid) fmarentoeife in öäufern unb Stiebertagärfiumen aufhalt. (5-:- »erben »er= iebieteue (Segenmittel empfohlen: 1) galten »on frei im öaufe &erumlaufenben Sgeln; 2) SluSfe&en »on »ergiftetcu, au* Sltfemf, i'iebl unb Qudti be itehenteu Rillen ober von 5f$rjo§pr)orteig mit Sirup angemengt; 3) Slu*legeu Don mit Vraunbter ge= rrfinften Sappen an ben Totalitäten, mo jid) bie .H. aufhalten. Sudjt man hier nacht* mit Siebt, tann man fie bei ßunberten unter ben Sappen finten nnb töten. 3n neuerer Seit roerben auch fallen empfohlen von oeridnebener ttonftruftion , ;. 35. glafiertc ftadje Topfe mit einem au-:- Sirup unb Vraunbier beftebenben Heber. 3Ran legt »om gufs= beben bie unn iHanb teä Topfe* fdjmale länglidje Vrettcben in niebt )U ftumpfem Söintel; auf biete laufen bie Tiere berauf unb (bürgen fidj in bie Topfe, Die fie nicht roieber »crlaifen tonnen. Sürf|cuid)CÜ'c, Vflan.jenart, f. Pulsatilla. Jtürfiloiit, f. Huden. KUchm., hinter naturhiftor. SRämen Slbfürgung für ©ottlob jyriebr. öeinr. Mdynmeifter (f. b.). Suct (fpr. -tfcbi), SolfSftamm »on I50uo Seeleu im füböftl. iUoutenearo , welcher ein ©ebiet üon etwa 500 qkm berootmt, einen bet toitbeften unb ge= birgigften Teile be* SanbeS. T>ie $. geboren bem albanef. VolE*ftamme an, finb teilmeiie ferbifiert, befennen ftch aber iur fat'o. [Religion. Sie nörblicber roobnenbe Jöätfte mürbe febou 1849 in lliontenegro einverleibt, bie fttblictje erft 1877, enbgültig 12. Slpril 1880. [»ahn* (f. b.'i. Surfen i.Hüteni, in ber Tecbnif ein Teil be* Surfen (.ttüchel, Kücbleini, ba§ junge &au§= geflügel mit ?lu*nabme ber rauben. Surfen, Aiierr. V.!ilh., Tonfeher, geb. 16. 3to». I 1810 ju SMccfebe im Süneburgifcben, erhielt feine Jlu*bilbung bei Surf? in SAmerin, fpäter hei Sed)= ter in SBien. &. roirfte alc- iUuüflehrer beim Srb= grofsberjog Vaul qrriebrid) in Scbmeriu unb Verlin, Stnfana ber üiergiger ,vibre al-> 5)itigent in ber Sdjroeig, roeilte 1843—46 inSßariS, mar 1851—61 .öoffapcllmeiitor in Stuttgart unb priuatifierte feit= fem in Schwerin, mo er 3. 2lprit 1882 ftarb. \ Sein Sentmal ifliarmorhüfte »on Srunow) mürbe : 17.3uni 1885im3Jorgarten beäÄäctenftbenöaufei iu Schmerin enthüllt. 2ll-> fionvöonift ift S. burdi Sieber unb SBlännerajöre befannt gemorben, bie , iüBiicb empfunbeu, aber ichr fangbar uno effeft= reieb gefetit fmb. Singeine von ihnen finb auch iui- Soll gebrungen. Surfutt (Cuculidae), eine utr Orbnung ber .ftuductSobgel (f. t.) gehörige, auä 35 Gattungen unb über 200 arten beitebenbe SSogelfamilie oon faft fosmopolit. Verbreitung. Sämtliche Strien ber •Sattungen Cacolus, Chrysococcyx . Coccystes, Endynamas, Scythrops unb Indicator haben bie fpridjroBrtlid) geworbene Sitte, ihre C'ier in frembe Weftet ju legen. Sie eigentlichen .«. (Cuculus) bitten eine (Sattung mit 22 Sitten, bei oenen ber Schnabel »on .Hopflänge ober titrier, bie- unter bie , Stugen gefpalten unb mit fdja'rferi ungezähnten Dtänbetn oerfehen, ber Sauf funer alä bie längfte ;>ebe unb bi*> unter ba* gerfengelent befiebert unb ter 3dMoan-, ;er)nfebetig unb lang ift. Von tiefer (Sattung hefuu Europa nur jroei Sitten: 1) 5)en gemeinen W. (Cuculus eanorus L.), ber in gong (Suropa unb einem gröfsetn Jeile Dtorbafienä an getroffen wirb unb in 5)eutfd)lanb al-:- ,!ugoogel faum je »or URitte Slpril eintrifft, mo er bann burdj feinen belannten groetfilbigen, frbhlid^eu :Kuf, teu er H>— 12, ja 5u— siimal bintcreinanberroieber= holt, gum milltommenen "i'ertünter te-j Arühjahr-? mirb. l'litte Jluli bort ber .H. }ü rufen auf unb uebt im Stuguft nach Jlfrita unb Sübafieu. Oiur bie in bemfelhcu Sommer geborenen jungen etroatten .uim 31buig bie Glitte be§ September. 3)er .H. legt in bie SReftet pon @ra-;-müden, Sadifteljen , JRot= fehld'en u. a. .hierbei fcheint ber Vogel fidi in ge ringet Entfernung »on bem fremben 9te|'te be-> (5'ieo gu entlebigen unb e§ bann mit bem Schnabel in ba« oft enge ober halbgefoMcHeue Uteft ui tragen, unb uoar jebe-!- (5'i in ein perfchiebene-j SJleft. Ter .H. ift ein mabrer Snfettenfteffet, ber bei feiner [cr/rietlen i'ertauuug einer aufserorbentlid^en menge »on tiefem gutter bebarf; befonber§ aber ueht er Raupen oor, »on benen er auch bie langpaarige Särraupe unb anbere bergleichen, melche jeber an= bere Vogel »erfdnuäbt , begierig »erjehrt. (5"r mirb babutä) äufjetft nüfetid), unb nid)tä ift »ertehrter, als tiefen ohnehin nicht gu häufigen Vogel gum ©egenftanb ber Verfolgung ju maebeu. 3)utd) bie in bie SBänbe beS SJtagcn? einbringenbeu unb barin fefthaftenben langen öaate, DOtgügtid) bet Värraupe (Euprepia caja), mirb bie Jsnnenfeite beä SKagenS fo haarig, baß fie oft einem naffen Säugetierfell gleidn. Set S. ift 36 cm lang, afer grau, an Stuft unb Vaucb meifi unb fdjrDatgbtaun gebäntert; gä|e unb Prallen finb gelb. 3""^^ Weibchen finb roftrot unb mit graubraunen Quer bäntern gegeidntet. 2) Ten auf ber Jberifchen J?alb= iufel (aujjetbem auch in Storbaftifg) »orlommentcu S ttaufj enf uetuef I Coccystes glandarias Gloger), ber feine wenig abänbernben l*iet in bie 9lefter ber Stäben unb Giftern legt. Ter amerilanif che fi. ober ÜHegentuctuct (Coccygus americanus L.) brütet feine jungen jelbft au§. Sine iehr gtofäe Slrt, ber Siefenturiud (Scythrops praesagus lirin- toardt, f. Tafel: ftuctud§»ögel II, gifl. 5), be mohnt bie ÜRoluffen bi-J Neuguinea unb Sluftratien. — Über .\>onigfuciurfe f. b., über ben fdjroatgen R. (Eudynamis niger Vig. db Horsf.) f. .Hoal. S urf u et ebe in, f. Steißbein . SutfutfiSbicncn, f. SBicnen. Sucfutfeifüfter, fomel wie SBiebebopf (f. b.). Sucfurt»»fpcirriel, eine im Arühjahr auf gat)f= teidjen Vflanjcn, oefonbet§ auf S5iefenfd)aumrraut lagetnbe, fpeichelähnlid'e ^lüifigteit, auä bem Slftet »on Sar»en Heiner (iitaben (bejonbeti Don Apbio- phora spumaria 1. . f. Schaumjirpen) abgefdjieben. Surf urf cuögel | Coccygoiaorphae Huxley |, eine ber grbfiten unb au-:- ben »erfebiebenften (5'le menten jufammengefe&teii Drbnungen ter Vogel, bie nur einen gemeinfamen anatom. (iharalter auf- meifen. Sie fmb nämlid), nadj öuilepä 3*rmino= logie, te-Mitognatli, b. b. bie ©aumenfortffi|e ihrer Dbertiefermodjen oerbinben ftd) in ber aftittellinie birett ober butd) eine Vertnocherung ter v)!afen= fdieibemant; alle aubern ü'harattere, Vefietcrung. Sd)nabelfotm, Vefdiaffeuheit ter Seine unb S«-'1'™ Slrtitet, bie man unter ft oermilt, finb unter (F auf jufuc^en. o CG ♦vi o p M o W Jiiu'simi — Auen hin 781 iiiib ungemein fdjroantenb. Tic Drbnung umfafu folgenbe ,vamilien (f. bie betreffenben Sttrtifel): i1 Tic öonigfucfucle (Indicatoridae); 2) TutanS (Rampfcastidae , mit bem rotfd)näbeligen imb bem groben Tufan, f. Tafel: fiuductSoögel I,gig. I); 3) üiausoogcl (Coliidae); 4) Turalos (Muso- phagidae); 5) ed)te Miidude (f. b., Cuculidae), hierher ber geroöbnlicbe Mudud, Per Dviefenruchtd i Scythrops praesagus, f. Tafel : M u et u et •> rj b g e [II, Jig. 5) unb bet "Jim (Crotophaga Ani 1.., Taf. II, gig. 6); 6) Leptosomidae; 7) MWttuchtcFc (Buc- conidae), hierher ber rot = unb gelbgeteblte 93art= oogel (Bucco flavigula Boddaert, Tat. II, gig. 2); 8) 3ocamar§ (Galbulidae); 9) :Kaden (Coracii- dae, mit ber europ. i'ianbcltrdhc, Coracias garrula /.., Taf. I, gig. 4); 10) Sienenfreffer (Meropidae, mit bem europ. Merops apiaster£.,Taf. II, gig. ii; in jßlattfdjnäbel (Todidae); 12) Sägeracten (Mo- motidae); 13) Trogous (Trogonidae, mit bem ichöncn fßractjttrogou, Taf. I, gig. 5); 14) Eisvogel (Alcedtnidae); 15) 5la§bornDögel(Bucerotidae,mit rem ^abroogcl, Buceros plicatus Latham, Taf. I, .via. 3); 16) (pfefferfteffet ober Tulans (Rhampha- stidae, mit bem roifd)näbeligen [Rhamphastus tu- i Jims L., Taf. I, jjig. 1| unb bem gtofsen Tufan | Rhamphastus toco I.., Taf. I, gig. 2]); 17) äBiebc= bepfe (Upupidae, hierher unfer europ. SBiebebopf, üpnpa epops L., Taf. II, gig. 3); 18) Saumböpfe (Irrisoridae); 19) .ftoruradieu (Eurylaemidae); l'ü) Scbroalmc (Podargidae, [jierfyer ber 9iicfen= fdjroalm, Taf. II, gig. 4). ftucCnt, Mertfch, genitale unb Minburu unb ein getoiffesä edraßrecht über bie tiliriften bet SKolbau unb SBalaebci. Jtubrtlur, audi ©ubalur (engl. Gubbalore), Stobt in ber brit.=inb. $fkäfibentfd)aft SJtobraS, im Tiftritt Süb=3lrfat, liegt an ber SBeftfüfte ber Sai von Bengalen, am 'iiftuarium bei fßanar, iübfübrocftlicb ton $onbid)err>, bient für oen um: liegenben SBejir! alä Sanatorium, hat (1891) 17355 (f., i'lusjubr oon ÜBaumtoolle, gabritation oon äJapier, 3uder unb Salj foroie gifdjerei. Rübbotu ( .« übbe), rechter 5cebenflu§ ber 5cefee, cntfpriugt aus ben Seen ber Oieuftcttiiicr platte, {liefst burd) ben SBUmfee (f. b.), bei Scbneibemübl oorbei unt münbet, 105 km [ang, gegenüber ber Stabt Ufd) im öreufj. 5teg.=58ej. Sromberg. Dber= halb ^aftrom mirb fie auf 89 km flofibar. Stubcnfecr Mmnil, f. Schiffabrtsfanäle. ftublict), Sana, öfterr. ^olititer, geh. 1823 ju Sobenftein in Öfterretd)ifd)=©djleften, ftubierte bie :Redite in SBien unb mürbe 1848 in ben ofterr. :HciitJtag acmählt. Sein Slntrag auf "Jlnfbobuini ber Diobot (SBejretung cc-> ätdergrunbeS upu ben ßaften ber Söngleit) madjte ihn bei ben Sauern bopulär, Oodi gaben fie feinen iHufrufen jurreöo= lutiondren Erhebung leine aoIcic. K. flüdnetc über bieörenje unb beteiligte fid) an ber bab. SBebeUion, ütrtitel, bie man unter ft btrm nadi bereu Oueberircrjuna er fut auf jdjroeij. ®ebiet rettete. In contumaciam jum ToOc oerurteilt, lebte er eine 3eit lang in ber Scbroeij unb ging bann nad) •.'Inu'rifa. Tort roibmete er fich bem Stubium ber Katttrroiffenfcbaften unb äRebijin unb lief? fid) al-j ~.Hr,u in feobofen bei SdeuBor! nieber. 5lU er 1s7l' nad) Öfterreid) jurüdtehrte, uerlicb ihm bie Stabt SBien baä Sbrenbürgerredjt. @t fdjilberte feine Erlebniffe in «Jiüdhlidc unb (Erinnerungen» (3 Sbe., SBien 1873). Jlubriiii, f. ©ubrun. Jtub* (SlsfiubS, «bai ©eiligtum»), arab.S8e= äeiehnung für ,V'rufalem (f. O.i. Jlubu (Strepsiceros kudu Gray), eine ber grof, ten unb burd) bie toeijse ctinr.eiduung fdjbnften älntiloipen in Sübafrifa. Ta-> !Dlännd)en tragt bie längften ößrnec unter ben älntitopen. % iefelben fino forijieb,erartig gerounben unb oon Öiebbabern jehv gefudpt. Ter ff. gelangt be§ oftcru nad) Europa ; ba§ iviar roirb mit etroa 2400 1U. befahlt, ei pflegt fid) aber nur feiten lauge ju halten. Jiucitfd)cu, djinef. ^rooinj, f. Mirei tfd)ou. Jluctt = lun, hefjcr itiueulun, ©efamtbenen= uung für bae grofie, über 1 iliill. qkm bebedeube ©ebirgSfpftem, ba§, ;tt)ifd)en ßimalaja unb Thien fdjan gelegen, als ba« eigentliche Eentralgebirge Slfiens gelten barf. (c.CJentralafien.) Ec- reicht Dom ^amirhodjlanbc bis Jur Ebinefifdien Ebene (114° bftl. 8. Pen ©reenhrid)), mit .ftin,nired)nung bes .viinai; ßebirges bis jur Stabt SRanüng (H9'J bftl. £. oon ©reenroid)) unb beftebt im njefeutlidien aus gerab= [inigen, parallelen Wetten, Borberrfcbenb Don ber :Hid)tuug äBeft ju lUorb nad) Oft ju Süb. T er bftlicbe, im eigcutlidien Sbjna gelegene Teil jeigt roenige, jufammengebrängte Metten unb bilbet bas Scbeibe gebirge inufdien "Jiorb= unb Sübdjina. xx\iu mittlem Teil tritt eine ftarfe Verbreiterung ein, bie nadi S. ben 32., nad) 51. beu 40. Sreitengrab crreidjt. Eine grofse 3abl Don Metten (»on Sbaffa bis llafcban gegen 15) mit Eiujeluamen bilben biefelbe. Sie finb im mittlem .H. weniger gefd)loffen ; Vangstbäler, gröfjere SSerflad)ungen unb S3edenfenhmgen liegen bajmifd)en , roie bcis fog. 3aibam , bas ßulu=nor= S3eden, ba3 öoang=bo=Öuellgebiet, bie J&od)fläd)en bes inncru Tibet, ym toeftL Teile tritt roiebet eine SSerfd)mä(erung auf eine 6aupt= unb wenige bidu gebrängte 5iebenlinien ein. Ter roeftlicbe ,u. enbigt unter etwa 75° Bftl. 8. oon ©reenroid) bei S8egeg= nung mit ben Metten bes Sj5amirfpftem§, nad) anbern 1 etjt er jid) mit uorbmeftl. 'ülusbiegung als öftl. iRanbgebirge bes Vamirhodilanbes unter bem 5la= meu Mifilsuirt bis jum Thieuo'ebau fort. Unter beu Metten bes mittlem M. ift ber iüblid?|te 3ug, bem bas mädnige TamvLv iTan4a=)(«cbirgc ange= bort , roabrfd)einlid) als bie Aortfetumg ber 3üge bes meftlid)en M. aujufcbcn; ber centrale Mettcnnia, mit bem >>iifing=fd)an , SBurdjanbubba, ber SDlarco ^olo ■-, ber$rfd)eroal§li=fiette, ift febenfgllä bie gort= felumg bes oftlicben M.; bem mittlem M. allein ge= bort bie nörbticbjte (Gruppe von Metteniügcu an, bie mau meift als 5can=fd)an jufammenfa^t 3m 5B. lenft ber M. bie Siorbenben ber nad) 5J3B. jtretcbenbcu .öimalajatetten Ins mm ^arallelismus mit feiner iKidnung gegen SB. ab; umgetebrt beugt er im £. bie SRorbenben ber nadi 510. geriebteten Metten Sübdjinai his gur Cftrid)tung um. Sie £d)amng bes m. mit beu DI5J9B. geriebteten ©e= birgsjügen fes hinteriub. eoitems ift nodi eine offene Jrage. Ein Problem bilbet ferner ter :)iorb= iiit, finb unter K aufjujudjcn. is-2 Mufü - - Kufijdje Stfirifi roefrranb bei 8. gegen bai Sarimbecfen. .vier ift ein im 0510. ftreidvuter ©ebirgswall gefüllten, ter »on ftiria bis nacb Sa=ticbou imt> 8ln=ji unter vertriebenen Flamen, wie Nuififebe .Hotte, Sohii taban, SUfpn=tag (ober Stjiön=tag) bintiebt. Sputen »on anbern Streidn-idHiingeu an* im Innern bei Sttftemi (SRittergebirge, ©ebirgijüge BfHid) »on 5i ning) werben auf eine bereits »on jjumbolbt vermutete gitterförmige ©eftaltung bei ganzen Srb= räum* gebeutet. Tie öötje bei .U. ift im SB. am größten; bier, uviidvn Ti unt> 81 öftl. v. reu ©reenwid), h)irb tie mittlere .Hauimbe-be (fiber 6100m) auf bet Srbe mir noch oon ber .Harafcrumtette übertreffen. Tie ©ipfeltjöfjen fint 6700—6800 m; ber bed'fte ge meffene ©ipfel ift ter l>iE K. 17 bet inb. 8anbei= »ermeffung (unter TT 101 cftl. 8.) mit 6819 m. Tie mittlere "l>a£be-be ift 5200 m ; tie •Jlu-M'dvttung ift alfo äujserft gering. ,\u rer mutmaßlichen gort= feming tiefen, jugei bii sunt Jangda (Gebirge f djeint burebroeg eine .Hammbbbe »on 5 — 6000 m, mit nur wenig tief eingefentten Sßajjf Ratten, Doräuberrfcben. Sonoalot uratue einen ©ipfel barin (in rer Titbleir tettei auf 8000 m. ,wn mittlem R. febeint tie ?urer>fermitt-?bche bet .Ketten Don S. nadj 3t. ab; itiuebmeii , ur.D inuerbalb tiefer wieber von SB. na* C. om Serg Sar Siefreier (82 I, im .Hreml 38 . im Tiebingri uut bet Scbapta SWono= madja (SRonomacbsmu&e, 91' öftl. 2.) finb .«eben t>eu 6000 m , im &um»olbtgebiräe i SBeftenbe De* üReuvfdran) fogar bi* 7000 m geidvtu warben; in teu oitliebern Seilen bei mittlem ,H. taaeaeu liegen tie i^unelbcben, foweit betaunt, mit Wenigen 3lui= nahmen s»ifd)en 3—5000 m. Tie @infd}attungen finb auch Her relativ gering. Tie äßerebmmgen ;wijd)en ben Selten fetjeinen ebeuiall* nactj 31. binab jufteigen; tie innertibotrdvu öaebfläcben jroifdben bet Sang=la fiette unb bet .Huhioebili-.Hette babeu bii 5 i m 'JJiittelbcbe, bai S3ecten bei 9captfd)i=tai unb bai C.uellbedeu bei veana be 4200^—4500; bal fturu=nor=SSe(fen 3300, ;>ijtam etwa -.'Tun nur betSftanb ber grofsen innerafiat. S)epreffion(Sarvin= beeren, ©obiwüfte) 800—1500 m. 3m bftliebeu ,H. werben aniebeiueut nitgenbi me^t 3500m erreicht; ber ©ipfel SBai=fct}an (107 00? öftl. 8. »on ©reen Wieb) fteigt bi* ju ettoa 3300m an. Tie fßajjböben benlegen jid) im Tun liinvfdvn uruidvn 1200 unb l in N i m. äludj bier erniebrigt fid) bai ©ebirge gegen 0. Ter au uiu --idv.it erreicht taum nod) 3000, bei 'Jiau-tidHui^ait in ibm nur noch 273 in. ,^m §waü gebitge entlieh finb (Erhebungen nur bi* 311 13— 1" n aefebdKt tootben. .aiuidvu Aimiiu idvn unb leKterm ieheiut fogar eine SSerfenhmg »ü »um Scroeau bet grofsen ebinei. (5'bene eiuuitreten. aii geotogif i} e r Minfiebt fint faft auifcbliefslid] uralte Formationen beobachtet worben. Sieben Den arebaifeben ©efteinen fpieten iebr alte Jbcnntietei unb Sanbfteine, tieioei.^Jiitai-rdndHeu, tte.vauvt- reüe. Silurifcbe cdne'er mit Halte fcbliefeen fid) au. Mierui treten in allen brei Seiten all jüngftei marinei ©ebilbe tranigrebierenbe Einlagerungen carbonifeben Stlteri. 9htt wo ber ucrtl. auu bei R. in tie ©obiloüfte unb bai J.irimbeden übervrebt, treten tie treta;eüdien Ablagerungen bei einfügen aüat. äJlittelmeeti biuui. Semetteit^roert fint auf teu innern vcdn'laeben bei mittlem ft., nvifebeu ben Metten , bcri;ontal gelagerte plioeäne Sebimente, tie aui riefigen tertiären SBinnenfeen berftammeu. ■iicliüte VbBbiltuna enblid', Don SB. naeb 0. )W Hrtiftf, Bie man unter H Denn uebiuent, ftellt bai jüngfte ©ebilbe bar. Ter 5ft= liebe fi. biltet für einen grofsen Jbeil (Jbiua-> bie rebeiteivant für tie 85jiDerbreitung ber nörtl. $rot>injen. ©olbfunbe finb allentbalbeu in ben ucrtl. Seilen, namentlid) bei mittlem ß., bduna. Tie Sftanbgebirge bei fflbt. Sarimbecteni finb bie Auubftdtte bei Siepbriti i ebinei. aü l. SBüi tie Seftonit betrifft, fo ift ber «.ein Faltengebirge. Son befonbetet SSebeutung füt tie lantfebaftlidv ©eftaltung ift bet in weiten Strerfen üotberricbenbe Suftanb ber StbfTufjlofigteit. gnfolgebeffen b.aben bie nieln fottgefebafften ©efteinitrümmet ber ;er falleuen ©ipfel unb ©rate ben innetn Qrelibcru ver bullt, fobai tie ©ebitgigüge ungeheuren 3cbutt- balten gleicben, Teu .vebevuult erreidn tiefer ;\u ftanb in teu ©egenben bei innern unb norbroeftl. tibetiieteu öottilanbei. SRacb C. bin fallt bet R. immer mebr iu teu Sereict) ber duuei. Strome. — über SSefiebetung, l'flaiüeu; mit SiertneCt, fo»ie 15'rforfdniuaviiefdudne i. Tibet. Sittetatut. von :Kidnbeieu, (ibina, Sb. 1 u. 2 (33crC. ixTT u. 1882); SBegenet, Creararbie bei .Hrcemlun (in ber ^ .Seitfdnift Der ©ef ellf d)af t für irrt^ Eunbe ;u SBerlin», 1891); SogbanorDirfd), Arbeiten ber tibetanifd'en Srpebition unter 35ierotioro, ~i tie .Huiiiebe Sduile in bet etrammatiieben SBiffenfct)aft unb in bet Tvabiticnc-fcrf ehung. (S..Hufifebe Sebrift.i Sladj mannigfachen ©eebfelfdlleu ift bie Stabt ju einem Tcrfe berabgefunfen. Jtufarnh, Cafe in ber 8ubi)d)en SBüfte, f. .Hufra. Sufe, grojei ©efäft für SBein uub Sier; frübere-? Siermafj in $reufsen = 4,r.so, in Sacbfen = 7,859 hL »iiifeufleioölbe , fooiel wie Sonnengewölbe (f. ©ewBlbe, ®b. T, S. 994a). Süfcr, fooiel wie 8öttcb.er (f. A-afifabrifationi. ftuff, ein baumideblieb an ben nieberlänb., belg. uub notbweftbeutfeben .Hüften »ottomraenbei Aabr ;eug mit runtem Sorber unb öintetteil i'-Puei unb Öed plump geformt), bie iid1 beite im SSergteidj ;u Der iebr niebrig liegenben SRitte jiemlidj bed' über SBaffet erbeben. Tie meinen biefet Aalu;euae babeu uvei l'iafteu, nnt wie ein Scbonet (f. b.) getafelt mit beifieu tann Sdjonertuff. Stuff, fiuffe (frj. couffe), ein in ber Seoante ali SSerpactung bienenber SBeibentorb I Aitbalt : C pium 44— ää, daran. SReü 44, SRotfoiaffee 100 kg). Sufftjalf, f. Sdiuad Rufic, ©iftfcblange, f. Sabaria. Suftfdjc UJtünjcn, f. Rufifd)C Scbrüt. Sufifftic «cririfti benannt uad1 ber Btabtßufa), ©atrung ber arab. Sduift, bie im i'eretleiebe ;u ter mebr tmfu'eii Scbrtftgattung "}ie->ebi (f.b.) turd1 tie lUumvbeit unb llnaeiebmeitiafeit ter Öucbftaben cbaraftetifiett nurt. Slui ber .H. S. entwufelte fiet-« tie im fUlagbreb noctj beute gebtäucbiüfje arab. .Hur; fivfdu'ift (»gL öonbei, Essai sur l'ecriture maghrer bine, 1886), wäbrenb im öftl. >Mam ba§ 3te->cbi »etbteitet ift. Tie .H. S. wirb in einer »on ber ur= iftt, fms untet (S aii'jinud^fn. .Viifvii föugefamarant 783 (prünglid-eu »ielfadj abroeidjenben perfünftelteu, iumeiien üerfdmöttetten ©eftaltung mir noch auf SKünjen (bie banad) Rufifdje üRünsen getiannt werben), 3nfd)riften, Epitaphen unb im allgemeinen ;u monumentalen 3roeä*en u. a. m. all ;tferfdirift gebraucht.— Sgl. SHbler, Descriptio codicttra guo- rundam cuficorum (öantb. 1780); 3- S- SDtölter, ^aläograpbhVbe SBeiträge aul ben berjogl. Samm* lungen in ©otba, öeft l (dilleb. 1844); 1. be ©d)io, Due astrolabi in caratteri cufici occidentali(äßeneb. 1880), unb bie trefftidjen ;Keprobuftioueit fufifdjer 5d)rtftftücfe in berSßublifation berPalaeographical Society in Bonbon («Oriental Series», Sonb. 1884). Über bie allen fuftfdjen ftoranbanbfdjriften Ogt. Stßlbefe, ©efdjidjte bei ftoranl (©ött. 1860). Sufra ober .« u i a r a b , C afengrusöe (17 818qkm) inmitten bei Söbifdjen SEBüfte Borbafrifal unter 25c nbrbl. 39t., ringsum poii 400 km breiten S)ünen= gürtein umgeben , bie bie Dafen ifolieren unb per ] türf. Dccupation iduthen. gebe ber fünf Dafen bat einen See ober einen Sumpf; SBaffer ift in 1— •"> ro Jieie ju finben. Ter Sauötort Tfcboj liegt in ber Caie ftebabo, mo bie !lcebr,abt ber S3e»ötferung mobil t. Sie Dafen geboren bem Crben ber cenuifi, aul ber Caie Tidmrabub im Jübl. 33arfa ftammeu ben Aanatiteru, »eldje ben rjjltam *,u reformieren tradtfen. — 33gl. Moblfs, ftujxa (Spj. 1881). Hiitftctu. II aksirtebauptmaitnidjnit in Tirol, bat 1044,27 ([km unb (1890) 31868 (15972 mannt., 1589t; meibl.) (5'., .">5 ©emeinben mit lOODrtfdjaften unb umfafjt bie ©eridjtlbeäirre ft. unb Battenberg. — 2) S. i fi o p f ft ein), StaM unb ehemalige JSfefrung uabe ber bartr. ©renäe, am 3nn, an ben Sinten .tt.= 3(nnsbruä I7:i km) ber Öfterr. Sübbabn unb :Hofeu-- beim = .U. (45 km) ber S3at/r. Staatlbabnen, ift Sitt ber 33ejirf€bauptmannfdjaft, eine! 33ejirflgerid)tl (493,78 qkm,18 654 (5'.), Steueramtel unb einer ,"vorft- periualtung, bat 1 1890) 2545, all ©emeinbe .">7i;7 (5., "15 oft, Telegraph; Aabrifation »on bubraulifdiem .Half unb ^ortlanbcement. Tid)t über ber Stabt am redjten 3nnufer auf fdjroffem jjelfen bie alte uim i eil in S tein gehauene 33ergfeftung e r olb § e d (606 m i, loeldjc nur einen Zugang bat, all öfterr. Staatl= gefängnil befannt geworben ift unb jeht all ftafeme betrugt mirb. Sluf beut ,\riebhoi ruht öfriebridj Vift (f. b.i. Sie ffefrung mürbe 1367 »on beu Patient, I"i04 oon .Haifer lUaniuilian I. erobert, 1703 an Sie 33aoern übergeben, bie fte erft nadi ber Sdjladjt bei \">bd)ftäbt räumten, taut 1805 mit Tirol cm dauern unb 1814 mieber au Öfterreidj. 3iabe bei ft. in ieböuer Vage am iHusgang bei malerifdjen Kien= graben! bac- »ab .U i e n b e r g f l a m m. fiucf ficht, ein urtunblicb feit bem 13. ~>abrh. in 9iieberöfterreid) anfäffigel 31bel§gefcbledjt , ba* in ber $erfon beö .«an* (Meorg 1602 beu grei= feerrenftanb erlangte. SBon feinen '3 ebnen mar ,s>an» "satob, ber li>24 ba8 Dberfterblanbfttber= tiimmereramt in &fterretdj ob unb unter ber (5'nn-> für bie Aamilie erhielt, ber Stammvater ber nodi l'lübenbeu ©reiüenfteiner Sinte, mäbrenb .s>au'> Öubroig bie oberofterreidiifcbe (1750 erlofdu-ue) Sinte ftiftete, ak- SÖlitglieb ber eoang. Stäube in ben SBirren jur 3clt bej erften :Hegie= vungejabre gerbinanbS II. eine bidjtige Stolle fvieite, lti-JT 33otfd)after in .Honftantinopel, fpäter Sanbe§r)auptmann in Oberbfterreidi mürbe unb HkU ben erblicbeu 9teid)3grafenftanb erlangte. Tie ©reillenfteiner Sinte mürbe in ber Sßerfon bei öof^ triegsrates ©eneral ©eorg i'lbant 1654 in ben SRetcbägrafenftanb (erneuert 1709) erhoben, ettoarb burd) öeirat bie retd)§unmittetbare Saronte .s>oheu frdu in SdjWaben, mürbe be^halb 1737 in ba! Sdjmäbifcbe ©rafcnfolleg aufgenommen unb bamit reidi-Miumittelbar. ©raf A-ran-, iion ,U. (1794 1871)i ein boruuilid\'i SBcuftfer, jeidjnete fidi als ©efanbter au oer)d)iebenen ßöfen aus, würbe fpäter C lu'vftbofniarf cball , mar mieberholt SBiceprSftbent unb uileRt ^rdftbent bei bfterr. öetrent/aufel unb erhielt bie erbliche Steidjlratiroürbe für bie Aamilie. Seliger Vertreter bei öaufel ift fein cobn ©raf Karl »on M. (geb. 31. "sutt 1838); fein SBruber, ©raf A-ran; (geh. 1841), gleidiallö 2Ritglteb be-? Öetrenbaufcl , bat fidi burcb oolfltotrtfdjaftlidje Scbrijten betaunt gemadit. ttugcl (grd). sphaera; lat. globus), in ber l'ia- thema'tif ein runberfibrper, befieu Cberflddie überall oon einem im Aitueru gelegenen Sßunfte (ORittel cunfte ober ßentrum) gleidjroeit entfernt ift. Sine oon irgenb einem fünfte ber Dberflädje burd) ben 3Jtittel»unlt bil sum entgegengefeiten fünfte ber Dberflädje gehenbe gerabe Sinte mirb ein Tun'h meffer ober Ttameter, bagegen eine gerabe Sinte Dom 3Rittelt>unfte bil ui einem beliebigen Sßunfte ber Dberflädje ein öatbmeffer ober SRabtuI ber ft. genannt. Slul ber eben gegebenen Erllärung er= hellt, bafj alle .«albmeiier, folglidj aud) alle Turdv mener ber ft. einanber gleich fein muffen. Turd) fduteibet man eine«, mit einer ßbene, fo ift ber Turdifdutitt ein ftreil, ber befto grbf;er ift, je näher feine (5'bene beut .Hugelmittelpunfte liegt; geht bie dbcne burd) btefen aJltttelcunft felbft , fo bat ber ftreil beu.Uugelhalbmeiier jumöatbmeffer unb heifit ein g r 8 f> t e r .H r ei'?. Segt mau burd) ben ßnbsunft elnel öalb= ober Surdjntefferl eine gegen biefen fenfred'te Ebene, fo berührt biefelbe bie ft. nur in jenem Sjjuuft, ohne fte in fdjneiben. Steht auf ber Sbene einel gröfjten ftreifel ein ftttgetburd)meffer jenfredu, ber bann burd) bie SDtitteltrtmfte aller mit jenem ftreife parallelen ftugeltretfe geht, io beifien feine Snbsuntte bie^ole bei größten ftreifel fomie ber parallelen .«reife. Oft oorfommenbe Seite einer ft.ftnbberftugelaulfd)nitt(f.3lulfd)nttt),berftugel= ahjdmitt (f. b.l, bie Sugeljone (f. b.). Ter Anhalt ber ganjen ftugeloberflädje ift 4~r'2; ber för»er= lidje Anhalt ber .«.: ^-r-. jMernad) perhält fi* ber Anhalt einer«, ju beut einel ©öltnberl, beffen ©runb= fläd)e einem gröfjten ftreife, beffen .s^öhe aber einem Turdmtefjer ber ,H. gleidj ift, genau foie 2 ju 3, ba= gegen ju einem .Hegel »on berfelben ©runbflad)e unb Mbhe röte 2 ju l, roetdje iie.uehuug fdjon 3lrd)imebes fanb. — über«. aU ©efd)o6 f. b. (33b. 7, 3. 903b). — 33gl. A'iebler, Üpflographie ober ftonftruftton ber aufgaben über ftreife unb S. (Vpj. 18821. Kugel., hinter gnfertennamen Slbfärjung für beu beutfdjen Entomologen Aohattn ©Ott lieb ftugelann. ttugclabf rtm in, ftugelf egment, ein Teil einer Kugel, ber burd) eine burd) biefelbe gelegte Ebene oon ber ftugel abgefdjnitten mirb. Ter frumme Jeil ber Dberflädje be-> ft. beifit ftugel= l) a u b e ober ft alo 1 1 e. Ter fbrperlidie Inhalt bei ft. ift: ., -\\ • (3r — h), ber Aläd)eninbalt ber ö ftalotte: 2-rh. Tabei bebeutet - bie Sttbolffcbe ,!abl (3,14 i.v.)|, r beu ftugelrabiul, h bie Mbhe bei ft. M ugeluiit.tr au t, f. Gomphrena. Stttilel, 6ii' mon unter S oermiftt. fiiit> unter (f anijufitcftt'n. 784 Shtgelaffel — Angler Sugclaffel, f. Stffeln. Mugelnucfrhuitt, i. Sluäfdjmtt. ftugclbafc, f. Safen. ftugclbafrcricn, i. .Uottus unb SBUftofoffuS. ttiigclbhuntc, i. Dbftbaumfonnen. Jlugclblifcc, f. BUK (SJb. 3, S. 132a). Jiugclbiftcl, |. Echinops. Jtugclfnng, neuerbingä ©efdjofefang ge= nannt, ber bei Sfbiefjftdnben binter ber Sdjeibc aufgeworfene SBall, bei bie ©efäbrbuug be§ öintet= lantcc- burd) ©efdjoffe Derbinbern feil. Tic .öcbo betraut 5 — 10m; bie rem Sdjüben utgefebrtc Seite ift (teil gebolten, bamit bie ©efdjoffe nid)t al§ Stuf* jdjläger ((Seiler) weiter geben. Scfonbere (Smrid)= hingen, wie öoljflobeu u. bgt., fotlen bai ©teden= bleiben ber ©efdjoffe im i?. ncdi mebr fidlem, als bie§ bei ff. aus (Frbe ber jyall iit. M ttge I geleu t (Enarthrosis s. Articulatio sphae- roidea), ©elenroerbinbung, bei welcher ber higelige ©etenifopf bei einen ffnodjeni Oon ber Gelenfbehlc be? anbern umfaßt wirb. (S. ©elenf.) ,\n ber Tedjnif iit ff. ein Scharnier, bei bem ber (*nbpuuft bes einen I.ils oon einer ffugel ge= bilbet iit, bie oen bem anbern beblfugelfbrmigen Teil umfaßt wirb, Woburd) bem einen ober aud) beü ben Seilen eineunbefd)räntte!8eWeglid)fett(5)rebung um ben betreffenben ffußetmittetpunft) geftattet iit. Sügclgcn, ©erwarb oon, SKaler, geb. 6. gebr. 1772 ;u Ba dv»racb am JMbein, würbe rtebft feinem 3nriQing§bruber ffar.l oon ff. im 3efuitengpm= nafiuin ju SBonn erlogen. SBeibe würben 1789 Sdjüler be§ 8anbfdjaft§maler§ ;3id in ffoblenj, barauf tfbv. AefjelS in SBürjburg unb gingen 1791 nadi :Koin. ©erbarb Wanbte fidj bann all 9ßor= trätift nad) 2Jcüud)en, 1795 nad) iKiaa unb traf bier mit feinem Bruber .Wart wieber uifammen. Seit 1799 lebten beibe in Petersburg; ffarl würbe faiferl. ßofmaler, bereifte im faiferl. auftrage 1801 unb 1806 bie ffrint («3JcaIerifd)e Keife in bie ffrtm», $eter§b. 1823) unb ftarb 9. San. 1832 in Dteoal. ©erwarb folgte bereits 1805 einem Dtuf all $ro= feffor nadi ©reiben, wo er 27. SDlärj 1820 ermorbet würbe. 3Son JbealbarfteEungen refitjt bie SSerliner [Rationalgalerie eine Stnbromeba (1810) unb eine Striabne (1816), bie Sreibener ©dlerie ben Ber= lorneu So^rf (1820). li'r bat aud) Silbniffe, fo bie oon ©oetbe.jiduller, ßerber, SBielanb u. a. gemalt. — Sgl. öafje, Sa§ Seben ©erbarbi oon ff. (Spj. 18241, unb bie aus bem SRadjlaffe feines cobnes Jöilb. oon ff. (iieb. 1802 in Petersburg, geft. als berjogl. öofmaler 1867 in Semburg) oon ?latbufiuS herausgegebenen «Sugenberinnerungen eines alten 3Manne§» (Serl. 1870; 15. Stuft 1892). ttugcltjmtbc, f. ffugelabfc&nitt. Jtugelbuhn, f. Hauibubn. Jlugclfirttiic, i. Mammillaria. ftugelfttlotte, f. ffugetabfebnitt. Stugcfr'rcii', ober Slpfelfreuä, in ber öeralbif ein ff reu j, befjen Baltcnenben in ffugelform au3= laufen, alfo mit ffugelu iaud> als iiipfel aufgefaßt) beftedt erjebeineu. Jlugellart ober SBenetianifdjer Sad iit glo= rentinerlad (f. ffarmintad); uiiednev ff. iit eine orbindre rote äßafferjarbe , bie aus Aernambutboli Dargcftellt wirb. ftugclmüblc, eine ;icrtlcineriinasmaidnnc für @tje, Iben, Aarben u. f. m. Sie beftebt meift aus einer c^tinbnfdjen irommel, in ber fidj Hügeln aus üRetatl ober Stein befinben unb bie bei ber llm= .'liiitcl, bie man murr Si Bei brebung ber Jrommel burcbciuanbevrollen unb ba^ bei bas aufgeaebeue SKaterial äerbrüden. Miigi'lmufrlichi, Orbfenmuf dieln H£ntla> ben), bie tleineu, ftednabelfopf: bis firfdjgro^en SDhifdjeln, weldje unfere ©ewäifer in oielen Strien beirobnen. i'can unter|\beibet brei ©attungeu (Cyclas, Pisidium unb Calyculina). Sie jeidnicu fid) burd) febr ootltommene Brutpflege au-5, ba fie bie jungen bis jur oölligen Stuäbilbung in 35rut= tafdum ber Kiemen beberbergen. Kiigclirii Herten (Ampullaria), ©attung ber ffammliemer mit einem bi» jauftgrofeen Eugelförmi= gen ©ebäufe,6efonberä auggejeidjnet burd) eine über ber .Uicmenböble gelegene Vuugenbiible, in Weldje eine Öffnung au ber Jede ber evftern bineiufübrt. Sie finb SBewobner ber troöifcben unb fubtrooifdjen füjjen ©ewäffer, oermögen aber als Soppelatmer bie trodne Sabreäjeit teid)t ju überftefien unb lialten oft lange auf bem Sanbe au§. Jlugclfi-gmcut, f. ffugetabfdjnttt. Sugclfcr'tor, JtugelauSfdinitt, f. Stusfdjnitt. Miigelfpritu-ii, f. ffartätfdjaefdjä^e. Jiugcltmi.;, eteftrifdjer, f. eteftrifdjer ffufleltanä. tt iigi-ltii-rriH-ii, f. ©eifseltierdien. Kugeltonnen, f. SBetonnung. Mugcluriitil, f. Sentit. Jtugcl3bilo logie, namentlid) aberfiunftgefdjidjte, beiudue bann bieS3erlinerS3auatabemie unb wibmete ftd) fdjliefjltd) ganj bem Stubtum ber Hunftgefdiidite. is.".."> Würbe er SJJrofeffor ber ffunftgefd)id)te an ber Stfabemie Der ffünfte unb T ocent au ber Unioerfitdt ;u Berlin, 1842 3Ritglieb cos Senats ber ffunftafabemie unb 1849 portragenber [Rat im prent';. J{u!tusmini= fterium. @r ftarb 18. iUärj 1858 in Berlin. .«. fdirieb: »Tcntmaler ber bilbenben ffunft beS iKittel- alters in ben preujj. Staaten» (Beil. 1830), «Ober bieBolndiromie ber gvied\ Strdjitettur unb stulptur mißt, iiu5 unter S miijuin^cii. .shiijuav - Stül)(a|.ipamte 785 unb itivc ©tenjen» (ebb. 1835). ?iarb einer Keife Mir* Stallen (1836) »etfajjte er ba§ «ßanböucb. ber ©eföicgte bet SRaletei Pon Monftantiii b. @r. bi? auj bie neuere Seit» (2 S3be., 33erl. 1837; 3. Suff., von 33lombcrg, 3 S3be., 8b«. 1867), fobemu mit a. Kante «SSeföteibung unb ©eidridjte ber tocblofetirdm «uQueblinburg» (»eil. 1838), «35efä>teibung. bet Muuftfdiätic pon SSerlin unb $ot3t>am» (-2 93be.„ ebb. 1838). ätufcetbem febrieb er «©efebiebte §tiebtidj§ 6. ©r.» (illuftriert pon 3tb. 3Renjel, Spj. 1840; neue ätu§g., ebb. 1887; obne SHufttatiimen al§ SßoRS- bud),*l2. 2luft., ebb. 1887), «teuere ©efdncbtc bes1 preufs. £taat§ unb 3'olts' Port ber 3eit be§ ©rofseu .Hurfür jteu bis auf unfete Jage. 3X1: 1668—1786» (Seil. 1844). Seine bebeutenbfte Seiftung ift ba§ «Sanbbucb ber fiunftgcfcbid?te» (Stuttg. 1841—42; 5. Slufl., oon Sübfe, 2 58be., 1871—72), moriu er juetft eS Beifügte, ben SnttoicHungggang ber Sunft überfidMlicb unb in SSeibinbung mit ben @efd)id}t8= epoeben barjuftcllen. §etnei gab er eine Sammlung feiner «Sichten Schriften unbStubien jur.vtunftge; iebidite» (3 89be., Stuttg. 1853—54) berau». K. unternabm audj uodi bie Slbfaffung einer «@ejd)icbtc ber Saufunft» (SBb. 1—3, Stuttg. 1854—55; fort= gefeilt oon 33urcfbarbt, Sübfe unb ©urlitt, 33b. 4 u. 5, ebb. 1867—73). 2U§ Siebter trat er berpor mit bem «SfisJenbud)» (33erl. 1830), einer Slusmabl oon @e= bidjten, SKufraoinBofitionen unb Zeichnungen, bem bas1 511111 SßolfSlieb geworbene Sieb «2ln ber Saale bellem Straube» entstammt. @in 33anb «©ebiebte» (Stuttg. unb Süb. 1840) folgte barauf. 3mei feiner Dramen: «^afobäa» unb «Soge unb Sogareffa», gelangten mehrfach jut 3luffitbrung. Siefe unb anbere Sramen aus" biefer 33eriobe peröffentlidite er nebft (Stillungen in ben «33ellctriitifcben Schriften» (8 S3be., Stuttg. 1851—52). fiuguar, f. Sßuma. Sui), mcibliche§ Stint» , an* anbere meibliajc SBieberfäuct (Strfcbfuh, Kebfubl. Sutp ober .«ob (perf.), 33erg, ». 39. £inbutub. Sul), gtnil, Scbriftfteller, geb. 13. S)ej. 182S su SBien, poh jüb. Slbfunft, ftubierte bafelbft ^!nlo= fophie, ©efdncbte unb Sitteraturgefcbichte , mar futje 3«i' Kaufmann, bann SSeamter ber 9iorbbabn (bi§ 1857), trat 1858 in 33crlin iui fatb. Äitdje über, mar bann in SBien geuilletourebaetcur, mürbe 1864 SBtofeffot an ber öanbeläatabemie 511 SBien unb ftarb 30. Seji. 1876 in SReran. $n feinen i ©ebidjtcn» (SBtaunfcglo. 1858) »eigte er ein nidit unbebeuteubei Iprifdies' Salent. @r oeröffentlicbte ferner ein «Sidjterbucb aus Cfterreidi» (1863), bie SBertc feine« gteunbeS gr. ©ebbet (12 33be., ©amb. 1865—68), mit g. SSadjlei «gl. ©atmS 9j>erfe. •ltaditajj» (1872); aud) febrieb er eine ©barafteriftif (SBien 1854) unb eine 33iograBl)ie ©ebbet* (2 33be., ebb. 1877) unb «Srei (jrjäblungen» (1857). Stiu), 2Kofes Ephraim,' Siebter, geb. 1731 ju SBieSlau, mürbe anfangt für bie iüb. ©elebrfam= teit, fpäter für ben Saufmannäftanb beftimmt. 1763 tarn er nad} 33erlin,mo er fid) bie greunbftbaft ilcenbellfobn«, SRamler«, £effmg§ u. a. erwarb. Surcb feine Liebhaberei be-3 33ücberfammelnä tarn er tu eine beblängte Sage, perliefs 33erün, burdi= reifte ,'öollanb, grantreid) unb Stallen unb lebte bann inS3re*lau. Seinä'ajjgcfdiicf bradjteibuin Scbmer= mut unb enblicb in fbrmüiben SBabnfinn. 1786 mürbe er bureb einen ScblagfluB gelähmt unb ftarb 3. 'Jlpril 1790. Slucrbadi maebte ihn jum gelten feines Stoman» «Siebter unb Kaufmann ■>. ßine3tu§= SBrorflniiü' sicnBerfation-I=2efifpn. 14. Stuft. S. mahl Don feinen ©ebidjten, bettehenb m @pigram= men, Siebein, Dben unb gabeln, mürbe bcrausge= geben mit ;Ramlers SBeränberungen als ■• 6inter= iaffeue ©ebidjte» von yuridiel unb Maufdi (2 33be., 3ür.l7i»2). — 3>gl.Hapferlinn, S er Siebter (5"pbraim K. (33ert. 1864)/ [(f. b.). ftunnittiloöc (Bubalis), fopiel mie Jpartebeeft ftuhbnum, f. Galaktodendron utile. Jtiillbliime, j. Caltha. Jiubbitttgcr, reine ober mit Strob ober anbeim Streumaterial Dermifdjte SHinbcrerfrementc, bet befte animalifdic Sünger für manne leidite 33oben= arten, hält ben 33oben fühl unb fettdit. 2luf Jrifteu ober in Ställen gefammettcr, au ber Suft gettoct: ueter .«'. , ber in neuerer 3eit unter bem -Hamen SfUnbetguano täuflidi 5U haben ift, mirb pielfadi serrieben unter Jopfpflanjencrbc gemifdit unb be= fötbett in biefem gallc befonbers ba§ Söadiiotum trautiger Sßflanaen in bohem älcajje. 3n SBaffet aufgelöftet ftifeber Ä. giebt ein auggeieiebnetes flüffigeg Süngemittel für Sopfgetpädife. «■u^fitften, fdimeij. ©ebitge, f. Ghurfirften. Suftfuf^, SBeiljeug, fopiel wie ©eifefuf; (f. b.). RutjaUbe, f. SJiehperfidieruug. ftubbcffifl mirb ein SEtei genannt, beffen öintets füfse an otn Sprunggelenteit abnorm nahe beiciiu anberfteben, mäbrenb bie Aiiftenbcu ju fel)r nad) aufsen gerichtet fmb (X=S3eine). Subi'=t=«aba, f. Sob.-t=33aba. ftubtltau, f. .Hohiftan. SulifobU fopiel mie 3Vrumfohl, f. Brassica. Stiöl, Seil bes Cberbecfs, f. Sect. Stuljl, raff, ©etreibe; unb älieblgemicht, f. Saft. Kühl, bei naturmiiienjdiajtlidieu SRamen 33e= jeidinung für 6 e i n r i cb ,H u b l , geb. 1797 ju ,'nanau, geft. 1821 in SataBia; er fdn'ieb über bie beutfdu-n gleberntätife (1819), «33eiträge jur 3oologte unb pergleiebenben Slnatomie» (1820), «Conspectus Psittacorum» (1820). Jiuhläubcficn, bie ©egenb um [yulne! (f. b.). ttühlaopatriitc, iKcfrigeratoren, 33onricb= hingen, bie baju bienen, entroebet heifee glüffig: feiten abjufüblen ober Sämpfe ju glüffigteiten tu perbiditen. 3"v -Hbfühlung pou Alüffigfeiten bienen -Ventilatoren, inbem fie Strome faltet Suft über bie iii titblenbe Alüffigfeit führen, ober :"Hübnoerfe, bureb meldte bie Dberfladje ber erbitjten glüffigfeit beftäubig erneuert mirb; ferner fdilangenjbrmia ge= munbene iHöbren, in benen faltes SBaffei cirfuliert unb bie fidi in ber -,u fühlenbeu Alüffigfeit befinbeii, fomie ©efäfie mit bop-Belten 53ßben unb ebenfolcben SBanben, in benen beftänbig faltes SBaffet 311= unb abfliefit. <$ax SSetflüffigung ber Sämpfe bemmt man große, mit Ealtein SBaffet gefüllte ©efäjse, in benen leüenartige Malten ober fdilaugenfönuig ge- munbene :Hbhren liegen, burdi melche bie ju fonben= fterenben Sämpje ftteidjen. fi. »eiben bauptiäd^ lieb in ber SBietbiauetei it. S8iet unb SBieibtauetei), inbeiSStanntoeinbiennetei (f. Spiritusfahritationi fomie überhaupt bei Seftillationsarheiten (f. S)e= ftiHation) Bermenbet. 8« ben M. in meiterm Sinne .geboren auch bie 15'ismafcbiueu (f. b.) unb (5is fchränfe (f. b.i. — ;\u\: fünftli*en .Kühlung oon 2lui bemabruugsorteu für leidnierfetilidie jiahruugs- mittel (SWtldj, Aleijdn, Bon .Heuern, oon Sa^iff§= räumen bienen förmliche Küblaulagen , bei melcbcn in ".Rohrleitungen falte ylüffigfeiten lauf mehrere ©rabe unter 0 abgefühlte Sodifahilöfungeu) eirtu= lieren (analog ber 2l-armmafferhei3itngen), fobaf; 50 ?86 Aufbau — Äuf)tt bis vutt ftetS bei einer Senvperatut nabe bem @e= frierpunft erbalten bleibt, (Sine greisere berartige Anlage bcüht u. a. ber Scbladithof bei Stabt ßeipjig. 3fn bor DM ebiji n beifseu fi. ober .H ü b l f cb 1 1 n g e n biegiame Bleiröhren ober ©ummiröbreu , burd) roelcbe (!iswaficr fliefst, in ber Chirurgie Dielfod) an r teile ber @i@btafe bei li'utüinbungen benußt. Kuh lau, 3'^iebr., fiomponift, geb. 13. üttfirj 1786 iu Ötjen in öannooet, lebte feit 1810 in Kopenhagen, wo er vom glbtiften nad) unb nacb Sunt .'öoffompofitcur auftaute unb 18. DJcätj 1832 narr», ©ronen Seifall fanben ihrer 3eit feine Opern i> Tic Aäuberburg», «3)ie ;'iauberharfe», «Sulu», «Güfa», «S)er @rtent)üget» u.a.), mehrere gißten* unb SBiolinftttde, uaiueutlid) aber feine .ttlaoier fonaten unb =Sonatinen, pou beueu bie letjtern nodb jeht jum Uuterricbt bemiht werben. Sturjle sölonbc, f. berliner SBeifjbier. fiiiblcitöe SSJJittcl (Temperantia, Refrigeran- tia), Büttel, roelcbe jur Befdiränfung ber Söärtne (befonbers ber franfbait erbebten Temperatur) bei lebenben Körpers angeroenbet werben. Tabin ge= bort vor allem bie unmittelbare Ji?ärmeent',ielntng (Kühlung, Haltung) burcli füble 2ujt (befonbers offene genfter, "Jacbelung, leichtere Befleibung), bureb Kaltwafferwafduingen ober Abreibungen, talte Xoud'cu, ,vlufv, Joannen; ober Saucbbäber, falte (befonberä ÜEBaffer*, Sdmee= ober Gis=)Um= fcbläge, Schnee- ober Siebentel, bureb SSerbunftung Don 'Jitber unb anbern flüchtigen Stoffen auf ber Saut u. f. w. DJttttelbar füblenb, bureb Ginwirfung auf ba§ Blut unb bie SBlutgefäjie, Wirten ntanebe SBerbänbe (mit fetten, Salben, SBleimitteln u. f. w.), gewiffe innere äJtittel, ;. 'S. Kalifalje, Wie ber @al= peter, Söeinftein unb ba3 aus biefen beiben SUittelu mit $uäa bereitete Küblpulber (pulvis tem- perans ober refrigerans, bas fog. nieberfcblagenbe 9ßul»er), Simonaben mit 5ßflanjen= ober 3JHneral= fäuren (befonberä mit (Iitroncn=, 6ffig=, 9ßbo3pbor= ober Scbwef elfäute) , fäurebaltige >Jlabrung»= unb Aruieimittel (\. SB. faure (Surfen, Dbftfäfte, fiom= potts, Salate, Waller* unb ä'hinficbts Glirir), DJlanbelmild) , Buttermild) u. i. w. Solan roenbet bie ff. 9)i. an gegen Blutroallungeu, friidie C'nt= jünbungen, lebhafte .öenberoegungen, gieberbitje. Sütjicr, in ber £eud)tga§fabrifation, f. ©a*= beleudftung (33b. 7, 3. 566a). — ff. unb Küf)l = gelüger, in ber Bierbrauerei, f. SBier unb Bier= Brauerei (SBb. 2, 3. 997b). ftüliluig, gifcb, f. 3llanb. orjüglicbes leiftete Ä. audi auf bem ©ebiete ber beutfeben 2)lntben= unb Sagenforfdiuug; aufjer Beiträgen 511 gad)jeit= fdjriften gehören bierher «ä'tärf. tagen unb 9Jiär= eben» (Berl. 1843), «Diorbbeutfcbe Sagen, SDlärcben unb @ebräud)e» (mit Sdiwart;, Spj. 1848) unb oSageu, ©ebräudje unb ä'Järeben aus SBeftfaten» (2 Bbc., ebb. 1859). .iuterinbiens» (ebb. 1889), «SBarlaam unb goafapb» (ebb. 1893). daneben betei-- ligte er fich an bem «SBifjenfdjaftlidjen 'Jabresbericbt über bie äJiorgenlänbifdjeii Stubicn» (2pj. 187'.t fg.), rebigierte (mit 3- Statt) 4 Bänbe eines «2itteratur= blattes für Orient. Philologie» (ebb. 1883 fg.), unb pou Bb.6 an bie «Drient.Biliiiograpbie»(Berl.l8it3fä->- Jtiitiii, Aran,',, Areiherr pon Subnen f elb, öfterr. gelbjeugmeifter, geb. 15. 3uli 1817 ni ^rofj= Strtifet, bie man unter S üermiBt, finb iititee 6 anf;iiiudien. .Shunt — Süfjue 787 nift in l'iäbren, trat 18.37 in bcn SERUitärbienft unb gehörte all i'iajor roät>renb bcr.Haim.nc »on 1848 unb 1849 in Italien unb Ungarn bent ©eneral- quartiermeifterftabe an. sueraui mar .H. mehrere Jahre ©eneraljtabsdief beim 11. 2lrmeetorp-> in Ungarn. Jnjmifcben mar er in ben Jreibcrrenftanb erhoben unb 1853 jum Cberftlieutenant beförbert morben; 185(5 mürbe er al» Sßcofeffoc ber Strategie anbie ßrieglfcbute ;u SBien berufen, Slll @enera(= Itabvdicf bei fjfelbjeugmeifterl ©milai madite er ben StaKenifdjen firieg pon 1859 mit. DJadj Sßeenbigung bei fyelbpgl rourbe ibm ba* Mom= manbo bei 17. Infanterieregiments unb fpäter als Oberft iai über eine Truppenbrigabe ,11 Orient ;u teil, ba§ er auch nod1 aH ©eneralmajor bil 1866 behielt. Jn biefent Jahr rourbe ihm all Kommau= tauten in Tirol Die felbftänbige Seitung ber S8er= teibigung be-> 8anbe§ gegen bie Italiener ilbep tragen, bie er mit glänjenbem Erfolg burcbjübrte, rooranf feine SBeförberung juin §elbmarfd\illlieute= nant erfolgte. 9iadi bent iKüdtritt Johne würbe S. is. Jan. 1868 jum 5teidj(§rrieg§minifter berufen unb trug in biefer iebnuerigen Stellung mefcntlicb jur ßonfolibierung bei nach bem Kriege pon 1866 ftarf crfdiütterten 9teid)l bei, inbent er bie (5'inheit bei Itcbenben öeerl rettete, bem Vanbroehrinftitut einen großen 2luffcbroung gab unb überhaupt ber ben>aff= neten Stacht eine ben mobernen älnforberungen entipredienbe Qrganifation perlieb. 1873 tmirbe Ji. -,um gelbgeugmeifter beförbert, im Juli 1874 feiner Stellung all SReidjIfrieglminifter enthoben unb jum ©enerattommanbanten pon Steiermarl, .Warnten unb .Vtrain ernannt, 1888 aber uuerroarteterroeife in ben Dtubeftanb perfeht. 211* Sd>riftftcller mad?te fidi ,H. bureb ein größeres SBert : «Ter ©ebirgsf rieg» (2. 3lufl., äBien 1878), befannt. rtülm, Jul., SProfeffor ber 8anbroirtfd>aft, geb. 23. Dil. 1825 ;u 'SiiU-mt? in ber fäa)j. Dberlaufifc, ftubierte in 'J>oppeU-bori unb Sonn unb übernahm bann bie Tircftionberbei@logau gelegenen gräfliti) Sglofffteinfäjen Bedungen. 1862 erhielt «. einen SRuf alä Sßrofeffor ber SanbtDirtfäjaft an bie Uni uerfität Malle, roo auf feine Seranlaffung 1863 bal £anbroirtfcbaftlicbe Jnftitut mit eigenem 8abora= torium gegrünbet würbe, bem fpäter ein aiU-gcbebn= tel SSerfudjIfelb, einöaustiergarten, eine Sßrüfungl = ftation für lanbroirtfcbaftlidie l'iafdnnen unb ©eräte u.a. hinzutraten. fi.ift@efc.Dberregierunglrat.öer= borragenbe SBerbtenfte bat fidi fi. nodi befonberl um ben 3uderrübenbau babureb ermorben, bafi el ibm gelang, SJiittel gegen bal Üherbatibnelnuen ber :Hübennematoben (f.b.) ju finben. .H.e öaubtfajriften 1inb:«TieÄranfheitenber.Uulturgeroä"cbic»(2.2lufl., 2Vrl. 1859) unb ■ Tie iroedmäfügfte Crnäbrung bei Sflinboiebel» (Srelb. 1861; 10. Slufl. 1891). Slufjer* fem finb bie «Berichte au* bem phufiol. 8abora= torium unb ber SBerfucblanftalt bei 8anbtoirt= [djaftlid&en Jnftituts 511 »alle» unb bie geftfdjrift: «3)al Stubtum ber 8anbh>irtfcbaft an ber Uni= »erfität ©alle» (SaUe 1888) ju nennen. Äuftnau, Job., SHufder, geb. im 2tpril 1667 ;u ©eifing in Sadjfen, würbe in ®re§ben gehilbet, mar fett 1684 Drganift unb feit '1700 fiantor an ber Jbomaetirdie in Seiögig, mo er 5. Juni 1722 ftarb. Sein Nachfolger mar J. 2. 93ach. H. fom=' ponierte eine Neibe pon Äircbenfantaten; aber für bie Sunft am bebeutenbften mürben feine fitabier ftüde, bie er 1689—1700 »eröffentlidue. Seine «Jrifcbe Älapierfrüebte ober fteben Suonaten pon atrtilel, bio man niitev fi oen auter Jnueution 1 (1699) unb <■ i'iunfatifebe 9Jor= Üellungen einiger bibliid'er .niftorien in icd1-? 5o naten auf bem ßlabier ui fpielen» (1700) haben bie Sonate nierft m bie .Ularuermufif eingeführt, fobaf; .H. al§ ber (5ifmber biefer Sunftform gelten tann. ßugleidj fmb bie Sonaten ,Ü.-j iutereiiante SBeifbiele ber altern SProgrammmuftf; fie haben all jolcbe einen grofjen CJiufluf; auf bie beutfdjen Som= poniften be« 18. Jahrb. aulgeübt. Kühne, 2luguft, :Komauid)riftfteller unter beut Sßfeubonbm J 0 b a 11 u c * d a n X e m a 1 1 , geh . 29. 9iod. 1829 in ßerforb, mürbe 1848 ©arbe= artillerieoffijier unb nahm an ben Jelbnigen pon 1866 («Stilen aul bem gelbäuge oonl866», ^oteb. 1868) unb 1870 teil. 1875 all Cbcrftlieutenant oer= abfebiebet, lebte er in feiner SJaterftabt unb ftarb 16. Slpril 1883 in SBielbaben. .H. trat feit 1864 all geroanbter unb äufeerft fnubtbarer Srjäbter auf. l'luper «Äabettengefebiditen» (1878) febrieb er eine Jliiiabl pon :Komanen, wie: «(5'ine grofse Same« 1 Stuttg. 1872), «3)er rote Safdbti!» (ebb. 1872), «SerUlan» (ebb. 1874), «Ter Spielprofeffov ■ (ebb. 1874; 3. HuH. 1892), nUnrraut im SBeijen» (ebb. 1877), «SBermijjt» (2. 21ufl., ebb. 1877), «Stranbgut (ebb. 1877), «Ter SRoman einel ö^podjonberS» (ebb. 1880), «ßiu SDlann» (ebb. 1883) u. a. Süljne, ©ufta», SRomanfdbriftfteller unb ,un titer, geb. 27. Tej. 1800 ju SÖlagbeburg, ftubierte in SBerlin, mar bann Setretiir ber «Jahrbücher für mifienfdiattlidie firitit» bafelbft unb rebigierte 1835 —42 in Seipjig bie «3eitung für bie elegante Sßelt», 1846—59 bie iBocbenfdirift «truropa». Seit 1856 lebte er in Srelben , »0 er 22. 2lpril 1888 ftarb. Tie litterar. £aufbabu betrat ti. mit «Jiopellen» (SBert. 1831), benen «Sine Quarantäne im Jrretv häufe» (2p5. 1835) folgte. Jn biefem SBerle befun beterfetne35ermanbtfd)aftmitbem «Jungen 3)eutfd)= lanb». fi.SfpätereSftomane,miebie«K[ofternope[len 12 Sbe., 8pä- i>:''8; 2. Slufl. 1862), «Sie Sftebeüen Don Jrlanb'i (3 SBbe., ebb. 1840; 2. Slufl. 1863) unb lie Freimaurers (2 Sbe., ebb. 1855; 2. 2lutl. 1867), ieugeu pon grünblidjen biftor. Stubien, leiben aber, mie alle arbeiten S.l, an bem S8or= beri'idH'ii ber :Hcflerion unb ber fehr geringen braf= tifeben ©eftaltunglrraft. Slufjerbem oeröffentlicbte K. «2Beibli6e unb männlicbe (fharaftere» (2 SJbe., gpg. 1838), «^orträtl unb Silhouetten» (2 S3be., ,'öannop. 1843) , «S)eutfdje [Dlänner unb grauen» (8bj. 1851; 2. Slufl. 1803) 11. a. Tic Sdnift «SMein Tagebuch in beroegter 3 f i t » (Spj. 1863) bebanbelt bie'j. 1848—50. Seine ©ebiajte bat St. im erften Sanbe feiner «©efammetten Sajriften» (10 23be., 8pä. 1862 — 67) pereinigt. Später erfdiieuen noch «iRöm. Sonette» (£pj. 1869), «lihriftu« auf ber SBanberfcbaft» (ebb. 1870), «SBittenberg unb 9iom. .Ulofternopellen aul Sutber« 3eit» (3 33be., SSerl. 1877) unb «iRomauu'it, Segenben unb gabeln» (Srelb. 1880). — Sgl. @. Sßierfon, ©. .u., fein 8ebenlbilb unb ©riefmechfel mit S^itgenoffen (Treeb. 1890). Sühne, DlioriR, i'iilitärf*riftfteller, geb. 20. Jan. 1835, mürbe 1853 Dffijier, beiuebte bie firieglala= bemie, mar 1860 — 60 Bebrer an ber Srieglfc&ule ;u (5'rfurt unb nahm 1800 am jyelbjuge in 33bhmeu all ©eneratftabloffijier bei l. Slrmeeforpl teil. 1870 mar er im Stabe bei Dberbefebllb,aberl ber .Hüftenprouinu'n, bann im Dberlommanbo ber ÜKaalarmee all ©eneralftabloffijier tbätig. 1871 —77 mar er Tirettor ber firieglft^ule 311 (Jnger*, iBt, finb unter 6 aii'jiiiiKfjen. 5Q * i88 Sufuicii — Äuilu bann Stbteilungsdjef im SriegSminiftetium, ßom= manbeut be§ ynjantetiereflimentä 3h. 5(>, fpätet ra- 41. 3nfanteriebtia,abe, barouf S)epartement§= biteftot im .Hriegsiuiiüftcrium unb Oommanbcui bet 31. T triften in Strasburg i. <§. 1891 jurTis- pofition geftellt, lebt et jetu in (Stfurt. i>on feinen Schriften finb >u ermähnen: «$)ie Sdjlagfäljigteit unfetet neuen Jlrmeeferps im SCprUl867» (aiionnm, Eaff. 1867), > Tei\Hriegim>>edigcbirgc, bieDtgani= jation bet öfterr. SBebtftäfte in 2irol unb 5Botart= betg unb bie Tivinensübungcn in lircl im Sept. 1875» (SSerL 1876), «firitifdje unb imttitifdje SBaiu betungen über bie ©efed)t8fetbet bet preufj. Sttmeen in Sabinen 186G» (5öefte, ebb. 1870—78 n. ö.). Suftncn, 9Sitj, f. .«ahm. Süftner, SRafaet, Sßljitolog unb Sdjutmann, geb. 22. SRäts 1802 ju ©otba, ftubiette in ©öttingen, mürbe 1825 Lehrer am Spceum ;u öannooet unb itavb bafelbft 16. Slptil 1878. .H. oetanftattete eine Ausgabe tum liieeros «Stusculanen» i;Aena 1S29; 5. 'Jlufl., &annot>. 1874) unb fd)tieb «SSetfuct) einer neuen Stnorbnung bet gtied). Snntar» (jjannoo. 1829) unb ■ Sämtliche Slnomatien be§ grieef). i*er= bums i (ebb. 1831), beibes SBorläufet feinet «Slu§= fiifrrlid)en ©tammatil ber griedi. Sprad)e» (2 33be., ebb. 1834 — 35; 2. 3lufl. 1869— 72; 3. Stuft., 6e= arbeitet »bnSlafs, Sb. 1, 1890). Stujjetbem fmb hermn^ubeben: «föurjgefafjte cdnitgrammatif bet gtied). Sprache» (öanno». L836; 6. Stuft. 1881) unb bie «Gslementatgtammatü bei- grieeb. Spradje» (ebb. 1837; 32. Stuft. 1887), meteben bie «(ftementat= gtammatit bet tat. Sprache» (ebb. 1841; 44. Stuft. L887), bie <&at. Sorfdjule» (ebb. 1842; 18. Stuft. L878) mir bie «cdnitgrammatif ber tat. Sprache» (ebb. 1842; 5. Stuft. 1861) folgten, Sd)tief$lict) oet= bffcntlidne ff. noeb eine «itusfübrlicbe ©rammatit bet tat Sprache» (2 Sbe., öarm. 1877—79). ftubttil> (Boletus buvinus L.), ef;barer s^i(§ mit lötticbgetbem, Etebtigem öut, beffen febv jartes jyleifd) Don meidet yavbc iit. ®ct Stiel ift jienttieb bünn uub etwa 10—15 cm hoch, bie SHöbrcbcnfcbicbt auf ber unterfette Des ywtes gelb gefärbt uub wirb fpätet bräunlich. Set .H. tommt in Teutfdilaub fehr häufig vor, mächft hauptfäd)licb in liebten 9tabet= roätbetn in ber 9Jäbc ber SSegc. (fr ift jmat efjbat, Doch get)ört et uiebt ;u ben feinem Speifefcbroämmen. ftuhport'c rber Vaccine (Variola vaccina), eine anftecteube fieberhafte StuSfcblag§rranfr)eit, bie fidj ohne befannte SSetanlaffung an ben Gütern Der .«übe geigt unb manebmat maffenhaft unter ben Sftinbern lals Spijootie) auftritt. Sie tommt in veridnebeucn gönnen oot. Tie edite Ä. erfdunnt anfangs als ein Eteiner roter %kä unb bilbet bi§ nun fiebenten ober adncii Sage eine bellbläutirbe, ctbfengtofje, Don einem roten entjänbeten iRingc umgebene unb mit mafferhcllcr Sßmpbe gefüllte Sßuftet mit etnaefenftem lUittelpuntte, tvelcbe att= mäblid) eintroetnet unb enblidi at§ Schorf abfällt. Sabei ift baS Sttlgemeinbefinben be§ Jiereg geftbtt, e§ treten [yiebetbemegungen , OJtangel an Jrefehift u. f. \rj. ein, ohne jebod) ©efabr ju bringen. Stnbete Aormen biefeS Slu§fd)Iag§, roetdje man im allae= meinen uned)te M. nennt, fmb bie SBinbpocte, bie gelbtidbe , fdnr\irie, bläultd)«, meifee, rote unb roat= jige M., Don benen einige einen bösartigen Verlauf nehmen unb namentlidi eine ^feianiia in Qefdnmire iibetjugeben jeigen. 'Jibnlidie Ütuc-fcMagefraniheiteit finbeu fidi aud) bei oetfd)iebeneit anbern >>an-:-tic reu, fo bie Sßf erbepocte preriUaufe al% ein BtrtiteT, bie man unter ft nci fieberbafter auftedenber 99Iä§d)enausfd)Iag an ben Aefjelu bes 8ßfetbe§, bie SdjafpodEe ober C eine bei ben cebafen, bie bismeilen gto^e SBetbeetungen anriebtet u. f. ro. 5)urct) jab,lteid)e SBetfudje bon Übertragung ber 3Renfd}enpoden auf .Hübe ift es in bobem (Stabe iDabrfdieinlidi gentotben, baf; bie R. pon ben SUlenfcbenblattern abftammen unb nur buteb ben tierifdien Organismus ber Äub eigentümlid) mobifigiett finb. 2ie unterfebeiben fidi pon ben sJienfebenpoden bauptfädjlidj ba= bind1, bafe fic nur einen rein örtlichen Stusfd)Iag, neimlieh am Euter, eneugen, wäbtenb jid) bie leb teru über ben ganzen Körper be§ 9Jtenfd)en Detbtei= ten, bafe fie bas jier in eine ungefährliche, tur,; bauernbc allgemeine Srantheit »erfehen, Wogegen bet ilfenfch butch bie SBlattetn meift heftig, oft fogat gefährli* ergriffen roirb, unb baft enblich ihre Hontagiofität eine geringere ift. Tic ed)ten fi. tön= neu butd) Impfung auf bie '.lltcnfdicit uub Don biefen roiebet auf anbete äJtenfdjen ober Jiere übcr= tragen roetben, haben bann einen ähnlichen mitben Settauf rcic bei ben .Hüben unb perniditen in ben meiften gäHen bie (Smpfänglid)feit für bas .Hon tagium ber Sölenfdjenpocten, ntotauf bie cdmMraft Der cchuhpodenimpfung beruht. (3. Impfung.) Miihreitieii ober fiubtetgen (fts. Eanz des vacbes), bie altcSiatioualmelobie, toetepe bie 3tlpen= bitten in ber Scbmeij beim Slustteiben ihrer werben ,ui fingen ober auf beut Sllpetihorit ju blafen pflegen. Sie ilJelobie bejtebt aus wenigen einfachen ?Jntet= oaÜen. Aaft jebe Sltpengegenb hefiRt ihren befon= betn .H.; bie betannteften finb ber Slppenjeller, bet (i'iHiueuthaler unb ber Untlibudvr.H. uub ber Ranz des vacbes ber ®tepetjctbetge. — Sögt. 3. SR. 3Br)fs, Sammlung pou Sd^roeijet fi. unb SBottsliebetn (4. Stuft., Sern 182G); .fiuber, Recueil de ranz des vaches et de chansons nationales de la Suisse pour la flute et la gnitarre (2t. Wallen 1830). Mulucilicf (Ardea ibis L.) , eilt Heiner afrif. Jagreibcr pou Wetfjet gärbung, Cbertopf unb Sdjuttetn gelbbraun, am fiopfe unb :)tüden haar^ artig ,uTJd)liffene gebern. ftubfrall, 5'clfenhalte hei Vicbtcnhain in ber jächf.fi'reishauptmaiinfchaft2reeben,.'!Sümü.b.Ü}i., 6 m hodi, ein pielbefuditet ffJuntt ber Sdd)fifd)en SdjWeij, mit ülusficht in ben ßabichtSatunb. Ter SRame folt baher tomineu, bafj bie Säuern im Sreifjigiäbrigen Stiege ihre .Hübe hier bargen. ttiiliftnv, .Hubpoael, fooiel wie Siebftar (f . b.). Suijv, Jllbert, bouänb. Sölalet, f. Ifunp. M n i I eil l'iir g (fpr. feutenbörd) i ober E u 1 e n b o r g , Stabt in ber nieberlänb. SfJtosinj ©eibern, am Süb= ufer bes ü'ef, 18 km im SSC »on Utrecht, an ber Bahnlinie UtredjfcSortel, bat 660< , als ©emeinbe 7i !( !2 @. , einen guten, 1518angelegtcn6afen, ein hüb= fdjeä got. Satbaus (1534), ein tat?. Seminar; Sanb= fabrifatiou uub ßanbel. EDlettroütbig ift bie Sifen= bahnbrüde mit einem Sogen pon 150m Spannung (f.Safet: ßifenbrüctenll, gig. l,Sb.5,S.921). ttuilu ober Ouillu, im Oberlauf 5ttabi ober ElUati genannt, glufj an bet SBefttüfte Stf ritaS, ent= fpringt auf einem 480 m hohen Sßlateau im ireftl. Stanjbfifd):Songo (bei SWatafa), oeteinigt fid) bei lUatabaua mit beut Salti, butd)btid)t mit utbl- rciciien Sttomfcbnetten bas SRanbgebttge (175;; m), tritt aus bem gelfentbot bei -Jlgotu in bie (Sbene unb uiünbet bei iRubolfftabt (nötbltdj Don Soango) in beu Dcean. St ift 600 km lang, im Unterlauf (bis Digotu) 50 km für Tampfer, im Oberlauf ifit, (inl iintft (i anfäufucfjen. Jitiijaiuien — Muli rS9 (}Wifd)en SDIafabana unb Stevhanieoillei 200 km für Söoote fajipar. — it. beißt au* ein Nebenfluß teS Kuango (\.-t:). ftujntuicit, ein fe&rfrud)tbarer2anbftrid) an bera [infenÜfer ber SBeidjfet, gegenwärtig großenteils nun breuß. Steg.sSBej. SBromberg gehörig, mit ben Stäbten SinoWrajlaW unb SBrjeSc. it. bilbete, ehe el int 14. ^ahrb. 311 'ißolen tarn, ein befonberei {yürftentum. M n j i> i! (ta. co'ion, couyon ; itat. cogliouej, nict)t§= würbiger SDienfd), Schürte; fujonieren, nicbcr^ trächtig bebaubeln, quälen. Stujuitbfdjif ober ftoj unb fcbtif(<<£'äiiimcben»), großer iMigel am 6jtl. Ufer bei üugrü, gegenüber ber Stabt äRoful, ber bie [Ruinen bei alten ERiniüe begeidjnet. ßier fanben 1852 bie elften Dlaa> grabungen ftatt, welche bie berühmte SbontafeU bibliotbet ©arbanapali ;u Sage f arbeiten. Rwftt (Kufaua), ^auptort oon SBomu (f. b.) im mittlem Subau, unweit weftlicb 00m Sfabfee, befielt aui itoei 1 km ooneinanber entfernten stäbten. 2ie weftl. Stabt (4qkin) ift bie öolf= reiduu-e, gefdjäfttreibenbe; bie bftlidje umfdjließt bie Sßaläfte bei ©djeid). 5>ie SBewobnerjahl fcbäbt man auf 50—60000, mit ben Sorftäbten auf 100000. 2ln ben wöchentlich ftattfinbenben i'iartttagen oer= mebrt fie fidi um 10000. Ser größte Seit bei San= belS beftebt im SSerfauf oon ©tiacen, außerbem oon Sterben, £cber= unb SBaumWoHwaren, ©laSperlen unb DJa^rungSmitteln. K. wirb häufig bunt über* fcbroemmungcn bei SfabfeeS bebrobt. Stufi, inb. 9Jame einer 2lnjabl inilbcr Stämme in ben ©ebirgstänbern norböftlid) ooin Sfd)itta= gong unb Scoafbalibiftritt, fübweftl. Diadjbarn ber triegerifdjen (unb fprad)licb »on ben K. oerfd)ie= benen) öd) in tu ober $oe. 2fo beißen bie SBöfc fer, welche bai Saar in einem Knoten im 2Iacteu tragen, $oe aber bie, Welche bai paar auf ben Sd)läfen tragen. — lsg[. @mil Siiebed, 2>ie öiigeU ftämme oon fe'bittagong (Serl. 1885). Jtuflug = 81an, ein polit. ©ebcimbunb, ber fieb nad) ber SBeenbigung bei Söürgertriegei, wabrfdjeüv ltdj feit 1867, in ben Süöftaateu ber ^Bereinigten Staaten oon OXmerifa bitbete unb auch «The invi- sible empire» (S)ai unfiditbare iReid)) ober «Tbe wbite league» (Sie weiße Siga) genannt Würbe. 2)er 3wecE bei K. war, bie »olit. unb fociate Stellung ber Sieger, bie fie burd) ben SBürgerrrieg errungen hatten, nieber.wbrüden unb ben Einfluß jener SBeißen ju brechen, bie burd) bie Sieger jur ÜJcadjt gelangt waren. (S. &ar»et=bagger.) 3» ii^ren SDlitietn baäii waren bie SKüglieber bes it. nicht wäljlerifd). 3bre (i'inrid)tungen waren benen ber Freimaurer naav geahmt. 3jn ben beißen Karotina, wo ber K. feine Öaur>tmad)t batte, erreichte bie ©efeftlofigfeit einen foleben ©rab, ba$ ber ©ouoerneur militär. öitfe oon bem ^rafibeuten erbitten mußte, ."öicrauf erließ ber Kongreß 20. tUpvit 1871 ein @efeb, baä bem Sßräft= benten bie SBcfugniS erteilte, bie öabeaä--©orpu§= i'lttc ju fufvenbiereu unb mit äßaffengeWatt einju: uiunten, um bie öerrfd^aft bes ©efe&eä aufregt gu erbalten. 2a in einigen Seilen oon Sübcarolina neue ©ewalttbateu oerübt Würben, ließ ber Sßrftft= bent Oft. 1871 in 9 ©rafjd'ajten ben firiegSjuftanb oerbängen unb mblreicbe S-Berl)aftuugen oornebmen, Hierauf bem it. fdjnett ein Snbe gemacht lourbe. ' Hu tut u. f. Ui., f. Hudud u. f. W. ftüfüllö, ungar. Otamc ber gtüffe Äotel (f. b.) unb ber fiomitate fiofel (f. fiofetburg). Miituntei- (tat. cucumis), foutel Wie (Surfe. Äufu=not(mongot.,«blauerSee»,cbinef.S;fing : bat), See in Jnnerajien, iüblidi unb roejtlidi oon ber $ro»in^ fian=fu, im SRO. oon übet, etroa unter 01 ' nörbl. "Sr. unb 100° öftl. S. oon ©reemoid1, in 3070 m ööfje, bat etioa :!70 km Umfang. 3" ibiu liegen mehrere geliinfeln, bereu wefttid^fte ein filofter tragt. i!on Dc9B. münbet ber S8ud)uin=gol ober Stierfluß, ^m S. erreidjt bal Süb=Sufu=nor=©c= birge 4 — 5000 m, ber oon inidv'iimljfi im £SB. beS See« flherftiegene Sßaß 3960 m, ber »om öftl. iHanbgebirge nad) Si=niug fübrenbe o41o m jSöhe. Miifuvbcta, ©roßer unb Kleiner, ©ipjel beS SBibaigebirge§ (f. b.) in Siebenbürgen. Mufurbitntioii ( lat. cueurbitatio) , ber 1111= feufdje Umgang mit weiblidjen Ülugebörtgen bei Sebniberrn, f. Felonie. ftufutttj, f. Waiz. ftttl, ein große? beutelförmigei ?!ek, ba-> bei ben Ä'üftenfifcberu ber oftfrief. SSBattfilfte in ©etnauch ift. @i hat fibnlid)teit mit bem Steerthamen ber Ulbfifdier. 2er H. Wirb mit fenrredjt ftcheuber Öffnung gegen ben abfließenben Mut- ober ßbbe= ftrom an jwei 10 m langen, in tax ©rnub ge= trieheneu pfählen befeftigt. 2tn ber Öffnung ift bai 3ieb etioa 2 m hoch unb b1;, m breit; bie ganje. Sänge bei Sßeuteti beträgt ctma 14 m. Jtula (türE.), bei ben Sübflaioeu turmartige S8e= feftigungen, aud) fteiuernc Säufer, wie fie fi* oiel= fad) in (ütontenegro unb ber ^erjegowina pnben. «ulnrt, ©ularf, hollänb. ©oe'lad, ein nieber= länb. = oftinb. 6anbellgewid)t, in SSataoia = VU, in SBantam (3aoa) = l1/», unb in iBalembaug (Sumatra) = VU bataö. Äättiei, atfo bej. =4,4go, 0,923 Ullb 0,709 kg. Hulnlu, bie größte ber Siuleninfeln im 3!C. bei tafpifdien SKeeri unb im 912.B. beröalbinfel Q)can= gtfdilat, 30 km lang, unbewohnt, mir oon 3eehuut>: fängern bejudit. M ulaii, f. Dnager. Jlulnut (frj. coulant), gefällig, entgegenloiumenb ; baoon bai Subftantio Kulan 3. ffülaffc, fooiel wie ©ulaffe (f. b., fowie SBrillant unb gbelfteinfd)Ieiferei, SBb. 5, S. 708b). Jtulbfriia, djinef. ©ehiet in ber Sfungarci (f.b.), 00m 3ü burd)floffen, war 1871—81 oon ruft". Jrup= peu hejcbt, lourbe aber bis auf ben Weftliebften Seil (11000 qkm mit 70000 @.) au (Jbina jurüdgegeben. (©. 3lU 33'e ^»ouptftabt it., aud) Küre ober Kura, 3ili, auQ öwetjüen genannt, 1 km nßrb= lid) 00111 3,1t gelegen, mar früher beoölferter ali jefet, jählt nod) gegen 20000 G\, Sfungaren, SBud)a= ren, Sabfdut unb Gbinefeii. K. ift ein »iditiger Öanbeli; unb SJteßort iKtttelafteni, weldieu felbft Kaufleute aui Kafdjmir unb 3«bien befuebeu. G'iu ruft". Honful bat hier feinen Sil;. ftiilcli ^urqnc, Stabt im türt. SBilafet unb SanbfdiatSlbrianooel in Jhrajien, am redeten Ufer ber SDlarifea, mit Burgruine unb 5000 6'., ift Sta= tion ber Kifenbahu KonftantinopetSlbrianopel unb äluSgangSWinft ber Sinie K.--2ebeagbatfd). 8ttli(engt. Coolie), ein 3Rame iub. ober oftafiat. Urfprungi, ber neuerbingi in China, Qapan, auf bem inb. geftlanbe unb im 3ubifd)cn Slrdiioel alle ^erfenen ber uiebern i^olfstlaft'e, bie ali Sage lölmer, namentlidi ali i'aftträger ihren Unterhalt oerbieuen, bef onberi aber bie unter älrbeitioerträgen äiuimanbernben bejeiehnet. älui (Jhiiia hatten feit alter ;!eit äluiwanberungen nadi allen Seilen bei ävtifel, bie nmu utitev S OermiBt, finb unter S auiäiijudjen. 790 MiiIuTpliijdj — Ahillaf ^nbiiercn JlrdnpelS, nadj öinterinbien uiif Berber inbien ftattgefunben. ,\" 8Jritifd)=3nbien aber bc- gaben üch alliabrlict^ Diele Jaufenbc aus ben beuch tertften Vaubfcbaftcu nach ben minbcrbepölferton, um Beiebaitiguug w finben. 3lm grofiartigiten war bie äluSwanberung auS ber Sßräjibentfcrjaft '.Wabra* nadj Eeplon für bie ffaffeeernte unb fpäter auS Bengalen na* ben Jheepflaniungen in?lffam. Siefe 3lu3 unb (Sinwanberung innerhalb beS SSritifdv Jnbifcben SReicbS würbe bureb peridnebene Sefdjlüfje bet inb. Eenrralregierung genau reguliert. 811S man anfing, bie in ben engl., frang. unb bolläub. Kolonien in SBeftinbien unb Sübamerifa infolge bor SflaDenbejrehmg berlorenen StrbeitSlräfte bureb bie Hinfuhr dou ff. au§ (Jbina unb $nbieu ju erfetten (werft 1844 in SBritifch = (Quartana , aber 1834 fdjon in Mauritius) , fanbeu io Diele 9Rif>= bräuebe ftatt, baf; bie angeworbenen Slrbeiter faum ctwa§ anbereS waren all oerfaufte StlaDcu, WeS= halb bie inbobrit. [Regierung jum Sdnttie bor nadj Slmerita ;u erpertierenben ff. 1871 bie «!3nbifcbe SmigrationSatte» erließ. ffulifontratte bat bie nib. Regierung mit ben ©oupernements Den 2Rau= ritiuS, [Ratal, .Jamaifa, 93titifd)=@uat)ana u. a. brit. Kolonien in äßeftinbien, unb unter ganj glei= eben Bebinguuqen 1801 mit granrreidj binfichtlich beS ivan;. ©uapana, ;Keuuieu, Martinique unb (^uabeleupe fbWie ipäter mit .vwllanb Wegen 3xivi= nant gefdjlojfen. 1889 — 91 wanberten burebfebnith lieb 17000». au§ Sfnb'ien au*, baoon etwa ;wei i ritteile nadj ©uapana unb SBeftinbien, bor SReft nadj 9catal, Mauritius unb Aibfdn. 3fn ben fünfziger fahren begann mit bem 2luf = iebwung beS Blantagenbaue* auf ben paciftfdjen 3nfeln unb in Sluftralien unb mit ber (Jntbeduug beS laliforn.unb auftrat, ©olbreicbtumS eine ftarfe 15'iniuhrDon farbigen Mentraftarbcitern, bie man audi als ff. bezeichnete. Jn Dielen Fällen waren e-J ©e= iangene unb Gutfübrte unb auS bem SBtberftanb ber Aiifulaner, befonberS in lUelanefien, entftanben Diele ,jufammcnftöf;e mit europ. Aabr;cugcn, bie im 3lu= fang erbarmungslos bureb ffriegSfdjiffe ber betreffen; ben [Rationen gerädjt würben. Seit man ba§ wahre JBefen biefeS MenfdjenbanbelS eingefeben hat, be= auffiebtigen bie Vertreter SeutfdjlanbS, (SngtanbS unb SrantreicbS in jenem ©ebietc bie Anwerbung unb Dtüctfenbung ber ffontraftarbeiter, bie in ben legten fahren in größerer 3abl auS [Reumeetlen; bürg unb [Reupommern, Don ben Salomoninfeln, Den :Kotuma, tm ©itbertinfeln, befonberS aber auS onbien (1891 gab e§ auf ben Aibfcbi unfein 7500 Sn= bier), dbina unb Qapan (in SReucalebonien arbeite; ton 600 Japaner unter 3lufficbt eine-? Japan. Be= amten in im [Ricfelminen) fommen. 2jn 5unehmeu= rem äRafje tragen audi bie ÜRalaien 5Rieberlänbifd)= Jnbien§, Bon benen man eine ältere Jlrbeitertelcnie im ffaplanb finbet, neuerbingS ju tiefen wanbem= ben ätrbeitermafjen bei; Gepion befitit baben 8000 unb eine grö|ere o^hl ift in ffaifer:©itbetm§--2anb oiinietührt werben. SBenn aud) bie Kulieinfuhr dci-- übergebenb ;u manchen llnjuträgltcbteiten geführt bat, io in boeb bie SSerwenbung Den ff. für baä ffolonialwefen dcu gtöftter ißebeutung geworben, beim bamit trat an bie Stelle beS infolge feiner 33e= freiung au§ bem Sttauennevbdltni-:- oielfacb träge \mt faumfelig geworbenen SRegerS ber fleifsige unb mäfngc Anbier als ©rfajjmann ein unb half manchen, bureb bie £fla»enbefreiung plö^lid) ihrer arbeite« haue beraubten ffolonien über ichwere ffrifen hin= )vm. — Sgl. ff. -Jlubree, ©eograpbie beS 3Bclt= hanbel-5, S8b. 2 letuttg. 1872). — Über bie diinef. äluSWanberer, bie audf oft als ff. bezeichnet wer; ben, f. (Jbincjenfrage unb äluSwanberung (Sb. 2, JtHlicruIiürti, f. SSBirfWaren. [©. L87a). ttulterftubl, eine ©irtmafdnne (f. b.). Jtulierttiare, f. SBirtwaren. »ulifuiiui »JJoljc (b. i. Sdjnepfenfelb), umfang-- reidje Sbene im fireiS ^epifan bec- ruff. ©ouDerne= mentS Jula, an ber SfRünbung berSlepqabWain ben Ton, ift befannt bunt bie Schlacht 8. Sept. 1380, worin ber ruff. ©rojjfürft Temetriu* IV. SDonffoj bie Sataren unter Ubau SDtamai iaMug. Tie Sd'ladit auf bem ff. 9ß. wirb in einem (5'poö «Zadonscina» (fpr. fabonjchtf*ina, b. h. Srjählung dou bem, ma$ jenfeit be» SonS Dorging) befungeu. rtiililatuaiiül, ätberifdn'Ä Öl, ba-J burd) 2ampf= beftillation au§ ber Olinbe Don Cinnamomum Culi- lawan Nees gewonnen wirb; eä ift farblos, fchwerer als SSBaffer unb riedjt nad> .Hajcput= unb Dcclfeubl. ttuliitnrifrl) ilat.i, auf bie ffiidic bejüglich, jur Äodifunft gehörig. Jtulifrl), Sßantelejmon Jlleranbrowitfdi, ruff. unb fleinruff. Sdu'iftfteller, geb. 27. ^uli 1819 ju SBoronefd), ftubierte ju ffiem unb begann feine litterar. Jbätigteit um 1840 mit IS'rsählungeu auS ben SßolfSüberlieferungen. !ju Kiew gehörte er ju bem .Hreic- ffoftomarowS, würbe gleich biefein be= nunjiert unb nach 2 i'conaten Aeftung»haft (1847) 3 2?abi-e in Jula interniert. 1850 würbe ihm er= laubt, nadj Petersburg ju lommen. d'r trat in ben StaatSbienft unb febrieb, ba ihm litterar. Jhätig feit oerboten war, anonoiu für Journale. 1854 er= febienen feine «ätufjetdjnungen über@ogolS Vehen», fpäter ;u einer jmeibänbtgen Biographie (1856) umgearbeitet. '3iach ber Slmneftic gab er 1856 — 57 bie fehr beifällig aufgenommenen «3)entwürbig= feiten über ba« fübl. Diufelanb» («Zapiski o juznoj Husi») berauS , hiftetvethnogr. 3lbhanbtungeu unb •.Materialien. 1857 erfchien fein hiftor. iHoman «®et fchwar?e JKat», eine (fhronif beS ^. 1663; 1860 gab er eine Sammlung feiner (frjählungen, fpäter eine Sammlung feiner O/iebicbtc («Dosvitki») heran?. Sine totale SSeränbetung feiner 2lnficbten zeigen feine fpätern arbeiten: «©efcbicbteberSBieberuets einigung ffleinruilanbS» (2 Bbe. Jert unb l 33b. Materialien, SßeterSb. 1874) fowie «Ser Ülbfall ffleinrupilanbS Don ^olcn, 1340—1654» (in ben « Sil»inq»berichten ber 3Ro»tauer ©efellfcbaft für ©efdbidjte unb Slltertümer», 3 Sit., 1888— 89 i, worin fich ber frühere Utrainophile auf einen burd)= au§ autiufrain. Stanbpunft ftellt. — isgl. 21. ^npin, ©efdjiebtc ber ruff. (Ethnographie (93b. 3). Suliffe, f. Eouliffe. MulinbiTfi ober ffullen, ©ebiraSruppe im 31®. beS fajmeb. Vau 3Ralmöb.uS, bilbet ein iu-> .Hattegat bmauSragenbeS Vorgebirge (191 ml mit 8eud)tturm jWifdjen bem nörbt. örefunb unb bem 53ufen Sfelber=Biten. ftullnr', Jheobor, 'Biauift unb iliufitlchrer, jeb. 12. Sept. 1818 ;u Mrotofcbin inSßofen, lebte feit 1843 in Berlin, wo er fflaoiertebrer ber jungem Sßrinjien unb Sßrinäcffinnen war, erridjtete fpäter mit iUarr unb Stern ein ffonferoatorium, an bem er bi-J 1855 wirtte, unb grünbete bie noch jeht be= ftehenbc [Reue Sllabemie ber Jontunft. Qv ftarb 1. iltär; 1882 in Berlin. Bon ff.S .Hompofttionen bat «®ie Sdntle beS DftabenfpielS» (Op. 48) ben größten 2Bert. Ülrtitct, bie man mitec S oermiBt, fini unter G ttufjuiiicften. Äullama — Äitlmbad) 791 ttuliama, tataivfitgif. Jtationalfpeife, f. 95ifc&= ttulliu, Vorgebirge, f. fiullaberg. [batmdf. Sullmann, ©warb 'Jranj üubw., bcfannt burd) fein Attentat auf bcn Surften SBiSmard (j. b., Sb. 3, ©. 49 a), ftarb IG. SDlärj 1892 im 3ud)thau§ ju 2t m = «ullorfic f. Kohlrübe, [berg. .Mulm, eine ©cbtdjtenreibe oon ©rauwadeu, Sanbfteinen, fticfelfdjiefern unb Sbonfcbiefetn, ift eine AacieS beä untern SeilS ber ©tcinfohlenfor= mation, be§ Subcarbong (f. b.). Ser K. ift bis= tueilen eine ©traubablagerung unb umfaßt beStjalb neben Steffen oon SJieereSbewobncrn (Orthoceras, (joniatites, Posidonomya, f. Jafel: $etref atten ber Sßaläojoifdjen gotmationägruppe III, Fig. l, beim 2trtifel^a(do3oifd)ertormationi-gruppc) juglcid) fold)e oon Sanbpflartjen (Calamites, Sage- naria), bic fogar (fo 3. 59. bei öatnidjen in Saufen) jur 23ilbung »on Kohlenflözen 23eranlaffung gc= geben haben. Ser K. ift weit Derbreitet in 2Beft= falen, fliaffau, im uorbweftl. Dberbarj, in öd)le= fien, in grtanb. Kulmtbonfdncfcr jinb bie berübm= ten Sacbfdiiefcr oon Sebejten im graufenmalb ; bic S8(eiglan;gänge ber ©egenb oon (SlauStbal bureb- ießen biefe Formation. Kulm, ^Berggipfel, f. SSetg (33b. 2, ©. 750b). Sutm, Kreis unb Stabt in SBeftpreujjeu, f. (Mm. 51 ulm, cjedj. Chlumec, Torf im ©ericbtSbesirf Marbij; bec ßfterr. 93e,urtsbauptmanufdiaft Ülufftg in iiöbmen, am %u$c beS Srjgebirgeä unb an ber Sinie 23obeubadj=Komotau ber Suy^iiobenbadier 33abn, bat (1890) 999 beutfebe <§., SJJoft, Selcgrapb, Scf)tcfe mit öcrrfdjaft (1896 ha) be§ SfteidjSgrafen oon äßeftpbaten = gürftenberg , (Sifengiefieret unb Jampfmüble. — K. ift gcfcbidjtlt.cn. betaunt burcb bie ©djladjt 00m 29. unb 30. 2(ug. 1813. Sa§ §auptbeer ber Sßerbünbeteu unter ©djtDargenberg rüdte an# Nehmen gegen SrcSben oor, uaebbem 5Rapoleon I. nach Scblefien marfebiert war. Tav- auf hin tebrte ÜRapoleon in grofser (Site um unb entfenbete oon ©tolpcu 25. 2tug. SSonbamme mit 40000 lUann, ber am 27. bei Königftein über bie (Hbe ging unb gegen Seplib Porbrang. ©chtoarjen* berg 30g fid) nach ber Schlacht bon Sre3ben über TippolbiSWalbe unb nach, bem .Hamm beS (Frjge= birgeS bei Scplifc jurud. Sen ÜRuffen unter beut ©rafen 2jarclap toutbe bie öeerftrafee über Sobna unb ©iefebübel nach Sepiig angewiesen; aber 33ar= clan brängte fid) gleichfalls auf bie Strafie nach SippotbiSwalbe unb wollte aud) ben Sßrinjen (fugen oon Württemberg über Jltaren an bie öauptarmee beranjieben; boeb erftürmte biefer, injlotfcben burd) bie ruff. ©arben unter 2)crmolow perftdrtt, ben Koblberg fewie ben ©ngweg ren ©ie&bübel unb erreichte 28. 2lug. 33eter§roalbe. ^m SEhalfeffel oon fi. inurbe er pon ber nadjbrängenben Übermacht jurüdgebrütft. _3)a erfuhr er burcb ben fiönig oon 'l?reufeen bie gefahrbcKe 2ao,e be§ im Erzgebirge befiublichen öeer§, bei bem' fid) fiaifei ätieranber befanb. .yelbeumütig oerteibigten 29. 2tug. , als SSanbamme angriff, bie SRujfen jeben Sd)i'itt be» SSobenS bis 11 ltbr mittag«, roo ein ofterr. ®ragoner= regiment unb ba(b barauf bie leid)te ruff. @arbc= reiterei unb jloei Hüraffierbinifionen unter bem ©rofefürften Sonftontin 311 ihrer öilfe erfd)ieneu. 3m mörberifchen Kampfe würbe bie ©teuung bei 2(rbefau behauptet, i'anbammc bracb gegen 2fbenb ba» ©efeebt ab unb bejeg ein Sager bei K. Unter= bc§ aber batte fidi baS preufs. SorpS Äleift pon ber überfüllten Strafee über ben ©eicr-;-berg nadj ber grofeen Strafe von SJJeterilvalbe geioenbet unb Sdmmricnberg bie SRuffcn bei 2lrbefau bis auf 45000 Stann oerftärten (äffen. Semjufotge nuirbe für bcn 30. 2lug. ber Angriff auf SBanbamme be= fchlcffen, SoUorebo unb93iandji BonSu? her näher gejogen unb .Hleift, oon bejfen 3eitenmarfch nach Stoltenborf mau .Uacbridit hatte, uir ÜRittoirtung aufgeforbert. lUitiage»aubrud) griff 23arcla», bem bie Seitung beS öeerS 30. Slug. übertragen loar, ben fjeinb an, toorauj .Hnorring, Kollorebo unb Standji bie .'ööbeu beS Unten SlügelS erftürmten. Um 11 Ubr fiel fileift oon üftotlenborf ber bem Jeinbc in ben SRüden. (lingefcbloffen in ben fieffet oonfi., fudjte (tdjSBanbamme nad) JloKenborf burd)= jufcblagen. ?iur einem Jeit ber Sleiterei gelang e«, ber ©efangenfebaft 311 entrinnen, bie übrigen £rup= pen mufiten fid) ergeben. SSanbamme nebft ben ©e= ueralen öaro unb ©upot unb 10000 Staun Würben, nad) einem SJerluft oon 2 2(blern, 3 salinen, 81 ©e= fdjüfeen unb 50002oten, gefangen genommen. S3ei 2lrbe)au erinnern ein preu&ijcheÄ (1817 errid)tet) unb ein bem ©rafen Sollorebo = SDtanSfelb 1825 er= richtete» bfterreid)ifd)eg, bei ^rieften ein ruff. Senfs mal (1837) au biefen £ieg. — 2jgl. 2(fter, Sie firiegäereigniffe im ätug. 1813 unb bie £d)lad)t bei fi. (SreSb. 1845); oon öellborfj, 3ur ©efdii*te ber ©d)(ad)t bei 9t. (Sert. 185G); Seifert, Sie SdiUubt bei Ä. (2Bien 18G3); llblidi oonUblenau, Sag Krtegsjabr 1813 mit befonberer '-Berüdfichtigung ber Schladjt bei R. (Sre§b. 1863). ftulmmi, f. Eulman, Sienbart. .Hulmbnrl). 1) SeäirfSamt im baor. flieg. iVj. Dberfranfen, bat 396,26 qkm, (1890)26151 (12973 mannt., 13178 toeibl.) <5., 52 ©emeinben mit 29G Drtfdjaf ten. — 2) H. ober Eulmb a d) , Unmittelbare Stabt unb öauptort be§ S3ejirl§amtel im baor. 9teg.=93e3. Dberfranfen, am ffieifeen Main unb au ber fiinie 93amberg--öoj ber 33apr. £taat§babnen, ©ig beS33ejirfäamteS unb eines 3lmt§gerid)t§(2anb= geridjt 93apreuth), 3tebenjotl=, §orft=, 9teut= unb äidjamteä, hat (1890) G999 G\, barunter G54 Satt)o= Uten; ^ofterpebition, Telegraph, SRealfdjule, hebere 3)täbd)en=, gewerbtid)e gortbilbung§=, s^räparan= bcnfduile, S8ejirf§gremium für öanbel unb ©e= werbe; mechau. 33aumwollfpinnerei mit 27 408 ©oinbetn , Seinentoarenfabrifen, 5ßlüfdjweb.ereien, Färbereien, 33üttnereien, Sunjtmühlen, bebeutenbe Ziegeleien unb 25 93rauereieu , bereu SBier (jdhrlid) etwa GOOOOO hl) 311m großen Seil aufgeführt wirb. 3n ber 91äl)e bie ebemalige 33ergfefte 9fSIaffen= bürg (f. 2lnbecb»), jegt 3uditbauö fürü)tänner; fie war feit 1398 SRefibenj ber OJtarfgrafen oon 33ran = benbnrgsfiulmbatt) (f. 2(nShadi unb S3attreutb), bis gürft (fhriftian biefe nad) SSaöreuth »erlegte, worauf fid) bic SDtarfgrafen nad) biefer Stabt be= nannten. 180G fam fie burd) Kapitulation in bie .vSänbe ber grangofen unb würbe 1807 gefdjleift. 2tn ber Stelle ber ehemaligen fog. ©oben Saftet ift 1864 — 65 ein 3clleuaefänaniS erbaut worbeu. — Sßgl. öutber, fi. unb Umgehung (fiulmb. 1886). ftulmbcicf), öanS oon, eigentlich Sans ©üp auS Kulmbad), 9Jtalcr, geft. 1522, ging juerft bei gSacopo be Sarbari, ber fid) feit 1500 in 2!ürnberg aufhielt, in bic «dnile, fdjloß fid) bann aber an Sürer an, 3U beffen bebeutenbften ©djülern er ge= borte. 2(n Kraft ber (Jmpfinbung unb [Jormenfpracbe bemfelben nidjt 311 Dergleichen, neigt er Pielmebr 311 einer garten Stnpfinbfamf eit, jeidtjnet fieb aber burd) ein auSgefprodiencS ©efühl für Schönheit unb artilel, bie man unter S BetmiBt, finti unter t£ aufjuiudjcn. ,'.': Kulmination — Kufturgefdn'djte Stnmut fowie einen feinen garbenfinn unb große tedmifdje ©eroanbtbeil auä. Seine >>auptroerte jinb: Sa§ Judjerfdje SlltarWerf in berSebaIbu§= firaje ;u SRflrnberg (1513), Sie Anbetung ber beil. breiffönige (1511; imSRufeum juSBerlin), bie Sar= ftetlungen ber Segente $auti unb ^etri in Pen Uffijien ;u Floren; unb t-io ber .Uatharinenlegenbe m ber ÜJtarienfinbe ;u Rtatau. — Sgl. .Kbliß, öani Süß Pon .«. ün ben «SSeirrägen jur Sunftaeicbicbte», 3?eue gjolge, 3k. 12, 8pj. 189] I. Kulmination, bet Surdjgang bor Sterne burdi ben QReribian, weil fie in bem äugenblicEe tieies Turdniangs ben hbcbften ©ipfel (Iat. eulmen) ober $unft ihrer SBatm über ben $>orijont erreicht baben, teai freilich in aller Strenge nur für bie ^iffterne gilt, ©in Stern tulminiert beißt temnacb, ergebt butdj ben i'Jieritian, hat feinen bbcfiften 3tanb= j punft am föimmel , ben .Hulminattouspuntt, erreicht. Ja bie Girfumpolarfteme if. b.i täglich über bem öorijont zweimal in ben ÜOceritian fommen. unterftbeibet man bei tiefen bie obere unb untere ff. Sie Airftenie fulminiereu, roenn bie Sterinen gleid) ihrer geraten Sluffteigung ift. So ift bie gerate Auffteigung oon a Crionis iejjt 5h 49'", alio tulminiert auch biefer Stern täglich um 5b 4f.tm Stern-teit. ©eftirne mit eigener Seroegung erreieben infolge ihrer perditterlichen Setlination ihre beebfte Softe gewöhnlich hu; Dor ober tun nacb bem SDteribianburdjgang, fobaß ftrenggenommeu ihre ff. nicht mit bem DAeritianturchgang felbft w- fammenfättt; uad) beutigem Spradjgebraudje ift in beffen audi für biefc ©eftirne Ä. unb 'Jceritiaiv burdjgang gleichbctcutent. Sie Sonne tulminiert taber immer um 12 Uhr wahre Seit, b. b. im wahren 'JAittag. Sei gtrftemen liegt bie 3eit ber ff. genau, bei ben übrigen öimmelätörpern anndherub genau jwiicbcn ber geit be§ Aui unb Unterganges. — SKan gebraucht bann bie Ausbrüde ff. unb tulmi = nieten audi in übertragener SBebeutung für bie Grreicbuug be§ ßö&epunrteä einer gntmiwung. Sulon, f. SDtatber. Sulp ober ffulpi, Anfietelung im Steife Gtfdjmiabsin be§ ruf). ©ouoernementS Griroan in SranStaufafien, G5 km fübweftlid) Don Griroan, un= roeitredits pom Aras, hcU 1500 G., große, febon feit bem 7. ^jabrb. befannte Steinfaljwerte, bie jdbrlidi über 3 Swift, ker Salj liefern. Sulpa (bei ben Alten Colapis), öauptnebenfluß berSape, entfpringt im ffarftgebirge imffomitat 3Robrus=jjriume, bilbet r>ou Cffiuniß bis unterhalb ÜDlöttting (167 ra) bie ©renje jwifdjen ffrain unb Kroatien unb mfinbet, 379 km lang, unterhalb Siffet. Sie ff. bat oftl. :Hicbtung bei »ielfadj ge= wunbenem Sauf. Sie fliefu eine hitje Strecfe unten irbifeb. 3b,t enges Jhal erweitert fieb erft unter= halb ffarfitabt 1142 mi. S8on hier au§ ift fie auf 135 km fduffbar. Sie Regulierung ift erft teilweife burdjgeffifjrt. Qbre Buflüffe finb red)t§ bie Sobra, .Horana unb ©lina, Itnfe .Hupeina unb Dbra. Sulöi, ruff. Aufiebelung, f. Sulp. ftületicint, Stabt im Amtsbcürt ©ertbeim bei bat. Äreife* SBfojbad1, bat 1 1 Mini i cm lf., barunter 14 Grangeli'cbe unb 152 Israeliten, ^oft, 2e[e= graob, SSorfdni&Derein, iUeh=, befonberä Sdjtoeine: ftultioator ineulat.i, f. ©rubber. [;udn. Jlultiüicrcn (neulat.), anbauen, urbar madpen; pflegen (ten Umgang mit jemant), bitten, oerfeinern. ftultur (pom lat. colere, pflegen ober beforgenl bezeichnet teile- bie ibdtigfeit, tie auf einen ©egeiv ftant geiventet mitb, um ihn ;u öerebetn ober tu geioiffen ,Sioecten gefchiett ui machen, teils ben Gr folg biefer Jbdtigfeit. 'JJian i'pndn taber ebenfev loobl Don bet ff. eine-:- 2ltfers, worunter mau tie Urbarmachung unb ben Stnbau tesfelben oerftebt unb gebraudu ben Slustrud gleictbetcutent mit SBBalbfdjonung, als »on bet ff. r.'lusbilbungi bes ©eiftes, ber ff. (Pflege) ber SBiffenfd)aften, ffftnfte u. f. rr., uue eublidi in dhnlid'em Sinne Wie Gioi= lifation, intern mau tarunter tie Sttbeit unb teren Grgebuis begreift, loelcbe oon einem i^olfe ober in einer Gpodje ober im S'aufe ter ©efdudne überhaupt gut SBetebelung tes Slenfcben unb SBert>olltomm= uung ber menfdHicben ©efellfctaft poübradn Wor= teu ift. [grapbie (f. b.). Multurgconrapbic, fooiel wie i'lntbropogeo; Multiirgcicinrtitc. Sie aufgäbe einer ben ge= famten Serlauf ter @efcbi*te umfaffenten ,H. Wfite eine Unterfudnmg unb Grlduterung ter allgemeinen @efet?e, roelcbe tiefen Sauf betingen, Gbarafteri^ fierung ter eiuu'lnen fiulturepoeben unb ffultur= »öltet uad) ihren .fiauptmcrlmalen , Sdjilberung ihrer ffulturleiftungen auf ten einzelnen ©ebieten meufcbliduT älrbeit, Dlacbroeis ber Urfaeben, oon loelchen tiefe ©eftaltung im einzelnen abhing, 2>er= gleicbuug ter ©efamtieiftung ter perfebietenen Venoben unt Sßblfer, Sergleicbung ter Perfdnebenen ©eftaltungen unter fidj, 3ladjwei§ tes iopifchen, dlacbroeis te8 Sjeränterlicben, Slngabe ter ©rünbe, roeld^e bie OJlobifitation be§ Sppu§ bewirften, ter ©efenmafugteit, loelcbe in ben einzelnen ©ebieten berrfcht ; -'luiieigung berSBecbfeloerbältniffe jimidn-n ben einzelnen .Hiilturgcbteten, bc-^ SBlcibentcn unt bes Sßeränberlidjen in ihnen. Sie Sdjwietigfeit aber liegt tarin, taji tie .Uultur eiuerfeits in ihrer Gricbeiuungsform eine im Saufe ber3eit fut duberube ift, anbererieits ihr SBefen unb ihre ©runbbeftant: teile toeh überall fieb gleich bleiben. Gine ©efebiebtfebrabung, roelcbe fieb nur mit ter ©eftaltung tes ctaatslebenä befaßt, tann ber ~Jluf= gäbe, ^nbalt unb formen ber ©efittung tarjulegen, nidit geredjt werben; roobl aber tann tie poüt. @e= fdndite einen Jeil ber Vorarbeit für bie .tt. liefern, unt jroar eine um fo roertoollere, je mehr fie felbft febon na&) 3obanne-r- oon Slüllers, iltöfers, Spitt- lers, ccbloffers unb fRauteä- SBorgang pou tultur gefdiiehtlicber äuffaffung getragen ift. Gbenfo ift aud1 ber JBertmeffer, roelcben ^bie .H. anlegt, ein anberer als ber ber polit. ©ejcbidite; niAt nur bie Jtraft ber Eingebung an Staat unt Solfstum roer^ ten oon ihr geroogen, fonbem einerfeits bie [Julie ter Jbeen unb Jteale, tie ein i'olt unb 3fitalter geigt, anbererfeits bie Straft unb Sauer ter ©m= gebung, tie ihnen geroeibt roorten, ter 'Jteicbtum an 3been , ten fie ;ur 2)cenfchhettsentnudlung beige= tragen haben. Gntlicb ift tie tulturgefcbicbtlicbe Sebanblung fürSeitrdume, tieportem ertennbareu SBeftanbe oon Staaten liegen, ebenfo felbfroerftänt= lieb, als fie nahe liegt für Gpodjen, in toeleben tie Staaten, ihre 3BecMelbegiet;ungen unt ihr Ginfluf; auf tie übrigen ffulturgebiete jurüdtraten por 39 e Wegungen, roelcbe eine :Heibe pon Staaten gteid?- jeittg trafen unt ben mafsgebenben Giufluß auf tiefe unt tie übrigen Multttrgebiete ausübten, wie in ter 3eit ter Ausbreitung tes Gbriftentums, ter Hreiiv Süge, ber SRenaiffance unb [Reformation, ter "JUn= tldmng, um oon ter ©egenwart abun'eben. Sie S8eted)tigung uno 'JJicglicbteit einer fetB= ftänbigen ff. beroeifen in erfter Sinie tie 'Inerte artitel, bie man unter S sermitjr, lmO unter 6 auiäujucfien. .Viultuvlniiiicv - .Sciiltiirtcdniii F93 3a!ob SurcfljarbtS (f. b.) unb ©uftaö greptaaS ii. b.); ihnen reiben jtd) au t?ie 2lrbeiten »a»xb Straujj', ©ainte4Beuoeä mit ;Kiebl->, »äbrenb ber Eulturgcicbiditlicben äluffaffung für bie 8itteratur= unb für bie WeligieiK-gefcbidite öerber, für bie fiunftgefdjtd)te SBindEelntann, für bie @eograpfc>ie St.oonoumbolbt, für bie SßirrfcbaftSl'ebre griebrid) 8ift, für bie SRecbt§wiffenfcbaft ©aötgnp, für bie ©er; maniftif ^afob ©rirnm jum iöurdjbrud) öerbalfen. 3iacbbem SSoltaire in feinem «Essai sur L'histoire generale et sur les meeurs nt 1,'esprit des natious» (Senf 175G u. ö.) ba§ erfte l'iufter einer fultur= gcfdiicbtlicbcu Bebanblung ber ©efamtgefebidne ber lUenfcbbeit gegeben hatte, erjubr bie aflge= meine K. bie lueientlicbfte görberung burdj eine Weihe »on SEBerfen, welche junädjft auf ba§ ©e= biet ber Bbüoiopbie ber @efd)id)te fallen: £er= berio «3been zur Bbilofophic ber @efd)id)te», bie arbeiten ©örre*' unb Ariebricb uon SdHcgol* unb Tegels Sßorlefungen über Bbilcfephie ber ®e= idiiebte, ','iftbetif, JMigionäpbitofopbie unb feine Bhdnomenologie, enblid) baä adjte Buch »ort Vohe* «3Jcitrofoämu§» unb fionrab .öermann* « Bbilojopbie ber ©ejcbidite». Sie Weihe ber nod) für bie ©egenwart wichtigen SBerfe, bei wehten nicht boi fpefulatioe ^ntereffe ba§ »orberrfchenbe ift, fonbern bie mehr auf pofitioe 3ufammenfajiung bei oorhanbeneu SOtaterialiS unter betn leitenbeu ©eiiehtspunfte ber Kultur gerichtet finb, fetst ein mit SBadiSmutbg «ßurop. ©ittengefduebte» (1831—39), ber gegenüber Ktemmä <>Kulturgefdnchte" 1 1843—52) einen tHüctfdjritt bebeutet, infofern fie ficfc) auf bie Sehilbcrung ber rein äujsern 8eben§geWobtu)etten ber ilienfeben früherer Reiten befchräntt. »er 33e= ginn einer eutmidelteru Kulturgefchicbtichreibung in »eutfdjlanb bezeichnen ©. g. Kolbs «©efd)id)te ber 9Jtenfd)r)eit unb ber Kultur» (1843), Srumannä «©runbrife ber K.» (1847) unb äBacbSmutyS «3(11= gemeine K.» (1850 — 52), wahreub in granfreid) unb Belgien ©uijot, SKoupgerranb unb g, Saurent neue ©efid>t§punfte eröffneten unb berrwrragenbe 3Ir= beiten herausgaben , unb in (i'nglanb Sudle (f. b.), angeregt buraj ben großen ilufichmung ber 9tatur= wiffenfdjaften, eine ;-jufammenfaffung, Berallgemci= nerung unb Begleichung bei unermeßlichen unb ftet§ wadjfenben 3Jcaterial§ über bie ©ejdiidite ber ilieufdiheit forberte, bamit au» ihr inbufti» bie he herridienben ©eiefce erfchloffen unb fo erft bie @e= fdjidjte zum iRang einer äBiffenfdjaft erhoben werben tonne. Sin Buctlev natriranffenfcbaftlidic Siicbtung fchlicfn fich bie K. öedmalbS (3. SbifL, 2Xug§b. 1883; 4. [sBoir^-] 3lu*g., Stuttg. 1890—91) an; Selb walb, welcher ben ©ats »om Kampf um? »afein SU ©runbe legt, betunbet in ber 27ictbobe einen weientlicheii gortfdjritt, ohne freißd) bie »onfierbert Spencer angeregte Übertragung ber Sätje ber Biologie überhaupt auf bie (Sntwicflung ber SEFtcnfcb- heit, Wie fie gleichzeitig SßaulSütenfelbtunb ©djÄffle uerjuchten, burd\;ufübren. »ie rein befdireibenbe, allgemeine K. »on Otto ßenne am Shpn (f. b.) trägt einen überaus reichen, alle SebcnSoerbältniffe um= fpanueuben Stoff äufamtnen, ermangelt aber ber Verallgemeinerung , energifdjen 3i"ammenfafjung unb geiftigen »urdjbilbung. 3obI, «Tic- fiuttur= gcfcbidufdireibung , ihre Sntwiätung unb ihr Sßro= blem» (.öalle 1878), ehenfo tote (Sotbein, «Sie 3luf= gaben ber K.» (2»3. 1889), »erlaugt jitnächft eine »erarbeitenbe 3l"ainmeniJlluttg be§ »orbanbenen, meitfctiditigen, 511111 Seil fdiioer jugäinilidieit unb Strtifet, bie man untec St Uev ungenügenb vorbereiteten iBlateriatä unb entwirft Sßlan unb Sfijje einer allgemeinen ,U. — 3}gl. aufeer ber hier unb bei ©eidnehte genannten Vittera- tur: öonegger, ©runbfteine einer allgemeinen 8. ber lunteiteu 3eit (5 95bc., £'»> 1868—74); ©eiger, 3ur (5'ntmidluinv>gefdnd'te ber 3Renfd)^eit (©tuttg. 1871); Senormant, S)ie Slnfänge ber Kultur. ©e= febiditlicbe unb archdol. ©tubien (auä bem Sranjb^ jtfdjen, 2 Bbe., 3ena 1875); »raper, History of tln- intellectual development of Enrope (neue älufl., 2 SBbe., Oteutiorf 187(5; beutfeb, 3. ülufl., Sp;.1886); gautmann, SUuftrierte .«. (ffiien 1880); Brüh,«. ber.«reur,üae (Berl. 1883); Solb, Ä. ber 3Jlenfd)beit (3. 3lufl., 8pg. 1884— 85); i'ippert, .«. ber 9Jcenfcb= heit (2 Sbe., Stuttg. 1886 — 87); .«. SB. 3uriid\ ©runblage berBbilofopbie ber Kultur (Berl. 1890); ©djäfer, ©efdjid?te unb K. (3eua 1891); g. »on Öbher, .«. ber »eutfdjen im iltittelalter (Bb. 1 11. 2, Hiüucb. 1891—92); ©. ©rupp, Spftem unb ©e= fdjidjte ber Kultur (2 Bbe., Babcrb. 1892); SRid)ter, Silber auä ber »eutfeben K. (2. 2luf(., 2 Bbe., 8pj. 1893). Sie neuefte Sitteratur öerjeidjnet Stein= häufen in ^aftromS «;\abre'>bcriditeu ber @efebicbtc-= loilfenfehaft», 1892, Sahrg. 15 (Berl. 1894). Jtultur= gefd)icbtliche Bilbmerfe bieten : öon @»e, SlilaS ber fi. (VP5. 1875); Jöirtb, KulturgcfdiicbtlidiC'i Bilberbuch (i)iüud\ 1881 fg.); tiffenioeiu unb cebreiher, Sultur= biftor. Bilberatla-j (2 3lbteil., Spä- 1883—84). (Sine «3eitfdirift für fi.», bg. »on Steinhaufen, erfduunt (als neue [4.] golge ber «3eitfdjri.ft für beutiche S. feit 1893 in Berlin. [S. 966ai. M 11 Itur bäiticr, f. @etoäd)§fcäufer (Bb. 7, Stulturfamvf , Bezeidinung be? Kampfe» 5ioi= fdien Staat unb Ultramontam§mu§, bie juerft »011 Birdioio in einem »on ihm 1873 »erjagten 3Babl= Programm bergortfd)ritt§partei angewenbet mürbe. Sauach wirb fpöttifd) al§ Kulturfämpfer »on ber ultramontanen Bartei berjenige bejeiebnet, ber befonberS eifrig für bie SSabrung ber ftaatltdien iHedite gegenüber ber fftömifdjen Kurie eintritt. (©. Seittfd)lanb unb »eutfdjeä Weich, ©efdiidite, Bb. 5, ©. 205, unb Sßreujjen, ©efebiebte.) — Bgi. Sdntlte, ©efd)i*te bei K. in Bveufien (dffen 1882) ; SBier= mann, ©efd)id)te beä K. (2. Slufl., 8pj. 1886); Hiaiunte, ©efdjtd)te be» K. in Breujjeu=Seutfcblanb (Baberb. 1886—87), fotoie bie Sdjriften »on Bent-J, ©ebratnm unb Srorler (1890). ttnltHvpflnii;,cit, alle SJJflanjen, bie ju irgenb einem Svoed im grofjeu augehaut werben. (*3 ge= hören hierher bemnad): bie 5labrung§= unb ©enu|= mittelpflanzen, Aarbepflanzen, ©ewürzpflaitien, bie gnbuftriepflanjjen, oiele offisiuelle Bflatiieu, bie gdrtnerifd) »iegtigen Bilanzen 11. f. w. Multurtcrtmit, bie i'ehre »on allen mit ber Bobentultur in Berbiubung ftebeuben 3lrbeiten. Befonbei-Ä oerfteht man barunter bie praftifche Ber= meffungSfunft, ben SBafferbau, b. h. bie ;Keguiie= rung ber Keinen ©ewäffer unb ihre Wufebariuad)uug für 'Bewdfferitngen ber SBiefen (f. Bemäfferuug unb »rainierung), Enlage »on äBafjerleitungen, ©traf;eu= unb Brüdenbauten, Ürbauuug »on ©djteufen unb 2Behren, foweit fie enge Besiebungen Zur 8anbWirtfdjajt haben; aud) Kenntnis bes laub= wirtfdiaftlidien SÖlafdjinenwefenä wirb »0111 Kultur= techuiter geforbert. Seit 1876 ift ein iebrfurfu-? für Sutturtedjnifer in Berbiubung mit ber Sanbwirtfcbaftiidjen SHabemie 511 5Poppel§borf bei Bonn eingerichtet, ber hejonber» für bie äluibilbung ber Bermefiungc-heamten ber 8anbe§öfonomiefom= iiit, finC unter 6 aufjuiuetjen. ?94 itiilturtüpfc — tfulucjli mimen bient. — Sgl. TerMulturingenieunBiertcl: uihr->tdnMtt,i\i.r. Tunfeiberg, Bd. l—:;,Biauin\tiv. - - 7.'. : crfcheint nidu mehr); Tünfelberg, Qn- tpflopäbie unb IRetbobologie bet R. (2 SBbe., ebb. ftulrurtopfc, f. Blumentöpfe. [1883). Kulm«« uii., Pflege . ■ Berebrung i, KuSbrud für bie Aorm bor gemeinfamen (Rittcc-ocrebrung. 3m R. fommt bie gomeiniame ©runbbemmiut-- heit ber Aremmigteit jutn unmittelbaiften unb tiaturreuchügiten Ruc-brud. Tahor fann bie 38et= 'chieDenbeit ber [Religionen, namentlich auf ben niebetn Stufen religiöfet (introitflung, faft mir an bet SBerfcbJebenfjeit bei R. eifannt Werben. Sofern alle Religion auf Bencbnung beä 2Renfd)en mit Gott binftrebt , ericheint boren immer neue Ber= Üdjerung für bie ©emeinichait al-:- bie eidcntlidv Öauptfadje bei R. öietauä ergeben fid> bie beiben Seiten Dec-felben: 1) bie gemeinicbaftliche Bergeaem märtigung ber göttlichen Offenbarung an bie 3Ren= fd)en unb beä göttlichen SBaltenä über unb in beut menfd)lidjen £eben, unb 2) bie gemeinfame Beroe= gung ber SfRenfdjen ju Sott bin, bie .Eingabe bei öetjen an ihn ui immer DöDigeiei Bernurtliehuug ber ©emeiniohaft mit ihm. Tic erfte Seite ift Don reit oorchriitl. Religionen oornehmlich in ben 3ftn= tbologien ausgeprägt, bereit örtliche unb nationale Beriobiebenheit ber närfjfte ©tunb für bie 4>erjcbie= renheit Der Rultuäformen ift. Ten oorfchiebenen, in reu i'irtben üob tarfteilenben religiejeu Be$iebuu= gen entsprechen bie oerichiebenen religiöfen jefte unb Seiben; fie tnüpfen junärbft an bie nwfüln cen Srfcbeinungen beä ÜRatütlebenä an, ui benen bei ber weitem geiftigen Imtwidlung rcligibie gami= lien=, Staute-:-- unb Belfc-feite hinumeten. 3nber alttefteimentlicben Religion ftnb ee bann neben beut ÜBecbfel ter JafjteSjeiten unb ibrer Beteutung Jütä QRenfdjenleben namentlirf) bie öaupttoenbepuntte in ber ©eidudue beä k-rael. Bolf->, benen biejeli giöfe Aeftfeier gewibmet ift. Tie anbete Seite prägt ftcb in allen Religionen im Dpfet unb ©ebet au-?. Reben ben .«»innen, bie bie T baten ber @öt= ter oerherrliehen , unb allerlei fpmbolifcben .öanf: hangen, wobutd) mrtholog. Vorgänge berfinnbilb: liebt werben, bilben raber bie meift bie- inl Höhnte Dorgefdjriebenen Crf «gebrauche auf ber einen, bc= ftimmte Gebote unb Gebet->brduebe auf ber anbem Seite bie >>auptbeftanbteilc beä b,eibnifd)en .H., bie and'' in ber bebr. Religion roieferfebreii, ietod' mit ben Berdntcrungcu, bie ber monotbetitn\te (5ha-- taftet unb ber nationalgcidmttliche öintergtunb bet SRofaifdjen GeioRgebung nötig machten. Set cbriftliebe W. ftebt gtunbfätUid1 allem äußer; lieben Opfer* unb Eeremonialmeien entgegen. Tic SoSlöfung rom jüb. Temoelbienft unb oon bem lenitifcben Zeremoniell erfolgte in bemfetben Riaf.e. ale bie wcfentliche Reuheit unb I5'igentümlicbfeit ter chriftl. Religion ibren Befenneru nun Betount fein fam. Tie allmählidY ShiSbilbung bei djriftl. JeftcbfluS, roie er jüt) juetft a l -;• roöcbentltd), banach aud) al;- jährlich mieberfebrenbe Jeftfeier geitaltete, beruht auf ber ^oee einer immer aufS neue fieb irieberholenben i>ergcgenioartigung bet öaupfc punfte in ber Vebenc-geidndMc Jefu tfbriiti. (S. .Sird\niahr.i Sie Ridnung bet gried\ Äitdje auf eine tieffinnige Snmbolit hat ade A.i'te mit einem teieben Stange finnhilblicher @ebräud)e umgeben, bie freilief) oft in leeren '.Recbani->mu;- ausgeartet nur. S agegen hat bie rem. Üirche mehr bie Irjrijdje unb mufitaufdje al-> Die bramat. Seite be§ Ä. ge Bttifet, Mc man unter S »ermißt, ftnb untcv (i au'äuiuc^eii. pflegt. 3« ben CbjnituSfeften traten allmählich bie 3Rarien= unb öeiligenfefte unb bas gronleidbnam§= feft. Set 9(5toteftanti§mu§ behielt nur bie £btiftu§= fefte bei, unb bie altere reform. $tari€ ging fogar fo meit, fämtliche fsefte abmtbun, bie nidu butdj einauäbrudlidjeäStbelmortangeorbnetbjaten. Ter fonntäglid)e ©otteäbienft ierfiel in bet alten .Hirche in j»ei fiauptteile: fie 3Re)|e bet fiateebumenen unb OReffe bet ©laubigen, i S. iReffe.) Ter in-o= teftantiäntuä ift aud; hier jut apoftolifdjen @infad)= bea uinufgefehrt. Mllntäbltd) ;og ber djriftKtpe Ä. alle fünfte in feinen Tienit: Sßoefteunb lUttfit, SBaufunft, Bilb= banerfunft unb Rialerei. Tieie Eünftlerifebe Seite bee ©otte§bienfte§ laut Raum für oerfd)ieben= artige Sebütfniffe unb bietet bem Doltätümlidjen lilement ber ,\ibmmigfeit Gelegenheit, fidb in freiet SRannigfaltigfeit geltenb ;u machen. 3mmer tommt aber im chriftl. ©otteSbienft bie Soppeiü feitigfeit tec- .H. iinu 'Jlu-r-bnid: bie ^eioeguug ©otteä )u reu ORenfdjen hin roirb batgeftellt bureb >:35ort'> unb «Saframent» ober burch ba§ Sd'rift: botlefen unb burch bie heiligen .nanblungen, ioo^ burd) gottltehe .öeil?: unb ©nabengütet augeboten toetben; bie Bewegung Do-:- SSRenfcben m Gott bin rcllmbt jtd) in Anbetung unb Crfer, erftete int ©emeinbegefang unb im ©ebete am Rnfang beä ©otte§bienfte§, lefitcre-;- al-:- freinullige Tarbringuua cec- öetjeni an ©Ott, oornebmlich in ben oorberoi tenbw Säften bei bor jjeiet bei Sattamentä unb im SdMungobot. Jn cor Sßrebigt (f. b.) finD alle Bo ftanbteile beä k. ;ufammengefa|t. — Bgl. für ben .Hatholiciämu-5: §. 3£. Schmib, Äiturgif Der dn-iitl. fath. [Religion (3. '.'Infi., 3 SBbe., Baffau 1840^—41); Alud, Math. Öitutgil (2 SBbe., Regensb. 1853—55); ibalbofer, öanbbud) Der fath. Situtgif, Bd. 1 unb Bd. 2, -Jlbtoil. 1 i meib. i. Br. 1883—91). gut Den $toteftanti§mu3: lihroufoudnev, Theorie beä du-ift= liefen R. (ßamb. 1840); .Hliefotb, Theorie beä R. Der eoana. .Hirche (Barch. 1S44i ; Rlt, Ter cbriftlid)e .U. 12. Ruft.. 2 BDe., Beil. 1S51— i'.Oir Sd^bberlein, Ta-> 3Befen De-:- chriftl. ©otteäbienfteä (©Ott. 1860 ; Tb-6atnact, Theorie unb ©efohid'toDoc-.H.ili'rlangen 1877); 6. R. itbftlin, ©eftbichte beä cbttftl. ©otte§= bienfteä (Sreib. i. Br. 1887); öanä, Ter proteftan= tifebe .«. iRugc-h. 1890). ftultuoiitiniftcriuni, bie ;ut Beauffidnigtiug, Abi'berung unb Leitung ber geiftigen .Hulturmittol eineä Sanbeä befteUte obetfte Staatsbebörbe. ;xmi ben Heinern Staaten ift biefe Tbangfett regelmäßig einer Rbteilung (Departement) De;- '.l'iinifterium-:- beä Jnnern uigonnefou, rodhrenD in großen Staaten ein befonbereä .H. fungiert, roelchoc- fpccieü in Breu- fjen Den Jitel äRiniftettum für geiftlidje, Unterricht->= unb IRebimtalangelegenheiten führt unD feit 1>1T in [elbftänbtget Formation boftobt. 3n Teutfchlanb haben außer Breufien befonbete .H. uod1 Die Rönig= reiche Bauern, S adjfen , äBütttembetg unD Da-:- ©rofe= berjogtum Saehfen R-oimar --iriicnach. ftulugli ober .Hurugli ikul-oglu, b. h. Sohne bor Sienet), in Der Berbetei, inäbefonbere in Rlgior, Benennung ber oon eingemauDerten Türleit unb eingeborenen fjtauen erzeugten Rinber. Sie hatten jwat uidu gleid)e Rodue wie Der berrfd)enbe Stamm cor Jurten, jotod1 bebeutenbe Borrechte oor Den unterbrücften Böflerfcbaften Der ÜRauren, Slrabet unb Borhern. Seit Der (Eroberung 3t(gierä burd) bie gfranjofen hat ü* Die rechtlid'e Stellung Der.«, febr gebeffort, Da fie neb gan; Der frans- >>crrid\iit Äuhmbiufdje Steppe — Sümmelol 795 anfdjloffen unb ibv grofce S teufte [eifteten. Ter Sleuujanbel ruht Sjnteift in ihren öänben. Rulunbinfrfie «teppe, \. 33araba. Ru=luit;«ec, in ber SÖtongolei, i. Salai uor. Ruluvt, grieeb. Snfel, f. Satamiä. Rum ober Hom, Stabt in bor perf. 5ßro»inä C\raf=2lbfcbmi, 125 km im ~~*B. dou Teheran, am S8ablan=rub, mit etwa 7—20000 (f., eine heilige mW ehemals prächtige Stabt, liegt jetjt junt Seit in Srümmern. 33efonber§ berühmt finb bie $a.bU reichen ©räber mobammeb. öeitiger. Ruma, föntet wie Kragenbär, f. Sät (ötaubtier). Ruma, glufs in (JiStaufaften, entjpringt in ber Abteilung jyatalpafdjinst bcS HubangcbicteS, flicfjt norböftlicb burdi ba§ Serfdu- ©ebiet ins @ouöerne= ment Stamropot, bittet juleht (in bftt. :Kicbtung) bie ©renje jnnfdjen biefem unb bem ©ouoernement 2(ftrad\rn, vertiert fich in ber iautigen Oüeterung uno erreicht nur bei &od)Waffet ba§ Hafpifcbc Dieer. Tic H. ift 636km lang unb bat ein glufegebiet öon 38624 qkni. öauptiuflui> ijt ber ^obtumof. Rumaufttner, S8eroob.ner beS 2lltai (f. b.). Rumänen oeer Soutanen, wahrfdieinlidi nicht oerichieten r>on ben Ujen bei bpjant. unb ben ©bujen (©rjHJj) bei arab. Sd)riftftellern, beifit ein Sßotf, ba§ r>on ben Silben Sßotowjer genannt wirb, woraus bie teutfohen Cbroniften g-atweu i Aal amen; mitteüat. Valvi. Falones) hüteten. 3?on bem Sanbe oftlidi ber unfern üffiolga unb beut 3ail l;er, wo fte fid) fchon um 750 finhen, bradjen bie H. um bie äJtitte beS 11. 3ahrb. in (Europa ein, breiteten fich, an ben nörtl. Ufern beS Sdjwarjeu Sföeer» bi§ jur untern Swnau unb ben öftl. Harpa= ten aus, wo bann bie heutige iDtolbau ben Ut&tnen .U um a tuen erhielt. ;U)re iiauptmadit erlag ben IRongolcu in ber Sdilacbt an ber Haifa 1223; 40000 gamilien brachte ihr g-ürft Kuthen 1239 nach Ungarn, wo fte 33e'Ia IV. aufnahm. Sai heutige ©roj;: unb .Hleintttmanieu (Sunfäg), alä eigene 3)i= ftritte innerhalb ber Homitate öon Siolnof unb Sßeft, bewahren ba§ älnbenfen jener legten tuman. 6in= rcanberung. 3)ie heutigen H. fprechen nur ungartfd). @in anberer Seil ber H. flüchtete nach Bulgarien unb in taS $h)gantinifd)e "Jieich. 2llS Ofachtotnmen ber .H. gelten bie türtifd) fprechenben Gbriften (33a= äayjane, ©agauji, Surguct) in ber Krim, Seffarabien, Sobrubfrba, ^Bulgarien unb iKumeücn. Stile! weift barauf t)in, taf; bie.H. ein türf. Stamm Waren, tefjen Sprache fid) eng an bei? Cfttürtifdie ilfdiagataifche) anfdiliefjt. Tics jeigt ba§ foge= nannte «Iuman.3SaterunJer» unb ba§ fuman.5S3Brter= buch (non 1303), ba§ Petrarca ber Sihliotbet cou sBenebig gefebentt hat («Codex Cumanicus», hg. von ©eja Äuun, 2 SBbe., 33ubapeft 1880—83). igl. Stau, Über bie Nationalität unb Sprad)e ber >i. (33b. 23 ber «Reitfdirift ber Seutfdieu Slcorgetiläiv bifdien@efellfcbaft»,2p3.1876); Siabtoff, 33a-3 türf. Spradjmaterial be§ Codex Comanicus (9ßeter§b. 1887); S. ^irecet, Überrefte ber^etfebenegett uttb .«. in Bulgarien (in ben «Sitningeberichten» ber fönigt. S8öbmifd)en ©efellfchaft ber 31>iffenfd)aftcn, 1889). Rumänien, f. Humanen. Rumnon,$amaun. l)®t»tfioitinbeniubohrit. 5?orbroeftproDin3en,umfa|tbieS)i}trlfteÄ.,©arbroal unb Sarai unb grenjt int 31. an Jibct, im D. au 9lepal,im S. an bieSirjifion ;)iobilthanb unb an ben Staat iHampur, im 338. an ben SJiftrift SebnvTun ttitt an ben Staat ©arhroal. fi. uthlt auf 32214 gkm 1 1881) 1040 263 d. — 2) S»ifhritt, jahlt (1881) Stvtitel, bie mmt unter S oci auf 1 5 540 qkrn 493 641 G. Ibarunter 479 948 .Vtinbu, 11261 :l)(ohamiuci?aner, 239:1 (fhriften, 32 3>attptftatt ber Jlfdurnti (f. b.). on ten fog. 33auern= langem jur 2luSbeutung Unerfahrener benujjt Wirt, ba eS ihnen günftige © elegenheit giebt, beim iHiichen, Stbbeben unb atbjieben ter Harten ;u täufeben. SaS Spiel ift bem Lansquenet (f. b.) nadigehiltet unb heftebt barin, bajj ber Sßanfier bie Spielenben (GoupeurS) heftimmt, auf eine ber brei oerbedt auf= julegenben Harten unter ter SBorauSfetjung, tafi eS eine gewiffe oortjer offen gezeigte Harte fei, ju fe^en; bat ter Eoupeur richtig gefetjt, fo gewinnt er, anternjallS gewinnt ber Sanfter. Riim itiil utottc (Depressaria nervosa Haw.), eine 21 mm fpannenbe lUotte mit rötlichgrauen äSorberflügeln mit hellenu SBinfelfled unb na* aufäen fcbwär?lidi beftäubten glügelabern, .'öinter= flügel grau. Ser Schmetterling erfdjeint im 6oa)= foiuiuer unb überwintert, bie hellgrüne [Raupe bat einen fchwarjen fiopf, fchwarjeS öaUfcbilb unb fehwarje SBruftfüfee foroie an jeber Seite einen breiten, tottergelben Streifen unb fajroarje, weif; umringelte SQSarjen. Sie lebt Don SDlat bie- Stuguft an ben SBlüten teS fiämmetS, teuen fie fet)r fd)äb= lidi werten tautt. Rümmelül, taS ätherifd^e £1 te-S .UümtuelS, Carum carvi L. (f. Cartnn). (5'» tomtut in allen Seilen ter 33flanje oor, in reid)licf)fter Stenge unb oom feinften ©erudi jetod) im Samen. 3"t ©e' nü&r, nnt> unter ß aufäiifu^tii. 796 Summer — Sirmtgefdjirr toinnung bient öielfad) bie naäj ber 8lu§fonberung bes £>ameni oerbleibenbe Bipreu, aul ber, [oroie aus" com Samen ba§ £1 burdj SampfbeftiHation abgeidncbcn wirb. 3m frifchcu 3uÜanbe tft es fatbloä, bünnflüf jtg, Bar, reagiert neutral, mirb bei längerer 2luibemabrung, namentlich bei Suftjutritt, Dktthnüa, gelb unb nimmt faure SRealtion an. @S beucht aus Sarnen (f. Simonen) unb (Saruol (f. b.), wirb in großen AUaffen fabrifmäjjig bargeftellt unb bient Dorjug§»eife jur Siqueurfabrifation. älucb al§ 2lnneiimttel wirb el mitunter ccrmenbet. S)ai Kilogramm foftet 12—14 SN. ftummcr, (Scnft (Sbuarb , Ü)iathematiter, geb. 29. Jan. 1810 ;u Sorau, jtubierte in Halle erft Geologie, bann IRatbcmatif, mürbe 1831 Vehrer am ©munaiium in Sorau, 1832 in Siegnfe, 1842 orb. fßrofeffor ber licathematif in93re3lau, i855 in Sertin; 1884 gab er [eine Vehrtbätigieit auf unb ftarb 14. 3Rai 1893 in 93crlin.' 3n ben_«2lbbanb= tungen» ber ^Berliner Slfabemie ber 2Biffenfd)aften veröffentlichte er eine SReilie babnbreohenber arbeiten, i. 35. über bie hvpergeometr. [Reifte, über bie tubi= icbeu SRefte, S3eit>ei§ bei Acrmatfcben Satjes, 93e= weis ber hohem [Reciprecitätsgeiejjc, Theorie ber allgemeinen unb fpecieller algebraifdjer Strahlen; fpjteme, über fpeciclle frunrme Dberflädjen (f. Sum= merfdje glädjen) u. f. ro. Summet, griebr. Slug., SSiolonceDoirtuoS unb SRufiHegrer, geb. 5. äug. 1797 3U ÜJteiningen, -dniler doii ToKauer, mar Don 1817 ab jahr- zehntelang einer ber betanntejten Vertreter feines ^nfrruments. 1814 — 64 geborte er ber fönigt. Ka= pelle ju Bresben an, mo er 22. 3Jlai 1879 ftarb. 93efonbers gejdiägt mar M. aud) als £et;rer (©ajü= ler: ßofsmann, ©oltermann). Summcr/Jiobert,Vanbfcbaftämaler,geb.30.2)tai 1810 ju Bresben, mibmete ficb junädYft unter 21. Siebter ber ÜJtalerei, erbielt 1831 ein Steifeftipen- bium nadi Italien unb blieb bort fomie in Ungarn unb im Sllpengebiet bis 1837 unb bereifte 1845 Talmatienunb ÜUontenegvo, 1851 Sdmttlanb, 1859 ■Portugal, 1868 Signpten. 9>on biefen Seifen bradrte ber .Hünftler eine reiche Aülle Don Stubien mit, bie er in jablreidjen effettrollen Silbern oerroertete. Sie (^Jemälbe: See uon Sfutari unb 93ocdie bi <5at= taro famen in ben 33ejU| bes Bönigs" Don Sadjfen; Sdjottifdje ©egenb Don Strifaig mit bem 93lid auf bie 3ufel Sigg in bie SreiSbencr ©alerie; Sonnen* Untergang auf ben Hebnben, Sanbalp am boben Jbbi in öa» Seipsiger ÜRufeum. K. mürbe 1847 libronmitglieb ber 2lfabemie in Tresben, erbielt 1859 ben Sßrofeffortitel unb ftarb bajelbft 29. Xej. 1889. Summer, :Hubolf jjerbinanb oon, preuf;. ©ene= ral, geb. 11. Slprit 1816 ju Sjelejemo (Sßro»inj Spofen), trat 1834 in bas 18. Infanterieregiment ein unb mürbe 1S35 Cffijier, nahm 1848 als ©e= neralftabSoffijier an mebrern ©efeebjen gegen bie poln. Tsnfurgenten teil, mürbe bann ber !Reorgani= iationsfcmmüfion in ber Sjirooinj $ofen äugeteilt. ßadbbem S. 1855 ÜKajor gemorben mar, mürbe er als ©cneralftabsoffisier jur 10. unb 7. ©ioifion iomie fpäter 311m ©arbeforps nerfeut, mürbe 1860 Sljef bei ©eneralftabs" bes 1. ülrnveetorpg unb balb barauf bes ©arbeforps, fomie 1861 £berft. 1864 —65 Eommanbierte Ä. bai 37. Infanterieregiment, bemnädift bie 25. ^nfanteriebnaabe, mürbe 1865 ©eneralmajor unb naljm 1866 in ber SJiainarmee Qeroorragenbenätnteilan Dem^elbiuge. 1868 mürbe er 3nfpecteur ber Sefaijung »on SÖlainj unb ©ene= ratlieutenant, lu. 2lug. 1870 erbielt er ben SBejebJC über bie •">. Sftef eroebivifion , mit ber er an Der Giu= fchliefuing »on ilJett bis jur fiapitutation teilnahm, hierauf trat ß. an bie Spihe ber 15. 3nfantetie= bipifion, mar bis 6. DJoü. Sommanbant dou 3)Jev\, nahm bann an ien Kämpfen ber (5'rften 2lrmee im luuel. Arantreid) ( Sdjlatp ten bei 2lmiens, an ber Öallue, bei 93apaume, ©t.Quentin) ruhmvollen Sin teil unb ftanb nach bem fyriebcnsf i±> lu v> in .Hein, mo er£tt. 1873 aucb bie ©efcbdfte bes (^ouuerneurs übernahm. 3m San. 1875 mürbe R. mit bem [Range eines fommanbierenben ©enerals »on ben bishen= gen Stellungen entbuuben unb 1*77 auf fein iHu= fuehen jur Siäpofition geftellt. niiniiuerfcl6fri)ec< ägafcrjmaffct, f. 3Bafd)= loager oon fiummerfelb im 2lrtifel ©eheimmittel. Kümmerling, fomel mie ©urte. Jtümmerniei, bi e b, e ilig e, aud) SDB ilgef er t i§, eine in £übbeutfd)lanb verehrte ^eilige, bargeiteür al» gerreu.ugte Jungfrau mit langem Sart, ben fie Don ©Ott erbeten haben foll, um ihres heibn. Ser= lobten lebig ju merben; bie Sßerfucpe, iao SBefeu biefer rdtfclhaften ^eiligen 511 ertlären, finb bis je^t ohne drfolg geblieben. — 3>gt. Sßanjer, Sarr. Sagen unb Bräuche, 93b. 1 (?31üud). 1855J. »ummerf etje 3-läcrjen, glädjen 4. Drbnung mit 16 finguldren fünften unb 16 fingulären 2angen= tialebenen. Sie 3'reänelfche SMlenfladie ift eine Unterart berjelben. (Sine anbere fpeciellc Jorm ift auf ber Safel: 3'jdchen II, gig. 8 abgebilbet. Summet, f. Äumtgefdiirr. Mumo-rlf , glufs im finn. San aho=23jörneborg (Sanbfdjaft Satafunta), bilbet ben 2lbfluts ber Seen 9!dfi=iäroi unb Sßögfcjäroi, ift etma 14U km lang unb münbet unterhalb 33jorneborg in im 23ottiüfd)e:i i'ceerhufen. Sein glufsgebtet betragt 35 759 qkiu. Öauptnebenflufj ift berSoimüfoti (linfä). Ter k. ift fehr fifdjreid?, aber nur auf turie Streden fdiiffhar. Sumöcn, ,H ü m p e 1 n , f oinelmie^ombieren n.c. i. ftumft, eine in Thüringen unb anbern@egenben SJittelbeutfdilanbÄ übliche 2lrt Sauertraut, roobei ber gaiye ürautfopf eingefäuert mirb. ftumt. Mummet, f. Sumtgefchirr. Sumtgcfcrjirt, Kummetgefdiirr, 2>orrtcb= tung jum 2lnfpannen oon 3ugtieren an bas 3ahr= seug (f. 2lnfch,irren). 2lm Kumt hefinben fid) eiferne Sugpafen, an benen bie Stränge ober 3ug: taue 'befeftigt merben. Sie 3ugtaue ber unmittel' bar uor bem §abr,;euge (ju beiben Seiten ber Seidjfel ober ©abelj gebenben ^.'ferbe (3taugcn= pferbe) merben in bie 3ughaten ber DrtfAeite, bie 3ugtaue bes oor ber Seicbfel gebenben s$ferbe= paare» (beim Sea7§gefpann bie iliittelpferbe) mer- ben in bie 3ughaten ber an ber Seitpfelfpi^e 6e= feftigten 9? orber brüde eingehängt; meitere oor= bere ^jerbepaare merben bireft an bie 3ugtaue bes hinter ihnen folgenben s$aare« augefpannt. 3llt Steuerung ber S)eid)felf»ifee unb jum 2lufhalten bes ^hrieuges bienen cie Steuerletten an ber 2eid)feljpit)c, mit bem Kumt ber Stangenpferd nerbunben. Um bas 2lufhalten (parieren) ju er= leid)tern, mirb bem Stangenpferbe bas hinter gefdiirr aufgelegt, bas auS einem mit beiben Ünben am Kumt befeftigten, um bas Hinterteil bes SPferbeä herumgeführten breiten Seberriemen, bem Umlauf, befteht, ber bem Sterbe ©etegenbeit giebt, beim 2lufhalten be§ Aabrumges mit feinem ganjeu Körpergemidn ju mirten. "Jtüdeiiriemeu unb Sdnoaitjriemen halten Umlauf unb 3ug= bie man unter fl oetmist, iinb unter 6 aufjujutrjeu. Ähumid) — $unb 797 taue in richtig« Sage. 3)a§ ffumt ftüijt fid) beim pichen auf t>ic ftatfen illiu-jtelpai'ticn bet Sdutltcr, einigermaßen audi auf bieScitenmänbe be§Salfe§, alfo auf Diejenigen Stellen, melche nadi beut SSau be* ißfetbei am geeigneten junt fvortjiehen ber Saft unb; bae ffumt ijt baber beut Siclcngefdnrr, ba« Die Stuft beS SßferbeS einengt unb feine 2ungen= tbätigfeit befebräntt, oorjUjieben. 3m beutfebeu yieere ift ba§ ffumt auäfäVtiefslid) im ©ebraud). Jiuniud), f. ffafi -.«umudi. §btmoSe»(ffumüfen)r$olf§ftamm,f.9togaier. kumulieren (tat.), anhäufen; Kumulation, Stimulierung, öäufung; fumulatto, bäufenb. Sfrununbüroe*, älferanber, neugtiedj. ©taat§= mann, geb. 1814 in Safonien, ftubiertc in 2ttben, praiti;ierte bann juetft als" 2lboofat in l'ieffenien unb mürbe fpäter bafelbft jum StaatSanmaltfub= ftituten ernannt. 1850 sunt deputierten ermäblt, ;cicbncte er fidi balb bunt JeinSÄetmettatent au§, fo- bafj er 1855 äumffiammerprdfibenten gcmäblt mürbe. l 856 mürbe er ginanjminifter, wclcrje Stelle er fpä= ter 1857 unb 1859 nodyntak- cinuabnt. Saadibcm er ftdi an ber [Resolution non 1862 beteiligt hatte, mürbe er bei betSBilbung ber erften revolutionären Regierung mit fem Siiftijportcfeuille betraut, mar bann unter Hanari« jmeimal (1804 unb 1865) Ü)ii= nifter beä Tunern unD mürbe 14. Sölärj 1865 junt erftenmal ißtinifterpräfibent, meldje Stellung er feitbem micberholt betleibete. Seiner Initiative finb oiele ber neuen Ü8etmaltungi3= unb Sinanjjgefetje beä SanbeS in nerbanten. 3n feinem leiten SDJinifterium 125. Ott. 1880 biä 15. Siär.i 1882) hatte ff. ben enbgültigen iöefdilufj ber ©rofjmädjtc biufiditlicb öer griedj. ©rcnjfrage anzunehmen unb bic Sln= nerton oon Jheffalien unb eine? {leinen Seil» oon (jpiruS burdijufübreit. Sie nach 2luflöfung ber Kammer neu gemäblten tbcffalifdien Seputiertcn Summten infolge ber Agitationen ber ffrieg§partei, bie mit ber ©riecbciilanb bemilligten Sanbc§»ergrB= (jerung nicht jufrieben mar, fämtlidjjgegen ff.' ^o: litit .«. trat jurfld unb ftarb 7. ffllärs 1883. fiunttffett (ff u mute n) , SSolfSftamm, f. Sftogaier. ftutttttä, ein bei ben ffirgifen unb äkfebtireu au? Stutenmilch bereitetes gegorenes ©etränf , meldjeS meift unmittelbar nach ber ©ärung genoffen unb in SRufjlanb al§ bcilträftig, befonber§ bei Sungenleiben gepriefen mirb, au* mclchcm aitdi burdi Seftillation eiuSSranntmembargeftelltmerbenfann. Tic Stuten ntildi fomntt ihren SBeftanbteilen nadi ber grauen: mild'» fehr nahe unb ift namentlich fehr reidj an 3)lilcb- ittder. Seit ff. bereiten bie ffirgifen nach ftefteis Eingaben auf folgenbe Seife. 2118 ©efäf; jur 39crei= tung nehmen fie bic frifdje öaut ber gattjen hintern (frtremität eine? üJferbeS, oon ber ßüfte an bi§ jum Snbe be§ UnterfdjenfelS, fobafs ber breite Seil nun SBoben unb ber f annale jum öalfe bes1 ©efäfec» mirb. 3Tacbbcm fie frifdic Sßferbemildj in biefeS ©efäf>, in loelchem fidi ein luftbidit fdiliefienber Solben jum ojtern lliiuühreu bemegt, hineingegoffen haben, über^ lauen fie biefe Alüffigteit ber alfoholifdien ©ärung, wobei ber 30tildjjuc!er in i'aftofe übergeht, bie in 2ütobol unb Sohlenfättvc jerfällt; al§ germent mirb eine Portion r>on altem, nodi gärenbem S., ftor ge nannt, jugegoffen. Sie lliildi gärt fchnell, befonber? menn ber M. im Jrühjahr, fobalb bie Stuten ein Aülleu gemorfen haben, jubereitet mirb. Sie oren= burgifchen Safdjliren bereiten jmei Sorten fi.: ben fog. jungen ober K u in r -5 = Saumel unb ben alten ober echten .H. Ser leRtevc enthält am ltteiften Säure atrtifcl, öic man unter fi cci 1 unb fohleniaures ©aS, meäbalb et beim (Jingienen in ein 0(aS fdjäutnt; ba? äthevartiac Souquet iit bei foldjem mehr bemerlbat al-> beim jungen, melcher nur I 2 — 3 Sage gegoren bat. Scr Saumel fdnttedt raie VintPirabe, ift meuig fattev unb mirb für ffrante be= reitet. Sei einigen ber borftgen S8blferfdb,aften untcrmivft man bie gegorene ÜJcifa) ber Seitillation. | Sic juerft übergegangene glüffxgfeit (Slraca) mirb I nochmals beftillicrf unb giebt bann ben 2lria. Tic I fiubmtlch liefert ein äbuliebe? ©etrant, toelaje§ 2lirat genannt mirb. jleuerbingg ftellt man au* I in Scutfdilanb ju tnebt-,. ,-]mecten SX. bar. fi u m n i ■- Euren merben namentlidb bei Sungenfchminbfucbt, bei du'onifchen Srondjial; unb Sarmf atarrben , bei : Stvofulofe, Blutarmut unb (5rfdjopfung§äuftänben mann empfohlen, ©embbnlich läpt man mit einer Alaiche täglich beginnen , läfjt ftünblich ober jmei= ftünblich ein ©la§ ttinten unb fteigt allmählich bi§ ;u fünf gtafdjen täglich; bie .'öauptmabljeit nimmt man erft am ätbenb nacb beenbigtem ffumn§trinlen. Sil' lauer ber fiur foll 2—3 9)tonate betragen. — Sgl. Stablbera, Ser.H'. , feine pfpdiol. unb thera- j ptuttifdicn SBirfungen (SßeterSb. 1869); Imuomjti, ^bufiol. unb tberapctttifdie SBebeutung beä H. (3Jntndj. 1877); Stange, über ffumbSfuren (in oon | BiciuffcnÄ «.^anbbttdi bet allgemeinen Sbetapie», 33b. 1, %\. 1, Spä. 1883). ftiimu», eine Slrt ©ambir (f. b.), ber im Äi5nig= reich 2lnnam bargefteBt unb ;,u ©erb= unb garb= jmeclen S8ermenbung finbet. Sie ausfuhr erfolat über ,vSai:phong in £ongling unb beträgt gegen 25 000 Sßitulä iit 60,4 ks) im Sut'difdmittc-mcvte oon 30000_öait lad* (1 Stacl = 7,43 gr§.). ft iimiumr, f. 93afd\ihr. Jlttitarrt, Ort in iöabplonten, am öftl. Ufer be§ (Juphrat, 90 km oberhalb Sabplon, benfmürbig burd) bic Schladit smifeben bctti jüttaern (imuc- (f. b.) unb jcinem Sruber ■'Ivtarene? IL ÜRnemon, 401 o. 6br. Sliicit bitig, ©anbolf, ©raf, öfterr. Staatsmann unb Parlamentarier, geb. 12. SDtai 1841 \\\ Sßrag, ftuoierte bafelbft unb in SDBien Sftedjt§miffenfcb.aften unb trat 1863 bei ber nieberöften-. öoffammer= profuratur in ben StaatSbieuft. 'Jiadibem er 1865 in ben Suftijbienft übergetreten mar, mürbe er 21us(ultaut in SBien, bann in ©algburg, 1874 öanbeigericb.täabiunlt in Sinj, 1877 Staat3an= maltsfubftitut in 3Bel», fpätcr in Sinj unb 1882 Sanbe§geridjt§rat in Sinj. 1874—83 mar er S8er= treter be§ ©roJ3grunbbefi|e§ im oberöfterr. Sanbtag unb gehörte ber Derfaffuuastmten Sßartei an. 1888 mürbe er dou ber Stabt Siiti in ben :Ucicbviat ge= mäblt, mo er ber bereinigten Sinlen beitrat. 21b? ftd) ba3 Sölinifterium Saafje, bitfdi ben SluSfaU ber SEablen (1891) gejmungen, ber bereinigten beut= fdicu Sinlen ju nähern fmbte, mürbe M. 21. Ie;. 1891 als SSertrauenSmann ber Spartet in ba§ fia= binett berufen unb jum SWinifter ohne SßortefeuiUe ernannt. Sa fieb ieboch bie SBejiepungen ber ;üc gierung ,ut ber beittjdicn Sinlen infolge einer e,iecheu= freunblidjen FÄebe beS ©rafen 2aaffc mieber uer= fdileditertcn, reichte ff. 24. SRoth 1892 fein 1\\<\\\- jionSgefucb ein, morauf er 10. Sei. jum Scuat">prä= fibenten be§ Dberften ©erid)t§^)ofä ernannt mürbe. Stunb, SRtdjarb, preufj. öauptmann unb 3lfrtla= reifenber, geb. 19. Juni 1852 in Rielenjig in bet SReu= mar!, machte al§ pbnticb. ben leftten Seil be§ §elb= äuge§ gegen gtanh-eief) 1871 mit. 2lm 1. äug. 188 1 unternahm ff. feine elfte größere Sfpebition nadi mißt, finb unter (5 aufjufitdjen. (98 .stiuibe -- ßtmburiotil bem Innern äfrifos im Stufttage bei Slfrifanifcben ©efellfcbaft. St ging mit Sieutenant iaopeubed nad) SeopolbDide am 3tanlep-1>ool, matfcbierte oon luv :Hug. 1885 ab, errcidnc 7. 3ept. reu ffuango, ubetfdjntt unter kämpfen mit ben eingeborenen unij nad1 D. oorbringenb ben SBambu, Säte unb ffuilu, 19. Cft. ben Saffai unb gelangte, nad) Jt ftd) wenbenb, 19. Ston. an ben Jtatta (Sufenje ober SDlftni), beffen obern Sauf er bis 21°30' öftl. 8. unb 3 20' jübL St. ertcridne; in einem beftigen Mampf , mit ben Eingeborenen würbe er 20. T e;. oenounbet unb babutdj utr :Küdfebr auj Booten nad) bem Monge unb BeopolbrnHe, wo er ,Vm. 1886 eintraf. gejroungen. SRadjbem ff. all Effuier beim ©enetal* ftab Sienfte geletftet batte, trat et 1887 in ben I ienit beä Auswärtigen 2Imte§. Stm 15. äug. reifte et nad) Sametun ab unb unterzog fid> ber Stufgabe, ta-> innere ber Sübbälite ber ffotonie ber beut)djen Öerrjdjaft ni unterworfen unb bem öanbel ;u er= fdpltefjen. 3lm7.5Ro». ging et oon ber .Hrtbimünbung, ' nötblidj »on ©rofjsSatanga, ab unb tarn 300 km lanbeinwärt» faft biteft öftfid) b i -:- SDiahmg am SRjong (13° 30' öftl. 8. oon ©reentoid) unb 33 25' nötbl. St.), reo er ftd) dorn 17. Je;, bic- 4. 3an. 1888 aufhielt. St ging am Unten Ufer be-j iRfong eine Sttede Weit nad1 3B. jurücf, toanbte jtdj bann nad) ?!.unb (tiefe Her, am rechten Ufer beä Jijong gebenb, auf bie elften Sinftüffe unb Sintoanbetungen au-:- bem Söeftfuban (Slbgmaua). Slm 19. San. tarn et an einen groben Strom, ben Sanaga (f. ffametun, 5. 69b) unb entbedte einen mätbttgen SBaffetfall, meldten et !Rad)tigatfälle benannte. Sei einem Sot= ftofj nad) 5R2B. würben er unb Jappenbed 8. gebt. 1888 oon ben Safofo oettmmbet. Sie iHüdtebr jut fiüfte erfolgte burd1 bie Sanbfdjafien füblidi »cm SRjong. ,H. gtünbete nad) feiner öetftettung Snbe i — eine Station am untern Sanaga unb im gebt. 1889 bie Saunbeftation (jtoifdjen "ftjong unb Sanaga). .Urautheit oeraulafue feine :Küdtehr nad) Seutfdjlanb (3an. 1890) unb balb batauf (1891) feinen SluStritt au§ bem attioen Stenft. Jtunbc, Bohne ober SDtatfe, bie mulbenför= mige Settiefung auf ben gähnen ber Sßfetbe, bie ;ut Seftimmung ihre-> SUterS bient, f. 93ferb. Rünbigung, f. Sluffünbigung. Jli'uibiguiiiiiL-ri'iiiftriUiii- unb Huiiptgaiig.? febein, f. Siquibatiomlfaffen. S. unb t., f. ff. ff. ft uubntann, Karl, Silbbauer, geb. 15. Juli 1838 ;u Süöien, befudjte bie Slfabemie bafelbft unter gran§ Sauet unb arbeitete 1860—65 in jSäbnel» Sltelier ;u SteSben. Seine erften gtöfeern Beiftungen waren ra-: [Relief Ebiton unb äbbiftei unb bie lebenSgrofje ©nippe Set barmbetjige Samariter. (?r bereifte 1865 Italien, naebbem er noch bie Statue :)iubolf-:- üon öabÄburg für bie :Kuhme->haÜe be-5 taiferl. SttfenalS unb einige allegoriftbe giguten für bie Sd)marienbetgbtücfe in SBien ooDenbet batte. 3n :Hcm arbeitete er unter auberm für ba§ Slrfenal bie 'JJIarnuuHatueu fieouolbä bei ©lorreid)en unb be§ 35tinjen £ua<:n. 1867 tebrte .H. na* SSBien utrüd. .ttier befepäftigte ihn bie älu§fübrung be§ Sd)ubett=S)entmalä in äRarmot (1872 oollenbet unb im itabtpart juSBien aufgeftellt), fotoie baä ÜRonument Segettboffä für ^Jola (1877). Sä folgte bie statue bec- Grafen Suauob für bie :Hnhiuev balle, bie in Stonje gegoffene ffoloffalfigiir be-;- Stbtei [Reittenberger für aJlarienbab, bieSoloffat büfte Kebtenbadjetl, bie Safte gübtidjS; ferner bie Slititi'l, bie man nutet S »erat Statue ber .Huiiftinbuftrie unb bie ber älrdjiteftur für ba-j ffunftbiftotiftbe öofmufeum in SBBien, foroie bie Statue ©rittpatjetä in ffiien 1 1883) unb bie Slmv ftafiuc- (ürüns. 1886 nnirbe taä oon S. mobellierte Sronjeftanbbilb 2eaettbofjv in SBien enthüllt. Seit 1872 ift ,H. Sßtofeffot an ber Sllabemie in SBien. Jlunbrie, in SBolftami «Sßatäioal» bie bdf; liebe ©ralsbotin, bie ben Selben an Jlrtus' iafeU runbe auffud)t unb ibn oerflud)t, weil er auf ber ©tatSbutg bie erlBfenbe gtage bei SJKtleibä an ben leibenben König untetlaffen bat; nach ^arüoals fitt; lieber Sdutetung betfünbet fie ihm, ba| er uim 0ral= Eönig berufen fei. Sine gtofje Softe fpielt ff. in SRid)atb SBagnetS «SfSarjtfal», wo fie ein ungUidlid\-;- Saubetwefen ift, bai wiberwillig, unter bem 3wange fflinfd)otä (f.b.), bie ©ral dritter oon ihren heiligen Pflichten abweniig macht. Mitubrotufdic Jatnrcu, gmeig ber Slogaiet (f.b.) oon etwa 12 000 ftepfen, Jlomaben an ber älcbtuba im rufJ.©ouDernement2lftrad)an, feit 1785 oom Äuban unb ~$jatigorje bahiu oerpflanu. ftunbfdmftcH, j. SBanberjwang. Jtunbfcbaftcr, SSetfonen, welche im geheimen polit. ober militär. Siadu'iebten jit befdjaffen fueben, bie für ben hetreffenben etaat oon SSBidjtigleit finb. ffunbfcbaftäbienfte oon DJcilitär» im Ärtege werben meift al§ SRetognoscietungen bezeichnet, wdhrenb Dcid)tmilitärä, Wetd)e als ,H. thätig finb, Spione (f. b.) genannt werben. 3Rilitätifd)e .H., bie in Uni= form SRetognoäcietungen aufführen, werben im un= illüdiidieu ivalle gewbhulid1 nur Eriegsgefangen ac macht, nidu aber an ihrem Beben bebtest. 3nd)t ;u oerwed)feln mit .H. Hub bie Sclaiteutä (f. b.). Huitbfrtiavn, Stamm ber got (f. ©arfut). ft uubt, Sluguft, iMnifiter, geb. 18. -Jioo. 1838 ju Sd)Wetin in SRedlenburg, habilitierte fub 1867 al-> ^rioatboeent in Setiin, würbe 1868 "profefjor ber T>hhftf am Sßolutedjmfum ;u 3'iridi, iS70 an ber Unioerfitdt )u SBttrjburg, 1872 ;u Strafsbutg, 1888 an ber Unioerfitdt Serlin. Seine Unterfudutnejen, meift in °ßoggenborff§ «3lnnaleu ber ^boftt unb Uhemie« niebergetegt, betreffen bie atuftifdjen fdpwingenben Bewegungen ber feiten unb (uftföp mieten Körper, bie anomale Ti-;-pcrfiou, bie 3Bärme= leitung unb SReibung ber ©afe, bie magnetifdje Eirlularpolarifation in ben ©afen unb äJcetallen, boJ optifd)e SerJ^alten ber 3JcetaÖe u. f. w. Um be= tauntefteu ift feine bequeme ÜDietbobe ber Seftim? mung ber Sd)allgefd)Winbigleit in einem beliebigen <3az (f. ffunbtS Staubfiguten). SunMS «taubfiguren, bie oon flunbt (f. b.) beobachteten ©d)allfiguten. Bringt man bie 8ujt in einer ettoai Staub (j. S. Sdrlappfamen) ent= haltenben©la§röhreinftehenbe2dng»fcbwingungen (f. ©eilen), loa-:- burd) Übertragung ber Sd^oin- gungen eines mit einem naffeu Jud1 geriehenen ©taiftabeä (f. Stäbe, tönenbe) auj biefelbe ge= [d)eb,en lanu, fo hüben fich an ben ffnotenftellen Staubhauj d)en, jwifeben bieten aber eigentümlidje Querrippen an-;- Staub. (S. Jafel: Sd)all, gig.6.) Sie Sntfetnung je jweiet benad)battet Stauhhduf: djen erlaubt bie Seftimmung ber Wellenlänge, unb Wenn bie Sd)mingung3jabl bei ©laäftabeä ermittelt ift, aud) jene ber Sd)augefd)winbigfeit ber 8uft ober eineS antern bie :Röbre er jüUenbenWafe-J. (©.©djaft: Äunbuf, f. ffogilnif. [gefd)Winbigleit.) Sunburiorie^, .u o n b u r i o t i c- , !i?a jaro», ein um bie Befreiung feine:- Satetlanbel hodioerbienter ©ried)e, geh. um 1769 auf ber Snfel ipubta, too er ijjt, finb untft 6 auTSuiitdjen. Ätunbu» — Suniguube 799 auch, gjleichwie [ein ©ruber, al§ einer ber augc iehenfteu unb reitpften Stbifjgreeber lebte. Sllä 1821 ber griecb.Uuabbangigtcitvfampf begann, wibmeten bie ©ruber bemfelben grofje Opfer an ©elb unb acht Schiffe, fobafj fie felbft oerarmten. SBiemobl 8aja roä uidit unmittelbar an bcn Srejgniffen teilnahm, förberte er bodi al£ ißräfibent beä Senate feiner Jnfel burcb feine unbegrenzte Saterlanbsliebe unb feine grofje Klugheit bie gried). Sache. SBäbrenb ber lf$räfibentfd)aft Kapobtftriaä' geborte er jur Dppo fition, unb aucb unter ber iKegierung König Dttoä bat er, obwohl bocbgeachtet unb in bie ©erufie auf= genommen, uidit mehr ben SBoben feiner öeimati?= infel oerlafjen. (Sr ftarb 18. ^nn'i 1852. H uiiMic, Sanbfdjaft in Eentralafien, fübmeftlidi ton ber 9ßamirt)od)ebene, jWifdjen Sbulm unb SBa= baebfeban, im % burd) ben Slmu barja begrengt. Tic ,!abl ber ßinmobner, meift Sabfcbif, wirb auf 400000 gefcbä&i. Tu- Sauptftabt £., etwa 60 km füblid) »om Slmu, beftebt aus etwa GOO ©rbbütten. flunetförm (lau, teüförmig. ftucnen, Abraham , bollanbiidvr reform. £beo= log, iieb. 16. Sept. 1828 in öaarlem, ftubierte in Seiben, würbe 1853 aufjerorb., 1855 orb. Sßrofeffor ber Sbeologie bafelbft; er ftarb 10. Tej. 1891 in Seiben. .u. Bertrat bie fritifebe jRicbtung ber £beo Ioaje unb mar mit ©djolten ber Atthrer ber fog. «SKobernen» in Sollanb; feine arbeiten ;ur Kritil be§ Sllten Jeftamentä unb -,ur ©efehiebte ber iärael. [Religion, in benen er im wefentlichen mit 2Bell= baufen übereinftimmt, Wirften babnbredienb. & fdjrteb: «Liber Geneseos» (Öeib. 1851) unb «Liliri Exodi et Levitici seeundmn Arabicam I'entat. Samar. versionem ab Abu Saldo conscriptam» (ebb. 1854), «Historisch -kritisch Onderzoek naar het entstaen en de verzameling van de hoeken des OudenVerbonds»(358be.,ebb. 1861 — 65;2.gauUich umgearbeitete :>lufl., ©b. 1 u. ■_'. 1885—89; beutf* »on Ib. SBeber, 8pj. 1887 — 90), «De godsdienst van Israel tot den ondergang van den Joodschen Maat« (2 33be., Saarl. 186!)— Tu; englifch, 333be., V'pnb. 1S74 — 75), «De profeten eu de profetie onder Israel» (2 iPbe., 8eib. 1875; englifch Sonb. l*77i, «National religions and universal religion» (Sonb. 1882; beutfeb Serl. 1883). Seit 1886 mar St. iltitberaiiciieber ber «Theologisch Tijdschrift». fituiicne, gluf? in ber porrug. Kolonie Angola in SBeftafrifa, 1200 km lang, mit einem Stromgebiet oon 272000 qkru, entfpringt auf bem 1600m jjoben Plateau von 39ibe , in ber Stfige ber OueQen bei Quanja unb Kubango, nimmt .zahlreiche Stehen* flüffe auf, wirb bei Ktteoe felbft zur SErocrenjeit 150 m breit unb 2 m tief unb erweitert nach ÜBer= einigung mit bem com Sbellagebirgc berablom= menben Hafulooar fein 33ett ju einem weiten lUo= raft bei öumbe, ber jwei ätbfluffe nach bem Stofafee entfenbet. SSon Sumbe ab wenbet er fid) gegen 355., bilbet bie Grenze gegen Tamaralanb unb münbet iiber eine feiebte 33arre in ba§ Söleer. Ter R. ift nicht fchiffbar, fein Unterlauf nidjt oollfommen erforfcht. Jtuucr^borf, Sßfarrborf im SreiS 8ebu§=S5eft= fternberg be§ preufs. SHeg.=S8ej. Jtanffurt, 6 km bftlicb oon m-antfuvt a. D., bat (1890) 125 6., eoang. 3|5farr!ird)e unb ift betannt burcb bie 3 ch lacht oom 12. ätug. 1759. 3lad)bem 23. Suli ©eneral Sffiebel bei Man oon ben Stuffen gefchlagen Korben mar, lief; ber Honig bie grofje öfterr. Slrmee unter Saun burcb ein ftorpi? unter bem $rinjen öeinrich ieft balten, überfchritt mit 48000 SRann bieDber nörb= Stvtitet, bie man unter S oev (ich oon Arautfurt unb griff am (otgenben JHorgen ra-j 60000 3Kann ftarte oerbüubete öeer an. Ter redete ijtägel ber geinbe mar burdj bie Ober, ber Hute burd) Sümpfe unb Büfche unb noch aufjerbem burcb ftarfe SSerfa^anjungen, Die jyront burd' tiefe ©rfhtbe gebedt. Tenne* gelang eä ben äßreufeen, beimJlngrifj auf ben (inten ruft. Sauget nach einem beißen Kampfe bie 5d)anjen uno SSatterien ju neb= men unb bie Muffen in bie AludU ;u jagen. Sftod) aber hatten bie SRuffen mebrere fefte $untte inne. Troh ber ©egenoorfteltungen feiner (Generale be= fdjlofj ber König, mit ben fdmu febr ermübeten Gruppen auch ben rechten Alügel ber SRufjen an?u= greifen. Ter Jnfanterieangrifi blieb junädjft erf o(g= [o§, mesbalb ber : König ben ©eneral Sepbüfe mit ber EReiterei oon feinem 33eobad?tungäpoften, Vau ben gegenüber, burd) mieberbelte befehle beran= rief. Sogleid; benutzte Satibon bie (Gelegenheit, um beroorjubredien unb mit feiner 9teiterei fidi auf bie ermatteten Saufen ber StUrmenben tu werfen. 1 iec- entfd)ieb bie rdladn. (iiu neuer Angriff 8aubon§ Warf alle-:- in Wilbe ö'lud)t. Tie ■Ureuiu-u oertoren 18500 lUann unb beinabe ü)t ganjei ©efdpüB ; bodi hatten aud' bie geinbe 16700 uRann eingebüßt. Tem König Würben jwei Sßferbe unter beut Seibe erf ^ offen; nur ber Setbenmut be§ [Rittmeifters Don ^rittnuR rettete ihn oor ©efangenfdjaft. ©eneral fßuttfamer unb ber Siebter dwatb oonKleift fielen. Tie Uneinigfeit ber Sßerbünbeten oerhinberte bie weitere Slusnutuutg biefec- Siege§. — SSgt. fiabn, H. am 12. Slug. 1759 (Serl. 18761; Tie Sdladn oon ,H. (l.'Seibeit uim «ÜJlilitärmochenblatt», 1860). ftünette, fooiel wie Cunette (f. b.). Sung, ftung = fü = t-,e, f. Eonfuciuö. Äungci=2(latau, f. Sltatau. Jlungur. li ftrets im fübmeftl. Jeil beö ruff. ©ouBernement§ 5ßerm, oon 3(u§(äufern bei Ural burchjogen, bat 11372 qkm,.i24 565 t5\; Stderbau, SBalbinbuftrie, Seilereien. — 2) Jircic-ftabt im ,«rei-> 5t., an ber jur Tfdmfforoaia geheuben Splwa unb an ber ftbir. ctraf?e, bat (1890) 12106 6., 11 Kirchen, l ted)nifche Schule ; 8eberfabrilation, Sd)ubmacherei, i'tafchiuenfahrif, öanbet. Jjn ber "Uahe in einem ©ipäberg ift bie K u n g u r f ch e 6 B hie. Äun=©cgt)ce(, ungar. Statt, f. öegpe». ft ünhcinier ttannl ober 39 r e i f a eb e r 3 W eig = f anal, f. 6tfafj=Botbringen (S8b. 6, 3. 50b). Jliiuia, 3nfel, f. SfJinö, Sie be§. Kunibert, ber Seilige, au-> abiigem ©efdjlecht, mar Ülrdnbiafouu» ju Jrier, mürbe 623 33ifmof rmu .Köln, mar (eitenber Staatsmann unter Sigebert III. unb bihilberid) II. (i'r ftarb ^v,'> unb mürbe fpäter heilig gefpredien. Sein Jag ift ber 12. Tief. ftuuiguitbe, bie Seilige, ©emahlin Kaifer Sein= rid)§ II., mar eine ^oc^ter bes ©rafen Siegfrieb oon Suremhurg. lltit ihrem ©emabl würbe fie ;u Sfiaberborn 1002 aU Königin ber Teutfdien unb 1014 burd) Söenebitt VIII. in Dtom aU- Kaiferin ge= • frönt. Tie Gbe blieb RnberloS. Sladi bem Tobe ] ibree Giemahl-j jog fie ftd) in baä Don ihr geftiftete .Hlofter .Haufungen bei 6affe( uirüet unb ftarb 3. i'far.i 1033. Sie mürbe im Tom ju Bamberg an ber Seite ihree ©emabls beigefegt unb gleich biefem feiig gefproihen. 3nnocenj| HI- oerjehte fie 1200 unter bie Seiligen. — Sßgl. Sirfch, Seinrich II., s-öb. 1— 3 rhnl unb Spj. 1862— 15); Brefelau, üon-- rab IL, 58b. 1 u. 2 (ebb. 1879—84). Jlunigunbc, Joditer Se'las IV. oon Ungarn. I Dermäbtt 1239 mit .König Soleftaw V. (f. b.) oon iiiijt, (inb unter (X ant;iiiud)en. 8i 10 Ahmiimuit» — Sunftafobenite 93oten, wibmete jid) befonberS berKranfenpflege unb trat nad) bein *obe ilnc-:- (Satten 1279 in baS von ihr ;u illt=Sacg in ©aligien gegrünbete Klofter ber beil. Klara ein. Sie ftarb 1292 nur mürbe L690 belüg gefprodjen. ffummunb, ber letue König ber (Sepiben unb SBater bei Sftofamunbe (f. b.), fiel 566 n. ifhr. im Kampfe gegen ben Sangobarbenfönig Sttboin. fiünifrtie ©ebirge, Seil beä SolmtermaibeS (f. b.( 33b. 3, 3. 229bi. ftunift, Sorj mit bet Kuni&burg bei gena. ftunfcl, foDiel wie Spinnroäen. Sunf cl i K n n d e 1 1 , ^obanu, 3Ud)imift unb (51h-' mifer, geb. 1630 gu SRenbSburg. als Sehn eines hcnogl. yuualchimiften , mar 1654 in berfelben Stellung bei ben ©ergögen pon Sauenburg, fpätcr in 3)ieniten be§ Kurfttrften Sjobann ©eorg ET. Don E>ad)fen unb von 167Ü an beim ©rofcen Kurfürftcn in '-Berlin, nad) beffen Jobe er Don König Marl KI. nad1 Stodbolm berufen, sunt Sergrat ernannt unb mit fem Beinamen Don Sömenftern in ben 2lbel erhoben würbe. Qx ftarb bort 1702. 3n allen 3)ic= tallen nahm er noch 9JJcrhir als ben wefentlidjften SBeftanbteil an, geigte aber, baf> fie feinen Sd)WefeI, bic organifchen Subftangen fein O.uctffilber enthalten tonnen, Srüerbefferte unter anberm bie Tarftellung beS 'Eboc-phorS, beobachtete bie Fällung pon @olb unb Silber auS ihren Söfungen bunt Üifennitriol unb erganiiebe Stoffe unb förberte haupttachlid1 bic ©lasbereitung. Seine «SSoUftänbige ®laSmad)er: fünft» erfdnen 1789 in Nürnberg. Sine nid^t gang DoKftänbige Sammlung feiner Slbhanblimgcn er idücn 1721 u. b. 3". «V euriofe chomifche Jractät= lein» in [yranffurt. ftmtfiMlcnit , 8Beibetlet)n, Schleierlehu, bei 2lbgang bei 2)tannSftamme§ an bie Kognaten (SSeiber ober burdi SBeiber SBerwanbte) fauenbeS 2ebn (f. aud) Erbtod)ier); ober aueb unter ©leicht ftellung von Kognaten unb Slgnaten Dererblid)eS i.'ehn ( b u r d) g e h e n b e S SB e i b e r 1 e b u i. ftunfclcpnv, $af; in ber Sarbonagruppe ber ©farneralpen (f. SBeftalpen), au ber ©renge ber fd)weig. Kantone St. ©allen unb ©raubünben, per= binbet baS Thal ber Janüna mit bem bünbnerifeben "Jibeintbal. ftunft (»on .Hennen abgeleitet), im allgemeinen iebe burd) Übung erworbene [yertiafeit unb @e= )d)idlid)feit. JJn biefem Sinne jpricht man aud) von Kocpfunft, ©ebammenfunft u. f. w. 3m engern, b. h. im rein eiithetifeben Sinne bagegen pcrftcht man unter K. nur bie fog. febbnen ober freien K., bie mau von ben unfreien ober nü|lid)en K. ju febeiben pflegt. Tic freien >}. wollen in ihren Tarftellungen unmittelbar, ohne hieben gWecfe, gc^ fallen; }u ihnen gehören g. S3. Silbbauertunft, •JJialerei i heibe audj als hilbenbe .H. bejeieh-- neti, llcuftf, Sßoefie u. f. m. Tic unfreien ft. pcr= folgen baneben nod* anbere (praftifepe) .Swecfc, nüe baS Kunftaewerbe unb bie Saufunft; beiber @r= jeugniffe finb nid)t blojj «um SXnfdjauen, fonbern cor allem sunt ©ebraud) ba. Sie unfreien K. hüben baher bie ^Bereinigung von ©anbwert u. K. Tic .vt. hat jid) entroidclt aus bem 9iad)at)mungS: unb Spieitrieb, inbem fie Srnft in ba-> Spiet bringt. Sie fann nur ba eutftehen, too nad) S3e: friebigung ber SebenSbebürfniffe noch geiftige unb pbpfifd)e Kraft genug }u eruftem Spiele übrig bleibt. SaS Spiel aber miü nid-t mehr als ben erfreuen ben Sd'ein ber SBirflidjfeit. Stud) *o ber Künftfer ti[, bic man unter fi Bermi bie Dcatur nur nadiahmcn null, mirb er ufirr>iHtüv= lidi burd) feine Hhantafie ben 3lugenfd)ein er= gangen unb feine eigene Sluffafiung in bic Statut: pineintragen. Tic K. hebarf -,u ihrer Gnttoicflung antriebe materieller unb geiftiger :'(rt. I5'in foldn-r Stntrieb mar ber religiöfe KultuS. Tic ^hantafie mufue fidi beffen bemäd)tigen, ftiaS als baS Modu'te galt unb eS länftlerifd) \u geftalten oerfudjen. ,"\c= bodi bat bie Religion fieb oft als eine öemmung ber füuftlevifchcn $hautaue ermiefen, inbem fie ihr gemifje altheriichradUc formen immer aufS neue aufgtoang. 2ie K. mar »ic bie 3Biffenfd)a}t bic fliaab ber [Religion unb tonnte fid) erft frei entfal-- ten, nad)bem fie fidi ihrem Sienfte entgegen hatte. Sine Einteilung ber &. ift nach ben oer= fd)iebenften ©efid)t§punften periueht morben. Ta bie fünftlerifchc ihatiiifeit ihren liharafter unb ihre Sdrranfe finbet in bem SDtaterial, bas fie }U ge= Halten fudjt, fo erfebeint e>? am einfadu'ten, im ©m» blict auf bie natürlicbe gorm bee- Stoffs, bie K. einguteilen in räumlid), jeitlidi unb läumtid) jeit= lieh geftaltenbe. Sabei ift gu berüdfidjtigen, baf; e§ fidi öor allem um ben Stoff hanbelt, burd) ben eine K. unmittelbar Wirten unb gefallen roill. Iic Sßoefie hat gu ihrem Stoff nidu SBorte, fonbern ©ebanfen unb SSorftellunaen, bie 3Borte unb ihr .Hlang finb nur 2räger berfelben. Tanadi gerfallen oie K. in foldie, bic betoeaungStofe Körper barftellen: hilbenbe .u. (SSaufunft, SBilbnerei, SDla= lerei); in folche, bie bureb förperlofe S3ewe= gungen i ' Jonoorftellungcn) roirten: '.lUufil, (v'ic fang; in folebe, bie lehenb-- beiregte Körper barftellen: mimifdje K. ilanjfunft, ©efangSmimif, Scbaufvielfunfti; bie Üßoefie allein roirlt burd) einen Stoff, ber ebenfo förperloS ift toie ber ber l'iufif, weSnegen 3«'fin9 33oefie unb 3Jlufif in biefelbe Klaffe [teilt. (S. auch ©rapbtfdje Kftnfte.) SSgl. SdjaSler, 5)a§ SpftemberK., auc- einem neuen, im SBefen ber K. begrünbeten ©tteberung§= prineip (2. Stufl., 2pg. 1885); yrntb, Aufgaben ber .«unjtplnifiologic (SDlünd). 1891). SBeitere Sitteratur f. iiftbetif. fiuitft, im Sergioefen, f. Sergbau (S3b.2,S.7G3a). Stunft, SBilb-, Sdjaufpieler, geb. 2. g-ebr. 1799 in. 'öamburg, folgte, nadibem er an »erfdjiebenen kühnen gefpielt hatte, 1825 bem lireftor Lcavl Dom ilumchencr ^farthortheater nach SBien. 6ier heiratete er bie Sragöbin Sophie Sdjröber, bie jid) aber halb toieber uon ihm trennte. K. gehorte 311 ben fchaufpielcrifdien Siebtingen SBienS, luuvbe aber 1840 megen eine-? nädniidien SfanbalS au--- getoiefen. Srftarbbannimgröfjten6lenbl6. l7.9io». 1859 in ®ien. K. mar ein SRatutalift uon fo her= porragenben Utitteln nur fo glängenber Segabung, wie bie beutfehe Sühne nur mcniiic befeffeu bat; feine vJeiftungcn waren inbe-5 nid)t genug burd): aeiftigt unb lilieben mebr ober ininber gtüctlid)e äBürfe bes 3ufall*. Jtitnftafabcntic, 3lame für hi>heve Kunftfdjulen. Ta§ SÖtertum unb baS vJJiittelalter fannten feine berartigeu Slnftalten; ber junge .Hünftler trat in bie SBertftatt eineS [DleifterS unb bilbete fich bur* un= mittelbare Teilnahme an beffen arbeiten. 3~ie erften Spuren einer ben gegenwärtigen .H. dbulid'cn (5in^ richtung finbet mau hei Squarcione, bem ©rünber ber Sdutlc oon $abua, mcldier bureb feine Samm= lung antifer KunftWerte unb bureb feine öinweifuna auf baS genaue Stubium berfelben auf bie ital. Künftler be-j 15. "\ahrh. einen auSgebeb,nten (yinfluf? Bt iint> unter (S aufju)iu$en. ihuiftantiquariat -- ituiiftbutter 801 übte. Sie Schule, welche Seonarbo ba 23inci um 1494 ju Mailanb eröffnete, wirb gerabegu als 2lfa= bemie be5eid)nct unb ftimmt infofern jcbon iuefent= lieb mit bem mobernen 33egriff ber ft. überein, als bas persönliche Clement be§ 2ltelierftubiums bureb allgemein wiffenfebaftlicben Unterriebt erweitert würbe, ju Weld^em Qwed Seonarbo felbft fcbrift= ftellerifcb thätig war. Sie Accademia di San Luca 3u9iomftammtausber3eitbes$apftes@regorXni. Sie eigentliche Sebeutung ber ft. tritt jebod) erft mit SoboDtco Earracci, bem 93egrünber ber Schule Don 33ologna,berDor. Seitbem trat bie fiunftfebute burcb= aus an bie Stelle be£ lebenbigen 2ltelierDerfet)rS. 3n Seutf eblanb mar bie erfte fi. bie ju Nürnberg 1662 Don Sanbrart begrünbete. 2Ils bie ttunft unter Submig XIV. eine böfifebe mürbe, Dcrwanbelten fid? aueb. bie fi. in böfijcbe 2lnftalten. 23alb geborte es jum SBefcn jeber großen .fioiljaltung, nacb bem Mufter ber 1648 in $aris geftifteten Ä. ebenfalls eine folcbc 2lnftalt ju l;abcn. go entftanben in Seutfdjlanb 8. ;u 3«ien 1692, ju 33erlin 1699, 311 Srcsben 1705. i'on ben fpäter begrünbeten $. finb beruorjubeben bie 311 Seipjig (1764), Sünelborf (1767), 6a))el (1777), $rag (1796), München (1770 unb 1808), Königsberg (1843), äBeimar (1858), Stuttgart (1867). Sjcrmanbte Stnftalten Don gerin= gern 2lusbelmungen finb bie ffunftfdjulen, beten es in Serlin^ 33reslau, Sandig, gfranffutt a. M., Karlsruhe, .Vtratau, Sern giebt. 3n re" & ber ©egenwart bat fieb ber Äunftunterridjt nidjt blofs was bie teebnifebe 2lusbilbuiig, fonbern aud) maS ben Winenfcbaftliaien Unterricfjt in ^eripeftioe, 21natomie unb ftunftgefebiebte betrifft, 3U einem außerorbentlieben Umfang erweitert. ßornclius, Scbaboro, Saulbad), Scnbemann baten bureb ibre unwichtige Settung unb Umgeftaltung ber 3Jtün= ebener unb Süjjclborfer ft. fieb in tiefer Sejieb,ung grojje SSerbienfte erworben. Sie beutigen $. finb aud) bem 2ltelicrwefen wieber nät>cr getreten. 3cacb= bem ber Sd)üler in ben untern Alanen fieb, bie nötigen tedjnifdien unb roiffen}d\xftlidben ©runb= lagen erworben b,at, tritt er in bie SBerlftätte eines oon ihm frei erwählten fDieifter« feiner Ktinft über ifog. 5üleiner=HteIier§). öieriu macht fieb, bas S3e= ftreben geltenb, ben unleugbaren ©efabren, meldje in ber afabemifeben ßrjieljung ber ttünftler für ein fraftDolIes, Diclfeitiges unb originales tünftlerifcr/es Sehen liegen, ju begegnen. Sunftcmriguatirir, f. Sunftljantel. Shinitatdiäologte, f. Slrcfaäolegie. Jtunftautfbrurt, f. Terminus technkus. SunftaulfftcHung, öffentliche 2üisfteüung Don ÜBerfen ber 23ütnerei, Malerei, ber seidjnenben unb DerDielfältigenbcn fiünfte. Sie ft. baben ben 3wed, bie Schöpfungen ber Äünftler ju allgc= meiner Kenntnis ju bringen unb nebenbei ben fünft; bänblerifcben Vertrieb berfelben 311 vermitteln. Ur= fprünglicb mehr bie Unternehmung C'in,;elner, roeldie ibre Seiftungen unb biejenigen ihrer cdiule befannt ju machen roünicbten, rourben fie fpäter Don ben Äunftafabemien (f. b.) angeorbnet; fo hatte $aris fdjon 1673 eine erfte Don ber.üunftfdiule Deranftal= tete öffentliche 2lusftellung (Ecole des beaux-arts). SBübrenb bes 19.3abrb. entiridelten fieb bie ft. unter ber Leitung ber Kunftalabemien, fobafe 5iir3eit bie meiften biefer in Guropa unb Slmerifa ibre regel= mäfjigroieberle^renbengrofjenSlusftellungen baben. Um aber bem überroiegenben ßinfhm ber 2lfate= mien ju begegnen, hüben in neuerer 3eit bie freien Stoifljauä' Sonccriation§=2ejiton. 14. Mufl. X. SünftlerDereimgungen in Seutf*lanb, bie Sunffc genonenfebaften (f.b.), ba^ 3lusftellung§roefen mebr unb mehr an fieb gesogen. 3n $ari§ unb DJiüuchen finb e§ biefe allein, in Scrlin ftnb fie e§ in ©emein= febaft mit ber 2llabentie, roeld)e bie Slusftcllungen Deranftalten. 3«ßl^id) begann ber Jiunftbanbel ein= äugreifen, inbem er anfangs einzelne Silber Don Stabt ju Stabt 5ur Slusitellung brachte, fpäter Sonberausftellungen ber ÜÜerfe einjelner Künftler Deranftaltete unb fomit bie Don ben 2lfabemien jurüdgeroiefeuen neuern fiunftbeftrebungen förberte. Sie realiftifdie jSunft bradite es ju ftarten Streitig= feiten, inbem fieb faft in allen JSunftcentren bie «3ungen» üon ben «2Uten» auch biuficbtticb ber Sluöftellungen trennten. 3n $arig entftanb neben bem «Salon» (oeranftaltet in ben «Champs Elysees» Don ber «Societe des Artistes francjais») bie «Societe internationale de Peintres et Sculpteurs» , roelebe 1882 juerft eine 2lusftellung Deranftaltete unb jegt al§ «Societe nationale des beaux-arts» auf bem ÜJtarsfelb regelmäßig eine folche Deranftaltet; in Sonbon erfebienen neben ber «Royal Academy» 1877—87 unter bem (Finflnfe ber präraffaelitifeben SBeroegung bie «Grosvenor Gallery», feit 1888 bie «New Gallery»; in Dieunorf neben ber «Xew York Academy Exhibition» 1877 Don ber «American Art Association» eine befonbere Slusftellung; in München 1893 neben ber «3)Iünd)ener 3abrelau§= ftellung» im ©laspalaft bie internationale ßünffc= auSftellung beS 3>erein§ bilbenber Äünftler (21. 23.) «Seceffion»._2ih,nliche 23eftrebungen jeigten fieb in 93erlin, Sünelborf, Sresben. internationale K. fanben ftatt in SGerbtnbung mit ben 2Beltausftel= hingen unb in Seutfdjlanb «i «Berlin (1886, 1891), ju München (1869, 1879, 1883, 1S88, 1892, 1893), ju 2Bien (1809, 1871, 1882, 1888, 1894). ftunftbau, f. 23e»äfferung (33b. 2, S. 932b). JtuiiHblcirtic, f. SBleicben. ftunftblumcn , f. 33lumen, fünftlid)e. atinfttiutter, (frfafemittel für natürliche SButter. Se^tere geiebnet fieb Dor allen anbent Speifefetten bur* ihre Streidjbarleit (Sonfifteng) unb ibjen an= geneh,m frifdien ©efdjmad aus, ber febon bem auSgelafjenen (gefdjmolsenen) Sjutterfett (83utter= fcbmalä) nid) t mehr in gleichem Ü)iaf;e jufommt, auch menn biefeä ganj rein ift. Ser gefteigerte 23erbraucb ber 93utter unb bie häufigen SSerfälfdjungen berfeU ben machten e§ nötig, ben roeniger bemittelten 23cltstlanen ein appetitlid>e§ unb billiges @rfa&: mittel, eine fünftlicbe 93utter ober $t. 3U bieten, mas in ber SBeife eneichbar fehlen, bafj anbern tierifeben (flinbs=, öammel=, Schtüeine=, ©änfefetti ober pflanilidien getten (Sb^abutter, Sofosjett) ber itjnen mehr ober roeniger anbaftenbe fpeeifilche 93ei= gefebmad unb ihre entreeber 311 heirte ober 3U weiche Jtonfiftenj genommen würbe. Siefen 2lnforberungen entfpracb am heften bie Don 21cege=3)iouries 2tn= fang ber fiebjiger Qabre aus beftem Cchfennieren= fett bargeftellte SDlargarme (f. b.), in beren Sar= ftellung fpäter oerfchiebene 2(bänberungen getroffen würben ; f 0 entftanb in -Korbamerifa bie 33 u 1 1 e r i n e , in SBien bie Sparbutter u. f. m. Schon in bem 2Borte fi. lag aber bie ftete ©efabr für hetrügerifebe Unterfchiebuugen. ©einenge Don Deaturbutter unb 8. würben als lOcifcfahutt er, ßiutgmif ch butter, ©ragmifdibutter, holfteinifche©rasmifcb: butter, unb Margarine unter S3ejeicbnungen wie 3uf>rabmmargarinc u. f. w. feilgeboten. So entftanb eine fetjr unlautere Äonfurreu3 für bie 51 802 Jtunjtbürtger — ftuit|"tgcjcf)id)te 9Jaturbutter unb bie Sanbroirte. 3" bem 3roed, bajj bie f. auch roirllicb als folcpe üerlauft roerbe, ftnb benn auch in mebrern Staaten geie^Hdje Ve= ftimmungen über bie öerftellung unb ben Verlauf berfelben erlaffen roorben. So in Sänemart, einigen Staaten ber 9Ior?amcriIaniid>eu Union unb in granlreid). Sas frans, ©efets Dom 16. Sej. 1886 »erbietet unter 2lubrobung frrenger Strafen (6 Sage bi§ 6 Monate ©efängnis unb 50—3000 grs. ©elb= ftrafe), baj; irgenb roelcbc Vutter erfefcenbe Suh= ftanjen ober Mifdutngen Don folgen mit 91atur= butter unter bem 3iamen Vutter ausgeftellt ober »erlauft merben. gabrifanten, ©rofibänbler unb f leinbänbler fmb verpflichtet, auf ben ©efäfsen ober Verladungen folcbe Surrogate ficbtbar unb beutlich mit ben Sorten Margarine, Oleomargarin ober Steifefett (graisse alimentaire) ju bezeichnen. 3n Seutfcblanb rourbe burcb bas ©efe& Dom 12. 3ufi 1882 ber Dlame f. überhaupt Dcrroorfen unb ber 2lusbrud Margarine für bie Vutterfurrogate an= genommen. Siefe bürfen nur unter 2lnbringung ber Sejeidjnung Margarine an ben Vertaujsftellen, ©efäfsen ober Umhüllungen geroerbsmäfjig üerfauft ober feilgehalten »erben, bagegen ift jebe Ver= mifcbung Don Vutter mit f. ober anbern Speife= fetten ju Verlaufsjroeden bei Strafe Derboten. Sie erfte gabrit für f. rourbe 1871 in $ori§ ge= grünbet, jefct giebt es beren eine grofee3abl nament= Itct» in Siorbamerifa, .fjollanb, granlreid?, öfterreicb. 21m grofsartigften roirb bie gabrifation in ben 3Ser= «inigten Staaten betrieben, reo 1888 fa)on 37 gabri= fen beftanben. 3" Seutfcblanb befteben gegen 45 gabrifen biefer Strt, Don benen eine (in Cttenfen) allein jäbrliä) 3\ 3?UU. kg ihrer ^eugnifie in ben .^anbel bringt. Sie ©efamtprobuftion in Seutfa> lanb roirb auf 135 Mill. kg jährlich gef&ä&t. aSßl- Slbolf Maper, Sie f., ihre gabrifation, ihr ©ebraucbsroert nebft Mitteln, ihren Sertrieb in leine ©tenjen jurücfäuroeifen (öeibelb. 1881); Seil, Über f., ihre öerftellung, fanitäre Beurteilung unb bie Mittel ju ihrer Unterfdieibung Don Mildjbutter (Verl. 1886); SBotlnp, «ber bie fiunftbutterfrage Sunfibünger, f. Veibünger. [(£pj. 1887). SttnfteiFenguf?, f. f unftgujj. ftunftfeblcr, bie fahrläfftgen unb barum |traf= baren gehler Don Mebijinalperfonen (Ürjten, öeb= ammen, 2lpotheferu) in Vejug auf ihre Klienten, toeld^e eine Sdiäbigung an Seib ober Sehen jur g^olge baten. Schon bie Carolina ernannte bie öttafbarfeit berfelben an, bie fpätere ©efe&gebung bat auf biefer ©runblage fortgebaut; bas geltenbe :Hed)t ift enthalten in ben allgemeinen Vorfcbriften §§.222, 230 bes Straf gefetsbucbes' gegen fafjrläffige Sötung, förperDerle^ung, roonacb bie Mebijinal; »erfonen als ©eroerbetreibenbe gelten, roelcbe «311 ber Slufmerffamf eit, roelcbe fie aus ben 2lugen festen, »ermöge ihres ©eroerbc* befonbers »erpflicbtet waren», roäbrenb bies in öfterretdj nicht ber galt ift. Ser 9cad)roeis eines f. hängt ab oon ber geft= ftellung 1) eines Verftofses gegen bie Segeln ber Sunft, 2) bes urfäd)lid)en 3ufammenhangs biefes Verftofses mit bem erfolgten 2ob ober einer f örper= »erletsung, 3) einer gabrläffigfeit ober Untoiffenheit ber Mebijtnalperf on. Sie geftftellung biefer fünfte roirb in ben meiften gällen mit fehr erheblichen Schmierigteiten Derbunben fein. — 3JgI. ben 3lr= tifel Ä. »on .Rrafft=(!bing in öolhenborffs «SRechts= lerilon« (3. 2tufl., 3Sbe., l'p-,. 1881), foroie bie i)anbbüdier ber gerichtlidvu Mebijin. Sirtitel, bie man unter R Dermitst, ri"!> unter d aufsnluc^en. Äunftfeucttoctfetei, i. i'uitieuertoerlerei. Äunftflug, f. glugtedmif. fttmftgärtner, f. ©drtner. aunfrgcnoffenft^iifte«, bie 23erbänbe oon fiünftlern ju gemeinfamer Vertretung ihrer §nter= e||en unb jur 9(tegelung be§ 2lusftellungsroefens. Solche befteben in Serlin (Verein berliner Sünft= ler, feit 1841, unb Verein ber Äünftlerinnen unb Sunftfreunbinnen , feit 1866), Sresben (feit 1872), Süffeiborf (feit 1856), granffurt a. M. (fiünftler= gefellfchaft, feit 1857), Seipjig (feit 1860), München (Äünftlergenoffenfcbaft, feit 1868), Stuttgart ( feit 1862), 2Beimar, 2Bien (©enonenfdjaft bilbenber Äünftler SBiens, feit 1861), 3ürid) (fiünftlergefeU= fdjaft, feit 1873). 1856 Dereinigten fid; bie Sünftler Seutfdjlanbs ;u einer «SlUgemetnen beutfd)enftunft= genoffenicbaft», roeldje 1871 in Sresben ihr 25jdb= riges Stiftungsfeft feierte. 21lle swei 3ahre roecbfelt ber Vorfig unter ben einzelnen ft. Sunftgefcfjicrjte, bie hnffenfcbajtlidje Sarftet= lung ber ßntroidlung ber bilbenbcu Hünfte auf ge= fcbicptlicber ©runblage, mit Verüdficbtigung Der= roanbter SBillenfdjafteu, roie 2lrehäologie , $aläo= graphie, D^umismatif, f\fonographie, öeralbif u. a. (5. bie betreffenben 2lrtifel.) Gin t eilung. 2Bie in ber allgemeinen 3Belt= gefehichte unterfieibet man auch in ber JS. brei grofje Slbfdjnitte: Slltertum, Mittelalter, Dteu^eit. Sie Ä. be§ Slltertums, bie fiep im roefentlichen auf bie Sarftellung ber Saufunft, Vilbnerei unb bes ßunftgemerbes befefaränft, betrachtet bie ein= seinen Sänber in ber Dleihenfotge, in ber fie in bie ©efd)id)te treten; fo bie Ügpptifche Äunft (f. >ügpp= ten, SBb. 1, S. 244b fg.), bie Vabplonifdi = 2lffp= rifd)e fiunft (f. Vabplonien, Vb. 2, S. 234b fg.), bie Verfifcbe, ©rieebifebe, (Strustifcbe, SRömifcpe, 2lleranbrinifcbe i?unft (f. bie betreffenben 21rtifel). Sie B. bes Mittelalters begreift in fieb bie -Jlltd'vii'tlichc Kunft (f. b.) unb bie Spjantinifcbe fiunft (f. b.), an bie fiefe bie in allen ßulturlänbern tinvoras hemerfbarenGpochcn bes SRomanifcben unb bes ©otifeben Stils (f. b.) anfdiliejjen. 6ine für fiep beftettenbc fünft bes Mittelalters ift bie 3siami= tifd)e fiunft (f. b.). Sie S. ber Jieujeit gliebert ftch, befonbers für bie Seutfcbe fünft (f. b.), in bie Sarftellung ber Stilperiobe ber Menaiffance , bes iöarod unb KoEofo unb ber fünft bes 19. S.abrb. 3n ber granjofifchen fünft (f. b.) unb ber (Snglifdjen fünft (f. b.) roerben bie einjelnen ©pochen ber f. feit bem 16. Sabrh. nach ben Joerrfcbern benannt. Unabhängig Don ber fünft in (Europa hat fich bie ,xuiMicbc , Sapanifche unb Ehinefifcbe fünft (f. tiefe 2lrtifel| entroicfclt; baher hat bie f. biefer Sänber trotj ihrer Dorsügiicben Seiftungen, befonbers auf bem ©ebicte bes f unftgeroerbes , in allgemeinen Sarftetlungen roenig Serüdfichtigung gefunben. 2Biffenfchaftlid)e Vebanbtung. Sie f. ift ebenfo roie bie Sitteraturgefchichte erft in ber neuern 3eit w einer SBiffenf cbaf t getoorben. Qmax enthalten bie Schriften ber 2tlten, roie bie Jcaturgefcbicbte Don ^linius unb bie SReifebefcbreibung Don Vaufanias, Diele Mitteilungen über bie f. beg 2lltertums, aber in gorm einer 2(ufjäb,lung ber f ünftlernamen unb funitbenfmalc, ohne ßinfiebt in bie ßntroidlung ber fünft unb in bie ©igentümlid^eit ber oerfd)ie= benen Schulen. 2lucb bie Scbriftfteller bes Mittel= alters geben Mitteilungen über ausgeführte 2Serte, Dornehmlicb ber Vautunft; aber eine eigentlicb ge= fducbtlicbc Vetradnung liegt aud> ihnen burebaus &itnftgefrf)tcf)te 803 fem. Grit nad) uub nadi , mit bem ÜBcu&fen beS 3nbipibualiSmuS in ber fünft unb mit beni ©tu= bium ber 2tntife begann bie f. fid? -m entmideln. 3unäd)ft ift fie Grtlärung ber alten f unftidjrif tftelter, namentlich beS Sitrumuä (f. b.); nebenher ging baS 2htfmefjen alter Saumerfe, befonbcrS in 9tom. Sen 2tnfang einer mobernen ß. machte Safari (f. b.) mit feinen fünftlerbiograpbien: «Vite de' piü eccellenti pittori, architetti e scultori italiani da Cimabue sino ai tempi nostri », trelcfjeS ilöert in g-lorenj 1550 juerft gcbrud't nnirbc nnb bem fid) fpäter, bis in baS 18. 3aW)., eine Steifte äbnlidier biograpbifd) georbneter ©ebriften anreibten. 2lm nächsten ftebf bem Safari f aret Dan SWanbcr mit feinem «Schilderboeck» (öaarlem 1604 unb 2lmfterb. 1618) unb 2Iruolb öoubraden mit feiner «Groote Schouburgh» (3Sbe.,2lmfterb.l718), melcbe für bie 9iieberlanbe bie ©runblagen ber f. lieferten , unb 3oad)im Bon ©anbrart, ber in feiner «2>eutfd)en 2itabemie ber Sau=, Silbbauer= unb ilRalertunft» PJiürnb. 1675—79 ; 2. 9lufl., ebb. 1768— 75) bie beut= fd)en f ünftler feiner Seit baruiftellen beftrebt mar. 3m mefentlidjen blieb b'ie roifjenfcbaftlicbe f. aber nod) auf bad 2tltertum befebräntt; ja ju Gnbe beS 17. 3ahrl). geroann bie Grforfdning ber 2lntife neue f raft. Sie 3abl ber bie alte fiunft bebanbeln; ben fupfermerfe mud)S immer mehr. SefonberS baS grofje 2Ber£ Don Sernarb be ÜUontfaucon «L'an- tiquiteexpliqueeetrepresent6eenfigures»(15Sbe., Sßar. 1719—24) gab jum erftemnal einen umfaffen= ben überbtid über bie fiunft ber Sitten unb mürbe erweitert burd) beS ©rafen GaptuS' (f. b.) älrbeiten, namentlich feinen «Recueil d'antiquites» (7Sbe., Sar. 1752—67). Sie gleichjeüigen beutfcb,en Ser= öffentlichungen, befonbers jene Don Sorenj Seger (geft. 1705), tarnen biergegen nid) t in Setrad)t. -Surd) (SarjluS mar man ju einer in mobernem ©inne mirf-- famen, fadilicb nüchternen uub alle bamals crfd)Coffe= nen JDÜjSmittet benutsenben, tritifeben Setraditung ber antiten f unftmerfe getommen. Sie Sebanblung ber moberneu f. mad)te nicht gleiche 5ortfd)ritte. 3mar erfebjenen 3al)lreicbe f upferftiebe nacb mobernen f unftmerten, nament= lid) nad) 2lrd)itetturen ; jebod) begann erft 3- %. %£■- Übten (geft. 1733) mit feinem Suche «Recueil liis- torique de la vie et des ouvrages des plus celebres architectes» (Sar. 1687) unb 2tnbrf gäibien mit bem SSBert «Entretiens sur les vies et sur les ouvrages des plus excellents peintres» (4 Sbe., Sonb. 1705) bie tritifdrje Sehaublung ber mober= nen fünft aufjunehmen. SaS erftcre 955er! fefete Sß. 3- DJlarperger für Seutfcblanb fort in «£iftorie unb Sehen ber europ. Saumeifter» (öamb. 1711). 2lud) in biefen Suchern erhob fid) bie SarfteU lung nid)t über ein menig trttifcbeS 2lneinanber= reiben pon £ebenSgefdnd)ten. 3n Seutfcblanb be= reiteten erft 3oI). Srieor. Gbnft (f. b.) unb 3. 9Ji. ©eSner (f. b.) in ber SDlitte beS 18. 3at)rh. ein tiefe; res ©tubium ber fünft ber 2llten Dor. 2tn fie fcblof? fid) ber Sresbener ©elebrtentreis, ber, auf bie SJop arbeiten ber gran.^ofen geftü^t, biefe balb übertraf. 2ln ib,rer topitse ftanb 3op. 3oad)im 2Bindelmann (f. b.), roeld)er ber nüd)tem prüfenben 2lrt be§ gap= lu§ eine begeifterte unb baber aud) einfeitige 35or= liebe für bie 2llten entgegenfehte unb fomit auf faft ein 3ab,rbunbert Seutfcblanb jur unbebingteu SSer= eb,rung ber tlaffifd)en g-ormen fortrtfs. hieben ihm finb 6b,r. ©. öepne unb Sippert, ferner als ÜJtänner, roeld)e aud) bie moberne M. im 2tuge behielten, Strtilel, bie man unter S eev 6b,r. 2. Don öageborn, öeineden unb $ft. Don ©tofd) (f. bie betreffenben 2Xrtifel) ju nennen. 2lnregenb auf bie ganje 2Belt trirtten bie gegen @nbe beS 18. 3ab.rb. beginnenben 2tuSgrabungen pon ^ompeji unb öerculanum, ferner ber Sempel v>on ;ßäftum, enblid) bie engl. 2Iufmeffungen in 2ltben burd) ©tuart unb 3temet, roeld)e ber 6in= neigung jur röm. fünft nun bie b. ellenifd)e f unft= auffaffung entgegenfetrten. S)iefe fanb ju 2lnfang beS 19. 3al)ri). in Seriin ihren ftärfften 9iüdbalt in (Vriebr. 2tug. SBolf, f. $b. 2)iori^ unb ©d)intel. 'hk ülationen begannen roetteifernb ju fammeln, unb roenn aud) Napoleon I. auf einige Qdt $ariS äum OJJittelpunft ber funftfd)ätje ßuropaS mad)te, fo traten bod) balb Sonbon burd) bie Gr= Werbung ber Elgin Marbles (f. b.), 3Jlünd)en burd) bie äiginetifebe ©iebelgruppe (f. !5iginetifd)e fünft) unb 35erlin in 2Bettberoerb. Surd) bie ©rünbung beS Slrcbaologifdjen 3n|titutS (f.b.) in sJlom (1829) mürbe ber bortigen fratu. 2ttabemie (feit 1666) eine beutfebe 2tnftalt sur ©eite geftellt, bie nun balb ben eigentlichen 3)Jittetpunft ber ardjäol. gorfebung bilbete. SBäbrenb bie 2lrd)äologie fd)on eine niebt unbeträcbtlidje Vertiefung erbalten b,atte,mad)te fid) in ber ©efd)id)te ber tbriftl. fünft meift nod) ein trodneS 9toti?enroe)en gelteub. 2luS biefen gingen junäd)ft bie f ünftlerlerila herpor, beren erfteS be= beutenbeS jenes pon ^anS SRub. yuefeli mar («2XU: gemeines f ünftlerleriton», 3ür. 1771 — 79; neue 2lufl. 1811—19). liefern fdjlofj fid) baS 3Jaglerfd)e «sJteue allgemeine f ünftlerleriton» (22 33be., 9Jlüud). 1835—52; neu bearbeitet pon 3- DJleper u. a., £pj. 1870 fg.; unpollenbet geblieben) unb baS «2ldge= meine f ünftlerleriton» (3 93be., ©tuttg. 1878—79) pon ©eubert an. Qnv ßrtlärung ber pon ben f ünft-- lern gemäb, tten 3eid)en gab -Ragler mit 2lnbrefen bie «aJtonogrammiften» (lUünd). 1858—73) b, erauS, mäb,renb Öartfd) («Le peiutre-graveur», 5öien 1803—21), 2(nbrefen («S)ie beutfeben 9Jlaler= rabierer», 2pj. 1866—70), SebrS, 9Beffelp, ©djmibt u. a. bie ©efd)id)te ber f upferfted)tunft miffen= fcbaftlid) bearbeiteten. 3u b^r 3)urd)forfd)ung ber mittelalterlid)en funftmerte, namentlid) jener ber , Sautunft, ging bie 2tnregung con ßnglanb unb ber bort juerft auftretenben fentimentalen @efübtS= | meife auS; ju 6nbe beS 18. unb bis in bie Dier= ,iiger S^ftre beS 19. 3aW- entftanben bort jab,l= reiebe SBerte über f irdjen unb Sdjlöffer beS SanbeS. 3n ®eutfd)lanb nahmen biefe Stubien, bie fid) bier alSbalb aud) auf altbeutfd)e DJlalerei erftredten, bie 93rüber35oiffere'e, 3- ©• üonOuanbt, 3rait3 fugler, ßrnft ^Jörfter, ©eibetoff u. a. auf unb medten fomit auch bie Teilnahme ber f ünftler für bie nun ,ui mädjtigem 6tnflufj gelangenbe mittelalterlid):ro= mantifebe fünft, iiibnlicbe Seftrebungen leiteten ben trefflichen Siollet le ®uc, ferner Saborbe, ©ba= pup, ®u ©omdrarb, S)alp, $aluftre in grantreid), Saueba in ©panien, ©treet, 9ßugin, 3"^^, ger= gufion in Gnglanb, fobaf; fid) bie ©efd)id)te ber mittelalterlichen fünft mehr unb mehr jum euv beitlichen Silbe 3UJammenfd)lo&. Sie ©efdncbte ber fünft ber ital. Dienaiffance hatte fd)on früh ein« befonbere Sflege gefunben. 3m ©ebiete ber 2trd)itettur traten junächft bie granjofen ©autbier, S^cier unb gontaine, 2eta= rouiÜp als S-orfd)er berpor. i3infid)tlid) ber allge= meinen tritifd)en äßürbigung gab 9iumobr burd) feine «3tal. gorfebungen» (3 Sbe., Serl. 1827—31) bie meitgehenbften 2lnregungen. 3n feinen Sahnen mi|t, finb unter E aufjufnt^en. 51* 804 Ätiinftgeftönge — $un|tgciua-bcmiijceii wanbelnb, Dollenbeten ber Seutfcbe Qafob Surd= barbt, bie Italiener Sanji, Haüalcafeue unb ü)ie= teQi (unter bem Sieubonpm Sermolieff), ber Gng= länber Srowe baiS Silb ber itoL Äunft, benen ficb eine grojje 3al)l t>on ©pecialforfcbern anfdilofjen.^ ©leicbsettig begannen bie Ulieberlänber, wie ©djapeS, Smmerjeel u. a., ihre Sunft tritifcb ju be= hanteln, wäbrenb SßaffaBant unb SBaagen burcb Sefid)tigung ber bebeutenbften europ. (Sammlungen neuen ©toff beitrugen. ©leicbjettig mit ben ßinjelforfdjungen fucbte ju= erft grans Äuglcr bie gefamte $t. in überfuttlidvr SSDeiie fpftematijcb wiammctViufaffen im «ftanbbucb ber S.» (©tuttg. 1841—42; 5. 2lufl. 1872). ©lcid>= jeitig gefd)ab bie§ in einem umfalienben SBerfe burcb ©dmaafe in bellen mit bem (tnbe be§ SDiittcl- alterS fcbliefeenber «©eicbichte ber bilbenben ßünfte» (7 <8be., Süffelb. 1843—64; 2. Stufl., 8 »be., Süffelb. unb ©tuttg. 1866— -79). Sen gteicbmäfug alle ©ebiete ber Sunft umfalienben üherbtitf biefer grunblegenben SBcrfe bewahrte ftd) SB. Sübte in 1 einem «©runbrif; ber R.» (©tuttg. 1860; 11. Stufl. 1892), Welches Sud) mr ^opularifierung ber R. am meiften beitrug, unb 21. Springer, ber ba§ SSerbienft bat, bie biftor. iKicbtung SdjnaafeS geiftöoll fort; gefefet unb eine ©cbule fpecialiftifcb arbeitenber Kunftbiftoriter gefcbaffen 311 haben. 3n neuerer 3eit bat bie beutfcbe S. frct> mehr unb mehr in gäcber geteilt. Sie 2lrebitefturgefd)icbte iübrten Surdharbt, Sübte, Dt'e, Dieber, älbler, g. 3E. Rrauä, ©urlitt, ©epmüller, 9tabn, Sebio, Sobme u. a., bie ©cfd)id)te ber äRalerei unb ^ßlaftit Sufti, ©rimm, Sßoltmann, 8ü((om, ,Vinitjdief, Sbaufing, 2ßoermann,3lg,Sobe, äftünbter, Sftoofe§, Srebius unb jahlreicfje anbwe, bie ©efcbidite ber neuern fiunft ©raf Stocärmfti, gut SJleper, ©raf ©cbad, Sßfau, @gger§, Sßedjt, iüutber, bie be§ Sunft= gewerbe» @itelberger, %at. r>on gälte, Sucher, Srindmann, öefner non 2Utened, (Sffentoein, 3t. Dtofenherg weiter, wobei fid) niele ber ©enannten in mebrern ©ebieten oerfucbtcn. Sie franwfncbe R. bat erft in Späterer Seit jene 2t>if)enjd)aftlicbteit erlangt, welche bcrbeutfcbeu eigen ift. Sagegen seiebnet fie fidi burcb eine gülle nortveff= lieber 2lbbilbuugswerte au§, wäbrenb bie (Snglänbet burd) feine, auf Reifen geftüute ffennerfebaft, bie Dtieberlänter, Italiener unb ©panier burcb ard)iDa= lifdje gorfebungen in ibrer totalen H. fid) auS^eidjnen. Über bie Äitteratur r>gl. bie JUmft ber einzelnen Sänber unb bie einzelnen ©ebiete ber ßunft (Sau= tunft, sohiebneibetunft, Supfcrftecbfunft u. f. w.). ftunftgeftänge, f. Sergbau (S3b. 2, ©. 763a). Sunftgctoerbe, bie äJetbintairig ber Hunft mit bem ©ewerbe. Sie fiunft ift fid? fether 3wcd unb f d?afft ©egenftänbe, bie ihren 3wea wie ihre 23eftim= mung in ber eigenen ©cpönlieit tragen; roa§ aber ta§ ©eicerbe beroorbringt, bient einem ©ebrauche, einer aufjenliegenben 93eftimmung. 9i"un giebt e§ ©egenftänbe, bie al3 ©eräte ober ©cfäfse bem ©e= brauche bienen, unb jugleicb burdj feböne gorm, burcb SSeräierung bem äftbetifdien ©efübl unb 33e= bürfni§ genügen'f oücn.©te fmb alfo !unftge»erblidie ©egenftänbe unb ihre fterftellumi ift, je nad? bem fie im einjelnen ober fabrüiiiäfiia geidMcbt, ßunft = h onb »er! ober ft u n ft i n b u ft r i e. 2Jacbbem biefe ©egenftänbe lange 3eit fid) BotgUflSlDeife nach ber gerocrhlidH-n Seite, b. h. in Sejug auf ihre Swecfc mäfjigteit, Derrolltommnct hatten, nad) ihrer äfthe= tifdjen aber Dernad)läf)lgt toorben waren, ertonnte man um 1850 juerft in (inglanb, bafe für J&ebung ber fünftlcrifeben ©eite be§ gewcrhlieben ©d^aj; fenS etwas gefdjehen muffe. 3o entftanben bie SunftgeloerBeoereine, fiunjrgewerbemufeen (f. b.> unb Munftgcwerbefehulen (f. b.), mit beren ßilfe aud) in Seutfiblanb bas St. halb einen großen 2luf= iitwuini nahm. Stuf ber ÜBHener SBeltauiftetlung Don ist.", teigten fieb juerjt bie Erfolge be8 öfter- reidnfeten Si., wo fiünftler wie Jeirid), ©toref, Sauf= berger, gijdjbad) unb ©ewerbtreibenbe wie ©iani, &aas, Sobmepr u. a. bie güt)rung übernahmen unb bem fi. bie Üiichtung nad) einer ftrengern ital. SRehaiffance gaben, bem eg im wefeutlicben bisher treu blieb. 3n Seutfchlanb führte ber 2luffdiwung nach 1870/71 3u einer begeifterten öingabe an ben stil ber beutfdieu Dfenailiance; lUündien trat an bie Spitze ber ^Bewegung (@ebon, ©eiti u. a.) unb gab fem beurfeben H. bie eigentümliche gärbung ber ©djule s4lilotps. Nürnberg (burd) ©nautli), fiart§= ruhe (burd) Kammer unb ©OK), Stuttgart, Sreäben (burcb ©raff), granffurt (burd) Sutpmer), juleht Serlin fdjlofjen ftet) biefer Siditung an, bie um 1885 burd) bie 3>ortiebe für bas 33arod unb Sototo, 1886 burcb ben Hinfluf; SafpanS ins sehwanten gehradjt Würbe. 3c^t fcheineu naturoliftifdbe Siotine wieber in ben SBorbergrunb treten 311 wollen. ©leicbjeitig mit ber prartifchen ffiethätigung ging eine wiffenfdjaftlidje Crforfchung bes R. Sic äfthe= tifche ©eite wies1 ©. ©emper in feine Sahnen, in benen fie burd) gälte, Sucher u. a. fortgeführt würbe. Sie gefd)id)ttid)e Setraditung bcS altem K. hat feit - her grofse gortfehritte gemacht. — Sgl. Sucher, ©e= icbid)te ber tediuifcben Sünfte, Sb. 1 — 3 (©tuttg. 1876 fg.); ©emper, Ser ©tilinbcn tettonifeben unb teebnifeben fünften (2. 2lufl., SWünd). 1879); 3. von Aalte, Stfthetit bes: k. (©tuttg. 1883); ©013, 3eid}= nungen unb tunftaewerbliche Entwürfe (ebb. 188fr— .s7)fSud)er, Sie Runjt im ßanbroerf (3. Stufl., SBien 1SSS); 3. non gälte, @ef Aicbte bes beutfdjen S. (als Sb.5bcr«©efchichteberbeutfAen.«unft»,Scrl.l!S8!:i,i; Öeiben, ÜJIotirje. ©ammlung non tsinjelf ormen aller lecbnitcn beä fi. (2ps. 1890— 91) ; ©dünner, Sßtas ftifdje SDrnamente für Sau= unb Sunftgewerbe (Scrt. 1890—91); gelbegg, ©runbrifj ber tunjfc gewerblichen gormenlebre (2. Stuft., SBien 1891). >f uuftgcUH-r bemuf cen, ©ammtungen ober ©e= bäube, in Welchen (Srjeugniffe be-3 fiunftgewerbe§ (f. b.) aufbewahrt unb 3ur öffentlichen ©cbau ge= hraAt werben, ©ie fmb im wefentlichen eine erft feit ben funfjiger Sabren beftehenbe C'inridHung. Sech heftanben feit bem 16. Sabrb. an ben öbfen f og. Sunfttammern, in welchen neben SSerten ber SÖtaterei unb Silbnerei foldje ber gewerblichen Sünfte auf bewahrt würben. SRatnentlid) jeigte ba§ 16. Sabrb. einen regen Sammeleifer nad) biefer 9tid)tung. Se= rühmte Runfttammern waren bas1 ©rüne ©ewölhe 3U SreSben, beffen öauptfchätje bem 18. Sahrb. an= gehören, bie Mleiche Kapelle in ü)tünd) en, bie £dmt3= tammer bes .uaiferhaufe§ in SBien. Sie mobernen Jt gingen aber nicht au§ ©ammelluft hernor, fon= bem würben mit ber beftimmten 2lhfid)t gegrttnbet, ber Sunftinbuftrie gute Sorbilber ;,u fdmfjen. it würbe im SBettftreit mit ber fran3- fiunftinbuftrie ba§ ©outh = Äeufington = aiiufcum in Soubou unb 3ahlreiche mit bemfetben in SJerbinbung ftebenbe 3eid)cnfd)ulen gegrünbet. kleinere SKufeen fcbloffen fich baran, unb fo begann in (Fnglanb ein neues geben auf bem Eunftgewerbticb.en ©ebiete; Stuf ber SJJarifer SBettauSfteUung ton 1867 trat bie engL Mrtilcl, bie man imter S ocnni6t, fin& uiUi-r (I «iifjiiiii*ni. SunftigctoerBef djuteii 805 Kunftinbuftrie bereits ber frattjBftf^en als eine faft ebenbürtige unb eigenartige entgegen. Sa§ Sei= fpiel SnglanbS ermedtte, angeregt burcb Sempera Sdjriften, bieSiacbjolge in Öfterreid). Slnfang äftai L864 mürbe ba§ Dfterreidbifdje -lUuieum für Kunft unb Snbuftrie eröffnet. SaS Jnftitut [teilte balb eine liejtimmtc Kunftriditung bar, bic man im alU gemeinen als bie ftiliftifcbe bejeidmen fann; el bc= tonte bie Sßrincipien unb ©efette in ber .Hunit unb im ©efdnnad gegenüber bem franj. Siaturalismus. Sie Erfolge biefer Seftrebungen geigten fieb bei ben äuSftellungen juSBien 1871 unb 1873, }u2Rundjen unb s^l)ilabelpbia 1876. Sie litterar. Sbätigteit, loeldje inSbefonbere (cor allem burdj Sffenroein, Aalte, Sudn'r, Sum= teidjer oertreten) com cfterreicbifd>cn iSiufeum au§= ging, erroedte eine äbnlidie reformatorifdje SBc= toegung aud) in ben übrigen Säubern. 3n :Hufitanb j. S. tfurben SRufeen unb mit ihnen Sduilen in Petersburg unb OJtosfau gcgrün.bet, unb anbcrSroo i'evnu'lnte man bie 3eidHMifdnilen. 3n Seuticblanb ging Serlin Boran, reo ein SBerein von "Ikirtatcn 1867 bas Seutfcbe ©eioerbemufeum grünbete, baS gegen= roärtig unter $>• Seifing« Seitung als Kunftgetocrbe- mufeum eine große Staatsanwalt geworben ift, tr>eld>e an roiffe'nfcbaftlidier Sebeutung ber SBiener überlegen ift. Jjn Hamburg nmjjte Srinlmann ein Munftgcioerbemufcum mit auSerlefenen Sdiätjeu ju= fammengubringen, in Sresben ©raff eine Slnftalt ju fdjaffen, welche boruigstueife prattifdien 3wc(Ien bient, äbnlid) bem «Sanrifcben ©etnerbemufeum» ;u Nürnberg, tueldjeS Stegmann auf feine 5bb,e brachte. Unter ben Jüngern S. ragen Süffeiborf, Köln, £eip= jig, Cffenbad), Karlsrube, SJiagbeburg, öannooer (fieftner=9Rufeum), in Dfterreid; Srünn, Steicbenberg, $rag, ©raj, Clmütj, Semberg, vl>eft u. a. beroor. SBon ben R. ging aud) ber ilUeln,abl nadi bie litterar. 2$fitigteu für bie fiunftinbuftrU aus. Sen | Slnftojs hierzu gab bie »on Säumer unb Sdmorr in Stuttgart herausgegebene tunftgeiucrblicbe 3"t= I febrift «©etrerbehalle». d'inc ähnliche 3citfcbrift : ' aSBlättet für fiunftinbufttie», crfdjeint feit Slnfang i 1872 inSfßien; baneben toirfen bie « SDcitteilungcn bes öfterreiebifeben SDtufeumS» unb, früber in 2Bei= mar, jeßt in Nürnberg, bie non Stegmann begrihv ! bete «3citfd)rift bes Sanrifcben ©emerbemufeums». j Unter Dtebaftion »on 31. Sßapft bat aud? Süfcoros : «3eitfcbrift für bilbenbe Kunft» ein regelmäßiges , Seiblatt für Kunftgcroerbe erhalten, bas nament= ! lieh bie roiffenfcbaftlicbe Seite vertritt, roäbrenb bie j ageitfdjrift bes Sanrifcben fiunftgeioerbeueteutS» in 2Rünon bem ©cbanfen aus, bafj uir Hebung bes ünnft- getrerbes »or allem bie Schaffung neuer, lciftungs= fähiger tünftlerifdier .Uraf te notmenbig fei, unb f oldje .Kräfte, bereu bainals allein Jranfreidi befaf), nur bura) Unterriebt unb Schulung gebilbet roerben tbnn= ten. ßs Dereihte fi6 bamit ber 3»eite ©ebante, bafj bei bem Verfall bes allgemeinen Gefdimads biefer loieber gebilbet unb gehoben »werben muffe burd) bie nuiftcrbaftcii arbeiten, toelcbe frühere Kunftepodien gefebaffeu bätten. 3lus tiefen ©ebanten entftanben bic fiunjtgeroerbemufeen (f. b.) unb neben benfelben bie S., in benen nun, junädjft bureb ©c&ultmg an ben Steifterroerlen unb SJlufterbeifpielen ber 33er= gangenbeit, bic Kräfte gebilbet roerben follten. 3" Badjfen beftanben Derartige Slnftalten feit 1769, waren jeboeb nad) unb nacb auf einen tiefen Stanb mrüdEgegangen, aus bem fid) feit ben fünfziger ^abren eine Sdjule für 3)tobcüieren, Ornamente unb äJlufterjeiebnen berausbilbete. ätbnlid^eS er= ftrebte bie 1854 in SBerlin gegrünbete Seffinateur= fchule unb oertoanbte Slnftalten, für roeldje Söcutb, Schintel, S3ottid)er, ©ropius u. a. roirtten. Sie erfte Sdnile, treld)e ba§ non Semper beeinflußte fadilid) burebbilbete Spftem ber Scbule bes Soutb= Jtenfington = llcufcums aufnahm , roar bie fiunft= actreibefchulc am Dfterreicb'.fdjeu SDlufeum in SEBien (1867). 3n Seitin hefteten jnjei fi. , bie eine als Unten rid)tsanftalt bes 1867 eröffneten Sunftgeroerbe= mufeumS, bic anbere als Sibteilung ber oon griebridj 9BiÜ)elm II. gegrünbeten fiunftfd)ule, beren anbere Sibteilung bic !8orbereitung§fd)ule für bie Kunft= alabemie ift. Slnberc preufjifdje ,H. befteben in 33res= lau feit 1883, Gaffel 1869, Süfjelborf 1883, 3Bie§= haben, granffurt a. ü)i. 1879, ÜRagbeburg 1887. Sauern befiht feit 1868 JL in DJlündjen unb 9cürn= berg, letjtere aus ber 1862 gegrünbeten SJialerfcbule beroorgegangeu. SBürttcmherg bat eine bem "l5olp= technihun in Stuttgart angefdjloffene .Hunftgemerbe? fchule, Sadjfen eine mit3eid)cnnorfd)ule oerbunbene, 1875 eröffnete Hunftgeioerbefdjule in Sresben unb eine an bie SetDjiger Äunftatabemie angefchlofjene fiunftgeroerbejcbule, Saben feit 1878 eine ßunft* geroerbefcbule in Karlsruhe unb feit 1877 eine Kunft= geroerbefcbulc für iUetallinbuftrie in SJ5forj|)eim. 3n fofterreieb befteben anfiel" ber 3Bicner Kunftgeroerbe= fchule noch folche in Sßrag 18S5, s$eft 1880, auf;er= bem jablrciche funftgewerbliebe g-ortbitbungsjchulen. Sei ben allgemeinen fi. beftebt ber Unterridit ju= nädift in allgemeiner tünftlerijcber SluSbilbung, im 3eicbnen, iRalen, DJtobellieren, Honftruieren, in Stillebre, im Komponieren, alles mit ber Se= jiebung ober Slnreenbung auf lunftgeinerblidje 3luf= gaben.' Tic prattifdje Sinübung für bas fpeeiclle ©eroerbc, mcUtem fut ber 5 duiler einmal anf diliefsen wirb, ift biefem f eiber überlaffen, bodj nid)t ganj, beim es finb — unb roobl in ber Siegel — nunmehr mit ben K. auer bureb baS SWaterial, bureb bie ©rößc beS ©ußftüdeS bebingt. @e»ötjnlidi »erben größere ©egenftänbe biefer 2lrt bobl, mit 2ln»cn= bung eine« .VternS (f. b.), gegeben, um it)r 0e»icbt ju »erminbern unb SDtaterial ju fparen. 2lud) bie Scbärfe berllmriffe»irb bureb benöoblguß erbebt. ®äbrenb bie ©ntroidiungSgefcbicbte beS 23ron,-,e= tunftguffeS bis in baS Slltertum jurüdreiebt (f. 23üb= gießerei), bat baS ©ußeif cn, baS ber fünftlerifcben Bearbeitung »eit größere ©djttnerigfeiten barbietet, erft in neuerer 3eit als 2RateriaI beS $unftge»erbcS '-Sebeutung erlangt; unb ganj befonberS gebührt oerfdiiebenen beutfeben Gifengiefereien (Nienburg, i!audjbammer u. a.) ber SRubm, biefen ^Iraeig be§ ©ießereibetriebcS ju bober iSollfommenbeit ent= roidelt ju haben. Sie berrlict)en ©tüde, »elAe in oerfdiiebenen Sänbern in (Sifengufs erzeugt »erben, betunben bie 3'dbigfeit beS 2JcaterialS, bie 5'crmen mit aufeerorbentlicber geinbeit unb Sauberfeit »ie= beizugeben. $ür bie 33erfielfältigungätierfabren in 93er= I beiße» äBaffer, »aSalle s»ölf Sititel, bie man unter R Bermi&t, (ini unter 6 auijujualen. binbung mit beut 33ud)brud vereinigt fmb. 3er Sortiments I u n ft b a n b e l f orgt für ben Vertrieb ber oerfdiiebenen Grmignifie be? .UunftnerlagS unb ber in neuerer 3eit fdMiuuigbaft betriebenen ÖuruS= papicriubuftric beS ^nlantec- unb beS SXuSlanbes. 3n i'erbinbung bamit ftefet bie 33efcbaffung üon t?iurabmungcn, bureb berenfünftlerifd)e3luäfü^tung (Sinjelbilber ju ScforationSftüden gemaebt »erben. 3n gröfsern ©tobten befebäftigen fieb einjelne be= beutenbere Kunftbanblungen aueb »it bem mobernen ©emälbebanbel, inbem fie Clgemälbe unb 3lguarelU bilber sur SluSftellung in tierjcbiebenen ©täbten unb uim tommifftonS»eifen Sencruj übemebmen. Sa§ Sunftantiguariat befdjäftigt fieb mit bem liin- unb i'erfauf t»n altern »ertoollen Äupferfticben unb fonftigen feltcnern Sinjelblättern, öanb.ieidinungen, altern ©emälben f o»ie f oldier antiquarifeber SBücber, bie fieb bureb fünftlerifcben ©djmud auSjeicbncn. 5)er Vertrieb erfolgt burd) üatalogc fo»ie aud^ burd) Sunftauttionen. ®cr Setrieb biefeS ©e= fd)äft§3»eigeS feßt umfafjenbeS ÄunfttierftänbniS norauS. 1894 gab eS in bem ©ebiet beS 93örfeu= nereinS 262 Hunftuerlagsbanblungen , 131 Sunft= fortimentSbanblungen unb 2438 ©ortimentSbucb= banblungen, bie fub neben bem Shtdifyanbel mit M. befcbAftigen. — Umfaffenbe fiataloge über 9iepro= buttionen non fiunfttoerten fmb niebt uorbanben. 2lmsler & SRutbarbt in 93erliu üeröffeutlicben (feit 1893) einen ffatalog über bie im ßanbel erfdiiene= uen ^liotograpbien nach ©emälben älterer i'teifter (etrod 17 000). äUöglicbft oottftänbige überfiebten über bie SJeuigleiten beS beutfdien Ä. »eröffent= lid)t ö- SJogel in ^eipiig in bem »93örfenblatt für ben beutfeben Shtcbbanbel». (5. 5)eutfcblanb unb S)eutjdjeS Sieid), 33b. 5, ©. 165.) «Ttinitrinitbmcrf, f. .Uunftgc»erbc. Sunft^efc, f. SpirituSfabfifation. Jtiinftbcilung, im ©egenfaß jur sJJaturlieiliing, f. öeilung. Sunftöols, f. Ö0I3, iünftlicbeS. ftunftiitbuftric, f. Runftgemerbe. ftunfffnlunctt, Äunfttammer, f. Sunftge= »erbemufeen. Sunftföfc, f. fiäfe (©. 211b). Munftfucdit, eine 2lrt Bergmann (f. b.). Jtuiiftlcincn, leimranbartige Stoffe, ju beren Öerftellung Seinenlumpcn, abgenußteS £au»erf u. f. ». jerfafert »erben unb baS SßrebuÜ nacb 2trt ber 93aum»olle getrempelt unb cerfponnen »irb. (5. Äunftwolle.) Äünftlcrbrutf, Äünftlerabjug, f. Epreuve. aünftlcrgcnoffcnfr^aftcn,fiünftlerr'ereine, f. Sunftgenoijenfd;aften. Siinftlermonogramm, f. iülonogramm. aünftlictic 2ltcmbchiegurtg, tünftüdie 2lt = mung, f. Scbeintob. Sünftltchc sßlumctt, f. 93lumeu, tünftlicbe. ftünftliriic «lutlcere, f. Slmputation. JTünftltriic ©tut, bie 2luSbrütung ber 6ier beS ©eflügeB bureb lünftlidie Apparate, :örütappa = rate ober 93rütmaf deinen. 2U» SBärmemittel »irb jeßt nur noeb baS »armeSBaffer benußt. Siejeä befinbet fteb entweber in einem Behälter, beffen SBänbe au§ fcbleebtcm 2Särmeleiter befiepen unb unter bem bie (5'ier in ©cbublaben liegen, ober fließt bureb ©ummifdjläucbe, bie auf ben (5'iern lieflen. Sic 2Bärmcrcgulierung gefdiiebt bei ben Apparaten ber erften 2lrt burd) 3ugicßcn r-on tunben erfolgt, bei tfitn|"tlid)e (Sbelftciue — ffiunftfujmiebearBeüen 807 benenbcr jiDettenburcfc befonbere SBorricr)tung (Ofen ober Sampe). Sic SBärme barf nicht für längere 3eit über 40" C. Reigen unb ni*t unter 38° C. jutüds getW ©ine SBrutinafebine bet erjtcn Slrt lonftrmerte guetft Freiherr von öfele; eine üerbefferte f/lad)« abmiing berielbcn ift ber rcdjt gut funftionierenbe '-Brutapparat (JSöbro^ncubatcur) non iRoullier unb 2lrnoult ju (Sambaig bei »ouban in fjtantmd). 2)ie33ebrütung bureb Wummifd)läud)c bat guerft ber 2tpotbetcr öermann Saumepcr 311 SreSben in feiner 1853 patentierten Srütmafcbine nermertet, mit ber er tiO big felbft 90 Sros. Süden erhielt. Stuf bcmfelben -ßrineip beruben auch bie SBrütmafdjinen non Tottis ;Keif?art unb Otto ©rtinr/albt. 2Jtit ben Srütmafcbi= nen ift ein gebcijter [Raum t>erbunbcn, ber bie auS= gefcblüpften Süden fo lange aufnimmt, big fie trocten geworben finb. ©efcftcbtlid)e§ f. Srüten. — Sgl. iRouttiet unb 2lmoult, Sie S. S. unb 2(uj= Sucht Ibeutfd) non 21. iRöttiger, (Sott. 1880); ©rün= baitot, Sie fünftlicbe ©eflüaelsucbt (3. 2lufl., SreSb. 1885);S8aumeper,5)aätünftlidie2lusbrüten(2.21ufI., Öamb. 1887). ftünftitritc ©bclftcine, f. Gbelfteine, lünftlidje, unb Gbelfteiw^mitationen. ffünftltcJje ©lutfe, tünfttid)e SMuttet, SBor= riditung, bie ben Süden bie feblcnbe 2Jfuttermärme erfetsen foll. ÜJtan bat eine ebne, eine mit tünftlicber Öeijuna. Sie erftere beftebt aug einem auf uiebrigen Aü);en febräg aufgehellten SBrett, auf bag unten ein Stüd Sdjafpelj, bie 2BolIe frei bängenb, genagelt ift unb non beffen Pier Seiten aueb Sdiafpels auf ben Soben herabhängt. Sie hier gefpenbete SBärme ift bei fübjer Witterung nicbt genugenb. SeSbalb ftellt man eine gebeiste Südentammer babureb ber, bafs ftatt beg SBrettei ein mit »armem ffiaffer gefüll= ter breiter borisontal ftebenber SBeljältet »ermenbet roirb, beffen 2Bänbe fd)led)te Wärmeleiter ftnb, an beffen üier Seiten eine 2lrt oon Sorbängen (2amm= feil ober SBollftoff) fyerabbängen. Äünftlidje £anb, ttünftlidicr 31 im. fünft? UeneS »cht, f. ©lieb, füuftlicbcS. Äüiiftltdic Selbe, f. ©efpinftfafern. &ünftlirijeä Jvifrlibcüi, f. gtfdjbeinfobrilation. ttütiftlidic «teinc, f. Gbelfteine, fünftlid)e, Gbelftein = Imitationen unb ©traf;. — Über S. ©. 311 Silbbauer: unb Steinmefiarbetten w. bgl. f . ©tein= ftünftlirftc iüögcl, f. glugtedmif. [maffe. ftuuftntitblc, f- StReblfabriEation. Stunfrrab, ein SBafferrab, beftimmt junt 33e= triebe t>on ?ßumpmerfen. Äunftrafjm, f. Safe (S. 2llb). Äunftrammc, eine Stamme (f. b.), bei welch, er ber iRammbär mittele eineg non einer Süinbe ge= jogenen ©eile» in bie ööbe gewunben wirb. ttunftfaminluug, f. 9Jtufeum. Sunftfdjlofferci, f. Sunftfcbmiebearbeiten. >tuuftfd)loffcrfri)ulcit, Slnjtalten, bie eineooll- lommene tbeoretifebe unb prattifebe 2lugbilbung in ber Sunfticbloff erei bejweden. Gine f olebe sdntle bc^ ftebt in ihrer jeRigen ©eftalt feit 1880 in .Wöniggräft ; fie unterrid)tet in ©eometrie, geometrifebem, orna^ mentalem unb Jacbseicbnen, 3JiobelIiereu uub pratti= f eben 2lrbeiten intl. ÖRen unb treiben. Ser prattif che Unterriebt beginnt mit bem bearbeiten ber DJtetalle bureb Scrjmieben, reibt hieran bie Unterweif ung in ber SBenuRung ber öiljSmafcbinen unb bie 93c= arbeitung im ©cbmubftod. Sie ©djule, welche über reichhaltige Vorlagen unb SDiujterfammlungen »er: fügt, erhält UnterftüRungen aus ©emeinbe;, Se Strtitel, bie man unter S Der jirt§= unb SanbeSmittel« unb jäblt 11 Ccbrträfte, toanmter 5 gacblehrer unb 2 ©erfmeiftcr. Sie cchülersabt beträgt etwa 60. Sine sweite Sunft= icblofferfcbule foll in ©toiatnifi (©alijien) erridjtet werben. (S. ©cblofjerfdnilcn.) Sttinftfditnicbcarbcitcn. Sie SBebeutung be» @ifen§ in ber Sunftinbuftrie tritt fchon im 2tlter= tum heroor, wenngleich berartige 2lrbeiten bei ber leichtern unb grünblicbcrn ,'icrfti.irung buret) fRoft nicht all.su sahireich erbalten finb. Sie tünftle= rtjdje ^Bearbeitung fcbliefit fieb swar an bie »er= fdjiebenen Sunftftite an, ift aber bennod) bureb bie befonbern ßigenfdjaften beg [Materials bebingt. Sie ältefte unb einfaebfte 2lrt ber 6 i f e n l u n ft ■■ inbuftric ift bie bee gefdjmiebeten difen«; bie älteften erhaltenen .Hunftbeijpiele hierfür geboren ber (Spocbe be§ roman. ©tilg an. Q% finb iöefcbläge oonSboren, Jbüren unb Saften, bie, in SBerbmbung mit ben 2lngeln, sur Ücrsierung uub iüefeftigung bienten. Sie Sänber ober Gifenftangen würben burch öammerfcblag geplattet, verlängert ober ner-- breitert, in fdnnälere Sauber gefpalten, bie nach beiben Seiten bin in SBinbungen unb Sianten auS= ftrahlen, mit Sötättem ober Sölumen cnbigen unb fid) fo über bie ganje jjläcbe »erteilen. Siefcg 35cr= fahren, im roman. ©tu noch cinfad), würbe non ber (Sotif weit tunftDoller gehanbbabt. Sie 2lrbeiten würben feiner, freier unb reidjer, inbem bag Gifen bünner auggefd)tagen unb burd) Lämmern non unten plaftifd) geftaltet würbe; eingcfcblageneSlbern, weldbe fieb über bie «Sudeln» binsogen, beseiebneten noch ftärter ben G-haratter »on 8aub unb Slume. Sergleidjen Ornamente, bie gewöhnlich fitberweifj oer3innt, feiten oergolbet waren, würben teils gittere artig gebalten, teils burd)brocben auf Üeber ober aubern ©toff aufgelegt, unb fanben fo in ©cblofj unb Sefcblägen aufjerorbentliche 2luwenbung, fotoafj fid) bie ecblofferei im 15. 3abrb. su einem wahren Sunftbanbroerf erhob. 3ablreid)e Seif piele finben fieb noch in allen Sunftgewerbemufeen. Sielleicbt noch berüon-agenber waren bie Seiftungen ber Sunft = fchloff erei im 16. ^ai)^., in ber Gpoche ber iRe= naiffance. Sie Sefcbläge würben wieber flacher, mit Crnamenten gramert, auch wol;l (im 17. Sabrb.) bamageiert. Siefe Sunftarbeiten ocrloren fid) aber feit bem Seginn beS 19. Sabrb., ba bie Schloff er aufborten, ein fiebtbarer Scbmud su fein; fie würben in bag 60I3 ber Sbüren eingefegt ober, wie bie Sauber, auf bie innere Seite aufgenagelt. 3m 17. unb 18. Sabrl). blühte noch bag Sunftfdjmiebegewerf im grofjen, infofern eg eiferne ©itter, Sbore unb 21)üren (obne öols), Salfon= unb Sticgengelänber, Srunneneinfaffungen u. bgl. 311 fd)affen hatte. G§ entftanben bie großartigen ©itterwerte 311 öampton= Gourt, 3cancp, 3Bien (Sdjlofä Selocbere), 2Bürsburg u. a. mebr. Sie übrigen fünftlerifcbcn ^Bearbeitungen be§ Gifeng febeint bag ÜJüttclalter wenig ober gar nicbt geübt 3U haben, obwohl fie teilweife fd)on »er bem= felben betannt waren. Qn Guropa würben fie erft im 15. Sabrb. in 2tugühuug gebracht, unb 3War einerseits auf Seranlaffung ber 2»affen= unb 6ar= nifebfabritation, wcld?e ungewöhnliche Sunft unb ©efcbidlicbteit namentlid) im treiben beg Gifeng (f. ©etriebene 2lrbeit) für bie $rad)trüftungen oer= langte, anbererfeitS nid)t ohne Sinflufj ber Orient. Sunft (f. SamaScieren), beren reidjgefdjmüdte 2lr= beiten Siebbaberci ber oomebmen Srieggleute su werben begannen. Ginc biefer neuen Kunftarten mißt, finb unter ß anfäiifiitrjcn. 808 fiunftfdjreinerei — Äunftueretne brat He jiming (f. 8|en). 3uluei'en waren bie burcb tiefe betgeftellten Crnamente ocrgolbet, in*; bet'onbere bei ben s}kad)trüftungen, bie aber nod) oon bet eblern SetorntionSwcifc ber Saufducrung (f. b.) ©ebraueb machten. Sine anbete Jecbnif, bie ebenfalls baS 16. Sabrh. ju ornamentalen Swcden unb itisbefonbere bei SBaffen in Ülnwenbung brachte, war bie beS Schnei= benS ber_ foliben difenmane (f. ©ifenfdjrtttt) ober ber SMiefbebanblung Don aufsen ber mit febarfen, febneibenben ^nftrumenten. Sie hielt ftefa bis in» 18. 3ahrh., Wo fxe Don ber biamantierten unb po= Herten Stahlarbeit, bie nun bei Segen, Schnallen, Scbmudgcgenftänben in Ülnwenbuug tarn, außer lUobe gefegt würbe. ÜJtit bem dnbe be§ 18. §abtti. hatte alle feinere Sunftarbeit in ßifen in Europa aufgehört. Sem (Sufj allein, ber umäebft bie große Slrbeit oon ©ittern unb Sporen übernommen hatte, blieb bie gange Sunft überladen. Cbwoht man ihn (juerft in ber gtäft Stolbergfcben g-abrit ju Qlfenburg) ju et= ftaunlicber SeijtungSfähigteit, felbft in 33ejug auf bie 3'cinhcit, gebracht bat, ift fein 5>erbicnft boch ein oorwiegenb tedjnifcbes. SieS hat benn auch in neueftet Seit einen iKüdfcblag ju ©unften fünftleri= f djer öanbarbeit hetDorgerufcn, inbem »rieber tunft= »olle gefd?miebete arbeiten in (Jifen, wie burcb= brodiene Zboxc, Spüren unb Sbürbefchläge, Scb,löf= fer, Saftet unb Scucbtev u. f. w. gefertigt werben. Sie aBcrlftätten doii JÜthnfcberf in SrcSben, 95ul§, 2JcarcuS in Berlin, Stilbe in 2Bier., fiblbl in 2)cün= dien, Strmbrufter in grautfurt a. 3Jt. u. a.jtehen in ihren Seiftungen ben heften fiunftfcbloiietn beS 16. $abxb. gleich. Sie Jljore am Schlot) ju Berlin unb jene an ber beutfehen SluSftellung ju Chicago (1893; non Slrmbrufter) finb hierfür Seweife. — Bgl. »efner =3lltened, ©ifenwerfe (2 SBbe., granff. 1861 —87); Sdwls, öunbert iDiotioe für fi. (Serl. 1884); «Shemann, ft. beS 16. bi§ 18. 3al>rh. (ebb. 1884); SBalther, ftuuftfchlofferei beS 16. bis 18. Sahrb. (&tuttg.l884— 85);ä>leßer,£anbbucbbcrSchmiebc-. fünft (Spj. 1888); Srechenmacher, SRoberne fi. (Berl. 1890—91); g. Branb, Cntwürfc für moberne 5hinftfd)loffer= unb Sunftfdjmiebearbeitcn (1. Serie, 15 Safelu, ebb. 1892); ßid, Scufterbucb. für Scbtouer (1. Serie, Stuttg. 1890—92). ffunftftfireinetei, f. Dftöbelfabrifation. Sunftfriiulcit, f. .Uunftafabcmie unb fiunft= gemerbefcbulen; ferner bie Berfdjiebenen ttunftjacb= fchulen foioie aud) fionferoatotiuin. Snnftfdihwtm, in ber Sieneniucfet fooiel wie Ableger (f. b.). Sunftfilbetr, Bezeichnung für filbcräbnlicbe 2e= ciierungen, befonbers für SReufübet. Snnftftein, f. Steinmafje. — fi. ift aud) fooiel wie fionfole (f. b.). Sunfifticfcreifttcfjft^urcn, Slnfralten, bie bem erwachsenen weiblichen ©efcbledjt eine rationelle yiuSbilbung in ber 2Deife= unb Buntftiderei ge= währen. 3n Sßreufien befteht außer einer 3lbtei= lung an ber Sunft&anbarbettäfdnile beS £ette=Ber= eins ju Berlin noch eine befonbere mit ber fönigl. 3eid)enafabemie ju öanau (f. ©olbfchmiebfchulen) terbunbene ^acbfcbulc für Sunftftidcrei, Welche bei jährlicb 50 2)c. Schulgelö (-liicbtbeutfdie 200 3Jt.) in 5Weiiäbrigem UnterrichtSgang etwa 60 Schülerinnen burcp 2 Öcbrerinnen in 3rahanb= unb £Diufterseicfo= nen, $rojcttion5= unb Schattenlehre, ^erfpeftioe, Äörperjeichnen, SRalcn, Slnatomie unb ©tillebre, StrtiW, bie man unter S Demi foloie in ben oerfchiebenen lltethoben ber Stiderei unterrichtet. Sachfen befitjt jwei oom Staate be= aufficbtigte ^rioatinftitute für Runftftideret, bie ivadifchule beS JrantmerWerhucreinS ju SreSben (feit 1877) unb eine Abteilung an ber öbhem ;>'acb= unb wetblidien ©ewerbefchule fowic .vianbarbeits= lehrerinnenfeminar ju Seiöjig (feit 1875) in einjäh= rigem Lehrgang. SPefonbere'Sorgfalt bat man in Cfterreich biefem Unterricht sugewenbet; bie gad)= fchule für fiunftjriäerei 511 3ßien, gegrünbet 1874, unterrichtet in breijährigem fieh,rgang mit 7 Sebre= rinnen unb 2 Sehrern jährlich etwa 70—80 Schü= lerinnen, baoon etwa 10 2lbfoloenten in greihanb= u-idMien wöchentlich 6 Stunben, Übertragen ber Dtufter auf Stoffe, gührung ber SlrbeitSbücher, Schrif tjeichnen,hmf'.theoretif eben fächern je lStunbe unb Stiden 26 Stunben. Sie Slrbeiten finb mit 3lu»nabme ber Slluftertücher (Sigentum ber Schule. Sie Schule verleibt StaatSftipenbien oon je etwa 100 gl. ; 42 ehemalige Schülerinnen Wirten al§ £ehr= fräfte an öffcntlidjen Schulen. Sie fiunftftiderei= fchule *u Saibach ift gegrünbet 1891 unb unter= richtet in breijährigem £ebrgang bureb 7 Sehriräfte, banmter 3 Weibliche. Sie mit ber t. f. Staat§ge= werbefcbulc oerbunbene ga*fcbule für Hunftftiderei ju Srieft unterrichtet in jroei= ober breijährigem Lehrgang burch 4 Sehrerinnen. Slufnahmebebin: gung: 3>olEsjcbulbilbung fowie einige gerttgteit im Stiden unb .jjricbnen.^ Jtunftfrrafte, jebeetrafje, welche nach technifchen ©runbfäßen rlanmäfjig angelegt ift (f. Stra{ien= bau). Runfttifdjlcrci, biejenige Sifchlerei, bie fich mit ber Jöerftellung befonberS feiner, tünftlerifcfa auS= geftatteter Sifchlcrarheiten, befonbers Ü)töhel befaßt (f. sJiöbelfabritation). Äunftrif dilcrf diulcn. Schulen jur 3lusbilbung in ber ßunft= unb feinern SUöbeltifcblerei. Ser Untere rieht ift meift mehrjährig unb serfällt in einen tbeo= retifchen unb in einen praftifdicn Seil; erfterer be= fteht jumeift in 3-reih,anb= unb Sacbjcicbnen fowie sJJJaterialienhinbe , lefeterer in praftifchen arbeiten ber Sifchlerei, Jöoljbreherei unb öoläfcbnifcerei. Sie .U. finb oielfacb, oon ^rioaten ober Korporationen ober auch au» ©emeinbemittcln gegrünbet worben. Sie meiften foldjcr Schulen, nämlich 26, befugt Cfterreich; Sßreufjen bat ein Dom Staate unter= ftütjteS i ,;ur eigenen §r= haltung unb ,;ur Grhaltung ber Dcacbtommenfchaft nötig ift. SBäbrenb bie allgemeine ©leichmäfjigteit, womit ba§ junge 2icr in ber Siegel, aber bod? nicht immer (junge i^ögel bauen 3. 33. fcbledder als ältere), gleich fem Slnfang an feine Slrbeit ebenfo gut het- i'tellt, als eS bie alten Stiere fpäter tonnen, für bie Vererbung beS JriebeS ipriebt, jeigt boch anbeten feite bie genauere 33eobad)tung, bajj bie Siere ben allgemeinen $lan ftart ;u mobifijieren unb ben auf= erlegten äußern ißebingungen entfpredjenb an,iu= paffen oermögen, was auf Überlegung fdjliefjen läfst. — Sgl. "JleimaruS, Slllgemeine Betrachtungen über bie triebe ber Siere (2 23bc., Jöamb. 1798). jlunftucretuc, Bereinigungen Don fiunftfreun= ben jum 3wcde ber 2tuSftellung unb beS SJertaufS i§t, fmb unter 6 cmfjujueljen. ftunftoerlag — Äurt^e 809 »on Kunftmerfen. ©ie Siitglicbcr etbaiten für einen beftimmten 3<*&te3l>eitrag eine 2lftie, toeldbe als SoS bei ber alljährlichen Bcrlojung ber Kunfttoerte gilt, bie aus ber ©umme ber Beiträge angefdiafft »erben; bie Diieten werben bureb ein fog. SBereirtSblatt, ge= wöbnlid? ein Äifpf erftid? , gebeert, ©er evfte Kun[t= Derein war ber 1823 burd? bie löialer ©om. öuaglio, (Stielet, ?ßeter £efs it. a. in 9)iünd?en gegründete. Balb folgten biefem Serein bie K. in Berlin (1825, «Berein ber Kunftfreunbe im preuf?. ©taat»), ©reS= ben, Setpatg, Breslau, öalberftabt, ©üfjelborf (1829, «Setein für bie diheintanbe unb Sßeftfalen»), grant^ fürt a. 3Jt-, Köln, Staa, SBien, KönigSbetg; ferner ber «9torbbcutfd?c KunftDerein», «iRl;einifd?e Kunft= Dercin», « 5Beftfätifd?e KunftDerein». ©egenwärtig jagten Scutfcblanb, Dfterreid? unb bie ©djweij faft 100 K. 2lud? in dnglanb, Belgien, Sd?weben unb Norwegen unb in Dlorbamcrifa jeigt fid) baS Kunft= DereinSwefen jebc tbätig unb ausgebreitet. Shmftttctlag, f. Kunftbanbel. Sunfttoabcn, f. Biene (33b. 2, ©. 986 a). Äunfnunffcr, eine älrt ©rubenmäffet (f. b.). Stunfttucm, toeinattigeS ©ettänt, baS aus SBafjer, ©pirituS, 3"der, ©h?eeriu, SBcinfäure unb SBeinftein gemifd?t, bem SBeine äbnlid? gefärbt unb burd) 3"fa£ »on 31ied?ftoffen (sitbulcftern mehrerer fetter ©äuren) aromatifiert wirb. K. bürfen nur unter auSbrüdtid?er SBejeidjnung als folebe ober al§ g-aconweine (f. b.) in ben i?anbcl gebracht werben. 'pnfofem bie ©djaumweine ebenfalls burd? gufä^e (3uder, ßognac, Sigueure) tünftlid? b«ge= ftellt werben, Werben aud? fie im ©egeufats 511 na= türlid? Dergorenem 2Bein (9}aturwein) als K. be= jeid?net. Über bie Scfteuerung beS K. f. SBeinftcucr. ST tinfth>oIlc , £umpenroolle,©bobbt?,@r= fafeftoff für 9?aturwolIe, ber bureb baS 3^rfaferf Wollener Sumpen (am befteu geftridter unb ge= wirtter Sßaren unb anberer lofer ©toffc auS lang= baariger 2BolIe) forcie Don ©arnabfälleu auS ©pin= nereien unb SEBebereten ober aueb t»on 2ud?lumpen gewonnen wirb (im leijtern galle SDtung 0 genannt). Sie K. wirb, meift mit natürlicher aBolle gemifd)t, als Ginfd?lag 3U woblfeilen Sudjen Don feinem 2Iu= feben, aber geringer öaltbarfeit Derarbeitet. ftün = ©gent = SWärton (fpr. fubn fjent mabr-), ©tabt mit georbnetem Sftaaiftrat im ungar. Komitat 3a3«gien=©rof;iumanicn=S3o(noL, lintS an ber Äb= röS, an ber Sinie ©jolnot=fi.=©jenteä ber Ungar. ©taatSbabnen, bat (1890) 12554 meift fatb. magpar. @., barunter 948 @Dangelifd?e unb 260 Israeliten, Soft, Selegrapb I 2ldcrbau unb Biebjudjt. Stün=©3cnt=s-J}itfl6Ö (fpr. fubn fjent mtdlobfcb), ©rofi=©emeinbe im ungar. Komitat $eft5$ili§»©6lt= Klcinfumanien , an ber Sinie SBubapeft = S)Jaria= Sberefiopel=©emlin ber Ungar. ©taatSbal)nen (&ta= tion SbSafe), bat (1890) 8293 ungar. eüang. @., baruuter 2960 Äattjolilen unb 300 Israeliten, tpoft, Selegrapl), ein reform, ©pmnafium unb 2lderbau. «JuittereihJcg, f. ßifad. Snntö, fiarl ©igiSm., SSotanifer, geb. 18. ^uni 1788 ju Seidig, würbe 1806 9iegiftratur=2lffiftent bei ber ©eebanblung in Sertin. ijier fanb er an 21. dou umbolbt einen ©önner, ber ibm bie SRittel gab, bie naturwifienfd)af Hieben 33orlefungen ber SBevliner UniDerfität su befudjen. ©ein erfteS 2Bert war bie «Flora Berolinensis» (Serl. 1813; 2. Slufl., 2 SBbe., 1838). 3laä) SBillbenowS Sobe übemabm er bie Bearbeitung ber üon 21. Don öuinbolbt unb SBonplanb gefammclten Herbarien, begab fieb beS= 1 Strittet, Sie man unter ß »erm balb 1813 ju öumbolbt nad) si*ariS unb lebte bafelbft bis 1819. liefen 2lufentl)att benufete er Hut Verausgabe Don mel;rcrn feljr umfangreidjen SBetfen üon iöonplanb unb öumbolbt, bie 311 ben bebcutenbftcn ber fpftentatifeben SBotanif ge= boren,' batunter bie «Nova genera et species plantarum» (7 93be., $ar. 1815 — 25), bie ä)lono= grapbien über bie ÜUimofcn (ebb. 1819) unb über bie ©räier bcS tropijcbcn 2lmerifa (2 SBbe., ebb. 1829—33). 1819 febrte er nad) SÖerlin äurüd, murbc ißrofeffor ber SSotanit unb Bicebireftor beS Sotanifcbeu ©artenS unb 1829 in bie Slfabemie ber SBiffenfebafteu aufgenommen. @r ftarb 22. s.Dcär3 1850 3u33crlin. Siele Safcre binburdi befdiäftigte ihn bie Bearbeitung beS wichtigen botau. SBerteS «Enumeratio plantarum omnitim hueusque cogui- tarum» (23b. 1—5, ©tuttg. 1833—50), baS jebod) nur monototple $flanjen enthält. 33on feinen übrigen 2lrbeiten finb nod) ju ermähnen: «5anb= bud)'ber 33otani£» (93erl. 1831), «£ehrbucb ber 33o= tanif» (93b. 1, ebb. 1847). Stiintfdjut, f. Sesamum. Ä«n^, fiarl, «Kaler, geb. 28. guli 1770 3U 93iannheim, erhielt feinen Unterricht in ber SDlalerei unb 2lrd)itettur an ber 2lfabemie burd) SRbnger unb Guaglio unb mad)te feit 1790 in ber ©djweij unb Dberttalien ©tubien nad) ber Diatur. 1793 uad? iUannheim 3urüdgetehrt, würbe er 1805 bab. .&of= malet unb 1829 ©aleriebirettor ju Karlsruhe, wo er 8. ©ept. 1830 ftarb. ©einen Sftuf als fiünftler begrünbete &. burd) 3Wei in2lguatinta ausgeführte .Hopien nach 21. Dan be 23elbe unb nach % Rottet. Unter feinen Silbern finb bie Sanbfcbaft im 6ba= rafter beS JiedartbalS bei ßeibetberg, baS Sierftüd mit Sanbfcbaft bei 33aben=93aben unb ber in ©ouadje ausgeführte S3iebmarft (fämtlid) in ber ©alerie 311 Karlsruhe), Sie Sßiebweibe (1824; in ber9Iational= galerie 3U Berlin), ©eroon einem ©tier angegriffene iMrt, ©ebirgSlanbfdjaft unb Sanbleute an einem ©ee (5ieue Binafotbet 311 9Jlünd)en) 3U nennen. 3(n ber ©ouadjemanier unb als Slabierer betunbete fid? S. ebenfalls als Steifter. 5RuboIf fi., ©obn beS Dorigen, geb. 10. ©ept. 1798 ju DJlannbeim, erhielt feinen fünftlerifchen Unterridht bureb feinen SJater, würbe 1830 bab. Öofmaler unb ftarb 8. SJlai 1848 31t KarlSrube. dr malte 2anbfd)aften unb Siere, befonberS $ferbe, unb War aud) Äupferftedjer unb Sitbograpb. ©eine Dorsügücbftcn Seiftungen finb bie 2lbbilbungen ber württemb. ©eftütSpferbe (©tuttg. 1823—26), bie 2lbbilbungen fämtlidier Sferberaffen (4 öefte, ÄarlSr. 1827— 32); ferner bie ©emälbe: $ferbe= rennen bei 3ffe3beim, Qagbfcblofj ©tutenfee mit ^sferbeftaffage unb 33ferbe an ber Sränfe (fämtlidj in ber ©alerie ju Karlsruhe). Submig K., Karl K.' jüngerer ©obn, geb. 22. 3uli 1810 ju Karlsruhe, bilbete fid? unter fei= nein Bater, fobann unter grieS in Karlsruhe, feit 1835 3U DJtündjen. ©r bat fid? als tüchtiger £anb= fdjaftSmaler unb Sitbograpb befonberS burd? feine iierftubien (24 Blätter, KarlSr. 1832) unb bie üon ibm auf ©teingejeicbnetenital.©tiäjen feines Sebrers grieS (ebb. 1834) behmbet. Suntjc, 3ol?S. (Fmil, 3utift, geb. 25. 9iod. 1824 3u ©rimma, ftubierte in Setpjig, babilitiette fieb bafelbft 1851, würbe 1856 auf;erorb. unb 1869 orb. ■qßrofeffor. §r ftarb 11. gebr. 1894 in Seipsig. Seine Borlefungen erftred'ten fid? über rbm. 9ted?t, früher aud? über &anbels= unb 2Sed?felred?t. @r Bt, finb unter 6 aufjufudjen. 810 Äun^c — Äupclwiejcr »eröffentlicbte namentlich: « Tic Obligation unb I Die Singularfucceffion free rem. SRecptS» (Spa. 1S56), «Ter SBenbepunlt ber DtecbtÄ»il)enfcbaft>> : tebb. 1856), «Tic 8ebjce tun ben 3nbaberpapicren» ' l' StbteiL, ebb. 1857), «Tai Jus respondendi in unfervr 3cit» (ebb. 1858), «Teiitfd)e§ S&edtfefc reäjt» (ebb. 1862), «3nftitutioneu unb ©efdMdHe be§ rem. SlecbtS» (2 SBbe., ebb. 1869; 2. Slufl. 1879— SO), <®ü§ SEBe^felreit. @inleitung in 6nbe= mann* jSanbbucb be§ Teutfcben 3Bed}felred}t§» (ebb. 1884), «Sie Obligationen im rem. unb beutia.cn iHecbt u. }. tt>.» (1886), «Tie ftoiengenojfenfdjaft unb t>a% ©efdjofjcigentum» (Spj. 1888), «Ter servus t'ructuarius be§ röm. 9ted)t§» (ebb. 1889), «3ur 39e= fifclebre. SOt unb ttüber Ühib. »on Jshcring » (ebb. 1890), «Ter ©efamtaft, ein neuer SRedjtäbegtiff» 'ebb. 1892), «3ur ©efebiebte beS röm. 3ßfanbred)t§» (ebb. 1893); aud) gab er bie britte Sluflage »on .'Öoljfcbubers «Theorie unb Safuiftit be? gemeinen (SioilrecbtS» (333be., ebb. 1863—64) heraus, gerner febrieb er: «über bie Tobesjtrafe» (Spj. 1868), «Tic fociale gtage unb bie 3nnere SDUffion» (ebb. 1873), » 3>rolcgomena jur ©efebiebte 9iom»» (ebb. 1882), <■ iKöm. Silber au§ alter unb neuer 3eit» (ebb. 1883), «Sie beut) d^en Stabtgrünbungen » (ebb. 1891), «@ufta» Sbeobor geebner» (ebb. 1S92). Shw$e, ©uft., 33otanifer, geb. 4. Oft. 1793 su 2ei»3tg , geft. bafelbft 30. Slpril 1851 als Ott). Brofe)lor ber Sotanir, febrieb «Analecta pterido- graphica» (2pj. 1837) unb «Tie g-amfräuter» (mit folorierten Slbbilbungen, 14 £fgn., ebb. 1840—51). Sttitsc, aiJar g-riebr., gorftmann, geb. 10. gebr. 1838 in SBitbentbal bei (Sibenftod im fäd)f. @rj= gebirge, befuebte bie Sreujfcbule in Treiben, bie Jorftatabemie Tbaranbt unb bie Unioerfitäten ®ie= f;en unb 2eipjig. 3>on 1864 big Oftern 1870 t»ar er im fäd)f. gorft»ert»altungSbienfte tbätig, bann rourbe er an bie gorftafabem'ie Tbaranbt als gmeiter matbem. 2ebrer unb Diitglieb ber Sommiffion für iorftlicbeS 2?erfucbSiüefen berufen. 1873 rourbe er ium Sßtofeffot ernannt, S. »erfafete: «Tie i»iebttg= ften gormein ber 3ln*: unb lXentenred)nung » (TreSb. 1872), «Sebrbudi ber öolsmefstunft» (ali ätoetter Teil ber »on ihm mit Sßrefjtet beraub gegebenen «öoljmefitunft nacb ibvem ganjen Um= fange», 53erl. 1873), «SilfStafeln für iöoljmafjen= 2lufnabmen» (ebb. 1884), «Anleitung jur Aufnahme beS Soljgebalteg ber 3Balbbeftänbe» (ebb. 1886), «2Jieteorolog. unb bppfometrifcbe Tafeln» (Tresb. 1875). Umfängliche Slbbanblungen »eiöffentlicbte er in ben Supplementen jum Tbaranbter forftlicbeu oiabrbud), beffen JRebattton er 1888 übernahm i.SBfc. 1 — 6: «33eiträge jur SenntniS beS (Ertrages ber Siebte unb Siefer auf normal beftodten giäcben», «Tie gormjablen ber gemeinen Siefer unb giepte», «33eitrdge jhi SenntniS ber jRotbucbc in 33eäug auf Jorm unb Grtrag»). ffüngel^au. 1) Oberamt im württemb. Qagft= treiS, bat 383,92 qkm, (1890) 29295(14280 männl., 15015 treibt.) 6., 3 ©tfibte unb 46 Sanbgemeinben. — 2) Oberamtäftabt im Oberamt .H. , am Socbcr, an ber Nebenlinie S. = JBalbenburg (12,2 km) ber 3Bürttemb. Staat^babnen, Sife bei Cberamteg unb eine? aimtSgcricbt» (Sanbgcricbt .siall), bat (1890) 2896 fatb,. (S., 5>oft, Telcgrapb; gätberei, 2eber=, 6cbubroaren=, Taba!= unb (iigarrenfabrif, Siebjucbt, 33ieb= unb sebnietnemärtte unb SScinbau. Sunden, g-riebr. i'ubt»., bän. Huftier, geb. 24. Sept. 1761 }u Sübcrf, befuajte bie Üni»erfität Strtifel, bie man unter S Ocrmi Siel unb würbe fpäter ,'öoffapcllmeifter in ßopen= bogen, »o et 28. San. 1817 ftarb. Ä. bat nament= lieb burd) feine Oper «£olger Tanffe» mit ben ©runb jur dntftebung unb Suäbilbung einer felb= ftänbigen bau. SRufil gelegt. fiunj t>on Häufungen, f. l'riusenraub. fluopio. Dfiän im öftl. Teil ginlanbs, grenät im 5c. an ba§ San Uleäborg, im 2B. unb ©. an SBafa unb St. SJtidiel, im 0. an ba3 ruff. ©ou= »ernement Clone3 unb bat 42731,3 qkm, ba»on 6984,i qkm Seen, unb 281351 6., b. i. 6,5 auf ljjkm. Ta§ £anb ift »on mebrern üanbrüden läellä) burebjogen, 5t»iicben benen Seen liegen: «alla, SßieliS, 3'L-% .'ööntidinen u. a. Sie finb febr fifebreid) unb meift mit bem caimafec »erbunbeu. Ter 33oben ift toenig fruchtbar; im 31. ftnb grofje Dlabetloälber. Tie 33efd)äftigung beftebt aus 33ieb= iuebt, gifebfang, 3agb, Sluefubr »on §013. fi. bat 70 km ßifenbabnen, 6 DJZittel= unb 152 niebete Sdmlcn (mit 584 unb 24631 SAülem). 6§ serfällt in 6 Greife: ß., ^benfalmi, 3lamant§, £'tüelitc<, 5J3ieli§ unb iHautalampi. — 2) Srei^ im norbt»eftl. Jcil be» Sana H., bat 6792,g qkm, bauou 1859,8qkm Seen. — 3) Jpauptftabt be§ £änä unb fiteije§ Ä., an ber SSefttüfte be-3 j?allafee§ auf einer meit binein= tagenben öattinfel unb an ber Sinie .Hou»ola = R. ber ginnifdu'n Sifenbabnen, ift Sil; be« ßi»iIgou= uerneur§ unb eines 33ifdiof» unb bat (1S92) 9154 ©., Sßoft, Telegrapb, fiatbebrale (mit Slltarbilb »on Söiierbjelm), Spceum, Tocbterfdmle , Tcnfmal 35). Snellmanns, Stabtparf; äanbcl mit .violj unb SButtet, Tampffcbiffabrt auf bem fiallafee. Tie ©egenb junfeben Ä. unb 3beui"almi mirb ba§ «s$ara= bie» ginlanbs»_genannt. ftupälo (rui)., b. i. 33ab), SSoKSfeft in Züt>- unb 33efrrufelanb in ber 3obanni»nacbt (jum 24. 3"nii, mobei ficb 33urfcben unb SKäbcben mit Sränjen febmüden, unter ©efängeu um ein g-euer tanjen unb barüber fpringen foteie ftd) Jltm ÜJorgen im giuffe baben ober mit Tau mafdjen. ftupang, ftauptftabt ber nieberlänb. 9iefibent= febaft Timor, an einer geräumigen 33ucbt an ber njejtt.fiüftebetSunba^nfet3;iniot,iftntit^eftung§= roetlen »erfeben unb Si§ ber 33ebbrben. Unter ber 33e»blferung, bie auf 7000 Seelen gefcba&t i»irb, fmb etroa 200 (Europäer unb 1000 ßbinefen. Süpe (nieberbeutfeb), grofjeä öoblgefä(3, befon= ber§ jum gärten, audj bie g-arbe felbft, f. ^nbigo (33b. 9, S. 559a). [\. öaffuntten. ftupclian, jßatriard} ber armentfeben Strebe, Supcllc, f. Sapelle; tupelliercn, f. abtreiben ibüttenmännifd)) unb g-einprobe. Supcltuiefcr, g-ranj, 3){etallurg, Sobn beS fotgenben, geb. 14. Sept. 1830 ju SBien, ftubierte bafelbft unb in Seoben, bielt bann am lejitem Orte matbem. SBottefungen, nuirbe 1856 öürtenmeifter an ber ßifenbütte in :)iefd)iha unb 1862 3>rofefjor ber ."öüttenfunbe an ber 33ergatabemie in Seoben, an beren Sfteorganifation er mefentlicben Slnteil hatte, aiuf mebrern 3Beltau§ftellungen (SBien, $ari§, ^bilabelpbia, 2lntt»crpcn, 33rüffel) fungierte R. al§ 33eriditerftatter über ba3 yiüttenioefen. Supclhiiefcr, fieop., Dealer, geb. 17. Oft. 1796 ,;u ^iefting in 5Rieberofterreicb, eeluelt feine 3luä= bilbung feit 1809 an ber äBiener Ülfabemie, befuchte 1824—25 Italien unb mürbe burd) bie 3Bette gie= fole§ für bas ©ebiet ber firdilid)en Sunft in ber "Jiiditung ber fog. SRajatener gemonnen. 1837 er= bielt er eine l>ro|enur an ber äüiener i'lfabemie unb 6t, fmb unter ß aufauiudjen. Shiperli — Tupfer 811 fcblof; nd) bort eng an Jübrid1 an. Cr itavb 1 7. 3!o». 1862 in SÜMen. "Slufser jablreicben äütarblättern malte .«. in ber 2UtIcrdienfclber Sircbe al fresco Die ad)t ©eliafeiten, Sas 3jüngfte ©eridjt unb ben Gngelfturj, iii betn SReptäfentattonSfaal bes Statt* baltcreigebäubes ju SBien Sic Slufttia unter bem 3d)ut)e ber Sfteligion, umgeben »on fpmbolifd'cn ;Uigenbgeftalten, wobei ein gries bie Urgefd)id)te bes bftevr. ©tammlanbes bchanbelt. Kutjcrli, türf. ©ro&mefire, f. Jtjöprili. ftupeftft), 3"bann, Ungar. SUlaler, geb. 1667 ju Vöfiug bei Srejsburg, entflob mit 15 labten t,em SBebftubl im Pätevlid)en Saufe, tarn 1684 nad) 2Bieu , ging 1687 nacb :Mom , wo er fid) unter f üm= merlid)en äjerbältniffen ausbilbete, unb 1709 nad) vJBien, wo er ber beporutgte SBilbnüSmaler bes Öofee unb ber Sltiftolratie würbe. Gr malte unter anbem bic Saifer Sofepl) I., s5eterb. 0r. (in Sarls= bab), Sari VI., ben Sßrmjen Gugen non ©arwpen u. a. SCIS DJiitglieb ber SBöbmifdjen Vrübergemcine glaubte er fid) Verfolgungen ausgefegt, floh baber um 1726 nad) -Nürnberg, wo er 1740 itavb. ©ein ©ebüler unb Siograpb mar ^obann fiafpar guefsli (f.b.). fi. malte urfprünglicb im sinne ber Italiener, waubte fid) fpäter aber mebr_ ber 9tembranbtfd)en üßkife jiu. Siebt feiner 33ilbni))c finb im ©ermani: feben DJtufeum ju Nürnberg, fieben im33raunfd)roei= gcr SJiufeum, anbere in SBien unb Seipjig. — Sgl. 5. $• jyüefsli, fieben ber berühmten SJtaler Diugenbas unb Hupejfp (3ür. 1758); Ditjdri, Ser Porträtmaler 3obann fi. (SBien 1889). SiH)e,5 (ruft., Kaufmanns), in Dlufslanb bie ban= beltreibenben ©täbter, bie eine gefonberte Maffc bilben. Vetcr b. @r. teilte fie in brei ©üben ein ; feit 1863 beftebeu nur nod) jtoei ©ilben ber Saufleute. 3ur erften ©ilbe geboren bie ©rofebänbler. Sie haben alljährlich eine 33efd)einigung ihrer 3u9e: hbrigfeit jur ©ilbe ,ni löfen gegen 3ablung pon 565 iKubel. Qux streiten ©ilbe" gehören bie Setait= hänbler unb bie Skjifcer von gähnten mit mehr alä 16 Slrbeitcrn. ©ie haben nad) fünf .Klaffen ber £>rt= fdjaften pon 40 bis 120 Diubet jährlich 311 bejahten. 3ln neuerer 3eit finb 3uf ebtagsfteuem nad) berööbe bes ^Betriebes eingeführt. 3e^f (1893) wirb eine Grböbung ber ©teuer unb ein neues ©efelj über bie Supeägilben geplant. Suöfcr, metallifd)cs Glemcnt, d^cm. 3«d)en Cu (Cuprum), Sltomgewicbt 63,5. Seinen 9camen bat bas S. pon ber Ignjel Gppern (fippros), oon ber ©rieeben unb Siömer grofcenteils ibx H. bejogen. I. SBorfomraen. Sas ft. ift in ber Dcatur febr perbreitet, fommt felbjt ui fehr Keinen Sinterten in Vflatijen por unb tritt als 23eftanbteil Dieter 9Jtine= ralien auf , unter benen aber nur eine befd)ränfte 3abl jur ©ewinnung bes DJJetalls, als Hupfer= er je im eigentlichen ober engem Sinne, Pon 93e= beutung ift. Sabin gehören: gebiegen S. (gewöbu= lieh recht reines metallifches K., regulär trpftalli= ficrenb, aber aud) in moosjörmigen unb äfrigeu ©eftalten, in platten, Stechen, .Hlumpen) amDihein, in Sbüringen, ©chlefien, Ungarn, Dtormegen, ©ebroeben, ©panien, Sibirien, ©hina, 3apan, na= mentliA aber in grofjeu DJtengen am Obern ©ee in •.Uorbamevifa u. f. ro.; iRotfupfererj '(Supjerorpbul) ; ;]iegelerj ober Supferpecherj (ftupferorpbul mit liifenotfer gemengt) ; .«upjerglanj (SchiDefeltupfer); .«upfertics unb SBuntfu^f erers (beibe aus #. , ßifen unb ©ehroefel beftebenb); ;Aablerj (hauptfächlid) S, 2tntimon unb Schmeje .Hupfcvlafur (beibe waffevhaltiges toblcnfaurcs .«upfennuM; iUnv>vhorchalcit (icafferbaltiges pbos= PborfauresS.);3ltacamitober©at,itupfererj(Supfer= dtlorib unb Supferbpbrojpb). Sie meiften Hupfev= erje enthalten geringe DJtenaen Silber unb roerben, f ofern beffeu OJlenge bie Slbicbeibung lohnt, nebenher auf bas eble SWetall benutit. &n febr roertoolles ÜHatertat }Ut .ftupiergeminmiug ift ber iaipferfcbiefer (f. b.). ©eivöbiiiidi Eommen mehrerlei Hupfererje neben= unb miteinanber cor unb roerben bann auch SufammenPcrbüttet. Sas am bäufigften Perarbeitete Supfererj ift ber Hupferfies (f. b.). II. gigenfttjaften. Sie Gigenf ebaften be§ S. ftnb eine eigentümlidje rote gatbe, s$oliturfäbtgfeit, mäfsige §ärte, bebeutenbe geftigfeit, febr grofse ©e= febmeibigfeit unb llnjerftörbarteit unter ben Gin= flüffen ber Sltmofphäre (naebbem fid) barauf ber grüne 9toft [©rünfpan] gebilbet bat); es ift jur Verarbeitung auf eine Stenge pon ©egenftänben fehr geeignet, roobei es pon Vorteil ift, bafs es bei mäfeiger ©eifsglübbitie fchmiljt, alfo Weber §u leid)t= noch ,;u fd)roerflüffig ift. Sein fpec. ©eroieht beträgt 8,5 bis 8,9. 33ei längerm ©lüben unter fiuftjutritt bilbet fid) auf feiner Cberflädje eine braunfehroarje Crnbirufte (Äupferafche, Äupferhammerfd)lag). 'm. SBerwenbung. Sie tcdinifcben älninenbungcn bes fi. finb mannigfaltig. Sas gefebmotjeneß. tuirb beim Grfalten blafig unb eignet fid) baber nicht ju ©uferoaren, bagegen täpt fid) bas fi. fehr gut wegen feiner Sebnbarfeit, 3ähigfeit unb ©chweif;-- barfeit »erarbeiten. DJlan Perfertigt barausDJlünjen, Keffet, Seftillierblafen, SBaljen u. a.; in Vlerhjorm btentessugetriebenen3lrbeiten,3umäd)iffsbefchtag, -,u Vatronen, 3ünbbütchen u. f. W. (©. Supfer; febmiebearbeit unb fiupferwaren.) 91od) widitiger ir>irb es inbeffen burd) bie wertpotlen Segierungen. (©. Hupferlegierungen.) SBegen feines geringen eleftrifd)en Seitungswiberftanbcs bient es ju elcf= trifchen Seitungen. ©ein b"bes 9Bärmeteitungs= permögen macht es ju geuerbücbfen ber 2ofomo= tioen geeignet. Unter ben d)em. Verbinbungen bes H. finb junäcbft jene mit ©auerftoff, bas Hupfer= orpbut Pon roter unb bas Hupferorpb Pon fcbwar= jer garbe, teebnifd) wid)tig. Grfteres färbt bie 0las= flüffe purpurrot, festeres grün, unb beibe finbeu besbalb bei ber öerftellung farbiger ©läfer, in ber Gmaitmalerei, bas Drpb aud) nitn ©rünfärben ber Söpfergtafur Jtnwenbung. Sie Hupjerorpbfalse ftnb fämtlid) pon entfehiebener unb oft febr fd)öner Färbung, meift grün ober blau. 2tm wid)tigften unter benfelben ift bas Hupferpitriol, bas in ben fog. Gementwäffern aufgetöft in bersJiatur Port ommt, fonft fabritmäfeig in DJJenge bereitet wirb unb bureb feine 3erfefeung mittels bes elettrifcben ©troms, wobei ftd) H. in reinfter metallifcher ©eftatt ab= febeibet, bas 3)cateriat sur ©alnanoplaftif liefert. Verfd)iebene 2lrten bes effigfauren Hupferorpbs fommen als ©rünfpan jur Slnwenbung. Hupfer= baltige garhen finb namentlid) bas Sergblau , bas äluersbergergriin unb bas Scbmeinfurtergrün. Sas metallifcbe H. wirb pon ftarfen Säuren orpbiert unb aufgetöft, poii ©alpeterfäure äufjerft beftig, Pen Fon;entrierter ©diwefelfäure ieboci) nur im Äod)en. id)Wäd)ere säuren (j. 33. Gffigfäure) greifen es an. Slan niufs es baber permeiben, ©peifen in fupf emen ©efäfsen jteben }u laffen, ober beffer bie tupfernen Hücbengefcbirre üerjinuen, ba alle Hupferperbinbun= gen giftig finb. fiupferfaläe jum färben Pon Hon= enthaltcubj; 9Jialad)it unb 1 ferpen, insbefonbere oon grünen Grhfen ju oer= SIrtifet, bie man unter ß »crmiBt, finb unter 6 aufjufudjen. S12 Jhtpfer toenben, ift gefe^tid) oerboten. Sichrere Rupfetofö> folge »erben at§ Slnneimittel gebraust. IV. ©cminming. Sie ©eroinnung be? S. au? ben .Mupicrenen fann feroobl auf trocEnem äßege, bunt, Sdjmeuen, al? audi auf nafjem SBege, burd) Sluflöfen unb fällen, bann aber aud? bureb eine fioms bination bebet Sitten bet 3ugutemadurng erfolgen. A. Set ttodne SBeg tommt überall ba ;ur Sin: roenbung, roo ein pcrbäitnU-mäfeig beber Supfer* geaalt bet (Srje unb billiges Brennmaterial ein ausbringen mit Sfhitjen ermatten [äffen. Sa? trieb: tigfte ßrj für biefe Slrt ber .Hupjergerotunung ift ber .HupferiieS (f. b.), unb cS beruht bie Verarbeitung ceSielben im allgemeinen barauf, bajs bie mit bem Ä. gleichzeitig »ererbten EDletaUe, roie ßifen, 3'nf, Kobalt, 9ti«M, Stet, Sltfen, Slntimon, fämtlicb leiebter orpbierbar fmb als baS ben Gbelmetallen näher ftebenbe unb bem Srjbilber — alfo hier 5cbroefel — ebemifeb öerroanbtere ü. 3ur Sjerbüttung ber ftupfererje finb eine bleibe von Operationen erforberlicb. 1) SaS SRöften be3tredt, burd) ©lübeu ber ßtje bei Vuitnitritt flücfatige Seftanbteile (Slntimon, Slr= ien, Bitumen u. f. ro.) ju entfernen unb bie fretn= ben Scbroefelmetalle unter Gntroictlung Pon fehroef: liger Säure unb Verflüchtigung be§ Bcb,iBefefe in iUetallerpbe unb Sulfate überuifübren. Sa? iKöfteu gefdjicht in freien Raufen (Keilern), in Stabein ober in gefd)to|lencn Öfen (Scbad)t= unb glammöfen), im letUern galle meift mit ©eroinnung ber entftebenbeu icbroefligen Säure, bie bei ben ÜReilern unb Stabein in bie Sltmofpbäre gebt unb bie benachbarte Vege= tation jerftört. Beim Sftöften in freien öaufen roer= ben mehrere Saufenb Gentner Gqe auf eine Unter: läge pon 6ol| gefebichtet. 9iadi "Jcrtigftellung beS Saufenä roitb ba? .'ödIj ange-,ünbet. iMerburd) lommen bie untenliegenben Gtjftücfe 3um ©lüben, unb mit £ilfe ber binmtretenben Suft Derbrennt ber Schwefel unb ba» Bitumen, roobureb fieb fo tiiel ■JBärme entroidelt, bafj ber ganje Saufen nach unb nach in Branb tommt unb fo lange in ©tut bleibt, als noch brennbare Subftanj porbanben ift. Sie Brennjeit bauert etroa oier SDocben. Set man?: j feibfcbe ßupferfä)iefer, ber fdjon feit IJabrhunberten ' oerarheitet roirb, braucht nur einmal getöftet ju treiben, anbere Grje bagegen oft jroei: bi? breimal. Um ba? teure öolg al? Brennmaterial 311 erfparen, hat man SRöftftabctn mit Stemfoblenfcuerung ton: ftruiert, aber auch in biefen ift eine nur unöoU!om= mene Stöftung, namentlich roenig rationelle Slu?= uutjung ber ©atme möglich. sDian röftet jeftt be?: halb in Schachtöfen unb glammöfen. Sabureb roirb auch bebeutenb an 3eit gefpart, unb bie Slbgafe tonnen jur Schroefelfäurefabrifation perroenbet tbet= ben. Bei ben Schachtöfen unterfebeibet mau oet= fchiebene fionftiuftionen, je nad?bem fieb ba? Gn in ctüd=, ©raupen: ober Schliegform hefinbet. Stüd= förmige (Jrje roerben in fog. Siln? geröftet, ba? finb niebrige, meift nach oben erweiterte Schacht- öfen, beren SBänbc oor bem Hintragen be? Grsc? burd) ein glammenfeuet rotglülienb gemaebt roer= ben. Sa? fd)id)tenweife aufgegebene Gn glübt cann »on felbft fort unb fann tontinuierlicb ah= ge;ogen roerben. gür graupen: ober grie?förmigc Grje bat man fog. JtieSbrenncr foujtruiert, bei benen ba? Gr3 auf einem Soft mit beweglichen Soft* ftäben liegt. Sa? abgeröftete Srg fällt beim Sieben bet Stäbe in untergefabreue SBagen. Sie fdiroef- lige Säure roirb oft benu^t, um in iMeipfannen, SIrtücI, bie man unter S Herrn bie birett über ben DfenjDgeh eingebaut fmb, .Ham= merföute ;u fementrieren. 3um ■Heften fchliegföt= miget Srje fmb nur Sonfttuttionen 311 hraueben, bei benen ba? Stj in bünnen l'artien entroebet frei ben heif;en ©afen entgegen (wie in ©erftenböfer? unb Stetefelc-j Staubftromöfen) ober auf beifeen Splatten (roie in ben Öfen Pen .tterpclp unb inafen= cleoer:öelbig) fieb na* unten Iteroegt. Flammöfen roerben meift nur jum fRbften pon 5d)lieg unb bann angeroenbet, roenn bie barauf folgeube Sduneluing ntdit in Schad)töfen, fonbern in Flammöfen Porgenommen roirb. Sie geftatten ein febt pollftäubige? Slbröften unb fmb befonbetS oorteilbaft für Slntimon unb Slrieu fübrenbe 6t3e. SJian röftet letjtere mit einem 3ufag pon Kot?= ober Kohlenpuloer, ba? man nach einer beftimmten jRöft> 3eit bem Söftgut untermengt, um entftanbene arfen-- unb antimonfaure Salje ju rebujieren unb eine tlumlidift PoQtommene Berflüditigung oonSlntimon unb Sltfen (bie größten geinbe ber SarfteQung eine? reinen ß.) ;u errieten. Sie Möftflammöfen teilen fieb in .ftanbröftöfen, bei benen ba? @r3 auf bem beifeen öetb burd) J>anbarbeit umgeroenbet roirb, unb mechan. Öfen, bei benen bie? burd) med)an. Borrichtung gefdiiebt. Gntroeber ift hei ben mechan. Öfen ber &erb feftftebenb ober al? rotierenber ©9= Imber ober Jeller auigebilbet. 2) iRobfdimetieu, Scbmeljen be? 3Rö ft- gutc? auf Stein. Sa? ^robutt ber Söftung (;Röftgut) roirb mit Sftebufüon§mitteln unb fcblacfen: biloenben Subftangen (Ouarj ober Silifaten) in ge: eignetet SGBeife oermifebt (gattiert) unb in Schacht: öfen niebergcfdnnolsen. Sa? Gifenorpb roirb hierbei ut Dpjbiil tebusiert unb biefe? foroie anbere ntdjt nutzbare fdjroere C rnbebur* bie3ufcblägeperfdiladt, roä|renb ba? oorbanbene obet au? bem Sulfat roie= bet erzeugte Scbroefelfupfer fieb mit bem urjprüng= Rd)en ober ebenfall? au? Sulfat neu entftanbenen Sdjroefeteifen al? eine gefchmolsene iDtaffe ( IK 0 b = ftein, sSron3eftein, Sech) unter ber Scblade an= jammelt. G? gilt, beim Scbmelsen bie öii3e berart 311 regeln, bafs alle? oorbanbene Rupferorpb be;. H'brocfelfaurc? .ffupferornb, nicht aber 3ugleiA bie fdiroer rebuiierbaren Drpbe frember SJtetaÜc in ilte= talle be-,. SdjtoefetmetaU jurädueriDanbeU roerben. Sefetere? gefebiebt aber, roenn bie SdMuelibihe eine }u hohe geiuefenift. Bereinigt ftch mit einer folgen auch noci? ber Umftanb, bafj man ein 3U ftart abge; röftete?, alfo fd)roefelarme? On ju oerfdunelseit hatte, fo entfteben neben einem eifenreieben ffupfet: ftein auch metallijdie SlbfcteiDungcn, namentlich »on (Jifen (ßifenfau), unb ba man roeber ben 3töft= grab, noch bie Sdjmeljbi&e Pöllig in ber ©eroalt bat, fo ift bie SBilbung berartiger metallifcber Stb- fdjeibungen cbenforoenig ju oermeiben roie oer über= gang fterabet SDletalle in ben )Kohftein. öat man e? mit Slntimon unb arfenfjaltigem iRäftgut 3u tbuu, fo jammelt jidi unter bem :Kebfteiu meift nod) ein britte? Brebutt, bie Supferfpeife, an, in bet fieb bie bem Sltfen unb Slntimon mebt al? R. oerroanbten 1'ictaUc, roie .Hobalt, Siidel, (I'ifen, anfammeln. Sie Sebaditöfen für bie Siobfchmeluing fmb oon febt perfdüebener .Honitruftion, bie fid) nach (behalt unc SReinbeit be-> ut oerarbeitenben @rje? richtet Slttj ben .Hupferbütten ber 3,'tansfelber ©e= roertfebaft fchmib,t man gegenroärtig in 3toei Slrten Sd)ad)töfen, bie fid) bauptiäcblid) nur baburd) unter= icheiben, baf; bei ber einen bie Slbionberung Don *Kob: ftein unb Sdjlacte imCjeu i2iegel= oberSumpf = iBt, finb unter C aufjuiuetjen. Äitpfcr 813 ofen), bei ber anbern auficrbatb besfclbcu erfolgt, b. t). bei Sdjadjtöfen ber crjtcn Slrt »erbleibt ber :)(ob= ftein nad) Slbfdieibung aus bcm trovfbavfluffuien ©emcnge »on Stein unb Sd)lade im Dfen, bic Sd)ladc flicfst aus bem ©djmeljraum ab unb ber Stein wirb »on Seit ju Seit abgeftoeben. 33ci ber Streiten ?(rt Sd)ad)tofen fliegen Stein unb Scbladc gemeinfebafttieb au§ bcm Dfen in große SBorrtegel, fonbern fid) bort uad) bem fpcctfifdjen ©ewiebt, bie oben fd)Wimmenbe 6d)lade fließt in eiierne Siegel, wäbrenb fid) ber Stein im 35ortiegeI anfammelt unb, naebbem er biefen angefüllt bat, abgeftoeben wirb. 3) Äonjentrieren ober Spuren bes9tob = fteins. Ser5ftobfteinburd)läuft behufs weiterer 2ln-- retdjerung bes .Hupfergebaltes bcnfelben Sßrojejj nod) einmal, bcm bas Reberj unterworfen würbe. Ttan röftet ihn in Kilns ober glammöfen, um einen Seil bes Sdjwefels ju »erflüd)tigen unb frembe Utetalle burdj Crpbation auf SerfcplacrUng »orjubereiten. 3tuf ben meiften Sßertcn wirb bic beim Soften bes Mobfteinscntweicbenbcfdiwefttgc Säure aufgefangen unb in Scbwefetfäure übergeführt. Sabei mirb ber 3iöftpro3eß berart geleitet, baß noeb alles fi. unb ein Heiner Seil bes Gifens an Schwefel gebunben bleibt. Surd) bas Sdjmetjen unter 3ufaß fauret öcbladeu (fionjcntrationsfcbmeläc) gebt bas Gifenorpb größtenteils in bie Scbladen über, unb ber Stein wirb tubf erreidjer (fion jentrations ft ein). Surdi SBiebcrbolungbcrKonjentrationsfcbmelje (Spuren ober Soubtieren) erl)ält man einen nodi mebr baltigen unb reinen Stein (Spurftein). Siefer wirb entWeber gleidjjeitig mit ber Sdjlade ober für fid) allein aus bem glammofeu abgeftoeben, bie Sdjlade im letztem ^alic bureb bie Slrbcitsöfjnung mittels Slbjieben mit eifernen Hrücfen entfernt. 4) Scbwarjfupf erf ebmcljen. SerSonjentra- tions= bej. Spurftem wirb in iRöftflanvmöfen ftart erbifet, bamit man nad) Entfernung von 2lrfen unb aintimou bauptjäcblid) nur ÜJletallorpbe, Dor allem Kupferorpb unb Gifenorpb unb »Drbbul, neben ge= ringen lllengen Don Sulfaten erbäte. . Sarauf wirb er in gtammöfen unter entfpreebenbem 3ufat$ dou Koblenputoer eingefebmotsen. Sie Kohle rebusiert bieOrpbe ju detail, unb es entftebt, je nad)ber.Kon= jentration bes Spurfteins ein mebr ober Weniger mit fremben ÜJletallen »enmreinigtes ft. unb neben= bei infolge eines ©cbwcfelgebaltes bes SRöftgute§ eine geringe OTenge reieber kupferfteiu, Sünn = ft ein , ber wie 9iob= ober Spurftein weiter »erarbeitet wirb. Sias ©d)War3tupfer(3lobtupfer) ift ein blafiges, brüdjiges Dllctall, bas jur ©ewinnung Don reinem K. bem 5) ©armacben, Raffinieren ober Splei = fjen untcrinorfen roirb. Surd) ein orobierenbes Scbmeljen fuebt man bie immer nod? nid)t ganj entfernten fremben Beimengungen ju DerfUUftigen ober 3u »erfdtladen; hierbei orpbiert fieb aud) ein Seil bes ft. ju ftupferorpbul. Siefes mengt fid) mit bcm flüffigen ft. unb giebt feinen Sauerftoff an anbere ÜJcetalle ab, bie als Drpbe (©arfdjlade, ©ar= gefräg) an bie Dberfläd)c gelangen. ijnsbefonbere roirf t bas Kupferorbbut auf ben Scbwcfel orpbicrenb ein. Surcb bie hierbei ft-cb entmictelnbe fdjtoeflige Säure wirb ein Soeben (SSraten)bes SKetallbabes bernorgcbrad)t, unb Saufcnbe Heiner ßügelcben »erben gegen basDfeugcwölbe gefpriht (Sprübcn ober Sprayen), ßs »irb fortwäbrenb Suft jug_e= blafen, um immer pon neuem fiupfcrorbbul ju bil= ben unb mit biefem 3d)»cfcl in fcb»eflige Säure ju Pcrmanbeln uub als fold)c ju üerflüditigen. 3fi ber teilte ;)(cjt Don Sd)»cfcl oerbrannt, fc ift bas Ä'. robgar, es ift ftart tupferorbbulbaltig, führt aber immer nod) etwas Schwefel uub jwar als febweflige Säure, bie Don bem gefcbmel.sencn K. ab= forbiert würbe. Um aud) biefc }U entfernen unb bas .Uupferornbul ju rebujieren, wirb bicbtgepolt, lie- bem ftartc Stangen frifdjen SoljjeS biircb bie 3lr- heitsöffnung in bas flüffige lUctallbab eingebrüdt werben. Gin bcjtiges Stufwallen bes le^tern entftebt bierburdi; bas erft SZÖafferbampf, bannrebujierenbe ©afe entwidclnbe Derbrennenbe Ö0I3 »crurfaebt bie= fes Kodjcn, febweflige Säure wirb mcd)anifd) fort= getrieben unb Hupferorpbul 31t H. rebujiert. $ro= ben, bie Dor bcm Idolen blafig waren, werben fehr halb bidjter uub jeigen würfeligen 93md) bei bun!el= roter Dbcrfläd)e. sÜlit fortfd)reitenbem ?p>olen üer= febwinbet auch ber würfelige 93rud) unb bie bunteU rote iyurb'e, bis mit bcm erreichten bbcbftcn ©reibe ber Siebte erftcrer feintomig wirb unb bie buntcU rote »on fiupferorpbul herrührenbe gärbung all- mäblid) ins Ziegelrote übergebt. 3ft biefes äiet erreicht, fo mufs bas ÜJletallbab für bas 3lusfd)bpfen wieber erbilU werben. 3u biefem 3»edc werben öoljfobten auf bas flüffige .H. geftreutunb alle luftsufübrenbeu effnungen, aud> bie Slrbeitsthür, gefd)lofjen. 9cad)bcm bas M. bie nun Shtsfdwpfen erforbertiebe Temperatur aufs neue erlangt bat, wirb üor bem Sd)öpfen noch eine fune 3eit gepolt, um bie legten Spuren Don Hupferorn- bul ju entfernen. SBäbrenb biefes dolens (3«b'- polens) wirb ber G'rfolg burd) fortwäbrenbes iU'obenebmen fontroüiert. Gin 3"iDcnig würbe cbenfo febäblid) Wirten als ein 3uoiel, ba Weber ein orpbulbaltiges SDcetall, noch ein Überpottes, b. b. ein folebes, bas Koblencrubgas obforbiert bat, taug= licl) 311 weiterer Verarbeitung wäre. Ser Sßrojefi bes iHajfiniereus ift beenbet, wenn eine S3nid)probe bie d)aratteriftifd)e Rupferfarbe bei feinfbrnigem unb feibenartig gtängenbetn 93rud)e jeigt. Sas fi. wirb ausgefd)bpft unb in SBarren ober aud) große Dicredige S31odc gegoffen, leßtcres befonbers bann, wenn bas bis jur Sotglut abgctüblte S. fofort bis auf eine gewiffc etärte au§gewat|t werben foll. _ Sas ©aren ober [Raffinieren gcfdial) früher in ©arberben, fetst wirb es meift in jjlatmnöfen oor= genommen. Sie ©arberbe fino Keine ttcgcl- fbrmig aus ©eftübbe gefcblagene feerbe, in bie äi)n- lid) wie bei grifdjfeuern (f. Gifenerseugung , Sb. 5, S. 926a) Suft eingeblafcu werben fann. Sas Sd)War3tupfer wirb 3wifd)enöol3toblen im ©arberb in glu| gebrad)t unb nun burd) SSerfebtacten unb Serbtafen entweber bis 311 Bölliger geinbeit (6am = mergare) ober nur bis jur Übergare gcbrad)t, alfo im le^tern galle ein tupferorpbulbaltiges H. ge= Wonnen. Sa§ $robencbmen Mir Kontrolle bes tyre= seffes gefd)iebt nid)t wie beim :Haffiniercn in gtamm= bfen Dermittelft eines eifernen Söffeis (Sd)öpf = probe), foubern burd) Gintaud)cn eines falten eifernen Stabes (©areifen). 2tn biefem fegt fid? etwas K. (ber©arfpan) an, ber abgefcblagen uub auf Srudj= unb Scbmiebbarteit geprüft wirb. Sas Gntlecren bes ©arberbes gefd)iebt meift burd) bas fog. SbbeibenreifKn ober Sd)eibenabl)eben. Gs wirb SBaffer auf bas flüffige .«. gegoffen unb jmar gcrabe nur fo biet, als genügt, bie Oberfläche bes SDcctattbabes in einer bünnen Sdjidjt sunt Sr= ftarren 311 bringen. Gs entftebt eine Sctjeibe feftes K. (Sdjeibcntupfer, SRofettenhipfer), biefe Strtitet, bie man uiitcr fi oermi6t, finb unter 6 aufäufuctjcii. 814 Äupfer wirb abgehoben mit ins 28a|)er ,;u Pöüiger 3lb= tublung geworfen. Sas äBafjeraufgiefsen wirb fort= gefegt, Solange noch R. in genügenber äftenge im ©erbe ift. Ser lebte SReft wirb aulgefeböpft. ■Man unterfefaiet» früher ftreng swifeben einem beutfei/en ober tontinentalen unb einem eng; lifcben ^rojefe für bie Berhüttung gefdjtoefetter Grje. Qm Brincip pöllig untereinander gleid> , loar bas" Gbaratteriftiitbe für ben beutfd>en SJJrojefi ba§ :Robfcbmel?eu unb ©puren hl ©d)ad)töfen, wabrenb Tür bie Surd?fübntng beS engl. Berjabren§ nur islammöfen oermenbet mürben. Siefer Unterfdueb bat faft Pöllig aufgebort. 2Iuf rationell geleiteten Rupferbütten wirb in Schacht: unb (vtarowöfen ge= roftet unb nebenbei Sd?mefelfaure gewonnen; man perfcbmiljt bie geröfteten Grje über Schachtöfen unb fpurt unb raffiniert in glammefen. 25?o bas" eine ober anbete Berfabren noch unoermifebt burcbge= führt wirb, fiub lofale BerbaltniHe, i. B. befonbere Beid)affenbeit ber @rje unb SBrennftofje, mafjgebenb. 3er Rupf erbcffemerprojcB beruht barauf, bafs aus bem Rupf erftein ©dbloefel, 2lrfen unb Giien bureb tie ornbierenbe Ginmirfung be§ ©ebläfemtnbes bei ©egenroart Don fdnadcnlulbenben unb bafifdien 3ufä$sen entfernt werten tonnen. Sie Operation wirb in ßonoertern vorgenommen, bie etwa 1,8 m Söbe unb 1,3 m Surdmieuer heften. 3ur Berarbeituug auf trodnem SEBege tommeu aufser gefcbmefelten auch orpbifcbe Gr;e unb gebtegen fi. Seisteres wirb nur raffiniert, bie orpbifchcn Grje aber leerten erft auf Scbroarjtupfer unb fobann auf ötajfmatfupfer oerfchmolsen. B. 3ur ©eroinnung be§ R. auf naffem Sßege iniifs erft eine Söfung beäfelben bergeftellt werben. Safler tann mau als Söfungsmittel nur für Grje be= nutzen, bie Rupf erfulfat enthalten. Mittels Perbünn= ter Saljfäure ober SAmefelfäure bringt man arme ojpbifdje Grje unb .vuittenprobutte in Söfung. Sie meiften Gr^e unb ,'öüttenprobutte aber laffen fich nicht unmittelbar mit ben genannten Söfungsmitteln ansuchen, fonbern mü||en erft porbereitenbenOpera= tionen jur Überführung bes R. in ben löslidien 3ü= ftanb unterworfen werben. Sies" gefdjieb,t baburch, bau man bie Grje an ber Suft bureb längeres' Siegen bei öfterm Umftecbcu perwittern läfst, fie mit Gifen= chlorib bebanbelt oter fie in glammöfen bei Suft= sutettt ober mit fiod)falj gemengt erbitjt. 2luf tiefe SEBeife tarn man bie ben Sd)wefelfäurefabriten ent= ftammenten jRücfftänbe geröfteter fupferbaltiger Schrocielriefe noch mit Grfolg auf R. »erarbeiten. 2lus allen Rupferlöfungen wirb bureb Ginlegen Pen Gifen ba§ Tlttaü gefallt, ba§ unter bemTcamen Ge = menttupfer betannt ift unb nadi Entfernung bei= gemengter Gifeuteilc auf ©djtoarjhipferrjerjcfymoljen ober auf Rupjerpitrtol r;u gute gemadn wirb. Glcttroliitifchc:RaffinationbcsSd)man= fupferä. öängt man Scbwarjtupferplatten ab-- wccbfelnb mit reinen Rupfcrblecbeu in eine faure Söfung Don Rupferpitriol, unb gebt ber eteftrifebe Strom in ber ffliditung com Scbwanhipier pim JHetnfupfer, fo fdjlagt fich auf letjterm, ber Hathobe, nur reines S. ab, wabrenb bie 2lnobe serfällt, wobei S. unb (Fifenpitriol fich [Öfen, wabrenb bie ebeln STtetaUe, Por allem Silber, ungclöft bleiben unb alS fcblammartige SKaffe ;u Soten fallen. Statt ber ScbamrUupjeranobe Wenbet man auch $upfer= fteinanoten au. V. ©tattfrifc^eä. Supfererje finten fich in Seutfchlanb perjugf-weiie in ber iproüinj ©aebfen (SiSteben, ©raffchait Siansfelt) , in erbebii* per= minberter aJcenge fobann in :Kbetnlanb=3Beftfalen, Aieffen=9]affau, im fiarj unb an anbern Orten. %m allgemeinen finb bie beutfeben Rupfererje arm ju nennen; bie Serbüttung wirb nurburch forgfältigftc Betriebsleitung lobnenb, auch batureb, bafj ber Silbergebalt ber ßrje bie ausbeute fteigern biljt, was freilich bureb bie finfenben Süberpretfe febr er= fchwert worbeu ift. Ser fiupfererj=S8ergbau befchäf-- tigte 1892 in SeutfdUanb in 65 Betrieben 14573 ilrbeitsfräfte unb f örberte 567 738 t im Üöerte Don 20513544 Tl., wooon etwa 90 5>ro,}. auf bas Söiansfelber flieoier entfallen. 1870 Würben nur 207381 t, 1880 bereits 480853 t geförbert. Sie Gxügetoinnung reidit inbeffen für ben Bebarf nicht aus, pielmebr würben 1892 (mit Ginfcblup ber S81ci= erje) 43 893 t Grje eingeführt, hierher finb aud^ pon ben eingeführten 218272 1 ©diwejeltiefen u. f. w. gröfsere Sßoften ju redinen, beren ftupf ergehalt auf naffem SBege gewonnen wirb, ©leicbfalls 1892 bejog ©rofsbritannien 91919 1 fremte Rupfererje. %xanb reich be^og 5425 t unb führte 12493 t aus, ohne jeboeb für bie ßupfererjeugung überhaupt in !öe= tracht gii tommen. Über bie ©eminnung pon Kobfupfer liegen mancherlei Schalungen banbeltreibenber 3JletaU= firmen por, nad} imen für 1892 bie .Hupferprotut^ tion ter Grte 3U etwa 390000 1 im Jöerte Pon ruub 370 Tliü. Tl. anzunehmen fein bürjte. Sapon ent^ fallen in runben Summen auf bie Bereinigten Staaten Pen 2lmerila etwa 140000 t, Spanien unb Portugal etwa 68000, Gbile etwa 42000, bas Seutfdjc Dleidi etwa 34000, ©rofjbritannicn etwa 33000, 3apau etwa 14000, bie Rapfolonie etwa 9000, Sluftralien etwa 8000, k.Rui;lanb etwa 7000, Benejuela etwa 6000t. SerSieftperteiltficbin fallen- der 3ablenreibe auf ÜJcerito, 3ta'ien' Norwegen, Öfterreicb, Sdiweten, Ganaba, Bolipia, Bem, 2lrgentinien unb (bi« mit etwa 150 t fallent) 211= gerien. — 3n Seutfcblanb befteben 13 Rupferbütten, pon benen bie bebeutenbfte (mit 64Bt0'- ber ge= famten beutfdjen Bicbuftion) bie 2Uansfelbfche @e-- wertfd)aft in Gisleben befiht, bie mit Ginid)lujs bes Grjbcrgbaues über 15000 Arbeiter befcfcdftigt. 3n= länbijcbe ß'rje Perbütten aufjer ben mansfeltfcben uoeb bie SBerfe: Rommunionbütte Dfer, Stabt= berger öütte bei 9iieber= unb DbenlTcarsberg, Runfler Üietallbüttc bei Burbacb, .'nütte 2lltenau am Öarä unb bie iRotbenbacber SRetallbütte bei SJcüfen. 2lus inlantifdjen Swifcfcenprobuftcn, Scblade ober ©eträ^ gewinnen Heinere DJiengen pon R. bas Dsnabrücfer Rupfer= unb Srabtwert, bie i)ütte SB. Rapfer & Go. in Gbarlottenburg unb bie djem. g-abrif öeiuricbsball Oieufj j. £.). 21us fremben Grjen probu-,iereu R. bieSSBerfe: Tutvburger Rupferbütte, Rönigsbütte in Scfalefien fowie bie im Hamburger greibafen liegenben 2Serfe: Hamburger öütte unb Dcorbbeutfcbe "2lf fiuerie. 2luf trodnem SBege, wor= über bie äliontauftatiftit allein 2lusfunft giebt, würben 1880 an bammergarem Blod= unb 9iofettcn= tupfer 14252 1 im 2Öerte pon 19,o? SWill. Tl., 1892 bagegen 24781 1 im SBerte oon 24,tg Tl\ü. Tl. gc= wonnen. yienu fommt jebodj nodi bas aus Scbwe= f el= unb ffupferfiefen auf naffem ÜDege erseugte 9iol;= hipfer, beffen SDlenge ju 9—10000 t angenommen werben fann. 2roh anfebnlicber ^rotiuttion Per= mögen bie beutfeben Rupferbütten ben inlänbifdien Bebarf , ber burd) bie ftarfe 2lusfubr pon Rupfer= waren gefteigert wirb, nicht ;u beefen. 1892 wur= Slrtifel, bie man unter 8 »ermi&t, finb unter E au'äuiutfien. ftitpferacetat — S?apferbvud 815 ben besbalb 32498 t 9tot); unb 23rud)tupfer (SEBert 31,8 9JKU. 951.) ein = unb nur 6589 t (6,7 ÜJtill. ü)t.) , auggefübrt. 3n bemfelbcu Safyce betrug bie din= fufer Don Sftobhipfcr (rein unb nod) unrein, aud) in erfter aSerbüttung) in ©rojjbritamüen 169225 t im 2Berte oon 4,9 3Wtfl. <ßfb. 6t., in ^rantreicb 24154 1 (2Bert 31,4 9JUU. 3r§.), in öftcrreid}4lngarn 8644 1. ©eine feforljoIjeftupferprobuEtion warf 9ierbamerifa Don 1890 ab auf ben europ. 9Jlar£t unb ocranlajjte, obgleid) S. namentttd) ju etettrifcbcn 3meden ftet= genbe äSermenbung f anb, ein ftarlcä fallen ber greife. 6r;ittbar3 = jtupfer mürbe 1890 mit 51 «ßfb. 6t. pro Sonne notiert, ßnbe 1893 mit nur 41—42; oon beftem beutfcbcn JUofteten 100 kg 1888 burd)fcfenitt= liefe 160 SR, 1893 taum 100 9Jt. VI. ©efef|ie§ ©rün, arfenigfaureä Kupferorpb, AsCuH03, eine grüne i'ialerfarbe, bie erbalten wirb, wenn 32 Seile eifenfreier Kupferoitriol, in 480 Seilen beifsem SBafjer gelöft, mit einer Söfung oon 11 Sei= len arfeniger 6äure unb 32 Seilen $ottafcb,e in 160 Seiten Sßaffer oermifdit werben. Stupfcrafcbc, f. Kupferbammerfcfelag. Stupf ctau^fdjlag, f. Kupf errof e. [amerita. Supferbfltttlo, gebiegeneS Kupfer in 6üb= Ätipf ctbaud), SSogel, f. Kolibri. Ru<)fcr6crg. l) ä, in Sapern, ©tobt im S8e3irfäamt©tabtfteinad) beS bapr.iReg.'Sej.Dber: franfen, 4 km öftlid) oon Unterfteinad), im gidjtel gebirge, bat(1890) 849meiftfatb.e.,^ofterpebition, Selegrapb; öoljfcbniberei , Kupferbergwerk unb ©rünfteinbrikte. — 2) ß. in 6d)lcfien, Stabt im Srei§ ©ebbnau be» preufe. Seg.^ej. Siegnig, 2 km oon Sannowiß, auf einer Söbc, Wetdje ber »ober umfliegt, bat (1890) 531 @., barunter 113 Äatbolitcn; ä5ojiagentur, 5ernf^recboerbinbung ; SBergbau auf Supfer unb ©d)wefeltic§. Slttifcl, bie man unter S »er «upfcrbcffemcrvro'.cw, f. Kupfer (6. 814a). Supfctblmt, ba« tünftlicbe Sergbtau (f. b.). Supfcrble^, f. Sic* (SBb. 3, 6. 103 a). >tiipfcrblcifll(in,^ ober (iuproplumbit, ein cbilcn. ß'rj oon jd)Wär,Uidi bleigrauer Aarbe, regulär, nteift aber törnige 2lggregatc bilbenb , ift ebemifeb eine ifomorpbe üUlifcpung oon ©djwcfelblei mit ccbwcfelfupfer, 2PbS+Cu,S. Supfcrblcnbc, DJUneral, f. Sinffablerj. Supfcrbli'ttc, DJlineral, f. iRottupfererj. Supf erb orot, borfaureS S^upferorpb, eine üou 93oÜer> empfoblene grüne 3'al"be, bie man burd) 35er= mifeben ber Höflingen Don 1 Seit fiupferoitriol unb Vis Seiten Soraj erbält. Supf etbtaun , 39re§tauer 33raun, ©be = mifd) »raun, öattcbetS ißraun, eine braune SBafferfarbe, Jerrocpantupfer, wirb erbalten burd1 Fällung einer Söfung oon ftupferoitriol mit Slut laiigenfaljtöjuug. (6. audi werrocoan.) Supfcrcorbonatc, bie tcblenfauren 6alje bee Supfer§. Sa§ normale Äupf ercarbonat, CuC03 , eriftiert nid)t , bagegen finb oerfd)iebene bafif d)e ©alje befannt. (Sin folcbeS oon ber 3"; iammenfetnmg CuC03 • Cu(0H)2 ift ber als1 ©cbmud ftein gefebäste DJMacbit (f. b.) ; eg entftebt aud? alc- blaugrüner geiatinöfer 9cieberfd)lag, ber fieb balb in ein grünes ^uloer oerwanbelt, beim »ermifebeu oon Söfunaen oon fiupferfulfat mit toblenfaurem Natrium. Ser ©rünfpan (f. b.) befiht biefelbe 3u= fammenjetjung. Sie Kupferlafur (f. b.) ift ebenfalls ein bafifdjeä Kupfercarbonat, Cu(0H).,-2CuC03. 2lucb bie beim Kupfcron)bl)Dbrat (f. Kupferorpb) genannten garben geboren }U ben bafifdjen R. ftupfcrctilorib, CuCl2, bilbet fid) beim Söfen Oonfi'upferorob(Kupferbammerfd)tag) in ©atjfäure unb liefert beim 35erbampfen fd)ön grün gefärbte firpftaUe, CuCL + 2H.,0. Siefe geben beim 6r= Hfcm uterft ihr äBafjer ab, wobei eine jerfliefslicbe gelbbraune Sötaffe oon wafferfreiem S. oerbteibt. SBirb biefe§ ftärter erbit?t, fo oerliert eS bie §älfte feine» ©blov» unb bilbet .ßupjercbtorür. Sm»f erc^lotät , Cu.cl,., entftebt als weißer frpftallimfcber 91ieberfdil"ag beim Übergiefjen Don .Hupferorpbul mit tonjentrierter ©aljfäure, ober beim Gintragen Don 3innd)lorür in eine faure Sö= jung Don $upferd)lorib. Ä. ift in fonjentrierter ©aljfäure töSlicb ; e? trpftallificrt au§ biefer Söfung in farblofen Setraebem. 9Jlit Jlmmoniat bilbet fi. bei Suftabfdihtf; eine farbtofe Söfung, bie fieb aber burd) Drpbation rafd) blau färbt. Suttfcr^romat, d)rotnfaure§ Supferorpb, Cu4Cr07 + 5H20, entftebt beim g-ällen oon Supfer= oitriol mit neutralem diromfaurem Kalium (f. Ka= tiumebromate) bei 100° C. Saä unter bem 9Jamen ebromfaureä Supferorpb in ber Färberei benu^te Präparat ift eine Söfung oon epromfaurem fiupfer-- orpb=5lmmoniaf, Cu3Cr209 -5NH3 -H20. 3" feiner Sarftellung wirb 1 Seil rote» diromfaure§ Kalium in 20 Seilen beifjein 2Baffer gelöft, 2 Seile fiupfer= oitriol jugefügt unb mit einer Sobatöfung Derfeht, big fein Slufbraufen mebr erfolgt. Ser 9Iieberfd)tag wirb grünbtidi au-Jgewafdien, burd) treffen oon ISaifer befreit unb mit Stmmoniai oon 0,9i fpec. ©e= wiebt oerfe^t, bi§ eine tlare grüne Söfung erfolgt ift. ShqjfercücfccS ober ©aloanog, f. ©lidneren unb ©aloanoplaftit. mpfctbtabt, f. Srabt (Sb. 5, 6. 480a). Slujjferbrurf, ba§ Scrfabren, Kupferftidje, *Ra= bierungen, 6tablftidu-, viUtotograoüren unb äbnlid) mi&t, {tnt unter 6 oufjulm^cii. 816 ßiipfcrbrucfpapier — Äupfcrljammerjdjlafl bearbeitete platten auf fßapier abjubruden. SieS gcidneht auf einer Kupferbructpreffe, wehte au-> ;toei parallel geftellten gufjeifemcn SBalgen beftebt, ihrifäjen benen jidj ein Hartes Sörctt, bev Srudtifch, befindet. 3luf biefen wirb bie aus Sßapöe cber3i"l' blech beftebenbe Unterlage, bann bie Kupfers ober Stablplatte, ferner als Übertage gilje ober wollene Trudtücber non r>erfebiebencr Starte gelegt. 3Jun wirb mittels einer Kurbel unb eines iKäbermerfS ber einen SBalje eine brebenbc ^Bewegung gegeben, welche biefe ber anbern mitteilt; bureb bie [Reibung wirb ber Srucftifcb mit ber barauj liegenben platte, bem Rapier unb bem 3ubehör swifdjen ben SBaljen burdjgejogen unb baburd) ber Slbbrutf enielt. 2>aS sinn K. t>erwenbetc Sßapier ift meift ungeleimt, au» roeid)em, faugfäbigem Stoff; »er bem »bbruef wirb baS Rapier angefeuchtet. Sie bei feinem Stieben erwärmte platte wirb mittels beS JöanbballenS von QJtuffelin, feg. Sampon, eingefärbt, unb g»ar in üer= l'ajiebenerSSBeife für bie »erfepiebenen Sticpmanieren ; oon ber ©efdndlicbfeit im ßinfdiwärjen fowie ber geinheit ber garbe hängt bie Schönheit beS SrudcS ab. SBei bem Srud mit mehrern garben erhält jebe garbenplatte ihre garbe. SBor jebem Äbbrud muf) bie platte r>on neuem emgefdjroärjt werben, was ein nur langfameS 2lbbruch>erfabren jur golge bat. Sie 2lbbrüde werben jwifeben weichen Saugpappen getrednet unb smijcben ©langpappen geglättet. (Einfacher ift ber Kaltbrud cber baS fog. 3lafj= wifeben; hierbei wirb bie ^latt^ nicht erwärmt unb fehwächere garbe üerwenbet. gür bicfeS Verfahren finb namentlicb in Konturen aufgeführte Stiche ge= eignet, unb biefe Ülrt beS fi. wirb in einigen 2luftal= ten mit Kupferbrudfcbnellpreffen ausgeführt. 3"r ÖerfteHung uon fiunftblättern haben fid) jeboeb bie Kupferbrucffcbnellpretien nicht bewährt. Sa felbft frä^tiggeftocbencKupf erplatten böäMtcnS 1000 gute Jlhbrüde geben, hebiente man ficb »ielfadb beS Stahls, bis in neuerer 3eit burch bie (f rftnbung galüanifcher SBerüielfältigung unb galpanifcber i>er-- ftählungen berKupferplatteu eineoollftänbigeScho= nung ber Originatplattcn ermöglidtt würbe. Stapfetbtudpapiet , ein aus ben feinften Sei= nenhabern bereitetes bideS, in ber Siegel ungcleim= teS, im ©efüge loderes Rapier. Sopferetje, f. Kupfer (S. 811a u. 814a). ffupfcrfafan, in manchen ©egenben Seutfd): lanbS üblidie Benennung für ben gemeinen gaf an (f. ffupferfinne, f. Kupferrofe. [gafanen). ftupferf olic, f. golie. ffupfcrglanj (KupfcrglaS), ©half of in ober iRebrutbit, eins ber reiebften Kupfererze, trpftallificrt rhombifd) , mit einem ^riSmeimuntel oon 119° 35'; eS bilbet gewöhnlich Krnftalle, bie wie niebrige beragonale Säulen ober 2ajeln (f. nad1; ftehenbe gig. 1, Kombination uon bafijd)em <£ina= toib, Prisma unb 58radir>; pinafoib) ober irie burd) bie SBafii abgc= &ig. i. 3ig. :'. ftumpfte flache beragonale $p= ramiben (gig. 2, Kombination non bafifebem 9ßina= foib, 9ßpramibe unb 53rad)iiboma) ausfehen, auch 3willingSfrpftalle nach mehrern ©efeheu; bod? fin= ben ficb mebr berbe unb eiugcfprengtc '.Waffen. Sie garbe ift fdwärjlid) bleigrau, meift wenig glän= jctib, im Strich glänjenbcr, bie Öälte 2,5 bis 3, baS fpec. ©ewicht 5,5 bis 5,s; bie SDtilbe ift größer ab? bei ben meiften anbern Grjen. tibemifcb beftebt baS SRineral aus ,löaIbfd''WefeRupfer, Cu.S, mit 79,8 "Sroj. Kupfer unb 20,2 Schwefel. Salpeterfäure löft cS in ber SBärme unter 2lbfcbeibung üonSchwe= fei oolltommen auf; cor bem Sbtrobr fchmilst eS leicht. K. ift ein häufiges, wenn auch nicht gerabe maffenhaft DorfommenbeS Qxi auf Kupfergängeiv unb Sägern, fo 3U ?;-reibcrg, Saalfclb, »JianSfelb, ju Kupferberg unb SRubetftabt in Schlefien, bei 9Rol= booa unb SogndcSfa im 33anat, in Somwall (®e= genb oon Diebruth), in Sibirien, bei Söriftol in Gonnecticut. ^m 3ed)ftein Don granfenberg in Öeffen fmb Heine 3weige unb 3apfen r»on fofftlen Koniferen (Cupressites Ullmanni ober Ullmanuia Bronni) in K. uerer.U. S)aS tünftlich in Krpftalleu erjeugteöalhfchwefiilupfer hübet reguläre Krpftalle, bie auch erhalten werben, Wenn ber natürliche rhom- bifdje K. gefchmolsen wirb unb erftant. ff utifcrglaä, f. Kupferglanz tt ii p f er g l immr r , 6 h a l f o p b n 1 1 i t , ein f eU teneS rbomboebrifdjcS l'cineral, in tleinen perlmut= terglänjenben, fmaragbgrünen bis fpangrünen tafel= artigen Krnftällcben befannt non Sommertabl im Speffart, Siebrutb in Sornwall unb Slifcbne SagilSt im Ural, ift im mefentltcben thonerbebaltigeS arfen= faureS Kupferorpb. ftutifcrglurtc, Gicbenblatt (Lasiocarapa quereifolia L., f. nacbftehenbe Slbbilbung), ber ä5".lgärname eines unferer fchönften, im Sommer Slrtitel, bie man unter ft oermiBt, finb unter 6 aufjujudjen. - ■"(TV ^r ■' fliegenben Spinner mit tupferbraunen, burch blau= graue Sinien u. f. w. cenierten glügeln. ®ie fehr fdjbne 3iaupe Icht auf Dbftbäumen. «upf ergrau, Kiefelhipfer ober ©brpfo-- !oll, ein jpangrüneS ober bläulidigrüneS ürtineral in trauben= ober nierenformigen ©eftalten, als auch Überzug unb 2lnflug, con mufd)eligcm Srucb unb ge= ringer ioärte, an ben Kanten etwaS burebfebeinenb. Sie Slnalpfen führen auf bie gormel CuSi03 + 2H30 ; eS finbet fidi häufig mit anbern Kupfererzen 5itfam= men, namcntlidi mit ilialadnt. ffupfcrgtün, garbe, f. 2luerSberger ©rün. ff ttpfertjammer, f. Kupfermaren. ffupferbammcrfrfilag oberKupferafcbe, bie beim OHühen be§ .UuvferS ficb bilbenbe Kupfcrqrpb- febiebt, bie beim Schmieben in Schuppen abfällt. Supferinbianer — Supferortjb 817 Stupfcrinbianer obet Sltno, f. Kcnai. Stupfcrinbtg ober Eoöellin, ein foeragonaleS SDttneral, finbct'fid) in Keinen bürmen Safein, meift aber in berben platten, feinförnigen SKaffen ober al* erbiger 2Influg von bunfelinbigblauet bis fdiwärv fidjbläuer garbe unb jd)h)ad)em fjettglanj ; bie öärte beträgt 1,5 big 2. @§ ift @infad}=6cbn)efeHu*>fer, CuS , mit etwaS 23lei unb Sifem GS finbet ftcb im Kupferfd)iefer von ©angelaufen , 31t Seoganq in Saljburg (in biegf amen Safein); bei sBabenfoetler, in ben Sdpladen be§ SkfuvS, in (S^ile, Solioia, SIngoIa, maffenhaft auf ber Snfel fiaroau bei 9teu= feelanb, in ben ©olbfelbern von SBictoria in 2luftra= lien unb von Sujon. Kupfer jobür, Cu„J2, meifjer unlö§lidjer Stiebet; fdilag, entfterit , wenn Sie SBfung eine§ 3obmetatl!°> in eine SBfung gteidjet SDloIetüte Kupfer= unb @ifen= orrjbulfulfat, ober in eine mit fdnoefliger Säure ge= fättigte ßupferfulfatlöfung gegoffen wirb. Qn biefer gorm wirb in Sbile baS 3cb aus ben 9Jhitterlaugeu beS Salpeters abgefebieben, unb cS ift baburd) K. -,u einem wichtigen ßanbelSartifel geworben, Kup = jerjobib eriftiert nidit. ftupfcrfteS ober Sbaltopvrit, ba§ Berbrei* tetfte Kupfererj, auS bem baS meifte lUetall bar= geftellt wirb, tommt meift in Sphenoiben be§ tetra= gonalen Srjfiemiä vor; bie Krvftalle, febr oft »er= jerri unb vielfach oerjnullingt, befitjen gewobnltd-) ppramibalen öabitu§; am verbreitetften finb berbc unb cingefprengte 3)iaffen. Sie garbe ift meffing= gelb, oft golbgelb ober bunt angelaufen (bann leicr/t mit SuntfupfertieS ju oerwedjf ein) , ber Strich febwarj, bie ©arte 3,5 bis 4, baS fpee. ©clvidjt 4,i bis 4,3. Ser fi. beftebt auS 34,6 SfJtoj. Kupfer, 30,5 öifen, 34,9 Schwefel unb befiht bie empirifebe gor= mel CuFeS., , bie man am jwectmäfiigften als Cu2S+Fe2S3 beutet. Sei bem Soften entwicfclt er Schweflige Säure; auf Kohle fdjmiljt er jiemlidj (eid)t unter 2lujfocben unb gunfenförufcen in einer febroarjen magnetifdjen Kugel; in SalpeterfaMäure ift er (öSlid) unter 21bfd) eibung Bon Schwefel, gunbs punfte finb: g-reiberg, SöianSfelb, ©oSlar, iKhcim breitacb, ©egenb Don Siegen unb Tillenburg, .Hit3= bürdet, Scblaggenwalb (Böhmen), öcrrengrunb (Uns garn), (Jornwall, galun, SRbraaS (Norwegen) u. a. Supfcrfolif, f. Kupfervergiftung. Stupfcrlafur, 2( jurit, nacb bem öauptfunbott auch, ©bef f pHtb genannt, ein in monoflinen, turj= iäulenfbrmtgen ober bidtafelartigen .Hri)ftallen (f. beiftcb,enbe Slbbilbung, ,Honibtna= tion oon SpriSma, bafifdiem Sßina: toib,öemippramibc unb filinoboma) auSgebilbeteS DJUncral oon Iafur= blauer garbe, mit einem Stieb, in« ;Hote, ftart gla§glänäenb, nur wenig butdjfdjeinenb; Öärte 3,5 bis 4; fpee. ©ewidjt 3,7 bis 3,8. ®ie S. beftebt auS 69,2i 9fJroj. .ft'upferoriib, 25,57 fio^)Ien= fäure unb 5,22 SBaffer, welcbe 3"fammenfegung auf bie cbem. Formel 2 CuC03 + Cu(OH)ä führt. S8ot bem Sötrobr fcbmiljt fie unb liefert ein fiitpfer= for'n , in Säuren ift fie mit ©raufen, unb aueb in Ülmmouiat ift fie IbSIidi. SaS auSge.icidmetfte 33or= tommniS fmb bie bis fauftgrofsen tontretionäreu Srpftallaggregate, bie in bem roten Sanbftein t>on ©beffp bei Spon eingebettet liegen, unb bie Srpftalb brufeu com Slltai; anbere gunbpunfte finb: 5ßeu: 2JloIbopa im Sanat, Diebrut? in Sornwall, 5ßbönir= niUe in ^ennfoloanien u. f. w. Surd) aUmä^lidjen äluStaufdj non fio^Ienfäure gegen SBBaffet wanbelt SrocftiauS' SonOetfationä=Sejifou. 14. Slufl. X. fidi bie blaue Ä. oberflädilidi unb oft gänjlufj in grünen Sialadut um. i'lan braiutt fie all Äi'.pfer= ctj jut 5)arfteLIung beS lUetallS, jur Bereitung üon ftupfcrrritriol; erbige Sßarietäten von berfelben d)em. Sufatnmenfejäung, aber fiel (eidjter, würben fruber als bfaue garbe (Sergblau) oerwanbt. — fi. beißt aud) eine 2lrt beS Safierenä (f. b.). Supfcrlcgicrungcu. Rupfer läf;t fidi mit faft allen -metallen jufammenfimeuen unb giebt babei Regierungen, üon benen oiele bobe tedmifd)e 93e= beutung laben. Kupfer unb 3inl liefern ba§ 3Jlef = fing (f. b.); biefclbcn SJletaQe mit etwa« 3inn baS Combat (f. b.), sDJannbeimer ©otb (f. ©olb, Hiannbeimer), ©olbfd)auin (fooiel wie uned)teS 33tattgolb, f.b.) i; Kupfer unbSiun bilben bie Sr 0 113 e (f. b.); Kupfer unb SRicfel baS SKetaU ber 9iidel= münjen; biefelben mitSufaö non 3in£ bal 9feu = filber (f. b.); Kupfer unb älluminium bie 2l(umi = niumbtonje (f. b.). Supferlüfter, f. Süfter. Kiipfctmiiicuflin"; (Coppermine -River), gtufs im brit. 9iorbamerifa, bei ben eingeborenen wegen beS 3)JetallreiditumS feiner Uferlänber feit langen Reiten belannt, entfpringt unter 65° nörbl. 93 r. im Sßointfee, bittet jabheidH' äBafferfätle unb münbet in ben Eoronationgolf be« 9cbrblidn'u SiSmeerS. Supfcrn, ein Sdiiff unter Sßaffer mit Kupfer= platten belegen, um ba§ 21nwad)fen rion SDlufebeln unb baS Seiftören beS ©oljeS buvd) ben 93ol)rWurm (f. b.) 311 oerliüten. Supfernafc, f. Kupferrofe. Supfcmtcfcf, SDlineral, f. iRotnideltie«. Stupf emirrat, falpeterfaureS Kupferort)b, Cn(N03)o, frpftaUifiert Cu(N0,)2 + 6H20, wirb er= halten bureb Söfen non metallifcbem Kupfer ober vorteilhafter oon Kupferhammerfdilag ober geröfte ten Kupferabfällen in Salpeterfäure. (5S bilbet ;erflief;lidie, leidn in SBafjer unb 2(lfobol (ö§= liehe blaue Krpftalle, bie beim Erwärmen juerft ihr SBaffer abgeben, bann unter Säureoerluft bafifche, unlösliche Salje bilben unb bei ©lübbilie reines Kupferortjb binterlaffen. Sä bient als sBronjiers fliiffigteit jum Brünieren oon (iifeu, in berKattun= bruderei, jur SarfteEung von Kupferorpb. JtuVfeiuttci-, f. Kreujotter. Jlupferorrirtilorib, eine Kupferpcrhinbitng, bie fid) beim Stehen von feuchtem Kupferdilorür an ber Ruft, ober beim Sigericren einer Söfung von Kupfercblorib mit Kupferorpbhpbrat als grüneS ^ulver bilbet, meift Don ber Jormel CusOsCls + 4H20. gin anbereS K. ift ber 2ltacamit (f. b.). SupfcroEBb, CuO, entfteht beim ©lüben oon Kupfer an ber Suft (f. Kupferhammerfd)lag), ferner heim ß'rhigenüon Kupfernitrat ober burdjgällen einer fiebenbfyeifjen SBfung oon Kupferfulfat mit SRatron= bnbrat. @S bilbet ein fd)War3eS unlöslidieS 35uber, baS bei ftarfem ©lühen jufammenfintert. 3n letzterer gorm wirb eS in ber ßlementaranalpfe 3iir 93eftim= mung beS KohlenftoffS unb 2BafferftoffS in organi= fchen SGerbinbungen angewanbt. Ser fein verteilte 3tieberfd)tag bient 311m g-ärben beS ©lafeS unb in ber ©laSmalerei als grüne garbe. Segen Säuren erweift fieb K. als }iem(idp ftarfe Safe unb bilbet meift blau ober grün gefärbte Salje. Kupfer = oröbj» brat, Cu(0H)3,fäIIt at§ blaugrüner 9lieber= fdjlag beim fBermifcben falter Supferfutfatlöfung mit Statronbobrat, gebt beim geringften drtoärmen, felbft in taltem SBaffer fufpenbiert, nach einiger 3eit in fdjwarjeg Drvb über. SSerfcrjiebene blaue 52 1 ~ ßupferojrib^Kminoma! — Supfetfdpnteb unb grüne Malerfarben , S3r einet*, 93raun = [cbroetaer=, Sergblau, ba§ Ralf* unb 9teu roieberblau finb ©einenge oon Rupferorubböbrat unb bafifd)em Rupfercarbonat. Rupferottjb ■■ ','1 m m oiü a t entitebt all tiefblaue Söfung, lrcun man Rupferoypbbpbrat mit Slmmoniafflüffigfeit be= banbelt, unb enthalt wabrfcbeinlidj bie SBerbinbung • a(OH)a -4NIL. Es bient als SöfungSmittel für (Mulofe. [brat, f. Rupfet 8up-fcrojt>b = 2lmmom«»r\ ftupfetor.t)bf)t)= SupferoEnbfalsc, biettupferfaUe, in benenbaS Rupfer (( n jweiwertig auftritt. SupfcroEttbul, CüjO, Eommt in ber Statut all SRotfupferer; (f.b.)»or. g§ entftebj beim ©lüben Don Rupferdjlorür mit foblenuiurem Natrium ober burd) SRebuftion oon Rupferorpb. DJtan »erteilt in IG Seilen SBaffer l Seil Sremergrün (f. S3raun= fd)weigergrün), löft barin l Seil Stärfesuäer unb jügt9tatronlauae ;u, bis eine tiefblaue llare gtüffig: feit entftanben ift, unb ertoärmt, bis bie gftüfjtgfeit entfärbt ift unb ber ERieberfcbtag eine tiefrote' garbe angenommen Kit. Sal R. ift faum als eine falj= bilbenbe Safe ut betrachten; burd) bie meinen Säu= ren wirb eS unter Slbfdjeibung oon SKetall unb 33tlbung eine-; RupferorobfaljeS gerfe&t ßS ftnfet SSertoeribung in ber (Smailmalerei unb mm 9iot= färben beS ©lafeS. Rupferortjbul|pbrat, >Hl*,bitbetfid), wenn eine faljfaure Söfung oon Rupferdjlorür in überfdjüfftge latte Natronlauge gegoffen wirb, als ein gelber fcpftaUinijd)er 9lieber= fcblag, ber beim (irl-ir.eti in ber fjlüffigteit in R., an ber Suft in Rupferorpbbpbrat übergebt. Supfctor,t)bulrjt)&rar, f. RupferorobuL ftupfcror.t)bul)aläc, bie Äupferfalje , in betten ba-i ©oppelatom Rupfer (Cru) jweiwertig auftritt. SupTerpedjerj, ein in SBeglettung von anbern Rupfererjen berb ober ftataftitifd) »orlommenbeS, lebei> bi§ EaftanienbrauneS, fettglän3enbeS9Jlineral, baS uad1 oon RobeO als ein ©emenge oon Gifenoir/b= bnbrat unb Rupfergrün ;u betrad)ten ift; eS bilbet au* $feubomorpbofen na* RupfertieS unb gablerj. Sutjfcrpräpnratc. 3Son ben $ablreid)enRupfer= r>erbinbungcn, bie fruber effiuneU Waren, bat ba§ aitjneibueb für ba* Seutfdje Steter) nur baS robe unb reine Rupferfulfat (RupferoUriol) unb ben Rupferalaun (f. Stugenftein) beibehalten. ftupferraud), »eralteter 9iame für Sinfoitriol. SSupfcrröhrcn. R. finben bauptfäcbltd) bei Sampfleitungen,öeißwafjerbetmngen,99rennereien unb S8rauereien,<5iSmafd)inen unb pbofif. Apparaten SSerWenbung. Qm ßerfteHung. berielben rcllt man entroeber einen Rupferblecbfrreifen in ber QuerridV tung jufammen, lotet ibn an ber guge unb siebt baS :Hehr auf einer ,Stebbau! (f. ©rabt) nad), irel d)eS SJerfabren in Sejug auf öaltbarfeii mit Sftüd fiebt auf bie Sötftelle baS weniger empfehlenswerte ift; ober man gießt ein bicfeS Rupferrobr unb ^iebt baSfelbe auf ber 3iebjbant mit öilfe eine;- mit einem 2orn »erfebenen eltehrinac- auS; rber aber man preßt eine freiSrunbe SSIecbfcbeibe mittels einer l-rene in Öefcnfen allmäblieb ,?u einem biefwanbigen tKobr aue unb jiebt biefes auf ber 3iebbaut auL Smjferrofc, Rupferfinne, .Hupferau£- = f eblag, Öurgunbernafe (Acne rosacea, Gutta rosacea), eine ebronifebe cntftellenbe yiauttrautbeit, weld)e fid) «ur im ©efiebt , insbefoubere auf ber •„Kaie itaher au* ber Stame fiulpfernafe) ent= wiaelt unb in ibren bbbern (Srabeu ber Seilung fdjmet jugänglicg ift. S)a§ erfte Symptom ber .h. Strtilct, bie man unter fl beftebt in einer uiniercöbnlieben biffufen Dlbte ber iRafenfpi&e, bie anfangs nur uad) bem ©iien unb I nadj crbiKenben ©etrfinten eintritt, fpäterbiit aber bauernb bleibt unb eine fdjneUe 6rweiterung ber Slutgefäfje fowie bie Silbung >rblreicber tleiner Sltnefnoten (f. ginne) jur 00I9C bat. 3n ben bbbern ©raben ift nid't nur bie unförmlid) ange= fcbirolleue SRafe, fonbern aud) bie benaebbarte Stirn= unb SBangengegenb blutrot, Eupferglän3enb unb mit gröfsem unb Heinern ööcEern unb finoUen b& fet5t. S3ei beu bödjften ©raben berRrantbeit nimmt bie Diaie einen gerabeju monftröfen Umfang ein (fog. Sßfunbnafe). ®ie R. ift bäupg bie gotge einer fdjWelgenfdjen SebenSweife, inSbefonbere übermäßigen 2Bein= unb S3ratmtweingenuffe§, boeb finbet fte fid) oft genug aud) bei mäßigen Jnbioi- buen, ltamentlid? bei grauen, Weld)e an EDienftrita- tionSftörungen leiben ober in beu flimatterifcben ^abren fteben. Sie Sebaublunej beftebt itt einer forgfamen Regulierung ber 2 iät, in bor Sefeitigung oorbanbener Serbauung§: ober fonfttger Gnmb= rungSftörungen, in jeitweiligen brtlidjen 23lutent= jiebungenunb cfarifitationen foroie in ber2lnwen> bung con SdjWefelpaften, Sobgtpcerin, Sub[imat= unb anbern abftringierenben ßöfungen. Jtupfcrrubin, f. SRubingtaS. ftupfeifnluüat, f. Rupferfulfat. Supfcrfanb, gebiegeneS Surfer in Sübamerila. Supferfdncfcr, ein bituminöfer bun!elfd)war= jer üDtergelfcpiefer ber 3ed)fteinformation, oberhalb Civ SRouiegenben febr regelmäßig nrulbenförmig ale glöj abgelagert, bas in ber ©egenb oon 3Ran§= felb unb ß'iÄleben einen ©ehalt an Rupfer unb Silber aufweift, obfd)on (erUeildien in ber jHeaet gar nid)t barin ui erblicten finb; nur bin unb irte ber treten Rupferglanj, fiupferr&S, SSuntlupfererj all feine "Barttteldjen ober al? älnflüge auf ben Sd)id)tung§fläd)en beroor. häufig finben fid) in bem fi. fpjfile gtfdjrefte, bie, mitunter in febr oer- jerrten ©eftalten, ber Sd)id)tung parallel meift auf bem iHüden liegen unb mit Rupfererjen überfruftet ober in eine glängenbe toblige ©nbftanj unteiemau= bclt ftnb. ©ie gehören namentlich beu Sitten Pa- laeoniscus Freieslebeni Ag. unb Platysomus gib- bosus Ag. an ; auch fommen Sßflangenrefte ( guloiben) oor. Ter SBitumengebalt bes R. beträgt 8—20 $ro,;., beim ^Brennen wirb er grauweife. 91ur bie untere, etwa 10 cm mäcbtige Sage be§ Rupferfd)ieferflöje§ ift im wefentlieben fcbmelj würbig: erft 36 Str. be-> Sd)iefer§ liefern 1 ti tr. metällifd)e§ Supfer unb 250 g Silber. SroS biefer 2lrmut ber Sagerftätte finb 1892: 308 932 6tr. Rupfet unb 1719 Gtr. 68 ;;-r. Silber au§ bem man§felbifd)en R. batgeftellt wor^ ben, unb e§ betrug lS92bie gefamte ©elbeinnabme für oerfaufte "l'robufte 24692127 3B.; ber bortige uralte SBergbau unb öüttenbetrieb befd)äftigt über 15000 QJcann. S)a§ glöj reo R. ift in ber geringen fDläd)tig!eit r>on 0,g m mit mertwürbiger Söeftänbig: feit burd) ben größten -Teil öon 3Jlittelbeutfd)lanb ;u öetfolgen (3. S. bei Ilmenau unb ©rofetam§= borf in Sbüviugen, bei Ööwenberg unb ©olbberg in Sd)lefien), ift aber an allen anbern Orten fo arm an Rupfer unb frei von Silber, bau eine lobnenbe SBtetallgeWinnung niebt ftattfiubeu fann. Supfcrfdilarige, f. Rreujotter. — R. beißt aud) Bie äßotaffinfdjlange (f. b.). Supfcrfdimieb oberReffeImad)er, etnßanb= Werfer, ber Rupferfd)miebearbeit (f. b.) berftellt fo= loie bac- ßinbecten Eupferner Sädjer beiorgt. ijt, finb inner ß anfjiiliicfieii. ftitpferjdjmieuearktt - - Äupfcrftcdjfiittft 819 Supfcrfcftmicbcarbeir, bie mit ber öerftellung fupfemer ©effi&e berbunbene Slrbeit. Tic erforbe* lictjen 2Berfäeuge finb ßämmer unb älmboffe. Se&tere finb teils gewöbnlidic ©djmiebeamboffe, teil§ Siege ambofje, ferner ber Stocfambojj, auf bem bie am reu Soeben ber fieffel unb anberer ©cfafjc au§gehdm= mert Werben, unb ba§ Sperrborn. (©. Stmbofj.) Sie öammer finb aus1 .ftcl;, ober Derftät)ltem difen unb Don oerfdjiebener 3orm. SJlafftoe ©eaenftänbc tonnen aui- glübeubeiu Kupfer auf biefelbe SBeifc tote aus G'ijcn gefchmiebet werben. Sa feboeb ba§ Kupfer f i cb nicht fdjtoeijjen läfit, uuif! bie 35eretni= gung mehrerer Stüd'c bureb Säten, Olieten ober Aalten bergcftcllt werben. %üx bie meiften, befon- ber§ gröfjcre £ioblgcfäf>e, wirb bem Kupferfdjmteb bie Vorarbeit oon ben Kupferhämmern geliefert, b. b. er erbätt ba§ Tupfer 311 roh geformten, teffeb artigen, fladjen ©efäjjen (fog. Schalen) ober minbe= ften» ju tmSförmigen, in ber SDHtte etwn§ bictern platten (Scheiben ober SBöben) ausgefdimiebet, bie er burch Schlagen mit Lämmern (treiben) 31t ber Derlangten ©eftalt weiter aushübet. Sag SCrei fa e n aefebiebt größtenteils auf Ealtem äBege; wenn ba§= fclbe (3. 33. bei beträcbtliduu' 2ie?e ober tomplijierter Aorm ber ©efäfee) fo lange forfgefebt werben muf;, bafs ba§ SKetall fpröbe werben unb SRiffe erhalten tonnte, ift ein öftere» SluSglüben notwenbig. 2)land»e (Segenftanbe, 3. 23. Keffel für 3uderfabriten, 23rau= Pfannen u. f. w., bie fid) ibrer fcrfd)toöV3C , ein amorphe» erbiges Erj oon bräunlicbjd)ioar3er unb bläulid)jd)Wav3cr ntat= ter Aarbe, febr toeiaj bis äerreiblidr) , ba§ traubige. uierenförmige SDcaffen unb Überzüge bilbet, bie f i di in ®aL,ifäiue Cetcbt löfeu. fi. ift wabrjdiciultcb blofj ein ©emenge ber Wafferrjaltigen Drpbe Don lUan gan, Supfer unb (Eifen unb ift betannt au§ ber ©egenb oon greiberg unb Siegen, oon Rauterberg am 6ar,i, oon DraDicja im Sanat. StupfcrfUbcrfllaitj , S i l b c r t u p f e r g l a u 3 ober Stromepcrit, ein rl)ombijdn'» Brj, uöllig ifomorpl) mit fiupferglanj, gewöbnliob inbeffen nur in berben SUJaffen als platten ausgebildet; bie i'lua= Ulfen ergeben 53,i "Uro;. Silber , 31,2 Kupfer, 15,7 ccbmefel, loeldie 3ufaminenfe|ning auf bie Aormel Ag.,S + Cu.2S fül)rt. @§ ift ftarl glänjenb, fcbioar; lidjbleigrait unb febr mitbe. t5» finbet fid) bet3tubel= ftabt in Sdilefien, in Chile, Sßeru unb Argentinien. «{lipfiiimmniib, ÜJlinetal, f. Sioptaä. $tuj)fcrft)Ccf)t(Colaptesmcxicanus^l»rf»6.),ber weftlidje, Slorbamerifa entlang ber am Stillen Dcean gelegenen Sauber 00m gelfengebirge bis 311m fübl. 3Jterito bewohnenbc Vertreter Oer ©otbfpedhte (f. b.), bem gemeinen ©olbfpedjt nahe Derwanbt. Jt'upfcripcife, f. Kupfer (3. 812b). Suj)fctftaf)lbrat)t (engl. Compound telegraph wire), ein mit einem überjuge oon Kupfer bellei= beter Stahtbraht, beffen Kern grofse Sauerl)aftig= feit unb beffen Umhüllung grof;e eleltrifctje £eitung§= fabigteit bewirft. Serfelbe wirb oielfad) für £ele= grapbenteitungen oerwanbt. Supfcrftcdjcr, f. Kupferfted)funft. — K. (Bo- strichus chalcographus L.) t)ei|t aud) ein böd)ft fehäblidjer, bie ©ipfel unb 3lftfpit;en ber gidjten anfallenber SBorfenfäfer (f. b.). JJu^fetftedjfunft, 6 h a l f 0 g r ap Ii i e, bie Kunft, 3eid)nungeu in eine geglättete unb polierte Kupfer= platte fo cin3ugraoieren, baf; fie, mit S)ructerfct)wär3e eingerieben, burd) bie fpreffe oeroieljältigt Werben tonnen. 3e nad) bem Serfabren, mit benen bie Der= tiefte 3eid)nung in ba§ ÜJictall hergeftellt wirb, unterfajeibet man oerfdjiebene Slrten ber fi. , bie je= bod) im Sßrincip be§ ®rudoerfal)ren» fo>ool)t unter fid) al» md) mit bem totablfticb (f. b.) barin übereiu= ftimmen, bafj, im ©egenfab 311m getternfaö unb 311m öohifchnitt, beim Srud nidjt bie erhabenen Stellen auf ba» Rapier abgebrudt, fonbern biefe» in bie mit §arhe ausgefüllten Dertieften Stellen eingebrüdt wirb. ©efa)iel)t ba» (5'ingraoieren ber 3ei°5"un8 mit bem ©rahftidiel, einem Stalilftijt mit breiedig fdjräg abgefdiliffener epitie, fo beif'.t bie» Verjähren ©rabftidjelmanier ober Sinienmanier; ber Slbbrud ift ber reine fiupjerfticl) ober Sinieuftid) (fr?. gravure au burin). Qwc 9iad)hilfe unb aud) al» felbftänbige SJlanier (ft a 1 1 e 91 a b c l a r b e i t) wirb bie runb unb fdjarf sugefpigte Dlabel angewenbet. Sie burd) bie 9lrbeit mit bem ©rahftidiel unb ber Dlabel entftehenben SRänber (Sarbe, ©rate) muffen mit bem Schaber, einem breifantigen ^nftrumente, Wcg= genommen werben. SBäbrenb ber Öinienftid) bie ißiebevgabe ber farbigen SEBirfung feiner SSorlage, in»befonOere Oes ©emälbe», anftrebt, befd)ränft fid) ber fiartonftid) auf Slugabe bertlmriffe mit leidjter Schattierung. Sei ber Suuftiermanier wirb bie Sdiattierung DorWiegenb mit ©rabftiebeb punlten erjielt, betbemSunienfticb mitber^uuie geseidjnet. — Sic ©efebabte -IHanier ober ©diwarjfunft ( 3.H e 3 3 0 1 i n 1 0 ) beftebt barin, baf; bie Supferptatte rauh gemacht unb bann bie 8id)tei ißt, finb unter 6 oiifjii[iicI)cii. 52* 62 Supfevftedjfitni't ber3eioliei'itahl ausgeführt werben, (übet bie fRabiermaniet i. Öfjen unb SRabierhmft.) Sintere Jlbaneu, SSetbinbungen tiefer unt ber oorberbeidn-iebenen Planieren, finb nodi c.o Eraponmaniet (Rreib emanier), tie ben Strid1 bet Rteibe obet bei- SftötetS luutahmt, ferner bie 21 quatinta m a n i e r , bie SB i ft e r •■ unb I u f cb = manier, bie namentlich bei ber .öcrftellung oon farbigen Stieben (SBuntftidj) mit einer ober meb= rem platten ;ut ätnwenbung tarnen. SBon bet auf eine ber genannten -Planieren be= arbeiteten Rupferplatte werben mittels ber Hupfet* brudpreffe (f. Rupferbrud) äibbrüde hergcftellt. Sa bie erüen älbbrüde bie fünftlerifcb werroollern finb, io unteriebeitet man oerfdjiebene Sitten t>on .Hupfer= ftiebabbrüden (fog. etats, 3PIattenjuftänbe). Sie irüheften älbbrücfe ftnb bie unoollenbeten Vrobebru tf e, bei benen einzelne Seile mit bem ©rabfticbel ober ber falten SRabel fdjon ausgeführt finb; bann folgen bie oollenbeteu $robebtude (epreuves d'artiste) ohne alle Unterfdjrift. SBiU bet Runftlet bie batauffolgenben, für ben öanbel be= ftimmten Slbbrüde bureb ein ÜDcerfmal (remarque) fenntlicb madjen, fo ftellt er einen foldjcn iRe = marjuebruef entireber babureb ber, bafs er ein= jelne wenig bemerlbare Stellen in ber Tarftcllung weijj ldf;t, ober intern er am Diane berfelben irgenb eine Rlethigleit, fog. (Unfälle, einrabiert, bie fpätet trieber fottgefd)liffen treiben tonnen. Ter Slbbrud oor aller Sd^rift (avant la lettre) unterfdjeibct fid) oon bem oorbeigehcnten burdi bie Entfernung jene?- Ilierfmalj-. Sine 3wifcbenftufe uoifcben biefem unb tem älbbrud mit ber Sdprift bilben fotebe mit blofj eingeriffener Untcvicbrift (avec lettre grise ober avant la lettre finie I. 1 ie lebten Slbbrüde fmb gewöhnlich bie im öanbel Dorf ommenben Slbbrüde mit o oller Unter) ebrift; bierju geboren aufkr bem ben ©egenftanb ber Tarftellung angebenbeu Jitel bie bidM unter bem Siltrant ftohenteii 21b für jungen: pinx. (pinxit) ober inv. (invenit) für ben Scböofcr be» CriginatbilbeS, del. (delineavit) für ben 3eid?ner, sc. (sculpsit)für ben Stecher, auch wohl imp. (impressit) ober exe. (exeudit) für ben Truder. ©cf6i cht liebe?. Qu ber .8. im engem Sinne gaben bie ©olbidnniebe ben elften Slnftoj; , bie ficb utm ©raoieren besä ©rabftichelö bebienten unb fd)on früh bie ©emobuheit hatten, ihre fog. SRieQoarbeiten üorbemSiuefüllenmitberfdiiraijeni'iaiieincd^H': fei abuigieüen, um }U feheu, wie bie ältbeit geraten würbe. (SS lag fein- nahe, hier ut,anftatttec-Schioefeb abguffe§, bie platte felhft eiuuudniwjen unb baoon mit ber öanb ober einer öanbwalje einen 2lbbrud auf angefeuchtetem Rapier ju machen. Tod) oerfiel man barauf erft um bie 3J!itte be§ 15. Sahrh., nad)= bem längere Qtit ber Truct bet öohjcbtiitte (f. 6olj: febneibefunft) banbmerfsmäjng geübt warben mar. 2tu-:- biefem Verfahren entfprang inbcS feinet WegS, mie man gcwobnlid? meint, bie eigentliche ,H. in bem jetiigen Sinne. 2Bo unb mann bie 2L!al,cn-- preffe, unter beren Trud bie platte ihre Sdnoär.u' an ba§ Sßapiet abgiebt, juetft aufgelommen unb an* gewenbet Worten ift, ift ftreitig; Italien unb Teutfd1 laue machen beibe Slnfprud} auf riefe Grfinbung. ■JieuerbingS ift bie Srage ju ©unften Teutfdn'anbo- entfebieben trorben, ba ein ÜBlatt ber mahrfdH'iulid1 oberbeutfeben fog. :Kenouiucrfcbcn SJJaffion in EBettiu bie 3ahre-:-;ahl 144'"» ttägt. Sdjon öot tiefer 3eit mufj bte R. in Teutfchlanb unb ben Dlieberlanben geübt trorten fein, »ie bie tedmifd? hod) euttoirfelten Stattet beS fölnifeheu oter burgunbifdjen OJleiftetä ter Spieltarten bejeugen. SBlumen unb Siere feines RartenfpielS finteu ficf) bereits foptett in ben 2fcinia= tuten batiertet öanbfcbriften oon 144«; unt 1454. Tie uihlreid'eu Sticpe be§ S9leiftet§ C5". 3. (f. b.) leiten bireft ;u jener botgefdjrittenen Stufe über, meldje bie fi. in Teutfchlanb febon wenige 3>abr= jehnte nach ihrer ßrfinbung einnahm. 3b« atofje Verbreitung in Italien betoeift ber Umftanb, taf; fie benbortieten Sted)em jureeiten als? Sßotbilbet bienen mufjten. Tie ältefteu ital. Rupfetftidje fönnen ta= gegen fein fo frühem Saturn aufroeifen. Sie jeigen im ©egenfafe ju ben beutfehen ein mangelbaftereS Trurfoerfahren. Tie Stiche 311 ben Florentiner Truden be» DJionte Santo bi Tto oon 1477 unb be-> Tante oon 1481 jeigen mie bie berühmten 24 801= tagen ;u Scbalenoerjierungen ber ehemaligen Dtto= fdjen Sammlung (fog. Ctto=5eller) unt tie' 50 33lät= ter beä unter tem irrigen SRamen «ßiioco bi 3Jcan= tegna» hefannten allegorifdien 2eb,tbilbeibudje§ unb alle ähnlidien, meift tem Saccio Salbini (f. b.) ju= gefdjtiebenen Sinjelblättet einen matten Trud. ^hre tecbnifdjeSSebanblung ift flacb unb anfängeihaft, fo= bafj fie fteb in feiner SBeife mit ben gleiebseitigen beutfdjen Stichen, namentlicb nidU mit ben rein unb gldnjenb gebrudten Sttdjen SRattin Scbongauer» (f. b.) meffen fann. Ter unleugbare 33orjitg ber ital. Sjedier be» 15. Qabrb. beruht bagegen auf ibjer beffern 3^idt= nung, ©emanbhebanblung unb SBeroegung, eben auf bem teinetn etil unb beffern ©efebmad, Welcbet bie ital. fiunft überbaubt oor ber beutfehen auSjeidjnet @rft SKarcantonio ;Haimonbi, ein 3eitgenoffe SRaf= faele-, bellen 3eidpnungen er unter ber Stuffictjt unb Slnleitung biefe§ EDleifterS ftad\ braebte bie fi. in Italien ju bem hohen ©rabe oon StuSbilbung, ben fie febon früher in Teutfchlanb bureb Türer unb in ben "Jiieterlanten butdj Sufaä van Seiten erreicht hatte. Tic SBetfe ter genannten trei Reiftet be= jeidjnen ben ööhepunft ber altern Sticbmaniet, tie befonberä auf bie ivovm hinarbeitet unb für bie ge-- treue SBiebetgabe fatblofet 3rid>nungen ficb an ben einfadjften Schraffierungen genügen [äfjt Salb aber Würben tiefe ßauphwede antern untergeotbnet. SKan ftrebte nad? getünftetten Saiden unb Stridj= lagenoetbinbungen, W0311 ber bollänb. Supfetfrecbet ©olhiuc- (f. b.) unb anbere weniger hebeutenbc .Hünft= ler ba§ SSeifpiel gaben, big im 17. %abrb. iRubcn^ wie in ber SKaletei fo aud} in ber K. eine neue lipo die berbeiführtc. Son ben getufäjten 3e>*: nungen, wetdje ben in feine 'Jiähe gejogenen Stedjern als Sovbilter tienten, fowie oon ten "^robeabtrüden ihrer unfertigen platten finb noch gegenwärtig mandje mit ;Ketouchen oon fetner eigenen öanb oor= banben. So entftanben tie trefflichen Slättet oon Sufa-3 SSorftetman, Sßaul Vontiue, Sdjelte oan Sollwert 1 f. t.i, Sßetet Soutman, 30na§ Suober= hoef, Sornelii SSiSfdjer, in benen gatbe unb ßffett bet Originale ohne 3Sctnad)ldffigung ber 3fi(bttung unb beS dbarafterj mufterhaft nachgebilbet finb. 3m Wettern Serlauj beS 17. rmbt-b. erwarben ficb frattä. SWeiftet um bie .H. gtofjeS Setbienft. graneois tc -^otlhi unb iRobert ?tanteuil (f. b.) bewiefen in bor freien unb leid)ten öaubbabuna be§ ©rabftichek> eine bebeutenbe ©efdjidlicbfeit, wetebe Slntoine 3Äaf= fon (f. t.i ju fotebet SDceiftetfcbaft fteigette, bafs er mit tem ©tabfticbel niebt blofj gormen unb Sorben» töne, fonbern au* Sleibetftoffe, SBaffen, gebem, artitcl, öie man unter St tcrmiBt, fn'6 unter G atitäujudjen. ftitpferftein -- Supferftidj 821 Staate , überhaupt alle ©egenftänbc auf bas glüd= lid)fte nachzuahmen nmjjte. Tic leiste uaffifcbeaMenbung erhielt bie K. burcb ©erarb dbelincf (f. b.), bcv in fernen SEBerfen bic 6i§= berigen 9iid)tungen, bie plaftijdje unb bie malerifdje, ,uir fcf)önften 3ufatntnenhjirlunQ Bereinigte, l'cit iRecbt gilt baljcr baS 17. 3abrb. für baS golbcue Beitatter ber K. 3$on ben nädjjtfolgenben Kupfer: ftedbern arbeiteten bieTrcPet (f. b.) noch, mit Grfolg nach ben ©runbfd&en unb im Seifte ber Elaffifcbcn SPtetfrer fort; anbere hingegen, wie 5Raled)ou unb S9eau»arlet, perringcrten bie äjorjüge ihrer SBerfe burcb einfeitiaeä Verfolgen malcrifdicr Snichtungen in einer Kunft, iueld)e be§ garbenjauberS entbehrt. T)ocb man fab neben grofsen SBerirrungen manche flute ßrfd)ciuung auftaud)eu, unb bas1 filbeme $e\t-- alter ber K. im 18. ^ai)xl). ift nod) reieb, an treffe lieben Künftlcrn, roie ©. g. ©dmübt, 3. ©. SBille, M. ©trange, SB. SBooÜett, ©. SBolpato, 2B. ©harp, 3. ©. »on 9JJülIer, SRaffaclIo ÜJtorghen (f. bie be= treffenben SSLrtifel). Saffen auch bie arbeiten ber ©enannten binfid)tlid) ber 3eid)nung unbbcr2öahr= beit bes SluSbrudä oft ju iminfdien übrig, fo er= fiteint in beufelben bod) bie Tarftellung bis }ur bbdi= ften Sleganj, 3artbeit unb ßiebüc&feit ausgebilbet. 2Ba§ bie Technif anbelangt, fo arbeiteten bie alten SBtcifter au§fd)Iief?lid) mit bem ©rabftidiel, unb felbft bei ben jungem finbet fid) nod; feine »er= einte 9lnroenbung ber SRabiemabel unb bes1 ©rab= fticheU. 3m 17. 3abrb. bebienteu fid) bie Sföaler be§ Icfjtern3ur9iad)bilfe bei ihren rabierten platten; allein bie Kupferftedier jener {Jett gleiten fid) an bie reine ©rabfticbelarbeit. ßrft in ber »Weiten J&ä'lfte beä 18. 3ahrb- tarn eS bei biefen in ©ebraud), bie platten »ertnittelft ber Diabiernabel »orjuheretten unb bann mit bem ©rahftid)el ju bearbeiten. 3" ben 2lrbeiten biefer JpanbmerlSjeugc fügte man nod) biejenige ber £d)neibenabel hinut, unb feitbein imirbe nur feiten mit bem ©rabfticbel allein gearbeitet. Solan pflegte geroöbnlid) mehrere SBearbeitungSttetfen miteinander in »erbinben, toa§ freilich oft bie Ted)= nif bes Stiches al§ blof;e SBirtuojitäi herüortretcn unb uir [Manieriertheit ausarten lief;. 3n neuerer 3eit begannen bie granjofen juerft mieber einen ftrengen ©til unb eine feftere 3ei$nung aud) in bic Ä. einzuführen unb fanben 9iad)folger unter ben Teutfd)en unb 3talienern. Jßiele Seiftungen »on Te§no»er§, 9tid)omme, g-rancoiS gorfter, i'iüller bem 3üngem, £ongf)i, To§ct)i'u. a. erinnern, trofe ber mobernen Sebanbhmg unb manchmal unge= uügenb treuen SBiebergahe be§ Originals, burd) ©e= biegenheit ber Tedmif an bie 2lrbeiten ber beffern frühem C"pod)e. 3n neuerer 3?it jeidjneten fid) in berK. aus1: ©teinla (geft. 1858), Galamatta (geft. 1869), Schäffer (geft. 1871), 3of. Seiler (geft. 1873), iWanbel (geft. 1882), gelftng (geft. 1883), <öenriquel= Supont (geft. 1892); ferner 91. Jroffin (geb. 1820), L'. 3acobp (geb. 1828), 3ob. Bürger (geb. 1829), ©. C2iter§ (geb. 1834; f. bie betreffenben Slrtilel). (5inc 9ieform ber in gormaü§mu§ erftarrten Sinien= ftecherei oerfuchte mit Erfolg ber granjofe ©aillatb (f. b.; geft. 1887) unb in S)cutfd)lanb Staufjcr^ern (geft. 1891), äUar Slinger unb C'mft Sforih ©epger. Sitteratur. .ftuber unb 9ioft, .vianbhuch für «unftliebbaber (9 fflbe., 3ür. 1796—1804); Sartfch, Le peintre-graveur (21 Sbe., SBien 1803—21); berf., Anleitung gur Supferftichhinbe (2 93be., ebb. 1821); 9iobert=3)ume':-'nil, Le peintre-graveur fran- ^ais (9 SBbe., $ar. 1835 — 65); ^5äffa»ant, Le peintre-graveur (6 33be., Cpj. 1860—6 1) ; 2(nbrefeu, Tor beutfehe ?ßeintre:0rapeur ober bie beutfdjen SÖlaler als Wupferftecber nad) ihrem Veben unb ihren SBerlen nom legten Srittel bei 16. bis jum Scbluji be§ 18. 3abrh. (5 SBbe., ebb. 1864—78); berf., Sie beutfeben 9Jialerrabierer bec^ 19. 3ahrb. (53b. 1—4, ebb. 1866— 70; a^b. 5, üon3Befteltj, ebb. is7l— 77); ©. 53uplcffi8, Histoire de la gravnre (^ar. 1880); Slpell, öanbbucb für fiupjerftidif ammler (ebb. 1880); ponfiügoro, ©efd)id)tebe'jbeutfiiien.Hupjerftid)Äunb Öol3fd)nittiS (33erl. 1891); berf., Ter .Uupferftid) ber ©egenluart in Europa (33t>. 2 ber «iu'rmelfältigenben Kunft ber ©egenmart», SBicn 1891); SR. ©raul, Tie SRabierung ber ©egenmart in (hiropa unb 9iorb= amerita (Söb. 3 ber «äSerDielfältigenben fiunft ber ©e= genmart», ebb. 1892 fg.); St'ralbi, Les graveurs du XIXesiecle (lOäbe., $ar. 1885). aBidjtige Sammel= merfe fmb SBeigel unb 3eftermann, Sie anfange ber Trucferfunft inSöilb unb ©djrift (293bc., Sp3- 1866), S)ie SJJublitationen ber internationalen 6halfo= graphifchen ©efellfd)ajt (SBerl. L886fg.), .Uupferftidie unb öoljfdjnitte alter Söleifter in 9cad)bilbungen ber beutfeben 9icidi5brudevei (ebb. 1889 fg.). — Über bie Ted) nif: Söffe, Traitedes mauieres de graver sur l'airain etc. (SJSar. 1645 ; beutfeh SRürnb. 1652 u. b.) ; 3. S. ©ütle, Tie Kunft in Kupfer ;,u ftechen, ju rabieren unb 311 ägen (3 93bc., 9iürnb. unb SUtborf 1795); Songhi, Tic Kupferftedjerei (.ftilbburgl). 1837) ; Salanne, Traite de la gravure ä l'eau-forte ($ar. 1866); iiamerton, Etching and the etchers (Sonb. 1868); SDlartiat, Nouveau traite de la gra- vure ä l'eau-forte (^ar. 1873); ©. SR. Koebler, Etching (2onb. 1885); öerfomer, Etching and mezzotint engraving (ebb. 1892). Stujjfcrftetn, f. Kupfer (©. 813a). Stupfcrftid) , Jlbbrud, ber mit fdimarjer ober aud) bunter garbe auf Rapier , 'Pergament , SltlaS u. f. V>. Pon Stidjen auf SJetallplattcn gemacht roirb (f. Kupferbrud). 3« nad)bem babei ber ©rabftichel ober bie 9iabicrnabel allein ober übermiegenb an= gemanbt ift, unterfcheibet mau jroei öaupttlaffeu: eigentliche K. unb SRabierungen (f. Kupfer= ftedjhmft unb SRabiertunft). SRabierungen finb auf;er= bem meift Pon -Dlalern erjunben (9Jlalerrabie= rungen, Driginalrabierungen) unb häufig in einem 3uge aufgeführt; fie seigeu ben ganjen SReij geift= reicher Driginalgebanten unb einen leichten, fpie= lenben Vortrag. SBeibe 2lrten ber K. rourben feit ihrer ßntftehung gefd)ät5t unb gefammelt, rooui namentlich ber Ebhe pon SKaroÜe§ um bie SWitte bes1 17. 3ahrh- in granfreid) ein großartige! 33ei= fpiel gab. 9iad) ihm erlangten befonberä SDtariette, ©ilneftre, SBafan, $aignon = TijonPal, ©raf 9ügal, Suranb, TeboiS in $ariä, Sanüer SffiincHer in Seipjig, ©raf grie§ in SBien, ^looä »an 2lmftcl, JÖaron Jöerftolt »on ©oeleu in Slmfterbam, SReü» nolb§, 9Jtart SUaftermann Spfeä, öerjog »on 33udingham in Sonbon, T. D. "JSeigel in Seipjig, 9Jlard)efe Tura3,-,o in ©enua, 58aron »on Siphart, ß'ugene Tutuit in 9iouen, 21. »on Sanna in i^rag, Dr. Sträter in 2iacben ben meiften SRuf al§ Kupfer= ftichfammler. Tiefelbe ©ammlerluft marb aud) bei ben Surften rege, unb au§ folebon tönigl. Samm= lungen entftanben bie öffentlichen Kupferftid)fabi= nette in Sonbon, SJ5ari§, Treiben, Söerlin unb Söien, bie alä bie reichften unb »ollftänbigftcn be= rühmt finb. @leid)3eitig machten fid) bie K. unter ©las unb SRahmen al§ 3i»"ner»er3ierungeu geltenb unb »erbrängten bie 9JJalereien a«§ ben ©ohnungen Slrtifcl, bie man unter fi »crmiSt, fmb unter 6 aujjujucf/en. 822 Mupfajttdjf abineu — Äujfertoaren bet Kunüliebhaber, mag einen beträchtlichen (rinfluf auf tote bilbenbenffünfte geübt bat. (Gegenwärtig finb ff. ein öauptsroetg be§ ftunft&anbefö. Ter utfprüng= liebe ißreü irav mäfiig. Sllbredjt Sürer auj feiner Seifein benSRieberianben(1520)Derfaufteein§ feiner Öauptblärter, ätoam unb @»a, um 4 Stüber, unb etwa 50 Safcre fpäter tourbe ein gonjer Jrud feiner SBerfe nur auf 36 gl. angefdjlagen. ,un it. "sabrb. trifft man jebod) bereits SRembronbtä berül)mte§ Öunbertgulbenblatt, fo benannt nadi tcr Summe, bie fuli angeblich, ber ffünftler für jebeä (Syemplar bejahten lief.. 3n neuerer Seit finb bie greife aufser= orbentlid) geftiegen. (Sin Slbbrud beS erften blatten juftonbeS oon bem genonnten öunbertgulbenblatt würbe in einer SBerfteigerung w Sonbon 1868 für 1100 $fb. 5t., 1887 auf ber Stutrion sBuccIeucb Tür 1300 $fb. ct. »erlauft, unb ein 2lbi>rud be§ itneiten Pattenjuftanbeä pon SRembranbtä Porträt be« SBürgcruteifters Sir 1877 in SariiS bi§ ;u 17000 Are-, hinaufgetrieben. 2lbgefebcn Pon ber Seltenheit, ift ber SßreiS eine§ ff. oon ber Priorität unb ber ©üte be§ Slbbrud e§ f oroie oon bem 3uftanbe feiner (Maltung abhängig. — Sitteratur f. ffupfes ftediunft. Supfetfttchfabinert, 6ffentlict)e Sammlungen für ffitpfetfricge, ©oljfdmitte, öanbjeidmungen, phetogr. SRepiobuftionen nach ©emäleen, Kunft= brutien unb öanbaeiebnungen. ftupferiulfat, ffupfertuttiol, G»per»i = triol, iBlauftein, Stauer ©ali^enftcin, fdjtoefetjaureä ffupferojtyb, CuS04, frpftatlifiert ' aSi U+5E^O,toirbetI)altmbur&2öfen»onfftipjer in fenientriertcrSdimefetfäure bei Siebebiße, wobei bie ©äffte ber Sdjroefelfäure all fdjroeflige Säure entweicht; ober Ourdi anbauernbe Sinrotrtung Poit perbünnter Schwefelfäute auf Kupfer unter Suftju: tritt ; ober burd) 33er)anbetn pon Supfer^ammerfd^lag mit Sdrtoefelfäure, wobei burd) Soften in Crnb ;u Dcrtoanbelnbe§ Djöbul surüdbleibt; ober bei orV bierenbem Soften pon Sdjwefelfupfer ober biefeä entbaftenben öüttenprobuften unb Sluälaugen be§ entftanbenen ff. mit SBaffer; ober als Slcebenprobuft beim Affinieren beä Silbers unb ©olbe*. ^e nach ber Feinheit be§ angewanbten DJtaterialä erhält man entWeber reinen Kupferoitriol ober mit @ifen=, 3in!=, Siitfeloitriolen gemifdjte Vitriole, bie für manage 3wede brauchbar ober fonft bureb weitere 33ebanblung ;u reinigen finb. 2er reine ffupfertü= triol bittet feböne, große, trittine, tief blau gefärbte .Hvrftalle, bie an ber 8uft oberfläeblid) oerwittern, bei L00e getrodnei i fWolefüte ffrttftaQroaffer abgeben, wähtenb berSfteft erft bei 200° entweidu. Sae waffer- treie Salj ift weiß, nimmt aber begierig febon au ber Suft SBaffer auf unb färbt fid) blau. ff. ift teid)t liSlxä) in beifsem SBaffer, auS bem beim @r= falten ber gröfjte Seit fruftallifiert, unlöSlid) in 211= fehol. 2er ffupferpitriol wirb Pielfäd) Perwenbet: in ter ©aloanoplaftif, in manchen aateanifeben S9at= terien, in bet Färberei, jur Sarftellung pon gar* ben, iitm ffonferoieren be§ Öot^eS, jum SSeijen bes raatgetreibec-, in tcr SDlebijin, im toaff erfreien 3"= itanbe nun C'ntwäffern beö iUttobct-:-. 2cutfd)tanb» SJJrobuftion betrug (1892) -4 DKiU. kg im SEBerte pon l ,ii7 iUill. Tt. ; cie öslfte getaugte jur ausfuhr. — ßin bafifd)e§Ä. ift Ganelmann» ©rün (f. b.). 21 m m o n i u m = liuprammoniumfutfat, fd)Wefetfaure§ffupferorBb=SImmonia?, ffupferfatmtat, Cuprum Bulturicura ammonia- tum, CuSO^ • iSU3 + H.,0, fann a(ä ein fcbwefel= gefertigten SBaren. früfytt würben oon ben Kupfer Hrtitel, bie man unter fi Dermijjt, finb unter S aufäuiu^cn. faure§ Slmmonium betrachtet werben, in bellen 2lm= morrhim 2 3Bafferftoffatome burd) bal jroeiroertige ffupferammonium, N,H0Cu, erfeljt finb. dg ent= ftebt at>5 feinev blaue; ffrnftallpuiper, wenn eine 86fung oon l Jeil ffupferoitriol in 3 Seilen Slm= moniaf mit 6 Seiten SBeingeift oermifd)t unb ftart gefcbättelt wirb, ober in fd)önen grofjen tiefblauen RrpftaUen beim öberfd)id)ten ber ammoniafalifd)en SBfung mit SBeingeift. (Fe- war früher offiüneU. ftupferfulfibc, bie Serbinbungen beä ffupfer§ mit 5d»oefet. öatbfdiwefeltupfer, .Hupfer fulfür, Cu.,S, Eommt in ber 3catur per al-j Rupfen glanj (f. 0.) unb eutftebt unter geuererfcb,einung beim (hlntu-u Pen ffupferbreb,fpdnen mit Bdjrocfel. einfad)=©d)roefeI!up}er, ffupferfutfib, CuS, entftebt at» febwarjer, in oerbünnten Säuren untoSlidjer 3cieberfd)Iag beim einleiten »on Sd)toe= felwafferftoff in ffupferorPbfalUefungen. f'-> ornbiert fid) teiebt }u ffupferfutfat, giebt beim InbtRen bie Öälfte be§ Sdneefete ab unb gebt in .öalbfAieefeU tupfer über. ftupferfutfür, f. ffnpferfulfibe. Supfcrfulfurctc, foöiet wie ffupferfutfibe. Supferüergiftuna,.Hupri-5muS,eine^lvtber Bergiftung, bie meift burd) ben ©enuf; pon Speifen entftebt, bie in tupfernen, nid)t ober febteebt »er= jinnten ©efäfjen gefoebt ober aufbewahrt würben, wobei fid) gütige fettfaure, mildjfaure ober efftg- faure ffupferfalje bitbeten, fi. entftebt femer burd) ben ©enuf; mancher grüdjte unb ©emüfe, bie, um iljnen eine fd)öne grüne ^axbe gu geben, unter 3« fatj oon ffupferpräparaten eingetoebt finb, foroie bei mandien ©erberben (Sapeten'fabritanten, ülialen bureb ßinfebluden pon ©rünfpanftaub unb ffupfer= ärfenfarben (6d)eelefa)em©ran und Sdjroeinfurter ©rün), wogegen cie mit metaltifd\'iu .Hupfer ar= beitenben SBrojefftoniften (fiupferfd)miebe, ffupfer= fdmteljer, ©elbgtefjer, Sronceure) gewöbuüd) nicht gefäbrbet finb. Sie afute ff. giebt fid) burd) beftige-j (5rbred?en (mitunter öon grünlid) ober bläulieb gefärbten SRaffen), .Holtfidnuerum, bittern, gtünfpanattU gen ©efebmad, Stublnoang unb blutige Stühle, häufig auch burd) Selirien, Krämpfe, mübfame Sttmung unb febr unregelmäßigen vf$ulS ju er= Hennen. Sie SBeljanblung ber aniten Vergiftung be= ftebt in ber Entleerung be§ ©ifteS burd) Srechmittel (ftarle ©aben oon SBtedjmutj) ober StuSpumpen beä JJiageu» unb in bet reichlichen Sarreichung oon warmem Giweifjwaner, gebrannter äRagnefia, Öonig, Siileb; ,}ette unb Ute finb ;u Dermeiben. Sie ebronijche ff., bie bi-:-her febr feiten be- obachtet worben ift, äußert für) burd) Slppetit= tofigleit, anbaftenben 3J!agenbarmfatarrh, heftige ffolifanfälle i .Hupferf olif) , bei benen aber nicht, wie bei ber Sleif olif , 'i'eritopjung, fonbern meift Snrcbfall beftebt, tureb auffailenbe Sdnoädie, lin: träftung unb 3iiebergef(hlagenheit; fehr häufig fommt eine eigentümliche rötliche ober grünliche grärbung ter Qaan , ber Häljne unb auch ber .'öaut por, roeldje wahrfeheinlidi auf einer äluflagerung pon ffupfetteildjen ober fettfauten ffupferfaljen be'= rubt. Sie SBer)anblung Oer d?ronifd)en ff. gleicht im Wefentlid)en berjenigen bet d)ronifd)en 35lei= pctgiftung (f. t.i. Jtupfcröitriol, f. ffupferfulfat. Supfcrrual^tocrfe, f. ffupferroaren. Jtupfcrrtjoren, alle avä metalliichem Kupfer iiiipfcnuaficv -- Supolofnt 823 fcbmicbcu felbft am 3to^!upfec bie uir SÄnfertigung ber S. nötigen .H'upjerblecbc, = platten, =Sräbtc unb =©tangen gefertigt, öeute »erben ihnen tiefe .Uupferbalbfabritatc oon ben 2Bai3»erten ge= ttefert. Sold)e .Kupferhämmer unb fiuöfer: mala Werfe beftebeu in Seutfcbtanb 42, bie einen anfebntid)en Seit ihrer Slrtifel (1892 an©tangen, Stedjen unb SRöbren 7073 1 im SBcrte Don 9,s Sföill. 3Jt.) nad) bem Sluätanb üerfenben. Tic QaU ber ^Betriebe für bie eigentlichen K. »irb unter 3ugrunbe= [egung ber legten ©emerbejäblung oon 1882 für 1893 m etwa 13 500 mit etroa 18000 Arbeitern anzunehmen fein, 2(hgcfef)en Bon fotd)en ffu»fer= fd)mieben, »etd)e im banb»erf»mäjiigen Setrieb nur ben SBebatf ihrer Umgebung serforgen, trerben inobt in allen mittlem unb gröfjern gabrifen nicht blof; fi., fonbern aud) bie mand)erlet Slrtilel ber jablreidicn Supferlegicrungen, au£ HJieffutg, CuiVre poli, SBconje, Sombat, Salmi, fdjtiefjlid) aud) aii-3 SReufilber unb beffen »erfdjiebenen 2(b= arten gearbeitet. Sie Jr>aupt»(ähe ber Jabrifation finb bie großen ©täbte, infonberbeit SBerltn, SWün= eben, Nürnberg, SreSben, .sSamburg, SBremen, Stuttgart, in benen bie Saufenbe oon älrtiletn be§ tägtirben 35erbraud)§ , ebenfo bie »erfebiebenften S ebmuef: unb SuruSgegenftänbe teils' gegoffen (SR o t = gufj, ©elbguf;), teils gefdjmiebet, mitöilfe öon äJtafdjmen »eher »erarbeitet, auS 3Med)cn ober Srabt sufammengefetst u. f. m. »erben. 5au§= inbuftricll »erben »tele ©egenftänbe im SBejirl ber rl)ein.=»eftfäl. Sleineifeninbuftrie, alfo in unb bei Sagen, Sferlobn, Stttena, 2fibenfd)eib gefertigt. äluper ber ©lodengtefserei, bie äleicrjfaUS ber .Rupferinbuftrie zuzuzählen fein »irb, ift bie erft ber SReujett angebörenbe öerfteÜung oon 3ünbbüt = d)en, Patronen unb SBatronenr)ülfen zu er= »äbneu. .ftauptfi^e berfelben finb .Karlsruhe, 9u'tm= berg unb SBerltn. Sie ßinfubr oon ,K. ift in Seutjd)= tanb faum oon SBelang, bie 2lu§fubr bagegen an? ferjntid). 1892 »urbeu aufser ben bereit» ermahnten Öalbfabritaten nad) bem SKuStanbe oerfenbet: für 10,03 3JtiH. DK.- feine, 4,i Hcill. grobe 8. unb 5,5 iRiU. für SlrtiUeriejfinbungen, Sßarronen unb 3ünbbüt; djen, jufammen 19,53 9JM. 9.1t., in benen jebod) bie Slrtifel ber ßuöfertegierungen mit cuthalten finb. — 3n Gngtanb ift ber .ftauptfiti ber Kupferinbuftrie in ©»anfea; bie SluSfubr betrug 1892 für fi. l,i SJiill., für ffuöferlegierungen aller 2trt (befonberS 2Jello»= ■Jcetatt) 0,s Mü. $fb. ©t. granfreidj teiftet in .«'. uid)tä 93ef onbereS , befto mehr in hm Segierungen, namentlich in ben ©egenftänben au<3 'Sronje unb Cuivre poli, oon benen 1892 allein für 8,9 Still. grS. aufgeführt »urbeu. ©efuebt finb ferner bie SBtener (Jrjeugniffe ; boeb giebt bie ofterr. ßanbet8= ftajtitit über Ä. felbft feine Stuähmft. ßrwäbnt »irb nur bie 2Iu§fubr oon feinen SKetaHtnaren über= baust 1892 mit 11503 Soöpelcentnern, fobann oon f einften SBaren au§ Susferlegierungen mit jufammen 12552 Soppeleentnern. SupfcthJaffcr, veraltete Sejeidjnung für ttn= reinen (Eupferbaltigen) Sifen»irriol. i>$upfeviuii?iuiitglnii'„ 53ejeid)nung j»eier»er= fdjiebenen SJtineralten, nämlid) beä äinn»eifjen, in bünnen nabeiförmigen unb ftart tängggeftreiften rhombifeben ©äulen frpftallifterenben Emptettxtg oon ber ©rube Sannebaum bei ©d)»arjenberg im (^rjgebirge, oon Areubcnftabt in Württemberg unb iR^ 33dnsa in Ungarn, chemifd) CuBiS., , beutbar al§ Cu2S+Bi2S3, unb beä bunteIftabIgrauen,rbom= Slrtifel, bie man unter R cerm 6ifd)c lafeln, gemöbnlid) aber nur berbe SDlaffen bilbenben 3B ittid) eni tä oon äßittid)en im Sd)»ar,^ »alb, beffen 2(nahifeu auf bie Aormel ( "u~ lüs.., beut bar ali 3Cn8S I Bi2S3, führen. &upfcr$cit ober .Hupferalter, in ber prä= hiftor. SBiffenfd)aft bie SBejeictjnung für eine oon einigen ©etebrteu angenommene .Hulturperiobe, bie ber SBronjeäeit »orau^gegangen fein foll. iifan hat nämlid) in »erfdjiebenen Seilen oon Ungarn unb in einigen cdMoei.ier SPfabtbauten eine ;iemtid)e ÜJlenge oon reinen Kusfergerdten gefunben unb baber angenommen, bafj biefe, befonberä »egen ihrer meift fehr priiuitioen gorm, älter fein müfjten at§ bie SBronjegeräte, bie erft auä einer 3Jlifd)ung oon Äupfer unb 3'lln hergeftellt finb. Sa aber unferc norbifdie SBronjefultur teinc einheimifd)e ift, ba man oon ber älteften 3eit an im mittlem unb nörbl. Guropa Sroujen finbet, bie burd) ben öan= bei aui bem fernen Orient eingeführt finb unb bereit! eine sollentioidelte Kultur reprafenticren, bürfte im allgemeinen eine joldje SBorftufe jur SSronjejeit hier in Guropa nicht anjunchmeu fein. Ülbgefeben sou ben beiben obengenannten ©egen= ben geboren auch reine fiusfergeräte in ben ühri= gen Sänbern Surosal ju ben allergröfiten Selten: betten, ©o hat man c3 »obt au§fd)ltefiUd) mit ©eräten 311 tbun, bie nur »egen eines! augen= hlidlidien EDlangetä an ginn tjetgefteüt »urbeu, aber barum nod) feine hulturperiobe barftellen. 2lud) in ben ©d)»eijer Pfahlbauten bürfte tS fdi»er fein, einen d)ronoL. Unterfd)ieb 3»ifd)cn ben gefunbenen SSron^e= unb Susferfad)en nad)ju»eifen. ©anj anberä »erhält e§ fid) bamit in SÄfien, »0 bie SBronjefuttur ihren Urfprung hat, unb »0 feben= fall», ehe man bie Regierung beä Äupfer» lernte, aud) baö reine Äupfer, fo »cnig tauglid) eS auch fein mod)te, ;u ©eräten »errcanbt fein »irb. Gbenfo ift e§ aud) in 2lmerita ber gall, ba bie Kultur biefeS ßrbteite oon älnfang an fid) obne irgenb »eiche Segiebung jur Saiten Ööett auf eigene 21rt fortent»idelte. Sud) hier finbet man eine ,Hupfer= Eultur unb ge»iffenuaf,en aud) eine K., »ie bie 'A-unbe au§ ben ©räber= unb SRuinenftätten am Kupferflufj, in SDlerito unb ißeni beroeifen. — SSgl. ÜRud), Sie S. in Guropa (2. Stuft., Qena 1893). ftnüibität (tat.), SBegierbe, Süfternbeit. SJuptbotjutjn, f. Sßrairiebubn. Jtujiölofc«, ber gehräud)lid)fte ©d)metjofen jum Umfchmel;en be§ 3toheifcn» in Gifengief;ereien unb ßüttenanlagen, in »eichen SRobeifen (SBrucbeifen, SÄtteifen, f. Sifengiefjerei) aufä neue gefdimoljen »erben foll. Scr Ä. »urbe juerft gegen Gube be§ 18. 3ahrb. in engt. Gifengiefjereien eingeführt. Si-J bal)in hatte man meiftenä unmittelbar au§ bem öod)ofen bie @uf;»arcu gegoffen, oereiu^elt audi »obt g'tammofeu jum Sd)metjen be§ SRobeifen! gebraucht, »eichen man, ba fie mit einem fuppel= artigen ©c»btbe iiberfpannt waren (f. ©iefserei- flammofen), urfprüngtid) bie SSegeicbnung eupola- fnrnaces (Kuppetofen) gab. 2Ulmählid) bezeichnete man alle @ie_f;creifd)mcl,iöfcn, »cldie nidjt Grje, fonbern SRobeifen ,iu fchmel.ieu benimmt »aren, in biefer SBeije, unb feit ben »ierjiger 3at)ren be§ 19. Qabrb. »anbte man fätfchlidicr»eife jene 9Se= nennung tebigtid) auf bie lier in :)iebe ftebeuben neuem Cfen an, begeidjnete bie urfprüngtichen «.ttuppelöfen» aber ab3 gtammöfen (f. b.). Ser rt. in ber jetjt allein üblichen SBebeutung ift ein ©d)ad)tofcn (f. b.), faft immer mit ©cbtdfeioinb iüt, finb unter G aufjujuetjen. S24 Äuppel betrieben, etroa 4 m bcd> (ohne bie gut 2lbfübrung ccr i-'mio bienenbe, gerobtjnli^ unmittelbar auf bem Dfen fterjenbe Sffe). Sita SBrennftoffe benutu man Sek-; weniger geeignet finb .vieltfobten, welche nur bei reidjerm Verbrauche bie gleiche Stenge iKebeifen ;u fd>mel;en befähigt finb. 3" bie £ ffnung a (f. nad)= ftebenbe Jtbbitbung), bie @id)t beS Dfen?, »erben 23rennftoffe unb Moheiien abwedijelnb eingefdnittet, um allmdblidi abwärt« 31t rüden, Wäbrenb im un= tern Jeilc bie Verbrennung unb Scbmclning ftatt= finbet. 3er ©ebläfewinb ftrömt burd? ba§ jtobr c 31t, »erteilt fid) in bem Kanal d ringS um ben Dfen berum unb ftrömt au« biefent Kanal burd) mehrere, gewöhnlich in wei Reiben übereinanber angeordnete Öffnungen (S)üfen) in bas^nnere. SaSgefcgmoIjene sJ)ietaUJammelt fid) unterhalb jener 38inbeinftrömun= gen unb wirb oon 3cit 311 3^it burd) öffnen bes1 an ber tiefften ©teile befinblicben, burd) einen 2bou= pfropfen öerfdjloffenen ©tidjlod)§ entnommen. Sie oer bem Stidilocbe angebrachte [Rinne h bient jum 2tusflief;en be§ Sifen§ , ba§ burdi eine ©iefspf anne (f. b.) aufgefangen unb ben ©ufsformen jugejübrt wirb. Ein K. mittlerer ©röfse liefert ftünblid) un= gefäbr 4000kg gejcbmoijenen SötetallS unb gebraust sum 2cbmeUen besfelben 300—400 kg Kofs\ Um bie 2lfd)e ber .Hot§ in eine leiebtflüffige ©djlacte gu oerwanbeln, fetjt man bei jebem 2lujfd)ütten eine Heine ÜJlenge ffalfftein ju. Ser Dfen roirb au§ feuerfesten Siegeln gebaut unb ber befjern &altbar= feit halber oon einem ß'ijenbledmiantel umgeben, wie auch bie Slbbilbung ertennen läjst. — Sgl. KiraV ner, Sie R. für ©iefjereien (Verl. 1891). Rupöel, Kuppelgewölbe, jebe in ©eftalt einer öalblugel ober eine» 9totationsförper§ au§; geführte Überwölhung (f. ©ewelbe) eines quabrati= fdjeu, redjtectigen , polygonalen ober treisrunbeu :Haumes. 3n frühefter 3eit würbe bie R. burd) übertragen pon ©teinjebtebten in Spihbogenform gebilbet, roie biefe Rouftruttionsmeife uns in ben altgrieeb. ©diatsbäuf ern ( Ihefauren ) , 3. V. bem ScbafchauJ be» 2ltreu§ ju SDtnfenä, überliefert roor= ben ift. öpäter erriditete man bie R. mittel« tciU förmiger Steine über treisrunbeu [Räumen, bereu iötauern ringsherum ihr SBiberlagei bilbeteu. Sie S. haben meift bie ,Jorm einer ßatbfugel, aber aud) jeber beliebige iKotationSEörper, 3. 23. bas Ellipjoib, Varaboloib unb bie öPttsbogenform Eauu ihr 3U ©ruube gelegt werben. 3n ben meiften fällen roer= ben bie S. nidit gefdiloffeu, fonbern erbalten an= ftatt eines Seblufmngcs eine Sieb, töffnung, bas fog. 2lugc, welches bunt einen öaufteintranj, ben fog. 9cabel, umfdjloffen ift. S3eim Pantheon in )Rom, ursprünglich ein Teil einer großartigen ibermeuanlage, oon 2lgrippa 25 0. (ihr. erbaut, jefct bem Kultus ber fatb. ßird)e bienenb, ift ber Surdjmeffer biefes 3tuge§ 9 m grofj, toäbreuö bie ©pannroeite 43,s m, bie Stid)böhe 21,7 m unb bie ©efamthbhe 43,- m beträgt. S)ic ff. tbnnen über jebem beliebigen ©runbrii errichtet roerben; beim redjtectigen unb pologoualen SRaum finb aber tum Übergang in bie SRunbung ber fi. in ben C'den fog. ©einölhesioidel ober % e n b e n t i f § anjuorbnen, toeldie meift burd) HuäEragen ber 3iegelfteinfd)id)= ten unb einzelne Sögen übereinanber gebilbet roer= ben. Sie R. felicn fid) aher häufig niept bireft auj biefe Seidel auf, fonbern erft auf einen colinbrifct/en ,Sioifd)entbrper, beu Sambour, roeldjer eine Steige ivenfter enthält unb pon auften oft mit einer Ho- lonnabe oerfehen ift, roäbrenb fie auf ihrem ohern 2lhfd)luf;ring bie fog. Satetne tragen, tneld)e ihrcr= feits roieber burd) eine Heine K\ ober einen Regel befrönt toirb. 3"in ©djuS gegen bie SBitterung§= einflüffe rourben bie fi. früher meift mit 23lei ahge= bedt, loähreub oon ber Dienaiffanceseit au biefelben burd) eine auf; er e ©d)u fetuppel aus. hölu'ruen Sobtenbögen nad) ber Konftruttion beS $shilibert be BDrme ober au» Stein gebedt lourben (it. ^eter in 9lom). 3n neuefter 3eit tarnen oielfad) eif erne cchutituppeln sur Slninenbung, melche nad) bem flionierfpftem leidjt feuerfidjer fonftrutert roerben Eönnen. Sie ©chutjEuppeln bilben baä eigentliche Sa* unb tragen meift bie Laterne. Sie eigeutlid)en fi. rourben oon ben Dtömern juerft erfunben unb 311 hoher 2lu«bilbung gebracht. 93efonberS im Cftrbmi= fcheniReiche pflegte man benSuppelhau unb fegte an bie öauptfuppet mehrere >3albfuppeln an, tooburch febr roeite )Häume üherfpaunt roerben tonnten. Sa§ herühmtefte SeuEmal biefer 2lrt ift bie unter 3ufti= nian 537 n. Ehr. oon Slnthemio« oon Sralles unter Skibilfe oon ^fiboru» pon SJUtet errichtete Agia Sophia (©ophientirche) in .Honftantinopel, bereu ft. 34,5 m ©jpannroeite, 14,5 m Stichhöbe unb 53 m ©efamthöbe hat. Sßom Dftrömifd)en SÄeidje oer= pflanzte fidi ber Kuppelhau nach Stalien, »0 be= fonberS in Diaoenna unb SBenebig bemertensioerte SBeifpiele erhalten finb, 3. 23. ©an SDcarco mit feinen fünf H., bie 976 begonnen unb erft 1007 n. Ghr. PoU-- enbet mürbe. SBon Italien tarn au* ber .Huppelbau nach Seutfd)lanb, iro Karl b. ®r. feine v15alaftEapelle 311 2lad)en, 79G — 804 n. Ehr., mit einer .H. überbedte. Sie böcbfte 2lusbilbung erhielt bie H. in ber mo= bernen ital. SBaufunft. 3'ilippo 23runelle«chi§ K. auf bem Tom 311 glorenj, 1420 begonnen unb 1432 pollenbet (biefiaterne aher erft 14()2ooUenbct), gab bie Anregung. Sie hat 41,5 m ©pannroeite, 20 m Stid)böhe, 91 m ijohe bis 3ur Laterne, 107 m ©e= famthöbe. 3hr folgte bie Pon S)üd)elangelo 1546 —64 geplante K. ber St. ^etergfirche 311 iHom, mit einer Spanumeite oon 50 m, 192 m unterer llm= fang, 29 m Stid)böbe, 94 m ööhe 00m Sacb au§ geredjnet, 132 m oieiamtbebe, roelcbe bas Üorhilb für eine lange iReihe tird)lid)er Prachtbauten be; gangen Eath. 2Belt geroorben ift. Sie midjtigften neuern Kuppelbauten finb: St. ^aulstircbe 311 Con= bon, oon Ebriftopher SSBren 1675—1710 erhaut, mit 31 m S»anntoeite unb nach innen geneigtem innern SIrtitft, bie man unter S oermiBt, finb unter ß oiifiuiiidjen. ftuppelbacf) — fi'iippelung 825 Tambour, 35 m Sticbböbe unb 110 m ©efamtböbc; ber jjnoalibentom ,ui 9ßari§, pou Juileg öarboutn i'lanjart (1645— 1708), mit 24 m Spannweite, etwa 10 m Stiebbebe, wobei tote bei allen genannten Hircben nur bie innere fiuppelwötbung in 93etrad)t gebogen würbe, unb 105 m ©cfamtböbe ber äufern .volifuppel; bie grauenfinbe ju Sregbcn, pon ©. 23ät/r 1726 begonnen, mit 22 m Spannweite, 10,7 m ©tiebböbe, 83 m ©efamtböbe; bie Harlg= firdie ju SBien, pou 3. 8. giföer pon Grlacb 171G —37, opal, mit 16,5— 23 m ©tid)ioeite; bie H. ber Vefreiunggballe ju Helbeim in SSapern, pon Hlenie (1842 — 63), mit 30 m Spannweite unb 41,5 m Scheitelhöhe; bie aug Sifen unb ©lag fonftruierte S. beg gictcbgtagggebäubeg in SJerlm, Pon SOallot, unb beg 9ieid)ggericbtggebäubeg in £eip3ig, beg 2Ser= waltungggebäubcg in Gbicago u. f. W. Sie innere gläcbe ber K. ipurbe im Altertum bunt pertiefte ßafjetten (f. b.), im 3eitalter ber bniant. SBaufunft mit llcofaifgemälben auf ©olbgruub unb im 3eitalter ber SRenaiffance mit figürlichen ©emäfc ten in reiebfter SBetfe gefebmüdt. Sine befenbere 2lrt pon 8., welchen aud) bie fiugel w ©runbe ge= legt ift , bilben bie (i b c r = unb 31 ifcbcngewölbe, ipelcbe au» ber .'nälfte ober bem Meinem Teil einer 8. ober balben iiohlfugel befteben. ilBäbrenb bei bem Kuppelgewölbe ber größte Hugelfreig innerlicb tangential an bie Umfaffunggmauern bei :Haumg fieb anfd)liefst, treten noeb anbere Kuppelgewölbe auf, bei Welchen ber größte HugelfreiS bureb bie Gefeit beg ;>iaumg gebt, mobureb bie Sßeribentifä wegfallen. Sin fotd)e§ ©ewölbe nennt man ö d n g e = t u p p e l ober fi u g e l g e w ö l b e ; e§ f ann über jebem beliebigen ©runbrift angeorbnet werben. Segt man jwifdjen bie Venbentifg einer 8. unb einer flachen .vtängefuppel ein trennenbeg ©efimä, fo entftebt bie Jlacbtuppel, roobei ba§ eigentliche ©ewölbe nur ein .Hugelabfdmitt ift. — Vgl. Scbwebler, bie 8on= ftruftion ber Kuppelbädier (2. 2lufl., Serl. 1877). ftuwelbacf), f. Sa*. ftuppclct (lat. lenociuium) betreibt berjenige, ipeldier bureb feine Vermittelung ober bureb ©e^ ipäbrung unb Verfcbaffung pon ©elegeubeit ber Un= judjt (f. b.) Vorfcbub leiftet. Sie wirb ftrafbar ba= bureb, bafs entweber gewobnbeitgmäftig ober aug Gigennufc getrippelt roirb (§. 180beS Seutf d)en Straf-- gefetibucbg; ©träfe: ©efängnig big ju fünf Jabven, Glnwerluft unb 3uläffigfeit pon Volijeiaufftcbt fa= lultatip), ober baf, binterliftige Hunftgriffe angetpen- bet tperben ober ber Sdnilbige ju ben Sßerfonen, mit welchen Unjucbt getrieben ift, in bem Verhältnis pon Gltern ju Hinbern, pon SBormünbern ju pflege; befohlenen, pon ©eiftlicben, Settern ober Grjieberu ftebt : f cb W e r e 8. (§. 181 ; ©träfe : 3ud)tbaug big su fünf fahren, fonft >pie oben). Sind) ber gefcbledbfc Kaje Verfehl' jwifdien Verlobten fällt unter ben *^3e= griff ber Unjudit, unb jmar auch ba, wo abmeidunibe iofale i'lnfdiauungen unb ©itten in ©eltung ftnb. Sag JReicbggericbt bat beäbalb in ftebenber%Jiecbt= fprediung bie 3ucbtbausftrafe wegen febtperer ft. für iieredjtfertigt gebalten, lpenn eitern bem fleifdilidn-n Verlebe ibreg .Hinbe* mit beffen Sßerlobten 3Jovfcbub leifteten. Slngenommen ift in ber ;)ieditfpredunni ber bödiften ©eriebte ein SBotfcbubleiften bei bem Vermieten pon äBobnungen an Sßroftituiertc, tpenn bieSBobnung ju3n)eden berUtijucbt benutzt »erben f oll, niebt aber bei bem bloften Vermieten ohne jenen 3wed; ferner wenn ein Sienftmann gegen ßntgelt einen gremben ju einer öffentlichen Verf on führt ; aud) in bem Verbauen eine! 3uf)älter! (£ouU), welcher gewohnbeitgmäfjig ober aug (5'igeunuti bie Tinten, ju benen er fidi hält, bei ihren öffentlichen äluSgängen begleitet unb ibren Verfebr mit Scannern Permit= telt, inbem erfie auf foldie aufmerffam madit. 3lud) bie Unterhaltung einer polijeilicb, gebulbeten Vor= bellwirtfchaft ift nadi ber Ülnnabme beg sJicicbgge= richte alä fi. ftrafbar, beim bie Ä. ift ein felbftän= biaeg Selüt unb pöllict unabhängig pou ber Straf; barfeit ber begünftigteu Unjudit. Sag £fterr\ ©trafgefeh pon 1852 ftraft alg Ver= brechen mit fdjWerem Herter big ju fünf ^cibren bie bem Seutfcbeu Strafgefeti in §. 181 äbnlidieu Aälle (§§. 132, 133), unb alg Übertretung mit ftrengem Strreft (§§. 512 — 515)bie53eberbergungponcd)anb= birnen, bie gewerbgmäfeige 3ufübrung folcher Sßer= fönen, ben fonftigen Unterbänbler unb im hipple= rifdjen @aft= unb Scbenfwirt. Ser Öfterr. Straf; gefefeentwurf pon 1889 ftraft bie Vertuppelung pon Vroftituierten, wenn babei polijeilicben 2lnorbnun= gen äuwibergebaubelt wirb (unb umgebt bamit bie im beutfeben 9led»t entftehenben ©cpwierigteiten), bie Sßerfuppelung süchtiger S-rauengpcrfonen, bie Verrührung folcher bureb binterliftige Sunftgriffe, bie fi. im Slutoritätgperbältnig unb ben fog. i'Jlät>= HiippclgeHiüllH-, f. Huppel. [cbenb,anbel. Huppelfjräbcr, f. ©rabmal. Stuppclftangc, bei Sampfmafitinen eine meift wie bie Vleitelftange (f. b.) geformte, mit jtoei .topfen Perfehene ©tange, bie fieb pou lehterer ba= burd) unterfcheibet, bafs fie nicht §ur siinberung einer Seweguncigrichtung, fonbern jur Übertragung ber nämlichen SBeweaung auf einen jWeiten SUlafcbi= nenteil bient. Gine Jlnwenbuug ber S. finbet j. 93. bei Sofomotioen ftatt, wo biefelbe bie rotierenbe Bewegung beg bireft pon ber Hurbeiftange ange= triebenen Saufrabg auf ein jweiteg i'aufrab über= mtttelt unb bie Bewegung beg letjtern baber pon ber ber erftern abhängig macht. Stuppetung, Utafcbinenelemente, bie baut bie= nen, jwei 2Belkn an ihren Guben berart miteinanber :u perbinben, bafi bie brebenbe ^Bewegung ber einen auf bie anbere übertragen wirb. Sie H. (äffen fieb einteilen in fefte, beweglictie unb lögbare ober 2lug= rüdtuppelungen. Sie einfaebfte fefte K. ift bie DJIuffenluppe = lung, Welche aug einer über bie Guben jWeier an= einanber ftoBeuben SSellen gefchobenen unb mit biefen mitteig Sänggfeilg »erbunbenen üDhiffe be= ftebt. Vraftifcher ift bie ©cbeibentuppelung, wie bie nadiftebenben gjg. 1 u. 2 eine foldie jeigen. £ier ift auf jebem SBellenenbe eine ©ebeibe auf» Sig. i. gefeilt, unb beibe werben bureb Schrauben mit-- einanber perbunben. ©äbrcnb bie ©cheibenfuppe= lung in fenfreebter SHicbtung jur SBelleuadife geteilt ift, gebt bie Teilung bei ber ©cbaleufuppe lung in gleidjerSftidjtung mit berSBellenacbfe. Jjn neuerer 3«t rairb febr piel bie in gig. 3—5 bargcftellte Slrtifef, bie man unter S uermiüi, ftnb unter E aufjuiue^en. 826 Äuppeiil)cini — iliivaiiba a m er ii a n i j d) e fi. Don coli e r % angetoenbet ; bei berfetben umfcbßejst eine nad1 beiben Seiten innen fonifd) auc-ger-rebte öülfe jroei ibr entfpredjenb ab= gebretjte, genau auf bie SOBeUe aufgesagte gefd)ti&te fmlfen, meldje mittels bceiei Schrauben gegenein: anbei gesogen unb angeprefst werben. Sie 6 e to egli d) c n M. goftatten eine Seiregung bei SSeüen in Unter Vdug-> = ober C.uerriduung, Sia- 3. »IG- *. »'S- ober aud) in beiben SRidjtungen. 3" ben S. ber lefttevn 'Jlrt gehört bie St eu jg e l e n f E u p p elu n g ober baä ttnioerfalgelenl (f. b.). Sie lösbaren N. bienen taut, £ran§miffion& teile seitweife oon ber Bewegung ber ©auptantrieb§= wellen aujuudHießcn. Sie Wirten burd) ineinanber greifenbe ßäbne (3ab,n!uppelung) ober Stauen I fi 1 a u i n t u p p e [ u n g ) ober buräj SReibung | ER e i bung-> ober A-rif tioneEuppelung). Sie SRetbungätup/pelungen bieten ben bebeuten= ben Sorteil bei leicbten unb ftojjfreien Gin = unb SluSrüctenS oon SJBellenlettungen unb Stntrieb§= fdjeiben. 3bre @infd)altung in £ran3miffion§= anlagen erbebt bie Setriebefu-herbeit unt> giebt bie 3BögIid)feit( burd) fdjnelleS SluSfdbalten ber betref= fenben £ran§miffion§teile größere Unglüd*fdlle gu Derbinbern. Sine bef onbere Slrt fmb biefiraftmafdnnen = fuppeluugeu. 2Rau oenoenbet biefelben ba, roo mebrere ÜRotoren ibre Kraft gleichseitig auf eine unb biefetbe £ran§miffion übertragen. Sa bie einseinen A'ieteien nidjt mit gleicb/bleibenber ©efebroinriafeit umtaufen, bebarf mau, um ein Schleppen ber einen SDiafdbine ;u Derbüten, foleber Je., bie fidj fetbft= tbatig ein = unb auätücten, je nad)bem bie ©e= iebtoinbigfetten gleid) ober ungleich finb. 3lm ge= bräucbliajften finb bie Sraftmafdjinenfuppetungen reu Souper unb Ublborn. — SSgt. Stuft, 2tuStüd= bare Suppelungen für ©eilen unö SRäbertoerEe (Bert. 1890). ftuppenbeim, Stabt im ätmtSbesirl SRaftatt be§ bab. Steife! Saben, 4 km im SD. oon SRaftatt, an ber DOturg unb ber S'inie SRaftatt = ©crnsbad) ber Sab. Staatöbabnen, bat (1890) 2470 (5., barunter 244 (i'oangelifcbe unb 245 Israeliten, Soft, 2cle= grapb; garben=, Bartettfujisbobenfdbrit, Töpfer roaren=, (Jementfabrit mit SRingofen, 3ie9elelen- Sägewerfe, Berfanb oon SBeijUrbe gut iyabri- Eation feuerfefter Steine, ßad)§fang, &olg , Sieb unb Sfetbemfirtte, Sanbmirtfdjaft unb 'JJieerrettich: bau. Jtabebei ba§ ßuftfcblofj gaoorit, oon ber @e= mahlin bei EfRarfgrafen Subwig oon SBaben erbaut. — ft. ift eine alte Stabt unb ebemalige [yeftung, reu ber noch bebeutenbe Überrefte oerbanben finb, unb rourbe 21. 3tua. 1689 oon ben granjofen unter Suraä unb ÖJcetac niebergebrannt. ."öier fiegten 5. Juli 1796 bie granjofen unter KRoreau über bie tjterreidjer unter Satour, unb fanben 29. unb 30. ,\u;ii 1849 ©efedbte ftatt ;tr>iuten SfJreupen unb bab. 3nfurgenten mit Sefitieftung ber itabt. Jtuöplung, f. Kuppelung. Jiupricmuc, f. Riuaferbetgiftung. Rur icubftantiuum }um Serbum tiefen, Euren, b. b. reablen), fobiel tiue Sßabl, befonberä gebraucht oon ber .ueuig-Mrabl im alten Seutfrben SReicbe, ieiu nur ucdi in oufammenfeKungen gebidud-lidv (©. Murfürften.) Sur dat. cura, «gilrforge i, bie ärjtlicbe Sebaub= lung oon Sranfen; turieren, beilen. — 3n ber Jägerforacbe ift R. ber SÄnftanb 1 f. D. I auj öafen. fltur ober .Uura, Aluf, in (iijfaitfafteu, eutfpringt im fireii Sßiatigotöt be§ ruff.= tautaf. £eretgebiete§ au§Süntpfen, fliefit jtoifcbenSuma unb Seref nacb ^- unb oer= liert ftdj im ©ounernement Staloropol nacb einem Saufe oon 98 l;ru in ber Steppe. fturit, im Slltertum Kyros ober Cyrus, georgifcb Mtkwari, armenifcb 6m', peri. uub arab. Kur, tatar. Kjur, ber gröfste glufe in Sran§faufafien, entfjpringt im ©ebiete Marc- auf bem Serge fiifit=©jabut (2024 im, ftrbmt an= fang» in norböftt. SRicbtung, bann nacb SC. unb S., bemäjfett ba§ ©ebiet fiar» foioie bie ©ou»crne= mentä Jifüg, Selifatoetool unb Saht unb münbet in jmet Hauptarmen jmifeben ben Stäbten Satu unb Senforan in ba§ Safpifcbe SDleet, wobei er eine SKenge tleinerer Snfetn bilbet. SDer Cbertauf bat ftarfen $ctU (6|Gm auf 1 kun, bintet lifli-J beginnt eine toeite @bene, beren ©efälle nad) bem SDleere ju immer mehr abnimmt. Sie .H. ift 1328 km lang unb bat ein Flußgebiet oon 155178 qkni. öaupt= iufluiie finb oon linf-J: i'iadiroa, 5!lraglpa, Sota mit -Maian, reebte ber 2lra» ( 1022 kmi. 3ln bem it. liegende ctdbte Ülrbaban, ©ori, SÖlsdjet, Jiflto unb Sfcbetoat. Albfte geben oon Scrjcbom an auf 1000 km, Schiffe oon ber ÜJiünbung ber %ota an auf 553 unb Jampffduffe oon ber iUünbuug be§ Slraä an auf 207 km. Jjm ©ebiet beo ©ou»erne= mentg Safu liefert ber fi. jdbrlid) für 2 älfill. Diubel jyifcbe; e§ liegen bort bie gifebereien oon Saljano unb Sofbij S[5romB§L — Über bie .«. in liisfautafien Stutn, dunei. Stabt, f. fiutbfdja. [f. Sur. Surabel (tat.), beilbar. Suraifdi, arab. Stamm, f. fioreifeb. Surantä, Hur amen, bei ben Kuffen Sura= minjen, ein iliifcbf olE türE. Stamme! im cor- barja -©ebiet be§ ruff. = eentralafiat. ©eneralgou= oernementg £urteftan. Sic bilbeten fidj au§ fiir= gifen unb UJbeEen, loebnen in einer .Sabl 0011 77000 (nad) anbern 159500) am redeten Ufer bes Spr-- barja fotoie an beffen iRebenflüffen £fd)irtfd)if unb ätngren unb treiben Ülderbau. Suranba, Cvliw?, öfterr. T>ubli',ift nur TvirKv mentarier, geb. 1. SDlai 1812 tu Spitag, oon i§rael. äbtunft, ftubierte feit 1832 in SEBien Sbilofopbie unb loibmete fieb bann ber journaliftifeben Jbdtig^ feit. Bon SBHen ging R. na* Stuttgart, bann nad) $arie uub ließ fieb 1840 in SBruffel nieber. Sott grünbete er 1841 eine beutfebe 3cilf*rift: bie 1 ©renjboten» (f. b.), mit ber er 1842 na* Seiogig überftebelte. 3tad)bem er 1848 nacb £ fterreid) -,urüd gefebrt toar, rourbe er in SBien iunäcbft in ben Füniiigei'j'Jlit-jidntß unb bann in Sepliß in bie Ronftituiecenbe ~ eutfdje Karionatoerfammlung nad' Aiaüftint geroäblt. (5'inige lUcnate fpdter trat S. bie «©tensboten 1 an ©uft Arentag unb Julian cdnuibt ab. ,un Oft l^ls legte er fein SRanbat für bie SRationatoerfammtung nieber uub übernabm Die Seitung ber in SBien oon ibm neu gegrunbeten Seituug «Dft=Seutfd)e $oft», bie er 1866 loieber eingeben ließ, ß'r toar 1861 oon bem erften SBejirte Strittet, bie man unter fl »ermiBt, f'nb unter G aufäufudjen. Stumiifo -- ®uvatov 827 ber Statt SBiert m ben nieberöfterr. Sanbtag unb Don biefem in ben SReicfjärat ge»ät)tt »orben, beut er feitbem ununterbrochen bi3 gu feinem Jobc, :;. 2lpril 1884, angehörte. S. oerfafcte ein Trama «Sie leiste »eijje SRofe», ba§ 184G im äßiener Sof-- burgtbeatcr aufgeführt mürbe, unb bic Sdjrift «33et= gien feit feiner JReootution» (2»g. 1846). fturmtfo (-Koi-aulo), 8anbfd)aft im norb»eftl. 2lfrita, oft umftrittenei oftl. ©renggebiet g»ifdjen ber engl. Kolonie Sierra Seone unb beut frang. Suban, mirb begrengt im 9t2B. unb SR. »on Simba unb Sulvmania, im 0. oon Sangara, im S. bou .«im unb Kono. i'ou ben nad) SB. ,uun iDteere ftrömenben 3'lüfjcn finb ber Siofelle unb SBamüanna bie bebeutenbften. Sie eingeborene Scoölterung (in ben meiften (Segenben fricblicbc 2ltfcrbatter, nur im ©ebirge bei ben 9iigcrqucUen oolltommen »üb) mirb feit 1890 »on ben eingebrungenen Sofa, ben räuberifdjeu Jruppen bei SltmamU. Samort) (ober Saiuabu) beberrfebt. — Saiiui bereifte 18-22 ben SB. unb 9t., *j»eifel unb SPtouftier 1879 ben D. , unb jroar oon ,valaba bt§ gu ben Quellen bei SRiger. Äutänt, f. Eourant. fti'tviift (frg. cuirasse, oon cuir, Sebcr, roeil im 17. unb 18. Sabrfy. bic öarnifd)e oiclfad) oon i'eber maren), 83ruftl)arnifd) ber fdjmcren Kaoalleric, be= ftcht entroebec nur aui einem 5kuftbarnifd) (3]or= berrürafe, SBorberplatte) ober mirb burdj einen Dtüdenbarnifd) (SRüdenfürafs, SRüdenbtatte) sunt Soppellürafi ergänzt, in »eldjem gälte beibe Seite bnreb 3»ei übet" bie ©djuttern laufenbc Sd)itppcn= bdnber jufammcngebalten »erben, roäljrenb ber einfache SJorberfürafj bureb g»ei über bem Dtüden fid) Ereugenbe JRiemen gebaiten mirb. 3>er K. mirb aui Grifen ober Stal)l berfertigt unb öfter mit einem übergug oon DJlefftng, Sombaf u. bgt. oerfeben. Sürafficrc (alte gönn Kpriffer, fiüriffer), eine Truppengattung, bic aus 1>cn gebarnifd)ten ©e= fcbmaberii bei üRittelatteri eutftunb. 3ut IG. 3at;vb. führten [ie 3trm= unb Skinfcbienen aufeer ßelm unb Sarnifdi. SBtit ber SSeroollfommnung ber geuer= »äffen fielen bie SdniBmaffcn gund'djft ganj, um erft im 18. xsabrb. teilroeife, ati öelnt unb Küraf;, mieber in 2tufnal)ine 31t fommen. Qu 93reuf}en erfebeiut ber 9tamc K. anftatt ber für bie febroere Dieiterei im ©cgeufats gu ben Dragonern übltd) ge= roefenen S8egetd)nung [Reuter juetft unter griebrid) Wilhelm I.; fie führten Segen, Karabiner unb s$i= ftoten uub trugen einen sBruftbarnifd), Kürafc (f. b.), ber gegen 6'nbe bei 18. 3>abrb. abgelegt mürbe; bic fiopfbebedung beftaub mie früher in breiedRgen yüten. 9cacb 1806/7 erhielten bic fi. Seime anftatt beröüte, uub nad) ben SSefreiungsEriegen aus ber franj. Äricgsbeute Hürafje. 2lts SBaffe fübren bie S. neuerbingä bie i'anjc mit gabnd)cu unb einen gerabcu Stid)bcgen (SßgUafcb), aufeerbem ben fiara= Diner. 2Infjer ben 10 preujs. ftüraffierregimenteni (barunter ba§ Dtegiment ©arbe bu Corps) bat bie beutfdje Strtnee gemiffermafsen nod) 1 fiüraffierregi= menter, metetje aber gur Qeit bicfeit 9iamen nieijt mebr tragen, in Sacbfcn ba§ ©arberetterregiment unb bas .Harabinierrcgiment, in SBapcrn 2 febroere [Reiterregimenter. ^nQfterreid; rourben 1867 bie fittraffierregtmenter in SJragoner ümgeroanbett. 3n NJtufjtanb führten bie ß. im erften ©liebe Sangen. 9tacb. beut .Urimtriege rourben bie fi. in Sragoner ücrroaubelt, nur bie 4 ©arbefüraffierregimenter be= biclten tiefen 9!amen, aber bie fiüraffierausrüftuug. nur gur ^arabe, roäbrcnb fie für baä %db roie bie Tragoner ausgerüftet finb. ,Au Arautreicb finb Bie Küraffterregimenter, mcldje burdi ihre fühueu, menn auet) erfolglofen 3(ttacfcn im Kriege oou 1870 unb 1871, namentlid) bei SBörtf), fehr populär ge= loorben finb, nicht nur mit beibehält bei ßfirafj befteheu geblieben , fonbern neuerbingi burd) 9teu= formationen oermehrt. 3n Englanb tjat bic 58e= nenuung H. nie beftanben, bod) finb bie brei 3ftegi= menter ber öoufebolb^öarbeO^örigabe ihrem ßr= ia!', unb tljrcr 9(usrüftuug unb SBemaffnung nad) .Hüraffierregimentei'. überall haben bie .Rüraffier= regimeuter grobe Seute unb febroere $ferbe , finb bai)er auet) jeiit nod) als ber Jppuä ber fdjrocreu fi'aoallcrie gu betrachten. [f. Euratus. Rtttat (Suratgeiftlidjer, fiuratf aplan), Jtttvittcl (00m lat. cura, Sorge) unb Kurator, im vom. SRedjt ber ©egettjaK oon Jute! (tutela) unb Sutor. 3Bäl)reub Jutor ber s8ormunb über einen Uumünbigeu roar, ber teilten SSater hatte, nannte man Kurator ben Sormunb bc§ ÜJcuiberjabrigen unb ben allen anbern öilfäbebürftigen (SSerfd)roen= bem, ©eiftesfranfen u. f. ro.) befteilten SSormunb, foroie beitjenigen, roeldier nur gur SSertoattung einer iBermögensmaffe heftellt roar (roie ber fionfurSfura= tor, f. itonfut'Äocrmalter). Seilte roirb faft buraV gäitgig nur oon SltterSDormunb ol)uc unterfdjei= bung jnnfcbenUnmünbigen uub 9Jiinbei'jäl)rigeii ge= fproibcn. dagegen nennt man ben ^ormuub ber ©eifteslraitleit, J8erfd)rocnber unb 2lbrocfenbcn nodf bielfacl) in 2lnlebitung an ben röm. Spracbgebraud) fiurator, ein Slusbrucf, ber aber aud) ba§ begeidjnet, roa§ man mit einem beutfdien 2lusbrud Pfleger nennt, ßanbelt ei fid) namlid) um bic SDahrncb; mung ber [Rechte bc^ Sd)uljbefobleuen für eine ein= äclne^lngelegeuheit ober für einen beftiiiimten Kreis oon Jtiigclegenbeiten ober um eine Sid)eruug unb iserroaltung einer Sßermögenimaffe, fo roirb non einer Sßftegfcfjaft gefproeben. So aud), roenn bie gürforge für eine einjelue älngelegeulieit mäl)renb be-3 SeftehenS ber oäterlicben (clterlidjen) ©eroalt ober 33orntunbfcbaft auigefd)ieben uub einem "13fle= ger übertragen ift. 3>uforoeit ba§ ©efefe nicht be= fonbere 33orfdiriften entl)ält, fommen für bic K. bie 35orfd)riften über SJormunbfcbaft (f. b.) analog gur 2lnroenbuug. Über ben 2lbmefeuheitsfurator f. 2lb= mefenbeit, megen ber 9iadilaf;pflegfd)aft f. 9tad)laf-,= Pfleger, roegcit ber K. über einen "-Berfdnoeitber f. b. $artitulavred)tlicb fann 6'bcfrauen ein tturator be= ftellt »erben, roenu il)f Sntcreffe, 3. SB. bei 35cv= trägen, rockbc fie mit bem ©bemann fdjlieften, mit beffen ^n^reffc foüibiert. 9laib öftere. 9led)t er= hält ber einen Kurator für fein SBermögen, roeld)cr fid) in ein Klofter begiebt. 2lud) laiin nad) ben öfterr. ©efefeeu 00m 24. 2lpril 1874 unb 5. S)eg. 1877 für bic Sefifeer oon auf ^nbaher lautenben Jeilfd)ulbuerfd)reibuugen unb oon Sßfanbbriefen einer unter ftaatlid)er 2(uffid)t fteheuben 2lnftalt com ©crid)t ein gemeinfamer Kurator gur gemein^ famen Vertretung oon beren SRedjten heftellt »erben. — Sßgl. Stobbe, Saubbud) beä betitfd)en "lirioat^ red)t§ (5 Sbc, 2. Stuft. 1882—85), §§. 276, 277; 9totb, Softem besi beutfdien vl>riüatred)t§ (3 Seile, Süb. 1880—86), §§. 204 fg. Kurator (lat.), f. Kuratel. — K u ratöre u beifien auch, bic an ben preufj. unb einigen anbern beutfehen Uuiocrfitciten oon Staats roegeu jur befonberu iie auffiibtigung ber llniöerfitäten befteilten böb»'u Staatsbeamten, rodd)e, urfprünglid) jur 5)urdi: fübrung ber Karläbaber Sefdilüffc gegen bie Uni= atrtift'I, bie man unter ${ bermifet, finb unter S aufjufitdjcu. 828 ffiur&att=S3air«htt — Äitrbelfjammcr rerfuäteu befteüt, fpäter ein roertuolles Organ ber UmverfitätSBernatriing ale iDUttelinftanj jioifcben fem 3Rinifterium unb ben mit grofeer forporatiper Setbftänbigfeii ausgeftatteten Uniperfitätcn nmr= ben. Slud) fonft temntt bet Stuäbrud ff. für Stuf: iid)tsbeamte, befonbers oonffaffen unb Stiftungen, Surban=*airäm, f. SBairdm. [vor. Kurbel ober ffrummjapfen, ein 2Jcafdunen= teil, welcher im allgemeinen ben 3fed bat, im S3er= ein mit ber an ihr angreifenben ffurbel= ober Bleuel ftange bej. bem menfd)tidjen Strnt, eine bin unb ber gebenbe 93e)regung in eine rotierenbe umjuroan-- beln. 3ebe K. ift ein einarmiger rotierenber öebel. 3Ran unteriebeitet öanb= unb üJlafcbinenfurbcIn. S)ie nacbftehcnbe gig. 1 [teilt eine ©anbturbel ^ tq rsr mß Arnim — J 5ig. 1. gifl. 2. m- *■ bar, roie fie bei Sdjleiffteinen, SBinben u. bgl. be= nutit voirb. Qm mejentlicben bittet biefetbe einen ©infelhebel; beim um eine bequeme $anbt?abung ■fei- Hurbeiarm § iu ermöglichen, ntup ein ©riff, unb jroar ',roedmäf;ig fentred't jum ffurbelarm, bor= banben fein, ber für beibe >>änbe sf$laJi giebt. Gin iolcber öanbgriff roirb aus einem öoläbeft gebilbet, bas über eine am .Hurbeiarm feftgenietete Gifen= ftange gejogen ift. Sei tleinern Kräften fann ftatt eines langen ®riff§ einfad) ein ilnopf ober Knauf -,um Slnfaticn angebracht roerben. 3" gälten, reo bie ju überroinbenben ffräfte bie Anbringung eine? SchreungrabeS »erlangen, fetit man ben Sanbgriff in irgenb eine Speiche be§ 3tabe§ unb es bilbet bann biefe ipeiebe ben ffurbelarm. Atg. 2u. Sjeigt eine SKafdjrnenfurbet, welche bie Umfelumg bergerablinigen bin unb ber gebenben Bewegung ber ffolbenftange einer Sampfmafcbine, -Ihimpe u. f. Id. in eine rotierenbe ber S)anvpf= mafd)inen= ober 9ßumpenlr>elle bewirft. Sei ber Ü.l?a= iduuenturbel mu| man junädjft eine Wabe unters fdieibcn, mit welcher ber ffurbelarm auj ber in Um= breliung ju perfe^enben ©eile filjt;. am anbern Gnbe be§ Äurbelarmä befindet fictj ber ffurbel* iapfen (auch Kurbetroarse genannt), au toel= cbem bie brebenbe ffraft wirft; berfelbe ift mit bem ©riff ber Sanbfurbel ju oergleidjen. Sei ber in Sia. 2 u. 3 abgebilbeten ff. ift bireft mit bem Rur= beljapfen eine fog. ©egenfurbcl perbunben. SerBapfen ber©egenfurbei, ber einen tleinern ffrei§ al§ berjenige ber |jauptfurbel befebreibt, tann als Slngrippuntt für bie ffurbelftange ber Vuftpumpe (bei Sampfmafcbinen) ober, loie oft bei manchen Sotomotroen, aueb jur Ginleitung ber Steuerbcwe= gung bienen. Um bie einfertige SBirfung bes &t- »id)tä pou K. unb ßurbeljapfen auszugleichen, bringt man in ber Verlängerung bes ffurbelartnä über bas SBeÜenmittel ein ©egengemidit an, be= fenberS bei ÜJtafcbuien mit bober UmbrebungSiabt, bei benen bie einfeitige SBirning be3 Kurbelgewid)ts Störungen im (Sänge beroorrufen würbe. Oft fiub siwei gleiche ff. mit einem gemeinfcbaftlicben Murbeljapfen fo »erbunben, baf? nad) ben ©eilen ;u beiben Seiten bieSeroegung fortgeleitetroerbentann. 3m Sprinciö tiefer 2lnorbnung gleid] ift bie in gig. -t bargefteHte ftrummacbfe ober getropfte SB eile, nur baß bier ff., ffurbeljapfen unb SBelle auS einem £tüd befteben. Sie getropfte 5Belle ift unter anberm bei Sotomotiven mit innenliegenben 3)ampfcplinbern forcie bei Sdjiffämafdjinen in 2ln= H urbclnrm, f. ffurbet. [menbung. Kurbelgetriebe, ffurbelmedjaniämuS, ein S3eh>egung§med)amJ3muS ff. b.), ber au§ ber fog. Kurbelt ette baburdj entftebt, bafs eins ber ©lie= ber jum feften ©eftell auSgebilbet toirb. 5)ie ffurbettette (über Einematifd)e Ketten f. ffinematif) beftebt in ibrer allgemeinftcn aoiiu aus oier ©lie= bern, bie miteinanber ju je 3»ei burd) ba» tincma= tifdje Glementpaar: 3aVT c n uni> Säger, iierbun; ben finb. Sie vier Sldjfen ber $aare finb entmeber cinanber parallel (SnrbelpriÄma ober cplin^ brif die Kurbelt et te) ober fie fdmeiben ein= anber in einem Sßuntte (Kurbelppramibe ober tonifd)e Kurbeltette). SKan unter= fdieibet je nacb ben Skrbaltnifjen ber @lie= ber 3tteinanber mehrere gormen, Pon benen bie am meifteu gebräuchlichen bie fog. £dnib= fnrbeltette ift, bei ber eine ber üier parallelen 2lchfeu ins Unenbliche gerüdt unb infolge- beffen bas betreffende ?paar in ein SßriSmenpaat (.Hreinfopf mit jugeböriger güb^rung) übergegan= gen ift (f. bie nachftebenbe Stijje). 2lus ibr efbdtt man fe nad) ber 2Babl be§ 3um feften ©eftelle ausgebilbeten ©liebe« bie folgenben üier 3JJe= dtanismen: 1) bie rotierenbe öd)ttbturbel (©lieb 1, bie ©leitbabnfübrung g für bas s$rismen= paar unb ba§ Vager a für bie Kurbel entbaltenb, Stirn ©eftell ausgebilbet, f. vj^rftehenbe gigurj; i'lbierotierenbe Kurbelfcbleif e (©lieb 2, bie ffut= bei k jum ©eftell ausgebilbet);. 3) bie o§cillte = renbe Kurbel; fchleife(©lieb3, bie ^leuelftange p als ©eftell auS= gebilbet); 4) bie oseillierenbe Scbubturbel i©lieb4,berKreuv topfobcrbaSüuer- baupt q als ©e= ftell auSgebilbet). Jturbclbnm= mer, ein SranS= nüffionSbammer, beibembasJöebcn unb Seilten bes Öammer= topfes mit Öitfe eines rafdiumlau: fenben stur* belgetriebes erfolgtjobafj eine große Spielsabl(etroa 2— 300öübe in ber SÖtinute) erjielt wirb. Ginc in bas ©etriebe eingefcbaltete Stabl; oberöuftfeber (inipeU airtitd. bie man unter S oermi&t, find unter 6 oufäuiue^en. Äuvbelfctte — SiirbiS 829 dicm Aalle ber K. gebcrbammcr genannt wirb) fiebert flehen Srud) bei oerfdjieben boheu Ülrbeit§= ftüden mir erbebt cic Sddagtraft be§ .fiammer*. Tu K. bienen befonberi jum 3lu§f$mieben Keiner Slrbeitäftücfe. Umftcbcnce älbbilbung ftcllt eine bäu= ng ;u finbenbe Sauart eineä fi. bar. Ter SJfir a be§= felben ift burd) bie Reitbahnen b be§ ©eruftei fenf= reebt oberhalb bei 2lmboffe§ c geführt unb wiro bureb bie Kurbel d bewegt, inbetn bie in eine bogenförmig gestaltete Ü8(attfeber e enbigeube Venfftauge f ben= ielben evfant. Ten 2ln trieb ber Kurbel »ermittelt bie SUemenfdjeibe g, bie r>on ber TranSmiffion ber SBertftatt au-J ftetig umgetrieben wirb unb bureb eine 9teuwng*tuvvclung mit ber Kurbelwelle berbunben ift. Sie SlbfteQung beä öammerS bureb ben Sdjmieb erfolgt bureb Slusrütfuug bief er Kuppelung mit ßtlfe be§ gufUrittS h ober Jöanbbebcls i unter gleid\;eui gern 3Imug ber SBremfe k. Surbcitctrc, SutbclmcrhaniSmuev f. Kur= Surbelptcffc, f. treffen. [betgetriebe. fturttelpricutrt, Sutbclptttamibc, Jturbcb fcfilcifc, f. Kurbelgetriebe. fturbclftangc, foöiel wie Sßleuelftange (f. b.). ft iirlicltualrc , ö a m in e r w a f di m a f cb ine, f.3l»»retur(S3b.l, S. 761b, unb SCafet: 2lppretur= in a (deinen I, gig. 5)- Uurbcitvat;yc, Kutbeljolifen, f. Kurbel. ffurbette, f. Gourbette. Jtürbte? (Cucurbita L.), eine ju ben Cucurbita; ceen (f. b.) gehörige Sßflanjengattung mit ettra 10 2lrten, bie in ben Tropengcgenbcn Slfien«, Slfrifa» unb 2Imerila3 Borfommen unb jüm Teil in jablreicben Varietäten feit langer 3eit tultioiert werben. 3iad) 2lrt ber SBertoenbung unterjebeibet man jilüei ©ruppen mit jablreicben 2lrten: 1) Speifetürbiffe. Ter gemeine AClbtürbiS (Cucurbita pepo L.) bringt große, melir lange ober gorm. SaS gelbe Jrucbtfleifdi ift bid, jart, fein unb woblfdmtcdenb. Kulturformen biefer 2lrt finb: gelber unb grüner Gentnerfürbis, italicnifdier plat= ter, geftreifter unb marmorierter K., Courge gaufree, Vegetable Marrow (engl. Sdmicrtürbiä), Coco- celle (langer italienif eper K. ebne SRanlen, febr jart), Cbio (länglicbrunter großer gelber), jKicfeiuDJielo; nentürbiS (allergrößter gelber geneßter, f. Tafel: ©emüfe IV, gig. 9). Gine anbere 2lrt ift Cucurbita moschata Buch., 3)1 o f cb u 5 = ober 33 i f a m f ü r b i § genannt, roeil fein runblicbe grücbte mit weieber Sd)a(c oon r>erfcbiebe= ner garbe unb gorm (f. oorfteljenbe gig. 1 unb Tafel: gutterpflanjen I, gig. 18). Tas gruditfleifcb ift niebt fo jart unb gefebmadr>rll wie bei anbern ©orten, boefi taugt biegrudjt febr gut jum SSiebfutter. 2Bert= Dotiere gönnen für ben Küdjengebraudj finb: ber 9Jtarffürbi§ mit länglicber, gelber ober »eifjer grudjt, 25—40 cm lang bei 12 cm Turcbmefjer; ber üirginifebe K., rantt nidit, fontern bittet nur einen biditen, roenig effettooQen Sufcb, an bem bie 35—40 cm langen roei|en grücbte fißen. Ter G e n t = ner= ober 9ttefenfürbi§ (Cucurbita maxima Duch.) bringt febr grofse, oft mebr all centner- fdjwere grüdjte i>on balb mebr Eugeliger, balb mebr plattgctrüdter ober aud) melonenartig gerippter üfig. 2. grudjtfleifdj einen mehr ober weniger mofdjusarti- gen ©erud; unb ©efdjmad befißt. 2113 yorm ge-- bört bievber ber SHlantelfadtürbiS auä Neapel, mit 50 — 00 cm langer, am 6nbe fadartig aufgc= triebener atu du twn buntelgrüner yarbe mit orange- gelbem, füfiem, gewürjigem gleifdje. 211'S gönnen be§ gelbtürbiä finb ferner uoci) ju betraabten, wenn fte audi eigentlieb mebr ju Teforationsjwecten augebaut werten, ber & ü rlenburtb f ilrb i§ , beffen gruebt gewöbnlid) in iwei ober brei Aarben, grün, gelb unb rot geftreift ift, unb bie Sifcbofs = mübe ober SfJaftetenrürbiS, niebt ranfenb, mit fd)eibcnfbrmig=fladier, am Stiele gewölbter j gruebt oon gelber, grüner, orange mit weife= geftreifter garbe. Tic Speifefürbiffe, überbaupt bie Sorten 2b. mit grofsen grüdjten, ocrlangcn jur guten 2luibilbung berfelben reid)licbe itabrung unb Diel geuditigfeit in ber beißen ^abresseit. 3Ran pflanjt f«e einjeln im ©arten auf guteä Kut turlanb, wo_rcid)lid) Äompoft iwrbanben ift, ober noeb bel|er auf bie Äompoftbaufeu felbft. 2) Tie 3iertürbif f e »erwenbet mau wegen ibreS rantenben SBucgfel jum Sefleiben »on Sauben, Spalieren, ©erüften u. f. w. tSc- giebt eine große DJlenge iwn gönnen unb Spielarten, biemeiftaufbie Speciee Cucurbita melopepoL. (Turban; ober iDJelonentürbic- 1 mit bartfdja= liger grudjtsurüduifübren fein iMtriteu.2iad)©rbf;e, gorm unb äufjerer 33ef cbaffenb, eit ber grüdjte führen tie gönnen befonbere Sunnen, wie 2lpfel=, Slpfeb fmen=, 35irn=, 6itronen=, Sier--, 3wiebel=, ©lodenv äBarjenfürbi§. Slnbere Slrten mit jierenben grücbteu finb ber glafd)enfürbis unb bie 6ercule§= teule. 53eibe geboren 311 ber oerwanbteu meif;= blutigen ©attuiig Lagenaria, »erlangen ,ntr guten ©ntwidlung ber grüdjte ein ||eitige§ ätuSfäen ber Samen in SSIumentöpfe im Treibbaufe ober 3im; mer, fobann beim 2hu-pflanjen einen febr fonnigen gefdiütjten ©tanbort unb reiche SBerod'fferung. 5)ie grüdjte be§ glafdjentürbi§, Lagenaria vulgaris Sei: (Cucurbita lagenaria L., f. »crftebenbe gig. 2), SIttifet, bie man unter S DermiBt, finb unter 6 aufäu(uc£|cn. 830 ÄürlueluinbiDurm — ßürötfierg bienen in ton Irorcn toegen ber harten holiigen .iffcnbcit ihrer Sdjale, nadjbem fio ihres In- halt* an 3Jlart mit Samen entleert finb, als ©e fd|e für jylüfjigteiten. Jlürbicbaitbttmrut, SRamebeS gemeinen Sanb: nuirms (f. b.). [Crescentia. Mür hieb mint, fotriel toie fialebaff enbaum, f. Surbar", f. 3rtbfä)=2utaren. Jtiirbctt, ein räuberifdjeS , mchammeb., mir uiiii Keinem leite fefibafteS Sott trän. Stammes, baS uten ben ättten (fiarbud)en bei A'enopbon, ©orbijäer bei ätrabo) befannt mar. 3n ibre aBobnfii'.e im cüben beS SBanfeeS, in die SigriS [anbfdjaft ©orbttäa ober Eorbuene, haben ftd) bie .n. ivobl erft in ber Seil ber Sßerferberrfdjaft Pen Dften bor oorgefd)oben unb i"icb öon ba au-;- att= id) biä roeit bmoin nad) filemafien ausgebreitet. Tie öftlicben fi. »ebnen bauptfädjltd) im 3agro§= gebirge, öon ber ©renje SuriftanS bis mm Ürmia ioo unO nörbltd) über biefen hinaus bis 311m 0cbiet oon SDtafu: fo bie fielbur fübtoefttid) bon ,tterman= id\ih, bie TfdMt mufchen 3ibne unb Suteimania, bie (Redenbi, Salifi, bie äftifrihrrben fübltd) pom Urmiafee, bie Sdjefafi jtoifdjen ttrmia= unb 3Ban= i"ee. bie SMarurben nur bie SDftbelali bei 3Jcafu. Sie loeftlicben fi. babon ibre eine bauptfäd'lid' in ber $ropinj SBan fo»te in bon 9legierung& bejirfen äMarbefr, ÜJcarbin unb Scrt. Sie »ebnen bier öielfad) mit Strmeniem, SReftorianem unb Ehat= bäern untermifdjt. äBäbrenb riefe alle fid) als Mur manbfebfurben bejeid&nen, »obnen ettoaS abgetrennt r>on ihnen bei äRufdj unb ?ßatu bie Tufduffurben unb Tumbeli, bie einen ab»eid)enben Siateft reben. überhaupt erfebeinen bie fi. in entbnogr. Sejiebung nidjt einheitü*. !£eil»etfe follou fie aud) eigen tümlicbe religiöfe öebräud'e bemafirt haben. Gine Schonung ber ,H. aiebt ibre 3a^ in ber Sirlei auf 1501101)0, ui in-rfien auf 750 000 an. 9Ja* SJbftammung unb Sprache fdjeinen mit ben fi. audi bie 33e»ehuer SuriftanS pennanbt ju fein, bereit ßauptftämme bie grofjen Suren ober Sadjtijari (f. DJ unb bie Keinen Suren ober Aeili bilbeit. Sludj in Gberafjan giebt e§ ft., bie mbeffen erft com Sdjab SlbbaS I. (15S7— 1G2S) bort angefiebelt »ur= ben tuiii rduiR gegen bie Turfomanen. Sie tutbifdje Sprache ift nabo »erftanbt mit fem !Jteuperfifd)en unb gebort mit tiefem 31t ben „Vanifdum Sprachen ff. b.i. Scbriftlidje Sitteratur befinen bie fi. fobv »enig; bafür aberreidje £d\iho an (Stählungen (Sffcärdjen), (drifd)en Siebern unb Gpen, bie ncd) im Olhtnbe i'cn Grjdblern unb Sängern leben. Sgl. Serdj, Acrfdnntgen über bie fi. (2 öefte, SßeterSb. 1857—58); Spiegel, dramfäje 3tltertumS= funbe, Sb. 1 (t'p^. 1871) ; %aba, Dictionnaire kurde- frani;ais (bg. r>cu Jufti, $eterSb. 1879); ,x\ufti, fiur= bifebe örammatil (ebb. L880); l;rrm unb cceiu, ffurbifibe Sammlungen (Slbteil. 1 u. -2, ebb. 1887, 1890). S. aud) bie Sitteratur jum Slrtifel fiurbiftaii. Surbifcfte «pratfjc, f. fiurben unb Sranifdje 2pradien. Jturbiftan (b. b. ba§ Sanb ber fiurben, i. b.), Sanb in Sorberafien, mirb getü&bnlid) oon bem Sfibranbe beS Strmenifcben ßodjlanbeS bis 311111 Jigrü gered); not. @S umfafst bie ©renjlanbfdjafteri jtoifcben Vor- fielt unb bem Wirf, fileinaften, im 2. bei 3Ban: unb UrmiafeeS, eritreett ftcb aber aud^ »eftlidj bis )unt Snie bos »ereinigten (5'upbrat bei SKalatie. Bon :H bis 39° nörbt. St. unb oon 38 bie 18: oftl. V. SIrtitft, bie man untet Ji beci oon ©reonmidi umfafit e-j etiua 150000 i|kni. Sie Slbbänge beS Strmenifdjen 6od)lanbeS finb Don saliU reidjen 3uflüffen beS JigriS bemäffert, ime bem Sarman=fu, bem 9obtan=fu u. a. grudjtbare Jb,äler reu 1200 bis 600m A>cbo jieben ftd) bier gegen 3. Tann folgt bie (fbono am 3:igri->. SBeiter öftüd) tritt baj Tfdnibi: ober iiobtangebirao nahe an ben= felben bevan. Tor S)fd)elo=®agb folgt gegen bie perf. ©renje; an ihm entlang fliefst ber@rofje .-lab, mclcber bann bie SRanbfette burd;bricbt unb 311111 £igriS gebt. Slud) ber fileine Sab gebort 110* ni fi. SEeiter gegen D. gel;t fi. in ber perf. gßrooinj 3lrbi= lan in Reiften über. (Sin ard)äifd)er cduoioruia bilbet ben fiern ber grofsen .Hotten ; gegen bon tigriS aber beitobt aü*e§ i^anb aus Tertiär, jtoiftben bem (5'itpbvat unb Tigris aus patäojoifdjen Slblagorun gen. Tas .Vilima ift trorfen, im Sommer febr beife, im SBinter falt, toenigftenS in ben bbbem Teilen, bie SRegenmenge gering. T ie T bdier finb mit 3roerg= eidjen, Sirfen, SBatnufjbäumen, Gebern beroatbet; alpine ©cenerien finbon fidj im SD. bei- SßanfeeS. SaS ©ebiet ift nominell ber Sßforte unb bem |J5erftfdjen SReidje unterworfen^ unb jiuar fo, baf; jene ben bei »eitern grbficrn nörbt. Jeil, bor befou= ber§ bie SBitajetS Tiarbefr ober fi, int engem Sinne unb (Srjerum foitne einen Teil oon Sagbab einnimmt, biefeS nur ben Keinem fübl. Teil befitu. 3nbeS ireber bie Pforte nod' bie perf. Regierung be= fi&t bie DJiaebt, baS ganje Sanb in "Jlbbaugigtoit 311 hatten. 3m turtifdjen fi. finb Tiarbefr (f. b.) unb SMS (f. b.) bie bebeutenbften Drte; im perftfdieit fi. fiermanfdjab (f. b.). — S8gt. [Ridj, Narrative of a residence in Koordistan (2 Tico. , Sonb. 183G); SU. SBagner, [Reife nadf 9ßerfien unb bem Sanbe ber fiurben (2 Sbe., Spj. 1852) ; von Sufdjan, Tie 2Ban= beroötter fileinaftenS (in ben «SSerbanbtungen ber ©efettfdjaft fürSlnthropologie», 93ciL 1886); 6(ap= ton, The mountains of K. (im «Alpine Journal», 1887) ; SBinber, Au K.. en Mesopotamie et en Perse ($ar. 1887); Naumann, i^om ©olbenen öorn 31t ben Quellen beS Gupbrat (3Ründ). unb 2pj. 1893). Sitte, duuef. Stabt, f. fiutbfdja. ftiircllnfrticc ^ulöer, benannt nad) feinem (Frfinber, bem «Berliner SlrU Gruft ©ottfrieb fiurelta (geb. 1725, geft. 1799), f. SBruftpufoer. Suren (Chori, Curones), im 3)Uttelalter bie S3e= trohner ber fiurifdjen öalbinfet. Ter 9tame beäetdV not pielleid)t lirfprüngli* ein finn. Volt, bas, ati- nidblidi oon bon Setten aufgefogen, ftd) unter bem tarnen Swen (f. b.) an ber fiüfte, non Tomeänäs toefttidb, erhalten hat. — Vgl. 23ielenftein, Tio ©ren= jen beS tettifdjen SotfSftammeS (SßeterSb. 1892). Suren, gtufj in SPerften, f. fiarun. Särenbcr g, b e r d 0 11 , ober ber fi ü r e nb er g er , ber ältefte mit jtamen betannte teutjehe 3Jlinnefdn= gor (um 1100—70), roahrfdicinlid) au» ber ©egenb pon Vini an cor Touau. Tie unter feinem Sftamen überlieferten, faft nur eiuftropbigen Sieber (bg. in «S)eS SÜltnnefangS Arühling» pon öaupt unb SaaV mann) finb buroh DotfStümtid)e Ginfadiboit unb ohvlidH1, lueibtid) jarte ober männlich iräjtige 6m= pfinbung, bie dorn höflichen SDHnnebienft nod) uidit angefränfett ift, auSgejeidjnet; bodi ift eS fehr frag; lid), oh alle in heu &anbfd)riften ihm beigelegten ctrophon von ihm herrühren. @r bidjtete 311m Teil in ber alt ootfSmäfiigen "Jaholungeuftropho. SKan hat ihn carinii mit Unrecht jum 2)id)ter beS Jlibe: lungentiebeS madjen wollen. — SSgt. Vollmbller. fi. unb bie SRibetungen (Stuttg. 1874). mißt, ftiib unter (i ouijuiut^eit. Miivcv(',fair,UT - Shtrfürften s:',l Sturerjfaiijlcv, Ktel ber geiftlic&en Kurfürften im Tcututcn Dteid) (f. Erjfanjlet unb Kurfürften). Sturctai, in ber griedi. Sage bätnomfdje SBefen, bie namentlich in Kreta jur Umgebung oon .leus gehörten. Snlbefonbere waTen iu' c"?< weldje burd) ihr SBaffengetöfe bei ihren um ton neugeborenen 3euä aufgeführten 3Baffentänjen bal Sdbreien bei Kinbel übertäubten, fobafj el Kronol nidjt ju Obren fatn. Stucb galten fie mehrfach all oerwanbt ober ibentifd) mit ben Roröbanten (f. b.). Sutrfirftcn, febwetj. ©ebirge, f. Eburfirften. Sturfittften, Eburfürfteit, im alten Seutfdjen [Reidje fett berSJtitte bei L3.3abrb- biefenigen oor= nebmften gürften, weldjen ausfchlief.lidi bal Sftedjt äuftanb, ben beutfdjen König 31t wählen ober 311 füren (f. Seutfcber König). Seit ber SBabl .Honig :Kid\irbs oon Eornwalhl treten bie Qfnbaber ber geiftlidjen unb roelttidjen Erjämter, bie Erjbifdjöfe oon -lUainj, Srier unb Köln, ber Sßfaljgraf am :Uheiu, eine ;}eit lang abwecbfelnb mit bem ßerjog DonSaöern berßerjog oon Saufen, ber SKarfgraf oon Sranbenburg unb ber König von Bobinen in Den SSorbergrunb. ßwar »erlangten bie übrigen dürften nodi immer einen Jlnteil an ber Königs- mahl, bie jiirjleidi jur rem. Raifertoürbe berechtigte; allein jene K. behaupteten fidi in ihrem SBorredjte, taä enMicb von Karl IV. burdj bie ©olbene SBuHe (f. b.) 135G ausfcbliefienb beftätigt Würbe. 3b" 3abl blieb big jum ffieftfälifdjen grieben uuoer änbert, nur bafj SBöbmen nadi König SBenjell älb= feiung 1400 feine Siechte nidjt mehr aulübte unb erft 1708 roieber in bal Eurfürftl. Kollegium }uge= lajfen mürbe. Stil griebrieb V. pon ber Sßfah in bie 9teid)lad)t erflärt unb feine Kurmürbe au Saßern übertragen worben mar, fajuf mau im 3Beftfältfd)en trieben eine ad)te Hiirmürbe für bie Sßfalj mit ber SBebingung, bafj auf ben ^ati. bei Abgang! ber banr. äBtttetlbacber Sinie bie batir. Hur wieber an bieSßfalä fallen, jene achte Rurtoürbe aber aufhören fottte. 1692 tarn eine neunte Rurwürbe hinju, in= fem Kaifer Seopolb 1. 3Braunfd)roeig=Süneburg jum Kurfürftentum erhob (f. Ernft Sluguft, Kurfürft oon Öannoner); aber erft 1708 mürbe es in bal Rur= follegium eingeführt. 211* 1777 bal JöaulSBaöern ausstarb unb bie banr. Sanbe an Kurfifal; fielen, ging bie bapr. Rurtoürbe her obigen Seftimmung gemäfj ein unb bie 3roj. ber Seroobncr arbeiten in ben ffaffeeöftangungen, nur 19 Sßrog. finb 2lcf erbauen Über bie Spradje f. ffobagu. Aurgan ftürf. korgan, «geftung»), Bezeichnung für bie oefonberä in SÖUttelafien unb Sibirien, bem bftl. unb fühl. jRufclanb, Bellarabien, in ber Büro* roina, in Rumänien, Bulgarien bi3 an bie Sßros pouti» unb nodi füblidjer häufig oorfommenben runben öügel* ober Kegelgräber, bie getoöbnlid) im 3nneru in großen Steinfe&ungen ober öoljgerüften ein ober mehrere Sfelette enthalten. SJiefe ftnb teifc toeife reich mit Seigaben auägeftattet getoefen, bod) ift burdj Staubgräberci uneublid) oiel jerftört roorben. Solan bat Diel Bronze, Silber unb ©olb bovin gc= funben. Tiefe ff. finb Bon febr oerfduebener ©rbfe; bie großen K., bie oft eine bebeutenbe Söbe er= reichen unb audi Bon ©räben, SBäÜen unb Stein* ießungeu umgehen finb, finb roabrfcbeinlid) bie ©räber Bon gürften geroefen. Sieberlid) haben alle biefe ff. nicht einem Solfe angehört, ba bie @rab= einrichtung eine oielfach Derfa^iebene ift. 3brem 'ihtfsern nach, jerfallen bie ff. fRufslanbä in 1) ßrb= iebüttgräber im fübl. unb öftl. :Ruf>lanb, in 3Rittel= aften unb bem roeftl. Seil 6übfibirien§, unb 2) in 5teinfd>üttgräber in ber öftl. ffirgifenftepee, bem fübl. Stltai unb ber SDlongoIei. Sur^effen^Seu'idinung für ba? ehemalige fiur= fürftentum 6effen=®affel (f. tu. S gab e-j im Jürf'tenrat fcdjs ff., bie iiu^terauifdie,fcbmcih.,fränt.unbroeftfdl.@rafenhaiif unb bie fetnnäb. unb rbein. Sßrdlatenbanf, unb ielhit innerhalb ber_ einjelnen ©rafenloßegien gab ec- Öctufer, bereu fämtlidie Sinien gemeiufam eine fog. ffoliettisjümme führten. 31uc& auf ben 8anb= tagen ber C'injelftaaten unb auf ben SProBinjiallanb= tagen Sßreufjenä beftanb bie (sinridjtung ber ff. (Sbenfo hatten oon ben 17 Stimmen, roelcbe am JDeutfdben SunbeStag heftauben unb alä «engerer 9iat» bejeichnet tourben, nur £ fterreid), SJJreufjen unb bie Utittelftaaten je eine oolle Stimme, loährcnb bie Eleinern Staaten ju Kurien Bereinigt roaren, j. 93. bie fäcbf. Herzogtümer, bie freien Stäbte. gür jebe biefer Kurien beftanben befonbere geftfefeungen über bie gübrung ber Stimme unb bieSBilbung beä So= tumS. 3'" ietiigeit Seurfdjen SBunbeärate giebt e§ feine ff., fonbern jebe-3, aud) baä tleinfte 8unbe§= glieb fülirt minbeften§ eine Bolle Stimme. Jturic (Curia), im alten SRom Unterabteilung ber alten Sribu§ (f. b. unb ffomitien) unb ihr i'er= fammluuglort. Ter Sorfteher einer ff. hief; Curio, ber mit einem Flamen curialis ben Kultuä ber he= fonbern Scbutjgottbeiten ber K. leitete. 3luch be= jeidjnete man mit bem SBort ff. anbere SBerfamm= luugäorte, in§befonbere bie bei Senate, \. 8. bie BonSulluÄ .öoftiliue erbaute Curia Hostilia u. f. ro., juroeifen bie SenatsBerfammlung felbft. gn ben röm. Kolonien unb SDiunicipien finben fidi ff. in äbnlidjer Serroenbung. Tann tourben befonber» in Seutjcblanb ©erid)t§böfe unb anbere Sehörben ff. genannt, 5. SB. Sehnsfurie. (S. Kuriatftimme.) ©egenmärtig oerftebt man unter K. (Dtömifdje ober päpftlicbe ff.) Borneljmlicb bie päpftl. Sebör= ben, roelcbe bie Oberleitung ber röm. Kirdie führen. 2a3 SDhifter für bie Drgantfation berfelben gab bie 6'inrichtung ber oberften 33ebörben beä Söjantmi» fdjen iKeicbä. Seo X., s$iug IV., Qnnocenj XI. unb Senebift XIV. haben bie roefentlidjften 3Serdnbe= rungen eintreten [äffen; bod) nodi größere tourben burd) s15iu3 IX. angebahnt. Tie Dtömifdie ff. um= fafst jur 3?it ätoei ."öauptabteilungen: bie Curia gratiae für [RegterungSfadjen unb bie Curia justi- tiae. 3ur erftem gehören 1) bie Cancellaria Ro- mana, roelcbe bie Ausfertigung päpftl. Bullen (f. b.) 3U beforgen bat; 2) bie Secretaria brevium jut ;'luv= fertigung ber päpftl. Sreoen (f. Breoe); 3) bie Da- taria Romana, roelcbe bie päpftl. Beneficien erteilt (f. Sataria); 4) bie Poenitentiaria Romana, roelcbe bie bem ißapft oorbebaltenen 2lbfolutionen unb 55is= penfationen erteilt; 5) bie Camera Romana, bie bie päpftl. Ainanjen oerroaltet, unb 6) baä Kabinett bc-5 ^apfteS, roelcbe^ bie Korrefponbenj mit auätoär; tigen SDtäcbten beforgt. 3ur Curia justitiae geboren 1) bie Rota Romaria (f. b.), 2) bie Signatars di giustizia, bie über bie 3uläffigfeit Bon 2lppella= tionen, Delegationen unb iHetut'ationen erfennt, unb 3) bie Signatura di grazia für SRed)t§fad)en, roorin eine unmittelbare C"ntfd)eibung beä $apfte-3 Kurier -- Shirfonb 833 im SBege ber ©nabe nacbgefucbt wirb. Mgemcine Mird)enangelegenl)eiten uub wichtige 2lnorbnungeu, :öeiligfpred)ungen unb DrbenSftiftungcn werben in Serfammlungen (Äonfiftorien) berKarbinäte (f. b.) uerbanbelt, in meieren ber Sapft felbft ben Sorfig führt. 3'ür bie meiften roidbtigern ©efebäfte finb Kongregationen auS ben Karbinälen gebilbet, teil« als ftebenbe Kollegien, teils als eorübergebenbe Kommiffionen. SaS Sebörbenfüftem ber K. in alb mdblicb immer fomölijierter geworben unb bieKom= petenjen ber Berfcbiebenen Sebörben finb f ehr wenig beftimmt abgegrenjt, fobag tbcoretifd) bie Organa fation beute faum mehr nt überfeben ift. — Sgl. bie äuffäge Bon SBJejer in 9iid)ter unb Sacobfons «3eit|'cbrif t für baS Stecht unb bie 5ßolitil ber Strebe», ©eft 1 u. 2 (Spj. 1847); Sangen, Sie römifebe fi. (ÜKünfter 1854); ©infcbiuS, Spftem beS Kird)cii= rechts, 93b. 1 (Scrt. 1869). Über bie b i f cb ö f l i cb e S. f. Sifcbof. Surict (frg. courrier), Eilbote, befonberS ber con einem Kabinett, einem ©ofe, einem ©ejanbten u.f. m. mit einer wichtigen SRacbridjt abgefebidte. Äurictjägc, f. @ijenbabnaüge. Jlurtlcu ober Kurilif che unfein (Japan. SLfi- fima), eine 1270 km lange, auS 32 ß'ilanben be= ftebenbe Jjnjellette, bie Bon ber Sübfpige Kam= tfdjatfaS m fübweftl. Süd) tung big in bie 3iäbe bei Snfel Sefjo hinübergeht. Sie ©nippe umjagt 14826, uad) anberer i'ceffung 11971 qkm unb bit= bet feit bem ruff. = Japan. Sertrag Bon 1875 einen Seil beS SermaltungSbejirts Bon 3effo. S)ie grö= f5em finb boii Di. gegen 6. öbumfbu, Sßaramufbir (2479 qkm), Dnefotan, fibarimfotan, DJJatau, 6fei= mufbir, Urup (1511 qkm), ^turup (bie grö|te, 6725 qkm) unb Kunafbir (1518 qkm). Sie ganje Weibe ift Bulfanifcber Statur, trägt 52 Bulfanifcbe Serge, Bon benen minbeftenS 17 nod) in 5£fjätigieit finb , bat Biele beige uub Schwefelquellen unb ift häufig Grbbeben ausgefegt. Kunafbir, Urup unb Jturup finb sunt Seil gut bewatbet mit Sardien, Gebern unb SBeiben. Einige unfein finb wafferlos, aubere fruchtbar; meige, rote unb febwarje güdjfe, 5Bölfe, 3obel, Söiber, Sec= unb g-ifdiottern werben ibreSSeljwertS wegen gefud)t; aud) bergen fic ßifen, Kupfer, Schwefel unb Salmiaf. Stur bie brei füb= liebften finb bewohnt unb jroar Bon 2(inu (f. b.). Gntbedt würben bie K. 1634 burd) ben ©ollänber Se Srees. (©. Stebenfarte jur Karte: Jjapan.) Surioc* (tat.), iDitnbei'iid), feltfam. Kuttofttätcit (tat.), f. Curiosa. Sutifdbe Könige, bie JlMömmlinge ber alten 8urenbfa)ptlingebesl2.3abrb.,bieinfiebenSörfern im .HreiS ©olbingeu in Kurlaub leben. Sie erhielten als ©äupter ober Könige ber Urbecülfcning bei ber beutfd)en Eroberung im 13. gabrh. ibr Sanb su Sehen unb behaupteten ihre greibeit bis inbie neuefte 3eit, geftügt auf Sßrtoitegien ber DrbcnSmeifter unb (feit 1561) ber ©erjage bou Kurlanb. §hxz alten ©ebräuebe unb bie lettifebe ©»räche beroaprten fie. 3m SUlittelalter »ererbte fieb bas ©duljenamt («93ur= meifter») in beftimmten ©efdiledjteru, neuerbings roäbten bie ©emeinben für fid) beu Surmeijter. Äurifcfic Neptuns, Sünentette, jroifcben bem Kurifdien öaff unb ber Dftfee, 96 km lang unb o,f,—4 km breit, 143 qkm umfaffenb, erreid)t eine Ööbe üon über 50 m unb betpegt fid) unauSgefegt gegen bas §aff cor, fobag biefeS in 300— 5Ü0 Saferen ausgefüllt fein mirb, roenn nidit bem glug= fanbe ein ©inbernis entgegeugefegt werben fann. SPvodfiaiiä' S8on»erfatii)n8=SeEiton. 14. Slufl. X. Siele Sorfer finb febon üerfanbet unb jur 3eit ift Dtoffitten betrobt. Sie K. 31. bat 16 2lnfiebeluugeu mit über 1500 S., bie fidi non Stderbau unb oon gifd)fang näbren. — Sgl. Sejjenberger, Sie K. 91. unb ib.re Semobner (ctuttg. 1888). fturifrticc ©äff, Stranbfee in ber preug. Sro= oin3 Oftpreugen, burd) bie Kurifcbc DJebrung (f. b.) bon ber Dftfec getrennt, mit ber eS nur einmal burd) baS fdnnale DJteiuelcr Jief in Serbinbung ftebt. 6S gierjt 100 km rocit nad) 9t. Don Sabiau bis DJlemel, bat eine größte Sreite oon 45 km unb eine 31äd)e non 1587 qkm. Sie geringfte SLiefe Bon 0,5—2 m jiebt fid) am Süb= unb Oftranbe bin unb nimmt bann jlrifcben ben Drten Senoclt unb Kinten faft bie ganje SBreite beS .'nafjS ein, bei Sceniel be= trägt bie Jiefe 7,sm. Sie SSebeutung für bie Sd)iff= fahrt ift nicht grof;. 2(n 3uflüffen nimmt baS öaff auf: SRemonien, SBorgel, ©ilge, iaiueüe, ©riebe, 2ope, SBarufj, SJcinge unb Sauge. — Sgl. Serenbt, ©eo= logiebeSK.ö- unb feiner Umgebung (KbnigSb. 1869). Siitiff er, f. Küraf fiere. [öübnermaffer (f . b.). ftui-iüübt) (fpr. fürfchim-), ejeeb. Siame oon fturlaub, lettifd) Kursemme, mff. Kurljand- skaja gubernija, ©ouDernemeut im uorbmeftl. Seil beS europ. DiuglanbS, ju ben SBaltijdben @ou»erne= ments ober beu OftfeeproBinjen gehörig, gretut im 9t. an Sinlanb unb ben Sftigaifcben ä'ieerbufen, im $3. an bie Dftfee, im 6. an Dftpreugen unb baS ©ouüemement Korono, im SD. an SBitebsl unb hat 27 286,3 qkm, baoon 261,2 qkm Sanbfeen, mit 693421 6., b. i. 25,4 auf 1 qkm. K. befigt eine 3'lachtüfte, bie fid} faft gerablinig Bon SJtemel bis uim Kap SomeSnäS hinjieht. parallel berfelben laufen Sanbbänfe, bod) finb bie Sünen geringer als am Kurifcben Saff. ©ute öäfen haben nur Vi= bau, S^langeu unb SBinbau. Sebeutenbe 9Iiebe= rungen finb an ber Dftfüfte uub an ber 2ta bie ilcitaucr 9üeberung. SaS übrige Sanb ift oonme= genb bügelig. SaS Kurifdie Öberlanb bilbet bie SBafferfd)eibe jmifchen ber Süna unb ber 2(a; ;,iui= fdjen ber legtem unb ber SIMnbau erftreden fid) bie Slauen Serge. K. bat über 300 Sanbfeen, roooon 200 allein auf ben KreiS Jnebridjftabt tommen. SaS Klima ift gemäßigt, bie Temperatur beträgt im Jjuli 22°, im Januar — 13°, im 3ahrcSburd)= fd)nitt 6,2° C. Sie ScBblteruug beftebt aus 75 Svo,?. Setten (ber Sauernftanb), 8,2 Sroj. Seutfdjen (2lbel, ber höhere unb 311m Seil ber niebere Sürgerftanb), 8 Sßro3. Israeliten, 3,5 Sro,?. Siuffen; ben Sieft bil= ben Sßolen, Sitauer u. a. 74 tyvoi. ber üBeroofencr fmb Sßroteftanten. Sie ijauptbefdjäftigung ift 3Wer= liau, ferner Siehjud)t, gifeberei unb ©anbei. @S giebt 89 Brennereien, 126 Srauereien, 5 Sabat=, io 9Jtetall=, 6 SEßoIt, 21 Seberfabrifeu, überhaupt 356 Setriebe mit 132/„ 3JtiH. SRubel Srobuftiou. Sie -!luSiuhr über bie Eurlänb. ©äfen betrug (iS88) 52l/> SJlitl-, bie einfuhr 211/., 9JÜU. 3tubet. 2ln Sifenbabnen finb üorbanben 238 km, an Unter» riditSanftalten 5 93tittelfd)ulen für Knaben, 5 für 9)cäbd)eu, 12 6peciat=, 636 niebere unb elementar fcbulen. K. jerfällt in 8 fireiie: 3Jtitau, SBinbau, ©olbingen, ©robin, 3jHutft, Salfen, Suttum, %vki- vietftabt. Sie ©auptftabt ift DJtitau. ,U. mar urfprüngliit) Bon ben Suren, aud) ben Semgalleu uub ©elen bciuohnt, bie feit DJiitte beS 13. Tvahrh. Born Seutfd)cn Drben unterworfen unb ju Sbriften gemacht würben. (©. Seutfche Stitter.) Seitbem bilbete K. einen Seil beS Seutjd):DrbcnS= ©ebietes bis jur Slbtrennung boiu Seutfdjen Dicicb 53 834 Äurmanbtrfjt — ftitro=8iii'o 156 1 , roorauf e£ ein ©rbberiogtum unter poln. Ober; lebnshebeit rourbe. 2er erfte Jöersog pou JL rourbe ©cttbarbt Settier (f. b.), ber leiste OReifter be* Icutfcben DrbenS. Qx forflte für bie Sefeftigung unb rurebführung bes epang. ©laubens\ unb als er 1587 ftarb, folgten ibm feine beiben Söbne grieb= riii) unb SBilbelm in gemeinfamer iHegierung. Sie lagen in beftänbigem Streit mit ben Stänben, an beten Spifie bie beiben Brüter 'Jiolbe ftanben. 3)iefe mürben ermerbet, unb ba man SBilbelm allgemein für ten Urheber tiefer ibat hielt, rourbe er 1616 cntkßt uns geächtet. jjriebrid) ftarb 1642 obne ■Diacbfommen; ibm folgte SMlbelmS Sohn 3>afob. ©r fuebte in bem Sdroebiicb^clniicbcn firiege (1655 — 60) einepermittelnte Stellung einjunebmen^urbe aber 1658 pon ben Scbroeben gefangen genommen unb erft 1660 im trieben r>on JOlir»a"roieber befreit. Gr gründete einejlotte unb legteSolonien in ©uinea unb Jdbago an, boeb gerieten biefe Unternehmungen unter feinem Sohn unb Slacbfolger ivriebrieb ftafv mir (1682—98) in Verfall. 2lls bieier ftarb, folgte ibm fein fecbsjäbrigcr Sohn griebrieb 28itbelm (1698 — 1711) unter ber äBormunbfdjaft feinet Oheim» gerbinanb, ber nacb be» jungen öerjoge Sobe, ber 1710 mit ber fpätern Saiferin 2Inna ^»anotrna uermäblt trorben mar, ben Jbron ton S. beftieg. 211» mit ibm 1737 ber ?Jame Settier erlofcb, ge= langte mit ."öilfe ber flaiferin 2lnna ©raf ©iron if. b.) uir ©ürbe eines öeraogä von ft. .«ierbureb lam S. aair, unter raff, (jinfluß, ber auch Por= berriebenb blieb, al» >8iron 1740 nacb Sibirien r>er= bannt würbe unb ein Interregnum eintrat. Cfrft 1758 feste 2luguft III. Don ^olen e» bureb, bat, bie Stänbe feineu Sobn Sari sunt Öerjog wählten. .Katharina II. lief; ihn ;"\an. 1763 vertreiben unb Süron roieber einfetten. Jieü'r per;ichtete 1769 ^u ©unften feines Sohnes sl>eter, unb "Heter trat L795 fein .vjerjogtum gegen ein ^abrgebalt an iKußtanb ab. — 33gi.3iegenborn, Staatsrecht ber serjogtümer S. unb Semgallen iSöniasb. 1772); ©rufe, S. unter ben perjögen (2 SSbe., Diiga 1833—37); Scbroarß, Ä. im 13. ;\ibrh. bis" jum ^Regierungsantritt Sifehof Gmunts fon 2i>erb (£p-,. 1875); Stariitmbcs ;\ahr- bueb für S. failitau 1881—85); Stnft unb äug. Seraphim, 2Ius S.» berjoglicber 3eit (ebb. 1892); btef.( »ul ber hirfänb. i?ergangenbeit(Stutt_g.l893). (©. aueb ©ftblanb, Sirlanb unb Cftfeepropinjen.) Surrnaubfcrn, f. granifdje Sprachen. Surmcmrcl, Scbmud ber Surfürften bei feft= lieben SMäffen, ber Saiferfrönung u. f. ro.; in ber ©eralbii 3ierbe ber 2Bappen ber Surfürfteutümer. Surmarf, ehemals ber.ftaiiptteil ber IRari 23 ran= benburg, bereu üoeite Heinere Sälfte bie 9leumarl mar. Sie umfaßte bie Jlltmar! (öauptftabt Stcn= bal), bie 33ormarf ober ^ti8"l& (sBerleberg), bie I'tittelmarf ( Sranbenburg ) , bie Ufermart ßßtenjlau) unb bie öerrfebaften 33ee§f om unb ctor= fom ober ben 35ee§fomer unb Storfcn?er Sreiä, unb enthielt 20500 qkm. 2er3tameS. entftanb infolge ber Übertraining ber Surroürbe auf Sranbenburg (1356). 9Jacb bem Jilfiter ^rieben rourbe bie Ält= marf mit bem neuerriaMeten Äbnigreid) 3Beftfalen, baiür aber ba« recb,t§ ber §lbe gelegene öerjogtum lUagbeburg mit bcrüRarf perbunben. SieSlltmarl fiel 1813 an ^reujjen iurüd; bei 6'rricbtuna Cor SRegierungsbeiirte rourbe bie 2lltmarf bem sieg-5 S3ej. Sflagbeburg, bie 'l;rigniR, bie Ufermar! unb ber größere Jeil ber DJlittelmar! bem 3ieg. = 33e^. Söeeäfom^Stortoro bem iHeg. = 93ej. grantfurt ju= geteilt. Seit 1836 gebort ber Hrei# a3ee§fom=Stor= foro -,um sJteg.=3k3. s5ot8bam. Nürnberger, g-erb., beutfeb = öfterr. 9io»eUift unb Sritifer, geb. 3. 3uli 1821 ;u 2Bien, ftubierte bafelbft ^bilofopbie, warb 3ournalift unb ^5ubli= jift, lebte nach 1848 längere 3eit in 5>eutfd?lanb, feit 1867 in 2Bien, feit 1877 in ©ra? unb ftarb 14. Oft. 1879 in 2Jtündben. @r üeröffentlicbte ba# Srama «SatUina» (öamb. 1855), ba§ üortrefflicbe amerif. Sulturbilb «Ser 2Imerifa=3)tübej> (granff. 1856), ein braftifche§ Seitenftüd ju Siden§' «2)lat= tin (Ebu^letnit», feine porjüglicbfte Seifrung, «2lu§= geroäblte ^opelien» ($rag 1857), «Sa§ @olbmär= djen» (2£ien 1857), «Dbüetten» (3 35be., gjtüncb. 1861 — 621, «5Jopellen» (1878), eine Sammlung oon (JffaBi: «Siegelringe» (£amb. 1874), ben Vornan «3}eröau«tprann» (SBien 1876), «Citterar. öerjen#= fachen» (18771. Stmtif, Stabt im Srei§ Scbrimm be§ preufj. SReg. = S5e3. v3>ofen, am Surnifer See, bat (18901 2470 @., barunter 244 @t>angeltfcbe unb 245 3§rae= liten, Spojt, 2e(egrapb; jroei Molfereien, ein 3titter= gut unb Schloß bes ©rafen 3amopffi mit ber be= rühmten Biblioteka Kornicka (40000 Sänbe, 200 gntunabeln, 1000 öanbfAriften, meift jur poln. ©efebiebte unb Sitteratur früherer Qabrbunberte), bie mnichen 1820 unb 1830 com ©rafen Jitu§ lualmiifi, ©roßpater be§ jeßigen Sefiger§, ge= grühbet ift unb Überfeßungen flaifiicber Slutoren, l'ieubrude poln. ©erteunb mathem. SÖerfe in poln. Sprache herau?giebt. Suron, ©elbgröße in S8ritijd)=Dftmbien, f. ßrore. Suropatfin/2Uerei3^ifolaiemitfcb,ruii.©eneral, geb. 29. Mär, 1848, trat 1864 in ba§ 1. turfeftau. Öinienbataillonein,;eicbnetendiinben3elbjügenbe§ ©eneral» Saufmann in Jurieftan au» unb befiutte 1872^74 bieSßifolat=©eneralftab§=3l!abemie. 3m leßtern ^sahre rourbe S. nacb ätlgier fommanbiert, iro er an rerfebiebenen (Frpebitionen ber granjofen teilnahm; 1875 mar er alc- biplomat. Stgent in Rafdjgat tbätig; 1876 fämpfte er in Surfeftan, So= tau unb Samarfanb. .vticr lernte ihn Stobelem fennen, tcelcher ibn ft& utm ©eneralftab^cbef ber 16. ^nfanteriebirufion erbat. 2ll§ folcher machte er ben 9luffifd) = 3!üriifcben Srieg 1877/78 mit, rourbe nach Seenbigung be-:-f elben iStjef t>er aftat. ©ettionbe* Öauptftabeä unb roar 1879—83 ßommanbeur ber turleftan. Schüßenbrigabe. Qn bem gelbjuge Sfohe= lero§ gegen bie iefe^Jurlmenen 188081 jeiebnete Üd; S. burd) bie mufterhaf te Leitung eines" 1000 km langen 2Rarfche» non Said^cnb nach ©eot=Sepe unb burch ben Sturm tiefer Scfe = Sefeftigung am*. 1890 rourbe er ium ©enerallieutenant beförbert unb |unt Cherbefehlsbaber bes transtafpifchen @e= biete» in DuiffifaVSentralafien ernannt. S. fcbrteb: «Safdjgar. öiftor.=geogr. Stiviebes 8anbe§» (rufftfd;, ?|Jeter»b. 1879), «Soirtfcba, ^ßleronaunb Scbeinoroo» (rufnid), ebb. 1881; beutfeb r>on Srabmer u. b. %. ■ ,HntiicheiRüdhlideaufben3iuffifch=IürtiidienSriea 1877—78», 3 53be., S3ert. 1885—90), «Sie 2hatig= feit ber 2lbteilungeu be§ ©enerals Sfobelero im SRuffifd) = Südlichen Sriege 1877 — 78» iruffrfcb, 3 SBbe., $eter§b. 1884). Kurorte, llimatifcbe, f. Slimatndv Surorte. ft uro Z imo , riebtiger S ur o = S h i o (b. i. b^aueä Solj, fo genannt roegen ber bunfelblauen Jarbe feine; SBafjerS), 3Keere§ftrömung an ber afiat. Cft- "i-otsbam, bie übrige 2Rittelmarl unb ber Srei» rufte, jtoeigt im D. öon ber Snfel gormofo bon bei artttel, bie man unter 8 üermiüt, fin>> unter 6 amäufuifien. ÄitrotropfjoS — $ur§ (im £janbe() ioi) uorbäguatorialen Strömung ab, fliegt biefe ^nfel entlang nad) 9t. unb befpült, an Brette juneljmenb, bie 9iorbofttüfte Don öonbo. ©in Steil feines mar= tuen SPafferS bringt in baS ©elbe unb in baS 3a= panifdje Meer ein, befpült fogar bie 2Beftfüfte üon ©ad)alin unb Bereinigt fid) wieber mit bem öaupt; ftrom, ber fid? etwa im 9Jteribian Don Sofio fädjcrs förmig nach 910. unb 0. entwidelt. (f in Seil wen= bet fid) ber 23eringftrafse ju. 2)cr gröfiere 2lrm nimmt im ©0. Bon Seffo infolge ber SBeftminbe öftl., bann füböftl. Sichtung bis jum Mifornifdieu DJleerbufcn. 23on tjier menbet er ftci? ben toanbwid)= infein 3u unb geht in bie 91orbäquatorialftrömung über. S)er fi. bat b,öbern ©a^gebalt unb poliere Semperatur (an ber Oberfläche 20—22° C.) als bie umliegenben 9JleereSteile unb ift bis etwa 400 m Siefe ju »erfolgen. (©. Karte ber 9JleereS = ftrömungen beim 2lttifel HJeet.) Hur otr öp hoc*, 23ciname ber ©aia (f. b.). Jturl)fufd)crei, aud) DJfebijinalpfufd)erei, iDlebttaftetei, Guactfalberei, bie unbefugte 2luSübung ber ärstlid)en 23rariS. 5)ie 2luSübung ber ältlichen ^ßrariS orjne ftaatlicbe 2lpprobation war ftüb/et in S)eutfa)lanb mit Strafen bebrobt, wirb aber neuerbingS im Scutfcben Seid), feitbem burd) bie ©eroerbeorbnung Dom 21. Quin 1869 bie •©eroerbefreiheit fid) aud) auf bie ältliche ^ßrariS erftredt, freigegeben; nur baS unbefugte führen «ineS är3tlid)en SitelS ift nad) §. 360, 8 beS 2>eut= feben ©trafgefe&bud)eS, bej. natb §.147,3 ber2)eut= fd)en ©ewerbeorbnung mit ©ctbftrafe bis 311 300 9JI. unb im UnoermögenSfalle mit §aft bebrobt. 3n ber öfterr. Ü)tonard)ie wirb bagegen bie H. nod) jet>t nad) iem Öfterr. Strafgefefebud) (§§. 343 fg.) beftraft. Jlurprinj, f. Ürbprinj. [f. fiaratfd)i. ftiirrarticc (fpr. förrättfdn), ©tabt in ©inbb, Äurte, §ifd)ernek, f. 23aumjd)leppne&. Stüttedit, baS 9ted)t 311 füren, b. I). ju wählen, f. 2lnerbe, Qüngftenrecbt unb Grbteilung. Jtumnbe (üom lat. currere, laufen), auS be= bürftigen ©d)ülern gebilbete, unter Seitung eines altern ©cbülerS (beS Sßräfeften) ftebenbe l£l)öre, bie gegen geringe ©etbgaben auf ben ©trafeen Dor ben Käufern, bei Segräbniffen u. f. to. geiftlid)e Sieber fangen. 3? Sfjüringen unb ©aebfen haben fid) bie Kuttenbanet biä tief inS 19. 3af)rl). erbalten. Surren tfcftr ift, laufenbe ©djrift, bie in 3m f ammenbängenben 3ügen fdjreibbaten latein. (tum ben) unb beutfdjen (fpifeen) formen ber Sd)reibfd)rift (f. b.). (©. Kurfiüfd)rijt.) [Steig. Jturr^cinifd)«: Hveid, f. Dtteberrheinifcber Jtwrä (lat. cursus; frj. cours, «Sauf», «Uim lauf»; f. aud) KurfuS), im 6 anbei ber 3)larft= ober iBörfenpreiS für CJbelmetalle, für ©elbf orten, bie nidit ber SanbeSwäbrung angehören, für auS= länbifebe 2Bed)fel unb für (Sffeften (f. b.) aller 2lrt. 3n erfter Sinie nad) bem SBerJbältniS Don Angebot unb 9tad?frage beftimmt, ift er sugleid) ber 2luS= brucE ber jemeilig norberrfd)enben fionjunttur, unb jlDor um fo meb,r, fe gröfjer unb bebeutenber bie 33örfe ober bet DJlarft an fid) ift. ^ür bie Surgfd)loantungen an bet33örfe tonnen allgemeine ober befonbere llrfad)en beftimmenb fein. 3" ben erftem geboren polit. Sßerbältniffe, bie Sage beä @e(bmarfte§, ber ©tanb Don öanbel unb 3n= buftrie, bie Seroegung ber öanbetSbilans (f. b.), bie @niteau§fid)ten, bie nad) ben jeweiligen (Em gagementS ber ©petulation fid) rid)tenbe S8örfen= ftimmung (f. 53aiffe unb öauffe) u. f. ro., iDäbrenb befonbere Utfadjen »irlen bei 3"buftriepaüieren (f. b.j unb Santattien , 3. S. aus bet ^Beurteilung ber SSilans, bei ©taatepapieren aui berjenigen beS ©taatefrebitS, au§ bet Scrüdficbtigung bet bereit* Dorbanbenen Summe bet ©taatefdjulben unb au£ ber ööbe ber nod) etwa neu angebotenen 2lnleib,en u. f. ro. daneben tommt aud) lünftlicbe 33eein= flufjung ber Ä., 3. SB. burd) Verbreitung tenben= jiöfer 9(ad)rid)teii, öfter? Dor. 23 on 23ebeutung ift enblid) aud) bie Diüccnnriung ber H. ber einen 23örfe auf biejenigen ber anberu. 2lu2 le^term ©runbe ift für ben Kaufmann ein genaues 23er- ftänbniS ber fog. HurSbevefdjen (in Seutfdjlanb benu^t man bauptfäd)tid) biejenigen beS SEBotfffdjen Sielegrapbifcben 23ureauS) unentbeb,rlid). Sie 2luS= gleid)ung ber S. an ben Derfd)iebenen 23ötfen mirb namentlid) burd) bie 2lrbitrage (f. b.) berbeigefübrt. 23on einer Dotierung ber S. fprid)t man, im fofern biefelben burd) befonbere 93örfeneinrid)tun= gen, ID03U in etftet Sinie baS 3»fti'ut ber DJJatler (f. b.) gebort, feftgeftellt unb burd) befonbere ÄurS = jettel ober Kursblätter Deröffentltcfct werben. SS giebt am tlidje ober offen tlidje unb s$riDat = furSsettet. Set amtlicbe SurSjettel mirb menig= ftenS in feinem offijieüen Seile nad) gan3 beftimm= ten 23otfd)tiften burd) bie oereibigten SJJaflet ober ein SRatlerfpnbifat (grantfurt a. ÜDl.) ober, roie in 23erlin, burd) ein 23örfenfommiffaiiat auf ©runb ber 2lngaben ber oereibigten SÖloHet feftgeftellt. Ser ^Berliner HutSjettel bat aud) einen nid)tatnt= tiefen Seit, beffen S. Don t>en üeieibigten Sötatlern untet eigener Sßetantroottlidjfeit feftgefe^t merben. 3ablreid)e Rapiere, namentlid) ^nbuftriepapiere, erfd)einen gar nid)t im amtlid)en KurSsettel; fie werben nur in SßtioatfutSjetteln (öertetfefeer KurS= beriebt) ober burd) bie 3citungen Deröffentlicbt. 3um 23erftänbuiS beS ßutSjettelä ift bie Hennt= niS ber an ben üerfd)iebenen Sörfen ufancemäfjig eingeführten DtotierungSformen unb ber Derfd)ie= benen SKubriten beS S'urSsettelS erforberlid). 2ln ber ^Berliner gonbSbörfe wirb für ©efd)äfte per Cassa (au comptant) nur ein K. mit einer bie 2luS= jübrung ber auftrage näber d)aratterifierenben 2Jejeid)nung (f. bie 2lrtitel: bez., 23rief, Et., ©elb) notiert. ®iefer ßaffaturS ergiebt fid) auf bem 2Bege ber 23ered)nung burd) Kompenfation ber ben Dercibigten SDlafletn erteilten äufttäge unb wirb aud) 2)UttelturS genannt. Sie amtlid)e 9?otierung ber Ultimo furfe, b. b- berjenigen K., roelcpe erft am @nbe beS 2JtonatS abju- roidetube @ffeftengefd)äfte betreffen unb bie mäb= renb beS 23örfenDerfel)rS beS einsetnen SageS bäufige ©djmantungen erfahren, erftredt fid) in 23erlin auf bie 2lngabe ber 2lnfangS= unb ©d)luf;= turfe unb beS b,öd)ften unb niebrigfteu K. bei jeber fteigenbeu obet fallenben 23ewegung. Ser 2lnfangS= lurS f)eifet aud) «erfter K.» unb ift mafigebenb für alle üor 23eginn ber 23örfe eingegangenen 2lufträge. @r wirb wie ber ©affaturS burd) ©egeneinanbep ftellen ber 2lufträge unb burd) 23ered)nung gefunben unb muf; fo befdjaffen fein, bafj ju ibm alle obne fiurSlimit «beftenS» aufgegebenen, alle böb,cr limi= tierten (SinfaufS= unb alle niebriger limitierten 23er- iaufSaufträge, fowie minbeftenS ein Seil ber gerabe biefem erften k. entfpreebenben Simiten ausgeführt werben. Unter ©cblufjturS Derftcb,t man ben legten K. ber amtlicben KurSnotij. S)ie 2lbwidlung ber 3eitgefd)äfte am (SrfüUungStermin erfolgt an ben meiften 23örfen 311 bem amtlid) ermittelten SIrttfi'I, iie mait unter R »trniifit, firtb unter S aufäiifutfjcn. 53* 830 fiurS (im <3eett>efeit) — Äurfat St a uib a 1 1 on §= ober Äotn to enf a ti o n § ! ur § burcb befonbere, 311 biefem $roti errichtete 8tqui= bationSbureauS. (©. SicuiibationSfaffcn.) 3n Sonben, SfJariS unb SBien werben für bie per Cassa gcbanbelteu Rapiere ;wei R. notiert, tmb ;war berjenige beS 2lngebetS unb berjenige ber 9iacfefrage, ober, tedmifcb, geforodjen, becSBrtef« unb ter ©elbturS. ^m SBiener HurSsettel lauten bie entfpreebeubcn93e3eicbnungcn hierfür SB are unb ©elb, im «ßarifet P. (Papier), L. (Lettres) ober 0. (Offert) unb A. (Argent) ober D. (Demande), im Sonbener B. (Bills) ober P. (Paper) unb M. (Money), im 5ieu»orler Bid unb Ask'd. daneben finbet fid) gumeift nod) eine Siubrit für bie R., zu benen ©e= fcbäftc abgefeblofjen »erben finb. Sa in SßariS unb Sonbon für bie bei weitem gröfite 21nzabt ber (Sffefc ten eine zweimalige Siquibation im Neonate, näm= lid? per medio unb per ultimo, ftattfinbet, fo fpriebt man bort aud) oon SJtebioturfen. Sie Scotierung felbft gefdjieht entWeber in ^?ro = jenten beS SRenntoerteS ber ßffetten, fobajj 5. 53. 500 2ft. preuß. 3projentige RonfolS -,um H. oon 86, b. 6. 86 Sßroj., einen «effeftioen» Stert (RurS= wert) »on — -— — = 430 3JI. haben, ober per Stüd beS EffettS; le^tereS gewebulidi bei 2oS= papieren, in äßten audi bei fämtlidjen 2lftien. 2lucb granffurt a. 2R. b.at für öfterr.ntngar. @ifenbahn= unb 53anlattien Stüdnoüerung. Sie auf frembe 9Bäbrung [autenben Rapiere »erben »orber 311 be= ftimmten SäRen, ben fog. UmrecfanungSlurfen, bie gewöhnlich, am Hopf bc» Kurszettels angegeben finb, in 93erlin 3. 93. 100 öfterr. %l = 170 3R., 100 grä. = 80 2I(. , 100 [Rubel = 320 SK. u. f. »., in bie Sanbeswäbrung umgerechnet. 2ln ben beutfdien 93brfeu verfteben fid) bie H. aller Offerten ertlufioe 3inlen ; baber finben fidi in ben Kurszetteln JMubrifen für bie 3inSjüf;e unb bie 3instermine. Jöirb ber laufenbe Goupon (f. b.) bem Häuf er mit überliefert, fo bat er bie 3iufen Dom SBegtnn beS 3in^'erinin§ bis 311111 Kauftage bem Skiläufer 311 vergüten; anbernfall» barf er bie 3infen Dorn Rauftage bis 311111 uäcbften 3inStermin abrieben. 2lud) bei Sioibenbenpapieren wirb ein burdi 53örfenufance feftgcfetjtcr 3"iS oom SBeginn beS ©efdiäftSjabrcS ab bis uim Rauftage vergütet. (S. Sioibenbe.) 21m Jage ber Abtrennung (Sera: djierung) beS SioibcnbcnfcheinS fällt baber ber R. um fo üicl, als bie gefdjähte ober wirflidte Siot= benbe ben feften SBörfenjinS übersteigt, ober er fteigt um fo Diel ^rojente, alc- bie Sioibenbe hinter bem 3in§fujj 3uvürfbleibt. Sei manebeu 2lttien ift nadj 53erfenufance auch nach bem SBeginn be§ neuen ©e= fdjäftSjahrS ber »orjährige Sioibenbenidiein nodj eine 3eit lang mitzuliefern, ira-3 natürlid) auf ben S. beS berreffenben 5Bapier§ Don Ginfluf; ift unb binter bem S. burrb bie Semcrfung «i. D.» ober ciacL» (intlunoe Siüibenbenfd)ein) auSgebrüdt roirb. Sei 3ujat? «e. D.» ober «ex» bebeutet 11111= geleb/rt, bafs ber Sinibenbenfdpein abgetrennt ift. 3n ^ariS, Sonbon unb Jicmiorf finb faft bei allen Effeften bie aufgelaufenen $'u\\cn im K. mit eingefdb,loffen, (ommen alfo bei ber Seredjnung nidit in i>etrad)t. Sie in ben Kurszetteln ebenfall-:' üorljanbene 21ngabe ber zuletjt »erteilten iiuibenbe foll einen StnbaltSpunft für bie SBertbeurreilung be» in Ataac Eommenben Rapiers bieten. 3Son grofser 5Bicbttg!eit für ben auswärtigen Öanbel finb bie SBedjfelturfe, meil bie auf au«= [finbifdje JBäbrung [autenben JBecbfel (Secifeni im internationalen Sertebr ein öauptjaplunoSmittel bilben. ^br bober ober nieberer Stanb ift baber ein befonber-o guter 2luÄbrud für bie gegenseitigen 6anbelS»erb,äItniffe unb 3«^lungS»eroinbltd){eiten ber ißBHet, Tic SJeloegung ber iöedifclfurfe finbet ibre@ren3enad)obenunbunteniubeinfog.2)ietall = puntt ober ©olbpunft (f. b.). Unter Umftänben fomiuen in ben SBedifelturfen aud) bie 3BäbrungS= bifferenjen (baS ©olbagio) 311111 2luSbrud, fobafe 3. 93. ber ,H. »on 93erlin auf Petersburg mit bem :Hubelfur-j fteigt unb fällt. Sie 2i?eehfeiturfe »er= fteben fia> für eine getriffe Sid)t, bie im SurSjettel in einer befonbern öiubrif angegeben ift. 2Xufjerbem mirb ber Si-Montfaö notiert, 3u meldicm bie :Uegit lierung beä K. erfolgt, wenn ber SJBerbfet eine anbere iiebt als ber R. bat. Ser R. felbft bebeutet in ber Siegel biejenige oeränberlicbe Summe in ber 2anbeS= Währung, weldje man für eine fefte auSlänbifcbe Söedjfelfumme (3. 93. 100 gl. ober 100 Tfl.) besabtt ober erhält 1 fefte 93aluta im äluSlanbe). 9iur an wenigen ^.Uäjsen, 3. 93. in Sonbon unb 9Ieu»orf, giebt eS aud) R., welche umgefebrt bie oeränberlicbe äöedjfelfumme angeben, bie man für eine beftimmte fefte Summe tnlänbiidvu Selbe» (3. 93. 1 £ ober 1 9) eintaufd)t (fefte Valuta im Julanbe). Um auS einem«. ber furzen Siebt einen R. ber langen 3i*t 31t machen, wirb ber SiSfont im elften galle fub= tradiert, im zweiten aber abbiert. (S. aud) Seoifen-- g-'fdiäft unb RuräfidjtigeS SBapier.) über bie Dotierung »on ©olb unb Silber f. btefe 21rtitel. über bie S. »on SMmf orten f. 0elb= wed)fetgefd)äft. Sitteratur: ©. 3. ©öfd^en, Theorie ber auS= »artigen 3Bed)fel!urfe »on §. Stöpel (5'rantj. a. W. 1875); Tl. Sdjraut, Tic Sefre »011 ben auSmärrigen Sßecbfelturfen (Spj. 1881); SalingS 93bvfenpapicie, 1. (allgemeiner) 33.: Sie 93brfe unb bie 39örfenge= fdjäftc, hg. »on SR. Siegfrieb (6. 2(ufl., 93erl. 1892). JturS, im Seewefen bie SSezeicbnung für bie SBegridjtung bei Schiffs über ben Dcean; er wirb burdi bie SBinbrofe beS HompaffeS angegeben, unb zwar burdi biejenige SBinbricb. hing, nadi wei= cber fidj baS Sdiiff biiibewegt. DJian unterfa)eibet babeijolgenbes: benwabren ober tedjt»eifen= ben J\., ber ben aftron. Himmelsrichtungen ent= fpricht unb alfo als 3lotbrurS nach bem ®rbnorb= pol führt; ben mifiWeifenben ober magneti= f d)en R., ber abhängig ift »011 ber@rbf;ebermagne= tifeben Setlination unb 3. SB. in Hamburg eine um 13° nad) SB. »ojn wahren .«'. abweiebenbe Üiidnung anzeigt, unb beffen SfcorbhirS nacb bem inaguetifchen Dcorbpol, unb zwar ben gfogonen folgenb, führt; enblid) ben gefteuerten ober 5d)tffSfur8, bef= fen 3iidnuu'g beeinflußt wirb bureb bie Seoiation (j. b.i beS RompaffeS infolge ber G"ifeumaffeu be§ SdiifjöferperS. Sie ©cefarten ergeben ben R. reditweifenb, ebenfo wirb zur SSeredjnung beS 8e= fterfS (f. b.) fowie bes HoppelEurfe* (f. b.) bie Um= redinuug bes SctiipfurfeS in «wabren» nötig, toe§= halb alfo jeberjeit bie il(if;weifung unb Seoiation betannt fem ober burdi 93cobad)tuugen (S^imute unb 21mplitubeu) beftimmt werben muf;. SBenn ein Sdnff immer bcnfelben ft. »erfolgen würbe, fo be= febriebe eS auf ber Srboberflädje eine fpiralförmig in uncnblicb oielen SBinbungen einem ber 5Bole jicp nähernbe Ruröe, bie Sorobrome (f. b.); auf ben Seetarten ftellt fie fut als gerabe Stnie bar. Äurfat, f. Rotfett. Strtitcl, bie mnn untrr Jl nermiiit, ft«ö unter S au?sufud)en. Kursblatt — ßurftofdjrift 837 Rutdblatt, f. RurS (S.835b). Surcbnrfi, ein Such, ba§ bie ©ifenbabn*, SPoft« unb Sampffd&iffaljrtäDerbtnbungen für beftimmte fiänbergruvpeu ober Jeile berfetben enthält, ge= robhnlicb unter Seigabe einer @ifenbaljnüberfubt§= farte. QZ erfcbeint meift mehreremalä im §abve ent= fprecbenb ben Sßeränberungen in im gabrplänen. Sie befannteften ptib: für Seutfcblanb ba§ «yteic^§= furSbucb» unb «öenbfdjeB Jelegrapb» (granlf. 1847 fg.); für 9ßreufjen unb angrenjenDe Sänber: «fienigS R.» (©üben 1873 fg.) ; für Sadjfen : 9i. grifc= fdbe§ «Syahrpläne fätntlicber fäcbf. Gifenbabnen» (GbemniK 1876 fg.)! für Sübbeutfcblanb: «Cuen= tin§ Sübbeutfdjei Jahrplanbucb» (grantf. a. 2R.); für Cfterreidv Ungarn: «2er Gonbucteur» (2Bien 1871 fg.); für granfreid): «Livret Chaix. Guide officiel des voyageurs etc.» (tßariS) ; für Gnglanb: «Bradshaw's Continental Raihvay Guide» (Sonbon), «Bradshaw's Handbook for Tourists in Great Bri- tain and Ireland» (ebb.); für Stauen: «Indicatore uftiziale delle strade ferrate etc.» (£ur. 1864 fg.) ; für Spanten unb Portugal: «Guia oficial para los viajeros de los ferrocarriles» (Sötabrib); für JHu);= lauf: ivroom« S. (ruffifd) lI"b beutfd), Petersburg) unb 2ö. "1>. ganbjertä K. (rufftfdj unb beutfcb, eb^.). Surfet, f. ßerolbi! (58b. 9, S. 51 b). Surfcbtb 'üairna, f. ©upon, Jiicbarb. fturfrhintcb, eine in Seutfcblanb peraltete 23e= nennung für gabnenfdunieb (). b.), roelcbe unridi= tigerroeife bijroeilen auch für Mofjarjt angeroenbet rourbe. 3n Cfterreid) giebt e3 biplomierte R., roelcbe auf ben 2Üerarjnei= Jnftituten ;u SBten ober Sßeft ftubiert baben unb benen bie bbbere SBeterinär= lauf babn offen ftebt, unb ge mobil liebe R., Unter= ojfijiere, rrelcbe bie genannten Surfe nidjt burcb= gemaebt baben unb bie ben biplomierten fi. al» ©ebiljen bienen. Kürfdincr i mittelbochbeutfdi kursensere, Don einem frühem SBort kürsen, Sßeljtteib), ©eroerb= treibenber, ber au« ben gellen ber Sßeljtiere Slei- bungÄftücte aller 2lrt anfertigt. Sie gelle roerben ;u biefem 3l"ed gegerbt, aber nur auf ber glciid'ieite, roäljrenb bie öaarfeite gefebont unb ber Sßelj nad) SSebarf auch geblenbet unb gefärbt roirb, um ibm fünftlid) ein heuere« 2lii£-ieben ju geben. 2lus bem ©erben (3uricbten) unb gärben ber gelle, ba§ bie R. früber felbft beforgten, baben fid) in neuerer 3eit befonbere SilfSinbuftrien entroidelt, bie ifyren Sitj 3. 23. in ben ÜBororten Seipjigs, in 2Jlarfran= ftäbt, Mötba, Scbfeubih, SBeifjenfelS u. a. baben. Sie .Rürfcbnerei , ein* ber älteften ©emerbe ber 3Jlenfdjen unb auch. fd)on bei mandien Maturpcllern febr entroidelt, roie bei ben GSiimo«, Sappen, ben norbamerif. ^nbianern, ift in allen nörbl. Säubern febr verbreitet, aber audi auf ber iBalfanhalbiniel, in Italien, Spanien, Gbma. 3n JRufstanb ftellen bie S. (barunter eine eigene RabmettSfürfdbjxerei be§ RaiferS) mein nur SJSeljfutter ber, bie bann pon ben Scbneibern in Jtöcfe unb SKäntet eingefüttert wer- ben. Sie beften Äürfcbnerarbeiten liefern Seuticb= fernb, Cfterreid) = Ungarn unb Dtorbamerifa. Sie ältefte Urhiube ber berliner Äürfcbner3unft flammt au? bem 3abre 1280. fiürfdjnerinnungen giebt e§ noeb in ben gröfsern ctäbten Seutfcblanbd unb £fterreicb Crgan ber beutfeben 2lutorengenoffenfd)aft «s)ieue 3eit»; 1893 fiebette R. nad) iVobenbainftein ob ßifcnad? über. (Sr roar 1889—92 litterar. Sirettor ber Seutfdjen 3>erlag§anftalt (Union) in Stuttgart, roar Chef= rebacteur ber fiebenten Sluftage beS ^iererfdien «Äonperfation«=2eritone», giebt ba? Sammelroert «Seutfdje Scationallitteratur» foroie bie 3«i'f*rift «21uä fremben 3ungen» berau«, leitet fein «C.uart= Seriton», «Staat§=, &o\-- unb £ommunal:£'>anb= bud)» (jährliA), feinen «Seutfd)en £itteraturfalen= ber» (16. Sabrg., ©ifenad) 1894), ba» «ßanbbucb ber beutfeben treffe» (no6 nicht erfchienen), unb gab 1889 — 92 bie 3?iticbriften «Über 2anb unb ITfeer», «^lluftrierte SSelt» foroie bie «Seutfcfce :Koman = 2Mb[iotbef» beraub, gerner fdjrieb er: «.Honrab 6fbof» (1872) unb «Sapreuther Jagebuch5 blätter» (1876) unb perbffentlidite_ben «Slnjeiger für "-Bibliographie unb Sibliotbe!roiffenfd)aft» (1885 —86), ein «3Ricparb=$Bagner=!3abrbud)s (I88O1 u. a. RurftfittJcrt, einft 3«d)^« be§ fiurfachfen ju= ftebenben Grjmarfdiallamte?, baber bie jroei getreuj= ten Sd>roerter als Grinnerung^eicben im jädjf. - bezeichnete man mit Rurfio bie Schriftart, mit roelcber in ben röm.Ran§Ieien berßauptteil ber Jerte rafch (baber ber Manie) im ©egenfag ;u ben einzelnen mit be= fonberer Sorgfalt unb langfam auSjufübrenben SBörtern geföbrieben rourbe. Jn Machabmung biefer Sdjrift lief; 2tlbu§ SKanutiul ber Slltere juerft 2i)pen fd?neiben unb bainit feine RIaffiferau§= gaben bruden (1501 fg.). 3"'« 2)rud ganjer Sterfe rourbe bie fi. jebod) feltener hemmt, roof)l aber roar fie bei SSorreben,Sebifationen, Slnbängen, SRegiftern u. bgl. üblich, bod) aud) bie§ ift jefet roenig ber gall. Sie fi. roirb faft nur in Serbinbung mit ber 2lntiaua angeroenbet unb al§ 31t biefer gebbrenb angeloben. Sie bient meift jum ,'öerporbeben pon fötalen SäRen ober SBörtern, bie in gratturfebrijt burd) Sperren ätrtifcl, Sie man unter S oermi&t, fiiiö unter 6 aufjujudjen. 838 fiuref — Sunt ober turcb fette unb got. Sd)riften bemerlbar ge= macht werben, ober ponfrrinbfpradngen Zitaten. Sie :Henai)iauce=Jrarjiofcbjijt, fvütier einfach Kurfioe ge= nannt, mürbe ju äfafang btefeS 3iabrl)unberts bureb bi« oer neuen Slntiqua angehalten gewöhnlichen fiurftöe ;eittx>eife oerbrängt uub erhielt ber Unten (Reibung wegen bieje Sejetdjnung. Selbe älrten ber .H.fcbliefsen fid) an bic entfpred)enben Strien ber Sinti' qua ftreng an, fobafe mit bem 2Bieberaufblühen ber iHenaiffance=2lntiqua aud) bic ihr jugebörige unb bem allgemeinen ©efebmade entfprecbenbe :Kenaif= fance^fiurfiüfdjrift mehr jur ©eltung tomtnt. JTur^f. 1) ©ouöcrnement im mittlem Seil bes europ. Diufilanb, greint im 91. an bas ©eur>eme= ment Drei, im D. an Storonefdj, im 6. unb 23. an Gbartom unb SßoÜaWa, im 31SB. an Jfcbernigow unb bat 46456,i qkra mit 2480030 (E., b. i. 51,2 auf 1 qkm. 25on ben fylüHcn geben Sejm, 23fjol, SBorftla jum Snjepr; Sonej mit öftol im ©D. sunt Son. S)a§ Klima ift gefunb. 3)er 23oten ift ©dfrwanerbe unb ferjr fruchtbar^ Sie 23ebölferung, ©rof;= unb 123 $rog.) Kleinrulten, bitbet bie (Epardue x. unb 23jelgorob ber raff. Kirche, mit einem S8ifd)of an ber Spige. Ser Slderboben nimmt 74 25ro3- ber San= besoberfläche ein; gebaut werben [Roggen, 23enen, •^afer, ©anf, ^uderriiben , ferner ©emüfe, Dbft, illelonen, Kurble. ©e3üd)tet Werben befonbers 23ferbe, Slinber unb Schafe. K. bat über 600 §abri= fen unb 23erle, befonbers 3ucferf Griten (146000 Arbeiter), 34 Brennereien, 39 Ülüblen, 64 @erbe= reien, 7 2Bollwäfdbereicn, 73 ©eifcn = unb Std)ter= fabrifen, außerbem ßauSmbuftrie (öerfteilung oon ©urten, 23auernmagen, Zurichtung bonftanf u.a.), .«anbei mit Sanbesprobutten, 558 km (Eifcnbabnen; 9 Dlittelfcbulen für Knaben, 13 für 2Jiäbd)en, 8 ©pe= ctal=, 882 niebere unb (Elementarfdjulen. Sas ©ou= oernement serfällt in 15 Greife: K., 23jelqorob, ©rajworen, Snütrijew, Korotfdja, Sgow, ytowpj Dffol, Chojau, Sßutiwl, SRnlsf, ©tarpj Cffol, ©üb; feba, £im, gatefd) unb Scbtfdjigrr). — 2) SreiS in ber nörbl. äälfte bes ©ouoernements K., hat 3379,4 qkm unb 168041 (E. — 3) äauptftabt bes ©ou= »ernemente unb bes Kreifes K., an ber 3Jhinbung bes Kur in ben sunt ©ejm geljenben Juffor unb an ben (Etjenbabjien 2Jcosfau = K. = ©l)arfow unb Kiew= K.=2Boroncfengiimnafium , 9iealfd)ule , geiftlicbes unb Selirerfeminar, yelbfcf/erfdrute, ©djute für ©eobä= ten ; 4 Seitungen, 5 53u e y e 1 1 ü r e , bie ununterbrochene Settüre eineä ©ebrif t= roerlei, bie burefa, Grflärung ber SEBorte unb ©ad?en nidjt aufgehalten mirb, im ©egenia^ jur ftata = rifchen ober fteb,euben Settüre, bie bie (Erläuterung be§ (Einjelnen jum 3rced hat. Sie 2lu§brüde ftam= men oon 3oh,. iDlatth. ©e^ner. Äntfuei (Äurs, tat. cursus, «Sauf»), Selrrgang, ein jufammenhängenber Unterricht in einer SBiffen febaft ober in einem Slbicbmttc einer foldjen (baher 1., 2. u. f. m. fi.), ober auch bie ©efamtheit bc* Unteramts, ber in einer Unterri^tSanftoli in einer geirifjen 3eit )um Sbfd)lufä gebracht wirb imebrjäh= rtger it. einer i'lnftalt, atabemifdier Ä.), ferner bie 3eit, loetdje auf ein gewiffes dinjelftubium oer= rpenbet wirb (j. 23. halbjähriger, 3Wcimonatiger .8.), unb juweilen auch bie edjüler, welche bereinigt finb, um ein bcftimmteS Unterrieb, tsgebiet gemcin= fam ju burchfdu'eitcn. Surcroagcit, f. difenbalmfahrpläne. ^Surätocrt, ber wirtliche, »effettioe» ÜBert oon SBetfcfelu, G'ffetten u. f. w. auÄgered)net ,3um jewci= [igen Surä (f. b.) berfelben. Ser ©egenfa£ pon fi. ift Stennwert ober Nominalwert (f. b.). Sur^jettcl, f. ßut§ (©.835 b). fliirttnc (fr?, courtine), Vorhang; aud) berfenige Jeil eines §eftung§Walleg, welcher ,iWei Sajtioneu oerbinbet. Sie fi. wirb oft burd) ein forliegenbe^ 2Ber! (SRabelin) gebedt. — über bie Srab,t!ur = tine in Sheatern f. (Siferner i'orh,ang. Äurtifan, fturtifnnc, f. Gourtifan. fturttn (fiutla), eheiuaU-. ber mit ^elj befefete SBaffenrod ber poln. Sanjenreiter. Surtfolart, Snfetgrubpe, f. Scb,inaben. Siirturnen (b.h.2Bahlturnen), im ©egenfafejum Siiegentumen, wobei Vorgeturntes nacbjuturnen ift, baZ Surnen nad) freier SBa^L JTurh, 3oh. öeinr., prot. Sb,eolog, geb. 13. So;. 1809 ju 9Jiontjoic im 9teg.=58ea. Slachen, ftubierte in .'öalle unb SSonn , würbe 1835 3icligionsler/rer am ©rjmnajium ju JJlitau, 1850 23rofeffor an ber Uni= üerfität Sorpat. ßr trat 1870 in ben 3lul;eftanb unb lebte feitbein in Starburg, wo er 26. Slpril 1890 ftarb. SSätjrenb fein weit angelegtes «>>auc buch ber allgemeinen ttirebengeichichte» (Ülbteil. 1, 3 23be., SKitau 1853; 2. 2lufl. 1858; 2(bteil. 2, 23b. 1, 1856) nur bis sur laroling. Sei' oollenbet ift, bebanbelt bas weitoerbreitete «Sehrbuch ber Rir= chengefd)ich,te» (ebb. 1849; 12. 2tufl., Spj. 1892) in ,?wei SSänben bas gefamte ©ebiet ber jSirchengc= fd)id)te; ber «2lbrif; ber ÄirAengefchichte » (ÜJlitau 1852; 13. 2Iufl., Spj. 1892) i'oll bem ©omnafiaU unb ©djulunterriAt bienen. %üt ben gleidjeu Swcd finb beftimmt bas «Sebjbucb, ber^eiligcn ©efchichte» (Königsb. 1843; 17. 2lufl., Spj. 1889), bie «gbriftl. 3*eIigionsleb,re» (3Ritau 1844; 14. 2lufl., Spj. 1889), bie «23iblifche ©efdjichtc mit Erläuterungen» (23erl. 1847; 45. 2lufl. 1892). gerner finb ;u nennen: «Sas mofaifche Dpfer» (JJUtau 1842) , «23ibcl unb 2lftronomie» (ebb. 1842 ; 5. äuft, 23erl. 1865), «3ur S^eologie ber ^falmen» (Sorpat 1865), »O'rtlärung be§ 23riefs an bie Hebräer» (illitau 1869) unb be= fonbers bie «©efd)idjte bes 2lltcn 33unbes» (2 23be., Setl. 1848—55; 3. 2lufl., 23b. 1, 1864; 2. 2lufl., 23b. 2, 1858), ber ftd) «Ser altteftamentlidie Cpfer= fultus» (SDtitau 1862) anfdilofs. fluni, 9lame eines alten inb. SSolfs, weldies in älterer Seit gewöhnlich, mfommen mit ben 23air- tfchäla genannt wirb (ba^er häufig bas ganje 25olf Kurupantfdiäla heifit) unb im Wejit. ^nbien feine SiSe hatte. Sie .Hurupantfdiala waren in alter Seit bie öauptträger ber Sultut in Snbien, unb oon ihren Königen Werben s$avitfhit unb fein 3 cht Sfdiauamebfdjaja hod? gefeiert. Jmi ihnen ift ber alte Stamm ber Vharata aufgegangen, ^m (Epos ift $. ober fiöuraoa häufig auch Dwme bei öerr= fcbergefdjlecbts, ba§ in ^aflinapura, bem heutigen Set)li, ber öauptftabt ber 8., rentierte. Sie R. 31rtilc[, t\c man unter 6 orrmiBt, nnt1 unter ß aufjufutr/en. KURVEN. I. fcmckhiuis' ' Hbrinyxatio/iA L>:rt!;on 14 Auf! . F.J. firoikhmts' GfDtjr.- urtist Anstalt .Leipzig KURVEN. 1.1. lt. Gemeine Cyüeide. 5. VerUbu/erte. n . verkürzte ('vklnide. ti. Evpn-u. Epicykloide . / Jrtiiimeifi.seJie Spirale,. II ffreisevolreivte. tiilr.iiiiis1 Anstalt. Leipzig. Suruq — Üuxve 839 führten Stieg mit ben ibnen »ertuatibten ^anbara, ber mit rem Siege ber letttern unb bem Unter: gange ber ff. enbete. (©. Mahäbhärata.) Jlitruc,? (jpr. -rufe), magtw. Sejeidjiumg für •Jlufftänbifcbe, SRebellen. SaS ©ort ftammt pon bem tat. crux unb erhielt tiefe Sebeutung, [elftem 1514 bie Säuern, bie bas ffreuz gegen bie Jurten genommen hatten, fid? unter Einführung bes ©getlerS Tezfa (f. b.) gegen ifyre rprannifcben abiigen ©ritnb= berren erhoben unb ein furchtbares SMutbab anrieh; teten. Sie Bezeichnung rourbe fpäter in Ungarn pon ben tönigstreuen karteten allen Stufftänbifdjen gegen bie babsbttrg. yerrfebaft beigelegt, fo ben 21 n= hängern bes 33ethlen ©abor, bes Jetclu, SRdföcjq u. f. w. SBiS •tum heutigen Jage perftebt man noch unter ff. bie Vertreter ber ultranationalen, feceffio; niftifeben 3bee auf polit. ©ebiete gegenüber bem :Kealoerbanbe Ungarns mit Cfterreich. ftutugli, f. ffulugli. Jturülifcfier «tuftl (lat. sella curulis, wörtlich: «SßagenjUj»), bei ben alten [Römern ber tragbare Ülmtsf cffel , ber ben hohem itftagifttaten, loie na= mentlicb ben ffonfutn, (Jeufcren, s}kätoren unb turutifchen iibilen jutam. liefe Würben baherauch als furulifche lUagiftrate ben niebern iilmtern ent= gegengefegt. 2lucb_bieffaiferbebienteuficb ber sella rurulis. 2er Senel war aus Etturien nach iRom eingeführt Worten als ber SÖagenftubl, pon bem herab ber Honig :Hecbt fpracb. Ser ff. S. mar aus Elfenbein gearbeitet, ohne lRüct= unb Strategien unb jufammenlegbar. [(f. b.). I Stutuman, Ilüifiensftatien bei ben Setfdnianen Snrutfdjcömc i b. b. trorfner iKöbrbrunneni, 25orftabt ffonftantinopel» auf bem europ. Ufer bes Bosporus, 6 km norböftlicb oom Eingang beS ©olbenen pornS, jwifdjen Crtatöi unb Slrnautfoi auf einem oom Slteere unb bem fteil anfteigenben Bergabbange eng begrenzten :8orlanbe gelegen, be= fte^t wefentltch nur aus einer .öauptgaue, einem ijeil ber großen, foft bis Böjüibere reichenben Ufer= ftrafse, unb ift meift pon ©riechen bewobnt. fturoc (lat.), jebe frumme i'inie im ©egeufag gut geraten Sinie (f. Sinie). Sie Sßunfte einer ff. tonnen einer einzigen Ebene angehören unb bilbeu bann einefog. ebene ff. ober ff. pon einfacher ffrüm= mung. SBenn eS bagegen nicht möglieb ift, bureb alle fünfte einer ff. eine einzige Ebene zu legen, fo hat man eine ff. pon boppelter ffrümmung ober 3iaumturpe (f. b.) ror fteb. Sie ebenen ff", tonnen befiniert roerben 1) als geometr. £ rter i f. ©eo= metrifeber Dtt), 2) bureb eine oorgefcbriebeiie tine= matifebe Bewegung eineS fünftel ober einer Sinie, Hl nad) ber ülietbobe ber analptifchen ©eometrie (f. b., Bb. 7, 6. 814b) bureb, eine ©leichung zwifeben .rtoorbinaten (f. b.), 4) als Schnitt einer Ebene mit einer brummen glädje. Sie (Mpfe (f. b.) z. 8$. tarnt auf alle Pier genannten Strten bargeftellt werben: L) als geomerr. Crt aller Bunfte/für loelcbe bie auramc ber 2lbftänbe pon 2 gegebenen fünften (ben Brennpuntteni f onftant ift, 2) auf tinematifche SBeife burch ben Etlipienzirtet (f. b.), 3) bureb eine ©lei= djung zweiten ©rabes unb 4) bureb ben Schnitt eines Tegels mit einer Ebene. Sie Betrachtung ber ff. als geometr. £rter beruht auf ben ©runblagen ber ßuflibifcben ©eometrie unb ift bie ältefte älrt, .«. ju unteriuebeu unb neue ©eftalten zu entbecteu. SBeit fruchtbarer unb rafcher zum 3iete führenb finb bie Ütetboben ber analntifdjen ©eometrie 1 1637 pon SescarteS begrünbetj, namentlich unter Mnroenbung ber Jifierential' unb ^ntegralnchnung. Stuf tiefe SBeife lojfen nch bie Eigenfcbajten ber .«. auj rein recb,nerifäjem ©ecie unterfueben, unb anbererfeits bietet bie analnttfche ©eometrie ber 5unirtonen= theorie ein ÜRittet, bie gunttionen als R. barzuftel= len unb babureb ein überftcbtliebes Bilb pon ihrem Verlauf ju geben. 3e nach ber SBcicbafjenbeit ber zu ©runbe liegenben ©leichung heifit bie fi. alge = brai f d1 ober tronf cenbent Sie algebraifchen R. unterfdieibet man nach bem ©rabe ber ©leichung. 2o hat man Jt. zweiten ©rabes ober bie Hegel- febnitte (f. b.), R. britten ©rabes, pierten ©rabe§ u. f. m. Sie analptifchc Unterfudnmg einer R. rieb= tet ftd? namentlicb auf bie Etgenfcr/aften ihrer Zan-- genten (f. b.i unb 3iormalen (f. b.l, auf bie ,Hrüm= mung (f. b.) foioie au* auf etwa porfianbene 2lfpm= ptoten (f. b.), Surcbmeffer ff. b.i unb ausgezeichnete Sßunfte (f. Singularitäten 1. Iltau tann ff. auch be= linieren, inbem man ibreu Tangenten ober SRorma= len ober auch ihrer ffrümmung beftimmte (Figen= idMtteu Dorfcfetetbt, aus benen ficb bie ©leichung bei betrefjenben ff. ableiten läfet. Sin häufiger, bier= her gebörenber galt ift ber, baft bie ff. als (ün= hüllenbe (j. b.i ihrer Sangenten betrachtet tritt, »0= bureb 3-23. bie Trennlinien (f. Siatauftifcbe g-lächen unb Sinien), bie Srajettorieu (f. b.) unb Jrattorien (f. b.) gemottnen toerben. Slucb bureb Unterfucbung ber ytifeputtttturoe (f. b.) unb ber ßpolute (f. b.) er= geben ficb mannigfache gormen pon ff. unb 33e= Ziehungen zwifchen betannten ffuroenarten. Sie 3tnzat)l ber Sßuntte, in benen eine ff. pon einer beliebigen ©eraben im allgemeinen gefebnitten wirb, beißt ihre Crbnung; bie 3amb. 1882); Salmon, Slnal»tif*e ©eometrie bct bobern ebenen H. (beutf* »on giebler, 2. 2tufl., Spü. 1882). ffuröcnmcffcr, ein nun Sluämeffen ber Sänge »on Jturoen beftimmteS gnftrument, mtrb nteift in gönn cineS SfteferabeS bergeftellt, mit bem man ben Krümmungen gebogener Linien auf einer 3ei*nung bequem folgen lann. Sie Sänge ber Huroe ergiebt fidi bann auS ber SlnjabJ ber Umbrebungen be§ SRäbdjenä, bie bunt ein 3äblroert erfid)tlt* gemacht mirb. gflr Karten bienenbe fi. (audj Kar tontet er genannt) haben u. a. Sprenger, Jatot unb Stoben* ftort tonftruiert. Surttenfuptjort, f. Srebbant (33b. 5, 6. 494b). Sutöenjic^fcber, f. 3iebfeber. Äurtiercin, f. Rurfurften. [(f. b.). $tutt»imerer (lat.'grdi.), fooiel rote Kur»enmeffer Jlurnienal, in Oer Jriftanfage ber (Irjieber unb treue Begleiter 2riftanS. fturj, öeinr., Sitterarbiftoriler, geb. 28. Slpril 1805 ju SßariS, ftubierte feit 1823 in 2eip3ig 2*eo= logie, gab bies jebodi balb auf unb ging 1827 na* SariS, i»o er fi* bem ©tubium ber Orient. Sprachen, inSbefonbere beS 6b, inefifd)en , mibmete. Sie »olit. 93et»egung »on 1830 führte ibn inbeS nacb Seutfdjlanb prud, roo er erft ;,u SDtündjen als 9ßrir>atbocent über cbinef. 3»ra*e laS unb hierauf bie 3eitid)rijt «33a»erns Seouttertenfantmer», bann }U SlugSburg baS tonftitutionellc DppofitionSblatt «Sie 3eit» rebigierte. Seine Jbätigfeit an biefem Statte 30g ihm jweijäbrige geftungSftrafe ju. $. benote feine SJtufee auf ber SÖergfefte äBüläburg utr Überfettung ber cbinef. Si*tung «SaS 33lumen= blatt» (6t. ©allen 1836). 1834 ging er na* ber ©duoei'v roo er als fjkojeffor ber beutfd)en ©pra*e unb Sitteratur an ber .HantonSfdwte ;u ©t. ©allen angefteÜt, aber 1839 als Sßroteftant unb SluSlänber cntlaffen rourbe. 3io* in bemfetbeu Sobre rourbe er als Sprofeffor an bie KantonSf*ule uad) Staraii berufen unb bafelbft 1846 au* jum KantonSbiblio; tbefor ernannt. Cr ftarb bort -24. gebr. 1873. Sur*_ bie reichen Scbäfce ber Slarauer Sibliotbet weranlafet, roanbte fidi S. bem ©tubium ber beut= fdjen £itteraturge(cbid}te ju. Unter anberm gab er 2Rurner§ ©ebicbt «58om grofien lutl). Ülarren» (3ür. 1848) unb mit SJBeifeenbad) «SBeiträge »ut ©efd)i*te unb Sitteratur» (33b. 1, Slarau 1846) heraus, ©ein .•Öauptioert ift bie «@efd)id)te ber bcutfchen £ittera= tur» (2pj. 1851 fg.; 93b. 1—3, 7. Stuft. 1876; 33b. 4, 4. 2lufl. 1881), bie fid) bttrcfc reiche biograpbiftbe angaben auszeichnet unb gutge»ä6lte Stoben bietet. 2lud) bie beiben Sammelroerfe «öanbbuch ber poet. DJationallitteratur» (3 33be., 3ür. 1840 — 43; 3. Stuft. 1857 — 59) unb «öanbbud) ber beut= fd^en Srofa» (2 33bc. , ebb. 1845—46) geboren ju ben belfern arbeiten biefet ?lrt. 3n ber »on ihm geleiteten «Xeutfcben Sibliotbet» (10 33be., 2pj. 1862—68) »eröjjentlid)te M. luertoolle SBerle beS 16. unb n.Qahrh. mit gelehrtem Stpparat; aueb »er= auffaltete er eine tritifebe @oetbe=SluSgabe (9 33be., .'nilbburgb. 1868—70). Surj, iicrm., 2itteraturforfd)er unb 91o»ellift, geb. 30. 91oo. 1813 31t Dieutlingen, befuebte bas e»ang. = theol. Seminar ju SDtaulbronn, ftubierte in Tübingen Rheologie unb t»ar fpäter einige 3eit SfJfarrgebttfe in dbningen, roibmete fid) aber »or= äiigSroeife fpraeblichen unb litterarbiftor. ©tubien unb lebte an »erfchiebenen Orten 3BürttembergS, meift in Stuttgart, 1843—48 in ÄarlSrube als Ütc= bacteur einer illuftrierten 3eitfcbrift. 9iad)bem er baS gauftbud) »on ©. SSibman (Reutlingen 1834) herausgegeben unb fieb burd) feine «®ebid)te» (©tuttg. 1836) unb «Sid)tungen» (Sforjb. 1839) einen geachteten tarnen erworben batte, roar er feit 1848 eine SReibe »on 3abren SRebacteur beS liberal=bcmotratifd)en 33latteS «Ser 33eobad)ter» in Stuttgart unb rourbe 1863 Uni»erfitätsbiblio= tfoe!ar 31t Tübingen, l»o er 10. Ott. 1873 ftarb. 31m befannteften rourbe S. burd) bie beiben farbenreichen unb feffetnben Siomane «©d)illerS öeimatsjabre» (2. Stuft-, ©tuttg. 1856—57) unb «Ser ©onnemoirt» (2. Stuft., 3 93be., 33erl. 1862). genter überjehte er StrioftS «Safenben 9tolanb» (1840), SeroanteS, Sbäteaubrianb, ©batefpeare, 33nron, DJJoorc u. a., fd)rieb «3u©batefpeareS Sehen unb Scbaffen. Slltes unb 3ieueS» (OJtünd). 1868) unb ben Sert su .HonemfaS «gatftaff unb feine @e= feilen» (Strafen. 1872). @in anziebenbeS ©efcbid)tS= bilb ift feine Sd)rift «StuS im Sagen ber ©ebmaeb» (©tuttg. 1871). 3n ber beutfeben Sitteratur roib= mete er feine gorfdnmgen befonberS ©ottfrieb »on Strafeburg, beffen «Sriftan» er überfet?te unb mit eigenem ©rent> ber gernpunlt be§ normalfid)tigen (em= metropifd) en) 2lugeS in ber Unenblicbfeit liegt, b. b- Bon bem entfpannten 2luge nur uuenblichweit ent= fernte fünfte obne3erftreuung«freife gefeben wer= ben, liegt ber gernpunft (f. 2lccommobationSBer= mögen) be§ mpopifchen 2luges in enblicher ßnt= fernung unb jwar befto näher, je ftärfer bie K. ift. Sas moopifebe 2(uge wirb Eorrigiert, b.b. 311 einem emmetropijdH'n gemacht burdi Scwaffming mit bemjenigen Konfaoglafe, beffen Srennweite gleich ift bem Slbftanbe bes gernpunfteS oom 2luge, bas baber ben parallel auf jalleuben Strahlen eine folebe Sibergens giebt, als wenn fie aus bem gernpunfte beS 2lugeS tarnen. ÜBenn bemnacb ber gempuntt eines mnopiidien 2lugeS um 10 3oll abliegt, fo ift jur Korreltion ein 0laS fonfao 10 (— 4D ber neuen Seseichnung) erforberlid), unb, ba man ben ©rab ber DJipopie mit bem optifchen SBerte beS KorreftionSgtafeS beieichnet, fo befteht in biefem galle DDinopie ^o (D)ii)opie 4I>). Diacb bem ©efagten liegt beim fur3fid)tigen 2luge bie Diefeb,aut hinter bem Sauptbrennpunfte ber :i§t, finb unter 6 aufäufudjen. -41' Sturtftiel — ßurjjfingler brechenben Siebten: cntwcberift bei normaler iBredv traft bie ilugenadjfe ui laug (Slcbfcnmpopiei, ober bei normaler 2lcbfenlänge bic SBrecbfraft ut ftarf iSetrattionSmpopiei, ober entlieh, es* wirfcn beibe Aattorenjufammcn. 3Tie bei weitem bäufigfte gorm ift bie 21 d) f e n m p o p i e , bie mitunter angeboren ift, meiftcns jebod) fid) allmähtid) entwidelt, inbem bie 2lugenbäute in ber ©egenb bc§ bintern 2tugen= polS infolge einer angeborenen , oftmals ererbten, ober oon entjünblidjen Sßrojefjen an ber genannten ©egenb herrübrenbcn ÜBeid/beit unb ERadbygiebigfeit nach hinten fid? auibuc&ten (progreffwe ÜRpopie). Begünstigt wirb tiefer SSorgang burd) anbaltenbe SBefc&äftigung mit feinen, nahe gehaltenen Dbjeften, namentlich loenn biefette burd) ungünftige 58eleud)= tung, ben ©ebrau* unpanenber Brillen oberSnfuf* ficienj ber innem geraten 2lugenmusfeln erfdjroert wirb. Saf)er fällt bie Entftebung unb S5>eiterent= widlung ber SUpopie hauptfäd)tid) in bie 3eit Pom Beginn ber Sdjuljabre bis" etwa jutn 25. Seben§* jähre, roirb mitunter auffällig beschleunigt, wenn in biefer 3"t erfcböpfenbe Kranfbeiten ben Körper befallen. ÜJiit beut 2lbfcbluiie bes KörperwadiS= rums bort in ber Segel ber gortfdjritt ber Jllpopie auf. Sid)t feiten geb. t bie 2lusbebnung ber äugen* baute mit Weitern ©ewebsftörungen in benfeiben einher, bie i>a* 6eb»ermögen beeinträditigen unb ielbft oöllig aufbeben tonnen (Blutungen, entjünb= licbe unb atrophische Beränberungen ber Ülberhaut unb Nefcbaut, Srübungen be§ ©lasförpers unb ber Sinfe, äblöfung ber Weghaut). 2lnbererfetts bietet ber Sangbau bes 2lugee, ba§ pon ber Kugelform in bie Birnform übergeht, ein median. Hinbernis" bei [einen Bewegungen , namentlicb bei ben burd) bie ITcpopie erörterten ftarten Konpergenjftettungen, unb ruft bierturdi eine Sfnfufficien| ter innent ge-- raten 2lugenmusfeln berpor. Sie Sefraftions = m o o p i c bat ihren ©runb entweber in einer abnorm ftarten SBölbung ber Hornhaut (f. fieratolonuä), ober ber Sinfe, ober in einem Borrüden ber Untern aus ihrer normalen Sage nach oorn, ober in einer Zunahme bes- Brccbungsinber ber Sinfe, bie meiften= teil» bie im älter nicht feiten beim beginnenbeu ©rauen Star entftebenbe K. perurfadjt, ober enb= lieh in einem Krämpfe bes2lccommobationämit->fcU-, iniolgebeffen bas Sluge beim gernfeben fid) nidit ob lüg entfpannt, fontern in einem tem Dlabefeben eutfpreebenben 3uftanbe oerbarrt (febeinbare ÜTl^o= pie, .Urampfmpopie). 2lbgefeben pon einer änja^I gelungener Berjndw burd) bie operatioe Entfernung ber ßrgftaülmfe hohe ©rate oon K. ju befettigen, ift nur tieKrampf moopie einer Heilung fäljig, fofern es1 gelingt, bureb 2ttropin= Einträufelungen unb nötigenfalls Jcnotomie ber äujjent geraten 21ugenmusfeln bie Spannung bes 3lccomtnobationsmuefets bauernb 3u beben, wäb= renb bie bureb gormoeränberungen ber Hornhaut unb Sinfe bebingten iüpopien in ber Segel nicht ju beseitigen ftnt. (tbenfotoenig läf>t ftch an ber 2ld?jen= mpopie etwas änbem. Hier fann eis ficb nur um eine 'ikopbnlare hanteln, bie ber (intitebung unb bem gortfebteiten ber JJiriopie in baut bisponierten äugen entgeaenwittt mit in mögüajfter Schonung tee- Jlccommotationsapparats ;u befteben bat. S)al häufige Sorfommen ter Ä. in ten Multurläntern, namentlicb in Seutfchlaut, bat in ben legten ^abr- sehnten bie 2lujmertfamfeit ter "Jlugenärjte unb Schulmänner auf fid) gelentt. Bie Hellten bie 2bat= fad)e feft, tafj fortgefetue intenftoe 2!ahearheit ein Slrtifct, bic man unter 8 »er nicht tur,fiditige-5 2luge htrjftditig machen unb eine beftebente .U. bis ,ut ben böcbften ©raten fteigern fann. 2l>äbrenb in ben untern Klaffen ber Schulen feine ober nur wenige fiurjfidjtige ficb fanben, tonnte ein regelmäfsigei 2lnwad)fen ber K. Port .Hlaffc ju Klaffe, fowoljl im 'iJSrojentfa^e ber Surj= Üchtigen, als aud? im ©rate ter .H. fonftatiert wer= ben. _2lm ungüttftigften war nach beiben iKidjtungere bin bie Sad'lage in ben böhern Schulen, namentlich ten ©pmnafien, ten Oberprimen, tie big ju 70 unb mehr $rogent Äurjridjtige enthielten. 3)ieiem Übel= ftanbe ab3ubelfen ift eine ter Hauptaufgaben ber 3duill)Pgieine geworten (Regelung ber Sltbeitäjeit, aikt'berbäuÄiicbeu2lrbeit,53efchaffungpongenügenb hellen 2lrheitsräumen, ungemeinen Scpultifdjen unb Schulbänfen, geeigneter 2rudjchrift u. f. ro.). korrigiert werten tie furjficbügen 2lugen, wie oben erwäbnt, burd) Konfaogläfer. Oh unb wann tie forrigierenben ©läfer, bie ben gernpunft in tie lluentlidjfeit binausriiden , ober ob jeitweife ober immer fd)Wädiere fionlaogläfer getragen werben, ober bie äugen unbewaffnet bleiben follen, wirb am heften in jebem galle tem äugenarjt 311 beftimmen überlallen. — 3kt. 2lrtt, Über bie Ürfacben unb bie (Fntftehung berK. (SBien 1876); 6ohn, Sie öpgieine beS 2lttge? in ben Sdiuten (ebb. 1883); Stillina, Unterfuchungen über bie (Sntftebung ber Ä. (2Bie§b. 1887); $fjüger, K. unb Erhebung (ebb. 1887); 5d)mibt=5Rimpler, Sie Sdjulturulditigfeit unb ibre ^etämpfung(Sp3.1890);Gohn,.|r)paieinebeo2luges, väb. l (SBien 1891); SBingeratb, Stocbjnalä ft. unb cchule (33erl. 1893); Sttlling, Sie SBtöopiefrage mit befonterer :)iüdficht auf bie Scbule (in ber «3eit= fchrift für Sd)iilgefunbt)eitgpflege», 9lr. 7 u. 8, 1893). ftur^fticl, 2lpf elforte au» ber 12. Klane be§ SieUSucac-fcheu 2lpfelfpftem-5, f. 2lpfel. Surstriebc, f. ÄboboptiPceen. Äuräftiarert, Kurse SBaren ober Quin« c a i 1 1 e r i e n , ©efamtname für ©ebrauchsgegen= ftänbe Pen geringer ©röjse aus Höh, SRetall, @la§, aSorjeHan, SDlarmor, Perlmutter, Sernftein, öorn, Knodjen, Elfenbein, Schilbpatt, Dleerfchaum, 2l(a= bafter, Kautfdiuf, Seter u. f. w. Sierju gehören SDlefferroaren, -Nabeln, Knöpfe, Schnallen, Ubren unb SSeftanbteile oon folchen, Seucbter, Sporen unb Steigbügel, SBritten unb $erfpeftiiu\ bie fpeciell als ©alanteriewaren (f. b.) beseiebneten 2lrtiEel. 2üs tie feinften K. ftnb oon beutjeben gabrifaten bie 2lugsburgcr, ^Berliner, Nürnberger, Karlsbaber, Cffenbadier, 3Biener, oon auslänbifcben bie ^arifer, 2Jlailänter unb ©enfer gefd\iRt. Suräseile, in ter aUbeutjdjen Stetrif ber Sers pon 4 Hebungen mit ftumpfem ober 3 (fpäter audi 4i Hebungen mit tlingenbem irt>. herrfdiente gönn, ba» Seimpaar Pon jwei K., ift eine gefd)id)tlid) nach= weisbare g-ortfetjung jener Sangjeile. ftur^jüitnlcr (Brevilinguia), eine Drbnung oon Echten (f. b.) mit furjer unt bider Runge, tie ficb nach oorn etwaä Perjüngt unb einen leichten 2lusfcbnitt jeigt ; auf-ertem ift fie etwas Porftredbar. Sie Kör= perform einiger ,H. ift fdjlangenartig. inbem bei ihnen tie güfse hier äußerlich nicht mehr beroortreten; ju gleicher 3eit perlängert ficb ter Körper aufsercrbent= mifit, finb unter C aufjufutfjen. Äufai — ßuSnejfifdjer SHatou 843 lief; (j. 33. 231inbfcbleicbe). $er Sejobnung nad) ae= hören fie 511 ben Pleurodontes (f. @d)fen). 3)ie ff. finb in einigen 400 2(rten namentlich über bie murinem ©egenben ber gonjen (hbe »erbreitet; be= fanntere 511m Seil in (5'uropa bcimifd)e arten finb näcbjt ber Slinofcbleidie (f. b.) unb bem Scbeltopufit (f. b.) bie (Erschleiche (f. b.) unb bie SÜnte (f. b.). tfnfai, 5ÖaIon= ober ©tronginfcl, eine ber Karolinen (f. b.). Äufd) (bebr.; ägppt. ffofdj), alter 9iamc für bie Sauber fübtid) »on Ügppteu, insbefonbere für bas Dliltbal bis jur ßinmünbung be§ Stauen 9iits. Die Könige ber jwölften Srmaftie (2100 t>. (ihr.) batten bereits bas nörbl. 9tubien bis jenfeit ber jtoeiten fiatatarte unterworfen. 3n ben fotgenben 3abrf;unberten gingen bie nulufcben Sefitumgen trieber »ertoren, unb bie Könige ber achtzehnten S)p= naftie (etwa »on 1600 bis 1400) mußten bie Unter* merfung »on neuem beginnen. Stnitmofis I. unb Slwtmofis III. (1503—1449 p. ßbr.) bellten bie ©renjen bes Steicbs bis in ben ©uban aus. 33on nun an blieb ff. ägript. sJ>rooinj, bie »on einem 23icefönig, «bem Äönigsfofyne »on ff.», »erwal= tet mürbe, £>auptftabt mar 9?apata unter bem 19. 33reitengrab. 2lls um 1000 0. libr. bie libpfcben Sölbnerfübrer bie iierrfebaft ber ägppt. Sßriefter= fönige mehr unb mehr cinfd)räntten, Wanberten oiele aus bem ©efd)led)t ber tbebanijdjeu "nobenpriefter nad) ff. aus unb grünbeten frier ein eigenes Könige reieb, in bem ber K'önig Pöllig von ber !}$riefter= fdjaft bes 2lmmon »on 9capata abhängig mar. Sinei 3ab,rl?unberte fpäter unterwarfen fid) btefe 'Htbriopenföutgc jeitweife Cberägppten, unb König sfSiand)i brang um 775 P. &)X. fogar ins ®clta Por. Üiner feiner SRacbf olger, Sdjabafa (Sabafo), eroberte 728 P. Eb,r. flgppten befinitip. Slber fd)on um 670 roarb König Sabarta »on bem Slffprerlönig 2lfarbabbon befiegt unbaus^igpptenoertrieben. 6in Scrfucb feines Nachfolgers Sanuatamun , iigppten mieberjuerobern, blieb ohne bauernben (Erfolg. 53on b^ier an fcb,lt faft jebe Kuube über bas 8anb ff. ffambpfes unternahm »on 'tfgppten aus einen Aelbjug bortlun, unb Sarius I. zählt es unter feinen SproPinjen auf. (Etwa in biefer 3cit nuif> bie .fmuptftabt »on 91apata ftromaufmärts nad) 3Jieroe (etma unter 17°) »erlegt werben fein. Siefes jüngere öteid) »erfiel balb in »öllige Barbarei. Sin «teile ber ägppt. Sprache trat bie einbeimifebe, bie in einer befonbern, ber ägpptifcben entlehnten £>iero= g(pph,enfd)rift unb in einer Kurfiufchrift gefdjrieben nnirbe; beibe finb noch unentjiffert. Bon ber ©c^ iebiebte biefes fpätern Staates ift wenig befannt. 3n ber erften öälfte bes 3. 3al)rh. p. Gbr. madjte König (Ergamenes ber ^riefterberrfebaft ein geWalt= fames (Enbe. ©eine Scacbfolgcr haben mebrjad; um ben SSefits bes nörbl. 91ubiens mit ben [Römern ge= fämpft. Um 600 n. (Ebr. etma mürbe bas jReid) »on bem cbriftlicben nub. ©taate perbrängt. Unter Ku feinten im meiteru Sinne perftanb Sepfius bie oftajritanifcben nid)t femit. Stämme, mie ©alla, ©omal, S3ifd)arin u. f. m. , benen er bann auch bie alten SBemobner ber arab. 3fieib= raiuhlänber, bie Urbemobner Sabploniens unb bie "Cbönisier beigefellte. (5'r nahm 'an, bafj fie als ©eefabreroolf bie in ben (Juphratlänbern entftaiv oene Kultur in 2lfrifa unb Sßorberafien »erbreitet hätten. 23iefe Jpppotbefe erregte Stuf f eben, mirb aber faum noch »on einem ^adimann fcftgebalten. — Sgt. Scpfius, 9iub. ©rammatit (93ert. 1880). SIrtitel, bie man imtev S fev ftuidi = 2lbofft, Kufdiabaii, ital. ©cala= no»a, .'öafeuftabt im Keinafiat = tür!. ÜMafet 2libin, an ber Stelle bes alten Dcaratfyefion, hat 10000 6.; öanbel mit Sein, SHofinen, ©etreibe. 5)en §afen fd)üftt gegen 3c. bie ^nfel fiufd) = 2lba, b. h. SSogelinfel. 2ln ber ©übfeite ber 33ucb,t bie 3nfet ©amo§. ffufdittcn, f. Kai*. Stufcf)t = i = 9!(idiub ober Kl)usf = i = Naf h,ub, afgban. ©tabt an ber Strafte Pon Kanbabar nach fte'rat, unweit »om 2lrgaubah. öicr fcblug 27. Quli 1880 @üüb ©bau bie Säriten. Sufcl. 1) «esu-fäamt im hapr. Äcg.=33ej. ^ßfalj, bat 431,94 qkm, (1890) 41985 (20871 männl., 21114 roeibl.) 6., 98 ©emeinben mit 155 Drtfchaf-- ten, barunter 3 ©täbte. — 2) SBejirfäftabt im 33e= jirlsamtS., am Kufelbach unb an ber Diebenlinie Sanbftu^fcfi. (28,7 km) ber $fäl}. (Sifenbabnen, ©i§ bes SBesirfsamtes unb eines 2lmtSgeridits (2anb= gerid) t Saiferslautern), bat (1890) 2966 (5., barunter 490 fiatbolifen unb 51 Israeliten, ^ofterpebition, lelegrapb, Sateinfchule, 9ßräparanbenanftalt; Streichgarnfpinnerei , Jud) = , 9Jiafdjinen=, S)'rab,t= ftift= unb Dlägelfabriten, ©erberei, bebeutenbe lUebmärtte, Kaltftein= unb 93afaltbrüd)e. Jtufir, 9cäbfeibe, f. Seibe. MucifuC ober Kufu, auch, ginger beutler (Phalangista), ©attung flctternber Beuteltiere mit einem ©reiffd^wanj unb mertmürbig >»eid)em unb bi6tem s$elj ; bie ©röfse ber 2lrten fdjwantt smifchen 6 bis 66 cm. 5)er 9iame gingerheutler mürbe ihnen gegeben megen ber eigentümiiehen 2.!crmad)fung ber .uueiten unb britten öinterjeben. ßS ftnb etma 25 Slrten befannt, bie in »erfdjiebene Unterfamilien per= teilt roorben fmb. Sie bewohnen bie auftral. iHcgion »on Jimor unb delebes an bis Dftauftralien unb aSanbiemenSlanb. 6'ine ber bäufigften 2lrten ift ber Judjstustus ober gud)Stufu (f. b.). fluCfuffu, Sieblingsgericbt ber 5Horbafrifancr, ein mit ßammelfett angemachter 33rei »on 3Beijen= ober Staisgrüge. Jtu^nijf. l) S?rct§ im nörbl. Seil bes ruff. ©ouoernements Saratom, im 91 hügelig, im S. mehr tben, mit Sdjmarjerbe , l)at 5266,2 qkm, 157 805 (f., barunter Sataren, ÜJtorbwmen unb Jf6umafchen; ©etreibe=, Hanfbau, 93ienenjucbt, SBalbinbuftrie unb Suchfabriten. — 2) SBejirt im füböftl. Seil bes ruf[.=fibir. ©ou»erncments Somsf, im D. »on bem jtusne^fifeben 2llatau unb bem 2thatanfchen ©ebirge, im 3B. »on ben toalairfct/en Sergen burch,?ogen, bat 92949,8 qkm, 156119 d., barunter 20000 Sataren; Slderbau, sJJief)= unb aSienenjudjt, Bergbau. — 3) SmiSftabt im Sreis S., an ber ^ur Sura gebenben Srujema unb an ber difenbatm 99torfd}ansf ■ ©pfran , bat (1893) 20919 ©., 4$ircben; üiele Schmiebeu, 2lnfertigung ! »on lanbwirtfcbaftlidjen ©eräten, 8eber= unb öol,^ maren, »anbei mit Salg , SBotte; 2 Krebitinftitute. — 4) SejirlSftabt im Söegirl ß., rechts am Som, I gegenüber ber ÜÖtünbung ber Konboma, hat (1890) I 5771 (*., Sßoft, Telegraph, 5 Sirchen; ©cbmieben unb Seinmeberei. au^ncjfifdjcr iHIatau, bas nörblid)e ber brei 2llatau genannten ©ebirge »on 51 bis 57° nörbl. 33r., gehört 311m ©pftem bes Kusnejtifchen Slltai (f. 2lttai), fd)lief?t fich im S. an ben ©ajani= jcben ©ebirgsrüden an, geht nörblich bis jur Um= gegenb ber ©tabt Somsf, >»o er fieb in bie fibir. 9iieberungen »erflacht. Sie höcbften mit ewigem miBt, finb unter 6 aufjufu^cn. 844 fiujj — Süfte Sdinco bctedton Spißen im S. beißen E>ie 2lbafani= Jdjen Serge. 3" ßeognoft Sejiehung ift tot $. 21. mit bem Ural auffallenb perroanbt. ' 21 m öftl. 2lb= bang befinden neb ©olbgruben. Stuft, Jiaubclsgeipicbt, f. Santaro. Stuften gilt all Seiten bor Siebe, (rbrerbietung unb greunbfcbaft. Sei bon üJtorgenlänbem mar ber .Hufe pon jobor unter tiefen gönnen febr gebrauch; lieb unb wirb baber aud) oft in bor Sibel ermähnt. — Sie alte cb riftl. .Hircbe fannte bon griebensfuß (f. b.); in ber grieeb. Äircbe ift noeb beute ber C |ter= fuß (f. b.) üblid). SHä Serebruugs.u'icben gegen ben Sapft gilt ber Sßantoffel* ober gußfuß (f. b.). Ter öanblufj ift ceremonioli bei bocbgeftellten sJ>erfonen unb als Semeis befonberer SSere&rung naineutlicb Samen gegenüber gobräueblicb. $jm ilcittelaltor galt bas tt. aud) fombolifcb aß Se= fräftigung eine» SBertragS ober 3$erfi>recben§. Ser 3uba§fu| (nach ÜJtattb. 26,49 unb 8ul. 22,48) ift fpridnoörtlicb geworben. Äuftima, Statt in Sinna, f. Saffein. Äuffra, f. fiofin. Stuftmaul, 2lboIf, ffltobijiner, geb. 22. gebr. 1822 in ©raben bei Karlsruhe, fintierte in öeibel= berg , murte 1848 bab. ÜNilitärar.tf , wohnte bem gelbjug in öolftetn bei, praltigierte 1850—53 als 2lr;t in .Hanbern unb iettte bann feine Stubien ju ^ür^burg fort. (?r habilitierte fieb 1855 in öeibefc berg, wo er 1857 außerorb. Sßrofeffor mürbe , ging bann 1859 als 'ißrofeiior ber innetn EDiebtgin unb Sireftor ber mebij. itliniE unb -|>oIiflinif nad) lSr= laugen, 1863 als innerer Mnifer nacb greiburg unb 1876 in gleidjer Stellung nacb Strasburg, Seit 1. 2lpril 1889 lebt er im SHubeftanbe gu Seibelberg. M. iciTteb mit Senner gemeinfam «Unterfucbun= gen über Urfprung unb SBcfen ber faHfudjtarttgen ßuefungen bei ber SBerblutung fomie ber Jallftidn überhaupt» (granff. 1857), Welche bie fiebre pon ber Irpilepfte bebeutonb förberten. Gin große« Ser= bienft bat fidi ß. bureb bie (ä'infübrung Perfcbiebe= ner meeban. Sebanblungsmetboben in bie innere 'Dtetijin (2lnmenbung ber sHcagenpumpe gegen SJcagenerWeiterung unb anbere dironifdje SDtagen-- franfbeiten, berSborafocentefe bei eiteriger SRippen= fellentjünbung u. bgL) erworben. 2luf;er ^abbrachen 2lufiäßen in gadijeitfdmften peröffeutlicbte er: «Sie garbenerfd)einungen im ©runbe be§ menfäjRdjen lluges» (öeibclb. 1845), «SBon bom SRangel, bei Serftimmerungunb'öerPoppelungber©ebärmutter, pon ber 9iacbempfängni» unb ber übermanberung bes (sies» (SBürjb. 1859), «Unterfucbungen über bas Seelenleben bes neugeborenen 3JJenlcbon» (2p> 1859; 2. 2lufl., 2üb. 1884), «Unterfucbungen über ben fonftitutionellen SJierturialismus unb fein Ser= bältnis 3ur fonftitutionellen Sppbilis i (SBürgb. 1861), «Über bie Sebanblung ber 9Jcagenerweite= rung burd) eine neue Hcetbobe» (greib. i. Sr. 1869), «3manjig Sriefe über ÜJicnfcbenpod'en-- unb .Hub; podenimpfuinv" (ebb. 1870), «Über bie fortfdjrettenbe Sulbärraraloie unb ihr Serbältnis jut progreffioen 'IKusEelatropbie» (£pj. 1873), «Sie Störungen ber Sprache. Scrfucb einer Sßau)oIoaie bor Sprache» (in 3iemffens «öanbbucb bor fpccielleii Pathologie unb Ibcrapie», ebb. 1877; 3. 2lufl. 1885). SuBinitnäC, f. Sajoire. Süftnadjr. l)!8e,5irf im fdnreiv. Hanton S*nnn, bat 27,i qkm unb (1888) 2940 <5\, batunter 87 g»an= gelifebe.— 2) R. ober H ü f; n a di , Jtetfen unb ftaupt= ort be§ SSejirls H., am JuRe bes iHigi unb am oborn Slctitcl, Sie man unter S strnit (rnbe bes .Hüfcnacbterfees (f. Siertoatbftdttetfee), an ber ©ottharbbabn (2iöabnböfe H. unb 3mmenfee=fi., lohteror 2 km entfernt), mit Sujern burd) Kämpfer rerbunben unb t>on SBiefen unb Dbftgärten um= lebhaften yretntennertebr. ^ie Straf5e nad; ber ^ahnftation burdifcbneibet bei ber ; öoblen ©äffe ben .fiügelrücfen jmifeben bem 3$iertoalbftättets unb bem 3ugerfee. S)er frühere öoblmeg, in bem nacb ber Sage ber Sanboogt ®ef?ler burd) Seil erfcbo))en roorben fein f oll, ift bureb bie Strafeenanlage größtem teils pcrfdniumben; boeb ift bie Jellstapelle an ber fohlen ©äffe noeb erbalten. — 3) Sßfarrborf im SBejirt 3Jceilen bes fdjtoeij. Äantons äürid), 6 km füböftlid) oon 3üvicb, auf bem redjten Ufer bes 3üricberfees , ift Sampferftation bes 3ürid)erfees, bat (1888) 2756 6., barunter 134,Hatholifen; $oft, Jelegrapb, got. .Hirdio, Seminar für Sebrer unb Sebrerinnen; Seibenmeberoi, diom. SBafcbanftatt, 3RetaDfabrif, SBeinbau unb Sanbmirtfcbaft. Huffobaum, bie Saumgattung Brayera(f. b. unb fiuffobtumen). ftuffobluntcn, Äofo= ober Äoffo bluten (aueb Huffu [engl, fioofo], Sofo ober Flores Braj-erae antbelmintliicae, Flores Koso nad) bem 2lr;neibucb für bas Seutfcbe iHeidi), bie im Sroguem banbel oorfommenbeii Slüten be§ in Slbeffinien etn= heimif eben Ä u f f o b a u m s (Brayera, f. b.). 3n 2tbef= fimcnfuib feine sBlütenfdion feit mebr als 2003abren allgemein als untrüglidies SlJittel gegen ben 33anb= murm in ©ebraud), unb aud) bei uns haben fie fid) gegen biefes Seiben beroäbrt. Sie SBlüten baben einen etgentüinlidjen, an glieber eriiinernben ©crud), einen erft unmertlicben, bann etroas fdjatfen unb ioiborlid)on ©efebmad unb enthalten neben anbern Stoffen ein bitteres, fra^enbes &ax%, einen tvpftalli= fierbaren fauren Körper, bas oon $at>efi gefunbene unb oon Soball in 3)2ünd)en unterfuebte Kofin ff. b.) ober ,H uff in, cou abftringieronbom ©efdimad. lHan giebt bie fi. am heften in jroei Sofen ju je 10 g in einem 3iPi'ebenraum oon Va Stunbe als Sd)üttel= mirtur mit äBaffer, febmarjem Äaffee oberühim; erfolgt 2—3 Stunben nad) bor leRten ©abe tein 2lbfübren, fo reidit man einen Söffel iKicinusöl. Sehr jroerfmäßig fmb aueb bie pon ^{ofentbal em= pfoblenon Eomprimierten Sabletton. Suf?tafel, in ber fatb. &ird)e ein Heines meift mit bem ©otteslamm ober einem fonftigen roligiö= fen SBilbmert gefdjmücfteä Säfeld)en aus 6'ljeubein, 2)larmoroberebleiir.liietalI,biebemÄommuiiijieren: bon pom ©eiftlidn-n jum Suß hingereicht mirb. Säfte ober © e ft abe, borjenige Seit bes Sanbes, ber rem Stecre berührt unb begrenjt mirb, roäbrenb man S tränt benjenigen Stvidi bes SanbeS nennt, ben bas SBteer je nad) i^lut unb Gbbe abroecbfelnb befpült unb troden läßt. Sie .H. merben burd) bie Cvofien bes bewegten DJJeers (f. Horrafion) in 33er- lunbung mit 3cipeaufcbmanfungen unb burd)^ bk 2lb= lagerungen ber glüfje ftetig peränbert. Sie gorm ber ffüftenlinie ober bes SitoralS bangt alfo Pon Bagerung unb öärte ber bie «. bilbenben ©efteine unb pon ber Sraft ber SPleeresroetten ab. 3ft bie fi. nur aus einer ©eftein§art nijammengefeßt, unb ift ÜBranbung, glut ober Strömung fdimad), fomirb auch bie fiüftenlinie loenig angegriffen unb gegliedert unb bie Sängenentroidlung berfelben eine geringe [ein. SDer Setrag ber leßtern, bie fiüftenlänge, ift Üt, finö unter 6 aufjufudj Äüftenanfidjtcn — Äüfteubattcricn 845 oon größter Sßicbtigteit für bie 3ugängticc)feit beä betreffenbcn SanbeS unb fomit für beffcn tutturelle (S'ntwidlung. Über bie l'tethoben ber Berechnung biefer ©licberung f. b. Jiad) ihrer Bertiraten ißübung jerfallen bie ff. in brei Stoffen: inSteiltüften, Klippenfüftcn unb 3focb= lüften. Sie Steittüfteu befielen auS jum DJleere unmittelbar ober 311m Straube abjallcnbeit Sel§= mänbenDerfd)iebener&öbc unb Steilheit. SaS9Jieer bat an ihnen meiftenS eine üerr;altm§mä&ig grof.c Stiefe, bie fdniell unb plöhlid), babei gemöbnlid) febr regelmäßig sunimmt ober , wie ber Seemann ficb auSbrüdt, regelmäßige Sonben barbietet. Sie finb in ber Sieget frei oon Stippen unb Untiefen, bitten fettener tteine Sinfcfjnitte, häufig große S3ufen unb fteile »orfpringcnbc Sßorgebirge. älfttunter gießen fie in langen Stretfen einförmig fort. Sie finb bie ficherften unb gefabrlofeften, haben, Wo fid) Schüfe gegen bie SfBinbe finbet, bie beften .fiäfen unb cr= Weifen fid) batjer ber Sd)iffabrt am .günftigften. Sie fflippenfüften ober fotd)e, bie non Klippen umgeben finb, jerfallen roieber in jmei 2trten. Sie eigentlichen fflippenfüften fuib Steiltüften, bie über= all mit ifolierten, fteit auS bem iltieerc aufzeigen* ben, burd) tiefe Strafen getrennten gelSmaffen ober .flippen befeljt finb. Sppijd) finb bie Sd)ärentüftcn 91orwegenS unb Sd)WebenS. Sie K o r a 1 1 e n = ttippentüften finb teils Steil =, teils §lad)= tüfteu mit »orgelagerten jarjlteicben Klippen unb 93änfen, roetdu\ burd) bie unerntübtidie Jtjätigteit ber fforattentiere aufgebaut unb beftänbig öer= änbert, fiel) (oft in breiten, ftufenattigen 2lbfät3en) bis an bie Dberflcicbe beS "JleerS erbeben unb nicht feiten baburd), baß auf ben oberften Schichten baS SDceer einjetne toSgcriffeue 331öde, Sanb, Sßflanjen* refte u. f. ro. aufhäuft, berüorragenbe Klippen unb flacbe ^nfeln bilben. Sie finben fid), ba bie fio= ralleit , beren (FrjeugniS bie Klippen finb , nur in ben warmem ©rbftricben Wuchern, meift nur in ber Sropcnjoue. (S. Korallenriffe.) Sie gewöbntichfte g-orm ber ff. finb bie glad)füften, wo baS Sanb ficb ganj allmählidi bis 311m SJtecre unb ebenfo allmählich, unter beffen Spiegel binabfentt. SaS DJlcer liat baber bei ihnen eine geringere Stiefe unb enthält oft Sanbbänfe; bie ff. felbft finb einför= mig unb bis auf bie Jlujsmünbungen faft ohne ßinfehnitte. Stuf ihnen ift ber ganj 'flache Straub um fo breiter, je geringer feine Dceigung 311m SJteere ift. 2tn gladjfüften ift febr häufig bie 93il= bung Pon Sünen (f. b.) unb Sagttnen (f. b.). 2Bo Sünen fehlen, legen ffulturoölter 311 ihrem SdmBe Sämmc oberSeidie (f. b.) an; im gtadjlanbe hinter ben Sünen, befonberS wenn biefe burd) einbredjenbe glitten jerftört finb, ober auch ba, wo See* unb '#tußalluoionen Jeile beS SlteerS mehr ober weniger abfperren, entftehen ftagnicrenbe ©ewäffcr, Sümpfe, Saguucu. 2Bo jene 2llluuionen fidi baju tauglia) erweif en, werben fie burd) Seid'e ober gelber ge= fd)ütjtunb in DJcarfcbtanb umgewanbelt. Sieglach* lüften finb für bie Schiffahrt im allgemeinen un= günftig unb häufig felbft auf weite 'Streden für Heine gabrieuge unnahbar, haben feiten natürliche fiäfeit unb erforbem bie 2(nlegttng unb (5'rbaltuug Don fünftlicbett Safertoläfeen. Siefe befinben fid) meift an glußmünbungen ober Surchbrüchen. @e= fäbrlidi finb biefe K. bejonberS bort, Wo bie Siefe bei JJieerS in einiger Entfernung plöhlich junimmt. Sann entftehen furchtbare SBranbungen (f. b.), an ber Koromanbelfüfte Surf genannt. Sie gorm ber Strittet, bie man unter & Dermißt, finb unter S cufjufucfjcn. glacbfüften finbet fid) am ÜUcerbufen pon 2knebig, im fübl, fübweftl. unb nörbt. grantreid), in öollanb, 9iorbbcutfd)laiib, Sänemart, im öftl. iSbina, ins^er> fien, 2trabien, im gröfiten Seil Don2ljrita, in?ßata= gonien, Phiapana, am Weerbufen oon ÜJcerito, an ber Dftfüfte ber Union norbwärtS bie Kap ©atteraS. 9]ach ber Ginjetgtieberung ber ff. tonnen noch eine gau;,e bleibe oon befonbern ffüftentpten aufge= (teilt werben; bie wichtigften bcrfelben, beren SBefen meift fd^on auS itjrem 9camcn erhellt, finb bie 3'jorbtüften , bie SRiaStüften (f. SRiaS), bie ff. beS balmatinifchen 3!ppuS, bie Simantüften, £agunen= lüften u. a. m. ©üblich unterfdjeibet man nod) nad> ben ©c.nehungen ber ffüftenlinien jur s$(aftit beS .fiinterlanbeS als Wichtigfte formen bie2äng§= ober 2tbfperrung§tüften, bie ber SRidjtnng beS nächftge= legenen ©ebirgeS parallel laufen , unb bie Quer= ober 2tuffd)lie|!ungStüftcn, welche quer jurfRicrjtung naher (Sebirge binuehen. Sie anthropogeogr. 33c= beutung beiber wirb am anfdiaulicbften burch ben ©cgenfaB äwijchcu ber 2Beft= unb Dfttüfte ber S8at= tanhatbinfel. 9cad) ihrer (Jntftehung teilt ^hi'iP»5 fon bieff. in Qfphppfentüften, bie burd) aufser* halb ber ff. tiegenbe Kräfte (tettonifd)e 23orgänge, Bewegungen beS DJeereSfpiegetS , 2tuffd)üttung burd) SBuftane unb (Sletfcher) geftaltet Würben, in bie burd) 2(brafion gebilbeten SlbrafionS tüfteu unb in bie Sdiwemmtanb lüften ein. Unter tehtern unterfdjeibet er eine »ot autogene 3'Orm, bei ber bie fluniatite 2tnfd)Wemmung überwiegt, eilte thalaffogenemitüberwiegenbcnDteereSfebimen: ten unb eine SBtittelform, wo gtufc unb 9JceereSfebi= nteitte fid) baS ©teichgewicht halten. — 3>gt. Philipp; fon, Über bie Jppen berKüfteuformen, iuSbefonbere ber Sehwemmlanbtüften ( in ber « geftf djrif t für gerb. non 9tid)thofen», Serl. 1893, S. 1—40). Jlitfteiirtiiftiiitcit, f. ffüftenüermeffung. ttiiftcunrtiUcvie, aud) See = , 9.l(arinearti( = (erie, ein 3roeig ber fed)tenben 2trtillerie, ber befonberS jur 53efet?ung ber ©efetühe in Küften= befeftigungen beftitumt ift (f. 2(rtillerie, 93b. 1, S. 950 b). $jn ben Staaten mit Küftenbefeftigungen wirb ber Sienft ber ff. burd) 2tbteilungen ber AeftungSartilleric ausgeübt, ober eS beftefjen hefon= bere Formationen, bie entWeber ber Sanbartillerie ober ber SJcariue angehören, ober eS gehen bie ner= fdjiebcnen Drganifationen nebencinanber her. 31" Seutfdjen 91eid)e fällt ber Sienft ber ff. fowie bie 2lnlage oon üDctnenfperren an ber SRorbfeefiifte unb in Kiel ben ber SJlarine angebbrigen brei 3)c a t r 0 f e n = artitlcrieabt eilungen (f.b.)gu. 2tn ber Cftfec- tüfte (attfeer in ffiel) bagegen »erfiebt bie guf3artitle= rie biefen Sienft. 3n grantreici) oerfiel)t baS jur S.'tarine gehörige SDlarineartilterieregiment ben Sienft als ff., jugteid) aud) ben SlrtiUeriebienft in ben Kolonien. ©roHhritannien hat eine 93rigabe ff. 3n Öftcrreid), 9tuf;tanb, Stauen pertreten StBtei= lungen ber geftungSartillerie bie ff. [526b). Sttiftoißu, f. 2tmeritanifche [Raffe (»b. l, S. ffttftcnbottcricn, Stranbbatterien, in ber ffehte offene Gsrbroerfe, finb eine 2lrt ber Küftenbc= feftigungen (f. b.). Sie »erlangen eine febr äurücfge= jogene Sage, um gegen (Shtjtcfct unb CängSfeuer ge= fid)ert 31t fein; ihr ©runbrif; ift in ber Dtegel potp= gonat. Ser ©raben ift ftttrmfrei unb mit (Sinricp= hingen jur glantierung öerfer)en; bie ©efchühe be= finben fid) in hohen Sajetten unb feuern über 93ant. Sie SSruftwehr mufi, um ben ©ejdwffen ber fdnoe- reu SdjiffSgefdbüfee ben nötigen SSBiberftanb leifteti 846 &ü|ten&efejttgungctt m tonnen. 10 — 1l' m ftarf fem. ©et SBaU ift, um bie foftbaren ©efebüRe i atieb gegen 5ä)räg= feuer) ju fiebern, burebrceg mit Staoetfen ju »et= ieben, fobaß immer nur ein ©efd)üR jtiufcben ä»ei Jraoerien ftebt. ?iaebftebenbe gig.l geigt ein beut fcbeS Äüftenfort pon oben gefeben ( 6'inriebtung ß iebeic-et man : SBefefrigte .Hüiieupuntte, bie feinoliebett Skiffen bie SenuRung pon öäfen unb iReeben oer= toebren foroie bie 3Jcünbungen wichtiger glüffe, äfteer engen ober .Kanäle abfcbließen feilen, unb befeftigte Ärtegsfyäfen n. .Kriegsbeilen, beseitigte), bie in 23er= binbung mit vanbbef eitigungen für bie eigene jylotte 5'3- i- ■einer Sinie ;ur ©eiebüRaufftellung ) , 5'ig. 2 bas Profil bureb bie dritte eine» ©efebüRftanbes A B ber Sig.l. 1 le Jraoerien fmb teils ;ut SOtunitionä; förberung r.WimitionsförbertraPerfen, f.gig.la unb bb), teils alc- ilcunitionstnagajiniilcunitionsiager: traoerfen), teils atS Unterftänbe für ilcannfdjaften (3Haimfdjaft3traüerfen, fjrig. lc) eingeriebtet. Tic ÜDlagagine Heben bureb .nebeiebdebte unb 5>inbe= »erfe mit ben unter ihnen gelegenen ©eieboßmaga= ;inen unb bureb Saufbafmen mit ben ©eid>ühitän= fiebere ydten bilben follen. gut ^'e 2utlage bet= artiger Sauten gelten biefelben ©runbfätse »ie bei ber permanenten iBefeftigung (f. b.) überbauet ; in= be§ werben im einzelnen in ber Slnorbnung oer- l'cbiebene Anbetungen notroenbig. l) 2 er ©egner perroenbet jum angriff Schiffe, bie mit ben »eit= tragenbften unb fdjroerften, babei bureb ^anjer ge= fieberten ©efebüßen befegt jtnb; baber muß man bie S. uiv JluTUelhmg foldjet ©efebüRe einrichten, bie bie Sßanjetung ber fernblieben Schiffe felbft noch ben in Serbinbung, »äbtenb von ben 2)caimfcbafts= j auf große Entfernungen ju burdjfcblagen permögen, traoerfen treppen nadi tiefet gelegenen, mr 9Inf= 2) 3er geinb fann beim 2lusbrucb unb im Serlauf nabme pon Dteferoen bienenben Sßitetttfiunten füh= be§ .Krieges mit einer Stenge r>on Schiffen, ©e= ren. Sie (Jrbanicbüttung ber Jraoerfen überragt bii iveuerlinie ber Stuftroebt um etwa 2 m, bie @c= fdjüße feuern mebr bureb breite unb tieje (i'infdjnitte itiS6.iL &*>- i? Ä?» .„ 5<9 -'■ mit bebeutenbem @efid>t3»intel (90°). Söul man ben ©eiebüßen einen beffetn Schuß unb eine größere Sauer perleiben, als e-5 mittels bloßer (Frbbruftroeht möglieb ift, fo toerben bie einzelnen ©efdjüße bureb Sanjerfcbilbe gebeert, bie in ben Jraperfen einen feiten .nalt finben. .fiat bie ^Batterie eine tiefe Sage, fo roirb bas fyeuern über SSanf aufgegeben unb bie Sebilbe, bie eine größere .V)öb.e betommen, roerben mit oben offenen ScbartenichliRen ober mit ringsum gefcbloffenen Sebartcn petfehen. 2lueb bat man fafe= mattierte ©efcbüßfteinbe mit Stimpanjem ober breb= baren 3[>an",erfuppc(n auf fafemattiertem Unterbau in ben auSfpringenbenSBmletn berßrbroerie ;u£i(fe genommen. 6'ine anbete i'lrt ber Sicherung ber ©c= fdjüRe in ßrbbatterien bietet bie in Snglanb Por= temmenbe lUeoncrie-fflafette (f. b.). ffitftcnbcfcfiigung.cn, permanente 93efefti= gungsroerfe gegen bie See unb ben angriff pon Sriegsfebirfen. Ter befonbern aufgäbe nacb unter= Slrtüfl, Me man unter S BenniBt, fmi> unter 6 au'juii'iien. febühen unb SJJunition überraiebenb auftreten unb bie [ßüftenmerfe mit großen eifenntaffen plöRlidi überfebütten ; bie§ etfotbett ein* bobe Kriegsbereit- jtt^aft ber Hüftenmerfe febon im Jrieben foroie bie Öetftettung ftarter bedungen. 3) Tie äebiffe bureb= laufen bas §euer ber 2Ber!e mit bebeutenber ©e^ iebminbigfeit; bie Slufftelluna ber @efd)ü^e unb bie JBortebrungen für bie illunitionsperfotgung münen baber bei möglicbfter Jechmg ber 95et)ie- nung unb ©efebüRe unb troR ber ju beroältigenben ©eroiebte ein birette*, auf große ©eficbtstrintel aus= gebebntes unb febnelles geuer ausführbar maeben. Sie Yvonnen, in benen, obigen G'igentümlidi!eiten entfpreebenb, .K. portommen, fmb (5rbtrerEe unb ^anäerroerfe. (Jrftcre genüqen in ben meiften fällen jut (Jrfüliung ber ben &. jufallenben 2luf= gaben ; fie fmb entmeber in ber Mehle orten : H ü ft e n = .batterten (f. b.), ober gefeblonen: .Rüftenforts (f. b.). Sanjerroerfe fmb ber gtofjen Soften loegen nur bei beengtem Sauplaße ober an gau-, befonbers toiduigen Stellen ange jeigt; fie ficrjern bie ©efebüRe burd1 auf lltauerbauten rubenbe fyem- ierungen, bie man at* tya. njerbatterien ober al§ Sreb türme anorbnen tann. ©o ber 3ll,ed ber R. barin befteht, bie Einfahrt fehibüeber Sd)ijfe in eine gtufjmünbung ober ein beitimmtes iv.ihv roaller ;u binbern, roirb bie ©efcbügroirEung_aüein bierju nieht auäreidjen. 3)ie Äüftentoerf e münen in foleben gäden mit einer Sperre (f. b.) im iv a h r = »äff er in SBetbinbung neben, um bie feinbliebeu ft'üfteitbeleudjtuttg — Äüftenfafjvt 847 Sd)iffe in ihrer Seroegung ju binbern unb im nrirffamen Scbutjbereid) her ©efdnifce aufmbalten. SaS Seutfcbe Seid) bat als befeftigte Rrieg-: ftdfen 2BilbelmSba»cn für bie Sorbfee unb Riel mit »üi'teufifciierci, im ©cgenfafc jut 6ocbfee= nfdvrei ber betrieb ber gifegeret in ben Süften= geroänern unb glujsmünbungcn ber an ba3 2)teer grenjenben Sänbet. Sie $. hurb nament= fidjinSänbern mit febr bud'tenreicben .Hüften in großem 3fta{je betrieben, fo in granfreid), Scbottlanb, Jlorroegen unb Sebroeben unb Jtorbamerifa, ferner auch, ba, roo bie gifä)er= beüölferung meift }it arm ift, um grofje 6od)= feefabrjeuge benutsen ju tonnen, wie in 3ta= Ken, ©rieebcnlanb, 3o»an, China, ?jnbien u.f.ro. 2lud? toie .'öaff fifctjerei f owie toie fvijd?c= rei auf Sinnenmeeren rechnet sut £. Sie .H'. roirb faft immer mit offenen Keinen gifd)er= booten betrieben. Serner roirb fi. mit bein ftül (f. b.) ober burd) Stnlage Don gifdjjäus nen aug Schilfrohr, Satten ober 58ufd)»erf, ober ni gufj auf bem flachen ©runbe mit cebiebenegen ausgeführt. 3>om xBoote au» roirb entroeber geangelt, ober bie Soote roer= ben baju benutjt , um an gifäjpläfcen gifaV tbrbe, SReufen, ober eine grofse 3&bl dou @runb= ober Stromangcfn auflegen. Ser 2ad)& unb Storjang roirb Don mebrern 33oo= ten gleichseitig betrieben, bie ein ober mehrere 3ufl: ne£e fcbleppen. 2lud) bie Stuftern*, Scbroamiu= unb .ßorallenfifcberei rechnet jur f., ebenfo ber öum= merfang. 3tn ber beutfeben 9coi'bfeefü|te roirb oon ben Süf'tenfifcbern namenttid) ©d)ellfifd)=, ©tör= unb Sadjäfang, ferner ©prott=, ©arbeilen-, Stint:, S8utt=, Sd)oUen= unb Walfang betrieben, ©ute Erträge lie= fert ber ©arneeleufaug mit Sdjiebenetsen (firafeern). '.Bon ben beutfeben .Huftenfifdjern ber Dftfee »erben befonberS geringe, ©protten, Haie, 2adß, ©tbr, glunbern, 93utt unb Sorfd) gefangen. 23on ber au*Iänbifd)cu fi. ift crroäbnenSroert ber auSgebebnte Sarbellenfang in ber 3uiberfee, ber ßering§fang an ben febott. ßüften, ber Sßitcbarbfang, an ber Süfte Don Gornroallig, ber ©arbineufang in ber SSrefter 33ud)t unb in anbern Sudeten ber franj. Cceantüfte, ber Jbunfifdnaug an ben .Hüften Spa= nien» unb Portugal« im i'ltlantifdien Dcean, foroie an allen 2JHttelmeerfüften. — Sgl. ÜJt. Sinbeman, Sie ©eefifcbereieit (®otb,a 1880); berf., SSeiträge uir ctatiftiE ber beutfeben ©eefifeberei (35erl. 1888); 3Witteitungen ber ©eftion für Stiften* unb Sod)fee= fifeberei (5Öconat§fcbrift, bg.DomSeutfd)en3'ifd)erei= oerein, Serlin). Süftenflöbe, f. gtobfrebfe. StüftenfortS, Seefort*, eine Strt ber Süften= befeftigungen(f.b.). ßgfiubui'jpi'üngtid)gefd)loffene (Srbroerte, bie benfelben 2lufrif; unb btefelbc innere 2lnorbnung haben roie bie offenen fiüftenbatterien (f.b.). ^n foleben Jällen, roo e§ auf DöUigen Sd)u§ gegen dinfidjt, Sänggfeucr unb Diücfenfeuer anfam ober roo bie 2(ufftclluna ber ©efdjülje in mebrern ctodroerten roünfdjen-Müert mar, rourben big jur Einführung ber gejogenen ©efcbü&e unb ber 9ßan= serfdnfjc in ben fjortä äHouerbobtbäuten in ©eftalt tafemattierter Batterien unb Jürme (f. 3Jtartello= türme) angeorbnet. Tu\&) jener 3eit finbet man ju= nädift äßerfuebe, SDlauerfcbarten oorhanbener SSat= terien burd) Nßan,',cr ju oerftärlen, bei Neubauten roerben aber bie ©djilbiuauern ganj burd) Sßanjer= fdjilbe erfe&t. ß'nblid) tommt nod) Sßanjerung ber Slrtifi SBfetlet unb ©eroblbeftirnen jitnfcben unb über ben .Hafemattcnfd)ilbern foroie Sjerftärhing ber tafemat= Herten ©toefroerfgbatterien burd) feftfteb,enbe ober brehbare "ßanjertuppetu uor. 5'ig. 1 u. 2 zeigen ein auf ber Sftcebe Don ©Ditbeab (^Bortämouth) in (fnglanb gebaute^ faf cmattier = teS ©todroerffort in äufserer 2lnficbt unb im Surd)fd)nitt. Ser ©runbrifj bei 5ori§ ift rteU» förmig, ber äufsere Surcbmeller 60 m; auf einer 5'unbameutierungDon©ranttmauerroerf erbeben fid) Jfafematten in brei ©todroerten, Don benen bai unterfte mit feiner ©ofylc auf gleid)er ööbe mit ber ^lut liegt unb bem Jage3Ud)t entjogen ift. SicfeS ötodroert enthält ©efcbofjräume (b), ^Bulüermaga= sine (c), SRagajine (g) für ^roDiant, lobten unb Sorpebo?, eincKücbe,3Bafdianftalt,2Bäfd)emagajin. Sie beiben oberu ©todroerte enthalten ©efd)ü^tafe= matten (a, a) , jebe ju 25 ©efchüfecn fcbiner= ften fialiberS; an bie ©efd)üt;tafematteu fto|en nad) innen ju $afernemcnt§(e,e) für bie 2lrtiilcriemann= fdjaft. üBon 5 gu 5 fiafematten finb Öauptroibcrtager Don etroa 5 m Starte an= georbnet, in benen Öanbmaga,iine(d) [ie= gen; biefe ftebeu mit beniBulDermagajiuen bei unterften ©tod= roerteS burd) ©djäd'te in 33erbinbung, bie gfig. 3. al§ ^Juberaufjüge bienen. Sie oberu Stodroerfe münben innen auf einen freiSförmigen ©of, in bem ficb ein ^roeiftodiger taiomattierter 2urm Don 19 m Surdjmejfer er= hebt. Serfetbc enthält bie SBobnräume (f,f) für bie Dfftjiere unb in ber SWitte eine aBcnbeltreppc (t), bie auf bie Plattform führt. 3'Difd)en £urm unb ©efd)üt)Eafematteu bleibt ein Sorribor (h) auäge= fpart, rooburd) fie 8uft unb Sidtjt erhalten. Sie über ben ©efcbülilafematten befinbliche Plattform trägt 5 ^aiucrbrehtürme (p, p) 311 je 2 ©efchüUen fcbroer= [ten iialiber». Ser übrige Jiaum ber Plattform Eann jur 2lufftcllung dou Dörfern benuljt roerben. Sie man unter S oermifst, finö unter S auiäufuctjcn. fiüftetifradjtfaliv; — Süftengefcfni(3c 840 Bor bem ßingaugstbor bes Aorts liegt eine San* tungsbrüde aus Sßfabltperf, rem ber aus" Steppen bis iur .vSöbe ber ebbe hinabführen. 3)ai Jhor be= ftebt aus einem auf Schienen (aufenben Sßanjet iebilb. Tie Stirnmauern ber ©efdjüßfafematten fiub burdi ftarfe fpangerfcbilbe erfer.t, äöiberlaget unb ©ewölbeftirneu jinb gleichfalls gepanzert, ebenfo hat bas ftarfe ÜJlauerroert bes unterften StodmerEes bie Hinrichtung, bafj tS im 7v a 1 1 o bes" BcbarfS mit (5'ifenplatten bebedr werben fann. Sig. 3 Hellt bie Sanierung bei SBreafroaterfott in Blumoutb bar. Ter 3ßan?,er ift pou ben SBiberla'gem bes" ©ettßtbel gana, unabhängig unb befteht aus 3 Blattenlagen Bon je 5 $oti Starte. Turd) fentredne, in gewiffen 2lbftänben angebraebte Sippen ift ber Sßanjer öon innen perftärft. (Sin Unterbau Den ©ranit bient als gunbament. Tic ©ewölbe bes (^cfdniiiftanbcs ruhen auf 4 Sßibcrlagern, 2 Querträgern, 4 Sängä* trägem unb einer Slnjabl Sdueneu pon ilUnfeh eifen; fie finb in Badfteiu aufgeführt, 35 cm bid unb mit einer lo cm eiden Bctonlage bebeett. ftüftenfradjtfaftt'r, f. .Uüftenfahrt. ffüficngcbict, im sBölferrec&r, f. Seegebiet. ftüftengebict. ruff. Primorskaja oblastj , @e= biet im öfti. Sibirien, jum ruff. Slmur=©encratgou= oernemeni gehörig , zieht fieh längä beS ©rofjen OceanS pon 42: '30' bis Tu nbrbl. SSr. hin, grenzt im 8t. an vaZ GiSmeer (meftlid? bis }um glufs Tfdjaun unb jur Tfcbaunbudt) , im SB. an bie ©es biete Safutsf unb 2lmur, im ©SB. an bie duuef. üWanbjcburei unb hat 1854352,3 qkm, baöon 9064,7 qkm ^nfeln im l'teerc unb 8796,4 qkm Sanbfeen, mit 120 890 (?•., b. t. 0,06 auf l qkm. Tas Sanb zerfällt in einen nbrbl. Seil mit ber Tfcbuftfcbenbalbinfel unb ber öalbinfel ffamtfc&atfa, unb einen füblicben am Unterlauf bes 2lmur unb am Uffuri. Beibe »erben burd) einen ichmalen, ftellcnmeife faum 100 km breiten Streifen Yaubes läng§ bes Ddjotffifcben 3Jteer§ öerbunben. Stuf ber SBeftgrcnze zieht fid) com 55." nörbl. Sßr. faft bis zum Eismeer ber öauptrütfen bes Stanoröoigebte geS. SluSläufer unb älbjlueigungen beSfelben brei= ten firb fomehl im nbrbl., all im fübl. Jeil aus. SängS ber Dftfüfte beS legtern zieht fieb ber Sidjota= alin ober bas Satarifdje ©ebtrge. Tie Alüfje finb meift .Hüftenflüfje von furjem Sauf. Seen finb be= fonterS im fübl. Seil; am größten ber ßbaufafee. 5>ie) Bcpölferung heftebt im 8t. aus Tfduittfchen, fforfaten, Samuten, Kamtfchabalen, im aan^n S. »orteiegenb aus Sungufen unb ihren ©tammser= roanbten (ben ©ölte, 8Jtanbfd)uren u. a.). 2(n ber 2lmurmünbung finb ©iljaieu, Suffen nur fpärlid) in ben öafenftäbten, am Slmur unb Uffuri. 3>a3 ff. ger= fällt in 8 Bejitte (okruga): SitolajeiuSt, Slnaböräf, ©if biginst, .Homanborst (bie Kommaubeurinfeln umfaffeub), Ddjotlf, Sßerropamforosf, Sofijst, UbSt, unb in bie Sübuffurtfcbe 2lbtcilung (otdelj. Sie Öauptftabt ift (Ehabaromfa, üpu ber bis jur ,v>afen= ftabt SBlabitooftoI bie llfjurieifenhahn im Sbau be= griffen ift. Sad)alin (f. b.) gehört nidjt jum H. Äüftcngebirgc, engl. Eoaft Sauge, ©ebirge beS norbamerif. Unionftaates .Haliforuieu, erftredt fieb 50 — 60 km breit in zahlreichen ^ügen oon 42° nbrbl. 9^r. bis in bie .vialbinjel öon Kalifornien, ber Suite bes Stillen SceerS parallel laufenb. Un= ter 38" nbrbl. Q3r. ift es burdi bie Sßai üon San JranciSco unb San ^ablo in smei Jede geteilt, pon benen ber nbrbliche mit äöatb hebedt, ber füb- lidiere faft gänjücf) nadt ift. Sie yauptrüden finb Sroifhano' ftoiiuerfQtiüns.-Sfjifon. 14. Stuft. X. pon S. angefangen Srinitn Stange, bie Sierra bei iUonte=Xiabolo unb San ÜBernarbino Sänge. Tu nnchtigfteu $äffe liegen im fübl. Teile: ber Viper more, ©anSorenjo, Turners ober Sau Araneis guito,'San ©orgonio unb ber (5olorabopaf;. Tic hbchften Serge fmb ber iViouut 2)allohallep (2400m), !Kount=©t.3obn§ (2400m), ajlountsfftiple9(2300m), i'count = St. Selena (1100 m), -JJiount = Tiahlo (1183m),3Rount!SanS8ernarbtno(3500m),2flount= Ban ©orgonio (2100 ml. — ii. beißt aud) ein ©e- birgäjug im norbroeftl. Teil bes Staates Oregon, jluifdieu 44 unb 46J nbrbl. 33r., biebt an ber .Hüfte, mit bem Hastabeugebirge parallel laufenb. $tüftcngcfd)ittje, in ter 6ttMbtfad)e lauge Sa= nonen grofen unb grbfsten .Halibers, 15, 21, 28 cm unb mehr (in Spe.ua in Italien fiub j. Sb. 40 cm= .Hanonen pon 35 Kaliber Sänge .Hruppfeher fion= ftruttion aufgeteilt), ba biefe fladie Alugbahuen unb ©efd)offe Pen großer .Serftbnmgstraft befiften (f.@e= fd)ü^,23b. 7, 5.920b). v^ei Serlpenbung pon iiibr= iern ift bie 2lusfidn auf Treffmirtung gegen bas irageredite 3iel iehr hefchräntt, rceShalh unter ben .H. nur ein geringer Sßrogentfatj {ebnerer unb mitfc lerer l'ibrfer portommt unb ba Slnroenbung finbet, rco auf nicht ,ui großen cdniftentfernungen bie Schiffe burch i'erbältnifje bes Aahrmaffers, tünft= lid)e Sperren u. f. ip., in ihren Bewegungen ge-- hemmt fmb. Kleinere H. bienen uir 2ibroebr pon VanbungSperfucbcn. Tie ©efeboffe ber ff. finb ge- wöhnliche ©ranaten föroie $anjergranaten, für 15 cm= Kanonen auch ShrapnelS (f. ©ejcbofs). (?'ine befonbere Sßamermirfung hat bas 15 cm:.ft\t= über jeltf nicht mehr. Tie Safettierung ber M. rid)tet fidi naA ber 2(ujfteUuugsu'ene terfelhen. xxsn offenen Batterien erhalten bie ff. Sabmen= lafetten, bieffüftenlafetten genannt werben; in $an;erbatterien unb Trehtürmeu erhalten fie 'JJiiuimalfchartenlafetten. Tie Müftenlafetten fmb mm ©ebtaud) auf feften Bettungen unb für ba» Acuer über hohe Bruftmehren hinmeg tonftruiert. Tic 2lnorbnuug ber ffüftenlafetten im übrigen be= ,;medt, ihren ©efdjüßen eine große ßleoation§= mie eine genügenbe ^ntlinationsfähigteit ju gehen, fer= ner eine mbglicbft große geuergefcblDtnbigteit gegen beroegliche3iele hei geringem Bebarf an Bebienung§= mannfebaften ju Perleihen unb babei bie gegebenen Tedungen mbglicbft ausjunufien. Sie haben Süd= laufsbremfen unb felbfttbätige JluSrennporriditung nadi bem Schuß, öbhen= unb Seitenriditung ift fdinell unb leidit ju nehmen unb fann bis unmittelbar por bem Slhfeuern beS ©efcbüßeS ben Bewegungen beS 3i^'8 entfprecbenb mit Seicrjtigfeit geänbert wer= ben. Sölaf djinelle ßinridjtungen unb ein ebener wag-- rechter ©efchüßftanb tragen ju einem geringen Be= barf an BebienungSmannfehaften bei. (S. Tafel: ©efdiüße V.) Tie Einrichtung einer ilfinimalfchartenlafette zeigt Aig. 5 ber Tafel: ©efcbüüe II, .Hrupp« 15 cm = Sanone in ©rufonS iliiuimalfdiartenlajettc c 84 87. Tie Jeuerböbe ift gering, baS ©efebüß hat feine feitliche Trehung um ben lUpotboljen unter ber iltünbung. Beim tFrbehen bittet ber porbere Teil beS Sohrs, ber in ber Schatte ftedt, ben Treh= puntt besielben. Tie Scbilbwpfcn bes :HohrS ruhen in jwei Sagern, bie in zwei an ben eifernen 2afetten= wänben angebrachten treiSfbrmigen Bahnen gleiten unb permöge einer iraperje burd) einen hptrauli= fchen ffolben gehoben werben. Tie Berauberung ter (5rhehung wirb baburd) bewirft, baß bie aus 54 851 1 .stintctiljaiibel •— .Stüftcufvieg ©ipcerin bcftchenbe A-tüffigfeit entmeber in ton ho brauttfcben (fnlinper hineingepumpt oPer au? Pein- felben abgelaftcn wirb. Sei Oberteil bei Stafette gleitet beim iKürflauf auf Per anfteigenben SBabn eines Siahmeus hup wirb Pur* eine hnPraulifche üBremfe gehemmt. Ter fcjubraulifcbe Sruct in bem ymbcrilinPer fann entWeber Purcb eine an berütafette angebrachte öantepumpe ober bureb eine Slccumula- toreinridjtung Ijaroorgebradjt werben. 3™ leRtern A-alle geidneht baä öeben be§ Siobrs zehnmal in jebnell eil-:- bei Per yianbpumpe. SSgt. Sie Scbiffs; tmb .HüftengefchüRe ber beut- icben SJiarine (35erL 1876); .v>. SDcüHer, Tie (*ntwict= lung Per preuR. .Hüften; unb Schiffsartillerie oon L860 bis 1878 (ebb. 1879). [mitteile yvmPel. Hüften hau bei. Per Purcb .Hüftcnfabrt (f. P.i oer= Süftcninfcln, f. unfein. Hüftcninfpef Honen, Diarinebehbrben, benen Pie Sluificbt über Pie .Hüftenfahrwaffer, beren 39e= leucbtuna unb Setonnung (f.b.) obliegt Seit bem .«erbft 1803 iit Pie beutiebe Storbfeetüfte unb bie beutfebe Dftfeefüfte in je oier M. eingeteilt ; Sßorftänbe Peru. fiuP Stabsoffiziere Per S.Uarine. Sie .H. finb Pem^ieidi'3:2Jlarineamtunter)teUt.3ienebeniiiriHn- febrnüt Pen VotfenfornmanPos Per Peutfcben .Hüften; ftaaten; bei SSeränberungen be§ jyabrwafferS iburdi bewegliche Sänbe unp Statten) orbnen Pie ßüftenin= ipef toren bie Sunibermeffuug ber oerbädnigen stellen an unP fotgen für Pie 8eridjtigung Per Seetarten uhp Segelanweifungen. !$m Äriegsfalle leiten fie benflunbfebafterbienft unb SBadjtbienft an Per Stufte. SiRe Per Peutfeben .H. finb (5'mPen, Sßilhelmsbabcn, ©eeftemünbe, jjufum, Alensburg, .Hiel, 5roine= mfliibe unb Steufabrmafier. Stüitenfltma ober übergaugSfliina, ber flimatiiebe 3uftanb, ber Dein ausgeprägten See= tlima I f. P. ) nun ausgeprägten .Hontinentaltlima (f.b.) hinüberführt; e* ift babureb beftimmt, bafs Dom SKeer sunt Sanbe bei noch grefeer ßuftfeud)ttg= Seit unb reichlicher S3 emölfuug Pie täglichen unb jähr: lidien Si'ärmeicbwantungen .wnebmen. (Sine ]äbr= liebe SBärmefcbmanfung bon 15 big 20° C. rbaratteru ftert Pas S., unter Pcm \. SS. ganj äßefteuropa Hebt. Hitftcittricg , Per .Hampf um befeftigte Äüften= punfte, fiuftenpläfee unb Jtriegsbäfen. Ter 2ln= griff auf ÄüftenpläRe fann entmeber ein See= angriff (feiten« ber flotte) fein, ober er fann im 3ufatnmeubana mit einem Singriff bureb gelan= Pete Gruppen neben. 2er Seeangriff ift entmeber älocfabe oPer 23efd)iefjung. S)fan bloeticrt nament: lieb Hriegshäfeu, glufsmunbungeii, Seebanbets= plüRe, um Pie ÜBerbmbung mit Per See abjujdnu>i= Pen, Zufuhren abjufpcrren, feinblicbe Kriegsschiffe ! am auslaufen ;u cerbinbern, fowie Pen ,'öanbel 311 fcbäPigen. Tic SlufredHerhaltung einer sBlorfabe ift heutzutage namentlich toegen ber Singriffe Per fernblieben 2orpcPo = unb Unterwafferboote nur fdttwer Piircbuifübren. SBefcbtefsungen von ber See« feite aus roerben gegen bie .Hüftenroerfe gerieb; tet, um bie ©efdrutse berfelben uim ©ebtneigen ju bringen unb PaPurdi (5iui'abrteu in Suditen unb Alufemünbungen, Surcbfabrten bureb SWeerengeu ,iu erjlningen, ober man null burd) ^prftrJruini Per iBerte, öafenanlagen, Slrfenale bie feinblicbe flotte ihrer Dperationsbafis" berauben unb möglidierun-iie bie Übergabe Pes iUaReö berbeiiubven. Solche S3e= febiebungen richten fid) unter llmftdnben aud1 gegen beroobnte Drte, namentlieb wenn es gilt Pen @egner einjufcbi'iditern, [Bepreffalien ;u üben. 5)er Singriff i Hctifet, bie man unter ft oerm bureb geiahbete iruppen ober mit einem VeinPbeer riebtet fidi gegen Pie ßanbfmnten ber SBefeftigung unb jugteictj gegen bie .Vtebie ber .Hüftenmerle unb fällt mit bem gembhulid>en Canbangriff jufammen. Sie .vlotte übernimmt bie (5injcbliefuing unb SBe fcbiefnmg non Per Seefeite ber. Bie febneiPet bem angegriffenen s^labe bie SBerbinbung nacb ber 5ee feite ab, uerbinbert Rufubren unb (5'utiaR unb forgt iugleidi für bie SSerbinbung Pes getanbeten öeers mit feinen iiilfsguellen , für bie Serforgung mit Subfiften;: unb Slngriffsmitteln, unter Umftänben bat fie aud) bie SBiebeteinfcbiffung in Pedeu. Über Pie Öerteibigung Bon .HüftenpläRen f. Ruften; Derteibigung. Surcb bie Oinfübruug ber mit .^oblaefeboifen ausgerüfteten ©ombentanonen um 18-25 tbar bgl bblicrne firiegsfdjiff in ftarten DJaditeil gegenüber ben .«üftentuerten getreten. Sie bis babin faft allein üblidi getnefeueu Sollrugeln batten niebt uermoebt, ben cebiffeu empfinPlidie in'rlehungen beijtubrin= gen , ihre ÜBertoenbung in glüfienbem 3uftanbe tonnte immer nur in befdiränttem OTafee ftattfinPeu, fie berloren bann waleicb an äebufemeite unb Sreff- tnirfung unb tonnten auch leidjt getöfebt Werben. J)!it Per (5'infübruug Per iSombentanonen mar ben ßüftenbatterien ein bödift roirtfames 3t'rHbrungs= mittel gegen bie bclumen Schiffe ;u teil geroorben; redinet man bierui bie Unficberbeit beS fjeuerS oon Per fdMimntenPen Unterlage ber Sdiiffe aus, bie großen .Siele, Pie PieKüftenbatterieu in jenen finPen. roäbrenb ne felbft nur Wenig ins Sluge fallen, fo ift e§ begreif Ret) , Paf; bie Überzeugung uon ber iHicb-- tigfeit bes Safees «Un canon par terre vaut un vaisseau par mer» allgemein berrfebenb mürbe. ©efonbere Seftätigung fanb fie, als 1849 in ber "JÖucht uon (J'dernjbrbe jmei grofse bän. firiegsfebiffe bor Wenigen beutfehen RüftenaefcbüRen bie 3'lagge ftreieben mußten, wie nidH minber bureb bie ber^ geblieben Seeaugriffe Per Alliierten im Crientfriege 185:5—55 gegen bie nrnhl armierten .Hüfteninerte ber Sftuffen in Per Oftfee unb im Schmarjen SlJeer. (Srft bie Ißanjerung ber jeriegsfebiffe, bie Sinnahme ber gezogenen ©efmüfee, namentlich ber ,'öinterlaber, pie bebetttenbe fialiberfteigerung ber Sduffsge= fcbüRe, bie ausgebehnte Slnmenbung ber Sampf= traft haben feit 1860 bas SJerbältnis ju ©unften ber Offenfiutraft ber Jiriegsfdtiffe gegenüber ben .Hüfteuhefeftigungeu umgeftattet. Tabureh ift ein mefentlidier Umfcbnuing in ber Ruftenöerteibigung herbeigeführt werben, ber ficb in ber gleidifalls bebeutenben Steigerung ber ©efdniRfaliber, ber ausgePehuten SlnmenPuug bes (Jifens als SdjuR= mittel, löertnetbung Pes reinen 2Jlauerbaue§ unb umfaffenben SBerwenbung oon JorpePobooteu unb seeminenfperren jeigt. 3n ben beutjet/en Reichs; trieasbafengebieten fowie in dnglanb, Arantreieb unb Siufilanb finben alljährlieb, um Erfahrungen im H. ni fammeln, Alotteumaiibbcr ftatt, benen als öauptibee gewöbnlicb Sluariff unb derteibigung einzelner Süftenftrecten ju ©runbe liegt. 3iacb ben SlnfidUen Per fog. jungen Schule ber seeftrategen in jyranfreieb, PenSlnhängernPesSlP mirals Stube, ift Per .H. am wirffamften bureb Keine fchnelle SEorpebofanonenboote bori etwa 360 1 ©rbfse unb 25 Seemeilen ©efebroinbigteit ausiiiführen. ;Sehn fokter Aahrumge, bie ebenfooiel Wie ein sCan- jerfcblacbtfebiff foften, fmb bei Jage unP bei 3^acbt für Pen .H. geeignet, roährenP bie grofum Sßanjer bei Stacht eines Sorgfältigen SduiRe§ bor ben Torpebo= iRt, finD unter (? aittyttutheu. Süfieirfafetten — ßiiftettberteibicjuiK) 851 bootöangriffen bebürfeit. — Sgl. ISrabe, Sie firieg= fülnunoi an ben SWeereäfüften Pöetl. 1865); B. 3)iS= Löte , La guerre d'escadre et la guerre des cötes (SjJar. 1876; 2. Slufl. 1883); ©tenjel, Selgptanb unb bie beutfefoe g-lotte (33erl. 1891); .)}. 4'conte'= cbant, Essai de Strategie navale (Sßar. 18931; Stengel, S)er türjefte 3Beg na* .Honftautinopel ; ein ; "•öeifwiel für ba§ 3ufammenh>irten v>on glotte unb .Wer (Kiel 1894). jtüftentafetten, f. ffüftengefdju&e. Jlüftcnlanö, gemeinfamet Meinte fürbreijum ! ciSleitbanifdjen Seile ber öfterretdiijd) = llngarifdjen , Hlonardjie gehörige ffronlänber, unb jwar ©ötj j unb ©rabisca (f.b.), Sftrien (f. b.) unb Irteft (f. b.) I jamt ©ebiet. Dbroobl jebeä ber brei ffronlänber leine eigene Sanbcsoertretung bat, unteriteben bie= j felben unter bem Flamen K. als ein Berroaltungs= gebiet bem in Srieft refibierenben Statthalter f oroie ben bafelbft befinblidieu böberu 3uftis= unb jyinonj= ' bebörben. ®o§ ff. Ijat einen Aläcbenraum oon I 7968,48 qkm unb (1890) 695384 (351844 männl., : M3540roeih{.)meiftfatb.,ital. labintfcte (5. (294850 i Italiener, 15 206 Teutfcbe, 207163 Slowenen, ' 141177 Serben unb Sroaten), b. i. 87 auf 1 qkm, ! barunter 194S ©ried)ifdj4Drientalifd)e, 2004 6'oan= I gelifebe, 333 Slnglifaner unb 5268 Israeliten, ff. bat ! 191 ©emeinben, 1144 Ortfcbaften, 101 493 Säufer, 137125 2Bobnparteien unb 11777 lltann ÜKilitär. Suftcnriffe, f. Korallenriffe. Süftcnfcbiffafirr, f. ffüftenfaljrt. Stüftcnfräinmc, §eringägruppe, f. .öering. Jlüftcttuctmcffuiig, Slufna&me eine» ffüften= fttiebs nebft Umgebung, ber üefcnüerbältniffe beS Söofferä foroie aller für bie Sdjtffdbrt in Bctradit fommenben Taten, um fie berart in einer .Harte oerftänblid) barjuftellen, bafuuicbberfrembeSd)iffS= \ offijier fofort erlernten tann, roie er ftd) bem Sanbe i nähern ober nott ibm entfernen mufs, roeld)e Bor= ! unb 9iad)teile für ibn bie Stufte in 'Bejug auf Sid)er= i beit bietet, ob unb roie er bei cerfdnebenen Strom= unb SBitterungsoerbältniffen mit ober ohne Sotten einen öafen ober eine Oteebe anfegeln tann. Tie ' .H. gefdjiebt teils uon Sanb aus, reo bas ©eläube in ähnlicher Söeife mie bei ber Sanbesaufnabme, auch mit benfelben ^nfttumenten oermeffen roirb, teils üon ©djtffen unb Booten aus , bie bas gabrroaffer i ausloten, babei bie Sage aller Untiefen, wie Sanb= bänfe, Stippen, Sarren, SBatten, burd) 2£infelmef= fungen mit bem Sertanten (f. b.j sroifdieu mebrem befannten fünften am Sanbe feftftellen. 2Bo <5bbc unb glut berrfebt, muffen gletcbjeittg Sßegel (f. b.) errichtet unb beobachtet »erben, um alle burd) bie Rötungen gefunbenen SBafjertiefeu auf ben niebrtg= ften ffiafferftanb 3urüdfübren 3U tonnen. Strö; mungSrichtungen unb bereu Starte werben burd) im Kompaß unb bas Sog (f. b.) beftimmt. Um eine SSanI in größerer Entfernung »on Sanb 311 oermeffen, öerantert man in bereu jtäbe ein Schiff, beftimmt feine aftron. Sage unb läßt bie 'Boote, mäbrenb fie Sprüngen öomebmen, burd) äBintet mefjung ber fUlaftböbe bie Entfernung , burd) ben Kompaß bie SRicbtung, in ber jebe Sotung gefebieht, feftftellen. ©röfsere Entfernungen, bei benen ber Ü)caftbf benrointel ,u Hein roirb, beftimmt man burd) Sdjallmeffungen, inbem bie ,3eit beobachtet roirb, bie gloifcben Sli§ unb Hnall eines Kanonenjdiuffes I Beigebt SEBatten unb Sänbe, bie bei 3iiebrigroa|1er troefen fallen, roerben burd) mehrere ^Beobachter, bie iur; oor (lintritt bes }iiebrigroafjers gelanbet roer= , Slctiter, Sic man unter S? Demi ben, abgelaufen. 'JJlit certanten meffen bie 6eob= achtet i'on ben beroorragenoen Spillen Soppelroin- fel jroifdieu Sanbpunlten; ebenfo ftellen fie bie Sage oon feilen (f. b.i, beten Eiefe fie mittels eines Sßeilfjocfes meffen, feft. 5)aS gefamte geroonnene DJlaferial roirb an 'Borb bet Sermeffungäfcpiffe in bie 2lrbeitSfarte eingetragen, junäd)ft bie burd) SBtn= tclmeffung beftimmteu Sßunfte, bann bie Sotungeu, Umrifje ber .Hüfte, Sänbe unb bie lUeterliuien fo roie bie Seejeichen; aus ben i'lrbeitstarteu roerben bann in oerfdiiebenem l'iafijtab bie Seefarten ber- geftellt. 3ut 3*eroollftäubigung ber Orientierung roerben nod) Süftenanfiditcn, fog. 3>ertonun = gen ausgeführt, roobei öprijontab unb .\>eben= rointel jroifeben ben heroorragenben .Hüftentoutuven gemeffen roerben unb bann in entfpredjenbem '.'.liafi ftab bie Stiiie entro orten roirb. Unter ftiegenb er. H.uerftebt manbieilujnabme einer unbetannten .Hüfte ober Jnfel burd) ein uor= beipaffierenbeS Sduff, ohne gröfjetn Ülufentbalt. 3Man beftimmt bei einer berartigen SSermeflung 311= uäd)ft aftronomifd) (auf bem Sdjiff) fo genau als möglich ben 9($un!t, roo bie Arbeit beginnt, unf mift oon ibm aus äBinfel nach allen beroorragenbeu Äüftenpuntten, oon benen bie rotcbtigfteu and» mit bem .Hompaß gepeilt roerben. Tann fegelt mau an bel- aufte entlang unb nüeberbolt btefe§ Serf abren, roo^ burd) man eine oberfläcblicbe Triangulation erhält. 3)er 3d)iffsturs mufj genau befannt fein, baber mufj forgfältig gefteuert roerben; mit bem Sog unb Cot finb Strömung unb SBaffertiefc 311 beftimmen. S)ie i'lujnabme ber fiüftenumriffe unb ber Uferbefdjaffen- beit erfolgt e/ttroeber 00m Schiffe felbft ober oon Booten aus, bie sroifdjen .Hüfte unb Schiff entlang rubern unb bahei gleichfalls loten. SBenn bie 8et= bättniffe es geftatten, an roiebtigern fünften (öäfen, Suchten, Alufjmünbungen) 311 antern, fo roirb biev burd) bie ©enauigfeit ber ft. bebeutenb erhöht. 3fn Teutfchlanb roirb bie ß. burd) bie nautifche 8lb= teilung bes ;Reid)S=D)Jarineamtes geleitet; bie See farten ber beutfehen .Hüften roerben hier ausgearbeitet. Aür 'Diorb: unb Dftfee finb ältere Seeoffiiiere als .Hüfteninjpettoren tbätig, bie bie ilrbeiten ber S8er= me|)ungSfahr3euge berart anorbnen, baf; jebe 'Ber; änberung ber ^ahrrooffer fd)leunigft erforjd)t roirb. 3n ben Bereinigten Staaten oon Slmerito beftebt für bie Ä. ein eigenes ^nftitut (f. (ioaft Suroet)). Sitteratur. QefferS, Nautical surveying ('Jieiu port 1871); ÜJiapne, Practical notes 011 marine surveying (Sonb. 1874); @. 2)taper, Über Hüfteu-- aufnahmeu (Sp3. 1880) ; Söbarton, Hydrographical surveying (Sonb. 1882) ; ©ermain, Traite d'hydro- graphie, leve et construetion des eartes marines (2 Bbe., '^ar. 1882); über gelegentliche ff. (2. Slufl. im «öanbbud) ber nautijchen ^nftruraente», 'Berl. 1890); SE. 5- ®islicenus, iSanbbud) ber geogr. Ortsbeftimmuug auf Steifen (Sp3- 1891). Hüftcnoertc tb tguug. Tic Elemente ber K. finb bie eigene Kriegsflotte, bie Hüftenhejeftigungen (f. b. I mit ihrer ©efebütsarmierung in Berbinbung mit ben Sperren (f. b.) foroie ben neuerbings eingeführten Unterroafferbooten (f. b.) unb bie Vauttruppcn. Sie Jhätigfeit bet Kriegsflotte tann eine offenfioe, roeit auSgreifenbe fein, inbem Bait3ergefchroaber ben Segnet auf ber hohen See auffud)en unb 3um ffampf herausforbent unb Jorpeboboote bei 'Jiacht unb hiebet überrafd)enbe Unternehmungen gegen ben iyeinb ausführen, ober fie befebrünft fid) auf eine mehr totale Berteibigung burd) sl]an3erfabr- iüt, finb »iitev 6 aufjiifitdicu. 54* 852 ßiifter — Mumie- geuge unb Kanonenboote im Slnfd'lufi an biefiüfteiv batterien unb =§ort§. S&enn ber Singreifer nad' lUuc-nibrunii einer gröjjem Vanbung nun form lieben Vanbaugrifi auf Küftenplane übergebt, fo fann auch hier bie flotte in ben Stampf eingreifen, bie Slocfafee burd}brect)en, bie fernblieben Slrbeiten enfilieren, im Notfälle au* buret) .vergäbe ihres ißerfonals unb ©cicbühmaterial* bie 2anbtiertei= bigung ergänzen. Tic Jhätigteit ber fiüftenarmie: rung richtet neb namentlich gegen bie fernbliebe flotte, bann auch, wenn e§ ba§ Sd'ufuclb geftattet, ^egen bie gelanbeten 5 nippen beä Angreifers. Tic; ieu tritt bie Sanbmadjt b e-> äßerteibigerS, au§ allen frei Stoffen beftehenb, entgegen. Tic .Hüfte ift ju iiin ®nbe in Sejirie geteilt, für bie Specialreferoen enttoeber hinter ber 9Jtitte bes Veurts ober in ber 'Jtäbe be§ wictjngften Sßunfteä an ber fiüfte felbft aufgeteilt finb. Tiefe fehieben SßifettS in bie Jiähe befonbers gefübrbetcr Sßuntte oor. Tic Beobachtung ber .Hüften gefebieht bnreh ein Korps befonbers aus= gehilbeter Küftenfignalgäfte cou allen 8eucr)ttürmen unb fonftigen Stellen au§, bie einen weiten über hlict geftatten, teilmeiie auch im SBerein mit Stoifoi unb Torpebobooten, bie SRefPgnoScierungSfafjrten ausführen ober gartje E9teere§teile nadi bemjfeinbe ahfmten. SCtS @eneralrefer»e für mehrere Küftcn= beiirte ift ein gröfjereä Korps an einem (jifenbabm fnotenpunft in SBereitf&aft. §ür ben ^adn-id)tcn= oerfebr forgen eleftrifcpe Jelegraphen, optifd)e unb atuftiiebe Signale, für ben Truppentransport länge ber fiüfte unb oon rüdwärts her Uifenbahnen unb Obaiiffceu. Tic Sd'iffahrte.u'idien werben befeitigt. Tie ortsfunbigen Küftcnbewobner tonnen als frei; willige Seemehr im 6ignal= unb Kunbfcbaftsbtenft eine wichtige Untcrftüfcuug bilben. — Vgl. oon Scheliba, A treatise on coast defence (i'onb. 1868) ; JertjaiS, SBorlefungen über fi. (1868); ßemüng, Tic fi. (SBert 1892); i\ 6. ©olomb, Essays on naval defence (8onb. 1893). Stuftet loom tat. custos, «£üter»i, Kir ebner ober ilUefener, befonbers in ber eoang. Kirche gebräuchlicher Jitcl für biejenigen Kirchenbicner, benen bie Aufbewahrung ber tird)lid)en ©erfite, bie Sorge für bie äufeere Drbnung im Wottesbaufc fowic mancherlei Untcrftütmng ber ©eiftlicben bei | ihren SttmtSaefdjäften obliegt. 3r)r altbergebract)te§ älmtSabjeicpen ift ein auf bem SKücten herabhängen; ber breiter fdjtoarjer Juct/ftreifen (fiüftetmantel). , Tie früher allgemeine äSetbinbung bes Küfteramte* mit bem eine;- Vebrers (Küftcrichulen) ift auf bem Canbe nod) erhalten. ftüftner, fiarl Jhcob. oon, Theaterintenbant, ach. 26. 3to». 1784 in VeiPiig, mibmetc fieb, jurift. Stubien unb nahm feit I5'nbe 1813 ak> .vSufaren= : offv,icr an bem Skfreiungsfriege teil. 1817 über; ; nahm er bas Stabttheatcr w Seipgig auf alleinige Rechnung, führte bie Tireltion 11 ;"\abre binburdi, bie- 11. EDtai 182S, unb erhob tiefe Slnftalt ju einer bebeutenben fünftlerifcheu §öb,e. ,^m ganjen hatte er bafür nur Unbanf, ;Küdficbt-?lofigleit unb 3Ser> lüfte geerntet. 5iachbem er 1830—31 Tireftor bee- Tavmftäbtcr öoftt)eaterS gemefen mar, mürbe er ' 1833 Jntenbant bes tönigi. .ftoftbeaters ;u Tlün- eben, ©ier gelang tS ihm nict)t allein mit bem 3u= iduiiic Don 78000 aI., ben ber ßof aoioahrte, aiK- .iutommen. ionbern aud1 eine bebeuteube Schulben^ lait ;u beden, bie fidi oon früher angehäuft hatte. ,\m ,\unt 1842 übernahm fi. bie ©eneralintenbantur ber tönigi, cd-aufpielc in Berlin, trat 1851 in ben I Slrtitrl, i>ic man unter fl (erm :Kuhcftaub unb jtarb 28. Dlt. 1864. fi. hat fich um ba-> beutfd-e Jbcatcrmefcn bie maunigfachften i'er= bienfte erworben; er unb y>albein waren bie erften, mekhe in Tcutfchlanb bie Tantieme (f. b.) einfuhr; ten; auet) ben fiarteHoerein ber ^übncuoorftänbe hat er begrünbet. SJon ft.8 litterar. arbeiten fi"b> aufjer einigen Trameu ;u nennen : 'OKüdblid auf bas Ceipjiger rtabttheater« (Vp,?. 1830) unb a3Sierunb= breifjig ^abre meiner Tbeaterleitung» (ebb. 1853). Suftoi?, Auftoben, f. Custos. Suftriit, preufs. Aeftung, f. liüftrin. Äufu, ©aftuitg ber Beuteltiere, f. fiuSluS. ftitfiiiiöa, haltte eines wilben, in fehr primi= ritten "l-erbältnificu lebenben SergtjolfS in 3cepat, Weftlid) eom ßauptti)al; bie .H'. gelten als bie filtefte Seoölferung bes Sanbe»; oermanbt finb fiemitben Efdjepäng unb oielleidn auch mit ben <öäju. — i*gl. Aerbes im 'Journal of the Royal Asiatic Society », Sb. 9 (1877). (S. ßimalajaDötterO ^ ftutabtö ober .Hjutahija, .'öauptftabt eines Sanbfchafs im türf. 31-ilajet Hbobaiocnbitiar im norbweftl. fileinafien, in einer fiibii* oon ben ~i'or; heben bes 5ülurab=3)agh begrenzten (Jbcue, au bem .Hutahia = fu unb an einer Slntjöbe emporgebaut, hat enge unb fdimuhige Strafen, 8et)m= ober froiy- häufer, 50 l'Jcfdieen, 5 grieeb. unb armenifebe fiir= dien unb gegen 40000 C"., Welche ©etreibe, Tabaf unb oor allem Cpium, Dbft unb ©emüfe hauen, SBoHe unb ÜBadjä gewinnen. 3lud) lagert in ber Umgegenb oertrefflicher llieerfchaum, ber ju pfeifen: Eopfen oerarbeitet wirb. SSÖicbtig ift nod' immer ber Maubelsocrichr nach öaleb, Sagbab, Summa unb fionftantinopel. fi. foll eine Station ber 1893 fon= jeffionierten beutfdjen Sahulinie Lfs!iidH'ln' = .Honta werben, ^u fi. fcblofs 4. i'.Uai 1833 :Piebcnteb = 2lli oon iSigopten Arieben mit ber Pforte. M ii täte, l) ©ouBcrncmeitt im SB. be§ tran§= laufaf. Teils beS ruff. ©eneralgouvernementS ftau- faficu, grenjt im 5l!. ans Scbwarje illeer, im 5(1. ans ftubaiv unb Tercfgcbict, im Ö. an bas ©ou= oernement Tiflis, im SC. an baS ©ebiet Kars, im S3B. an bie SBilajcts1 Srjerum unb Trapejunt ber afiat. Türfei, umfaf;t bie i'anbfdiaften ©urien, Ücin-- grelien, Smeretien, Slbchafien, Safiftan unb Swa= netien unb hat :>>(i477,s qk-m mit 9225G4 t§. Sie Seoölferung befiehl hauptfäcblich au§ Vertretern ber ftartwel'ifcben ©ruppe (f. ©eorgier): vNsiuereticr, ©ürier (470000), 2lbfdiarcn (46000), lUiugrelier unb Safen (242000), Swanetcn (12000); ferner: Mrmenier (13000), Jlhchafen 1 36000), Israeliten (5500), Türten (380001, Dffeten (2700), Stürben, (kriechen, :Huffeu u. a. (etwa 50 1 100). Tem !Be= tenntnis nacb gehört bie idebnat)! uir gried}.=ortr>0= bojen fiirct)e unb jtir gruftnifepen 6'parcbie (f. ©cor; gien). Tas 8anb ift fehr gebirgig; im 3t. ,«cht fich ber öauptrüden bes Haufafus, im S. ber Kleine Kaufafus; bod) liegt ein grofjer Seil bes öanbeä in ben Stieberungen bc§ ;>iion unb feiner ülcbenflüffc. (i'S fommen oor DJtanganerje, Steinfoblen, Mar- mor, S3lei=, Silber; unb fiupfercrje, feuerfcfterTbon. ÜJtincralguellen am obern ;tiion unb am obern Sdicnifv^clMli: bas Klima ift in ben tiefem ©egen= ben ungemein inilb unb feucht, an ber fliecrestüfte ungefunb. M-crherrfdicnb finb Dft= unb 3rorboft= winbe. Ter ©oben ift febr fruchtbar, öauptbefd'äf; tigungen finb Stcferbau unb ÜBeinbau; gebaut wer; ben liiais (jäbrli* 24 -.Will. "Bub), ©omi, StBcyen, in ben hochgelegenen ©egenben SRoggen, ©erfte. äucr) bie Siet)= unb Vicncnjucbt ift entwidclt. 2ln igt, finb untre 6 oiifäuiucticn. ftutei -- ShttidjiiNÄrtiuavbfdja 853 Selbe teerten jäbtltd) 2500 Bub gewonnen. SBalb ift reicMi* ootbanben 1 1,65 9JliU. ha), mit 8utb§= bäum, Kirfdjlotbeet unb edjtem Sorbeer. Sä ge« beiben Jtftffe, jat/tne Kaftanien, geigen, ©ranaten, Kirfdjen u. f. m. Sanbel unb ©ewerbe fmb im Jn; netn wenig entwicfelt, bagegcn ti^itot bebeutenbe änSfubr Don 3Rais, SBein, ööljem u. i. w. ftatt. Tic wkbtigften öafenplä&e finb Sucbum=Sale, Boti unb Saturn. 3" -H- "e9en :!:>' km Sijenbabnen. Sra 59au ift eine groeigbnbn Don Kwirili nun aIuü Sion ( etwa 50 km i. S§ bejteben 5 Knaben* uns 2 SBab^en--3JMttelftt^uten und 2 gacbfdnilen. Sas ©ouoernement (1846 erridjtet) }erfällt in lieben Kreife: .h., Sugbibi, Setfcbgum mit bent 3Mijei= bejitt ©toanetien, Dfurgeti, jMatfdut, Senati, Scbaropani, unb bret SBejirte: Strtmin, Saturn, ©ud)um=Kate. — 2) fitcte im mittlem Seil bes ©ouoernement*' K., eine umfangreiche Ebene mit atbjtoeigungen be§ Kaufafui im SR. unb 3lu§- läufern bes 2(lcha,nicb -- Slbfcbarfcben Sergrüclenä im ©., am :>iioit unb feinem Jicbenflufs Kwirila, bat 3399,2 qkm, 191008 S.; Slders, Dbft=, SBein: bau, ©eibenjuebt. — 3) .'pouptftobt bes ©ou»erne= ments unb be§ Kreifeä R., unter 42" 16' nörbt. Sr. unb 42 43' öftl. 8. Don ©teenmieb, in 180 m Ööbc an beiben Seiten bes :ltion, übet ben jmei Srüdcn fübren , unb an ber ßweigbabn :Kicm = K.: Jfmibuli ber Sranstaufaf. ©ifenbapn, ift Sifc bes ©ouoetneurs, bes ttemmanbes ber 38. Infanterie: tirnfien unb bereit 1. SJrigabe fomie eine! 33e= üirfäfommanboi ber ©rcnjwacbc unb bat 1 1893 1 20222 15'., in©arnifon bas 149. 3nfanterieregi= ment unb ein Kubanfofafenregiment, 5 griectjifcr)= ortbobore, 1 armenijcbe, 1 fatb. Riurje , 1 emuv goge, Knaben = unb 3)(äbchengnmnafium, 1 Sn> g»mnafium, 1 Kreisfcbule. — ,H. foll um 806 Don bem abebafifeben Honig fieon gegrttnbet werben fein ; fcoeb bat er e§ nur erneuert, ba bie Stabt febon im 6. Sabrb. »ou Sßrolotnuä all Kntatision erwähnt wirb. Sie war üon 1259 an bie .viauptftabt oon .Jmeretien unb fam 1810 enbgültia. an iKufüanb. Sutci, tteti ober Rutt, Sanbfcbaft ber Snfel Sorneo in .vutiterinbieit, ber nerboftlidifte 3 eil ber nieberlänb. :Refibenticbaft Süb= unb Dftabteilung, beftebt faft gan; aus einer (5'bene, bem ©ebiete bes § l u f f e § S. ober ü)t a b a 1 1 a m , unti wirb gegen SB. unb ©. t?on Sanbjermaffin, iteiien D. rion ber ©trage rjon ÜRangfaffar begrenzt. J>aupt= probufte finb 3lei§ unb Suderrobr. Tic Sintt>ob,net= sai)l wirb auf 136000 gefebätst. ©aitptort unb Sit! eine3 älffiftentreftbenten ift Samarinba auf bem rechten Ufer bec- glujfe§. Sie Crtjdiatt .H. liegt im 2)elta beä S., an einem fübl. ätrme. Mutcrngmiinit,. \. Cochlospermum. ftutba, Stabt in Sabnlonien, im 2. Sud) ber Könige (Hap. 17) al* einer ber SSerbftegungäorte ber sebn Stämme yjraelÄ genannt, mo bteje i?eu Solalgort üRergal anbeteten. Tie iKuinen ber Stabt finb mieberentbeett morten Don a>. SRaffam in bem 5 Stunben norböftlicb Don Sabtilon ge= legenen Jöügel Sell=^brabim. Selbft bie Stelle be§ SLempell Don ?cergal unb feiner ©emabliu ift noeb Su erlernten. Slucb in affpr. £>pmnen mirb jlergal als §err con H. genannt. SSon bort ftammt eine öer [og. 3Beltfcbbpfungc4egenben. — Ter -Kante ,H u t b ä c r ift bei ben Stirem unb im Jalmub häufig gleidibebeutenb mit Samaritanern (f. b.). JJutbcin, Stabt in SBirma, f. Saffeiu. Huti, f. Sutei. Stvtiftt, Sie man unter H fcv ftutifulartrtiidttcn (futitularifierte S Aid? teui, f. Cuticula., Jlutirnguinmi, f. Cochlospermum. JTutfa, poln. ÜBajfentod, f. .uurtfa. ftutno. li JJrciä im mefil. JetI beS ruff.=poln. ©oübernementS äBarfdjau, eben, bat 915,5 qkm, 76 420 (5'.; ©etreibe-, ^uderrübeiibau unb ftüätf fabrifen ßßrobuttion jabrlid) 3 Süll. :Kubel). — 2) SreiSftabt im ftreti 8., an bor Dcbnia unb an ber Sinie SfientUhnce=2UeranbrotDO ber 3Barfd?au= SJBtener Sifenbabn, hat (1892) 10057 15., in ©artü= fon ba§ 4. Scbüuein'caimcnt, Soft, Jelearaph, l fatb., l eoang. Strebe; Tamprmühlc, ßueferfabrit, ©erbereien uub ,s>aubcl. «itrrigurru, f. Munneu. rtntrun, f. ©ubrun. Mutfrti, f. Hatechu. Sutfcf)iJ = baria, ERebenftug bei älmu (f. b.). Sutf(t)=2tbafft , falfdje Sdjreibung für Sufa> älbaffi (f. b.). ftutirtinn, Stabt in liboraffan, f. Hotichau. Sutfch^öchar, inbobrit. Staat unb Stabt, f. ftotfaVSibar. ftutfdic, ein beut Serfoiicntransport bienenbeS, in ber Segel elegant auägeftatteteä Strafeenfubr; merf, beffen Cberwageu (Äutfd)!aften) mit einem leiten (fteifen) ober •iiirüdfchlaabarcn Serbed oer= leben unb mittels gebern auf bem iHabgeftell I Unter: magen) befeftigt ift, fotap bie auf bfä IcKtere mäb- renb ber 'Jährt ausgeübten cteße abgefdjmädjt werben. Ter erfte ©ebraudp bes Samens S. ober ©utfdb.e (fiaroffe), ber aus bem ungar. koesi (fpr. totfchii, b. i. (SBagen) aus fioeä (einem Torfe hei SRaab), entftanben ift, fällt in ben iHnfang bes IG. ,x\abrb. Turch ueriebiebeue Ümgeftaltungen ent= ftanb eine grofte 3ahl auch bur* ben SHamen unten iebiebeue .Hutfchroageu (Serline, (ioupe, Halefcbe, Vaubauer, tihaife, Trofdife u. f. W.). ftutirtit, Stlbanefenftamm, f. fiuüi. Sutfdiiug, öauptftabt rjon Seraiuaf (f. b.i. Äutfchfeltcb, hefanntes Solbatenlieb («3Ba§ f raucht bort in bem Sufcb herum») aus bem Kriege von 1870 unb 1871, bas juerft in ben «5ücedlen= hurgifchen ")iadiricbten» nom 22. Slua. 1870 erfchien unb einem güfilier .Hutfdife jugef(?rieben rourbe; fpäter ftellte fich als Sßerfaffer 6erm. i'ller. Sifto riu* (geb. 1811, gelbprebiger 1870, geft. 1877 als ©eiftlicber in Safebom bei iltalchini heraus. (5'ine bumoriftifebe Sßoiöglotte bes Siebes lieferte ,>r. SBilb- 6'hrenthal in «Ta« H. auf ber Seelenroan= berung» (1. bis 7. Aufl., i'p.t. 1871). — Sgl. Sauli, s)Ieue Aorfdnmgeu über ben Urfprung bes K. (9Mün= ben 1872). ftutfehter, Job. Siubolf, Sarbinal uub ivürft= erjbifcbof non SBien, geb. 11. ilpril 1810 w ÜJBiefe in £fterrcichifdi: Sdilcfien, ftubierte in Jroppau, ClmüR unb SSJien Jhcologie uub Würbe 1833 3um Sriefter geweiht. Sr würbe 1835 Srofeffor ber SÖloraltbeologie in ClmüK, 1852 ßofburgpfarrer unb Tireftor ber Sßriefterbilbungsanftalt ju St. Stuguftin in SBien, 1857 :Kat im Kultus: unb Unter ricbtsminifteruim , 1859 öfipftl. yauspvälat, 1862 Tomprepft ;n St. ctephan in SBien, l^Tü ,yürft (Jrjbifchof rou SBien, 1877 Karbinal. K. ftarb 27." Jan. 1881. Unter feinen Sajriften ift <> Tas (Jberecht b:r tatb. Kircbe» (5 Sbe., SBien 1856—59) herr>oi\nibeben. Sutfd)u(=2tgJ)ribagt), f. Jlrarat. Jfutfdiuf=Äflinarbfdia, f. .Hüäif «ainartj.!. mtst, fint) unter 6 oufjuSitdif.i. 854 Äut}cf>üf*2Reiibere3 — Knete: Satt d)üf »Jcnbcrc^, im Altertum .H a b ft r o§, $lufi im WeftL Kleinafien, im Sanbicbaf Smoriia beä iBilajeti iH'ibin, entspringt im SovTagb, burd)= ftrömt ein 96 km lange-?. fd)öneä Jbal unb münbet, 40 — 50 m breit, unweit bo;- alten lvrbciu-:- in ben oiclt oon Scalauueoa. Kutte, lange Kleibuug ber iiicncbe mit Rappe. fiurtclfüdi, f. Sepia. [(f. b.). Suiten, im Sergwefen joDtel wie äluärutten Surtenbcrg. 1 1 Sc.rirfstiauptmaitnfciiaft in Sehnten, bat 375,86 qkm unb [1890) 64037 (30625 männL, 33411' meibl.i cjedj. 6., 102 ©emeinben mit C9Q£ rtfdwften ünb umiaf.t bie ©ericbu-bcürEe Kebh janomit) unbR. — 2) Scraftabt inberSeürfc-hauot: mannichatt, an ber Sinie Sotin=Seutfebbrob (©ta= rionSebleS=R.) ber ßfterr.Sftorbweftbaim, ift Si& ber Seurf-MMuctmannntaü , eineS Kreisgericbto, Scurfc-aeridn-s (296^2 qkm, 41341 &.) unb 3temer= bergamtel, bat (1890) 10172, als ©emeinbe 13563 mein cjed). (F., in ©arnifon 2 Bataillone be«3 21. 3n= iantericregimcnts «©rat ülbcnsbcrg uns Irauns Soft, -Telegraph, eine ITnbechantei, 7 Kirchen, bar= unter bie get. SarbaratiraV (1390) unb bie gct. ,"\atct-:-!ird,c (14. ^abrb.i, eine ehemalige iHefi&en.i ber höhnt. Könige unb iUünjftättc («Ser äBälfcbe ."öof»), wo 1300 bie erjten Silbergrofcben geprägt würben; ein iKathaus («S)a§ Steinerne §au§»), eine Kaienic. ehemal-:- ^efuitenlollegium (1667), ferner eine cicch. Staatc-mittelfchulc, cu'd1. Vehrerbilbung-:-: anftalt, 3eiie ©röfsc feiner Segel, fein Tiefgang unb fein fcharfer ,Snfrf>nitt madjen reu R. ui fd}nel= lern Segeln unb sunt Äreujen gefdudt. deshalb benutzte man früher K. ntr Rüftenmadie unb al-:- 'Jlmfo*, wäbrenb mau jetu bafür allgemein Satnpf= fabrjeuge oerwenbet. iln Sorb ran Rrieg§fd)tffen heifeen ff. bie brittgrefrten Sorte, bie an ber Seite bei Schiffe- aufgeteilt werben unb ihrer ooruiglidH'u Seefäbigteit Wegen auch ad [Rettungsboote oer= wenbet werben. Sie engl. 6od)fee AÜdH-riahncuge (Smack») finb f amtlich, ff. äludj Diele Sotfen* unb .«idH'riahricuge ber älorbfee finb mit ffuttertafelung uerfeben, ehenfo l'uftfabru'uge. Sin lt. mit einem Keinen jreibermaft unb Segel am .v>erf wirb nadj engl, i'orhilb ~J)arcl genannt. — Sgl. Stan-Melb= .«irfs, 3acbten, Boote, ffanoel, bearbeitet reu SBiefe ' vr v 1888); JHud)aU=Sßiebroof, Seglers öanbbud) l^erl. 1889). Jluttcr, Jlnlhelm, ^aij erbau -Ingenieur, geb. 23. Slug. 1818 ;u SabenSburg, mar etwa .".7 >ilm laug Setretär ber SBaubtrettion be-j .Hauten;- Sern unb ftarb 6. i'iai 1888 in Sern. .H. arbeitete im herein mit ©anguillet eine genaue ©cid'ipin bigfeitSformel für bie Bewegung bes SBafferä in Seiten oerfdjiebenet i'lrt mh , bie im SBafferbau ciel üerrcentet mirb. (5r hehaubelte aud) praftifdjc fragen, io bie ^urageto&fjertorreftton (f. b.) u. a. iTJit ©anguillet uifammen Deröffent(id)te er: «Ser; lud1 ;ur 'Jlutitelluitg einer neuen allgemeinen 3or= mel für bie gleichförmige Bewegung bes 3Baffer-> in Kanälen unb glüffen» (Sern 1877) ; ferner febrieb er auf;er mehrern in Aarfieitfdnttten jerftreuten gröfeern 3luffä|en: «Sie neuen gormeln für bie Se= wegung beä SBafferS in Kanälen mir regelmäßigen JluBftrerfen (2. SbifL, fflien 1877). Sutu, vanbfchajt tu S)eutfdj=Dftafrifa, f. Sbutu. JluturgureH, i. öunnen. Jtut m'oro i ipr. -f off i , eigentlich, (s> c l e n i f ch - tfdu'W Mutufon1 (f. b.i, iliid-ail Starionowitfd) (SarionoWttfdj), gurft oon Smolenef ( Smc lenffij), rufj. .velbmarfchall, geb. IG. Sept. 1745 >u ■4>etcrÄhurg , trat, 16. o. alt, in bie Slrtillerie ein, ma6te 1764 — G9 bie getbjüge in Solen mit unb focht bann lTTo — 74 unter ätumjanjow gegen bie dürfen. (5'r jeidjnete fidi namentlich bei ber Srftürmung ber türt Aeftung Sdnimla auS, trug fpäter rnel jur Sc= gwmgung beä [Rebellen Sugatfmew bei unb würbe 1787 ©eneralgouoerneur in ber Krim, infolge einer SerWunbung bei DtftbatoW oerlor er baS rechte vJluge. ©rofien [Ruhm erwarb er geh auch 1789 unb 1790 unter Suroororo im Sürientriege. .hierauf jum ®ene= rallieutenant ernannt, feblug er bie Jürlen 14. 3uni 1791 bei Sababagh. Sr würbe ©eneralgouoerneur ron Ainlanb unb lihef be§ Kabettcnforpe invl>eter;- bürg , 1801 ©eneralgouoemeur oon "Heter-jburg. 3m gelbjug oon 1805 erhielt er ben Oberbefehl be^ 1. ruff. ärmeeforpä gegen bie ,\ran;eien. Cr führte basfelbc gegen ben ^nn, traf bafelhft aber erft nadj ber Kapitulation oon Ulm ein, worauf er ba§ öfterr. Korps be§ ©enerali Kienmaper an ficb ,og unb hen Slnbrang bes iraiu. 6eerS aufhielt; au6 ftegte er 11. 31oo. bei Sürnftein über ben SJarfchall üRortter. 9lad)bem er ficb mit ben an-- beru ruff. Korps Dereinigt hatte, befehligte er unter Slleranber I. ba» ferbünbete .öeer 2. Sei. 1805 in ber SAladit bei JlufterliR, bie gegen feinen :Hat geliefert würbe. Sott 1800 bis 1811 war er ©eneralgonoemeur oon ätauen unb Kiew, über nahm 1811 ben C herbefehl gegen bie Surfen unb fchlofs 28. Iftai 1812 ben jjrieben ju Sutareft. 3m Kriege oon 1812 täfle er, oon ber Soltsftimme be= zeichnet, Sarelao be 3ollo im Oberbefehl beS ruff. ßeerä ab; ber AClbutg enbigte mit bem Untergange be-> trau;, öeerl, unb für feinen Sieg bei Smelenef (Siooember) über Saoout unb 'Jeep erteilte ihm Kaifer :'Ueranber ben Seinamen Smolenffij. 3lad)= bem er noch aue Kalifd) in einer "Ijrotlamation 25. SBlärj 1813 bie Xeutfchen jum Kampfe gegen [Rapoleon aufgerufen hatte, ftarb er 28. Slpril 1813 ,;u Sunjlau in Sd)leften. Jort fomie oor ber ffafan= firche in Seterc-burg 1 1837) würfe ihm ein Stanb= btlb errichtet. — Sgl. ilUicbailooffp ■ Jamlcoffo. Vie du 17'ldmarechal K. . traduit du russe par A. Fizelier (Seteräb. 1850). ftutn, Stabt in ber bfterr. Sejirl§bauptmann= [djaft Koföw in ©alijien, an bem sum ^ruth gehen; ben Sjeremoftfluffe, ber bie ©renje gegen bie Sufo^ wina hübet, h\% eine-:- Senrfsgeiutt-J 1 715,03 qkm, 29551 S.), hat l L890) 6353 meijt beutfdje israel. @., Soft, Jclegravb unb caffianfahritatiou. Sie ^L!dl ber ber Umgehung liefern Sed1, ieer, .Kolopbouium, Terpentinöl unb öarje. lac- benad)barte Sort Kutp Stare rJUt-Kutn hat 3895 meift ruthen. ©. Kiietz., hinter tat. SPanjennamen ^Ibtürjung für Aiiebr. Iraug. Külüng (f. t . Slrtilel, bie man unter fi tcrmiSt, finb unter 6 aii'juiudiru. ßüfeing — fitoang<=tung 855 ftütjiiiQ, griebr. Sroug., S3otanilcr, geb. 8. Sej. 1807 }tl rt'iittcbiirg bei i'lrtcrn in Jbüringen, war eeft 2lpotbcfcv unb roibmete fieb auf ber Unioerfüät ioaüe ben SRaturiniffenfd&aften. Später mürbe er i/ebrer ber Siatuninijeuidiaften an ber Sfteatfd)ulc in Jiorbbaufen; 1883 trat er in ben SRutjeftanb. 6c ftarb 9. Sept. 1803 in 9lorbbaufcn. S. be= arbeitete bie «Synopsis Diatomacearum» (.«alle 1833) unb gab bie «Algae aquae dulcis» (ltj &efte, ebb. 1833 — 3G) in getrodneten C'remplaren beraub. ©eine .fiauptfdSriften jiub: «Die Ummanblung nie= bererSUgenjormen in höhere1 (preisgetrönt, öaarl. 1841), ii Pkycologia generalis» (mit 80 Soff, 8pj. 1843), «Sie ttefelf. 1851—52). [S. 759b). Miiucliiuuiiij (fr,;, cuvelage), f. Bergbau (33b. 2, Stuftet, älterer 9!amc oon ©oa (f. b.). Jtuj, nadi älterm 3ded)t ein ibealer Ülnteil an einem Subenunberoeglid)eu©acbengebörenbenBergwetfs-- cigcntum(gemerffcbaftlid)en ©ruhe ober 3ed)e), burdi welchen baä BerbältniS ber Anteile ber beteiligten @eloet!en untereinanber beftimmt wirb, nacb neuenu :Ked)t ein ©efdiäftsantcü am gewerffcbaftlicbeu Un= ternebmen. SRadj altern Bergorbnuugeu mar in pielen Bergbejirfen, mie nod) beute im Mönigreid1 ©adjfen, bie Mureinteilung milltürlidi , meiftens waren eS 128.«'. au jcbem Bergroert; in neuefter ,-ieit bat fie bie Borjügc ber Secimaleinteilung er- balten unb bie^übl ber Jl. beträgt regelmäßig 100, hödiftenS 1000. Ser Snbober be§ K. muß, falle- ei- nstig ift, im 3rttereffe bes BergmerfS 3ufd)üffe (3u= büße) leifteu. Saoon befreite ,U'. nennt man jyrei= furc. (Sin folchcr Aieifur mar audi ber fog. @tb- für (©runbtur), ben in früherer 3eit ber @igeiu tümer beS ©ruub unb BobenS 3ur Gmtfdjäbigung für bie Bcrgwcrtsaulage erhielt. 3)er greifuj gc= währte inbel fein ^Miteigentum dm Bergmcrf, fon= bern hatte immer bie Dtatur einer älbgabe, bcjtebeub m einem gekniffen Anteil au bem Bruttoertrag beg BergwerfS. (©. BergwcrEScigcntum, ©emerffebaft unb ^nbuftriepapiere.) Shit)p, Gilbert, bollänb. SBtaler, f. Eupp. Sualö (b. i. äßalftfdjtnf el) , Csnfel im Stomfö= funb im nörbl. Scormegen (74G qkm), erreicht im Blaamanb 1000 m .frohe. — fi. beißt audi bie 3fnfel weiter im SRO., mit ber ©tobt Joammerfeft (f. b.). ftüicala ifpr. EwitjdH, 3ob., böbm. ißhitolog nur Bolitifcr, geb. 6. ÜJai 1834 ;,u OJcüncbengräh inä5öl)= men, ftubierte in Sßrag unb Bonn unb ift feit 1859 Brofejjor ber Haffifdjen Philologie in ißrag. Seine ;ahlreid)eu, e^edufcb, lateiuifdi ober beittfch gefd)rie= benen arbeiten betreffen bie grieeb. unb lat. ermtar, rie grieeb. Iragitcr, bie ©ebi'cbte Birgits: «Beiträge >ur .Hritit unb Srftärung bei Sophotle»» (4 Bbe., vJi>icnl8(J4— G9),«Birgilftubien» (Bragl878), «£tu= Men ju CuripibeS» (SBien 1879), « 9'icue Beiträge uir ßrtlärung ber äineiS» (Brag 1881) u.a. 311« Bo= lititer gebort H. ber altcjecb. Sßartei an, ftimmt jebod) in mandjen Begebungen mit ben ^ungejeeben iiber= ein unb befürwortet überhaupt ein gemeinfames Borgeben beiber Parteien; er oertrat 1880—83 böbm. ©ablfreife im öfterr. :KeidiSrat unb feit 1881 auch im böbm. Sanbtag, Per ihn 1883 jum "JOütglieb beg fianbceauSfdiuffeä mahlte. 21ls 2anbtagSobge= orbneter beantragte fi. ein @efeg, nach roeldhem'in gemifditfpradiigen cdnilgemeinben in Böhmen bie idni(pfliei)tigen .Hinber in jene Bolfsfebule aufuiueb- men mären, bereu Uuterridit->fprad)e (bie cjcdiifebe ober bie bcutfd)e) ihnen geläufig ift, mobei jebod) 2lu§= nahmen jugelaffen Würben (bie fog. Lex Kvicala, Pie jebodi nidu jur ■-'luinihme gelangte), ^m 3ieid)ö= rat trug er nameuttid) (ali Bevidüerftatter) nun 3u= ftanbetommen be§ ©efejjei über bie 3>oeiteilung ber Brager Unioerfität in eine beutfdje unb e;ed)ifd)e bei. §ttoar Strom, f. Raffai'. fttunliutl, Snbianerftathm, f. 3lmerifantfd)e JJaffe (Bb. 1, 2. 525b). [(f. b., 5. 548a). fttuamouth (fpr. -möth), Station im .Uongoftaat Stoiui. 1) i'lnnamitifdje ©elbgröfee, f. Song; 2) großes annamitifd)eS.s>anbeU-geroid)t =500$abn ober 312,4 kg; 3) SUlafs in ciam, f. Eonang ; 4) Japan. @olb= unb üilbergeroid)t oon 1000 jjioumeb (f. b.) = 3,75«5 kg, bäufig = 100 .H'anton (Jaels) ober 3,7;,7a kg angenommen, (i. Jael.i Jtiunugunit ober 8iong=t»ong, bie beiben Smaug, b. h. fi'maug=tuug (f. b.) unb ßroang=fi (f. b.), »clebe jufammen unter einem Cberftattbalter in Kanton fteben. ao unb filhcrreieb. Bon SB. fenfen fieb bie .Hochebenen oon 3ün = nan herab. SBie ber Saipingaufftanb in Ä. SJabrung fanb, fo ift hier aud) porjujgtneife bie öeimat ber (Selben unb ber Schioar jen flaggen pfudjen, welche feit fahren in Jongfing etnft fo uuheiloolle ;)iolle fpielen. S)ie Öouptftabt Hwei = lin = fu liegt im 3RD. ber $xo= oinj am f cbiff baren Kwei = tiong, Bon einer SKauer ou§ .Hallfteinblörfen umgeben. Enbere wichtige C rte finbSßiutfcbou nahe bcr©ren;e oonfiwainvtung am öi=!iaug, 3üivtfd)ou in ber 3iahe ber DJtunbung beS iöuug^fdimei, 3ian = ning unb iai = piug weiter ober= halb, im Süben 2ung=tfd}DU. 2er Bewirf £iu=tfd)ou ift reid) an @olb= unb ©übererjen iorqie (5'ifen. SBtcb= tige 6rjeugniffe finb bie Saffiarinbe (3immet) unb baS auS ihr bereitete £l. ftlunufltiriioufii, f. fiauton. Jtiunuil tuug ober.Uuaug:tung, eine ber füb= lidiften unb midnigften Brooinu'ri beS ©biuefifeben ;Keid)s, wirb öftlict) unb füblid) bureb baS ©übd)ine= fifebe SÖlcer (9ian-hai), weftlid) burd) Rwang=fi unb nörblid) buwb §u=nan, Äiaug = fi unb gu=fien he= grenzt, bat auf 225000 qkm etwa 27,7 ilcill. Q. DiitgitJÜen ift .«. burdi ben febiffbaren öan^iang', mit .Hwamvfi burdi ben ©i=fiang (f. b.) uerbuuben; bie wid)tigfte S>ertebrSaber bilbet ber SßeHiana mit feinen großen 3iebeuflüffen; er hübet, cor ber 4lcün= bung burdi 2(rme mit bem 5i=fiang oerbunben, ten .Hantonjtrom ober ifduidiang il-erlfluß). ßinerper röünbungäarme ift bie Bpcca=Sigrii (f. b.). Sonft ift oon bebeutenbern AÜiffen ber Sung=tiang unb ber 3Ölo=iang=fiang in evwäbnen. 2er große 9Jiei= ling (Bflaumeupaß) fübrt aus bem obern Jhale bes Bei -tiaug nadi Miang fi, ber Heine SOteHing »eftlicb nun Sbate beä 2ui=b,o in ,v>u nan. Sie übrigen ©c= birge finb noch wenig befannt. Bon ben fsnfelu fino ■JIan--au=tar (jlantoa) bei £d)a;t i = tcu, Vamnia uuö Slvtifcl, bie man unter fi nermiSt, finb unter ß aufjujutfyen. 856 tötoaä — ÄijBele Bantae bei öong=fong, fotote bie vom Stfiaug gc bilbeten m nennen. 6ai=nan n. b.) bilbet einen eigenen Scürf. Tie vielen Sudeten finb Schlupf- wtnfel für Seetäuber. — TteSeibe bes OHaulbecr baumfpinners wirb namentlich, in ben fübweftl. Steifen bei Seürt* von .Hauten gewonnen, bie feg. roilbe Beibe. 3#ee wttb namentlich, am *l>ei--fiang nnb Jung=Rang, Raffiarinbe im SSejitl oon Boeing gewonnen. Set ,°>uderrobrbau ift über bie ganje Sropiiu verbreitet. Sabal luirb im Sejitl 3lan= l'iuna unb weftlid) oon QJcacao gebaut, Sehr frud^t= bar ijt bal 8anb an BübjrüdHen ; namentlich iit es bie öeimat bet ©b,ina benannten füfien iHpfclfine, Per Soquat (Japan, -Dtifpel), wie aud) Sananen, Sompelmus u. f. W. bier gebeihen. .H. jerfällt in 13 Sejitfe. öauptftabt ift .Hauten (f. b.). SBidjtig all Sertraetsbäfen jinb aufserbem Sdnvtou (Swatow) nnb sU.at=hoi. fthme*, ein in Kujjlanb beliebte;- ©ettänf, ba-3 bie Stelle bes Siers vertritt. Sei ben Säuern be* fteht bet .H. nur auS einem trüben, fauern, noch gätenben Slufgufs auf gefdjrbtenel (betreibe. 5)a= gegen finb bie feinern Sorten ß., befonberl bet ijipfeh unb §imbeerfwal, febr ivcblidnuectenb. JTtoafir, in ber notbifdjen Anthologie ein aus bem gemeinfamen Speichel ber Slfen unb Sauen entjtanbeues SBefen, bas an Skisbeit alle ©ötter unb iRenidieu übertraf. (Sinft aber loctten ihn bie 3werge ,vjalar unb ©jalar in einen .Hinterhalt unb töteten ihn. Tie Kraft, bie ihm innewohnte, betau ietu fein Slut. 3Bet von bemfetben traut, Würbe ui bicbterifdier Segeifterung bingerifjen. i'lnfang* war balfelbe im Sefiij jener Zwerge, el Farn bann 311 ben [Riefen unb biefen tvieber entrührte el burd) Sift Cbhin, ber infolge beffen öerr bei Tidncrmctes unb ©Ott ber lidnlunjt würbe. M tuci j nng, Jfjauptftabt von fiwci=tfdwu (f. b.). Snjci=lin=fu, öauptftabt von fiwang=fi (f.b.). fttöci -tirtjon ober Sucitfäjeu, mit 3ün=nan unter einem Cberjtattbalter jtehcnbe SPtoUinj im S2B. bes chinef. Satfcrreidjl, nörbftd) von ber 5ßro= vinj SiC'tjdnvau, öftlidj von £u=nan, füblieh von Swana = fi, Weftlid) von ^ün=nan begrenzt, hat 174DIIO qkm unb 7,t 9)cill. @. fi. iit größtenteils gebirgig ; boch finb Serge von mehr all 1 200 m .Höbe nicht hetannt, ber nach 3ün=nan fübrenbe Sa|i er hebt fid) ju 1000 m. Stc mehr ober weniger nodi von ben Ureinwohnern ober il!iao=he bewohnten ©ebirge finb nod) wenig etforfdjt. Sie öaujrtftabt .vtwei = jang liegt am 3Bu=fiang, ber von S. nadi 3i. fliefst unb in ben 3Sanfl=tfe=fiang münbet. öiet werben im SBejitfe cieMtau^tu Catectjilber, Gifcn, .Hupfet unb Sal; gewonnen. 3m Sejirle ffwei= jang = fu iit neben Öuedftlbetgewinnung bie Sucht Heiner Sterbe toidnii. Bje=tTd)ou=fu liefert üölei, (5üen, Bali, Pfauen unb bie ©efeinfte be§ .Ho, einer ^eguminofe. Hiuculuit, afiat. ©ebirge, f. fiuen=lun. ftnitrfiprttf (ipr. Ewitfdjpäd), glujj in ällasfa, f. Sulon. nmitfa, ©rigotij jyebotowitfä), ruff. unb Hein ruii. 5d)tiftftellec, aeb. 18.3(0». 1778 auf bem @ut C§nooa bei (fbarfoiv (bähet fein Sdjtiftftellername Dlnovjanenlo), trat früh in ben !Dlilitärbienft ein unb btad)te bann einige oalne in einem Jtloftet ju. ■Spater lebte er in ©batfow, nahm an ber Seitung beä 5heater->, eine« SKäbeheninftituti u.a. teil, tvat ilüelviuart'cball, ndeRt SBorjtSenber bes .Hrimiuah geriajtS unb ftarb 20. (8.) Stug. 1843. Seine Hein: Krtifet, Sie mau imtev fl uetm ruff. 15'näblungen Waren bei feineu Sanbsleuten t'ebr beliebt, tveil fte bas heimatlidu' 8eben poetüdi fchil berten ; fie Würben auch in-:- SRuffifd&e überfeiu i o Malo- russkija povesti», 2)losf. 1834—37; neue tleinruff. äluägabe, 2 S8be., SßeterSb. 1858). .H. jetrieb audi iheatcritücfe (am populärften «Selmenko») fotvie in gro&ruff. Sprache ;ivei Sittenromane. fttuo, annamitifdjeä Sängenmafj, f. @ou. ttuicut tuitg irlieiKi, f. .Hantou. Ky., auch Kent, älblürjung für .Heutucfv. Snan . . ., f. tfvau .... Jlnniiificrcu, eine IHethobe ber öoljlonfet: oierung (f. b., 93b. 9, S. 316b), benannt nach bem (5'nglänber .Hpan. ftuaitnicthtn, eine orgamfdje SJerbinbung, bie aus bem l'lcetonitril, C.,H3K = CH3 -CN, bei bet Hinroittung von metallifchem SRatrium burd) ^olo- merifation gebilbet tvirb. Sie hat bie 3ufammen fetumg C0H9N3. Qz ift eine frvftallificrenbe, in SBajfer leidn lösliche, alfalifd) teagterenbe Safe. Sie entfpredienbe auc- Sßropionitril, ('.,11.-, -CN, ent^ ftehenbe SSetbinbung cBHir,N3 wirb .Hnanäthiu genannt, ijbrer ehem. .Uonftitution nach finb biefe Bubftanjen älblömmlinge eine« Stidftofffphlenftofi- Eetne§, C4H4N2, bei Sßptimibin§ obet iliiaiin-:-. S. ift :HmibPbimetlnilpm-imibin, C4HX.2 ■ (KILi-iCIL \,. fUinnoI, alte Se.icicbnung für bai au§ bem Steintoblenteer gewonnene i'lnilin (f. b.i. Jtmitliuc* (lat. cyathus), altgtiech. itJlavs = Viigs be* SKebimnus (f. b.). Jtiiau ober .Hvam, Jriebr. 2Bilh., Areiberr Don geb. (',. JEtai 1(>54, trat in feinem 16. ,Vibre als ©emeinet in furbraubeub. Stiegsbienfte, madjie mehrere gfetbjüge mit unb flüchtete 1690 wegen eints Suells nad) Sadjfen, roo er wieber Sriegsbienfte nahm. 3)utd) feine ftets frohe Saune machte er pd) am Jöoie äluguftä bei Starten fehr beliebt unb würbe 1715 .Hommanbant ber Aeftung Möuigftein. ivo er 19. San. 17:;:! ftarb. — Sgl. fi.s i'eben unb luftige Sinfälle (3 Sbe., ßpj. 177-_'; neu erzählt von 3Bit|ielmi, ebb. 1797); ff.l Veben unb Sdnvanfe (ebb. 1800) ;9lid,S3iogr.Stij3en,3lnetboten unb ©tbwänfe aul bem Beben bei SÖarons ,vriebricb SBilbelm von .H. (fÄeutüngen 18(30); icpatv, 3?ie gamiltencbronit bes ©ejctlecht« von .H. (i'ps. 1870). MnariiiTC (altperf. [iifuvakhsliataraj, .Honig ber i'leber, folgte feinem vor Üiinive gefallenen Sater Sbraortes (J25 v. lihr. unb regierte bis 585. Sladi Sefiegung ber Seutben, bie 28 Sabre Slfien »et wüfteten , gelang el ihm, vereint mit bem babnlou. König Dtabopataffat, 'ülinive 311 jerftören (606). Sei ber Jeiluna bes ilffvrifchen SHeicbl erhielt er alle Sänbet Bftlidj res 2igris. Salb barauf gerietÄ. in einen fünfjährigen Stieg mit bem [pbijchen .Honig Sllvattes , ber infolge einer Währenb ber Sdiladn eintreffenben, von Jhales votausgefagten Sonnen finfternis, tvabrfdieinlidi 28. "J.'iai 585, fein @ltitt erhielt. Salb nad) Pein barauf folgenben grieben ftarb .H. — Sgl. Sräset, ÜDtebien unb bas .vau-:- Des .H. (Serl. 1890). fttibclc (lat. tfvbelei, au* .Hvhebe, eine ur^ fprüniilichphrva.©bttin,Serfonif»t^ionbermütter- lidjen '.'catur, befonberl bes üppigen Slatutlebens ber ©ebitge unb SSJälbet, weldje namentlidi in Seffinus unfern vom Serge Tinbumon, aber audj in ben .meiften anbern Sanbfdjaften Sleinafiens (befonberl am ^bagebirge, inVnbien, Sitbvnieu nnb ©alatien) verehrt würbe. 3111 Segleiter ber ©öttin, beten pbreg. 9lame Jimmas gewefen fein ifit, n»o nutet (5 am'iuiiicti.-n. fig&ttrg -- .«mffiäuiergobivge 857 foll, galten toie Korobanten, Kureten unb ibatfdjen Satinlen, al§ ihr Liebling ber {djöne Sungling 'Jltti-:- (f. t>.); au* t>ie Kabiren ftcbeu in Schiebung ;u ihrem Kult. 3>urdj Sermittelung bei mied». Rofo= uien in filemajien tarn berfiultuS ber R. aud) früh uadt ©riedjenlanb , roo fie mit ber urfprünglid) fretifdjen ^eusmutter :Khea (f. b.) ibentifaiert unb aemö^nlid) «bie grojje SJhttter bet ©ötter», na* ihr geheiligten Crten, namentlich, Sergen, aber aud) 31 g b ift i s , 2 i n b » nt e u e , ober bie 3 b äi \ di e 3JI u 1 1 e c genannt nnirbe. ^n Sltben hatte fie am üMarlte einen Stempel, ÜJte troon ( l'iutterbaus ) genannt , mit einer öon Sbibiaä ober 2lgoratrito§ aearbei- toten Kultftatue. 3n i heben hatte ber 5)id)ter Sßinbar ihr einen Stempel erridV tet. 9iadj9lom mürbe im weiten Sunifdjen Kriege (204 ö. ©br.) in ©e= mäfcbeit eines ülusfpru** berSilmllinijdjen Südjer bas alte.Hultusjrniibol ber @öttin, ein buntetfarbiger Stein (»abrf*einlkb ein SJleteorftein), aus ihrem Stempel in SeffmuiS bureb eine befonbere ©efanbt= f*aft fcierli* eingeholt. Seitbem nnirbe berfiultuä ber ©bttin unter bem SRamen ber großen OJcutter, Mater magna, oon Staats roegen unter Seitung be3 t fiultui unterfagt. 3n ber fiaiferjeit aber fam ein neues geft bürju, roeldies mit bem Milben Crgiasmus ber aftat.Kubelefcicrn begangen mürbe, unb au* bie ^Beteiligung baran marb jetit immer allgemeiner, inSbefonbere au* an ben Sübngebräu- *en ber Staurobolien unb Kriobolien (ffieihungen bur* eine 9lrt Saufe mit Stier* unb SBibbcrblut), bur* mel*e bas fmtenbe öeibentum gemiff ermaßen bem dhri|tentume fionturrenj ju madjen fu*te. — Tie antife Kunft [teilte bie ß. bar als rei*betlei= bete SJlatrone mit einer Sturmtrone auf bem. Raupte, in ber einen §anb bas Strmtpanon, bie öanbpaufe, in ber anbern bisroeilen Kornähren ober au* ein Scepter, fit?enb auf einem fon ßbroen umgebeneu 'Stbronc ober auf einem mit ßbroen bekannten xJBagen , bisroeilen audi auf einem ßbroen reitenb. (@. »orftebenbe §igur.) — Sgl. ©bbler, De Matris Magnae apud Romanos cultu (3)ieif;en 188G). ftttburg (©tburg), in 2Bolfram§ «SBillehalm» bie ©attin bee öelben. Sie Sdjilberung ihres 3Ser= hältniffe« ju SBillebalm fteht in ber mittelb,o*beut= fdjen SBoefie einzig ba als erareitenbcs ^ilb ehelidier Viehe im ©egenfaft ni bem mobif*cn grauenbienft. Mnlung ober .Hiburg. 1) ^farrborf im Sejirl ^Jfäffiton beS fdjmeij. Rantoni 3nri*, 4' < km füb= li* oon ÄUnterthur, in 632 m >>che, auf einer malbigen Ülnhche am (inten Ufer ber Söf>, hat (1888) 3G7 meift erang. cv altes 2*ton, einft Suj ber ©rafen oon ft., inel*e als Srben ber feerjöge Don ^abfingen im 13. ^ahrh. bas mädniaite Ti'naftenhaus ber Sdjtoeij waren, mit 5 Stürmen, fiapelle (9. ^ahrh.), greifen 1 13. unb 14. :Jabrb.) unb f*bnen Glasmalereien, ionue Über refte b'er ehemaligen 35urg. 'Jta*bem bieies ©e-- f*le*t 12G4 im SDtannäftamme auägeftorben mar, gingen feine SBejitmngen meftlidi ber Slare bur* ©eirat cm bie ©rafen oon öab§burg=Saufenburg über, bie fi* bis 311 ihrem ßrlöfdjen 141«", ebenfalls ©rafen »on R. nannten; bie bftl. iBentumgen mit ber Stammburg unb ber ßanbgraffdjaft im 5£b,ur gau fielen an iKubolf »on .^absburg unb bur* bie fen an bas §au§ öfterreid), bas jet'.t noch litel unb Wappen rmn.H. führt, öfterreidj trat bie ©raffdjaft, nadibem es biejelbe mehrmals oerpfänbet hatte, 1452 enbgültig an bieStabt 3üridj ab, mel*e bie R. ,;um älmtsfis ber gleichnamigen Sanboogtei madjte. 1832 ging bas Scglojs, metdies eine rei*e Silber= unb SRäfrtammer unb einen Sftittetfaal mit 3Uter= tümern enthält, in $ri»atbefit! über. — Sgl. 1>upi fofer, ©ef*i*te ber Surgfejte S. (in ben i9Kittei= lungen ber 3lntiquarif*eu ©efeltfdjaft in Süridi», XVI); '»Pfau, S?ie Riburg iSßintertbur 18G6). — 2) fi. ober R 11 b u r g • S u fr egg, richtiger fiibb er g , ®orf unb Sab im Sejirl Sud)eggberg=fitiegftetten bes f*mei^. Kantons colothum, 71., km nörbüd) oon iolothurn, in 475 m .sSöhe, am gufee bes Surg= hügels non Sudjegg, mit (1888) ITC. euang. @. fi.bat eine_eifenbaitige Quelle («fiiperger SäSli»). Hnbippc, 2o*ter eines loohlhabeuben Ültbe-- ners, in bie fidi Jlfontios »erliebte. Um ihre .vSanb flu erbalten, marf er im Stempel ber Artemis ber Jungfrau einen Slpfel ;u mit ber ^nfdjrift: i* fdimbre bei ber 3lrtemi§, bem Slfontiol meine öanb -,u geben. Sa fi. biefe SBorte laut las, fo hatte fie bamit einen heiligen SdWntr geleiftet. ?Us ibr Sater fie mit einem anbern rermdblen wollte, rourbe fie tranf. Sies gef*ab breimal. 2as Drafel ,ui Delphi gab al« ©runb ber nueberbolten Ifrtrantuug bie Serlegung bes bem -Htontios geleifteten (5ibes au. Öierauf roilligte ber Sater in bie Serbinbung ber .H. mit SUontios ein. ? (jetu 2 e r f ü s = St f * a i ), Heiner glujj in Silicien, ber auf bem 2aurus entfpringt unb 2ar= jos burdifliefet ; befanut mar bie .Halte feinei 2Baf= fers, bas alejanber b. ©r. bei einem *#abe fait bas i'eben getoftet hätte. JlDBonia, alte Stabt an ber nörbt. .Hüfte oon Kreta, na* ©ortns unb Knoffos bie toid)tigfte ber Snfel; an ber Stelle bes beutigen libanid (Sanea). «Ubutiiä, 6tabt in Kleinafien, f. Stiioaliif. Ätlfföttufer = (Sifenboftn , Sejeidjnung ber (1894) im 'Bau befinbli*eu Sreufe. StaatSbabn oon :Keinsberf an ber 53abn Sangerfcaufen=@rfurt nad) grantenbaufen (14,-:o km). " Jttjfffläufergcbirgc, .Hiifbäufer, Sergrttcfen inberilnterberridiaftbesrvürfteutiimsidMoarmurvv ;Hubolftabt im c. beröolbeuen Jlue,errei*t imSenge= telb 4si.; m .öbhe unb wirb burdj ein tieies Vängsthal in jloei -teile gef*ieben, oon benen ber nörbl. .Hamm beifielbra bie :Kuine ;>iotheuburg (38G m) unb auf ber hb*tten Spitze bie umfangreidjen, jum Jeil mit ©ebüidi überi»a*feuen Iriimmer ber Surg K Ott häufen 1455 m) trägt, neben meldjen ein»onbeut= f*en Kriegern gejrifteteS fiaifer=3Bilb,elm=S)enrmal (SntlDurf oon Sruuo Sdjmife), ju bem 10. 2)Jai 1892 ber ©runbfteiu gelegt rourbe, fteheu foll. ,Sur 3eit ber fä*i. Kaijer ',11111 2*uRe ber im Torje £il= miöt fmb unter ß aufjujucfjc'.!. 858 "umihmiia- aSdIiic -- SSrjflopcn leba am aubc gelegenen Sial,; erbaut, warbieSurg oftmals SßobniiS bet fiaifer. Sie ältefte ÜRad)tid>l ift bie oon ber Eroberung ber Sutg 1118. Sie würbe wabricbeinlich im li >. ^ahrb. erbaut, 1178 oon Jon Thüringern unb im 16. ^abrb. aufs neue jer= Hört, über bie Sage, bie [üb an jie fnupft, i. .Hnff- bäuferiago. Tu- .Hbtadniug nad1 jjranfenbaufen if. b.j beißt Per Sd)Iad)tberg; biev Regt cie Aalten bürget ßöble (f. b.). — Sgl. Sal&et, SaS .H. (2. ähtfL, SRubolft. 1882); fiatl SBtener, Aührer über baS ft. (4. Stuft, iRorbf). 1890); ■JluomüUer, .Hoffbaufer unb [Rothenburg in Scrgangeubcit unb ©eaenroart (2. Stuft., Setmolb 1892). Stmöäufcr ^öblc, i. galfenburger öör)Ie. St)ffrjäufcriag.c ober Raifetfage, bie Sage reu bem im Rpffbäufer rubenben Ariebridi IL, aus bem fpdtere 3eit Sriebrid) Sarbaroffa gemadjt bat. ,\n biefer eaae ijt ein alter, allgemein verbreiteter i'Jhnbtiö mit ber Serien ^riebnd)S IL oerbunbeu. ,uiit alle Söttet babeu ben ©tauben, bafj gewiffe gelben, befonberS Vieblinae beS Solls, nach bem £obe in Serge entrüdt feien, wo fie fortleben. Tieien ©Iauben batten bie alten ©riedjen wie bie Ureinwohner JRerifos; befonberS gabjlreidje Sei fpiete finben fid) auf german. Soben. So lebt bei ■."lehnen in SBeftfalen äßebefinb, auf ©etolbSed ein Siegfrieb, bei Stuffad) im @tfai, im Unterberg bei Salzburg, im Doenberg in ßejfen .Karl b. ©r., unter fem fidä oon ßronborg bei öelfingör folget Tanffe, in Sdjtoeben in mebrern Sergen .König Olaf; audi bie Selten batten oen ©tauben, baf> i'.v Kenia StrtuS in einem Serge rubc unb ein» Su ibrer Scfreiung wiebertommen werbe. 3n einer Aclienbcble bei .Kaiserslautern, befonberS aber im .Koffbdufer joll griebrid) IL fortleben. £b tiefer AiieDricb an Stelle eines anbem öelben ober eine? ©otteS, bei SBoban, getreten ift, leint jid) nidit cnt= fdjeiben. Tas jweite Element ber .K. ift bie©efd)id}te. Ariebricb IL, oer fo energifch gegen baS Sapfttum gefdmpit hatte , follte nach bem SoltSgtauben nicht geftorben, fontern entrüdt fein. ÜRan hoffte, er werbe einft wiebertommen, bie 3Jtad)t bet Pfaffen oerniebten unb bie alte öerrlidjfeit beS iKeiobs ioieoer= berftellen. ceit bem ätuägange bes 14. 3enn fie auch \iomer nidjt fämtlid) als einäugig bejeidjnet, fo irirb bieS boeb oon %o[v- Vhemo-i auSbtüdtid) gejagt unb bann oon fpätern Tichtern auf alle .H. übertragen. Sie oon ,'öeftob ge= nannten brei .H., Srontee, 3terope» unb Slrgc» (Son-- ner, Sli^ unb ©etterftrahl), cbhne be-> UranoS unb bet@aia, geborten jum Jitanengefchlecht unb fd)mie= beten bem 3euS bie Sonnerteile, waren alfo ©etuittets bämonen. Son UtanoS waren fie in ben Jartaros : geworfen; nach bem Stutje beö Uranos befreit, ; aher boch oon ßronoS loieberum in ben Jartaro-j aefperrt, Waten fie erft oon 3^uS, als er gegen .Hronov unb bie übrigen Juanen tdmpfte, loieber befreit roorben. Son nun an etfdjeinen fte al* Ticner beS 3?u*:-, follen aher nach einer Sage oon ilpotlnn getötet roorben fein, weit fte ben Sonner- feil gejdnniebet hatten, mit bem 3eue ben 'JUfU- ; pio-ö tötete. Spatere 5agen oerfetsten bie S. mit 1 ihren ÜBertftätten in ben Ütna ober nad) £em= | no» unb in bie Sulfane ber Siparifdjen unfein unb machten fie 511 Sienern besöep^aiftoS (f. nacb= | ftebenbe Jlbbilbuug). Sie britte ?trt finb bietenigen ! .Vt., welche nach Strabon au-5 Sofien tarnen unb in Sttgolis Sauwerfe erridjteten, bie ben Flamen ber .HoflopifdH'n SDlauern führten, fo bie Stauern ber Stäbte 2inmv unb Stofend unb X'abyrintbe bei Jiauplia, für welche bie riefige ©rö&e ber faft gan$ rob aufeinanber gefdücbteten ©ertftüde d)atat= tetiftifd) war, babet man alle in biefer SDJeife er= bauten SDtauern als fotlopu\be ju bejeidmen pflegt. Tiefen [öfifd5=argioifd)en .H. wirb auch bie (i'rfin= bung beS SCutmbaueS jugefdn-ieben. SerUrfprung ber ganzen .Hpflopenibee ergieht fidi teils auS ben iliofhenoon Jriop-?,«bem Sreiäugigeu», unb feinen riefigen, bergetürmenben J echter johlten, ben 2ltoiben (f. b.), teils aus uralten ^bolen bes $eui, bie ein 3luge auf ber Stirn hatten unb nod) oon SaufaniaS befchriehen werben. Tiefe an Cbin unb anbere norbifdje Sagen erinnernbe 3luffafjung bes Ton= nerers als KrjtlopS, bie fich oerfebieben erflären läfet, waljrfdicinlich aher auf bie Sonne unb einen ÖimmetSgott im weiteften Sinne hinbeutet, finbet man in älrgos heimifd\ wo fie fchon ben einwan= beruben Toriem als etwaS ganj greutbartifleS er= febien. Ta man an foldieGbften einer barbarifdnm Utgeit nicht mehr glaubte, entwictelte batauS bie ftetS Detöielfältigenbe gried). i'Jiothologie eine iliebr= heit oon Ä., bie nun als bonueriebmiebenbe [Riefen mibt, finb unter S oiifjiiiudjrn. Sbjtltö -- Ärjmrifdjc oprodjc mib Sitteratur 859 ober (Jrbaucr ber argioifdien intlopifcben SfKauetn erfebienen, wie fieb aud) aus anbern ©öttergeftaltcu ber SSorjeit Sitanen entmidcltcn. — SBgl. 9R. '.lUancr, Sie ©iganten unb Juanen (SBert. 1^87). atjfloci, i. (Sotluä. StirnoC (tat. EttgnuS), nach ber gried). ©age ein Sobn bes1 Slreä unb ber Sßörene, beraubte unb tötete bie ".Keifcnben in ibeffalien. Qx mürbe trott bes SBeiftanbeS feine;' IßciterS bon .vieralles getötet, ber naci) einem beut öcfiob beigelegten ©ebiebt oon 2lpollon gegen S. ausgejenbet mar, Weil biejer ben "Uroseffioncn jum Heiligtum beä ©ortes auflauerte. 2Bte es febeint, ift .U. (b. b. Scbwan) ttrjprünglid) ein Spmboi ber ftürmtfeben i'iccresflut. ffttlc (fpr. feil), mittlerer Seil ber febott. @raf= frtaft Stör (f. b.i. *l»Iir., altgriceb. fladjo iriutfdiale mit niebrigem au& unb gtoei öenfeln am SKanb. StjU, unter 3HefaenfIufj ber SRofel, entfpringt am Tiorbabbauge ber 6cgn.ee = Gifel (f. (5'ifel) , in ber "'labe beut .ftronenburg, fliegt in fatal. Südrtting unb ntünbet, 142 km lang, unterhalb Jricr bei Strang; fic wirb oberhalb Vitburg flößbar. Surdi ibrfdiöues Jbal führt bie (iifclbahn. — SßgL :)iebm, Sas ß»U= thal in ber ISifel (Sßrüm 1889). fttillcne, jelit Siria, oaS öftlicbfte unb böcbfte 12374 m) ber norbarfabifepen ©ebirge (Veloponncs), bas in mächtigen ©rufen oom ©olf oon Korintb ju einer labten ©ipfelmalte aul HalEftein emporfteigt. 3n einer Möble foll .vjermeS geboren fein. — ff. biefs auch im Altertum ein Vorgebirge an ber Äiifte oon I5'lis; banacb führt jeßt ber Crt Hlarenja (f. b.) offiziell ben Tanten Ä. ftnllmaun, SBalter, 3lrdutctt, f. Serben, äbotf. Ütilon, ein oornebmer iltbencr, ber als 6d)Wie= gerfobn bes Jnrannen Jbcagenes oon QJtegara bie Erbitterung beä attifdien Volts gegen bie brüdenbe "Jlbelsbcrrfcbaft ;ur ©cwinnuug ber Jprannis in 3tttifa iu betrugen gebad)te unb baber mit .vjuljc feines Scbmiegeroaters (nad) SBrigljt [«The date of Cylon», Soften 1892] in einem ber olpmpifcbcu Acftjabrc äWifcben 636 unb 024 D. £ br.) bie 2Uropoüs überrumpelte, ff. hatte aber fein Unternehmen po= litifd) nur ungeuügenb vorbereitet, unb ba§ Volt fd}lofj fid) bei beut 2ltiblitf ber fremben 2ruppen auf ber Vurg fofort bem 2lbel unb bem Slrcbontcu "DicgafleS an. Sie Vurg mürbe belagert, K. ergriff bie gludjt, unb feine Slnbänger mürben trot? ber ;3ufage freien 2lb,nigs niebcrgcmeßelt. SStjma,&nmation(grd\, «2BeUe»),inbergried). Vaufunft ein in oerfdjiebenen yjormen Porfommcn= ber fiarnies (f. oorftebcnbc gig. 1—3). Sftmc, bie älteftc unb größte unter ben äol. ©tobten MleinafienS, an ber ©ubfeite bes @laiti= febeu lUcccrbufcns (bei bem jetzigen gtamurtföi) »onSohern gegrünbet, angeblid) bieHIutterftabt bes weiter füblia) gelegenen ©mörna. ®er Saac nad) ift ft. bie ßeimat beS Vaters bes Seftob, unb audi öomers ©eburtsftabt Wollte .H. fein. Unter ihren Vürgern oerbient ber .vnftorifer @^oru§ @rwäb,= nung. .fuftorifcb bat ftc niemals eine bebeutenbe SIrtifcI, 6ic man unter fi Bcv :Holle gefpielt. ,U. Würbe 17 u. (5 br. öon einem jurdit- baren ©rbbeben hcimgefud)t. — t?ine zweite, fein alte, aber frühzeitig in Verfall unb Vergeffenheit geratene etabt fl. lag auf (5'uböa an ber Stelle bes jc!ugcn,.Uunü obcrHtimi (f, b.i. S)ie§ mar obuc ,!ioeijel bie ÜKutterftabt bes unterital. Eumä (f. b.). Sttmi ober Humi, bas alte .Ui)mc (f. b.), ©tabt in ber 9iahe ber Dftfüfte ber^nfel @uböa, in ber (5'bardiie itaniftos, befannt burch bie Vraunlobleiv lager in ber "3}dbe, bat (1889) 4417, als ©emeinbe (J551 15". Einige tiefte be§ alten .Viinue finb erhalten. Jltimmeiieclf , aIur in ©übfinlanb, 208 km lang, btlbet ben Jlbfluf; oieler Seen, bereit größter ber Vaijünne ift, fttefjt füblidj unb münbet in fünf älrmen jmifcbeu Jrebrifsbamn unb ^omtfa in ben Ainnifdjen äfteerbufen. 3lu ben öftl. SDlünbungen liegt Kotta. ®ao glufsgebiet bat 35 000 qkm. Sie S. ift niebt febiffbar, aber widbtig für .fioljflöficrei. Mtimugvnptitüu (greb.), ein ^nftrument jur ÜJleffung unb hilblidien Sarftelluug be§ 2lrtericn= pulfes. [ooit SBateg (f. b.). SJtttnrcn, einbeimifdjer ")tame ber feit. Vemobner Mtiniritdie &ptatfie unb Sittcrfltur. Sag Hbmrifdje (aueb SBelfdj, engl. Welsh genannt, f. bie3lrti!el äBelfcfc) unb VJales) gel)ört ju bem brit. Sweige berSeltifdjen ©pradjen (f. b.l. Sie Spradje, beren ältefte Senfmäler ins 8. ^abrb. n. Et)r. ya.-- rüd'greijeii, ift am heften bearbeitet in ber Üivamma= tit bon :Uomlaub (4. 2lufl. , Üonb. 1876) unb bem 3Berfe Don 3. :Klnis, Lectures on Welsh philology, lerifalifd) »on Cmen (melfdvengltjdi, 2 Vbe., 2pnb. 1793; 3. 2tufl. 1861) uub Soan§ (englifd)Moelfdi, 2 Vbe., Senbigbl852— 58; melfcb cngiifd), Eamar= tben 1887 fg.) ; für bie ältere Sprache ift bas .v>aupt= wert .Seufs, Grammatica cejtica (2. 2lufl., uon (5'bel, Verl. 1871). — Sie Sitteratur ift siemlid) reich. Sie alten ©ebiebte, bie oon ber Überlieferung ben halbmotbtfchen Sichtcrn bes 6. ^abrl). Aneurin, Ja liefin, 8IöWarid)= ter ber folgenden Verlobe war Safpbb ab ©wilnm (geb. um 1340). Seitbem geriet bie fornrifebe Sßocfic in Verfall. 2lufjer ^olo ©od) (im 14. .^ahrb.), @rob Ipm ap ^euan öen (um 1450), Sajobb ab ßbiuunb, Sewi§ @ipn Gotlib, ^euan Seulmpn, Sion Jubor finb als bie lebten Siebter oon Vebeutung nur nod> ©um ÜBtorriS (geft. 1709) uub bor allen ©oronWr) Dwen (geft. 1780) ju nennen; als beftcr Sid)ter be« 19. Sabril, gilt Saoib Cmen (1784—1841). Unter ben Vt'ofamerten ftctien ooratt bie Cbrouttcn uon ipfftlio unb Garabarog, bas ©efefebud; beS öowel= Sa, bie «Mabinogion» unb «Ystorian» (fiinber= erääblungen unb ©efdjidjten) bes 14. bis lö.^ahrb. unb bie sielgelefenen «Visions of the sleeping bard» uon Ulis "ißpittt (1703), welche bie ämmoralitöt ihrer 3«it geifeeln. 3" neuerer jeit finb fiele für baS eigentliche Volt beftimmte periorifd)e citriften fo= mobl iu SBateS jclbft wie audi in 2iorbamerita er; fcbieiten; namentliä) nimmt bie religiöfe Sitteratur eine große Stellung ein. 2ludi wirb bie drforfdjung ber altern .Uulturoerhaltuifie bes Vanbes mit (5'ifer be= trieben ; bie poet. Vrobuftiou erhalt bureb bie öffent= Itcben Vrei'Jbemerbungeu (Eisteddfod, f. Varben) Anregung. — Vgl. Stepbens, History of the Welsh literature (Sonb. 1847 ; 2. 2lufl., bureb Uoans, 1876; niiSt, ftni unter Q aufjufuf^rn. 860 Si\)m)t — Ät)vcnaifa beutfd) von San SKarte.öalle l864);2Batti,Sketcli of Welsh literature i Sonb. 1863); SBorroto, Wild Wales (2. Stuft., ebb.1869); SBatter, Sai alte SEalei (SBonn 1859). Sie wiajrtgften Seitichriften jinb: Archaeologia Cambrensis» (SonbM, feit 1846), i V t vnmorodor» (feit 1877). Sine Slufääbjfang bei gebrueften ivelfcben Südjer »on I54ii lue 1800 geben 9B. SRowIanbi mit S. S. S»ani u. b. I. «Llyfryddiaeth y Cymry» (Slanibloei 1869). Slrmaft, freie ©tanbeiljerrfdjaft (21 Rittergüter) bei ©rafen Sdjaffgotfd) im ffreti öirfdjberg bei »teufi. SReg.=35ej. Stegntfe, führt ihren Kamen Don Bern burdj Sage unb ©efang öielfad) »erberrlidjten SBergfdjIofs ff., weldjei »on öerjog SBolfo 11. mm Sdjweibnife unb Sauer bem tafpfem SRütet ©otfaje Sä)aff (©ottfrteb Sd)af) übergeben unb 1675 vom Slift jerftört würbe. Sie romanrifd) gelegenen [Ruinen bei ff., 4 km im 3©. mm äBarmbrunn, auf einem 588 m hoben bewalbeten ©ranitfelfen, iinb äiemtid) gut erbalten. Slufjer einem feltenen @djo geniefit man mm bier eine fdjöne ätuifidjt in bai VurfcbbergerSbal unb auf ben Kamm bei ERtc= fengebirgei. Sie Sage von bem Säjlofjfrfiuletn, bai von ibren Bewerbern einen Witt auf ber fcbma= K'ii Burgmauer »erlangte, bat Jb. .Homer in einem ©ebidjt »erwenbet. — Sgl. §. Sdjubert, S3efd)rei= bung unb ©efdjidjte ber Burg ff. (Breit. 1890). ftmtätha, nbrblidjfte Stabt mm »trtabien, bei bem jefeigen Salauröta (f. b.) ; bie (5'inmohner waren berüchtigt ali gefefeloi unb geiftig »erwabi loft. 220 f. (Ihr. würbe ,H. wegen feiner Serbin= tung mit ben 2ld)äern mm ben gitotern jerftbrt, aber fpäter roieber aufgebaut. «mieten (audi ffr/neftet, bei ben SRömern fionier), ein Heiner, ber ©ruööe ber jurbetanier zugehöriger Stamm in Suptanten, ber bie fübweftl. (Safe ber Sßnrenäifdjen öalbinfel, bai heutige 2tl= garve, bewohnte. " fttmetuulf, angelfäcbf. Stdjter, f. Eenewutf. fttmifer, f. Ermifer. [unb ihrer 3ud)t. fttiuolbgie larch.i, Vehre »on ben öunbearten Jtiwotffcplinlä (grd>., b. b. eigentlidj &unbi= topfe), Warne zweier .vnigcl bei Sfotuffa in 5befja= lien, öftlidi »on Sharfalui, wo 304 v. (ihr. ber Jhe= baner SßeloptbaS im ffampfe gegen "3Ueranber von Sberä fiel unb 197 ö. (ihr. ber macebon. Sönig Philipp V. burdj bie SRömer unb 'iitoler unter 5itm> Dumctiui gilamininui eine entfdjeibenbe 5Jlicbcr= läge erlitt^ Srtnofura, eine Wnmphe, bie ätmme bei Seil'-', bie auS Sanfbarfeit mm biefem unter bie Sterne »erfefet würbe. (Si ift ber nun Sternbitb bc-> Steinen Srireu gehörige Sßolarftern. JtDuroöbcn, f. SRotbfa». >lt)ittl)o^, vöeui auf Tele;- (f. b.). Sltjnurcnfä'urc, eine tröftauifierenbe organifdjc Säure ron ber oiifammenfeluniii C10H7NOS, bie im .Vmubeharn bei Jleifdjfütterung Dorfommt. ^hrer (.bem. Honftitution na* ift fie aie Dftid)inoIincar= bonfäure, CeH5N(0H)(C00H), aufjufaffen. Seim (Trbihen verliert fie Moblenfdurc unb aebt in Mtinurin (ß- ober y-E)rud)inoHn), <',-, hö Nioili, über. Siefei lebtere wirb bunb Drbbarion in fiönur f äu r e iCralnlanthraniliaure 1 I ÖOH CBH4 "-NH-CO-COOH übergeführt. Jtnuimit, .«»iturfäure. f. Utmurenfäure. 1 Slrttfct, bie man unter S uermi Rttot f.«iot), angeblich ein prooeucalifcber Std)s ter, ber über bie ©talfage nach einer'arab. Sdjrift franibfifit bietete ; auf ihn beruft fich 3Bolfram(f. b.) von C'fcbenbadi ati Quelle feinei i> iw.üral ». ?)uv\ bat ihn mit Ghiiot mm SProoini ibentifigieren nunlen; mel mahrfeheinlidier ift er eine blofje @r= finbuini 3Bolfram§, beffen Bublifum ©emäbi für bie iffiabrbeit feine§ SRomanS irünfchte. — SBflL Z . .«uim, Sie unmittelbaren Quellen mm fflolframi Sarjinal (Saue 1884). S»oto,_3tabt in vVrpan, f. Sioto. Jltipariffin, altgriedj. unb neuariech. Stabt cm ber SBeftfüfte bei $eloponneä , lU Stunbe obm ©afen lanbeinmätti am gufj eine» befeftigten SBerg= legete, im SDlittelalter unb aud) jeht nodj 3lrtabia genannt, ,'öauptort ber Gparcbie Jriplnnia im 3lo= moi- iWeffenien, SiR eine? 8ifdjof§, bat ( 1889) 4707, al§ ©emeinbe 7052 Q. unb .Üorintbenauofubr. Sttpariffoä (lat. 6 v p ar i f f u s ), nadi ber gried). Sage ein Siebting bei Jlpollon, tötete aui i*erjeben einen jabmen .vnrfdi unb erbat, untrbftlieb barüber, mm ben ©bttern aU leutee- ©efd)enf, eroig trauern in bürfen. -UpolUm m-noanbelte ihn barauf in bie ©ijörejfe,_bai Symbol ber Erauer. ftiipbott, attgried). isolterroerfieug (6ali= unb mifieifen) jur 15'rpreffuiui mm S8e!enntniffen ber Stlamm._ Jltjvhofi* ( grd). 1 , bie mintlige finidung ber SBirbelfäule, ber Bildet, meift gotge tubertutöfer Sntjünbung ber SBirbel ; .« v p h 0 f f 0 1 i ö f e , bie feit= liebe SSerfrümmung ber SBirbelfäule perbunbeu mit »infliaer I5"intnidung berfelben. (3. SBirbelfäule.) MDpri^, Seiname ber ^Iphrobite (f. b.i. Jttiproc, gried). Warne von I5npern (f. b.i. Stjpfcloei dat. 6»»felu§), forintb. Slbliger, Sohn bei Vapitben lietion unb ber S:'abba, bie am bem .v>aufe ber S9acd)iaben ftammte. Ur füll von feiner ÜRutter ali fiinb in einem .Haften ober einer 8abe (grd). kypsele) »erborgen unb baburdi gerettet fein, ate bie Sacdpiaben, burdj ein Dralel vor ihm gemarnt, ihn ju ermorben fuditen. (355 p. 6br. i'türjte S. bie forintb. Slriftofratie, riB bie Sprannis an fich unb herrfdite bie- ju feinem Jobe ((525); ihm folgte fein Sohn 9ßertanber (f. b.), ber ben mit aller banb S9ilbft>erf aui ©olb unb Slfenbein funftvoü gefchmüdten .Haften au? tfebemholi (bie 2abe bei fi.), rooriu fein Safer gerettet werben mar, nach Clompia treibte. Sttptfrfiar, türf. Stamm, f. .Hiptfdmf. Mtjrbfdialtc*, türf. SRäuberfdjaren, f. Sae^liS. Mm-i-iinifii (Cyrenaica), im Altertum bai feit bem 7. Jiabrb. 0. 6'br. pon ©riedjen bor. Stammes befiebelte ,'öocblanb an ber Worbfüfte älfritai 3roi= fd)en Der ©rofjen 2orte unb bem Vorgebirge Slrba- nü (jefet ;Häs el=9Jiellah), ba* heutige' Sarta (f. b.). SJlinper »on ber Snfel Jbera grünbeten um 630 p. Gbr. unter AÜbruna bei Sattoi bie Stabt .Hi^ reue (f. b.i, von ber bie Vanbfdiaft ben ^tarnen er= hielt. Saueben Würben noch vier anbere bellen. Stabte (SIpollonia, SBarfa, Jaucheira unb Sue§= peribae) gegrünbet; bie 8anbfd)aft hief; be->balb fpater $enta»olii (Aünfftabt). Sie 9cad)tommen bei v^atto-> regierten ali jtonige fpäter unter peri. Oberhoheit. Um 450 v. I5bv. Würbe bai .Hbnig- tum aeftürU; halb aber riffen infolge innerer JJerWürfniffe einzelne Jvrannen bie öerrfdjaft an fid\ 9Iadi bem Jobe älleranberi b. (iir., bem fid) bie ff. freiwillig angefdjloffen hatte, würbe bai Sanb von ißtolemäui fiagi in ©eftfe genommen unb blieb fit, finb unter (J anfjiifuchrit. fttjrencufcr — Äljtficra 861 icitbem in i'lbhängigfeit von äigoptcn; feit 117 o. o'br. bilbete tS ein Königreich eine-? jungem Smeigs ber Stolemäifcben Familie, bi-> e§ '.'Ipicn, ein natürlicher Sehn be§ Stolemäu» VII. Spr)p§= ton, 96 v. ßhr. !?en SRömern »evmaebte, bie ce- au fangä für frei erflärten, im 3. 74 aber jut StoBmj matten unb 67 mit Kreta 311 einer cinjigen Statt: balterfd'aft Bereinigten. Später würbe ff. »011 ben Sarbaren beä innern Slfrifa heimgefuebt; im 7. Jahrb. »ollcnbeten bie iHrabcr bie 3etftötung. Sa§ im ülltertum meibereiebe 8anb ituirbe öiel jur Sieb;ud)t, befenbers Sf«tbejud)t benufct. — Sgl. ©ettfebid, ©ejducbtc ber ©rünbung unb Slüte be-? hellen. Staate« in ff. (Spj. 18581; y>aimann, Ci- renaica (2. äuft, ÜRail. 1886). Ätjrenaifcr, bie Slnhänaer ber von Sltiftippuä (f. b.) in finrene geftifteten pb,üof. Sette, welche, nachbem fie ungefähr 100 Jahre inner; unb auf;cr= halb ©ried'cnlanb« geblüht hatte, butdj (5'pifur »cr= brängt würbe. Tic ff. heifu-n auch ©ebonifer, »eil fic bie Suft (gut. hedone) all t)Bc£»fteä @ut anfallen. Son ben Nachfolgern bei 8ttiftippu3 finb, aufjet feiner Rechter Jlrete unb feinem (Jnfel l'lri= frippu* -Dietrobibactu« , älnmcerii , iheoboru-J, ©egefia§ unb tfubemcrus bie bcrübmteften. fttjrcne, bie ©auptftabt ber Eanbfdjaft ßörenaifa if.b.i, benannt nach ber tbeffaliidjen ©eroine ffprene (f. b.). Sie reich) flicfjcnbe QueÜe fftyta (jetjt Stin« E diah, at, b. b- ewige Quelle, genannt) bilbete ben Altittclpuntt ber Stabt. Sie Stabt tag auf ber .'noch: ebene, 80 Stabien (15 km) »on ber Küfte, auf unb .irmjdicn gmei Dom Plateau aus 3U beträchtlicher ©öbe anfteigenben Kuppen, beten öftlicberc wabr= fdjeinlid) bie ältropoliä trug ; am norböftl. Slbbange ber wcftltcbetn entspringt bie fdmn ermähnte Queue, neben welcher ein Jempel be§ Slpollon ftanb; mcft= Itd) bavon mar ba-S Jheater in ben felftgen 2tbbang hineingearbeitet; nörblich aufterhalb ber Stabt be= fanb fidj ba« gegen Jtorben geöffnete Stabium. Sie Stabt beiafi, wie bie nodi erhaltenen iRuincii bezeugen, iahlreiche unb prächtige Tempel unb anbete öffentliche Sauwerfe unb mar pon ausgebebnten jjelfengtäbetn umgeben, ftnrenäifcbe Jbongefä&e (bie erhaltenen gefamineltunb abgehilbet in ber «2(rchäol.3eitung», 1880 unb 1881) waren im 6. Jahrb. ». 6hr. berühmt unb mürben nach Italien exportiert. Um biefe „Seit beftanben lebhafte Sejicbungen ju Mgppten, bie fiefa in ber Ühernahme be§ Slmmontultui unb ber Ser= ehmng ber Jfis auefpradum unb auf Bie and) auhiteftonifebe ©injelfcrmen an ben ©räbern bin= rceifen, fomie 311m grieeb. geftlanbe. co ift ein-:- ber Sdiatibäufer in Dlpmpia (f. b.l, von bem bie |yun= bamente unb SRefte ber ©iebelifulpturen bei ben Nu«grabuugcn miebergefunben finb, eine Stiftung bet Kprcuäer, unb im 5. Jahrb. feierte Sinbar bie Stabt in feineu Sicgc-Miebern. SBie eifrig heUeuifche Stiftung in K. gepflegt mürbe, ift barau-S 311 f cblieften, bafc t§ bie ,'öcimat ber -Jihilofophen Slriftippu« unb ffarneabe§, be« Siebter? ffaUimad)u§ unb bcS tyo-- lnhiftor (J'ratofthenc'j mar; auch ftanben bie tnrenäi= fdien iinte in befonberm Jlufehen. — Sgl. Sartbi Säuberungen burch bie ffüftentänbet bei 3Rittel= meerS, Sb. l (SerL 1849); Smitb unb Horcher, History of the recent discoteries at Cyrene made during an expedition to the Cyrenaica in 1860 — 61 (Sonb. 1864); ctubnicjta, ff., eine altariedi. ©öttin C&P3. 1890). Sirene, tbeiialifd'c öeroine, Tochter bei 8a= pitheu .pppru*, Üieliebte be* Jlpollon unb dou bic^ airtifet, bie man unter S per; j fem nadi ber »cm ihr benannten lihtifchen Stabt ] Mnvcue (f, b.) entführt, urfpriinglicb eine thefjalifche I Sofalform ber ÜIrtemiS. fltjtflt)^, f. ßara=ffirgifen. Rftrft: cletfon (greb. elöeson, neugreb. cleifon gefproeben, «ßerr erbarme bidj»), biblifcbe 3Borte, , bie in ber chriftl. .Uirche feit ben älteften Reiten j al§ (Sehet aebräucblid) finb, in ber mufifalifdicu JReffe ber fatb. .Hircbe mit ben Sorten Übrifte cletfon abmcdifelnb ben erften Ja» bilben, fonft Dom Sßriefter »or bem ©loria gefproeben, unb audi in ber enang. Kirche hie unb Ca gefungen mer= ben. Jn ber lehtern ift meifteni bie beutfepe Über tragung (bai beutfa^e ffurie) an bie Stelle ber griea). äßotte getreten. Tao ffnrie ift vielfach er= weitert unb fehr oft in SRuftf gefetu morben. Si? mä 11*. ^ahrh. war ba§ in ber abgetürjten aoiiii Kprielei j oftmals uacheinanber gefungene fförie ber einzige älnteil, ben bie ©emeinbe am Kircheiu gefange hatte. (3. Seife.) Stjtrilloe*, f. £nrillu§. Jttttiffcr, alter 3101110 für ffürafftere (f. b.). Stiritj, Stabt im Kreis Dftpriegnitj be§ preuf;. SRea.=SBej. $ot§bam, an ber Jägelili unb ber Neben- linie 9Jeuftabt a. 3\ = 6üftrow ber 'Creufe. Staat§= bahnen, Si# be§ SanbratäämteS be§ Kreifc» Oft: vriegnih unb eine» StmtSgeriditÄ (Sanbgcridit 9Jeu= ruppin), bat (1880) 5086 (5\, barunter 40 .Hatholiten unb 57 Israeliten, Soft jroeiter Klane, Jelegraph, ein Sdmllehrerfcmiitar, eine ^räparaubenanftalt; iliühlen: unb Sägemerfe, Stätte-, 3irup=, 6ouleur= unb Jraubenntderfabrit. Sei ff. feblug Jorftenfou 17. Seg. 1635 bie Sachfen. JlnrnoC, altgrie*. ÜRame »011 Eorfica (f. b.l. Stjro^, A-lufi, f. ffuta. ff^roe^, König öon -f^erfien, f. tStiniö. R98=Sutcft, Xurm auf einer gnfel im So§= porus, f. .UivKateffi. Sttftöm, ©efdjwulft, f. Spfte. tttif»i_l*,cii, ein Heiner tatar. Sottäftamm, ber an ber Quelle be§ Jfdiulmu wohnt unb jpradjlid) 311 ben 3lba!an=Sataren gehört. St)t!)cra, ital. (Jerigo, jeftt wieber offiziell mit bem alten Namen (neugreb. tnthira auegefproAen) belegt, bie füblicbfte Per Jonif*en Jnfeiu, »on beren öauptreibe aber gan,? abgefonbert, »or ber füböftl. Sanbfpifee SafomenS , bem ftürmifdicu Map SDlalea, unb am Singange jum 'iigäifcben l'teer gc= legen. Sie nörblidjfte Spifee, Kap epathi (bei ben ÜUten SlataniftU'5), Wirb burch bie 8 km breite Oerridlieerenge »on ber latonifchcn Küfteuinfel (im ätltertum .^albiufel) (Slapbonifi (alt Cnugnaibo--, «Gfelf-liunbaden») getrennt. ,H., jeSt eine Spardjie bec- gried). Nomoc- Strgolie unb Morintbia, hat 285, nad) anbetet SKeffung 277 qkm, jiemtieb gerunbete .Hütten, welche eine bergige, höhlenreiche Qberfläaje mit jelfigem Steilranb umfcblief?t. ©etreibe, Sfflein, Qlroen/SübfrüAte, Schafe unb 3iegcn bilben bie Öauptptobufte. Ter bureb bie Sage 311 jwei jOJee= ren befonberS begünftigte ©anbei wirb hauptfä*= lidi mit beu @tjeugniffen ber ^iebweht betrieben. Sie SeoBlferung betrug 11889) 10524 gried}. 6. Sie ©auptftabt K. an ber Sübtüfte, Sifcbofäfifc, hat (1889) 805 G'. , mehvere fflöfter unb ffirdjen; Öafenott ift bac- benachbarte ff apf alion mit 162 @. Sie antitc ©auptftabt ff. mit ihrem .^atenplat-, Sfanbeia lag ungefähr in ber Hütte ber Qfttüfte ber ^liicl. Süböjtlich »011 ff. liegt bie tleine 3nfel 3tntit»thera ober Eetigotto, im Slltertum iBt, (tnb unter 6 autäiijutf/cu. 862 föjrtjereia — Üaa sigilia ober ii gita genannt unö als oiiflucbtsort Per Seetäubet früher berüdjtiat, 10 qkm atofi, 396 6. ällä Kolonie bet Bheniuer bilbete & lange ,'n'it tic l'iittelitaticu mufcbcu Poren 2iiePerlafjungen in Pen oftl. unp meftl. SOteeten uiip Pen i>auptplaft füt jjfifdjetei Per ihtrpurfdmetfen , mesbalb fie au* Pie ffhitputinfel hiof; (fßotpbprufa ober vl>orpbti = ris). 3lud) loat fie Per iUaR, n>o Per oon 2lstalcn ItammenPe fiultuä Per fiu\ 2lftarte (f. P.i auf griedi. BePen juetft 2i?uru'l fcblug unp Don Wo aus er ftcb al« Sionft Per Slpfetobite llvauia obet .Uuthereia über alle Sanbet Per öellenen auebreitete. SBon Pen Sßfyönijiern ging bie Jnfet in Pen SBefitj bet3ltg.toei über, loutbe aber balb bon Pen 'Spartanern erobert, betten fie Pie 2ltboner nur jeitroeife entrijjen. Spater tarn fie unter Pie ,'öerrfehaft Per iKbmer, bann Per SBpjanttnet, fiel uaebber an SSenebig unp teilte baä ©efdnd Per Jonifdicn Jnfeln (f. P.i. fttttfjercia, Seiname Per 2lphroPite (f. P.i. ttnthitoi«, jejjt Jbermta, pon 9u nadi S. ge= ftrecfte Jfnfel Per gtied). Spjlaben (f. P.i, 10 km füb= lid) reit fieoS; 85 qkm gref>, mit ©ebirgen au€ ©Ummetfcfeiefei etfüüt, ift irucbtbar (©ctreibe unP 2Sein), aud> treibt man iUebjucbt. .Vt. gebort beute iur (5'pardue flea be§ ÜRomoä Epjtaben unP zählt 3000 15'. öauptott ift W. obet Diefjaria. .«. ift feit alten Reiten bunt Pie beifseu Quellen berühmt. 5lti,",tfo£< dat. 6öjicu§), gtied). Stobt an Per SüPfeiteberlkepomieiPes'lUarmarameersi.anPcm fdjmalen,erft im 1. Jahrb. n.inir.gebilPeteu^fthmu?, roelcbcr Pie jet)t .tt'apuPagb, bon Pen eilten 3lrttono= fos genannte ioalbinfel mit beut jyeftlanbe oerbinbet. Sie ©tobt mürbe mabrfcbeinlicb balb nacb Pem 2je= ginn Pes 7. Jahrb. ». (£br. oon ben 2Jiilefiern gegtünbet unb teilte Pie ©dbidfale ihrer 3Ruttet= ftaPt unP Per übrigen gried?. Stäbte Rteinafienä bis um Pas 3- 365 d. ßbr., roo bie Bürger Pie per]. Sefafcung vertrieben unP Purcb ftatfe 3k= feftigung ihrer Stobt ibreSelbftänPigleit ju fiebern fuchten. Seitbem behauptete .u., metdjeä fid) Pie ^nfel sßtofonnefoä unb anbete benachbarte ©ebietsftreden untettoatf, feine llnabbängigfeit; toebet Stleyanbet b. ®r., nodi bie fnr. obet perganieuifchen Könige haben Pie Stobt untettootfen, unb balb gelangte fie ju bePeutenPer 3Rad)t unP großem SReidjrum. Üttacjjbem fie 74 t>. (Ihr. einen Eingriff Pes .Honigs 2.UithraPates oon Bontus jurüdgefd)lagen hatte, e» hielt fie Pen Pen SRömern Pen iitel unb Pie 'Hechte einer freien StaPt (civitas liberal, Pie fie unter .Sauer Sluguftuä 20 B. (Ihr. auf einige jjabte, unter Saifet liberius auf immer Betlot; Pedi blieb fie eine reidu' ©anbeliftobt big 443 n. Gbr., roo bie Hälfte ber StaPt Purcb ein IStbbeben jufammenftürjte. 2i%as Bon leiifmälern be§ ällterrumä übriggeblieben mar, nuirPe teils bei Per (Eroberung Per Stabt Purcb Bie Sltabet um 675 n. (Sbr., teils Purcb ein (?rPbeben 1ÜG3 peruichtet. — Sßgl. 3- ÜRatquatbt, ©Pjicus unb fein OJebiet (Serl. 1836). Jtu;,lar •Jlgaff» ober JHelar Äga (b. b. Per 2luffeber Per ^JcäPcbenl, Per althergebrachte Jitel Pe§ (iljefs Per als 3Bad}mannfd)aft unb öauspolijei im Satem Pe» ®rof,herru ju Ronftantinopel gelml= tenen fd^watjen Sunudjen. 5!ur ein oerfdjnittenet SRegetffloBe tann fi. 21. fein ; als bbebfter Beamter Pes Serail fteht er im Stange eine<8 ©ro|mefirä unp bat bebeutenbe 30tad)tbefugniffe. S^jt)l(türt.),inCrtsnameu häufig, bepeutetdrot". &X)fäU3vmat, fleinafiat. 5lufj, f. Äifil-;"srmaf. Kze.r hinter tat. ^flaiijcniiamen 2lbtiirjuug für ®uft. Httttje (f. b.). 8. 9 *f Per 1 2. Sudjftabe Pes 2llpbülvts. Tie @tunb= form beftanb aus jmei PerbunPeneu fpiRen äßinleln. Tie ©tiedjen betonten befonbers Pen nach lints nuten fidi öffnenben 2Bin!eI ^| (reditslaufig f^ i. Ta ungefähr Pasfelbe 3eid)en fomohl 1 mie g bebeutete, mufste man f Charter unterfdieiPen; meifteus loutbe öas g umgebilbet, wäbrenp /| als 1 blieb, ^m attifch^bot'.-chaltipifdicn 2llphahet murPe Pa» 3^ir djen umgePreht U . Son Piefer (Sruppe finP Pie ; ital. 21lphabete abgeleitet, Pie uripriiuglid) nur Pie formen sj unb L tennen; baraus mürbe fpäter |_. ic. Sdjtift.) 2lls 3abJjeid)en bebeutet 1 (X) im ©riedjifdjen 30. Scharf ;u trennen Don Pem Sud)= ftaben L ift im fioteinifdjen L = 50, e§ ftammt aus Pem griect. ^uchftaben 4, (= x. cbi)- 2lls ^'aut bilbet 1 mit r Pie filaffe Per liguiPeu hallte (liquidae). las 1 loirb gehilPet, inbem Pie 3ungenfpibe burdi 2lnlehnung an Pie obere obet untere ,iabnreibe ober an Pen harton ©aumen bie :!>hmbbohle nad) Dotn fperrt, bie Seiten ber 3un8c bagegen jmrfdjen fid) unb ben iladenjähiten :Haum (offen, Purcb Pen Per 2ltmungsitrom ausfliegt. (S. Siquibe unb Saut.) 2lls 21 bfür;ungs-, eichen ftebt L in tönt. 3"' ■ fd)riften u. f. ID. häufig für ben Kamen Vucius; ; aud) fteht es oft bei 2lnjübrungen für Lex (b. i. ' @efeh) unb für Liberi p.i. ^uch); ferner jürLector 1 unp Libertas; im neuem Satein für Linea (3eUe) unP für Licentiatus. Spn ÜJtunjen merPen Öira unP i'ipre butdj L abgefütjt; ebenfo ift Pas 3eieben für Pas engl. -Hiunb Sterling (i ) eine 2lbfürjung oon Livre, bem altjran,;. ©orte für Sßfunb. 2luf fraiu. Hßünjen bejeid)net L Pen SRünjort *öaPonne. 2luf ftanj. .Hursiettcln ift L Pie 2lbtürjung für Lettres; in Per patlamentatifd)en Sprache für liberal. L, mit einer 3iffer Pahinter, •-,. 8. L 24, ift eine Bezeichnung für ein ©efebüh, f. .Haliber. 1, offizielle 2lbfür,uiug für Sitet. L„ bei natutlDiffenfd)aftlid)en 2iamen 2lhtürjitug für fiatl pou Vinne (f. P.i. La, d)em. .Seidvu für Vauthan (f. P.I. La, in Pen romaii. Spradieii Per 2(ame Pes in Pen genuau. Spradjen A genannten Ions, über la rai re, la t'a u. f. m. f. Solmifation. La., 2lbtürning für Souifiano. L. a., auf SRejepten 2lbfüruing für lege artis ilat.i, P. h. nadj 3Sotfd)tift ber (pbarmaceut.) ßunft. Üaa au Per I hau a, StaPt in Per Bcurfshaupt^ maunfdiaft SDliftelbad) in Kiebetöftetteid) an ber mähr, ©.tenje, in ber Dliebetung Per Jhaoa, cm Pen Sinien SBiemSStünn Per Dftert.=llngar. Staatsbabn unP 2unbenburg=3ellernborf Per fiaijer=5'erbinanb£= 2iorPbahn, Siti eines Beurfsaeridus (437,oqkm, 24581 (5'.), hat USWi 3102, als ©emeinbe 3148 S„ Saab üaö ^Joft, lelegrapb, S«aitanVJöa|jerleiiung; traueret. V., eine bet älteften Stfibte be* 8anbe§, jeijt nodi ummauert, hatte jrüber ftrategifdbe äBidjtigfeit. Vaab, f. Sab, Vaabmagen, i. Sabmagen. %aad) ober 2Jtaria=Saadj, lat. Lacus (b, i. See) ober Abbat ia Saactae Mariae in Lacu ober Abbatia Lacensis, ehemalige Senebittinerabtei auf bet Sifel im ßreiä 3Ra»en bes preufe. 3ieg. = Se3. .Hoblens, 10 km »eftlidi oou2lnbernacb, am Saadjer See (f. b.), mürbe 1093 oom SJJfaljfltafen öeinridj getriftet, 1156 einge»eibj imb 1802 aufgehoben. 1863 tarn ba§ .Ulofter in ben Sefib ber gefuiten, welche hier ein ßoÖegium sur SluSbilbung junger gefuiten errichteten, aber 1. San. 1873 baS Hlofter roieber »erlaffen mufsten, bas feilt im Sefuj bes ©rafen iKubolf oon Sdjaegberg ift. Sie Sircbe I Staatseigentum, nidjt mehr beuubt), baS febönfte Scnfmal roman. Saufunft im Sibeinlaube, bat eine ftu»»el, fünf Sünne unb eine Jinipta mit berrlicbeu Ornamenten. Sie tath. [Retme « Stimmen aus üJiaria=Saadi» erfdieiut feit 1869 in greiburg i. Sr. — Sgl. äBegeler, Sa§ .ulofter 8. (Sonn 1854). Validier See, baS größte DJtaar in ber G'ifel, loeftlid) »on Stnbernad) im preufj. 9tefl.=Sej. tfoblenj, in 229 m ööbe, bis 51 m tief, 1,96 km lang, l,is km breit, bebedt 3,sa qkm. Cr ift oon einem hoben Sergtran; milfaniicber Statur umgeben unb roirb baber auch als .ftraterfee bejeidjnet, Sein SBaffer, bcllbläulid), fehl" falt unb roiberlicb oon ©efdimad, wirft, roenn es com 3Binbe bemegt wirb, 'Saub aus, Per oom tlUaguet angezogen wirb, (*r bat an ber Sübfeite fün)tlidien 21bflufs. — Sgl oon Sechen, ©eognoft. Rubrer jum 8. 6. (Sonn 1864); Steiiv bacb, §üb,rer 511m 8. 6. (2. Slufl., SReutoieb 1881). Vaagc 06er Vage, Stabt im ftersogtum ©üftro» bei (^rofiberjogtumÄ ÜRedUnburg=Scb»erin, au ber :Hednib unb ber Birne Dleuftreltb/Söarnemünbe ber 5)eutfd)=3torbifd}en Vlopbbabn, Sitl eines StmtSge» mdjtä (Sanbgerut/t ©üftro»), bat (1890) '2349 eoang. 6.,$oft,3:elegtap^,böbeteSÖläb(^enf(feuIe,Sorfdju|= oerein, Spartafjc unb Agenturen mebrerer Saufen. Vaag.cn (fpr. lobgen) ober Vougeu, stoe; 5lä)|e in Diorroegen, ber @ubbranbsbals= Vaagen i f. (Subbranbsbalen) unb ber "tt u m e b a l s = V a a g e n ; letiterer eutjpringt auf ßarbangeroibba (f. b.) unb fallt etwa 300 km laug bei Säurst! in bas SEagerat. Vaalanb (Soltanb), 3nfel ber Dftgrappe be§ ttönigreiebs ScincmarE, füblid) oon Seelanb gelegen, bat 1164 qkm mit (1890) 65 550(5., ift uiebrig (bödiftcr s}iunEt 29,5 m), gut bemaltet unb überaus fruditbar ((iicfduebclebm). §aupt= ort ift iliaribo an einem Sanbfec, >>afenorte 9iafs= Eoo (f. b.), Sartjöbing, Stöbbo unb 9h>fteb. Son 0. nad) SB. siebt bie Sabn mit l'lbjmeigung nach :Höbbp. 3Jlit ber burd) ben ©ulbborgfunb (f. b.) üon ibm getrennten 3n^et fyalftcr (f. b. ) bilbet 2. ba§ -.Hmt üDtaribo, mit 1679 qkm, 7 Stäbten, 6 2anb= biftritten unb (1890) 100550 (5\ V aal ans Hälften' die (vifen balm, f. Täuifcbe ga«, Drtfdjaft, f. Seed. [Sifenba^nen. Saar, Bieter »an, nieberlänb. SRatet, f. Saer. %aa$, 2)orf im ©ericbtäbejirl.6d>tanber§ ber ißfterr. SenrEybauptmannjdjaft SDteran in 2irol, am Unten Ufer ber ßtfdj, im Siutfd)gau, in 869 m ybbe, bat (1890) 1283 £., s^oft, Telegraph, eine v^adifcbule für 2)larmorinbuftrie unb in ber }iabe bie ■großen Srüdic bc* berühmten Vaafer Ü)t armer s CSlarmorroerte ber Union^Saugefellübaft). tie ! Vauä, ©ruft, iUiilofopb unb ^äbagog, geb. 16.3""' 1837 ;u Aürjtcnmalbe a.b. Spree, ftn bierte in Serlin juerft Jbeologie, bann unter Sren= betenburg l^bilofophie, toutbe i 860 Wnmnafiallebrer bafelbft unb 187 -2 als SJJiofeffot ber^bilofopbie nad) Strafburg berufen, roo er 25. 9tuli 1885 ftarb. Sein pbilof. öauptmerE ift «^beaUSmuä unb s$o^ fitioiämuS» (3 Sbc, Seil. 1879— 84), in bem er gegenüber bem uamcntlidi auf sl>lato unb Siant .uirüdgcfübrten icealiftifdien Stanbpuntt einen an $rotagoia€, Tan. jSume unb 3- 'Stuart l'iill fid> anfdjliefjenben >'pofitiinftifdien» nertritt, für den Die l;viabruugÄtb,atfad!en bie einzigen ©runblagen alles @rfennen§ unb Kiffens bilben. S)ieä S[5nncip bat er in«befonbere für bie (i'thil unb bie (?rfenntm-> tbeorie burdruifübreu r>erfucbt. Seine Starte lag jebodi mehr in ber Jiritit als in ber Sluffteflung eigen tum tidb. er 2lnfid)teu. Seine päbagogifebeu yauptfdiriften finb: «Ser beutfd)e 2luffan in ben oberu ©»mnafiaHtaffen» (Serl. 1868; 2. 2lufl. 1877 —78) uno «2er beutfebe Unterricht auf hohem Vebr= anftalteu» (ebb. 1872 ; 2. 3tufl. 1886). l'lufierbem fiuD ju crroäbneu «Sie SPäbagogif bes 3"''. Sturm» (Serl. 1872) unb «Haut* Sinologien ber Örfabrung» (ebb. 1876). Ser «Sitterar. 9kchlaf;» (bg. oou Senno Serrb, Söien 1887) enthalt tleiuere Stuffdfee päoagogifdien unb etbifdjen Inhalts. Vnacplic, Stabt im Kreis SBittgenftein bes preuft. SReg.=Se$. 2lrnsberg, in 330 m Jobbe, an ber Sabn unb ber Siebenlinie ^Harburg tfreuuhal ber s43reuR. Staatsbahueu, Sib eines 2liutsgeridits (Vaubgeridit Slrnsbcrg), bat (1890) 2172 meift eoang. 15'., barunter 146 Israeliten; Sßoft jtueiter Slaffe, Seiegraph, SRefte alter Sejeftigungen, 9ßrä= paranbenanftalt; 2 Sricotagefabriten, Settfebern= fabrif, Stühle, SldEerbau unb in ber 9Jäbe 2 @ifen= hütten. Sie 00m Sdiloß ber ivürfteu Sat;ii=S!Bittgen: ftein = .s>obenftein überragte Stabt ift im 13. ^abvb. gegründet unb ttrirb jeht als Vuftfurort befudn. Hab, Saab, Senne, ©bpmofin, ein unge- formtes, CJiineii3 fpalteubes germent, bas fieb be= fonbers burdj feine tfigenfehaft auSjeidjnet, i'iil* in füfsem (ungefduertem) 3uftanbe 311m ©erinnen ;u bringen («bid ;u legen«, f. Safe). 2)as 8abfer= meut ift noch nicht rein bargeftellt morben; ein leil bringt mehr als 2,8 SKill. Seile 1'iild) 311111 ©erinnen, otjne bereit 3ieattion ju änbern. 3" ber Säferei= praris läftt mau bas 8. gembbulicb bei 30— 35J C. auf bie iDtildi eimoirten; über 41° C. oerriugert fidi bie Vabioirtung, bei 60° C. erlifcbt fie bauernb ; atfa= lifdje SReaftion uni> SKangel loslidier Salffalje in ber iUilcb öerbinbern fie ebenfalls. 8. mirb burd; bie Babbrüfen im 3Jlagen ber Saugetiere, befonoers junger, abgefonbert ; aud) burd; oerfebiebene Safte- rien unb sfanjenfäfte (Feigenbaum, 21rtifd)ode, Carica, Witbania, angeblich auch Galium, ba§ bes= halb Sabfraut beifit) wirb eine labäbnlidje SBirlung auf bie SDlild) ersielt. 3" ber ÜHoltereipraris gebt mau faft nur oon Jlälbermagen aus, um S. 3U ge= »innen. Siefeiben enthalten in ihrer inerten 2lb= teilung , bem Sab m a g e u ober Ji d f e m ag e n, bas S. in reid)lid)er -Stenge unb bilben getroefnet einen äanbelsartitel; fie »erben forgfdltig oon fdjlechteu ober fauligen Stellen befreit, jerfdjnitten, mit iHolte ausgesogen unb tiefe Söfung, über bereu ßerfteHung Schabmann bie Sorfdjrtf ten ber praris fritifd) gefiebtet bat, bireft oermenbet; ober man ftellt, bauptfädilicb nach Sorblet, feit 20 fahren burd) Srtrabieren mit Vbiuugen oon Lochia!; unb 864 Lab. — Sa6eo SRorföure etcr Jllfobel haltbare Sabtöfungen, bie (aufliefen 8 a bestraft e ober 8 a 6 e i i e n i e n , bar, oon roeldjen l Jeil 6—10000 Etile SJtudj bei 37 C. in 4o äJtimtten tief tu legen im ftante ift unb 1 1 2—3 3R. foftet. Stuäj in fefter gorm | V a b f o n j e t Den, i'abpulocr, Sabtabletten) rcirt 2. im grojjen pergefteUt; l Seil Sabpuloer tieft 100— 3] 001 » • Steile i'iil*, Heroen foftet 1 leg 18—36 Tt. : bie Vabtablettcn (fomprimierteS mit löSticben Sit iahen gemifebte* ^uloerlabi jvnb auf beftitumte 2JM(d)mengen, }. S. je 50 1 beteebnet. £«6. ober Labil!., t>ei lat. Sßflanjennamen 2tb rurjung für Jacques Jfulien öouton be 8abillar= biere ti. b.). Haha, ter grefue linfe 'Jicbenfltif; bei Kuban int Subangebiet im. nu'i. EiSfaufafien, entfpriugt in ätoei Straten, ber .«leinen uiib bcrSrofeenS?., auf fem §auptfamm tec- KaufciiuS unb utüntet, 316 km lang, Uft = Vabinef gegenüber. Die an ber 8. iid) binjicbenben SSefeftigungen unt ßofafenftanvjen bil- teten f ruber tie fog. Vaba Linie. Sababic (fpr. -tibi, 3ean be, SDhiftifer unt pietiftiieber Separattft, geb. 13. gebr. 1610 ;u SBourg in ©upemte, trurte iit SBorbeaui oon ben 3efuiten erjogen, tcren Drben er bis 1639 angehörte. Tureh baS rtutium ber SBibel unt ter SJeoftiEer tem Ka= tb/oticiSmuS entjreintet, trat 2. 1650 jur reform. Kirche über. 3uniicbft nuirbe er Sfkebiger in Ü)cott= tauban, tatin in Drange, 1660 in (Senf, 1666 in i'cittclburg unt 1669 in Slmftcrbam, wo er feine Slnbdnger, bie Vababtftcn, ju einer bef entern ftreblidH'n (Mellfchaft Bereinigte. Sa man ihn aueb bier niebt mehr tultete, begab er ftch 1670 naeb jjerforb, ido ibn bie äibtiifitt, Sßfatsgräfin G'lifaheth, befebükte. SSon bier 1672 tureb ein faifcrl. dbttt oertricbeii, ging er naeb Sretnen, etttlieb nad) SKtona, !eo er 2. jyebr. 1674 ftarb. Unter feinen Slnhängern erregte namentlich feine S chülerin St n n a '.l'i a r i a d o u 2 dui r m a n grofseS Shiffehen. Siefelbe mar 5. 91op. 1607 in kein geboren unt [ernte i'. in ben Sliebcrlanbeii fetnien. Sie begleitete tbn naeb Sttona unt ,,og fidi naeb feinem Sfcobe naeb Sintoarben in SBeftfrieSs lanb .üirütf, mo fie 5. Seat lt">7y ftarb. ^sbr öaupb werf ift « Eueleria. seu melioris partis electio» iSfltona 1673). Die i'abattften feilten bie reine Kirche mit ftrenger Kircheutucbt hüten unt allein ba§ Slbenbmahl roiirbig feiern; nur bie ÜBiebet geborenen feilten getauft teerten. Tie Seite erhielt i'idi bis gefeit bie Süttc tec- 18. ^ahrh., wo ihre i'liitjäiiaer für) allmählich mit anbern Parteien oep icbmoljen. — 3Sgl. -Jfd\rdert , 31. SR. oon Sdiüp man, ter Stern pon Utrecht (©otba 1876); :Hitichl, ©efcbidjte be§ SßietfömuS, 33t. l (Sonn 1880). t'aban ter Stramäer, erieheint im erften ^tut ÜRofe burdj bie *iHlrmanttfchaft mit Slbrabam unt tie Aamilienecrbiutuna mit teffeit SRadjtommen in tie i§raet. ^atriareheufaae Derflott)ten. Seine Heimat ift SRefopotamfen. er oermitteit bie C5be jroifdjen ,Maaf, -'IbrahantC' Sehn, unb feiner Schmefter ;He betfa, oerheiratet fpäter feine betten ä echter Vea unt :Kabel an feinen SReffen^afob, fdjtiefjt juteijt mit ^iafeb in ©iteab einen Areuntfdiaftc-rertraa: fageribafte ,^üge , mcldie bie gefebiditliefien SSejie; bunaeit muicben Snrern mit 3§raetiten, ©renjoer= bältniife, Kriege unt Afietenc-'fcblüfje jmifeben ara= mäifcben unb iStaeL Stämmen foiberfpiegetn. Vabanb, ivnil, ©ermanift unt ctaatc-recbte-= lebrer, ach. lM. SKai 1838 tu Srellau, ftutierte :)ieeht'Jiiuffenieiiaft tafelbft, in öcibetbeKfl mit ®er= lin, habilitierte ftcfi 1861 in \icitelberg unt timrbe 1864 Urefefjcr be§ beiitfeben 'JieehtÄ in Sönigäberg, 1872 in Strasburg. Seit 1880 ift er aufjertem äßitgtieb bei Staatsrats oon @ifafj*SotInunflen. Sr eereffeutliebte auf tem ©ebiete ter teutfeficii SRed)t§que[Ieii namentlich: «beitrage ,uir Stinte beS Sdnuabenfpiegelc-" OerL 1861 1, i SaS S0lagbeburg= SreStauer inftematifdH* Scböffenred^t» lebt. 1863), «Jura Prutenorum » (Hönigsb. 1866), «2Uagbe= bürget [ReebtSqueUenn (ebb. 1869), «Tie ecrmecten-> tedi'tlicben Klacten naeb ben fäehf. JKeditc-quellen beS iDlittelalterS» (ebb. 1869). 3luf tem ©ebiete tec- StaatSred^tS erfebieneu oon §.: «Xaö Subgetrecbt nadt ben S3eftimmungen ber oreuf?. ißerfaffungS urfunbe» (SerL 1871), «SaS A'inan.tredn beS 2)eut= fehen Reichs» unb «Über ben Segriff ter Senber= rechte naeb teutfcbein iKeichsrecht» (in .fiirtb? « 2In= nalen», ßpg. 1873 u. 1874), «Sa§ Staat-srecbt beS Deutichen öteicbS» (3 Sbc. , §reib. i. 93r. unb 2üb. 1876—8-2; 2. Stuft., 2 Sbe., 1888—91), fürjer in SDcarquarbfenS «öanbbud) be§ öffentlichen Rechts», 95b. 2, i (3-reib. i. SBr. 1883; 2. 2tufl. 1894), «Sie Thronfolge im Aiirftentum yippe» (ebb. 18911. i'ludi giebt8. (mit anbern) feit 1865 tie «^eitfdirift für baS gefamte öanbelSteebt» (Stuttgart! unb feit 1886 baS K3lrd)io für öffentliche;- ;Kecbt» lAreiburg i. 33r.) beraiK-, Vabaria (Bottrops atrox L.), Kufie, eine brafil. 2frt ter ©rübenottern ocu etma l,s m Sänge, mit fehr breitem, gegen ben bannen .vSalc- ftarf ab= gefegtem Kopf, rurgem tünnen Schmaitj. Die Jarbe ift eben bräunlichgrau , mit grauf cbWarjen , brei= edicien Alcefen, ter Saudi ift tunfei, au ten Seiten mit iu;Keihen jtehenteu Aleden, unt an ieber Seite beS KopfeS befintet fidi ein eunfelbrauner Streifen. l'abärniit dat.), Kreu.uabne, in ber fpittrbm. Reit tie faiferl. .fSauptfahnc be^iieere, eine lange Sänge mit einem C.ucrbalfen, pou bem eine rotfetbene eter purpurfarbene Sahne nieberhinet. Sie trug feit bem Siege Kenftantius b. @r. über 3RarentiuS (312 n. (ihr.) cm ihrem obern Hube ba§ 6hriftue= monogramm (f. b.i. SaE>bäfo3, König oon Jhebeu, Sehn beS N4>olt)= botoS ttnb ber SlofteiS (ber Oiäehtlidieni, SOaterbeS 8atoS, (Srofeoater beS CtbipuS. Viil'trüfeu (Glandulae digestivae), f. illagen. %abi, Souife (iharlin, franj. Tiehterin , geb. ilpifcbcn 1514 unb 1526 auf ber Dätcrlicbeu S3e= fitttiug ggdreien (Siepart. 2tin) als Jenttcr emec- Sponet SeiterS ibaber «La belle Gordiäre»), erhielt eine gute (Jrüehung in l'iufif, loeibliehen Kunften mit alten unb neuen Sprachen. (Fine ttnglüdliche Seibenfebaft für einen jungen Sbelmann bat ihre liebeglühenteu SJJflefien, 3 Elegien unt 24 Sonette, bemorgerufen. Sie erfchienen, nehft einer büb- iiton ätllegotte aften ausgebilbeten Ser= L.VBIATIFLOPvEN. (DTKOTYLEDOXE.V: Sympetalen.) 1. Sesainuni indicum (Sesam); a Frucht, b Same In verschiedenen Ansichten. 2. Verbascum thapsiforme (Königskerze); a b Staubgefäfse, e aufgesprungene Frucht. :i. Lathraea squamaria (Schuppenwurz) ; a Blüte, durchschnitten. 4. Acanthus mollis (Bärenklau); a Blute, Seitenansicht, b desgl. von vorn, a Blutenteile. 5. Mentha piperita (Pfefferminze); a Blüte, vergreif sert , b Pistill, e Früchtchen. 6. Rosmarinus ofücinalis (Rosmarin); a Blüte, b Pistill, c Frucht. Brockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Aufl. £afcr — 2abid)e 865 anlagung im ©egcnfatj ,ni bem an ben alten übcr= lieferungen bängenben Gapito ber iKccbtSwiiien; febaft auf öielen ©cbietcu einen neuen 2lnftof> gab. Ur Deranlafste Diele Streitfragen, begrünbetc eine eigene Suriftcnfcbule (Sßroculianer im©egenfa& 311 ben Sabinianern, ber Schule be§ ßapito), brang mit feinen Elnficbten aber bei ben fpätern Surijten üielfad) burd) unb wirb in ben Sigeften (f. Corpus juris) oft als Slutorität eitievt. — 93gl. "}kr= nice, Tl. Intiftiuä S. (58b. 1—3, i, Jnatlc 1873—92). Habet, Sabamar pon, beutfdjer Siebter au§ ober-- pfälj. 2lbe(Sgefcbled)t, bezeugt 1317 — 54, jutneift in ber Umgebung ber baör. öerjfige, namentlidi SubwigS, beS DJcarfgrafen t>ou SBranbenburg, beffeu SRat er 1351 mürbe. 8. febrieb in ber Jiturolftropbc eine SJtinneaUegorie «Sieijagb» (bg. öon Sammeltet in ber «93ibliotbe£ beS Sitterarifcben SBereinS in Stuttgart», 93b. 20, Stuttg. 1850, unb Don StcjSfal, 3Bien 1880), bie baS ritterliche SicbcSmcrbcn unter bem 93ilbc eines lunftmäfügcn 2Beibmann§metfe§ barftetlt. — Sgl. 93etbfe, Über ben ©til öabamot» Don S. in feiner «3agb» (33erl 1892). t'abcrban, f. Kabeljau. l'nbcriui?, SecimuS, ein röm. Stitter, geb. gegen 105, geft. 43 ü. Gin-., befannt als Siebter oon SKimen (f. b.). Säfar nötigte ihn noch als 60jäb= rigen SWann, bei ben feenifdjen Spielen, bie jener 45 P. 6l)r. 3U 9iom aufteilte, jutn erftenmal per; fönlid) aufzutreten. 93rucbftücfe ber Wimen beS S. bei iltibbed in ben «Comicorum latinormn reli- quiae» (2. 2luf(., Spj. 1873). Sen non Sßacrobiuä mitgeteilten «Prologus» 3U bem SJtimuS, in bem 8. perfönlid) auftrat, überfeiste ÜBiclanb (in ber Übcrfctnmg Don .fioraj' «Satiren», 93b. 1, 8pj. 1819) trefflieb, in§ Seutjcbe. SabeS, Stabt im KreiS JRegenWalbe beS preujs. 9teg. = 93e,v Stettin, an ber SKega unb ber Cinie Stettin = Stargarb = Sait3ig ber $rcuf?. ©taat*bab= nen, Sitj beS 8anbrat§omteS beS Steif eä Siegen; walbe unb eines 2lmtSgerid)tS (8anbgcrid)t Star; garb), Ratafters unb SteueramteS, bat (1890) 5232 @., barunter 49 Katbolifcn unb 124 !J3rae= liten, Sßoft ätueiter Klaffe, Telegraph, KreiSfpar- faffe, 3>orfcbufjperein, DiettungSbauS, Sanbgeftüt; Sampffdmeibemüble mit ^arfettfufjbobcnfabrif, ©rütjefabrif, ÜRotferei, Spiritusbrennerei, Staue* reien, (Serbereien, DUiblen, 2lder= unb Spargclbau unb öanbel mit SSieb, SDtebl unb .fiolj. 8. Wirb 1295 al§ Civitas Lobese erwähnt. Sabcffcnjcn, f. Sab. «aber, im Kartenfpiel, f. 93ete. Habet, Söget, f. Snbtfdje Sogelnefter. Habe&tatte, f. Sab. Snbial, 311 ben Sippen (lat. labia) gehörig; Sa; biale, Sippenlaute, f. Saut. i'abialhcrutc, 93rud) ( Seiftenbrud) ober 93eri= nealbrud)) ber grojjen Schamlippen beä 9BeibeS. Sabtalöfcifcn, f. pfeife unb Drgel. Labia major a unb minora, grofse unb tlcine Schamlippen (f. @efd)led)tSorgane, 93b. 7, S. 897b). l'abiäna, Saoiana ober "ISota be 8., 93e?itl§= bauptftabt in ber fpan. 3>rooiir, Oüiebo (i'lfturicn), am Tialon unb an ber Sinie ©ijoivS. (52 km), mit (1887) 7_913 d". Labiaten, Sippenblütlcr, Sßflanjenfamttie auS ber Drbnung ber Sabiatifloren (f. b.) mit gegen 2600 Strien, bie über bie gan;,e (Srbe uerbreitet jtnb ; einen befonberS ebaratteriftifeben 93cftanbteil ber 9>cgetation bilben fie in ben SDtittelmeergegenben. Sörocriianä' ftontjcriation-3=ScEiton. J4. Slufi. X. Sä ftnb teilä frautartige Mattgen. teils palb|'trdu= djer ober Sträutber, febr feiten befitieu fie baum= artigen SBuebS ober tletternbe ©teugel. Sie 93lät= ter finjo ftets gegen; ober roirtelftdnbig unb ungern teilt. S)ie 93lüten haben einen röhrenförmigen, oft :,meilippigen Selch, eine ftetS 3toeilippige 93lumen; frone unb in ber Segel oier Staubgefäße, dou benen 3roei länger finb als bie beiben anbern. 2)er oherftänbige gnid^ttnotcn ift oierteitig unb ber jabenförmige, an feiner Spihc mit Sinei Farben Der; febene ©riffel figt in ber lÜitte ber uier Teilchen. Sie grud)t ift eine in nier einfamige "Jcüfscben ser= fallenbe ©paltfrucht. Sie 93lüten finb in eigentümi lidjen für bie 8. cbaratteriitif eben , in ben 93latt= minleln ftebenben 93lütenftänben angeorbnet; eS finb fnäuclfönnige bid)tblüt)enbc Spmpobien mit meift gaheliger SierjtDetgung ; man nennt fie 93er; ticillaftren, roeil fämtlidie 93lüten mirtelförmig angeorbnet ^u fein fdjeinen. Siele 8. enthalten reid); lieb ätberifche Öle unb werben bcsbalb 3U ben uep fd)iebenften Qlueden uerwenbet, befonberS als ©e; roürs; unb pj^jinelle 3ßflangen. Srtbintiflurcu, Drbnung aus ber ©nippe ber Sifotplebonen, 2lhteilung ber Sömpctalen, djaraf; terifiert burch unregelmäfiige, Jiuittvige, lippen= ober racbenförmige 93lüten, bie fünJ3ähligeu Äclcb, fünf« Sdhlige 93lumenfroue , aber getoöhnlicb nur üier bibpnamifebe Staubgefäfje hefii?en; ber oherftänbige (Jrudbtlnoten beftebt aus 3iuei miteinanber uer; machjenen grud)thlättern. Sic Drbnung umfafst bie ^umilien ber ©crophulariaeeen (f. b.), Sabiaten (f. b.), Utriculariaceeu (f. b.), ©eSncraceen (f. b.), 93ignoniaceen (f. b.), 2lcanthaceeu (f. b.), 93erbena= ceen (f. b.), Sßlantaginaceen (f. b.), Qrobancbeen (f. b.). öiersu 2afel: Sabiatifloren; jur (5'rtlä; rung f. bie 2(rtitel Sesamum, Verbascum, La- thraea, Acantbus, Mentha, Siosmarin. Vnbiau. 1) S'rci-3 im preufs. Sfteg.=95e3. HönigS; berg, hat 1062,68 qkm unb (1890) 53 220 (25407 männl., 27 813 mcibl.) <$., 1 Stabt, 146 8anb= gemeinben unb 82 ©utSbesirte. — 2) fireiöftabt im Kreis S., an ber Seime, aus ber hier, ber §rieb* rid)Sgraben (f. b.) abgeht, ©ih beS SanbratSamteS, eines 2lmtSgerid)tS (Sanbgerid)t ÄßnigSberg) unb einer 9ieid)Sbantnebenftelle, bat (1890) 4861 6., barunter 29 Katholiten unb 92 Israeliten, '^oft 3trei= ter Klaffe, Telegraph ; Sampffägemühlcn, 93rauerei, ©chiffahrt unb gifchhanbel. 8. ift feit 1642 Stabt; ber hier 20. 9iod. 1656 3ir>ifd)en bem ©rofjen Kur; fürften unb Karl X. ©uftao oon ©djioebcu abge; fcbloffene Vertrag fieberte bie Unabhängigteit $rai= fsenS pon Schweben. Vctbidic (fpr. -bifcb), ßugene, frans. Suftfpiel= bid)ter, geb. 5. DJJai 1815 ju 3ßariS, befud)te baS Col- lege Bourbon unb bereifte bann Stalten, ©ein erfteS Suftfpiel «La cuvette d'eau» bradite er 1837 auf bie 93iibne. öeitbem lieferte er für bie Sßarifet Sbeatet eine DJienge Suftfpiele, 9[Joffen, 93aiibeinlleS u. f. w., con benen einige gerabeju Kaffifd) finb, bie meiften burch fcblagfertigen Sialog, edjten äumor, gute -©barafteriftil unb fid)ere ©cenenfübrung fich auSseidjnen, Wie: «Le chapeau de paille d'ltalie» (1851), «Le misanthrope et l'Auvergnat» (1853), «La poudre aux yeux» (mit '.Oc artin, 1862), «Celi- raare le bien-aime» (1863), «La Cagnotte» (1864), «Un pied dans le crime» (mit Gboler, 1866) u. f. W. 2ludi fdirieb er niete ötüde in ©emeiufdjaft mit SDlattin («Le voyage de M. Perricbon», 1860), ©onbinet («Le plus beureux des trois», 1870), 55 8G6 SaBien — Saborbe (Stfcfcanbre £ouiä Sojepfj, 65raf be) Giille («Les trente millions de Gladiator», 1S75), 2lugicr («Le prix Martin», 1876), 5)uru («Doit- on le dire?», 1873; «La cle», 1877) u. a. Seit 1880 mar S. iUitgtieb ber grangbfiföen Slfabemie. gr ftarb 23. San. 1888 in $ar&. Seine Stflde er= iduenen nlS «Theätre de L.» (10 23be., 1878—79) mit SSorrebe von Slugier. Vabicn dat.i, Sippen, beionberS Sie Scham; (ippen; über bie 2. an ben Sabialpfeifen f. Orgel SabtcnuS, Jitit» ätiuS, war 03 o. Gbr. §Boߧ= tribun imb tlagte, pon Gäfar veranlagt, ben @nju£ iRabiriuS als SDtörber beS SaturninuS an; Gtcero perteibigte SRabiriuS. 3m ©aDifdjen .ttriege erwarb ficb 8. aß Eäfar§ 8eg.at ( Unterfelbber'r) rriegerifcben :Hubm tmb grofse Jteicbtümer, fchlof; ficb jebcdi, ale Cor Sflrgerhieg ausbrach (49d. Gbr.), bem ^ompejuS an unb nabm an ben (Sefecbten bei Tmrbacbium unb an ber Schlacht bei Sßbatfalui teil. Später focht er im 2tfritanifdKu Kriege gegen Gäfar, ben er balb nach ber Eanbung bei Stufpina mit ©lud angriff. Seit SertuS SßompejuS unb am betn enttarn er nach GäiarS Stege bei JbapfuS 5« @näu§ ?ßompejuä na* Spanien unb fanb in ber Scblacbt bei SDlunba (45 v. Gbr.) feinen Sob. ©ein Sobn, C.uintuS 8., Wurfe von !Brutu§ unb GaffiuS vor ber Schlacht bei "ßbilippi an tim ^artberfönig DrobeS I. gefenbet, beffen ftilfe ju erbitten. Gr brang 40 t>. Gbr. mit Sßacoruä, bem Scbue be-:- jtönig-s, in Snrienunb SSorberafien ein, würbe aber 39 pon bem Legaten beä Antonius, SBubüuSSSentibiuS, gefcblagen unb fpäter in feinem 3uflud)t§orte in Gilicien entbedt unb getötet. SituS 2., wohl beS letjtgenannten Sohn (ober 23ruber), macbte fidi unter 2tuguftuS einen tarnen alS:Kebner unb als ©efcbicbtfcbreiber im entfd)ieben republifaniidien Sinne unb erhielt wegen ber .f)ef= tigfeit feine-? 2luf treten* ben 93einamen SRabieS (Suhit). 83en feinen Schriften blieb nidnc- erbalten. ©en tarnen be« 2. benutzte 2t. Stogearb ju bem Sitel beS gegen Jcapoteon III. oerfafjten Pamphlets «Les propos de L.» (18(55). Sabtl dat.), hinfällig, fdimantenb; labiles Gleichgewicht, f. ©leiebgemiebt. Labill., f. Lab. SabiUarbicrc (fpr. -bijarbiähr), ^WqueS Qu= Ken öouton be, franj. Oiaturf erfeber unb Dieifenber, geh. 28. Dfi. 1755 gu Sßencon, ftubierte gu 2Ront= pellier Dftebijin, wanbte fich aber fpäter ber Sßo; tanit allein gu. Gr madite Steifen burd) Gnglanb, granlreid) uno bie 2llpeu, bann auf «offen ber franj. ^Regierung 1786 unb 1787 nach Syrien unb bem Libanon uub begleitete 1791 als SBotanif er bte pon b'Gntrecafteaur geleitete Srpebition. Gr würbe 1800 ülittglieb be* 3nftitut§ unb ftarb 8. San. 1834 in $ari§. Gr ncröffentlidite mehrere größere joftematifdje HBerfe, namentlich «Icones plantarum Syriae rariorum» ($ar. 1791 — 1812), «Relation du vovase a la recherche de Laperouse, 1791 — 94» (2 23be., ebb. 1800), «Novae Hollandiae plan- tarum speeimen» (2 9Jbe., ebb. 1804 — 6), «Sertum Austro-Caledonieum» (2 Sbe., ebb. 1824 — 25). Sabifdnn, Stabt im fireiä Sdmtün be-;- pvain. iReg.=58e?.S3romberg, an ber Diebe, Sth eine* 2(mt-:-= gerichte (2anbgcridn Sromberg I, bat 1 1890) 2328 G., barunter 911 Goangelif*eunb417 v"U-raelitcn, ^oft, Iiloarapb, 2 fath., 1 euang. Sirdie. «oüifift), 3of., Dliufiter, geb. 4. otili 1802 ju Scbönfelb bei SPerfdjau in lehnten, mürbe 1835 Sireltor ber ffarföbabet .Hurfapelle, welche Stelle er bis 1SGS betleibete. Gr ftarb 19. 2lug. 1881. 2. galt neben fiahner unb 3trauf; für ben bebeutenbfteit öftere. Jan-,lomponiften. SBefonberä beliebt waren [eine äBatjer. ^ Sein Sobn, 2luguft 2., geb. 22. Ott. 1832 su s}>eticbau , abfoloierte bas Sonferuatorium ju tyxaq 1849 unb fam bann nach Seipjig ju gerb. Tainb unb Dlioriti Sauptmann. 1850 ging er mit feinem i>ater unb feinem ©ruber 2Bilbelm (geft. 5. 3an. isti ;u Soronto in Ganaba) ju ben großen National: bnjerten in Her Majesty's Theatre nach 2onbon, blieb bis 1852 bei ber fönigl. Oper bafelbft, trat 1854 in bte ttark-baber Jüirfapelle uub würbe 1868 beren ^ireftor. äl§ «omponift folgt 2. ber Düd> tung feineS SSaterS. Labium (tat.), bie 2ippe, f. 2ippen; L. lepori- num, bie öafenfdiarte (f. b.). äabtäic, f. .Räfe. Vabf üiiictucn, f. 2ah. Sabtraut, f. Galium. Lablab (arah., b. b. SBinbe), G5attung auS ber Familie ber 2egumiuofen (f. b.), Abteilung ber $a= pilionaeeeu, mit winbenbem Stempel. Sie 10 cm laugen, 5 cm breiten jungen öülfen uub bie bobneu= artigen fdiwar3en ober brauneu Samen pon L. vulgaris Sav. (NJleiSbobne ober ägpptifcbe 3af el) fiub cf;bar, meShalh biefe Sßftanje überall in Cftinbien unb äignpten, unb ebenfo einige anbere 2lrten in Dft= unb 3Beftiubien angebaut werben. 3n Seutfchlanb tft bie DleiSbohue Zierpflanze. Labmagen, bie nierte 2lbteilung beS sJJIagenS ber SIMeberfäuer (f. b.; pgl. 2ab). Saboeänt (lat.i, ber in cfaem. 2aboratorien 2lr= beitenbe, ber mit ber Tarftellung ber Slrjnetmittel betraute 2Ipothe!ergehilje. Laboratorium dat.), im allgemeinen SBe3eia> nung für einen iRaum, in bem cbemifche, pbarma= ceutiidie, phufifalifcbe ober tedutifche arbeiten auS= geführt werben. vxsnSbcfonbere be,?eicbnet man mit 2. biejenigen 2elirinftitute ber Unioerfttäten unb tedjnijcben öoch= unb Üiittelfcbulen, in betten C'ehrer uub Bemenbe ber d)em. Jorfdiung obliegen. (3. Ghe= mifebe 2aboratorien.) 93ei ber 21rtillcrie ftnb bie 2. gum Sertig= machen ber 2)cuuition unb 3ur öerftellung con 3Ru= nitionSgegenftänben beftimmt. Sie fteben unter ben 2lrtilleriebepotS unb Werben pon ;veuerwertS= ofniieren geleitet. Jür fdiroierigere ©egenftänbe (mie oiiuber, iHafeten u. f. w.) befteben in ein.ielnen gröjsern Staaten Geutratlaboratorieu, bie mit 3Jlaf deinen arbeiten unb ju ben technifdien 3nfti= tuten ber 2lrtillcrie jählen (?. 93. baS preufs. 5euer= WerfStaboratorium ju Spanbau, bie frau;. Ateliers de l'Ecole centrale de Pyrotechnie militaire). fiaborbe (fpr. -borb), 2lleranbre 2oui-j ofeph, Giraf be, franj. Steifefcbriftfteller, Sohn öon Jean ^oieph be 2., geb. 15. Sept. 1774 in SßariS, focht in öfterr. ® ienften gegen bie franj. "Jtcpublif, hegleitete 1808 2!apoleon nach Spanien unb 1809 in bem S'elbjuge nad> Öfterreidi unb mürbe iKeguetenmcifter beim Staatsrate in ißariS. 33on 1823 an 9J!itglieb ber Seputierteutammer unb 1830 3Jlitunterjeid>ner ber Sßroteftation gegen bie Orbonnanjen JtarlS X., mürbe er nadi ber JutirePotution lsso Seine= präfett, fpäter iSrigabegeueral ber Sarifet 3la= ttonatgarbe uub älbjutant beS fiönigS 2ubwtg SJJbü 1 lipp. iBereitS 1813 war er gum SRitglieb ber 2tta= bemie ber ^nfdiriften ernannt Worten, unb 1832 mahlte man ihn in bie 2ltabemie ber Üöifjenfchaften. Saborbe (£>enri gran<;oi3, ©raf be) — fiaboulatjc 867 Gv ftarb 24. Oft. 1812 ;u $ariS. 8.3 SReif emexle ftnb : «Voyage pittoresque et historique de l'Espagne» <4 S8be., 1807—18; neue 2lufl. 182.°.), «Itineraire descriptif de l'Espagne» (5 33be., 1808; 3. Slufl., 0 33be.,1827 — 31), «Description des nouveaux jardins de la France et de ses anciens ehäteaux» (1808 — 15), «Les monuments de la France» (2 SBbc, 1816—36, mit 249 .K'upfcrtafeln) , «Ver- sailles aucien et moderne» (1840), «Voyage pit- toresque en Antriebe» (3 93bc., 1821 — 23). i'abprbc, <öenri grancoiS, ©raf be, franj. ©e= neral, unb beffen So Im ö'e n r i 35 i c o m t e b e 2., f. Selaborbe. 2aborbc (fpr. -börb), 2(ean Sofepb be, franj. ginanjmann uub SJäjilantljrop, geb. 1721 311 Sacca in Siragonien, ermarb ju «aiienne im öanbel mit Skftinbien unb Spanien ein grojseS SBermogen uub mar unter bem äRiniftet Gboifeul in grantreieb Öofbanfier. SÖlan erbob feine 23efitutng 8. jum SOtarquifat. Seim Slusbrud) be« amevit. gretbeitSs frieges lieferte er ber franj. SRegierung 12 9Jtill. 2vorcs in ©olb. Später führte 8. grofse unb pracht= »odeSBauten aus unb gab grofte Summen pr Unter» ftüfeung ber 2lrmen fomic 1788 bie jJonbS jur Gr= ridjtung »on »ier großen öofpitälern in SßariS. SBäbrcnb ber Scbrecieiisieit mürbe er feines :Retcb= tums megen »or bas SRcDolutionsgcricbt gebradit, bas ibn auf bie Slnfcbulbigung, mit SEßucberern in SJerbinbung geftauben 311 haben, 18. Stpril 1794 jum SLobe »erurteilte unb fofort hinrichten lief;. Vaborbc (fpr. -bort), 2e'on, sDiarquis be, Sobn »on SU. Souis 3of. ©raf be 8, geh. 12. Sunt 1807 SU «aris, fhtbierte in ©öttingen unb machte 1825 mit feinem Sßater eine SHeife nach bem Orient, über bie er in ben Sßracbtmcrfen «Voyage de l'Arabie Petree» (1830— 33) unb «Voyage en Orient» (2 93be., 1837—62) berichtete. 3jn ber Sulirepolutton mürbe er 2lbjutant bes ©euetals 2afanette, bann @cfanbt= fchaftsfetretär in Sonbon, 1832 im ßaag unb 1834 in ©äffet. 2ln feines 33aters Stelle mahlte man ihn 1841 in Stampes 3um deputierten unb 1842 in bie SItabemie ber SBillenfcbaften. Son 1848 bis 1854 mar er fionferoator ber mobemen Sfulpturen im 2ou»re, feit 1856 ©eneralbireltor ber Slrchiue bes fiaiferreiebs, feit SBlai 1868 toenator unb ftarb 29. SJiärj 1869 in «aris. «on 8.§ Schriften ftnb noch SU ermähnen: «Histoire de la gravure en maniere noire» (1839), «Les ducs de Bourgogne», XL 2 (1849 — 51), «Notice des emaux, bijoux et objets divers exposes dans les galeries du Louvre» (2 S3be. , 1853 u. ö.), «La Renaissance des arts ä la cour de France. Tome 1: Peinture» (1855). Saborfaltn, Otofa, f. ^öfai, SDtauruä. Sabotieren (lat.), arbeiten, insbefonbere dient. SlrbeitenDornehmen; (an etmas) 311 thun babeu,teiben. Labor impröbus (lat.), «unabläffige 2lrbeit», fprichmörtl. Sitat aus SSirgils «Georgica» (1, 145). gabouebere (fpr. -bufdjähr), 6enro, 2orb Saunton, liberaler engl. Staatsmann, geh. 15. 2lug. 1798 311 Sonbon, aus einer franj. Sftöfugifc familie, rourbe 1828 311m «arlamentsmitglieb für Xaunton gemäblt unb hetleibete in mehrern Ü)ii= nifterien bie Soften eines 2orb3 ber Slbmttalttät, «ieepräfibenten beS SanbelsamteS, Unterftaats= f efretärs für bie Kolonien, «räfibenteu bes .fianbcls= amtes, ftauptfefretärs für ^rlanb unb eubiieh 1855 — 58 bas 2lmt bes SolonialminifterS. 1859 mürbe er mit bem Jitel 2orb Saunton 3itr «eersroürbe er= Roheit. Er ftarb 13. 3uli 1869 in Sonbon. Sabourbcrc (fpr. -bufebäbr), £>ctmi, rabifaler engl, «olitifer, 9leffe bes oorigen, geb. 1831 311 8on= bon, mürbe in C'ton erjogen, trat 1854 in ben biplo= mat. Sienft, mar an »erfebiebenen Drten Slttacbe' unb ©efanbtfchaitsfefretär, gab aber 1864 bie biplomat. Vaujbabn auf unb mürbe 1865 für Söinbfor, 1867 für bieSraffcbait SDlibbtefej ins Parlament gemäbtt. sJtachbem er bei ben [Reumablen r»on 1868 feinen Sife nerloren hatte, lebte er längere 3«t auf bem geftlanbe unb erregte 2lufiehen bureb fein juetft in ben «Daily News» ueröffentlichtes «Diary of a be- sieged resident in Paris» (beutfd) 8pg. 1871). 1880 tarn er für 9iorthampton mieber ins Unterbaus unb nahm als fdjlagfertiger uub milbiger SRebner bcruor= rageuben Slntexi an ben SBerhanbluugen. (5'r ift ©egner feber äusgreifenben SSergrbfjerungSpolitiE, Svreunb granlreichl unb bem Sreibunb abgeneigt. 8. unterftütite ©labftoue bei feiner ßome=3lute=S8or: läge, boch mürbe feine öoffuung auf einen Sife in ©labftoneS öiertem fiabinett nidit erfüllt, angeblich auf SSerantaffung ber Königin SSictoria. Seit bem Scheitern ber öomeORule Verlage tritt er auf bas fdjärffte für bie 2lhid)afjuug bes Oherhaufes ein. S. ift SMitser unb Herausgeber ber fatir. 2ßod)en= ld)rijt «Truth» unb mar bis G'nbe 1892 auch an ben «Daily News» beteiligt. Saboufarjc (fpr. -huläb), G'bouarb iHene" £e= febore be, franj. sJied)tshi|torifer uub Sßubtijift, geh. 18. 3an. 1811 3U $aris, ftubierte an ber borttgen SHedjtsfcbuk unb beteiligte fidj an berSdjriftgiejjerei feines als G'rfinber unb ©tbriftfteller (3. 33. beS grofjen «Dictionnaire des arts et manufactures et de l'agriculture», 6. 2lufl., Sgar. 1885) befannt gemorbenen Srubers Gbarles be 2. (1813 — 86). slJachbem er «reife baoongetragen für bie «Histoire du droit de propriete fonciere en Occident» («ar. 1839) , bie «Recherches sur la eondition civile et politique des femmes depuis les Romains jusqu'ä nos jours» (ehb. 1843) unb ben «Essai sur les lois criminelles des Romains concernant la responsa- bilite des magistrats» (ebb. 1844), mürbe er 1845 ajtitgtieb ber Stfabemie ber 3nfdiriften, 1849 sllro= feffor für nergleichenbe 9led)t§mtffenfd)aft am Col- lege de France. 1871 mürbe er 311m deputierten geroäblt, 1875 Senator auf Sebenäjeit. 6r »ertrat Dollftänbige Unterrid)tS=, ©emiffens= uub 35ereins= freibeit, betämpjte auch uuermüblidi bie Sttanerei. 6r ftarb 24. sDlai 1883. 2lls tüditigen Kenner beut= fcher «erbältniffe ermies er fich in bem «Essai sur la vie et les doctrines de F. Ch. de Savigny» ($ar. 1842), ber Üherfetmng uon 2Balters «©efebitbte beS röm. eioilproceffes» (1841) unb ben «Etudes con- temporaines sur l'Allemague et les pays slaves» 0J$at. 1856; 4. Slufl. 1876). Sie grudit grünblidjer Stubieu finb feine «Histoire politique des Etats- Unis 1620—1789» (3 93be., «ar. 1 855—66 ; 6. Slufl. 1876; beutfeh, mit «ormort oon SBluntfdjü, öeibelh. 1868— 70; 2. Slufl. 1882), bie35mal aufgelegte fati= rifd)=bibaftifcbe Schrift «Paris en Amerique» (1863 ; beutfeh 93erl. 1867 unb erlangen 1868), «Le prince Caniche» (1868, in 20 3luf lagen; beutfeh »eibelb. 1868), Schriften über SB. 6. ßbanning (fgat. 18701 unb 93. grantlin (1869). Sie Senntnii älterer iHechtsguellen (arbeite er bureb bie 2lusgabe pon 2opfels «Institutes coutumieres» (mit Supin, 2 33be., «ar. 1846), gleurps «Institution au droit francais» "(mit Sarefte, 2 93be., 1858), Sreguignus «Table ebronologique des diplömes, chartes, titres et actes imprimes concernant Phistoire 55* 868 Saboiirbcm — Sab raborit de France*, St. G — 8 (mit SßatbeffuS, 1850— 77), «Le grand Coutumier de France» (mit SR. Sarefte, neue StuSg. 18G8), GatberinotS «Axioraes du droit francais» (1883), IRonteSquieuS «(Euvres eompletes» (7 Sbe., 1875—79). SSon polit. Sd)tif: ten ftnt 311 nennen: «La revision de ia Constitu- tion» (1851; fpätcr u. t. S. «Questions constitu- tionnelles» 1872 erfdftenen), «L'Etat et ses li- mites» (1863,1 unt «La liberte religieuse» (1858). ©reßen Grfolg hatten feine Härchen «Abdallah, ou le Trefle ä qnatre feuilles» (1859), «Contes bleus» (1S64), «Nouveaux contes bleus» (1S67), «Derniers contes bleus» (1883). Stele Seiträge lieferte 8. in hie oon ibm herausgegebenen «Revue historique de droit francais et etranger» (15 Sbe., 1855 — G9), bie «Revue de legislation ancienne et moderne» (6 Sbe., 1870 — 76) unb «Nouvelle Re- vue historique» (feit 1877). SRad) feinem Sote cr= idn'enen «Derniers discours populaires» (Sar. 188G) unb «Trente ans d'enseignement au Col- lege de France 1849 — 82» (ebb. 1888). — Sgl. Xouvelle Revue historique, 35b. 12 (1888); 3Bal= Ion, Notice sur la vie et les travaux de M. Edouard L. ($«. 1889). gaboutbon (fvr. -burbang), früber Sab ort, Sabourb, baSfiicbc Sanbfcbaft, teil» zu gianftetd) (Scpart. SaffeS = S»venceS), teils 511 Spanien ge= hörig, mit bet Öauptftabt Sanonne (Lapurdum). Vnbourbonnntje (fpr. -burbonnäb), Sertrant graneoig ÜJiabe be, franj. ceemann, geb. 11. gebr. 1699'su 6t. aifalo, mar febon 1723 Kapitän in ber SfRatine ber franj. Djtinbifdjen Gompagnie unb nahm 1721 Ülnteil an bem Siege Don Wlatji, wofür er tiefen Kamen beigelegt erhielt. Gr febrte 1733 nach grantreich zurücf, ituirbe 1735 ©ouoerneur ber Jnfclu _3§te=be=grance unt Sourbon, erhielt 1740 ten Sefebl über ein ©cfdiioater in ben oftinb. ©e= »äffern unb entfette 1741 3)iabe. Jm Juli 174G griff er mit fecbS Schiffen an ber Kufte von fioto= manbel ten brit. Kommotore Scpton an unt bc= bauptete nur mit großem Serluftc ba§ Sdilacbtfelb, zwang 21. Sept. SlabraS 3ur Kapitulation, tag er gegen eine Kontribution oon 9 ÜJtill. Siöteä zu räu= inen oerfpracb. Set ©eneralgouoerneur Supleir verweigerte aber bie SRatiftfation unt befdntlbigte 8., baSjnterc]ie ter Gompagnie »erraten 311 haben. Um Heb oon tiefer Serleumtung ju reinigen, fehrte er 1747 nach, Jranfreid) jurüct, wo man ihn foglcid) in bie Saftille fegte unb erft 1751 für fdwlbloS er= Harte unt freiliefe. Gr ftarb 9. Sept. 1753. La bourse ou la vie (frj., fpr. burß u Ia wib), bie Sörfe ober baS Sehen! «abpulücr, f. Sab. gabrabor, gatbinfel 3cotbamerifa§, jwifeben rmbienftraße, 3ltlantifchem Ceeau, £nitfon= unt .uimcSbai, mit 5250 km Küitenlänge unb 1,3 Ittill. qkm 3'läche. 3m engem Sinne bezeichnet S. nur bie norbbftl. Rufte oon ber Scllc:3Sle=Straße (Kap GbarleS) bie- Kap Cbitleo, t. i. oon 52 bis 60° 25' nerbl. St. unt lanbeintoärtö bi§ etwa 69° toeftl. 8. tiefer Seil mit nur 4211 G. (barunter 1347 GS= fimo jmifeben Hamilton Jnlet unb Ungaoabai) ge= bött jui brit. Kolonie SReufunbtanb, wäbrenh baS übrige Sant 311m Dominion of Gcfltata gerechnet roitb. SRut baS eftliche 2. ift bureb IRifftonarc, Jnbiancr unt Stgenten ber öubfonbaicompagnie einigermaßen erforfd)t S ie Hüfte ift oon unzähligen AJorten unt Suchten turdifdjnitten unt mit Jnieln unb Silippcn beiet?t: (ie befitjt im norbl. Seile hinter tem 3luIejaüilt--Sunt Wiptcl bi§ 2000 m yblje. Tahinter liegt eine C — 700 m hohe, oon Seen unt ^lüften hefeiUe unb mit erratifdjen Slödeu befätc •Vocbflädie, bie na* SR. unt SB. allmablidi, nach ©. unb D. iuSteiltüften jum SOleer abfallt. Sic befteht auS ©ranit unt ©neiS, bie anbei .Hüfte oon bis 60m machtigem alten SRotfanbftein überlagert toerben. Slauer unb grüner Sabratorit finbet fich an ber .Hüfte bei [Rain unb am Hamilton gnlet Sin ber Sübfeite beS ÜRcIoillefeed sieben fieb bie oulfani= fdien Dlcealpberge bin. S)a§ Slima ift rauber als irgenbtro auf bet nörbl. öalbtugel unter gleicher Sreite. Xer Sommer beginnt im 3uni, ber hinter im September; baS Jahresmittel oon Üiatu ift — 6,2° C, im Sommer +10°, im äöinter — 25,2° C. SaS Klima beSSinncnlantee zeigt größere Grtreme. Tic iüttüfte tragt längS beSSorensgolfS unt nach ter canab. (Stenge bin tleine Rappeln, norbcanab. Diabelhölser, Sitfen unb SBeiben, nach SR. 3U nimmt bet "©alt ab unb unter 57° nörbl. Sr. bebedt iuntra taS Saut, fiprn reift nidjt, 100hl aberiRüben, Äohl unb Kartoffeln. Son ben übrigen ^robutten ftnb 511 ermähnen, außer bem Sabraborit, SDlarienglaS, "JlSbeft, Giicn, .Hupfer, ScbmefeltieS unb Sergfro= ftall. S8on Santfaugetieren finben fid) auf S. einige 21 1, tarunter eine SpitjmauS, ber SiShär, Sielfrafe, 3Bafd)bät, SEBoIf, eiSjud)S, 6anabalud)S, ein 3)kr= ber, 8 — 9 SRaget, tarunter 2 öafenarten, taS 9tenn= tier unt ter @Id\ Sogelarten mögen 150 — 160 Dortotnmen; unter ben Sanboögeln berrfdien cana= bifdje, unter ten Sd)mimm= unt 3Batoögeln alh gemein arttifdie cor. 3n ben fußen 38äftetn finb Sachfe zahlreich. Son Snfetten finben fieb eine ganse :Heibe Käfer, oon Schmetterlingen 12 Sagfalter, l Spinner unb 4 Guten. öauStiere ftnb nur.vumbc unb SRenntiete. Sie .Hüften ftnt rei6 an gifdjen, hefonberS Kabeljau, geringen unb 3Ratreien , ju bereu 5an9 fiaon ber ^autsinfel an ber fiüfte pou 2a= brabor (woher ber Siame) unb aus bem ©ou»erne= ment Sieh», beftfeen auf ber bradipbiagonalen Spal= tungsflädie einen prächtigen garbenfduller in Vlau, (Selb, Diot, ©rün unb Violett (Sttbräb orifier en), ber jum Seil burd> eingewad'fene mifroffopücbe frembe Srpftalle erjeugt wirb; tiefe Varietäten wer= ben piclfach su SRing= unb SRabelfteinen, 3u Stod= tnepfen, Sofen, Uhrgehäufen u. f. W. »erarbeitet. JUcbt farbenwanbclnber, weißer ober grauer 2. ift ein häufiger fröftallmiicbcr ©emeugteil in Sioriten, Siabafen, ©abbros, Vafalten, 2aPen fowie in Vor= j pbpren oon meift fd'mutuggrüner ©runbmaffe, bie, J wenn größere Snbirribuen pou 2. aus tun lefetern ' herportreten, 2abraborporpbnr heißen. iJabtabörftein, f. Sabraborit gabtaborfrtom, eine Strömung be§ 2(tlanti= feben Cceans ff. b., 9b. 2, 6. 39a). Sabvatott^ee, f. Gaultheria unb Ledum. Sabvotbeu, f. fiippfifdje. l'abrunic (fpr. -brünib), ©e'rarb, genannt ©e' = rarb be 9iernal, frans, ©djriftftetter, geb. 21. 2Jiai 1808 jtu Varis, würbe infolge eine« ausfebweifenben 2ebens geiftesfrant unb erbängte ficb 26. 3an. 1855 in 5(5ari§. 9Rit 2b. ©autier febrieb er bas bramat. Feuilleton ber «Presse»; 1828 öeroff enttieb, te er eine ber beften Überfeftungen pon ©oethes Sauft. Von feineu fonftigeu SSerfen feien genannt: «Elegies nationales et satires politiques» (1827), «Scenes de la vie Orientale» (2 Vbe., 1848—50), «Contes et faceties» (1852), «La Boheme galante» (1855) unb bie Jbeaterftüde: «Tartuffe chez Moliere», «L'alchimiste» (mit 21. Sumas), «L'imagier de Harlem» (mit Wlit\) unb 2opej) unb iMisantbropie et repentir» (nach .HoHebue). Seine «CEuvres com- pletes» (5 Vbe.) erf diienen 1868 in neuer 2luflage. — Vgl. £b. ©autier, Histoire du romantisme (1874). Sa ©rubere (fpr. brüiäbr), 3can be, fran.i. 2Jcoralift, geb. 16. 2lug. 1G45 ;u SßatiS, war 2lb= »ofat, bann Sdiatuneifter ,ui Gaen, wohnte aber in Varis, bi§ er wabrfcbeinlicb bureb Vofjuets Gm= pfehlung an ben §of ;u Gbanttllp !am, wo er t>in iöerjog oon Vourbon, Gnfel be« großen Gonbe", unterri6tete. Gr lebte nun balb in Gbantillv) , balb in Varis unb Verfailles, rourbe im 2)Jai 1693 2Rit= gtieb ber SHabemie unb ftarb 10. 21cai 1096 ju Ver= failles. £'. V. mar ein roabrer Sebcnspbilofopb, ber feinen anbern SBunfcb Ijatte, als rubtg mit feinen Vücbern unb greunben leben ju tonnen. Sie feinen unb treffeubeu Veobacbtungen, welche er an bem yofe Subroigs XIV. in Sejicbung auf Sitten unb (Jbaraftere madite, legte er nieber in bem geift= unb roigüollen Söerte «Les caracteres de Theopluaste. traduits du gree, avec les caracteres ou les nioeurs de ce siecle»_(Var. 1688), bas fpäter pon Softe mit einem Scblüfjel jum VerftänbniS ber 2(nfptelungen, loelcbe man barin gefuebt bat, Perfeben rourbe 13 Vbe. , 2lmfterb. 1720 u. ö.); am beften bg. pon SBaldenaer (2 Vbe., Var. 1845) unb Serpois (3 Vbe., ebb. 1866—78), bcutf6 Pon (Jitner (.ftilbburgb. 1870 unb £'p,v 1886). ÜBäbrenb 2beopbrait bie allgemeinen gönnen menfdjlicber 2)entart unb Sitte fdnlbert, liefert 2. V. ^eidmungen bes 3"= bipibuellen, toeldje tlar burdibadit unb mit grofjer SHenfcbenfenntnis ausgeführt finb. 2)a,iii fommt eine portrefflicbe Sprache, bie pon ben tlaffifcb/en 9Jhifte.rn bes 3eitalters Dur* reid)ere§ .Uolorit in'b genauere Specialifierung bes 2lusbrurf§ fich unter= fcheibet. Supinpcrbffentticbtc nach bem 2obc 2- -<-- beffen «Dialogues postlmmes sur le quietisme» (Var. 1699). — Vgl. gourmer, La comedie de L. B. (2 Vbe., 2. 2tusg., Vctr. 1872); SHabftebe, 2. 93. unb feine Gbaraftere (Cppelu issci; 2Ulaire, L. B. dans la maison de Conde (2 Vbe., Var. 1886); 3anet, in ber «Revue des L)eux Mondes» (2lug. 1885); VelUfion, l. B. (fßar. 1893). gabfalben, feemannifeber 2lusbrud für bas Gin= fchmieren bes Stehenben ©uts (f. Saufenbes ©ut i mit Jeer foroie ber ÜJiaften unb Stengen mit yett= fchmiere jum Schub gegen -Tiäffe. Sabtablettcn, f. Sab. Sabuau, 3nfel an ber Diorbroeftfüfte Pon Vor= neo, 1846 auf Vetricb pon Farnes Vroofe (f. b.) ben Gnglänbern abgetreten, ift 78 qkm grof;, niebrig, jum Seil moraftig, aber reich an frifchem 2Baner itnb bilbet für ben inb.'cbinef. Seeoerfebr eine gute 3roifd)enftation, auch wegen ihrer Steintoblenlager (2lusfuhr 1890: 9665 t). 2. bat (1891) 5853 G\, meift SRalaien, einige diinef. Öänblet unb 30 @uro= päer. öauptort ift Victoria (1500 G\). 2abuf>a, Crt auf Vatjan (f. ex Sabtitinrb,/ im 2Uterum getuiiie ©ebäube ober unterirbifebe geläausbbblungen, bie Biete unter ficb 3ufammenhängenbe Sammern enthielten unb nur einen ober roenige 2lusgänge hatten, baher fidj ber Gintreteube leicht perirren tonnte. 5)as 2Bort galt früher geroöbnücb für grieebifd), jefct roirb pon manchen ein ägppt. Urfprung permutet, ber inbes aueb nidjt ju erroeifen ift. Sie beiben herühmteften 2. finb bas fretifche^unb baä ägpptifcbe. 2)as fre = tif che 2. roarb ber Sage nad) bei .ttuofos oon S)oi= balo§ erbaut unb roar ber 2lujenthaltsort bes 9Jti- notaurus, welchen Jhefeus erlegte, ber ficb mittels bes oon 2lriabne ihm mitgegebenen finäuels im 2. jurechtfanb. Siefes 2. eriftierte aber nur in ber mpthenbilbenben Vbantafie; bei finofos ift nidjt-? Serartiges porhanben unb nur bei ©ortpna, Wohin aber erft Gtaubian, ein Sichter bes 4. unb 5. Sabrb. n. Ghr., bas 2. Perlegt, haben fich tief in ben ,«!•> hineingeführte Steinbrüche gefunben, an Welche ber Diame 2. ficb fnüpfen lie^. ©anj anbers perbält es fich mit bem äg»pti = fchen 2., oon bem uns porjüglich Aerobot unb Strabo Vefchreibungen geben. Gs lag im öftl. Seile bes gajums im arfinoitifefaen &au unb Würbe pon ben Sllten m ben fieben 2Beltwnnbern gewählt. 3n feiner Vefcbreibung weichen bie perfchiebenen Rlaf; fiter febr ooneinanber ab unb ftimmeu nur barin überein, baf, es feineu 2lbfdilu|; in einer Sßnramtbe gefunben habe. 3kcb Strabo war bas 2. eine 21rt Sempelbau mit 27 »ofeu, bie ben 27 ägppt. ©auen, bie nir 3eit ber Gn'icbtung bes 2. eriftiert haben, entfprecheu. jfiet hätten ficb bie pornebmften Ver= treter ber ®avc oen'ammelt, um Cpferfefte ,ui feiern ober wichtige 2ltnielcgcitbeiteu ;u ettebigen. 2!acb £ierobot hat bas 2. aus jtoet ;Heiben pon ßöfen be= ftanbei;, jmifcheu benen gefchtoffene Satten, Vor= räume unb ©emäeber lagen. Tic ,jahl ber letuern giebt er auf 30Ü0 an, 1500 über unb 1500 unter ber Grbe. 3n ben untern feien bie tönigl. Grbauer bes 2. unb bie heiligen Srofobilc beftattet. Sie 870 2arjt)rintf)fifcf)e — Lacep. ©rbauung bei ?. fcbrcibt Jperobot bem 'Pfammcticb nur feinen elf iliitregenten , ber fog. Sobefardue, ;u, mäbrenb Tiober ben .Honig SDlenbeS ober !i}ar= roi, Strabo ben ^manbe«, 2Jtanetbo ben 8ad>areS '1l'. Jrmaftic) al« (Srbauet be§ 8. unb ber Sßöramtbe nennt. Sie Ruinen be« 8, hatte man bereite- früber bei bem Sorfe .Samara vermutet. ^oeb bat evft neuerbiug« (lt>S8) ivlinber» Metrie bier bie 3'unba= mentierungen be* DtiefenbaueS, ber pöllig jerftört üt, nad\icwiefen. Sterblich baoon liegt bie ^Pra; mibe be* 8., bie au« ungebrannten Siegeln gebaut ii't. Sie war ba§ ©rab 2tmenembetj III. (12. St/' naftie), ber wohl aud) ber Erbauer beä 8. ift. 8. unb 3öpramibe fcbeinen nacb ben porbanbenen Spuren eine ivlacbe pon 9,5 ha eingenommen ju haben. Über ba§ 2. al« Seil bes @ebörorgan§ f. ©e= hör (33b. 7, S. 689b); über bie 8. genannten Jeile beä :Kiedibein§ f. b. Sa&tjrintljftfdjejLabyrinthici), eine gamüie pon ftacbclfloifigcn Süfsmafferfifdjen £btna§, Dft= inbienS, ber Sunba unfein unb SübafritaS, bie <\uz- gezeichnet ift burd^ eine befonbere fDtobififation ber Riemen, ba£ feg. Saburintp. Cberhalb ber fticmcn= bogen befinbetfidi ieberfeitä im Schabet eine gröfsere •Jlu«ftülpung mit einem blätterigen, auä feinen .HnodjenlameUen beftebenben, bem cberften Riemen: bogen auffihenben Organe, baS pon Schleimhaut mit uhlreicben SBtutgefäfjen übersogen ift unb es ben gijchen ermöglicht, neben ber im StBaffer fufpen= bievten 8uft auch außerhalb beS 3Baffer§ atmofpbä= rifdje 8uft aufzunehmen, infolge tiefer gähigfeit finb bie öifdje in ber 8age, einmal, wie ber Ä l_e 1 1 e r = f i f ch, (Anabas scandens Dalhlorff), baS SSaffer per: [äffen, auf bem Sanbe ftch anhaltenb fortbewegen unb mit .vMlfe ber Sornen am Riemenbedel felbft 33äume erklettern, ober bei etntretenber Surre fid) in ben Schlamm 311 einem langem Sommerfdjlaf ohne ©efabr beS (Srftiden« einwühlen ,3u tonnen. SBegen feine« JieftbaueS berannt unb auch in Seutfd)= lanb gejüditet ift ber ju ben 8. gehörige ©rof; = iloffer (Polyaeanthus chinensis Cuv. unb viridi- auratus Lacep., f. Jafel: §ifd)e IV, gig. 4), unb berühmt Wegen feine? SBoblgefcbmads unb bcs= halb gejücttet unb nach äJlauritwä unb 33ourbon eingeführt ber pon ben großen Sunba ■■ 3nfeln ftammenbe (Surami (Osphromenus olfax Cm., f. Jafel: gifd)e V, gig. 13). Sicuerbing« macht man SBerfudje, ibn auch in Europa einzubürgern, Labyrinthici, f. £abprintt)fifcbe. y a Inir in tti ob outen ober 8 a b n r i n t h 3 d h n e r , eibechfeuartige SKiefentiere ber Urwelt, beren jäbne fich baburd) pon benen aller anbem SBMrbeltierc unterfdjeiben, bafs ihre (Jementfchicb, t an ber 33aft« nach innen porfpringenbc einfache ober mehr ober weniger gerounbene galten bilbet. (S. i'caftebon- faurier unb ^tegocephalen.) Lac dat.), bie 2Jülcb. Lac (frj.), ber See. iiac, Xad, in Dftinbien eine ©elbfumme Pon 100000 Rupien (f. b.). Siacaiüc ifpr. -fdji, SJHcfaä 8ouiä be, fran;. 2lftro= uom, geh. 15. SKärj 1713 311 iKumignn bei SRofjp, unternahm mit Eaffini unb üJtaraÜn bie Sßermefs fung bev franj. .Hüfte pou SlanteS bi» 93a»onne unb beteiligte fich 1739 an ber ilieribiaugrabmef- fung, bie er noch in bemfelben ^abre beenbigte. Jm fflintet pou 174o auf 1741 behüte er feine Sreiedmeffuugeu über bie SüuPergne au§, um mit tem pou ihm gemeffeneu ÜJleribianbogen eine neue, bei Mom gemenene 33a|l* m i'evbiubung 311 brin= gen. ^njroifcben 311m Sßtofeffot ber SDtatbematil am College Mazarin ernannt, beenbigte er, bepor er 1746 biefe§ Stmt antrat, bie 2Jteffung beä 2Reri= bianbogen» im Slorben Sranfreidb,ä unb tarn 511 bem Dtefuttat, baf? Pom siiquator nacb ben ?ßolen 31t bie 33reitengrabe roaebfen. Siacbbcm er Pier 3ahre lang in Spariä ben jjtmmel beobachtet, um bie S'irfternperseicfaniffc ju berichtigen, ging er 1750 nach bem Aap ber ©uten Hoffnung unb beftimmte hier bie Stellung pon 9800 bisher unbeftimmteu Sternen, bie 1847 in einem ftatatog pon ber brit. Association of Science neu rebuüert publiüert finb. dr ftarb 21. SDlärj 1762. 8. peröffentlicbte «LeQOns d'astronomie» (35ar. 1746; 4. Slufl., Pon Salanbe, ebb. 1780), «Ephemerides des mouve- ments Celestes depuis 1745 jusqu'en 1775» (633bc., ebb. 1744—63), bie pou Salanbe fortgefetst Würben (3 33be., 1774 — 92), fomie iablreicbe «Meraoires» in ben Schriften ber Ülfabemic unb Berechnungen ber iyinfternivfc für 1800 3al)re in bem SBerte «Art de verifier les dates»; ferner «Astronomiae funda- menta» ($ar. 1757), «Coelum austräte stelliferum» (hg. pon [Dlaratbi, ebb. 1763), «Observations sur 515 etoiles du zodiaque» (hg. pou Saillp, ebb. 1763), «Journal historique du voyage fait au Cap de Bonne-Esperance» (hg. pou Sartier, ebb. 1763; beutfeb Slttenb. 1778), «Tabulae solares» Claris 1758), «Tables de logarithmes», mit TOarie (ebb. 1760 u. ö.). [biebter, f. (Salprenebe. Üa <£alpttnibe, Seigneur be, franj. Sftoman= 8aca3c = S'utöicrei (fpr. -fabf bütiabr), Aelir Jofephe ßenri be, frans. 3f^pgi $&• 1821 im Sie» part. 8ot=et=©aronne, ftubierte 3U ^ari§ SJlebi.ün unb würbe 1854 5J5rofeffot ber 3otcgie in 8iUe, 1865 am naturbiftor. l'iufeum 311 $an§, 1868 an ber UniPerfität bafelbft. ßr grünbete 1873 eine soolog. Station su sJtoefoff an ber fiüfte ber 39re= tagne. Unter feineu SBerten finb berporju^eben: «Memoire sur la pourpre» 1 in ben «Annales des sciences naturelles», 4. Serie, 33b. 12, Sßar. 1859), «Histoire naturelle du corail» (1863) u. f. W. Seit 1873 giebt er bie «Archives de la Zoologie experimentale» herauf. iiae üBrenct (fpr. -neb,), f. 3"uy, 3Sa( be. Lacca (neulat.), 2ad. Saccatnfäure, f. Lac-dye. Lac.-Duth., tjiuter tat. 33enennungcn pon 2ie= reu Hbfürsung für Sacase^utbierS (f. b.). Lac-dye (engl., fpr. lad bei) ober gdrbelacf, ein auS bem ©toefc ober Hörneriad auc-gesogener garbftoff. S)er Stodlad ift ein au« gewiffen neigenbäumen in Dftinbien infolge be§ Stiche« ber ©uinmiladfcbilblaus (f. b.) au«ciefloffeneä Jöars, ba» pon bem garbftofj ber Jiere rot gefärbt ift. (S. auch 3d)ellad.f L. ift baS Salffatj ber Öaccaiufäure, bie piel vibnliddeit mit bem Äarmin bat. Seine mit perbünnter Sd'wefclfäure bergeftcllte 8öfung fdrbt SBolle birett rot , fdjöner fallen jebod) bie garben au* , wenn bie SSolle porber mit Sinnfalj gebeist wirb. Sd)arlad)farbene Jucbe werben oft mit L. grunbiert, um bann in Eochenille aufgefärbt Saccbäntou, i. Sparta. |ui werben. l'acebonift, Stabt im firei§ Saut' Stngeto be* Sombarbi ber ital. 'Imooiu; Sloellino, im Jbale be« Dfanto, SiB eine« 2Hfd)of§, 3«blt (1881) 5822 f. LacSp., hinter tat. uaturwiffenfchattlidien 3ia= men Sbtürjung für SBernarb ©ermain (Jtienne be Sapille, ©ra'f be Sacepebe (f. b.). Sacepebe — Sachen 871 8acepebc i irr l.ifeeodbb), Sernarb ©ermain (Stiemte beSamlle, ©raf be, franj. 9laturforfdjer unb Scbriftfteüer, geb. 26. Sej. 1756 ju Slgen, trat zeitig al'3 S_olbat in banr. Tienfte, nahm aber halb leine Snttaffung , um ficb in 3ßati<3 rem Stubium ber SRaturgcfcb,id)te ju mibmen. 2tnf (hnpfeblung SuffonS unb Saubentons' würbe er 3luf jeher be» lUaturalienfabiuetts im fenigl. ©arten, liefen Soften befleibete er noch, als bie iKeoolutieu ou§= brach , bie ibn auf eine glängenbe Sahn iübrte. ß'r nuirbe Sfkofeffor ber 3iaturgcfcbicbte , DJlitgtieb be» Serwalttma»rat» r>on Sari», 1791 deputierter, 1796 OJlitaUeb be» SfnftitutS, 1799 Senator, 1803 ©rejifantler ber Ehrenlegion, 1809 Staatenünijter unb na* ber iKütffehr ber Sourbonen 1814 5>air von 5ranfreicb. 3tt feinet polit. Saufbatm bat er ücb, namentlich al§ Sjßräftbent ber ©efcKgebenren Slaticnaltjeriammlung, gcmdfeigtunb ehrenwert bc= wiejen. 8. ftarb auf feinem 8anbfi|e (Spinat) bei 3t. S)eni§ 6. Oft. 1825. SBon ieinen naturwijicnichajtlidien Schriften, bie r>cn Seämaretä gefammelt würben (11 Sbe., Sar. 1826—33), jinb bie totd)tigften: «Histoire des qua- druples ovipares et des serpents» (4 Sbe., ebb. 1 788—89), eine gortfefcung Sufjen» ; «Histoire na- turelle des reptiles» (2 Sbe., ebb. 1789), «Histoire naturelle des poissons» (5 Sbe., ebb. 1798 — 1803; beutfd) SBerL 1799—1803), «Histoire naturelle des cetaeees» r}>ar. 1804). Siucb fd? rieb er mehrere [Romane. SRacb, feinem Jobc eridueneu feine «His- toire naturelle de l'homrue» (Scrr. 18271 mit 6u= t?iers «Eloge» be» SSerfafferä unb «Les äges de la nature» (2 Sbe., ebb. 1830). VJ. war ein großer Jreunb ber Ilhijif, bat felbft mehrere» temponiert unb auch eine «Poetique de la musique» (2 Sbe., Sar. 1785) gefebrieben. Sttccpcbc = 5nfeln, ©ruppc Elciner 3nfetn an t er ^erbweitfüfteoen^ftauftralieu, unter 122° öftl. ^'. unb 17° fübL Sr., mit bebeutenben ©uanolagern. 8acctanbee;, feinte bes.(fpr. »Sängt' bä lafjerdngb), f. Sronag, feinte. öaecrieren ilat.i, jerreifeen, gerfteif eben , auch Derteumben; Saceration, 3erreif5ung u. f. w. Sacerna, ein Übergewanb ber :Hbmer , leichter al§ bie Jeaa ij. b.), würbe über beibe Schultern gelegt unb oorn mit einem Knopf gefchlofjen. Lacerta, Sacerttben, f. (fibeebjen. Lacertilia, f. dcijjen. [fenfet. Lacet (fr?. , fpr. lafeeb), Schnürbanb, Scbnür= Vachaü c, 8 a 6 b a i je i fpr. f cbähf), grdncoiä be, fran;. ot'iuit unb Seidnoater C'ubwig» Xiv! , geb. 25. 3lug. 1624 auf Schiefe 2lir (gorej), Warb im Kollegium oon Stoanne enea.cn, trat in ben Drben cor Jjfefuiten, ftubierte in i'tion, warb bann Sebrer ber Sbüoicpbie bafelbft, barauf 3icitor in ©renoble, iobann Crbeiteprooiiijial in S'uon unb (am uou hier 1675 als Seiditoater be» König* an ben 6of. (Sr benuftte jeinen Einflufe, um bie bie- bahiu aÜmädV tige iltoutei-pan \n ftürjen, unb mar bann ein eifri- ger Seförberer be» Serbaltniffec- BubtoigS ju ber Diaintenon. S?ubwig fäjenlte ihm in tirchiieheu 3ln= aelegenbeiteit unbebingteS Sertrauen, bai 8. jur Aöroerung feines DrbenS, befonberä ber ÜJliffionen unb (rrjiehtmgjanftalten, benutite; Sr fuchte uru id'cu SJJapft unb König ,?u »ermitteln, bodi roarb ihm mit ber -cbanung ber ©egenfätje tiefe Diichtung gefäj&rüd) : bie SjJroteftanten nannten ihn ben 6oupt= auftifter ber "Jluihebung bes Gbiltc- oon 9lante§; bie 3anfeniften griffen ilin a\ä geinb an, unb be* jeigte 2. in bem Streite jirufdicn ^nelon unb 33o))uet \u feinem Schaben bem erftern SDoblioollen. Xennod) hielt er tut bis mletit in ber ©unft be» fi6nig§. Tiefer fdientte ihm auf ber 2lnbehe be§ Ü)iont= Veui-j.nahe iJJariS, reo bie^efuiten fdien einSeft^ tum hatten, »eitern ©ritnb, beffen Einlagen er beträdnlidi erweiterte unb rerfchbnerte. 8. ftarb 20. San. 1709. lüau befiM oon ihm philof., tbeei. unb antiquarifdje arbeiten. — SJgL E^antelauje, Le Pere de La Chaise (?nen 1859). "Jiadi 8.§ Jebe würbe fein i'anbgut SBeftferum ber Sefuiten be» i>rcfefebaufej, unb mit ber Jluihehung be§ Orbenä tarn ei 1764 an oerfdnebene 'l>riuat= eigentümer, behielt jeboeb ben Kamen l;erc 'Sa* diaife, ber auch auf ben berühmten Aiiebbef über= ging, in ben e» 1804 umgcwanbelt würbe. ( S. ?ßari§.) Satftantulen, mff. Sadjamulj», 3Jolf§ftamm> wabricbeinlich jub. ilbfunft, am Sngur im fog. Aürftlicben Swanetien, im ruff. ©ouuernement Hutai» in 2ranetautafien, 400 Seelen ftarf. Sie jinb _griccb.;fati)olijd) unb fpreeben fwanetifd\ \\\l- ten fieb aber getrennt unb haben ben gangen van-- bei Swanetieuä in ödnben. 8a Gfiauffce (fpr. icboffcb), Pierre glaube fd- tfelle be, 23egrünber ber Comedie mixte ober lar- moyante, bei Sftübrftüdi in yrantreich , geb. IG92 ju Ißariä, feit 1736 OJlitglieb ber Slfabemie, geft 14. 3Rärj 1754, trat Sa IDlotteS Sßaraboron über bd§ Unnühe ber SSerfififation in ber -Jragbbie unb Cbe mit einer «Epitre de Clio ä M. de B***» 1 1731) entgegen unb uerfafete 1733—54 18 Sühnen» ftüde. Sein Suftfpiet «La t'ausse antipathie» (1734) ift baZ erfte franj. Diührftüd. Sie felgenbeu Tra= men «Le prejuge ii la mode» (1735), «L"ecole des amis» (1737) unb befeuber» «Melauides (1741) bürgerten bie ©attung in Jranireich ein. 3u nennen jinb noch: aAmour pour amour» (1742), «Pamela» 1 1743), «L'ecole des meres» (17451 , «La gouver- uante» (1747). 8. iE. fchreiht feine Stüde in Serien unb beobachtet bie Siegeln ber tlaffifdien Sühne, nur oerlegt er bie feanblungen auä fücftlidjen in abiige unb bürgerliche Streife unb oerbinbet mit ber "Jlbfidn ui rühren gern fittlicbe Selebrung. Seine 3Berte eriebienen in 5 Sdnben ("J5ar. 1762 u. 1775), feine «ffiuvres choisies» in 2 Sänben (ebb. 1813). — Sgl. Sanfon, Nivelle de La C. (^ar. 1887). 8a e^auj=bc=5onbe', f. El»aur=be=gonb§. Lache (fr,;., fpr. labfd'i, feig, fcblaff, trage; Lächete, Jeiabeit, Schlaffheit. 8arhcn iKisusi, eine laute, mit mehr ober min= ber ftarlem Sdurll oerbunbene Eräftige Srfpiration (SluSatmung), bie in eine iHeihe iton ctöfeen jerlcgt wirb, wogegen bie ^nfviration (Einatmung) in einem turjen unb tiefen 3uge erfolgt, iliit biefeu l'achbewegungen ift Ditgteicb, bie belannte, mit Ser= breiterung ber SHunbfpalte unb.'öebung ber3Jcunb= wintel emheiaeknbe .Sufammenuehung ber mi= mifchen ©efiduc-muc-teln oerbunben, bie, wenn fie in mdfeigem ©rabe allein (ohne bie ßrfpiration) auftritt, Öädieln genannt wirb. S)aä natürliche, ungejwungene 8. wirb bureb, Seflepttjätigleit her= iiorgebracht, b. h. e§ ift eine unwilifürlicbe öanb= hing, bureb einen befenbem, bem ©ebim bureb bie (5'mpfinbungc-neroen übermittelten ;Kei; bewirft, welcher, noch ehe er .tum Sewufetfein gelaugt, auf bie Dieroenuriprünge ber beim i.'. beteiligten ~JJiuc-= tulatur fibertragen wirb unb fo bie 3ufammen= jiebung btefer 3fiu8£eln bewirft, ^ubem burd) bie au-Jgelbften "Jltembewegungen ber Jiüdflufe be§ 87i' Sadjen (SÄarftflecfen) — Sacfjnmurt SSlüteS auä bem &trn nad) Dem Sergen gehemmt wirb . wirft Dal 8. als ein Scbu&mittet gegen bie ©efabren einer plcKlidum Srucfoerminberung beS ÖirnS, weldje nad) ftdrtern .öautreiuingen wie nad) gewiffen »hufm-hen Vorgängen leidbt burd) Sereng« rang Der Kemften Blutgefäße ericigt. Ter lad)en= erregenbe :Kei; felbft iit viiHinidi i Die BorfteHuag »onetwai Sad)enerregenbem) ober Eörperlid) iburcb HtKel [f. D.l Der ßaut). Unbänbige§, au§gelaffene§ 8. fann fid) Der öerrfdjaft be§ SBillen§ wenigsten! auf rurge Reit entjieben, fobafj e§ Erampf faajt wirb. Sei Dem Sachframpf - ber, Wie Der "Ji'eintrampi, befonberS bäufig$tofterifcbe befaßt, führt Der .Hörper Die Sad)bewegungen auä , ebne baji biefe Dur* lad)enerregenbe i'orftcllungeu »eranlafit fmb. (©■ .Öxiftcric.) — SSgl. Werter, Sie ^bnfiologie unb -Hin- djologie be§ 8. unb beS Romifcben (SBerL 1873); Sarmin, Ter SluSbrad Der ©emfitäbewegungen (beutftf) reu Garu§, 4. älufl., Stuttg. 1884). Sachen, fWarftfieden unb öauptort beS SBegirfS 2UarA int fd)weij. fianton Scbnnv,, am Eingänge in§ äBäggitbal, amSübufer De« Züricher See* unb an Der Sinie 3ürich = i'inttbal Der 6d)»eij. 9torboft= babn, bat (1888) 16G9 (5\, Darunter 97 @»angelifd)e; "l'oit, jelegrafcb, ©afen, ;Katbau«; Seibenmeberci, 3üubhel,;iabrifatiou, Seftillarion, ©ol$anbet unD Slnbau De* jum Sdmbjieger »ertbenbeten RrauteS (trifoliuru mellicotum coeruleum). Vnrticn&ev \iaiti? (engl. Laughing jackass), in t'luftralicu Benennung beä ju ben ÜiSoögetn ge= berenDen SRiefenfifcberS (f. Saumliefte). Vnrficiituiu, g. ©iegmunb, SCiermaler, geb. 1820 in ffteufj, ftubierte 1840—47 auf Der Süffet= borfer Sllabemie unD entfaltete fritb eine bejonDere SReifterfdjaft in Sarftellungeii »on Zierformen unD Sagben auS Der SBißmtä be§ OtorbenS wie be§ SübenS. 3 ein gröfsteS unb BebeutenbfteS SBerf tiefer 21 rt ift eine Söweiifamilie mit beranfd)leicbeii= bem 5iger. lUciften* jeDodi wählte er wilbbemegte 3agb= uno .ttampffeenen: Süffel »on Panthern über fallen, SSBölfe irilDe ißferbe Derfolgenb, 23ären eine .vierbe angreifenb, iväcbfe auf Der Sauer u. a. Spater ftellte er mit SSorliebe Sünbe unb Slffen bar, unb biefe feine jablreidien Silbeben waren febr beliebt. 2. ftarb 25. 3uni 1808. Sachet, atben. gelDbcrr in Der erften öälfte Dee SJ5eloponnejifd)en RriegeS, mar namentlich auf Dem iicil. .HriegMcbauplatie 427—425 tbätig , beteiligte fieb mit Diifias an Dem Slbfcblufs beägriebenS com 3- 421 unb fanD 418, als er Den Slrgwern ju öilfe gefdüdt würbe , in Der Schlacht bei Mantinea Den ^.od. ~f>lato bat nacb ibm einen Tialog benannt. Sadjcfi^, Die jtoeite ber3Jloiren (f. b.i; naa^ ihr rourDe Der 120. sl]lanetoib benannt. Lachesis muta L. , ©iftfcblange, f. 23ufcb= Lächete. f. Lache. [meifter. %ad)Qa8, f. Suftgas. Sadfttampf, f. Soeben unb ötjjterie. V'adimaiui, fiarl, Sßbilolog, neben gaf. @rimm ber Segrünber Der altbeutfcben ^liilologie , geb. 4. Ü}iär? 1793 ;u Sraunfditveig , reo er and? feine ©omnafialbilbung erhielt, lüibmete fut feit 1809 ju Sewjjig unter ©ottfr. öermann, Dann in @öt= ringen unter Siffen pbilol., unter SenecTe a(t= beutichen Stubien; Daneben befd)äftigte er ftch mit ber mcDernen roman. unb Der engl. Sitterahrr. 1815 habilitierte er fieb in ©öttingen; 'JUS frei= williger Säger in pretif;. Sienften machte er Den S-elbjug »ou 1815 mit. Cftern 1816 imirbe er ftol= (aborator an Dem jyriebridj=3Bcrberfdjen ©r>mna= fium in Berlin unD habilitierte fut an Der Uniperfr- tat. Sin ^\ahr fpäter erfolgte feine Ernennung uim Cberlebrer am Collegium Fridericianum ui Königsberg, 1818 jum auferorb. ^rofejfor an ber Dortigen Unioerfität. 3m Sommer 1824 lief? fieb SJ. wieber nad; SBerliu oerfetten, ioo er Cftern 1825 eine au|erorbentlid)e, 1827 eine orDentlidie ^ro; feffur erhielt unb 1830 in bie Jltabemie ber 3Biffen= febaften aufgenommen rourDe. l5r ftarb 13. iKärj 1851 suSSertin. S.i eigentümtidje ßiröne liegt in Der unerbitt= Kd)en Schärfe feiner tritifeben SKet^obe, bie, ba§ Mefultat geroifienbaftefter3lrbeit unb fittlidier ®ner= gie, gepaart mar mit Dem feinfteu unb fieberften 3til= gefübl. Semgemäfj bilDeu Den Sern feiner h)iffen= fd)afttid)en ätrbeit feine 3Iu§gaben , bie ebenfo Dem ©ebicte Der ahtifen wie ber beutfdfen Philologie ange_bbren. Sie eacberttärung lag ibm ferner ah> bie fog. SBorttritit: nad) jener Seite bin ergänzte ihn für bie altbeutfdie s3bilologie 3at. ©rimm auf« gtürflichfte. 3n Dieter bat 8. Die Äritif juerit ton= fequent angetoanbt; er bat bie ©runbjüge ber alt? beutfdien Sttteraturgefd)idjte, SPoetil uud Stilittit, Bor allem aber ber Sletrif gejdiaffen. Surd) 3Bolf§ öomer=ÄritiI angeregt, glaubte £. im '•Itibelungeuliebe 20 alte SblMieber beraub: fdialen ju tonnen; er ift Darin über bai Siaf; btä Cirreidibaren hinausgegangen, auch nidn frei ae= blieben »on Vorurteilen uiiD Irrtümern , hat aber bod) in biefer epoebemachenben Unterfudfung oon einem richtigen unb fruchtbaren ©runbgebanfen aui mit Scbarfblid Die »erfebiebenen Seftanbteile er= tpiefen, au« benen ba§ @j>oä juiammenroud>>. Sie gleiche 2trt roanbte er in Den «33etrad)tungen über bie 3lia§» (Serl. 1847; 3. 2tufl. 1874) fd\irifmnig auf ba* .fSomerifcbe Cpoe an. Sieben feilten 3lus= gaben beö ^roperj (8»j. 1816), ©atull (53erl. 1829; 3. Slufl. 1874) unb Sibull (ebb. 1829), bie einen »er= lorenen 3trd)ern»u§ fonftruiereii wollten, unb be« Sabriu§ (ebb. 1845) ragt fein meifterbafter Hom= mentar ;u Bucretiuä bebeutenb beroor (ebb. 1850; 4. älufl. 1882). Sie äufserft pietätpolle unb porfieb- tige 2lu§gabc beg 9teuen SeftamentS (SSert 1831 u. ö.; bann mit ber 23ulgata, ebb. 1842 — 50), bie nur Den in ber Orient. Rirdje be§ 4. 3ahrb. gültigen iert berftelleu wollte, trug ihm Den tbeologifcK'n, bie be§ ©aju§ (33onn 1841) ben jurift. Tottorbut ein. SWit Sölume, SRuborff uuD l'Jommfen bearbei= tete S. bie röm. gelbmefjer (2 93bc., 1848 — 52). 3m 21}ittelpuiitt feiner germamftijdjen Aorfdntng ftebeu Die arbeiten über Dae DUbelungenlieb: bie Slbbanblung «Über bie urfürünglidfc ©eftalt bc§ ©ebidjtl »oii ber SRibelunge SRot» (58erL 1816), bie Sluögabe be§ Siebe? (ebb. 1826; mit^Dcr «filage», 5. ,'lu-Jg. 1878), Die «ftritif ber cage »on Den Nibelungen» (im 3. 3abrg. be§ «9t^einifd)en 9Jhi= feum§», 1829) unb «3u Den Nibelungen unb uir Klage, älnmeriungen» (S3erl. 1836). Scpnell folgten bie tlaffijdien iUuegabeu 5Baltber§ »on ber Söget Weibe (Serl. 1827; 6. 2lu§g. 1891), bc§ 3wcin 6art= manni »on 2lue (mit SScnecfe, ebb. 1827), 9Bo(f= ram? »on (5'jdienbacb (ebb. 1833; 4. äluSg. 1877), bee ©regoriitc- von .fiartmann (ebb. 1838), Ulrichs »on Siechtenftein i ebb. 1841). Seine 2lfabemie= abbanbluug «über attbod)beutf>erucUuna eineä mobeinen HtaffifetS. SbafefpeareS «Sonette» (SSevl. 1820) unb «SKacbetb» (ebb. 1829) überfefeto er genau, aber etwas hart. Seine «Äleinern€>d)riften>> jammelten SBtüHenpoff unb SSabfen (239be., S9etl. 1876), feine «SSriefe an lliorth öaupt > gab 'Kahlen heraus (ebb. 1892). — SSfll. öet'6, ßarl 8. (SSetl. 1851 1 ; ,x\af. (Stimm, Siebe auf V. (in ©rimmS «tßlei= neni Schriften». 'Vb. 1, ebb. 1864); Seo, Siebe iur ©Mularfeier Sari 8.8 (öött. 1893). Sadjmtbcn, atab. g&rftengefdjledbt (au8 bem Stamme Sadjm), ba8 um bie streite haltte be? :'>. fuilnb. im äSafallenDerbältniS 3um fßetfertönig bie arab. Stämme in fDtefopotamien beberrfdue unb ben $erfem gegen bie S8p;antinerßeerfolge (eiftete. Tabci ftanben bie 8. in jeinblicbem Verhältnis m ben arab. SBafallen ber ©pjantinet, ben ©haffäniben (f. b.). Tic Dtefibenji ber 8. war öita, brei ÜReilen Dom ipätern Kufa. 3;tti 5. ^abrb. mürbe ibre äUacht über bie arab. Stamme bureb bie fübarab. Kinbiteu bebrebt, benen eS gelang, eine mäd)tige Koalition ber centralarab. Stämme ju grünben, ihre l'tacbt bi§ an bie ©renken oon öira auSjubebnen unb ben 2. ernite 'Verlegenheiten pu bereiten. 2lm Slnfang beS 6. .Jahrb. unterlagen bie Kiubiten; aber aueb bie iliacbt ber 2. bauerte nach ber Diieberlage ibrer SRü oalen nicht mehr lange. Set legte Surft auS ihrem ©efcblecbt, ERo'män V., berühmt butd) feine Vorliebe für bie Sicbtfunit, mürbe wegen feiner Unbotmäßig: feit Dom Sßetferfönig Kbosrcr* II. etwa 602 befeingt Variimöue, f. EDlöDen. 8nrbmucon ilafftfchen Srabitionen getragenen Sinfonie=3luffübrungen waren berühmt. 311? Komponiit ftebt 8. pollftänbig auf bem Soben bet SBiener Schule, tlar unb polrstümlicb, aber mitgrofjerSBilbungauSgerflftetunb mie fein jreunb granj Schubert audi pon bet iRomantii innetlid) berührt, 'Von feinen äBerten ftnb etroa }»ei drittel gebrueft; unter ben ungebmeften befinben fid} na= mentlid) noeb sablreicbe Ktrchenlompofitionen, bie jum ©ebraud?e beim ©ottelbienftc in ber 3lller= belügen =öoffird)e gefd)rieben lturben. Son feineu Dier Opern bat • Katharina Sotnaro» (1841) bie arome Verbreitung gefunben, con feinet geiftlichen ÜRufi! ba? tSftequiem» (in bet jmeiten Seatbcitung oon 18721. 8.5 ,'öauptbebeutung liegt aber in feinen acht Suiten, burd) bie er eine Dergeffene, aber mobl; berechtigte Kunftgattung mieberbelebte unb bem aue^ fdiliefeliclH'u Kultu-j ber Sinfonie im 93eetb,oöen=©til ein ©egengercicht fdjuf. Sehr Derbreitet waren auch 8.8 beibe Kantaten für SDtännercbbre: «Sturme«^ mptbe» unb cHacte Imperator». Sachner, 3gna^, Sruber be? oorigen, geb. 17. Sept. 1807 ju iHain, tnurbe mit 15 Qabren ate i'iolinfpieler am ofarthortheater in SDlflncben an= geftellt, mürbe bann 1826 in 23ien Drganift, 1828 Kapellmeifter am Kärntnerthortheater (mit %van:, 8.), 1831 frofmuftfbireftor in Stuttgart, 1842 in Iliüncbcn, i853 Kapellmeifter in Hamburg, 1858 in ctodbolm, 1861 am Stabttheater in granffurt a. 2)1., mo er 1875 ftch in ben SRubeftanb turudjog. äH8 Somponift reröffentltchte ;^gna? 8. 8ieber, Scb,aufpielmuftfen, brei Cpern («3)et ©eifterturm», 1837, «Sie iHegenbrüber», 1839, unb «Sorelep», 1846) unb zahlreiche 3Berfe für Kammevmufif. Sfld)ncr,5>incen3,berjüngfte'öniberberoorigen, geb. 19.3ulil811 311 9tain, mürbe 1836 Kapellmeifter am Jnoftheater 311 EDlannbeim, it>o er bis 1873 mit 6"rfolg mirfte. ieitbetn lebteerin Karlsmhe, wo er 22. San- 1893 ftarb. SSon feinen Kompofitionen, bie wieberbolt bureb greife auSgejeidjnet würben, ftnb bie befannteften bie SJtufit 3U «Suranbot», -,ahh reiche ©efänge für ÜJlännerftimmen unb Kompo= fitionen Scheffelfdier ©ebichtc. Sheobor 8., ber ältefte ber 33rüber, sieh. 1798, ftarb 23. 5)Jai 1877 als öoforganift 31t ÜÄüncben. 8adic ober Salm (Salmo), bie artenreiebe Öauptgattung ber Salmoniben ober 8ad)§fifcbe (f.b.). Ter eigentlich fogenannte 2. ober ber^g r 0 f> e 8. ober Salm iS^lmo salar L.) ift ein Scenid\ bet in allen nörbl. SfReeren rorlommt unb im 3Rai, um ju laichen, in Scharen aufwärts in bie 2flüffe (in Seutfchlanb in ben :Hhein, bie Cber, 9Befet, 6'lbei iieht. & fteigt wabrfcheinlicb, ohne irgenb welche Nahrung ;u fich w nehmen, unermüblich bis bab.iu hinauf, wo ber glufj flacher wirb unb fiefigen ©runb bat, Wobei er ftch burdi öinbernide, wie SBebre unb 3BaffetfäUe, nicht abhalten läjit, fonbern biefelbeu überfpringt. 3In folchen Crten finben bie gtfdjer hauptfächlich ihre Siechnung, unb tjier werben auch bie fog. SacbS: ober Salmfänge angelegt. £er 8. ift meift 1 m lang, 1'elten länger, 7,5 bis 12,5 kg febmet, feiten bi* 20 kg unb nur in einjefc nen gälten bt§ 40 kg fchwer. Sein rötticbeS gteifd) ift 3Wat ftets tooblftbrnedenb , hoch hängt bie ©üte besfelben com 2Iufenthalt§otte unb bet Sabtesjeit ab. So ift in Seutfchlanb ber iRbeinlach» ftets ge= fchätiter als ber Glb= ober Cberlacbs. (rr wirb foiocbl frifch als auch geräuchert unb mariniert Derfpeift. Sefonber* wichtig ift berSacbSfang für ben Sorben (Europas; Dorjüglid) wirb ber Sang in ;VManb, 9tor= wegen unb Schottlanb im grofen betrieben. 9ieiter= bingS wirb Diel 8. auf @iS auSßanäba ausgeführt. SerS. ift oben fdjwatjgtünlicb., an ben Seiten bläu- lich unb unregelmäßig braun gefledt, unten Weifstid), unb bie untern Stoffen finb gelblich. ?ie jungen 8., bie noch nicht im Söteere gewefen finb, heifeeu Sälmlinge, bie au§gewach,fenen unb fetten werben SBei^lacbfe , bie magern unb fchlechten ©raulaebfe, bie im üJleere gefangenen iRotlachfe unb bie jut 874 2ad)jcn6urg — Sacfarbeiten 2aid)3eit gefangenen .Hupjcrlacbfe genannt Sei alten 'JJiämuteu fteht ber Unterliefet batig oor; foldje Gremplare nennt man .öafenlacbie. Tie Acrellen (f. b.) geböten ebenfalls tiefer ©attung an. Vndticnbutg ( 8 adjf enb otf ), f. Sarenbwrg. Sarf)i?ft|dic i Salmonidae i , bet toiffenf#aftud}e Oiame ber 2ad)fe, einer jyamilie ber Scblunbblajen= nute (f. to, »eicb.e auSgejeidmet ift Cur* einen gc= itredten, im Quetfdjnitt eirunben .Herper unt> eine hinter ber :lf iidenflofie unb meift über ber äftetflaffe gelegene jjettflofje, bie feine fnöd)ernen Elemente enthalt. 3" ben 8., bie in 160 Sitten bie iüfeen©e- roäffer, ;um £eil auch bie liefen bet faltigen @e- tDäffet ber nevtl. öalblugel, in einer 'Jlrt auch 9leu? feelanb bemannen unb fidj ntm 2 eil, lote bet eigene liebe Sachs, felbft bem Seben im SBeete angepaßt haben, geboten ber 8ad)ä if. b.j, bie Aerellen (s.S. bie Sacbforelle, Salmo fario /.., f. Jafel: "gif dje I, sig. 1), bie Saiblinge, ber Stint, bie&fdje, bie geldjen u. a. m. (6. bie betteffenben SLttifel.) Tie nteiften Sitten finb Jel)t lebhaft unb fetwimmen fehr fchnell unb gefebidt. Sie finb meift mit träftigen Jahnen, bie auf ben Kiefern, ©aumenbeinen, bei Vflugfebar unb 3nnge fteben, reidHidi oerieben unb baher fcbwäd'crn Wafferbewebnern gefährlich, ;iem lieh geftäfsig, liftig unb perftchtig unb gtöfjtenteiÜ burd) mcblfdnnecfenbeS gleifd) ausgezeichnet. Sie Unterfcheibung betSltten macht mein Scbwierigteiten als bei irgenb einer anbetn 3'ifchfamilie, ba ©rbfie unb gärbung auijerotbentlich nach ber Sefcbafjew heit unb bem Umfange beS Wohnortes mecbfeln, ebenfo wie bie garbe bes gleifdjeä, beffen jarteä :Kot rrahrfcheinlich mit bem roten Aarbjteff Dieler jener Keinen .Uruftacecn utiammenhängt, oon benen fie fid) mit Vorliebe nähren. Sie machen einen .öauptgegenftanb ber fünftücben gifcbjiicbt au3. Satf)£foreüe, f. gorellen. fiatfjtaube (Turtar risorus Selb-.), bie per hir= jem bie einzige al§ Stubenpogel oiel gehaltene unb gezüchtete 2aube; neuertings ift fie aber burch bie zahlreichen ftemblänbifdjen iaubenarten Detbtängt werben. Sie ift am ganzen Körper gelbiidifleifch= färben (ifabellfarben), öinterbal* mit febwarzem Sanb; ber Sdmabel ift fcbwärjlicbgrau; bieSlugen finb gelbltcbrot, bie güfee rot. Jurteltaubengrbfee (2änge31cm). jöeimat: 'Jiorboftafrita, Sübarabien unb gnbien ; ihr Auf enthalt finb Steppenwalbungen. (Sleid; ber Wanbertaube fammelt fie fidj ju unge= heuren Sd'Wärmenan, welche in ber Steppe umher febmärmen unb zu fDlidionen an bie Wanerplätzc fommeu. Sie ift in bet ©efangenfdjaft Pöllig einge; bürgert, nijtet paarweifc, im Ginzcltäfig ober glug= baucr gebalten, leicht unb in mebrern Vruten. — Tie fehr beliebte unb oielfadj gegüajtete weiße 2. ift fein Üllbino ober Haferlaf, fonbern eine 3&d)tung& taffe, bie fidj als beftänbig in ber gärbung fortpflanzt. Sie ift febr febbn, reinweifz, mit weijzlid? fleiidnavte nem Schnabel unb hellfarminroteu (unb rcidjt (nie bei fiatetlaten tun+febimmernb roten) Stugen. Vartjtcr, älteres Sängenmal bei berVermeffung ber ©rubenfelber (f. b.) oon fehr Detftpiebenet @rb|e. So rourbe j. S9. in ^reufeen am rcdjten St)einufet nad) 8, oon 80 Soll rhein. 8finge (= 2,09M m) ge= mcfjen, in Sadjfen enthielt baS neuere 2. genau 2,oo m, in Söapcrn 1,9425, in Württemberg 2,oo54, in öannonet unb 93taunfd)loetg 1,9203. 3in cfter= reich galt a(3 SBergtoettämafi bie Wiener Rlaftet = 1,8967 m. vVt;t ift jetod1 überall baä metrifche So ftem eingeführt. fintieren (feg., fpr. lafe-), einfd>nüten , 3ufdjnü= ren, mit Sanb burd>flecbtcn. Lacinium Promontorium, Sacinifcbeö Vorgebirge, felftge* Vorgebirge an ber Oftlüfte beä alten SBruttium, berühmt butd) einen Tempel ber 3uno Bacinia, ber ben untetital. (kriechen al§ SSetfammtungSott biente. 3m 6ain ber ©bttin liefe Öannibal eine noch pon Volobius gefehene unb hemmte SBtongetafel mit bem SSetgeiajnü feinet 2baten in punifdier unb griedi. Sduift aufitellen. 3Iacb einer uod) auftedjt ftehenben Säule be? Jem= pels beipt ba§ Vorgebirge jetjt ßapo belle Co = lonne, nahe bei Getreue. [3letwrbeit. fiaci^ (jtj., fpr. laßih), nefiförmige» ©etoebe, fin (Siubab (Sncantaba, f. liucnca. Satf, im eigentlichen Sinne fooiel roie Öadfinü^ (f. Airni-:-i, b. h. eine uim Radieren (f. b.) bcnuKte iylüffigfcit. Tocb wirb ba» Wort 8. in 3»fammen= feRungeit auch für anbete Skobuhe gebraucht, j.S. 3'arblaci, Sd)ellad, Siegellad 11. f. m. 8atf, oftinb. ©elbfumme, f. 8ac. Sacf, $flangengattung, fonicl wie ©elblad, f. Cheiranthus. Satf, Stabt in Ärain, f. Sifcboflad. fiatfarbeiten, bie in Sperfien, Jnbien, Ghina, befonbetS aber in 3apan gefertigten, mit GSolb auf fchwarjem ^.'adgrunbe perjierten ©egenftänbe, wie 2ifche, G'tageren, fiäftdjen, Schalen, Sofen u. bgl., bie neuerbingg in Guropa fehr beliebt geworben finb. Tic JechniE bet Japan, unb chinefifchen 8. ift fegt genau befannt. SllS Unterlage bienen tem 0e= brauA cntfprecbenb bearbeitete ©egenftänbe au» jähem .'öol,; bie Cbetflächc wirb geglättet, mit Öanfleinwanb ober Saitpapier unb bann mit einer ©tunbmaffe au« fileiftet unb 3i«fle'n'|-'ol über= jogen. Sarauf wirb mit 2ai, ber in feiner ur= fprunglidn-n ,>arbe, fdnoarj ober braun, aber auch rot, grün, gelb gefärbt, oerwenbet wirb, grunbiett unb fobann werben mehrfache i.'adfdiid)ten aufge= tragen unb bieielben poliert. Ter Japan, i'ad (Uru= finofi) wirb burd? Ginfchnitte aus bem Airniä= Sumacb (Rhus vernieifera) gewonnen; er ift eine grauweiße, bidflüffige lUaffe, bie an ber 8uft balt> in Vraun ober Schwär; übergeht. 3ur Verwen= bung wirb er mit bem öl ber Bignonia tomentosa perfetjt. Ter chinef. 2ad (Jfi) ift ein harjiger Stoff, ber aus bem Jfichon ober Sacfbaum (Augia chinen- sis) fließt unb mit bem Cl au» ben Aritchten ber Yernicia montana gemifebt wirb. *Jiad) biefer Vor= bereitung, bie piel Sorgfalt erforbert, beginnt bie fünftleriubc SBemalung, porjuge-meife in ©olb. Tie ^t'iAiiiinO t>itb junäcbft mit bem Vinfel in 3innobet ober 2ad angelegt unb bie Umriffe bct= felben werben bann mit einem ctahlftift umgogen. Tie Vergolbung gefdiieht babureb, bat? bie 1106 feuchte Sadgrunbierung mit puloeriüertem @olt> beftreut wiro. Sladj com irodnen toirb ba-> uber= flüffige ©olb abgehürftet unb ba§ ©anje iulcfet mit einem bttnnen, burdjfichtigeu ^aef überjogen. .'öäufig wirb mit Verlmutter, Elfenbein, iliufcbel intruftiert. ©egenftänbe ber Verjievung imb Otna= mente, Sanbfcpaften (befonbers mit bem Vulfau ,v>ifijama), Jierbilber, figürliche Sceuen, Vhantafie= gebilbe u. bgl., bie jum ieil im SRelief, ;u bem .Hitt al§ Unterlage genommen wirb, aufgehcht finb. (©.Tafel: Sapanifche ßunftll, gig. 3, 5, 7, 11.) Die Gntftchung ber 8. geht in iage*nbafte .Vit ;urüd; bie eigentliche äluäbilbung biefer Runft er= folgte aber etft feit bem 6. ^abvh. n. Ghr. SRoä) Sacffarben — Sacorbaire (Scan SBaptifte ^>cnvt Dominique) M» heute roirb fie im Drient in grofscr SuSbefyrtthg geübt, aber bie neuen arbeiten fommen ben alten ioeber au Secj&mf, Solibität, noeb Sd^önbeit unb iReid)tum gleich. %m 18. 3abrb. haben gtanjofen unb öollänber oergebenS bie japanifeben 2. nadj= .mahnten perfud)t; fie fmb aueb nidjt annäbernb ihr gleicb gefommen. öeute tonnte aud) Suropa nicht um ben gleichen fßreis arbeiten roie bie Japaner, beten mobernc arbeiten febr billig finb. Ser alte ©olblad ift freilich Antiquität unb roirb als fotdje lefer hoch befahlt in ^oöan wie in Puropa. — Sgl. ©onfe, L'art japonais (tyax. 1883); Stein, Sapan, 93b. 2 (8pj. 1886). iiadfavben, f. garblade. Sacffiwiev f. ^irni§. yacfljarj, fooiel wie Sdjcüacl (f. b.). Stttficrcn, bas übcrjieben ber ©egenftänbe mit 2ad, eine drfinbung ber Ebinefen ober Japaner, rourbe bureb einen 2luguftinennönd), 2iamenS (5"ufta= cbiuS, au§ Snbien nach 9tom gebracht, pon too auS fich bicfclbc über Suropa öerbreitete (f. Sacfarbei: teh). Sie gewöhnliche Sltt ber Radierung ift bie, bafj ber 2ad mit ber garbe jugleidi aufgetragen wirb. Sitte befiern arbeiten befommen juerft Slnftricbe oon inSad angeriebener garbe unb barüher 8 — 10 Sagen oon reinem ßad ohne gatbe, benen man burdj Schleifen unb polieren ©lätte unb ©lan', erteilt. — Sgl. Slnbtö, Srafttfa^eä öanbhud) für 2(nftreid)er unb Sacfierer (2. Stuft., Wien 1892). yatticrcrfcrjulcH, in ber Siegel oerbunbeu mit ■Dcalerfcbulen für Seforation§ = ober 8iuimer= maier, finb Schulen, welche bie teebnifebe gertigfeit unb tünftlerifchc 2lujjaffung ber Sebrlinge unb ©c= hilfen beä Sacfierer = unb ütalergcroerbes fbrbern leiten. Sa hierzu inberJoauptjacbe ber Unterricht im Jreihanbjeidinen unb ÜRalen (mit Sedfatbcn) genügt unb in ben fpätem Wintermonaten ba§ betrefjenbe ©ewerbc nid)t oiel 93efd)äf tigung hat, f o finb berartige Schulen oerhältuismäfjig häufig: in 3ßreu|en 29; man finbet fie aud) an ben grö&ern Drten in Sadifen, Sapern, Württemberg, 93aben u. f. f. Sinige Sd)u= len baben oierteljdhrliche Surfe mit JageSunterricbt DU täglidi 6 Stunben toäbrenb be<3 Winters, anbere haben nur 2lbenbunterrid)t ;u je 1 ober 2 Stunben an cinigenWod)entagen toäbrenb beSganjen Jahres bei breijäbrigem Wurfe; bementfprecbenb febroantt aud) bie .vröbe beS Schulgelbes, ^n Wien eriftiert befoubers eine fachliche ftortbilbungsfchule für Sin* ftreicher unb Wagenladierer. 8ocf=8atf, f. Lac-lake. yaefmotb, f. SReforcinblau. yaef muc (Lacca musci , Lacca rnusica , Pon muscus, 2RooS, roeil bauptfäüMid) aus fylechten, früher fälfeblicb Dtoofe genannt, gewonnen), ein blauer Jarbftoff, ber gegenroärtig faft nur in jSoüanb in ber Weife bargeftellt roirb, baf; man geroiffe gleiten, unb jroar biefelben, bie man jur Sar= Heilung ber Drfeille unb bes s$erfios oerroenbet, Sitten ber ©üttungen Lecanora (f. b.) unb Roccella (f. b.), befoubers Lecanora tartarea Ach. (Ochro- lecliia tartarea Kbr.), früher aud) Roccella tinc- toria DC. unb Roccella t'ueiformis DC, mit einem ■Sufaije oon tohlenjaurem Kalium unb Slmrnoniaf gären läßt unb bie infolge ber Serfeftung erft rot unb fpäter hlau merbenbe klaffe mit ©ip§ ober .Hreibe bergeftalt oerbidt, bafj fie fich ju leid)t,;er= reiblidien Würfeln geftalten unb austrotfnen läf;t. Slud) im ßachnu§traut ober Järhecroton (f. Crozo- phora) ift S. enthalten. Sag 8. enthält einen eigen= tümlidicu blauen Jarbftoff , ba§ Sljolitmin, ba§ fich bureb SBaffer au-jjieben unb bann jut ,3'ärbung oon Sßapier, SBäfdje, Wein, 3u bruavreoelution 1848 DonSKatfeille in bie National; oerfammlung gemäfclt, befannte er fid* in bieier itne= ber offen aß iHeoublitauer, legte aber fdbon im 2)iai »ein ÜRanbat nieber. 1850 fegte er in SRom bureb, bafj A'.v.iifvcicb -,u einer befonbern Drbenäptosinj unb er ;u beren 5JSror>in3taI gemacht mürbe; bereits uadi einem ;"Vibre trat er Den biefer SBürbe surücf, oa er burd> feine bemotratifebeu Slnfiehten immer mebr mit feinem Drben ;erfaQen toar. 1S60 511m ÜDtitglieb ber §franjöfifd)en Sttabemie ernannt, ftarb et 21. 91od. 1861 juSoreje. Sine neue Ausgabe feiner Serie, unter ibuen aueb feine SfSrebigten, er= febien in 9 Sänben (ißar. 1872—73); bie «Jtanjiel- »ertrage in ber 9lotte=S)ameftrrJbe» au* beutfdj *4 SBbe., 2üb. 1846— 52); ferner uerbffenttidjte iJal (cur bie «Correspondanee de L. et de Madame Swetchine» (4. Stuft, äßar. 1865) unb SßiUarb bie ■ C lorrespondance inedite de L.» (ebb. 1870). — Sgl. Sie SMographien pon 2Jientalembert ($ar. 18621, Aciffet 12. Ülufl., 2 *8be., ebb. 1874), Sßleib= treu (greib. i. S5r. 1873), (Sbocarne (6. Stuft, 2 58be., -Bar. 1880) unb S>e SBroglie 'ebb. 1889); ferner i.'ouii dornte, Etüde homiletique sur la predica- tion contemporaine. Monod et L. (ebb. 1882), unb 3cicelai, Etüde historique et critique sur le Pere L. [SouL 1886). i'aeorbaire 1 fpr. -bahr), 3ean Sbeobore, 3latur= forfdjer, SBrubet be§ »otigen, geb. 1. gebr. 1801 ;u :Kecep=furCurce, geft. 19. 3Juli 1870 ali ^tofeffot oer oergleicbenben Stnatomie ;u Sütticb, bat baupt-- jäcblid) eutomelog. SEBerJe gefebrieben. Sttcötc ifpr. -tebti ober Sa Göte, bai Uferge= länbe be§ ©enfetfeeS im febmetj. fianton äBaabt, meftlicb Don Saufanne jhnftfcen ben glüffen Slubonne unb Senne (^romentbouie 1. 8. ift ein reidjei 3Bein=, Dbfb unb Sornlanb mit blübenbeu Serfern unb | 2anbftäbtd)en (Slubonne, sJiolle u. f. id.), febönen Vanbhäuiern unb alten Sdjlöffern. Set untere Jeit roitb»0nbet2inie2aufanne=@enfbet©ä)h>eij.2Beft= bahn burebjogen. 8« (Sout (fpr. fuhr), Sßoul, bdn. ^bofifer unb ÜReteorolog, geb. 13. Stprit 1846 auf beut Sanbgut Stjäriö bei Sbeltoft in^ütlanb, ftubierte an bei •Belnteehnifcben Sdmle unb an ber Uniocrfität ju .Uepenbagen, ging 1870 na* Utrerbt, um bei SWc- '•Ballet iDcereorologie ;u ftubieren; 1871—72 unter: nahm er meteorolog. Stubienreifen pu Schiff nadj Sßales unb SWeffina unb befiebtigte bie meteorolog. Anftitiite oon Sleapel, sJiom, glatenj, Jrieft, SBien u. a. 1872 — 77 mar er Sßicebirettor be§ i'ieteoreic: gifeben 3nftitut§ ju Hepenbaiien, würbe 1878 Seb= tet an ber Sugenbfdnu'e in Sic-feo in Jfütlanb unb ift feit 1891 Sirettor ber ^crfiutsminbrnüble ba= l felbft. S. 6. ift SSetfaffet mehrerer meteotolog. cdiriftcn unb grfinbet ber Spettrotelcarapbie (f. b.) unb beä $bonifcbcn SRabeä (f. b.). «acreteae (fpr. -treten 1, libarleg ^ean 2emi= nique be, ber jüngere genannt, fran^. ©efd)icbt= fdjreiber, 93ruber be« folgenben, geb. 3. Sept. 1766 ;u ilfei?, mar in 'tari-? joutnatiftifd) tbdtia unb SRe= tacteur be? < Journal des Debats»; am 18. gtuc= tibot (1797) nerbaftet, tarn er erft nacb bem 18. 93ru= maire (1799) roieber in gfrafjeit. 93onaparte er= i nannte ibn 1800 -,um ll'iitgliebe bei SJJreflbureauS; : 1810 mürbe er taiferl. 6enfor unb 1812 ©efebicbtl- profeffor an ber Unioerfitat, 1813 Ü)iitglieb ber Academie francaise. Subtpig Will, ernannte ibn 1814 jum tbnigl. (Jenfor unb oertieb ihm 1822 ben 2(bcl. 1827 mürbe S. roegen feiner DppoUticn geflen ben ^refegefeRentmurf be§ ßenforamteS eutfetn, ' 1848 30g er ficb nacb Ülläcon niritcf, mo er 26. ÜJidrj 1855 ftarb. — Ter oen SRabaut Saint = ßtienne begonnene, bureb, 8. 00m jmeiten Sanbe an fertiu,; fe^te «Preeis historique de la Revolution franc;aise» i (6SBbe., iV. 1801— 61 ermarb ibm als ßtftorifet | einen Sßamen. $011 feinen fpätern btftor. Sajtiften ftnb SU nennen: «Histoire de France pendant le 18e siecle» (6 Sbe., 'Bar. 1806—12; 5. Stuft. 1830); «Histoire de France pendant les guerres de reli- gion» (4fflbe., ebb. 1814— 16; 2.2lufl.l822; beutfeb oen .Hiefemetter, 8p3l. 1815), «Histoire de la Revolu- tion francaise» (8 SBbC, $ar. 1821—26), «Histoire de France depuis la Restauration» (4 Sbe., ebb. 1829 — 35), «Histoire de TAssemblee Constituante» (2 53be., ebb. 1844), «Histoire du Consulat et de l'Empire» (6 ©be., ebb. 1845—46). Qnterenant finb bie Sentmürbigteiten au§ feinem Seben: «Testament pbilosophique et litteraire» (2 Sbe., ^5ar. 1840) unb «Dix annees d'epreuves pendant la revolution » (ebb. 1842). SueretcIIc (fpr. -tretet!), "I-ierre i'ouU-, ber 81= tere genannt, franj.^urift unb pbilof.ScbrtftfteLlcr, geb. 1751 ju Üceg, mar erft Stbocfat ju 9ianco nur ging 1778 nacb (ßariS, mo er ^>arlament»aboofat unb DlJitrebacteur be-5 «Grand Repertoire de juris- prudence» rourbe. 3" biete Seit fallen unter an= berm bie «Melanges de jurisprudence et de Philo- sophie» ($ar. 1779) unb ber «Discours sur le pre- juge des peines infamantes» (DJcetj 1784), bem 1786 bie granjbfifrbe Sltabemie ben ^reiä SDlontoon gu= erfannte. ß. mar fteüoertretenber Seputierter in ber Diatienaloerfammlung, i'iitgüeb ber ©ejetv gebenben SSerfammtung, ber Siationaljum nadi ber .Henftitutien bem Qabre III, unb fpäter bei ©efej! gebenben Äerper§. ^n ba§ 3"ftitut mürbe er 1801 gemäblt. 2tl§ SJapoleon ftcb 1804 bie ßaifertrone auffetste, 30g ficb 2. jutflet Dlacb ber Meftauration trat er auf bie Seite ber Oppofition, griinbete 1817 mit anbern oen neuem ben «Mercure de France» unb 1818 bie «Minerve francaise», bie aber beibe unterbrüctt muvben. 8. ftarb 5. 6ept. 1824. SBon feineu (Schriften finb noeb 311 nennen: «ffimTes diverses» (5 Sbe., $ar. 1802 — 7), «Fragments po- litiques et litteraires» (2 93be., ebb. 1817), «Por- trait^ et tableaux», in benen fid) meifterhaftw cdn! betungen SßlirabeauS, Sonapartci unb Safaoetteä finben; ferner bie «Etudes sur la Revolution fran- caise», bie «Soirees avec Guillaume Lamoignon de Malesherbes » unb ber bramatifierte 9iomau ■ Malherbe, ou lefilsnaturel», unter bem er b'3tlem= hert oerfteht. Sine SluSgabe feiner f ämtlichen 3Berte erfebien in 6 iBänben ($ar. 1823— 24i. Lacrimae Christi (bat., b. i. ©briftustbräneu), ein neapolit. ©ein, 10 genannt oon ber 2aaima= traube unb bem fitofter auf bem SSotfprunge be? i'ejuo». dr mäd)ft nur in ber naebften Umgebung bes genannten itloftcri, bat eine febön bellrote jvarbe, ift feurig unb mürjhaft unb beihalb einer ber ebelften Siqueurtoeine. di fteben ihm nacb bie L. C. della Somma, ein Sigueurroein oon S8ernftein= färbe, ehenfalli fein unb bouguetreid); am 5'Ut3e bei SBuItanä, bei Eaftellamare, merben bie L. C. greco pon ber ©recotraube gcroonnen, trenlicbe fiacrimoja — Lactarius \ii 9Jla!üajierc , aber erft im britten 9tange ber «2f)rä= nen». SBaS in Neapel unb Umgcgenb als L. C. üerabreidjt roirb, finb treibe litib rote SBoUwciue »ort ben Ufern beS 2IüernerfceS foroie üon ben Öügeln be§ SJorfeS Sta. 9Jtaria bi Gapua. 3m ßonjen fübl. Italien wirb bie 2acrimatraube üielfad) angebaut. üaerimofa, ber 208. ^Blanctoib. t'aeroir. (fpr. -tröä), 5p.au(, franä. Scbriftftellcr, befannt unter bem SRamcn 93ibtiopbite 3acob, geb. 27. ??ebr. 1806 in SfJariS, öerbantt (einen !Ruf junäcbft einer langen Dteiljc üon 9iomaucu, bie meift reieb an cingeftreutcu gelehrten [RotUen finb. ferner lieferte er eine Sinxatyt SluSgabcn älterer franj. Sitteraturwerfe, jablrcicbe gefd)id)t= liebe unb arcbäoL-litterar. 2lrbeiten, barunter «His- toire du XVP siecle en France» ($.at. 1834—35), «Histoire de la ville de Soissons» (bg. mit .Vi. IRartin, 2 93be., SoiffonS 1837—38), «Le moyen äge et la Renaissance» (bg. mit %. Segrd, 5 !8bc., ^5ar. 1847 — 52), «Histoire politique, aneedotique et populaire de Napoleon III» (4 3)be., 1853) unb «Histoire de la vie et du regne de Nicolas 1er» (SBb. 1—8, 1864—75). 2tucb war er unter bem sBfeubouüm s$ierre ® uf our einer üon ben brei Sßerfaffern ber «Histoire de la Prostitution chez tous les peuples du monde» (6 Übe., 1851 — 54, mit Hupfern). 8. mar feit 1855 Honferüator an ber Sibliotljet beS StrfenalS unb ftarb 16. Oft. 1884 jvi ^ariS. 3>on feinen SBerlen finb noeb ju erwäbnen: «Les arts au moyen äge et ä l'epoque de la Re- naissance» (1868), «Vie militaire et religieuse» (1872), «Les sciences et les lettres» (1877), «Le dix- huitieme siecle; institutions, usages et costumes» (1874), «Le dix-septieme siecle» (1879—81) u. f. tu. Sein jüngerer äkuber, 3>uleS 2., geb. 7. 9Jcat 1809 ;,u ißaris, ift Skrfaffer Bieter Romane. 2tucb bat man üon ihm einen 23anb ©ebidite: «Les per- venches» (1838), jroei Tränten in SBerfen, über; fettungen grieeb. unb tat. Siebter unb eine Samm= lung üon patriotischen Sonetten: «L'annee in- fame» (1872). er ftarb 10. 9ioü. 1887 in SBariS. Sacroij (fpr. -fröd), Splneftre graneoiä, 9J(atbc= matifer, geb. 1765 ju 9ßari§, Schüler üon SDtonge, war erft Sebrer ber Dcatbcmatit in 9tod)cfort, bann in SBariS, mürbe 1788 Ssrofeffcr an ber atrtilicvic- id)ule -,u Sefancon, 1794 Sßrofeffor an ber 9iormab febule in SBart§,1799 an ber "Bolntedmifdjen Sd)ttle, fpäter an ber Uniüerfttät unb 1815 aud) am College de France. 1821 legte er feine meiften hinter nic= ber. Schon 1787 r/cüte er einen SkeiS üon ber ätfabemie ber SEBiffenfdjaften erbalten; 1799 würbe er 9JUtgtieb be§ 3nftitutS. ßr ftarb 24. 2Rai 1843. 3lttf;er jablrcicben «Memoires» finb üon feinen SB erten ju nennen ber «Traite du calcul differen- tiel et du calcul integral» (2 93be., s}kr. 1797; 2. Stuft., 3 SBbe., 1810—19; beutfd) üon ißettjfc, SSetl. 1817); ferner ber «Coursdesmathematiques» (9 SBbe., SBar. 1797—1816), ber Diele Stitflagen er= lebte unb in mebrere Sprachen überietjt roitrbe. Vnamita, balmatin. 3nfel (3/4 qkm, 77 6'.), ju ber SßejirfSfyauptmannfcbaft unb bem ©ertcbtSbejirf ifiagufa gehörig, füblicb üon SRagufa mit fubtropi= fdjer Vegetation, faiferl. Scblof? unb ber Diuine eineä (5'nbe beS 18. Jährb- üerlaffcnen Senebifc tincrflofterS. 2. bantt feine Sßerfcbbnerung bem @rj= berjog OJiarimilian, nadjmaligen Kaifer üon 2)ieritc, ber Scbloft unb SBarf renoüierte. Später tarn 2. in ben Sßefits be* «ronprinu'ii iliubolf, nad) beffen 2obe fie ber ßaifer ben S)ominifanern fdjentte. — Sgl. Hronpriiijeffin = 2i>itmc ctepbanie, 2acroma. 9)iit 3Uuftrationcu nadi Drigtiialen üon 21. Petto (SBien 1892). Sa ©roffe (fpr. frofi), .\Sauptftabt beS Countp 8. 6. im norbamerif. Staate SBigconfin, an ber Dliuibung be§ 2. 6. unb S3lacf--5Hii?er in ben 9Jlif= fiffippi, eifenbabutnotenpuntt, bat (1890) 25090 @. (gegen 14505 im $!• 1880), bebeutenbeu öotj^anbel unb Sagemühlen, ©etreibefyanbel , 9J(eblmüblen fowie SSrauerei, 2"at>r^rtt*c'u lHln SBagen, Seife, 2einfamenöl unb (Strumpfwaren. Sactorjcre (fpr. -tröaiäbr), Selisle be, 9lftro= nom, f. iSeliSle, ©uillaume. Lac sulfüris dat.), Sdmn'felmilcb (f. b.). iiact..., f. Salt . . . . Vn cruit tiu*, Sueiii» Sßltu§ girmtanuä, tat. j?ird)enfchriftfteller beä 4. Sabrh-, ftammte au§ 3ta= lien, war 2ebrer ber Serebfamteit in 91ifomebien unb würbe 308 in ©allien i'ebrer üon fionftantinä b. ©r. Sohn Erifpus. ®aä ^abr feines Jobeä ift unbeftimiitt. Qt gebbrt mit93rrmrcittS ,"vclir(f.b.) unb Olrnobius (f. b.) ju ben fogenannten ehriftl. $opular= philofopben. Seines »ollenbeten Stils Wegen ljeipt er ber cbriftl. ßicero. Sein berübmtefteS SBerf finb bie ju apologetifdpen 3wecten gefebriebenen «Insti- tutiones divinae». %n ber Sdirift «Demortibus persecutorum» fd)ilbert 8. bie fd)redlid;e SobeSart ber bie Gbriften üerfolgenben Haifcr alä göttliches Strafgertd)t. Sod) wirb ihre (£'d)tbeit neuerbingS beftriüen. 3luSgaben üon SSünemann (2p». 1739), SufrcSuo« (2 33be., 5ßar. 1748), grifefdje in ©erS= borfS «Bibliotbeca patrum ecclesiasticorum la- tinornm» (2 SBbe., 8pj. 1842—44) unb äkanbt unb Saubmann im « Corpus scriptorum ecclesia- sticorum latinorum», 93b. 19 ll. 27 (SBien 1890 — 93). — «gl. SSranbt, über baS 2eben beS 2. (SBien 1890); berf., Über bie (JiitftehungSücrbältiiifje ber s£rofafd)rijten beS 8. unb beS 3Bud}eS De mortibus persecutorum (ebb. 1891). Lactarius Fr., 9.1iild)pilj, ^iljgattung auS ber 5'ümilie ber öpmenompeeten (f. b.), metft an= febuliebe, auf ber Erbe mact/fenbe $ilje mit weiften Sporen. S)ie 2amellen laufen ziemlich weit an bem flcifd)igen, anfangs uollen, fpäter oft bohlen Stiele b/erab. SBirb irgenb ein Stüd üon bem §rud)tlör= per abgebrochen, fo bringt fofort auS ber 33rudj= fläche reid)lidh rijtlid)er ober Weifser 9Jiild)jaft ber- üor, bei einigen Slrten ift berfelbe üou füf5lid)em unb milbem ©efdjmac!, bei anbern bagegeu ift er fcharf unb brennenb. .häufig üeränbert fid; feine g-arbe allmäblich an ber Suft, bei üteten 2lrten mit Weiftem 9Jtild)faft wirb fie halb gelblid) ober grün= lieh. SDtebrere Strien geboren ju ben efibaren s3il,;en, üiete finb jwar unfdjäblid), inerbeu aber nidjt ge- geffeu; nur wenige finb gutig. einer ber befanntefteu unb heften Speifepilje, ber ed)te SRetgter, 9ti)fUing ober Sftietfcpting (L. deliciosus Fr., f. Jajel: st5ilje I: Gftbare SHIje, gig. 6) enthält lebhaft gefärbten 9JIild)faft. (sofort nad) bem ^erbrechen ober 3erfd)neiben tritt eine oraugegelbe ober rote 9.Uildi heroor unb baS Jleifcb beS 6uteS läuft halb etioaS grünlidi an. Ter öut lüirb bis ju 10 cm breit unb ift gewöhnlich etwas trichterförmig in ber ÜJlitte rjertieft. 6r jeigt meift eine jiegclrote gärbung unb abiuecbfelnb hellere unb buntlere tonjentrifdie [Ringe. 33ei fcudjter 2Bitte-- rung fühlt fieb ber gange $itj fdjmicrig an. 6'r ift in Seutfcblanb allgemein Perbreitet unb tommt hauptfäd)lid) in 9iabelholjmälbern im sommer unb 878 Lacticum acidum — Sabadj .fterbit cor. Tic Qrrudjttorper treten meift gefellig unb ejt in iebr großer sJln;ahl auf. lißbar [tnb ferner bet SBrätttng ober Sirnenmilebling ut Don ähnlicher (üröfjc unb ©cftalt lüie ber Steijfer, ber 5)ülcbfait ift an= fangS »eifj, fpäter fdjtoad) gelblich. ^n Dielen ©e= genben irirb au* ber Sßfefferfd)tt)amm (L.pipe- ratas Fr.) gegeffen, er beftßt einen grofjen, meift trichterförmigen meingefärbten öut, ber oft einen Surdjmeffer Don 15 'cm erreicht. Seim Srucbe bringt aus betn gleifdje inetßer 3Ritd)faft herber, ber einen pfefferartigen brennenbeu ©efdjmad be= ftfit. Ter Stiel roirb bis 5 cm hoch unb ift jiem= lieb biet. Ter Sßfefferfc&ioamm fommt in S)eutfd)= lanb iebr häufig cor in tidjten SBölbern unb auf ©raspläßen. SBon ben giftigen Strten ber ©attung L. finb nur ber Srennreijifer cber Aeuermilcbliug unb ber ©ift = cber Sirfenreigfer ju ermähnen. Ter erftere (L. pyrogalus Fr.) befiht einen rötlid> grau gefärbten, jiemlid) breiten .ftut, ber balb flach, balb triebterf crmig geftaltet ift unb auf ferner Dber= fläcbe buntle Siinge befißt; ber DJiilcbfaft ift anfangs roeiß, fpäter gelblich unb bat einen brennenben ©e- febmaef. 15t fommt in 2aub= unb Slabelniälbern im Sommer unb öerbft, meift aber nur öereinjelt Der. Ter ©ijtretjfer (L. torminosus XV.) bat einen fleifrbrcten cber rotgelben, am 9tanbc filiigen öut unb ähnelt in feiner ©eftalt unb gärbung bfljn echten Steijfer (»gl. Jafel: SjSitje II: ©iftige Sßilje, iytg. 6), beftfct aber nicht roie biefer reten i'iilcbfait, fenbern (eichen Don lueifjer 5aroe/ er fommt in lichten SBälbern unb auf ©rasptäßen, ftet§ in ber ?tähe Don Strien häufiger cor. Lacticum acidum dat.), bie Siilchfäure. 2acto_. . . , f. gäfto Lactuca X., ^flanjcugattuug aus ber ivamilie ber Sompofiten (f. b.) mit gegen 60, Dorjüglid) über bie gemäßigte unb Warme 3one ber nörbl. Öalbtugel gerftreuten Strien , meift jroerjät)rigen ober au*baucrnben Kräutern mit büfd)el= ober refettenfermig geftelltcn ©runbblättem, rcenig be= htättertem Stengel unb trugbolbig cber rijpig gruppierten, jiemlich fleinen 2Mütcnförbcben, bie einen roahigen cber eiförmig = koatgigen, badnieaeh fchuppigen tfüllfelcb, naefteu gruebtboben unb l'au= ter gungenformtge, meift fcbroefelgelbe, feiten blaue ober lilafarbene Stuten befi&en. Tie Ai'üehtcben finb flachgebrüdt, an ben Seitentofinben ber ßänge na6 gerippt, lang gefd)näbelt unb am 6nbe bes Schnabels mit bem ftchen hleihenben, meißen, baari= gen ^appus (Mehl Derieben. Tie in Teutfchlanb roilb roaebfenben, eben nidjt zahlreichen Strten rcer= , ben im allgemeinen Sattich genannt. Unter ben= i felben finb eriDäbnensmert : ber ©if tlattia) (L. vi- rosa X), eine ftattlidie, bie mannshoch roerbeube $ftanje mit fingerbident , violett angelaufenem, Stengel, länglichen, rotbraun gefledten, unterfettä an ber lltittetrippe roeict)ftad)eligen, buchtig ac;ah- uelten ober fdjrotfägeförmigen Slättern, unb ber milbe Sattid) iL. Bcariola L.), eine auf Sdbutt, an SBegen ccrlcmmenbe , gelbblüheube 2lvt mit fenrred)t am Stengel angemachfenen Slättern, bie j man für bie Stammpflanse be» ©artenlatti*-? (L. sativa X., f. ©artenfalat! hält. Ter öereinjett ; in ÜJcitteU unb Sübbeutfd)lanb, in £üb= unb vJi!eit curopa auf 6d)utt unb an felfigen Orten »or= f ommenbe ©ijtlatttd? mar fonft offijinell unb entbält I einen hetäubenb rtedienben 2Uild)faft pon bitterm, bann breuneubem ©efdmiad , ber in fleinen ©aben als beruhigenbes lUittel Srjtltd) angemenbet roirb, bagegen in grofjen ©aben (5'ingcuommenbett bes .Hcpie-;, Sebrcinbel, Sdilajfucht unb Erbrechen bewirft. Ter eingetrodnete braune 3RHd)faft ift ba§ Lactucarium (f. b.). Lactucarium, früher cffutnelle Trogue, ber eingetrodnete SUilchfaft be* ©ifttattieb* (f. Lac- tuca), ber uamentli* ;u Qe\l an ber SJofel an= gebaut roirb. Ter ffliildifaft fliefst uir SBlütejeit au; (jinfdinitten heruor unb trednet teil-; an ber SBfiange | ju fugeligen SWaffen ein, teils roirb er in flachen Sdjalen gebammelt unb tünfttid) getrodnet. 9Ud)t juperroechfeln mit bem beutfehen L. ift bas fran-- ;6fifd)e L., L. gallicum ober Thridax , ber roeit weniger roirtfame, auf ©lastafeln eingetrodnete unb in g'orm fchmarjbrauner Samellen im öanbel nor-- temmenbe Saft einer grofien Varietät bes ©arten; lattichs (f. Lactuca). ^Tas L. bilbet gelbbraune, innen voeißliebe 3)Ja)ien, .Hugelbruchftüde ober Heine unregelmäßige Stüde; e» ift fd^cer -,erreib= lid). 3n fochenbem 3Baifer erroeiebt es; bie abfifc trierte, fehr bittere gtüffigleit trübt fidj beim (Sr= falten, roirb auf 3üfati pon 2lmmoniaf flar unb giebt bann mit ©ipsmaffer einen reiebtieben 9iieber= fdilag. 6§ fmb öerfdjiebene .Hcrper baraus ab= gefchiebeu unb als Saltucin, Sattufopitrin, Saftucerin, Sattuton, Sattutafäure be-- ieidinet roerben, Pen benen menig betaunt ift. Ta§ L. inirft ähnlich mie Opium; ohne aber bellen aui= regenbe unb verbauungftörenbe Gigenfchaften ju haben. Seine 2>errcenbung ift gering. TasTeutfche i'lnneibudi (1890) führt es nicht mehr auf. Lacanar, bei ben alten ;)icmern bie getäfelte 3immerbede, meldte bureb (5'infügung Don Cuer: halfenftüdeu in bie 2raghalfen gehilbet mürbe, fc= b>afe oertiefte Selber (fiaffetten) entftanben. Tiefe Raffetten mürben mit öclj cber Elfenbein aus= gelegt, mitvSilbbauerarheit ober2)calerei gefchmüdt, auch uergolbet. Lacus (tat), ber See. Sactj,5-ran321ioriß,öfterr.5elbmarfchall,f.2aäcp. Va»a, [lato, ©cttin ber Viehe (unb bes 5rüh= lings), hat, naebbem fid) bie ©leffe ber bohm. Mater verborum: *lada venus, dea libidinis, cytberea», al§ unecht ertoiefen hat, at§ einziges 3eiigni« für ihre (Triften,; ba§ Oj lado u. f. »., bas fid? im 'Hefrain jlaro. isclfslieber finbet, bellen Sinn aber bis jebt niebt aufgeflärt ift. ^abartj lengl. Sabath), eine ber bret ©ren3= propiiwn bes SReid)§ fiafebmir unb Tfdiamu (i. Jtafcbmin, abminiftratio ber inbobrit. ^rcrin-, $anbfd)ab ;uerteitt, umfafu im meitern Sinne ba§ Jhal bes Qnbus unb feiner 3uflüffe jmifchen 32 unb 35" ncrbl. Sr. unb smifchen 75° 29' unb 7l.« •29' cftl. 8. unb umfchliefn bie Tiftrifte (Tentrah Sabad), £Rupfd)u unb Saäfar fomie bie rauhen unb faft unhemchnten 5od)fläd)en bes ffuen=lun. Ta-5 eigentliche i'. hat I lt>73) 20621,2. im »eitern ©inne 73 138 qkm unb etwa 2 100 @. g§ nurb im C. oon übet, im 5. vom öimalaja, im 3D. oon Stein; tibet cber SSattiftan (f. b.l begrenu unb bunt bas .Haraforumgebirge im SR. Don Cftturfeftan ge= (d)ieben. Sud) im Jnnent mirb bas >2anb Don parallelen Sergfetten burdnegen, jmifchen benen nur enge Shäler urbaren ^obeu gemälnen. Ter SnbuS (Singb = fa:bab) nimmt hier ben Sastar, Tra§, Scbajef unb anbere, jum Jeil fchiffbare unb Sabaf — Sübeuberg (SibelOert uon) 879 golbfübrenbe Dicbenflüffe auf. Sic ©egenfähe t>on ©ommcrbitie unb SSHnterfälte finb febr bebeutenb: ©cbuee fällt fetten, Wegen faft gar nicpt; ber Sem- mel ift faft allezeit Kar, bie 2uft ungemein ttoden. Ser Stcicbtum an ©olb, ©dnucfel unb Solj wirb faum bcnubt, bagegen ift ber im ©dilamiu mandjet Seen fid) finbenbe 93orar ober Stintal neben ©djroe= fei, SBoUe unb grüd)ten .sSauptavtttcl ber 2lu*iubr. Jöolj ift roenig uorbanbcn. Sic c\ciobhnlidien Säume finb bie 2l)uja, bic lombavb. unb bie ©cbroarjpappcl , mehrere 2lrten äßcibcn unb 3.a= marteren. SJlan jiebt 2lpritofen (btS. JU 4000 m Jobbe)» Sipfel, aucb äöalnüffe , Sfllaulbeeren unb SErauben. IRbabarber roäcbft in 'Julie, Sujerne unb anbere iyuttcrträuter roerben in DJtenge gebaut; ferner SBcijen, ©erfte unb SBucbroeijen , Sein, Sabal, G'rbfen, Siüben, 3>mebelu u. f. tu. ßaul= tiere finb Sterbe, i)aä*Z, Kühe, Gfel, £d)afe, fiafd}= mitjiegen unb öunbc. Sie ßinroebuer, Stibetaner mit Safd)mirern gemifcbt, finb arbcitfam unb gaft= frei, aber fcbmutsig unb bem Jruntc ergeben. Unter ben niebetn Klaffen bcrrfd)t Sßpfyanbtie. Sie 3n= buftrie befebräntt fid) auf Fertigung bider 2Bol{= geroebe. Ser Jranfitbanbel ift bebeutenb. Sie lHeli= gion ift ber $übbpi§mu§ als tibeton. Samdiämuä (f. b.i. Jöauptftabt ift 2eb (f. b.). 2., urfprüuglid) eine ißtoninj Sibet?, ftanb bann unter eigenen »dürften, bie Kajcbmir tributpflidjtig mürben. 1834 rourbe 2. non ben ©üb erobert unb tarn fpäter burd) bie 93riten an @ulab=©iugb. — 93gl. Guuningbam, L., Statistical and bistorical (2onb. 1854). ilabat , 2 a b a f b , f - 2abad). [rof c. Sot»änttm = 6iftrofc, l'abmiiimlun;, f. £ift= gäbe, ein Seil be3 2Bebftul)l§ (f. SBeberei). 3n ber ©iefeerei ift 2. ober gormlabe fooiel roie gormfaften (f. b.). 2lucb nennt man 2. in ber giacbsfpinnerei (f. b., 53b. 6, ©. 859a) ben unbe= Weglicbcn Seil ber JjSanbbrecbe. Vrtbcbüdjfc, f. Kammer unb ©ejd)üt? (23b. 7, 1'rtbcbübnc, f. 2abcrampe. [©. 909a). Vnbcgnft, 5'ricbr., Orgelbauer, geb. 30. 2(ug. 1818 ju öocbbcrmÄborf bei 2eipjig, erlernte bie Drgelbautunft bei feinem altern Stuber Gbriftlieb 2. unb etablierte fieb 1840 in SBeijjenfeB. Stuf ge= mann er juerft burd) ben Umbau ber Somorgel in sI)ierfehirg (1855). SDiit feinem Sohne Cef ar (geb. 26. ©ept. 1856) bat 2. unter 2lnroenbung ber neuern Grrungenfcbaften ber Drgelbauhmft bi3 1894 etroa 150 meift größere SBerte üolleubet. Sabc $ottc«i, 2abe Sabroes, f- 93unbe3labe. Sabefante, f. ©efd)ü& (93b. 7, S. 912b). Sabentaft, f. G'ifenhabnbau (53b. 5, ©. 838b). Sabentcifter , f. Gifenbabubeamte (93b. 5, 6. 844 a). gaben, Kauftaben, DJlagajin, ©emölbe, ein Siaum sunt Verlauf non SBaren. 2Jßäbrcnb früher ber 2. meift nur ein großer, nad) außen roenig auffallenber 9taum im Grbgefcboß ber 2Bohn= bäufer mar, ift er jetst oft ber für bie gange ©e= ftaltung beftimmenbe iRaum. Sie erften größern 2. entftanben in $J$ari§ unb mürben bann in @ng= lanb eingeführt, ©eit ba§ Gifen im 53auroejeu ,;ur ftartern SJermenbung gekommen ift (etroa um 1850), hat fia) ba;-2abenroejen üollftänbig neränbert, inbem oft bie gange gront be§ Grbpefcbofje£ auf eiferne Stufen geftellt roirb. Sa§ ÜBicprtgfte bei ber 2lnlage ber 2. ift bie ©eftaltung ber S ch a u f e n ft e r. 93ei tiefen roirb auf mögliebft grofse ©lasflädjeu SBert gelegt. Sie 2abenttjüren roerben baher jroi= fdjen jroci etroa l m auäeinanber liegenbe ßifen= Pfeiler geftellt unb, roenn baS Sabenfenftei tief fein foll, in" bie Wintere Stuo^t beäfelbcn gelegt, fobaft Heine, roieber mit ©lasleibungen »erfebene 33or; hallen entfteben. Oft bieueu biefe für ätnei benad)= harte 2'. gemeinfam. 2Iu|erbem ueht man bie Heller berart ju ben 2., baf; man r>or befjen Senfter einen 2ichtfd)ad)t legt, fobaß man auch bie unten au3: gelegten ©egenftanbe oon ber ©trafse auä fehen tann. 3m 2. finb bie ftauptmöbel ber 2abentifd), bie ©eftelle für bie üöaren unb bie Safje. 93on befonberS veidjer 2lusftattung finb bie JDIoben? magajine, roeld)e aufier ben genannten 9>orfehrun: gen noch iKäume haben muffen, in roelchen bie SBaren bei tünftlichem 2id)t betrachtet roerben föiv nen; ferner bürfen 21nfleiberaume nicht fehlen. ©rofie©efcbäfte haben aufjerGomptoirJ/^adftuben, SBorrat§fpeid}ern, eigene 9(eftaurationen für ihre 2Xugeftellten, s^ferbeftälle, ©djuppen u. f. ro. ©olebe gauje ©tabtoiertel füllenbe 2. entftanben juerft in $ari§. 2113 53eifpiele mögen genannt fein: ba§ breiftodige Maison du Bon Marche (etroa 75 m Aenfterffont unb 1300 qm ©nmbfläcbc), A la Belle .lardiniere (178 m genfterfront , gegen 2400 qm ©runbfldcbe, gleichfalls brei ©efchoffe), Au Prin- temps (230 m genfterfront, gegen 3000 qm @nmb= fläche, 5 @efd)ofje, erbaut non ©e'bille, bie ori= giuetlfte unb bebeuteubfte 2lnlage). «bnlid) grofee 2. befiht Seutfdjlanb nod) nid)t; boeb finb in neuerer 3eit in 33erlin fd)nell großartige 3'ortfd)ritte ge= macht roorben. — SJgt. 21. Stiele, ©. Kämmerling unb 5. totoct, Stoberue ©djaufenfter unb 2aben= einrid)tungen (2. 2lufl., 8pj. 1868); ©reif, 50 Gnt= roürfe su 2abenDorbaueu, Sdjaufenftern unb SJBareu= auflagen nebft ben innern @inrid)tungen (9Beim. 1883) ; 3unf, fiaufläben unb ©efd)äft«häufer (in ber «fflautunbe be« 2lrd)iteften», 93b. 2, 93erl. 1884). Sabett, bie ,wbnjreien IRänber bei SßferbemaulS, roelchc sroifdieu ben öafen= unb Sadenjähnen liegen unb hei ber Räumung ba§ D.lcunbftüd (©ebife) auj= nehmen. (©. 2abeufrautl)eiten.) gaben ober Kinn laben, fociel roie Kiefer. Sabcnbcrg, 2lbelbert non, preuf;. Kultu§= minifter, Sohn be4 folgcnben, geb. 18. gebr. 1798 in 2lnSba*, trat 1815 als ijreimtUiger in ba§ preuf;. ijeer unb 1818 in ben preuf;. ©taatSbienft, rourbe 1824 9tegierung8rat unb 3uftitiar bei ber Kölner Regierung, 1829 Dberregierungsrat in Königsberg unb tarn 1831 nad) -Werfeburg. ©eit 1834 $räfi= bent ber [Regierung in Strier, rourbe er 1839JSiref= tor im KultuSminifterium unb SKitglieb be§ ©taat^= rata. 9iad) 2lltenftein§ STobe üerroattete 2. beffen TOinifterium com 14. 9)cai bis 22. Oft. 1840. Sarauf leitete 2. im ÜJlinifieriutn ü'idihom bie enangelifdi-geiftlichen, llnterricbtä: unb Ü)lebi,;inal= angelegenheiten. Sßom 3uli bi§ 9ioc. 1848 über= nahm er bie interimiftifche 2eitung bei lltinifterium-3 unb trat 8. SftoB. 1848 in ba« ülinifterium 93ranben= bürg ein. ©einer SSerroattung gehörten an bic Qt- rid)tuug be§ 6'oangelifehen Dbertird?enrat§ (1850), Vorarbeiten ,;u einem Unterrid)t§= unb lllebiunal= gefel;, bie Einleitungen ,;u einer Steorganifation beä gefamten 6d)utoefen§. t5'r bemühte fidi für Söiebcraufnabme ber Unionäpolitif, fd)ieb aber, nachbem er nod) 2. Sej. DergebenS bie 2lblehnung ber Dlmü^er ^unttation beantragt hatte, 19. Sej. 1850 au«. Gr rourbe (Sbefprafibent ber Dberredj= nung^fammer unb ftarb 15. gebr. 1855. SlnonBtn oerö'ffcntlicbte er eine «iiberfid)t ber preuf;. unb franj. 880 Sabeiibcrg (^fiilipp eon) — £abislau3 .vrpctbelenperianung» (Sein 1829) unb «Vreufeen» aericbtlicbes ©erfahren in Gioih unb Äriminalfacben» 3. .'Infi., ebb. 1842). 2aöenberg, Vhilipp Pen, preuf;. Staatsmann, geb. 15. 2lug. 1769 ju SDiagbeburg , ftubierte in Öalle unb Sonn bie fechte, rcurbe 1795 Mriegs- unb Temäncnrat in 2lusbad\ 1806 iDireftoi ber Kammer in Vialpitef, 1807 in äRarientoerber, 1809 :Hegicrungstireftor in SßotSbam, 18m lirefter im Ainaiuminiiterium unb 1817 Jireftor bet neugc= grünbeten ©cneralfontrolle ber Staatsausgaben. Sein ©cfcbäftseifer führte ju ^Reibungen mit bem ,«nan;minifter, fobaf; 1826 tiefe Vebcrbe roieber aufgebeben mürbe. 2., ber 1817 geabelt werben mar, geborte auch ;u ber Semmiffion, bie 1823 nad) .«arbenberg? Sobe bie Drganifation ber Staate oermaltung ju prüfen hatte. 1823 mürbe er Ebef= prdfibent ber Cberrecbnungstammer unb Sireltor ber ttronfibeifommi&permaltung, 1835 Gbef bei 2. Slbteilung be« £au»minifteriums, b. b. ber ge= {amten Tcmduen= unb Aorftpermaltung, unb 1837 ©eh. Staatsminifter. 9!adibem er 1842 feine Gnt= laiumg genommen hatte, lebte er ju Berlin, mo er 11. Jebr. 1847 ftarb. 3u Gbren feines Dülmens errichteten (1839) bie preuf;. Forftbeamten bie 2atenbergfa?e Stijtung jur Grjiebung ber Sehne unbemittelter jvorftbeamten. Sabcnburg, Statt im bat. Kreis unb 2lmtsbejirf DJfannbeim. am Sedar unb an ber Shtie grranffurt ©eibelbcrg ber 3Jtain=9teidlungs= gefebiebte ber Gbemie in ben legten bunbert fahren» (2. 2lufl., ebb. 1887). 2. giebt in ©emeinfehaft mit A-ad\ienoi)en ba» «sanbmbrterbudi ber Ghcmic» (Sreälau, feit 1883) heraus. Sabcnbrucf, f. i.'atenfrantbeiten. gabenfranf betten, Sßferbefranffceiten, bie in ber Diegel burch Cuetfchungen be» jahnfreien Saums De» ÜntcrtieferS (Äinntabe) mittel» ber Sanbare (2abenbrud) entftehen. DJtan beobachtet einfache Gntjünbung bei 3abnfleifcbes , bei (tarieret Quet= iefaung inbenen auch Verlegungen ber tnbebernen Un= terlagc mit teilmeiicm Jlbfterben berfelben unter (ort= f cbrcitcnberGnUünbung unterhalb bes Sahnflcifd'es. yafccprofil, f. Gjfenbabnbau (SBb. 5, S. 838b). ifäöcr, eine Alane ber .^alleren (f. b.). ^'aberiimpc, £ a b e b ü h u c , bei ben ßijenbabnen eine febiefe Sbene, beten Ober! ante in glcidvr.\>ebe mit bem J-ufstcben ber ©ütermagen liegt. Sic bient jum leichtem (5iu= unb 2luc-labeu ton ©ütern. ^aS)t> jeugen, Vieh u. f. m.; üiclfach perftebt man barun= ter auch bie fieb an bie fAiefe Ghcne anfdilieftenben Plattformen in Sampeubebe. Slan unterfd?eibet feite unb beme gliche SL, je naebbem fie feft ange= bracht ober, mie befonberä für Viehoerlabungen, auf Sftfibem beroeglich unb. ^ gabcfdjcin, im l'anbfrad^iH'riehr eine pom Avaditfübror (f. b.) unterjeichnetc llrtunbe, bur6 toelcbe er inh jut Üluc-bänbigung bes ©uteä per= pflichtet. Ob ein £. ausgeftellt werben foll, hängt oon einer (Einigung be« 2lhfenbers mit bem gracbt= rubrer ab. 2er ^nbalt tes 8. ift im Teutfchcu A3an= bel»gefeRbuch 2lrt. 414 angegeben. 3er 2. fann an Drber geftellt unb bann inboffiert merben. $ür bie :HedHsoerbdltnitic .imifchen Frachtführer unb @m= öfänget (f. b.) entfdjeibet ber S., fobafj bie in ben= leihen toebet aufgenommenen noch angebogenen Seftimmungen bes Frachtbriefs u. b.) unbeaditet bleiben. Cbgleidi bie« im .vanbelsgefeghud) niebt ausgefprod)en ift, hat ba» Mei*Sgeridjt_entfcbieben, ran beim i'. au Crber mie beim ttcunoliement (f. b.) bie Übergabe bes" 2. an ben legitimierten 3nh,aber für ben Srrcerb ber pon ber Übergabe abhängigen Öicdjte (Eigentum, Fauftpfanb) biefelben ©irfungen hat, mie bie Übergabe ber abgelabeucu ©üter. So aud) Scbmeijer Cbligationenrecht 2lrt. 209, 212. 9cur foll bort ber gutgläubige 33efiher ber SBare bem gutgläubigen Örmerber be§ 2. uorgeben. Sabcftellen, f. Salmbofe i2Jb. 2, S. 292a). iJttbcftocf , ein ;um äinabftofeen ber 2abung in ben 2auf ber öanbjcuermaffen bienenber Stab pon Öolj, hei benSemehren ber preufs. Infanterie iftci- ter auch in ben aubem Armeen angenommen) feit 1730 (f. öanbfeuermaffen, 33b. 8, S. 762a) auä (Sifen, fpätcr au» Stahl, mit einer Verbreiterung an bem untern ßnbe jum 2luffetjen auf ba» ©efebofj. ßinjelne §interlaber haben ftatt be» 2. einen Gut: labeftod jum (sntfernen ber V»tronenbülfen aus bem 2auf beim SSerfagen be« 2lus,iiehera unb utm ©ebraueb al» SBifchftod im Jcotfall. 2fi bereit, f. Jracfatüertrag (33b. 7, aris ernannt unb trat 1878 au§ bem aftioenSienft. 1876— 91 gehörte er bem Senat an, roo er fid) jut sJied)ten bielt. (5'r fdirieb «Bases d'un projet pour le recrutement de l'armee de terre» (^ar. 1871). Vitbn, Crt im ©uban, öanBtftabt ber frübern ägöBt. SquatotialBtooinj (f. b.), am SBeifsen Tiil, unter 5° nörbl. Sir. , mürbe 1875 üon ©otbon ftatt be§ oetlaffenen ©onbofoto gegrünbet. Sabogafec, ber gröfete Sanbfee SuropaS, im notbmeftl. SRufjlanb, jmifeben ben ©ouoetnementä Petersburg, Dlonej unb bem ©tofefütftentum gin= lanb, 5 m über bem Dlioeau be§ §innifd)en 3Jleet= Svotfljaus' Somjcvjations'ßeEitoii. 14. Slitft. X. bufenä, ift üon 31. nad) S. 215,:., uon D. nad) SB. 165,4 km lang unb bat 944, i km Umfang unb 18121 qkm Jylädieuraum, rooiicu 4.'!.°. qkm auf Snfeln tommen. Sie 2iefe ift im fübl. unb mittlem Seil geting, im nörblidjeu 130—140, ftellenmeife 260 m. Sie Ufer finb niebtig, nur im 3J3B. felfig. SSon ben 3nfc'11 Ünb bie nuditigften .viarftiaivjaari, 3Jlantfd)in=faati, Sungula, SBalaam, Moncmei. Sa§ SEBaffet ift trübe unb fel)r talt, aber reid) an Sifdjen. 2lud) finben fid) Siobbcn. S)et 2. nimmt auf bie 2lbflüffe beä SaünafeeS (ben SBuoyen), be= Dnega= (ben ©roir) unb beä Slmenfeel (ben äBotöjoro), ben Sjafs unb nod) 70 anbete QueHenflüffe, bat aber nur einen Slbflujj, bie 3leroa im ©90. 31U ©ontmer gel)en Sampffdjiffe non 5Betet§butg burd) bie 9iema übet ben 8. nad) ©etbobot. t$m allgemeinen ftitb bie tod)iffabrt febr erfebmert burd) Untiefen, .Hlippeu, ©anbbänle, bäufige SÖirbelnuube. 3üt Gi'leid)tc= rung finb am fübl. unb füböftl. Ufer Kanäle an= gelegt lpotben: 1) SetKana l SB e t et § b e § © r o fs e u (bis 1866 Sabogafanal genannt; oon Sd)lüfjel= bürg bis gut äJlünbung be§ SBoldjoh), 1718 — 31 et= baut, 110 km lang, 25 m breit). 2) 3tötblidj baoon jut Sßetftättung beä ootigen bet 3leue 8aboga= fanal, and) Kanal 21 ler anbei'? II. genannt (1861—66 erbaut). 3) Set ©jaffifdie Kanal (non ber SRünbung be§ SiBoldjotB bi-> jut i'iünbung be§ ©jafs; 1764 — 1802 erbaut). 4) parallel bem lehteru ber Kanal b et K a i f e t i n Wl a r i a § e o b o • romna (1883). 5) Set ©mitfanal (f. ©mir). 6) parallel bem leUtcru ber K a u a 1 211 e r anb et 8 III. Sie ftellen bie üßetbinbung mit Petersburg, beut Dnegafee, ber SSBolga unb ber Stoma ber. 8a Sbottrintca, S^fet, f. öiwaoa. Sa ^ontinique (fpr. -nif), ber ftanj. 3lame bet Jlutilleuiufel Sominica (f. b.). Vitbou, beute iK u p b i d , bet bebeutenbfte 3leben= flufj be8 2llpbeiis im SßetoponneS, eutfpringt im nörbl. 2(rfabicn al8 unterirbifdjer Slbflufj be§ vf}l)o= niafecs unb münbet im öügetlanb bou Glis. S(ibou,einbunberttöpfiger,BielftiiumigcrSradu', ber als 'eol)n ber ©aia ober bes "I'bmfps unb bet Meto ober be§ iiipbou unb ber @d)ibna beu'idinet würbe unb ben ©arten mit ben golbenen 'Jipfeln bet öefperiben (f. b.) betnactjte. (5r toutbe bou ßetafleS erfd)lagen, als biefer auf Scjebl bes (5'urt)ftbeiis bie Gipfel tjolte, unb bou Seta unter bie Sterne BerfeM. Sabritfcfjcr sBrüdc, 33rüde über bie (üfaef, untoeit ber granjenäfefte (f. b.), im ©endjigbejitt ©terjing ber öfterr. 33e3irtsl)auptmanufd)aft Stiren in SEttol, ift betannt burd) ben Sieg ber Jivoler unter Sa8pinget über bie gtanjofen unb Sad)feu unter SefebBte (4. unb 5. 2lug. 1809). Sabroncn ober Sieb8infeln, fpan. 3nfel= gnippe im ©rofsen Ccean, stoifdjen 144 unb 146° öftt. 8. unb 13— 21° nötbl. S3t., verfallen in eine fübl. unb eine nörbl. .vSälfte. 3" ber füblidn'ii ge= boren ©uam (f. b.), bie gröfete, Diota (Sarpan) unb Seppan. Sic jebn nörbl. ^nfetn (®ani) finb fdmtlid) unbciBotjnt unb meift nod) tbätige SSulfane. Set giädjeninbalt beträgt 1140 qkm mit (1887) 10172 Gs. SaS Klima ift tübler als auf ben $bi-- lippinen. ©räber unb SRuinen, namentlich auf Ji- nian, fptedjen nod) jetit für eine ehemalige tulti= »leitete SBeBöHetung. Sie (iingeborenen, Ü"ba = motto genannt, feaben grof;e -Jibnlicbteit mit beu Sagalen ber Philippinen unb finb jclit, nad) ber acmaltfamen Ubriftiauifierung, bie CS'iupönmgeu gut golge blatte, unb aubaltcnbcr -lUifircgierung butd) 56 S82 Sobung Öi abungSraunt bic Spanier öerfommen. 1*56 raffte eine dpibemie bie .vdlitc ber iietoobner bintoeg. Ter 3iame 8. - 8a oren es > flammt »ori ilUagalbäcs , ber bic ©ruppe 1521 entbedte. Sie Spanier befetjtenfte 1668 mir nannten fie SDlatianen, nad) ber ÜSUtroe lUnlirTs IV. — JßgL DJtontero SSibal, El archipie- lago Filipino y las islas Marianas (DJlabr. 1886). Sabung, Soxlabung, Eitation, bie :Hui= forberung an Parteien ober Tritte (3eugen, cacb= oerftänbige) oor einer ©ericbt& ober SSeilDaltungä= beberbe in einem beftimmten Termine Sit erfebeinen. ,\m Sibilprojeß erfolgte na* früherm ©einei= neu SRedjt fie V. ber Parteien ftetä burd) bas ©eri*t I a e cidjtli * e 8. |. Stadj franj. Sted)t hat bie Partei, uvlcbe ivrhaubclu unll, felbft ton ©cguer 311 laben f$atteitabung). 9lad) ber Teutidieu :Hci*s Girnlproseßorbnung ift bie 2. teils jBarteilabung, leite geridjtlidje. ällä Siegel gilt bie $atteilabung. üBom ©eri*t toitb bie V. veranlaßt, too t?on 2lmts wegen ein Sennin anberaumt, verlegt, na* erfolgter SSeroeüSaufnaljine bej. gefdil offener ober ausgefeilter Vcrhanblung neu beftimmt nurb, obne baß biefe3ln= orbnuugen oerfünbet roorben finb, aufeerbem gegen; über oeugen unb Sa*r>crftcuibigen. 3U SSerr)anb= lungsterminen, toeltbe in Derfünbeten Entfdjeibungen benimmt jinb, bebatf eä regelmäßig einer S. Sie 2. aefdnebt burd) 3uftellung ber 2abung§fd)xift. 3ft mit ber S. jugleid) eine filagefdjrift ober ein cinberer Sdjriftfati jujuft eilen, io ift bie 2. in ben rdnirtfaK aufjunebmen. 3m ämtoaltSptoäeß muh fie, fofern fie nicht an einen ^led^tsanroalt, fonbern an bie Sßartei fclbft erfolgt, loa! naturgemäß meift bei inftanjeinleitenber 2., toie jur SBerbanbtung über bic.Ulage ober ein 3ted)tsmittel, ber Jvall ift, bie 2luffor= berung jux ?lmoaltsbcftclluug entbalten. 3um 3n>ede ber Jenntnsbeftiminung ift bie 2. beim ©eri*ts= fdjreibex einjureidu-n, worauf innerhalb 24 ©runben bte icrminsbeitimmung burdi ben SBorfijjenben 311 erfolgen bat. (Sinex Jlnbrohung ber gefetUidien Ü8er= iäunmiSfolge bebarf es niebt. Tie Sab ungSfrift äWifdjen 3ufteUung ber 2. unb bem Jerminätage be= trägt im älntoaltäprojeß ff. b.) eine äBoibe, tu anbern '.ßrojeffen brei Jage, in ä)ceß= unb SHarttf adjen (f. b.) 24 Stunben. — Ter Entwurf einer Öfterr. ü'ioil- projefjoxbnung bat bie auch in Tcittfd)lanb oielfad) angefochtene $arteilabung niebt aufgenommen. 3m©trafpxojefj wirb bie 8. regelmäßig von ber Staatsanmaltfd\ift bewirEt, aud) tann, trenn bas ©ertebt bie 8. angeorbnet bat; Unterfudning*= liebtet unt 3lmt3rid)ter tonnen aud) unmittelbar laben ; 3eugen unb Sadwerftäubige tann jur >>aupt= oerhanbluug ber Slngeflagte unmittelbar laben [äffen; im ^rioattlageoerfabren fteht aud) bem 8ßrt= üatfläger bai iRecbt ber unmittelbaren 8. von 3eu= gen unb Sadwcritänbigen 311; bod) ift bie unmittel= bar gelabene Sßerfon 311111 (Jifdicinen nur bann Der* pflid)tet, trenn ihr bei ber 8. bie gefefclidje Entfdjä= bigung für SReife!often unb SSexfäumnii bar bar= geboten ober bereu .Hinterlegung bei bem @eridit5= fdjreiber naebgetniefen toiib. Unmittelbar gelabene ober jux öauptoerbanblung ui ftellenbe .Sengen unb cad'ocvftänbige finb ber (Gegenpartei recbtjeitig namhaft ju macben. Sie 8. iitvbefoubeic beä s2Uv getlagten jur Sauptöerbanblung aefdnebt, roenn er auf freiem 3'ufee befinblid) ift, fduiftlidi unter ber SBarnung, bafj im Aalle feines unentfcbulbigten 2lu§bleiben§ [eine SBerbaftung ober SSorfüpxung er= folgen »erbe; roenn er uerbaftet ift, burdi 33etannt= lttadiung be§ Jevmin* jur .Ciauptoerbanblung unter gleidjjeitiger Befragung, ob unb tnelcbe Serteibü gungianträge er für biefelbe ;u ftellcu habe. ,Vme Sßaxnung tann unterbleiben in ben gälten, in »eldjen aud' beim iHitobleiben bei Slngeflagten jur öau|>t= verhanblttng gefdn'itteu toexben tann; el ift hier aber in ber 8. beä Engellagten auf bie 3uläffig= feit biefeä SBerfabreng aitebrüdlieb binjuti'eifen. 1 c. aud1 .'Aufteilung.) SSgl. Teutfdu' Strafprojefsorbn. §§. 213 fg., 36. 5ut f''^1' älngeflagten betragt bie 8abttngSfrift smifeben 3ufteUung unb 6aupt= oerhanbiuug eine SBoebe. 3ft bie ,mit nidu inne= gebalten, fo tann ber ätngetlagte bie ^luc-feKuitg Pertangen, folange mit ber Sierlefung bee SBefd)Iuffes über bie (Eröffnung be§ öauptoerfabrenä nid)i be= gönnen ift. Ter i>orfitienbe foll ben älngeflagten hierauf aufmerlfam macben. — Diadi ber öfterr. ctrafpro.u'Horbnung toerben bie ÖorlabungeujU ge= rid)tlid)en Serminen i'om ©eridn betoixtt; unmittel= bare 8. burd) bie ^Beteiligten finbet nid)t ftatt. 8a öuug, feeredjtlid) gleicbbebeutcnb mit Se= labung, ßinlabung, bie Jbätigfeit, burd1 melcbe ba« 6d)iff mit ben ju tranSportierenben ©egenftänben angefüllt wirb. Tie Unterbringung ber ©egcnftdnbe im Sdjiffe mufj eine berartige fein, baß fie toeber ff* gegenfeitig befdjäbigen tonnen, no* audi burd' bie Seroegung beS ©djiffä be; febäbigt »erben tonnen, no* enblid) bas Sdjiff felbft burd) eine 3?eränberung ihrer 2age gefdhrbeu tonnen. Tic Unterbringung unb geboriae Sertei= hing bex@ütex in einem ©eefdjiff beißt ©tauung. 3n ben gxöfjern ecebdfen roirb biefelbe regelmäßig oon ben fog. Stauern beforgt, roeldje aus ihr ein eigenes ©eroerbe macben. Tie ©üter muffen audi — meiftens nermittelft Jöolsplanlen — gegen bie 33efd)äbigung bttr* einbringenbes Seetoaffer gc= fduiM toerben (fog. ©axnierung). ÜJleiftenS roirb iubefjen unter 8. nidn bie ibätigteit bes (Finlabens, fonbern bie ©efamtbeit ber in bem 2rausport= mittel, insbefonbere bem Sdfffje, lintergebradnen ©üter oerftanben (f. &argo). 8'nbuiig, f. Oief*üt!labung unb Sprcintlabung. 8nbuitgcbir!)tigtcit, ba» fpec. ©etoi*t bes Sobun'g^frtft, f. Babung. fjßufoerä. 8obunge*intcrcffcnt, im Seeredit berjenige, tneldjex bie ©üter 311111 Seetransport liefert ober liefern foll, ober fie, nadjbem ffe in bem ©eioabr^ fam beä S*iffers gemefen finb, jurüderbätt, alfo insbefonbere ber S3efrad)ter, ber legitimierte ^n haber bes .Uonitoffements, ;uroeilen aud) ber älblaber. Taburdi, bajj bie ©üter 311111 3üH\te bes iranJ: portä in ben ©emabrfam bes S*ifjers gelangen, eutfteht ein befonberes iSexmögen, bas 5cbiff§Der= mögen (f. b.) bes 2. SBäbrenb ber Steife ift ber Sdnffer ber gefettlid'e Stellocrtrcter ber 8., foroeit bieä erforberlid) ift, um bie 2abung in möglidjft itnoerfehrtem .iuftanbe na* bem SBeftimmungiorte 31t bringen. Sludj nad) äluflbfung bes Aiadnoer^ träges tann ber Sdiiffer oerpfliebtet fein, im 3nter= effe ber v. für baä fflefte ber 2abung 311 forgen. — SSgLSBagner, vanbbudi bes Seerechts 1W3. 1881), I, 221— 236. Vitbuugcrnum, bei geuerroaffen berjenige Eetl ber.©eele, toeldjer bie Sßulnerlabung aufjunebmen beftimmt ift. @r bilbet baber bas binterfte C5nbe ber Seele, ift aud) bei gesogenen ©efdnttu-obreu glatt unb bei yuntcrlabcru meift weiter als bie übrige Seele, um ein leidjtereä 2aben bes ©efchoffe-3 unb eine oorteilhajtere Öagerung unb Verbrennung ber 2abung felbft 311 geftatten. SSet ©ef*ügen, bie oer= SabungSfäule 2a gartna bältnismäfeig Reine Sabungen oerroenben (öau= biiica, iRörfer), tftfcerS.ieboct) bäufiö enger al-3 tie übrige Seele. (S. Hammer.) Säbungdf äulc, SPolarifationSbattetie oter fetuntäre Satterie, eine Vatteric iuv (Srjeugung ber Gletrrifdicn $otarifation (i. b.). i'uin beute fid) eine größere 3ln?abl oon 33olta- inetern, bereu 2tu§tritt§eleftroben II mit bem nega= rinen unb bereu Gintrittäeleltroben 0 mit bem pofi= tioen Sßole einer einfachen Mette oerbunten roerben. Tiefe Serbinbung bebt man rajd) auf unb »erfnüpft bie nun polartfierten Sßlatten berart, baB immer tie H=$j$latte ber einen gelle bie 0=iUatte ber näd)= iten metatlifd) berührt, hierauf läfst ficb bie 2£ir= !ung be§ Sßotarifatton§ftrom§ an einem Voltametcr ober ©aloanometcr fidnbar inadien. 3)iefelbe roädbjt mit ber 3abl ber Sßlattenpaare in ber 8. S et Sßolarifationgfttom befifet nur eine turje Sauer. Talnr muß, null man benfelben ju etroal anberm at§ ni einem momentanen Grfebütterungsfd?lagc be= mitten, baSSabenunb (Sntlaben ber 2. ojt unb fd^nell nadieinauber röieberbolt inerten. Sie§ gefdn'cht mittel-:- ciue-> StromtoenberS. Sine traf tige Sßolarfc fationsbatterie mit nur einem erregenben Element gab aud) Shouiion 1 1864) an. 2luf bemfelben $rin= cip toie bie 8. beruhen bie in ber @lettroted)nil oiet benutzten elefrrifdjen Slccnmulatoren (f. b.). gabunaiiiilieu= namen, nad) ihrer Verheiratung mit ihrem Vor; uamen unb beut -Kamen be§ ußanneä. gerner führen aud) bie grauen ber Baronets unb Knights Den Titel L. [i. gafanen. gabt) = Slmljcrftfaf an (fpr. lebbi ämmerft-), Sacfett (fpr. Iaht-), nörbl. Vorort oon Vrüffel mit 1880: 17 856 G., 1890: 25 289 G. Sie tönigt. icemmerrefibeni 2. mürbe 1. 3an. 1890 burd) eine geuerSbrunft jerftört; tie aRatientirdje enthält tie KönigSgruft. Sttcwncc (fpr. -netf), »Rene Tb/eopbile jSoacintbe, ?lcetiiiner, geb. 17. gebr. 1781 ju Buimper in ber ^Bretagne, ftubierte |u SRanteS, mar SBunbarjt hei ber SSeftarmee, bann unter Sotmfart in Van? unt tarn 180*5 an ba§ .vSofpital Veaujon, 1816 anbas X>ofpi= tal Werfer, öier fammelte er oermittelft ttk oon ihm erfunbenen Stetboffop« (f. b.) feine 23eobadi= hingen über $jerg= unc Vungentranth/eiten, bie er 1819 in feinem berühmten SSBerte «Del'anscultation mediate 011 traite du diagnostic des maladiea des poumons et du creur» [■> Vte., Var. 1^19; 4. 2lufl., oon Slnbral, 3 Sbe., 1836; teutidi oon SWei&ncr. 2 SBbe., 8pj. 1832) »eröffenttidjte. 1822 nuirbe er Vrofefjor am College de France unb 1823 an ber mebij. filinit. 8. ergänzte bie midnige (Sntbectung ter Verfuffton (f. t.) oon Sluenbrugger burd) tie ebenbürtige Ülu-Multatton unb legte burd) fein obengenanntes älkrE ben ©runb ;u ter eratten olmfit. Siagnoftit, mit roeldjer eine neue Spocbe ber iieueru äftebigin begann, (jr ftarb 13. Slug. 1826 ;u Serlouanec bei Souarnenej in ber Vre; tagne. 3lm 15. 3lug. 1868 rourbe ihm in feinem ©e= burtsortc ein ctantbilt erridHet. — Vgl. Sallour, Xotice historique sur L. (Cuiimper 1868). 2ocr (fpr. lahri, Vieter oan, genannt S5am= boccio, HUaler, geb. um 1590 ju öaarlem, ging, naebbem er feine erfte Sluäbilbung in ter .vu'imat erbalten, nad) SRom, 100 er angeblich 16 ^.abr; üubradjte, mit Sßouffm, Glaube 8orrain, Sanbrart unt antern .Hünftlern oerfebrte unb auf ben ©e= fd)mad ter Italiener bebeutenb einioirtte. SRad) feiner iRüdtebr 1639 lebte er iunädift in Slmfter= bam, fpäter in öaarlem, roo er um 1648 infolge oon Sppodhonbrie fid) felbftbai Sehen genommen haben folL Vermutlich ift er aber erft nad) 1658 geftorben. Ten "Beinamen Vamboecio, t. b. ffnirpä, Krüppel, erhielt er oon ben Italienern feiner oenoachfeneu gigut roegen. Taitadi nannte man ba§ oon ihm gepflegte (Senre Vamboeeiateit (f. b.). Silber »on ihm befinteu ficb in teit ©alerien ju Sresben, ilhin; d)en, Verlin unb SBien; einige-? hat er felbft ratiert. SacrtcC, ter Sohn te-3 3'lrfeifios (unb ber libal fomebufa), ©emahl ter älntifleia, Vater be3 Dbpf= fetis unb ber Stimene, loohnte in 3tb,afa unt nahm an ter Kalntonifchen 3agb fotvie am ?lrgonauten= juge teil. 2aet (fpr. Iaht), San Jacob te, öläm. Schrift; fteller, geb. 13. So:. L815 ui Stntroerpen, ftubierte äfiebtün, tie er jebod) nur wenige Jahre ausübte, grünbete ju Vrüffel 1844 taä Vlatt «VlaemschBel- gie» (fpäter «Ylaemsche Beigen»), gab oon 1847 bi§ 1848 mit 2. Vleefchouioec ba§ gegen tie gran= jofenfreunbe geridjtete fatir. Vlatt «De Roskam • (fpäter aVaderland» genannt) herau-3 unb murte nadiher iRetacteur be§ (Eath.) «Journal d'Anvers» unt ber Vrüffeler «Emancipation». 1863 rourbe er ium deputierten feiner Baterftabt in bie 3meite Sammer geioählt, 100 er ebeufo lehr bie Sfntereffen be§ Gpiffopatä al-:- tie ter Vlamingen Derfod)t. 2. ftarb 22. Slpril 1891 ;:: Stntroerpen. Sie b,auprfäd)= lidiften feiner litterar. älrbeiten finb: «De Kruis- vaerder» (18401, «De Yloek» (1841), «Het Iiuis van Wezenbeke» (1842), «Herman de Scha- liedekker, eene Antwerpsohe Legende» (1844), «Doktor van Droomenveldt» (1845), «Het lot, eene schets van vlaemsehe dorpzeden» (1846), «Eene bruiloft in de XVIdi: eeuw, Antwerpsche legende» (1847), «Gedichten» (1848; 2. "Jllifl. 1883), «Palamedes. een Klinkdicht van Vondel» (1861), «Leven is liefde. een gedieht in spraakzang» (1874), «Conseience's praalgraf» (Ülntro. 1886). Qn feinen belletriftifrben ätrbeiten nahm er bie Vor= namen Job an Sllfrieb an. So Marina, ©iufeppe, ital. Staatsmann, geb. 20. Quli 1815 in SWefftna, hatte 1837 an ben bortigen Unruhen großen Stnteil, lebte alc< polit. gtücbtling in Solcana unb "ßario, teerte bei 3lu-3= 56* - ßafcttjette (@tabt) -- Safatjette (SWarqitiS be) bvud' bet Wenolution nad) SicHien gurüd itnt würbe 18 l^ al§ Aiilnov Ca- ©emofratie in ba§ Sßarlament acmablt. (fr war iüv t>te 2lbfctüiua bei SBourbonen, (rimmte aber für ticKc-ui.i->mabl Acrcinaub 2)caria? (f. b.)( öergogä ^cu ©enua. 1848 (parte et bie 2ei= hing mehrerer SDHnifterien, mufete jebod) 8. gebr. 1849 surücftreten; er ging, alä Statten ftd) wieber bem Könige $erbtnanb LI. (f. b.) unterwarf , nad) Jranfreid) unb feinte erft 1855 wieberuaeb Statten iiirücf, um »on nun an im (Finperftänbui? mit Eaüour für bie nationale (Jiubcit unb Unabhängig* feit tt)dtig gu fein. 1857 Würbe er Schriftführer be§ 3talienifcgen 9cationatnerein§ unb feine 5ÜBod)en= iduiit otPiccolo Corriere d'Italia» beffen Drgan. 2ll-;< SSorftanb be§ DiationaloereinsS trat er für bie unmittelbare bebtngungStofe Bereinigung Sicittenä mit SBiemont ein. 3tu§ tiefem ©runbe oerlangten bie DKagginiften, bafj er 7. Juli 1860 oon ©arU balbi au§ Stritten fortgewiefen würbe, (lanour mar über biefe§ SBorgegen entrüftet, ernannte ibn Oft. 1860 sunt ©taatSrat unb übertrug ihm bie Seitung ber 6ffentttd)en Sidjerfjeit unb be§ Innern auf cieilieu, WO er aber nur furge 3rit blieb. (Fr ftarb 5. Sept. 1863 in storenj. i'cu feinen ©efd)id)t§= Werfen finb gu nennen : dstoria documentata della rivoluzione siciliana e delle sue relazioni coi go- verni italiani e stranieri 1848 — 49» (2 s-ßbe., Gapo= [ago 1851), aStoria d' Italia dal 1815 al 1850» (2. -'Infi., 2 Bbe., "l'iail. 1S64). S. g.§ Sriefwecbjel unb polit. Sdirijten gab SXufonio grand)i (sDcuü. 1870) heran?. — SSgl. SBionbt, Di Giuseppe L. F. e del risorgiraento italiano dal 1815 al 1893 (293be., Palermo 1893). 2af aljette (fpr. läf jchje'tt), gauptftabt be? Sountn Sippecanee im norbamerif. Staate Qnbiana, norb= meftlich oon 3nbianapott§, auf bem Dftufer be? SSabafb,, (lifcnbabntnetenpunft, bat ein Eollege für 2anbtoirtfd)aft unb fedjnifdje Sädjer, beträcbt= lid)en ©anbei, 3Jtarmorbrüd)e unb (1890) 16 243(5. Safotjcttc (fpr. -faiett), Dfarie Jean Sßaul SRod) 5)oc? ©itbert SEHotier, 3Rarqui§ be, frang. ©eneral, geb. 6. Sept. 1757 im Sdjloffe Sbaoagnac (3>epart. Öaute=2otre), begab fid), al? ber norbamerif. S3e= freiung-Mampf begann, 1777 mit Kalb nad) 9iorb= amerifa, wo ibn ber Rongrefs fofort gum @eneral= major ernannte. Slnfang 1778 würbe er al? ©ene= ral ber SRorbarmee nad) (lanaba gefdndt; boeb mifj= lang bie Sjpebttion au§ Solange! an iUitteln. @? folgten ber berübmte 9iücfgug oon Sarren=©tH unb ba? ©efeebt oon SMonmoutb, ipo S. bie Sfoantgarbe befehligte; ber Eombinierte Angriff gegen :Hhobe= ,VManb, ben 8. leitete, fd)eiterte burdj b'en iRücfgug be'§ frang. ©efd)waber§. 2luf bie SRadjrtdjt bon bem 2lu?brudi be? Kriegeä jtoifdjen [yranfreidj unb (Sng= laub eilte 8. gebr. 1779 in fein Sßaterlanb jurüa, um für bie Sbfenbung franj. .'öilfc-truppeu nad' 3lmerifa ;u iuirfen. Anfang 1780 erfduen erroieber ju Soften unb tpurbe nun mit ber SSerteibigung be§ bebrobten SSirginien betraut, i'iit einem geringen .Horp§ gelang e-j ibm, bem 8orb Eommaltt§ ben SBeg abiufcbneibcu, febaft 3Bafb,ington ibn in Jlorftomn 19. Oft. 1781 iiir Kapitulation jlDingen tonnte. 2. ging toiebet nadj granfreid) gurftt, ipo man ibn cntlmfiafttfcb feierte; 1784 unternahm er einebritte ;Keife nad) änterifa, bie einem Jriumpbnia gltd), uno oon ber er 1785 gurücffebrte, um Xeutfeblanb unb bie ."öefe oon SBien unb Serlin ;,u befudjen. Sine neue ^pod?c in SJ Seben begann mit ber Einberufung ber ©cncralftänbe im 2)}ai 1789. 2113 ÜRUglieb ber SlbeBlaminer getoäylt, bielt er ficb bod) Pen älnfang an gu ber SBemegungSpartei, trat 25. ,\uui mit ber Sfi>el§minorität jum britten Stanbe über, mar einige Sage SBice&räfibent ber Serfamm= fung, in mekber Stellung er 11. Quli feinen Gnt= murj ber SKenfdjentedjte einreichte, unb marb nad> 1 bem SaftiHefturm jum ©eneratfommanbanten ber Sßarifer SRationalgarbe bcftellt. 3llä foleber führte er balb gezwungen am 2lbenb be? 5. Dft. bie bewaffnete SBourgeoirie nad) SJerfaille? unb öer= modüe infolge feiner oertrauengfeligen 3tad)gtebig= feit bie 3lu@fd)reitungen be§ $öbell niebt gu Ber» binbern. 211? SBcfebl-Miaber ber bewaffneten Hiacbt im Zentrum be? Sfteidjio nabm 9. feit ber Überfiebe= lung beä fiofä unb ber Dtationaloerfammlung nad) 9[Jariä bie einflufjreidjfte Stellung im Staate ein. Sie miftglüdte gludjt be? «önig§ (3uni 1791) traf, obgleia) 2. nid^t barum wußte, bodi aud) ibn unb bie ;u ibm baltenbe Sourgeoiäpartei, mdbrenb bie :Kabifaleu mädjtig erftarfien. 3Mefe fiegten 21oo. 1791 bureb bie SBabl ^etionä jum Jlcaire oon Sßari§ gegen 2., ben ber jSof bei feiner ^Bewerbung im Stieb lief;. Safür räd^te ftd) 2., inbem er gleidi barauf bie EriegSeifrige ©ironbc gegen bie §rieben§= münfdie be? fiöntg§ unterftü^te. 2lf§ ber Krieg gegen t fterreid) unb Sßreufjen ( f. granjöftfcfae Dlepolutien %■■ friege) begann, erhielt 2. ben 23efebl über bie 3lorb= armee an ber betg. ©renge. Sie anfänglichen Sfiieber= lagen brachten bie SRabifalen in "pari? pöllig an? [Ruber. 2. mürbe al? SRebeH abgefegt unb fab fid\ oon feinen Gruppen meift Bertaffen, gur 5'lu*t genötigt. 2lm 19. Slug. 1792 mürbe er oon ben öftere SJorjjoften gefangen unb nadi Olmüts gebracht. Srft infolge ber ÜBercjanbtungen gu 2eoben mirtte Sonaparte 1797 feine Befreiung au?. 2. liefi ficb in Hamburg nteber, febrte aber nad) bem 18. Sni= maire (9. 9!op. 1799) nach granfreid) jurüd, wo er fortan gurücfgegogen auf feinen ©ütern lebte. 3n ben Sunbert Jagen liefe ihm Üuipoleon I. bie fpair?= würbe antragen , bie er au?f eblug , wdbrenb er bie SBatjI in bie Seputicrtenfammer annahm. 9lad) ber Sd)lad)t bei SBaterloo feste er bie ^er- maneng ber .Hammer burd) , brang auf Diapoleou-J 2lhbanfuug unb mar ÜWitglieb ber .Hommiffion, bie ben Serbünbeten ben ffiaffenftillftanb antrug. 1818 mahlte ihn ba? Tepart. Sartbc in bie Sammer, wo er feinen Sih auf ber aufterften 2infen nahm, hi? er burd) bie 2Bablen oon 1824 wieber au?gcfd)lofien mürbe. Stuf eine Pen ben bereinigten Staaten er^ balteue (Jinlabung unternahm er im fsuli 1824 in Begleitung feine? Sohne? uocbmal? bie Steife nach Slorbamenfa. Jm Sept. 1825 mürbe er »ieber in bie Mammer gewählt unb übernahm nach SÄuSbrud) ber SuIireBolutton 29. Jviili 1830 ben Cherhefehl über tic Sßarifer Dlationalgarben. 2. würbe 26. 2(ug. jum Oberbefehlshaber ber JRationalgarben be§ iHeidi? ernannt unb nabm, al? bie Kammer ba? ©eneralfommanbo über cie DJatioitalgarben aufgu= heben hefcblofe, 27. Sept. feine Sntlaffung. ßr trat bann in bie Dppofition ein, ba bie Umarbeitung ber (fbarte feinen SBünfd)en feine?roeg? entfpracb, unb grünbete 18:!.". ben republifanifd) gefmnten «her- ein für 2Jlehfd)enred)te». 2. ftarb 20. 3Jtai 1834 in *pari?. Sein Teufmal juSßuö würbe 6. Sept. 1S83 eingeweiht. — Sgl. 9legnault=9Barin, Mömoires pour servir ä la vie du general L. (2 Sbe., 'l>av. 1824); Voyage du general L. aux Etats -Unis en 1824 et 1825 (2 33be., ebb. 1826; 1)a. pou 2e= Baffeur); 2eBaffeur, L. en Amerique en 1824 — 25 ßafdgette (©räfin be) — Safette sxr, ou Journal d"un voyage aux fitats-Unis (ebb. 1829) ; Sarranä, L. et la Evolution de 1830 (2. Stuft., 223be., ebb. 1832); Memoires, correspondances et mannscrits du general L. (6 ä>be., ebb. 1837 — 38); SSfibinger, 8., ein 8eben8bilb (Spg. 1870); berf., 8. in ßfterreid) (SBien 1879); S3a>jarb Juderman, Life of general L. (2ä9be., jicimort 1889); Saroour, La jeunesse de L. 1757 — 92 (5ßar. 1892); bevi., Les dernieres annees de L. 1792 — 1834 (ebb. 1892). ccinSohu, ©eorge SBafbington be 8., geb. 25. 2Dej. 1779, mad)te bie 9iapofeonifd)en Kriege mit, toat fett 1815 fajt ftetS SWitglieb ber3cputier= tentammer auf beren äußerfter Sinfen unb 1848 Sßicepräfibent ber K'enftituierenben Sßerfammtung; et ftarb 30. 9to». 1849. OScar Thonta» ©ilbcrt bit Dftotier beS., bei letztgenannten Solm, geb. 20. Slug. 1815 ju ^ariS, mürbe 1846 in bie Teputiertenfaminer ge= mahlt, mo er jur Sinfen gehörte. SKadj ber §ebruar= repoluticu oon 1848 nuirbe erStegierungSfonvmijfar im £>e)part. Seine = et = äRarne unb mar 9tbgcorb= neter in ber Eonftituante unb in ber SegiSlatioe, mo er mit ben gemäßigten :Republitanerii ftimmte. ,x\n bet SRationaloerfammtung 1871—76 bielt er fidi ebenfalls jur vovnblttanifchen Partei unb tourbe ipater jttm lebenslänglichen Senator crmdhlt. (fr ftarb 26. lUär; 1881 in SJSariS. Sein jüngerer SSruber, gran-coiä Gbmonb bu 3)1 Ott er be 8., geb. 11. gjuli 1818 ju 2a ©ränge SSIeSneau (©epart. ©etne=et=DJtarne), teilte bie Iibe= raten ©runbjähe feiner gamilie unb pertrat nadj bem gebr. 1848 ba-S Tepart. i>aute = 8oirc in ber Eonftituante. Ebenbafelbft tourbe er 1870 in ben Senat gewählt, bem er bis ;u feinem 11. 2ej. 1890 in $anS erfolgten Tobe angehörte. Vnfntictte (fpr. -faie'tt), SDlarie SDlabeleine SfSiod)e be Saoergne, ©räfin be, frans. Sftomanfd)rift= ftcUcrin, geb. 1634 in Sßarig, erlernte bie lat. Sprache unb würbe eine öauptjierbe be§ litterar. ßreife<3 Co» .vetet [Rambouillet. 1055 permäblte fie fidi mit bem ©rafen graueois be 8., tourbe aber früh SBitroe. Tie innigfte greunbfdjaft perbanb fie mit bem 6er= ;og bon Sarodjefoucaulb. Sie bat bi» 511 ihrem Tobe OJiai 1693) burd) ih/ren fdjarfen SBerftanb, unerntübtidje Shätigfcit unb 3u0 erläf ftgteit eine einftußreidje Stellung am Jpofe Submigs XIV. be; hauptet. (SSgl. Lettere inedite di Mad. de L. , t»g. pon Sßerrero, Tur. 1880.) 2113 SdjriftfteHerin er= beb fie ben ungefügen hereifchen [Roman juerft burd) Vertiefung ber Gbaraftcriftif, SBereinfadjung ber SjRotimerungen unb größere Slnnäberung an natür= lid)e unb gefd)id)tlid)e Söabrlieit fowte burd) bie Slntoenbung einer gewählten unb anfprucbSlofen Sprache auf bie .frohe eine» fiunfttoerf§. 3pre Stemanc, bei beren Slbfaffung fie SCgrai» gelegene (idj mit feinem ;Hate unterftüMe, finb: «La prin- eesse de Kompensier» (1660), «Zaide» (2 SBbe., 1670 — 71), «La princesse de Cleves» (1678; neue StuSg. ton SeScure, $ar. 1881), ibr aUeiftcrtpert, unb bie memoirenartige ßrjäbluug «Histoire d'Hen- riette d'Angleterre» (guerft Slmfterb. 1720; neue SuSfl., "ßar. 1882). gerner febrieb fie: «Memoires de la Cour de France. 1688—89» (3lmfterb. 1731; neue SluSg. pou ?lije, ?ßar. 1890). .^bre «OEuvres completes» (5 S3be.) erfduenen in SPari§ 1812. — ißgl. St. 23arine, Mad. de L.. d'apres des do- cuments nouveaux (in ber «Revue des Deux Mondes», Sept. 1880); ©raf .'öaufjonpille, Ma- dame de La Fayette IC^ax. 1891). 8nfdb, l'a-oelD, bela. Torf unioeit 2Waafttid)t; bier fiegte Üiorin bort Sacbfen über bie Serbün= beten (2. Suli 1747). 8a ^cre, franj. Crtf*aften, f. Jere. 80 g-ertc, franj. Drtfdjaften, f. actü. Sttfcrtö, Victor, SPfeubon^m ber gürftin3urjetD= ffaja, f. Sotgomtii, .Uatbarina 2lcicb,ailorona. Safcttc ober Variete (00m mittellat. fusta, Saum, 60I3,; baoon fr> tut ober affat; ital. fusto. affusto), ba-> ©erüft 3111- älufnabme be§ ©efd)üfe= robr§ beim 3duef;en. Jie 8., ein Sauptteil be§ ©efdjüöeS, ift bäufig fo eingerichtet, baf, fie gleid)= zeitig jum Transport begfelben benuut toerben fann. 5)a§ 2)iaterial ber 8. mar friiber meift Solj, burd) C'ifenbefddag berftärft unb ergänjt. /yiir bie Sldjfe unb bie 9Hd)tmafd)ine mablte man meift l'ietalle. ^n neuerer 3e't ift baä £013 faft gair, burd) Sdjmiebeeifen unb Stabl oerbrängt. 3?ie 2. ge= ludbrt bem 3dob,r eine fiebere Unterftütumg unb ge= Hattet eine bequeme SBebienung bei ©efd)ü^e§, be= fonberä ein [eid)te§ 8aben unb 9ftid)ten beifelben. 53m übrigen ift für bie Einrichtung ber 8. ber ©e= braud)§ort pou befonberer SBebeutung; bemjufolge bitten bie 8. ber Aelbgefdnihe, a elblaf etten, einen ©egenfaU ju benen ber übrigen ©efdiütigattungen, infofern btefelben eine große Sd)ußbereitfd)aft unb 93en>egtid)!eit beä ganjen ©efdjütjeä geiuäbrleiften muffen. 2lm näd)ften ftebeu ben gelblafetten bie 8. ber95etagerung§= unb berjenigen geftungägefdjü^e, bie binter Erbbruftiuefyren aufgestellt toerben, nur bat; hier toieber bie 3lüdftd)t a\q bie beefenbe SSruft= mebr befonbere Sonftruttion§eigentümtid)feiten be- bingt. ©efdiütje in fiafematten, $anjerftänben unb auf ©djiffen »erlangen eine ßafettenfonftrultion, meldte bem befdu'dntten 9taume 9led)nung trägt. S3ei ben 8. für febr große Wefdn'ihe, loie fie in ben ßüftenbefejtigungen unb auf ber AKaviue oorfom= men, muffen alle bie SSebienung erleidjternben tedi= nifeben öil'f'Jiuittcl jur Stnroenbung fommen. 3Bäb= renb bei ben SBelagerungSlafetten unb ben auf offe- nem SBatle jnr Sßertoenbung lommenben 8. eine leichte 3Betoegtid)feit erforberlid) ift, Eommt biefe bei ben (e^tgenannten fionftrultionen nidjt in S3etrad)t. Sie SBtörfer, bie nur unter bobeu Erhebungen feuern, berlangen befonbere Safettenfonftrultion, wie fie bei ben Kanonen mit ibren flachem @rb,öl)ung§romMn nidit erforberlid) finb. Jebe 8. bat iioei 38änbe, bie ba§ Sfto^r tragen, in ibrem bintern Jede aber mitunter burd) einen Sdjtoeij ober SSlocl erfefet tüer= ben. 5iernad) lmterfdbeibet man 23 anblaf etten unb SBlocIlafetten. Ciierftüde, Stieget genannt, erbatten bie ÜBäube in einer geroiffen, Seriliobrbide entfpredienben Stu§einanberftelluug. 3m oorbern Seit finb bieSBänbe ber fahrbaren 8. burd) eine 3td)fe mit sipei Stäbern unterftütjt, mit bem bintern Enbe fditeifen fie auf bem Soben. 15'ine Diid)tmafd)ine bient baju, bem itiohr bie erforbertidje .^bbenridituna ju geben. S9efd)läge ernnrten einen feiten 3ufammen= batt unb eine erhöhte Tauerbaftigteit ber 8., ober fie Permitteln bie Stnbringung befonberer Einrid)= tungen au berfelben, rcie 3. S. nir -Huynabme ge= ipi|)er 3ubcl)örftüde, jur .s>iubbabuug u. f. to. Sin ben meiften B. ftnb Saften jur Jlufuahme einzelner Teile be§ 03efehüli;ubehörÄ angebracht (Safetten = fafteu). Tic g-elblafetten haben Stdjäfifee ober SBanbfiöe uim 2ran-5port pou S3ebienung§ingnn= fchaften. Tie Safematteiv, 3dnffe= unb Süftenlafet= ten ruhen meiftenteitä auf einenrJiahmen unb Reißen yiatimenlafetten (f. b.). Sie gelblafetten »er» 886 Safettemmnfel — Safontaüte ben auf fem gcwehnlidien Seben, bieSBeIagerung§= unb $efrung§lafetten in bet SRegel auf Settungen oon öotji aftauertoerl ober Eifen aufgeteilt. Über 80 f e tt e ntoin t et , ©egengewidjtitafette, S e v r ef f t on§ l a fett e 11 , 6 rj b r o p n c u m a t i 1 $ e Safetten, ©pbraulifdje Safetten, 3Wini= malfdjartenlafette uns iilittelpiootlafette i. biefe Strtifel; über SBanjerlafetten f. Sßanjer: bret) türme. ätbbtlbungen ocridHcbcner.Honftruttioneu von 2. finbcn (icr> auf ben Safein: ©cfchütic I — VI. Safcttcnhnnfel, berSBintel, ben bie Serbin» bumvMitüe swifdum Sdü(b3apfenmittetpunft unb ■Jlufiagepuntt bei Vafcttcufchmaii3e-> mit ber ßori= ;ontalen bilbet. dt beträgt bei ben meiften §elb= (afetten etwa 30° unb ift oon grofjer Sebeutuug für bie Müdlaufeoerbältniffe be§ ©efduiljeö. gaffcrc, f. Safette. Soffitte (fpr.-fitti, 3acque§, franj. Staatsmann, geb. 24. Sit. 17G7 ui Sanonnc, trat als (lommiS in ric S)ienfte be» Santierä Serregaur in 5Bari§, ber ihn fd)liefjtid) jum ©efdjäftänacbfolger machte. 3ta= poleon ernannte ihn 1809 nun Chef berSBanl oon .vranfreieb, 1813 311111 AUitglieb be-i vu"iubel->gerid)t§ unb iBräftbenten ber§anbel§tamtner. SmSttpril 1814 crloh ihn bie SBroniforifdje Regierung jum @ouoer= neur ber SBanf. SDäbrenb bcr.ftuubert Sage trat £'. in sie Seputiertenfamitier; nach ber uiunten :Keftaura= tien tourbe er micbergercdhlt. @r gehörte itir Dpp,o= t'ition unb »urbe hei ben SBahlen oon 1817 oon allen -20 Seitionen in?ßari§ gugteidj gerodelt. 2 er Öof, über S. erbittert, nahm ihm 1619 ba§ ©ouoerne* ment ber SSanf, fejjte ihn aber 1822 wieber sunt (Shef ein. 8. uuterftüute 1824 baS Sftintfterium Sillelc in ber .vSerabfehuug ber SJtenten unb oerlor baburdi feine Popularität 3n ben (.Reflexions sur La redaction de la rente et sur l'etat du credit» ßjkr. 1824) fud)te er sie Sötafjregel für Staat unb Sßolt al§ notwenbig barjuftellen. Srohbem blieb er in ber Cppofitien unt> forberte 1827, aVi ~oa:i 3Jlini= fterium SSill >cu bednten ©rab oon Unpopulari-- tät erreicht hatte, bie Slnftage ber Sötinifter. Sei Seginn ber Julireoolution mürbe fein 6au§ ber AUittelountt aller emflufjreicben 3Jtänner, bie fid) ber Sewcguug anfdjloffen, unb feine SBrioattaffe gab bie illittel her, um bie ^Resolution 31t förbern. 3tm 30. 3uli mürbe ber ßerjog uon Crle'an» auf 8.§ SBorfdjlag 311m ©enerallieutenant be§ SReid)§ ertldrt. 3113 SBräfibent ber fiammer, bie 3. lug. 1830 jn= fammentrat, perlaä 8. 7. 3lug. bie Sute, welche bie feuftitutieneüe £Dlonard)ie Submig Philipps be= grünbete, inmitten ber ©efaljren, bie ber jungen Srmaftie brohten, trat er in§ 2Jtinifterium unb ge= riet hier fogleid) mit ben TeEtrinärc- in .Houflitt. "Jim 3. SRo». 1830 übertrug ihm ber fiönig bie 23il= bung eine§ neuen Kabinetts, bodi fd)on 13. SKärj 1831 legte 8. bie SSerwaltung nieber. 35on ©lau-- bigern gebrängt, nonx ßofe oerlaffen, fah er fidi ge= nötigt, feine SSefigtttmer 311 »eräufjern, um 50 SÖliH. avö. rdudben ju bedeu. 3!och 1831 trat er roieber al§ deputierter oon SPariä in bie .Hammer unb fdiloft fidi jet^t ber Dppofition an. äluä ben Jrümmeru fei nei Sßermögeni bilbete er 1837 bie S)i§tontofaffe, bie auf bie Bereinigung ber Keinen .uapitalijteu jur Sonlurrenj mit ben grofjen berecb.net mar unb rafd) aufblühte. 1843 mahlte ihn bie .Hammer 311111 Sßrä= fibenten. ^'. ftarh 2G. i'tai 1844. Sie Souvenirs de Jacques L.. racontes par lui-meme (3 Sbe., l'ar. 1844) rühren nicht oon ihm felhft her. Sofitte (fpr. -ft'tt), f. Sorbeaurtoeme. Soflccfjet)ur)n(fpr.-fldhf*-;f.2:afc[:©ef lüget, 5ig.23), größte franj. öühnerrane; bieiRüctenböhe be§ ftehenben ©abjtS betragt 0,« m, felhft mehr, bie Hopfhöbe bei aufgeridneter Stellung 0,gs m; bie .fienne ift nur menig Heiner; erfterer wiegt 31 ,— 41/» kg, le^terc 3—4 kg. Saä fdjroarje , grün unb blau fdüllernbe ©efxeber liegt Enapp am ^'eibe an. Ter buntelgrauc, nn ber Sruhe gelbtidje Sdmahel bat als cbarafteriftifdu'» SWerfmal ber SRaffe nadi oben ftart aufgebogene 3lafentöd)er. Ser .Hamm beftebt au§ jloei turnen ftarten, faft cnlinbrifdien, parallel ftehenben, sumeilen au* naA ben Seiten au§einanber get/enbenßörnern, ;roifd)en benen eine niebrige SBulft fidi bi§ 311 ben D(afcntbd)ern erftredt unb über biefen eine erbfengrofie, runbe Grhbhuini bilbet; ba§ rote ©efxdjt roirb oon fehr grofjen milch= roeifsen Cbrlappen begrenjt; bie Hehllappen finb febr lang, öinter bem Hamm mächft ein furjer, bünner Aeberbüfd'el. Sie Bäufe finb buntclfchiefer; farbig, ftart unb jiemlid) lang. SiefeS bureb feine eigentümlicbe .Hamntbilbung, träftige Sauart unb ftolje .Haltung bead)ten§merte iiuhn 3eidntet fid) anbererfeitS au§ bureb fehr reidUidunt 3tnfa| ;arten meifum Aieh'itc-:- unb leiditc DJläftbarteit; bie öenne legt fteifTig 62 g fchroere @ier, brütet aber nidjt; bie Slufuicht geht leidU oon ftatten. Sa 3-olic (fpr. -Hb), Sorftabt oon dpernan (f. b.). Safont (fpr. -f eng) , EbarleS ^hilippe, 3Siolin= fpieler, geh. 1. S)ej. 1781 31t iniris, mürbe 1808 in Petersburg erfter Solooiolinift be§ Haifer§ '.Hieran: ber, 1815 erfter Siolinift in ber Haiumermufit Vub »ig§ XVIII. 6'r ftarb 14. Slug. 1839 auf einer .Hunft= reife infolge be§ Umfd)Iagen§ bei fßoftroagenl nvi fchen SagnereS be Sigorre unb 2arbe§. 8.§ Spiel mar eiuuehmenb burch Sauherteit unb ©rasie; oon feinen .Hompofitioncn(flon.3erten,^bantafien,Saria= tioneu, SftonboS u. f. m.) fanb eine :Reibe oon Oto; mangen für ^Biotine meite Verbreitung. Lafontaine (fpr. -fongtäbn) , Slug. fieinr. Jiul., beutfdier 3tomanbid)ter, geb. 5. Oft. 1758 ju Sraun= febmeig, ftubierte in öelmftebt Jheologie, murbel78G >>auölehrer in öalle, ging al§ Aelbprcbiger 1792 mit bem fpreufs. iicere nad) ber Champagne unb lehrte nach bem grieben nach 6aUe jurüct, 100 er feit 1800 prioatifterte unb 20. 2lpril 1831 ftarb. 8. ift ber Öauptoertreter be§ empfinbfamen gamtlienromanS. Cine lebhafte, obwohl nidn reidje "t>hantafte, oer= ftänbig entworfene fBläne, leicht gejeidjnete unb meift anjiebenbe Gharaftere machten ihn 511 einem 8ieb= lingsfcbriftfteUer feiner 3eitgenoffen. Seine fodtern SRomane, in benen bie fteteSi>iebertehr gemiffer 2ieb= Iing§d)araftere unb Situationen bie.Hritit, inSbe= fonbere ber romantifdjen Sdnile, gegen ihn mact= riefen, entfrembeten ihm aUmäblid) aud) bie Sefemelt 8. hat über 200 Sänbe gefdjrieben. 3U feinen heften [Romanen gehören J)er 5onberling» (1793), «(Elara bu Spiefp unb Elairant» (1794), «Seben unb J baten be§ greiberrn OuinctiuS öer^meran oon ölammg» (1795), «Saint-^ulien»(1798), «Henriette Seilmann > (1802), «Tic Samilienpapiere» (1807), «Slrtabien» (1808), «3lmefle öorft» (1810), «Tie ©efahreu ber grofjen SSBelt» (1811), » Sie SDloralfpfteme» I1S12). — Sgl. ©ruher, 8.1 Seben unb SBirfen (Satte 1833). Lafontaine (fpr. -fongtäbn), 3ean be, fran;. AabelbicMer, geh. 8. Juli 1G21 311 ljlnrteau=ihierrD in ber E^ampagne, trat nad) bürftiger Sorbilbung, u ©eiftlicheu beftimmt, bei tan Dratoriern in vttimi ein; ba er aber feinen ©efebmaet an ber 2ü goffe — Sagctrbe 887 Jhcotogie fanb, fo übertrug ihm jeiu Sätet ben Soften be§ «Maitre des eaux et forets» in (ibäteatu Jbierrn unb gab ihm 1647 eine [yrau. 8. liefe aber nad) einiger ^eit Sunt unb grau im Stieb unb ging 6nbe ber fünfziger ,sahre nach SariS, roo ber Cber= intenbant gouquet fein SefcbüKer rourbe. Sil ba= bin batte 8. erft eine freie Bearbeitung bon be» Jereir, «Eunuchus» (1654) unb bie poet. (Ergab; lung «Adonis» (1658) berfafet. 3n "Paris führte 8. ein bequemes ©enufeteben, bi» ber Stur, ^ou= (ruetS(1661) ihn mittellos machte unb in ber .öeimat mieber 3uflud)t fueben liefe, öier rourbe er mit ber Öergogin van Souillon (geborenen Sötancini) betannt nnb auf ihrem Schlöffe ein täglicher (Saft, gut bie .'öerjogin fdjrieb er feine ausgelaffeuen Serserjab= hingen unb Rooellen unb begleitete fie 1664 roieber nach "Baris, roo ihn oornebme ©önner rcr ben tag; lieben Borgen bei Sehen» fdiüfeten. Surci) Racine mürbe er audi mit Soileau unb Stottere befannt unb ron biefen greunben titterarifd) geförbert. ;"\rau rou Sabtiere unb nach bereit Jcbe grau ron \ierrart folgten befonberS tu feinen lebten Jahren für feinen Unterhalt. Sagegen mttfete 8. bem ßofe fern bleiben, SubnngXIV. bewahrte bem Siebter einen G>rell, enttoeber wegen feiner Jlnbanglidifeit an gouquet ober biegen feiner unmeralifeben Gr= gäblungen, unb erft ber SSiberfprud) bes Königs mufete befiegt Werben, ehe 8. in bie Stfabemie (1684) aufgenommen Werben burfte. 3n feinem Silier be= reute 8. feinen Seichtfinn, unb um feine litterar. Seicbtfertigteiten toieber gut ;u machen, überfegte er eingelne Sfatmen in prang. Serfen. G'r ftarb 13. 3(pril 1C95. 3" Stuteuil würbe ihm 1891 ein Sentmal errichtet. Seine öauptroerfefinb bie fcblüpf; rigeu,aberin unnadjabmtid) gragiöfen Serien er= ;dhlten «Contes et nouvelles en vers» (5 Sucher, 1665— 74 u. o.i, bie rem Stoff nad) meift ben ital. unb frang. Rouelltften entlehnt finb, unb bie «Fat lies • (1. bis ö.'Smb 1668, 7. bis 11. Sud) 1078, 12. Sud) 1694). Stud) hier ftammt bie Grftnbung aus äifop, SbäbruS unb anbem mittelalterlichen Sammlungen. ÖurchauS originell ift bie meifterbafte Sarjtellung. 8. oerbanb mit ber ©abe plaftifdier Slnftbauluifett eine fcheinharharmlofeDiaitietdt Des Jons unb fd)alt= haften fiumor. Seine tünftterifdH' 2Jteifterfdjaft ber Sevsbebanblung ruft ben feinem ©egenftanbe ange= meffeneuGinbrurfnacblaffigerSeidjtigteit herbor uiib eingeftreute SUtertümlidjtetten ber oertrauten Rebe geben feiner Sprache einen gemütlichen Slnftrid). Sic übrigen Sichtungen 8.3, barunter auch einige Sramen, finb Don geringem äBerte; Grroäbnung Derbient nur noch, bie Bearbeitung bes Sföd)e= märebeus: «Les amours de Psyche.» Sie hefte Ausgabe Don 8.3 SSBerten finb bie «(Euvres» (in ber (Sammlung ber «Grands eerivains», hg. Don Öenri Regnier, 9 Sbe. , Sar. 1888—92). vIUeifter= haft ins Seutjdje übertragen finb bie gabeln dou Sohm (Serl. 1877). — Sgl. SBaldenaer, Histoire de la vie et des ouvrages de L. (Bar. 1820); G. ga= guet, Lafontaine (ebb. 1889) ; Jaine, L. et ses f'ables (12. Stuft., ebb. 1892). 8o ^offc fipr. fobfe), ©harle» be, SSJlaler, geh. 1636 ,?u Bari», mar Schüler SebrunS nnb bilbete fid) feit 1658 in Rom unb Senebig aus. 1699 rourbe er Sirettor cor Sßarifer Sltabemie, 1715 er= hielt er ben Jitel eines ffanglerS. Gr ftarb 13. Seg. 1716 in $ari». Sei feinen lUalereien mar teils S- Seronefe, teils Ruhen» fein Üorhilb. 1705 boll= enbete er fein .vjauptrcerf, ba» fittppelgcmalce im Snoalibenbom, welcbeä ju ben bebeutenbften 8eiftun= gen ber 3eit gebort. SS ftellt ben heil. Subroig bar, welcher bem öeilanb ©ebroert unb .ftrone ut Jüfeeu legt, in ben 3wicte(n bie bier (Soangeliften. 3" Sonbon fdntf er 1689—90 bie gresfen im Balait ÜJtontague, anbereS in SerfailleS unb in Kirdien ärdnfreitbS. gerner finb herDorjjubeben: Sermäb= lung ber heiligen .umgfrau, Staub ber Sroferpina (beibe im Sonore }u Bans |, SenuS bittet Sultan um SBaflen für SneaS (SftanteS, 3Rufeum). Ixifi:, hinter ber tat. Sejeicbnung für natup hiftor. ©egenftdnbe Stbrurjung für SafreSnane (fpr. -frandbj, einen frattj. Raturforftber, befonberS Onütbotogen. Safuentc, ÜRiguel ö Sllcdntara, fpan. ®efd)icbt= febreiber, geb. 10. 3uli 1817 ;u Strdjibbna (Srooinj l'calaga), trat nad) beenbeten SRecbtSftubien in baS Stbootatentollegium oon ©ranaba unb mürbe 1846 ;um Sortesbeputiertcn für Slrd)ibona ermdhlt. 6'r ftarb a(3 gisfal non Guha im 3lug. 1850. Sein Öauptroer! ift bie «Historia de Granada » (4 Sbe., ©ronaba 1843—48; 2 Sbe., Bar. 1852). Safucnte, ültobefto, fpan. ßefdndnfchrciher, geb. 1. Scan 1806 ut SRabanal be loS (SabaHeroS ($ro= mn; Satencia), mar lu-ofeffor unb Sibltotbefar ;u Slftorga unb nebelte 1838 nad) Siabrib über. "JJiebr matS deputierter unb Sieeprdftbent ber Hortes, leidmete er fid) in biefen al>5 polit. Stebner auS unb roirtte fpäter at§ S irottor ber Escuela superior de diplomätiea unbBräfibent ber Junta de los arehivos ybibliotecas. Gl ftarb 25. C Et. 1866 juiliabrib. Sie oon ihm unter bem Sfeubonrjm Jrat) ©erunbio unb £ trabe aue herausgegebenen «Coleccion de capilladas y disciplinazos de fray Gerundio» ( 16 Sbe.), «Viages por Francia, Belgica. Hollanda y orillas del Bhinv (2 Sbe.), «Viage areostatico». «Teatro social del siglo XIX» (2 Sbe.) unb «Fray Gerundio. Revista europea» (4 Sbe.), bie fämt= lieh smijchen 1844 — 50 erschienen, finb weit oer= breitet. Sein öauptwert ift bie «Historia general de Espana» (30 Sbe., SUabr. 1850—66; 2. SluSg., 13 Sbe., 1874—75; illuftrierte unb bis auf bie neuefte ;]üt fortgeführte SluSgabe dou Salera, 6 Sbe., Sareetona 1877—82). 8agau ifpc. laggen), 56 km langer, fchiffbarer Älufe im norböftl. Jrlattb, Brobiitj Ulftev, entfpringt in ber ©raffebaft Somn unb ntünbet bei Selfaft burch ben Selfaft Sougb in ben JtorbtanaL 5)urd) ben Selfafttanal ift er mit bem Sougb Uteagb ner= bunben. Sagarbe (fpr. -gdrb), Baul Slntou be (eigentlid) Sbttid)er, nannte fid) 8. nad) bem Diamen feiner iDtutter), Crientalift unb ©pradjf orfdjer , geb. 2. 9toö. 1827 ut Sertin, ftubierte in Serlin unb Öalle ab,eologie, Bhilofophie unb morgentänb. Spradjen, baBilitierte fid) 1851 in .«alle, arbeitete 1852 — 53 in Sonbon unb Baris uub mürbe 1854 ©mnnaftallebrer in Serlin. 9iachbem ihm 1866 auf brei ,>ahre Sefreiung rjom Sdbulamt gemährt werben war, warb er 1869 al§ SroatbS Racbfolger iiim Brofeffor in ©öttingen ernannt, mo er bis ju feinem £obe, 22. Sej. 1891, oerblieb. 8.S erfte Sd)riften, bie als « ©efammelte 3lh= hanblungen» (8pj. 1866) erfdjienen, befdidjtigten fitb DorjugSWeife mit ber iran. SSelt. SllS grüdjte feine» Sonboner unb BariferSlufenthalt» erfebienen in im". Sprache: «Didascalia apostolorum» (8pg. 1854), «Reliquiae juris ecclesiasticianticjuissimae» (ebb. 1856), «Analecta syriaca» (ibü. 1858), «Titi >^ La garde meurt Säger (militörtjd)) Bostreni contra Manichaeos libri IV» (ebb. 1859), «Geoponica» (cbt. 1860), «Clementis Romani re- cognitiones» (ebb. 1801), unb bie mit tiefen Serien iu^enebungftebenbengriedufcbcn: «Reliquiaejuris ecclesiastici antiquissimae graece» (ebb. 1856), «Hippolyti Romani quae feruntur omnia graeco» (ebb. 1858), «Titi Bostreni quae ex opere contra Manichaeos edito servata sunt graece» (ebb. 1859), < Constitutionesapostolorum»(ebb.l862), «Clemen- tinas (ebb. 1865). Spater gab er berfdjiebene Heinere fnr. Schritten heraus in ben «Praetermissorum libri duo» (©ött. 1879) unb also [Beigabe ;u ben S'rag= mentenberfpr.beraplarifd^nüberietumgicbb.issui, foteie griedjifdj »Slgatbangetuä unb bie Sitten ©re= gor§ bei [Armeniens» (ebb. 1887) unb «Sie tat. Über= iemmgen be§ 3anatiu§s (ebb. 1882). genier mürben von ihm neu herausgegeben: «Petri Ilispani de Lingua arabica libri duo» (©ött. 1883), «Judae Ha- rizii macamae hebraice» (1883) unb bie «Opere ita- liane» beä ©iorbauo Steinte (2 33be., ©ött. 1888-891. Stuf bie iran. Sfbiome fatn er 1868 in ben «93ei= trägen jur baTrrifd)en Scrifograpbic», 1877 in «2lr= menifd)en Stubien», 1884 in «"l?erfifdien Stubien» niriid; ferner erfdjienen «Semitica» (2 öefte, ©ött. 1878—79), «Orientalia» (2 öefte, ebb. 1879—80), i Aegyptiaca» (ebb. 1883) unb bie «überftebt über bie im Stramäifdjen, 2lrabifdien unb ©ebräifdjen üb= lid'e Sßilbung ber 9tomina» (ebb. 1S8:9), ein beroor= rogenbei [Bettrag utr »ergleidjenben femit. Sprach; miffenfdjaffc Sein öauptgemidjt Eegte 8. jebod) auf feine Seiträge jur Kritif be§ SSibettejtes?. 3n bief»n 3lrbeit§frei§ geboren bie StuSgaben ber jvjr. über= ietutng ber altteftamcntlicben2lpotr»pben(Öp3. 1861), ber arab. fiberfetsung ber Soangetien (ebb. 1864), ber fopt.Öberfe|ungbe§^5entateud)(ebb. L867),ber2Ra= terialien jur Sriti! unb ©efcbidjte be§ fßentateud) U Sie., arabtfd), ebb. 1867), ber «Genesis graece» unb als 2lnbang bajuber «Quaestiones» be§öieronr/= muS (ebb. 1868), ber «Onomastica sacra» (©ött. L870; 2. ätufL 1887), ber . Prophetae chaldaice» iVPv 1872) unb ber «Hagiographa chaldaice» (ebb. 1 873), bes «Psalterium iuxtallebraeosHieronvmi o (ebb. 1874), «Psalmi 1—49 arabice» (©Ott. 1875), «Psalterii versio memphitiea» (ebb. 1875), «Psalte- rium. Job. Proverbia arabice» (ebb. 1876) unb öon5Sjragmentenberf»r. heraplariicbeuüberietuing be£ Sllten ScftamentS (ebb. 18801 unb bei erfteit ieils ber «Kaiioniicheii StetdHT bes 2tlten leftaments in gried). Sprache» (ebb. 1883). S. fudjte für biefe SluSgabe bie brei SRecenfionen ber Septuaginta ber= aufteilen, meUbe nadj be§ öieronömuä 3eugni3 in beubreiHirdienpreinu;en be§ Orients amtlidj galten, unb e§ gelang ihm, äunädjft für bie ©älfte beseiten Jeftaments reu Jcrtuortulegen, melcher, eenSucian in SÄntiodjia gegen ba§ ;>. 300 bin tonftituiert, in 3lntiod)ia unb Ronftantinopel anerfannt roar unb pen UlftlaS in-3 ©otifdie überfeHt mürbe, .merber geboren audi feine «2lniucrhtngcu jur gried). Über jeming ber Sßrooerbien» (Spj. 1863), bie «2lnrunbi= gung einer neuen 21usgabe ber gried). Überfettung be-> 2Men Seftamentl » (©ött. 1882) unb «Novae Psalterii graeci editionis speeimen» (ebb. 1887), unb bie nadj feinem 3ebc oon 21. SRablfsl beraub gegebenen Schriften: «Psalterii graeci quinquagena prima» (5|Sf. 1—50; ebb. 1892), «c©eptuaginta= ftubien» (ebb. 1891 u. 1892) unb unebierte SRefte ber irr. überjeluing ber Septuaginta unb baä Evan- geliarum Ilierosolymitanum in «Bibliothccae sy- riacae quae ad philologiam sacram pertinent» (ebb. 1892). Sie beiben SBänbe «Symmicta» (cbt. 18<7 — 8ü) unb bie «Mitteilungen» tbeot.=pbilol. gnbattä (4 Übe., ebb. 1884—91) enthalten bie fleinern arbeiten 8.3 aus neuerer Seit 2lls polit. SdjriftfteHer ift er aufgetreten in ben beiben Sdjriften «über baä 5Serbältni§ bei beutfd)en Staate! ;u Jbeclogie, Rird)e unb [Religion» (©ött. 18(3), n5ßotit.2luffä6e» (ebb. 1874), «über bie gegen= »artige Sage be§ S)eutfd)en SReid)§» (ebb. 1876) unb in anbern, bie aujjer bem «Programm für bie Icnferoatipe Partei Sßreu^enl» (ebb. L884) in feineu «S)eutfd)en Sdu-iften» (2 SSbe., ebb. 1878—81 ; ®e= famtauSgabe, 2. 21bbrud 1891) gefammelt ocr= liegen. Eine «Bibliograph; ot" the works of P. A. de L.» »eröffentlid)te 3t. "©ottheil in ben «Pro- ceedings of the American Oriental Society-) 1892 (auch feparat erfebienen). Sie 1893 gegrunbete «Stiftung ber ^reunbe fi.§» feil burd) Grmöglicbung ber pen 8. fclbft geplanten öeraulgabe einer fort= laufenbeu [Reibe »on Sru(froerten ba§ Elnbenfen feines [RamenS lebenbig erhalten. La garde meurt, mais eile ne se rend pas (eigenttid) et ne se rend pas, fr,?.), bie ©arbe ftirbt, aber fie ergiebt fid) uidit. 1 2. Gambronue.i SictQe, auf ftriegSfehiffen SBejei&nung für bie Kanonen, bie nad) berfelben Sdnfjsfeite feuern: baber 8. geben, b. b. biefe .Hanonen abfeuern; beut Syeinbe bie »olle 8. geben, alle auf einer Seite hefinblidien Kanonen abfeuern. — 3>n ber ÜJtufif heifit 2. ($ofitien) bie Stellung ber liuteu 6onb beim Spiel Pen Saiteninftrumenten: erfte, jmeite, britte 8., je naebbem bie .^anb auf bem ©riffbrett porrüdt. Sage, unmittelbare Stabt im Aürftentum Sippe, an ber SBerre unb ben Sinien 6erforb=3)ermolb unb S. = öameln ([entere im SBau) ber ^reufi. Staats- babnen, Sife eines 3lmt§gerid)t§ (Saubgeridn 3)et= melb), bat (1890) 4147 eoang. ß\, $oit uoeiterÄIaffe, iclegrapb, 3Rittel= unb hebere 3Räbd)enfd)ule; Sei= nenmeberei, 3uder=, oüubbolv.Gigarrenfabrifen. — Über S. im ©ropbe^ogtum l'iedlenburg- Scbmeriu f. Saage. Sa gel ober Segel, urfprünglid) ein 5aB mit länglid1 --oealem Üoben, rote es in manchen ©ebirg§= gegenben uir SBeförberung Pen äBaren tureb 8aft= tiere benuht mirb, bann aud) bie Menge (bas :1U;.k bev @emid)t), bie ein fold)e§ Jafs enthält. 3n ber Dfrfdjmeia ift ba§ 8. 3Bein = etroa 45 1; in iteier- man mar bt§ 1875 ber 8. (Stahl u. f. ro.) gefe^lidi = l1/, SSBiener Sentner = 70 kg. Lagena (Lagoena, greh. Lägeuos. Lagynos), im Sllterrum eine Sffieinlanne mit engem ©als, etiras erweiterter flRünbung unb einem ©enfel. Lagenaria Ser.. ~l>flantengattung, f. Kürbis. 8ageneöfti8(ypr.laid)en'mäb),S.be,SBfeuboni}m bes franj. Sdnütitellers Slaje be Surj (f. b.). Vagcpliui, Situatiensplan, ein ©nniDrin (f. b.), burd) »eldjen bie Sage eine§ ©ebäubeS im ©runbftfid unb ju ben ^iaehbargrenten unb Strafsen bargcftcUt roirb. SBaupolijeilid) ift meift bie ©rejie be§ D3Iaf3ftabes peraefebrieben, meift 1:1000, 1:500, in Scipiig 1:300. 8ajjcr,im SB e r g ro e f e n , f. (Fnlagerftattcn (93b. 6, S. 338 a u. b). Säger, in ber SotaniE, f. Sballus. Sager, in ber ©eelogie, f. glöj. Säger, im militäriiehen Sinne bieienige 2lrt ber Unterbringung oon Jruppen, bei ber pen ber Steinigung Pen $rioatgebäuben ober Ortfd)aften Säger (tedjuifdj) ss vi abgefeben wirb, hübet alfo ben ©egenfafe surUnter= bringung in Quartieren. Seiftet man bei ber 8age= vung auf Sdiut? gegen bie SEitterung gänjücb, äsev= jtc&t, fo fpridit mau von Freilager ober 33 i in a I (f. b.). 3n bc'mfelben bienen sunt Sdjufe gegen bie SBitterung fog. 3Binbfcbirme (f. b.), neuerbing§ trag= bare 3elte ; jur Bereitung ber SEabtjeit werben &'oa> löctjer, für bie 93efriebigung ber SJlötburft Satrinen bergeftellt. Pin 8. im eigentlichen Sinne entftebt bureb öerriebtung prooiforifcber unterrunftäräume, bie entroeber al§ 3dt mitgefübrt unb nur aufge= ridjtet 311 »erben brauchen, ober wie bie Satten iebe§= mal auä Strob , öotj ■■ unb ©traudbtoerf , 9kfen= ftüden u. f. 10. aufgeführt werben. SBcan unterfd)ei= bet bem entfprednnib jimfcben 3et'= ll"b öütten = lager (f. öfitten). Sinb bie Untertunftsräume mehr baumartig in öolj ober Stein gebaut, fo nennt man fie Sßaraden (f. b.) unb baä S. S3aracfen= lager. 2Bo es angängig ift, lehnt man ba§ %xe\- lager an SDrtfdjaften an unb benutzt bie vorban= benen iKäumlidifeiten jur Unterbringung ber 2J2ann= idiafteu, namentlich bei ungünftiger SBitterung. SWan fpricht in biefem galle oon D r tf cb af t s lag er. Öüttenlager legt man an, wenn größere Jruppeiv mafjen längere Seit an berfelben Stelle in ©efedjtä- bereitfcbaftoerbleibenf ollen, fo bei ber ©infcbliefjung unb Belagerung oon geftuugen. Solche Stanb= lager würben in frühem ^ahrbuuberten regele mäßig roäbrenb bes SBinterä bejogen unb bann »erfdjanst. Sag nerfcbanjte S. war überhaupt bas Sftittel, fieb gegen ben 2lngrifi eine§ ©egners su fiebern (SBallenftein unb ©uftaB i'lbolf bei 3uun= berg, griebrid) b. @r. bei 33unjelwilj). Sie alten 9iömer hatten 2l>inter= unb Sommer* lager, erftere (castra hiberna) bienten als 3ötnter= quartiere, lefctere (castra aestiva) als beftänbige Stüfcpunttc ber Operationen unb würben jebcu Slbenb neu errichtet. Sie Sagerorbnung war genau feftgefteüt. SaS 8. war ftets pon 38all unb ©raben umgeben, kleinere Stanblager waren bie fiaftelle. yriebeus = ober übungSlager werben na= mentlid) bann bejogeu, wenn Sruppeu ju Übungc= jwedEen außerhalb ihrer ©ariüfoucn regelmäßig «lieber an berfelben «teile jufammengejogen roer= ben, bie SBevölferung oon ber Saft ber Sinquar= tierung befreit bleiben foll unb man jugleidj ben Jruppen ermübenbe 3Kärfd)e nach ben übungs= plagen erfparen will (wie 3. 33. bei ben 2trtillerie= fdjiefsübungen). 3n biefem galle fommt aud) häufig bas 33aradenlager 3iir Slnroenbung. 8. 311m 3roede ber gröfjern Gruppenübungen finb feit längerer 3eit, befonbers in ber frans. 2lrmee iiblidj (wie bas belannte 8. oon Gbälons); audj in ber engl. älrmee r.'llbeifbot, f. b.) fowie in ber ital. 2lrmee hat man ftehenbe Übungslager. 2)cau hegte babei ben @eban= ten, bie Gruppen an bas Sehen im gelbe 3U geroöb= nen unb ihre firieg§tücbtigfeit 311 förbern. Sa in= beffen ben Übungen bie Jlbwechfelung bes ©elänbes fehlt, fo nahm mau in Seutfajlanb pon ber ßin= ridbtung beravtiger 8. bis por Eursem 2lbftanb. Seitbem es aber bei ber junebmenben Behauung bes Sanbes immer fchwieriger wirb, für bie gröfsern .Truppenübungen geeignetes ©elänbe 311 finben, bie .Höften für S-lurentfdjäbtgungen immer hoher wev= ben unb per allem e§ faum nod) möglich ift, bie Schießübungen mit bem neuen, toeittragenben 3n= fanteriegewebr ohne ©efährbung ber ©inroobner im freien ©elänbe abgubalten, ift man auch in Seutfcblanb mit ber Errichtung oon Übungslageru (Jruppenübungspläße) vorgegangen. Solcbe finb bereits für einige 2(rmeclorps Porbauben, fo bei Sodftebt (f. b.), 2irPs in Dftpreufieu, bei 3üter= bog, Joberil!, in ber Senne bei s$aberhorn, bei Glfeuhorn in ber (Jifel, bei Üiunfter in Sannoöer, bevßagenau im ßtfafj. 3n Sapern beftebt fd)on feit längerer 3eit bas 8. auf bem Sed)felbe. Sie (Srridbtung oon neuen Jruppenübungsplälsen, auf benen ftehenbe Bagerönttdjtungen getroffen werben, ift in 3tusfid)t genommen, fo 3iinäd)ft für bas preufs. 4. Jlrmeeforps. ©röfterc gfeftungen, bie vJ(aum jur iserfammlung bebeutenber StreitEräfte gewähren, nennt man oerfd)anjte 8. Säger, im 93! af diiuenbau ein Gransmiffions= organ (f. Jrausmiffion), ba§ ba,3U bient, bie Rapfen ber SBellen unb 2ld)fcn ober bie SBellen bireft 311 unterftüjien unb babei benfelben nur eine Srcbung um ihre geometr. Jldife 311 geftatten. 3Jlan unter= fcheibet Sraglager unb Stüfelager, je nachbem ber Sruct, ber oon ber SBelle bes. bem 3apfen auf bas 8. ausgeübt wirb, fentredit jur geometr. Sldjfe bes 3apfens ober in ber Sflidjtung berfelben wirft. Sie Sraglager, welche meift hei bori§ontalen 2(d)fen unb ©eilen sur Slntoenbung gelangen , teilt man je nad) ber SSefeftiauttgSart ber Sagerfbrper im ©ebäube ein in ©tehlager,.lr)äugclager unb .H'oufol= ober SBanblager. Sin Stebtager ift in nadiftehenber gig. 1 bargcftellt. Sasfclhe fteb, t (jifl- i- mit ber ©runbfläche bes gufieif ernen 8agcrförpcrs b entroeber birett auf ber Unterlage auf, ober man orbnet, wenn bas Stehlager auf gemauerten gun= bamenten befeftigt werben foll, behufs leichterer yjiontierung eine guf>eiferue Sohlplatte dau, auf ber bas 8. f eftgef chraubt wirb. Sie 311 tragenbe 2Belle wirb pon ben 8 agerfchaleua gehalten, bie je einen Walbcplinber barftelleu, in bem Sagertörper b ein= gelaffen finb unb oon bem aufgefebraubten Sedel c mit mäfiigem Srud gehalten werben. Sie Sager= fd)alen finb aus SRotgufj, SBeifjmetall ober ©uf3= eifen unb werben burd) Sajmiergefa'fse e gefchmiert, um bie Seibung sroifcben ihnen unb ber SBelte 311 Perringern, äßet grofjen Stehlagern, 3. 35. ffur= beilagern ber Sampfmafchinen, mad)t man bie Schalen oft aus brei ober pier Seilen unb verficht jeben Seil mit einer ^iadifteltvorriditung, bie meift aus einem Stellfeil beftebt. 3Birb ber Sagerlörper fo h"ch ausgeführt, baf; er wie ein 33ocf erfdjcint, fo erhält man ein 33odlager. Gin .ftängclager erhält man, Wenn man btefen 33od fo aufhängt, baf5 bas eigentlid)e Sager unterhalb bes 2lufbänge= punltes liegt; ein Äonfollager, äßanbiager 890 Sagerbier — Sagergetb entfielt, trenn ein Stebtager a (fyig. 2) an bie fcit= tidj an bet äJJauet ober einer Säule beteiligte fion= fole b angeichraubt ober angegoffen ift. Jamit beim Surajbiegen ber Selten bie Sagericbaten nicht einfeitig abgenutzt roerben, fonbern bem Siegungs= roinfel entfpredjenb fid) mit cor SBelle icbrdVftctlen tonnen, bat man in neuerer 3eit bie (in biefem gaHe auä (Sujieifen unb Derhättniemäfsig lang au3= geführten) 8agerfalen Spur topf ober bet S p u rpf a n n e c. 2 ie roeitere Stiitutng oertifaler Stellen geidnebt burd) Jöale = tager, 2. in gorm Den Steblagem, bereu Saget* förper feitlidi angefdjraubt ift, fobafj bie Sageradrfe oertifale SÄidjtung erhalt. 2ie Serfcbiebtmg ber ©eilen in ben S., roelcbe bie SBithmg feittieger, geroöhnlid) son ber firaft= Übertragung felbft berrübrenber Srudfräfte ift, roirb burd) fotgenbe üftittet oerbinbert: Sei Keinen Kräften roirb biejenige Stelle ber Seile, tic im 8. tauft, bieSagetftelle ober Sauf ftette, um ein getoiffeä ÜJtafc int iDurdjmeffer fdjmädjet als ber übrige ieil ber Seile gebrebt (Sapfenlagerr, bei gröfjetn Kräften roerben ;u beiben Seiten ber 2agerftelle :Ringe auf bie SBelle gefebroeifjt ( 93 u n b e » ober mittels Stellfdjraubenbefeftigti Stellringe), welche fid) gegen bie Sagerfcbalen legen. Sei be= beutenben in ber 2(chfenricbtung ber ©eile roirfen= ben Kräften roentet man Kammjapfen mit Kammjapfentagern an; bei biefen 3apfc" roirb ber Srucf burd) eine 2ln;ab( Don Singen, bie mit ber SBelle be;. bem 3aVtcn ein 3 tuet bitten, auf ba» umfcblieficute Sager übertragen, rooburd) ber auj bie gläcbencinbeit hritfenbe Iruct fo gering Wie erferberlid) gcmad)t roerben fantt. Cft bringt manbieS. anbefonberneifernen S tänbern (2ager = ft üblen) an, bie bann ein ober mebvere Saget attf= nebmen tonnen. ijig- aufjerbem bttreb Spinbein, bie oben unb unten burd) Den Sagerfötper geführt finb, in fenfrechter :Richtung oerfteÜen. Sei Stiftern Kühn ((Sera) läfjt fid) bie geometr. äldjfe ber 8agetfcbalen aucc) in feittitrjer :Uid)tung »erfreuen, roa> babtträ) erceicbt ift, tan ber gange bie Sagerfcbalen umfebtiefienbe Körper auf einem horheutalen ct)Iinbrifd)en älnfaj; a r>cr= idnebbar ift i ,via. 6 1. v>cn (6 traf} bürg) erreicht burd) ercentrifd)e JlujTiibrung biefeä SlnfafseS ju= gteid) bie öertitale Ser= ftellbarteit 3" ben Stuf, tagern geboren bie S p u r= tager unbKammlager. ?a-> Spurlager, auch S t ü Kläger in fpc= eieller Sebeutttng ober a ufjlaget genannt i jjig. 7 ), bient meift ^ \ jur Uuterftütutng beS W i §ufjc3 ftebenber SBel» S'9- t- len ; eS beftebt au§ ber ba§SEBettenenbe(©purs .sapjen) S unterftühenben S p u r p l a 1 1 c ober ber Spur a, ber ben Spurjapfen umgebenben cin= ober mehrteiligen Sügerfd)ale ober Spurbüdifcb unb bem beibe Seite umjcrjticjienben ßagertörper, bem Sngetbier, f. Sier unb Sierbratterei (Sb. 2, S. 999). Vagcrbtiri), fobiel roie Aturbuch (f. b.). Über ba§ 8. in ber taufmänuifeben Sud)füc)rung f. Scontro. Sttgerfeftuug, f. geftungen II. Sagerfrift, bie §ti\, iitnevbalb bereu ein in frember Serroabrung befmblicbe§ ©ut, ;. S. andt eine unter bem Serfcptufj ber 3cllhebbrbe gehaltene ober eine i'on ber (Jifeubahu an einen anbern Crt Derbradjte SBare, »om Eigentümer roiebet abgenom= tuen roerben mu|, ober nadi bereu Slblauf für eine längere Seroahruitit eine befonbere ober hbbeve 'i!er= gütung 311 [elften iit. (©. Sagergelb.) Sagcrfugc, f. Stetnberbänbe. Sogergänge, f. (5'r;lac)eritätteit(Sb.0,S. 339a). Sagergclb, jebe Sejablung für bie 'Jlufbeirah= rang frember SBaren, befonber-S roo eine foKte ge= roerb§mäfjig in einem Sagetbauä (f. b.) gefebiebt. gm engem Sinne oerfteht man baranter bie Ser= gütung, bie ber Eigentümer einer 3Sare 511 jableit hat, roenn er biefe einem gremben, ber oorüber= gehenb bamit ;u thun hatte, nicht reehtjeitig ab = nimmt. So taun ber ßommifftondt 2. rechnen, roenn bie 2lblteiemng ber bureh feine Sermittelung getauften ober Dettauften SBare ohne fein Serfttnifc ben ftd) öetjögert, ber Spebiteur, roenn er gehinbert Sagetfjauä — Sagertoaclje 891 wirb, toie 2lbfenbuug 31t beforgen, bie Sifenbaljn, wenn ber Transport, wegen beffen ibr bic Söare übergeben mürbe, unterbleibt ober bie Anlieferung su langfam erfolgt ober am SeftimmungSort bie Stare com Abreffaten nidjt redjtjeitig in empfang genommen mirb. Sagctfyauä, eine Anftalt jur Aufbewahrung großer Quantitäten üon Staren Derfcbicbcner 3n= tereffenten; ber (Eigentümer eine? 8. (nid)t feiten eine Aftiengefettfdjaft) madjt ein ©emerbe barau§, Staren für anbere Sßerfonen ju lagern, unb wenn er bierju ftaatlid) ermäd)tigt ift, fo ermädjft ibm gugleid) bie 93cfugni?, inboffable fiagerfdjeine auf ©funb ber Art. 302, 305 be? öanbefegefefebudjeä auSguftetlen. (S. Sagerfcbein.) Qn Englanb ftebt i>ai 8. bäufig in SSerbinbung mit befonbem §afen= einriebtungen, bie gut erleichterten Gntlabung ber Schiffe bienen, unb beiftt bann mit jenen jufammjn 3 od; in granfceid) ift bie SBejeidpnung magasm general gebräucblid). 3Sielfadj ift bie SntWtatung ber 2lnftalten babureb geförbert worben, bafj vom 2lu?lanb fommenbe Staren, bie junädift in ein 8. r>erbrad)t Werben, binfiditlid) ber 3ollbebanbluug Vorteile geniefsen. (S. 9tieberlagen unb Entrepot.) Sagerliölu-, geuerböbe, bei Safetten ber 2lb= ftanb be? Sdulbjapfenmittelpimft? com Erbboben. Seine ©röfje ift für bie 8eid)tigfeit ber SBebienung unb für bie ©ectung be? ©efd)ütjc? bintcr S8tuft= mehren Don 2Biditigfeit. Setgcröols, bie .im SSBalbe Dor Alter umge= fallenen ober in ben Schlägen unbenujjt gebliebenen unb angefaulten Stämme. Sagctijihreit, f. öütten. [(f. b.). SagcrmetaH, foüiel mic AntifriftionSmetatl Sägern, bie, ber bftlidjfte Skrguig bei ©d)Wei= 5er 3>ura, 11 km langer, malbiger, rebeureieber Hamm jroijdjen ber Simmat bei SBaben unb ber ©latt, ergebt fieb mit benfSBurg^orn auf berGJrenje ber ftantone 2largau unb 3ürid) ni 863 m .frohe. Sttgcrpftanjen, f. STtjallop^itcn. Sugcrfchalcn, f. Sager (ted>nifdj). gagerfdjein, ber Sdjein, in toeldjem betn Eiu= tieferer einer SStare ober anbern bemcglid)en Sadie dou bem Empfänger befdj'einigt mirb, bafi biefelbe für ibn beim Empfänger (gegen ein ju jablcnbe? Sagergelb) lagert. Sirb ber S. in ber 2(bfid)t au?= gcftcllt , baj? bie Auslieferung ber 23tarc nur gegen ytüctgabe be? ©djeinsS unb fdjtcdjtbin nad) ÜJtafs= gabebc?felben erfolgen foll, fo begrünbet er, fofern nur bie 2Bare tbatfäd)lid) eingeliefert ift, einen 9(u= fprueb, auf Auslieferung ber Stare a u ? b e m S d) e i n (engl. Warrant), weld)er, wenn ber 8. fogleid) auf bcnScamen eineä ©ritten auSgeftcllt unb Dom Eiu= lieferer an biefen abgegeben ift, Don bem ©ritten gcltenb gemadjt werben fann. 9iad) öanbelSgebraud) werben berartige 8. non Saufleuten, meldje gewerbS* mäfiig Staren für Dtedjnung ©ritter lagern, aueb als Drberpapiere (f. b.) auSgeftellt. ©a? ©eutfd)e Öanbefögefetjbucb 2(rt. 302 läfjt bie 8., Welche Don einer sur Aufbewahrung foldjer Sacbeu ftaatlid) er= mäd)tigten Anftalt auSgeftellt finb, als Crberpapiere ju. Säbrenb in öfterreid) bereit? 1866 eine 3Ser= orbnung über bie Erteilung Don fionjefftonen für öffentliche Sagerbäufer ergangen ift, feblt e? im ©eutfd)en SReid) nod) an einer entfpredumben ge= fehlidien [Regelung, fiad) 21rt. 301 be§ ßanbefe= gefegbud)e§ entfdjeibet ba§ Sanbeggefefe (ober 8an= beägemobnbeit8red)t), ob auefe dou anbern Sßerfonen 8. al? gültige Drberpapiere auSgeftellt werben fön= nen. Ein foId)e§ ©eWobnlieit-M-edit wirb fid) in Wei= term Umfange infonberbeit für bie beutfebeu ßan= belAftäbte mbbl nadiweifen [äffen. 3ft ba§ Rapier in bem ©inne auggeftellt, bafi ber 8. bic 2Bare oer= tritt, fo fann burd) 2lu§ftelluug auf ben 91amen eine? ©ritten unb Übergabe beS sjßapieri Eigentum an ber Söare übertragen Werben, wie Dom vJteicb?= gerid)t erfannt ift; wenn c? an Drbcr geftellt ift, fann e? bureb Suboffament be? Rapier? wie bei einem fionnoffement gefd)eb.en. So ift aud) eine Serpfänbung au?fübrbar. Surd) 8. fann ba? gefeit liebe $fanbred)t beä Kommiffiouärö unb ba§ gefe^= lid)e 3uri'tcfbebaltung?redit (2lrt. 313, 374) begrün* bet Werben (»gl. aud) §. 14 beä Einfübruugägefetje? 3urS\ontur?orbnung). ©a? Scbweiier Obligationen' reebt bat obne SSefdjrdnfung auf fiaufleute für ba§ Snboffameut ber 8., bie Übertragung be? Eigen= tum? unb bie Sßerpfänbung biefelben Seftimmungen wie für Sabefdjeine. 3n öoKanb unb Englanb be= rubt bie Einführung bc? bort großartig au?gcbilbe= teu SBarrantoevtehr? auf @emohnheit?red)t, in ben übrigen aufserbeutfehen Staaten (Öfterreid), Schweif granfreid), Spanien, Dcorbamenta u. f. w.) auf 6>e-- feti. ©a? franj. Spftem feunt swei Uvhuiben: ben Empfangfd)ein (reeepisse) unb einen bemfelben cm- gehängten 9ßfanbfd)ein, »elcfjer, weil bort bie öfjent= lieben SBarcnbäufer bauptfäcblid) bem .Ürebit bienen, Sßarrant genannt wirb, ©urd) batierte? 3"bof- fament be? Empfangfcbeiu? unb $fanbfd)eini wirb pfanbfreie? Eigentum, burd) Snboffament nur beä Empfangfd)ein? Eigentum übertragen, burd) 3n= boffament be? bie erforberlidjen Angaben enthalten» ben $fanbfd)ein? ein S[5fanbred)t an ber Stare be= grünbet. — SSgl. Ebermann, Sagerbäufer unb 3Bar= rant? (SBien 1876); Saperbörffer, ©a? 8agerbau^= unb SSBarrantföftem (3ena 1878); ßedjt, Sie SBar= rant? (Stuttg. 1884); Abier, ©a§ öfterr. 8ager= bau?red)t (SBerl. 1892). Sagccfcontro, f. Scontro. Sagcrftättcn ber Erje, f. Er,i(agevftätten. 2aupt= ort toi- iUilitärbe;irfs bet cabara Caicu in ber Srooim ällgier ber fraiu. Kolonie 2Ügerien unb roid)tigfter Drt ber algeriidien Samara, 456 km jüblicb oon ällgier, mit beut e§ burd) Gbauiieen uerbunben iit, liegt in berOafe fübltdp oomSfdjebk Stmur am 3Jorbranbe ber Samara in 790 m öölje, am SBabi SKfi, oon grüdjtgärten 11111? Satteln>al= fern umgeben unb bat (1891) 4009 S. Sie mittlere Sabrestemperatur betragt 22° C. Slufeer ben 15000 Saluten gebeiben Dlioen, Ettronen, geigen unb ©ranaten unb auf 1000 ha ©etreibe. 8. bat StiflX* len für Knaben unb DJtäbcben, Kirdie unb ift al§ O.Uarttplah für alle benaebbarten Stämme ber Sa= bara foroie alc- 2luSgangSvuutt ber franj. 6jpebttio= neu nach beut ©üben ivtcbtia- Sagibcrt, Seiname ber Stolemäcr (f. b.) nadj SaguS, fem SBater be§ 9ßtolemäu§ I. Sngnti (fpr. launjibi, Stabt im 2[rronbiff erneut ilJeaur bei fran;. Separt. ©eine=et=2Rarne, am Unten Ufer ber äftarne unb an ber Siuie SPari3= GhälonS --iur=9Jcarne unb an ber Sofaltinie 8.=38itte= neuoe*le=Somte (12 km), bat (1891) 4657, al§ ©e= meinbe 4998 G\, :Keite einer 2tbtei; 3Serforgungg= anftalt; Sructereien, .«anbei mit ©etreibe unb Safe. 1ST0 roar 8. längere .Seit ber (Snbpuntt ber einzigen, in beutfdjem S3efij5 befinblichen Sahn nad) Sari:-. 3n ber Stäbe gerriereg (f. b.). Lag-o (itat unb fran.), See, Sanbfee. Sagoa, S ai oon, i. Selagoabai. Sago ö'2lt»mto, f. ätnernuS. Sago bi GTaftclto, Sltbanerfee, f. Sllbano. Sago bi £ragona, f. Stnfanto. Sago bi JVucino (fpr. futfd)-), f. Celano. Sago bi SÖtco, f. (limine Sago AVaggiovc (fpr. mabbfcbobrc) ober Sago 95 er b an 0 (beutfd) Saugenfee; tat. LacusVerba- uus), ber längfte ber oberital. Seen, aebßrt ben ital. Srooinscn 3tooara unb 601110, ctioa jum fünften ioil rem fdjroey. Kanton Seifin an, liegt 197 m it. b. 3W., ift bis 353 m tief, 63 km lang, jroi= fdjen ©erro unb geriolo 10, im übrigen 1 — 5 km breit unb bebedt 210 qkm. (fr wirb Dom Xeffin burdjftrömt unb nimmt mein- als 20 glüffe unb Sache auf, barunter im 3t. bie Senasca unb bie Scaggia, im D. bie ©iona unb Jrefa, ben Slbflufj be§ 8uganerfee§, im 28. beu giume (©anobbio) uub bie Soee ober £ofa. 3m 31. unb SB. erbeben fid) bie Jeffiner 2ttpen: iUontc^öbirirone (2184 m), .Wontc = Spalat?era (1535 m). über ber Sucht von Saoeno, aus roelcber bie herrlichen Sorromeijdjen onfelu (f. b.) auftaudien, erglänzen bie Sdmee= bäupter ber Senniniicbcn unb Sepontinifdpen Sllpen, uub jroifd)en bem See unb beut Sago b'Crta fteigt t>er SKonte = sDlotteroue (1491 mj auf; bas D|t= ufer roirb uom SDlonte=®ambarogno (1734 m), bem 3«onte=Semo (1619 m) unb bem Safjo bi g-erro 1 1084m) befcerrjdit. Dia* S. unb Ü. ftufen ficb bie S9erge ,?ur lombarb. Sbene ab. Sluf beu älbtyängen liegen ;ablreid)e Sßillen, .Hitibeu uub Klefter, an ibrem 5uf;e ein .Uranj oon Dörfern unb Stäbtcben. Sie roidjtigften fmb im Kanton Seffin Socarno, SJlagabino uub Sriffago, am ital. SGBcftufer Canob= lue, dannero, ibo bie ruinengetrönten gelSflippen ber Gaftelli auS bem See au fft eigen, f^ntra, Sßafc lanja, geriolo, 93aoeno, Strefa, Sefa unb älrona; am Dftufer Suino, Saoeno, 3^Pra. älngera unb Sefto = 6a[enbe. Sie Uferlanbfcbafteu geigen fub= tropifdje Segetation. SBon gifdien beberbergt ber See SBarfdie, Scbleien, goreilen, 6ed)te, State unb ginten, bie wie geringe eingefallen in ben &an-- bei gebradit roerben. Sie berrfd)enben SBinbe fin& berMorgenroinb (Jramontana), ber feeabmärts, unb ber 2Ibenbroinb (Snoerna), ber feeaufroärti webt. Saneben erregen SEBeft- unb Siorbnunbe, ber SDler= go-vio uub ber SJfaggiore, öfters ftarte Sturme. Sie rafdje ©d)neefd)meläe unb bie §erbftregen oer= urfadien häufig ÜberfdMuemmungen. Scr See'oer- tehr mirb burd) Segelbarfeu, fog. ©abarren, uub .ninjdien Socarno unb Ülrona burd; Sampfboote oer= mittelt. 2(n ba» obere Qnit fübrt oon 53eUin;ona au« bie öauptlinie ber ©ottbarbbahn, bie, bem liu= ten Ufer folgenb, bei Suino baä 9te§ ber oberital. (5'ifenbabnen erreidjt. 6ier jroeigt bie Strafeenbabn nach ^onte=Jrefa, bei Saoeno bie Sinie nach @alla= rate uub SJlaitanb ab. 8tm SBcftufer siebt ficb pon Socarno bi§ Erona eine ^oftftrafee, an bie fid1 bei ißallanga bie Simplonftrafie anfd^iefjt. Lagomys. f. ^feifhafe. Lagoena, f. La.sena. l'agopbtbalntoc (grd).), öafenauge (f. b.). Lagopirs, f. Sduieebubn» Sagoe1, engl. Krontolonie unb Sßroteftorat an ber Stlaoenfüfte in Slorbroeftafrifa, 6; 25' nörbl. SBr. unb 2D 40' unb 5° 10' öftl. 2., bat auf 2768 qkm (1891) 85607 <§., barunter 150 ÜBeijie. Sie Slus= fubr, befouberS Spalmöl, 5J5almlerne, ßlfenbein, Saumroolle, Kopalgummi, betrug (1892) 0,57, bie (5'infubr 0,5-22 3BiH. Sßfb. St. Sie (Einnahmen be- trugen (1892) 68400, bie älu§gaben 86500 $fb. St. Sie ein= unb ausgelaufenen Schiffe hatten 679354 t. dine Sruppe oon 400 öauffanegern bient als So= (ijei= unb ©renjroadje. Um ben früber hier blüben du clIaiH'iibanbel ,va unterbrüden, Dertrieben 1851 bie Engldnber ben .Honig Kofoto unb grünbeten 1861 eine bauernbe 9iiebcVlaffuug. 8. rourbe 1886 Oon ber 6ape doaft = Kolonie getrennt. — Sie Stabt 8., auS einem (Europäer: unb 3iegeroierteI (auf bem Silanb @fo) beftebenb unb an ber iltüit: buug bcS Dgun auf einer ^nfel gelegen, ift wegen ihrer oorjüglichen Sage bie reiebfte .vSanbelSftabt oon ganj Dberguinea mit (1891) 60000(1. Tor ßanbel batte burdj bie fortroährcnben f leinen Kriege in reu Sorubalänbern (f. ^oruba) feit 1877 gc litten, nimmt aber feit ber Sßefiegung ber (EgbaS im OJlai 1892, bie ben i'ertebr nad) bem Snnern ab- fperrten, einen namhaften Sluffdiroung. Sagoc (fpr. -gufcb, angeblich bal alte Laco- briga), uralte Acftimg an ber Sübtüfte be§ portug. .uoiiigreidi» Sllgaroe, 36 km norböftüdi 00m fi'ap Sicente, an ber SBeftf eite einer Sucht mit »erfan= betem ßafen, in fruchtbarer ©egenb, bereu T-ro bufte, inSbcfonbere geigen, bie roidjtigften 2lus- fubrartifel bitten, bat (l>7si ,ssn Q.^ -,roei $farr= tirdjen, Spital, 2lrmenbauS unb einen 730 m langen älguäbutt 3n S. fammelte König Sebaftian 1573 feine glotte jur unglüctlidjen Sypebition naä) 3Wa= rofto unb uon hier gingen meift bie Kar aoelleu.'öein: rid)§ beä Seefabret fchen SicetonfulS. Sago Sctuno, f. Sfeofee. Sogofta — Sagunen 893 Sagofta, ftaip. Lastovo, 3nfet im balmat.2lrd)i= pcl, Wcjtiid) »on EBteleba, 311 ber SBejirfehauptmann: i dm f t unb fem (^ieviebtöbeuvt ©urjota gehörig, fällt ftetl gegen bie See ab. Tic Qft= imb ÜSBeftfüfte um= geben gerfreffene Klippen (Sagoftini). Sflalje ber nötbl. ßüfte liegt ber ©auptort 8. mit (1890) 1226 6. in einem SBergfeffet. Ter einzige fiebere Öafen (Lago grande), an ber SHJeftfüfte, ift iuir für ileiiierc Jabrjcugc crreid)bar. Lagostomus, -Jlagetiergattung, f. üßiscadja. 8a ©oulettc (für. giriert), .'öafen, f. ©oletta. Sagoto, Stabt im Kreis Oftfternberg beS preufe. SReg.=S8fü. fvrantfurt, jWifdjen jtrjei Seen, hat (1890) 493 meift eöang. (S., SfJoftagentur unb gernfpteäV »erbinbung. Süblicb bie Spiegelberge (179 m). Sagrangc (für. -grdngfdj), ?fof- Souis, 2Jlatbe= matifer, geb. 25. 3an. 1736 311 Surin, wibmete fieb anfangs ber ^bilofophic, wenbete fieb aber halb ber DKatbemati! 311. Raum 19 % alt, würbe er Sßrofeffor bei SDtattjematif an ber Slrtilleiiefdmle in Jurin, worauf er eine Sfteife nad) $ari§ unternahm. SRacb feiner iRüdlcbr erhielt er ben »011 ber Slfabemie ber SBiffenfdjaften in 9ßaris aufgefegten 9ßrei§ für feine Theorie über bie Bewegung berjluüitertrabanten; gleicbjeitig oerbffentlicbte er bie erften ©runbjjüge feiner Score »om Sßlanetenfnftem. 33alb nachher (1766) folgte er bem Jiufe gtiebriä)§ b. @r. als Tircftor ber 2lfabcmie an (Mers Stelle nad) S3er= lin. 9cad) 'griebrichs Jobc ging er 1787 nadi 5ßari3. Sie 9iational»erfammlung beftätigte ibm 1791 ein ©ebalt »on 6000 %tä. , aud) würbe er "JJiitglieb ber SJk'tobniiHgst'ommiffion für nütjlidje Srfinbungen unb im SHörg 1792 ÜDtitoorftebet ber SWünje, welcbeS 2lmt er jcbod) halb niederlegte. Später Würbe er Sßrofeffor an ber unterrichteten Slormab, foioie an ber 33ol»tcchnifd)en Schule, bann erjtes ÜRitglieb bes Snftituts unb ffllitglieb bes Sängenbureau*. Sonaparte ernannte ihn 311111 2Rit= glieb be» Senate- unb mm ©rafen. S. ftarb 10. Slpril 1812 unb Würbe im Sßantbeon beigefegt Seine widitigften SBerte finb: bie «Theorie des fonetions analytiques, contenant les prineipes du calcul diflerentiel» (9ßar. 1797; 3. Slufl. 1847), worin bie Sifferentialredmung nid)t wie früher auf ben begriff besl unenblich Kleinen begrünbet, fonberu auf bie 93ctrad)tung »on lauter cnblidjen ©röfeen jurüdgefübrt ift; feiner ber «Traite de la resolu- tion des equations numeriques de tous degres» (Sßat. 1798; 3. Slufl. 1826) unb bie «Mecanique ana- lytique» (2 S3be., ebb. 1788; 3. 2lufl. 1853—55; beutfd) »ou Serous, 53erl. 1887). Seine nachge= (offenen äJtanuffripte Würben 1815 »on Sarnot, bem bamaligen 3Jtinifter bes Innern, angefault unb bem 3nftitut übergehen. Serret unb Tarbour »eran= ftaltcteu eine ©efamtausgabe »on 8.S SBerien als «(Euvres de L.» (14 93be., s$ar. 1866—92). Dieben Guler ift 8. ber gröfetc SPtatbematifet »or ©auf;; burd) bie 33egrünbung ber Skriationsrednrung unb feine UnterjiidniiigeiU'tber analotifdje 3Jted)anif bat er befonberä ber pbwfif. 2lftronomic ganj neue Sbabneu eröffnet. Sa Wrauja ober San Slbefonfo, Stabt mit (1887) 3604 d. in ber fpan. SJSroöinj Segooia, 11,5 km im SC »on Segooia, an ber Skhn nad) 2)cabrib, am norbwcftl. 2lbhange ber Sierra be ©uabarrama. 8. ©. hat eine febbne, bem heil. ^(bc= fonfo gemibmete fiollegiatfirdje mit ©rabmal $bi= lipp» V. uub feiner ©emablin. Saä »on 1724 — 27 erbaute Scblofs (in 1266m.'ööbe) ift mit bem gröJ5= ten Suyui auigeftattet unb fein veidi gefdjmüdter Sßarl hebedt über 14u ha. Tic fünfttidjen ©aficv= Werfe finb benen »on SBerfaiüe§ nadjgebilbet. Ia-> Sdjlofs bient bem öofe nir Sommcrrefibciii. ,xmi berj'og. SResolution von 8. ©., 13. äug. 1836, ^Wangen bie ©arben bie Sönigin iWaria ßhriftina ,ui bem SBerfprecbtn, bie Sonftirution »on 1812 WieberberjufteHen. Lagria hirta L., f. vIi?ollfäfer. Lagrimöso (ital., «thrdnenooll"), mufifalifehe Sßortrag§beäeid)nung : Etagenb. Sagting, beutfd) oft Sagtbing gefdjrieben, eine Abteilung (ein SBiertel) be§ norwcg.Storthing>? jur Prüfung ber ©efefcentwürfe. Ta§ fonftitutio= neue Tribunal JlorWeqenS, «SiigSretten», beftcht au§ bem 8. unb ben SWitgliebern be» Dberappella= tion§gerid)t§ («§öjefte SRet»). 8a Wuaira (Sa ©uapra), Stabt in SSenes juela, \. ©uaira. 8«gue*onttii«e(fpr.-geronniäbr),Soui§@tienne 2lrthur Tubreuil öelion, Sicomte i(, franj. SPolititer unb SPublijtft, geb. 6. 2lpril 1816 311 SimogeS, geborte ber legitimtftifeben Sßartei an, trat aber fpäter in Sßerbinbung mit Samartine, ber ihn 1848 311 feinem .Habinett'Jdief ernannte unb ihm nad)her bie 9tebaf= tion feineä polit. Tageblattes «Le Bien public», fobann biejeuige be» 3ournal3 «L'Ere nouvelle» übertrug, fiurj »or bem Staatäftreicb »om 2. Ti'3. 1851 würbe er (5heircbacteur beä «Pays» ; nad) bem= felben trat er auf bie Seite Slapoleonä, tarn 1853 in ben Staatsrat uub würbe mit ber Seitung beä polit. 3eitungäwefen§ beauftragt. 1861 in ben Sc= uat berufen, grünbete er baä Journal «La France» unb galt als ßauptoerteibiger ber liberalen 9iefor= inen, in bie fidj 3iapoleon III. 1866 unb 1867 ein= liefe. 8. würbe 1867 frans, ©cfanbter in SBrüffel unb 1870 in Honftantino'pel. Seim Stürje bes jjtoetten fiatferreiebä gab er feine 6'ntlaffuiig unb trat inä ^rtDatlebenjurücf. Er ftarb 23. S)ej. 1875 iu S(5ari§. Seine «Etudes et portraits politiques con- temporains» (^>ar. 1856) jeugen »011 gewanbter Tarftellung; auch »eröffentlichte er «Le droit public et l'Europe moderne » (2 33be. , ebt>. 1875). Sagultjae* ober 8agulla§, fiap, f. 2lgutbai-. Saqiina, (ibrifto»al beS., Stabt auf Jene riffa (f.b.). Sagunen (»om tat. Iacuna, b. i. Sache, SBeiher), burd) Sanbablageruugcu, bie über ben 3Jteere§fpie= gel berauSgcwacbfen finb, abgetrennte SJleeresteile. Sie Werben an ber Dftfeetüfte öaff» (febweb., b. i. See), in fßufelanb Siman» (»om grd). Urnen, b. i. Öafen, SSucbt) unb in benfianbeS, berSangueboc unb Sßrooence @tang» (f. b.) genannt. Tie tren= neiiben älblagerungen finb gewöhnlich^ langgeftredt, fcbinal unb bäufig burd) Süden 311 einer 3nfel!ette biirdjbrocben (3. 33. bie griefrfeben 3nfeln); man nennt fte in Italien Sibi (»0111 lat. litus, b. i. ©e= ftabe), au ber Dftfee 3iehrungeu unb in Dtufslanb SßerejfipS. Sie S. entbalten entwebet 5ur 3eii ber 5'lut fieb ftet§ erneuernbeä Saljwaffer, ober fte finb burd) einmünbenbe fflüffe auSgefüfet, wie bie Dftfeebaffe. Tic SaläWafferlagunen werben in 3»ta= lien isalli ober Sßalubi Salfi, bie ausgefüfeten, bie burd) itjre SluSbünftungen ber ©efunbbett ge= fäbrlid) fmb, Sßalubi Toi ei, ober ebenfalls 33 alt i ober Jote 8. genannt. Tas Schidjal ber meiften 8. ift bie allmähliche 2(u*jüUung burd) eingeführtes Sd)Wemmmaterial. ^Berühmt l'inb bie 5. »on 3sene= big (f. b. unb 2lbriatifd)eS SWeer). 8. Ijeifjen aud; 894 Saguneninfeltt — £al)aur bie burdj ältoQe (f. b.) eingefdjlojfenen SWeereSteite. — über bie fünftlid) en i'. bei ber ©ehrinnung bet Sorfäute in ioscaua f. Sorfäute. Vrtgunciunfclu, i. EJice=3nfeln. 8aguncnriffc, f. Sttoße. Lagürus L., Sßflanäenqattung au§ ber gfamilie bet ©ramineen (f. b.) mit einer in ben 2Äittetmeer= lautem bcimiieben 3lrt, L. ovatus L. (f. SEafel: ©ratnineen VI: ßiergtäfei, gig. l), eine ein= bis" jmeijdhrige l'flaiue, bie auf irren 20 cm hohen Öalmen im Iguni fammetartig meiere, eirunbe Slü= tendhreu entmidelt, meUte in getrocfnetem 3uftanbe ju SERafart: unb ©raSbouqueti pcrmentet merben. 8agu*7, ber S8ater StoiemäuS1 1. (f. Sptolemäer). SagDnoä, äBeingefäfj, i. Lagena. Sa $ague, i. &aa.ue, Eap be La. Üaitatpe (fpr. Iaarpj, greberic Se^ar, Sirettor ber &el»etifdjen SRepublit pou 1798, geb. G. 2lpril 1T."4 ju [Rotte, fintierte in ©enf unb Kübingen bie jjtedjte unb mürbe hierauf cachmalter bei ber n>el= icben .Hammer ui Sern. 17*2 ging er nach Speter§= 6urg, mo er im folgenben 3ahre Lehrer ber (8rofi= fürften älleranber unb fionftantin tourbe. Sei 2lu§= brueb ber gh*anäöfifd3en [Kepolution, bereu Jfbeen er fidj mit Eifer suroanite, rämpfte er mit 8eibenfdjaft für ^Befreiung be§ äßaabttanbeS von Sern. 3nf elge= bellen fegte man ihn bei 2lushrucb öon Unruhen in ber Sßaabt unter bie 3abl ber beachteten, unb feine geinbe beroirften audj feine Entlaffung in 5JSeter§= bürg. 8. ging nadj "Baris , me er mehrere ylug= fcfjriften gegen ba§ Serner Sßatriciertum erfdjeinen lief unb baSfranj. Jucfteriiim oeranlafjte, für) in bie Slngelegenbeiten ber Sd)roeij ein.uimifcben, »a§ 1798 bie Ümmäluing ber ganjen cdnpou unb bie ©rünbung tcr£elpetifchen:Hepublit,iur golge hatte. 8., ber in bas beloct. Sireftorium eintrat, hielt bie "Bclitit ber jyranjöfifdjen SReöolution aufrecht, bt§ ein Sefc&lujs bor ©efe&gebenben Sftäte 7. San. 1800 biefei Sireftorium auflöfte. Er entmidi nach granf; reich, tobte auf feinem 8anbbaufe SßleffiS - Sßiquet bei Baris unb nach bem SSBiener fiongrefs, auf bem er für bie Unabhängigfeit her Alantone ÜJBaabt unb Slargau thatig mar, al§ Privatmann in feinem Satet= Laute. Er ftarb 30. Il'iav; ls:]s. Tic heftigen 2ln= griffe in Seigneuf' «Precis de la revolution du cauton de Vaud» (2 Sbe., Saufanne 1831) bemegeu ihn jur .Verausgabe ber « Considerations sur le precis etc.» (ebb. 1832); ferner ichrieb er «Memoires de F. C. L.» (Der&ffentlidjt Bon 3- Sogel in ben idurenergeidüdnliebeit Srubien», Sern 1864). 2a $arpe (fpr. arpi, 3ean grancoiS be, trau;. firitifer unb Siebter, geh. 20. 91od. 1739 311 &ari3 al§ ber Sehn eines Sd'ireiieroinuers , befudue ba§ College d'Harcourt unb erwarb ftd) burdi feine «Heroldes» (1759), gefübtsfelige Elegien im (3c- iebmad Eclarbeau-;-, ben SeifaQ SoltaireS, at§ beffen befter Sdjüter 8. 6. bezeichnet roorben ift. ßoltaire hribmete er feine erfte Jragcbie War- wick» (17G3) unb folgte einer Eintabung be§felben nach gerneu (17G6 — 67). gür bie Süh,ne idnieb er nod? eine Steige von Sragbbicn, antife unb, nach SoltaireS Vorgänge, neuere unb erotifd)e Stoffe in ten burdi [Racine geheiligten ,"\crmen hearbeitenb. älufserbem Derfafjte er ba§ iHührtüid «Melanie» (1770). . lahlvouhe greife trug er burdj feine ■ Eloges» batton. Siebenter ging eine foniuahrenhe jour= uatifttfdje ihatigtoit. 8.ß. roarSeiterbeS ' Mercure» unb heforgto bie litterar. Seridjterftattung für ben ©rofjfürften Sßaul (1774—91, gebrudt af§ «Cor- ] respondance litteraire», 6 Sbe., ff5ar. 1804—71. 2tm 20. 3uni 1776 uuirbe 8. ß. in bie äQabemie auf= genommen. 211» nad? SoltaireS 2obe 8. ©. eine Sragßbie («Zulime») bec-felben ungünftig beurteilte, benuftten bie ©egner 8. .'n.s bie ©elegenheit, um ihn in Serruf ju bringen. Er mufjte bie Leitung bee «Mercure» aufgeben, unb erft als er am Lycee feit 1786 afe Srofeffor ber fchönen 8it= teratur feine r>on ber oornebmen -lädt befuebteu Vortrage begann, erlangte er einen angef ebenen SJlamen mieber atS ber berufene .Hrititer be§ Slaffu ci§mu§. 2(ue ten Vorträgen ging bas «Lycee ou cours de litterature ancienne et moderne» (N$ar. 1799 fg.; hg. r>on Saunou, 18 Sbe., ebb. 1825—26) bercor, roobureb 8. S?. bie franj. i'itteraturgefcbidno begrünbet hat. fvreilieb roerben hier bie auf bie Entmicflung be-3 cebrifttums roirfenben gefdiidit= liehen gaftoten noch uernacbldffigt , unb bei Seur= teilung ber SSerfe gelangt allein ber au3 ber 8cb,re unb Erfahrung be§ Etafftfctjen 3eitalter§ ber 5'ram jofen fidi ergebenbe il{af;ftab jur 2lnmenbnng ; bie Sarftelluug ift noch eine Serbinbung von litterar. 2lnalnfe mit dfthetifcb=rebnerifdierSetracbtung. Sie Vortrage erlitten Unterbrechung. 8. ö. liefe fich vom Stromeber Sfte»olution fortreifjen, bis ba§ ^. 1794 für ihn ein SSBeubepunlt uuirbe. 2lls rierbächtig im Snremhourg gefangen gehalten, belehrte er fid), unb als er 31. Sej. 1794 mieter bie Sehrtauu'l be= ftieg , mar er ein reumütiger Hatbolif unb eifriger Mbnigsfronnb. heftig befämpfte er ron ba an bie ■ Jiuauneu miber Sernunft, SRoral, SSiffenjetaueu unb fiünfte». Slui tiefer 3eit ftammt feine talent= iiollfte Sichtung : «La prophetie de Cazotte», morin er ber ganzen philof. ©efellfd'aft bie Erfüllung ihres SBunfcrjes" einer ytei'olution unb ihre eigene Ser= nichtung burd1 biefelbe porausfagen läfet. 8. ,v». ftarb 11. 3ebr. 1S03 in SariS. «eine «CEuvres» er= fdjienen in 16 Sänben ßßar. 1821). Sabauc (engt. 8ahore), öauptftabt ber Si»i= fion 8. (23 269 qkm mit 1881: 2191517 E.i bor iutobrit. ©ouoerneurfdjaft Sßanbfcbab unb bei bis 1849 ielbftanbigen Staate» ter 6itb (f. b.), unter 31° 34' nörbl. Sr. unb 74' 21' bftl. 8., in einer Wobt angebauten Ebene am SRaroi unb ben Sahulinien nad) Spifd)amar, SKuttan unb 8athnau, ift mit SKauern mit Serfajanjungen (11 km) fomie mit henlicten ©arten umgehen unb t>at (1891) mit bem Santonnement 176854 E. (baruntcr nur 72144 grauen), unb war 102 280 ÜPiebammetauer, 62077 Öiutu, 4697 Lihriften, 7306 Sifb. unb 339 Sfchain. 8. ift tiirch feine Sage miebtig, obgleich es, don feinem alten ©Ianje als 'jHeftbcnjftabt tes Eirojimcguls fel)t herahgoiiinlon , nur nod) bie meftlicbfte Ede ber alten, 1—2 Olcill. E. ',ählontcu .vaurtftatt eiu= nimmt. 3n ber Diortmeftede fteht bie Eitatelle mit SWagajinen unb SBerfftätten. 8. hat jroat enge, aber lange unb gerate Strafjen, fteinerne Käufer. befud)tc aJlärtte, »iele SararoanferaiS , ;ahlreid\- Sßatäfte unb l'iaufoleen, 3Jlofd)een unt $agoben, Öeiligengraber , 2i>allfahrtsftättcn unb mehrere 5ßrad)tbauten früherer Reiten. Unter ben lehtern finb befonberS bemerfenSroert bie fon 2luraugieh erbaute grbje I fdjami' --JJiasbfdjibJSrofje SKofcpee) mit ricr DJiiuarots aus rotem Sanbftein, ceron Öauptgebäube aber unter ber eithberrfchaft "$ulrcr= magajme maren; tas Sd?ab,-S)ura ober bas i'caiu (oleum bes .Üaifers Sfdvihangir. ein C.uabratbau mit 20 rn hohen -JJiinarets an ben Pier Eden, au§ mecbifeluten 5d)iii)ten pon ä'iarmor unb roten 8a .^eöioitba — ScÜjmung 89Ö Steinen; ber alte prad)t»olk ©rofimogulpalaft, fpäter SRefibenj SRanbfd)it=©ing&3, Saman=Burbjcb genannt. 3n ben beriibmteften Slnlagen gebort ber ©arten Sfdjabangir», ©cbahliiuar ober Sdjalamar genannt, mit bret Serratien unb 450 Fontänen. Sie ©tabt befi^t »erfdjiebene ftaatlicbc ©d)ulanftal= ten für Bolf§= unb höhere Bilbung, unter anbem bie sUaitbid)abdlnioerfitat, bo§ E ricntalifdic.Holleg, eine SRedjtSafabemie unb mebij. ©djulen unb 2lnftalten. 2>tan fertigtBaummollftoffe, SBaffen, gloneU, Seibe, ©olb= unb Silberigen; ber »anbei ift gering. 8. lnar big 1008 9tefibenj alteinbcinüfcbcr öinbu= 9tabfd)a§, bann ber erften mobammeb. gröberer 3nbien§, ber ©baSnawiben, bis 1180; hierauf ber ©boriben. ©§ würbe 1'225 »on bem ©boware*mier SJd?alal=ub=bin=nJtanIbarni, 1397 burd) einen öeer= fübrer be§ Mongolen üEinvur geplünbert, 1525 »om Sultan Babar eingenommen, geborte feitbem umt SHeicbe be» ©rojimogutS unb rioalifierte als 9teji= bemitabt im 17. unb 18. Sabril, mit Sebli, »erfiel aber mit bem Verfall be§ Kaiferreidjä. 1 8 IG Würben ©tabt unb ©itabeüe »on ber brit. Strmee befeht unb 9. ÜJtär-i bafelbft ein «überantomiucu» mit bem elfjährigen 2Jtabarabfcba SaU>Singb. (f. b.) abgefd)lofjcn. 8a ^cöionöa (fpr.eb-), ©djwefelbab, f.ßafareä. SaJjtbfdjan, einft bie »auptftabt ber perf. Sßro= »inj ©ilan, an ber Strafte nacb 3\cfcbt, unweit be§ Kafpifcben SBleer§, ein wichtiger JjSanbclsplatj mit 8000 (S. unb Seibenjucbt. 8ct fütutevtta (fpr. ige-), Ort bei 2l»amonte (f. b.) in ber fpan. $ro»in3 »uetoa. SaJjirc (fpr. läibr), eigentlich ©tienne 33 i= g n o l e § , »eerfübrer fiarlS VII. »on ftrantrcidi, geb. um 1390, bielt ficb feit 1418 jur Partei be§ Sau= pbiu, befämpfte bie (Inglänber unb ihre fran> Sßar= teigänger unb entfette im SSerein mit Jeanne b'Strc 2t»ril 1429 ba§ bebrangte Erlt(an§. 9?ad> ber Schlacht bei 9ßataö (1429) geleitete er Marl nad) :Ketmij ,;ur Krönung unb jur Belagerung »du 5|$ari§. 2113 er 1430 gegen JHouen »orbrang , um bie Jungfrau ui retten, Würbe er »cu ben @ngtän= bern gefangen, enttarn aber unb wirtte 14.">2 bei ber Hinnahme »on Gbartre* mit. 2>n ber 3?it be§ nationalen 2luffcbwung* jeidjnete er fid) auch fer= ner burd) fübne ©treifjüge in bem »on ben (5ng= lanbern befehlen ©ebiete uorböftlicb »on ^>ari§ au§; er nal;m SoiffonS unb brang Wieber gegen )ftouen »or. 1442 begleitete er ben König nad) 2Jtontauban, wo er 11. Sau. 1443 ftarb. 2af)itoUe (fpr. taitöU), Syrier be, fraiu. Str= tiuerieted)iüter,geb.31.9JcärUS32,ni©aUlou(l!ure), würbe im gelbjuge 1870 bei 3Börtb fdjroer »emntnbet, war an ben in granlreid) nacb 1871 angeftellteu ÜBer= Indien bebufä Schaffung eines g-elbgefdiübeS au§ Stahl wefentlid) beteiligt; ba§ »on ihm Eonftruterte unb häufig nad) ibm "benannte 95 mm = @efcbüK (f. ©efduiti, 33b. 7, ©. 917b) geborte nur »orüber= gebenb ber gelbartillerie an. 2. war julefet Sircttor ber ©efebübgiefierei ju Sßourgeä unb ftarb 19. Stug. 1879 aB Öberftlieutenant ju 5fJoitier§. Vaniiic, eine Krautbcit ber ©auSttere, bie in ben erften Jagen ober Sßodjen nad) ber ©eburt auftritt unb burdi gteber unb ©elenlanfdjmellungen d)aral= terificrt ift, bie Sabmbeit berbeifübven. Sie ffranfc beit bauert 2—3 SÖodjen unb führt in etwa 75 5J5roj. ber Sälle jum Jobe. Sie 2. beruht auf einer »om ÜRabel aucnjelienben SBlutuergiftung. Se^balb ift bieSebanbiuug bauptfäd)lidi eiue»orbeugenbe unb beftebt in Sorgfältiger Suibelpflege. Vahnthcit, Sabinen, Vabmgeben, »inten (nid)t ui perwedifeln mit Vdhmuugi, bei uferten eine SBewegung^ftörung, bie, burd) ©d)iiicr,baftig= feit irgenb einer Stelle eine§ gufjei »erurfad)t, barin beftebt, baf; ba§ 2ier ben betvefjenben 5'ufe 0ar nid)t ober unbolltommen belaftet. Tic 3abl ber 3u= ftänbe, bie 2. bercorrufen tönneu, ift grofi unb bie drlennung be§ ©i^e§ ber 2. nid)t immer leidit. JJcau unterfdjeibet je nad) bem eine beä Seibenä »uf=, 5\effel=, ©ebnen=, ©d)ulter=, ispvunggelent=, ßnie= gelenf= unb öüftlabmbeiten; aud) burd) Überbeine (f. b.) werben 2. bcrporgerufen. S)iefen »erfd)iebe= neu 2lrten »on 2. liegen entWeber Cluetfcbuugen, ^errungen mit SBlutergufj ober Sntjünbungen ju ©runbe, Weldje felbft burd) Jeliltritte, Sertefeungen ober aud') burd) @rlältung (ödiulterlabmbeit, Siebe) berüorgerufen werben tonnen. Vtilimuitg (Akinesis, Paralysis), in ber DJlebijin ber jenige 3ufta"b, bei bem bie SffiuSfeltljätigteh burdi Srlranfung ber äßuäleln felbft (fog. m»o = patbifebe 2.) ober ber fie beberrfebeuben Sßernen (fog. n e u r o p a t b i f dj e 2.) gefdjtoädjt oberoemidjtet ift. Sie 2. tommt ju ftanbe, inbent entweber bie 9ler= »enceutralorgane l ©ebirn unb SRüdenmart) einen 2eil ihrer Jbatigfeit eingestellt haben l centrales.), ober inbem bie SReroenleitung ,ui bem 9Jht§felunter= brochen ober bie 3)lu§feln felbft ertranft finb (peri; »herifd)e 2.). Sie centrale 2. fann »erfdnebener 2trt fein. Siefelbe fann febon baburd) gegeben fein, baf? berSBUlcit'SimpuR' in ben Bewegungen fehlt (fo bei ©eifteStranten, örjfterifdjen), ober baf; baS ©eu= tralorgan für bie SReflejbewegungen »erniditet ift, ohne baf; bie betreffenben .Hrauthettöherbe felbft eine fid)tbare SSeränberung barböten; ober e§ fönneu anatomifd) nad)Wei§bare 3erftöriingen im ©et)irn ober 3lüdenmarf bie Urfad^e ber centralen 2. fein, fo mangelhafte Ernährung, Blutungen im ©ebirn (Öirnfdblag), ßntjünbungen u. bgt. Sie centrale 2. ift entweber eine cerebrale, wenn ber Sttj bec läbmenben llr[ad)e im ©ebirn ift, ober eine f p i n al e , wenn bie 2. ihren 2tu§gangKpuntt im SRücfenmart bat. Bei ben peripherifdicn 8. ift, fofern fie nicht auf Srfranfung ber 3Jlu§!eln beruhen, entweber ber 9ier» in feinem Berlauf unterbrochen (jerfdjnttten, geguetfeht, burch SReubilbungen ober Entjünbungen serftört u. f. w.) ober in feiner moletularen 3u= fammenje^ung burd) fettige Entartung, 2ltropbie, ©rweiebung u. f. w. »erdnbert. Sie 2. ift entweber »oltftänbig (Paralysis) ober unöotlftänbig (Paresis), in weld) lehterm galle nur eine Schwache ober ?fun!tion§ftörung beä befallenen Drgan§ »ori)anben ift. Sie 2. betrifft entweber ben ganjen Körper mit ©infdiluf; felbft be§ ©ebiru^ (allgemeine ^aralpfe), ober nur einen Seil (par = Helle Sßaralljfe), unb wirb bann, je naebbem fie einzelne Körperteile befällt , »endlichen benannt: öemiplegie Ihalbfeitigc 2.1, bei 8. einer Körper= feite, "^araplegie (öuerläbmung), bei 2. ber untern Körperbalfte, Paralysis cruciata ( getreuste S.), wenn einzelne Seile beiber Korperbälften ab wecbfelnb [h B. red)te ©eüditc-hdlfte, Unter 2lrm unb KnfeäBein) betroffen finb. Bisweilen geht bie 2. mit einem unaufhörlidien uuimlltürHcben 93e= wegen be* franfen ©liebes einher, b. i. bie fog. 3itter= ober 3diüttelldhinung (Paralysis agi- tans), weldie namentlich alte Seute befallt. Sie 2., weld)e bdnfig mit 3lnäftbefie (f. b.) »erbunben »orlommen, finb um fo auSgebcbnter, je näher ficb ber »erlebte 9ter» ben (Jeutrcn befiubet, je mehr ein= 896 8ä§mung§ljt}perärme — ßaljnfcatjn jelne SJtuSfeln »erforgenbe Safern er an biefer Stelle enthält. C5ino Slutuug im ©ehiru lähmt eine gan§e Sörperfeite; eine in ber Sreite auSgebebnte SSer= lefjung beS SRücfenmartS lähmt alle abwärts oon biefer Stelle gelegenen 2 eile, währenb eine 3erfctfflei= bung eineä SReroen etwa an ber öanbwurjel nur bie 2. einiger ginget jur 'geige bat. eint? EmpfinbungS= neroen in ihrer Jhätigtcit beeinträchtigt, webte bei ©efunben bie :)kflerbcwcgungen vermitteln, fofpricbt man o on einer m e f I c r 1 ä b m u n g. häufig werben infolge ber gleichseitig oorbanbenen 2lnäftbefie inben gelähmten ©liebem mancherlei abnorme ©efüt)I§= einbvücte (2lmeifenfrtedjen, 2aub = nnb Sßeljigfein, ©efübl beS EinfchlafenS u. a.) empjunben. Sie Urfadjen jinb ferjr mannigfaltig. Sie centralen 8. entfteben bei oerftörung beS ©ebtrnS unb SRüäenmauS infolge oou Sertrennung ber= ulbeii (SBlutergufj, @rfd)ütterungen, (Sntjünbungen ibrer felbft ober ihrer J&äute, Srucf auf biefelben bureb Gicfdimülfte u. f. ro.), währenb bie periphere leben 8. bie oben aufgeführten Urfacben haben. allgemeine 8. befonberer Slrt treten noch auf bei gerotffen äBergiftungen, io bei Sletoergiftung, bei Sergifrungen mit gewifjen Jütaleiben ( (Surare, ■Jiifotin, Slaufäure, Ergetin u. f. ro.), bei 9)Ialaria= franfbeit, bei 2npbili-5, nach Rheumatismen u. f. ro. 33ei ©eifteSfranten roirb öfters eine eigentümliche, allmählich [ich über ben gangen Körper auSbreitenbe unb mit Slöbfinn oerbunbene 2. beobachtet, meldie faft immer 311111 Jobc führt; baS ift bie fog. De- mentia paralyticä (f. SJJrogrefjvo'e ^aralofe ber ??rren). (iinc ntebt minber bebenfliebe 8. ift bie fog. Sulbärparalofe (f. b.). Eine eigenartige gorm ber 8. ift ferner bie fog. fiinberläbmung ober cffenticlle 8. (Polio- myelitis anterior acuta), bei weldicr in ben erften 8ebenSjaliren ganj plöiilidi unter hohem gieber, Selirien, Krämpfen unb anbern Jpirncrfcbeinungeu oollftänbige 8. ber beiben untern Extremitäten ein= treten, welche weiterhin ju fettiger Entartung unb ccbwunb ber üfhiSfulatur unb ju mannigfachen bauernben Scrfrümmungeu ber gufsgelenfe führen. SaS SSefen biefer merftoürbigen .Urautbeit , bereit eigentliche llriachcn noct) gan3 unbetanntfmb, beftebt in einer berbweife auftretenben Entumbuug ber oor= bern grauen öörner beS SRücfenmarlS, auS benen bie SemegungSneroen entfpringen. (Sine ähnliche firanfc heit fommt übrigeng audj mitunter bei Erwadifcneu als fog. afute atropbifche Spiualläbmung oor. äSerfdjieben hieruon ift bie fog. ahite auj = fteigenbe Spiualläbmung ober 8aubröjd)c Sßaralgfe, bei Welcher fidi in rapiber Sßeife unter lieber unb reijjenben cchmeru'n eine an ben untern Extremitäten begmnenbe, rafdj bis 511 ben obern Extremitäten auffteigenbe motorifeeje "l>aralufe ent^ loidelt, währenb bie cenfibilität fomie gunttionen ber Slafe unb beS IHaftbarmS normal bleiben. Sie Kranfbeit befällt oorroiegenb junge träftige Scanner Don 20—35 Jahren unb verläuft in Dielen fyälieu tbbli6. ausgebreitete 8. ber untern, fpäter auet) ber obern (i'rtremitäten foroie ber Slafc unb beS 'JJiaüOannS finben fich loeitevliin bei ber ;Uüden= martsfcluoinbfudit (f. b.,1, loo fie ihren ©runb in ber atrophifdu'n Entartung ber hintern iKüdenmartS; ftränge unb ber hintern SleroentDurjeln haben. 3n uaber Schiebung 311 biefer ;KüdenmarfSfraufbcit ftebt bie jueeft 1875 oou Erb, fpäter oou Ebarcot bejd)riebene_fpaftifd)e ©pinalparatöfe ober primäre 'Seite n ft r a n g f f l e r 0 f e ( Tabes dorsal spasmodique), eine eigentümliche Säbmungc-fcnn, loelcbe oonoiegenb bie Seine befällt unb fieb baburdi au«3eid)nct, baf, in ten gelähmten SIJu-Melu infolge einer Steigerung ber ccbnenreflere bei jcbem Ser; fuche einer attioen ober paffioen '-Bewegung rcflel- torifche SDluSfelfsannungen eintreten, welche ber beabfichtigten Setuegung einen oft faum 311 übet; loinbenben SBiberftanb entgegenfejsen. Tie gelähmt ten Seine finb oft fteij wie jwei unnaebgiebige ätöde, Woburd) bie .Uranien einen bödift eigentüm= liehen (fpaftifdi=paretifcbcu) ©ang barbieten'. Sie 93ebanbluug ber 8. erforbert junädift oor allem eine genaue unb forgfältige Erforfdjung ber ©runburfadje; oou ben einjelnen Heilmitteln haben fieb bie älnroenbung beS eleltrifd)en, inäbefonbere galoauifdicn StromS auf bie gelähmten Jeile, bie methobifebe Sßornapme gpmnaftifdier iltauipulatio- nen (frottieren, Sffiaffieren, 5eilg»ntnajtif), ber©e= braudj gewiffer SBäber, jumal ber inbifferenten Jbenuen (SlUlbbab, ©aftein, Jepliti, aöiesbaben, SBarmbrunn u. a.) foroie bie innerliche ober fub= futane älnroenbung be§ 3trodininä unb SructnS am meiften bewährt, ^u geeigneten gälten oou 8., 3. 33. bei Surcbtrennungen ber ÜReröen, bei Sruct= lälimuugen 11. f. w., ift bie operatioe Sebanblung inbijiert. Surcb Siahtoereinigung berburebtrennten "Jleroen (3ieroennabt, f. b. ) bat man febr 6efriebi= geube, 3um STcil überrafchenbe ,'öeilungen ber 8. er= jielt. 2llle gelähmten Seile muffen übrigens »or äufsern Sd)äblid)teiten forgfam gefebüttf unb bureb jroedmäfjige Sagerung, fpirituöfe Einreibungen unb geeignete isdiutjoerbänbe oor bem branbigeu :Hut liegen (f. b.) behütet werben. — SgL Erb, öanbbud) ber ßranfheiten ber peripheren cerehrofpinalen Eflcr= uen (2. 2lufl., Spj. 1876); Eutenburg, 8ebrbucb ber 31eroentrautbeiten (2. i'lufl., Seit 1878). Väliuiuitriciirivcrämif , f- Öpperämie. SJttrjn, eine NJlrt ©olb= unb Silberbrabt, f. Sraht (Sb. 5, 6.480a). Viilm, rediter SReBenflufj beS ;Ubeiu->, entfpringt auf bem 3e;gbberg (671 m) be» Dlotbaargebirgec- im preufs. 9teg.=33eg. 3trn§berg, 15 km öftlidi 0011 Siegen. Sie berührt in einem meift engen unb fei figen, burd) feine 3iaturfd)bnbeiten, ccblbffer, Sur= gen unb iRuinen berühmten Ztjate bie Stäbte üJlar= bürg, ©iefsen, SEBetjlar, ©eilburg, Simburg, 31affau unb Sab EmS, trennt in ihrem weftl. 8aufe ben iaunuS uom SBefterWalbe unb münbet bei lieber labnftein uad) einem Saufe oou 218 km. Sie birefte Entfernung ber Quelle. oon ber DJcünbuua, beträgt nur 82 km. Ser gluf; ift aufwärts bis SBeil= bürg für Heine gabvseuge, mittels 14 Scbleufen bis ©iefien 109,s km weit febiffbar. SJon ihren 15 3teben= flüfjen finb 311 nennen rea^tS bie Sill, linf-3 bie £hm, SBeil, Eine- unb aar. — Sgl. Sud'uer, g-übrer burd^ baS 8abntbal (©iefjeu 1891). 8nl)it, Stabt im fireiS 8bwenberg beS preuf;. Sfteg.=Sej. Sieanih, linlS am Sober, Sig eines 2lmts= genebtS (8anbgevi*t Hirfdjherg), bat (1890) 1091 E., barunter 258 Haihelifen; Sßoft, Jelegrapb, tatb. Sßfartfircpe (13. Jabrh.), ^äbagogium, Spar= unb Sarleb,nSfaffe, SBaflerbeitanftalt nach .«'neippfebem Softem; iliajdnnenfdiloffcrei, ©erbereien, ä'iahl , Scbneibe- unb 8ohmühle mit $otjfd)leifcrei, 3icöe: lei, bebeutenbe Stetnbrücbe unb einen Jaubenmarft (iliittmodi oor Jaftnad)t). Etwa 2 km entfernt bie Ruine 8 c b u 1) a u 3. Vit!) itlm Im, f. .fieffifcbe Eifenbabnen 2 unb SJcaffauifdje Eifeubabu. Saljnrjortcn — SuiOacI) 897 8aftnbortcn, bie aus Saf)n bergcftellten ©olb= unb ©ilberborten (f. Sortenroebcrei). Sa'b,ne, in Sirol fooiel rote Satoinen (f. b.). 8 atinerf, Surg bei Cberlabnftcin (f. b.). Salinen, ein fladjcr, breiter Siamm, roeldxr oor Teilen angelegt roirb, um bas Slbfdjrocmmen bes Sobcns burd) SBafferfluten ?u Ijmbern unb bas Stnfammein bes ©d)lids gu förbern. ÜJtan unter« fdjeibet grbtat/nen unb SBufdjlarinen. Setjtere befteben aus SBufcrjcjols ober ©trob. gafjnftein, j. ÜJiiebcrlabnftem unb Cberlabnftcin. ga &OQue (fpr. obg), fooiel rote ."öague, Gap bc ta. SaJjotc (für. -riojjrj, oftinb. ©fabt, f. 2abaur. l'iiljorcrautie, eine Sümmlcrtaube (f. b.), ftammt au§3nbien, würbe 1880 importiert, ©ie bat bie ©röfee einer geroöbnlicbeu gelbtaube; ber Kopf ift gcroölbt unb glatt, ber Scpnabct mittellang unb itari, bie Slugen fmb febr grofj unb bunfef, Don fcbmalem, tötlidiem frautranb umgeben, ber öals ift iiirg, bie Stuft unb bie ©ebuttern breit. Ser Dberfopf, bie gange Dberfeite bes Salfes, SRüden unb glügel fmb febroarj, feltener blau unb rot. Satjr. 1) SlmtSbcsirf im bab. Kreis Dffenburg, bat (1890) 36901 Gf. unb 7926 öausbaltungcn in 27 ©emeinben. — 2) £au»tftabt bes aimtsbejirls 8., im Sbale ber ©ebutter, bie in bie Kinjig mün= bet, an ber "Nebenlinie Sing= fingen -2. (3,3 km) ber Sab. ©taatsbabnen, burd) eine ©tra= fienbabn mit bem bintern Sd)ut= tertbal unb bem (Jlfafe oer= bunben, ift Si£ bes 93eciirfg= amtes, eines Stmtsgeridjts (Sanbgerid)t Dffenburg), §auj)t= fteueramtes, einer 2Baffer= unb ©trafu,nbauinfpeftioii,.lpanbels= fammer,9leicbebanfuebenfteUeforoieber£abrer(I'ifcn= baijugefeUfcbaf t (f. Sabrer ß'ifenbabn) unb bat (1890) 10805 6., barunter 3597 Katboliten unb 93 3»= raeliten, Sßoftamt erfter Klane, Sclegrapb, eine alte ecang. Kirdje mit ©rabbenfmälern, enang. tibriftustirebe (1877) unb eine neue fatb. Kircbe, ein ©pmnafium, b, obere 2)cäbcben=, Sürger=, ©e= roerbe--, Sanbels*, grauenarbeits = unb £aus= baltuugsfdnile , öffentliche Sibliotbeten, Sweater, äofpital unb $frünbnerbaus. ß'rroälmensroert ift ber grofse Stabtparf mit bem2llterrumsmufeum unb bem Senfmal Sismards (1893) non Sonnborf. Sie 3nbuftrie erftredt fid) auf öerfteüung con (Jidjorien, ©djnupftabaf, Sigarren, Saffian, Kartonnagen, Saumroollroaren, öüten, Mof;baar= unb ©eegras= matrafeen, $appbedeln, ©olbleifteu, Seim, SBlumen, 2eber, 6ifig, Sud). 2. ift ©ig ber 7. ©eftion ber ^apierüerarbeitungs=®emfsgenoffenfd)ajt.3u2.er= fdfeint ber SSoltsfalenber «3er Sabrer Sinleube Sote» in einet faft 1 3JliH. ftarfen 2luf(age. ®as aus ben Sammlungen ber Seutfdjen 9ieicbsfed)t= fdjule (f. b. unb gedjtfdjulen) an ber2ebne bes 93er= ges 2lltüater erbaute SSaifenbaus bat Saum für 100 SBaifenünber. — ßbebem bilbete 2. mit mebrern Dörfern bie S errieb aft 2. in ber Drtenau, roeldic im SBefig ber ©rafen non ©erolb^ed mar unb burd) eine (frotodjter 1426 an 3R6tä tarn. 1497 rourbe bie ijätjte ber .öerrfebaft an 33aben »erlauft; 1629 tarn bie gange öerrjdjajt an 3taffau. 3ro SuntoiQer gtieben (1801) rourbe 2. an Saben abgetreten. gafjrct ©ifenba^n, ©tidjbatjn non Singfingen an ber bab. ©taatc-babnlinie SD2annbeiin:Konftan;, nad) 2abr (3,28 km), 6. 3Jod. 1865 eröffnet; @igen= SBrotffiaus' SonOerfationMifjifoit. 14. Slufl. X. tum ber Sabret Gifenbabtigefellfcbait in 2abr. Sen ^Betrieb füb,rt bie bab. ©taatäbabnuerroaltung. Sä^t ober Pfeiler non 2) ebli, f. Sifenfunbe. 8ai (fr?., fpr. lä), Sieb, f. 8ai§. Soibad), Äarftfluft in Srain, burdjfliefst meh- rere Sefjeltbäler, Derfcbroinbet barauf unb tritt in bem tiefern ^laninafefjeltbale roieber ju Sage, bis fic bei Dber = 2aibad) ab3 fdiiffbarer isiu^ aus bem Serginnem in jafclteidjen ätttnen (®ro6e, Kleine 2., v33iftra) tjeroorquillt; fic miinbet unterhalb 2. in bieSaoe. 3m Dberlaufe Reifet bie 2. $oif, toetdje bie 2lbelsberger ©rotte butdjftrömt unb aus bem 3irtnit?er ©ee einen untetirbifdjen 3"f'"fe erb,ält, im Mittellauf U n > Vaibadi. 1) SBejirFSfjauötmaimfdjaft, obne bie Stabt 2., im öfterr. Kronlanbe Kraiu, bat 914,go qkm unb (1890) 57669 (27 751 mannt., 29918 roeibl.) floroen. g., 35 ©emeinben mit 307 Crtfcbaften unb umfaßt bie ©eri^tsbejirfe 2. unb Cber = 2aibad). 2) 2., ital. Lubiana, floroen. Ljubljana, ©tobt mit eigenem Statut unb jpauptftabt »on fitain (1816— 49 öauptftabt be§ ©ubernium« 2. foroie be§ gangen fiönigreid)S 3tlprien), in 287 m ööbe, an ber Don fünf SSrüden überfpann= ten 2., 11 km Don beren 3)!ün' bung in bie ©aDe, an ben 2i= nieu 2arüis = 2. (102 km), 2.= Stein (23 km) unb 2.--©ottfd)ee (76 km) ber öfterr. tetaatsbab,= nen unb 2Bicn=Jrieft ber Öfterr. ©übbabn. Sie ©tabt ift ©ift ber 8anbe§tegierung für Hrain, eines 2anbesgerid)ts, ber Segir!l^aupt= mannfdjaft 2. (Umgebung), eines sBejirfsgeridjts für Stabt unb Umgebung (581,22 qkm, 42232 meift floroen. ß.), eines g-ürftbifebofs, ber ginangbireltion, eines SReoierbergamtes, einer jnanbels* unb ©eroerbe= tammer foroie ber Kommanbos ber 28. 3,nfanterie= truppenbiDifion unb 56. Snfanteriebrigabe unb bat (1890) 30505 (15099 männl., 15406 roeibl.) @., in ©arnifon 2 SSataillone bes 17. 3nfanterieregi= ments «^reüjerr Don Äul)n», 3 ^Bataillone bes 27. Snfanterieregiments «Seopolb II., König ber Seigier», unb bas 7. SiDifions=3lrtillerieregimcnt. 3n ber tternallee ftef)t bie SSrongebäfte SRabe&fris Dongemforn; auf bem^atobsplati eineSKarienfäule mit ben Dierßüangeliften; auf bem öauptplage ein SÖrunnen mit Statuen. 1886 rourbe Slnaftafius ©rün ein Sentmal erriebtet. grroäb,nensroerte ©ebäube fmb: bie fiatb,ebrale 311 ©t. 3üfolaus mit ©hufop jierungen unb gresfen (18. 3ab,rl).) Don 3. Quaglio, unb unter ben jetm anbern firrdjen bie Sßfanftrdje gu St. 3af"b mit TOarmorflulpturen Don Sobba unb ßontiero, bie ber Urfulinerinnen, bie eöang. Kircbe (1852) im bpiant. Stil, unb bie öetg=3e(utird?e (1883); femer bas Matbaus in ital. Sauart, roie bie meiften öffentlicben ©ebäube, bas Sanbbaus, bie alte Surg, bas Seutfdje ©aus, bas ccbaufpiel-- feaus, bas fürftl. Sluerspergfcbe Calais (feg. gürften= bof), bas gräfl. 2(uerspergfcbe Calais, berSifcbofs= bof , bie Sieboute mit bem ©i&ung§faale bes 2anb= tags unb bas lafino. Sas Safteil auf beut ©d}io{s= berge ift jegt ^rooinjialftrafbaus. 2. bat ein Dber= gpmnafmm, ein floroen. Untergpntnafiuin, bifdicfl. Seminar, eine tbeol. Siöcefanlebranftalt, 2ebvev unb 2ebreriunenbilbungsanitalt , €berrealfd)ule, ÖanbetslebranftaU, gad)fd)ulen für Kunftftiderei unb5ol3inbuftrie,eiue3ieranueijcbu!eunbStubien= bibliotbef. Sas 2anbesmujeum befitjt naturbiftor. 898 Laich. unb anbete Sammlungen, namentlich Pfahlbau: funbe au§ bem Saibacgei ilccc-:-. S)ie Stabt hat eine Sanbtotttjcf)aft§g,efeDfd)dft für ßrain, einen ©iftortfd^en JSerein für ba<3 fbonlanb unb eine SJ5fcjtt= Kirmeuiichc ©efettfdjaft (1702), ferner ein grojjeä firanfenpauä unb ein neue* 3lr,äiuv:-arbeit->bau->. iie ^nbuftrte erftveett ficb auf Sauiutoollfpinnerei, ©locfengießerei unb auf gabrifation pon geuers fori&en, ihonefen, 2benmaren, Sud\ ©a§, Rapier, Dl, Gicborien, SBagen, 3'?get unb Bünbtoaren. Son bem 8aibad)er SBlooS (23000 ha) ift burd) ben ©ruberifeben .Hanal (1780 erbaut) unb bie £iefertegung bei 2. (1826) ber gröfete Seit ur= bar gemacht roorben. Surcb ba-Jfelbe fahrt bie Süb= bahn auf einem 2300 m langen Sanum e= mona, bai fiaifex Stuguftuä 31 p. 6t»r. grünbete. Unter ber fränt. ©errfet/aft blühte ei empor, 900 verheerten es bie Ungarn. Seit 976 bie ßautotftabt Don Samten unb Srain, 1270 Pen fibnig Dttofat non Sehmen erobert, mürbe bie Stabt 1276 burd) ;Kubolf pon öab§butg bem Seutfcben Dieicbe toiebers gemonnen. 3nbenf\ebbenber@rafenDonSiuiunbiii ben Jürienhiegen mürbe bie um 1416 neu befeftigte Stabt miet-erbolt belagert. 3)a§ SiStum mürbe 1461 qeftiftet, mar 1788—1806 SrjbtStum unb er= hiett 1806 ben gürftentitel. Sern Oft. 1809 big 1813 mar S. Sig beg fran*. ©eneralgou»erneur§ ter ^Utu-ifdien Sßroömjen. Sefannt ift 8. auch burd? ben Saibacber fiongrcfj, ber Dom 26. gan. 'uc- 12. 2Jcai 1821 bauerte, unb an bem bie SJtebnabl ber eurep. Staaten teilnahm; er führte baS Diedjt ber bemaffneten Qnteroention in bie innern 2lu= qetegenbeiten eine« burd? Parteien bewegten 3cach= baritaate» in baä SBöllertedjt ein unb befebloß bie ^iecerherftellung ber 3tut>e in Dteapet unb SBiemont — Sgl. SBcüttner, (Emona (8aibad? 1879); Srgooec, Sie lanbeSfütftl. öauptftabt 2. (ebb. 1886). Laich., hinter tat. Siernamen Sftfürjung für Job. Scepomuf üon2atd)arbing, geh. 4. gebr. 1754 ni 3nn§bruetfe|t mirb, beißt 2aifierung. Sirchlidu' Senefijien, beren ©enuß nicht an ben (Empfang ber Seihen gefuüpjt ift, beißen 2aien = pfrünben unb 2aienpräbenben. 3U ber prot Kirche ift ber gmnbfätiliche Unterfdueb smifeben Hleru? unb 8. fortgefallen. — Übrigen? bebeutet £aievtdbte — Laisser faire 899 ba§ SBort 2. oft aud) foüiet wie Ungeteilter, weil cf)ebcm bie ©eiftlichen t>ie einigen ©eiebrten waten. i'rticiiäl'te obcr9lbtgrafen (tat. abbacomites, abbates milites), im frühen 9Jcittelalter, namenfc lid) im "gräntifeben 9teid>e, tjorncbme Saien, benen für geleistete 2)tenfte bic ßinfüufte »on lUbteicn überliefen waren, wäbrenb bie wirtliche 2luf ficht in ben betreffenben Klöftem »on ^Regulierten (f. b.), Unteräbten ober ^rioren geführt würbe. Vaieithtüber, j. Saien. Üaienrommunioit, f. Kommunion. Satenuncftcr, Satcnfrf)tt>cftcrn, f. Saien. gaienfptcgcl, ein 9ted)tSbud), welches »on Ulrich Stengler mit 33ei$ilfe »on ©cbaftian 93rant »erfafst unb 1509 zuerft in 2IugSburg gebruef t würbe (bie 2IuSgahe »on 1511 ift bie wid)tigfte). @S follte ben bei ber 9ted)tSpflege beteiligten Saien als Seit* faben bienen unb bebanbelt $ri»at=, ©traf= unb ^rojefsreef/t. ^nbem eS röm. 9ied)t unb mittelatter= lidje »tat. SuriSprubcnz in beutfd)er ©prad)e ju= gänglid) mad)te, hat eS bie Eufnatjme beS röm. 9tcd)tS in Seutfdilanb befördert unb ift baburd) mid)tig geworben. @S beberrfchtc über ein halbes 3abrbunbert bie 93rariS. Saiglc (fpr. lab, gl), Sligle, ©tabt im 2lrronbiffe= ment 9Jtortagne beS franz. SDepart. Dme, »on ber Mille burdjfloffen, bie fid) in ba§ ©etne=8iftuar er= giefst, an ber Sinie 3ßati§=©ratrBtlle unb ©ond)e§*2.= ;Dcortagne ber SBeftbabn, bat (1891) 4367, afö @e= meinbe 5078 6\, got. ©t. 9JkrtinSfird)c mit fd)önem Sutrm (12. ^atjrl).), ein ©cblof;, §anbetsfammer; ©iejjerci, ©laSinbuftrie, bebeutenbc 9kbcl=, 9Jägel= unb Quincailleriefabrif'ation. 2atnc,5, 3atv 3efuitengeneral, f. Saljnej. Sainj, ®orf, feit 1891 mit SBien (XIII. 93ezirf) Bereinigt, an ben. 2inien äöien = Sßmjmg = Kaifer= (SberSborf, 5Bien = 6üttelborf = . Fading ber Dfterr. ©taatsbabnen, burd) Sampfftrafumbabn mit SBien unb SOcöbling »erhunben, bat (1890) 1021 6\, ^oft, Telegraph, unb in ber 9cäbe bie neue taiferl. 3>illa, eins ber fd)önften Suftfcptöffer ber SJleujeit, mit offenen ©alerien, 93alfonen unb Stürmen. 2>er f. f. Tiergarten, einer ber gröfjteu SBUbparfe (SuropoS, ift »on einer 18 km langen, 2 ra bolzen DJlauer mit 10 £ froren unb 25 Pforten umgeben, mehr als Va Ouabratmeile grof; unb birgt unter anberm acclt= matifierte, ganä milb tebenbc SJcouff lonS (9Bilbfd)af e) fotoie baS eingeführte Sjirginiawilb. SDer böchfte $unft ift ber öornauSfogl (514 m). SaloS, ©obn beS 2abbafoS, König »on Sieben, SBater beS DibipuS (f. b.). [mann. Srtitb (fd)ott., fpr. lärb), fierr, ©utSberr, @bet= Saireffc (fpr. läriifj); ©erarb be, 9)caler, 9ta= bierer unb Kunftfdjriftfteller, geb. 1641 zu 2üttid), Schüler feines Sßater§ Oiegnier be 2. unb beS 53ertl)olet gltSmal, begab fid) frül; nad) öollanb unb rourbc ju 9fmfterbam anfäf fig, roo er aufjer ©emälben »unb 3eid)nungen aud) Mabierungen anfertigte, meldje lct?tern ber Slmfterbamer Kuuftnerleger 9iif. U5idfd)er berauSgab u. b. S.: «Gerardi de L. leodiensis pic- toris opus elegantissimum». 2. lebte längere 3eit aud) im öaag, in Utrecht unb öerjogenbufd) unb ftarb 28. 3jutt 1711 in 2lmfterbam. 9JJit il)m tarn nach ber dpoebe ber großen nationalen Sunft eine falte, afabemifdie 9JJanier auf. ©eine Silber, bie befonberä mptbolog. unb biftor. ©egenftäube be= hanbeln, finben fid) unter anbern in ben ©alerien 311 Slmftcrbam, 5ßavi§, ©affel, SreSben. 2. fd)rieb aud) über 9Jcalerei; fein «Groot Schilderboek» (2 S3be., 2(mfterb.l707; 2.2lufl. 1712) War ein fe()rgefd)ät3teS unb einflufjreicbcgSöerf, ba§ ing ®eutfd)e (3 93be., SRürnb. 1728 ; 3. 91ufl. 1800), in« ^ran.^öfifcfjc (2 33be., s$ar. 1786) unb ©nglifd)e überfelü würbe. Sttiä (fpr. lä; com feit. läidh; irifd) loid, Sieb), bretonifd)e2teber, bie in ihrem metrifchen taubem 9Bed)fel beS mufifalifdjen 9tht)tl)mu§ folgen unb, ähnlich ben fircblidjen ©eqüenjen, au§ ungleichen, meift zweiteiligen 2lbfä!;en beftehen, mit ber 6"in= fchränfung, ba| ber erfte unb ber letzte 2lbfat3 »on gleidjem ©trophenbau unb »on gleidjer 9JJelobie ift. S)urd) bretonifdje ©pielleute in 9iorb= unb ©üb= franfreid) cerbreitet, fanben bie 2. foldjen ^Beifall, bafs aud) franj. StroubJreg feit bem 12. Saferb. in ber gorm unb nad) ber Utelobie ber bretonifcheu SJJufter bid)teten. ®iefe Iprifdjen 2. hielten fid) hier noch längere 3eit; ©uill. be ÜJiadwu, ß'uftache ®eg= champS, 3llain ©t>artiev haben im 14. unb 15. Saivrl). 2. gebid)tet, bod) löfte bamal§ biefe Kunftform ihre enge SBerbinbung mit ber 9Jcufif, unb ba ber 3nt)alt meift belehrenb: erbaulich würbe, würben fie nur für§ SRecitieren »erfafet. 3m 16. Sinh^h- l'cf! nian baä 2. als altmobifd) fallen. 2luf?erbem gab e§ feit bem 12. ^W- In granfreid) epifche 2. (f. DJlarie be grance), äJerSnoDellen in gepaarten 3ld)tfilbern, Zum fterfagen gebidjtet, bie urfprünglid) nichts an= bereS waren als bie franj. ©cttätung be§ bretoni= fd)en SlerteS ber lt)rifd)en 2., bie jur'öarfe, 9iotte, Siellc ober glöte uon bretonifdjen ©pielleuten oor= getragen Würben. 2)a hier ber Inhalt ber Sieber unter Slufgabe ber lprifd)en gorm reprobujiert würbe, glaubte man fid) berechtigt, ben 9camen 2. beizubehalten. 9JJit bem 13. %a!i)xt). fdjwinbet biefer 9Jame als iBejeidjnung eines ersählcnben ©ebid)ts auS ber franj. 2itteratur. ^n (Snglanb hlieb baS 9Bort in ber 33ebeutung üon Sieb (song, lyric poem) erhalten (3. 33. 9Jcacaulap , Lays of ancient Rome, 1848). — 33gl. 93ird)=6irfd)felb,' älrtitel 2aiS in ßrfd) unb ©ruberS «ßncptlopäbie» (2. ©elt., 93b. 41); o§, Stuttg. 1875), «©oliaS. Stu= bentenlieber beS 2TcittelalterS, aus bem Sateinifchen» (ebb. 1879) unb «Dtoocllen au§ alter 3eit» (Serl. 1882). 2ütJ3erbem »eröffentücbtc er: «Sa» Medjt in ber Strafe» (SUünch. 1872), «9cebelfagen» (Stuttg. 1879), «Ser 2lrcbett)pu§ ber Nibelungen» (lliüncb. 1886), «SaS Diätlei ber Spbinr. ©runbjüge einer 3)ltitbengefchichte» (2 Sbc., «Bert. 1889), «©erman. Setfernamen» (Stuttg. 1892) u. a. 3Jlit S.öepfe gab 8. ben «Neuen beutfäjen 9!oocllcnfdia£» (24 Sbe., 3Rüncb. 1884—87) &erau§. Vaiftnigüiieu (2äftrpgonen), in ber «Dbnffee» yiame eineS menfehenfreffenben SRiefen= oolfS. @S wohnte in einer ©egenb, wo bie 9täct)te lim commer) fo hm fmb, bafe ber morgenS auS= treibenbe §irt bem abenbS eintreibenben begegnete. ObB))euS ging in bie Stabt ber 2., enttarn aber nur mit fnapper Slot ben Stielen unb öetlor Diele @c= fahrten unb alle Sd)iffe aufeer bem eigenen. Laiton (frj., fpr. lätöng), DJieffing. Sajtt, Nebenfluß (120 km) beS Siobio in ©bile. 8'atia«, Sajaffa, f. 2ljäSS. [f. Gorfini. 2ft jrtti co, Son Neri (IV.) Gorfmi, DJcardjefe oon, iiatai (frj. laquais, auS bem Slrabifchen ftam= menb), berrfcbaftlid)cr Siener, 2ioreebebienter. Lake (engl., fpr. lel)f), ber See. Safcbatmon ober Satebämon, f. Sparta. Safebiöcn, f. Saftabioen. fönfeln (f. b.). Safemba, Snfel ber Saugruppe ber §rtbfd)i= 8afcnfclbet£ur)tt,f.<5auc-bubn(Sb.8,S.888a). Lakers, Lake-School, f. Sauften. Saffinmt (engt, 2udnow), fiauptftabt ber Sioifion 2. (11666 qkm, 2 622681 G.) beS inbo= brit. GbeffommiffariatS Cubb, liegt unter 26° 51 %' nörbl. Sr. unb 80° 58' öftl. 2. an beiben Ufern beS fäjiffbaren ©angeS.uiflufjcs ©umti, ift Knotenpunft ber Sahnen nach fianpur, Sairam ©bat, Sabaur unb Sebli, i;at (1891) mit bem fiantonnement 273028 (f., barunter 161896 Sinbu, 104198 2No= hammebaner unb 5715 Ghriften. Sie Stttftabt im cüteu, oon ien untersten Klaffen biebt betoobnt, enthalt meift nur Scbiuhäufer unb vnitten fomie Erumme, febmufeige ©äffen. Tic üfteuftabt, langä bei (Sumti, umfafjt fiele $racbtgebäube unb ^art; anlagen foioie, hauptfddnidi au-:- Cer3eit oon Slfsaf ut=baula (1775—97), eine :Heibe weitläufiger $a= läfte im perf.=inb. Spitibogenftil. Sic meiften finb jeboeb, feit Entthronung ber Spnaftic, im Verfall Sefonbcrs bemerfenStöert finb: berSmambara, eine ilcofdjce mit bem SKaufoIeum 3t|af ub=baula§, 1780 — 84auÄtoeificm SWarmot erbaut; ber 3Roti=3RabaH (Sßerlenpataft), berühmt burch feine Sammlun= gen orient. öanbf djrif ten ; bie Sfd)ami'=3JcaÄbfcbib (©rofee DJ}ofd)ec), ber umfangreiebe öaifearbagb (Saifcrgarten), ber 2fd;attar=2)tanfü unb ber Sifan= barbagg (Slleranbergarten). 3m Süben ber Stabt liegen bie Jfd)arbagb (SSier ©arten) unb weiterhin ber Sllambagb (SBeltgarten) mit SJtofchee. 2tm Unten Ufer ber ©umti liegen bie frühere DJtenagerie mit bem Schaupta^ für Siergcf edite , ber große Sabfcbabbagb ober Honigsgarten; bann im Süb= often ber Sßalaft (lonftantia mit bem ©rabe bes ©rünber», Glaube DJcartin, eine§ grangofen au-j St)ou, ber ftch oom gemeinen Solbaten jum ©cneral= major unb iKefibentcn ber Oftinbifcbcn ©ompagnie emporgefdnoungen hatte. Seberei, ©la§= unb^hon» roarenfabrifation, i?anbet mit lanbioirtfdiaftlicben ßrseuguiffen finb bie öauptettoerbägtüeige. Scbon ju 2ltbar« b. @r. Seü wa* 8. bebeutenb. Sereit» gegen @nbe beä 18. ^alnb. galt eS näcbft Sebli al§ bie reidifte Stabt beä moslem. Qnbiens. Ser Sipabi = 2luf ftanb »erfefete inbe» bem 9BotjL ftanbe ber Stabt einen barten Schlag. Sie Sag» länber Würben hier feit bem SO.Quni 1857 oon ben 2uifftänbifdicn eingefchloffcn unb mufsten 22. 9loo. i'. räumen. Unter (Sampbell unb Öutrara wurbe bie Stabt 19. i'iärs 1S58 nad) fecb,§tägigem .«ampfe wiebergenommen. — Sgl. 9tee§, SelbfterlebteS Wäh= renb ber Sclagerung oon 2. iVp;. 1858), yarfinnuti, Srumenftabt in Cftinbien, f. ©aur. 2afiften, Lakers ober Lake-School (fpr. lebt ffubl, Secfcbule), bie Siebter jcbule, bie ;u än= fang be-J 19. ^abrb. in ßnglanb einen wefentlicben Umfdnoung in ber vl>oefie bemirite unb oor allem Siatüiiicbteit in Stoff unb 2lu§brud'3weife anftrebte. Sie führte ihren -Kamen oon ben malerifd)eu Seen (Lakes) 2BeftmoteIanb§ unb Eumberlanbä, an bereu Ufern ba§ i3aupt ber 2., SBorbswortb , unb feine g-reunbe ßoieribge unb Soutbep fich niebergelafien hatten. — Sgl. Sranbl, S. Z. Goleribge unb bie engl, «omantif (Serl. 1886). Vatt.ibiucit (2atebioen, Satfcbioen, engl. Laccadive Islands), im SanSfrit 2 a f f cb a S w i p a («100000 gnfeln»), ©ruppe niebriger Äoralleninfeln im 2lrabifd)en »teere jwifdien 71° 40' unb 74° öftl. 2. unb oon 10 bi§ 14° nörbl. Sr. Sic befteben meift aus unfruchtbarem ftelS unb werben wegen ihrer 3tiffe feiten befucht. fruchte unb gafem berKcfei- palme finb bie widjtigften 2luSfubrartitet. 21uf5er Sd)itbtrbtcn unb unjäbligen Statten finben fid? nur wenige Jiere. Sie nörbl. ©ruppc: 21min (biw)i, Sfdjitlat, Sabam ((Farbamum), fiiltan, Sitra ge= hören junt Hollcftorat .H'anara; bie füblicb,e: 2lgatti, fiawaratti (Sabrutti), 2tnbroth (Unberoot), fialpeni, i'cinicoo, Subcli 311m Siftritt Ücalabar. 2lufeerbem gehören nod) einige unbewohnte gelfenriffe ;u ben 2. SLIfinicop (ober Hfintat) Wirb bcfjer ,ui beni'ialc bioen geredmet. sHcan jählte (1891) auf inSgefamt 1927 qkui 14440 mobammeb. (F., DJcappila genannt. Safrcbiticn, f. Sattabroen. yatfolitb, ber oon amerif. ©eologeu neuerbingS eingeführte 9iame für unter einer Sebectung uon altern Sctictten unb ;um Jeil jWifd)en ihnen er^ ftarrte Sötaffroe Don Srufcttogeftenten, bie manchmal aueb Satholithcn genannt werben. Safmon — Saftofrit 901 Vnfmo«, beute ©ebirgc »onaHejooon, alter "Rame be§ widitigen @ebirg§tnoten§ am SRotbenbe bes SßinboS (f. b.), 1903 m bocb; an ihm entfpringen äto^tbuS, Ü^etou§,5|Jeneu§, ein SRebenflujj beä .vmtiacmon, unb 2Ious, um nad) uerid)iebenen 9Ud)= hingen abniftrömen. über ben S. fütjrt ber s]5af> £., jefet 3.B 9 63 genannt (1551 m). Slatnau, ©tobt in Dftinbien, f. Satbnau. Saf onTcn, alte Sanbjcpaft im . liegt ber tarnen (je£t SDcaleco, böd)fter ©ipfel 1937 m) mit feinen fübl. jjortfetjungen, bie im stap Sölalea (jettt aud) Kap St 2lngeto genannt) enbigen. Siefe bei= ben ©ebirge umfcbjßefsen in ibrem norblicbern Seile bas Sbat eines bebeutenben gluffeS, bes ßurotaä. 3m_ Sbale bes Dinus (ftelepbina), eines 9ieben= fiuffe§ bes Gurotas, lag bie »oblbefeftigte, burd) bie Sdjladit som 3- 221 r>. 6br. bekannte Stabt Sellafta (f. 3lnrigonu§ Sofou). Vo(oHifd) , turj unb fcblagenb im StuSbrud (nad) 2lrt ber alten Safoniet ober Spartaner); Safonismus, lafonifdje SluSbruäStoeife. 8afnt?e, Safri&enfaf t, Süfsboljfaft (Suc- cus Liquiritiae), bas burd) 2tusfod)en unb Sßreffen bes SüfsboljeS (f. Glycyrrhiza) erbaltene ©ytratt in Aorm glänicnbfdjWarser Stangen ober äftaffen non nijjem ©efebmad. Sie 2. wirb cormgsweife aus Stallen eingeführt. S>urd) 2lu§jieben mit fattem SBaffet uub ßinbunften bes Haren SluSjugeS wirb aus biefer roljen 2. bie gereinigte S. gewonnen, bie 311 oerfdjiebenen Präparaten, rrie Salmiaflatritje (f. b.), 6ad)o_u (f. b.) unb aubern oerroenbet wirb. Vorteil im ober (|n, in ber inb. 9Jii)tbologie bie ©ottin be§ ©lüds unb ber Schönheit. Sic tft ber altem 3Jh)tb,otogie fremb; erft in einem 3ufat;liebe (einem fog. $büa) nad) SRigoeba 5, 87 erjd)eint fie perfoniftjiert. Später gilt fie als ©emablin bes üJBifdmu unb foll bei ber Ouirlung bes SDiilcbmccrs burd) bie ©ötter gum ÜBorfdjein getommen fein. Sie wirb bargeftellt at§ auf einer Sotosblume fitjenb unb mit_einem Sotosin ber £>anb. üaitam unb Vat'ttm, burd) Qufammenjtebung beä äBorte§ Satton mit 2lmib unb 3mib gebilbete Sejeidjnungeu für geroiffe fog. innere 2lnl)pbribe uon aromatifdjen Drtbo=2lmibofäuren. Stritt au§ foldjen SSerbmbungen SBaffer au£ ber ©arbojpb gruppe COOH unb ber 2tmibogruppe NH., in ber ÜBeife auS, bafs am Stidftoffatom nod) ein SBaffer= ftojfatom bleibt: - COJOH + H|NH- = -CO -NH-, Crinbol: Sattam oon CH., • COOH NIL, 3fatln: C.II,C(OH), fo entftebt bie Salt am form. 2Senn bingegeu bei bem3Bafferau§tritt eineöpbrorplgruppe amHot?Ieu= ftofjatom bleibt: K|H2 + O'COH = -N : C(OH)-, fo nennt man bicS bie Sattimform. 3luei ®e': fpiele follen bie« erläutern. Saftim »on ^-^xi p Tj ^-CO • COOH Crt^oamibcpfK-nlilcifigiäure CvtljDamibcipljcntjIatljorijIjäure. 5)er SBafferftoff, ber in ben Sattamen an Stidftoff, in ben Sattimen an Sauevftofj gebunben ift, ift Ieid)t burd) 21lh)le (f. b.) erfefebar. 3m erftern galle ent= fteben fefyr beftänbige SllMoerbinbungen (Saftam= ätber), im jtoeiten gaQe bilben fid) bie beim ftoeben mit Säuren leid)t roieber fpaltbaren (oerfeifbaren) Saftimätl)er. ®ie Sßeftänbigfeit ober SBerfeifbarfeit ber 2ütploerbinbungen ift ba? ioefeutlid)e SDterfmal, ob einem 2tnbpbrib bie Sattam= ober bie 8aftimfor= mel jutommt. 3n DCr Siegel giebt ei non einer unb berfelben Säure nur ba§ eine ber beiben 2lnbpbribe, jebod) tennt man 2Uti)loerbinbungen, bie fid) »on beiben 2lnl)ribrtben ableiten laffen; fo liefert Sfatin fomobl bas gembbnlidie l'u-tbulifatin (Sattamätber) als aud) 9Jl_etl)pipfeuboifatin (Sattimätl;er). Vnf tanub, baä Slmib ber 3Jlitd)fäure, eine 35er= binbung uon ber gormel CH3-CH(OH)-CO-NH2, bie bei (iiniüirfung i'on 2tmmouiaf auf 93lildjfäure= ätbntefter entftebt, firpftallc com Sdjmeljpuntt 745 bilbet unb beim üoeben mit Sllfalien toieber in i'tild)- fäure unb 2lmmoniat verfällt. Vattarui, eine befonberä in Dfterreid) üblid)e Sejeidjnung bes für jjjabrifjtoecfe in ben öanbel gelangenben piilüerförmigeu tSafei'ns (f. b.). Vnftatc, bie mildjfauren Salje, f. sDcilcbfäure. 8aftation(neulat.),bie2lbfonbcrungber9Jiild)in ben Sßruftbrüfen ber Jsrau; audi bie (5'rnäbrung bes fiinbeg burd) Säugen. S3ei roeiblidjen öau§fäuge= tieren, namentlid) Rüben, fpriebt man ebenfalls oon S.; Sattationsperiobe ift ber 3eitawm, rcäb: renb beffen bie Sicre SJiifd) liefern. Saftib, f. 3JliId)fäure. Softim, f. Sattam. Softtn, oon Sßafteur oorgefd)lagener Durme für 2Jtild)jurier; aud) ein con Äun,i in SSattmpl ber= gefteütes Präparat, bas ber DJJild) sugefeM loirb, um fie für Säuglinge leidjter cerbaulid) 311 madien. ^nsbefonbere foll es bie ©erinnung ber ftubmild) fo feinflodig roie bie ber grauenmüd) macben. Saftoöibfc (lat.^grd).), f. 3Jlild)3uäer. VnftiUumni'iiu'ter (lat.=grd).), 2lpparat äur 9Jlitd)unterfucbung, fooiel mie Sutprometer (f. b.). Saf tobenfimeter (lat.=grd).), Apparat jur 9.Uild)= unterfud)un_g, f. ©alaitometer. l'iiftotrit (lat.= grd).), 2lpparat jur Seftimmung bes g-ettgebaltes ber DJlild), erfunben 00m Sd)ineben S)e Sanai, bem ©rbauer bes nad) ilim benannten Se= parators. (S. SButter, 93b. 3, S.798b.) Sionbersu unterfudjenben SOlild) werben 10 cem mit ber gtei= eben 9Jieuge fonsentrierter ß'ffigfäure (luelcber 5 $roj. tonsentrierte Sdjmefelfäure bin3ugefügt finb) uer= mifebt. 3" neuerer Seit wirb l)ier3u 9Jiild)fäure oer= Wenbet. S)iefe 2)iifd)ung wirb in einem ©lasrbbrdjen 7 — _8 DJcinuten lang burd) C'infeBen in foebenbes SBaffet erbist, infolgebeffen fid) ber fiäfeftoff auf= löft, unb mit bem ©emifdj ein gvabuiertes, mit platzierter 9Jietallfafjung uub ebenfold)em 93er= fd)liefeer nerfebenes ©lasrobr gefüllt. Setiteres fefet man in bie fog. Sattofritfd)eibe, eine sur 2lufnal)me pon 12 ©lasrbbren (b. b- \e 12 Unterjud)ungen) eingerichtete unb mit fcntredjter Spinbel oerfeljene 902 Saftometet — üatenbud; Stablidieibe, bringt biefe an Stelle beä DJiild)= feparatorS in baS Separatergeftell unb jefct bie Sdvibe 5 ÜRinuten lang, wie ben Separater, in betrieb. 3e ein Setlftricb auSgefdiietenen getteS entfpridjt bem ©ehalt pon ■ I0 $roj. in ber 3JlUd). Sie mit bem £'. erhaltenen :Kefultate rocidien um bbcbftenS Vio v?rc3. pon bem burdp ©ewid)tSanahije gejunbenen ab. [(f. b.). 2a ftometcr (lat.=grcb.), foioiel wie ©alattemeter Vartonc, fog. innere Slnbnbribe pon Ornfäuren. S>ie letueru jlnb Säuren, bie aufser ber (Sarborol: gntppe COOH noch, eine öpbrorplgruppe OH ent= halten. 3» ben gällen, in benen eine foldje ööbroiöt gruppe in ber y- ober 5- Stellung, b. b. am britten ober werten ftoblenftoffatom , oon ber (JarbornU gruppe auS gerechnet, fid) bejtnbet, tritt au§ bem '.lUolefül ber Säure febt leicht SBaffet auS unter 33ilbung eine» 2altonS (y- ober 8-Satton). SBirb }. 33. bie Y-Crppalcrianfäure, bie auS SäBuliiifäure burd) Siebuftion gewonnen werben faun, auS ihren Saljen burdi SRineralfäurcn in greiheit gejeht, fo gebt fie uon fclbft unter i'erluft pon ©aller in Salerolafton über: CH3CHCHäCH2COOH=CH3-CH-CH2-CHo-CO + H20 (*)H 6 ' Y-Djt)OoIennitjäure SJalcroIatton. Sie 2. fmb, foweit fie nicht aromatifebe Kapitale enthalten, flüffig, in SBaffer, 2lltohol unb fitzet febr leidit loSlich, pon neutraler SReattion, fdjwacbem ©erud> unb unjerfc^t beftillierfcar. 33alerolatton j. 33. fiebet bei 206 — 207°. SSenn eine Wäjierige 2öfung pon Satton mit Kaliumcarbouat überjättigt wirb, fo werben bie 2. unlöslich, unb febeiben fid? eiförmig ab. 93emertenSroert ift bie 33ilbungSweife ber v-2aftone au» geiniffeu ungesättigten Säuren, bie iicb beim ttodien mit perbünnter Sdimcfelfäure in bie ihnen ifomeren 2. perwanbeln. 3Beit weniger beftänbig finb bie S-2attone unb bie feltenen ß- unb a-2attone, bie fdjon bei 23erüt)rung mit äBaffer all= mählich, SBaffer aufnehmen unb in bie cntfpredjen; ben Drpfäuren übergeben. 2aftoprotcin, ein pon SJtillon unb Gommaille auS bem ilcilcbierum bargeftellter ßinicifef erper, nach, Öammarften wabrfd)ciulicb, ein ©einenge oon wenig dajemmitüeränbcrtemScnimalbummunbburcbbie ehem. Operationen entftanbener 2ühumofe. 9J2an er= hält e§ als "Brobutt ber^epfuiperbauung bcS ©afeihS. Saftöfe, f. DJcildi.mder. 2aftoifup (lat. = gra\), fooiet Wie 33utörometer (f. b.) unb ©alattemeter (f. b.). Vaftofuric (lat.uircb,.), ba§ SSorfommen Pon ITJild^udcr im^arn, eine äbait ber^udertranfbett. Vattureriii , Saltucin, gaftufafäutc , f. 2aftufc, f. ©attenfalat. _ [Lactucarium. fiaftufön, 2artufopifrtu, f. Lactucarium. Safttilfäure, f. Diik-bjäure. gafuftrifrfjc Jyorfdjungcn (»ont tat. lacus, See), ,>oricbungen, bie bae Jier= unb Sfflanjenleben ber93innenjeen ;um@egenftanbe haben. Ziehen bem roifjenid)aitlid)en Sut^etje fmb bie Kefuftate nidn ebne C'influfi auf bie ^rariä be§ giicbcreiwefen-J, sumal ftd) aejetgt hat, bafi bie mitrcifopüehen unb balbnülroitopiidieu 3ßajJerorgani§men bie faft auSs idMu-j'.lidH' Nahrung ber jungen jyijdje bilben. Somit ift ibv ©ebeib,en öon fem ^crbauCeuieiu jener Keinen .Hrebje, Käbertiere unb Qnjuiorien abhängig, loeldn' in )ab,lreidjen (Gattungen unb älrtenburcp bie gan;e SBajfermafje unjerer Seebeden Perbreitet fmb. Sie ©rmittelungcn baben ergeben, bafe in einem See ddu 2 bis 3 qkm jvhute (bei einer burdijdmittlic&en Stiefe oon 10 m) mehrere hunbert Centner r>en 2)Jiiro= Organismen ticriieber unb pflanUidier Slatur ent; halten fmb. greilieb fmb nidn alle Seen ober £eüb,e gleidi nahruugSreich; eS giebt SBajferbeden, bie baS boppette unb breijache Quantum oon natürlicher Jijcbnahrung beherbergen. 3lucb ift bie 2)tenge im SBintet unb Sommer perjebieben. Ser wijjen; jchajtlicb,e Qxved ift aufeer ber Öeftimmung aller im Süjjwafier Porfommenbcn 2ier= unb 5Pflanjen= arten auch bie (Jrgrünbung ihrer 6ntrmdluugSge= jch,ich,te jowie bie Darlegung ber Sejiebungcn jwi= jch.en ben einzelnen 2ebewejen. obgleich bie ffanbi= nap. Boologen ©. D. barS unb SB. 2illjeborg fc= roie bie jcfaireiv gorjeher 3'orel, 2lSper, Smhoj unb .löcujcb,cr bereits gezeigt Ratten, baf, in ben 33innen= jeen .zahlreiche ©ntbeefungen 5U mad)en jeien, er= vidnete erft 1891 mit Staat-Mulie Dtto 3acb,ariaS ein nur ben 2. g. gewibmeteS Snftitut Über bie triffeufdiaftlichen Grgebniffe geben bie alljährlich, er= jdjeinenben «gorjcbungShericbte» (33erlin) Jftunbe. Sala (perj.), $rinsenlel)reT; auch, ßrjiehcr nor= neljmer fiinber in perj. unb türf. gamilien. Salanbc(fpr.-ldngb), Qofeph ^eröme 2ejrancaiS be, franj. iUjtronom, geb. 11. 3uli 1732 ju S3o'urg im Tepart. älin, ftubierte m 'ipariS bie :Kedne, \u- gleich, aber2lftroncmic unb würbe pon ber äfabemie 1751 ,mr SSeftimmung ber Sßarallare bcS 2RonDe§ nad) 93erlin gejd}idt. 1752 lehrte er nach, ,^ranf= reich, jurücf unb war einige 3elt 2tbt?ofat in SSourg. Sann ging er nad) ~I!aris, mo er 1753 ERitglieb ber 2t!abemie ber 3Siiienjd)ajten unb tönigl. 2lfirc nom, 1761 2emonuierS 91achjolger in ber $rofejfur am College de France würbe. 211S Sirettor ber $arifer Stemhjarte ftarh er 4. 2Ipril 1807. 2Iufjer bem iReijeWert «Yoyage en Italie» (9 93be., s^ar. 1786, mit 2ltlaS) lieferte 2. eine 2tuSgabe ber .'öallepjcben Sßlaneten* unb ^omctentajeln fomic bie ©efchiAte be§ fiometen pon 1759; feit 176o gab er bie «Connaissance des temps» b, erauS. (SinS feiner ©aupttoerfe ift «Astronomie» (2 33be., tyax. 1764; 3. 2lufl., 3 SÖbe., 1792). gerner fmb, abge-- feben öon iablreidu'u aftron.21bhanblungen, c,u nen= nen : bie fet>r pollftänbige «Bibliographie astrono- mique» (5ßar. 1803), ber britte unb vierte 23anb oon 3Jlontucla§ «Histoire des mathematiques» (ebb. 1799 — 1802), «Des canaux de navigation et spe- cialement du canal de Languedoc» {eb^>. 1778» unb «Abrege de navigation historique, theorique et pratique» (ebb. 1793), befonberS wegen ber Sitteratur wertooll. gür Samen fd^rieb er eine «Astronomie des dames» ("Bar. 1785 u. 5.) unb für Silettanten ben «Abrege d'astronomie» (2. 2lufl.. ebb. 1795). 2luch hat er «Discours'), «Eloges» unb mit Sntneftre ÜJcardcbal ein «Dictionnaire_ des athees anciens et modernes» (sBar. 1800) gefdpric- ben. 2luf ber Sternwarte ber Ecole militaire bc= cbad)tete er nahe an 50000 Sterne, beten SjSofis tionen ben 3'malt ber «Histoire Celeste francaise», 33b. 1 (Sßar. 1801), bilben, bie als Äatalog , rebu= jiert auf baS 3. 1800, pon ber 33ritücbeu Slffoda- tiou in Sonb.on 1845 neu herausgegeben ift. Salcnbud), bcutfcheS Sduranfbud? beS auS= gel)enben 16. Qabrb., trug bie 9Iedereien, mit benen man einzelne Stäbte Seutfd)lanb§ (33urtebube, Sdjöppenftebt, Seterore, Sßoltmig, Sd?ilba u. a.) aujmucben pflegte, jufammen unb oerlegte fie an einen erpichteren €rt SaHburg ober 2alenburg. Sie erfte 2luSgabe crfdjien 1597. Salin — Lam. 903 Salin, Sesirtsbauptftabt im nörbt. Seil bcr fpan. SJJroöina Sßontepebra (©aticien) auf einer y>od)cbene norböftlid) ber Stabt Sonteoebra ge= legen, jäblte (1887) 16 336 g. Väliue* , ©ajus' , ein greunb be» altern Säpio SlfricanuS, befestigte im jrceiten Sßunifdjen Kriege teilen gtotte 211 ü. @br. in Spanien unb blieb bort bi§ 206 fyatig. 205—202 »eilte er mit ©cipio in Stfrita unb natim an ber ß'ntfd)eibung»fcblad)t bei 3ama (202) rüt)mltd)en Enteil. 190 bcfleibete er mit 8uciu§ ©cipio 2lfiaticu» ba» ßonfutat. ©ein ©ol)n, ebenfalls ©aiuä 2. genannt, ber Bon feiner Serliebe für bie Sbitofopbie ben 33ei= namen Sophos (tat. Sapiens, b. i. ber SBeife) erhielt, beteiligte fid> 147—146 an ber Eroberung Kartba= go» unb tämpfte 145 al» Sßrätor mit glüdlicbem ßrjolge gegen 3Siriatl)u§ in Sufitanien; Konjul war er 140 mit Quintu» 6er»itiu§ ßäpio. @r gehörte mit bem ibm eng befremdeten Jüngern Sjsubliui ©cipio 2lfricanu§ ju ben eifrigsten görberern griech. Siloung in 9tom, unter anbern toar er ein ©önner be3 Komöbienbichter» SerentiuS. 2.' greunbfdjaft mit ©cipio Berberrticbte ßicero in bem Dialog on Sfterreid) taufte, .vnerauf fenbete ihn ber ßof 1864 auf ben fcbleäw. KriegSfcbauptaö unb erwarb 1865 feine ©cmälbe: Sie Srftürmung bcS Königsberg» unb Sa» ©efeebt bei Seile auS bem Scble»wig=i;)olfteinijcben Kriege, wäbrenb ba§ im gleichen Qabre gemalte ©efeebt bei Önerfee in ben iBefitj be§ Srinjen 2lnton »on .STol;enjollern gelaugte. 3m 3taticnifd)en Kriege bou 1866 folgte ber SJtater bem ©ouptquartier be§ (Sräb erjogä 2Ubred)t, für weldjen er 1866 bie Scblad)t bei ßalbiero Bon 1805 malte, toä&renb ber Kaifer Bon öfterreid) bie ebenfalls au$ bem 3- 1866 ftammenben Silber: ßrjijerjog Sllbrecbt unb fein Stab in ber ©d)lacbt Bon ©uftojja (ge'ftocbeix bou filau§) unb Sie Srftünnung be§ SelBebere in ber ©d)lad)t Bon Euftojja, erwarb. 1879 entftanb ber Sieg be§ iMnjen 3ofia§ bou (Joburg über bie Surfen bei DJartineftie 1789, 1880 bie Slnfunft ber 3ampierre = Küraffiere im Surgbof ju SBien 1619 (letzteres im Sefit! beä ßaiferä Bon öfterreid)), 1886 2)cfilierung be§ t. £. öfterr. Sragonerregimentg 9Ir. 8 Bor bem Kaifer burd) bie öojburg 311 SBien am 21. 3uni 1880 (©efdicnf bcS KaiferS an biefeS 3ic= gimentj. ^n ben legten 3ahren war ber Künftlev gröfitenteilä mit Silbuiffen befdjäftigt, Bon weldjcu baä SMterbitb be§ ©eueralä Saubon (1878; ©of= mujeum in SBien), bann bie Sortrdtc beä Kaiferv Bonöfterreid) (1880) unb ba§ beä Srji)erjog§ Jiainer (1889) berBorragtcn. 8. ift fett 1883 orb. Srofeffor an ber SBiener Sfabemie. Vnllcmaut, 21b i- , f. 2lBe=2allemant. Valien, f. ©tammeln unb ©lottern. Vaflrt=$:olen&al (fpr. -langbdll), SfyomaS 2Ir= t^ur, ©raf bou, franj. ©eneraliieutenant, geb. 1702 3U 9ioman§ (Saupb,ine), trat in baä irifdie Regiment unb 3cid)uete fid) in glanbevn fo au§, bafj mau für ihn 1714 ein jineiteä irifd)e« [Regiment errichtete. Sr beteiligte fid) 1745 an ber Srpebition be§ Stuart= prätenbenten Karl dbuarb naef) ©d)ottlanb, tämpfte 1747 wieber in ben 9iicberlanben unb würbe 1756 311m ©eneraliieutenant unb ©eneralfommanbanten aller fran,3. = oftiub. 9]icberlaffungen ernannt. 1758 gelangte er an ben Ort feiner SBeftimtnung, eröffnete fogleid) ben Kampf gegen bie brit. Sefüiungeu unb eroberte Biete Stätje, muBte fid) aber nad) Bergeb= tidjer ^Belagerung Bon SJtabraS, nad) einer fdjweren Dlieberlage unter ben DJiauern Bon Sanbaratfcbi auf baS bebrobte Sonbidje'rt) gurütfjietien. 3m -l'iar? 1760 würbe bie ©tabt Bon ben G'nglänbern eiuge= fd)loffen, beuen fid) 2. 16. San. 1761 ergeben mufjte. @r würbe als Kriegsgefangener nad) ßnglanb ge= fdjafft, unb alä er bafetbft erfufer, bafj man il)n in grantreid) bcr Serräterci unb geigfyeü bcfd)ulbigte, wirtte er fid) bie @rtaubni§ au«, ju feiner 9tecbt= fertigung nad) Sariä 311 reifen. Seit 1763 fpielte nun ein ränfeBoller unb ungerechter Srosefe. 2. würbe oom ^arifer Parlament 6. 9Jtai 1766 3um Jobe Berurteilt unb brei Sage barauj enthauptet. 3ebn Safere fpäter brad)te eä ber Bon Soltaire unterftüt^te ©ol)n 2.3 babiu, bat^ 2ubwig XVI. bie Stotjion beä Sro3effc3 befabl. 3)er ©acboerbalt war fo tlar, baf; ber König baä Urteil taffierte unb 8.§ ©lire berftellte. — ■ Sgl. 3"Ih'3, La France sous Louis XV, Sb. 5 (Sar. 1869); oamont, 2allB=Solenbat (cbt>. 1887). Sropbime ©e'rarb, 9Jiarqui§ be 2., be§ Borigen ©ol)n, geb. 5. ÜJcär,? 1751 3U Sari», ge= borte 1789 in ben fran3. 9teid)Sftänben 311 benjenigen 2lbligen, bie fid) mit bem britten ©taube »erban= ben ol)ne bie DJJonardjie 3U opfern; er Berteibigte ba» abfolute Seto be» König». 9iad) ben Greigniffen Born 5. unb 6. Dtt. 1789 ging er nad) ber Sd)Wei3, tetjrte aber 1792 nad) Sari« 3uriid unb würbe nach ber Kataftropbe Bom 10. 2lug. Berbaftet; bod) Ber= balfen ibm feine 5'reunbe 3ur glucbt nad) Gngtanb. dr bot fid) 3um Serteibiger be8 König» an unb liejj, als er feine 2tutwort erl)iett, ein «Plaidoyer pour Louis XVI» (2onb. 1793) erfd)einen. 1797 erfdjien Bon ihm «Defense des emisrres frangais, adressee au peuple fran^ais» (neue Stuft., 2 Sbe., Sar. 1825), bie grofje» 2luffeben mad)te. 9iad) bem lS.Srumaire (9r91oB.1799) fel)rteernad)3ranfrei* 3urüd unb lebte 311 Sorbeaur. 2ubwig XVIII. erliob il)n 311m Staaterat unb 311111 Sßair. (i'r ftarb 11. ÜUcdrj Valo, f. 2lffent)votbaum. [1830 in Sari?. Valopbubic (grd). , « Spred)fd)eu » ) , neroöfe Sprad)ftörung, bei Weld)er bie Krauten beim Ser= fudi 311 fpred)en Bon heftigen ©djmerjen in ber Kebltopfgegenb, bou Stngft unb Sttemnot befallen werben unb beäbalb bie Sautbitbung Bcrmeiben. Lam. ober Lmk., hinter uaturwiffenfcbaftlidn'u Surinen Stbtutjung für %ean Saptiftc 2lntoine Sierre 9Jconet be 2amard (f. b.). 904 L. A. M. 8oinai§mu§ L. A. M., Stbtfitjung für Liberalium artium magister, «Sliagifter ber freien Künite , eine afabe= minbe SBütbe, i. iUagifter. Santa, ein fem glanell (f. b.) äbnticfrer weicber Stoff au* Streidiwelle, weicber loie gewebt, febt wenig gewalft, auf ber redeten Seite geraubt unb etwas geichert wirb. 2as ©ewebe, welches bureb bas nicht iebr bidjte §aat nidjt oöllig gebeett wirb, ift meift leinwanbbinbig, aufteilen aber audi ge= töpert ober Heingemuftert. SSejfere Stoffe tiefer 2lrt werben auch 91 a p o 1 i t a i n genannt. § a l b = wjjllentama ift eine 2lrt Sßeiberwanb (f. b.i. Santa ober Scbaffamcl, Kamelf eifaf (Anchenia), Surme einer Säugetiergattung, bie in ähnetifa bie ©attung ber Kamele »ertritt, öon wet= ä)et fie Jtdj burdj ben DJcangel eine» Sütfenböderg, burd) bie beiben tiefgetrennten 3ebcn mit fralligen Öufen unb ben furjen, ftart behaarten Schwan, unterfebeibet. DJIan fennt Pier 2lrten, alle weit fleiner als* bie Kamele unb ©emobner ber falten Segionen beS weftl. ©übamerifa, unb jwar leben fie in ^peru unb Ghile in ben fyödjften Ketten ber 2lnben, fteigen aber roeiter gegen ben Eältern Süben in bie Gbenen bevab. Sie febeinen feiten SBaffer ju bebürfen. trinfen aueb Saljmaffer unb fonbern Piel Srcuhel ab, ben fie, wenn angegriffen, au§iprifcen unb ben man früher mit Unrecht für ägenb hu\t. Sa§ ©uanaco (Auchenia huanaeo M. Smith, f. Safel: Kamele II, gig. 4) ift am roeiteften per= breitet unb oon Solioia bis* jur 2JtagaIbäes=in\v";e überall beimifeb. @§ ift 1,5 bi§ 1,6 m lang, an ben Schultern gegen 1 m boeb, im ganzen braunrot, an Öaf§ unb Kopf beller gefärbt unb an ber Stirn unb im ©efiobt fcbwärUich. Seine ^Behaarung ift biebt unb boppelter 2lrt. Ser Saut junäcbft ftebt eine fütjete, balb ftljige, blaß roftgelbe SSolIe, meldte am Süden, an ben Seiten, bem Unterhalt unb bem obevn Seil ber ©lieber bureb 10 — 12 cm lange?, id'licbtes, bünner ftebenbeS, weiches, roftbraunes .«aar bebedt wirb. Sa§Por3ug§n)eifeal?^.CAnchenialainaJBrfl»(?f, 5'ig. 2) bezeichnete 2ier galt bisher für bie gejäbmte unb nur wenig geänberte germ be§ ©uanaco, wirb aber pon neuern J-orfcbern at§ eigene 2lrt angeiehen. Gs War früher in fjßeru ba§ micbttgfte £ier. Socb jetst wirb es jum Sragen geringerer Saften in beben ©ebirg^gegenben gebraucht, ift aber in t^en uiebern unb milbern ©egenben bureb baS SJtaultier oer= brängt morben. Stuf ben öoebebenen oon Solioia wirb bie 3ucbt ber 2. nod) am ftärfften getrieben. Sa? 2. wcchfelt in ber gärbung febr ab; man bat braune mit weisen gleden, fchroarje, roeifee, i\h war, unb roeifs gefledte u. f. tu. Sei mandjen ift bas* Saar feiner, bei anbern gröber. Sie 2amawolle liefert nur grobe Stoffe. Sas* jjteifcb gleicht einigermaßen fem Sepaffleifdje. i ac- 3> i c u n a (Auchenia viennna Fischer, Aig. 1) ift fleiner unb feiner gebaut unb beroofynt in fleinen gerben bie bbcbftenr ber Sdmeetinie nabe liegenben ;Hegionen ber Gorbillcren bee nörbl. (iliile unb 3^o= lioiai. 2en grbjjtcn Seil be-5 Kbrpcr-J bebedt eine feine, feibenartig glänjenbe, rötlid?braune, an ben obern Seilen ber ©lieber lebergelbe, 3—8 cm lange SSoüe, toeld&e in $etu boitgefdjäfet wirb. SaS 2llpafa ober ^5afo (Auchenia pacos Besmarest, gtg. 3) finbet ficb nur al* öaui-tier; e§ iit fleiner all ba§ 2. unb äbnelt in feinem Körper- bau am meiften bem Sd\ife, bat aber einen längern .«als unb einen jierlicbem Sopf. Sein S3liefj ift febr lang unb auSnebmenb lueicb unb liefert eine ge- febä^te 5Bolle (2llpafanjollc, f. b.) ; an ben Seiten bes iHumpfe» erreiebt bas öaar eine Sänge oon über 15 cm. Sie garbe ift ganj rreife ober faterlanbe (in ben Gorbilleren in *peru unb Gt)ile nicht unterhalb einer ööbe pon 2500 m, in 9ßata= gonien bagegen aud) in ber Gbenei hält man bie s$afos in grofjen Serben, roelcbe bas ganje Qabr auf ben öoebebenen treiben; nur ;ur edmr treibt man fie nad) ben öütten. 3n ben europäifeben 5oolog. ©arten trifft man jumeift bas 2., bas ficb leicht hält unb regelmäßig fortpflanät. Sie Strag= Seit roäljrt 12 — 13 ITJonate; bas Qunge wirb nidu troefen geledt, eine 93efonberbeit, bie allen ©at= tungäoermanoten unb aud) ben altmeltlicben Ka= melen eigen iit. Gbenfo häufig fiebt man auch baä ©uanaco, bas tote bas* SBieuna feine SBilbbeit in ber@efangenfd)aft nie oerleugnet unb ficb oft burdi 5kij>en unb Spud en unangenebm bemerfbar macht. Sllpafa unb 93icuna fmb feltener unb am teuerften, fie foften 500 — 650 9JI., ©uanaco unb eigenttid)ei 2. 3—400 m. bas Stüd. Slls gutter erbalten fie Öafer, Kleie unb öeu. ©egen bie Söitterung fmb fie nicht f onberlich empfinblidi ; im SBinter genügt ibnen ein gefcb,üt;ter iRaum, in bem bie Temperatur nidn 3U ftarf unter ben ©efrierpunft finft. Santa (tibetiieh bla-ma, «ber Cbere»), bie in Sibet, Gbina unb ber SKongolei übliche S9e5eidi= nung für lamaiftifd)e ©eiftlidje; ber bod>fte 2. rührt ben Sitel Salai=2ama (f. 2amaismus). l'amädiui?, atben. ^elbberr ber jroeiten öälfte bes 5. Sabrb. p. Gt)r. Qm $eIoponnefrfd)en Stiege War er einer ber Rubrer ber Kriegspartei unb Würbe besttalb pon 2lriitopbanes wieberbolt arg Derfpottet 2lm befannteften ift er aber als ber britte .vSeerfübrer (neben 9ticias unb SUcibiabei) bei bem gelbjuge 415 o. Gbr. gegen eprafus; bort fanb er im Sommer 414 feinen Job. 8amatämu£,biejenige*$ormbesn5rol.33ubbbU= mu§, welche, burefa bie 2jerquiäung mit cipaitifdjen unb [ä)amaniftifd)en Glementen einerfeite' unb bureb bie 2lusbilbung eines eigenartig geglieberten unb organifierten bierar6iicben Softems anbererfeits cbarafterifiert, ihren GentralfiB in Jibet bat. Ii. Sejeicbnung 2. ift pon bem tibetifchen IBorte 2ama (f. b.), Sßnefter, abgeleitet unb beieidmet iomit eigentlich ^rieftertum ober Sßriefterreligion. Seine beutige ©eftalt perbanft ber 2. bem grofeen Ste= formator 2;fong=fba=pa. 2lls ,'öauptfiRe galten ba-> 1409 bei 2t)a)|a geftiftete Klofter ©alban, bann aud) bie in ber nächften Dlacbbaricbatt gegrünbeten Klafter Sera unb Sraipung, lroui uodi in weiterer Gntfernung Jaicbi=lumpo binuifam. 2i!äbrenb nach bem öerfommen bes altern 93ubbbismus bie S3e= fetsung ber böbern geiftlicben uimter größtenteils pon bem geiftlicben 2lnieben unb bem Sienftalter ber einäelnen 'iperfonen abbing, war e§ feit bet mongol. .'öerrfebaft, namentlid) nadjbem Gbubilai ficb, bem Subb^iSmuS jugeneigt hatte, Sitte geworben, ben Sorftanb bes Satjatlefters (in öintertibet) jum Öaupt ber ©eiftlichfeit unb jugleid1 ;um tributären 6errfcb,er Jibets ;u ernennen, wobei biefes 2lmt in ber Segel pom Cbeim auf ben 91etfen oererbte. Gs behaupteten jeboeb bie übte be-> Satjatlofters tiefe Stellung nur unter ber Qüanbtmaftie; unter bet DJlingbbnaftie traten anbere SSerbältniffe ein, fobafs man 1373 Pier, unb ein SDienfdienalter fpäter adjt 2ama mit ber fönigl. üöürbe befleibete. ÜaimMiüao — Saumrcf 905 3nt ©egenfafc ,?u biefer bierard)ifcben Erbfolge begründeten jiuei ©ebüler Sfong=fba=pag ein neue?, ebenfalls nicht fem urfpriinglicben Vubbbigmue eigentümlicbeg Stiftern. 9eaeb ben 2lnfid)ten ber altem 2ebre waren es 16 Stellvertreter (©tJbatrira, tibetijcb Naitan), weleben es oblag, nid)t aug bem Safein ju entfebwinben, ionbern über bie 3Serbrei= tung unb Erhaltung ber 2eb,re in ben Dcrfcbiebenen ©egenben ber 2Belt ju wad)en; bie ©binefen baten bie 3flbt biefer ©laubengfcbä^er, welcbe fie 2o=ban (fangtrit. Arhan) nennen, bis auf 500 erweitert. 3n ber Sebre ber ©etbmühcn ift biefeä 2lmt baust* fädjiicb bem 93obbifatt»a 2lualotitec»ara jugemic= Jen, ber triebt früher Vubbba werben unb ing 91ir= Dana eingeben barf, alg big er bie gange 9)tenfd)= beit burd) bie 2ebre Vubbbag »on allen Seiben beg fireiSlaufä befreit bat. 3" btefem 6'ttbjwed wirb er immer wieber geboren, unb biefe Sntarnatiou beä 2l»aIofitec»ara (bei ben Mongolen 2lriabolo ober Sbongfd)im=Vobbifatt»a genannt) ift e», mcldie nun benannten Salai = Santa fiibrt. Salai be-- beutet im 9Jcongolifd)en DJleer unb ift eine über= fetjung, beg in ben Tanten »erfdtiebener tibetijcber ©eiftltcben, namentlid) aber ber ©ro);lama§ »on Votala bei St;affa »orfommenben tibetifdien SBorteg Sfdbamtfo. Seit bem Vefttdje ©obnam=Sfd)amtfo§ in ber Mongolei 1577 ift biefe Veu'iebnung fowobl bei ben Mongolen alg aueb ben Sibetern unb Ebi= tiefen bie allgemein übliebe geworben. 9}ach bem Sabinfcbeiben beg Salai=£ama§ pflegt man bag Sog entfobeiben gu laffen, Wetdjer Don ben mit "Den erforberlicbeu @igenfd)afien »erjebenen neugeboren nen Snaben feine SBtebergeburt fei. @s fdjeint iu= beg aueb SRücfftd)t genommen ju tnerben auf SSer= wanbtfcbaft mit angef ebenen gamilien, ja fogat auf teftamentarifdje Verfügungen beg »erftorbenen Salat=£atna§. 2lud) läfet fid) ber ßinfluf, beg cbinef. Stattbalterg md)t »erlernten. Sieben bem Salai= Santa, ibm an Seiligfeit gleicb, ftetjt ber im Slofter Safcbi = lumpo (Bkra-sehis Lhun-po) refibierenbe Van = tfcben = rinpo = tfcbe (bei ben Mongolen 93antfd)en (Srbeni), gewöbnlid) aud; Vogbo = Sama ober Sefd)u=2ama genannt, ber als eine Sffiieber; geburt beg 2lmitäbba, beg SbJäni = Vubbba ber jetjigen Jöeltperiobe, angefeben mirb. Siefen bei= ben oberften fiircbenfürften folgen bie fog. Sbu= tultu im 9tange, etroa ben fatb. Vifcböfen cnt= fpreebenb. Sie befannteften berfelben finb ber 6bu= tultu oon llrga (in ber Mongolei) unb ber Sfd)ang= tfeba^Gbututtu »on geling. Ser 2. ift burd) ein febr o.erbreiteteä Möndjtum unb jabllofe filöfter in Sibet, ber Mongolei unb Ebina d)aratterifiert. über bie tamaiftifd)e 2itteratur f. Sibetifd)e ©pracbe unb fiitteratur unb Vubbba. — Sgl. Stoppen, Sie lamaifebe Sierardjie unb Kirä)e (33erl. 1859); 6m. ocblagiutroeit, Buddhisrn in Tibet (2pj. 1863); ^ofbneiero, ©diilberungen auä bem bubbbiftifeben Klofterleben in ber DJlonqolei (SßeterSb. 1887). 2nma=ininii, cbinef. ©tabt, f. Soloiwtor. 8a aUitndtn, Sanbfcbaf t in ©paniert, f. 3Rand>a. 8a Wandte (fpr. mangfd}), f. fianal. Viimmiif ij , Sßlabimir Smanomitfcb, ruff. ©Ia= mift, geb. 1833 in Petersburg, mar. 1865— 91 ^xo- f efjor ber f (am. ©pracben an ber bortigen Uniuerfität unb ift einer ber eifrtgften gelehrten Vertreter ber flarcopbiten 9üd)tung in SRuplanb. ©eine 2beorie uom ©egenfat; ber gried).=flam. jur roman.^german. ilBelt bat er bargeftellt in «Siftor. C'rforfdmng ber griecb.=ffam. 2Belt» (SßeterSb. 1871).; bani «Srei SBelten be§ afiat.=europ. fiontinentä» (ebb. 1892). 2118 fdjarfer Äritifer ermeift er fieb in feinen 2lb= banblungen über «©erbien unb bie fübflam. Vro= »injen £fterrcid>3» (1864) unb über bie altcjed). Sitterarurbentntäler (1879). 2luf5crbem febrieb er «Überbie©laluenin.ftleinafien, 2lfrifaunb©panien» (1859), über fübruff. Sieber, über bulgar. ©prad)e unb ©ebrif ttum («(Sine ungelbfte ^ragc», 1869) u. a., »eröffentliebte auf bie ©riedjen, ©lameu unb Surfen im 15. unb 16. 3at)rlj. bejüglicbe Sofumente auZ Slrcbiöen ju SBenebig u. b. Z. «Secrets d'Etat de Venise» (5ßeterSb. 1884). 8amantin ober ÜJanati (Manatus), aueb ©ee = hib genannt, ein ©efcblecbt mafferberoobneitbcr pflanjenfreffenber Säugetiere aug ber Drbnung ber Sirenen (f. b.), beffen©dm)anäfloffe abgerunbet unb borijontat gelegen ift; bie Jicre verlieren in ber Sugenb bie ©dmeibesäbne unb baben im ältter 10 — 12 Sadjäbne jeberfeitg, bie aber niemals alle jugleieb in Munition finb, fonbern, mie fie fieb ab= nutjen, fucceffine »on hinten uacb Dorn naebgefeboben werben. Von ben brei 2lrten, beren eine eine 2änge Don über 4 m erreid)t, beroobnen jWei bie Dftrufte Sübamerifag (Manatus americanus I)esm., f. %o.\ el : S i r e n e n , 5'ig. 2, unb Manatus latirostris Harlan) unb fteigen mit Vorliebe in bie grojjen Ströme weit hinauf; bie brüte 2lrt finbet fieb an ber ÜÜBeftfüfte be§ tropifeben 2lfrila unb in ben grofjen in ben 2ltlantifcben Dcean flicf;enben Strömen big in bie grofien Seen im Innern beg SanbeS. [(f. b.). Sa SöJara, Vfeubonpm Don $ba SJlaria 2ipfiug 8a 2>}arcj)efa (< ulombi (fpr. marte-), Vfeubo-- uijm ber ital. ©d)riftftcllerin DJkria Sorriani (f.b.). 8n mit rrf, ©raf Don, eigentlid) 2luguft DJJaria SRaimunb Don 2lrenberg (f. b.). ynmarrt, %ean Vapt. 2lnt. Vierre Sdonet, ©be= Dalier be, franj. Scaturforfdier, geb. 1. 2lug. 1744 ju Varentin in ber Vicarbie, trat 1760 in Sriegäbienfte, bie er aber balb mit bem ©tubium ber DJlebijin unb 9taturwitlenfd)aften »ertaufebte. 9iad)bem er fieb längere Seit mit Meteorologie (in biefer öinfidjt ift äu nennen fein «Annuaire meteorologique», weldu'g er in 11 Vbn., %av. 1800—10, berauggab) befd)ä|= tigt batte, wenbete er fidt ber Votauif ;u unb erfanu eine neue DJletbobe, Vflanjen ju Kaffifijieren, bie er bie analnttfcbe nannte, bie aber leinen Veifall erbielt, obgleicb er fie in feiner «Flore francaise» (3 Vbe., Var. 1778; 2. Stuft. 1793) befolgte, weld)e naebmal» Se ©anbolle (6 Vbe., ebb. 1805 — 15) ganj um= arbeitete. SRacbbetn er jur botan. 2lbteilung Don Vantfoutfeg «Encyclopedie metbodique» bie beiben erfreu Vänbe geliefert batte, wanbte er fieb ber 3oo= logie ju, würbe 1792 Vrofeffor ber 9kturgefd)id)te am Jardin des Plantes unb ftarb 18. Sej. 1829, nad)bem er bie (etjten 17 3&bre feines 2cbeus infolge einer Sßoctentrantt)eit erblinbet jugebraebt beitte. ©eine joolog. ©djriften finb alg fpftematifdu- 2luf3äblung jablrcicber jum Seil wenig betannter Strten wertDoll; insbefenbere ift feine «Histoire naturelle des animaux sans vertebres » (7 Vbc, Var. 1815— 22; 2. 2lufl., »on Sesbapeg unb sDlilne= abwarb«, 11 Vbe., ebb. 1836 — 45) miebttg. Söe= niger SßJert legten 8.§ 3«tgenoffen auf ben fpefu= latioen Seil biefer ©driften. Snbel hat 2., ber alg einer ber miebtigften Vorgänger Sarwing 311 betraeb= ten ift, in feiner «Philosophie zoologique» (2 Vbe., Var. 1809 ; neue 2lugg., »on ÜJlartiuS, 1873; beutfeb Don Sang, 3ena 1876) ein Dollftänbigeg ©pftem ber Srangmutationgtheorie aufgeftellt. (S. Sanoini§= 906 Samarcf&muS — öamartinc muS.) — Bat. ©tauf, 8. oB 33egrünbcr bei Sefcen= benglebre (SÜBien 1888). [©. 821a). Samareti^muS, f. SarwitüSmuS (23b. 4, Sa SOlattna, ©afenort, f. JauvbitliiS. 8a 'Viatntöra, SUfcnio gerrero, fDcardjefe bella SR., ital. ©eneral unb OJlinifter, geb. 17. SRo». 1804 m Surin, loarb, 1816— 23 auf bei äftilitärafabemie ni lurin auSgcbilbet, Jlrtillerieoifuier unb bereifte granfreicb.G'nglanb, 2 eutidHaub.Sitcncid1, Spanien unb Sllgier. 1843 mm äftajor beförbert, foqt er mit 2luS;eicbnung 1848 bei SRonjambano, SBorgbetto, SSaleggio, öor 5ße§cbiera unb bei Vaftreugo. Seiner ßaltblütigfeit »erbantte Rad Gilbert wesentlich fein (Snttommen auS i'cailanb. Ter .Honig ernannte ibn beshalb 27. Ott. nun Srigabegenetal la er mit feiner gegen SoScana entfenbeten Dieferoearmee bei Diooara (23. ÜMrj 1849) nicht mebr rechtzeitig ein= traf, würbe er non Victor (fmanuel II. abgeidutft, um baS empörte @enua nieberjuroerf en , toal ibm 10. Slpril 1849 gelang. 9lad)bem er feben jroeimal verübergebenb WriegSminifter geweien, toarb er bieS 3. 9ior>. 1849 für längere 3eit sunt Stuften beS 3er= , rotteten £>eerS, baS er nach preuf). Sölufter umge= ftaltete. 3ladj Slbfcblufi beS Söuntec- mit ben SBeft= mächten (19. 3an. 1855) trat er an bie Spifte beS .vSeerS oon 17000 Scann, baS jwar erft mit bem SluSgang beS RriegeS in ber Rrim eintraf, biet aber nad) Sefefning ber &öben »cn Sabifoi fich in ber Scbladjt oon Jrattir an ber iicbernaia unter ibm rübmlid) fcblug. 1856 nm. tommanbierenoen ©eneral ernannt, übernahm er auch baä DJcarine= minifterium, um bann als ©eneral jtabSchej im 3talienifdjen Sriege oon 1S59 wieber in bie Iei= tenbe Stelle einjurücten. 9iad) bem grieben neu SJiUafranca war er 3ufi 1859 bis 3an. 1860 an GarwurS Stelle Seiter beS Kabinetts unter gleich; jeitiger Übernahme tes ttriegSmtnifteriumS. 1861 — 64 trat er in fReapet bem SBrigantentum unb ber Gamerra mit Erfolg entgegen. 2tufS neue, Sept. 1864, mit ©Übung eine! Kabinetts betraut, übernahm er neben ber 5ßräftbentfcr>aft baS EDUnifte= riunt beS äufiern unb interimiftifcb für fünere 3eit baS i'iarineminifterium unb bielt fieb burd) Ün- berungen im Kabinett bis 1866, fcblofe ben ital.= preuf;. Vunb gegen öfterreidj unb folgte als 2Jti= nifter ohne Portefeuille 3uni 1866 bem König ;um öeere. Schon bei ben SBoröerbanblimgen mit Vreufsen in 3wiftigreiten mit SiSmard getommen, bewies er im Gntwurf bei gelbjugSplanS roie nad? ber Schlacht bei ©uftoLv?a fo wenig (i'ntjcbiebenbcit, baß fich allgemeiner Unwille gegen ihn erbeb, waS ibn r>eranlaf>te, feine (Entladung (2tug. 1866) ju nehmen, roerauf er in glorenj, erft als KorpS= commanbeur, bann jur Verfügung geftellt, lebte. 3n amtlid)er Stellung trat erjum lelitenmal 9. N^ft. 1870 bi§ 25. San- 1871 in bie Cffentlid^eit alä Statthalter be§ HönigS in 9iom. Ser Rammer ge= hörte 2. 9B. feit 1848 an. Gmpfinblid) in feiner (Titelten oerleljt buut eine mif;r>eritanbene Stelle beS preufs. Öeneralftabc-iverie*; über ben.Hriegtion 1866, veretfentlichte er 1868, um bie preuf;. RriegSfübrung SU branbmarten, bie berühmte «Stof; = in§-^eri > 5)epefd)e be§ ©rafen Ufebom com 17. ^um 1866, freute i.s7l in ber Mammer bie beutfeben Siege in Aranlreid) al§ ©efchente blinben ©lüde hin, gab L873 bie Sdmft «Un po'piu di luce» (beutfd), 2. ilufl., iDlainj 1874) herauf (f. ©ooone), inmeldier er S3i§mard als Verräter an Seutfchlanb roie an Statten 3u jeidineu fudpte. (Sine nod;malige !Ber= teibigung feines Verhaltens rerfuebte S. SBt in ber Schrift «I segreti di stato nel governo eostituzio- nale» i Jlor. 1877), obne bie öffentlidje Meinung um-- uiftimmen. (Jr ftarb 5. Jan. 1878 in gieren?. 3" Jurin iiuirbc ihm 1891 ein Stanbbilb errichtet — SgL -Jj. illartiiii, Della vita e degli scritti del conte A. F. della M. (gagliari 1863); ©. Spano, Cenni biografici del conte A. F. della M. (ebb. 1864); QJcaffari, II generale Alfonso L. M. (glor. 1880); I. libiare-5, La battaglia della Cernaia ed Alfonso L. M. (Jur. 1890). Vamnrtiuc (fpr. -tihn), ällpbonfe 3Jlaric SouiS Sßrat be, franj. Siebter unb Staatsmann, geb. 21. Oft. 1790 ju Ülcäcon. Scacbbem er 1809 in 3tom unb Neapel geroeilt hatte, feblug er in feiner erften ©ebiehtfammlung «Meditations poetiques» (1820; Centn f ebnenben Stimmungen unb roarmen ©efüblen für ©Ott unb Sflatur ertlingenben Jon an, ber bie burd1 ben äftbctifd)enHatboticiSmus(ihäteaubrianbs vorbereiteten ©emüter ins öerj traf, für bie franj. 2>irit epoebemad?enb mürbe unb ben Sichter mit einem Schlage jum berühmten ÜJJanne machte. ®er .öof glaubte ibn an fich jieben JU follen unb Derroen= bete ihn im biplomat. Sienft, äule^t in gloren?. 'Jim 6. 3UIU 18-0 oermäblte 2. fich in Sbambera mit einer reichen jungen Gnglänbcrin, bie jur tatb. •Uircbe übergetreten rrar, unb befeftigtef einen Sidner= rubm bureb bie «Nouvelles meditations poetiques» (1823)unbbie«Hannoniespoetiquesetreligieuses» (1830). (Sr würbe 1829 ÜHitglteb ber atfabemie. SDKt ber Sulirerjolution fanb feine biplomat. Saufbahn ihr ßnbe; er fühlte fid) nun jur ^Jolitit bingejogen, ba aber feine erfte Sewerbung um einen Hammerfift ohne ßrfolg blieb, fdjiffte er ficfa im Wlai 1832 ;\i 9)carfeille mit grau unb Jodjter auf einem üon ihm ielbft mit f ürftl. bracht auSgerüfteten S cbiff e nach bem Orient ein. Sie grucht biefer 16monatigen Dieife war baS SBert ((Souvenirs, impressions, pensees et paysages pendant un voyage en Orient)) (4 33be., 9Bar. 1835), ein bunteS allerlei, glänjenb in ber gorm, aber oft flüchtig unb unjucerläfftg. SBäbrenb feiner 2lbwcfenheit würbe er 511m Seputierten ge= wäbtt unb neigte jn ber Sammer immer mehr jur C ppofition hin. «eine bicbterijcbe §öbe eneiebte 2. in bem ibpllifcben 6poS «Jocelyn» (1836; beutfeb Don 3. Scmbarb, *öamb. 1880), baZ in icr;licbtem Vortrag, ben lebenSuolle 3taturfd)ilberungen aus= jeiebnen, ben Sieg glaubenstreuer Vflicbterfüilung über Seibenfcbaft in ben 2ebenSgejchiden eines jungen $riefter§ barftellt, ber fein Safein als ent= fagenber 2anbpfarrer üon Valneige befchlicfst. «La chute d'un ange» (1838) bagegen, bie 2eibenSge= fehiebte beS 6'ngelS «ßebar», ift eine Sichtung non ungejunber ©efilr)t§überreijtr)eit unb üherfebweng= lieber SRomantii Seitcem üerfebwinbet ber Sichter hinter bem Sßolititer. 21(S polit. ütebner unb 21b= georbneter ron HJcücon (bis 1848) erlangte S. ,u= nebmenbeS 2lnfehen. (fr war allmählich 3iepubli= lauer geworben unb machte bureb feine «Histoire des Girondins» (8 Sbe., 1847) für ben bemefratu fchen ©ebanten Vropaganba, fobaü er einer ber Sdjöpfer ber Sepubtü uou 1848 geworben ift. (!'r Würbe na* ber gebruarreoolution 3Jtitgtieb ber 9|irooiforifcben ;Hegiemng unb SDlinijter ber au-;-= Wärtigen Ülngelegenheiten, würbe von ;ebn Separte= mentS ;um i>olESrepräfcntanten in bie Monftiruie-- renbe Üiationalüerfammlung unb ron biefer jum ÜKitgliebe ber (yretutiotommiffion gewählt unb geucn einige ÜJconatc eine unermeBlidje Popularität. Ser fiamcüuolte — SamOccE 907 2itt«brud) berjiuniunrubcn beraubte ibn aber feine« SinfluffeS unb ber SBolfSgunjt. SergebcnS fuebte er fieb burd) Selbftapologieu: «Trois mois au pouvoir» (1848), «Histoire de la revolution de 1848» (1849), ju rechtfertigen. Sei ben SRktilcn jur ©cfetigebeit; ben Scrjainmlung (1849) erlangte er erft buveb. eine Nachwahl in Orleans ein SWanbat. ßrregte eS fdjon 2lnftofs, bafj er, um fein Samütetu gut Stulln »ont Serfauf ju retten, baS $ubtitum in alle ©ebeimniffe feineä QugcnblcbcuS einweihte («Confidences», 1849; «Nouvelles confidences», 1851), fo feblte er noch ärger, inbem er enblicb. auS finanziellen ©rünben in eine grofje Schnell; unb Sielfdjreiberei öerfiel. Sei feinem liirttriöfctt Sebeu mar ber SKuin feiner gmaryen nicht aufzuhalten. Seine legten Süd)er: «Histoire de la Restauration» (8 Sbe., 1852), «Histoire de la Turquie» (8 Sbe., 1854 — 55), «Histoire de la Russie» (2 Sbe., 1855), fobann eine Sieibe potit.=littcrar. Seitfdjriften finb flüditige, obne Sorftubien, obne Sad)fenntniS hingeworfene (Srjcitgniffe. Siapoleon III. lief? 1867 2. bureb ©efek bie [Rente eines Kapitals »on 500000 5rS. juwciibeit. (§r ftarb 1. 3Rär| 1869 ju S-ffo in 9[$ariä. Seine 2eidbe nnirbe ju St. $oint unweit DJiäcon beigefcht. Sein Stanbbilb (üon SJtarquct be Saffclot) würbe 7. 3uli 1886 in Saff» entbiillt. 2.S Schriften Würben meift in alle europ. Sprachen überfeljt (beutfeb Pen öerwegb, 30 Sbe., Stuttg. 1839—53). @ine »ollftänbige Sammlung feiner «(Euvres completes» (41 Sbe., Sar. 1860—66) beforgte 2. felbft. Seine «Memoires» erfd)iencn 1870; baju tarn feine «Correspondance» (6 Sbe., Sar. 1873—75) unb «Poesies inedites» (ebb. 1873). — Sgl. Selletan, L., sa vie et ses oauvres (Sar. 1869); 2)la3abe, L., sa vie litteraire et politique (1872); Soncbaub, La politique de L. (2 Sbe., 1878); 2lleranbre, Souvenirs sur L. (Sar. 1884); be ©bamborant be Scriffat, L. inconnu. Notes, lettres et documents inedits. Souvenirs de famille (ebb. 1891); @. 2)e?cbanel, Lamartine (2 Sbe., ebb. Samaroollc, f. Santa. [1893). iiamb (fpr. lamm), GbarleS, engl. Scbriftfteller, geb. 10. 5ebr. 1775 ju 2onbou, War 1792—1826 bei ber Oftinbifcben ßompagnie angeftellt unb ftarb 27. 5)ej. 1834 ju ©bmonton. 31I§ Scbriftfteller ift er »or allem burd) bie werft im «London Magazine» unter bem Tanten @lia Perbffentlid)ten «Essays» befannt, in benen er eine heitere 2ebenSpbilofopbie mit feinem umor unb aumutenber Surinetät r»or= trug. Suefe rourben 1864 ergänjt burd) «Eliana, being the hitherto unpublished writings of Charles L.» (Softem). Seine elften ©ebiebte gab er mit feinem eyreunbe ©barleS 2lopb u. b. S. «Blank verse» (2onb. 1798) heraus. Seine «Tale of Rosamund Gray» (2onb. 1798) uubbiemit feiner Schroetter ÜJtarb (1765 — 1847) »erfaßten «Tales from the plays of Shake- speare» (2 Sbe., 2onb. 1807 u. ö.; beutfeb »onStecf, 2p,?. 1888) mürben ein ©emeingut beS Solt§, ob= gleich fie ben Snbatt oft ungenau, öfters falfcb geben, toeiue «Poetry for children» (2 Sbe., 2onb. 1809; Soft. 1812u.ö.)roar ein beliebtes Sinbcrbucb. 3" ben «Specimens of English dramatic poets who lived about thetime of Shakespeare, with notes» (2onb. 1808; 2. Stuft., 2 Sbe., 1835; Ccfete 3lu§g. 1854) roieS 2. auf bie 6infad)bcit unb iReinbeit ber Sil* tion ber alten Sramatiterbin. Seine «Album verses» (2onb. 1830) enthalten ©elegcnbcitSgebid)te. Sie befte 2IuSgabe non 2.S SBerfen oeranftaltcte ©. Äent (6 Sbe., ebb. 1883—86). — Sgl. Salfourb, Letters of Charles L. (2 Sbe., 2onb. 1S37); Final memo- rials of Charles L. (2 Sbe., ebb. 1848); Seren gib= geralb, Life, letters and writings of Charles L. (6 Sbe., ebb. 1876; neue atuSg: 1886); 2l.2linger,Life of Charles L. (ebb. 1888); Martin, In the footprints of Charles L. OJteurpri 1890). [bourne. Samt) (fpr. lamm), Siicount SDlettourne, f. 5DJel= Lamb., hinter tat. Sflanjeunainen Slbfürjung für Slplmer Sourte 2ambert, Sotanüer, geb. 2. gebr. 1761 ju Sath, geft. 10. gan. 1842 ju Sem al§ Sicepräfibcnt ber Sinn^en ©efellfdiaft in 2on= bon, fdnicbSlionograpbien ber ©attungeu Cinchona unb Pinus. Viimlmrti, ajlarttfleden in ber öfterr. SejirfS= bauptmannfd)aft SBelS in Dberöfterrcicb, auf einer Öbhe über ber üraun unb an ben Sinien SBten=©atj= bürg unb 2. = ©munben (27 km) ber Öfterr. totaat§= bahnen, Sil; eine§ Sejirfggerid)t§ (171,52 qkm, 14064 @.) unb SteueramteS, hat (1890) 1547, al§ ©emeinbe 1674 ©., Soft, Telegraph, eine Senebit; tinerabtei (1032) mit Sibliothet (30000 Sänbc, ^ntunabcln, tbeol. s2)Januflripte), Sammlung non ©emälben, Supferfticben unb öanbH'icbnungen, pbpfif. Sabmett unb Slrcbiü, fomie in ber 9iäbe eine 5Ballfal)rtStird)c (1727) in ber Saura. Sei 2. an ber (Mnmünbung ber 2lger in bie Staun ber Ort StabhS-uta (2601 &.) mit grofser 5lad)Sfpin= nerei unb einem StaatS=öengftbcpot für Ober= unb 3iieberbfterreid), Salzburg unb 2irol. y um balle (fpr. langbcill), Stab t im franj. S)epart. ©öte§ = bu = 91orb, Slrronbifjement St. Srieuc, am ©oueffant unb an ben Sinien 9ienne§ = Sreft unb 2ifon=2. (207 km) ber 5Bcftbahn, bat (1891) 4362, als ©emeinbe 4524 @., ein 2ebrerfeminar, 2)üneral= quellen; gabriten für 2Boüftoffe, öüte, ©anbei mit ©etreibe, 9Bad)S unb .ftonig. Vainballe (fpr. langbdll), 3Jcarie %[jixi\t Souife non SaDopen=6arignan, SJkingeffin r»on, ein Dpfer ber g-ranjöfifdjen siieüolution, geb. 8. Sept. 1749 ju Surin, mürbe 1767 mit bem Sohn beS öerjogS non Sentbieure, bem SBrtnäen Pon 2., cermablr, cerlor aber febon nad) 15 SOionaten ihren erft 20jährigen ©emahl. Sie mürbe bie pertrautefte greunbm ber Königin Wtarie 2lntoinette, bie fie jur ^ntenbantin ibreS Sauf eS ernannte. Sie Srinjeffin erhielt 1792 bie Erlaubnis, bie ©efangenfdjaft ber Königin ju teilen, rourbe jeboeb halb in baS ©efäng= niS 2a g-orce gebracht. 2lm DJlorgcn beS 3. Sept., alS bie ©efängniSmorbe fd)on begonnen hatten, mürbe bie Si'injeffin cor baS non ben l'cörbem ge= bilbete @erid)t geführt unb beim 2luStritt aus bem ©eridjtSfaal ermorbet. ®ie DJIörber jerrifjen il;ren Hörper, fteetten ßopf unb §erj auf $ifert unb er= idiieneu fo unter ben genftern beS Semple, roo bie fönigl. gamitie gefangen fafe. — Sgl. 2eScure, La Prineesse de L. , sa vie et sa mort (Sar. 1864) ; Sertiu, Madame de L., d'apres des documents inedits (ebb. 1888). [mibien, f. Satnbefe. Vom hafte* ober 2ambefiS, alte Stabt in 3Ru= Vambattcquc (fpr. -aiehte), S)epartamento im nörbl. Seil ber 9tepublif Seru, ü»ifd)en bem ÜReere unb bem Sfamm ber Küfteucorbillere, ift beifj, aber fruchtbar, bat 15000 qkm unb (1876) 85 984 C\ S>er öauptort ift ©biclaöo (f. b.); wichtig ift aud) 2. mit 8000 6. [wert bem 2 eutfpriibt. i'aiuli&a, griech. Sucbftabe (A, X), beffen 2aut= yantbcit, Seter, gewöhnlich 2antbecciuS ge= nannt, betitfdjer ©elebrter, geb. 13. 2lpril 1628 ju Öamburg, geft. 7. 2lpril 1680 ju 2Bicn, erhielt, 908 SamBer — Samkrt (So!;. §euu'.) nadjbem er ficb in JöoHanb, granfreid) unb flauen gebübet hatte, 1652 bie SBrofeffut ber ©efebiebte an bem ©pmuafium feiner SBaterftabt unb 16(30 bereu rHetterat. 3*"« Sabre barauf gab er feine Stelle auf unb mürbe na* feinem Übertritt §ur fath. ftir*e ;um 2luifeher ber faiferl. Sibliethcf in SBien er= nannt, bie ibiu fiele ihrer trefflichen Hinrichtungen unb tic genaue fiatalogifterung ibrer Scbäße pcr= bijntt, bie er in feinem üauptmerfe, ben noch jefct gefd)äJ5ten «Comruentarii de bibliotheca caesarea Vindobonensi» (8 23be., SBien 1665—79; 2. 2lufl., oon Hollar, 8 SBbc, 1766—82), oeranftaltete. 3lufeer= bem mar er ber erfte, ber einen melumfafjenbcn, ohronologijd) georbneten 2lbrif? ber Sitteraturge= idndHe u. b. %. «Prodromus historiae literariae» (öamb. 1659; 2. Suff., pon 3. 3L gabriciu§, Spj. 1710) beraucniab. — i'al. iv. 2. y>offmann, $cter 2. aU Sdjriftftellet unb Sibliotbefar (Soeft 1864); fiarajan, Saifer Seosolb I. unbfßeter 2. (SBien 1868). Vitmber (fpr. langbäbr), ^uliette, f. 2(bam, ^uliette. SambcvQ, alte§, aus Samten ftammenbe§, in Öfterreid)=Ungarn begütertes ©efdMeebt, ba* in ber äRitte be§ 14. 3abjcb. nacb Stratn jog, mo e§ burdj bie SSerbeiratung SSilbelm» II. mit ber Stocbter unb ßrbin 2üE elauS oon Sßötttttetni bebeutenbe 8efi&un= gen ermarb. S)urd) SBilhelmS brei Sehne ,"\afeb, Üialtbafar unb ©eerg teilte ficb baä vmu-j in brei Öauptlinien. Sie Pon $atob begrünbete Sinie gu SRotenbübel unb öarbad), treiben ad' 1597, gräflich 1667, erlofcb 1689, bie pon ©eorg begrünbete, in jmei 3*oeigen 1647 unb 1667 gräflich, erlofcb im I9.3abrb. co ftebt ba§ ©efcblecht auf beroon33al= tbafar geftijteten Stute, bie in einem ibrer Site, beut Crteneggfcben (feit 1524 fretberrtieb), noch jefet beftebt. Siefer jerjällt in brei Steige: 1) 3>« ältere 3roeig ju geiftriti, Dom greiseren inaimunb pon 2. (©raf 1667) begrünbet, wirb bureb ben ©rafen 8 atl £R aimunb » on 2., geb. 9. 5,uni 1840, f. unb f. ff ämmerer, repräsentiert. — 2) 2er mittlere 3'oetg, Bon ©eorg ©igtSmunb geftiftet , jerfiel burdj jtoei feiner Sehne mieber in ^teei Settenüoeige. 5)en erftern grünbete Siobanu DOiartnülian oon 2. (geb. 1608 311 ©teuer, geft. 1682), ber, nadjbem er 1636 bej. 1641 ben ©rafenftanb erlangt hatte, 1642 ©efanbter in Üiom unb 1644 — 47 faiferl. Seoollmäd;tigter beim SBeftfälifdjen grieben§fon= grefj mar. Gin So&n beSfelben, ©raf Qobann Philipp »on 8. (geb. 1651, geft. 1712), iämpfte gegen bie Surfen, mürbe 1682 SieicbSbofrat unb mirftc al§ ©efanbter |u SreSben , Serlin unb 3te= gcnSburg, trat jebc6 in ben geiftlidjeu Stanb über unb mürbe 1689 Sttfdiof pdu 5pafjau, erhielt auch 1700 ben fiarbinatäb,ut. Sin Sntet Jcbaun lliari= luilianä, ©raf Seopolb Siattbiag DonS. (geb. 1667, geft. 1711), Dberftftallmeifter SofepbS I. , er= hielt 1707 bie reteh£fürftl. SBürbe nacb bem sJied)te ber ßrftgeburt, melebe nacb bem Sobe be§ Jürften oobann ,>riebridi 1790 an ba§ bamalige ,'öaupt beä »on Hafpar Jriebricb geftijteten Jüngern (bapr. ) Scitenuiieigä, an ben ©rafen Sari (SÜgen pdu 2. (geb. 1. 2lpril 1764, geft. 11. SKai 1831") überging. Sütit bem £obe feine§ cobne*, be§ jvürften ©uftap (3. gebr. 1862), ift ber Aürftentitel erlofdien. ®er ältefte lebenbe Sehn bei dürften ©uftap ift ©raf ^aul pon 2., geb. 21. gebr. 1845. — 3) Ser jüngere, r>on Sobanii Sllbert ftammenbe, feit L667 grdfl. 3meig hat fidi in feinem Jüngern Seitenjtoetg 311 itoctern (jet?t 311 Crtencgg unb Dttenftein) eri>al= ten. ©raf gtanj Philipp pon 2., geb. 30.!Rop. 17'.H, trat 1810 in bie öftere. 2trmee ein unb rüdte big 1843 jum ge&marfd)alllieutenant auf. SSie alle 2lngehbrigen feiner gamitte hatte er einen Sih an ber ungar. SKagnatentafet. 2. mürbe bur& faiferl. EOlanifeft dorn 25. Sept. 1848 311m fcnigl. Somminar in Ungarn unb ;um Cbcrfommanbanten fäintlicber faiferl. Sruppen in Ungarn ernannt. S)oeb bie ungar. Suitionalüerfammlung erflärte 27. Sept. biefc Ernennung für ungefe&lid), unb 2. mürbe 28. Sept. Pen bem mütenben $öbel auf ber 23rüde jmifeben Dfen unb $eft ermerbet. 3bm folgte fein Sobn ©raf graitj pon 2., geb. 30. 2lpril 1832. Satnbert pon 2lPignon, gran?, Sfteformator ©effenS, geb. 1486 3U Slnignon, trat 1501 in ben granjisSfanerorben, mürbe bureb £utber§ 5cbriften für bie [Reformation gemonnen, perltefj 1522 fein ftlofter, ging 1523 nad) SEBittenberg , bann uadj Wlck, mo er juerft offen für bie Deformation ein= trat, hierauf nad) Strasburg unb muvbe 1526 bem Sanbgrafen Philipp von Reifen empfohlen. 2lm 26. V tt. 1526 perteibigte er ju öomberg 158 2befen (Paradoxa) unb entfebieb babureb bie Einführung ber Deformation in Reffen. 1527 mürbe 2. 3$ro= fefjor an ber neu begrünbeteu Untoerfität 2)Iarburg unb ftarb 18. 2lpril 1530. — Sgl. Saum, grans 2. pon 2loignon (Strajjb. 1840) ; öaffencamp, granj 2. oon 2loignon (ßlberf. 1860). Lambert pon gagnano, ber urfprünglicbe Sdame be§ $apfte§ ©onoriuä II. Lambert neu öersfelb, früher häufig irrtüm= lieb 2. Pon 2lfcbaffenburg genannt, ©efd)id)t= fd)teiberbe§ 11. Satjrti., feit 15. SWära 1058 ütbu* m ber Senebiftinerabtei ßerSfelb, erhielt 15. Sept. beSfelben 3abre§ bie 'iprieftermeibe unb machte bann eine Pilgerfahrt nach $enijalem. 6"r fdnieb 1075 ein ß'po§ über bie ©ejcbidHe feiner 3e|t, bie «Gesta Heinrici IV regis metrica» ober, lt>ie eä jetjt ge= mbhnlicb genannt mirb, ba§ «Carmen de bello Saxo- nico» (hg. mit anbern Schriften oon ihm im 3. unb 15. 33anbe ber «Monumenta Germaniae historiea» ; Separatabbrud be? &Cannen» 1889, unb be3 «Car- men» sum erftenmal unter 2.s SRanten pon 21. $annenborg 1892). Sein öauptmerf finb bie um 1080 perfafjten 2lnnalen (hg. Pon öeffe im 5. SBanbe ber «Monumenta Germaniae historiea. Scriptores», Öanno». 1843; Separatabbrud 1843, 1874), roorin bi§ 1039 nur ein bürrer 2Iu-5jug älterer 2lnnalen pon ber ©djöpfung ber SBelt an gegeben, pon ba an aber mit roadbfenber Stuäfübrlicpfeit bie ©efebidne feiner 3c-it, befonber§ ®eutf d?lanbe , bi§ ;ur 29ahl be§ ©egenfönigS Slubolf 1077 behanbelt mirb. 2 er Stbfd)mtt 1073—75 ift 3um Seil nur eine Umfcfeung oon Werfen am feinem SpoS in SfJrofa. Surd? Dein= heit ber Sprache unb ©cfdud ber SarfteUung gehört 2. 3U ben heften SAriftftellern be» 2Rütelalter§, er hat aber bie 33erounberung, bie er nach bem gro|eu Siege bei iiomhurg 1075 bem jungen .Honig ent= gegenbraebte, nicht feftgebaltcn, fonberu ift, feit bem Sörucbe <0einrid)§ mit ©regor VII., ben er hoch per= ehrte, in beffen Sager übergegangen. Taber meieben feine «Slnnalen» in ihrer Jeubenj Pon bem «Car- men» ab. — SSgl. Sßannenborg, 2. oon öerSfelb, ber S?erfa|)er be* Carmen de bello Saxonico (©Ott. 1889); SB. SSattenbadj, ©efAiehtsquellen, 33b. 2 (6. Slufl., Serl. 1894). Sambcrt, Job. öcinr., ^hilofopb unb -fRa- tbematifer, geb. 26. 2lug. 172S 311 lliülbaufen im eifafj , mürbe 1746 Sefretär bei Sfelin in Safel, Sambert (Sofjn) — yam&ni3d)uü 909 1748 .fSauslebrer bei bem Sßräfibenten oon Salis in Gbur, madite mit feinen 3öfiftngen oerfdiiebene iHctien unb mürbe 1764 311m Oberbaurat unb 3Bit= glieb bet 2tfabemie ber SBiffenfdjafien in SSerlin cr= iiannt. ßr ftarb bafelbft 25. Sept. 1777. 3n feiner 2jaterftabt mürbe ihm 1828 ein Scnfmat errichtet. V. gehörte ju tm bcroorragenbften S)catl)cmatifcrn nnb Sogitern feiner 3eit. 2)ie Sertre oon ber SfJleffung ber ^ntenfität be§ 2icbts begrünbete er als 2Biffen= fchajt in «Photometria, seu de mensura et gradi- bus luminis colorum etumbrae» (2lugsb. 1760); auch, entbedte er bic 3;b,eorie bes Sprachrohrs. Um bie lUiüoiepbie unb befonbers um bie Grtenntnis: tbeorie erwarb er fieb, SSerbienftc bureb fein «9leues Organen, ober ©ebanten über bie Grforfcbung unb Segeidjnung be§ SBabren» (2 83be., 2p3. 1764), worin er mit .öilfe ber 2JiatbematiE eine beffere Alcetbobe ber p&üofopljie als bie 2Mffdie Schule aufftetlen mollte unb bureb feine Unterfcbeibung oon Stoff unb 5'°™ ber Grtenntnis fiant oor= ae&eitete, unb burd] bie «Slntage jur 2trd)itcftonif, ober Jlu'Lnie bes Giujadien unb Griten in ber philof. unb mathem. @rfenntni§» (2 33be., 9tiga 1771). 2luf;erbem finb feine «Kosmologifcben 33riefc über bie Ginrid)tung bes SBeltbaueS« (2Iugsb. 1761) ju ermähnen. 2.s «2ogifd?e unb philof. 2Ibbanb= lungcn» Oeffau 1782—87) unb «Seutfcbcr ge= lebrter 5kiefmcd)fel» (ebb. 1782 — 84) Würben Don o,ob/.53crnoulli herausgegeben. Seinen SBrieftoedrfel mit .tan t finbet man auch, in beffen tleincu «3Ser= mifd)ten Schriften». — Sgl. 2aniel öuber, 2. nach feinem 2eben unb Söirfen (33af. 1829); 9t. 3tnmter= manu, 2., ber Vorgänger SontS (SSBien 1879); 3. SepfiuS, 3ob. .'öeinr. 2. (DJiüncb. 1881). Sambctt (fpr. lämmbert), 3"bn, engl, ©eneral, geb. 1619 in 2)ortfbire, trat beim Beginn bes 35ür= gerfrieges auf Seite be§ Parlament» unb half GromroeU bei ber SRiebertoerfung cdmttlanbs (164S — 51). (fr mar einer ber 33egrünber be§ Sßrotefto* rat§; als aber bas Parlament Grommell 1657 bic Krone anbot, erhob er ben fdiarffteu SBiberfprudj. Unter Siid^arb Grommell, ber fid) nidjt gleich feinem Sater auf ba§ &eer, fonbern auf bie bürgerliche HJadit beä Parlaments ftütste, mar 2. ber 5Bort= führcr ber barüber empörten Jruppen. 21acb9tidiarbs Beseitigung (1659) ernannte ihn bas 9iumpfparta= ment gutn jireitcn Befehlshaber bes £eers\ Gr machte ben erneuten Sierfud) jur Grridjtung einer äJUlitärrepubtif unb fah fieb fchon in feinem Gbr- geij als 9iad)f olger Grommelts, mußte aber cor bem aus Sobottlanb anrüdenben Sföonl (f. b.) treichen unb mürbe 2Härj 1660 in ben Joroer gefelit. Salb barauf befreit, luagte er einen letjten ßrbebung^: oerfud)(2lprill660), ber jeboeb feblfdilug. ßr mürbe aB öoehoerräter verurteilt, erflehte bie ©nabe be§ .^önig§ unb mürbe nach ©uernfeu verbannt. 1673 mürbe er nach ber 3nfel St. Siicbolaä im ^lpmouth= Sunb gebracht, roo er 1683 ftarb. Vuuiücrtn, ber 187. ^lanetoib. Vambcvtiut, ^rofpero 2orenjo, ber urfpüng= liebe 3iame beä ^apfteg Senebift XIV. «ambcrtfdjc flädicii tn-iu- H -,i inutn Ipro jef tion, f. .Rartenprojettion (S. 198a). Vamüertc jjormel, f. SBinb. Vouibcrtottüffi-, f. öafelnufjftraudi. ynmbertuci be SBegueö ober le Seghe, f. Skgbinen. yambefc (fpr. langbähf) ober 2ambeffa, Ort in 2llgerien, $rooin3 Gonftantine, 9,6 km füböftlid) oon Satna, mit (1891) 1553 Q. unb einem 3fUe>1: gefängnis für 400 Gingeborene. 2er Ort liegt in mitten bec- vJiuincufelbe§ ber alten Stabt 2ambä: fiä.(aud) 2. genannt), bie in ber röm. Saifergeit Kolonie unb Stanbquartier ber brttten Segion mar unb nod) jab^Ireidje Siefte, Statuen unb Sluinen oon Scmpeln unb Sbermen, cineä 2lmpbitbcaterÄ unb eincS Slqudbuftä aufmeift. :£on ben Sanbalen gerfrört, blieb bic Stätte unter ber arab. unb türf. .'öerrfchaf t unbewohnt, 6i§ fie 1844 00m franj. Wom: manbanten 3c(amare miebei entbedt mürbe. ättmbcffo, f. 2ambcfe. Sambcttf (fpr. lämm-l, Stabtteil oon 2onbon (f. b.), auf bem fübl. Ufer ber Shemfe, bat (1891) 275202 G., 38 521 öäufer unb bebeutenbe $n= buftrie. 2ambetb=$atace ift feit bem 13. %al)vl). bic 23ohnung ber Gr.ibifcböfe oon Ganterburp. Gaft = unb 'J!.! e ft = 2 am b e t h finb Sd)ulbe;tirfe mit 350957 unb 582591 G. Sie neun 2ambetbanifdjen älrtifel mürben 1598 bem Grjbifcbof 2Bl)itgift ju ©unften ber ftrengern SßräbeftinationSle&re als Gr= gänjung ber 39 2lrtifel überreicht. 8am'bctI)f'onfcrenäen, bie 00m Grjbifdjof oon Ganterburp nad) feinem SJktaft in 2ambetb (juerft 1867) einberufenen ^erfammlungen ber Sifcbbfe anglifan. 93efenntnifje§, bie über miebtige fird)lid)e unb theol. fragen ihre Stimme abgeben follen. — Sgl. iH. 2h- Saoibfon, The Lambeth Conferences (2onb. 1889). Vatnbctluuarc, eine 2lrt Steinjeug (f. b.). üambic, ein Sier, f. Sier unb Bierbrauerei (»b. 2, S. 1000a). Sambrecrjr, Stabt im 2lmt§be3irt SReuftabt a.b. Öarbt be§ bapr. sJJeg. = 33e.5. Sßfala, am Spepcrhacbe unb an ber 2inie 3ieuntirdu,n--2ceuftabt a. b. .frarbt ber s$fälä.Gifenbabnen, hat (1890) 3291 G\, barunter 924 Katb oliten, ^ofterpebition, Jetegrapb, eoang. ^sjarrfirche, ein früher berühmtes SSenebiftinerilofter (977) mit f ebener Äirche ; bebeutenbe Jucbfahritation, 1565 bureb, Ballonen aus ben ÜRieberlanben gegrün= bet, 2Batte = , 2i>ollfil3= unb Seigmarenfabriten. 2. ift feit 188S Stabt. Satnbrequin (frj., fpr. langbretäng), fur,!e, au§= gejadte Sebänge an g-enfteroorbängen , §imtnel= betten, Shüren u. f. m.; in Stein mürben fie nament= lidj im 33arodftil an ©efimfen, fiapitiilen unb im Ornament nacbgebilbet. 3n ber öeralbit ift 2. fo= oiel mie öelmbecfe. t'nntbric (frj., fpr. langbrib, com lat. ambrices), eine SBeEleibung ber 2Bdnbe eiites SBobnraumä mit yols, iötarmor ober Stud. (S. Sdfelmevt.) fiambro, glufs in ber 2ombarbei, entfprtngt in berSBrianja jmifeben Gomo unb2ecco, burdjfliefjt baä felfige 21ffinatbal unb münbet nach einem öaufe oonl20kmbeiGorteSant'2lnbrea [inf§ in ben $0. VambruCrliini (fpr. -ftibni), 2uigi, Sarbinal unb SDlinifter s$apft ©regors XVI., geb. 16. SDlai 1776 ju ©enua, trat in ben 33arnabitenorben, be= gleitete ben Staatsfetretär Gonfalüi ;u bem SBiener Kongref;, mürbe 1819 Grjbifchof oon ©enua unb 1823 päpftl. Nuntius in $aris. ©regor XVI. er= nannte ihn 1831 jum ftarbinal, 1836 311m Staate fetretär be§ 2(u-jmärtigen unb 3Jlinifter be§ Unter- ridjtä. Siefe Ömter »ermattete er in ftarr tonferoa= tioem unb abfolutiftifdjem ©eifte; im Streit über bie gemifditeu Gbeu oertrat er bie Sad^e ber Kurie mit großer Gnergie unb ©emaubtheit, namentlidi im Kölner Äirchcnftreit. 33ei ber ^apftmabl 1846 erliielt 2. als ©egner bes fcb,liefjlid) gemähltcn ©ra= 910 Sambton — SamemtaiS fen QRaftai (ißtuS EX.) im crften Sfrutmium bte meinen Stimmen (15 gegen 13). S^urd1 baS neue Softem bei päpftl. Sßotttit unter SßiüS IX. war S.S polit. i'aufbabn abgefcbloffen, jebocb würbe er burd) JSerleibimg bober Staatsämter unb Srneimüng uim SDiitalieb ber neuerridjteten StaatSfonfulta geehrt. 1818 mufjte er mit bem jßapfte nacb ©acta ftüd)ten unb !ebrte 1850 mit ibm nacb ötom suriief, lue er 12. SDtai 1854 ftarb. Seine tbcol. Schriften erfebienen gefammclt als «Operespirituali»(393bc., Dtom 1836). V um lito u (fpr. lämmt'n), f. ©urbant, ©raf. Vnmcrii, nacb 1 ÜJtof e 4 unb 5 einer ber SSäter ber oorfintflutttdien üRenfdibeit. 3n ber jabtiüftifcben Überlieferung (Sainitentafel, 1 SBtof. 4) ftebt er am Ofnbe ber Urnäterreibe unb ift Sater üon 3jabal, 3ubat unb Subalfain. %aba{ ift ber©tamm= Dater bor SRomaben, Jubal ber Slfufitcr, SEubalfarn ber ß'rfiuber ber Sdpmteberunft, bie 8. nadj gerochn; lid)er Slnnabmc in einem Jrublieb befragt. Sod) ift biefeS Sieb oon jeber Se;icbung auf bie Sd)miebe= fünft frei. 9Iadi ber Überlieferung bei Sßrieftercobei. (Setbttentafel, l äJtof. 5) ift er SSater Sdoabä. — Sgl Ä. Subbe, Sie biblifebe Urgefcbicbte (@ief3. 1883). Vanugo (fpr. -gu), Stabt im öortug. Siftrift Si3eu ßjJroDm) Seira alta), 5 km com Unten Ufer beS Souro, Sit; eines IBifcbofS, bat eine got. Som= fird)e, maur. Äaftell unb (1878) 8124 @. S. mar bi§ 1038 Stefibenj eines maur. fibnigS. $ier rourbc 1143 ber SReid)§tdg abgebalten, ber bie Erbfolge im Sönigreid) unb bie Einfettung oon geubalcorteS beftimmte. 2>aber biefsen bie 1828 nad) biefen ©nmbfäben berufenen EorteS bie EorteS oon 2. fiameia, ber 248. Slanetoib. Samcttc (tat. lamella), bünncS SBlfittdben, SBlätfc eben, inSbefonbere bünneS ©olbblecb; in ber Sota= ntf üerfebiebene flädienartig auSgebilbete ©eroebe= platten. Sei im SBlatterpujen auS ber ©nippe ber .vjpmenoinpcetcn (f. b.) beifjen 8. bie auf ber Unter; feite be§ öuteS fifeenben, ftrablig oerlaufcnben Statt; d)en, bie baS öpmenium mit ben Sporen tragen. Samcllcnbrcmfc, auch ßompreffe genannt, eine namenttieb bei altern SdiifjSlafetten ange= inanbte :Küdtaufbremfe; bei berfelben finb an ber Oberlafette eine 2ln3abl oon htrsenparallelenSdüeif; blecben, Samellen, angebraebt; an bem Stabmeu, auf bem bie Oberlafette gleitet, befinben fidi äbnliebe, jeboeb längere iid)leiffd)ienen, fobafj jebeSberSledie ber Oberlafette genau jroifcben jmei Schienen beS :KabmenS fafrt. Srcfct man nun mit Sdirauben ober Ercenter bie Samellen berObcrlafette gufammen, fo raerben biefelben babureb mit ben SameUen beS 3iab= menS fo feft oerbunben, baf; bie Oberlafette an jebem beliebigen SJJunfte beS 3tabmen§ feftgebremft »erben fann. S)ie 2. mürben in ben fedijiger fahren in Englanb burd) 2lrmftrong erfunben, fpäter burd) Scott oerbefjert. J»n ber beutfeben DJcarine mürben fie oon 1868 bis 1875 oielfacb angemenbet. fiantcUcnmaanet ober Slättermaguet, ein oon 3ref}frcibeit forberte. $\n .iHom oertlagt , reifte er mit Sacorbaire unb SJtontalembert 311 feiner Serteibigung bortbin, je= bod) ebne Erfolg; bei feiner Diütftebr erfuhr er, baf; ber neue Sapft ©regor XVI. instoifdien feine 3ln= fiebten in einer 6nci)flifa (1832) »erbammt babe. 2)er «L'Avenir» borte 3U erfebeinen auf, aber um fo größeres Sluffeben erregten feine in wenigen ^abren überbunbertmal aufgelegten, in alle europ. öpracben überfet?ten «Paroles d'un croyant» (Sar. 1834; beutjd) uon£ubro.33öme,£>amb. 1834), moriu er bie iReoolutiou unb SolfSfouoeränität im 9iamen ber [Religion forberte. 3luf bie Serurteilung beS SudjeS burd) bie päpftl. 6'ncpftifa pom 15. 3uli 1834 antwortete er mit ben «Affaires de Rome» (sl)ar. 1836), bie bie febmerften 3lnt lagen gegen bie SRömtfdjefiurie erboben. Seitbem ftrebte2.,biebemo= fratif&e Semegung 31t fbrberu unb fittlidi ju beben, iowobl in feinen Sd)dften, mie «Le livre du peuple» (Nl]ar. 1837), «Esquisse d'une Philosophie» (4 Sbe., ebb. 1841 — 46), «Discussions critiques» (ebb. 1841), «De la religion» (ebb. 1841), «Les Evangiles» (Überfettung mit2lnmerfungen, 2. Slufl., ebb. 1846), «De la societti premiere et de ses lois» (ebb. 1848), nue aud) als l'tttglieb berliationaluerfammlung nadi ber gebruarreoolution oon 1848, bis er ftd) nadi bem StaatSfrreicbe aänjlicb 3urüd3og. Er ftarb 27. g-ebr. 1854 31t ißartS. Seine «CEuvres completes» erfdiienen in 10 Sänben (i*ar. 1844—47), «CKuvres posthumes» lmirben Pon AorgueS (5 Sbe., ebb. 1855 — 58) unb «(Euvres inedites» oon SIai3e (2 Sbe., ebb. 1866) herausgegeben. 8.' Sricfmedifel oer= bffentlidjten gorgueS, «Correspondance de L.» (2 Sbe., Sar. 1858; 2. 2lufl. 1864), unb SoiS be la Samentatiorien a am«; 911 ÜBillerabel, «Confidenc.es de L.. lettres inedites de 182L ä 1848» (ebb. 1886). — SßflL SSIatje, Essai biographique sur L. ßßar. 1858); SBorbage, La Philosophie de L. (Strafsb. 1809); 3r= ftimmigeu 3ängerd>ot§ mürben auch biefe Klag= gefänge in iKorn mebrftimmig ausgeführt, feit 1520 meift nach ber fioiiipcfitiou be§ KapellmeifterS Garpentraffo, bis Sßalejtrina fie 1589 neu fefcte unb bamit eins jener Söerte febuf, melcbe bis auf unfete 3eit rmn ber päpftt. Kapelle aufgeführt würben. Lamentieren (lat.), mcbtlagen, jammern. Lamento (ital.), äDcbflage, Klagegcfcbrei ; la- mentöso (lamentabile), mnfifalifcbe 2JortragSbe= jeidmung: in flagenbem Jon. i? eimct h, Slleyanbre, ©raf von, frans, ©eneral unb Sßolitifer, geb. 28. Cft. 1760 311 $arU, mobnte bem norbamerif. Kriege bei, erhielt nach ber 9iücf= febr ein 2lrtillerieregimcnt unb trat 1789 für ben 2Ibel Don gerönne in bie ©eneralftänbe. Gr cer= banb fidi mit bem britten Staute unb vertrat in ber Slationaltjerfammlunß bie älnträge auf 2lb- kbaffung aller "JSritHlegien, greibeitberSreifeu.f.ro. o,m Aelb.^uge Don 1792 trat er als" 5Ücarecbal = be= Gamp in bas" Slrmeeforp» unter t'udner, hierauf in ba% unter Safatjette. 91acb bem Stur3 be§ König; tums1 (10. Sing. 1792) ber 23crräterei angetlagt, ging er mit 2afa»ette nach Cfterreicb unb teilte beffen ©efangenfebaft in Clmüti. Grft nach brei fahren mürbe er freigegeben, ,'öicrauf ging er nad) Sonbon, mürbe aber infolge feiner SJerbinbungen mit ben 2Bbigs bureb Sßitt auSgcraiefen. DJiit feinem Sruber ßbarle» trieb er nun ju Hamburg .'nanbelSgeicbafte, biä er nach bem 18. Srumaire (9. 5Ro». 1799) nach /vrauf reich jurüdf ehrte, mo er sum ©rafen erhoben mürbe unb big jur [Reftauratüm in üerfdnebeneu SepartemcntS al§ Sräfcft fungierte. SBäbrenb ber erften Sieftauratiou ernannte ibn Submig XVIII. sum ©cnerallieittcnant unb Sräfetten im Separt. Somme. Sei ber SRüdfebr Napoleons nahm er »on biefem bie SairSmürbe an, bie er aber nach ber ;meiten Seftauration mieber uerlor. 1819 in bie Kammer geroäblt, bemies er fid) als eifriger 23er= teibiger ber tonftitutionellen Ötecbte. Gr ftarb 18. ÜJlärü 1829 ju SariS. ©ine beroorragenbe biftor. -2lrbeit 2.S ift feine «Histoirede l'assemblee Constituante» (2 SBbe., %ax. 1829). Lamcth, GbarleS 2Mo grancoiS, ©raf »on, franj. ©eneral, 93ruber beS norigen, geb. 5. Oft. 1757 ju SariS, nahm 2lnteil am norbamerif. 5Be= freiungSmege unb erhielt nad) ber Sftüdfebr all Oberft ein Kavallerieregiment. 2Us SIbgeorbneter beS 2lbelS erttatte er fid) in ben ©eneralftänben mit "Jladjbrud für ^Reformen. 3tacb ber glucbt 2ub= migS XVI. (21. 3uni 1791) betdmpfte er bie (Fnt= tl)ronung beS Königs. 3m Selbjuge 1792 befehligte er eine itanalleriebimfiou. S)a er fid) ber ßnttb,ro= nung bes fiönigs miberfehte , mürbe er 10. Slug. uerbaftet unb 27 Jage in ©emab,rfam gebalten. S. ging hierauf nad) Hamburg, mo er (Jnbe 1795 mit ieinem ©ruber 2Ileranbre ein öanbcl§bau§ grünbete. 3m 3uni 1797 feb,rte er nad) granfreidj surüd; aber bie Itataftropbe üom 18. gruetibor (4. Sept. 1797) jluang ibn abermals mr Slusmanberung; erft nad) bem 18. Särumaire (9. 3Jod. 1799) burfte er .uiriict lehren. 3m geJbjuge »on 1809 mürbe er at§ ©e= ucralmajor ©ounerneur »on ÜBüräburg, 1810 Don 'cantona an ber bi§cat)ifd)en .Hüfte. 1827 trat er in bie Kammer, dr ftarb 28. Je,?. 1832. Sametta, feine flietallfdben, bie burd? Bieben Don uerfitberten Kupferftangen bergeftellt unb mit benen namentlid) in ßbina Stoffe ju ©emanbern burd?mebt merbeu. — Über t3briftbaumlametta f. Seonifcbe SBaren. gamettrie (fpr. -trib), Julien Cffra» be, fram. ^bilofopl), geb. 25. Sev 1709 ju St. SJlalo, ftubierte unter 93oerbaaoc SDlebijin unb rourbe 2lv;t im yiegi= ment beä öerjogg non ©ramont. Qx folgte ihm in bie Sdjtad't iion 3)ettingen unb jur ^Belagerung uon greiburg, mo er gefährlich ertranfte. SieS8emer= fung, bie er hierbei madite, bafj bie geiftige firaft ntitbem Körper febminbe, nerantafete ibn gut 2lb= faffung feiner angeblich aus bem (Ingttfdjen über= festen «Histoire naturelle de l'äme» (Öaag 1745; neue 2Iufl., Drforb 1747). SBegen be§ barin, roenn auch noch »orfidjtig angebeuteten 2Jiateriali§mus unb 2ltbeismus mürbe biefeä SBerf üerbrannt. 9tad) bem Sobe ©ramontS unb nacb ber Verbrennung feiner gegen bie dirjte gerichteten Schrift «La poli- tique du medecin de Macchiavel, ou le chemin de la fortune ouvert aux medecins» (älmfterb. 1746) fab fid) S. genötigt, granfreiA ju üerlajfen unb uadi .'öollanb }u geben. 211s1 er jeboeb hier bas fatir. Suftfpiel «La faculte vengee» (1747), ba§ fpäter ben 2itel «Les charlatans demasques» C$ar. 1772) erhielt, unb fein .fiauptmerf «L'homme-ma- chine» (2eib. 1748; beutfeb »on Siitter in ber «^bi; lof. 33ibliotbe_t» »on Kirdimann, Sps. 1875) hatte erfdieinen lallen, mürbe er auch aus &oUanb üer= trieben unb förmlich terfolgt; ba ftellte ihn Arieb= rieb II- als feinen SSorlefer an, gab ihm eine Stelle in ber 2lfabemie unb machte ihn 31t feinem @efell= febafter. öier fchrieb er neben migigen Sattren gegen surfte feiner 3eit unter anberm «L'homme plante» (s$ot«b. 1748), «Reflexions philosophiques sur Forigine des animaux» (33erl. 1750), «Les ani- maux plus que maehines» (ebb. 1750), «Venus ine- taphysique, ou l'essai sur l'origine de l'äme hu- maine» (ebb. 1751). §r ftarb 11. 9ion. 1751 in Serlin. griebrieb II. felbft fchrieb «Eloge de L.» (.öaag 1752); auch itefs er eine 21u»gabe 0011 beffen «(Euvres philosophiques, etc.» (33erl. 1751; neue 2Iufl., 3 93be., 1796) ocranftalten. 2. ift ber Stimmführer bes1 fran3. 3)taterialig= mug, ben er au§ ber mechanifttfehen 9kturphilofo= pbie ©eScarte»' entmidelte unb beffen Konfeguenjen er non pbilofopbifd) recht unftebern ©runblagcn aus rüdhalt?lo§ aussprach. 6r 30g au§ bem ma* terialismuS unb bem berrfchenben G'ubämonismus ben gemeinfamen Scblufs, bafj be§ D)cenfdien höd;= fteS ©lud im Sinnengenuffe beftehe, mie er baa in feiner «L'art de jouir» (9jerl. 1751) unb in feinem «Anti-Seneque» (^ßotSb. 1748) nieberlegte. Sie frühere Unterfcbätsung 2.§ ift in neuefter 3eit in= folge ber Unterfudiungen 5. 2t. 2auge§ («©ejefuebte beä 3)caterialieimu§», 2. 2lufl., Sb. 1, Sferl. 1873) einer geredetem 2Bürbigung gemichen.— Sgl. Que= pat, La Philosophie materialiste au XVIIP siecle. Essai sur L., sa vie et ses cEuvres (Sar. 1873) ; 2)u Soiä=9ienmoub, 2amettrie (33ert. 1875). Samen , 2lug. , bab. Staatsmann , geb. 27. guli 1816 311 Karlsntbe, ftubierte 311 SSonn, 9.1iüucb,en 912 Samt — Lamium unb £>eibctberg bie [Rechte, trat 1844 in bcu StaatS= bienft in Karlsruhe unb iluinnbcim unb tourbe 3Rit= glieb be§ öofgeridjtS bafelbft. 1849 legte er fein 5taat§amt triebet unb mürbe DbergeridjtSaniDalt in grretbutgi. 53r., 1856 SJJrofejfot ber9tecbt§nriffen= fdjaft an ber bärtigen ltnioerfität. 2. mar äJlitgßeb ber bab. Stoeüen Rammet 1848—52 unb nrieber 1859— 1 2. Tmä! bem Sturje beS SiinifteriumS Sten= gel würbe er 1860 sunt ©ebeimrat unb Sßräftbenten beS iUtnifteriumS be« Innern ernannt. Setner Sntttattve jxnb namentlich ut öerbanfen baS ©efi r. Dom 9. Dft. über bie recbtlicbe Stellung bei Strafen im Staate unb ba* SJettoaltungSgefet} »om 5. Dft. 18G3 mit ß'inricbtung eines bürgerlichen SerirtSratS für SBettDaltunfiäftteitigfeiten unb be§ S5erroaItung§s gerid)t§&ofS. 311S infolge ber Steigmfje »on 18G6 baS ffabinett SbelSbeim jurüdtrat, nahm auch 2. (26. 3uß) feine Sntlafiung unb unterftüKte nun als Slbgeorbneter bie nationalen 3Rintfterien iDtath» unb 3oßO- 1871 in ben elften iöeutfdjen SReiäjStag gewählt, fcbloß er ftcb, bort ber nationalliberalcn grattion an, »errichtete aber 1874 auf eine SBieber= roabl. 1S75— 93 roar er SDlitgtieb ber bab. 3>»eiten Sammer unb feit 1876 jugieieb bereu 'präfibent. 1893 legte er Sßräjibium unb SKanbat nieber unb 50g ftcb »om polit. 2cben juriict. Samt (eigenütd) Säm't, «ber ©länsenbc»), 33ei= name be§ türf. Siebter» lljubammeb 33en DSman ben Ali al=9laffä5d), bejfen Stütejett in bie 3tegie= rung beS Sultans Soliman II. be§ ©reßen fällt unb ber in SSruffa lebte, roo er 1531 ftarb. ©eine jablreidjen ©ebiebte jciebnen jtdj bureb großen Seid): tum an Silbern auS unb baben Slntlänge an bie moftiföen Siebter ber SJJerjfer, bereu mebrere 2. mit großer 3-ormgcmanbtheit in ba§ Sürtifche überfegt bat. 2Jlebrere ©ebiebte beS 2. überiefcte 31. V4?Ü3= maier u.b. S. «Sie Sjerberrlicbung ber ©labt SBurja» (3Bienl839). Öautia, im grieeb. SJoltSglaubeu ein ©eipenft, mit bem man Äinber ,;u fdjredeu pflegte. Sie mar eine Soditer beS ^oieibon ober beS SeloS unb ber 2ib»a, i'iutter ber StiiUa, unb feilte eine fdjöne Königin 2ibpenS geroefen fein, bie »on 3euS ge= liebt, aber »on §era auS [Rache aller ibrer Kinber beraubt mürbe. Snfolgebejfen nahm jte auS Dieib unb Sdjmem audi anbern iRüttcrn bie Kinber unb tötete fie. — Samien hießen tarnt auch gefpenftifebe weibliche SBefen, bie jd)öne3ünglinge an jtdj lodten, ihnen ba§ Blut auSjaugten unb ibr gleifcb »ergebt ten. 2>n ben Slmmenmärcben ber ©riedjen leben fie big gur ©egenmart fort. (S. Bamppr.) t'amia, uralte norbgried?. ©tatt ber äRalier in ^bthiotiS am fübl. Slbbang ber Ctbr»§, 6 km uörblid) oom yellaba (Spercceios), biefs bi» in bie neuefte 3eit 3^'tuni. 3etjt b,at bie riemlicb, (eb= bafte Stabt roieber ben alten Kamen, ift öaupt= ftabt beS gried?. 9tomoä qjtjtbictie unb ^botig, Si= fcb,of§ftö, bat (1889) 6888, als ©emeinbe 11458 @., ein ©»mnaftum unb Sabatsbatt. S. befigt noeb eine mittelalterlidie Gitabelle. (©. i'amifdjer Srieg.) Lamia textor L., ein Sodfäfer, f. SBeber. Samten, f. i'amia. [beinS, f. Driecbbein. Lamina cribrösa, bie Siebplatte be-5 ;Kic* Laminaria Mont., Slatttang, Diicmen = lang, Sllgengattung au>3 ber ©nippe ber Sßfyäo: Pbnceen (f. b.), fe^r anfebnlid^e, grö^tenteilä in ben uörbl. SReeren lebenbe Sllgen, Ott »on einer Sänge »on 2 bis 3 m unb batüber. ^br SballuS ft^t mit einem rourjeläbnlicben öaftorgan feft unb entroidelt einen 6t§ ;u 2 ru langen riemlicfi ftarfen Stiel, an beut baS oft febr breite fog. Statt anfiel. 5)er JbaUu-J ift leberartig unb meift otioengrün gefärbt, bie Sporen fifcen in öäufdjen unregelmäfsig serftreut auf ber gläebe bc-5 blattartiaon Seiig. Slm be= fannteften ift bie in ben nbrbl. Seilen bc§ 2ltlan= tifeben unb ©rofjen DceanS fomie in ben arttifeben SDteeren »orfommenbe L. digital» Lamour. (f. %a-- fel: 3IIg en I, gig. 2). Sie roirb bis 4 m lang unb ber Stiel oft 4—5 cm biet, ber blattartige Seil er= reiebt eine ©reite »on 30 cm bi» plm unb ift aemcbnlicb in eine 3ln;abl banb= ober riemenartiger Sappen gefoalten. Siefer Seil erneuert ftcb'in jebetu Csabre, inbem cm ber Stelle, mo er bem Stiele anfi&t, eine StnfdjroeHung entftebt, bie fict> 3U einem neuen blatte ausbilbet; ba§ alte ftirbt bann ab unb roirb balb burä) bie SBetoegung beS SBaffetS abgertjfen. Sie Sllge »äcbft in giemlid) bebeuten= ben Siefen, ungefähr bi§ ;u 20 m, unb fifct mit ihrem ßaftorgan an greifen an. S)a§ ©eroebe be§ SbaÜuS, 9auprfäd)Iid) beS Stiels, ift aufscrorbent: lieb, quellungsfäbig; es fann bureb bie (Einlagerung »on SBalfer einen febr bebeutenben Srud überroin= ben. 6"s roerben beSbalb aus ben Stengeln ©on= ben unb Stifte (Stipites Laminariae) bergeftellt, bie in ber Sbirurgie jum Cffenbalten »on Kanälen, 2£>unben u. bgt bleuen. SSon ben übrigen Strien ift iiod) ^u erroäbuen bie L. saccharina Lamour. (3udertang). ^br Sballus ift etroas sarter ge= baut i»ie ber ber »origen, erretept aber ungefähr biefelbe Sänge; ber blattartige Seil ipaltetfu-h nidn in einzelne Sappen. SBegen itirec- ©ebaltes an iUaniiit mirb jte an manchen fiüftengegenben, j^S. in 3iorroegen, als ©emüje'ober Salat geqenen. Son biefen Strien unterfebeibet ftd) ber glügel = tang (L. esculenta Lyngb., gig. 3) baburd),baß ber Stiel ftcb als sJUttelrippe im SballuS fortfeRt; er roirb baber mit einigen »ermanbten 3lrten oft ut einer eigenen ©attung (Alariai ;ufammengejaf5t. dr ift im Sltlantifcben unb Stillen Ccean "bäufia unb wirb »on ben Seroobnern ber gärber rob unb getodjt gegejfen. Sainingfdic »laffc, eine ©aSreinigungSmaffe (f. ©aSbereitung_, 93b. 7, S. 566a). Samington (fpr. lämmmgt'n), Sorb, f. Eodirane. Santinicrcit, SWetaU ;u 93lecb fdjlagen ober »oahen; aud? fo»iel trie jrotfeben SEBdyen frieden, i. 53. bie für ben Spinnprou'ß »orjubereitenbe SSaumroolle auf bem 2 amini er flu bl ober ber Stredmaidnne (f. Spinnerei). Hamtftfyet Stieg, ber Rrieg, ben bie 3ltbener, 'litoler, Sbenaler unb anbere ©rieeben nad? bem Sobe SlleranbcrS b. ©r. im Sommer 323». 6b/r. gegen Sintipater begannen, um ftcb, »om macebon. yoebe 31t befreien. 3i»ctr feblug ber tapfere atbenifebe yelbberr Seoftbenei ben Sintipater an ben Sberme-- pplen unb belagerte ibn in ber benachbarten geftung Samia, fanb aber ben Sob bei ber Belagerung. fei) einmal erfochten bie ©riechen einen Sieg unter bem Sttbener 3lntiphiluS, unterlagen jeboep int Slug. 322 bei Erannon in Shenalien enbgültig ber macebon. SRacht^ Santiftcn, prot. Seite, f. Saufgeftnnte. Lamium I... Jaubneffel, $ftanjengathtng auS ber gamilie ber Sabiaten (f. b.) mit gegen 40 Strten in ber nörbtid) gemäßigten 3one ber Sitten Seit. d'S fmb einjährige ober auSbauernbe Hräu= ter mit meift großen unb lebhaft gefärbten Blüten. Tie betannteften Strten fmb bie in Seutfcblanb als Samlaffj — Satnoriciere 913 Unfräuter überall häufige rote unb mcifse £aub = lief fei, L. purpureum unb album L. äßon (etitcrcr roaren bie 33lüten offvjinell, öaiisiuittel finb fie nod) jetit. Sie jungen Jricbe mcrbcn in manchen Öegenbcn al§ ©emüfe gegeffen. 1,'amlaff) (fpr. Iemlcffcb), Sorf unb SBabcort auf ber fchott. ^nfet 3Irran (f. b.). Öamnt, junges ©cbaf, junge 3i?öf- Vämmcr , inugo, fatt). Sbeolog, geb. 25. 3'an. 1835 ju Slllenftein in Dftprcufs'en , ftubierte ;,u Sönia.äberg, Seipjig unb SBetlin coang. Sbeologie, habilitierte fieb 1857 in SBetlin für biftor. Sgeologie, trat 1858 nad) einer miffeufd)aftlid)cu Dicifc burd) Statten in 33raun§berg jur tath. Hird)c über unb empfing 1859 bic s$rieftcrmeibe. Qx Ijielt fid) bann bi» 1861 bebufg i)anbfd)riftlicbcr gorfdjungen in iRotn auf, mürbe 1861 ©ubrcgenä be§ 5priefter= ieminarS 311 53raunsberg, 1863 »on s$iu§ IX. als .ßonfultor ber Congregatio de Propaganda fide nacb 9iom, 1864 al§ S[5rofeffor ber Moral an ba§ Lyceum Hosianum in 33raunsberg, im öerbft bee= ieiben 3abre3 al§ orb. ^rofeffor ber Sogmatif in bie Iatb.=tbecl. gafultät unb al3 Sombcrr nad) Sreälau berufen. 1882 juni ^ßrälat^rotonotar er= nannt, lehrt er feit einer Sfteibe »on fahren $ircben= gefd)id)te unb $ird)enred)t. 2. »eröffentlicbtc: «Cle- mentis Alexandrini de logo doctrina» (2pj. 1855), «"liapft 9tifolau» I. unb bie 33»,iaiitinifcbe 6taat3= fird)c feiner 3eit»(SSerl. 1857), «S)icoortribentiiiifd)= fatb. Sbeologie beS Sieformation^eitalterS au§ ben Quellen bargeftellt»(^rei§fd)rift,ebb.l858),«Eusebii Pamphili liistoria ecclesiastica» (©d)affb. 1859 — 62), «Analecta Romana» (ebb. 1861), «Misericordjas Domini» (greib. i. 33r. 1861 , eine feinen Übertritt rcd)tfertigenbe ©elbftbiograpbie), «Monumenta Va- ticana» (ebb. 1861), «3ur Äird)engefd)id)te be§ 16. unb 17. Sabrb.» (ebb. 1863), «De Leonis Allatii codieibus» (ebb. 1864), «Scriptorum Graeciae ortho- doxae bibliotheca selecta» (35b. 1, ebb. 1864 fg.), «In decreta concilii Ruthenorum Zamosciensis animadversiones theologico-canonicae»(ebb.l865), «Coelestis urbs Jerusalem» (ebb. 1866), «Melete- matum Romanorum mantissa» (Sftegenäb. 1875), «De martyrologio romano» (ebb. 1878), «3nftitu= tioueu be» fatb. fiirdjenred)t§» (greib. i. 53r. 1886; Sämmerfellc, f. Sammfelle. [2. Stuft. 1892). Sämtnergetcr, f. Sattgeier. l'ämmcrgrtnb, f. öautfranfbciteu (ber öau»= tiere, 33b. 8, 6. 907 b). Vämmcrmann, Sefuit , f. Samorntaiii. Ha tnm ermoor (fpr. lämmermub, r), 35 r a u t » o n, f. Salrpmple, ^auet. 1' fl mme r muir ^c r ac (Sammetmoot§itl8, fpr. lämmermubr), ©ebirgäfette jmifeben ben febott. @raffd)aften Sabbington unb 33ermid im 9t. be£ Jroeeb, erreicht im Sammerä 2at» 534 m §öbe. SatnmerS, Slug., »olBunrtfdjaftlicber ©d)rift= ftctler, geb. 23. Slug. 1831 in Lüneburg, ftubierte in ©öttingen s$biIölogie, mar bereite 1852 eine 3eit lang Dtebacteur ber «3Bef er=3eitung» in 33rcmen, 1854 ber öilbeSbeimer «Stllgemcinen Leitung», 1857 ber «Leitung für 9corbbeutjcbIanb» in San: noüer, 1859 ber «3Befer=3eitung» , 1861 ber «3eit» in grantjurt a. 9Jt. , bie 1862 mit ber «©übbeufc fd)en 3ettung» »erfcbmolj, aber 1864 einging. 2. trurbe bann :Kebacteur ber «Ulberfclber Rettung», 1866 be» «33remer SanbclsblattS», grünbete 1878 bie gemciuuütiigc 2Bod)cnfd)rift «9corbmeft», bic er in 3krbinbung mit feiner ©d)l»cftcr 9Jiatbilbc SBrocfljaito' fionocriotioitä-Scjifoii. 14. Stiifl. X. berau«gab, unb mar non 1877 bi» 1879 ali 35er^ treter beg 2BabIbestr!§ eiberfeIb=5Barnten SJiitglieb beä preuf,. 8anbtag§, mo er fidj ber nationallibe= raleu Partei anfebiofj. (Jr ftarb 28. S)e,?. 1892 in 33remen. £. bat jur götbetung öffentlid)cr $\nter= effen piele 33rofd)üren oerbffentlicbt (über ben 9JIoor= raud), über öauSflcifi, 3(rmenpflege, Sonntag?: feier, 2runtfud)t u. f. ».) unb gcmeinnütjigc 3er= f i a n e r , in Dtufelanb f elbft R ar a tut, aiäbrenb unter le^term Siamen in Scutfd)lanb nur bie {[einen ge= möbnlid)cu tatar. 2ämmcrjelld)en, aud) treibet genannt, öerftanben merben. Sd)mafd)en finb orbinäre ruffifebe 2. unb aud) bic gelle ganj junger 2ämmer jebmeber öerfunft, unb jtöar foibobl bic molligen at§ bic gcfd)orcncn, fobafj e§ alfo beutfebe, franj., ital. u. f. m. ©ebmafeben giebt. 6eibe = fcbmafd)en finb bie gelle Don ben 2ämmern ber öeibfebnuefen. [motbe (f. b.). 8amm=55ranca=9Jtafcftine, eine feuer(ofe2oto= Viiiiim (§otte$, f. Agnus Dei. Lamna cornubica Gmelin, f. öeringetiai. Laemodipöäa, f. globfrebfc. t' ninonc, glujj in Italien, cntjpringt am 6'tru>3= tifeben Hpcniün, fliefst an gaenja üorüber unb münbet, 95 km lang, im 31310. »on SRa»cnna in ba3 2tbriatifcbe 9Jieer. i'amont (fpr. -mong), 3»6. »on, 2lftronom, geb. 13. S)es. 1805 ^u 23raemar in 9torbfd)ott(anb, murbc 1828 2tffiftent unb 1833 fionferoator ber ©teru= marte 35ogcnbaufen bei 9Jtünd)en, bie er 6i§ ju fei= nem 6. 21ug. 1879 erfolgten Jobc leitete. @r mar aud) SJtitglieb ber 2Rüncbenet älfabemie unb feit 1852 ^rofeffor an ber bortigen Uni»erfitcit. 2. »et= öffentlidjte namentlid) jabtreidje Seobadbtungen über ben SJJagnetiämuä ber ßrbe in ben «Ennaten ber tönigt. ©ternroarte bei DJJüncben». Jtnfänglid) mit 33eobad)tungen ber ©aturn= unb ltranu§= monbe foroie »on Dlebelfled'en unb Sternhaufen befebäftigt, mibmete er fid) feit 1840 bauptfäd)= tid) ben üieribianbeobaebtungen fd)mad)er ©ternc, »on benen er 34000 beftimmte. @r fd)rieb nod) «Stftronomie unb SrbmagnetiimuS» (©tuttg. 1851), «Öanbbud) beä DJiagnetiämuS» (in ber «2Ulgemei= nen encntlopäbie ber l^pfiE», SpJ. 1863—67) unb mar ber erfte in Suropa, ber bic iHcgijtrterung mit= telä beä (Jbronograpbeu bei 3Jeobad)tungcn be§ Surcbgangs »on Sternen anmaubte. Samov'iciete (fpr. -fsiäbr), Sbriftopbe be, franj. ©eneral, geb. 5. gebr. 1806 ju 9cante§, trat 1826 alä llnterlicutcnant in ba£ ©enieforpg, nab,m 1830 an ber (frpebition gegen Sltgier teil, mürbe 1839 311m Cbcrfteu ernannt unb ftieg nad) bem Steffen 58 914 Sumormain — Sampeit pon SDlufaia 1840 sunt Srtgabegeneral unb @ou»er= neur ber i'vcüin; Dran empor. S. Eämpfte rühmt) oll 1842 bei 2Jta§cara, 1844 am Jsc-Ui unb würbe, nacb= rem er bereits 1845 interimiftifdjer ©eneratgouber* neur reu Algerien gewefen war, 1846 .nun @eneral= Lieutenant ernannt. Schon 1846 war er jum 3lb= georbneten gewählt werben unb nodi in bemfelben ,\abre tebrte er toteber nadi Algerien uirüct unb organifierte bie Srpebition, bie enblicb 22. Sej. 1847 ätbb ekUatcrjurßrgebung wang. 8eibergebruar= reoolurion r»on 1848 proffamierte er, feit 24. gebr. '.'Jcilitärgeuoerneur Don Sßari§, bie Thronentfagung .Honig 8ubh)ig Sß&üippä unb bie 9tegentfd)aft ber Öerjogin pon Orleans, um bem Kampfe Ginbalt ju iliun. Sei bem ^uniaufftanb (teilte er fieb EaPaignac ,;ur Verfügung unb half bie Snfurreltion nieber; fcblagen. 35om 28. guni bie ^um 28. Sej. mar er bannHriegsminifter; bei (SaoaignacS Eftücftritt legte aud) er feine Stelle nieber, ging aber 13. Juli 1849 al§ aufserorbentlidVr ©efanbter nadi Petersburg. yia&i jeiner :XücHebr im Siooember nun SSicepräft= beuten ber ©eieftgebenben Sammer gemäblt, be= fämpfte er bie SefrrebungenSubwig SftapoIeonS unb mürbe beim Staafcoftreid) in ber Stacht Dom 2. Tu. 1851 oerbaftet unb über bie ©renje gebradit. (Sr oerweigerte burdj einen berübmt geworbenen SPricf ben Gib auf bie neue Sßerfaffung unb lebte abwecbfelnb in Seutfcblanb, Gnglanb unb Selgien bi§ 1S57, wo er bie Erlaubnis jur Stüdfebr nach granfreieb erhielt. 3lm 9. Slpril 1860 liefs er ftd? befttmmen, ben Oberbefehl über bie päpftl. Armee ju übernehmen. Sei Eaftelfibarbo (f. b.) 18. Sept. bureb ©eneral ©ialbini befiegt, ,30g er fidi, naebbem er_29. Sept. bie geftung Slncona hatte übergeben muffen, wieber nadi granfreieb in ba§ Sßripatleben surütt unb ftarb 11. Sept. 1865 auf feinem Sdjloffe 9ßroujel bei Jlmtens. 2. mürbe in 9iantes beerbtat unb ibm in ber fertigen fiat&ebrale 29. Ott. 1879 ein prad)t= oolles ©rabmal errietet. — SSgl. $ougeoi§, Le general de L. ßßar. 1866); Seiler, Le general de L., sa vie miltaire. politique et religieuse (2 55be., ebb. 1873; 3. 3lufl. 1891). Samormain (fpr. -mäng), 25ilb.©ermain, eigent= lid) 2amormaini, häufig perbrebJ in 2ämmer= mann, Sefuit, geb. 29. Sej. 1570 ju Sa 9Roire SKennie (mober fein 9came) in ber 3iäbe oon 2urem= bürg, mürbe 1624 SBeicr/roater .Uaifcr gcrbinanb§ IL, über ben er bie gröjjte ©eWinen§E)errfdjaft ausübte. Gr trieb ibn ju ber harten Unterbrücftmg ber $ro= teftanten in ben Grblanben unb mar fpäter ein eifriger ©egner 3Ballenftein§. 2. ftarb 22. gebr. 1648 ut 3Eien. Gr febrieb «Ferdinandi IL virtutes» (2lntro. 1638). S)U «Äorrefponbenj Saifcr gerbt uanbs II. unb feiner erlaubten gamilie mit P. 93e= canu» unb P. ßamortnaini, faiferl. 33eid)toätern» (SBien 1877), gab Sutit tjerauS. Samotpc, be (fpr. -motu, franj. $ubli;ift, f. ©irarbin, ßniile be. Sainotqc (fpr. -mott), Seanne be ©ainbSRemö, ©räfin r>en, geb. 22. 3uli 1756 ju gontette in ber ßbampagne, bie öauptperfon in ber berüdjtigten .sjalgbanbgefd)id)te (j. b.). Sie SJlarguife oon Sou= lainriUier-5 nahm fich in $ari<3 be§ SinbeS an unb lief; e§ erziehen. Später beiratete Jeanne ben (Srafen 2., einen mittellofen Abenteurer, mit bem fie 1780 nach ber öauptftabt ging ; halb barauf lernte fie ben Rarbinal ^ßrinjen Steban (f. b.) tennen, ber bamal* linglüdlicb über ben SBerluft ber ©nabe ber fienigin War. S)ie? benugte bie 2. 311 bem unerhörten 93e= j trüge ber £al«baubgefcbichte. Stm 18. 3(ug. 1785 würbe fie gefangen genommen unb 31. SDcai 1786 üom Parlament ju 9ßari§ jum Staupbefen, jur Sranbmarfung auf beiben Sdmltern unb lebens= länglichen (5'infperrung nerurteilt. 3lm5.3unil787 gelang e§ ber 8., nad) Gnglanb ut enttommen, wo fie mehrere Sdjriften ju ihrer Stedufertigung oer= t bffentltd)te. Sie ftarb 23. 3Iug. 1791 ui2eubon. S)ie «Vie de Jeanne Saint -Remy de Valois. comtesse de Lamotte etc. ecrite par eile -meine» (wieber abgebrudt s$ar. 1792) ftammt wahrscheinlich nid)t oon ber 2. felbft. Sa S»lotf»c söittcocrt (fpr. mott witbähr), graneoie be, franj. gelbberr, f. SlSpremimbSinben. Sa' SSJJotte (fpr. mott), SIntoine öoubart be, frans. Sidjter, geb. 17. San. 1672 ;u ^ari-s, ftu-- bierte bie iKecbte, ma6te ft* bann als Cpern= librettift unb al§ SJerfafjer son 93alletten einen an-- ciefebencn 9camen unb würbe 1710 2)Jitglieb ber Jltabemie. ßr ftarb 26. 3>ej. 1731 ju 5ßari§. Unter feinen »ier Sragöbien bat «Ines de Castro» (1723) einen bebeuteuben Dtübnmgf-erfolg errungen. 2ln bem Streite über ben Vorrang ber altern ober ber | neuem Sidjter beteiligte er ftch lebhaft 3U ©unften ber leMern. 2en bauernbften 6'rfotg hatten feine gabeln. 2. SÖl. entbehrt in feinen ^oefien be§ Schwung* unb poet. Slusbrude, jäblt aber ju ben beften Sßrofaitern feiner 3eit. Seine «ffiuvres» er= fd)ienen in 10 Sänben (s$ar. 1754), ein Supple= ment ba;u (33riefc unb ©ebid)te) gab in bemfelben ,uibve Jlbbe' Sebtanc heraus5 («Lettres de Houdart die L. M. etc.»), feine «CEuvres choisies» erfdjiencn ambefteni2'8be.)^arisl811;3ullienoercffentlid)te: Les paradoxes litteraires de L. M. (ebb. 1859). Sa *iottc = gouque (fpr. mott futeb), Siebter unb preufj. ©eneral, f. gouqut4. Samottcö @olbrropfcu, fooiel wie 33eftu= 1 fhewg Cifeutinttur (f. b.). Lainour., f. Lam.r. Sampabe^romta (grd\i, gacfeHauf (f. b.); 2 a m p a b e p h & r 0 5 , gaaelträger. Sampc, ber9lame bei öafen in ber Jierfabel; fiofeform für 2ampred)t. Sampcbüfa ober 2ampabofa, bei ben 31lten 2 ip ab ufa, eine jur ital. "^roüinj ©irgenti, geo= graphifcb 311 Slfrita gehörige 3"ie^ im 3BS3B. oon jjlatta, eine tertiäre" Jafel, mit finodjenreften, ohne Quellen, bis 133 m boefa, bat 20,2 qkm gläcbe, einen guten .fiafcn unb mit ber 45 km norbweftlidj gelegenen Snfel 2inofa (1881) 1148 6. Sie bilbet mit Sinofa unb ber .Hlippe 2ampione bie ©ruppe Sfole 5J5elagie. Sampcn, Slpparate jur Beleuchtung (f. b._), in benen ein bei gewöhnlicher Temperatur flüfüger Seudjtftoff n'. b.) mitleucbtenberglamme oerbrannt wirb. Sic älteften 2. finb bie Cllampcn, bie in ihrer urfprünglidien gorm böcbft unoolltommene Slpparate barftetlten, ba bie glamme fdiwad? leudi= tete, raud'te unb Ieid)t oerlöfd)te. G'rft oon 1550 au würben bie Öllampen burch mehr ober weniger oerwidelte Smridjtungen r>on ©arbanus, 2tfgcr,3tr= ganb, (Sarcel, granebot u. a. Derbeffert (f. Öllampen). ©inen Wcfentlicben 3(uffdiwung nabin 6'nbe ber fünfziger Sahre bie Sampenbeleudjtung bureb 3ln= »enbung ber Mineralöle als Seudjtftoff. Siefeiben erforbern wegen ihrer gröfsenx glüchtigfeit mtnber unbegueme Ginricbtungen unb liefern eine ungleidj größere 2euchtfraft. Sie hierher geböreuben Son= ftruftionen I Srillantboppelbrenner, Saüerlampe, Öampcubodjt -- Sampredjt 015 JTosmosbrcnner, jtoaieimföe 9ionnallampe, 3Jti= trailleufenbrenner, Suplcr- unb Sripterbrenner, iironcnbrcnner u. f. w.) finb ltaincutlicb auf eine geeignete ©eftaltung ber flamme, genügenbe Vnft ;,utubr, leiste SÄegulierfäbigfeit foroie gefunbbeit= liege Sorteile gerieptet (f. Petroleumlampen). 3>on gefunbgeitlicber SBebeutung für bas Sluge ift aud) ber Vampenfcbirm (f. b.). — 3m weitem Sinne nennt man 2. aud? bie Apparate ber ©a§beleudj: tung (f. b., 23b. 7, S. 567 a). Seit Sinfügrung bei elettrifcben 2id)ts bejeicb.net man mit 8. auep bie al§ SBogenticgt (f. b.) unb ©lüblicbt (f. b.) au§ge= führten 23eleud)tungSapparate. — Über bie Sieben beitstampen f. Sergbau (S8b. 2, S. 7G2a). Vanipcnbudir, f. Sod)t. Vampcnruft, j. SBucbbrucffarbe. Vampcnfdjädite, Öffnungen im 6trar.cn pflaftcr, weldie ,;u ben 2ei= tungsuet'.en pen Kanalifa= tionsanlageu führen unb jum öiuablaijcu oon Sam= pen jur Selcucbtung unb Orientierung oon ben Stra= neu aul bienen. 3m ©tra= lenpflafter finb fie bureb Eteine Sedel bemerfbar; leh= tereoerfdjUefsen bie guf;eifer= uen Slbbreueinfätse , wetebe auf ben fianalgetoölben ober SRöbren fi|en. StnbemSedel befinbet jid) eine (leine Mette, welche jum Slufbängen ber Sampe bient. ('S. beiftebenbe gigur.) Vauipenf durm, eine au Sampen angebrachte S3or= riditung, bie oerfdjiebene 3wede verfolgt: lj bo§ für bas Singe aüjuftarfe 8td)t abjublenben; 2) ba§ Sidjt auf gemifje Stelleu ju tonjentrieren; 3) bie läftige ftrat)lenbe 2Bärme 311 milbern; 4) oorherr- fcbeiibe garben einer Sidjtquelle auSjugleidjen. Grfterer 3wed tpirb burd) glocfen = , tellcr- ober trichterförmige Sd)irme aus mattgefdjliffenem ©la§ Oßarifer 2.), MilcbglaS, ©(immer, fßapier erreicht, ©an? ober faft unburcbfid;tige $apierfd)irme finb für Stubierlampen wegen ber jtäge ber glamme am Sluge unerläßlich, roäbrenb für 3immer= ober Saathelcud)tung 2. aus erftgenannten Materialien geniigen, um ben bas äluge beleibigenben ju ftarten ©lanj ber glamme ju milbern, tooS bei eleftrifcbem fflogenlicbt aueb für Stra&enbeleudjtung notmenbig ift. 2. jur Sonjentration bes Siebtes nad) beftimm= ten 9tid)tungen finb bei 2lrhcitslampen ber 3Ber!= ftätten, Sßureaus, gabrifen, bei ben SStenblaternen (f. Saterne) unb ben Scheinwerfern (f. b.) gebräucf)= lid). Sie Slbbaltung ber fßärmeftrablen bewirft ,mm Seit jeber ticbtfcbwäcbenbe 2., in befonberl bobem Mafje aber, unb jwar obne bas fiidjt erbeb= lid) m fdjwäcben, bie aus Scbirmglas (f. b.) berge; Hellten 2. Sefonbers ftarf gefärbte £id)tqucllen muffen mit entfprecbenb gefärbten 2. umgeben fein, ba bas 2luge einfeitig gefärbtes 8id)t nidit gut Oer? trägt. So wirb porberriebenb geßbeio Siebt bureb laue , grüneä Sicht bureb rote 2. (im allgemeinen burd) bie ßomplementärfarbe) torrigiert. 2ampi*rtbctm, ÜKarftflecfen im Äreis 33enä= beim ber befj. SfJroDinj Startenburg, nahe ber bab. ©renje, an ben 8inien Arantfurt a. älJ.=2l!annbeim ! unb 3Jlannbeim=S.'SBorm€ ber öeff. 8ubwig§babn, bat (1890) mit ben baju gebörigen SBolmplä^cu Öüttenfelb, 9leufcblo| (dbem. Sabril) unb :Rofen= garten 6753 meift eoang. 6\, vl?oft, 2elegrapb; 6i= garrenfabrifen, jabafe unb Obftbau. SauH)crte*örtu^, f. SBeregf|dfg. 2niiipce< Heilmittel, f. Hräuterbeilmittel im airtifel ©ebeimmittel. Sampctie, eine ber ©eliaben (f. b.). Vamptun (frj., fpr. langpiöng), 2ämpd)en ober Sßapierlaterne ju Illuminationen; Sampift, 2am= penfabrifant, Sampeubänbler ; 8 a m p ifter ie, 2am= penfabrit'ation; auf ßifenbabnen ber SRaum, wo bie Sampen aujbewabrt werben. Vamputtiifrtic S'tftriftc, Sfteftbentfcbaft im füb= lidjften Seile ber nieberläub. 3nfel Sumatra, bat auf 29460 q.km (1891) 127 977 (?'., barunter 114 Europäer unb 480 ©binefen. 3m roeftl. unb fübl. Seile erbeben fidi bie Slusleiufer bes oulfanifcben S5ariffangebirge§ im ©uming-iaugamus ober ©u^ nung •■ Semanta (Seijerä Sßif) bis ju 2262 m. S)ie öftl. öälfte beftebt faft ganü aus niebrtgem, mit SSalb bebedtem, überaus frudjtbarem älllu»ial= lanbe. Sit; bes SReftbenten ift 2elöt = 33etong, bas infolge ber (Eruption bes Srafatau (f. b.) 1883 faft gan.i pernidptet würbe. Vatuprcdit ber Sßfaffe, geifttieber Siebter aus iKittclfranfen, bearbeitete um 1130, nacb bem franj. Original bes 2lubrt) be Sefgncon, oon bem nur ein Heines Srudjftüä erbalten ift, ein «3lleran= berlieb». 8. bat bas lu-rbienft, bie Vorlage fditid)t, mit naioer Stnmut unb greube am SBunberbaren nacbgebidjtet ju baben, ohne ftbrenbe geiftlidje Sen= benj; fein @ebid)t ift ber ältefte toeltlicpe SRomau nacb bem ,"srauwfifd)eu unb ftebt an ber Spitje ber beutfeben Abenteuerromane. Sie ältefte gaffung in ber SSorauer öanbfcbrift ift unaoHftänbig; fie muf; baber aus ber jungem StrafWurger ioant>- fdjrift ergänjt »erben. (Sgl. öampe, Sie Quellen ber Strajjburger g'ortfetsung oon 8.s 2lleranberlieb unb bereit SBenufeung, SBrem. 1890.) 2lucb ein ganj überarbeiteter SBafeler SEeyt (bg. oon SR. SJJ. SBemer, 5Bb. 154 ber «SBibliotbet bes Sitterarifdjen 2Jereins üu Stuttgart», Stuttg. 1881) ift tritijd) oon 3hi&en. Sefte 2lusgabc oon fiimel (33b. 6 oon 3"*^ «©ermanift. .viaubbibliotbel», Saue 1884); eine 2lusgabe mit äbcrfefcung oon 23)eismann (2 33be., gran!f. a. M. 1850). Vamprcdtt, fiarl ©ottbart, ."öiftoriter, geb. 25. gebr. 1856 ju Reffen an ber Sd)Warjen (Slfter, ftubierte in ©öttingen, Seipjig unb SDlündjen ©e= fd)id)tc, 8itteratur= unb fiunftgefebiebte, 3urispru= benj unb SRationalbtonomie, war bann ©pmnafial= lebrer in Kein, habilitierte fid) 1880 in 93onn unb würbe bafelbft 1885 aufjerorb., 1890 in Marburg unb 1892 in Seipjig orb. Srofeffpr ber ©efebiebte. lir ift einer ber bebeutcnbften Vertreter ber Sultur= uub 2Birtfcbaftsaefdiicbte. 8. oerbffentliette: «S3ei= träge 3ur ©efcbid)tc bes frans. 2Birtfd)aftslebens im 11. Sabrb.» (2pj. 1878), «Ser Som ju Köln unb feine ©efdjicpte» (Sonn 1881), «Snitialomamentif bes 8. bi« 13. ^abrb.» (2p;,. 1882), «eut= fettes aBirtfdiaftslebcn im Mittelalter» (4 Sbe., 2p;,. 1886), «Sti3jen ,ur rbein. ©efd)id)te» (ebb. 1887), >Sie röm.grage oon fiönig fßippin bis auf 2ubwig 58* 91G ßamprete — Sancaffjiie teil frommen in ihren urfunblicben .«ernpunften erläutert1 (ebb. 1889), «Etudes sur l'etat econo- mique de la France pendant la premiere partie du moven äge» (jßar. 1889), «Seutfdje @efc$idjte» (SSb. 1—5, Seit. 1890—94). Slufeetbem begtünbete S. bie ©efenfdjaft Tür [Rljeinjfdje ©efd)id)t§funbc mit bie - SBeftbeutfdje ,Scitfduift für ©efä)td)te unb Sunft» (1880), leitete bie Abteilung bet toeftfäl. unb nieberrbein. Stäbte in bet StuSgabe ber «Ghronifeu C et 2 eutfdjen Statte» (8pj. 1887 fg.) fotoie bie Slu§= gäbe bet Srierer «Slbo^anbfd)tift» (ebb. 1889) unb iit ietU tbätig afö Leiter ber «SRbeinifcben Urbare». Lamprete, eine jut ©attung Neunauge (f. b.) gegötenbe i\iid\irt, toetdje audj grofee ober ge = meine 8. ober ilfeerbricfe (Petromyzon mari- nus L.) genannt roirb. Sie finbet fieb in faft allen Jlieeren (?uropae\ aus benen fie nadj altem Stn= gaben im Jriibjabr in bie §flüffe i @tbe, SBefet u. f. rr. i aufsteigen feil, um ui (aidjen, toak inbeiien noch nidjt fieber nadjgewiefen ift. Sie iit grünlieb , gelb unb braun marmoriert, mit jroei getrennten 5tücten= flogen berieben unb toitb 0,to bö 1 m lang, feiten langer, unb bis über 2,5 kg feblrer. S)ie 8. febröpfen fieb mit ibrein innen mit barten .fientiäbnen beichten Saugmunbe an anbete Sifdje an, bie fie bureb eine brcfyenbc ober febabenbe Bewegung ber .Hieferfdvibe iernagen unb beren glüfftgteitcu unb abgenagte Seile ihnen jur Nahrung bienen. S)a§ iyteifdj iit mohlfdnnecfeub, aber febmer rerbautidi. cllee-pent, bas" jeUige Sapfafi. 2. lag in einer fruchtbaren unb toeinteidjen ©egenb unb mürbe 464 ö. (Jbr. öon Jlrtareryc« I. mit 2JIagnefia unb 9Rt}ii§ bem per= bannten Jbemiftofles gefdjenft. Lampyridae, Seudjtfäfet, f. ©lühttmtm. Lampyris, f. 3obanni§roürmd)en. i'amfdicib bei Sopparb am jRhcin, Tori im Kreis St. ©oar bes prent). Keg.=35ej. .Hohlen;, bat (1890) mit Sauerbrunnen unb :>ieiienthal 1666., in ber 9Mhe eine Sifenerjgrube unb einen Sauer= brunnen (griebrieb, = ©ilheltn = SBrunnen). Sannt, gnfel in Dftaftifa, nerbeitlid1 reu SSitu, bi§ 1889 bem Sultan r>on Sanfibar gehörig, bann in ben Sejiit ber @nglifdj=Dftafrifamfcb,en ©cid)- idjaft übergegangen, ttnirbe 3uni 189.3 unter bas engl, 93roteftorat Don ©anfibat geftellt. Sie 8in= fahrt an ber Sübfpitie ift megen ber Korallenriffe, namentlich hei Djerbwcftmenfim, unb iregen ber Sanbbänte im Kanal Kipungani fchrcierig. Sie Öauptftabt fi. , in erfrifcheubem Klima, »on reichen Kcfosplantagen umgehen, mit 15000 §. tauber, 2lraher unb Suaheli) unb vortrefflichem yiafen, hat fieb ju einem toid)tigen 6anbet§pla§ Tür ba-5 nötbl. Öquatoriat= Dftaftifa unb bie iübl. Somallanber emporgefebhjungen. Samüten, tungufifeber SBoIfSftamm, ber am Cchotflifdien Illeere lebt unb in neuerer 3"t immer mehr nad) Kamtfdbatfa oorbtingt. J.amx. ober Lamour., hinter lat. 2iernamen Slbiurnmg für ^ e a n 3> i c t o r g e l i r S a tu o u r o u x npr. -muruhi, SPtofeffot berüiaturgefdndne in (Eaen, geb. .".. SWai. 1779, geft. 25./26. i'ian 1875, febrieb liauptfäcblicb über -^oippen. San, in Schweben bie 93ejeid)nung ber 2-t Set= lualtunaSaebiete, au bereu Spike je ein Lands- höfding (Sanbec'hauptmann) fteht. Sie Siamcn ftammen mein ron ben alten Sanbfdjaften, trenn (idj auch bie ©ebiete nid)t beden. Stodholm hübet eine befonbere Cberftatthalterei. Laena, altröm. SRantel »on bidem langbaari= gern SBollicug. Sannt, eine ber Sanbroichinieln (i. b.). Lana philosophica dat., «philof. ÜBolle»), aldumift. Sejeidjnung für bie hei ber Scrbüttung unfhaltiger @r;e bureb iserbrennen bcc> metalliidH-n 3inf§ eutuehenbe loeifte lodere SDlaffe pon ginforijb. Vauntf, Sancrf (fpr. lännerfi ober liliibe->; bale. 1) ©raffdiaft SübfdjottlanbS, umfaftt, mit 3lu§nahme ber ÜJlünbungSgegenb, ba§ aanje 93affin bej (JlPbe ff. b.i; nur ein Heiner Jeil im 9J. gehört bem ©ebiet bee 5orth an. 2. hat 2302 qkm unb (1S9H 1016 040 (?., b. i. 454 auf 1 qkm unb gegen 1881 eine 3u«nl,n"' »"" 17 $roi., gegen 1801 Pen 608 $ro,i. ,un 3UDJ. liefen ieböne 6'bencn läng« bet Etnbe=Ufer, in ber iUitte unb im SIC. iiügellanb, im S. romantifchc ©ebirge mit ben SDailerfällen be§ ßlpbe, mit ber [teilen .Hette be§ Soutber 6ill (769 m) unb bem ifolierteu 2into öiÜ (703 m). 2In bet Kotbgrenje rieht ber Jcrtb- unb Slpbefanal, ber 031a«gom mit (Jbinhurab betbinbet; bei ©lasgoro iroeigt ber SKonflanbtanal (18,s km) nacb ben ©tuben »on iPiontlanb ab. Jm allgemeinen ift ba-:- Vanb wenig iruehthar, aber überall forgfältig be= nu|t Unter Einbau fteben 227 218 2lere8 im SBette Don 6,os ÜJiiU. v$fb. St. Sie Torfmoore rerminbern ücb pon Jsahr ;u fsahr. Sao JBeibelanb bient ber Schaf judH; bodr steht man auch SRinböielj unb 3ug= pferbe. JTen .viauptreiditum bileen bie Steintohleir lager, (?ifcn= unb Öleigrubeu. Cbcrhalb ©laSgom am (51pbe liegt ba§ großartige (Sifenreoiet Don (ioathribge (f. b.). ^n ber @ebitg§gegenb be-> ßoutb.er .»öill befinben pd) bie bebcutenbften SSIei- gruben©rof,britaunienC'. Seiner Dielfeitigengabtif= unb iUanufatturtbätigfeit iregen luirb 8. bal fchott. ^aneafhire genannt. @g liefert Sifen=, S[Boü=, Saum= woü- , Seinentoaten in ungeheuren Quantitäten fotrie Strumpf-, Jöpfer--, @las=, Krpftallmaren, Tapeten, SBier unb Sßbisfp. Ser 6auptji8 ber ©emerbthätigteit ift ber ^nbuüriebeitrf pon ©Ia§= goro (f. b.). l!tnbere toidjtige Stäbte finb Slirbrie, @to»an, Hamilton, Goathribge, Sliarnhill, sll{otber= luell, $atticT unb Diutberglen. Sehr bicht ift bac- Sahnuefe. 2. bat feeh-j Itbgeotbnete im 'Parlament. — 2) $iauptftai>t ber ©taffdjaft 8., ein alter unan= febinliebcr Ort auf einem jMigel tedjtS bei (Jlrbe, hat (1891) 5537 (?., neun Kirchen, eine 8ateinfd)ute ; Sldetbau, Saummolljpinnerei, Strumpfnurferei unb Schubmadierei. Sie Stabt ift fdjon butdj ein »on Rönig .Hennetb II. 978 gehaltenes Parlament fce= fannt. 3m 12. Jlahrh. trat hier SEBiaiam SBattace auf; baS feile Sdncr, »utbe 1244 jerftört. 3« ber 'Jlähe bai Sorf üierolanarf, betnetfenStoett burd> bie grope pon Diob. Düren (f. b.) gegrünbete SSolb fpinitanftalt unb bie ÜBajJetfäÜe be« ßlnbe. Sanarf (fpr. (ännetf), ©illiam Hamilton, ©raf sou, f. .vSamilten (SBb. 8, S. 715a). Sanfabc, f. Sanjabe. 8ancaff)ire (fpr. längfefdjit) ober Sancafter, eine ber feebä nörbl. ©raffebafteu (Jnglanbc- , bie r>olfreiebfte unb nadj SKibbtefej unb Surren, |DOju JeileSonbcns gehören, bie rolfsbichtefte ©rafichait (Fnglanbv, umgtenjt von ßumberlanb unb äBeifc Sattcaffjtrc anb ^orf$ire*@;ifen6aljn — Sancafter 917 morelanb im 9t., uon 9)orf im 9c. unb 910., ©beföire im S. unb ber Srifcben ©« im SB-/ .iählte auf 4889,05 qkm 1801: 673486, 1881: 3 454 225, 1891: 3 926 798 ß., b. i. 803 auf 1 qkm. @in fcbmaler Strich JBeftmorelanbS fd)eibct bie ©raf= fd>aft in jmci Seile. Ser Heinere nörbl. Seil, gimiejs (f. b.), smifcben ber DJlorecambe= unb 3)ubbou= bai, i)t an ber Süfte flach, im Innern von 3txic- läufern beS ßumbrifcben ©ebirgeS erfüllt unb fteigt im Clb 9Jtan 785 m bod; auf. ©ort befinbet fid) auch ber See Eonifton=2Bater unb an ber Dftgrenje ber romantifche SBinanbermere ober SÖiubermere. 3)er fübl. öauptteil lehnt ficb im 0. mit 9J(oor: ftrecfen unb ööbetyügen an bie Sßenninifdpe 33erg= fette an. 3n Surnejs treten filurifcbe ©efteine maffen= haft auf, burehbrodien ttou ©ranit unb Sßorpbpr- Jim fübl. Seil lagert im Ibale beS DJtcrfep S3unt= fanbftein, smifcben 9Jterfeö unb SHibble ein .Üobleu= felb ; bie ebenen ßüftenftridje befteben an§ Sllluinum. Sic midjtigften Alüffe finb ber Sune, SBnre, [Ribble unb an ber eübgrenje ber SJlcrfer), fämtlich mit auSgebebnten Siftuarien münbenb unb burcb ein .ft'analueK, baS feinen SJereinigungSpunft in 9Jtaii= cbefter finbet, bem Sinneivuerfebr bieuftbar gemacht. SaS Klima ift gemäßigt, aber näcbft bem uon (Sumbertanb baS feuebtefte in (fnglanb. 3lcf erbau unb ÜBiebjud)t finb unbebeutenb. SaS langgebbrnte Öaucafterrinb bat ftarte, biete öaut, lange, biebte ßaare unb ift meift fch/wan unb meiß geflecft. Ser \iauptreicbtum beftebt in beu ungeheuren ftoblem lagern (562 qkm), bie 1892 eine 2luSbeute von 22,3 2)cill. t ergaben, 5>n iuu'binbuug mit beu ßifenerjen bilbet tiefer Sohlenreidbtum bie ©runb= läge für eine ^nbuftrie, bie an ©roßartigfeit unb Stelfeitigleit nirgenbS ihresgleichen hat. S5aum= roollfabrifcn befteben über 2000. 33on befonberer äMcbtigfeit finb Sd)iffbau, DJcafdjinenbau, 3abri= fation Don ßifen= unb ©laSmaren, öüten, Gbemi- falien, Seife unb Rapier. 21ud) 33au= unb Sd)iefer= fteine werben geförbert. Sie ©raffchaft febiett 23 3lb= georbnete in baS Parlament. £'. ^ätjlt 106 Stäbte, barunter Siberpool unb lUancbefter, nädjft Sonbou bie gröfiten beS Bereinigten Königreichs. 6aupt= ftabt ift Sancafter. Sie miebtigften S-abriiptätje finb : Olbbam, Salforb, ^refton, Solton, Slfbtou, 93lad= burn, 33urp, Shirnlep, Üiibbleton, Gborlep, SBigan unb sJlod)ba(e. (S. Karte beim 2Irtifel äßanebefter.) gancafijire anb 3)«>rfft)ire = ©tfenbaljn, f. ©roßbritannifebe ßifenbabnen (33b. 8, 6. 458, Über= ficht A). |Eejfel(f.b.,93b.4,S.724b). Sancafairercffet (fpr. längfefebir-), ein Sampf= Sancafter (fpr. längfeft'r), .ySauptftabt ber engl. ©raffd)aft Sancafbire, SJhuücipalborougb unb öafenplatj , 83 km im 919130. oon SKandjefler, am l'une, malerifch am Slbbang eines AügelS, bat (1891) 31038 6\, eine öt. JJcarpürcbe (15.3ahrb.), enge Strafen, ein DiatbauS, eine Sateinfd?ule, ein 2lthenäum, Stbe-ater, ^rrenanftalt, 3Baifenbau§ (Sliplep^ofpital), für 2 9JÜU. 9Jc. erbaut, 2llbert= afpl für Ölbbfinnige; SaumrooU: unb Seibenfabri= fation, Uifengiefiem, 9J!öbel:, Cltud):, (Jifenbabu= roagenfabrifation. 3)ie öpi^e beS öügelS trägt ein altertümliche^ Schloß an ber Stelle eines röm. (JaftruinS, baS, unter Gbuarb III. erbaut, teils ,nnn ©rafjchaftSgefcingniS, teils jur Haltung ber Stffifen benufet mirb. 5 km loeftlicb ber Seebabeort 9Jiore- cambe. 8. ift ©eburtS-ort iKidwb DroenS. Sancafter (fpr. längfeft'r), Orte in beu 3>er= einigten Staaten von Jlmerifa; barunter: 1) ^aupt= ftabt beS Eountn 2. \n fßennfofoanien, jmifdjen s15hilabelphia un-b .'öarrisburg am Uoneftoga lireet, hat (1890) 32011 (5\, einen ©erichtspalaft, 38er= jammlungSbatie (Fulbam Hall), Franklin College, Marshall College (beutfd)=rcformiert), theol. Semi= nar'; bebeutenben 5anbel mit SBlättertabal, §fabri= fen dou Sauiitmollmareu, fieffeln, SDlafd)inen iiup (Jifenbahumaterialien. Unter beu Leitungen ift auch eine beutfdje. — 2) ^»auptftabt beS Cfouutp Sairfielb in Chio, fübbftlich bou ÜoluinbuS, am Öoding-S'lufj unb =Hanal, mit (1890) 7555 (5\, ga= brifation uon i'lclerbaugcräten, ©laS uub Sdiubeu. Sancafter (fpr. längfeft'r), ©rafen= unb öerjogä' titel, ben mehrere [Nebenlinien beS engl. fiönig§= haufeS s15lantagenet (f. b.) trugen, Don beuen eine auf ben Shron gelangte. Ser'jüngfte Sohn Sbnig ÖeinridiS III., CSbmunb (geft. 1296), Sitularföuig oon Sicilien, jübrte beu [Kamen eines © raf cn bou 2., fein ältefter Sohn SbomaS, ©raf non i.'., fpielte eine beroorragenbe iRolle als gührer ber 23aronenpartei gegen Ubuarb II. (f. b.) unb würbe 1312 enthauptet, ^hm folgte fein ©ruber ßenrn, ©raf t>on £'., ber (IbuarbS III. leitenber Serater mar, als biefer 1330 ber iHegeutfcbaft feiner Ühitter ^sfabella unb ihres ©üuftlingS ÜDtortimer ein @nbe mad)te. @r ftarb 1345, unb feinen Sohn öenrt) (geb. um 1299) erhob (ibuarb III. 1351 jum ,lö er] o g üon £'. Gr ftarb 1361. Sie einige Sod)ter uub (Srbin.'öenrpS, 23 laue a . beiratete 1359 ßbuarbS III. jungem Sohn, 3" hu non ©aunt, geb. 1340 in ©ent (auS einer Kor- ruption banon ftammt fein 33einame non ©aunt), ber 1362 jum .fterjog üon 2. erhoben würbe, ©aunt (teilte fid) an bie Spitze einer öofpartei, bie ben gealterten (ibuarb III. beberrfd)te. 2US feine 9Jiad)t in Gnglanb im Schminben mar, fuebte er oergeblich als ©emabl Honftan^eS, ber Jod)ter s15eterS beS ©raufamen »on Gaftilien unb £eon, ilufprüdje auf beffen Shron burcbjujühren. 139!» ftarb er. Sein ältefter Sohn (non feiner erften @e= niabliu Slanca), ^einrieb non 23olingbrote, ©erjog con öereforb, frürjte :)üd)arb II. unb beftieg beu Sbron als Heinrich IV. (f. b.). 2XuS einer unrecht; mäßigen SBerbinbung gingen feine Söhne 3ohn unb öenrp Seaufort (f. b.) beroor. Seine Sohne dou DJlaria be s-8obun roaren ber Thronerbe öeinrid) (f. Heinrich V.), ShomaS, Jöer^og Don Slarence, ber 1421 in tvrantreid) fiel, 3ohn, öer^og »on 23ebforb (f. b.), unb öumfrep, öerjog dou ©loucefter (f. b.). Öeinrid) V., Dermablt mit Watbarina Don granf- reich, hatte einen Sohn, ben fpätern fibnig 6ein = rieh VI. Siefer luurbe dou bem Sprojj ber Jüngern Sinie 2)orf, ßbuarb IV. , entthront unb befeitigt, loie auch fein einziger Sohn dou 9JJargarete dou Slnjou, ßbuarb, in ber Sd)lad)t hei SemfeSburn (1471) umgebracht Würbe. 2)amit mar baS ßaue id. erlofd;en, unb eS lebte nur noch ein 21bfömm= ling ber 93eaufortS in meiblici)er Sinie, Jöeinrid) Jubor, ©raf dou 91id)monb, ber als öeinrid) Vi.1. ber 23egrünber ber Simaftie ber SuborS ( j. b.) mürbe. Sancafter (fpr. längfeft'r), §o)., Guäfer, einer ber Grfinber unb Verbreiter beS gegenfeirigen Unter' ricbtSfpftcmS (f. a3ell = 2ancafterfct)cS Unterrichte- fpftem), geb. 25. 9cod. 1778 ;u Sonbon, eröffnete 1798 in einem ber ärmfteu Siftrifte SonbonS eine unentgeltliche d'lementarfd)ule unb menbete in ihr unabhängig dou 93ell bie 9J!ethobe beS gegenfeiti= gen Unterrichts an. 2)urch reiche ©önner unb felhft burd) König ©eorg III. unterftütjt, richtete er eigene 918 Sancafiergetoetjx — Sanb Sdjulbäufer ein unb grünbetc 1805 eine 9iormal= fdmle für bie Sluibilbung Don Sehrern. Er madite nun Keifen im ganzen Sanbe, hielt SBorlefungen über tic ©runbiät;e bei neuen Unterriebt S, unb auf feine ÜBeranlaffung entftanben öunberte Don 8an= eaftcrfcbulen in allen teilen Don ©rofjbritanmen. später überliefe er feine Sdnilauftalten in Sonbon ter British aud Foreign School-Soeiety unb grün= bete 1813 ju SEooting felbftönbig eine Eidjule, in ter er nacb feiner lUetbcbe aud) in ben hohem äßtffenjdjaften Unterricht geben rrellte. 1814 tourbe er banrrott unb toanberte enbttdj nach Bübanterifa au8, ido er 1820 in ber :Kepublif Columbia an betn 'Bräfibenten SBolroar einen eifrigen gorberer feiner Seftrebungen fanb. 211« 53olioar 1829 abbanfte, begab fidj S. nun nadj ben Bereinigten Staaten Don •Jlmcrifa, bann naeb Canaba unb ffarb 24. Dft. 1838 in Neuwert. Seine SJcethobe befdn-ieb er in «Impro- vements in education>> (Sonb. 1805) unb «The British System of education» (ebb. 1S10). Sancaftcrgcwetir (fpr. längfeft'r-), ©entral= feuergemebr, ein ömtertabungijagbgetDer/r mit gaibidjter (Sinheitipatrone unb centraler Stiffc üinbung. Sie Saufe roerben, älmlidj toie beim Sefaudjeurgetpeb/c, uir Aufnahme ober jur (Snt= feniuug ber $atrone rem Hinterteil bei ©emebre- ;urü4geflü»pt. Seim Stbjieben fdnageu bie öäbne je auf einen beroeglicben Stift (3ünbftift), unb biefer trifft bai ^imbhüteben. Sic 3ünbftifte fehren |er= möge ber iReaftionifebern beim 3urütfführen ber Öäpne nadj bem Sdjufj in ihre urfprünglidje Sage jurütf. Tic SjJatronen baben eine 6üTfe pon Sßappe, beren 93obcn au-3 äJletall beftebt unb mit perfteben: Dem iftanb pcriehen ift. 3n ber äHitte bei Sobeni bc= finbet fuh, irie bei ben Patronen ber Jltilitärgeipchrc, bas in einer ßünbglocte auf einem Slmbojj fikenbe Jünbbütdjen. Tic ^atrruenbülfe wirb nadj bem Sdjufj burdj eine befonberc Vorrichtung berau-jge- iogen. 3U§ Erfinber bei Eentralfeuergeroeb,r§ ift ein ©croehrfabrifant SBernimolin in Süttidj anju= ieben, ber 1850, alfo trüber ab? Sancafter, berartige ©efoeljre bestellte, bie fidj aber in Ermangelung einer geeigneten Patrone nidjt einbürgerten. Sancaftctfattonc (fpr. iängteft'r-), eine nadj ihrem Crnuber Sancafter benannte ftanone, bereu Seele, pon ettiptifäjem Querfdjnitt, iebraubeu ibrnüg gehwnben mar; ihre entfpredjenb gefonn= teu länglichen ©efdjoffe befamen baburd) eine abn= lidje Drehung, wie fie burdj gejogene ©efdjfltse &w Dorgebradjt wirb (f. SJhilbengüge). Sie mürbe reu Pen Englänbem 1854 bor SBomarfunb unb 1855 in Der ffrim gebraudjt, bercäbrte fidj inbeffen nidjt unb mürbe oergeffen. Übnlicbe (Einrichtung hatten bie eine 3«t long beim engl. Sngenieurforpi eingefübr: icn Sancaftergeioehre. iiber bai ali Sagbgetnebr gebrauchte Sancaftergetoehr f. b. gancafterfunb (fpr. tängteft'r-), Strafe im •Jtorblidgcn 5f?olarmeere, .mnfeben 74 unb 75° nörbl. '•Br. unb 75 unb 85° toeftt. 8., fübrt uiuidn-u ©oä= burnlanb im 5. unb Dtorb=S)eDon im Di. au-> ber Saffin: in Die Sarroit)ftra|e unb nadj 59B. in bie prinj^egentftrafje; fie mürbe 1616 Don Saffin be= fahren unb benannt. Lancea ilat.i, bei ben alten [Römern ein ;inu ffierfen beftimmter unb mit einem SBurfriemen oerfebener Speere barauS altfrj. lance, non biefent oa§ beutfdje Sanje. Sancclot (aud1 S a u ; elet) oo m See, einer ber ßelben be§ fienige- ätrtul unb Der Jnfelrunbe. :'iadi Den norbfranj. ^Bearbeitungen feiner Sage bat ibn Die §ee Sßwiana, bie grau vom See (baber S.§ 3"- name), naeb feine§ Saterl trübem Job erjogen, bann an be§ 3lrtu§ fiof gebradjt. cie unterftübt ibn audi bei ben abenteuern, in Die ibn feine Siebe ui ©tneora, bei SlrtuS ©emablin, unb bie gemb= feligieit ber reu ibm Derfdjmäbten Sdjroefter be§= felben, SKcrgane, oerfpichtn, unb als ibn iiicrbreb, an bem er bei Slrtüi (Snnorbung rächen trollte, nun Jobe uerrounbet bat, nimmt fie ba§ Sebcn Don feinen Sippen. — ~£gl. ©. $arii, in ber «Ro- mania» [Ißb. 10, 12 u. IG, $ar. 1881, 1883 u. 18871. Vaiuiano (fpr. lantidmhnoi, Stabt unb ©auptort beifireifeiS.(112730e.)in ber ital.^roöinj tibieti, 7 km Dom 2lbriatifcbeu 3Reer, auf brei Öügeln, Sit-, eine§ Srjbifdjofi, bat (1881) 8834, al§ ©emeinbe 17199 6'., ein Seminar, ©pmnapum, tedjnifdje Sdnile, ttatbebrale; 3Bein=unb DÜDenbau, Seiben= nicht, 6anf= unb Seinmeberei. S. ift ba§ antite itnranum ber grentaner. Soncicr ifrj., fpr.langfiieb), Sangenreiter, f. Ula= neu; audi SBejeiajnung eine3 Üanjcc-, ber Qua= brille ä la Cour. Sonciercn Ifi;., fpr. lauafe-i, febteubem, trerfeu, in Die öffentttdjfeit bringen; in ber 3ägerfprad?e: einem SBilb fo lauge mit bem §unbe nadifährteu, bi§ mau ei auftreibt. Sancierroörc, f. Sorpebo. ganciertc Stoffe, f. "Srofdueren. [S.308b). ganeol, ®on vl?ebro Suis, f. Sorgia (93b. 3, ^ttneut (fpr. iangut). 1) Se5trf§bauptmann= frtiaft in (3ialiuen, bat 1259,36 qkm unb (1890) 129531 (64129 mannt., 65402 meibl.) meift potn.d., 108 ©emeinben mit 270 Drtfcbaften unb 73 ©ufi= beurteil unb umfafst bie ©ericbtSbe^irte S., Sejaiif unb ^rjeteorif. — 2) Stabt unb feiS ber 9)e= ;irt'Äbauprmanufcbaft fomie eine§ 93esirl§gerid)tö 1 108,58 qkm, 45394 @.), an ber Sinie fira!au=8em= berg ber Öfterr. Staatibabnen, bat (1890) 4184, at? ©emeinbe 4486 meift poln. (?., in ©aruijou [ @i!abroni be§ 3. Ulanenregiment« «G'r:ber?oiT Sart», $oft, Jelegrapb, Scblof; bei ©rafeu i!otocfi, gadjwerfftätte fürSBeberei; Eiqueur=, "l>arfümerie=, 3ucfer-, Judj= unb Seberfabrüen, Seinwanbbleidjerei, .«anbei mit gladji unb 5'leifdi. 2anb, alle biejenigen Seile ber ßvboberfläcbe, Die fidj über ben Spiegel bei 2)ceers erbeben unb burdi bai 3Reer in Derfcbiebene SanbmaDen jerteilt toerben, in gcftläubcr ober fiontineute (f. b.), aud)@rb= oberSanbfeften genannt, bie mieberutn in Erbteile jerfaHen, unb in unjäblige ilciuere getrennte unb jerftreute Sanbmaffen, bie unfein ober Oilanbe. Ter an bai SKeer ftoKeube Seit bei 8i beibt © e ft a D e ober ,H ü ft e (f. b.). 3™ ©egen= fat) iinn .Hüftenlanbc, bai an bai Söteer an= grenjt uuD unter beffen unmittelbaren (5'inflüfjen iteht, nennt mau 'iriuuenlanb ein überall weiter rem 'jlicer entfernt liegenbei S. Über boriiontale unb oertifale ©lieberung f. ©lieberung, über bie Berteilung bei Starreu unb ^lüffigen auf ber (Frb= obetflädje f. Erbe (Sb. 6, S. 252b). — Jn focialer Öinfidjt ift 8. ber ©egenfafc jur Stabt (f.b.). i*anb, San Bieter ißicolaai, nieberlänb. Drien= talift unb iUnloforb, geb. 23. ätpril 1834 ;,u Seift, [tubierte in Seiben lUulologie unb "]>b;lofopbie unb jpäter audi ibeelcaie. Seine @rftlingifd)rift mar «©nteitenbe Stubien 511 Soamiei, Sifdjof oon Epbefoc-» (Seib. 1856). 3»fcleie feiner Stubien in Sonbon erfdjienen bie «Anecdota Syriaca* (4 93be., Sanbammamt — 8anbBrtef6cfteßung 919 Seit. 1862—75). Seit 1859 war 2. in 2lmfterbam tbätig, jticrit ali Sefretär ter Stöeberlänbifcfcen SMbelgefeUfdjaft, tarnt feit 1804 al§ Sßtofeffor ter oricnt. Sprachen mit *l>bilofopbie am bortigen 2ltlje= müiim. §n biefer 3e" entftanben bie »djriften « Hebreeuwsi'he Grammatica» (21. 1, älmftcrb. 1869 ; englifcfa 2onb. 1876) unb «Over uitspraak en Sperling» (Slmfterb. 1870). 1872 mürbe et als Sßrofeffor na* ßeiben berufen. 8. fdjrieb auch meb= verc'5 jur ©efrhiditc ber äjtufit: «Correspondance et ceuvres musicales de Constantin Huygens» (mit ^ondbloet, Saag 1882), «Recherches sur l'histoire de la gamme arabe» (Seit. 1884), «Het luitboek van Thysius» (Slmfterb. 1888) unb «Over onze kennis der Javaansehe Muziek» (ebb. 1891). SSon pbitof. arbeiten ftnb befonberi ju nennen «Ter gedachtenis van Spinoza» (Seit. 1877; eng= lifcb 2onb. 1882), bie fritifdje Sluigabc von «B. de Spinoza Opera» (unter lliitroirtimg Dan 33loteni, 2 SSbe., ßaag 1882—83), «Inleiding tot de wijs- begeerte» (ebb. 1889), bie äluigabe Don «Arn. Geu- lincx Opera philosopliica» (3 XÖbe., ebb. 1891— 93j. Sanbammann, Site!, f. Stmmarm. Land and Building Societies (engl., fpr. länb änb bilbtng 6ofjeuri§i), f. SaugefeUfcbafteit unb 33augenoffenfd)ajten. t'anbcirmcntievbrtnbe, f. 2(rntcnucrbänbe. V'aubrtffelit, f. Slffeln. Srtnbrtti an ber 3far. 1) SJcjirteamt im batyr. Kcg.=93ej. 9tiebcrbanent, bat (1890) 22 972 (11213 mann!., 11759 wetbl.) ©. in 32 ©emeinben mit :i27 DrtfAaften, barunter 1 ©tabt. — 2) Söejirfs- ftabt im Söejirföamt 8., an ber Sjfar unb ben Sitücn SRofenbeim=SßtattImg unb 8.=8anb§biit (45,2 km) ber S3apr. Staatöbabnen, Sil? bei SJejirfiamtei unb eines' Stmtigeriajti (8anbgcridit Straubing), bat (1890) 2993 G\, barunter 3s @Dangetifdf/e; Sßoft= erpebition, Telegraph unb eine fchöne S'ircbc (1224). Sanbau in ber <ßf a(3. 1) SBcsirfgamt im babr. 9tcg.=23c3. Sßfalj, bat (1890) 63192 (31410 mannt., 31782 toeibl.) Q. in 49 ©emeinben mit 113 Drt= ©täbte. — 2) Sejirfäftabt im SejirfSamt 8., an ber Oueid) unb ben Sinien Sieuftabt a. b. $arbt=3Beifsenburg unb ©er= mer-Micim = 3weibrücfcn ber "IMälj.G'üenbahncn (jwei 33afyn= böje), Si^ bcS Scjirtsamtec-, eine! 2anbgcricbt» (Dberlan- bcSgericbt 3weibrücfen) mit 6 2lmtsgerid)tcn (2lnnmeiler, iJergjaberu, Gbentoben, @er= merc-beim, .Hautet, 8.), eineä 2tmt-?gericbt8, öaupt= goUamte§,SBejirfggremium§, einer 9teicbebanfneben= (teile f omic ber 5. Sisifion unb 9. Snfanteriebrigabe, bat (1890) 11 136 (6201 männl., 4935 Weibl.) (§., tarunter 5133 fiatboliten unb 616 Siraeftten, in ©arnifon tag 18. 3njantcricregimcnt SßrinjSubmig gerbinanb unb bai 5. jyetbartillerieregiment, s$oft 3 weiter Ütlaffe, Jelegrapb, eine er>ang. ftird)e (bis 1892 gleichzeitig non ben ßatbolifen benutzt), fatb. Sluguftinerrirche, SReiterbenfmal bei Sßtinjregenten (2uitpolb = 33riinuen; Don SBBilbelm oon Slümann, 1892), ©pmnafuim, 9tealfdnile; fDcaföinenfabrit, (Sifengiejserci unb bebeutenben öanbel. — 2. würbe 1291 Sreie Sieicbsjtabt, bann an ©peper nerfefet, Don Dcarimilian I. 1511 mieoer eingelöft unb 311 Stiebetelfajj gefdjlagen. ^m Xreifugiährigen firiege »rurbe tie Statt aditmal Don ben Saiferfidjen, fd)aften, barunter 2 & ©cbmeben unb Jranjcfeu genommen. 3)uvd) beit SBeftfalifcben grieben tarn 8. an granrreieb; 1688 rourbe e§ con Sauban befeftigt, hierauf 1702 — 13 Dreimal von teutirben unb franj. -"velbbcrren erobert. Situ 28. Dft. 1793 griffen bie Serbünbeten bie non ben granjofen befefete geftung förmlich, an, mufeteu fieb aber jurüdiieben. S. würbe 1816 an SBanern abgetreten unb jur teutfdu'u Sunbeifeftung ertlan, in meldier Saliern ba§ S3efaBung§rect)t ausübte; 1867 rourten tie Ülufseniverte nietergelegt unb i'. ,ium fefteu fturmfreien Xepotplat? erflavt; 1871 würbe bie Aeftung aufgelaffen. — Sgl. 2ebmann, Urtuntlidje ®efd)id)te ber ebemaligen Areieit :Heicb6= ftabt S. Oleuftatt a. t. öarbt 1851); "soft, 3nteref= fante Säten au§ ter 600iäb,rigen ©efdjiajte ber Statt 2. (Sanbau 1879). Sanbau in SBalbed, Statt im firei? ber Jnufte bei gürftentumS 35>altecf, 8 km iütöftltcb non Slrolfen, an ber 2Batter, bat (1890) 876 @., Sßoft= agentur uub gernfprec&Berbinbung. Sanbaucr, oierjifeiger SBagen, beffen 2Jertcrt üor: unt rttdroärti auieinanber gefdjtagen »erben fann; ter SRame foll taber Eommen, bafs ßaifer3;o= iepb 1. 1702 in einem foldjen äSagen jur Belagerung ton Sanbau reifte. Sanbbau, f. Sanbmirtfcbaft; in ter Söaulunft fooiel roie öod)bau (f. b.). Srtnbbccfcn, f. Seelen (gcographifdu. Vaubberg, 6arlo, @raf con, Slrabift, geb. 24. Sücärj 1848 ju ©öteborg in ScMoeten, jhtbierte in llpfala, an ital. Uniserfttäten unt in SßariS. 1872 reifte er nach, ©prien, um fieb, beut ©tubium ter arab. Spradje ju teibmen. 3"-'Dlf Sabre lang bereifte er ben arab. Orient 9tad) feiner iKiuftdu- borte er nod) bie SSorlefungen gleifdjeri in 8eipjig, trjo er 1883 ben ©oltorgrab erbielt. Kbitig §um= bert Bon Italien erbob iint in ben erblichen ©rafen= ftanb. 1888 rourbe 2. jutn tiplomat. ätgenten unt ©enerattonfuloon©cbtoebenunb?ftorroegenin3igpp= ten ernannt. Unter ben 5ßublifationen S.S finb 311 nennen: «Raconti arabi» (glor. 1874), «Om vigten af ett museum förösterländska fornsaker» (Stodb. 1875), «Contes d'Andersen, traduits en arabe» (Beirut 1877), «I öknar och palmlunder» (Stodb. 1881 — 82), «Proverbes et dictons du peuple arabe» (33b. 1, 8cib. 1883), «Catalogue de manuscrits arabes provenant d'une bibliotheque privee äEl- Medina» (ebb. 1883), «Vära minnen» (©tuttg. 1886), «Critica arabica» (2 Sie., 2eib. 1886—88), «La langue des Bedouins» (cbt. 1894), aujkrbem eine iKeitie oon G'bitionen unt Bearbeitungen flaffifcbcr unb oulgdrer arab. Scrte: «Primeurs arabes» (3 Sic., ibo. 1886—90), «3mäb al = bin§ ©cfcbidite ter (Eroberung Spricnä unb ^aldftinaS burd) ©ala= bin» (ebb. 1888), «Bäsim le forgeron et Harun er- Raschid» (33b. 1, ebb. 1888). äanbbcfffjälcr, f. Sefcpäler. Sattbbifcljijfc, f. Gborbifdibfe. yaittblut, in ter 'l>ferte3ucb,t ter 3U oerebelnbe einbeimifd)c Sd)lag. Sanbbotcn, egemali bie abiigen deputierten bei poln. SKeichitagi; jent bümeilen ali 33e3eid'= nung für Sanbftänbe gebiaucbt. SanöbriefbcftcUüng. Sind) oen 2anbbnef= träger Werben beftellt außer ©riefen, S)rudfad)en. Warenproben gcmbbitlidie Sßafete big 311m ©croiebt oon 5 kg, ferner @elt= unt SBertbnefe, SPoftan= roeifungen unt Sßalete mit SBertangabe bi^S 400 3R. (in 5aajfen3Bertbriefe bü 900 9JI.); bagegen muffen 920 Sanb&rife — ßanbes SPoftfenbungen öon mehr ale 400 3ft. unb SJJalete über 5 kg bei ben ©eftämtern abgeholt werben. ic. ©eftcllgebübr.) Qux ©eförberung an bie ©oft= anftalt fuib anzunehmen: ©rieffeubungen aller 2lrt, 3eitungebeftellungcn, ©eftellungen auf ©oftmert; ;eid)en, Stempel:, ftatift. ©{arten; ferner gegen ©e; bübr pon je 5 ©f. G'infcbrcibcbriefe, ©oftanroeifmv gen, ©atete bie 2\2 kg, ©riefe mit Wertangabe; 511 je 10 jßf. Seiegramme. Smtbbrife, f. Sanb= unb Seerotnbe. Sanbbcfan (Sanbbedjant), f. Snpriefter. ganb ber &onifd)en Sofafcn, f. SonifcbeS ©ebiet Sanbbing, f. Siiui (SBonSöerfammlung). Sanbbragoncr, früber in maneben ©egenben übliche Sejeicbmmg für poliäeilidje Organe, tote bie felsigen Sanbgenbarmen. Öanbbroft, Sanbbtofteicn, f. Sroft. Sanbcif. 1) S. in Sdjlef ien, Stobt im ßreü Öabelfdjmerbt beS preufs. SReg.=S3ea. ©reelau, an ber jur SReijfe gebenben Siele, Sit? eine? 2lmtS= gericbtS (Sanbgericbt ©tat?), bat 1890: 2683, 1894 mit bem einverleibten Öber = Sbalbetm unb bem ©utehejirt 6tabtfcrft 8. 3290 d., barunter 347 (Soangelifcbc; Sßoft ätoeiter Klaffe, Selegrapb, eine tatb. ©räparanbeuanftalt, 6 Scbmefelquellen, Pon benen bie ©Jiefenquelle (27° C.) unb 2Rariauuen= quelle (20°) jum Sxinfen, bie ©eorgenquctle (29°) unb ©iarienquelle (28,5 ) jum ©aben benu&t merben, einen Hurparf, 3 SSabeanftalten (©eorgenbab, 2Ra= rienbab, ein Suppelbau, Steinbab mit SÖtoorbäbern) unb 2 2i>afferbeilanftalten, Stialljeim unb @crmania= bab (1893: 6016 Surgäfte). — ©gl. Setbar DReper, Chem. 2lnalnfe ber üjeilquellen 311 ©ab 2. (©reel. 1863); 2©ebfe, Sie Jbermen pon 2. (©erl. 1867); berf., ©ab 2. (©reel. 1886); Jjofepb, Si^tlioher [Ratgeber für bie ©efueber 8.8 (2anbed" 1890). — 2) 2. i n © c ft p reufs e n , Stabt im .Hreü Scblocbau bei? preuf>. [Reg. = ©ei. SRarienmerber, an ber $üb= bom, b,at (1890) 958 G\, barunter 28 Hatbolifen unb 166 Israeliten, ©oft, Telegraph, Cberförfterei; Judjmebcrei unb SBotljpinnerei. Vnnbcrt. 1) ©csirf3l)auptmanHfd)aft in 2irol, bat 1877,56 qkm unb (1890) 23201 (11204 mannt., 11997 meibl.) beutf*e tatb. (f., 35®emeinbeu mit 52 Drtfdjaften unb umfajst bie ©eridjtSbejirte 2., [RauberS unb Sieb. — 2) 2>orf unb Sit; ber ©e= jirfSbauptmannfcbaft fomie eines" S8ejirtSgerid)tS (1039,35 qkm, 13 893 C\), am Ginflufe beriRofanna in ben 3nn, *>er 8- i" bie ©emeinben 2lngcbair 1 red)t8 Dom 5""' S77 6.) unb ©erfudjS (linfS, 1067 @.) teilt, in 813 m .f)öbe, an ber 2lrlbergbabn, bat(1890) 19446., Soft, Selegrapb, nahebei Sä) 1 0 f; 8. mit fdjöner 2tusfiä}t unb jenfeite bee 3nn bie [Ruinen ber ©uro, Sdjroffenftcin. Sanbcn, iöorf im2lrronbiffement28aremme ber belg. ©roDinj Süttid), ß'ifenbabnfuotenpuutt mit 21 109 Q. 2. mar ber Stammfife ^ippinc- (f. b.) oon 8. V'nubciige, f. öatbinfet. Vanbcr (fpr. länn-), iHidHirb, ber Sntbecter be§ untern SRigertaufS , geb. s. gebr. 1804 311 2ruro in iScnnrall, brang mit Etapperton (f. b.) 1825 öon ter ©at ven ©eniu aü§ bie nad) Sototo oor unb tebrte 1828 nad) Sngtanb jurüd. ©ein ©eridjt bemcg bie [Regierung, ihn mit ber Unterjudnmg bei DiigertaufS 511 beauftragen. 3n ©ogleitung fei-- neä ©rubeie ^ebn fnlirte er 1830 biej'en Sluftrag aud. ©du Siegern 311 .Üirri gefangen unb an einen cllavenbäubler »erlauft, mürben bie ©rüber 8 nad) Aap gormofo gebradit unb bort nen einem '•idiiffeberrn au§ Sioerpool auggelöft. Sic gingen nadj ßnglanb jurüd (^uni 1831), »eröffentud)= teil bae « Journal of an expedition to esplore the ' rourse and termination of the Niger» (3 ©be., \ Sonb.1832; 2. Stuft 1845; beutf* 8pj. 1833), unb unternahmen 1832 mit einer DonSi»erpooterSauf= leuteu auegerüfteten Gjpebiticu eine abermalige , ©efdiiffung be§ 3iiger. 2luf einem Stuäftuge ben ! ©rafjflufj hinauf mürben bie SReifenben 20. Sin- 1834 nen Siegern überfallen unb 3ur glud)t genötigt. 8. ftarb an ben gotgen einer Sdjufsmunbe'e. gebr. 1834 auf gernanbo ©0. Gine ©efdjreibuna biefer C'rpebition nercffentliditen 8.§ Begleiter Sairb unb C Ibfjelb (2 ©be., 2onb. 1837). Sänbcrer, £anj, f. Sänbler. [S. 804 a). Viiiibcrfuubc, Seil ber©ecgrapbie (f.b., ©b. 7, Sanberneau (fpr. langbernch), Stabt im 2trron= biffement ©reft beS frans, ©epart. giniStere, an ber DJiünbung beS Glorn in ben ©outet be ©reft, an ber 8inie SacenaB = £. (273 km) ber Drltfan-ibabn unb ber Sinie [Renncs = ©reft ber 2Beftbabn, bat (1891) 6394, afö ©emeinbe 8497 6., öofpital, Sdiiffbau, Siiffabrt, Seinenfpinnerei , 2Beberei, gabrifen für fierjen, Seber, öüte, ©apier unb SBagcn fomie ©ferbemärtte. S anbei? (fpr. langb, Les Landes), bie länge ber fiüftcbes©i?cainfdien9Jteerbufene jmifd)en©ironbe unb ©prenäen in einer Sänge oon 230 km unb in ®reied»form 90 — 150 km lanbeinmärt« ftcb er= ftredenbeu Sanbflädjen, bie unmittelbar am ©leere üon Sal3lad)en, Seen unb Sünen, im Innern oon Seiben, SJioräften, hier unb ba »on 2Beibeftreden. Dafen mit giebten unb Seilern unterbrodien, einen ber öbeften glede C'uropae bilben. Sie mit Sdjttf eingefaßten Süftenfeen (f. 6'tangl liegen einige 20 m über bem IReereefpiegel. Sie Sünen finb 1,7 km breit, 32 — 70 m tjoeb, gutoeilen bureb ÜTbäter, fog. SetteS, jerfdjnitten, unb oeränbern ftete ihre @e= f t alt burdj ben Sffitnb, ber fie jebee ^sabr um etma 20 m meiter ine 8anb »orfireiten läfet. Sa§ 1789 auf Sleder« SSerantaffung begonnene Sefäen unb Sepftansen mit gidjten, Rortbäumen unb Stranb= liefern (Pinus piuaster SoJ.) hat ficb erfolgreid) ermiefen, foba); jettt fd) on ber größte Seil ber Süneu mit SBalb bebedt ift. Sinter ben Sünenbügeln ent= faltet ficb ein langer grüner Streifen unb ein un= geheurer 3Baß) oon Seefidjten unb ÜBeiben. Sie menigen ©emobner, © a r e n § genannt, in jerftreuten Dörfern im öftl. Seile berS., finb ga§cogmfonue führt, mit 3wetgbabnen na* Sßau unb SarbeS (im ganäen275km). 2Jtanzü*tet uferte (1887: 23760), [Rinber (101791) unb Sdjafe (326020) unb führt bauptfä*li* 3*weine, Sdjafe, S*infen, Korf, 6rf|, S«r unb £ar; au§. SBon [BcineralqueHen finb befenbers bie ju Bouillon unb Sar zu ermähnen. — Sgl3acquotunb[Raulin,Statistiquegeologigue et agronomique du depart. des L. (aRont=be=2Rar= ganbeSadjt, f. Stdbt. [fan 1874). ganbeäaböofar, f. öof= unb ©eri*tsabpofatcn SanbcSäftefiet:, in ber fäcbf. Oberlaufs ber SJorftanb ber getarnten Korporationen ber 5ßromn= riauanbftänbe (Sefifjer ber [Rittergüter, Vertreter ber «icrftäbte, Vertreter ber Sanbgemeinben unb Keinen Stäbte); in ber preuf;. Oberlaufs ehemals ber 93or= ftanb be§ frühem ©örlitw HreifeS ber getarnten Cbcrlauiifc, feit 1S15 ber Sorfiher bei «Kommunal* lanbtags bes Königli* Sßreujs. 2Rarfgraf turne Dber= laufift» (biä 18G9); bie Saratoren ber lanbfdkfc h*en Krebitinftitute in Sdjlefien. SanbeSaufnttbmc, bie ©efamtbeit ber auf bie SSermeffung (f. gelbme&funft) unb Kartierung eineä Sanbe§ (Staates) bezüglichen älrbeiten. — 3n $reu&en itf 8. feit 1875 bie bienftli*e 33e;ei*nuua eines Seilä bes ©rofjen ©eneratftapeä, ber unter einen befonbern Ebef ber 2. gepellt ift. Sie 2. glie-- bert fi* in eine trigonometa., topogr., fartogr. äb= teilung unb bie [ßlanfammer. Sie trigonometr. Abteilung bearbeitet bie gefamte 8anbe§triangula= tion unb bie SRioeHementi, bie topogr. Abteilung alle SReuaufnabmen unb bie SRetognoScierung älterer Karten. Stufgabe ber tartogr. Abteilung ift bie 3Ser= öffentli*ung berCriginalaufnabmen (in 1:25000) in Sitbograpbie fomie bie öerfteßung ber .«arte be« Seutf*en SReid}§ (1:100000) in Kupferftid) unb aller fonftigen Hartenmerfe unb bie ßurrentbaltung ber »orbanbenen Karten. Die ^lantammer »er= i mtttelt ben gef*äftli*en Serfebr mit ben S5erlag§= ! bucbbanblungen. Sie ganze 2. zählt ein 9Jerfonal ' pon etwa 300 $erf onen, banmter etroa CO £f fixiere. — sBflL Pon SKorosotoicü, Sie tönigl. preufjifcbe 2. CSeiben zum «2Rilitär=iBoer Sßrooin »alorbnung »om 29. 3uni 1S75 ift in jeber ber sprouingen Dft= unb 3Beftpreu&en, Sranbenburg, l!emmeni, Siblefien unb Saufen »om SPro»in= äiallanbtage ein 8. auf minbeftens »; bis böcbjteni 12 3abre 511 mahlen. Semfeiben ftehen nach 8e barf Hilfsorgane mit bem Sitel Vanbesrat (f. b.) fomie te*iiif*e Beamte, insbefonbere für Sau= mefen, gur Seite. 3n öannooer beftebt ba» 8anbe§= bireftorium aus bem 2., jtoei S*ahräten, einem Dber=aBegebauted)niter unb einem ■$ror>injialforn meifter; baäfelbe nerlraltet bas proBiiinalftcinbifche äsermögen, gür bm SReg.=S8ej. Eaffel beftebt für benfelben 3med eine 2anbesbirettion, mel*e aus ' bem 2., fünf 2anbesräten uno iieei te(bniftben SRe= ferenteu (für Sorffc= unb aRebijinalfaifcen) jufammen= gefeht ift. — 3m gürftentum SBalbeci leitet feit bem mit ^reufjen 18. 3uli 1867 gefdiloffenen 3tcceffion§= Dertrage ein 8. bie gefamte innere Skrhmltung Snnbe^eifcnbaönrat, f. gifenbabnbeiräte rSb. 5, 3. 850a). Smtbcöfnöne, f. Sefenfton. «anbcSfarben, f. 3cationalfarben. Sanbe^gericbt, Dberfteg, auf ©runb bes §. - bes 6'infübrungsgeiegeS gum ©ericbt§»erfafiungä= gefeg für bas Seutfcbe SReid) bie SejeiÄnung eines etwa ju erri*tenben böcbften ©eri*tshofs eines '^unbesftaates. Siefer Paragraph geftattet, bafj, meun in einem SunbeSftaat mehrere Dberlanbes= geriebte erridjtet werben, bur* bie ©efehgebuua besfelben bie Kerbanblung unb ß'ntf*eibung ber 5ur Suftänbigfeit bes SReicbSgeriifitg gebörenben Se^ pifnmen unb 33ef*merben in bürgerli*en Dierins ftreitigteiten einem oberften 8. jugemiefen »erben. Sluigenommen finb jebo* bie ;ur Suftänbigteit bes Vormaligen iRei*s = Cberbanbeligericbt* gehörigen unb bie bur* befonbere SRei*Sgefeie bem SReicbS= geriebt jugemiefenen Soeben. Son biefem Sorbebalt hat nur kapern, alä ber einzige iBunbesftaat aufjer s15reuf5en, in mel*em mehrere ÖberlanbeSgeri*te er= ri*tet fmb, ©ebrau* gema*t. Saä oberfte 8. für 33apern hat feinen 3is in SRüncben unb ift mit 1 Sßräfibenten (12600 ÜR.), 1 Senatspräfibentcn (pon 6660 bis 7920 SR. fteigenb) unb lü 9!äten (5760 3R. S(nfangsgebalt) befefcr. Sei bemfelben fungiert ein Cberftaatsanroalt. 3n Dfterreicb ift 2. 8ejeid)nung für bie Rol= legialgeri*tsbbfe evfter Snftanj in benöauptftdbten ber Rronlänber. Sie fa*li*e 3uftanbigteit biefer 15 2. ift übrigen« bie gleiche mie bie ber übrigen Hollegialgeridnshbfe elfter Snftanj, melche ben SRa= men H r e i s g e r i * t führen. 2ttnbci äSerfyältniS, iveld>e§ gleidjermafsen, tie (5'iblicbtcit abgerechnet, in ben geiftlidjen Öänbern iMah, griff, pflegt man, im @e= genfatj ,iu ber frühem bloß amtSmäfjigen Stellung ber beteiligten, al§ 8. unb 8anbeil)errlid)!eU 311 bezeichnen. gauptfäd)tid) feit bem 13. ^ahrh. bat rieb bie V. au§gebübet unb na* unb nadj bie (Sin* heit bei- ;Kcub-> jerbröcfelt, bi§ bann ber 2Beft= t'dliiche Ariebe r.Hrt. 8, §. 1) fte aiä ba§ :Hedit ber KeidjSftänbe oerfaffungilmäfng anerfannte. 91ad) ben äteDolutionStriegen 311 Stnfang be§ 19. Sahrh. ift ein großer Seil biefer SanbeSberrfcbaften bureb bie Säfutarifation ber geiftlid)en ^fürftentümer unb bie [Dlebiatifierung mcler S^naftien untergegangen, roährenb bie übrigbleibenben bie Souveränität er= langten, fieb bann aber 1866 unb 1871 roieber 511 bem [Rorbbeutfdjen 93unbe unb bem neuen ©eutfdjen Deiche Bereinigten, in (reichem bie Souveränität nid)t roie im alten [Reidje rem ffaifer, fonbern Ben ber jurift. (Einheit ber «verbünbeten [Regierungen» getragen wirb. — SSgl. SBerdjtolb, Tie (JntroicEhing Der 8. in Teutfcblanb (Jl. 1, 3Ründ). 1863), unb für ta-:- frühere fReid)§ftaatiSred)t 3- 3- QRofer, "Bon ber 8. ber beutfdjen Deich-iftänbe (Stuttg. 1773). 8nnSceUnit. 1) Ärciö im pratß. ";Heg. = 33e,i. Vieguiß, hat 397,37 qkm unb (1890) 48831 (22564 männl., 26 267 toeibl.) 6., 3 Statte, 57 8anb= gemeinben unb 20 ©utSbejirfe. — 2) SrciSftaot im fireiä 8., am SBober, ber hier ben 3ieberbad) auf= nimmt, am Atifec bcS 8anbe§Duter .Hamm-!- unb an ber Vinie [Rul)banf=Sießau ber $reufj.©taatSba^nen, ~iß be-s 8anbrat§amte§, einer i'lmtSgerictjtS (8anb= gerieb, tßirfdjberg), einer öanbelSfammer unb 5Reid)§= banmebenftelle, bat (1890) 7572 Q., barunter 3659 .Hatholiten unb 147 3§raeliten, Sßoftamt erfter Klaffe, lelegrapb, evang. ©nabentirebe (1709 — 20), eine ber fed)§ ©naben!irct;en, toeldje fiätfer 3ofepb I. ben fcblef. ^roteftauten ut errichten geftattete, mit ber Stoltenberg =$8U>liotjjef (6000 Sdnbc), eine fath. .H'irdic (1294), ein Stanbbitb be§ ehemaligen Dbcr= präfibenten Grafen (I'berbarb ju StoIberg=Scrnigc-- vobe, 1879 ooin jfobanniterorben errichtet, ein Deal- gvmnafvum, eine SBafferleitung, einen Sdiladnhei unb im nahen 8ep»er§borf ein .Urei->franfenbau->. — 1292 erhielt 8. Stabtredjt; im Treißigfäbrigen unb in ben Scbleftfcben Kriegen tiatte e3 febr 311 leiben. Jim 23. SDtai 1745 feblug ÜBinterfelbt mit 3300 $reu= fjen 7000 öfterreicher unter 9caba§bu; bcfonberS betannt aber ift bie Stabt burci) ben Überfall Born 23. 3uni 1760, bei bem Jouque Bon 8aubon ge= ichlagen Würbe. — SSgl. 9ßerfd)te, SBefdjreibung unb ©efd)id)te ber Stabt 8. i^rc-M. 1829); von Sobero iteru, ivelbutg be3 ©eucraU- Acuquc 1760 (2. 2lufl., (iaffet 18071. VanbeCritrlic, eoau gelif d)e, in Tcutfd^ lanb bie burd) bie SanbeSgrenjen umfebriebene unb mit bem Staat oerroaebfene SfteligionSgemeinfdjaft ber 6'oangelifchen, bie unter Seitung be§ Staat-:-- elvrhauptee unb beroon ihm eingefentcu EircbJKcben Scherben ftebt. 2er "Begriff ertlärt ftd) aui ber (V fd)icb,te ber tird'lid'en Deformation, roie fte nadj bem ifteicbStag ju Speperl526 oon ben ii'anbeäb^ven unb in ben freien Stäbten burd\ieführt rourbe mit bem Crfolg, bafj in ibren ©ebictcii bie cnang. SReligion tie einjig geltenbe mar unb tie oberfte fiircb. engematt in bie Sänbe ber [Regenten tarn. Unter ber £err= febaft ber Solerangibee, burd) bie gefefelic&e ®c= loahntng ber :Keligionvtreiheit, ben 3umad)a fath. SaubcStcile unb bie ©inirauberung 2tnbcr§gläu= biger ift im Saufe ber 3eiteu ber Segriff ber au§= i\tliefuidi geltenden 8. burebbrochen roorben, iir- bem ber fath. ftirebe ©leidjberectttigung unb aubern .Hirdien Sluerfennung ober bod) Sulbung geioäbrt rourbe. S)od) gentefjt bie eoangelifebe 8. überall noeb gcroiffe Vorrechte oon feiten be§ Staate?-, roie fte auet) bemfclben gegenüber noch mandjerlei befon= berc s4>fliditen unb SSefcb^ränrungen 31t tragen bat. Scn bon ^reufsen 1866 anneftterten Sßrootnxen ift ber Sßorjug geblieben, ihre lanbe§firct)lid)e ?lbgren- 31mg unb Skfonberbeit 311 behalten, fobajj fic sott ber preufiifdjen 8. unabhängige Hircbenfbrperbilben, obroobl auch ibr oberfteS Regiment in ben ßänben bc§ Königs ruht, fco giebt eS eine bannoperifebe, iehleÄioig = bolfteinifdie ebenfo roie eine preufufebe, beffifcbe, mcdlenhurgifdie, fädjfifdje, altenburgifche, bamburgifdie u. f. ro. 8. Sanbc^foftttbc, f. Sofarbe. ücmbcSfrcbüfafien, bie bureb ben Staat ober bie ^rooinj unterhaltenen firebitinftitute, roelcbe geroöh,nlidj in erfter i'inie bem Sebenfrebit geroib^ metfinb, 3iiroei(en aber aud; noch anbere Ärebit; gefdjäfte pflegen. Samit unterfcheiben fie ftd? Bon ren feg. Vanbcj-fulturrentenbaufen (f. b.), roelche lebigtidj SDleliotationSrrebit geioäbren. SnSeutffr lanb hatten bie 8. ftd) inäbefonbere in ben Keinem Staaten eutroidelt, roie namentlidj bie lierjcgl. 8anbe§ban! in Sad)fen=StItenburg (oon 1792), bie SanbeStianf in vJ5>ie-3baben (oon 1840), bie lanb= ftdnbifcbe S3an! be§ fönigfid) fädjf. SJarfgrafentum-j Dberlaüftfe in Rauhen (oon 1844), bie 8. m Sadjfen-- ©otba, Dlbenburg, Sad)fen:9Reiningen, Sadifen= aSeimar, 6d)»arjburg=[Rubolftabt, Sdiroar,iburg= SouberC-baufen unb öeffen. Ter Umftanb, bafj ber Staat für tiefe ^nftitute bie öaftung übernimmt, beroirtt regelmäßig , bafe fte ihre ©efepäfte auf tac- eigene Staatsgebiet beiebränfen. Qu Cftencid? haben in neuerer 3^it 5ahlreicbefironlänter ahnlidv 3nftitute in» Sehen gerufen, roelcbe unter .viaftung unb Seitung beä Sanbel firebitgefdjäfte betreibe:', unb uamenflid) Smmobiliarbarlehcu geiodhren, 10 S3bh,men (8anbcägefeg oon 1867), Scbleficn (1867), [Rieberöfferreid) (1889) u. a. — SSgl. Sduff, Oraa= nifation be-J [änbtoirtfd)aftlid)en firebitv in i)eutfd)= lanb unb Sfterreid) (Spj. 1892); öaubiobrterbud) ber Staatc-roiffenfchaften, S9b. 4 (%em 1892). 2anbceifronc,S9ergbci©brli^(f.b.i. [bung. öanbe^f ulturgefefigebung , f. 3lgrargeje§gc= 8«nbee*fulrurrat, im Röntgreidj Sad)fen ein au» 26 SDlitgliebern beftcbenbe->,' bem ÜRinifterium te-> Sijnernberatenb jur reite fteheubec-, tecbntfd}= lanblDtrtfd)aftltd)e§ Kollegium. 8anbee*fultuirtrcntcnb(mfcn,Sobeufultur= renteubanfen, öffentliche älnftalten mit bem ijtuecfe, ben ©runbbefißern behuiS Surd)fü^rung größerer foftfpieligerer Sobenmeliorationen einen geeigneten, t. b- langfriftigen, auf Seite te? ©läu= Lngev-j unfüntbaren Krebit ju geivabreu. Ser Staat förbert ober »ermittelt tiefe «rebitgcroäbning, rocil bie iurdiführung fotd)er .Hulturunteruehmungcu 1 Urbarmachung unprobuftvoer Alädjcn, S3eroii|ic= rung§= unb Sntmäfferungäanlagen u. f. ro.) aud) bem' bffentlid>eu Jnteret'je bient unt ohne bc= ionbere Unterftüßung oiclleidn fdjtoer ;u ftantc fiime. Tic iKittel, toeldje bem Staate hier ju @e= SanbeSmann — öanbesunioit 923 tote ftcbeu, fmb bie (Siuricbtiing öffentlicher Ärcbit- anftalten, feftenfreie SSertoattung berfelben, Staats* garantie für bie jur Vefebatlung beS Kapital» au§= gegebenen nerjinstteben SRentenbriefe, ©ebübren= freibeiten u. f. w. Sie 8. finb in Sadjfen unb dauern Staat§an= ftatten. 3n SBteujsen »urte bureb Seiet; com 13. ütat 1879 ben ^ropinjtal; (Kommunal;) pcrbänben bie (linricbtung oon 2. geftattet; boeb baben bisher mir Seblcften, Sd)le3wig;i)olftein imb Sßofen oon biefer Vefugnis ©ebrauch gemaebt, imb unter tiefen aueb miebernur wcblcfum mit bebeutetrbetm Erfolge, bef= fen S5an! mäbrenb ihres zehnjährigen 8efteben§ bi§ .mm 1. Slpril 1891 jufammen 1,5 SBitt. 3R. Darlehen bewilligt bat. 5)urcbau§ befriebigenb fmb jebodj bie Srfolge biefer Snftitute in ben anfern Staaten. 3n Sacbien waren bis" ßnbe 1893 im gangen 11 133 einzelne Stnlagefapitate mit einem ©efamtbettage üoii 18,9 SJßiu! 3)c. gewährt motben. 3n Säuern betrug bis dnbe 1893 bie Summe ber Sarlcbcn 1,7 iÜill. 31, ber Tarlehnsnehmer 2848. — 3n anbcrn Staaten gegrünbete 8. Würben in ber golge bureb Krebitinftitute mit umfaffenbern 3weden er= icKt, fo namentlich in Seilen. SBgl. Stengel, SBörterbudj bei beutfebeu 8$er= waltungSrecbts, 35b. 2 (»reib, i. St. 1890), S. 13 fg. ; rebiff , Qm %xa$e ber Crganiiatiou be§ lanbwirt= (djaftlidjen ßrebitä (Spj. 1892). SanbeSntann, Seinr., $feubonum öicro; nomuS 2orm, Siebter unb ©djriftftetler, geb. 9. Stug. 1821 ;u 3li!ol§burg in fahren, feit bem 15. ^abv be» ©ebbr» ganj , bcS SlugenticbtS faft obltig beraubt. @r »erlebte feineSjugenbinSBien unb febrieb 1843 feine mobammeb. äauftfage «Slbbut» (Verl. 1852). 1846 Herliefe er SBien infolge icincs gegen bie Seufur gerichteten Vuebc» «SBien» »oet. Schwingen unb gebern» (Spj. 1847) unb wanbte fieb nach Verliu , lehrte aber 1 848 nad? Saben bei SBien mrütf , wohnte feit 1873 in Sre»ben unb fte= bette im yrübjabr 1892 nad) Vrünn über. ®r fdnieb : «©räfenberger Stquarelte» (33erl. 1848), bie iKemane «Sin Sögling be» Sabre» 1848» (3 Vbe., SBien 1855; 3. Stuft, u. b. T. «©abriet Solmar», 2 Vbe., ebb. 1863; aud) in SRecIam§ «Untoerfalbibliotbet I, «Ter fabrenbe ©efelle» (Söj. 1884), «Vor bem i'ltten-- tat» (SreSb. 1884), «Stuf bem einfamen Sdbloffe» forest. 1887) u. a. 2luf bem ©ebiete be» Sra= ma» pcröffentlicbte er bie Suftfpietc «Ser &ergen§; fdjlüffel», «Sie Sitten unb bie jungen». Seine «@e= Siebte» erfebienen Hamburg 1870 (2. Stuft. 1875; neue Stuft., Sre»b. 1877; ©efamtauSgabe ber «©ebidjte», 6. Stuft. , ebb. 1892), feine Stobelten u. b. Z. «Slm Kamin» (2 Vbe., S3erl. 1857; 2. Stuft., JtSamb. 18791, ■ ontimeä Seben» ( Vrag 1860 ; 2. Stuft., öamb. 1878) u. f. w. 1887 erbiett 8. ben oon ber «Stilgemeinen Kunft = ßhronif» ju SBien aufgefegten Vrei» für bie hefte Künftlcmopelle mit feiner (frjäblung «Tas fioöftud) ber ilcabeuna». Slt§ fiffattift bewährte er jidj unter anberm in ben «Vbitofopbif d)=fritif d)en Streifjügen» (Serl. 1873), «©eflügelte Stunben - (3 Sbe., 8pj. 1875), «Ser Stbenb su Saufe» (Sßerl. 1881). Sein obilof. Sauptmerf «3er 9laturgenufs. Sine l>bi(oiophie ber 3abre§äeitens erfebien 1876 (Söerlin) im «Slllgemeinen Serein für beutjdbe 8itte= ratur», in 2. 3lu§gabe getrennt in jwei befonbere SBcrte: «Ter Siaturgenufe» (Sefchen 1883) unb «5Ra= tur unb ©eift im SBerbältniS ju ben .Hutturcpocben» (ebb. 1884). «Sie ÜJtufe beä ©tüdg unb 3Joberne Ginfamteit» erfebien in 2. Sfuftage Treiben 1894. l'aubce< Ctonomiehillegiuiu, in Sßreufjen bie Spitic be§ tancaHrtiebafttieben 38erein§Wefen§ (f. 8anbl»irtfd)afttid)e Sereine l. Ta-5 8. befteht au» 19 oon ben öauot; unb (jcntraloereiiten auf 3 3abre ju wählenbeu unb 9 com SDlinifter für Sanbwirtfcbaft, Somänen unb Aorftcn ju ernenn nenben SDtitgtiebern. (5"s bient bem leutern als tedjs nifcher Setrat (Stegufatto öom 1. 3Rai 1878). 3m i'Jär; 1894 ift eine Vermehrung ber ;laht ber ge= wählten SJtitgfieber auf 25 bef*loffen worben. ganbcöorbnungctt, i^\;ci*nung ber in oer= iebiebenen beutfdien Territorien feit com 15. ,x\ahrh. ertaffenen 5ßolijei= unb @eriditsoerfainiugsa.eict',e, bie fid) aber jiiin Seil aud) auf SBrtoatred)tlt>erb&fe niffe bejicheu. [SanbeSregierung (f. b.). Sanöcciöräfibent, in Dfterreid) ber cihef ber Sanbeörat, Titel ber bem Vanbesbirettor (f. b.) utr iDlitWirtung bei Srlebigung ber ©efebäfte ber fomimmaleu l'vcinnüaloenoalnmg in ©emäftheit be§ §. 93 ber "Ikopinjialotbuung oom 29. ,uuu ist.") sugeorbneten obern SSeamten. Turdi K$xo- oiniialftatut wirb beftimmt, ob biefe Beamten be; ratenbe ober befcbliefieiibe Stimmen haben unb ob Üe für bie gefamten ©efebäfte ober für einjelne Swetge bem i'anbesbircftor jugeorbnet werben. Sie werben Dorn Sßrotmtjiallanbtage gewäblt, oom SanbeSbtrettor in ihr Stmt eingeführt unb oereibigt unb fmb mittelbare Staatsbeamte. 3i?enn ihnen jurift. ober teebuifdie Munitionen jugewiefen finb, Dürfen jie einen entfpredhenben Titet, wie a£anbe§= ftmbituS» ober «SanbeSbaurat», fübren (5Breu|ifd)e Sf5ro»ntjialorbnung §. 93, unb .UabiuettSorber oom 20. San. 1S77). Sattbedrcgictuna. , bie SBerwattungSbebörben ber lleinern öfterr. Sronlänber (Salghurg, Hvain, Äänüen, Scblefien unb Shitowina) im ©egeufatj m ber itatthalterci (f. b.) ber gröfeeru Srontänber. 2ln ihrer Spitte ftebt ber 8anbe§»räfibent mit Sfte= gierungSräten ; ihm unterftehen unmittelbar ber Vanbesfdiulrat, ber Sanbesfauitätsrat unb einjelne Sanbeslommiffioneu 15. 33. für agrarifche D»era= tionen u. f. w.), ferner in erfter Snftanj bie Sejirt§= bauptmannf d\if ten unb bie ftommunalämter ber mit eigenem Statut oerfebeuen Statte. 8. beifit auch bie oberftc 33erwattungsfaebörbe für SBosiiüen unb Öerjegowina in Serajewo. früher biefe 8. au* m ben Reinem beutieben Staaten bie oberfte 3uftiä= unb SSerwaltungBbebörbe. 8anbc^icr)ulen, f. Aürfteufdiulen. 8anbe^fd)üften, bie jur öfterr. l'anbirebr ge= hbrigenSanbwebrtruppenoon Jirot unb Vorarlberg. SanbeStraucr, bie allgemeine Jraucr, toeldje nach bem Tobe bes Vanbesherrn, ber@emahlin unb SBitWe besfetben ausgefdirieben ;u werben pflegt. SMbrenb ber 8., für Weldje in ben oerfchiebenen i'änbern febr oerfduebene SBeftimmungen über Sauer, Umfang u. f. W. hermben, finb bie tauten Vergnügungen, wie Jbeater, ffonjerte u. f. ID., ein= geftellt; in fämttidjen Sird)en bes SanbeS werben bie ftirdjengtocien tägtid) eine beftiinmte 3eit ge= läutet. Slud) für bie grofejäbrigen Sßringen unb Sßrinjeffinnen finbet in ben meiften Sänbern eine weniiiftenS Eurje öffentliche Stauer ftatt, unb jtoar berart, bafj bis jur Veifehung ber Seiche bie bfient= Koben Vergnügungen unterbleiben, jür SJJreufjen gilt heute nodi ein jRegtement oon 1797. Sanbce^union ober cürjer Union, in Hied(en= bürg SSejeidmung bes ftaatsreditlichenVerhältniffes, in bem bie 8anbjtänbe beiber Serjogtümer unb biefe 924 £anbe!uatev — ßanbeSöecteibigungS^ommanbant felbft nieinanber ftebcn. Seinen Utfpnmg bat ba§ Verhältnis in bem Bünbnis, loeld'es «$tätoten, i'ianncnunb Steifte ber J>er;ogtümcr2JiedleiiLnirg 1. 2lug. 1523 gut 2lufred?tbaftung unb gemein* famen Berteibiguug ibret ftänbintcn JRedjte mit* cinanberabfcblofjcn. TasBünbnis erlangte roieber= bclt lanbcsberrlid'e Betätigung unb faiferl. 2lnen fenmmg. 1621 unb 1663 roiberfpradien bie med= lenb. 3 taube mit drfotg ben auf eine pollftänbige, auch, bie ftänbifdie Körperfcbaft ergreifende Saubes^ teilung gerichteten Plänen bes' öerrfdjetfjaufeS. Später erftrebteu beibe Vantesherren roegen ber auä biefem Verhältnis für bie 2lbgren«mg ber :Hegierung3geroalt ficb ergebenben Scbroicrigfeiten eine Slufbebung ber Union unb febloffen 8. 2lug. 1748 bie fog. ätuieinonberfefeungSttuvoention, bie fetod» burd) ben «lanbcsgnmbgefetilidien Grbüer= aleid' >, ben ber öerjog neu SJedlcnburg^Sdimerin 18. Stpril 1T55 mit ben Stauten einging unb bem ber Serjpg neu lUed[enburg=Strelits 30. Sept. 1755 beitrat, roieber rüdgängig gemacht rourbe. Tic Union bat ficb feitbem mit ber alten 2anbe§Der= faffung unoerfinbett erhalten, noctjbem beibe burdi ba£ mcdlenlvfcbiDerin. 6taat3gtunbgefe& pon 1849 eine ,',eit lang aufgebeben rcaren. Sem @rof>= rjerjog pon 2ftectlenburg=©ct)rDerin ftebt allein bie hoheitliche Stellung 31t ber ©efamtheit ber 2anb= ftänbe ut, mabrenc berSro^ergog Don EJRecHenbuig: Strelitj nur 311 ben S taufen feines 2aubes (bes Stargarbifdieu «reifes 1 in hobc'tlidjer Beliebung fteht. Set erftere bat bie 3niriatiDe unb bie Veitimg be§ (Sanken, ber letstere ift auf bieStäncetesKreifes ©targarb unb bereu 2lngelcgcnhciten befebräntt, boeb finb loieberbolt bie Stänce eine':- bei beiben ©rojibenogtümer ju Berbanblungen über befjen be= fonbere ".Jliigelegenbeiteii gufammen berufen werben, unb auf foleben fog. KouDofationstagen ift auch über gemeiufame Angelegenheiten perbanbelt werben. Vnu&eCüatcr , Stubentenlieb («2llles febroeige! Seber neige ernften 2öneu nun fein Cbr!»), oa* bei feierlichen Homtuericn gefangen wirb, reobei bie üBlü&en mit bem Schläger burdj'bobrt foetben. 2er 2. Würbe mit Benuliung älterer Stubenteuliecei' unb nach beren i'ielobie Don bem Slltonaer :Kecbts fanbibaten 2lug. SRiemann, ber 1782 ;u Siel ftu= bierte, »erfafjt. Sem 2liijauge einer Strophe jener alten Sieber: «2anbe» = Vater! Schul? unb diäter» eiitftammt ber [Rame. Sludj ber gange Vorgang unb bas in bie Ropfbebetfung geftofsene 2ocb wirb 8. genannt, ©er 8. foll freimaureriiefaen Urfprungs fein; bie erften Spuren bes Braud>es finben ficb in 3ad)ariäs «Drenommift», 1744. i.'a iibecocrf ebr^uerbauö , f. l?ifenbabnoer= bänoe (33b. 5, S. 912b). 2anbec*t>ctmeff ung , footel wie 8anbeSauf= nähme (f. b.) ober gelbmefstunft (f. b.) überhaupt. ganbe$&crrar. 5)aS ©efeh (§§.07—93 besi 9teicbs = Strafgefet}bucbes unb ©efeti vom 3. ^ult 1893) fcheibet swifeben bem militärifcben unb bem biplomatifdien 2. Sum militärifcben 8. gehören vier gälte: 1) Sie Konfpiratien mit einer auslän- bifdjen [Regierung, um biefelbe ju einem Kriege gegen ba§ SJeutföe Seiet) 31t oeranlaffen. 2) Sie Sienftleiftung in ber feinblid^en Kricgsmadit wäh= renb eines gegen baS Seutfdje SReidj au§gebrod)e= ntn Sriege-j, ober bas SBafjentragen gegen bac- Seutfche iRcicb ober beffen 33unbe§genofjen. (Süudj ber Seutfd'e ift ftrafhar, roelajer ftt)on hüber in fremben ttriege-bienften ftanb unb nad1 JtuSbrud) be§ftriege3 in ber feiiiblichen ffriegSmac^t oerbleibt.) 3) Sie üorfäglidu' ^öegüuftigung einer feinblicben lUadn niähreuD eines gegen bas Seutfdje Jfteicb ausgebriHtenen Krieges ober Benachteiligung ber Srieglmacht be§ Seutfchen Reichs ober ber Bunbes= genoffen besfelben. 4) Sie SBegünftigung (f. ju 3) roirb befonbers ftreug (jRegelftrafe lebenslängliches ,'iiiditbaus) beftraft, trenn jyeftungen ober Seile ober "Jlngebörigc ber beutfdien ober einer oerbünbeten Hriegsmadit in feinblidie ©eroalt gebracht, ober Aeftungsroerfe, .«riegsi'dniie, öffentliche ©eiber, „Seugbäufer u. f. ro. in feinblidie ©eroalt gebracht ober Brüden unb @ifenbab,nen ;um SSorteil bes geinbes jerftört ober unbrauchbar gemacht roerben, ober menn bem geinbe 2Rannfchaften jugefüb^rt ober :'lngebbrige öer teutfehen ober einer nerbünbe= ten Kriegsmacht verleitet roerben, ;um geinbe über- zugehen, trenn Cperationspläne , geftungspläne ober s^läne Don feften Stellungen mitgeteilt roer= ben, roenn ein äufftonb unter Slngehbrigen ber beutfehen ober »erbänbeten Äriegsmadn erregt roirb, enblid) ber SpionenOienft. lebenslängliches ^udithaus tritt aud) ein im galle 301 1, roenn ber Jtrieg loirElid) ausgebrochen ift, im galle 3U -2, roenn ber Kombattant u. f. ro. nidn fct)on oorber in frem= ten Sriegsbienften ftanb. Seuft geht öie sJiegel= ftrafe bis 15 ^alne 3ucr)tt)aui unt ift im galle milbernber Umftänbe Aefnmgsbaft. — Ser biplo = matif che 8. beftebt in Der iiettteilung Bon Staats^ gebeimniiien an frembe Regierungen, in ber 2)er= nidjtung , Üerfälfdnmg ober Unterbrüdung oon ctaatsurEunben unb in ber perräterifeben 2tulfüh= rang PouStaatsgefdMÜen (Strafe: 3nd'tbaus Don 2 bis 15 fahren ober geftung). — 33om 8. pevfdne ben ift ber Berrat miütärifcrjer ©cbetmnifie unb ber SriegSperrat: ber «im gelbe» Don $er fönen be» Solbatenftanbes ober Don anbern 5JSer= fönen auf bem .Hriegsfchauplatje unb na* bem jjiilitärftrafgefebbuch begangene 2. — 3m Dfterr. ©trafgefeö roirb ber 8. als 2lu-Jfpähung (Gpio= nerie) im §. 67 unb im ©efeft pom 17. Seg. 1862 bebanbelt. Ser Strafgefegentrourf oon 1889 hat loefentlich beutfdu's SKecht, nennt übrigens ben 2. Staatsperrat. Sonbcöt»erftcf)enmgiittmt,biet>entralbehc'rfe einielner Sunbesftaaten, ber auf bem ©ebiet ber Unialluerfichemng unb 3noalibität§= unb SllterJ: perfid)erung bie 9ted)tfprecbuug in böchfter Jnftaiu iomie geroiffe 33ermaltungsaufgaben obliegen. Sie Drgamf atton , ber 5i»irfunggfreis unb bas Ver- fahren por ben 2. finb nach 2lnalogie bes 5ieiehs= perfidjerungsamtes (f. b.) geregelt. Bisher finb in Bauern, Sadjfen, SBürttemberg, Saben, öeffen, SLItedlenburg-SdMrieriu, älcedlenburg = StrcliR unt SReufs älterer 2inie 2. errichtet roorben. (S. ^noali= bität§: unb 2Utersperfid)erungsgefe§.) Vanöccücrtciöigintge» = 2>ifrtitt^fomman^ bauten, in Sircl unb Vorarlberg bie bem 2anb= fturm-:icrritorial:.Hominanbo(2anbeäperteibigungs: Kommanbo) unterftellten Hilfsorgane. 2ait bcxiret= tor bc* Slllgemeincu .ÜriegsbcpartemcntS (biefer aki Vertretci beS KriegSminifteriumä), aufjerbem einige befenberä berufene ©encrale. Vorfifceube biefer .tt'ommiffion Waren firont-rinj griebrittjSBitbelin unb dann @raf IRoltfe; feit bem Sobe beä letztem Sßrhtj 2Ubred)t Pen Sßreufeen, [Regent »on Sraunfdjweig. Sanbc$öcrtcibigung3=©&cr&ct)ö,rbc, bie in Tirol unb Vorarlberg jur Leitung ber polit.=militär. 'Jlmvlegenbeiteu ber Sanbeäoertetbigung beftebenbe Vebörbe. Jbr ift übertragen bie Vorberatung ber militär. ©efefcesreorlagen, ber Shtntfübrungs'fragen in betreff militär. ©efege foroie bie Vorbereitung ber 'JERafmabmcn jur rafefeen Aufbietung unb (Spaltung ber Streitträfte unb jur reirtfamen Unterftütutng ber SanbeSoetteibigung. ®te 2. ftebt unter bem 3Ri= uifterium für 2anbe§perteibigung. SRitglieber Jinb ber Stattb, alter, ber 2anbes,bauptmann , bret2anb= tagSabgeorbnete, brei [Referenten, ber SanbeS»er= teibigungS = .Kominanbant unb jroci Cf fixiere ber Sanbccih)ctfung, f. 3lu§Weifung. Sanbedtoappcn, f. Wappen. Sanbe^eit, einheitliche, f. Sifenbabnjeit i Sanbfcften, f. 2anb. [(Vb. 5, S. 918 b). : 2anbfo(gc, bie Verpflichtung ber 2anbescin= i mobiler, auf (Erfordern ber 2aiibe»berrfcbaft ge= meine Sttenftc, b. b- 3>ieufte, reeldje leine befonbere Vorbilbung erforbern, ju KriegSjroecten, jum 3wed ! ber Sanbeepoliäei unb bei allgemeiner Saubesnot, iiisbefonbere bei Überfcbreemmungen, 3)eid)brücbeu u. bgl., 3u leiften. (Gegenwärtig ift bie 2. }u Kriegs; sroetfen bureb bie TOilitärgefetie , inSbefonbere ba§ Sanbfturmgefefe unb bie ©efe^e über bie Siaturah Beferungen unb firiegSleiftungen geregelt. Sie 2. SU Volijei: unb ©eridjtSjlDeaen (fog. ©cricbt3 = folge, 9c ad) eile) ift non feiner prattifd)en S8e= beutung mehr unb nur in bem 9ied)te ber Vebörben jum Aufgebot ber Veuölterung jur Silfsleiftung in Notfällen (SBafferSnot, geuerSnot, Unterftübuug ber Voft«bei SRaturereigniffen, öilfeleiftung bei ©ec= not non Schaffen) bat fid) ein [Reft ber 2. erhalten. Sanbftiebe, ein [Red)t3iiiftitut beä [Mittelalters sur "Jlufrecbttjaltung bes öffentlichen griebens1, als bie fbnigl. ©eroalt baju nicht mebr ausgelebte. (6. ©otteöfriebe.) 9Ran unterfebeibet: 1) 3)ie gejct;tid)cn ober gemeinen 2., in meldjcn bas gebberecht anerfannt unb nä'ber be= itimmt mürbe. Ser ältefte teilmeife erhaltene SReidis: lanbfriebe ift ber SUlainjer Haifer ^cinrid)ä IV. oon 1103, auf üier ^abre befd)rooren. ©ann treten be= beutfam erft mieber bie unter Saifer griebrid) I. beroor, unter benen ber miditigfte 1187 311 Nürnberg ba» Verbot ber yebbe bahin befdiräntte, baf; ber, ben man au* gerechter Uvfacbe befebben roolle, bei Strafe ber (Fhrlofigfeit Irenigftens brei Jage ttorber banon beuadiriditigt roerben folle. ^iefc?- fog. 2(b-- fagen, bas mittele eine« 3'cbbebriefä gefebah, fanb nodi am leiebteften (Eingang, ba man es" für ritterlid) unb ebel hielt, nur ben im Kampfe Vor= bereiteten anjugreifen. Tic £idierl)cit aber, bie bierburdi jcbent, bem nict)t abgefagt mar, gemäbrt nnirbe, nannte man ben 2. Sine mittelbar brüdenbe ivolge bes yauftrcdits roaren für bie Sfteifenben bie frpreffungen unter bem SRamen be-s ©eleits (f. b.). 3roar uerbot fibuig Vbiüpp oon Sdimaben 1201 in bem ©efehe gegen griebensbrüdje alle (?rpreffttngcn non ben SReijenben auf ba« ftrcngfte, unb äl)nlid)e ©efehe erliefien Dtto IV. 1208 ju granlfurt, §dn- riefe (VII.) 1234 ju granlfurt unb bor allem grieb= rid) II. 1235 31t iDlainj; bodi bie Unruhen im iKcidje rierbinberten bie H'aifer, biefen ©cfejicn 91ad)brud ju geben. ®aber mußten bie Untertbancu unb cor allem bie Stäbte felbft bem Übel 311 fteitcrn fudjen. 3u biefem 3wede entftanben ber Vunb beröanfaunb ber ;Rbcinijd)e ©täbtebunb. 3n öfterreid), .Vaperu, ■Weiften unb Thüringen, mo bie Surften bie QüqcI ber [Regierung fväftiger erfaftt hatten, gelang es, ben ©emalttbätigteiten fo jiemlid) ein £nbe 311 madjen; anberh)ärt§ , befonber^ am vJibein, fliegen aber bie Unorbnungen unb Unfidierbciten aufS äufeerfte, fo- baf; otele ©unberte non iRittern lebiglidi nom [Raube lebten. 5)ie 3lbl)ilfe ber Übel fudite man roeniger in ben allgemeinen 2anbfricben§gebotcn, obroobt biefe nach bem OJiufter be§ ©efeties' non 1235 häufig genug erneuert würben, als mclmebr in 2) befonbern örtlichen ober auf Qeit gc = feb, (offenen 2. 60 batte fdjon griebrid) I. 1170 einen 2. allein für ben ÜJcittetrbein crlaffen. iRubolf »on öabSburg »erbot auf bem iReidistage 311 SBürj= bürg 1287 alle 5cb,ben auf breijiahrc; allein biefer 1291 311 ©peper auf fed)-3 ^al)re tierlängerte 2. War mit feinem Tobe auch, fogteid) oergeffen, fobafj fein Nachfolger 2lbolf oon 9iaffau Dlühc hatte, ib^n 1293 3U Köln mieber für brei ^abre bereinigt ;u erbalten. £old)e unter bie älutorität be« iReid)» geftellten 2. mad)ten jebod) Verabrebungen unter ben näl)er Se= teiligten feine^reegg überflüffig, reoburd) bie Vei= tretenben fleh auf beftimmte 3eit iuu'pflid)teten, allen getjben 31t entfagen. Sinen berartig cerabrebeten 2. ber fchreäb. ©rafen unb •Stäbte beftätigte 1307 Sllbrecfjt I. ju Speper auf sreei 3al)re, unb 3rear fo, t>ai bie nicht Veitretcnben com allgemeinen 2. au3= gefd)lo)|en fein feilten. Uincn äbulidien Vunb er= richteten 1319 bie rbein. Stäbte, ben fie 1332 er= neuerten. ^sbrem Veifpiele folgten yicle aubere ötäbte unb dürften im Stfafj, in Vapern, grauten, cebreaben, in ber SBetterau, Lothringen, Sadifen unb SBeftfaten. Überall fegte man Sebesjtrafe auf ben l'anbfriebcnsbrud). ^snbe» arteten aud) bief c Verbindungen, befonber§ gegen (Jnbe bes" 14. 3abrb-, auf ba§ öerberbttd}(te aus. 3ur Erhaltung be§ gricbeuS aufgerichtet, bienten fie halb nur, bie gelben allgemeiner unb ernfthafter 311 madjen, inbem fie com Sdntt? 311m Sjruö übergingen unb bie Verbünbcteu aud) im 2Jn= griff einanber beiftanben. So fdilofjen bie fdireäb. Stäbte 1376 ben fog. ©rof;en Vunb gegen ben Vifdref ©erfiarb pon SBormä, bie ©rafen ßberharb unb Ulrich non SBürttemberg unb ben dou §open= lobe unb führten offenen Krieg gegen fie. ®urcb Vermittetung .Honig SEeivicls Würbe 1389 ber 2. 311 (Fger auf feeb» ^alire crrid)tct, ber aber erft burd) ben Vertrag 31t öeibelberg feine SSBirfung crbielt. gür jeben ber Pier Vcsirte Sdjwaben, Vapern, 926 Sanbfrtebenäbrucfj — Sanbgeridjtspräfibeitt granfen unb Olfaf; ober SRbeinlanb mürben fdnee-: ridjterlicbe Sluefduiffe beficllt , beftebeub auc- oier fürftl. unb Bier itättifd'en Slbgeorbneten, unter einem Obmann, ben ber fiaifer ernannte. Sod) nad) ätb= lauf bei dgerfdjen 2. febrie bie alte 3roietradfjt mieber. ftaifer cigi->munb errichtete 1431 einen aHge= meinen 8. auf bie Tauer beS &uf fitenfrieges , unb 3Itbred)t IL ier.te [ogar 1438 einen bem Tanten nad) einigen 8. burd\ ber aber batb »ergeben mürbe. griebridj m. mufjte fut begnügen, ben 8. mie feine Vorgänger auf etliche ,\abrc ;u befestigen. Ser Don biefent Raifer ;u ivrantfurt 1486— -87 gefcbjfoffene lebte 8. mürbe infofern Don 3Bid)tigteit, al§ er bie SBieberberftedung be§ Sdjroäbifcben Sunbesl w (i|V lingen 1488 jur gotge batte. 3.uleftt erlannte man immer allgemeiner, bafe bie Einigungen, morin nur auf 3^ bem ivehbereebt entlagt mürbe, nicht bin-- reichten unb bafe tiefem SRecgte felbft ein @nbe ge= madn merben muffe. Siefem 3n>ed biente 3) ber ßrcige Sanbfriebe (f. b.), rrtit bem 1495 j'ugleicb ein ftebenbes ©eridjt, beffen Vei- fitjer ber fiaifer unb bie SReidjSftänbe mdblten, bas> SReid)stammergerid)t (f. b.), eingefetu mürbe, oor ba-> alle Streitigfeiten mit iReidvJunmittelbaren gebradn merben feilten. Hürjere Sauer aß tiefe? batte ba§ ebenfalls tamal-J u. a. aud) jur Erhaltung be§ 8. errichtete Sfteicb§regiment (f. b\). SBgl. Monumenta Gemianiae bistorica. Legum tom. II (Hannos. 1837); Kovae constitutiones do- mini Alberti, b. i. ber 2. neu 1235 I ha. Don Vbhlau, SBeim. 1858) ; ©efdudne bei Seutfdu'n SRecbtS, 33b. l , bg. von itobbe (93raunfdim. 1860—64); äRicbelfen, Urtunbüdjer Seitrag ,nir ©ejd)id}te ber £'. (SRürnb. 1863); Suifon, 3«r ©efebiepte be§ grofjen 8anb= friebenbunbeS beutfdjer Stabte (3nn§br. 1874); Sggert, Stubien uir ©efd)icbte ber 2. (©Ott. 1875); ©oeefe, Anfänge be§ V. (Süffelb. 1875); -)Im}A\ ©einrieb. IV. unb ber ©otte§= unb Sanbfriebe (in ben i Aoridnmgen jur beutfeben ©ejd)id)te XXI», ©ött. 1881); jSenberg, Sie alteften 8. unb ©otteäfrieben itafelbft XXIII, ebb. 1883); S. gifeber, Sie 2anb= friebenoerfaffung unter Marl IV. (ebb. 1883); äR. 2ßeiget, Sie 2anbfriebcnr>erhanblungen untertänig Sigmunb (£>aQe 1S84); SBmiefen, Ser 8. in Seutfd)= lanb Don iRubolf Den öabäburg bi§ ©einrieb VII. (Naumburg 1887); §f. Süd), Sie 2anbfriebenbe= {Hebungen griebridvS I. (ORarburg 1887); öuberti, ©otteSfrieben unb 2. (Sud) 1, 2lnsbach 1892). Sanbftiebenetbtud), im Unterfdjieb Bon bem ferneren öau§frieben§brudj (f. b-i bie Jeilnabme an einer öffentlichen 3ufammentottung, menn Den ber jufammengerotteten äRenfcbenmenge mit oer= einten Kräften ©emaltthätigfeiten au Verfenen ober Sadjen begangen merben i§. 125 bec- Seutfdu-n Strafgefetibiute-:.'. Strafe: a. für ben einfadjen Seit nebmer (benjenigen, mekter fiel1 ber ,-;ufammen= rottung tbatfdd'lid\ trenn aud) nur au-:- [Reugierbe, mit tem 'iu'iimfufein angefd)lo{fen bat, e§ werbe burdi fein Verbleiben bie ©efabr ber 3ufammen= rottung unb bie SDiöglicbfeit, ba| e§ ju ©emaft= tbatiafeiteu tomme, Dergröfjert) ©efängniS Don 3 2Ronatcn bie- 511 5 ^abreu. b. gür bie :HaceU- fübrer unb biejenigen, ireUbe ©emalttbätigfeiten gegen 9ßer[onen begangen ober Sadjen geDlünbert, Dernidnet ober jerftbn babeu, ,!udnbau-j bi-> ju 10 3abren mit fafultatieer ^elijeiauffidit, bei mib bernben Umitdnben ©efängnü nidjt unter G 'JJio naten. — SRad) Öfterr. Strafgefeö mirb ber 8. ale ein gall ber efjeutlicben ©emalttbätigfeit in 3Ser= btnbung mit bem fdnoeren öauäfriebenäbrud) be= banbelt (§. S3) unb für ben Urheber mit febmerem Serfer Don 1 bie- 5 Rainen, für bie ^Jiitbelfer mit Heiter Den 6 SRonaten bi-? ;u 1 Jabr beftraft. Sanbfriefif d) , 33 a u e r n f r i e j i f dj , f. griefifdje cpradie unb Sitteratur (SSb. T, 2. 361b). Sanbfrofcb, f. Saufrofdj. Sanbfroft, f. g-roftfdjaben. Sanbfu^i, Slal, f. gujs. Sanbgcmcinbcorbnung, f. ©emeinbeorbnung unb (üemeiuberecbt. Vanbgcrirrtt, im beutfeben ÜFuttelalter Seäeid)-- nung für ©rafeugeridn ober eebte» Sing (f. Sing [i>eif§Deriammlung]), im ©egenfah 3.35. iu bem vebiuierid't, .nofgeriebt. @s gab audi faiferliebe V.. ;. 35. in SRottmeil. — 3iach ber beutigen beutfeben ©eriebtäuerfaffung fmb 8. bie erfttnftanjßd) er= fennenben iioUcgialgencbte. (S. ©erid>t.) 33ei ben-- felbeu merben 6inif= unb Straftammern gebilbet unb Unterfuebungsrid'ter (f. b.) beftellt. (©. (Jivib fammer unb Strajtammer.) Sie 8. fmb mit einem Sßräfibenten unb ber erforberlid)en Slnjabl Don Sireftoren uub äRitgtiebem 311 befe^en. (S. 8anb= gerirbtäDräfibent unb 8anbgerid)täbirettor.) Jeu SJorftö in ben Kammern fülireu ber $räfibent unb bie Sireftoren. Sie .Hämmern entfd)eiben in ber Sefetjung Don brei SÖtitgliebern mit dinfd?lufe bee SSorfifeenben. Sie ctraftammem fmb in ber iiauDt: Derbanblung mit fünf SDlitgliebern, in ber 83e= rufungSinftanj bei Übertretungen unb in ben Jdlleu ber Sßriöatflaae aber mit brei SÖcitgliebern einfd)liefj= lieb bei VorfiKenben ju befe^en. Sie im 3an. 1894 bem Sunbe-M-at »orgclegte ^ODelle uir 3trai projelorbnung bat für bie rtraffammem burd)= aebeubo SBefeiung mit brei ÜRitgliebern in 2lu-:- iubt genommen, onuerbalb ber Jtammer oerteilt ber Sorfitsenbe bie ©efd?äfte auf bie 2Rüglieber. Qeber Siebter tann 511m 2Ritglieb mebrerer Ham= mern beftimmt merben. Surcb Slnorbnung ber Sanbeäiuftijsermaltung Eönnen megen grofser Snt fernung be§ 8anbgericbtSfi&eä bei einem 2Imt*= geriebt Straftammern für ben Sejirf eines eber mebrerer Slmtägeridbte gebilbet merben (©eriebt-:- Derfa|lung8gefeft Dom 27. San. 1877, Sit. 5 — 7). Sie 3abl ber 8. im gangen Seutfdjen iRciefc be= trägt 172. 93ei 138 8. treten SdMDurgeridue }u= fammen; Hammern für .fadien befteben 67 mit 390 ßanbelsrid'tern ; ctrafiamineni bei vJlmt-j; geliebten 40. yanbgcricfjteibircftor, uaeb bem Seutfd'eu ©eriditJDerfaffuinvJgefcR ber ?lmt§titel ber 3Sor= fitsenbeu ber ©iml= unb Straffammern ber vanb^ geriete (f. b.). Sie 8. finb i'iitglieber be« "Bidfi cium-> (f. ßanbgeridjtäpräfibent), ber bem Sicn)t= alter uub bei gleichem lienftalter ber ©eburt nad) dliefte ber gefenlicbe Vertreter beä Sanbgerian-; präfibenten. jjn Vreufeen unb ben meiften anbern beutfd)en Staaten baben bie 8. gleicben Slang unb gleidie* ©ebalt irie bie ^ berlaube-?gerid'tc-räte (f.b.), in einigen, 5. SB. Sadjfen unb i)iedlenburg, gerin= geree, in anbern, 3. V. Vaben unb Dlbenburg, bc^ bereä ©ebalt alc- biefe. Seit niebrigften 3tnfang& gebalt babeu bie 8. in iReufi mit 3500 ll'u, in Sacbjem Jlltenburg mit 360Ö 9R.; in Sippe haben fie einen mit bat übrigen Siebtem gemeinsamen (itat mit Junftioiiöjulaaen; ber bbebfte ©ebalt mirb mit 10000 3R. in ASamburg gezahlt. yniibgcridncuräfibcnt, nad) bem Seutfdjen ©eriebtfDerfafjungÄgeH'K ber 'Jliutc-titel beä au ber Sanbgertdjtörot — Sanbfartett 92- Söifee eine* 8anbgeti($t3 (f. b.) ftebenben vidjtev- licbcn Veamten. Serfeloe Ijat roie bie 2anbgeriajt§= btreftoren (f. b.) ben 33otfih einer Eirrit= ober Straf- fanimer nad) feiner im IBeginn be§ ©efdniftsiabrs 311 trefjenben Veftimmung, führt ben Vorfit? im?ßle= num nnb im Vräfibium, 511 toetäjem anfier ü)m bie Sireftorcn unb ba§ ältefte OJiitglieb gehören. SaS Vräfibium, bei toeldjem im galle ber Stimmengleich- heit ber 2. ben 3lu§fd)lag giebt, Derteilt Dor SBeginn unb in gefetilid) Dorgefebenen Stotfällen im Saufe beS ©efdjäftsiabrs' bie ©efd)äfte unter bie Derfd)ie= bcnen Sammern unb beftimmt bie ftänbigen 9Jcit= glieber unb bie regelmäßigen Vertreter berfclbeu. 92acb ber bem Vunbesrat San. 1894 »orgetegten Siooelle 311111 ©criditsDerfaffuugsgefel; foll bie Ver= teitung u.f.ro. »on ber SanbeäjuftiäDertoaitung Dor= genommen luerben. Über bie Verteilung beä ü8or= fiheä in ben Äammern entfd)eiben ber 2. unb bie Iivcftoren,bcrart, baß erfterer bei Stimmengleichheit iien 2lusjd)lng giebt. 3m galle ber Verbinbcrung bes regelmäßigen Vertreter« eineä SDtitaltebeä roirb ein jeitnu'iüger Vertreter bitrdi ben S. beftimmt (©eriditS; Derfaffungsgefeli §§.58 fg.). Surd) bicSaube§gefeh= gebungen fmb ben 2. bie ©efebäfte ber 3ufti3»ertoal= tung bei bem Sanbgeridjt unb bie SMcnftaiiffidit über ba§ Sanbgeridjt unb bie in beffen SBejirl befteljenben 2lmtsgerid)te übertragen (»gl. bcfoubers preuß. 2lu3fübrungSgefet} Dom 24. Wpxxl 1878, §§. 77 fg.). 5in Vreußen unb ben meiften anbem beutfcbeu Staaten fteben bie S. im SRang unb ©erhalt ben Se= natSpräfibcnteu (f.b.) berDbcrIanbes'geridjte gleich; in Sanern, Sadjfen, ben tbüring. Staaten unb ben Öanfeftäbten haben fie geringeres ©ehalt. S>er Sßräfibent beä Sanbgerid)'tä I in Verlin bat, mäb= renb bie übrigen Sßräfibenten in SJkeußen Don 7500 bi§ 0900 SR fteigen, ein ©ehalt von 10500 Ü)?. unb 1200 ÜJc. äBobnungSjufdjufc, ber S. in Sam= bürg besieht 12000 3Jt. ©ehalt, bie in 3Weanb = , Sd)ul= unb SBanbfarten bienen ben fd?on im3Iamen liegenben 3'üeden unb unterfcheibeu fid) burd) ba§ gormat. ßine fpftema- tifd)e Sammlung Don Harten beißt 2ltla3 (f. b.). 3cid)uungömctt)obcn. 2)a bie Saubtarte bie Db- jefte, bie fie bringt, nad) ihrer räumlichen 2ln orbnuug in horizontaler unb Dertifaler SRidjtung Derfmnlichen foll, fo hat bie Hunft beS Hartograpben befonberS brei große Scbnuerigfeiten 31t überiDinben : bie Spbäroibalgeftalt ber @rbe, ben SBed)fel Don ,v)och unb Sief unb bie gebotene Sßerfleinerung im Sttlbe. Saä fd))Dierige Vroblem, ba§Sphäroib ober einen Jeil beSfelben auf einer G'bene barjuftellen, loirb burdi bie .Hartenprojettion (f. b.), bie bai ©rab= nel; unb fomit für jeben $un!t ber ß'rbe feinen S3ilb= punft auf ber Harte ermittelt, ju löfen geflieht. "Uoeb febtoieriger ift ei, für bie äßiebcrgabe ber lln= ebenbeiten ber G"rboberfläd)e, ba§ orogr. Clement, burd) ,H>icbnerifd)e Glittet einen plaftifcben 3lu§brud 311 ßnben. 2luf altem Harten tourben bie .^öbcu unterfd)iebe burd) in lanbfd)aftlicher Sßerfpeftioe gehaltene ©ebirgsseidjnung ober aud? nur burd) raupenartig fid) binsiehenbe ööl)enfd)raffen böd)jt mangelhaft angebeutet. Sann erhob fid) ba3 2üige höher unb betrachtete bie Sanbfd)aft fd)räg Don oben toie in ber VogclperfpcttiDe, bis enblid) ber Süd uertital auf bas baruuterliegenbe Sanb gerid)tet mürbe. Siefen gortfdiritt betunbete bie fogenannte altfranj. Planier ber Jcrraiu3eid)nuug , nad) ber bie Serrainbilber feit ber 2,'Utte be« 17. 3ahid). nur einfeitig, gclüöbnlicb Don Siorbrocften her, beleud)tct erfd)eiueu. Srft burd) bie Ginridjtung au§gebel)nter Sanbesaufnahmeii gegen (Jnbe be§ 18. Sahrh. tarn mehr matbem. Dtid)tig!eit unb Vollftanbigteit in bie S. 2lbcr nod) biS 1794 lehrte man, bie hoben 93erge einfad) mit ftarten, bie niebrigen mit feinen Strichen 311 bejeichuen. 5Bo biefe finnlofe Siegel nid)t paffen mollte, ücriiiicä man auf ©cfühl für öarmonie unb Hunftgcfcbmad. ©0113 befonberä mar eä bie Ser= rain3eid)nung (f.b.), bie_burd) SchmannS (f.b.) 3eid)eumanier, burch SRefjung zahlreicher ööben= punfte unb bie barauf folgenbc Honftnittiou dou 928 Saiibfavtcu äquibifianten Sfäoeaulinien in bie topogr. Stuf= nabmeblätter, eine fixere Unterlage erhielt. ®ute 8. finb einä ber rcicbtigftcn .öilfeinittel ber Erb Eunbe. Jbrc Seimiclfältigung geidueht Bermittelft bei Hupferiticbi ober bureb Vitbegrapbie. Tech »erben 8. au* auf Rinn unb Stabil gefiodjen, in Öolj gefdmitten unb fogar auf ber Sudibrudpreffe bergcjtellt. Steuere Slrten ber SßetoielfäTfigung lie= fern jjeliogramire unb ^betolithograpbie." ©eftf)id|tlid)e£. Tie älteften «arten unb getane finben fieb fchon bei ben alten Sgtyptern. Sei ben ©riechen ^iefs eine .Harte pinax, bei ben Römern orbis pictus, tabula, morauS im Teutfdum «2anb= tafcl» gemacht mürbe. Jas lat. eharta, portug. unb fpan. carta, bebeutete urfprünglidi eine ttr= funbc, ftntet ftd) aber fdjon feit 1311 auf 8. on= gemenoet. Ta bie Sänbergemälbe urfprünglid) auf Stoffe gemalt »urben, fo menbete man bafür ben -luebrud mappa. mappa mundi an, ber fid) im @nglifd)en noch erbalten bat, mo man maps (Sano= farten) unb eharts (Seefartcn) unterfdjetbet. Tic erfte umfafjenbe Sammlung neuer gebrudter 2. gab 'Jlbr. CrteliuS 1570 beraub, aber ber bafür nodjub= lid)e Sluibrud Sltlai ftammt t?on @. Mercator. Ter Jonier 2lnarimanber von Milet entwarf ju= erft, in ber erften öälfte be§ 6. Sabjclj. v. Gbr., eine allgemeine Grbfarte. (5'r unb feine 9cad)felger in rcr 3onifd)en Schule ftellten bie bercobntc Crbe (bie Cfumene) freürunb, pom Dcean umflorten, bar unb nahmen Telphi als ben SDtütelpUHlt beS Grbfreifes an. äefatäu? perfaf,te ju biefer Harte ein geogr. 3Berf. Sein Seitaenoffe unb Sanbimann, 3lnara= goraS cen Milet, befafs fogot eine in Srg gegrabene SBettEarte. fßatfirlid) würben bei ber SRegfamfeit be» icn. ©eiftei an ber Harte 2lnarimanberi man- cbcrlei SJeränberungen , Grmeiterungcn unb 5ßer= befjerungen Vorgenommen; aber an bem ©runb= geeanfen ber Scbeibenform bielten alle TarfteUum gen feft, febafc bie ion. Harten auch, nod) jur 3eit bei Slriftotelei in ©ebrauch, maren. 3bre ©runb= läge mar jebodi fchon bunbert Jahre üorber burd) bie allgemein Verbreitete Seiire von ber Hugelgcftalt cor (Jrbe jerftört, Ttfäarch, ein Sdjüler bei i'trifte= tele?-, befeitigte ben ringefliefeenben Ccean unb teilte bie Sänber ber bemohnten (E'rbe bureb eine ron ben «Säulen' (Strafe üon ©ibraltar) nad) Cften burd) bas Sfflittelmeet nrnt Jaurui gezogene Binie in eine 9iorb= unb Sübfeite ber (Erbe. Tiefe Jeilungslinie (bas Tiapbragma), in ber 9tid)tung ber Sreitenfreife gebogen, bitbete bie ©runblage einer Srojef tien. auf biefem ©ebanfeu baute (5rato= ftbenei meiter. Mit feiner erften eraften Erbmeffung auf bem Meribian von Spcne in Qberägöpten, ber beröauptmeribian ber alten Harten blieb, maren bie Elemente einer Hartenprojettion gegeben. 6rate= ftbenei jeg noch mehrere parallelen unb Meribianc unb nannte bie uon ihnen begrenzten Sierede Siegelflädicn. Sa er aber au>3 Mangel an aftren. eingaben bei geftlegung feiner Öinien ftcb auf fßt> nu^ung pon jufällig ;ufammengetragenen , un^ fidjern Gntfernungc-angabcn einzelner SReifenber angemiefen fab, maren bie ätbftänbe ber 0rabneft= linien ungleid). Tiefen Mangel tabelte .'öipparaS, ber größte Slfvronom bes JütertumS; er hat feine Harte entmorfen, aber er übertrug bie Sreiten unb Sängen bei £jimmeti auf bie (5"rbe unb führte bie ftereographif(he$rojefrionein. SDlarinuiPonSpruä, ber Segrünber ber mathem. ©eographie, mie* allen mistigen Drten einen beftimmten ©rab ber Sänge unb Sreite, aber ntebt nad) aftron. Sechaditungen, fonbern nad; Scbätnmg ber Sntfernungen, nad) SReifemafsen, an. 'ffom folgte $toIemäui unb lie= ferte in feinen jahlreicbeu ißofitioniangoben ba§ lUiaterial, nadi bem man ieberjeit feine Jtarten mie= ber entroerfen tonnte. (S. Harten $ur@efdM*te ber©eographie tc, beim Slrtifel ©eographie.) 3n ibm erreidite bie tavtegr. ffliffenfdjoft bei ätltertumi ihren .vmbepunft. Tic ui Jeinem SBerfe gehörigen Harten mürben nidit Don ibm felbft, fonbern von ~Jlgatbeoämon (gercöbnlidi in5 5. ^abrb. n. ßhr. gejeht) angefertigt. Tie iRömer hatten Sänberjeicbmingen in ihrem Staatöarehio. Tafe unter (Eäfar eine Sermejfung beä SReid?ä ftatigefunben habe, mirb jetit mit :Hecht bcjmeifelt. Tie rom. Harten bienten nur prattifdjen oroeden, von mathem. 5ßrojeftion mar feine ytebe. Unter fiaifer Sluguftui mürbe burd) 'Sl. Sipfaniui ?lgrippa in einer eigen? boju erbauten Säulen; halle eine ÜBettfarte entmorfen, bie ben ätuigangi= punft für bie ©efcfaichle ber röm. ©eographie hübet unb bie fpäter oielfad) fopiert ift. 2ll§ folebe 3lod)= bilbung ift bie au? bem 3. Jahrb. u. 6hr. ftammenbe unb mit 3ufägen auä bem 4. Jahrb. uerfebene röm. ©cltfarte, bie fog. ^eutingerfdie Tafel aufjufojfen. (S. Seutinger.) "3m frühem Mittelalter erfaSeinen bie bilblidien Tarftellungen ber (frbfefte ebenfo bärftig mic bie Sorftcllungcn rom Sau ber 2öelt. Tie erften SBeltfarten be? ehriftl. Scittelalteri fmb SRablarten ohne jebe ijßrojeltion, mit bem Mittel: punfte^erufalem. Tie 'Jlrabcr, unfähig bie arbeiten ihrer Slftronomen für bie Hartograpbie ju henuhen, blieben in ihren Tarftellungen ber (Srbobcrfldcbe meit hinter Sßtolemäui surüd, mie bie» unter anberm bie auf uni gefommenen Harten be» 6'brifi (um 115t) befunben. 2lber auch bie Slbenblänber machten nur f ehr geringe gortfebritte, unb erft infolge ber trfinbung beä Hompaffes trat hier feit Slnfang bes 14. Jührb. plöfelid) eine neue ßpod)e ein. Man jeiebnete nun Seefarteu naaj ber Hcmpa&rofe, fog. Hompafifarten (riohtiger lorobromifche Harten). Tie erften Harten biefer 2(rt oerfafjten Italiener. Tie ältefte erhaltene Harte mit Saturn ftammt au» bem 3. 1311, ftellt aber bai Mittelmeer unb Scbmane Meer in ben Umri||cn fo genau bar, baj; man biefe .Harte nid)t für ben Stnfang einer neuen Hunft, fonbern für eine hodjcntrcidelte Slüte berfelben halten muf. Tie SBerfaffer biefer Harten maren anfänglich praftifche Seeleute, bann and) ©eiitltcbe unb fpäter Hartographen r>on Scruf, bie älteften barunter ©ionanni baSarignano, "pictro SBiiconto. Tie Hunft blühte in ©enua, aber nod) mehr in Senebig, roo e» im IG. 3^hrb. fogar Staatifarto= graphen gab. Sfufser ben Italienern beteiligten ftch, namentlid) bie (Katalanen an ber Serftellung oon Harten, bie berühinteftcu finb con älngelino Tulceri (ober Tulcert) 1339 unb bie fog. (Eatala= ntfdje SBelttarte üon 1375. 3(ue bem 15. Sahrt). ift befonberi bie SBeltfarte Ära Maure* in Senebig bemerleniroert. 3'ürSieb= baber mürben Heinere jierlid) auf Pergament ge= malte Harten ;u einer alle belannten Sänber um= fajfenben Sammlung jufainmengcfteUt, fo con ©iaeomo be ©iralbi (1426 — 46), Slnbrea Sianco (1436—48), ©ratiofo Senincafa (1435— S2), Sap= tifta Slgnefe (1529—64) unb enbli* Don ber genue-- fiithcn Aamilie Maggiolo (1511—1648). Ten fpan. .Hartographen Perbanfen mir uimeift bie altern Tarftellungen ber Letten SEelt, barunter bie .Harten Sanbfartentjanbel 929 pon Juan bc la Soja (1500), Sicgo Stibeiro (1529) unb eine 15-27 entworfene Unitierfalrarte, angeblich von Aeni.£olou,piclleid)toon2cuno@arcia. Sortu= giefen lieferten bie etften Sänbergemälbe ^nbien?; unter ihnen ift befonberä ber in Senebig tebenbe Siego .vwmem etroärmenätoert, oon bem au§ ben 3. 1558 — 71 neun fünftlerifcb ausgestattete 2lt= lanten fieb erhalten haben. 3n§mifa)en waren mit bem aufleben ber alte Haffifcben ©tubien aud) bie "Kerfe Stolemaus' mit ben Karten Slgatbobämonci wieber jur Serbrettung gelangt unb beffen Crtsbeftimmungen bei ber @nt= roexfung von S. benubt werben. SEBät)renb in ber bilblicben SarfteHung ber (Jrboberflacbe im 14. unb 15. 3abrb. bie feefabrenben Sölfer bei fpätem EDHttelalterS , insbefonbere bie Italiener , in ber elften .vSalfte beä 16. 3iabrb. bereu ©d)üler, bie portug. unb fpan. Sotfen, bie erftc Stelle einnahmen, begann um bie SOtitte beä 16. 3al)rb. bie .fterrfobaft ber beutfeben fiartenjeiebner, bie am ©djluffe be§ 16. Qabrb. an bie Jcteberlänber überging, benen fie ba§ ganje 17. ^abrb. »etbtteb. Son SBicbtigfett war ba§ SBirfen 3Jtartin Set)aim3 (f. b.), ber 1492 ben älteften erhaltenen (frbglobuö (f. Harten 5ur ©efd)id)te ber ©eograpbic Id) perfertigte. 3ob- ©töffler (geb. 1530) unb nad) ihm ber 3curn= berger 3>"b- SSBernet fübrtcu nad) bem Sorbitbe ber alten ©eograpbcn baS ftereograpbifdje ©rabnefc ein. 9iod) roeitcre gortfdbritte führte SJcercator (f. b.) berbei, ber ß'rfinbcr ber nad) ihm benannten 3$ro= jettion; bie SBeltfartc «Qvan ©ebraudi für ©ee= fab/rer» pon 1569 jcigt biefe SProjeftion llcercatorS. Softe! wanbte 1581 für nbrbl. unb fübl. palbr- fugelbilber juerft ben noch üblichen ftereograpbnfdien polaren ©ntwurf an. ©onft erwarben fid) um jene 3eit noch SetruS 2lpianu-> (SMtfatte oon 1520), Seh. DJcünftcr, Slbrabam Drteliuä, Johann ©d)öner (@rbglobu3 Pon 1520, f. Harten jur ©ef d)id)te ber ©eograpbie Ie) unb ber genannte ÜJlercator um baä Sanbfartcnmefen grofje Scrbienfte. Sie ge= wöbnticbften Atlanten waren im 15. unb 16. ^abrf). nidjtä weiter al3 eine Sammlung ber Harten be§ Stolemauä mit Seigaben moberner Harten, ©o entftanben fchon im 15. ^abrb. oon einzelnen Säw bem beffere felbftänbige 2lrbeiteu. Sabin geboren })?ercator§ Harte Pon Slanbern pon 1540, Sb'l- 2lpian3 «JBairifcbe Sanbtafeln» (24 Slättcr, 3)cüncb. 1568), frennebergcrS Harte Pon Sreufien (1584) unb 2)c. Cberä Sanbe§»ermeffung be* Hurftaatcs Sad)fen (1586 — 1607; erft 1889 nad) ben Drigi= naten perbffcntlicbt oon ©. SRuge). Severe beruht auf geometr. Slufnabmcn unb fann al§ erfter Ser; l'ucb einer topogr. Harte bejeiebnet werben. Sie g-ortfebritte ber 2lftronomie im 17. Xsatjrf). würben juerft in 5-rantreicb (Sicarb, Sahire, be= fonberä Sominiqifc Gaffint) für bie Serbefjerung ber 2. benutzt, aßefentlichc Sortfcbritte jeigteu be= reitä bie Harten pon Selisle (1700—25), nod) mehr bie be§ gelebrten unb fritifeben b'2lnüiüe (geft. 1782). Siefen reiben fid)an33uaci)c,fpäter3omarb, ■.DiaIte=Srun, SBaldenaer. ©egen ©übe beä lS.Qahrh. würbe mit SeSbarre^ , Hennef , Slrromfmitb (geft. 1823) Cmglanb 6i| ber barftellenben ©eograpbie, wo ftd) infolge ber Serbaltnifie allmäbtid) ber größte i^djat; urfunblid)er 3cad)Wcife für ben Harten; u'idiner angefammelt hatte. Suj'Tiffben War in Teutjcblanb feit bem Sreifjigjäbrigen Hriege aud) auf biefem ©ebiete geiftige Seröbung eingetreten. Sie SBieberbelebung ber Hartograpbie bat man hier Srotffiaiis' SonDen'ation!=£fEifon. 14. Stuft. X. Öomann (f. b.) ;u perbanfen, ber feit 1702 ju Sßürn= berg arbeitete unb beffen Harten bü gegen (Jnbe be§ 3abrt)unbertä in Seutfd)Ianb bas allgemeinfte 2lnfeben genoffen. 3unacbft War man auf ffiiebet= holuug frember Triginaie angewiefen, ba in 55eutfd}= lanb für genauere Sanbe«aufnabmeu nur febr wenig gefd)eben war unb bie porbanbenen beffern Harten au§ mititär. ©rünbeu fogat gebeimgebalten würben. @in üoUftänbigcr Umfcbwung in ber Hartographie bereitete fid) im lejstcn Siertel be§ 18. 3abrb. oor, inbem einerfeit? nach bem Vorgänge grantceidji, fnft alle europ. Sänber im mititär., abminiftratioen unb anberweitigen Jjntereffe planmäßig permeffen unb aufgenommen, anbererfeitä bie aujiercurop. (frb= teile burd) Wifjenfcbafttidic ^'orfduingSreifen mehr unb mehr aufgefcbloffen Würben. Sie erfte geometr. unb topogr. Harte erhielt granfreid) pou 1744 an burd) ©affmi be Sburn (f. b.). 3n Sänemart be= gannen bie Sermcffungen 1766, in ©achfen 1780, in G'nglanb 1784, in ben übrigen Staaten nodi fpater. Über bie übrigen Unternehmungen biefer 2lrt, pou benen mehrere aud) in tüuftlerifdier Sejiehuug aVi ilfeifterftüdc ber neuem Kartographie 311 betrachten ftnb, bat ©pbow («Ser tartogV. ©tanbpunft Guro= pa3», in Setermanng «9)iitteilungen», ^(ahrg. 1857 — 71) tritifcb berichtet. (5'iu grofeer Seil berfelben »erbanft ben ©eneralftäben ber Slrmeen ihren Ur= fprung. 3n ben ©eeftaaten, wie befonberä in ßng= lanb, haben bie bpbrogr. Sureauä trefflidic 3ee= unb Hüftenfarten Perbffentlicht. Unter ben für ein größere» Sublifum berechneten S. baben fid) in neuerer 3^'t befonberS bie pon Sergbauä, ©pbow, .vieinrid) unb "Jiicbarb .Uiepert, Setemtann, Sänge, 3isg'ci", i'lnbree u. a. bie alh gemeinfte 2lnertennung erworben. 2ÜS bie heften 2ltlanten für ben öanbgebraud) ftnb bie pon Hiepert (40 Slatt; 3. Stuft. , 45 Statt, Serl. 1892 fg.), ©ticlcr (juerft ©otba 1817; neue Searbcitung oon öerm. SerghauS, Sogel unb öabentdjt, 95 Statt, 1893), Sänge (30 Statt, 2. 2tufl., Spj. 1867), 2lnbree (86 Harten, Spj. 1881; 3. Stuft. 1893 in 140 Hartem feiten) unb Sehe« (59 Jnauptf arten , ebb. 1893 fg.) 311 nennen. Speciell au ©d)ulatlanten unb ©d)ttl= wanbtarten wirb neuerbings febr ©utcS geboten; unter ber gülle ber begügttcben Seröffentlidningeu ragen bie jenigen ber Rinnen Weimer, Sertbe*, SBagner & Sebeio beroor. Sic neu erfd)einenben Harten werben oerseiebnet in ber «3eitjcbrift ber ©efellfcbaft für d'rbtunbc 3U Serlin» (1853 fg.) unb nod) pollftänbiger in 9ßetermann§ « DJitteilungen auä 3. Sertbeä ©eogr. Stnftalt» (©otlja 1855 fg.). — Sgl. ©elcid) unb ©auter, Hartentunbe gefd)id)t= lidi bargeftellt (ctuttg. 1894). t'anbtartinbanbel, ein Q^do, be§ Sudihau= bel§, umfa|t ben @in= unb Serfauf oon Sanb = unb ©eeiarten, fowie ben Sertrieb pou ©toben, Sellu= rien, Sehrmitteln für ben geogr. Unterricht unb geogr. Sitteratur. SDlan unterfcheibet 8anbfarten= Serlag unb =©ortiment, beibe? in ber Sßrajiä oft perbunben. Ser Serlag befebaftigt fid) oft nur mit einer ganj beftimmten ©pecialität, 3. S. ©diul= Wanbtarten, Harten für ben Dieifegebrand)(0*omptoir= wanbtarten), potit. ©peeialfarteu, Slttanten u. f. w. 3LReiftcnS ift berfelbc mit einem tartogr. ^nftitut perbunben. (ünen bebeutenbeu Steil beä S. bilbet aud) ber Sertrieb ber offiziellen ©encralftabätartcn. Ser S. Perlangt infolge feine§ internationalen 6ba- ratterä eine genaue HenntniS ber au«länbifd)eu tartogr. Sitteratur. Umfaffenbe Hataloge Pon War 59 930 Scmbffima — Sanbofö (§ernt.) ton unb bibtiogr. 3eitfd)riften, hne jie bcrSucbhau: bei hat, einfrieren nidn. übcrfidncn über Sfteu= erfdjetnungeu »erben meift in geogr. 3eiticbriiteu uifammengeftellt (f. Sanbtarten). 2er Seefarten= hanbel blüht bauptfäcblidi in ben ßajenftäbten. Sie michtiaften SanbtartenDerleget fmb: Xietridi [Reimer (SBerlirt), guftuS SBertl)e§ («otba), Earl Alcmming (©logaw, 3Bagner& Tobe*, ©elhageu & ßtafing (Setpjig), 2lrtaria & ßo., ;R. Seiner, (5"b. vmliel (SBien). üanbfarten = Sortimentshanb= lungen gab es 1894 in Teutfcblanb , cftcrreich unb ber Sdnneij 1076, meift mit Snch= unb ßunftfcanb: lungen Derbunben; befonber§ bebeuterib finb bie Simon Sdiroppicbe 2anbfarten$anblung in ©erlin \mi> 2. gtiebertcgfen & lie. in .Hamburg. Sanbflima, f. Sorttinentafttima. Sanbfomtur, f. Sommenbe, t'cmöfrabbcii, f. Krabbem Vän&lor, audj Sauberer unb Treber ge= nannt, ein bei bon Semobueru beä fog. Sanbels (be§ 2anbeS oh Per 6nn§ in cjterreicb) beliebter Zam im Slreiadj tel= ober Treioierteltatt, ju beut bie Sänbler Säuern bie SPlclobien meift fclbft cr= finben unb in mannigfaltigen Sßeränberungen au§ com Stegreif Dorttagen, unb moui gewöhnlich eine Klarinette, eine ©eige unb ein Saft, audi bie3Ui)er als Segleitung bienen. Slucb in bon St&bten ift biefer Jauj feit Slnjang beä 19. Jahrb. eingeführt, unb bie bcbeutenbfteu .«ompomftcn, fclbft ÜDtojart unb Seetbosen, haben 2. fomponiert. VänM irlic »anatoricn, f. Minberheilftätten. SaiiMicfcntugcit, f. ffriegSleiftungen. Sanbltga, SDeutfdje. Tie2lbfcbafiungbe5pri= Baten ©ruubbefihes, bie JBobenoerftaatlidnmg, ift eine 6au»tfotberung aller focialiftifdi = fommunifti; icher Sdnüen. Jn (Snglanb btlbeten fidj ;u 2lnfang fer fiebriger Jahre mehrere ÜBereine ,utr Srftrebung biefeä 3'els ober menigftens jur 2(nbabmmg einer [Reform ber ©runbbefitjDerbaltnijfe, unter anbern bie dou SDliU begünftigte Land Tenure Eeform Association. (Einen neuen 'Jlnitofe erhielt biefe Se= megung burdi ben Slmertf aner öenro, ©eorge (f. b.i. Tiefer mirfte auch in ©nglanb perfbnlidi für bie Verbreitung (einer Vebre, mas bie ©rünbung einer English Land Restoration League uir jvolgc hatte, gn Teuticblanb hatte fdjon 1854 ©offen in einer iehr wenig befannt geworbenen Sdjrift («G'nt= mictlung ber ©eiche be§ menfduicheu SerfefcrS», Sraunfcbw. 1854 1 ein ähnliche* Programm tute ©eorge öertreten. ^''fl1'''* ftelite er einen pollftä'n- big berechneten SBlan auf, nach meldicm bie erpro= priierten ©runbbefttser au? ber künftigen 3una^me ber ©ntnbrente solle Sntfcbäbigung erhalten foüten. 3Jlit mehr focialiftifcber jenbenj trat 1870 Stamm in feiner Sdjrift «Sie ©rlöfung ber barhenben IRenfcbbeit» (4. 2lufl., Serl. 1893) für bie 3krftaat= lidnmg be« ©runbeigentumS ein. ©rbfjercv Jini •eben erregte jebocft erit SK. Aliirid?eiin (f. b.), mit com übrigeng roefentlicb auf ©eorge unb Stamm aoftübten sJÖerte «-Huf frieblid&em SSege» (Saben= Saben 1881J. Jlürfcheim get)t infofern über ©eorge binau§, als er al§ ,>clae ber SBerftaatlicbung bei? ©runbbefiöei andi ein faft gduilichee SBerfdjnnnben beä fia»italjinfe§ unb üherbaupt bie ®manci»ation ber Slrbeiter von ben Raöitaliften crmartet. SJlert uuirbiaeniH'iie fanb Rlürfd^eimä "projett auch bei mannen ©rofjgtunbbeftfeern günftige Slutnahmc. Unter ben ariftolratifdjen Vertretern ber 35erftaat= lid)ung be-> Sobenl iit namentlicb. 15. oon <öcUbortt= Saumer§robe ;,u nennen («SSerftaatlicbung be-5 ©runb unbS3oben§ ober cdniRiblle?», Serl. 1^85; «Xa-3 Secbt ber Slrbeit unb bie Sanbfrage», ebb. 188G). 3ur Belehrung ber öffentlichen SKeinung unb jur Seförberung ber als beilfam ertannten 9Kafjregeln mürbe au§ iehr oericbiebenartigen Ele- menten 4. Juli 1886 in Serlin bie Seutfcpe 2. ge= grüubet, bie fidi 4. Juli 1S88 als ällltooplSbunb ronftituterte. Jm gleiten Jahre würbe oon 5lür= idnum ber Teutiche Sunb für 'SobenbefiR: reform gegrünbet. Sih be§ SBunbeä ift ©erlin, Drgan bie 3Bod)enfd}rift «%rä 2anb» (Süffeiborf, feit 1890), SBorfifeenber Jabritant greefe ;u ©orlin. Eine anbere oeitidn-iit »Areilanb» ift ba§ Drgan bor oon fterhfa (f. b.) in« Sehen gerufeneu fttev- lanbsereine, bie ;ur ©ermirflichung ihrer SSoben- reformbefrrebungen eine älnfiebelung in Dftafrila heahficbtigen. (3. auch ©runbeigentum 4.) Vaitbliga, Jriiche, eine 1879 burch ben genier 9)Uchael Taiutt gegrünbete polit. Slerbinbung in Urlaub, melche bie'2lbfchaffuna be* ©runbherren turne unb bie Sftüdgabe be§ irifchen £anbe§ au ba-> iriicbe ©oll erftrehte unb feit 1880 oon fßarnefl ge= geleitet mürbe, äli bie 2. troh ber Sanbbiö ©lab= ftoneS ihre älgitation fortfebte unb ihre ©egner burcb ©oocotteu (f. b.) terrorifiorto, mürbe jie Cti. 1881 alz «eine gefefeftibrige unb oerhrecherifche SSerbinbung» aufgelöft. 3(n ihre Stelle trat 1882 bie 9tationalliga (f. b.). [mirt. l'aitölorb (engl., fpr. Idnb-), ©utebefther, @aft= VanMofuitg, Jerritorialrotraft, gegen Cr merbung eines ©runbftüd« burcb frembe Unter thanen f'icb richtenber 9ietraft (f. b.). t'anbmarlcii, ^eicium auf bem geftlanbe, bie bem Seemann fchon auf mcitere Entfernungen einen •Jluhalt für ben augenblidlicben Ort feinel Schiff-? gehen, i'can bcnuftt al« 2. .ftirAtürme, 3öinb= mühlen, ©ebäube, Säume, ober errietet fte rünftlid) in ©eftalt oon Sälen (f. b.). Vanbntarftriall, in iUedtenhurg Sejeidjnung eines erhlidieu ftänbifcben Jlmtes, bejfen Sräger bie Sprecher ber Stänbe gegenüber ben Banbe§= berren finb. Sie finb DJlitgueber be§ 2anbtag§= bireftoriums unb leiten auf Sanbtagen bie oor= lommenben SBabl^anblungen. SaS 2lmt ift in brei Aiimilien erblich (oon Sübom auf C'idhof, oon i'calKau, Areiherren ui äBartenberg unb ^enjlin auf $enjlin, unb ©rafen oon ,^abn auf $lee|). Vanbmeifter, ein (jeroorragenbet Seamtet im Jeutidien Drben. oitiu erften 2. öon ©reufien mürbe .viermann Salfo (f. b.) Dom &od)meifter .^ermann Don Satja ernannt, l'lndi ber Crben ber Schmert= brüber hatte einen 2. Sanbmeffcr, in vl>reufecn ber Jitel eines atarc- mifdi gebilbeten , Staatlich geprüften unb oereibeten 3Sermejfung§ted)nilers. Sanbmcfifunft, fobiel mie Aelbiueütunft (i. b.i. yanbmolluch'ii, f. i'anbfcbneden. Sanbmünjcn, Stab t m ü u jen, in T eutfduaub früher Sölünjforten geringften 3Berte§, bie nidu nach bem Seidisfufie, fonbern geringhaltiger ctefchlagen mürben unb baher nur in beut ©ebiete bes betreffen: reu iUüniherrn ©üttigteit h.uten. Sanb ob ber ©itriä, f. (5nns iaIujs). t'anboic« (langböd), öerm., 3oolog,geb.l9. ?lpril 1835 ut Scnnfter in SBeftfalen, ftubierte Rheologie unb Slaturmiiienfcbaft, mar feit 1865 ©mnnafial= lebrer ;u SDtünfter, habilitierte fich 1869 an ber berti gen Stfabemie als SBrioatbocent unb nutrbe 1873 ^ro= ümibor» (Seonavb) — Sanbquart (Stuft) 931 fejfot ber Zoologie. Stöeröffentlidjte namentlich ein SSSert über bie «2ietftimmcn» (greife, i- Vr. 1874), feinet mit Slltum ein «Vebrbudi bcr Zoologie» (5. Stuft., ebb. 1883), mit Kraft «Ter SWenfd) unb bie btei :ReidK ber SRatut» (3 2le., ebb.: 21. 1, 10. Slufl. 1892; 2t. 2, 6. Stuft. 1891; 21. 3, 4. Stuft. 1889), «Sebtbucb für ben Unterticbt in ber Sflatutbe= jduvilumg» (ebb. : U. 1, 3. Stuft. 1891 ; 5t. 2, 3. Stuft. 18i)3; %\. 3, 1889). ^verlier ba§ umfangteicbe unb reidj illufttiette SBetl «SBeftfatenS 2icrleben in SBort unböilb» (3S3be., Vaberb. 1881— 92). 211* Vcllctrift fcbrieb er im münfterfdien Sialeft o gtanä (Sfftnf, fien Siäroen un Stiemen» (21. 1, 7. Stuft., 8pj. 1892 ; 21. 2, 6. Stuft., ebb. 1890; 21. 3, ebb. 1892). 1890 erfdiien in Sßaberborn «Slnnette »onSrofte=öül§|joff al* Slaturforfdjetin». ütanbotä (fpr. tangböd), Seonarb, Sßböfiolog, Stubet beä ootigen, geb. l. Sej. 1837 ju SRunfter in SBeftfalen, ftubierte in ©teifätoatb SDlebijin, babi= titicrte fidi bafetbft 1863, mürbe 1868 aufeetotb. unb 1872 orb. Sßtofeffot ber SßbBfiotogie unb 5)i= reftor be* ptmfiot. ^jnftitutS in ©reifSloalb. Seine « Vehre »om SltterienpulS» (3Sert. 1872) enthält roiaV tige Sluffeblüffe in Veuig auf bie normale unb traut = baft geftötte Vut*beiiieaung. ferner erjdiienen oon ibm «©rapbijdic Unten'udiungen über ben .v>enfddag im normalen unb frantbajten Quftanbe » ( SBerl. 1870). Seine «2tan§fufion bei» Blutes» (8pj. 1875) [ unb «Beiträge jur 2ran§fufion be* SSluteS» (ebb. , 1878) ftellten genau bie ^nbitationen für biefe Dpe= ration feft unb traten ber Sluioenbung be§ 2ier= blute* beim SDlenfdjen entgegen. 3n ber ©djtift «2ie Urämie» (SBien 1889; 2. Stuft., ebb. 1891) be mie* er, bap bie infolge rjerbinberter .vtariiau*fcbei= bung entftebenben Krämpfe burch JHeinmg ber 6roji= hirnrinbe feiten* ber jurüdadialtenen Stoffe be* | Urin* entfteben. Verbreitet (audi in überfefcungen) ijt fein «8ebrbucb ber Sßböfiologie» (SBten 1880; 8. Stuft. 1893). Vanbolftfcfyc 'Ütjpnftc, f. Causticum Landolfi. t'aubolt, gfioS, Aorftmann, geb. 28. Dtt. 1821 511 ffleinanbetftngen im Kanton ,'iürid), ftubierte in .Öobcnbeim unb 2baranbt, War 1849 — 53 Aorft= abjunft, 1853 — 64 Aorftmeifter be* 1. sürid)eri)d)en Aorftfreife*, 1864—82 Cberforftmeifter be* .Han= | tone- Zürich, feit 1854 2)iitglieb be* .Hantonerat*, 1855—94 Sßrofeffor ber gorftlüiffenfdiaft am (Sib= j genöffifdicn Volotedmihtm ju Sütid). 1867 — 71 mar er Sireftor be* Volutediiüfume. i!. bat febr ' xuet jur ßebung be§ idimeu. Aorftroefeu* getban. (Sc fdmeb: «Über forftlicbc Jaration unb S5ettieb§= regulierung» (,Sür. 1856), «SBeridjt über bie Untet= iudiung ber öoebgebirgäroalbungen» (ebb. 1860, Sem 1860 u. Rür. 1862), «2ie forftlidien 3«= ftänbe in ben Susen unb im Qura» (Vern 1863; beutfdi, franjöfifcb. unb italienifaj), «2afeln jut Gr= ; mittelung be* .Hubilinhalt* tiegenber, enrftipfelter aSaumftämme» (3ür. 1868; 6. Stuft. 1893), «Ter | SSBatb, feine Verjüngung, Pflege unb Sßenut)ung. | Gearbeitet für ba§ ©cbweijetoott» (bg. com 3cbroe'i= jerifdben äorftoetein, ebb. 1866; 4. Stuft. 1894), « gorftftatiftit be§ .Hanton* ■Sürid)» (ÜBintertbur | 1880), «2)ie33äcbe, 2d)neelaminen unb toteinfditäge J unb bie SDlittet jur SJetminberung ber ©cbäbigungen | burcl) biefelben» (Sür. 1887), «Sie fotftüdje S8etrieb§: lehre» (ebb. 1892), « Aeftfdirift ,mm 50jäbngen 3ubi= i läunt be* (sebroeijerifeben Aorftuerein*» (ebb. 1893). 1861—93 führte S, bie Diebaftion ber «Sdimeiu- rifeben 3eitfdjrift für ba* gorftmefeu». I Vditbou (fpr, langbbng), dbarleo Sßaut, TOaler unb Hunftbiftoriter, geb. 1760 311 Foliant, ging 1792 mit bem Dtompteife nach Italien, mürbe bann mebr« .Uimftidiriftfteller, 1816 Honfernator ber 0e= niätbe be* $attfet SDlufeum* unb ftarb 5. ifliärj 1826 in Vari*. @r fchuf eine i'lnjabt fimiliaV gefälliger Silber, mie Virginia im Vabe, 2äbalu* unb 3fatu§, .Uinber mit bem toten Vogel u. a. tiine V(t>a non ibm (1806) ift im i'oimre ;u S3ari§. ,-]u feinen inhaltltdi jeht veralteten ©djriften, metdie meift mit guten Umrifjftidn'n nad) alten Originalen au§geftattet finb, gehören: «Vies et oeuyres des peintres les plus celebres» (25 Vbe., Var- 1803 — 24), «Choix de tableaux et de statues des plus celebres musees et cabinets etrangers» (Vb. 1 — 4, 1821), «La Valerie Giustiuiani» (Var. 1812), «La Galerie Massias» (ebb. 1815), «Annales du Musee et de l'ecole moderne des beanx-arts» (32 Vbe., 1801—31; 2. Stuft., 25 Vbe., 1824—33; beutfd\ 7 Vbe., Vaf. 1802 — 9), «Galerie historique des liommes les plus celebres» (13 Vbe., 1805 — 9), «Pavsages et tableaux de genre du Musee Napo- leon» (4 Voe., 1805—8), «Le Salon» (13 Vbe., 1808 — 24), «Musee, ou catalogue figure des tableaux et statues» (1814), «Numismatique du voyage du jeune Anacharsis. ou medailles des lieaux temps de la Grece» (2 Vbe., 1818). Viiubur (fpr. lännb'r), SBaltet ©aoage, engt. Sdjriftfteller, geb. 30. 3an. 1775 auf bem 'Stamm; fife speien = tjouvt , gab f6on auf ber Unioetfität Crforb 1795 ein Vänbdien Öebichte herau*. Vei 3lu*brud) be'j fpan. Areibeitetriege* 1808 jammelte er auf eigene Soften eine ©djar, bie er Vlate, bem Cberbefebl*haber uon ©alicien, sufübrte. Salb barauf begab fid) S. nad) Aranfreid), 1815 nad) Italien, mo et feitbem meift ju Stören? lebte unb 17. Sept. 1864 ftarb. .viier legte er bie lefete öanb an feine «Iiuaginary conversations of literary tuen and statesrnen» (Vb. 1 u. 2, 1824; 2. Stuft., 3 Vbe., 1826; 2. Serie, 2 Vbe., 1829; neu hg. oon 15. ©. O'riimp, 6 Vbe., 8onb. 1891—92; beutfdje Stu§mab.I oon Dötoalb, S}$aberb.l878). Sie enthalten neben mandieu Sßataboyen unb Vijarrerien eine Aülle non tiefen unb fdiönen ©ebanten. Sonft fdjtieb 8. ba* ©ebidjt «Gebir» (1798), baö 2rauer= fpiel «Count Julian» (1812), ben Vriefmed)fet «Pericles and Aspasia» 12 Vbe., 1836), Veitrage jUtn «Examiner», tat. (Sebidite, bie Sammlung oon ©ebiditen «The last fruit of an old free» (Sonb. 1854), «Heroic idylls and poejus» (ebb. 1863) u. f. to. — Vgl. 3-orfter, W. S. L. (2 Voe., 8onb. 1869 ; neue Stuft. 1879) ; Eoloin, Landor (ebb. 1881 ; neue Stusg. 1888). Sine ©efamtauägabe feinet SBerte erfdueu al« «W. s. L.'s works and life» (Vb. 1—8, Sonb. 1876). if(«nb|)ftegcr, in Vuther* Vibelüberfehung fo= oiel mie Statthalter über ein Heinere* Sänbetgebiet (G*ra 5, c, 14); im bleuen Jeftament ber röm. ^xe- Eutatot oon $aläftina. Viiubptniirtviiu (Geoplanidae), tanggefttedte Vtauarien (f. b.) mit hinter ber fiörpermitte ge= legenem Htunbe, leben in feudjtet G'rbe, im 8aub unb unter Steinen. Sie bäungfte beutfd?e Sltt (Geoplana terrestris 0. F. Müller) mirb bi* 20 mm lang bei einer Vreite oon 1,5 mm, garbe hellgrau bi* fd)ioarj. fsit ben Jropeu giebt e* jablteicbe, anfebnlicbe, teilmeife febr lebhaft gefärbte Sitten. Vmtbnuart, aud) Sanquatt, rediter Mufluf: be§ :Kbein* im fdjlpeij. fianton ©raubünben, eixt- 59* 932 Sonbquatt (33ejtrf) — Sanbrecieä fpringt mit jWet QueDbädjen au* ben ©Icticbcrn Der cilorettagruppe, burcbfliefjt ba§ Sßrättigau, in rcelebem ihr Dom JRbätifon unb reu Sßleffutalpen mehrere ÜLUttbäcbe utgeben, tritt butdj bie gel«: ; enge ber Slu§ in bie Übene hinan* unb uiünbct, 12 km lang, 13 km nerblidi Pen lihur. Sie 8. ift ein wilbc* iBergwaffer, ba§ namentlich im Unter [auf eitere- Überfdjtoemmungen »erurfadit unb be§= halb teilweife fanalifiert würbe. Sanbauatt aueb 8auquart. l)Dber=£anb= guart, Scjirf im febroeij. Ranton ©raubünben, bat 676,6 qkm, (1888) 10499 ©., barunter 1468 Katboliten unb 34 Q*raeliten in 12 ©emeinbeu, unb serfälit in bie 5 Steife SanoS (4781 <§.), 3enaj (1583 @.), SlofterS (1514 6'.), SubliS (1377 &) vinb Su«in (1244 6\). ftauptort ift Kl oft er* (f. b.). — 2) ttntet=Sanbquatt, SBejirt im febroei;. .Hamen ©taubünben, bat 352,5 qkm, (1888) 12180 (5'., barunter 3272 Hatboliten in 16 ©emeinben, unb ! äerfäUt in bie 4 Steife gttnf Sörfet (4965 6.), ! ".iJcaienfclb (3002 (S.), Scbier§ (2610 (!.) unb SeetoiS (1612 e.). «auptort ift SDl a lang (f. b.). t'rtnbquartbnbn, aueb Sßtättigauer $abn, febmatfputige "Brioatbabn (50,i km), pon Sanbquatt über StlofterS nacb 3)ape§, 1889 unb 1890 eröffnet. Sie gortfetutng pon Sapo* nacb lihiapenna in Cberitalien (Scalettababn) ift geplant. Vaubrat, in ^reufsen Imit 3lu*nahme beS :Heg. = S8ej. Sigmaringen) ber 33orfteber ber SreiS= Verwaltung (f. SreiSorbnung), ber al* beiolbeter Staatsbeamter einerfeitä bie Staatsgewalt per= tritt, aubererfeite bem Srei§au£fct)uJ3 unb ber Sreübertretung porfijjt. grüber würbe er an* t>eu SRittergutSbefiijem be§ SreifeS bem Honig jur Ernennung präventiert; beute bilben bie angefeffe= nen 2. wobl bie 3luc-nabiue , mdbrenb in ber Siegel bie 2. au§ ber $abl ber Siegierunge-affefferen (allerbingS aueb beute noch, auf "Bräfentation be§ Kreistag* i genommen werben. Ser 2. gebort ;u Den pelit. Staatsbeamten ber innetn SSertoaltung, fann beäbalb jeberjeit feiner Stellung enthoben werben unb bat ben SRang ber [Räte vierter Slaffe. Turd) bie ©efetjgebung ber neuefteu 3eit ift feine perf önlidie ilfaa^trollfommenbeit nad) unten bin bc= fdjrantt, wogegen ber .ttreisausfduif; erweiterte 33e= fugniffe erbalten bat unb bie 3lbbangigfeit be§ 8. Pen ber S3e}irf§regierung unb bem 2Rimfter be* Innern geringer geworben ift. — sihnlichc Stellungen haben bie Dbetatntmännet in ben .\Sehenjollernfcheu Sanben , bie 8. in Scbwarjburg , bie St eist & t e in teilen unb äBalbecf, bie SteiSbitettoren in Gifaf; = £otbringeu , '.'Inhalt unb 5Braunfd)Weig u. f. W. — 3n 2)c edlen bürg toitb ba* ftänbifdu1 Sitettorium Pen aebt 8. aß Vertretern be* einge-- borenen ober reeipierten StbetS, ben brei @rblanb= marfcbällen unb einem Vertreter ber Stabt SRoftod gebilbet; aueb geboren bem Ungern 3lu*fcbuf; ber :Hitter = unb Sanbfdjaft jtoei 8. neben brei rittet: fd)aftlid)en unb biet ftdbtifcb.en deputierten an. Vnnbrccrit, bac- in einem Sanbe geltenbe :Kedn. Ter Jlu'jbrud tarn auf, aU man im beutfd)en 'JJiittelalter anfing, ben ©runDfan aufzugeben, bat; Der Arante, ber 6ad)fe, ber Sajoet u. f. id., gleid)= guliig, wo ermobnte, nacb bem 9ied)te feineg 3tam= ine;- ($tinci)) ber perföntid)en ;Heebtei lebte, pich mebr für ihn nun hak :Hed't feiner üeimat matV gebenb rourbe. Sieben Dem 8. ettouä)§ in ben Stäbten bae- ctabtredjt. Seit ©egeniat? ;u bei ben bilbetc einerfeits ba§ SReicl)§red)t, anbeterfeitä bie Sonberrecbte be§ .v»ofred't->, iienftredu-> unb Seburecbt*, parallel ber Uuterfebeibung pon 8anb-- geridn (f. b.) unb vJebngericbt, "öofgeriebt u. f. in. Sa§ auf ©emobnbeit berubeube 8. irurbe nun teil fdiriftlid? bargeftellt; bie beriibmtefte Sarftelluug ift bie beS f äcbfif eben 2. (f. Sad)fenf»iegel). 2cu bem 13. Sabrb. bemäebtigte fidi bie ©eieftgebung be§ 8., j. 33. in ben f rief if cq enS. por 1252, im b a n = rifeben 2. pon 1346, im Sulmet 8. pon 1394. 3)a§ bebeutenDfteV.iitbac- Slllgemeine ~Breu-- fsifebe 8. (BublifatioiK-pateut oom 5. gebr. L794). SaSfelbe erftredt fieb auf Da* biirgerlidn' [Red)t( auf Staate unb SSerwaltunglStecbt, ifJoliäeirecbt, .Hir= ebenreebt unb Strafredit. Seine grbfste 33ebeutung liegt barin, bafi es bie beftebenbeu rbm. unb beutfeben Sftecbtäinftitute ben S3ebürfnilien De-:- mobernen 8e= ben* anpaßte unb fo oerftänbige unb polfgtümlicbe SecbtsfäRe aufftellte. älber rote nadi Der allgemeinen ©eria^tc-orbnung (f. ©eriebte-orbnung) ber ;Kidner nidu ber Jbätigteit ber Parteien baä überlief;, lüac- ibuen gebührte, fo überlief; hier ber ©efe^geber nicht Dem Siebter, h\k- Defjen Sadje ift. @§ feilte een poni= berein iebe einjetne gtage entfehiebeu roerben, jtatt baf; man fidi auf allgemeine ©runbfd^e befdu'dntte. gnfolgebeffen ift bie SBiffenfcbaft Dec- preuf;. burger lidn-n jlecbtä weit jutttdgeblieben hinter ber bec- ge meinen :Kecbte;. SieifterftDcnbiefer auc-mieberpon neuem befruchtet. Unter ben ausarbeitenben Suriften loarberbebeutenbfte Suarej. 3)ae3lllgemeine 8. ;er= f allt in ;ieei Jeile, biefe in iitel unb nn'iter inl;aragra: Pben. Slad) bem Borgange ber (Zitierung Dec- « orpus juris mirb pielfaeh fo citiert: i. 74 31. 8. SR. I, 13, ftatt 31. 8. SR. I. 13, S. 74. Sie ©efefeeSftafi De* beute nod) geltenben 8. Datiert pom 1. fvuni 1 7;»4. 6§ gilt unbefebabet Der abioeidvnDcn $toDinäiaU gefene, feiecit biefe uidn auSbrüdlicb befeitigt finb, unb mit 3lu*nabme ber Da* Aamilienredn betreffen; Den Eitel, welche für einzelne (Degenben fufpenbien finb, im Umfang ber alten preuft. »propinjen, cin= fduiefelich SBeftfalen , $ofen unb ber frühem ffitbj. 8anbe§ teile; aber nicht in ÜUeuporpommern unb ;Kügcn, ben Aürftentümeru.V'ebeujollern, wo überall gemeines SRedjt gilt, ixid>t in ber vJibeiupropinj, wo Die ©efefee De* franj.iKeebt* erhalten geblieben jinb, unb nidu in ben neuerworbenen SanbeSteilen , mit .'liivitabme pon DftftieSlanb, Singen unb einem teil be* lnd>*iolbe* fewie in bem ^abegebiet. 6§ gilt ferner in ben Seilen ber ehemaligen frönt. Aür- ftentümer, welche an 33a»ern abgetreten finb. f\n feinen prieatrechtlieheu 33eftimmungen ift e* auf bie >uinfulargcridn*befirte ( pteufj. ©efeK pom 29. 3uni 1865, §. 16, SBunbeSgefetj pom 8. 9iop. 1867, liefen über bie Sonfulatgeriri)t§barleit pom 10. Juli 1879, §. 3i unb auf bie beutfeben ftolonien (f. .Uelonialrechti au*gebebut. — filtere 3lu*gabeu pon 179192, 1821,1832, l863;neuereuonScbering, mit •Jtnmerluugcn \-J. 3lurl, SBetl. 1869), Siehbein unb iKeinde, mit 3lnmerfungen unb ben neuem ©e- ieRen (5. 21uf(., ebb. 1894); Kommentar Pen Hod> (8. 3lufl., ebb. 1884—86); wiffenfchaftlidY SBeai: beitung Pen Abrfter, Jbeorie unb Brari* be* beuti-- gen gemeinen preufs. SßtioattetbtS 1 5. Stuft , bearb. pon ßcciuS, 4 33be., ebb. 1887—88; 6. 3lufl., ebb. 18921, unb Sernburg, Vebrbuch be* preufs. $ri»at= redu* (3 SSbe.; Sb. 1,5. Stuft., »alle a. 3. 1893; 58b. 2, 4. SlufL 1889; 58b. 3. 3. Stuft. 1884). l'anbrecic^ (fpr. langbrefjü)) ober Sanbtec», Stabt unb Aeftung britteii ;Hange* im fran.i. T epart. Slorb, Stttonbiffement 3loe*ne*, an ber hier fd)iff ßattbregen - - Sanbsöevg (in Sßseufjen) 93c baren ©ambte , rro ber 52 km lange Kanal ntr Dife abgebt, an ber Sinie 'üufigim s Jcumont ber Diorobalin, bat (1891 1 2948, als (Semeinbe 3867 E., A-abrifation von glafdjen, Eid'oricn, Jjanbet mit Öolg, :Hinbiueb, §o»fen unb ßein. 8. würbe, nadj= Deut ei 5ian§I. genommen, 1543 pon Sari V. mie= bei erobert unb fam 1659 burd' ben Sßtitenäifdjen grieben bauernb an Jranftcid). äanbregcit, SRegenfälle, bie ftdj gleichseitig über größere Sänbergebiete erftreden. Sanbteiter, ein jum Sienft auf bem Sanbe be- ftimmter, berittener Voli.uubcamter (©enbarm). Sanbrcntc, f. SBobentente. äanbrentenbanfen, f. SBobententenbanfen. 8anbtid)ter unb Sanbgcrid; tStat ftnb 2(mtstitel bei: äftitgliebet ber Sanbgeridite (f. b.) unb ^roar in berSlrt, bafsiu einzelnen beutjeben Staaten <;. 58. Maliern) fäintlicbe üflitgliebex ben Jitel 8anb= geridUsrat, in anbern lj. 23. in beu tbüring. 2än-- bern unb beu öanfeftäbten) fämtlicbe SMitgliebet Ben Jitel 2. führen, mährenb in Steufeen unb feit 1890 aud) in ©aebfen bei Ebatafter als Sanbgerid)tä= rat ben altern 8. befonbers perliebeu wirb. Saä cöebalt bei 8. ift in Sßreufsen, Saufen unb ben ßanfe= ftäbten bem ber'Jlmtsrichter (f.b.) gleid\ in23apern, Württemberg, 93aben u. f. tu. höher betroffen. S>a3 uiebrigfte 2lufangsgcbalt erhalten bie 8. in Clben= bürg, &djtüarjburg=Sonberäbaufen, ;Heufe ä. 8., Scbaumburg = Sippe unb Sippe mit 2400 Wt., ba$ böebite Webalt erreichen fiein. Hamburg mit lOoooDJi. Sämtliche beutfdje Sanbgeridite haben (einfdjliefjlid) ber Sßtäftbenten unb Sneftoten) 2177 DKitglieber, iobafs bei einer Einwobnerjabl non 452340(31 auf Durd)fdinittlicb 20 788 ein Sanbgericbtsmitglieb tommt. — Sgl. Sfafferotb, Jahrbuch ber 2Deutfcr/en ©eridjtäoetfaffung (339be., SBetl. 1880—86). Saubto, Ort unb Jort in ©übtitol, f. Slmpejjo. Sanbrtif die ^aralnfc, eigentümliche :Küden= iuarf»franfbeit, f. Sätjmung ('S. 896 a). Sanbfalantanber, Erbfalamanber, ßrb» molche(Salamaudra), äJtoldje ober Urobeleu (f.b. I, welche bie meifte 3«t auf bem 8anbe leben unb baher feinen Sdiwimmfloffenfcbwan; toie bie SBaffetfala= manber (f. b.), fonbern einen brehruubeu Scbwam befitum. 3n SDeutfdjlanb giebt eä jmei Sitten. Set gefledte ober Aeuerfalamanber (Salamandra maculata Law.) ift ein 14—18 cm langer febwar,: gefärbter Dtolcb, ber auf bem Druden unb in beu Seiten äablreicbe, lebhaft gelbe Ssletfe in unregeb mäfjiger Verteilung tragt. @r lebt in äBälbetn an bunfeln feuchten Dtten. Seine Saut enthält jahl- reiche T rufen, bie einen fdiarfen, milcbmeifien Saft abfonbern, beu fie auf größere Entfernungen auä= fpribeu tonnen; auf bie 23iubebaut be§ 2higes ge^ bracht, erregt er lebhafte Sntjünbung unb entb/ält einen Don Saleuffti bargeftellten ©iftftoff (Sala- manbrin'i. SBeil er unter Umftänben fo reichlich ab= gefonbert werben fann, baf; eine fleine glübenbe Kohle ba»on erlifebt, entftanb bie Aabel, ber Aeuerfala- manbet tonne unbefdiabet über glühenbe Kohlen fnn= triedjen, fei überhaupt wvoetbtennlicb, , ja er »er= möge eine grofse Aeuersbrunft ju [öfdjen. Er gebiert lebenbige, mit Alofjenfaum unb .Wiemeubüfdieiu atiö^ geftattete Sunge, bie er ins SBaffet abfetu. (Sine tleinere, ungefledte 3ltt ift ber nur auf ben hohem 3U»en lebenbe f d) ro a r j e ober 31 1 p e n f a 1 a m a n ■■ ber (Salamandra atra Laur.); er gebiert, obgleich, er eine ganjeSlnjahl öon Eiern etjeugt, bodi nur ein ober jioei pon ben übrigen Eiern ernährte unb »oll= Eommen enttoicteltc, bureb Sungen atmenbe Junge, bie im Snnetn ber äUutter ihre SBetteanblung bureb: gemadit haben unb nie ins SEBaffet ju gehen brauchen. ES Perrät fieb barin eine bemerfenätoette 2lnpafjung an einen Slufenthaltäort, roo bie fonft 3ur Ent= midlung ber Jungen nötigen SBafferlachen nidn vjorbanbeu finb. Sanbfoffcn, im Mittelalter eine Abteilung ber freien, bie freien 3in§leute; nad) bem Sacbfen= fpiegel bie gteien, bie roeniger alö eine fcialbo >bu_fe ober gar fein Eigen im 8anbe befafjen. Später biefsen fo bie Üefitu-r größerer Eiüter, namentlich in= fofernfie3uben8anbftänbenge3äbltiourbcn. ^aub= fäffig nannte man aud) bie einem Öanbe-jhervn unterworfenen ^erfonen, im ©egenfaSe ju beu 9ieid)suumittelbaren, ben .Hälfet unb ;Hcid' un= mittelbar untetwotfeneit ^erfouen. Sanbfaffiat biefj baS Verhältnis ber Aorenfen , b. b- ber 5luc-= länber, bie ©tunbeigentum im Sanbe befafsen. SBoIl= tommener Sanbfaffiat (laudsassiatus plenusi mar ba§ im SehnrcdH begrünbete Verbältni«, nad) meb d)em ber gotenfe bei bem @erid)t ber belegenen Sadje feinen allgemeinen ©erid)t§ftanb für alle Klagen hatte. Unüollfommener Sanbfaffiat (land- sassiatus miuus pleuus) beftanb barin, baf; ber Aorenfe nur bejüglidj ^er feinen ©runbbefiH be- treffenben binglidien Streitigfeiten bem ©eridn bei belegenen 3acbe untermorfen war. Üiad) §. 24 ber Mcicb§:Eipilpro3ef3orbnung ift ber @eridhts|tanb ber belegenen unbemeglicben Sacf)e allgemein anerfannt. Sanbe^bcrg, polit. Partei, f. Eentrum. Sanb^bcrg. 1) SanbfteiS, ofene bie Stabt 8., im preuf;. iHeg. = 33ej. ^ranffurt, bat 1165,ir> qkm unb 11890) Gl 683 (29788 mann!., 31895 weibl.) E., I2n Vaubgemeinben unb 31 ©utÄbejirfe. — 2) S. an ber 21>artbe, SretSftabt im Sanbfrei-J S. unb 3tabtfreis (46,so qkm) in ber Steumarf, an ber fdjiff baren S>artbe unb an ben Sinien 6üfttin=Steuji unb S.=3Meferife (imS3au)bet9ßteufj.©taat§bai) neu, Sit! beg Sanbratäamtes für ben Sanbfrei« S., eine'? 8anbgetid)tS ( Kammergericbt SBetlin) mit 15 3lmtggeri(t)ten (3ltn§tt)albe, Särwalbe i.b.31., Serlindien, Eüftrin, Briefen, griebeberg i. b. Du, Königsberg i. b. 31., 8., Sippehne, Dteubamm, ■lieuwebel, EReefe, rolbin, SBotbenbetg, 3ebben), eines 2lmtsgeridits, ,'nauptfteueramtes unb einer ;Keicbsbantftelle, beftebt auS ber eigentltdjen ©tabt unb fünf Vorftäbten unb bat (1890) 28065 (13 629 mäuul., 14436 roeibl. E.), barunter 1272 Katbo= Uten unb 606 Jsraeliten , in ©arnifon bie 4. 2lb= teilung be« AelbartiUericregiments ©enetat={Jelb= ieugmeiftet Dir. 18, Voftamt erfter Klaffe mit 3roeiiv ftelle, Jelegrapb, DJtarienfirdH' mit Jlltarblatt pou K. Segas, ein S)enfmal ©ebleiermacbers, ber hier 1794 — 96 Sfarrer war, Kriegerbenfmal, Jlieater, DJcufeum (1884), ©pmnafium mit latcinlofct Sfteal= fchuie, 1859 eröffnet, Knaben= unb DJJäbd?enbürger= fchule, höhere 2)cäbcben=, gewerblicbc gottbilbungs , 3eichenfdiule, yufbefcblaglebranftalt, Sropinjiab 2anbarmen= unb Sefjerungsanftalt , $ropin,iiab irrenauftalt, .Hran£en=, SBaifen=, Sied)enl)aus, 6ofpi= tal unb Sd'ladHbaus. Sin Aabrifen hefteten 3 OJuv febinenfabtifen unb Eifengiefsereien, mehrere &oly- fdmeibereien, Hunfttifdilereien, 3iegeleien, Stärfe=, Vofamenten:, mechan. Tab-, ©olbleiftenfabrif unb 934 SonbSberg (in Sofern) — ßanbf^aften bebeutenbe Sraueteien. i'. ift Sih ber 2. Seftion bei Noiböftlutjen (fiieir unb Stai>lberuflQ,enoffenfd)aft. Ter .«anbei erftredt fieb auf ©etteibe, vrh, 3ri= ritul unb SBoUe (SBoumarft 14./15. ^unii. — i.'. mürbe untet Niarfgraf Johann 1257 gegrünbet, im 3>reif>igjäf>rigen Kriege oiermal von ben Schweben unb oiermal r>en ben .Haiierlid'cn erobert, im Sieben= jährigen Kriege oon ben Nufieu öfters befeijt. Slm 4. Aobr. 1813 ichlug hier Jichemitieheip eine 'Jlbtci hing oon 1500 Araiueieu unb 'Helen oom 3)aoout= ichen .Herp*. Jm 17. Jabrh. mar bie Stabt Hart be= ieitigt. Sgl. Ifcfert, ©ejd)id)te »on 8. SBartbe, Stobt unb Sreil (SonbSb. 1801 fg.). — 3) i?. in C ft v r e u f, e 11 , «tobt im ßreil äßreupifcb, dplau bei preufe. sJteg.=33eä. Königsberg, 3ih eine-? 'Jlmt->ac riebt* (Sanbflericbt ©artenftein), hat (1890) 2455 6., barunter 128 .Hatholiteu unb 67 Jllraetiten, l'eft unb Telegraph. — 4) 8. hei .«alle, Stabt im Steil TcliRid1 bei preujj. SReg.'SBeg. iUerieburg, am Strengbad) unb am Jtapellenbergc, an ber Sinie Berlin =.«alle bei §ßreufj. StaatSbabnen, hat (1890) 1742 eoang. 15'., Sßoft, Telegraph : 8uder=, iNahfabrit, lanbiiuvtfchattliche iUaicbinenfabrii unb :; Sßorpb,tyr= iteinbrüehe. Tie Stabt mürbe U70vom SRarfgtafen Sictrich erbaut unb mar Öauptort einer '.Narf. — 01 8. in £berichleiieu, Stabt im Rreil Dtofen= berg bes preuft. 9teg.=58ej. Cppeln, an ber Sßrolna, Si^ eines Jlmtsgeridn* iVanbgericht Dppeln) unb .«auptjcUamte-J,'hat (1890) 1067 (5"., barunter 337 15'tjangeliicbe unb 99 3§raeliten, 'Heft, Telegraph unb bebeutenbe Jahrmärfte. — 6) 8., Nif; Vaub->- berg, Stabt im preufs. 9teg.=93ej. 'Botebam, f. tut Sanblberg.— 7) V., £ eutfd)=Sanblbeig,8BarIt in Steiermark, f. Tcutich = 8anb*berg. — 8) 8. bei •.Nein in gen, benogl. Stblotf in Sad)fen=3>tei= ningen, 6 km nerblich r>cn sNeiningeu, auf einem gfelltegel lint« über ber SBerra, ein prachtvoller "Sau, an ber Stelle ber mittelalterlichen Sanbel* mehr ber im 15. ,uihrh. aulgeftorbenen äBotf'e reu Sanbeltoebr 1836 — 41 reu 3t. 33. Tobucr erbaut. — 9) Söitrgruiiic bei San (f. b.). _ i'anbeibcrg. 1 1 SejirfSamt im harr. SReg.=Seg. Dberbapern, hat (1890) 22 075 (10965 mannt., 12010 meibl.i g. in »53 ©emeinben mit 154 Drt= febaften. — 2) Unmittelbare Stabt am Sedj unb an ber Nebenlinie CttiuarshaufcivSd'mugau bcrBaur. Staatsbahnen, Sifi bei 58e= 1—7 7 urfsamtes, eines Nnttsgeridus (Sanbgericqt Nugsbnrgi, Acrft unb Dtentamtel, teilmeiie noch mit alten Acüungsmeiien um= aeben, hat 1 1890) 5470 li\, bar= unter 330 (Soangeliföe, in ©ar* nifon bal 2. Bataillon bei 1. Infanterieregiments .Honig, 7 tath.Mirchen, mebveve KtBfter, ein idmnes iher, Nathans mit Avesfeu oon Acre. pilotp unb Sduimifcr unb einem Kolofjalgemälbe rem .«ubert .\>erf einer, Nealidnile, fath. '}käparanben= jchule, "Jlderhau- unb [anbtnirtfcbaftltcbe hinter icbule,9Baf)erleitung,eletrrijd)eStrafjenbeleucbtung; 'Hflug- unb iNaiduncniabrit, Brauereien, A>oljhanb= lungen unb 'Jlderbau. — SBgl. 3intg,raf, 8. am Sedj unb Umgebung (2. 'Jlutl., 8anb§b. 1884). Vnnbcbcrger, Sölünje, f. Scbilbarofaien. Sanbf Charten, 8 a n b m i r t i * a 1 1 1 i cfc e S r e b i t oereine, SSerbänbe Don©ut@befi|em, roelcb.eburd) 3lu§gabe ren ^fanbbriefen unter iclibarijeher §af= rurcg aller üJlitglieber letuem ;u billigen Bebiu gungen .«npethcfeubarlehen gemähreu. Jie erfte ßanbfcbaft mürbe burtb bie Mabiuett-jerber Jrieb= rid)ä b. (Sr. iiem 29. äug. 1769 für bie i .Hvebitanftalten : bie C l'tpreuRiiebe Sanbfdjaft, gegrünbet 16. gebr. 1788; bie 9Beft= preufii j d) e 8 a nbf dj af t, gegrünbet lft. ülpril 1787 (neben biefer mürbe 3. JlJai 1861 all befonbet§ für ben hduevlidH'u ©efife beftimmtei ^nftitut bie neue 3l> e ft pt eufji f d) e 8 a u b f d) a f t gegrünbet 1 ; bie Pommerfdje Sanbfdjaft, gegrünbet 13. 5Wärj 1787 (baneben ber 9.3lug. 1871 gegrünbete $om= merfebe 8anb=Ärebit=S8erbanb); bie 9ßofenfcbe 8 anbfd'aft, gegrünbet 15. ?e> 1821, mürbe 1857 aufgetöfl ; an ihrer Stelle mirft ber 13. SDlail857 ge= grünbete 3leue .Urebitoercin für bie ^rooin; $ofen; bie Schlefifche 8anbfd)aft, gegrünbet 9. ^uli I77(i (baneben bal 20. Ott. 1865 gegrünbete Vanc fehajtliche .Hvebitinftitut für C ber= unb [Rieberlaufuj I ; bal fiur= unb Tieumdrf if du' ritterfcbaitlid^e .Hre= bitinftitut, gegrünbet 14. guni 1777 (baneben bal 30. Slug. 1869 gegrünbete Neue SBranbenburgtfdje Mrebitinftituti ; ber 8anbfd)aftlid)efirebitoerbanb ber Spropinj Sacbfen, gegrünbet 24. üßär? 1864; in 6 a n n c D e r beftanben ich on 0 er 1 866 ber Sremenfd) e ritterfdjafttidje Srebitoerein, reorganifiert 4. l'idr; 1856, bal ritterfd)afttid)e Srebitinftitut für bal Aürftentiuu Süneburg, gegrünbet 1 6. Jebr. 1790, unb ber lialeuherg=(!h'ubeubaaeir.«ilbesheimfdie ritter= fcbaftlicbe .Hrebitrerein, neu organiüert 1. Sept. 1864 (baneben mürbe 25. Je;. 1869 bie Sanbelttebit; anftalt in Hannover eingerichtet 1; bie Vanbiehaft ber 'Ikcmiiti Sffieftfalen, gegrünbet 15. >xsuli 1 s 7 7 ; ber 8anbfd)aftlid)e firebitoerbanb für bie SßtoBing Scb,le§mig=öolftein, gegrünbet 11. 3an. 1882; für öef fen = 3caffau hefteben bie 8anbelfrebittaffe in Gaffel, gegrünbet 23. 3uni 1832, reorganifiert 25. £e.?. 1869, unb bie Naffauifd,e SanbeSbant in SEBielBaben, gegrünbet 25. Te> 1869. '^en ben preu|. ^roPinjen hefiRt nur bie iHheiu= prooinj fein lanbichaftliches ßrebitinftitut. Tie 3Beftpreufjifd)e, bie 9leue 9Beftpreuf}ifcb.e, bie .Hut unb 9leumärtifd)e, bie Neue 99ranbenburgifcb>e, bie $ommerfd)e 8anbfcb,aft, ber Sßommerfibe 8anb=Äre= bit=S3erbanb, bie Sanbfd)aft für bie Dber= unb Nie beiläufig unb bie Sanbfa^aft für bie $iooinj 3ach= fen haben fid) 21. i'iai 1873 ;u einer Ifentral l a nb f ch a i t Bereinigt, bie nad) SDlafjgabe ihrer Sta= tuten auf SSBunfd) ihrer TavlehiK-uehmer an Stelle ber Spfanbbriefe bei Sßiooinäiaf=?|nfhtute central lanbfd)afttid)e SPfanbbriefe aulftellt. — :'lufievhalh ^reufsenl ift bal lanbfd)aftlid)e .Hrebitmeieu am meiften im Königreid) Sacbfen enrmidelt; bert be= fteben: ber @rbtänbifd)e ritterfd)aftlid)efirebitoetein im Sönigreid) Sacbfen, gegrünbet 13. SKai 1844, bie 8anbftänbifd)e SBant bei tönigtid) fäcb.f. >Dcart= grafentuml CberlaufiK, gegrünbet 31. Stug. 1857, unb ber 8anb»irtfd)aftlid)e Srebituetein im .Hcnig- reid^ Sad'ien, gegrünbet 27. älpril 1866. Sie innere (tinridjtung ber 8. hat manche i_eit= gemäfje 33eränberungen unb Serbefferungen evfab ven; namentlich ift auetj bei ffieii ber aufnähme; fähigen ©fiter, ber urfprünglicb nur bie jur Nitter= fd)aft gehörigen ©fiter umfafjte, bei ben neuem Vereinen erweitert unb berftreng forpoiatioe aiifto: fratifdie tibarafter mehr mrüagebiängt roorben. lie ©üter ber Seieinlmitgliebei loetben tariert Sanbfcrjafrägärtnev - - Sanbfcfjaftsmalem 935 11 tit> jebetn ieiluebmer tft bann geftattet, bis ui einer gewiffen ©renje (bie öälfte big jtoei Trittel ber Saye) 9ßfanbbriefe aufzunehmen, bie auf ben Jnbaber lauten unb an ber ^brfe leicht ju »er= äufsern finb. Tie Sßfanbbriefe bei altern lUvt waren ipeciell bnpotbetariicb burd) bas1 betrefjenbe ©ut nnb jugteidb bnvdi bie ©efamtfjeit ber ©ütet bes Verbautes fitbergeftellt. Später hat man nur gene= rell ber getarnten 33fanbbrieffd)ulb ber ß. ober einer bestimmten Sßfanbbriefferie ben gefamten öWotr)e= Eenbefitj bes Verbautes ober tiefer Serie alÄ Sidier= beit gegenübcrgcftellt. Ter SBerb'anb übernimmt bie ;!ahlung ber3tnfen an feften Terminen unb ,;iebt pon ben Sdiulbnern einen etwa« böheru betrag ein nir Tetfung ber iSerroaltungsfojten unb fonftigen Sebürfniffe be§ herein«, wie Silbung eineä SRefer»e= jonbä unb namentlich, eine* Slmortijationsfouts. utr planmäßigen Tilgung ber ^ßfanboriefe. ©efeße unb Statuten erteilen ben i.'. ausgebebnte Sledite liegen ihre fäumigen Sdniltncr, namentlich) bie , IroangsDerroaltung. S)er ßanbfctjaftäbireftion fmb nun Jeil bie gunftionen einer öffentlichen Gehörte beigelegt. — SBgl, öanbbudj ber polit. cfonomie, Sb. 2 (3. Slufl., hg. Don Sdjönberg, Tüb. 18911; Slofcber, Snftem berSBoHäwirtfcljaft, sSb.2 (12. Slufl., Stuttg. I8bö), S. 4ß7 fg.; öanbwörterbud) ber Staatämiffenfdjaften, S8b.4 (3enal892), 6. 927 fg. Vanbfctjaft^gärtncr unb yanbfd)aftcatE)aufe auf bem (S3quilin gefunbenen, ießt in ber 3Satifanif) unb fein Sdiülcr, ©afparb Tughet, ge= uanut Sßouf)ln, tiefes vl>rincip Weiter, ßinen hohen Sieij ber ,\arbe unb Seleudjtung fügte Glaube 8or: rain (f. bie Tafel beim ilrtitel Klaube Sortain) binui. ©egenüber biefer fog. tlaffifdien £. fteht etmas Dereinjelt ber phautaftifdiMiaturaliftiiche Saloator ;Hofa, in anberm Sinne bie nieberlcinbifche ß. bes 17. 3ahrb. Sroar erfdxuueu ö. Sroaneoelt, ^au iBoth, älbam $rmader unb 6. Saftlenen no6 mehr ober roeniger Don ber Schule Sßouffini ober ber fog. ;Hömiid>eu Sdjule abhängig; anbere bagegen, jumal öollänber, treten berfelben mit einer md)t minber berechtigten, oft auch fcplicb>naturatifttfci)en, aber gemaltigen unb hodipoet. Jluffaffung entgegen. 3. Dan ©oifen, Sl. Dan ber Dleer, St. iKaterloo unb im hödjften Sinne ^>at Dan ;Kuisbael unb [Rem= hranbt repräfentieren biefe Dichtung. Um bie SBenbe be§ 18. ;"sahrh. begann ein neuer StujfdjlDung au* ber ß. SlJäbrenb öadert, SBeitfdj, .Uobell fie uod) roefentlid) im Sinne ber ÜBebute pflegten, babei aber bie Jormen ber Statur ju fpfte= mattfieren juchten , begrünbeten Wodi , Sleinharbt u. a. bie neue ."5iHovifd)e ßanbfdjaft, bie nicht bie SBiebergabe ber Statur, Jonbern eine freie fünft: lerijd)e Schöpfung fein jollte, bie fich nur ber roefent= lidjen Staturmotioe bebiene, um ein höheres (»e- famthilb ju jehaffeu. Tie gleiche Jhtuftricbtung öer= traten Salencienneä unb feine Sdiule ($re"ooft) u. a. in Aranlreidi. Sie rourbe ju ihrer yiöhe ge= hradit burd) greller unb Slottmann, roeldie bie l'anbjchajt mit epifcheu Vorgängen in SBerbinbung brachten (DbDffeelanbfdiajte'n $reller§; j. Tafel: TeutfdK.Üunft VII, Aig.si ober fie ju einem bt- .uehungsreidu'n öintergrunb nergangener gefd)id)t= lidier Breigniffe (gried). ßanbfdjaften Stottmanus) madjten. Stur noch wenige gehören heute biefer SRid)= tung an, barunter öertel, Gärtner, griebr. Sßreller ber yüngere. C'ine reichere ßmpfinbung unb jdton romautijdie Stntlänge zeigten fich in ber berliner unb Tüjjelborjer Sdjule, roo bie beiben Sdurmev, Blechen, Sdieuren unb namentlich ßeffmg bie etg_ent= lia> romantifebe ßanbfchaft ausbilbeten. 3n biefer lag nodi Dielfad) bie Stimmung, b. h. bas ge= mütlidje Element, roeld)es beim Sßefdiauer burd) bie Statumadihilbung ermirtt Werben foll, in ter Staffage, in ber Tarftellung dou giguren unb S8autid)teiten (Sütter, SJiönche, [Räuber; SSurgen, Öütten, Mlöfter, Siuinen). Tie fotgenbe [Hidjtung fudjte in möglidift getreuer SCBiebergabe bei ßid)t= effeftes in beftimmten 3agcs= unb 3af)re§äeiten tie Stimmung su erjielen, b. h. auf ben SSefdjauer fo burcr) ba§ *3ilb einjuwirlen, Wie ties bie Statur 936 Scmbfdjifbfröten — SaH&jcfjnurnmnn in gcwificu äSerbältniffen (Äbenbrot, ©emitter, Sturm) auf ben SJlenfcben thut. Sie Slnrcgung ju btefer £Rid)tung ging, uen Süffeiborf au§, mc bie Srüber SUbenbach tie Jührung übernahmen. 31)« I rager waren aber ntmeift oÜS bent Sterben tom= inenbe, teilweiie in Ropenbagen gebitbete Rünftler Tahl, SStergenfteru, ©urlitt, ©übe, :Kutb->, Sutte rotjj u. a.). Salb toutbe tic realtftifdpe Stimmungen lanbfd)aft tie allgemein herrfebenbo; fie erweiterte für- ooruig-r-roeiie binficbtlid1 ihre* Stoffgebietes, ebne baburch an rein runftlerifdjem (behalt wcfcnt= lieb ju gewinnen. 2o entwidelten fich bie Derfd)ie= reuen Stehen ;weige ber 8.: bie Seemalerei (2Jla= rinei, ällpenmalerei, Orientmaleret. Ter-? beoor= iugte 8anb ber 8. im engem Sinne blieb noch jtalien , beffen ftrenge , fdUicbte Sergiraten , ein= beitlid'e, tiefgetönte Aarben namentlich ber altern Sdjule milltommen war. Jn ber golgejeit tarn neben Sterwcgeu namentlich, .frollanb mit ieiner SStifdumg Bon Banb unb See unb feinen gro|arti= gen SBoltenbilbungen in Sluiuahme, bem SBenebig oermanbt ift. 3nt allgemeinen roanbette fidi ber Segriff be£ SJtaleriidvn, inbem juerft bie fieb mehr arduteftc-uiich auf bauenbe ©egenb beliebt mar, iv>äb= renb fpäter flackere ©egerrftänbe gewählt unb auf bie SeleudjtungSeffefte ein immer größeres ©eroiebt gelegt mürbe. Stach biefer iKicbtung loirfte uament= lieb 6. Öilbebranbt mit feinen Silbern au-j vän-- bern ber ganzen Crbe, Scbleicb mit feinen Tar- ftellungen be* dbiemfcee , E. ferner mit feineu Aquarellen au§ Senebig anregenb. Tie SScaler Vier, St. unb SR. Zimmermann, oWeugauer, öein= lein, fpäter Saifdj, Sd)önleber, SDiK, SBenglein in SJiüncben, Cfchfe, Soujette, Stictftahl, Ramete, unter ben jungem Subwig, Srad)t, SBilberg, SalR= mann in Serlin, 8eu, Saldreuth, Rröner, Teuere-, »iavl öfterleto, Stehener, Süder in Tüffclborf, ©auermann, öabanfla, ©albmüller, SSiarco, 2ar= naut, iRufj, cd?äfjer, ölaoacel, Scbinbler in äBien u. a. geboren biefer Siidnuug an. 3n neuefter 3ett erft haben bie Vertreter ber ßellmalerei (f. b.) ein neues i'ietio aud) in bie 2. gebracht, inbem fie ben bräunlichen ©mnbton unb bie ftrengere Rompo= fitionSmeife ber altem SJtaler befämpften. S'jahrenb bie beutfdje 8. wefentlicb in ficb abge= jdjlofjen blieb, nabm bie fübrenbe Stellung in ber£. Europas im weiten Siertel bieie-j ^ahvlninberts (Inglanb ein, wo allein bie nieberldnb. Jrabiticuen lebenbig geblieben waren. SJtorlanb , Sia-imntb, (SreSttria ernueien fid) jrodr junädjft nur al-i Wacp= ahmer, bedi al§ SJteifter eon bobem (Gefühl für Jon unb jyarbe; in Ealcott, Sontngton u. a. eutmidelte fid1 |ebod) eine ^odigrabige malerifcbe -veinbeit, meierte bann indonftable mit einem maebtigeu felb ftänbigen äluSbmd uue grofjem naturaliftifd)en ctilaeiübl gepaart tourbe. Jurner (f. Jafel: @ng= lifdie Runft II, ai.i. 8) fügte bie Steigung für I arftellung oon 8icb,teffetten binni unb half bie eng; Hiebe 8. oou ber nieberldnb. Jrabitiou }U nationaler Eigenart befreien, bie bann Eor, ßinnell, @rat)am, JJlac3Bb,irter, öunt, öoof, 9)tacSuDoct, SSrett ju ibrer jeKigen 33oüenbung toeiter fübrten. SSon 93onington unb Eonftable luufben bie ai\hi: jofen iur Stimmung§=Sanbfd)aft§möIerei angeregt. Öuet nabm fie bort juerft auf, gflerS, Eabat, :kogue= plan, $. Jlanbrin, 3llignn festen fie fort. i ^ahrbunbert;-. Sie 8. ber Kieberlänber bewegte fid) in äbniieben Salinen : (Elabe-, Rinbermamt, uuiuaur. Ütobbe in Belgien, Roenoef, Scbotel, cdn'libout, oan &ace neu, Seroeer in Mollanb Hellen bie ältere cdmle. Sd\impbeleer, iHoelofs, ©abriet, ältaeteu, 5i5raelv, 3)te§bag, Suiten u. a. bie neuere Schule bar. ^n Sfaubinameu finb Sfograab, Sörenfen, ScferSberg, Sftump unb unter ben jungem 9lop mann, DDtelböe, Cefterlen, Rjelbrup, .öödert, Sin bing, oon roeldhen fiele in Seutfchlanb lehen, ;u nennen. 5)ie2lmeritaner fdiliefeeu fleh jumeift engl. Sotbilbem an; fo l?ole, liburd1, Sriftol, 6top= feb, Sierftabt, [Dloran (f. Jafel: i'lmerifauifcbe Runft II, gig. 3), Eolman, ©tfforb. i;gl. SSBoermann, Tic Sanbfdjaft in ber Runft ber alten SBößer (SDlünd).1876); Rämmerer, Jie 8anb= fdjaft in ber Teutidum Runft (in ben «Seiträgeu nir .Uunftgefduchte», ÜReue golge, Str. 4, Vis. 1886); :K. oon Vidnenherg, $ur (FunoidlungsgefcbidHc ber v. hei ben Scieberlänberu unb 2eutfchen im lö.Jabrb. (ebb., Str. 18, 1892); gimmermann, Sie Vanbfdiaft in ber fenet. Hialerei lue- ;um Jobe SlijianS (ebb., Str. 20, 1893); SJtuther, ©efdudne ber SJtalerei im 19. 3«W>- iSStünd\ 1893). VanSfcliilBtrütcu, auäfdjliefjlid) auf bem Vanbe lebenbe Schilbfrbten mit ftarf gewölbtem Dulden- fchilbe unb vom 5, hinten 4 unbeweglich mitemau= ber oerwachfenen 3ebe"- Sie gehören meift 'bem ©enu§ Testudo an; einige erotifche Slrten, wie Testudo elephantopus Günther oon ben ©alapa= goSinfeln unb Testudo elepkautma Dum. et Bibr. ( ßlefanteufdnlbf röte) r>on Sllbahra, erreichen bi» über SJteterlänge unb mehrere lientner an ©e= wicht; am befannteften ift bie im fflbl. 6uropa (©ried&enlanb, 3talien, Sübfrantreichi heimifdH' Testudo graeca, bie griechifebe 8anbfd)ilb = fröte, mit gelbem, fehwarigefledtem iKüdenfdulbe, bie ' 4 m lang wirb unb 2—2,5 kg ©ewicht erreidu. ohr Aleifet wirb gern gegeffen unb -,ur ^Bereitung ber echten Sctjilbfcötenfuppe oerwenbet. ganbfrijifcc, See in ©entralafrifa, f. Vutuga. Sftnbfdjnctfen, alle auf bem Banbe lebenben Sdmedeu. SDie ^auptntaffe hübet bie grofje Crb: nung ber Vungenfchueden (f. b.). Toch fmb auch eine Ülnjahl 3Sorbertiemer, namentlid) in wärmern Vänbern, unter SSerluft ber Rieme ;u Vanbtieren ge= werben. Sie finb bei unj, in Sübeuropa wie SJtitteU beutfcblanb, bauptfächlidi burch bie RreiSmuub- fdinede (Cyclostoma elegans Müller) vertreten, bie auf bem :Küden einen biden Rattbedel trägt unb bie Sohle burdj eine tiefe ä>tittelfurcr/e in uuei Vängc-= bäljteu gefpalten hat, mit benen fie abroedjfelnb langfame Schritte aufführt, biefelben burd? 3lu= faugen mit bem fcb,eibenförmigen Sd)naujenenbe unterftüRenb. Sanb|rt)nurtüurm (Geonemertes), eine baS 8anb bewobnenbe ©attung ber Sctmurmürmer(f. b.) mit enbftänbiget SKunbfpalte. Tic Jiere fiuten fnt in feuchter Erbe, unter mobernberSBaumrinbe u. i. ». SBon ben beiben betannten Slrten lebt eine (Geo- Sartbäboimt -- 8anbi6ut 937 plana chalicophora v. Graff) in Tcutfditaub; fie loirt 12 mm lang, ift aber nur <•,? mm breit, oon mild)ioeif;er warbe, am Vorberranbe febmacb röt lid). ffiabricbeinlid) iit bas Siei in (5'rbe, bie auS= länbijcben Üreibbaugpflanjen anfing, bei uns ein= aetübrt worben. t'anbtfbonm (fpr. länbsbaun), dbene in ber engl, @raffd?aft ©omerfet, unweit oon S9atb; hier »utben 5. 3uli 1643 bie Eönigl. 2 nippen oon ben Schotten unb bem Varlamcnt*bcere gefcblagen. Smibfccr (fpr. länbfibr), Charte*, Sütaler, geb. 1799 3u Sonbon als Sohn bes ßuöferftecberä 3oÜn V. (geb. 1769, geft. 29. gebr. 1852 in Son= bon), imivbe 1816 ©cbüler ber Efabemie, 1815 3EJlit= glieb berfelben unb ftarb 21. Suti 1879 in Soubcu. Von feinen Silbern beft&t bie OJattonotgaterie: Ela= riffa <öartome im Spinnbaufe, VUinberung Bon 5Ba= fittgboufe (1839); BaS ©outh-Hcnfiugtondlhifeiim: Verfudnrng , beS i'lnbrem Üiaruell ; bie Berliner 9tä= tionalgalcrie: ©ronttoell bei 9lafeb» 1045. Sanbfcct (fpr. länbfibr), ©ir I5bmin, engt. SDlater, geb. 7. SKärj 1802 jxt Vonben, ©ruber bei oortgen, ftubierte an ber Slfabenüe unter öattbon, Derbanfte feine Sluäbilbung jebod) größtenteils bem Stubium ber Statur unb ber altem ilieiftcr, unter beuen, Wa§ bie Jienoelt anbetrifft, Jan SBeenif fein 3Sor= bilb war. ©eit 1831 mar er SDcitgtieb ber Sonboner, feit 1846 SBHtglieb ber SBrüffeler i'ltabcmie ber Münfte. 1850 mürbe er in ben iKitterftanb erbeben. t*r ftarb 1. Ctt. 1873 in Vonben. ^n ber Tier: maierei Wuf>te er in glänjenber 3ridinung unb fräftigen, manchmal 311 blübenben warben nament= lid) vmnbe unb iJBilb barjiiftcllcn. ©ein Streben, biefen ben i'luSbrud menfdilidier ßmpfinbungen 31t geben unb babureb feinen Silbern eine fentenjiöfe Äärbung beizulegen, ftört allein ben (5'inbrutf biejer auf ebenfo giofser foloriftijdier iüeifterjdurjt als auf fieberer Veobaditung bernbeuben Hunftmcrfc. Unter feinen ©emälben, oon benen fidi Diele in ber ^iaticnalgalerie unb beut South = .Henfingten= illufeum 311 Vonbon befiubeu, finb, aufjer einigen .vntnbegruppen, wie SUeranber unb TiogencS, ÜBor= nebm unb ©ering, beroorjubeben: Jrübftiut im Öodjlanb, 2e§ Viebtreiber* Slbfdjieb, Ter &ufbe= iebtag, SReufunblänber am Ufer, 5)e§ Häuptlings greunbe (f. 2afel: (Sngtifcbe Kunft 11, §ig. 6), kalter ©cott mit feinen £unben, S)er König ber Vergfdilucbt ( (Fbelbirfcb ) , 3iöbrenber öirfd), @t3= baren auf ben Trümmern eines Sd)iffS. Turdi 3tid)e unb Vitbograpbien fanben bieje Silber Weite Verbreitung. Stucb baS Sßorträt pflegte er; fo fal) mau auf ber SluSftcllung 1845 Bon V. bie .Hbnigin Victoria unb ibre.Hinber. 1846 oollcnbctccrmit(*ait= täte, Stanfielb u. a. bie §re§Iobilber in Viidingham; Öoufe, welche Tarftellungen aus engl. Startern, bejonberS auS 3)iiltonS «Comus», enthalten. Sind) als 23ilbbauer mar 2. tbätig ; f 0 febuf er 1867 bie iDiobclle ju ben toloffalen Sronjelömen am 3ficlfon= benhnat auf 2rafalgar-3auare in Vonbou. — Vgl. %. @. ©tepbenS, Early works of Sir Edwin L. (Sonb. 1868; neue 2luSg. u. b. T.: Memoirs ot'Sir Kihviii L., ebb. 1874); berf., Edwin L. (ebb. 1883). VauM'ccr (fpr. länbfibr), JbemaS, Suüferftedjer, 33ruber ber Borigen, geb. 1794, geft. 20. San. 1880 in ©t. 3obn'S Si>oob , ftadi mand)e Bon fetnel VruberS dbmin ©emälben unb cabierte bie Marita; turen ju feinem 2f?ert KCharacteristic Sketches of animals» (8 Vbe., Sonb. 1832) unb «Tiger hunting. or a day's sport in the East» (ebb. 1836). Vmibccnb ifpr. länbi-enb), bie 18 m bobe gra= nitijcbc fiibmeftl. (5cfc Snglanbä, neben bem oul tanifdien Visarbiöeab, bem meftl. äluäläufer ber EotHifdjen Verge, bie fid) in ben ceiltnsxMifclu fort feöen. auf bem ^«olf^Hod, 13 km im S3B., ftel)t ein Veuditturm. SJanbfcnfcn, f. Tbal. Vaubc 16. 3ufanterieregimentä ©rof;her;,og oon JoScana unb baS 2. jdnoere [Reiter: regiment oatat Hronpriiv; Ur3ber3og oon öfterreid). Sie brei .ftauptfirdien, 3t. lUartin, im 14. "\abrh. begonnen, im 15. ootlenbet, mit Jurm (133 m), ©t. ^soboeiK-, 1338 begonnen unb fpäter reftauriert, unb bie Meilige ©eifttirebe (1894 burd) Sßaul SBeifs re ftauriert), finb Vadfteiubauten, bie erjte unb britte .'öallenfird'eu. Sie fiirdje 3t. äJtartin hat einen fteinernen ßodjaltar (1424), burd) Sßuifle, einen ©d)üler ccbioantbalerS, reftauriert, unb in ben ivenftem beS $reibP;teviumi ©laSmalereieu oon Sd)eerer; 3 t.^obocusBorjiiglidic Elitäre boh 3 i et i 1 x = 938 8anb3f)uttt (Sr&folgefrieg — 8anb§fne(§t ger, ßberbarbt unb Schulet; bie Biarrtirche St. Mb tela (14. Sabril.) neue Altäre unf SBanbgemälbe, bie Somininuierlrrdje ift im 17. 3abrb. umae- baut; bie fiirdje bei .uiofterc- Scltgentbal (1232), 1 729—38 im .Sefiftil neu gebaut, birgt bie Cpnift ber nieberbapr. >>encae. ferner bat bie Statt Btcn;e= itanbbitber König fDlarimiliani II. (1868) reu 33ern= harb, bec- ÖerjogS Bubtoig be§ Steigen, Stifters bei Unieerntät 8., nacb Bruqqer* Bcebell (1857), unb in ber Beritabt 3 t. Mifola ein Kriegerbenimal Tür 18To 71. S)aä Nathane- (1446) ift Döflig umge= baut, mit got. Jacobe Berieben unb im Brunffaal mit greifen »on Seih, spiel u. a. gefebmüdt. Sie Stabtreftbeng, 1536—43 Ben beutfd)en iUeiftern begonnen, Bon itai Arcbiteften fortgefeirt, ift ein ; lerrlidjer :Kenaifjancebau im Cfharafter itat. Stabb paläfte mit cdulenhef nur ^taebträumen. Tie Statt bat ein fönigl. O'wmnafium, 1629 »on benSefuiten gegrünbet, eine fönig!. (5'nicbuiuv>anftalt für Stu= bierenbe, [Realfdrale, $räpatanbenanfta(^ Ackerbau? unb laubinirtichaftlicbe Schule, l bitbau , Söpfer* icbule, itrei flöfterliche unb ein weltliche* ilfäbd'en-- li'ruehungeinititut, fetner einen biftev. Betein oon .Uicberbateru mit Bibliethef unb Sammlungen, lanb= leirticbaitlicben Berein, ©emerbeDerein mit JUuuer= unb äRobellfammtung unb botan. SSerein; SBafjer= leitung, Kanalifation, ©a<3beleud)tung. Tic ah buftrie erftretft ftcb auf AabrifationBoiiiliaicbiiieu, @elbfd)ränfen, Seiletwarcn, djem. Sßrobulten unb Jabaf, bebeutenbe Biübleuteetfe unb Brauereien. 8. treibt lebhaften ©anbei mit (betreibe unb Sanbe& probutten; e§ befteben ATühjaht*: unb.'öcrbHiudrfte Steffen), lncnatlicbe Bieh= unb Bierbemdrfte. 8. ift l Sit; ber 8anb= unb forftmirtf(baftlid)en S8eruf§= genoffenfdjaft für ben :RcivBe;. '.Kieberbanern. Tie 1800 ren Jngolitabt nad) 8. übcrgeüebelte Unioer= jität rourbe 1826 nacb SMündjen Betlegt. Ticht bei Der Stabt ber ftäbtiic'he ©ofgatten; auf bem )?o~i- berge bie Burg 2rau*nift, bie einzige nedi er haliene banr. Aürfteuftammburg. (1204), mit frönen IHaleteieu unb iöoljarbeiten, arduteheniidi bebeu= tenber 3cblei;faeelle (1304—31) unb bem einft nun Abfteigeguartierfürfiubtoig II. eingerichteten präeb= ligen oberften Stocfwerf. SBeiter bie [Ruine ber Sutg ~Jl; o 1 f ft e i n an ber jjjfat, Wo 1 252 fiontabin, ber lefite >>obenitaufe, geboren Mürbe. S.tourbe umll80 neu Öetjog C tto I. gegrünbet unb mar 1 255 — 1504$aupfc uact be§ ©erjogtumä Sapern Vantc-hut. — äBgl. Staubentau*, (ihrem! ber Stabt 8. (358be., Vanb*h. 1832); ©eiebichte ber StabtS. (ebb. 1835); SBiefenb, topogt. ®efd)id>te reu 8. (ebb. 1858); .Halchcr, Aübrer butcb bie Stabt V. (ebb. 1S75; 2. Aufl. 1888); I berf., T.-.* Sanbibuter Matbaui tebb. 1893). yanb«<^utcr ©rbfolgcrncg, ber über ba* li'rbe be-> öetjogä ©eorg (f. b.) bei :Heicben nou 8aöetn= Vanbelntt L504 aufgebrochene Krieg jttrfc \beu ben Öetjögeu 'Jllbredn unb 3Bolfgang uou Batieru 'JJiündon unb ©eorgS ädjnüegerfolm, SRup= v:cbt ren ber $falj. ÜBäbtenb "Jllbreebt auf bie Jei; lungiDorfo^läge ftaifet marimUtanS einging, ber jetbft ein größeres ©ebiet beä Stblanbe» beau= a-rudue, nabm 'Uupredn aljbalb iun ben ftreitigen Vänbcrn Beün, nnube aber mebrmal-:- beftegt, in bie :Keicb->adn ertlärt unb ftarb 20. Äug. 1504. Ter fiaifer aber feblug inuiufdu'n bei SRegenSburg ein bebm. öeer, roelcbei :HuvredH ui ßilfe tarn, unb fällte bann 1505 auf bem SeicbStage oon Mein einen rdueb-jfprucb, roonacb, :Huvrecbt;- Söhne ein ©ebiet an ber Sonau erhielten, ber SReft bet (5'rbfd>aft aber, aufser bebeutenben Abtretungen an i'iarimilian, mit Bauern ^.lUüncheu Bereinigt würbe. Vnubcfucftit ober 8anj!neo>t, im 15. unb 16. v\abrb. in Teutid>lanb ein im Aiineelt bieneuber .UrieiVMitann. 'A>iarimi!iau I. beabfidittgte infolge ber'JJianiietbaftiiiteit ber JfriegäDerfajfung im :Heiet\' ein beutidn'-ö RriegSooIt aufjuftcllen an Stelle ber rem [Reiche abgefallenen unb al* Sblbner unjuDet^ l&ffigen Sdjlroetjer. 5)aä SDlittelalter hatte urav in ben [ftittern eine [Reiterei, jeboeb, feine brauchbare Infanterie. 8e|tere äöafte würbe feitben Surgunber= iriegen in ben SBorbergrunb geftellt, war auch weniger toftisielig. ©rafditel Ariebrich Ben 3odem, beien berS aber ©eorg reu §runb§berg (f. b.), ben man ben Batet ber ^.'. genannt hat , unterftüRten ben .Haiier bierin, unb auch ber Abel, ber fenjt nur ;u :Kef; biente, würbe bajür gewonnen. Tic beutfdn'n 8. finb, abaeieben Ben ben ,x\ani= tfdHireu (f. b.), bai erfte georbnete JufjDolt beS neuern ßeitaltcri, unb ihre Smricbtungen hüben bie ©runblage aller iBätern Craanifatienen. Bei auibteebenbem Kriege eiab ber ftriegstjert einem bewährten firieg^mann einen Beftallunac-brief al-j Aolrebeift ober ßarbinal (befonberer Beteblöhabev. im ©egenfag bei allgemeinen: ©eneral) uehft einem Batent, ein Regiment ^.'. ;u errichten, baju ben Är= tifelbrief, auf ben fie anutnebmeu rearen. Ter Selb unb bie ,Sahl bet Adhnlein würben heftimmt. Sex Dberft beftellte barauf ihm befannte Krieger al* feine öauptleute unb machte bie Sßerbung befannt. Ter .Sulauf war immer febr grofs. SBaffen (ceieft, Schmert, Bruftftücf unb Bledjbaube) mufue jeber mitbringen; bie Acrm roar gleichgültig, bie Klei= buitci beliebig. Tie Angenommenen erhielten öanb= aelb unb Hellten ftcb auf einen beftimmten Sag utr äRufterung. Tie ©efamtbeit hien bann bergauf eber bie ©emeine (betoon ©emeiner). Ter Dberft lief; einen SRing fcblieften, ben Artitelbrief Beriefen, ben Uib Bern 3ebultbeif;en abnehmen unb ernannte bann feinen Stellvertreter (Socotenenten), benBre= oiant= unb Quartiermeifter, ben Bvefcf, unb für jebeS Aabnlein ben Jelbroeihel unb ben Adhntid1, welcbem leRtern er bie Jahne übergab. Tann sogen bie Aähnleiu auSeinanber unb organifierten ftd> felbft. Ter Hauptmann ernannte feinen 8ocotenen= ten (Sieutenant) unb Hellte ben Schreiber, .vtaplan unb Aelbfdu'tet Bot; bie ^.'. Wählten jwei ©emein= meibel i ihre Bertreter in allgemeinen Angelegen: heilen , au$ Ambofaten, ambassadores genannt), ben Aührer unb ben Aeurier, unb teilten fid1 felbft in [Rotten ;u ;ehn Spielen ein, jebe unter einem Sottmeifter ijeRt Unteroffizier). Oiu A-abnlem be= ftcmb aui400S., 10 — 16 Jäbnlein bilbeten ein [Regiment. Tie öauptmaffe War ber Spiefj; gegen @nbe be§ 16. Aahrh. war aber fd)on bie öälfte mit ^uer= gewebten bewaffnet. Auf bem [Dlarfcbe mäljte füt) ber Saufe reaellc-j fort; nneeilen mariduerte er ahet aud) nach itommelfeblag , wo;u TremmeU reime gelungen würben. ;-ium @efed)t ;oii ein «Ber= lereuer >>auf », au-> ben 8äufern gebilbet, Betau, biefem folgte bet «helle .pauf» in geoierter, faft quabratifd)et Drbnung mit ungeraber [Rottenjabi, leelche ©lud bringen feilte. Bet ber Schlacht btie= ten bie 8. jum ©ebet nieber; bann warfen fie nad) uralter Sitte Staub hinter ftch unb gingen ent= webet nun Jlnettiff mit gefällten Spiefsen, alle Öauptleute bei grofjer (Gefahr im elften ©liebe, ober bilbeten, angegriffen, einen «Sgel», jTcnte ßanbsfnedtjt (Äartenfpicf) — Sdnbftänbe 939 nad) allen Seiten. (Eigentümlich mar aud) ifjre Weditspflege. Um einen übeltbätcr ju rict/tenj fam bie (Semeine au einem «nüchternen Märgen» ju= iammen. Ter Vrofof; erhob bie Auflage, bent 3Ser= breeber würbe ein gfirfpredjer bcftellt unb, wenn bie Sadje erhärtet, r>ou 41 .Unechten, Dreimal gewählt. baä Urteil gefprodjen. Sautete e§ auf 3cb, fo nrurbe eine ©äffe gebilbet, in bereu gefällte ©piejje ber Verurteilte fid) ftttrjen mujjtc. So grofrber Stiegt nibm ber 8., fo übel berufen waren fie fonft Wegen ihrer 3ü0e[tofigtett , befonberä im Jrinten unb Spielen. 2a§ bekannte öafarbfoiel 8. ober Lans- quenet (f. b.) rührt neu ihnen her. Sin gewaltiger Jrofi folgte ihren ^ugen; über baS SBeibäooH unb bie ".Hüben mar ein ©urenweibet gefeilt, ber mit feinem Lieutenant unb Aäbnridi nebft Stocfmeifter, Stedenfnecbten unb Sdjarfridjter unter bem Vro; fojs ftaub. ,Jn folcher .HriegsDerfaffung bienten fie aud) im Sluelanbe, juWeilen fogar gegen baä 5teid)S= Oberhaupt, roie bie Schmarren mahnen im frau.i. Solbe. 3m 17. Jahrb. Derlor fidi ber 9came. Sgl. SBeffel», Tic 8., eine tulturhiftor. Stubie (31 J-affimilebrudc na* alten- üMftern, mit Sert, ®örltt> 1877); ©lau, Sie beutfdjen 8. (ebb. 1882); gute 2(bbilbungen nach .vi. S. Vebam, at. SBrunn, .v>an§ iHub. i'cauuel genannt 3)eutfdj unb Taniel .viopfer finben fidi auch im «öanbtoörterbucb, ber ge= iamten liKilitärwijfenfdjaften», hg. von Voten, Vb. 6 (SBietef. 1878). «anbeifrtccrjt, Harteufpiel, f. Lansquenet. yattb^frott. l) $e}trfct)auptmaiiitfcf)aft in Böhmen, bat 657,86 qkm unb (1890) (12845 (29883 mannt., 32962 roeibl.) (?., 59 (Semeinben mit fÖ Drt= ichaften unb umfafit bie @eridjt§be;irfe 8. unb 3BU= Denfdjwert. — 2) ©tobt unb Sife ber 39eäirf§l)aupt= mannfehaft foroie eines VejirfsgeridUs (281,97 qkm, 32809 meift beutfdie (?'.), an ber 3roeigbabn SRubel§= borf«S. 15 km) ber £fterr.=llugar. Staatsbabu, hat (1890) 1282, al§ ©emeinbe 5843 beutfdie (5"., ein 3chlofe, ein beutfebe« Staatsobergpmuafium, eine ftaatlicbc 2Bebefd)ule; 2einroanb= unb Rattunfabri= tation, eine ärarifdie Jabaffabrif (über 1000 2tr= heiter), Vrauerei nebft äRaljfabrit, unb in ber Oiähc bie Siuinen ber S3urg 8. — 3) 8., poln. Lancko- l-ona, Stabt im ©eridttsbeurf KalWartta ber öfterr. VettrEsbauptmannidiaft ä&abomice in ©alijsien, hat (1890) 1110, als1 ©emeinbe 1662 poln. (5\, 3ßoft unb 2rümmer eine-3 [JfelfenfdjloffeS, raetc^eS nebft ber Stabt Don Seutfdjen im Mittelalter gegrünbet unb fpäter Pon poln. Staroften befet)t mürbe. Vanbäfrott, Vurgen, f. SBrud (an ber Diur) unb Öejppingen. Vanbeifrottct, Stabt unb ehemalige Aeftung in bem fdiroeb. San 2Jtatmöf)u§, am Sunb unb an beu Bahnen S3illeberga=8. (11 km) unb (Jngelholm = 8. (48 km), mit einem 10 — 12 m tiefen ßafen, bem heften oon Sdionen, hat (1892) 12633 (f.; gabrifo tion DonSeber, Sabal, 3uder, (fifengiefterei unb Sdviffswerite, namentlich aber 3lusfubr uon ©e= treibe, SDteiereiorobuften, Mehl (nach Snglanb) unb moIj. Tae1 154.') Dollenbete Schief, bieht jeht al-j iUagaun unb ©efängni§. 7 km bacor im Sunbe bie gnfel öoen (f.b.). 3lm 14. -Juli 1077 erlitten bei i.'. bie Säuen eine "Jiieberlage bunt) bie Schroeben. Vanbeif rotte, SSafaltbetg im ilhrgau ber Sifel. Vanbcmauiifdiaf tcu, eine ~Jlrt ber ftubentifdien SBerbinbungen. Seit bem Sefteheu rjou Uni»erft= täten haben fi6 bie 8anb§leute ju fog. [Rationen Dereinigt. Später faub fid) biefer [anb§mannfd)aft= lidie (Thavatter aud) in beu Söurfen (f. b.l, unb na&> bereu älufbören Dereinigten fich bie Laub-Meute jit freien Stationen ober 8. Xiefe 8. traten inebeionbere nach bem Treifügjäbriiien .Hriege hcrpcrunb mafeteu fid) ;Kcdite an, ira« ihr Verbot all fog. 9Rationali3mu§ nir Aolge hatte. Tiefe 8. haben unter jeitgemäfsen SJiobifitationen bi-s in unfer Jahrbuubert beftanben unb unb unmerflid) 511 beu heutigen .Uorp« (f. b.) geroorben. Ter früher jiemlid) lofe „iuiammenhang ber i'iitglieber ber 8., bie man biätoetlen aud) .Uräni;d,eu nannte, mürbe gefeftigt burd) ba§ 33ei= fpiel ber Drben, welche fidi um 17GO — 70 inner= halb ber 8. bilbeten unb bie (Sitte barftellten, in= bem fie gleid)aeitig bie lanb«mannidiattlid>e 33e= gvennmg fallen tieften unb ihre "JJiitglieber uadt '.Ucaftgabe ber SIBürbigteit aufnahmen. 3m Laute ber.3cit/ namentlid) um 1800, a(^ bie Drben ger= fielen, nahmen bie 8. jene Voru'igc ber Drben au, es tarn bie Trennung in Weitere unb engere SBer= binbung in ".Hujuabme, ber tanbämannfd)aftlid)e (fbaratter fduuanb im Vauje ber nädifteu 20 Jahre, unb fo mürben bie 8. iu Sorp§. — Um 1840 ent= ftanbeu in ©öttingen aus Cppofition gegen bie .Uorpe Mneipgefellfchaffen, bie fich «SBilbe 8.» nann= ten, halb aber ut .Horps mürben. 3n beu folgenben Jahren thateu fidi an mehrern Orten ftubentifdie Verbinbungen mit bem Jtamen 8. auf, bereu SBefen Don bem ber .Horps nidit principiell Derfdiiebeu ift. Tiefe neuen V. fyaben fidi 1802 ju einem Verbanb nach bem SKufter beS .Höfcuer Senioren = .HouPent Verbanbes (f. .Uovps) in (Joburg Dereinigt, meldier c. L.C.,b.b,.6oburger8anb§mannfcr)aften=fion»eTit, beifst. ©egenmärtig beftebeu auf beutfajen .v3ocb= iduüen 27 8., bie aber feine tanb§mannfd)aftliä)e Vefdiräntung haben. Ta§ (interne) Organ ber 8. ijt bie EoburgerL. C.=3eitung. — Vgl. JabriciuS, Tic Stubentenorbenbes 18. Jahrb. unb ibrVerliältni-J ju ben gleichzeitigen 8. (Jena 1891). Vmibfpituui, \. .Hap. i»aitbftaminrolle, f. Sanbfturm. t'nnbftnnbc, bie nach ftänbifdjer ©Keberung Cliitterautehentu'r, Stabtobriafett ober ftabtifche Vermaltung , btätoeilen audiVauern) ;ufammen= gefehte Vertretung be-> Sanbei für Steueroer= roilligung unb bei ber ©efefcgebung. Ter Urfprung bevfclben führt in bie 3eit be§ Ai'änfifdien ;Heid)s äurücl, ift aber toeber in beu alten bemofratifdien Volfs-- ober ©emeinbeoerfammlungen uodi in bem, DorjugStpeife jur .yieereömufteruug bienenben i'iärj= ober iifaifelbe ju fuchen. So mie ber jjfranlenlönig mit ben ifllagnaten, ©rafeu, Vifd)bfeu unb Vrälateu regelmäßig iHeidistage abhielt, fo Derfammelten aud) bieÄbnige unb Stammesheijöge ber anbern germau. Völfer (Koten, Vangobarben, Vurgunber, 3lla= mannen, Vauern u. f. )n.) bie weltlichen unb geift= lidien ©ro|en ju Sieidietagen. Tiefe 6inrid)tung bauerte auch fort, uadibem biefe 9teict)e bie frönt. Cbevliobett anerfanut hatten, fofem bie nationalen Öerjöge fortbeftanben, unb e§ ergab fidi hieraus dou felbft ber ©egenfafe jtoifdjen beu Sßro»injial= lanbtageu beCöerjöge unb bem allgemeinen :Ueich-? tage beo .Honig?. STber aud) uadi ber Unter= brüdung ber Stammeäljerjöge unb in benjeuigen ©ebieten, in benen eS an folchen überhaupt fehlte, würben SSerjammlungen ber ©rafen, Vifchöfe unb anbern weltlid)en unb iieijtlidieu ©roßen eines S3e jir£§ unter Vorfih eines fbnigl. Veamten gehalten. Sunädift mar bies baä Dtedtt unb bie Vfü*t ber in beu ©rensgebieteu eingefetjten unb mit rocitreidnnv 940 ßanbäting — Sanbftucm bei Amtsgewalt auägeftatteten EWarfgrafen; fo= rann aber hatten t>ic fönigl. SeuDboten (missi do- minici) auf ihren iährlidH'u Jnfpettion«reifen bie Cerpflidjtung, folebe SBerfammlungen in ihren .'liutsbeürfeu abzuhalten unb auf ihnen t>ie 8an= bcsangelcgenheüen ju erörtern. Sita nadj fem SerfaU bei farcling. Königtum* E>ie Jnititutiou Der missi unterging unb in ben einzelnen Stamm; gebieten Die henegl. (Gewalt wieber anflehte, weldje min burd) baä vcbnsbanD mit bem Königtum »er= fnüpft mar, ging Da* SRedjt unb bie Sßflidjt jur -'lb= baltung von vanbtageu beluif* i'lufrecbtbaltung ber :KecbtsorUnung unD De« SanbfriebenS auf bie 5er= zöge unb bei ber feit bem 11. Jahrb. fidi vollziehen; Pen 3erftüdetung ber alten Stattonaljiergogtümer auf bie einzelnen dürften hinftduiid) ber von ihnen beberrfchten Territorien über, äluf biefer I5'ntwid= hing beruht bie (yntftehung ber Canbtage. Turcb bie 3lusbilbung bei Aeubalweieu* würbe ber (ibaraftcr unb bie Bebeutung Der V. umgebil; bet. Sie Aürften hatten ihre obrigfeitlicbe ©e= walt als* ein Sßrivatredjt unb hatten einerfeite Die Irinfünf tc au-:- ihren SBefujungen uns (iierechtfameu 3ur freien Verfügung, aubererfeit« alle mit ben :fiegieruug*aufgabeu verbuubenen 3lu*gaben au« eigener £afdje ju beftreiten. Tie Untertanen bat= ten nur bie auf ber Lehn*;, Sd)utj; ober (Srunb= berrlid>feit berubenben beftiinmteu abgaben unb Tienfte zu [eiften; eine burd; öffentlich; rechtliche ©efidjtäpunfte beberrfdne 5teuerpf(id)t gab e* md)t. SBenn Daher ber Aürjt für aufjerorbentlidje Se= bürfnifie ober wegen eine« fftotftanbeä 3ufd)üfje brauchte, fo mufjte er fieb au bie Magnaten, fior= porationen unb Kommunen mit ber SBitte (SSebe, petitio) um ©elbbewilligung wenben. 3" biejem ;5mede fanben gemeinfame Beratungen berfelhen jtatt, unb um bie Bewilligung von ihnen 311 erlan; gen, roar es nicht nur erforberlid), ihnen bie Ji; uanzlage unb bie ©ränbe ber Sortierung Kar ju legen, fonbern gewöhnlich mufjte bie (üelDbewilii; gung Durch Erteilung von Privilegien unb 3uge= ltdnöni)|en aller Strt ertauft werben, SoDanu hat; ten ©runbbefüser, geiftlidje Stifter unb Kommunen ein fehr ausgeDelmtes :Kedu ber celbftverwaltung unb ber Autonomie, unb au« biefem ©runbe fonn; ten neue £Hed)t3normen unb allgemeine li'inriduun= gen nur mit ihrem Beirat unb ihrer Suftimmung eingeführt Werben, l'luf biefen beiben Steckten Der Gielbbewtüigung unb De* Konfenfes" zu (Üefeken be= ruhte im lUittelalter bie SDlacqt ber 8. Saburdp, baf; fid) bie letztem terporattv^ zufammcnfcblofieu unb fid) eine oft fehr Derwidette C eganifation gaben, febügten üe fidi im Befij) biefer '."iacbtftellung gegen; über bem dürften. 3eit bem 16. ,"\abrh. aber, tn= folge be« inufall« bei Vehnsioefens, burd) bas .'luffommen Des mobernen 3taatsbegriffs unD ba§ (Einbringen Des röm. :Ked)tS, burd' bie SlusbilDung einer Verwaltung burd) Beamte, Der fteheuoen Öeere, ber inbireBen Steuern (Slccife) u. f. w. oer= fiel in beu meinen beutfdjen Staaten bie ^nftitution cer X?. unb trat vor bei Vaube«hoheit be« dürften aani in oen .vjintergrunb. SJur au«nahm«ioeiie er= hielten fich bie 8. teilweife im SBefils ber iliadit; fo in SBiirttemberg, Sad)fen unb SWedlenburg. So= weit Überrefte berfelben nod) oorhanben waren, fd)wanben aud> fie mit ber (5'inführung ber fon= ftitutionellen Serfafjungsform. (©. vaubtaa.i — %l. Unger, ©efdjidjte ber beutfdjen 2. (2 fflbe., Öanno», 1844). Vanb^ting, beutfdj ort Vanb-Jthiug gefebric ben, heiftt in Tdnemarf na* bem am 28.3uli 186«; reoibierten @runbgefe| von 1849, wonacb gfolfe ting unb S. bio Solferepräjentation biloen, bie 3teid)§Derfammlung (§rfte Kammer) von »;•; iiiit- gliebem (f. Sänemart, i^b. 4, 3. 763a). VauM'trcirhcr, f. SSagabunb. 1'nitM'tuhl, Stabt im SegirlSamt öomburg be*:- ba»r. Seg.48ej. ^fah, am 8anbftub.Ier©rudje unb an Den Sinien SReuntird)en=Kaifer§tautern unb 8.= Rufel (28,7 km) ber SJJfäI|. O'iieuhahnen, 3iR eine« ^lmt«ae riebtg (8anbgerid)t 3weibrüden i, hat 1 1890) 3642 (S., barunter 396 SDangelifdje unb 35 Israeliten, ^ßoff erpebition, Jeleiirapb, fath. unb eoang. Kirche, Va teiufduile, ßofoital, 2Baifenbau§, SBafferUirung, SorfdjufäOerein, Sparfaffe; .Hetten= unb 2raht= fabrifation, Steinbrücbe, iUehnicht unf 2orifticb. Stuf einer .nbhe überrefte ber Surg Sidingen, iro granj von Sidingen bei ber Belagerung 1523 ftarb. Sanbftucm, Der allgemeine älufruf aller Waffen fähigen i'ianner nir Verteibigung gegen feinblidjen Einfall. 3m Teutfdien Cetebe befteht na* bem liefet* vom 11. Jehr. 1888 ber i'. aue allen ©ehr- Pflichtigen vom vollenbeten 17. bi-j 511m vollenbeten 45. Sebenäjahre, bie tveber bem .'öeere noch ber Sota: rine augehören. @r wirb in jwei 2hifgebote einge= teilt, ßum 8. 1. Aufgebote gehören bie Sanbfturnu pftidjttgen hi« ;um 31. SDiärj be§jenigen Kalenber= jahrec-, in Dem fie ihr 39. Lebensjahr vollenben; von Da ah hi« jur SBolIenbung bee 45. 8eben§= jähre* jum 2. 2lufgebot. Ser ätufruf erfolgt nadi Sa^rgängen in ber Segel burd) faiferl. i*erorb= nung. 3lu« ben aufgerufenen Jahrgängen werben bie au^gebilbeten Vanbfturmpflichtigen, b. h. bie Seute, weldie im .'öeere ober Der ilJarine gebient hatten unb bei Sollenbung be« 39. i'ebeu«jahre« au« bem 2. Aufgebot ber i'anbwebr ober Seewe^r (f. b.i sunt 8. 2. Slufgebot« übergetreten finb, unmittel= bar 311m attioen 3)ienft einberufen. Sie unau§= gebilbeten 8anbfturmpflid)tigen, b. b. Die Seilte vom 17. hi« 45. SebenSja^r, weldie im &eer ober ber lUarine nid)t gebient haben, finb bagegen vor ber (Einberufung jum attioen Tienft ber JJiufterung unb 2lu«hebung unterworfen, ;u Weldpem ,Swcct fie fi* nadi Srlafa be« Aufruf« bei ber Crt*bebörbe -,ur (Eintragung in bie i'anbjta mm rolle ansu melben haben. Tic aufgerufenen fmb im i'ii litäritrafgefeüen unb ber 3)i§ciplinarftraforbnung unterworfen. 3m Aiiebeu ftnben Weber Kontrolle nod) Ithungen ber au«gcbilbcteu unb unau§gebil boten 8anb)turmpflid)tigen ftatt. Ser 8. ift in einer für feine militär. Sßerwenbung geeigneten ~Jlrt ;u bewarf neu, auüjurüften unb 311 betleiben. Tic äluflöfung be« 8. wirb vom Kaifer angeorbnet. — 3n brennen würbe ber 8. Durch Kabinettshefehl 17. l'Järj 1813 erridjtet. Ja« ©efes vom 3. Sept. 1814 be3eicb.net Den 8. juerft al« Jeil Der ©ebr-- mad)t. Ter 3iorbbeutfd)e 93unb feste im ©efeg vom 9. -Jiov. 1867 Die ©renje ber Sanbfturmvflicbt vom vollenbeten 50. auf ba§ vollenbete 4-2. Jahr herab. 3n £fterreicb = Ungarn jecfäQt ber 8. nach bem ®e fet^e von 1886 ebenfalls in jwei Aufgebote, Deren erfte'J bie EOtannfdjaft vom 19. bis 38. SebenSjabre umfa|t, walucnr bai jroeite aus Den 38— 42 Jahre alten SÜlannfd)aften befteht. — ilud) Jtalien unb bi« Sdjweij haben ihren 8. militärifdj organifiert. Dfterreiib befafj fd)on 1511 eine auf Dem Jnn-> bruder 8ibell berubenbe Sanbfturmorbnung 1 in £irol .lujugsorbnung), bie fpäter in QJergeffenbeit £anbfturm*S3eäirtefommanbanteii — Saitb» u. forftwrctfdfj. Seruflgenoffenfdjaften 041 geriet uiii? nur in Sirol mehrfach erneuert werben ift. 2tucb in Ungarn beftanb fcbcn [ehr früh bie Verpflichtung jum 8. 2lud) bie in einigen grofseu S täbten errichteten Sürgermitijen (unter Marl IV. iu Vrag, 1529 in 3Bien errietet) finb jum 8. 511 rechnen 1111b jum Jeil (SBien) in bcn 2iapelconifcbcu Kriegen, irie ber Siroler 8., jut Verwcnbuug gefemmcn. 8onöft««w=*cjirf *f ommanbantcit , Unters Organe ber öftetr.2anbeSBcrteibigungS=fiÖJnmanSDS inSBejug auf baS SanbfturmWefen (für jcben SanbeS* icbütjeivVataillonsbejirt je ein 2anbfturm=33e3itfSä fommanbant). 8ttubtflfcl (tat. tabulae terrae; cu'cb. Desky zemske), baS in Söhnten unb iüäbren nachweiSlid) icbon im 14. ^abrb. in hoher SBltitc ftebenbc $rv ftitut ber ©nmb= ober .vSbpotbetenbücber, in welche bie ehemaligen ftänbiichcn 2iegenfd)afteit (8anb= tafelgilt er) fowie alle auf biefelbcn bezüglichen 5od)enred)te eingetragen mürben. Ohne biefe (?in= tragung tonnte webet Eigentum nod) ein anbereS binglicbeS Siecht auf jene 2iegenfd)aften erworben werben. Vis 1848 war ber (SigentumScrwerb beu 8anbtaf elgiitern auch nedi an bie SBebingung ber feg. Sanbtafelfähigleit getnüpft, welche nur beut Prälaten:, öcrren= unb Dtitterftanbe fowie einigen befonbetS privilegierten Stäbten unb Sßerfonen (ben weltlichen Vrojcfjoreu ber Sßrager Untoerjltät) julam. Sie höhmifche 2., nach beren Stuftet bie mäbrifcbe 134S eingerichtet Würbe, ging burd) ben Vragcr Scblofsbranb 1541 größtenteils ju ©runbe. Sie 8. biente in älterer 3eit 3ug(eicb als 2anbe»arcbtD für wichtige ÜJlajcftätSbtiefe, Sanbtagifdjlüffe, 2lbclS: unb ^ntolatSocrleibuugeu it. f. W. Jim 16. ^iabvb. würbe jeboeb, bie baS eigentliche ©runbbueb, entbal= tenbe (grofee unb (leine) 2. 001t biefem fog. ftänbi- fdjen 2ird)ib gefebieben. Tcacb beut SJluftcr ber böb= mifcbeu Würbe baS Snftitut ber 2. im 18. Jahrb. auch in ben meiften übrigen beutfeben uub poln. .Hronläubcrn (juerft 1730 in ©teiermatt) eingeführt. SSiä 1783 beftanb 311t Jüfn'ung ber 2. ein befon= bcreS Sanbtaf elamt. Surcb taiferl. patent Dom 22. Slprit 1794 Würbe fobann bie 2. in ein reines' ©runb= unb öppotbetenbud) umgewanbelt. ?(n ben Vefit* non Sanbtaf etgütern, ben feit 1849 feber Staatsbürger erwerhen tann, tuüpjen fid) auch jetst noch polit. Sicdite, inbem bie Vcfttjer lanb = unb lebntäflidjer ©üter eine eigene SBäbletflaffe für bie 2anbeS= unb SteicbSoertretung bilben. — Sgl. -DlaaS* bürg, Sie (Fntwidlung be-3 SnftttutS ber öffent= liehen Sucher inS5öb.tnen (Vtag 1877), unb befonbetS M'raSnopolffi in ber «3eitfchrift für baS 9ßribat= unb öffentliche Siecht ber ©egenwart», hg. bon E. S. ©rünfmt (Csahrg. 1881, 1883, 1884, 2Bien) ; Vartfd), Sie 2. in ihrer gegenwärtigen ©eftalt (ebb. 1890). 8 an b tag, bie periobifebe Verfammtung ber 8antoeS»etttetung. 2lu toteile ber nach Stäuben geglieberten SanbeSbertretung (f. Sanbftänbe) trat feit ber jyranjöfifd^en Devolution auf bem ganjen europ. Kontinent, Wie bieS in (Jnglanb fd)on feit Jahrhuuberten ber Jall war, eine allgemeine Volf*= Vertretung. Sie gröfsem Staaten haben reget= mäfjig nach engl. Vorgang jwei Mammern beS £., beren erfte unter berfdiiebcnen Vejeicbnuugen (Dber= hau», SßairSfanvmer, 3 traft erblichen Sledjt'J (bie StanbeSrjerren), fei es traft ^Berufung be§ 8anbeS= berru barftellt, Währenb bie jweite Mammer uii= mittelbar au$ VoltsWahl, fei e3 birefter, fei e§ in-- birefter (fo in Sßreufsen, kapern), berborgebt. 3>ou beutfdjen Staaten hat nur iliedtenburg nod) ben altftänbifcheu 8. ; ba* .iweitammerfpftem haben S^yeufjen, dauern, ©adbfen, S58ürttemberg, 33aben, Öeffen, bie anbern Staaten begnügen fieb mit einer Matttmer. 3n öfterreid) beificn bie parlamentarifcheu Vertretungen ber einzelnen Mronlänber 8.; in $reu fjen befteben fog. Sßroömsiallanbtage (f. S3toüinjial= orbmtng). Sic Drganifation unb ;Hecbte ber 8. bilben ben ."nauptbcftaubteil ber SBerfaffungert bec- 19. Sahrh., welche für S)eutfd)Ianb gefammelt ftnb bon Jelir Stört, öanbbud) ber beutfeben Sßer= faffungen (8bv 1884). (6. :Kcpräfcntatibfpftem.) 2cinbtniic<.U>!rl)icb, f. 3(bfd)ieb. 8nnbhtge'mitrtrt)iill, in ber früberu ftänbifchen 93erfaffung ber ?ßrooinjett in ^reitBen ber 33or= filu'nbe ber SßroBinjialftänbe; mit i'lufhcbung ber letitern burdi bie SßroDinjialorbnung oon 1875 ijt aud) biefe SBürbe bahingefatlen. Land tax (ipr. länb tär), bie alte engl, ©runb^ fteuer, bie im 2auf ber 3eit einen eigentümlichen Ebarafter angenommen bat. Sie Würbe urfprünglidi 1(192 al§ eine 2lrt lum allgemeiner SßermögenS= unb (i'infommenftcuer eingeführt, bod) tarn allmählich bie SBejteuerung beS bewSglichen Vermögens in 3iieg= fall, unb eS blieb nur eine ©runbfteuer, bie nadi einer rebibierten Veranlagung oon 1697 erhoben würbe unb ungefähr 2 SDtill. Vfb. St. einbrachte. 1798 Würbe biefe Steuer auf Eintrag SßittS für un= abänberlid) unb jugleidj für ablö^lid) ertlärt, fobaf; ftc feitbem bie ßigeufdiaft einer eigentlichen, ablös= baren SReallaft hefiht. (Itwa bie §älfte threä Vetrag» ift wirtlich abgclbft worben, unb fie bringt baher gegenwärtig nur noch etwa 20 Still. 3Ji. ein. Sie Vefteuerung beS (SinlonvmenS aus ©runbbefit;, bie eine 2lhteilung ber engl. Sinlommenfteuer aufmacht, ift bon ber L. t. ganj unabhängig. ganbtorpcbo, ein mit Vulocr, Schiefewolle, Spnamit ober anbern Sprengmitteln gefülltes ©e= fä|, welche» bor Vefeftigungen in Sßäffen, auf ober neben Straßen fowie cor ©efecbtäftellungen nahe unter ber (5'rboberfläche eingegraben wirb, um äbji= tid) wie eine glabbermine (f. b.) 311 Wirten. Sie 3ünb= üorridjtung ift berart befchaffeu, bafs bie 3ünbung bei betreten ber Stelle, wo baS ©efäfe liegt, fowie bei feber Verübrung beSfelben erfolgt, tann jebodi auch burd) elettrifd)e 3ünbung ober anbete Vor= tehrungen erfolgen. 8«mb= unb forfttoittfd&aftli^c »etufe* genoffenfdiaften, bie 93eruf3genoffenfd)aften 3um 3wed'e ber Unfallberficherung lanb- unb fotftWirt= fd)afttid)er Arbeiter im Seutfdjcn SKeiche (f. 23erufs= genoffenfehaft). Sie finb burch ©efeg bom 5. SUai 1886 errichtet. Sic labelte auf S. 942 giebt fämt= liehe @nbe 1892 im Seutfchen Sieiche beftehenbe 2. u. f. 35. ,_beren Sihe unb bie 2ln,?abt ber ba?u= gehörigen Settionen, betriebe unb Verfieberten au. Über bie Söhne giebt bie amtliche Statiftit feine 2lustunjt, ba binfid)tlid) ber Veitragsberechnung Wefentlid) abweict)enbe gefetjliche Veftimmuugen (2trheitSbebarf?nacbweife', ©runbfteuerfufs u. a. ) gelten. 1892 beliefeu fxd) bie einnahmen auf 8062050 IU., bie 2luSgaben auf 7 469 904 2K. unb ber 3HeferbefonbS auf 2168289 331. Sie 3ahl ber Unfälle , für welche (Jntfchäbigunacn gejablt Wur^ ben, betrug 23 231 (1,89 auf 1000 Verfieberte ), bie ber töblich Verunglückten 2026, ber böllig Erwerbsunfähigen 785. 2ln entfchäbigungSgelberu würben 5032999 2Ji. gejault. '.»42 Sanb= unb Seerninbe -- £anb= itnb ©umpffdjtfbf röten SB er uf 3 g en o i | e n i * af t e n Sig Seftio- nen I ^Betriebe SSer[idjerte II 21 3) D 5) 6) Tl 8) :n UM 11) 12) 14) 15) 16) 17) 18) 19) 20) -21) 221 23) 24) 25) 26) 27) 28) 29) 30) 31) 32) 33) 34) 35) 36) 37) 38) 39) 40) 41) 42) 43) 44) 45) 46) I7i 48) Dfr»reuf$ifd)e äöefrpreufjifcbe SBranbenburgifcbe \Bcmtmer)cbe* sjjofenfdje ScMefticbe Aür bie Sßrooinj cadneu Sd}le3roig=Öolfteimfir/e Öannoperifcbe äBeftfälifdje ÖeffemüRaffautfcbe '..-.. iRbeinifdie Aür Coii :Kea. SBej; Cberbapern* » » » ÜRieberbatjern* » » » Sßfalg* » :> » Öberpfalg* » » » Dberfranfen* » » » IRittelfranfeu* » » Unterfranten* » » Schwaben unb SReuburg * gürbaS fiönigreidj Sacbjen* gttr ben SReäarfreti » » Scbtoarjroalbtreiä » » 3a9ftfre'3 » » Xonaufroi;- SBabifdje gütba§ (*u-opherjogtumj>efjen* Xcc- ©rojjberjogtumä ä'ietflenbunvScbmeriu SBeimarifdje 35e§ QSrofebenogtttm* 3Redlenburg=Streu£*. gür £ Ibcnburg * SBraunfcbroeigifcbc SReininger Slltenburgifcbe Eoburgifcbe* ©otbaifchc* .'(ubaltiidic* . . . : SRubolftäbtiföe* SäSiiuirUumvSonber-hauicnjdK iDe§ jjfurftcntumä :Ueuf; älterer Stute* . . . . ?e-> JüiftentumS 9teu| jüngerer Sinie * . . . ScbaumburaÄ'ippiid1e* Vippifcbe* . 2)er bremifeben ßanbrotrte Öamburgifdje gür Unteretfafj Sät Cberelfaf; gar Votbringen ffönigäberg . . . 36 Sonstig 27 Berlin Stettin $ofen SrcSlau EEßerfebttrg . . . Stet ....... yiannoper . . . . ilünftet Eaffel Süffelborj . . . . DUincben . . . . i'anbsbut . . . . Speper , 9iegen*burg . . . Smnreutb . . . . 2(n*bad) SBürjburg . . . . Slugeburg . . . . 3>re*ben Stuttgart . . . . [Reutlingen . . . (SUroangen. . . . Ulm . : Marl-M'ube . . . . Sarmftabt. . . . Scbrcerin . . . . SBeimar Dteubranbenburg Dtbenburg . . . Sätaunfdjroeig . . 3Jleiningen . . . 3lltenburg . . . . O'pburg ©otba Tei'jau [Rubolftabt . . . conbcrv>bain\'n . ©reis ...... ©era ctabtbaa.cn . . . SJetmolb SBremen Ümmburg . . . . Strafcbura . . . IRülbaujen . . . 3Refe 40 30 42 65 45 25 79 43 45 79 112 460 75 263 184 840 94 426 105 206 362 ISO 244 666 85 949 289 351 233 465 194 841 557 423 98 296 83 891 107 124 74 915 84 496 71 706 97 668 87 728 184 993 123 721 150 400 68 900 70 300 245 885 1ÜS2K0 31 708 37 466 12 323 35 282 46 818 29 545 13 215 6 696 18 860 22 530 12 335 11818 4 008 9 301 5 960 18 811 1420 4 464 87 077 63 023 !t,s585 501 073 317 994 627 028 345 410 394 047 1 102 700 564 674 390 185 583 227 529 253 824 717 91516D 288 148 263 780 305 000 296 265 279 922 153 986 219 407 188 159 597 275 145 073 148 899 118 882 138 755 464 880 389 813 122 156 84 000 21 108 93308 59 470 72IMMI 35 880 20 000 49 800 27 175 22 850 23 776 8 503 27 96G 11313 54 701 3 142 14 140 136 500 156 471 151 444 3ufammen| 556 | 4 859 618 j 12 289 415 £ie mit * bcjciif)iictfii Reißen £ elf äff . Stäbtc, oorbanben. VirnMuniiiufjöl, fooicl wie SBanfulöl (f. b.). gembtoanjen, i. SBanjen. V'anbmaffcr, redjterSRebenftufj ber3llbula(f. b.). äanbtocbr, berjenige ieil ber lehrhaft eine! Staates, weld)er nur bei auebreebenbem .Hriegc ober bei ©efabreu im Jnneru 311 ben mahnen ge= rufen wirb unb alebann in ber Siegel befonbere iruppenförper bilbet. Sodi bejeichnet mau audi jebe Sanbcsbcwaffnung in Reiten ber -Kot bamit. 3n alten german. Reiten unterfdjieb man ö e e r f a h r t unb 8., erftere für .Kriegeuigc, [entere sur 35ertei= bigung bee Baterlanbee benimmt. Sie frühem Sanbmiligen hatten eine äbnlidie Beftimmuug, unb bae älufgebot ber Jiroler ju oerfcbiebericu Seiten fann wohl ale boä elfte (1511) unter bem DJamen 8. bejeid?net werben, jjn Eftevreidi rrurbe 1805 eine folebe 8. für bie übrigen beutfdien ißcooinjen orga= nifiert unb 1809 förmlidi in bie Jöeereeoerfafiuug 3ur Bilbung oierter unb fünfter Bataillone für bie Jnfantcrieregimenter im Kriege aufgenommen, 1852 aber wieber aufgehoben. Jlud) bae fteicrijdic 8anb= regiment "(1703), bie ungar. Banberien unb bieausä biefen entftanbene abiige unb Sßerfonalinfurreltion, bie in Ungarn bie 18-15 beftanb, waren Sanbwehr- formatiouen. :1iuffifdie 8. erfchienen im Kriege oou 1812. Sind) in älterer 3eit tomint ber Jlame 8. | bisweilen oor, fo im {jerjogtum Sßreujjen bie in bae 16. unb lT.^abrb. für älufgebote bei- öanbes= befenfionSwcvte»; bod) oerfdiwanb berfetbe fpätet unb tarn erftälnfang bee 19. Jahrb. wieber in -Hnf= nähme. 31 m auegeb'ilbctften ift taä 1813 ine Seben gerufene preufeijcbe Saubwehrfoftem. Sdfon oor 1806 waren Borfd)läge 311 ähnlichen Ginridjtun= . gen gemacht, aber erft bei (Eröffnung bee A-elbutge oon 1813 tourbe bie preufjifdje 8. juerft in C ftpreu = fien burdi bie Stänbe unb bann nach Sdiarnborfte (Entwurf allgemein burdi bie fbnigl. SBerorbnung 00m 17. lUärj errichtet, anfange toohl nur für bie ' eigentliche 8anbe§Derteibigung unb nidit, wie fie fpärer beftanb, ale ein integrierenber Xeil ber $elb= armee. Sie bamaie 3 um Staate gehörigen Brooin= jen [teilten 149 Bataillone unb 113 Schwabronen, äufammen 120500 SDcann 8. Stach, bem trieben er= hielt bie 8. ihre fefte Crganifation bureb bie 8anb= toehrorbnung 00m 21. 3ioo. 1815, bie bie 1867 gültig war. 3)anadj beftanb bie 8. aui äRannfcbaften, bie ihre Sienftgeit im ftebenbeu .{leere unb ber 5fte= ferne erfüllt hatten, unb bilbete gwei Aufgebote. Ia-> erfte älufgebot, bie ÜRannfdjaften 00m 26. bie 32. Jahre enthaltenb, mar beftimmt, im Kriege gleich, bem ftebenben ßeere oenoenbet 311 werben ; im ^rieben bie auf tleine Stämme beurlaubt, tourbe es nur 311 öetiobiföen Übungen iufamntenberufen. Sa§ jnieite Aufgebot, 00m 32, bie 39. Jahre, feilte nacb 93e bürfnie bei auebredicubem Kriege 311m ©arnifon= bienft einberufen unb im Ocotfalle jut Serftärtung bcr tfelbarmee oerwenbet werben. ipeit 1815 bat bie Drganifation ber 8. mebrfadie 35eränberungen erfahren, anfange felbftäubig, in Regimenter formiert, würbe fie isii» in Beigaben geteilt unb jebet Viuienbiiuitou eine Vanbwebr brigabe jugewiefen. i)iadi ben im langen ^rieben, bei aller Jreftliditeit be-? Snfteme, fühlbar geWOD benen fDlängeln unb ben Urfahruugeu ber i>iebil madjung oon 1850 würben 185-2 oie Canbwebr brigaben aufgelöft unb ihre Jnfautcrie unb Ha- oalleric getrennt mit ber Viuic in S5erbinbung ge bracht. Bei ber iHeorganifatiou ber älrmee 1859 gingen aue ben Stammbataillonen ber 8. unter itinfteüung oon i'iannfdiaften ber Sieferoe unb t'iberioeiiung oon Dffijieren unb Untcroffiiicreu beJ ftebenben .vjeere bie neuen ßinienregimenter beroor. Oiadibem burd) ©efeti 00m 9. Ucd». isi;7 bae }Weifad)e älufgebot ber 8. befeitigt war, würbe ee burdi Wefefe 00m 11. gebr. 1888 wieber einge führt. Tic Vanbwehroflidit im elften älufgebot bauert bauach fünf Jahre (für Kavallerie unb reitenbe älttillerie nur,, brei Jahre), im jweiten älufgebot bie jum 31. SRärj beejenigen Kalenber laluce, in bem ba-> 39. Vcbenejahr ooüenbet wirb. AÜr Xienftpflichtige, bie oor oollenbetcm 20. Jahr eingetreten finb, enbet bie Sanbwebrpfüdjt 31. l'lär; beejenigen .Ualeubcrjabree, in weldiem ber betrei fenbe 1!» Jahre bem öeere angehört hat. 91adi er= füllter Vanbwehrpflidit erfolgt ber Übertritt 311111 Sanbfturm (f. b.). Sie SEannfdjaften ber 8anb= webrinjauterie 1. Slufgebotä tonnen jweimal auf je 8—11 Jage 311 Übungen in befonbern (Jompagnien 11. f. w. einberufen werben; bie Sanbwchrtaoallerie wirb 31t Übungen im Jriebcn nicht einberufen; bie SHannfdjaften ber übrigen SEBaffen üben hei ben Sinicu= Truppenteilen (f. Tieuftpflidit). — i>gl.Bräu ner, ©efdjicbte ber preufnidvn 8. (Berl. 1863); oou Boauilawjfi, Sie 8. oon 1813 bie 1893 (ebb. 1893). Seit (Einführung ber allgemeinen 3Bebrpflid)t be= fteben überall ähnlidie C'inricbtungen, 511m Seil mit oerhältuiemäfug ftarteu Ariebeueftämmen. Jn Arantreidi ift bie Armee territoriale, in Jtalien bie EDiobilmilij , in öfterreid? ^Ungarn bie 8. bei. öonoe'b, in Utufelanb finb bie IReferoetruppen ale Sanbwebrformationen 311 eradjten. Vonbmcftrbesirfe, f. Bewirf; ogl. audi Beurfe commanbeur Vanbiuebrcu, (SrbWälle unb ÖJrähcn, mit ociku früher Vanbeegrcn;cn, bie leinen uatüvlidicn Sdniti hatten, gefidiert würben. (S. öeibenfdjanjen.) VniiMücbvfituol, 1815— 5(i augelegt, um bie Berliner £pree=(©tabt=)©cbleufe im Kupfergraben ;u entlüften unb einen zweiten Scbiftahrteiooa, ber bae bamalige Berlin (f. b., Bb. 2, S. 794b) füblidf umfafjte, 311 fchaffeu. (ir iioeigt nahe ber Berliner B3eidibilbgrenu> , 21 km oberhalb ber SDlünbung ber Spree' in bie §a»el, aue ber Cbcrfpree ab unb führt, faft in feiner ganzen äluebehuuna bie fübl. Öälfte ber Stabt burchfehueibenb, nahe (iharlotteu bürg in bie Unteripree, 9 km oberhalb bereu Sin= münbung in bie Saöel. (2. ben Blau oon Ber l in.) ?ln beiben Snben befinbet fidi je eine Scbteufe oon 50,22 in uubbarer Kammerlänge, 7,si m ilun weite unb l,;s m Srempeltiefe. 2luf freier Strede bat ber 8. 22,4 m Breite im Biafieripiegel, 10,04 m auf ber Sohle bei l,som normaler tiefe. Sie ihn paffierenben Sduffe bürfen 46,5 m lang, 6,62 m 944 £anbtod)tfreu3 - Sanbtoirtfd|aft breit {ein unb i">i> — 175 t Jragtdbigfcit baten. aIobc bürfen 120 m lang, 3 m breit fein. Ter 8. ii't eine bet frequenteften SEBafferftrajsen Teutid^ Ianb§ (f. Tabelle beim ätrtitel Sd)iffabrtsfanäle) unb bat uir (Jntmidlung '-Berlins, namentlich pon beffen [übmeftt. Seilen, fiel beigetragen. ViiiiPun-iirtrcit:, ein Jlb.ieidien an ber Äopf= bebedung i .wlm unb iliüKe i Per beutfdicn Sani- mehr, jur ttnterfd)eibung benclbeu »om ftebenben yicer. Sei ber Srricbtung ber preufj. Vanbmebr 1813 erhielten bie Cffiücrc unb IHannichaften eine 5d)irmmüfee als .Uopjbeberfung, an ber vorn neben ober über ber .Uctarbc ein meijseä .Hrciii oon Sledj mit ber ^nfchrift «iltit ©Ott für König unb Sßater= tanb» angebracht mar; biefel Hreiii mürbe aUge? mein S. genannt unb ging auf bie Sfcbafo* über, bie jpäter ber Vanbwcbr gegeben mürben , unb enblidj auf bie öelme (1881 eingeführt). 1857 mürbe be= itimmt, bafä ba§ 2. in benSDtüfeenrofarben ber Sanfr mehr unb iHcferoc anzubringen fei, womit gleich,; zeitig ba§ bis babin noch; oon ber 8anbwebr zweiten Aufgebots über ber .Uofarbc getragene SBledpfreuj roegfiel. Üiuf ben .ficlmen ift bie ;^nfcbrijt <■ 'JJiit Kiott für .Honig unb Saterlanb» ober 1 iDtit ©Ott für Aürft unb Sßaterlanb» ober «Jliit ©Ott für* JBaterlanb» ijreie unb §anfeftäbte) nur auf bem 8. angebracht. TieDffijicrc ber Sanbmerjr tragen ba§ 8. an Stelle bes Scameusjugc* auf ber ÜBruft be§ ,'öelmablers, bie Offiziere ber SReferoe etwas tiefer. Voiibiiu-lii- = Cffijicrafpirantcn = 2rtiuleu, Schulen mit ber SBeftimmung, für bie bfterr. (ciS= leithaniiehe) Vanbwehr befähigte junge Allänncroon genügenben SJorfenntniffen, bie bie C ffi.nercbarge im nidn aftioen Stanbe ber Vanbwehr ober bei 2anbfturm§ anftreben, auSjubilben. Tic Leitung ber Schule bat ber Sommanbant be§ betreffenben Vanbmcbrbataillons ; bas Vebrerperienal beitebt au--- brei bi>> ruer einer .Habctteuidnile entnommenen Offizieren. Ter .Hurjus' bauert ein Jsabr, nimmt täglich 2 — 4 Stunbcn in 2lnfprud> unb umfallt 3 tilifhf,©elänbclehre,©elänbebarftcllung, Pionier» bienft, ißcfcftigung, Taftif, Aelbbiciift, iliilitäroer waltung, Drganifation, (Frer;ierreg[ement, 5)ienft= reglement; für bie beritteneu ÜBaffen audi SBferbe mefen. 3n Ungarn beitebt an ©teile ber 8. bie Subot>ita=3lfabemie (f. b.) in SBubapeft. Viiiibiuelnorbiiiing, f. Sanbwebr. ifaubtuctiruercinc, f. .Hriegeroereine. Vanbtuittb, f. 8anb= unb Seeminbe. Vatibhiirtfctjaft, audi öfonomie, in ber toefc tern SBebeutung ba§ ©emerbe, ba-:- burdj 2lnmcn= bung ber "Jlaturfräfte bie möglidjft ergiebige 53e= uutumg bc-5 3?obeus unb biefteroorbringung foleber pflantficber ober animalifeber Stoffe 311m 3*oe(I bat, bie als Nahrung ober auf irgenb eine an- bere SBeife bem SJtenfdjen nuhbar finb. Sie 8. bat baber iunäcbjt bie .vjeroorbringuug ber jJtuljs pflanzen 511 erzielen unb beifet in biefem engem Sinne Sanbbau. Ter SBoben ift bac- SDlateriat, aue bem burd) menidilicbe unb tierifdje Arbeit orga= niid)e ^robuftc erjielt rcerbeu. Slufjerbem ift aber noeb ein jtapital, ba-i im 3>erbaltni-> jur ©röfje bec- ju beroirtiebaftenben Sobeiu- uub jUr 1'lrt beS 23e= triebes ftebt, babei ebenfo notinenbig mic bei feber anbern gewerblichen Unternehmung. Ter i'anb roirt muf; joiuobt prattifch:tcdinifit) al^ auch nriffen= iehaftlidi burdigebilbct fein. 2Bäb,renb uad» ber erftern :Hicbtung eine mehrjährige Shatigfeit in einer ober mehrein SSBirtfdjaften notnenbig ift, bienen bem lehtern Smede bie Derfcb,iebenen [anbiuirtfdjafrlidjen Unterriebt-janftalteu (f. Ülderbauicbule, Sanbhjirt? fd}aft§fd)ulen, Vaubroirtidiaitliche .^odiidnüeui. I ie i'anbnurtidiaftäroiffenfchaft (ehrt unb er= arünbet biejenigen SDlittet unb SBege, burch bie ber bödi|te:Keinertrag am »olltommenfteu unb fi«b,erften erreidjt loirb. Ta bierjufotoob,! bieSenntniä ber~.Ua= tur= als auch ber uurtidiajtlicbeu ©efefee notioenbig ift, fo ftü|t fidi bie Vanbmirticbaiteiinfjenichaft aut eine rüeibe fog. ©runboriffenfdjaften, auf libemie, vl>lTO|"tt, SBotanif, ©eologie unb Zoologie einerjett-j unb an\ '.Uatioualbfouoniie anbererfettS. Srft ron ber ,!eit an, n?o man begann, 8. lt)iffenfd)aftlid) ;u betreiben (feit älnfaug bei 19. Oatirb.j, unb nod) mehr, feitbem bie Ubeniie fieb fo auterorbenttid) entmidelt bat unb burd) Siebig bie Ziehungen berfelben jur 8. Elargetegt finb, bat auch tiefe einen ungeahnten ?(uffd)tuung genommen, ben 3Beg ber Smpirie oerlaffen unb arbeitet mit ttarcr 15'rienntnic-- ber Urfacbeu uub SBirlungen in ihrem Setriebe. Tie 8 a n b ir> i r t i eh a i t » l e b r e uutallt in brei 316= teilungen: l) bie5(jflanjenr)robuftion (f.Sdier= bau); 2) bie Ticrprobuf tion (f. 3LUeb,nid)tj ; 3) bie allgemeine 8anbnurtidiaft*= ober3Betrieb§= lebre n". SBetriebSfnftem). Tic fog. (anbn)irtfdbaft= liehen '.Uebengewerbe, 5vii'ituä = ,\Snder = , ctärte= fabtifation, geboren nicht unmittelbar 311111 ^Betriebe ber 8., finb aber bielfadp mit bemfelben oerbunben. 3m tleinften Umfange wirb ber SBobenanbau jur Spatenrultur ober jum ©artenbau (f. b.) unb 6e= fa|t fid) bann Weniger mit ber öerborbringung »on (Metreibe: unb guttergewädjfen all von ©emüfe= unb ©emürspflanjen, oerridjtet audi feine arbeiten meiftenä nur burch 3Jlenfdb,enb,anb. Tic fpecietleSaubtoirtfctjaftälebre banbelt bei ber $flanjenprobuftion von ber Seiebaifcnbeit befi So; ben-?, ber 2lderbeftcllung, beii 3Reliorationen, ber Düngung, ber SluSfaat, Pflege uub ©rnte ber Arücbte fomie ihrer Weitem 23ebanbluug bi-> ;um Verlauf. Tie £ierprobultionäleb)re lehrt bie gütte= rung unb Pflege ber oerfdiiebenen öaustiergattun= gen, bie Rücb,rung berfetben für bie oerfebiebenen ianbwirtfcbaftlichen ©ebrauebeiwede fomie ihre Se= mihuug. Tie Setrieb-Jlebre cnblidi foll oaS 3ufam- menwirfen oon ©runb unb ©oben, Ülrbcit unb .Uapital fdjilbern, wie c-J bei jeher [anbmirtfd)aft= lidicn Unternehmung ftattfinbet Tiefe S!Birtfd)aftö= lebre beä 8anbbaue§ teilt man ein in 8anbtoirt= fdjaftSpolitil unb in bie 8ehre oon ber lanbwirt= fdjaftlidjen Unternehmung (SetriebMebrc im engern Sinne 1. Tie 8anbmittfdjaft§= ober ,Hgrar= politi! (f. Slgrargcfcbgcbuug ) umjafit bie doR§= nurtidiaftlicbe Pflege unb Aörbcritng ber S. bureb ©efege unb Sinridjitungen, bie ber ©efamt^eit ber Sanbwirte ;u gute fornmen, bie Steuerpolitit, ba§ Tomdnenwefen u. bgl. Tiejelbe würbe fchon 2ln= fang be§ Dorigen ^abrbunbert§ von ben fog. fta* iner'aliften (f. unten) gelehrt. Tic SetriebSlebre foll uwbrberft bie i'erbältnifje ber brei $robultioni= mittel tlarftellen. Ter SBoben uub bie auf ihn ein= roirtenben unb feinen ßrtrag beeinfluffenben 3Ro= mente werben mandjmal, ba fie burdi .Uapital cr= roorben werben tonnen, nidjt befonberS, fonbem mit leftterm iiigleicb bebanbelt, fobaf, man swifeben Wrunb unb S3etrieb§!apital unterfdjeibet. Ta-:- 83ctricb->fapitaL beftebt au§ bem ©erätelapital ober toten Snöentar fowie au§ bem Sßiebtapital ober [ebeuben 3n»entar. S)a§ umlaufenbe .Uapital finb ber Vorrat oon ,:iabluniv>mitteln, bie SRatural»or= fiaiibvoirtfcljaft 945 täte, baS ^elbinoentar, bie SBobennfi&rftoffe u. f. ir. I SaS gegenteilige SSerbälrniä tiefer Kapitalien fotoie ; bet Sebarf baoon ift natürlich iebr ucrfdncteu unb r>on bem SBetrtebSftiftem abhängig. 33« bet Slrbeit ift Sonbarbeit, ©efjpannarbeit unb 3Jtafdjinenaroeit ;u unterfebeiben, unb ber Sebarf an 2lrbeit unb Kapital giebt ba§ Kriterium für bie ^ntenfität einer SHJirtfc^aft ab. 33ei fonft gut geleiteten unb ben £ßer= bdltniffen entföreetjenb eingendjteten lanb»irtfdmft= lieben Unternehmungen trägt ber 2tnfaufä»reiS (ba§ ©runbfapital) !aum 50—70 Sßroj. ber 3ii>feu , ben ; baS (Selb fonft bei foltber Stnldge bringen »ürbe; ber 2anb»irt muf; fid) überhaupt mit ungefähr 2—3 $ro,v im allgemeinen begnügen. SaS bem größten SJttjifo ausgefegte uitilaujenbc Kapital uer= jinft fid) mit 8 — 10 Sfkoj., ba§ »eniger gefäbrbete I ^inoentar mit 5—7 $roj. 3" bem genannten 2lb= | iebnitt ber 2anb»irtfd)aftSlebrc tommen nodi bie • 2lbfat5Perl)ältuiffe ber Sßrobuttion jur 33ebanblung, j bie £8etrieb§einrid}tung , bic '-Betriebsleitung , ber : äBetriebSerfatj, bie Statt!, b. b. bie Kenntnis be§ j ©lcicbge»id)tS ,»ifd)en ben bem Sobcu burdi bie j Srnten entjogeuen ^flanjennäbrfteffe unb benjeni= j gen, »etebe ibm in gorm von Düngemitteln ein= »crleibt jinb, unb cnblicb bie 93itd)jübruitg, »eldje ben erhielten (Erfolg ber Unternehmung tontrollicrt unb giffermafjig feftftellt. ©efchicbtlidieS. Sie ©efebiebte ber 2. beginnt mit ber 33iebjucbt unb bem üRomaben= unb sirten= leben. 3n ben nörbl. ©egenben nutfite jugteidj für bie ©etuinnung be§ 9Binterfutter§ oon bot natür= lieben SBiefen ©orge getragen »erben. CSrft mit bem eigenttid)en Slcterbau trat bie Slnjäffigmadntng ber Sölfer ein unb btibete fid) allmählich, bie getb= mirtfebaft, bie 2BedifeI»irtfdiaft unb ber intenftoe ilderbau in Sßerbinbung mit "lUebbaltung unb S8ieb= utebt berauS. Sie fteigenben Sobenbreife, ba§ 3tnf = hören ber 9iatural»(rtfd)ajt unb ßrfat) berjelben bureb bie ©clblöbnung unb bie 3Ber»enbung oon Kapitalien für SJMiorationen teS 33obcnS unb als "SetriebStapital, ber 2luStaufd) ber laub»irtfd)ajt- lidien Stfajjrungen r-erfcrjiebeuer (Segenben unb Sfinber fo»ie ber 2lttjbau ber 3Birtfcb,aft§ma|na^= men auf natur»iffenfd)ajtUd)er ©ranblagc fenu= •leidjnen bie moberne 2. 2Iud) bie nerbefjertcn S3er= febrSDerbältniffe fübrten 311 gleichen 3tc'en, »ie bie§ pdu Staunen in feinem «Isolierten Staat» (SRoftod 1863) fo überjeugenb auSfübrt. Sie 2. ber alten Jigppter ftanb auf bober ©tufc, »ie vmä bie 2lbbtlbungen in ben Sempein jeigen. Über bie 2. ber ironisier toiffen »ir wenig, ebenfo über bic= ienige ber Slfjnrer unb Sßerfer. über arabifebe 2. liegt 'bie 2Ibbanblung eines fpau.2lraberS3bn2l»an t>or, ber bie SBorfdirijten frütjever ©tammcSgenoffen fantmclte. Sie 2. ber Seltenen »ar bei ber Detbälfc niSmäfjig geringen G'rtragSfäbigtcit ibreS SSobenS nicht von beroorragenberS8ebeutung,bagegen blübte fie in ben von ihnen gegrünbeten Kolonien. 6in= gebenbere Tiadiridjten über 2. liegen unS aus bem :Kömifd)en Steictje cor, üorLntgS»etfe finb e» 35arro (f.b.) unb 6olumella (f.b.), ferner ^allabiuS, (!ato, ^liniuS, Birgit u. a. 3Mefe Sdjriftfteüer gaben febon SRejepte für einen rentabel^ älderbau, »ie ibn bie Öibmer bureb it?re Eroberungen in 2lfien unb (Suropa (©allien) fenneu gelernt batten. Über ben 2anb»irtfd)aftSbetrieb in Seutfd)lanb flammen bie älteften 3^adnid)ten fon Säfar unb Jaeitu«. 3Iad) ben fpärüd)cn 3iadirid)teu »urbe tamalS altidtjrlid? nur ein Heiner Seil ber gelb= aSrocf^aus' gonUfrlation^Scjiron. 14. Stuft. X. mar! beadert unb att*f*[iefilidi mit (Setreibe bc^ Hellt , bie anberu jjlädjen bienten ofö SBiefen unb SBeiben; fie lourben bem 2lcferbau unterworfen, »enn bie erften leinen lobuenben (5'rtrag mebr ge= »ätirten. 2lttj bie (5nt»idhuig ber beutfcb.en 2. in hm erften 3abrbunberten be§ 3Jlittelalter§ bat bic bureb bie Klöfter »ermittelte Kenntnis ber rom. lanb»irtfd)aftticben cdiriftftellcr einen mädjtigen (Sinflup geübt, om"b bie im SBeften unb ©üben .1 a b 1 = retefcen röm. Kolontftcn unb ihre 3iacb.!ommen bicl= ten bie Srabitiouen bcS StanttitlanbcS rege. Kaifer Karl b. @r. »ar ein großer ^reunb ber 2., unb feine SJorfcferiften für ben SanbWirtfcboftSbetrieb auf ben jablrcicbcn fönigt. 33eftfeungen finb uns noeb erlial= ten. DJtit ber Grfinbung bcS 35ud)brudS erfebtenen jablreicbe bidleibige SSerfe, corjugSmeife auf ben SBorfcbriften ber SRömer fufecnb; fpäter bieute bic bamalS fdion bodicntirudeltc italienifdje 2. als Sor= bilb. 2Üle biefe i^üdjer umfaßten baS ©efamtgebiet ber 2., aud) 5'ifd)erci unb 3agb, unb enthielten fie- len Diejepttram, ber natürlieb burtfjauS nidH für alle ©egenben unb S3obem>erfjältnif)e pafete. Sei berSebeutung bcS Sßferbeä in bamatiger3eit fpielte bie 3üditung beSfelbcn eine grofie "Jiolle, unb bic fog. öippier (»ie üon ^IJcarfuS Sugger) gaben für biefelbe fo»ie für baS @eftüt»efen überhaupt redn braud)bare Sorfdiriften. 9iad) SBeenbtgung beS Sreifiigiäbrigen Krieges tonnte bic geringe uub b eruntergefommene Sanbbeöölferung nur einen Seil ber früber blübenben gturen beftellen. Tie beut= fdjen dürften mußten jur SBeJferung ihrer (Sintünfte ftcb mit ber görberung bcS ÖanbbaueS bureb eine aeorbnete Kameralüefwaltung befdiäftigen, unb 2ebrftüble ber Kamcral»ifjenfd)aft (f. b.) rourben auf beutfcb,en Uniuerfitäten, juerft 1717 in öaHe, errichtet. Sen »or$ug§loetfe auf röm. Srabtttonen unb SRediten berubeuben 2el)rett trat bie ©ruppc ber ßmpiriter entgegen, bie auf ©runb ber r»orlie= genben einbeimtjdien Sßerrjättniffe eine felbftänbigc ©eftaltung ber 2anb»irtfd)aftSlebre unb ber 2. felbft forberten. Ü)cit biefer 3eit beginnt ein 2(uf= blüben ber bcutfdjen 2. Sie (tinfüljrung bis babin unbefannterKulturpflaif,en(Jabat, Kartoffel, Klee i, frember nu&bringenbcr iUebrafjen (fpan.SJlerinoS), unb bamit ermöglid)ter gutterbatt auf bem gelbe unb etujübrung oer Sommcrftallfittteruitg fo»ie 2lbf cbaffung ber 33rad) c ebarafterifterett biefe ßpoebe. SJtitSbaer (f. b.) beginnt bie ©efd)id)te ber ratic= neUcn2.,»eld)efiieb-iud)t, bie für ben beutfeben Setrieb ,itim Horbilb »urbe unb ju mannigfachen g-ortfdiritten anregte. 3\inb»icb= unb ©d)»einebattung»urben cinträglicberunb bie burdi 3Jlerinofreujung Percbclten ©diafe gaben bei im bamaligen SBolipreifen jitfriebenftclleube ßrtrdge. Sie nädjfte @pod)e ber 2. ift non ungefähr 1840 an ju rechnen, als 2iebig fein 5öerl «Sie 3lgrihiltur= djemie in 2ln»enbung auf 2lgrifultur unb $bpfio= logie» herausgab unb bamit bab,nbrecbenb »irlte, inbem er, auf natur»iffenfd)aftlid)c gorfdjungen fid) ftütienb unb PellS»irtfcbaftlid)c 2"ebrfä^e l;eran= jiebeub, bie @ruabrungSgefefce ber ^flaiiien bar= legte unb Siegeln für bie Praxis gab. SRad) Siebig ernähren fidf bie Sßflanäen teil»eife auS ber 2uft, inbem fte auS bem itnerfcb. öpflicben SReferboir ber= 60 946 Sanbloirtfdjafrttdje Arbeiter felben Oialufteffe aufnehmen unb in organifdje i>rlan;emubitan; oermanbelii, teilweife au§ bem ©oben, bemfu bie fog. Slfdjenbeftanbteile entziehen. Sin le&iem ift bet SBoben nid)t unerfdwpflid) , er muff alfo je nadj feinem natürtidjen SReidjtum an benfelben in längerer ober fürzerer Seit Deratmen ! unb unfrudjtbar werben, wenn biefelben tym nidjt bind] Sufüfyrung oeu Düngemitteln erfetjt Werben. Ter in bet 8. gewonnene Stadbünger genügt nidit ;u biefetn Swed unb (inb beshalb anbere Süuger= quellen beramuzicheu. Ter ßanbwirt, ber biefer gorberung niebt genügt, treibt Sftaubbau. Siebig Idoi aueb Per erite, Weldjer auf bie Sebeutung ber fog. fünftlidjeu Düngemittel, Snodjenmebl, ©uano, ■Superphospbat u. a. Mumie?, oon benen bie beiben ■erften allerbings ben Sanbwirten fdjou betannt waren. Tie Sepien Siebigi erlitten manche 2lnfedj= tung unb finb burdj bie neuem Stnfdjauungen auch in ber SEBeife mobifijiert werben, baß aujzer ben anorganifdjen Stfdjenbeftanbteiten in neuerer Seit aueb Stidftoff, ein iebr widriger Sflanzenuäbrftoff, in Sonn oon (ibilifalpeter unb fdjroefelfaurem Slm= moniat ben pflanzen zugeführt Wirb. ©roften (5'iutluf- auf bie Hebung ber 2. baben bie Sanbwirtfdjaftlidjen Vereine (f. b.) unb bie SanbWirfc fdjaftlidjen ©enoffenfdjaften (f. b.) fo wie bie 2anb= wittfdjaftlidjen SerfudjSftationen (f. b.) gewonnen. Sitterat ur. SBertoolte Sefycbüdjer berS. lie= feiten außer SÖurger, Hoppe, Sieri, Schweitzer unb $abft: Hamm, Sie ©runbzüge ber 2. (nacb ©trarbin unb bu SBreuit, 2 33be., SBraunfdjm. 1850 —54); graa§, Sdjute be§ 8anbbaue§ (Sföündj. 1851); SSirnbaum, Vcbrbudi ber 8. (35Bbe., §tanff. 1859 -63); ßamm, SaSäßefen unb bie Biete ber S. I (2. Stuft., gena 1872); Settegaft^roSfau, 3>ie& unb ibr betrieb (3 8be., S3re§l. 187-1—79); Thiel, 8anbtoirifdjaftlidje§ fionoetfation§=2erilon (7 23be. ! unb Suppl., Spj. 187G; neue 8lu§g. 1883); 3$aer, softem ber 8. (Serl. 1877); ben"., ©runbfä&e ber rationellen 8. (ebb. 1880); fiirdjbadj, .sianbbueb für Sanbwirte (9. Stuft. , ebb. l«8üi; Sdjwerz, ^rat= tifdjer Stderbau (ebb. 1882); 2öbc, Hanbbud) ber rationellen 8. (7. Slufl., SBeim. 18871; 3ttufrrierte§ 8anbtoirtfdjaft§= Serif on, ba. oon .ttratft (2. Stuft., SerL 1888); .Hrattt, Vebrbucb ber 2. (5.2lufl., 4Sbe., ebb. 1888—92 ; Sb. l , ü. Stuft. 1894) ; oon ber ©ein, Hanbbudj ber gejamten 2. (3 23be., Tüb. 1890—93) ; Schlipf, populäres fianbbud) ber 2. (12. Stuft., SerL 1894). Gin SabreSbericbt über bie ßrfab,run= gen unb gortfdjritte auf bem ©efamtgebiete ber 2. loirb herausgegeben oon Suerftenbinber unb ütam= mer (Sraunfchm. 1886 fg.). Sie ©efebiebte ber 2. toirb bebanbelt oon Stnton, ©efdjidjte ber beutfeben 2. oon ben älteften Seiten bis ju Gnbe beS 15. 3<")vb. l©örl. 1799); Sangetbal, ©efdjidjte ber beutfeben 2. t^ena 1847—50); graa§, ©efdjidjte ber Sanbbau* unb gDrfttoiffenfdjaft (iDiüncb. 186G); Ültidjelfen unb Scebbcrid), ©efcbidjte ber beutfeben 2. (3. Stuft., Öerl. 1890). Vnu&hiirtf dwf tlirtie Arbeiter, alle mit Sobn= arbeit int lanbtoirtfd\rrtlidH'n ©eioerbe befd)öftig= ten ?|Jerfonen. 2lbgefebeu oom unoerbeirateten @e= finbe pflegt man fie in brei Sategotien einzuteilen: 1) Sie öäu§ler ftnb foldje Sagetö^ner, loclcbe ein eigenem Jöauä, eine Slctcrparu'lle , ein ©drtdjen beuhen unb burd? bie Sleinbeit biefeä Sefi^tumS genötigt ftnb , bei ben benachbarten ©runbbefißern Sefcb.djtigung w fueben. 2) Sie Ginlieger ija- ben fein ©runbetgentum, fte mieten fidj bei einem Sauern ein, bem fie bafür meift eine getoiffe 2tnjabl Jage im Qabre Sienfte leiften. 3nt übrigen geben fie auj 2agelobn, loo immer fie Strbeit finben. 3m ©egenfag ;u biefen beiben Strien oon f og. freien Sir = beitern fteben 3) bie tontrattlicb gebundenen Slrb eiter. Sie ftnb oom ©utäbefi^er auf beffen ©of in Aamilienmebuuiuieu angefiebelt unb ocrpflid)tet, ibm ibre eigene StrbeitSfraft, in befdiränttem TOafee meift auch biejenige ibrer arbeitsfähigen 2lngebö= rigen ober Sienftboten (6 of gang er, Scbar = lo er t er) jur Verfügung ju ftellen. Sie fommen in jmei Unterarten oor: im bftt. Seutfcblanb als ©utstagelöbner, 3"ftleute, ©ärtner(bie ftänbigen, mefentli* in S'01'111«" ber 9laturalnurt= fdjaft gelohnten Slrbeiter ber bortigen großen ©uteri, im norbweftl. ScutfcManb at§ Heuerlinge, Str= röber, b. b. Strbeiter, loekbe einiges 2anb oon ben in tiiiuHbbfeu toobnenben Säuern ober ©uts= befihern gepaebtet baben unb für ihre Sieuftc im übrigen in ©elb abgelobnt merben. Sie geogr. SSertetlung biefer Strbeiterfategorien unb bie ©efamtlage ber länblidjen Slrbeiter ent-- ipricbt ber focialen ©lieberung unb @runbbefi^oer= teilung in ben ciujelncn Teilen SeutfdjlanbS. 1) 3» ben öorioiegenb tleinbäuerlidien Ti= ftritten am Sbein, feinen SRebenflüffen unb bem i'taiu entlang bis hinauf nacb Thüringen bilben bie öäuSler ben .Hern ber 2lrbeiterfcbaft; ihnen fcbliefeen fieb in befchränlter $a\jl (I'inlieger unb lebiges ©ejinbe an. Sie öäuSler fteben materiell unb moralifd) am hödiften unter allen länblidjen Slrbeitern überhaupt. Surch ibren 58efit? gegen äufjerfte Slot unb Reiten ber 2lrbeitslofigteit ge= Klnil'.r, haben fie einen $tatt in ber ©emeinbeoer- faffung unb es beftebt fein focialer ©egenfah jioi- id)en ihnen unb ihren Slrbeitgebern. 2Öie fte ben fpannfähigen SBauem ßanbbienfte, fo teilten biefe ihnen Spannbienfte. 2ludi bie ßinlieger unb bas ©efinbefinb günftig geftellt; befonbers fommt ihnen ju gute, bafj fie bei ber beftebenben Serfplitterung bes ©runbbeftjieS bie SUbglicbfeit baben, mit ihren G'rfparniiien ein©tü(f Sanb ju erwerben unb fo att= mablidi burdj yleife unb Tüchtigteit oorau ;u tom= men. Traurige 31111111106 haben fidj jeboeb für bie grofjo SDtengeber .Uleinbefitjer unb ber SBeftglofen in mandjen ©cbirgsbiftritten au«gebitcet, mo bei alliu loeit gebenber Parzellierung geringe ©elegenbeit 311 Dlebenoerbienft oorbanben unb ber SSoben »cnig er^ giebig ift. 6'inen ftarfen 6'influfe auf bie länblidjen i'libeitetoerbältiüffe biefes ©ebieteS bat bie bebeu= tenbe 3nbuftrieentioidlung, welche bort namentlidj in ber jioeiteu Hälfte be» 19. 3abrh- ^Icilt gegriffen hat, ausgeübt. Qu mandjen ©egenbeu, befonbers in unmittelbarer 2iähc ber Stäbte, madjt fidj auf ben mittlem unb locnig .zahlreichen grofsen ©ütern ein empftnblidjer Strbeitermangel gelteub, unb ba§ ©e= iiiibeoeihältnis ift (;. S. burdj Einführung ber 9)to-- uats= unb SBodjenfünbigung) ftarf gelodert worben. 2lber eine pofitioe 2tbnahme ber 2anbbeoölterung ift boäj nur ausuahmsioeiie 1 in überoblfcrten 0egcn= ben) ju beobachten; nidjt feiten febren bie jungen 2eute au§ ber Stabt mit ihren ©rfpamiffen jurüd, um fidi als Sanbwirte anjuftebeln. 2) 3n ben grofzbäuerlicben Tiftriften im fübbftlidjen Seutfdilanb, befonbers im größten Seil bes led'tsrhein. SBaoem, merben bie im iöe= trieb nötigen Tienftleiftungen oon ben SSefitsern felbft mit ihren Familienangehörigen, baneben öor= toiegenb oon Tieuftboten oeforgt. Hier wie allere ßanbwtrtfdjaftlidjc 9tr6eiter 9Vi toärts mad)t fid) in neuerer Seit bie atigemein ju beobadneube älbneigung gelteub, in baS Hart ge= bunbene ©eftnbeBergältmS einzutreten. Ter Biet: fach bettagte ORangel an auSreid)enben 3UbeitS= traf tcu bangt eng mit l>ev Styatfadje jufammen, bajs, wo bie gefcbloffenen Sauemljöfe BorljetEfcfoen, bie Sefifelofen wenig 2tvtc-fid>t haben, jemals ju einem eigenen ©runbbefils gu gelangen. 3) 3n^ manchen Siftviften ber grofibäucrlidien ©cbiete free DiorbweftenS (SEBeftfalen, JjSauuoBer, DIbenburg, 6d)leSwtg=ßolftein. u. f. w.) liegen bie Serbältniffe gang äljnlicb, nur nod) oerfd)led)tert burd) bie ftätfere (IntroicÜung ber ^nbufrrie. 3n= tieften beftebt bod) in ben meiften Seilen beS ")iorb: weftenS eine für Sefitser unb Arbeiter befriebigenbe ©eftaltung ber täublidjen SlrbeitSBerfaffung. 3": uäcbft tritt namentlich ba, wo Snbuftruftäbte nicht in unmittelbarer 9iad)barfcbait liegen, in bebeutetu ber SSerbreitung baS 6euerling§Derb,cilttii5 auf. Sasfelbe ift cbaralteriftifd) für bie weftfäl. biuiclböfe. Ser Heuerling bat gewöhnlich 2 — 3 ha j Sanb fem Sauer in Bacbt, er erhält aufjerbem ;u billigem greife baS nötige Srenuwert, unb ber Sauer leiftet ibm ©»annbienjte. Safür ift ber Heuerling oerpflid)tet, eine gcwiije 5ln,iabl Sage | U00 — 2Ö0) im 3>al>r, Bor allem aud) in ber C'rnte auf bem öof ;u arbeiten. S)aS Berbältni» ift 5toei= fetloS auü ber Sitte, ben Bauernhof im ßrbgang gefd)loffen ju baiten, in bcrilöeifc entftanben, bafe j nücbt erbenbe ©efebwifter auf bem öof als Slrbeiter blieben. J11 ber Sbat finb bie Heuerlinge jaft immer mit bem Sauer ober bem Sorbejitjer oerwaubt, ifyre .Hinber wacbjeu gemeinfam auf, Sauer unb öeuer* ling bilben Seile berfetben öofgemeinfdjaft, ein [(affenartiger ©egenfafc beftebt nicht. Dft ftfeen bie .'öeuerlingAf amilien feit mehr all einem ^abrhunbert auf beffelben Stelle. SaS 2lrbeiterBad)tBerl)ältmS tommt freilidi audi maud)iual (unter bem tarnen Slrrobcrocrbältni») auf ben wenig jablveicben unb wenig umfangreichen [Rittergütern ber (5'iu;elboi= mitritte Bor; aud) bier pflegt eS fidj toxtrdi ein gute! (iinueruerimen jwifdieu Arbeiter unb Sefitser unb •große Stetigfeit ju fennunebueu. (5'benfo befriebi= genbe 2trbeit»Berbältniffe beftebeu audi außerhalb be« ©ebietee ber (5'iu,ull)öfe in oieleu Wohlhabenheit Sauernbbrfetn Bon ßannoBer u. f. w. Sie leittcm .unebnen fieb aus burd) eine gemijcbteSefiljoerteiiung, burd) ha» Ükbeneinanber r>on gröfjern unb tleinen bäuerlichen Stellen ; aud) bier beftebeu zahlreiche oer= wanbtfdjaftlidje Begebungen ;wifdjen Säuern unb Arbeitern. Sie lebtern babeu meift gute ©elegen= beit, an Crt unb Stelle uoran ju tomnteu, unb beS= halb weniger Sßeranlaffung, ihr ©lud aufeerrjalb ber Öeimat ju fudjen. 4) Sie ©rofjgüterbiftrüte bftlid) Bon ber Gibe. 3iur bier fann oon einer flafjeuiuäfsig ge= jd)iebenen Sanbarbeiterfdjaft bie 3lebe fein. Sie oft= beutfd)e 2lrbeitertlaffe al§ fotdje ift erft burd) bie Bauernbefreiung (f. Sauer, Bauerngut, Sauern= ftanb) feit 1807 entftanben. Senn Dortjer rubte bie 3ttbeit§Berfaffung ber grofjen ©üter burebau» auf ben_3|>-iaiuiebienften ber erbuntettbdnigen Sovf= febafteu berart, ba| bie fvaunfäiiigeu Säuern Spanubienfte, bie deinem SefiSer öanbbieufte lei= üen mujjteu, mäbrenb bie .Uinber ber Sauern ju ©eftnbebienften oerpflidjtet waren. Sauer unb Arbeiter waren um fo mehr ibeutifdje Segriffe, al§ ber ©utoberr Cbereigentümcr febr Jab,lreid)er Jjäucrlidicr Stellen war unb bai iHecbt batte, bie- felben nacb Seliebeu mit feineu ©utsuntertbaneu ju befetjeu. Sie Slgrargefe^gebung (f. b.) madite nun bie jeweiligen ^nbaber ber beutigeu bäuer= lieben Stellen ui unabhängigen ©runbeigentümern, aü§ ben hierbei nidjt bebadjten Scvfoneu entftanb bie neue Sagelbb,nertlaffe. Unb jwar penuebrte mau bie 3abl ber befitjlofen Arbeiter befonberä babuvdi in beträebtlidier SBeife , baf; ben ^nbabern ber Keinen, nidit fpannfäbigen Stellen, fojern fie bieielben nidit fdion m Eigentum ober (5'rbpadU bejajjen, äunäcbft (bil 1850) bie 9legulierungi= fäbigfeit, b.b. ba§ Siedit au\ SSerleitjung bei freien @igentum§, entiogen Würbe. Siele Saufenbe Bon tleinen Stelleu finb infolgebeffen non 1810 bis 1850 Bon ben ©utlbeftbern aufgehoben werben. Sie Slrbeiter würben in größerer ilu.wbl auf ben ©üteru felbft angefiebelt, bie uuumebr aud) Bcr= Waltungsred^tlicb, alc- ©utgbejirte Bon ben alten Sauerngcmeinben ganj getrennt würben. Sie 3abl per in ben ©emeinben mit eigenem ©runbbefits an= fäfftgen Jagelbbner imDften ift aufierbalb SdMe (ten§ unb ja^lreidjer Ariberieianifeber Kolonien im gangen gering. Sie Serhaltnifje ber auf ben ©tttern angefiebelten Seute gejtaiteteu ficb, nmäcbft Eeines= weg» uugünftig. 1er ( lutetagelöbner ober Suftmann erhielt auf;er ber SBobmmg mehrere 3Jcorgen Sanb ,mr 9iutumg, teile-' al§ ©arten feit abgegrenzt, teil» nur ©etreibegewinnung im ©uts= felbe, unb jwar würbe biefeä Sanb mit bem berr- fdjaftlicben vom sjiof auä beftellt; aujserbem hatte bcr^nfteÜBeibe unbjutter für eine Kuh, maudnuat aud) für bereu jwei; er batte ba§ Stedjt, fämtlidjc auf bem ©ute gebauten Rörnerfrildjte gegen einen beftimmten i'lnteil fko—1 u) auSjubrefdjen, enblidj besog er neben freiem Brennmaterial, freier ärjt= lieber Sebanbluug u. f. w. einen geringen Sagelohn für ficb unb jeben Bon ihm gefteüten Arbeiter. Ser ©utÄtagclölincr war alfo ein Heiner Unternehmer, ber fajt alle 8eben§bebürfniffe reidnid) buveh bie felbft gewonnenen ober Bom ©utlbefifeer gelieferten Sda= turalien befriebigen, Mt ^uterefje mit bem beS ©ute-:- burd)au§ iuiammenfiel. Sieje Slrbeiterocrjafjung bauert bi§ auf bie ©e= gemoart in ihren wefentlidjften Seftanbteilen noch ' fort in grofsen Seileu ber pteufj. DftfeeproBinüen unb iu aJledlenburg. 2lber fie ift feit längerer Seit im Sd)Winben begriffen unb bat außerhalb jeneB nörbl. Stridics bereits einer anbem Serfaffuug Stau gemacht. 3enc Scrfelumg ift heroorgerujen Bor aiiem burd) bie Ausbreitung ber intenfioeu unb majd)inenmäf;igen 3Birtf(^aft. Sic Serbrän= i guug ber alten fiörnerwirtfdjaft burd) bie .söad= truchtfultur, bie 6'infübrung berStallfütteruug unb ber Ireid?ntafd)inen haben baju gejühvt, bafi bie Sanbuutsung , bie Siebhaltung , ber Sreicherlobu fehr ftart bejd)nitten unb ber äuSfaH burd) erhole teu ©etblobu erjeht Worten ift. Ser überaus Harte älrbeitSbebarf, welchen währenb beS Sommer» ber yadfmcbtbau bebiugt , ift nid)t burd) bie Sermel)= rung ber foftfpieligen ©utStagelöl)ner , fouberu burd) gan.i oom ©utS^auSbalt abgelbfte Ginlteger unb 2Banberarbeiter gebedt worbeu. (S. Sachieu^ gängerei.) Saju fommen bie Serlocfungen be» i ftäbtifdjen Sebeit'», bie hohen Söhne ber ftart ent= wictelten ©rofsinbuftrie, berwadjfenbe Unabhängig teitSbrang ber SeBöIlerung einerseits, bie Sd)Wie rigteit, in beu ©rofegüterbiftrilten ©runbeigentum I jif erwerben anbererfeitS. Sa-> Sufammcunurteu 60* 948 2anbuun|d)aftfidje bauten — Sanbuurtjcf;aftlicf)c ©enofjenfdjaften aller biefet Uriacbcn bat bie aeianite 3trbeitcrbeoeI= Eerung be;- Dftens in llurube unb Scioeauttg gc- icut; ei fcblt an einbeimifd'eiu lUrbeiternacbnuicbe berart, bar, bie Stellen ber öofgänget fcMed^cn fing-:- oielfadj uidn mein- }u befeiu-u finb; eine un= erben jlarfe 'Jlbroanbcntng nach ben 3nbuftrie= gebieten, ben Stätten unb bem Slu-Manbe bat 5J$la& gegriffen , unb in bie Süden rüdt eine iebr tief ftebente :)lrbeitericbaft aus Solen unb fRufslanb ein. Son 1885 bis 1890 bat ba3 oftelbifdbe Seutfcblanb I aufjer Berlin unb bem ;Ke.vSe;. Setc-baitt i r.3;i ■:»» u i Söofe burd) Säuberungen eingebüfjt. Sieijeitung ber fcbireren Sdjäben, roelcbe baburä) für bie £anb= trirtidviit be§ DftenS ermaebfen, unb bie Slbroenbung ber mit jener (tntDötlerung be§ DftenS »erfnüpften fulturellen unb pelit. Gefahren tann mir in einer tiefgreifenben focialen [Reform gefuuben werben. Sicielbe ift in Sreufsen mit ber feit 1891 begönne* nen innern fiolonifation (f. b.) bereits in Angriff genommen roorben. über bie reidi-Sgefehlidte Serfichcning ber S. Sl. f. Slrbciterocrficberung. Sitteratur. Sie Serbältniffe ber Sanbarbeirer in Seutfcblanb. Schriften be<3 herein-:- für Social: politit, Sb. 53 — 55 (Spj. 1892); graben: Don ber Gelt?, Sie länblicbe Ülrbeiterflaffe unb ber breufj. Staat ßena 1893). VanbhJirtfrtiaitltrfif bauten, SaulidMeitcn, meldte ;um Setriebe ber perfdMcbencu Steige ber Sanbroirtfcbaft nötig finb. 2lUe Gebäube eine; lanb= loirtfcbaitln'ben Betriebes bilben nifammen beu SBirtfd)aftc-bof (Gut?-:, Bauernhof). Sie Sau: lichteiten muffen um einen geräumigen öof mit ber Sttngerftätte (f. b.) gruppiert werben , bie S83obn= unb Staflgebäube an ber Dor bem Setter gefdniKteu Seite, bie Sdpeunen in gefonberter Einlage (toegen ,\ciier-5aefabn, alle Sauten mit bequemem 3"gang pom öof, biefer mit guter Serbinbung nacb außen. Sie nieberbeutfeben unb alamann. Bauerngüter oen ;idncn auf ben 6of (f. Saucrnbau-:-i unb cerlegen bie SBirtfcbaft jum großen £eil in bie im 6au§ be- finblicbe Stele. SaS rbein., frönt, thüring., fdjlef. Bauerngut jcigt bagegen meift in brei ©nippen bie Mauptartcn ber 2. B. um einen ßof pereint: ba§ Bauernhaus, ben Stall (f. b.l unb bie Scheunen (f. b.i. Bei grojjen SBirtiduftsbefen teilen ftdt bie ©nippen toeiter, bie Stalle nacb ben Siebarten, bie Srbeuuen nach ben Srobuften; Scbmieben, Saidu unb Sadbäufer, Brauereien, Brennereien, 3}Jolte= reien, (iisfeller lammen außerbem noch baju. — | Sgl. Soucbarb^Jcuijarb, Tratte des construetions rurales et de leur disposition (2. StuJL, Sar. 18G9); Pen üebemann, £anbtoirticbaftlicbcs Bau: loefen (2. Aufl., öalle 1891); Sdnibert, Stafdjenbudj ber lanbipiitfdviitlicben Saufunbe (SBeim. 1893); \ 3ffel unb Jintcr, Ser Saumeifter auf bem Sanbe unt in Reinen Stäbten, 1. Sammlung (Sbj.1893); | a. C'ngcl , öanbbudj bes lanbroirtfebaf tlicben Sau= j roefenS (7. äufL Serl. 1885). Vaubmirtirtinftlirlic ©Ctufeigenoffcufctirtf ten, bie Berufigenoffenfdjaften jum 3toerf ber Un= fallperfidiening lanb= unb forftroirtfcpaftlirber Jlr- beitet im leutfeben ;Keicbc (f. Serufsgenofienfd)aft). Sie fmb burd? ©efefe com 5. i'tai 1886 erriebtet unb befteben ;um Seil unter bem SRamen 2. S., roie in Steufeen (aufjei ber pommerf eben), Württemberg, Sacbfen=9Beimar, Sraunfcbroeig, Sadifen = ÜJtei= ningen unb =Slltenburg, ScblBatjburg=©onber§= baufen, im (rliafe unb in ben freien unb öanfe= ftäbteu, jum Seil unter bem SRamen 2anb= unb forfN roirtfdjaftlicbe Serufsgenoffenfcbaften (f. b.). Sanbttlirrfcbttftücbc *crric6e»tcöte, f. Se^ triebä-Iebre, lanbnnrtid\rftlid\'. [baltung. «(tnbnJittfebaftltcbc -^mlmitiruiig, f. Sucb= Vaiibmirtf rtiriftliriic ©cnoffenfdjöftcn, Ser einigungen Don felbftänbigen Sanbmirten jur Qx= reidjung gemeinfamer 3telc, bau»tfäcbli=, bie Sin: unb Serfaufs= unb bie ftrebttgenoffenfebaften. SrobiiEtipgeuofienfcbaften, roelcbe bie ge= famte ,Hapital= unb SlrbeitSfraJt ibrer EOcitglieber gu einem ©roftbetrieb Bereinigen (®eneral:Srobultu)= genoffenfdjaften), tommen aufserorbentlidj feiten por. Sagegen fmb folcbe (Special: ober (Srgän= äung§=) Srobuftipgenoffenfdiaften ireit perbreitet, loelcbe beu iDlitgliebern bie einjelnen Sorteile ya- aänglicb madjen trollen, bie ber lanbroirtfcbaftlicbe @rofs= oor bem Kleinbetriebe bietet. Sabin geboren i. S. 9Waföinengenofjenfd)aften, roie bie noch nicht bäufig genug oorfoinmcubeu Sampfbrefcbgenoffen: febaften, bie (tetltreije ftaatlid) fuboentiomerten) 3ud)ttier= unb fonftiaen Sieb utdngeucffenfcbaf reu. mit betten fich bier unb ba SSerftcberungseinricbtun: gen Dcrbinben; babin geboren ferner folcbe Sro- buftiogenoffenfebaften, roelcbe äugleicb ülbfaRgenoi= fenfebaften fmb, »or allem bie neuerbingS )U bober Sntroictlung gelangten SRottereigenoffenfcbaften, bie 3öhrblen=, iöitner: unb Sabatbaugenoffenfcbaftcn be§ roeftl. Seutfd)lanb§, bie oereinjelt porbanbenen Srenuerci: unb 3"(fer=SrobuttiDgenofienfcbaften. Sie reinen 5ln= unb Serfaufsgenoffen= febaften rooDen bie Sanbroirte unabbangig macben oon ber oielfad; tiöd)ft foftfpieligen ober ju roucberi= fdjen Sieden mifibrattcbten Sermittelung ber 3>oi= fdH'nbdnbler unb ibren 2RitgIiebern bie Sorteile be« ©rofebaiibel-5 iittoenben, ein Seftreben, melcbeS bureb bie Sntroicflung be§ mobernen Serfebrc-roefens tt>e= fentlid) erteidjtert unb geförbert roorben ift. Sie Serfaufsgenofjenfcbaften bringen bie laubtoirtfcbaft: lieben Srobnlte ibrer äRitglieber, namentlicb Sieb, mbglicbft oorteilbaft auf ben SÖcatft; fie finb in Züt- unb SBeftbeutfdjlanb (öeffen unb Dlbenburgv ftar! perbreitet, fehlen aber faft ganj im Dften. Sie 2lnfauf-!nienoi)enfdiaften, fotoeit fie nicht aBge= meine .ftoiifumoercine (f. b.) fmb, roollen ben Sebarf ber ©enoffen an lanbroirtfcbaftlicbenSetriebSmittelii aller "Jlrt (Saatgut, fünftli*e Süngemittel, ©eräte u.f.ro.) bureb lorblteileSaren oon guter Sefdjaffen? beit befriebigen. liittu-lne oon bieten @mlaufs= genoffenfebaften tontrollieren mgleid) ibre IRitglie: per binfiditlidi ber Serroenbung be-:- Saatforns, ber Süngemittel u. f. ro. im Setriebe. Jeiltoeiie baben bie 8anbroirtfd)aftlicben Sereine (f.b.) unb Sauern= »ereine (f.b.) bie J-nltionen ber ichtcrtoäbnren ©enoffenfcbajten übernommen. über lanbroirtfcbaftlicbe .« r ebit g e n o i f e nf cb_a f = ten f. Sanbroirtfcbaftlicber Rrebit, Sarubn§Iaffen= pereine, Vanbt'cbatten, SortcbttK- unb firebitbereint. LANDWIRTSCHAFTLICHE GERÄTE UND MASCHINEN. I. 1. Häufelpflug. 2. 4. Spaten. 3. 6. Grabgabel. 6. Dreisctariger Pflug. 7. Englischer Schwingpflug. 8. 9. Sichten mit Haken. 10. Tiefkulturpflug mit Schälschar. 11. Hölzerne Egge mit Elsenzinken. 12. Wendepflug. 13. Gliederegge. 14. Eiserne Zickzackegge. 15. Pfevdehaeke mit Schutzrollen. Brockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Aufl. LANDWIRTSCHAFTLICHE GERÄTE UNI) MASCHINENÖL ne. 12- I' B. Krüu rjj-aemalimaecluiie. m - Lexikon. 14. Auft. LANDWIRTSCHAFTLICHE GERÄTE UND MASCHINEN. III. 1 ^^dten^™f0hine- - J\ellwafe mit Begisteierapparat. 3. Chameroys selbstthätiger Eejistrier- apparat. 4. Erntewagen. 5. Aekerkarren. 6. PfenlerecW 7. Getreidereinigongsmascnia^ { T : 8 Futterdämpfer. 9. Henwendemaschine. Brockhaas* Konversations - Lexikon. 14. Aufl. LANDWIRTSCHAFTLICHE GERÄTE UND MASCHINEN. II 1. Dreiteilige glatte We. 2. Sense für Gras, Futter und Winterkorn mit Schärfer and Wasserbehälter 3. ErnterecW 4. Sense mit Gestell für Sommerkorn. * £ s£*eln- 12 '' r£e1?~ Cambridge^ 9. Krümmer. 10. Grasmähmaschine. 11. F^tteitiog Iiii^cnweme. 13. Drillmaschine. Brockhaus' Konversations- Lexikon. 14. Aufl. LANDWIRTSCHAFTLICHE GERÄTE UND MASCHINEN. III. Brockhaus1 Konversations- Lexikon. 14. Aufl, LANDWIRTSCHAFTLICHE GERÄTE UND MASCHINEN. IV benDindmaschine. ü. Trieur. 3. Kartoffelwaschmaschine. 4. Futterraufe für Schafe. B. Dreschflegel. 6. Fruchtschaufel. 7. Sackwagen. 8. Rübenschneider. 9. Häckselmaschine. 10. Schrotmühle. Brockhaus' Konvereations- Lexikon. 14. Aufl. Sanbujirtjdiaftfidje ®eräte imb 2)ia|"d)iiictt — Sanbtuivtfdjaftlicfje Öefjranftaften 949 Sie 8. ®. 2cutfd)lanb3 traten 1884 ju einer 23er= einigung 8. ©. jufammen, bie jährlich, einen Ber= einfitag abgalt. 1891gabe8mS)eutfirtjdiaft'5genoffen= idiajten. — ÜBgt. SBerrjanblungen bej> ^rcufjifcben £anbe§=6fonomiefollegiumä Pont 9. 92oo. 4887, be= treffenb bic 8. ©.; Scböuberg, Sie Sanbroirtfdiaft ber ©egenroart unb ba§ ©enoffenfdjaftSprincip <23re§l. 4809); Birnbaum, ©enonenfd^aftsprinci^ in 9lnir>enbung auf bic SanbtoittfdQaft (Spjl. 4870); ©. ÜRalftebt, Tic S. ©. unb bereu Bereinigung ,iit Berbänbcn. I5iu [Ratgeber bei Grridjtung S. @. (Olbenb. 4889; 2. Slufi. 1891); Sdjönberg, £artb= buch ber polit. Sfonomie, 8b. 2 (2üb. 1894), 5. 440 fa.; öanbmbrterbucti ber Staat§ttnffenf für Sutter fi. b. uebft 2aiel), gtad)§bred)= unbSdjroingma?d)inen(f.gtacb^pinnerei).G.öUf§= mafcb,inen unb StoifdjenhJerfe, toie DJtotoren, 2rane= mifftonen, Sengelmafdjineu, Slefferfcbteifiuerfe, lUelnimge (f. b.) mit Sftegifrrierapparat (2af. 111, gig. 2*u. 3). H. Statl= unb Süngergcrate, j. S. guttertrog für Sdiroeine (2af. II, gig. 14), guttcr* raufe für Sdjafe I Jaf. IV, gta. 4) u. f. lt>. Sie SBiege be§ laubipirtfdiajtiidn'n STOafdjinens iiH'ien-3 ift Unglanb, reo fidi ba^felbe feit ber burd) ^etbro 2ull beinirtten ß'injüljrung ber Sritltultur uub^ferbebadeniiurtfdiaftinber^iittebcicas.^abrb. anfangt (angfam, bann aber unaufbaltfam 33abu gebroeben bat. 2(uf bem fiontinent blieben bie gort= fdjritte be§ lanbnnrtfcbaftticbeu 9Jiajdiinenincfcn§ in ©rofibritannien, trofe 2baer§ »eteinjelten öinmetfen barauf, faft unbetannt, bi^ ba» SBerf öon öatnm: «Sie 2. ©. u. 9Jt. Unglaube» (33raunfcbw. 4845; 2. 21uft. 1856) erfdiien. Sureb bie gMtauSjtellung in Sonbon 1851 faxten aber auf einmal bie lange öer= nadiläffigteu median, .'öilfeniittcl ber älgrihtttur Auf; unb haben fid) feitbem aufiercrbentlid) entroidelt. Sitteratur. grih, Sie ©eräte unb DJlaf deinen ber Sanbroirtfdjaft (21arau 1884); 2öbe, Einleitung jum rationellen Betrieb ber Grnte' ( 93raunfcbro. 1887); Söüft, Sanbunrtfdiajtlidie SUafdiinenlunbe (2. Stuft., Spä- imb 93erl. 1889); sl>eret«, «Ratgeber bei SBabl unb ©ebrauefa 2. ©. u. 93L (6. 2lufl., 33erl. 1889); Sietetidb§, Sie 8. 3JI. u. ©. be§ Scutfdn-n :Kcid)* ncbjt irjren gabrifanten (1891). S*aftlid)c $ocf»fct)ulcn, öod)fd)u= len für beu Unterridit in ber Sanbluirtfcbaft. 2l(S etfte betfelben tann bie oon 2baer ju (Jette 1802 gegrünbete, 180G uad) SUlögltn betlegte Stfabetnie bei leterbaueä gelten. 2er llnterricbt roar rein miffenfdiaftlidi, bie grofee ©ut§tt)irtfd)aft bleute ju Semonftrationäjroed'en. Stach, bem DJtufter oou DJtöglin entftanben eine grbfecre 3al)l üon lanbtoitt= fchaftlidien Stfabemien: .^rbenbeim (1818), ^bfteiu (1S18, fpätet uad) öofgei§mat oetlegt), Sebleifibeim (1822, fpäter nad) SBeihenftephan oerlegt), 3ena (1826), 2baraubt( 1829), (S'lbena(1835),!Regeutnalbe (18421, «prostau unb $oppet§borf (1847), SBccnbe (1851 ), Sßalbau (1858). Sie Slnltalt ju Qena nahm geiniffcrmafjcn eine Sluöitabmeftcllung ein. 3l;r 93cgtünbet unb Seiter, griebt. ©ottl. Scbulje, oer= trat im ©egenjat) ,;u_2bacr bie Slnfidit, ber 2anb= roirt muffe feine ioii)enfcbaftlid)e StuSbitbung auf ber Uniuerfität fuchen, unb Dettoirllidjte feine 3becn mit (Stfolg. Sie Stutorität SiebigS unterftütjte fpä= ter bieje Stnfd)auungen. Scr feit 1861 erbittert ge= führte Streit, ob Stfabetnie ober Uniocrfitat, ift buretj 9lujbcbung ber meiften ifolierten Sttabemien entfdiieben; biefelbcn finb burdi mit UniserfU taten oerbuubene fog. 2anb)oirtfdmftlid)e ^n- ftitute erjetit. Sic .t)o*fd)ule für SSobentuItur in SBien (gegtünbet Slnfang ber fiebjiger 3al)re) fudjte biefe ©egenfähe burd) ihre Drganifation ju ocr= mitteht. 3» ilnlebnung an bie betreffenben Unioerfi-- tdten finb j. 93. lanbmirtfcbaftlidic ;>nftttute cinge= richtet in ßalle (1862), 2eip3ig (1869), ©ief;eu(1871), Sönigäberg (1876), Kiel unb 33re§tau (1881), ferner in .vieibclberg unb ©bttingen. 3n iRüncbcn itntrfe 1874 eine 8anbroittfd)aftticbe Stbteitung beä «t?olb= tcchnifuniÄ errid)tet, baS in Berlin feit 1860 ent= ftanbene Snftitut 1881 ju einer 8. 6- erweitert. Sanbhitrtfd)ttftlirf)cÄecbitt>ercinc, f. 2anb= fdjaften unb Saubioirtfdj aftlidier firebit. yanbiuirtf riutf tlidic Vcliranftaltctt, f. Stder» baufchulc, Sairbrotrtfd)aft§fdpulen unb 8anbmirt= fdiafttiche .v>od)fdiu(en. 950 ßanbtüirtirfjaftücfjcr förebit ganbtoirtfdwftlidjct Srcbit (SBobenfre» na* bem >}»ecf bcr .Ürebitauinahme ent= roeber 83 e ( ig frebit obet Sßiobuf tio frebi t. Sei crftere bient jum drwerb öon ©runbbefiß ober jur :'lbrinbiiug »on i'iiterbcu unb belastet ben @runb= ben«, ohne baß, bcr Siegel naä), bet Srtrag burdi bte .Hrebitaufnabmc gcfteigcrt mürbe. Scr s}ke= buEttofrebit Entgegen bient jut feerfteüung doii Soben&erbefferungen unb SBirrfcfaftSgebäuben, jut Sefdjaffung Don Qnüentar unb fouftigcn SBetriebis mittein; bte geliehenen Kapitalien finben alfo eine rofrtfd}aftlid)=»robufttDe SBerwenbung unb bringen bei jwedentfpredjenbera Sorgefcen be£ SdiulbnerS ihre eigene SBerginfung beroor. gürbie eigentümlichen gormen, roeldjeber 2. H. angenommen bat, ift bic juerft von :Kebbertiis (f. b.) mit aller Sdjärfe betonte Jbatfacbe üon 2ßichtig= feit geworben, bafs bcr Stoben wohl eine 3af)ref= reute abzuwerfen oermag, baß er ein bloßer «5Ren= tenfonb§» ift, hingegen niemals aus bem faufenben betrieb ein Kapital liefern tann. G'in juni 3weci Des' Sefißerwerbä aufgenommenes Sarlebn fanu nur Dcr.iiuft unb günstigenfalls in Meinem 3lb= fd)lag§3at)lungen jurüderftattet werben; bie allein angemeffene gorm beS SBefitjtrebitS ift baber i>a% unfünbbare Sarlebn. .vnnfnttliob be§ 9ßrobuftiD= trebtti ift ju untevf dieibcn gtoifd)en f oleben Sarleben, mclcbc ber SBefdjaffung Don ftebenbem Kapital i Sau= ten, Drainagen, SewäfferungSanlagen, IHafdunen für bie lanbmirtjcbaftlicbe ^nbuftrie u. f. ib.) bienen, unb foldien, bie nur eine Dorübcrgehenbc ©rgaiuung be§ umlaufenben Kapitals begweefen. Tie ft e b e n = ben Kapitalien unterliegen einer allmäblidien 2lb= nuhuug unb bebürfen nadj einer gewiffen grift ber (Irneuerung. Sinb fie leibmeife befebafft werben, io muß innerhalb jener grift bic Tilgung erfol= gen, aber fofem größere Beträge in grage fom= men, in bcr ^wifdien^cit ber Sanbwirt Dor Hün= bigung fteber fein. 6jer finb alfo bie unlünbbaren unb amorrifationSpflidjttgen Sarlet;en am Sßlafce. Sie umlaufenben Kapitalien hingegen (Saatgut, Futtermittel, l'lrbeit-Mbbnc u. f. w.) werben inner* halb eines SßrobuftionSprogeffeS »ollftanbtg ner= brautet; fie muffen wirtschaftlicher weife au* bem (SrgebniS beSfelben, alfo namentlich au§ bem nädi= ften Ernteerträge, jurüotgejafjlt irerben. @§ ban= cclt fieb bier meift nur um eine Sdjulbaufnafime für wenige SJlonate; aber UnglücfSfälle fönnen bie SRotwenbigleit längerer griffen mit fidi bringen. Stach ber 2lrt unb SSBeife ber Sicherung ber ©laubiger untertreibet man 9ical = unb $er = fonalfrebit 2er crftere fiebert ben ©laubiger burd) SfSfanb, unb jwar bunt Sßerpfänbung oon Immobilien (3mm»biliar= ober ."nppotbefar: frebit) ober oon SKobilien, wie ©ctreibe, Spiritus, "Bolle u. f. w. (Dcobiliarfrebiti; bcr SBerfonak frebit wirb im SSertrauen auf bic fßetfBnlicbjeit unb bic allgemeinen SermSflenäoerljältniffe beS Sdjulb« ners unb feiner Bürgen auf bloßen Sdmlbfcbein ober SBecbfel gegeben. Sei langfrifttgen Srebiten fommt burdjgängig bcr .^tipotbctcntrcbit in Stage, rodbrenb bei turjfrijtigen ^arlelieu ber 3Jlobiliar= unb Herfoualfrebit in SlnWenbung tritt. ®a§ bic ftrebitorganifatton betrifft, fo fpielt, obwohl bei weitem ber yauptteü aller lanb= reirtfdiajtlicbcn ßrebitierungen benjenigen fällen angebbrt, wclcbe unlünbbaren, langfrifttgen ^tipo= tbefartrebh erforbern, unb einjelne Kapitaliften iel= ten bic im gntereffe bcr ganbwtrte notivenbigen Sebtngungen erfüllen fönnen, bod? ber Jnbioibual= frebit, b. b. bcr unmittelbare 3>erfebr mit bem ein« seinen ©laubiger unb Sdnitbner, nodi bic öauptrollc. ätbet ber SlnftaltSfrebit befinbet fidi in rafeber Sluä= bebnung unb bringt ben ^nbioibualfrebit alimdblicb jurüd. 3n a"C11 Kulturftaaten unb in bejonberS Dielfeitiger (Jntioidlnng in 3)eutfd)lanb baben fid> älnftalten aebilbet, weldje ben Srebitoerfebr Pcr= mittein. SDiefe Krcbitauftaltcu verfallen in brei .Ulanen: a. gcuoffcnfdiaftlid?e Srebitinfti» tute, wie bie namentlich, in "Jcorbbcutjdilanb iicr= breiteten feg. Sanbfdiaften (f. b.); b. ftaatlichc ober fommuuale Hrebitinftitute (f. Sanbeö= frebittaffeu). gerner befißen alle altpreuß.^ropinjcn fog.SßroDinjialfiilf Stoffen. Sie würben 184? mit StaatSjufdjüffen gegrünbet unb unterfteben ber proiMiiiialen ©elbftDerWaltung. 3uriäd)ft finb fie nur für gemeinnützige Unternehmungen ber öffent= liehen Serbdnbe unb ber ©enonenfehaftcu bc^ ftimmt; aber mehrere bieier ^roniniialbilfc-tafjcn (in Dftprcujieu, öeblefieu, s$ofeu, "Jihcinlanb) haben ; fich in allgemeine SRealfrebitinftttute umgewanbclt. Spcciell für bie görberung oon 3Weuoration§= Unternehmungen finb mehrfach, fog. Sanbe» = fulturreutenbanfen (f. b.) unter ftaatlicber ober fommuualcr Seitung ins Sehen gerufen roor; ben. c. Sic öiipotbefcu= ober Sobenfrebit = banf cn (f. b.) finb 2lfticngefcllfchaften unb haben eine größere SBebeutung für ben ftabtifeben alä für ben lanblidicn ^mmobiliarfrebit. 3cur in 6üb= beutjdilanb haben ffc aud) für ben letjtern einejlrt nonllconopol, weil e§ an öffentlichen ober genoffcn= fehaftlichen firebitanftalten fehlt. Sieben ben ge= nannten -'luftalten, mcldic bie JBefriebigung be§ pppothetarfrebitbebürfnifje» at§ ihre wefentlichfte Jlufgabe anfehen, giebt es folebe, bie ihre ju an-- bern Swecfen angefammelten ©elbbeftänbe neben= her burd) SluSletben an 0i-unbbefit3er nu^bringenb anzulegen perfuchen. Tie§ gilt Don ben 2ebenS= »erficberungSgefellfdjaften, ben Sparfaffen, man= eben Stiftungen, neuerbingä auch oon ben 3llter§= unb ^uiialibitätsoerfichertnnvJanftalten. Sic betref= fenben Darlehen entfprechen meift nur unoollfom= men ben lanbwirtfdjaftlidjen Sebürfniffen, weil fie regelmäßig tünbbar, bem 3lmortifation§3Wange nicht unterworfen unb bie geforberten 3mfen jiem= lieb hoch finb. "Man fdiaßtc bic tmootljefarifdi au§= geliehenen Summen 1 885 für bie preufi. Sanbfdiaften auf runb VI, SDKlliarben, für bic beutfdjen 6?po= thefcnbaiitcn, ciufdiließltcb bcr ftäbtifdjen 23eteihun= gen unb bcr ausgegebenen Sommunalobligationen, auf 2 SKiffiarben, für bie bcutjdieu 8eben§oerftd)e= rung§gefettfrbaften unb Sparfaffen auf 1 bej. V!2 — 2 Hcilliarbcn Tl. 3m allgemeinen ift in Scutfdilanb für ben 3m = mobiliartrebit bcr lanbmirtfchaftlicbcn sJkPblfe-- rung in fehr ausgiebiger '-Seife geforgt. 2lber bic hierher gehörigen (Smridjtungen entfprechen nietjt burchiveg ben berechtigten wirtfd)aftlid)en 3lnforbe= rungen bcr Sanbwirtfdjaft. SHur bie lanbfehaftlicheu, ftaatlichen unb bic meiften fommunalen Stnfialten geben ben Jtrebit nid)t nur in geeigneten gormen, fonbem audi fo billig, wie cä bcr ©etbmarft irgenb geftattet. Sie Sanbfdjaften reichen aber wegen ihrer centralifiertcn unb oielfad) etwaä formcufcbwcreH üßerWauung nidjt überall bis ju ben f leinern ®runb= hefißeru herunter; Diele oon ihnen fommeu nach wie Dor troß jwecfentfpredienber Steuerungen faft auSfdjliefslidj bem großem ©runbbefitj ju ftatten. ßonbtoirtfdjaftfidjel SBettiefiSfDftem — Sanbloirtfdjaftliilje Vereine 951 Eine oiel weniger befriebigenbe Organisation bat bisher ber "Mo biliar; unb -ßerfonaltrcbit ge= funben. Ter Mobiliar* ober Sombartrrctit leitet unter ber Scbmicrigfeit, bie lanbwirtfd,aftlidH,n Vro= bufte auf nibeioahrcn unb ju transportieren. Sie er forberlicten öffentlidien i'agcrbäuferfinb in Scutfcb-- lanb erit oerein.selt errichtet werten. 2er Certonal: trebit ift ben Sanbwirten im aaiuen beshalb weniger letebt jugänglid) als anbern SBerufiflaffen, »eil ihr Vermögen hauptsächlich aus Immobilien befteht, beren SKealifieruug, b. b. freiwilliger ober jwangs; »euer Verlauf, meift lanciere Seit erforbert. Vauf; inftitute befinben fid) in Seutfdilanb nur in ben großem ©tobten, fte haben tbatiacblicli allein für- ten ©roßgruntbefiK Veteutung unb gewähren and) meift auf ,ui furje Sermine Ärebit. Von ben be= ftebenben SRealrrebitinfrituten haben nur wenige ju= aleich Einriebtungen für ben Sßerfonatfrebit ge= fdjaffen. .vSauptfäcblicb fommen hier nur bie laut; f db a f 1 1 i du- n S a r l e b n s f a f f e n ;u Berlin, fi önigi ■■ berg, Sanjig unb Vreslau unb einige Sparfaffen in SBetradjt. Sie i'üdenbajtigfcit ber Ärebitorganifas rion bat baber bewirft, baf; bie Sanbwirte, nament j lieb bie Säuern, in Dielen ©egenben burd) .Uapita= liften ber niebrigften Sorte ausgebeutet werben. (S. SBudicr.) 2lu3 bem .Kampf gegen ben 2Bud)er finb anbererfeits in neuerer 3eit brtliehe ©cnofjeu= febaften beroorgegangen, bie ooruehmlidi bem Sßer= fonottrebit ibrer Sltitgliebcr bienen unb fidj als bie ', wirtfamften Heilmittel gegen bie Sewudjerung er= wiefen baben. Es finb bie's bie uadi ihren geiftigen Sdiöpfern benannten 3uiiffeifenicbeu SarlebnS; ] faffenoereine (f. b.) unb bie Sd)uiäe=Seli&fd)jd)en Vorfduif;: unb ttrebitoerciue (f. b.). 3a bie Ausbreitung tiefer SSerbänbe nid)t feiten, namentlich in folchen ©egenben, welche einen Wenig sablreicheu unb räumlid) ;erftreuten Vauernftant haben, große cdnruerigteitenfinbet, finb neuerbingä mannigfache Dteformoorfcbläge für ben anber; Weitigen 2lusbau ber länblichen .Krebitorganifation aufgetaucht, lltan bentt namentlich an bie ftärfere Sec'entralifierung ber beftebeuben lanbfcbaf Hieben, ftaatlicten unb tommunalen .Kretitinftitutc, unter gleichzeitiger ©djaffung oon lofalcu Filialen für ben Sßerfonalfrebit, bie jebod) ba wegfallen tonnen, mo fd)on örtliche ftrebitoereine beftehen. Es ift in= beffen mabrfdieinlieb, baf; ba§ Problem ber beffern .Kretitorganifation nicht anters als im 3ufammcn= bang mit ber anbern Jragc eine Üöfung finben loirb, wie ber j u n e b in e n b e n V e r f di u 1 1 u n g ber £'anb= Wirte su ftciiern fei. SeitbemiKotbcrtus 18G8 juerft barauf hingewiesen bat, ift es bureb alle neuern Un= terfudnmgen beftätigt worben, baf; bie große SJlenge aller önpotbctenfcbulben ber Sanbwirte niebt pro; buftio Wirtenben .K'rebitgefcbäften, fonberu bem xBe= fißfrebit entftamiut, b. b. aus rttaftänbigen Sauf; gelbem ober eingetragenen Erbteilen beftebt. Sie eingetragenen: Kapitalien finb alfo ber Sanbwirtfdjaft alg foldier niemals jugefloffen ; itjreSSerginfung ift ein bloßer 2lbjug oom :Ueincrtrag, ohne baf; biefer Ver; jinfung ein mit Hilfe ber Scbulbaufnabme erhöhter Srtrag gegenüber ftänbe. Sfacb ben Erhebungen im .Hönigreid) Preußen tann man annehmen, baf; ber bäuerliche ©runbbefih im Surchfd)nitt bereits bie 3>crfd)ulbung be§ erften unb heften SBertbrittelä feine» ©runbbefitses oollenbet hat unb anfangt, ta-> ,?meitc Srittel fortzugeben, baf; bingeani ber größere ©runbbcfii; febou über bie Hälfte feines 3Berte§ binatis oerfitulbet ift. Sabei fteigt bie 5?crfchul= bung trol; rüdciängiger ^reisfoniuutturen iinauf; börlid) (f. Hppothefeufcluilbeii i, unb es ift ju fürchten, baf; bie yanbwirtfehaft einem Suftaube entgegen: geht, bei Welchem bie 'JJtchvbeit ihrer Ülugebörigeu als überfdjulbet gelten muf;. SaS au« ber inter= nationalen .«onfurrenj beroorgegangene Sinfen ber ©etreibepreife bat eben -wegen berbeftehenben hoben aBelaftung ber Sanbwirte bie fdnoere firifiä jur golge gehabt, welche in allen porwiegenb (betreibe bauenben ©egenben aiisgebrodien ift. Unter bem GintrucE jener .vtrifis finb oerfchiebene $läne oor bie fiffentliditeit getreten , weldie ba?- beitehenbe Slijrarredu burch (iinfübrung oon SerfcbulbuinyJ: befdjräiitungeu reformieren wollen. 3U ben meift; befprodienen gcl)ört ber 3>orjdilag eines öeim= ftättenrecbti ( f. .xScimftättengefege ) unb bie 'Scfcäfilcicbe 3bee einer ^utorporation beS ,'öppotbcfeufiebits, b. h. ber ©rünbung oon lanbwirtfchaftlidu'u 3wanglgenoffenfcbaften , bie nicht nur .Hrebit vermitteln, fonberu au* bie ganje Srebitaebarung ihrer SDlitglieber unter 3(iisichlui; alle» 23efititrebits überwadien unb unter llmftänben bie ©runbftüde ber ccbulbner .übernehmen unb perpaebteu folleu. Soll bie geftfebung oon 35er; fd)ulbung§gren,ien prattifdj c\rof;e SSebeutung er= langen, fo muf; unbebingt eine Schulbeutlaftung ooraiisgchcii. Siefer ©ebanfe ift juerft ;u ernft; lieber legislatorijcber Setjanblung gefommen in öfterreidt, beffen [Regierung 1893 einen eutfpreeben; ben Entwurf bem :Keichsrat unterbreitet hat. Sitteratur. :Kobbertiis;^agetiow, 3ur 6r: flärung unb Jlhhilfe ber beutigen .Urebituot. I u. II ( Jena 1868 — 69); Staffle, ,xsiitorpoiatiou besHiipo; tbefarfrebits iJüb. 1883); pou SKiaSfowfü, Icr 3i3ud)er auf bem Sanbe unb bie Drganifation bes länblidjen ffrebitä (in beu «Scbriften bes 3>ereins für Socialpolitif», 33b. 38, Vpj. 1889 1 ; Sering, Sirtitel «Heimftättenredit» im «.vSanbwörterbud) ber 3taats; wiffenfd\ifteu» t^ena 1889—93); öeebt, Tie Crga= nifation bes 33obentrebits in Seutfdjlanb (2 33bc., 8pj. 1891); 3duff, 3»r Aracte cer Drganifation bes 2. iL in Seutfcblaub unb Cfterreicb i ebb. 1892 1 ; Sering, Sie (i'ntwürfe für eine neue Slarargefcj;; gehung in Cfterreicb (in ocbmoUers" «^abrbueb für ©efebgebung», ebb. 1894). yanöruirtf djaftlitfjc^ «crticböft)ftem, f. 33c= triebsfoftem. [tuntS, f. Geoponici. ynn&iuirtfrijiif tlidu* «ctjriftfteücr bes ülltcr= Sttnbniirtfd)Ottlict)c aScrcine, SSereinigungett oon Sanbwirten behufs Erörterung unb ,}örberuini ber geiueinjameu SSerufsaufgaben unb StanbeS? intereffen. Sie älnjängc bes lanbwirticbaftlidien S5erein§wefen§ fallen in bie erfte Hälfte bes 18. 3flbrb.; bodi ging bie Entwidmung ;unäd)ft lainiiam oon ftatten, erft feit ben fedjjiger fahren er; langten bie ;-= i'ell für bai- Bereinsmcfcn mürbe biet bie 2ln= rogung, melde bie görberung bor lanbmtrtfd'ajt- [idjen ^ntereiieu bureb bic plmfiofratifd'e Sbcorie erhielt; bc* gingen bie beftebenben SSereine gröfv tenteili in ben Stürmen ber :>iooelutien unter. 3" Beginn beS 19. 3abrb. mar bie 3abl ber SSereine unb ©efeUfcbaften jebod) mieber ;u einer beträft lieben ©öbe angetoaebfen ; man fd'ätue ihre ^abl auf oierjtg. SBte in Snglanb unb jjranrceiä?, fo beftan= ben um bieje 3cit in allen übrigen europ. Staaten (bie Surfet ausgenommen) berartige Vereine. Ter erfte beutiebe Berein hrat bie 1762 gogrün- bete, fpäter mieber eingegangene 2büringi)cbe öanb= toirtf in feinen Staaten bie Crga-- nifation äbnlicber ©efeflfdjaften anjuorbnen. @S folgte 1763 bie Seipjiger Dfonomiicbe Societät, oon ber firb 1816 bie SreSbener öfonomifäje ©efell= febaft für baS Königreich Sadjfen abzweigte. 3er beruorragenbfte BIa& aber unter ben Schöpfungen tiefer 3eit gebührt ber Eönigl. 2anbJoirtfrbaft§gefeH= fcbaft.iii Celle, iebtl'aubiiHrtjcbaftlidierdentraberein für bie SProBinj öannooer. Tic ©efellfcbaft mar ba= malS öoraugStoeife bemübt, auf bie Beteiligung ber Sdjranfen, bie baS überlieferte 3tgrarred)t für ben Vanbbau cntbielt, hinzuarbeiten unb ben Sanbhrirt anzuleiten, toie er bem ber alten geffetn lebigen ©oben höhere Erträge abjugehrinnen oermöcbte. 3ie babnbredjenbejbättgfcit biete* Birein* mürbe fpäter ber StuSgangSpunft für bie eporbemarbenbe äBirf= famfeit % bäerS (f.b.). Unter ben fübbeutfeben ©efelfc febaften toirrte bie 1769 errichtete Bhv>fifalifcb=üfo= nomifebe Societät ;u Satttern in ber :Hbeinpfal; be= fonber* fegenSreicb auf bie ©efehgebung. Etwas früher febon, 1705, mar in Bauern bie «Surbaprifdbe Sanbeö=Ölonomie:©efeßfd&aft in Dberbanern», bie juerft bis 1802 ui STttötting, fpdtcr in Burgbaufen beftanb, mit lanbeSberrltdjet UuterftüKung tnS Sehen gerufen, ©leicbseitig entftanb bie ßfono= mifebe peffencaffelifche ©efellfcbaft beS SanbbaueS. Unter ben altern ©efeUfcbaften bes bamaligen Sßreufjen ragten bie ju i'lniang ber fiebjtger §abre errichtete Batriotifche ©efellfcbaft in Säjlefien ju Breslau fomie bie aus ben neunjiger Jahren ftam= menbe öfonomifche Societät ju 5|$6tSbam beroor. 3cm 19. Jahrb. mar eS jeboeb Porbebalten, baS BereinStoefen auf breitefter©runblage ficb entmidcln ;u feben, namentlidi infolge Härterer Beteiligung ber »raitifeben 8anb»irte felbft. Ben 1820 bis 1840 betrag bie 3abl ber im preujs. Gebiete neu erridjteten Vereine über 100, »on 1840 bis 18G0 belief ficb ber 3"macb* berfelben fogar auf 400, um in bem folgenben 3ettraum noeb beber anni formellen. 1810 mürbe aufjerbalb Brcufjcns ber Vanbrnirtfcbaftlidie Berein in Bauern ine- Seben gerufen, ber beute mebr beim je ein Yurnptträger beS lanbmirtfcbaftlicben SulturfovtfchrittS in biefem £anbe ift, unterftüfet in feinem SSBirten bureb bie SBanberoerfammlung baor. Sanbmirte. ©egenmär-- tig erfreut ficb baS lanbmirtfebaftliche BereinStoefen in allen miditigern föulturtänbern einer beben Blüte. SBaS äluSbreitung unbOrganifatioti betrifft, ficht jur ßeit TcutidUanb im Borbergrunbe. SKan unter: febeibet bier centralifierte Bereine, b. b. foldje, bie ibrerfeitS mieber ut grb|ern ©efamtverbänben su= fammengefafjt fmb, unb nidn centralifierte Bereine ober folcfce, bie fid> biefer ©efamtorganifation iiicfot angefcblc||en baben. Tic ccntraliiierten Bereine fcblie|en fid> in gattj Seutfdjlanb im allgemeinen an bie pelit. Einteilung an. 3" Sreujjen gab ee 1890 15 Brooin3ial= unb (Fentrakiereine mit 1201 3meigperbänbeu unb 158000 atiitgliebern. 3ie 3abl ber nidit centralifterten Bereine ift ebenfalls febr erbeblid'. 3n ber Siegel beitebt für eine Brooinj ein dentraloerein, einige Brcmin^en befitieu inbeffen beren jmei. 3n einjelnen fanbec-teilen mirb bie ©lieberung baburdj bereichert, bafs jmifeben bie Eentraloereine unb bie Sotatoereme ficb öaupt' unb fireiSöereine als befonbere Smifcbenfcrbänbe ein= febieben. 3.u biefen, allgemeine lanbmirtfcbaftlicbe 3mede öerfolgenben Bereinen gefeiten ficb Ber= einigungen, bie befonbere Ginjeljiete oerfolgen: ©arten;, Dbft=, jöepjenbauüereine, Bfcrbe=, SHrnb= »iei=, ©eflüget:, Bienenjud^pereine u. f. m. Biefe Sonberoereine geboren teils ber allgemeinen cen= trattfierten Drganijatien an, teile- büben fie unter fidi befonbere ©efamtiierbänbe, teils enblicb finb fie überbaupt feinem gröfjern Berbanbe angefcbloffen. 3«i ©egenfah ju Breufieu bilbet in ben übrigen Staaten (SadSfen ausgenommen) baS ganjeStaatS^ gebiet ben Bejirf eines ©entraloereinS. ßinjelne fleine Staaten, mie ©otba unb Sonber-ibauien, finb einem fremben Gentraloerbanbe beigetreten. 3m übrigen ift bie Drganifation ber preufrifeben äbnlieb. J;n Bauern gliebert ficb ber 2anbmirt= f djaftlidie Berein in ein ©eneraltomitee ju SJlüncben, in 8 RreiSfomiteeS — je eine für jeben 3iegierungS= bejirf — unb (1888) 226 BejirfSfomiteeS. 3ie ©e= famtjabl ber ÜWitgtieber belief ficb (1888) auf 56467. 3ie nidit centralifterten Bereine finb faft auSfcb!iefj= lidj Sonberoereine. 3n Sarbfen mirb bie Ber-- binbuug ber Sofalpereine untereinanber unb mit bem äJJinifterium beS Qnnern burdj 5 RreiSoereine cermittelt, beren SluSfcbüffeburd) bie Borftänbe aller jugebörigen Sofalpereine gebilbet merben. ©in ge-- mcinfcbaltlicbes 3ufammentoir!en unb öanbeln ber fireiS»ereine mirb bureb baS Snftitut ber S)ireftoriaI= fonferensen ennbglicbt, baS ficb au-;- ben ffrei§»er= einsoorftänben fomie bem Borfir.enben unb ©eneral= fefretär beS SanbeSfulturratS jufammenfebt. 3er Sanbmirtfd)aftlicb;e Berein oon Württemberg gliebert ficb in 12 ©auoerbänbe mit 64 S8ejir!S= oereinen. lieber ©au entfenbet einen Bertreter in bie (Tcntralitelle für bie Sanbtoirtfdjaft. 3er 1819 gegrünbete babifebe Sanbtoirtfcbaftliä^e Berein verfällt in 67 Bejirfc-Pereine, oon benen je 4— in ui einem ©auoerbanbe gruppiert finb. S OS 5ßtäftbium unb ber dentralauc-fdmfj bilben bie Sentralftelle. 3n öeffen fteben über bem BejirfSoerein 3 Bro- rnnjiabereine. 3n Dlb enburg , Br a u n f dj lt e i g unb SERedtenbutg finb bingegen fämtlicbe Sofal= oereine ju einem einzigen Eentraloerein perbunben, mälnenb in S a cb f en = B> e im a r mieberum bie 5 ben SerwaltungSbejirten entforedjenben öairptoereine bie Berbinbung nermitteln jmifeben ben 8ofaloer= einen, auS beren Borftänben fie fieb iufammenfehen, unb ber aus ben Borftänben ber öauötoeretne be= ftebenben (Jentralftelle. 3ie ©efamtjabl ber ?Dcit= alieber aller S. B. in Jcutfcblanb mirb mit 300000 irobl noeb unteridviiU. Sie innere Berfaffung ber ©entraloereine jeigt bei aller fonftigen Berfducben= beit gemiffe gemeinfame ©runbjäge. Tem r>er= fdjiebenartig gebilbeten Borftänbe ift überall ein ©eneralfefretär als ftänbiger ©ejdiäftsfübrer bei= gegeben. 3ie eigentliche BereinSoerfammiung (teilt ein Sliiviobuv, von delegierten ber Sonberoereine bar. SRut biefe delegierten baben etimmreebt in Sanbtrj irtf djaf tfidje Vereine 953 Vereiusaugelegenbciten. Snnerbalb bei SBereinä werben ntcijt für bie perfcbiebenen 3$ärigfeit3gebiete ober fiulrurjroetge einzelne Seftioneu gebübct. Sie (ientralBercincVreufumSBerEebrenamtlidi mit Über: gebung aller untern Jnftanjen unmittelbar mit bem 2anbtt>ittfc^aft§mimfterium. Jleben ber rein tccbnifcbcn haben bie 2. V. bie ge- schäftliche unb mirtichafhjpolit. Seite mit machten: fem Erfolge entrcidelt. SSon ihnen hat_ba§ traft: coli entnadelte lanbioirticbaftlicbe ©enonenfcbaftS: mefen (f. Vanbmirtfdmftlicbe ©enoffcnjdiaften) feine heften Jmpulfe empfangen. Sie 2. V. ftehen 311 ben Staatsregieningen in bestimmten regelmäßigen Verbilligen. Sie finb verpflichtet, ben Vebörben ©utaditen ;u erftatten tmb bie gewöhnlichen ftatift. Erhebungen ju Per: mittelu. 2lnbererfeit§ gemährt ihnen ber Staat be= träcbtlid'c materielle Unteritütuingen. 3jn Vreufeen belaufen fieb bie Staatsfubcentionen auf etroa 900000 SR. jährlich. Sbnen Heben nur 485000 SDc. eigene Ginnahmen aul SUitglieberbeiträgen (buteb- fdinittlidi 3,08 SW. pro iUitglieb) gegenüber. 2lud) in ben übrigen grö$ern beutfdien Staaten erhalten bie Vereine mehr ober minber erheblidie 3iiiduifje, neben benen bie eigenen einnahmen jurüdtreten. Sie ganje ©ntroidlung ber SSeteine brängt baber bauptfäd)licb infolge biefer finanziellen 2lbbängig= feit Dom Staate immer entfehiebener bahin, ben Eentralpereineu ben Ebaratter einer amttidjen 5Ber= tretung ber VauDicirtfcbaft ;u geben, fie in 2anb = löirtfchaft^fammeru (f. b.i umuimanbeln. Stuf ber ©runblage ber heftehenbeu Eentralccr: eine haut fid< bie oberfte fiörperfcbaft jur Vertretung ber lanbmirtichaftlidH'n Jfnterefjen im Seutfchen ;Keid)e, ber ©eutfd)e SanbtoirtfdbaftSrat (f. b.) auf. Sein Vorbilb unb Vorläufer mar bas nodi in voller SMrtfamEeit ftebenbe 2anbe§=öfonomielol= legium (f. b.). (Sine bem preu|. £anbeg=Öfonomie= follegium analoge Einrichtung ift in caebfen ber 5?anbesEulturrat (f. b.i, in Württemberg bie Central; ftelle für Sanbroirticbaft, mährenb in Vacern mie in ben übrigen beutfdien Staaten foldic Vehörbe fehlt. Sieben ben allgemeinen lanbroirtidiaftlichcn ober ihnen unmittelbar angefdjfoffenen Vereinen beftebt in Seutfdilanb noch eine l'lnjabl »on Vereinen, welche für gemiffc Sonberjwetfe bie Sntereffenten für ganj Scutfdilaub jufammenfaffen. .hierher ge= hören ber Scutfcbc Veinologencercin (feit 1860), Seutfcbc SBeinbauperein (feit 1874), Seutfdbe .•öopfenbauoerein, Xeutfdic milchmirtfdiaftliche Ver= ein (feit 1874); ferner bie Vereine für tecbnifcbc Siebengewcrbe, nämlicb bie Vereine ber Spiritus; fabrilanten (feit 1857) unb für bie JKübensuder: inbuftrie unb ber Verein jur götberung ber 2)coor= fultur (feit 1883), enblicb ber smedBcrmanbteSeutfdie Aifdiereiberein (feit 1870) mit 35 3rae'8Pei"einen. yieran reibt fid) eine ©ruppe con Vereinen, »eldic eine foldje 3t'fainmenfaffung für cerwanbte Qiek nur für größere Veiirte innerhalb Seutfcblanbs be= sweden. 'Sabin geboren ber «Kongreß Setttfcbcr Sanbtotrte» (f. b.), bie 1875/76 in Verlin in§ Sehen gerufene »Vereinigung ber Steuer: unb SBtrtfä)aft§= reformet», in ber feit älnfang be§ J. 1894 ber fion» greß Seutfdier Sanbwirte aufgegangen ift, ber 1866 gegrünbete Klub ber Sanbwirte 511 Verlin unb bie «Seutfcbe Sanbwirtfcbaftsgefellfcbaft» (f. i'anbwirt: fcfyaftggefellfdjaft, Seutfdje). Sa§ oerbreitete 39ebürfni§, eine energifdje ©e= famtoertretung ber lanbwirtfcbaftlichen 3ntereffen in polit. Dichtung ju befifeen, hat fidi mit ge= rabeüu elementarer ©emalt in ber im gebt. 1893 ju Verlin erfolgten ©rünbung bes Vunbeö ber Sajtbmirte ©eltung berfdtafft. Sen äufeetn 2lnfto|i ju ber ©rünbung gab ba§ Vefanntmerben be§ auf 2lbfd)lufi beS 'beutfeh = ruff. öanbelsoer= trag§ gerichteten !JJIone§, ber bie .'öcrabfetumg ber ©etreibe^ölle audi SRußlanb gegenüber in Slusficbt natim. Ser 3'110CI be§ Sunbe§ ift, ber £anbroitt= fchaft burd) G'inroirEung auf bie Wahlen eine ihrer Vebeutung entfpredienbe Vertretung in ben parla= tneutarifdien Sörperfchaften 311 öerfdbaffen. 2>er Vunb, ber im Jebr. 1894 bereits 178939 2Rit= glieber (155 000 allein in 9corbbeutfdilanb ou§= fdiliefjlid) »effens) jählte, gliebert üd) in Drt§=, Ve;irts = , Ärei§= unb Vrobinjialabtetlungen mit geiniffen burd) bie Verfcbiebenbeit ber Vereinsgefefte gebotenen Sllobififationen in einzelnen Staaten. Sie Krcisabteilungeu beden fid) mit ben einzelnen Jteichstagsmahltreifen. ©en bem Vorftanbe ,;ur Seite ftebenben Slusfchufs bilbeu aufser ben Vor= ftanbsmitgliebern bie Vorfthenbeu ber Sßvopinjial; abteilungen. Sie Veiträge ber äffltglieber charat= terifieten fieb al§ freiroillige Steuernifchläge, bie ber Verfcbiebenbeit ber Steuerberfaffung ber ßin= jelftaoten entjpredjenb com Vunbesausfaiufie feft= gefegt werben, gut Vtcufeen ift ber Veitrag auf 5 Vroj. ber ©runbftcucr beftimmt. Slllfäbrlid) finbet eine ordentliche ©eneraloerfammlung ftatt. Sa§ j öauptorgan be§ Vunbe» bilbet bie «^Uuftricrte I lanbmirtichaftlidie Settung». Vor ber ©rünbung bes Vunbc-5 ber Vanbmirte beftanb bereit« ber I eutiebe Vauembunb, ber fieb faft au^fdiliefe; lidi aus bem ffleinbefii;etftanbe$ommetn§, Vofens, i •Jiieberidilefiens, Springen! unb be§ Königreichs i Sachfen retrutierte. Seine polit. ;Hicbtimg mar ton= f eroatio = antifemitifdi. 3" praftifcb ■ ötonomifeber >>iufidit führte ber Verein namentlich c-me- gemein: fame Vefchaffung rünftlidpet Düngemittel unb eine ! Dtgonifation ber 3;rid;inenfd?au burch. 9iaA ad?t-- jäbrigcm Vefteben löfte er fid) im % 1893 JU ©unften be§ Vimbes ber Sanbmirte auf, in bem er mit feinen ; 44000 Ücitgliebern völlig aufging. Sein Organ «Ser Seutfdie Vauernbunb» mürbe unter bem üutel: «Ser Vunb ber l'anbmirte» fortgefcljt. Diadi bem Vorbilbe bes Vttnbeä ber Sanbmirfe baben fid) in jjungftet Seit in Vapem mehrere Vauern: bünbe gehilbet, bie aber jenem Vunbe nidjt an: gefd)loffen finb. 3ut 3eit (1894) beftebt ein ober: ! bapr., ein nieberbapr. unb ein unterfränf. Vauern= bunb. 3)ie 2enbens biefer Vünbe ift barauf ge= riditet, bie Vaucrnfcbaft von ber polit. gübrung bes ©entrumS, bie in mirtfcbaft^polit. ftinfidit nidit befriebigte, ju emaneipieren. Jjm ©egenfa^ 311 tiefen Vereinigungen mürbe in Unterfranfen unb Siieberbapern je ein Vauernbunb oon EentrumSmit: gliebern gegrünbet. Slllgemeinere 3'e'e üerfolgen I bie Vauernbereine (f. b.). Sitteratur. 2)ien^el unb von 2engerte§ Sanb: ; mirtfcbaftlidie.'5ilfy:unbScbreibtalenber, befonbers ' Qabrg. 1891 (Verlin); 31. Stabelmann, 5)aä lanb= mirtfcbaftlid)eVerein§mcfeninVveu|5en(^allel874); Vreuficn§ lanbmirtfd)aftlid)e Verroaltung 1884—87 (in ben «Sanbmirtjchaftlidien Jahrbüchern», Vb. 17 (Verl. 1888); Bon i'angSborff, Sie Sanbroirtfcbaft im Königreich, Sad)fen (SreSb. 1889); Sie 2anb= mirtfdiaft in Vapeni. Sentfd)rift (SDtünd). 1890); Jahrbuch, berSeutfcben £anbmirtfd)aft§gefellfcbaft; von 3)cenbe(: Steinfeh?, SanbmirtfchaftlicheÄ Ver« 954 Sanbnrirtfdjaftlicfie SBerfudjSftationefl — SanbnjirtfdjaftS&nmnent cinc-iocien lim ajmnbroötterbucb, bei 3tciat-:-ivtnon= fdjaften >, S3b. 4, 3ena 1892, 5. 959 fg.). if mtbroirtf ctiaf tlidjc 'iU-r t urii cftntioiieu , au* ?lgrifulturcbemifcbe Serfucbsftationen ge= nannt , U'inrid'tungen ;u ftotföungen auf cbem.» vbv.ficl. ©cbiete bei Sanbrotrtfcbaft tonne jui i8on= ttoUe bei rem Sanblnitt gefaüften camereien, Ait:ter= unb fünftlicben Süngcmittel. Sie älteften in ben Dtetjtget fahren entftanbenen 2. 5>. waren bie ni Sedjelbronn im ßlfafe (einem Sanbgute 33ouffin= gaultc-i unb ;u :Hethamitcab (Gnglanb), ;\eboeb 6e= ginnt bei Sluffdjrounq erft mit bei 1851 erfolgten ©tünbung Ter SetfuQäftation in i'iodcvn bei Seip= ,ig. ©egenmärtig giebt tä in allen Säntetn (S'ure= oa» CT 8. S., in Seutfdjlanb (1894)48, nämlid) }u Augsburg (1865), Sernburg (1882, für ^flamen» obhfiologie), Sonn (1856), SStaunfdrtoeig (1862), Steinen 1 1.^77, für Utoorfultur), SreSlau (2 Statio-- neu, 185G unb 1875), (Setheu (1*64), lahme (18571, Sanjig (1877), Satmftabt (1871), SieSben (1890), Ulbftorf (1871), flbeiia U87S), Men'enbeim (1872, füi Cbft= unb SBeinbau), ©öttingen (1857, unb 1^74 Montrellftationi, fealle a. 3. (1803, ferner 1867 ti'ir iierpbofiologic unb 1891 füt Sflanjen= fdjutj), vnibeeheim (1870), .i>ohcnheim 11865 unb 1874 für Samenfontrollcl, ^ufterbura (1858), %ena (1883), SariSrube (1859 unb 1872 füt Sftangen= pbofiolegie), .Hiel (1871 unb 1883 für Samen: fontrolle), Königsberg i. St. (1875 unb 1877 füi SJilcbioinfchani, SöSlin (1863), Kagbebutg (1889), Harburg (1882), SDcöcfem (1851 1, ÜRüncben (1857), 3Rünftet(1871), Dlbenbutg (1876), SommtiS (1864), SoppelSbotf (1856), Sofen (1877), :Kaftatt (1875), iKufad) (18i4), Speoer (1860), Jbaranbt (1869, für Sflanjenpbpfiolegiei, Sriesbotf (1874), 2Bie§baben (1881) unb äSütjbutg (1877). yn ben bereinigten Staaten oon Slmerifa ftnb bie 8. S. als Staats* inftitute in iebem Einjelftaate ertiebtet. 2L\ihrenb bie "JJcchnabl ;u agrifulturcbem. Untetfudnmgen im allgemeinen benimmt jinb, Irinnen fieb einige bericlhen tebiglid) fpeciellen Sirei.ien: io hat mau Sßerfud)gftationenfürSpiritngfabritation,S3rauerei, SBeinbau, öopfenbau, 3Jlild)roirtfdjaft u. a. m. Sie beutfdjen 8. SS. finb nun geringem Seile ftaatlicfje gn= ftitute, meiiten» oon [anbtoirtfcbaftlicben Vereinen gegrünbet unb oon ben betreffenden Staaten inb- oentioniert, nur Wenige ftnb oon ben "l>rooiuiialoer= bänben ettidjtet. — Sgl. (Sntroicflung unb Jbätigfeit bei lanb= unb for)rroirtf4aftlid)en SerfucbSftationen in ben elften 25 fahren ibrec- Scitehon» i Seit. 1877) unb bie 3eitf$rift: Sie 8. i;. (feit 1858). äanbroirtftrjaf tägcfcllf cfjaft , S e u t f d) e , eine allgemeine nationale Bereinigung, 1S84 be= grünbet, beichränft fieb auf bal ©ebiet bei (anbroirt= idiaftlicheniiecbuit unter älu§fd)lufj aller ioirtfcbaft»= pclit. unb gefejjgeberifcben ^fragen; fie roibmet beut 2lusftellung»iocicn berporragenbe Pflege, inbem fie ,\ahr iiiv ;\ahr abroeebfetnb in ben pcrfchiebenen Seiten bei Aieid1» eine allgemeine lanbroirtfdjaftlidje Slu§= üellung öeranftaltet. 3JHt bietet oerbinbet fie bie ebenfalls jahrlidH- 5BanbetDerfammlung, roabrenb eine jroeite öauptöerfammlung int Acbruar in '-Berlin, com ftänbigen Sifie ber ©efeufc^aft, abgehalten ju merben pflegt. S)a§ leitenbe Organ ift ein ©efamfc ausfebufj, bie laufenben ©efdjäfte beforgt ber Üior- ftanb burd) ein Sireftorium. 3»r Pflege beionberer ^meige beS lanbioirtfchaitlicbeu ©ewerbeS bilbet fie Slbteilungen unb Sonberaugfd)üffe. 2ie 8. oer= mittclt ben Sntauf ron Düngemitteln, foroie ben Sin» _ unb SBerfauj oon Auttcrmitteln unb Saaten, fie giebt ben ÜRitgliebern Stuähmft in allen fragen be§ [anbroirtfcbaftlicbcn 33etriebev. -'lufeer ihrem - oahrhudi» giebt bie ©efellfd)aft «Zeitteilungen» heran*-, in jtoanglofenöeften, bie monatlich 2— 3mal erferjeinen, aufserbem «"Einleitungen" für praftifebe Sanbwirte unb «Slibeiten unb Sßetfudje» ber ©efeQ= febaft. Sie i'Jiitaliebfcbaft lann nur von obhfifcben Sßetfonen eimotben merben. Sie ©efeQfcbaft ;ahlt ui Seginn 1894 beieitä mehr al» 9500 3Jiitglieber. 5taatlid)e Untcritütumg empfängt unb begehrt fie nid)t. 2rohbem Beifügt fie, ba ber Beitrag ber iltit= gliebei auf 20 SK. normiert ift, Slnfang 1894 über iOOOOO i'i. Seimögen. Sattbroirtfcr)aftegeorbnete fiotBotatbnen, bie, au» ©ablen heroergebenb, w- nadift heüimmt finb, bie 8anbroiitfd)aft imb bie lanbroirtfcbaftlicben ^ntereffen ber Regierung gegen; über burdi Sftat unb SluäfunftSeiteilung fomie burd> ©eltenbmadjung oon SBünfcben unb Sortierungen iii oertreten, benen aber .iugleid) bie Sluf gäbe ju= fällt ober jugeroiefen merben fann, burd) allgemeine Anregungen, SWajjnabmen unb Unternehmungen ba» ©ebeiheu ber Sanbroirtfcbaft innerhalb bes ibnen unterfteHten SBe^irts nad1 iliögliibfeit tbätig 3U forbern. Si» ju einem geioiilen (Ürabe finb ben 8. bie beftebenben lanbtDiitfajaftlicben (Sentral= oereine (f. 8anbmirtfd)aftli(rje Seteine) nacb Stel= lung unb SBitffamteit oenoanbt; fie unterfebeiben fid) inbeffen oon tiefen auf freier SeteinSbilbung beruhenben Organen babutd), bafj fie ähnlich ben meiiten ßanbefefammetn (f. .'öanbel»: unb ©e= merhefammern) innerhalb ber nigeioieieiten Sesirfe bie ©efamtnertretung eine» ganjen SetufSjtoeigS barftellcn, bem entipre*enb au» allgemeinen 5Bab: len heroorgehen, an benen jebet Canbroitt teilju= nehmen berufen ift, unb oom Staate al» oftent- lidje Scherben anetfannt finb. SBäbrenb bie Set= eine nur oon ihren i'iitgliebern ^Beiträge tx- heben tonnen, giebt bie Stellung ber 8. ihnen gegenübet ber ©efamtbeit ber in ihnen oertre= tenen 33eruf»genot)en ein SBefteuerungsredjt, ba» fie für allgemein ted)nifcr)e lanbroirtfdjaftliaje Un= ternchmungeu pnangieQ leiftungejdhiger macht al» bie freien Seteine. [Racbbem 1884 ium etftenmal, icbed' erfolglos, im preuf;. SanbeSötonomiefollegium bie iBefür= toertung einer berartigen 33entf»organiiatien an= geregt loorben mar, ipracb 1892 biefelbe Äörper= id\iit iKh für fatultatioe Umroanblung bei befteben= ben Eentraloereine in 2. au», ©benfo fafjte ba» preuß. X'lhgcorbnetcnhau» im 3uli 1893 einen auf Schaffung einer allgemeinen (anbioittfcbaftlidSen Serufäorganifation abjielenben Sefdjlufs. Siefe Slntegungen, in Setbinbung mit bem Jlnmacbfen ber agrarifeben Stgitation, oeranlafjten bie preuf;. jiegienmg im Jan, 1894, einen ©efchcntiourf be= hui» obligatorifcber (S'rricbtung oon Ü. bem 2anb= tage ju unterbreiten. 3n ber SReael feilen ta- nach bie 2. ~ca-i ©ebiet einer Stooinj umfaffen. Sie mären oerpflidnet, fieb auf (I'rforbern über bie auf bie lanbmirtfchaftlidjen Setbältniffe bejüglicben gejetsgebetifeben unb Serroaltung§mafjregeln gut= acptlid) ui aufuun, ohne baff bie Regierung ib,tet= feit§ oetbunben toäre, ihren 9tat in iolchen fällen eiuu'.heleu. Sluf teefanifchem ©ebiete ift ihnen eine mit betjenigen ber Eentraloereine tontuttieienbe SBittfamleit jugebad)t, eoent. ift fegar ein Slufgeben ber (Sentralvcreine in ben 8. in StuSfiajt genom= 8aitbtt>ivtfdjaft§td)re — Sanjronc 9f>r> mon. öberbieä foQ ihnen bei ber Sertoaltung ber ijjtobuftenbörfen unb bei ben Surfen = unb SWcarffc ncticvnngen eine Diitwirfung übertragen werben f ön= nen. Scr im (Sntourf oorgefcblagmSBabltnobujS ifi ber inbirefte, obfebon baS 2anbe§bfonomiefollegvum ieincrjeit fid) für bie birefte äßabj auSgefprocben hatte. Sic allgemeine SBebingung beS attioen SBabfc rcditS ift bie ÜBollenbung beS '25., beS paffvoen bie Vollenbung beS 30. 2eben§jabreS. gm übrigen finb wahlberechtigt aufeer ben Eigentümern felbftän= biger ©utSbeurtc nur bie Sefvger ober Pächter ipannjäbiger 2lcfernabrungeu. Stein forftwirtfebajt: tid) benutzte ©runbftüde berechtigen jur SBablnur hei einem ©runbftcuerreinertrag Don minbeftenS 150 9Jt. Qnbeffen ift ei ben einzelnen 2. mvoer= mehrt, baS SBahlrecht auch auf bie Heinern Söejiger unb Pächter au?,iubehnen. Sßäbtbar follen aufscr t>en öotgenannten bie 3ßäd)ter felbftänbiger @utS= bewirte, ferner Sßerfonen, bie früher roahlhereditigt waren, Jorote anbere ©aeboerftänbige fein, jjeber Sanbbejirf hätte minbeften§ zwei SDtitglieber in bie .Hammer ju entfenben. Sin SDlitglieb mhtbeftenS mitp bem nadi ben SBeftimmungen ber KreiSorbnung getülbctcnSBablDcrbaube ber gröjjern ©runbbefiger, ein anbere» bem fireite ber übrigen wählbaren SJJerfonen angehören. Sie 21>ahl erfolgt auf fediS 3ahrc. 3>ebe§ '^ahr wirb ein Secbftel ber 3Jht= glieber neu gewählt. Sem Honig ift bai SRedjt uor= Behalten, auf Slntrag beS Staat§rninifterium§ jebe 2anbwirtfd)aftSfammer burd) SSerorbnung außu; löfen; bod) Wären in folebem Ratte binnen brei TOonaten Dteuwablen auSjufcbreiben. Sie »on ben 2. au§3ufcfareibenben Umlagen follen nach ben ©runbfteuerreinerträgen bcmefjen werben unb be= bürften, fobalb fie i Sßroj., hei Unterocrbänbeu Va s#roj. beS ©runbfteuerreinertragä überfteigeu, ber minifteriellen ©enebmiguug. Sic oom 2lb= georbnetenhaufe eingefegte .Hommijfion bat ben ©efegentrourf wefentiieb ueräubert. Sic .Hämmern follen baS SRedjt erbalten, bei alten bie 2anbroirt= idiaft betreffenben fragen mitutwirfen, in§befon= berc aud) ba§ Secbt, Jnitiatioanträge ju ftellen. Sic Übernahme ber Slnftalten, be§ SermbgenS, ber Sedite unb ^flidjten ber lanbwirtfcbajtlichcn Gcn= trafoereine foll ben .Hammern nur geftattet fein auf 2(ntrag ber letUern; bie SreiSoereine, Solaloereine unb lanfcmirtfdiaftlichcn ©enoffenfdjaften follen ba; gegen beftehen bleiben unb oou ben .Hammern unter= frttgt werben. Sie Ginriditung oon Unteröerbänben würbe hefeitigt. Slufserbem erfuhr ba§ äBar)tred)t ber ^achter eine eingehenbe Regelung unb würbe bie 3abl ber Sffiahlmänner für bie gröfsern ©emem= ben ;u ber ööhe be§ oon biejen vertretenen @runb= ftcuerreincrfragS in§ Verhältnis gefegt. Sie ttnt= lagen follen in ber Segel nid)t mehr als '/a $rogent beS ©runbftcuerreinertragS betragen, ©ottte taä ©efeg ju ftanbe fommen, fo bcahfid)tigt bie Scgic; rung, bie neuen 2. junädift für bie Siegelung unb Cr= ganifatiou beS lanbwirtfcbaftlidicn JtrcbitweienS in 2lniprud) JU nehmen. — Vgl. ©rat'.cr, Sic Organa fation ber SSerufSintereffen (SBerl. 1890). tfanbröirrirtiafuMertrc, f. i'anbwirtfdmft. Sanbhnrtfcbaftäpotittf ober 2lgrarpolitif, f. 2anbwirtfdiaft unb ilgrargeieKgebung. ViiuMtiirtfrtjnftcriit, S eutf erjer, f. Scutfcber SaubwirtfcbafKrat. ganbttntrfdjaftärcdjt , ber Inbegriff ber 31ed)t3fägc, welche für bie hefoubern SBerbättmffe ber l'anbwirtfchaft gelten (f. 2lgrargefcbgchung). — 38gl. ©agemann, 2cb,rbud) beS 2. (©anno», 1807); ©eiste, .fSanbbuch beS Jlllgcmcinen Seutfchen 2. (2»3, 1838); ."näberlin, 2el)rbud) be§ 2. (ebb. 1859). Vmtbtturtirii('ift>7frltiilcii , aud) 2 an b Wirt; fcbaftlirbc JRittelf d)tilen genannt, Slnftalten, bie ben Schüler nicht nur in ber gad)bi§ciölin theo; retifd) au^bilben, fonbern aud) bem bie 2tbgang§= Prüfung 93eftehenbeu bie S8ered)tigung nun einjäb= ricvfreiwilligen Ülfilitärbienft erteilen. §n freuten erfolgte bie ;Heorganifation ber 8., bie in ber Siegel prooinjiette Slnftalten finb, jebodi oom Staate unter* ftübt werben unb unter ber Dbcraufficbt beä 2anb= wirtfd)aftS= unb fiultu5miuijterium5 ftebeu, 1875 unb 1877 burd) 21ufftellung etneä feften Vehrplan«, 3>orjd)riften über bie 2lu§b:lbung bo-> Vehrperfonalv u. f. w. 1893 gab e§ in Sßreufeen lti 2. (iine äbn= liebe 21nftalt eriftiert in Selmftebt (Sraunfchmeig). VitiiMuivtirl.iutcmiit'-iHrliaft, f. 2anbwiit Sanbmiü, Sd^eibemünje, f.SBitten. [febaft. Sanbjungr, f. ©albinfeL 2 punng, im mittelalterlid)en 3ied)t baä Se= litt ber SBlitgliebcr twn Siehä= unb iKaubbanben, bie umher;iebenb burd) Srohung (f. b.) icn offcnt= lidien grieben gefäbrbeu (f. 2anbfriebej; im Seut= fdjeu Strafred)t (§. 12G) Störung be§ Öffentlichen griebenä burd) 2lnbrohung eines ©emeiugefähr= lieben Verbrechens (f. b.). 8on bem er felbft 5 Jeile (1863—74) oeröffentlichte. 2. ftarb ! 9.2(ug.l876. ©ein Dieffe, ©tanleß 8ane Sßoole, fegte bie ©erauSgabe beS2eriton« fort; berfelbe hat aud) S.§ (5'rturfe unb 2(nmerfungen su «1001 Sacht» in einem befoubern 33anbc («Arabian society in the middle ages», 2onb. 1883) Dereinigt herausgegeben. Sancrf, fetjott- ©rafjdjaft unb Stabt, f. Sanarl. Vaucfrtic ^lafcljc (fpr. tchnfchei, f. 3)lafjflafd)e. Sanfronc, Gr.ibifcboj »on Eanterburo, Scbo= laftiter , geb. um 1005 311 Sßawa , ftubierte in 3Jo= togna bie 9ied)te, trat in ^saoia als Sachwalter unb 2ebrer ber ^uriSprubenj auf, begrünbete 1039 eine 2ebranftalt ju 2(oran_d)eS, -,og fid) aber 1042 inS filofter33ec jurüd, bellen ißrior er 1045 würbe. 1066 trat er als Slbt an bie SpUK beS ueugcgrün= beten StepbanStlofterS ju Gaen, würbe 1070 als Gr.ibifdiof non Eanterburö SPrimaS ber engl. Hirdie unb oertrat als jolcher mit Gnergie bie Secbte beS Staates gegenüber bem Zapfte. 2. ftarb 28. Tlai 1089. 3n feiner Vauptfcbrift «De corpore et sanguine domini» (juerft gebrudt Söaf. 1528) be= fätnpfte er bie 2lbenbmah(Slehrc iöerengarS (f. b.). Seine S5?er!e würben herausgegeben oou b'Slcfc/ere. (53ar. 1648), ©ileS (2 SBbe., Drf. 1844—45) unb llügne (in ber «Bibliotheea Patrum sive Patrolo- 956 ßanfranco — Sang (Äad ipeiitr., 3ittter Don) gia», St. 150, Sßar. 1839—54). — SSgl. be GtojatS, I L.. archeveque de Cantorbery ('•Bar. 1877). 8a»ftanco, ©iooanni, EUlater, geb. 1580 ;u i 'üarma. befugte Die Sdjule Per Üdrraeei \u Sotogna unb Stent; Pod> läfst fid) au* ein eitriges Stubium Eorreggies in fernen 2lrbeiten wahrnehmen. ~ ein vauptirerf iit Pas .«uppelaemälPe in San Stnbtea i Pella Salle in [Rom (1623—25), baritelicnb bie j rummelsglorie. (Jv mürbe banad) bet äftobematet I •Jiems unb malte .üiblreidv ."vrestcu aller Jln. 1631 i mürbe er nacb Sieapcl berufen, um bie .Uuppcl ber j neuen Jievustirche mit freuten ju fdrmüden. 1646 lehrte er na* SHem .ntrütf, erhielt r>on Sßapft Ur- bau VIII. bie SRittetmütbe unb ftarb 29. 9to». 1647. Seine ;>res!enftnb lange 3eitrcegen ihrer Pcfprattoen Sorjüge bemunbert unb nadnteabmt m erben. Sie | fmb leicbt augeerPnet, überaus gewagt in ber pet= | fpeftiPifdben Stnfidjt, babei formlos ober manieriert | in ber ^eidmung, aber geiitreich unb lebenPig mir meifterbaft in ber Siduwtrfung. SSon feinen Jafel-- bilbem fmb ju nennen: Seidienbegängni* Gäfare rlRatrit, SraPed'hifeum), Ter reuige Setrusilvcs bener ©alerie), üftaria etfdjeint ben (JinficPlern Saulus unb 2lntonius (SEBien, ftofmufeumi. üanfret) (fpr. langftelj), Sßiette, franj. ©efd)id)t= idreiber unb Sßolitüer, geb. 26. Oft. 1828 ui Ü'ham= berr> in Saoopen, ftubierte in 9ßari3 bie [Redete, mitmete fieb aber bann idiriftftellerifden Str&eiten. 1870 in bie IRationaloerfammlung gewählt, geborte er jugleid) uim Unten Sentrum unb gut republifa= uifden Linien. Stiers ernannte ihn jum franj. ©e= fanbten in Sern, yiaib bem Sturze Jbiers' nahm 8. feine Gntlailung (24. SDlai 1873), würbe 1875 ium lebcnslänglidjen EDlitglieb bee Senat* ernannt unb ftarb 15. Siop. 1877 in Sau. 1855 erfebien ppu ihm «L'Eglise et les philosophes au XVIIlesiecle» 1 2. Stuft-, $ac. 1857), 1858 «Essai sur la Revolution frangaise», 1860 «Histoire politique despapes» (neue Slufl. 1880) unb ber feciale 9ioman «Lettres d'Everard» (neue 2lufl. 1878), 1863 «Etudes et portraits politiques» lä. Stuft; 1865) u. a. Sein ÖauptroerEtft bie «Histoire de Napoleonl"» (5Sbe., 1867 — 75, bis uim rufj. getbjug veidjenb; beutfd), 7 Sbe., 3)Jinb. 1884 — 87), merin 8., auf grimtüdes 'JJaterial geftügt, mit febarfer ftritit bie fog. SRa= poleonifde Scgenbe ju jerftbren oerfuebt. Seine «CEuvres completes» erfdiienen 1879 fg., feine «Correspondance» 1885. Sang (fpr. läng), 2lntrew, cual. Sdtriftftellet, geb. 31. 3Jiärj 1844 ju Seltirf, ftubierte in St. 21nbrews iScbottlanb) unb Crfort unb lebt in St. Slnbrcms. 2. ift ein getranbter^ mit gebiegenem SBiffen aus= gerüftetet, beliebter SdpriftfteHev. SSon feinen "iabl= reid)en SDerfen feien genannt: «Helen of Troy» (1882), «Rhymes ä la mode» (1884), «Grass of Parnassus» (1888) unp bie S[5rofaf ebrif ten : «Custom and mythn (1884), «Mvtk, ritual and religion» (1887), «Lost leaders»"(1889), «Prince Prigio» (1889) unb mit SRiber ,v>aagarb «The world's desire» (1890) unb «The life. letters and diaries of Sir Stafford Northcote. first Earl Iddesleigh» (1890). 3luperbem überfegte er bie Cbuiiee (mit 33utd)er), bie Sfiaä (mit (?. Ilinerc- unb SS. ßeaf), älucaffm unc lUicolete, ijkrraulte SKärdien it. f. \\\ Jlud1 i'er= bffentlicbte er ein SBerf über St. Stnoreios (1888). Sang, .^einrieb, prot. Jbeclea unp Rubrer be? fireblicben Liberalismus in ber rd'ifeivdeb. U.Oier. 1826 311 3'rcmmen bei Salingen in Söürttemberg, ftubierte in Tübingen, perlies 1848 toegen S3eteili= guug an ber reöolutiondren Seroegung bie Heimat unb mürbe Pfarrer ju SBartau im SantonSt. ©allen, ist;.", in SWeilen am ßuridjerfee, 1871 an St. ^cter in 3iiricb, mc er 13. gan. 1876 ftarb. £. mar ein betoortagenber Vertreter einer rücfbaltslos auf bem Soben Per mobernen SBeltanfrbauung ftebenben Sluffaffung be§ E^riftentum§. ,\n biefem Sinne gab et feit 1859 bie «3ritftimineu aus ber reterm. Jtirdie ber Sdmiei-,» heraus, bie 1872 mit ben pou SiKius rebigietten «Serner SSBodbenblättern» jur oSeform» Dereinigt mürben, bie 8. nunmebr mit Sangbans herausgab. Sou feinen cdniiten feien genannt: «Stunben ber 2lnbadit» (2 S9be., SSrntertl». 1862 — 65), ccSSerfud; einer djriftl. Tcctmatit» (S3erl. 1857; 2. 2htfl. 1868), «G'in ©ang burrb bie dntitl. 2lH-lt- (ebb. ls.-y.i; 2. 2lufl. 1870), «Metigiöfe I5ha= rattere» (S^interth. 1862; 2. älufl. 1872), «SKartin Vuther» (SBerf. 1870), «Sa« Sehen gefu unb bie Sirdje ber 3ufunft>> (ebb. 1872), «3ur firrblidjen Situation ber ©egentoart» (.luv. 1873), «Steligiöfe Sieben» (2Sbe., ebb. 1873—74). — Sgl. Siebcr= mann, Heinrich S. (3ür. 1876); ft. Q. Iraner, yiein= ri* S. (Sai. 1877). Sang, Meinrieb, SKaler, geb. 24. Slpril 1838 ju Sftegenäburg, mar Sd^üler ber iRundiener 2ltabemie unb pon la. Selii, bereifte 1860— 66 Ungarn, bie Söonaufürftentütner unb meilte 1866 — 67 in Sari§ bei 21. Sdjreper. 2lus biefer 3eit ftammen: Ungari= fdjet SBirtSbof (1861), l;tevPe im Sd^ilj (1865), ü'jites mit 3ßferbet>erbe 1 1865), Ungarifdje öufaren= Patrouille Pen 1849, Songdjampä, liintangen Pen 2Beibcpferben (5)re§bener ©alerie). Dlacpbem er ben Rrieg Pen 1S70 71 al§ >}ää)nu mitgemacht hatte, manbte er ftch pcriiigsireiie bem .Hriegsgenre ui, mobei er fid) fetbft bis uim SdHacht- ober irenigftens ©efeebtsbüb emporfd?mang. Sabin geboren: 2lttade frani. .«apallerie gegen ein preup. ^ufauterieregi= ment bei ceban (18721, Sittade Per Srigabe Srebom in ber Sdsladt bei Sienpille, 6'pifobe aus bet SdHadn bei SBöttl; 1 1875), Arani. .Haoallerieangrift bei [yloing 1 1886), Spifobe aus ber (Srftürmimg pou gröfcbteetler, Übergang be§ 2. bapr. 2lrmeetorps über bie äUarne bei (iorbeit (1888; lehtere bciPe in Per bleuen Sinafetbct ju i'iündieni. 2!adi meitetn, bis in Pen £rient fidb, erftredenben Keifen lebte 8. als Srefeifer in iUüncben, roc er 8. Suli 1891 ftarb. Seit 1884 mar er mit ber ÜRaterin Jina Slau (f. b.i permdhlt. IL b. J. • (iirtusbilber» (iUünch. 1879 , 1 .Hunureucr unb ©autlet» (ebb. 1880) gab er 211= bums fein beobachtetet 3ridinungen heraus; auch fd}rieb et «Sluä ben Erinnerungen eines Sdiladneu: bummlers im gelbjuge 187071" (ÜRüud). 1887; 2. Stuft., ebb. 1888; 3lcue gotge, ebb. 1888). Sang, Sarfßeinr., [Rittet oon, ©efd>id)tfd)rei= ber, geh. 7. guti 1764 ju Salgheim im gürften= tum Dttingen=9Ballerftein in ©cpmaben, ftubierte in Stttborf bie SRed)te, prattiüerte feit 1785 bei ber ^Regierung ju Öttingen, ging 1788 uad) SBien, mürbe 5Ptioatfettetdt bei mürttemb. ©efanbten in SSBien unb 1790 Sttcbipat bes gürfteu pon Öttin= geniOallerftein. 17'J2 ging er nad' ©öttingen, mo et (eine irßiftot. ßntmidlung ber beutfd)en Steuer petfaffungen» (Sert. 1793) feptieb. Sern nadj= maligen Surften pou öatbenbetg erhielt er fobann ben Stuftrag, basöarbcnbetgftbegamilienatdnp ju otbnen, morauf er 1795 ©eh. Sltdjioat ju $laffen= bürg mürbe. Stle pteufä. Segationsfelretär mobute er bem Hongref; ;u SRaftatt bei; 17VtO trat er als Sriegs= unb Tomänenrat in bie .Regierung ju 2lus= üang (SSictor, @blcr oon) — ßang&ein 957 bad) ein, würbe 1806 Sireftor be§ prornforifchen fiommerioUegiumS unb 1811 Sireftor beS 9ieidK>= ordjioi in i'tüncbcu. S)oct) ging er 1815 als i?reic-= bireftor wieber nacb 2(nSbadi, nahm 1817 feine ßnttaffung unb ftarb 26. SJcär* 1835 auf feinem Sanbflute bei 3ln§bacb. Bon £.§ Wtffenfcbaftftcben, mrift Per baiir.Speciatgcid)id)tc augebörigen Scbrif= ten [inb etwa m ermähnen: «Steuere ©efehiebte bes AürjtcntumS Banrcutb» (3 Bbe., ©ött. unb 9türnb. 1798 — 1811), «Bapr. 3abrbüd)er 1179 — 1294» (2luaSb. 1816; 2. Stuft., Siürnb. 1824), «2lbelSbud) beS flömgreia)§ 33a»ern» (2Rtmdj. 1816; 2. 2lufl. 1820), «©efebiebte ber Sefuiten in Sägern» (9türnb. 1819), wo.ui bie «Amores patris Morelli» einen Vorläufer b Übe ten; «Regesta sive rerum Boica- rum autographa» (4 Bbe., ÜJcünd). 1822 — 28), ein chrono!. -fundircniftifdjeS Sßergeidjniä alter alt= unb neubar/r. Drigtnalurtunbcn bis 1300 u. a. 2lber febr Biet Weiter trugen feinen 9iuf feine fatir. «6ammel= burger [Reifen » (11 S-abrten, 2Jiünd). 181S— 33; neue 2lu?g. in 1 33b., ebb. 1882), baS «Birmanifcbe Straf gefefebueb» (Slttrnb. 1822 — 25) unb bie mit grofjer Borfidit ju bcnutienben «DJtemotren» (2 Bbe., Braunfcbw. 1842; neue 2luSg., lltünct). 1881). $n allen biefen arbeiten ftellt er bie 3eitöerbältniffe burcbauS burd) bie fatir. Brille beS liberalen 3luf= Härerl bar, ber überall Dbffurantentum unb SReaf= tion knittert; einen fd)öuferifd)en Humor hcfitit er nicht. 5>od) genügte feine treffenbe Tronic, um feine Satiren jiir betiebteften Seftüre ju macben. Song, SSictor, Sbler Bon, 5BbBftfer, geb. 2. DJcär;, 1838 su 2Biencr = 9teuftabt in Sfcieberofterreid), fru= bierte in SBten unb Heibelberg, mar bann ein 3abr in SiegnaultS Saboratorium am College de France tbätig, babititiertc fieb 18(31 an ber Uniuerfüät | 3Bien als Sßrioatbocent für Bbpfit ber Srnftatte, würbe 1862 Stfftftent an ber mineralog. Slbteilung beS Britifd)en ÜJhtfeumS, erhielt 1864 eine Sßrofeffur ber Bbpfit an ber Unicerfitat @ra,5, 1866 bie ber (S'rperimcntatpbpfit an ber Uuiuerfität 2Bien unb ift feit 1887 ÜJlitglieb beS internationalen äJlafc unb ©cwicbtS-St'omitecS. (Sr »eröffenttiebte: «2cbr= Luid) ber ftn)ftallograpbie» (SBien 1866), «@inlei= tung in bie tbeoretifdje Sßb^Jit» (2. 2lufl., Braunfcbw. 1891), fowie äabtreidje 2lbtjanblungen fn)ftatlogra= pbifdjen unb pbpfif. SnbattS im «Philosophical Magazine», in ^oggenborffS «Simulien» unb ben «Sitzungsberichten» ber SEBiener 2Lfabcmic. gerner bearbeitete er bie 2. 2luflage neu BeerS «Einleitung in bie höhere Dptif» (Braunfcbw. 1882). Sang, SBilt)., Scbriftftellcr, geb. 16. Suli 1832 in Tuttlingen in SEBürttemberg , frubierte eoang. Rheologie in Tübingen, trat, nadjbem er mebrerc Jahre Hauslehrer geWefen mar, 1858 in bie 9lebat: tien ber «2ltlgemcinen Leitung» in 2(ugSburg, 1860 in bie beS «Schwab. SDlerfur» ju Stuttgart, ber er noch angehört. 1879—81 mar er Herausgeber ber Sffiocbenfcbrift «3m Dleuen SReid)» (Seipjig). (Sr fdirieb: «9'tichet Sngelo al§ Siebter» (Stuttg.1861), «Saoib griebr. Straufs, eine ©baratteriftif» (Spg. 1874),«£rangatpinifd)e©tubien»(2Söbe.,ebb.l875), «Sßeloöonnef. SBanberung» (33ert. 1878), «S8on unb aug Sdjmaben» (7 öefte, Stuttg. 1885—90). Sangtmnaffen, ©ibbons (Hylobates), eine au? nur roenigen 2lrten beftebenbe ©attung unb Jamilic oftafiot. 2lffen, metd)e eine öermittelnbe Stellung jlt)ifd)en ben 2tntbrDpomorphen, nament= lid) bem Crangdttaug (f. b.l, unb ben übrigen 2lffen ber Sitten 5Bett einnimmt. Sie äeid)nen fid) burd) einen (leinen, runbenÄepf, enorm lange unb fd)lante 2lrme, bie beim aufrecht ftebenben Siere bi§ ,uir (5rbe reichen, lur;e .Minterheinc unb Wenig ent= irnijelte, im SJJel^ verborgene ©efäf5fd)lt)ieten au*. Sie Seljaarung ift gleidjmäfeig unb bid)t, unb fie befifeen ein febr bebcutcnbeS filetterpermögen. Sie beraobuen, meift gefellig lebenb, bie bidjten tlrmälber ber Sunba=3nfein unb ber benachbarten tontincu= taten SüftenlänbcröinterinbienS unb KhinaS. 3brc 9iabrung bitben Srüdjte, ihr 9iaturcll ift vorroiegenb fanft. S. fmb febr fettene ©iiftc ber Tiergärten, ba fie bie ©efangcnfdjaft nicht lange ertragen. Unter ben fiebert befanuten 2trten ift bie gröfjte ber 1 m hod) merbenbc Siamang (Hylobates syndaetylus Wa(jn.) auf Sumatra, beffen 3eigc= unb 2Rittel= finger an beröintertjanb DerWad)fen finb unb beffen laute Stimme burd) befonbere luttgefüllte Steblfäde in ähnlicher 21>eifc tuie bei ben Brüllaffen nod) ge= lualtig nerftärft wirb. Sine (uoeitc2lrt ift ber b raun e ©tbbon ober llngto (Hylobates agilis Cuv., f-Safel: 2t ff en ber 2t lten2öcltin,5'ig.2),ein auf ^atia lebenber, in ber gärbung febr ftart Pariieren= ber 2tfje, ber als ein» ber fettenen SBeifpiele einee fingenben Säugetieres Erwähnung nerbient. dr foll bie djromatifdie Jonleiter einer ganjen Dttaöe rjoUlommeu fid)er unb mit bem ©runbton als 93or= fd)lag für febe folgenbe 9iotc hinauf unb hinab fingen unb 3tnar mit grofser Jiraft unb regelmäßig ab= unb junehnienbem Sctnpo; ein fdfarfer Schrei bilbet ben Sdjlufs beS ©efangeS. @ine febr weit Derbrettete 2Xrt ift beröulotf oberöarlan (Hylo- bates leuciscus Kühl), faft fo gro| luie ber Sia= mang, aber ol)ite ßeblfad unb mit freien 3eben' fd)toarjem 33el,i unb roeifer Stirnbinbe. 3n Siam unb 9)ialatta lebt ber ihm äbulnte Aar (Hylobates lar Illi'j.), burd) roeifsücbe Behaarung beS @efid)tS unb ber öänbe gefenngeiebnet. Vitiigiiniitii.it (Macropus longimanus Fab., f. 5Taf el : fi ä f e r H, gig. 13), .'öarletiubod, ein fdjWarjex graugelb befit^ter, auf ber Dberfeite grau= gelb unb rot gejeidjueter 93odtäfer (f. b.) 33raftlienS. 2)aS 9Jlännd)en bat eine Hörpcrläuge uon 8 cm, baS porberfte SBeinpaar ift 16 unb bie 3'ühler fmb 18 cm lang, beim Heinern SSeibdjen fmb bie ©liebmafsen nicht befonberS nerlängert. V'migbciit, 2lug. griebr. Grnft, Sidjter, geb. 6. toept. 1757 311 SRabeberg bei SJreSben, frubierte feit 1777 bie 9tcd)te 3U SeiSjig, rcurbe 1781 2lmtS= aftuar in ©rofjcnhain, 1785 m DreSben Sad)tual= ter, 1786 fianjlift am ©ebeimen 2lrd)in bafelbft, lebte feit 1800 als Scbriftfteller in Berlin, rourbe bafelbft 1820 t'enfor ber fd)önlriiffenfdiaftlid)en Schriften unb ftarb hier 2. Jan. 1835. jfn feinen ©ebidftcn, bereu mehrere in ben 99hmb beS BottS übergingen , bat er befonberS bie Heine poet. @r= Zählung mit ©lud tultioiert, namentlid) bie fo= Tnifcbe, in ber er freilieft, oft burd) fricole Sdjerse nad) Beifall hafd)te. Qx »erbffentlicbtc: «®ebid)te» (2pj. 1780; 5. 2lufl., ebb. 1888) unb «Steuere ©e^ bidjtc» (2 Bbe., 2üb. 1812 u. 1823; neue 2(uSg., £pj. 1888), «Schmante» (2 Bbe., 3)reSb. 1792; 21. 2luft., Spj. 1888); eine 2luSgabe feiner «Sämt= liehen ©ebichte» erfdfien (4 Bbe.) Stuttgart 1854 ; Sittmann oeranftaltete eine neue 2(uSgabe feiner «5umoriftifd)en ©ebid)te» («Bibliotbet bumorifti= fdjer Sichtungen», Bb. 11, walle 1872). Diicbt me= niger beliebt waren feine $rofaerjäbIungen, bie freilid) "od) auSfd)tie6lid)er burd) ihre friöolen SBüräenWirften; befonberS gefcbätjt waren «Joimv:- 958 Songbirnen — Sauge (8ultu§) Mellcnrurm» (180G), «SRagiftet 3impel* 33taut= fabrt» u. a. 2. felbft beforgte bie Driginatauigabe feinet ■ cämtlidien Sdjriften» (31 S3be., Stuttg. 1835— 3i ; in 2. u. 3. Stufl., 16 Sbe., 1841, 1845). fangbirncn, grüne, fünfte fftaffe bei Suca§= fcben SBtrnenfpftemi, f. Sirne. fangblei, f. ©efdjofj (8b. 7, S. 905 a). gcmgbtefcnmafcnine, eine Srefdjmafdjine, in bie bai ©etreibc fenfredn uiv Jrommelacbje ein= gelegt wirb. fange, (Stnft Bhilipp ftatl, unter bem $feubo= npm Bhilipp ©aleu (Stnagramm aus Sänge) befanntet Slomanfdniftfteller, geb. 21. Je;. 1813 ,;u Bot-:-bam, ftubiette 1885—39 in SBerlin üßebijin, trat 1840 ali Eompagniecbinirg in ben pteufs. SKilitärbtenft, tourbe 1847 Stabiarjt iu Sielefelb in SBeftfalen, machte 1849 ali Dirigent eines gelb= lajatetti ben Krieg in Schleimig mit, tarn 1857 ali ötabSotjt nach Sßotibam, wo et jeftt ali Dberftabi= arjt a. S>. (feit 1878) lebt. Seine iablreiebeiuKomane beganbetn meijt ta* moberne 8eben in ipannenben Grjäfjlungen unb fcgtlbern in tlaret Zeichnung Sit= ten unb Sanbf haften, namentlich Sd)te§»ig=öot= fteini unb ber Schmer,. Sein erfter unb sugleid) fein beftet Vornan: «®er 5rte oon 2t. gamei» (4Sbe., 8pj. 1854),iftfä)on 1844gefd>tieben. Tann folgten unter anbern«5)er3infelfBnig>> (5 Sie., 1852), i aui-, StiHing»(4S;(e., 8jpj.l854), «Sßalt&erfiunb» <3 Sie., ebb. 1855), «Slnbreai SSutni unb feine Aamtlie» (4SBbe., ebb. 1856), «Tie Tochter bei ^Diplomaten» (4 SBbe., ebb. 1865); bie beiben lefcteru behäufeln Stoffe aui fem S$leiroig=öolfteinfdb,en Stiege; ferner: «Ter 85toe öonfiujern» (5 33be., SBerl. 1869), i Ter Sllte vom Serge » (3 S3be., ebb. 1873), «Ter SÄaftelbinber» (3 ©be., ebb. 1874), «Sie i'cofeinire» (3 Sbe., ebb. 1877 1, «grei pom 3pd)» 3 Sbe., ebb.1878), < T le Seile bon bei Die» (4 Sbe., fipj. 1880), «Tie gürftenbtenei» 1 1 Sbe., ebb. 1880), 1 1 er ÜReiet »on aRonjatbin» (2 Sbe., ÜRündj. 189J i u. f. w. Seine «©efammelten Sdn-iften» erjdjienen in 10 Sänben (Spj. 1857— G8). fange, griebr. Silben, pbiloi. unb Dottin>irt= n+aftlicber acbriftfteller, geb. -28. Sept. 1828 in SBalb bei Solingen, ftubiette in Süridi unb Sonn, mürbe 1852 Lehrer am ©»mnafium ju .«bin unb babilitierte fieb 1855 in Sonn ali Srtoatbocent ber Bbilofephie. 1858— Gl mar er ©mnuafiallebrer in Suiiburg, worauf er öanbelifammerfetretär ba= felbft würbe. 3m 9lo». 1866 ali i'Iitrebaeteur bei nfianbboteiu in SBintertlntt thätig, babilitiene er fieb bann in 3ürid' unb erhielt bafetbft 1870 eine neugegrünbete Srofeffut »ber inbuftiöen Sbilo= mpbie». 1873 folgte er einem ;Hufe nacb SÖtatbutg, wo er 21. Diod. 1875 ftatb. Unter ben Oon§mirtfdjaftüdjen Scbriften S.§ fmb bemornibeben: «Tie Slrbctterfrage» iTuijb. 1865; 4. Stuft., ü'Ümtertb. 1879), «3obn Stuart SDciUe '.'(nftditen über bie feciale Aiage unb bie angebliche Ummälumg ber Socialmiffenicbaft bureb ijarep» (TuUb. 1865). ©eine pbilof. eduiften finb: «Tic ©runblegung ber matbem. IM'odmlogie, ein 3>erfucb uir üiacbmeifung bei funbahientalen Aebler-i bei Öetbart unb Trobifd'" (®ui§b. 1865), fein öaupt= wert: «Tie ©efebidne beä attdteriali§mu§ unb firitif 'einer 3?ebeutung in ber ©egenwatt» (Sferl. 1866; -'. Stufl., 2 Sbe., 1873— 75; 3. Stuft., 2 Sbe., 1876 — 77; 4. woblfeile .'lii'jg. obue iXegifter unb 2ln? merfungen, 1882), «9ieue Seiträge uir ©efebiebte bei i'iateriali-jmu-? (§eft 1, SBintettp. 1867). Tic Sebeutung bei öaupttoertei beftebt teile- in ber neuen unb intereffanten SBeleudjtung einjelner fjäat= tien ber©efa>idbte ber^bilofopbie, teil* 'in ber aus ber .vtvitit bei iJWateriatiimui fieb eutfaltenben (namentlid) in ber zweiten Sluflage näber entmidel ten) Stufftellung einer eigenen Sebte. Tiefe fduiefit 1 fieb eng an Rant unb Schiller an unb uertritt ben « Stanbpuntt bei gbeafö», wona* neben ber (Sin= fcbrdnfung ber miffcnfcbaftlicben gttenntnil auf bie burd' Lnfabrung-Jmifjenfcbaftcn feftjufteüenben .Uaufalitat-MH-rbdliiuffe aueb bai SKedit ber au« fitttidjem SSebürfnü «in Segriffen bidnenben» unb jut 3BeItanfdjauung fttebenben ^pbantafie aner= fannt wirb. 8.i uadi feinem Tobe Oon Goben l)er= ausgegebene »Sogifa^e Stubien» (3fetl. 1877) ent= balten ben Setfua), bie Snibenj unb ©ültigteit bei logifdu'n ©efehe au-> ben räumlichen Serbaltniffen abzuleiten. Slufserbem bat 8. eine Biographie Über= megi (Sßett. 1871) »erfafjt. — Sgl. 3?aü)inger, Sartmann, Tübring unb 8. ßferl. 1876); S. 6- Sraun, gr. St.fi. ati Sociatötonom (.fialle 1881); Söfd), gr. Sltb. 8. unb fein Stanbpunft bei 3beafe (grauenfetb 1890); Sttiffen, %t. Stlb. S. gine 8e= benibefefereibung (Spj. 1891); SKteiajeibetg, ,vr. Sttb. fi. ali Jlationatötonom (Sern 1892 1. fange, ©entti, .Hartograpb, geb. 13. St»ril 1821 äii Stettin, bilbete fieb feit 1839 in ^otibam unter Öeint. Sßergtiaui uim .Hartograpbeit aui, ging 1844 nacb dbinburgf), um an ber ^Bearbeitung bei IM'p nia:iid\"it Sltlai öon gobnfton teiljuitcbmen, unb lehrte 1847 uad1 Berlin v.trüd, wo er unter Rarl 9litter unb Tope feine Stubien fortfejite unb in nähere Beziehung iu St. pou ßumbolbt, 8. öon SBud), ö. Barth u. a. trat. 1855—60 leitete er bie geogr. Stnftalt con g. St. Srodhativ, lebte bann bii 1868 ati IWtoatgclehrtcr in 8eip}ig, bis er ati '^ro feffor unb SSorftanb ber Sßlantammet in ba^ tönigl. Statiftifaje Bureau in Berlin trat. 8. ftatb 30.3tug. 1893. Bon feinen jablreidjen Sttbeiten feien ge= nannt bie Rar ten werte: «Sltlai DonfRorbamerita» (BraunidMP. 1854), «Brodhaiix-' 9teife=Sltlai» (Spä- 1858—73), «Sltlai pon Sadiiett» (ebb. 1860 . «Sanb= unb Seetarte bei S)fittellänbii\teu 3Reeti (Jrieft 1859; 2. Stufl. 1870), «öanbattai über alle Jede ber S'rbe» (2. Stuft., 8pj. 18G7i, «Bibelatlac- ju Bunfenö Bibelroerf» (ebb. 1860), «Slttai jur Sfnbufttie unb .^anbelc-geographie» (mit Rlun, 3üi'- unb 8pJ. 1864 — 66), ■ cdudatlas ■ ipon Sieditetr- ftern unb Sauge, Braunfdiw. 1853; 85. Stuft. 1892 . «eiementar= ©djulatlai» (ebb. 1862), Bollifcb.ul= atlai» (235. Stuft, ebb. 1892). fange, guttui, 8anbfcb,aftimatet, geb. 17. Stug. 1817 in Tarmftabt, Bruber bei '.'Irdutctteu-^ubwig 8., bilbete ftcb, mit tiefem, beut et audj bei ber 6etau§= gäbe feiner Staljlfridje jut rette ftanb, nadi "Jlott: mann in i'utndieu. Tann lernte er bei Scbirmer in Tüffelborf, begab fieb, nacb, Statten, würbe Seidjen= lelneibct'ti'riher;ogiitl5arlotta,nacbinaligeii.Haiferiu pon SKerito, tchrte aber 1858 nach l'iüncheu jurüd unb würbe hier 1867 -,um Hofmaler ernannt. Ter Öauptoorjug feiner 8anbfa^aftibitbet beruht aui ihrer foloriitifeben SBirtung. Bon feinen meift bem baör. ©ebirge unb ber Sdjweij entnommenen Saab: id'ajten befiuben fidi brei: ©ofaufee mit bem Tad- ftein im 2Rorgenlia)te, baifelbe in bet Stbenbfonne, Bartie bei Bartcntirdien, in ber SJleuen Binatothet -,it ÜRündjen; anbere in ber Brera -,u [Dtailanb, im SMufeum ui Stuttgart unb in Brioattammlungen. 8. ftatb 25. Suni 1S78 in fliüncheu. Sauge (Siiino.) — Sangcinarcf 959 HartQe, Sub»., Ardutelt, geb. 22. 2'cän 1808 ju i Sarmitabt, ©ruber beä bongen, lernte in Samu ftabt unter 33aurat 2erd) , arbeitete fpäter unter Dioller, bejog bann bie UnwafHSt ju ©iefsen, un= | temabm größere Keifen unb hielt fidi längere 3"t i in STOündjen auf. 1834 begleitete er ben 3Raler SRotfc I mann nad) ®ried)enlanb unb blieb in Sitten, wo er 3eidienlebrer am ©»mnafium iiutrbe. 1838 lief; er fid) in Sftüncben nieber, roo er 1817 sl>rofeffor ber 33autunft an ber Slfabemie ber bilbenben ßünfte würbe unb 31. 2)cärj 1868 ftarb. Unter feinen 33au= inerten nehmen bie SSiUa beS ßfjnigS Ücarinülian in 33erd)te§gaben (1850—53) unb ba§ Sföufeum ;u Seipjig (1856—58) ben erften SRang ein. teein @nt= rourf 511 einem ardjäol. SRufeum für Athen (1860) mürbe 1866 au§gefübrt. (Sine ©ammtung oon Gsnt= würfen Deröffentlidjte er in ben «SBerten ber höbern SBaurunft» (4 .vSefte. Tarmft. 1846—55). Sänge, 2ubro., Sßbilolog unb 2tltertum8forfd)er, geb. 4. märt 1825 ,;u &anno»er, ftubierte in ©öt= tragen, habilitierte fid) 1849 bafelbft, erhielt 1853 eine aufeerorb., Dftern 1855 eine erb. Sfkofeffut in s$rag, fehlte 1859 einem Stufe nadj ©iepen unb mar oon Dftern 1871 bi§ m feinem £obe, 18. 2lug. 1885, Sßrofellor ber flaffifdjen Sßbilologie ju Seipjig. Sutd) eine^reiäfdjrift: «Historia mutationum rei militaris Rornanortun inde ab interitu reipublicae usque ad Constautinum Magnum» (©Ott. 1847) mürben feine Stubien auf bie vom. Altertümer ge= lentt. 3m 3lnfd)luJ5 an feine $romoHon§fd)rift «Prolegomena in Hygini de castrorum munitioni- 1ms libelluni» (@btt. 1847) gab er ben Seit be3 6r;ginu§ mit einem ausfübrlid'cn Kommentar her; au§ (ebb. 1848), »cröfjentlidne 2lbbanblungen über bie65ntarbe§3ipolloniu§S)t)§toloäunbbieD§rifd)e 3Jnfd)rift auf ber iafel con SSantia, foroie fein £aupt= roert, bais «öanbbud) ber rem. Altertümer» (33b. 1 U. 2 in 3. 3(ufl., "Seil 1876—79; 33b. 3, Abteil. 1, 2. Aufl. 1876). 33on fpätem Arbeiten 2.3 finb ju nennen: «Ser£omcrijcbe ©ebraud) ber Nl>artifel ei» (2 Abteil., Spj. 1872—73) unb «Sie (5'pbeten unb ber 2lreopag öor©olon» (ebb. 1874). teeine Abbanb= hingen erfebieneu gefammelt u. b. 2. «Kleine 5d)rif= ten_ aus bem ©ebiete ber flaffifeben Altertum^ roiffenfd)aft»(233be., mit ,2eben§abrifs»onff. Sänge, ©btt. 1887). SJtit Stibbecf, @. (SurtiuS unb Vivfius beforgte 2. bie Verausgabe ber «2eipgiger ©tubien» (3 33be., 2pj. 1878—80). — SSgL K. 3- Steumann, Subroig 2. (S3erl. 1886). Sänge, ©am. ©ottholb, Siebter, geb. 1711 ju öalle, ftubierte bafelbft Stl>eolofiie unb mürbe, nad)bem er fid) 311001" längere 3eit in Salin auf= gebalten bitte, 1737 sl>aftor ju Saublingen hei iöallc. 1755 ernannte ihn griebrieb b. ©r. ju= gleich, juin geiftlieben ^nfpettor im ©aaltreife. Gr ftarb 25. 2>uni 1781 ju Saublingen. SJtit feinem greunbe $r>ra fud)te er burd) bie Stiftung einer gegen bie ©ottfebebfebe Sdjule genieteten ^rinat; gefellfcbaft 1733 bie beutfebe ©prad)e, SSoefie unb iSerebfamteit 311 ferbern. 2. felbft mar ein nur mittelmäßiges' poet. Salent unb mit bem niel be= beutenbern Sßöra ein geinb bes beutfeben Steim«, ben beibe burd) Einführung ber antiten Silbenmajse perbrängen roollten. ^nrac- unb 8.S ©ebidite er= fd)ienen jufammen u. b. £. «ibb1^' uno SamonS freunbfd)aftlid)e Sieber» (3ür. 1745; SJeubrud mit Ginleituna Don 21. teauer in ben «2ittaaturben!= malern be§ 18. unb 19.3abrb.», öeilbr. 1885); 2.§ Slnteil ift fdjon biev an glatten ©efchmadlefiflteiteu unb ^biliftereien reid). 2hn befannteften aber rourbe 2. bureb feine (d)»ad)e metrifdie Übertragung ber «Oben» bes öoraj (.'öalle 1752), bie an Seffrag, ber fie in feinem «Vade mecum» bem tepotte preisgab, einen uubarmherjigen Krittler fanb. Sänge, a ft r 0 n 0 m i f d) e , für ein ©eftirnberjenige Sogen ber (5'tliptit, ber snufdu-n bem 33reiterrtreife be§ ©eftimä unb bem grüblingäpunlte entbalten ift, mobei man oon bem lelitern immer nach Ofteu reebnet. Sie 2. roerben con 0° hi§ 360° gejäblt. Sänge, geograpbifchc, berSBinlel, ben ber SUcribian eine? Ortes mit einem all 2luSgang§= punf t ber 3äblung aemäblteu 21 nfangSmeribian ober erften 3Jleribian bilbet. Sie3dblung ge= fctielit entroeba imm Slnfangämeribian au§ nad) Often unb SBeften bi§ 180°, inbem mau bann Bft= lid)e unb meftlidie 2. uuterfdieibet, ober nur nad) Often hin bis 360°. Sa ber gänaenuuterfdiieb jroeier Orte aud) gleid) bem Untafrbiebe ihrer £ vt-:- jeiten ift, b. b. gleid) ihrer 3eitbiffercnj (f. b.), fo giebt man henfig auch bie 2. cineS Orte» gegen Pen gemäblten erften SÖleribian ftatt in ©raben in ©tunben, DJiiuuten u. f. w. an. über bie 33eftim= mung ber 2. eines Orts f. Drtäbeftimmung. Sie 2lnnahmc be§ 3lnfang§meribian§ ift eine oöllig millfürlidie, ba bie Dlatur leinen fotogen 6e= U'icbuet bat; faft alle groften Multurnöller reebnen caher nad) ihrem eigenen 2lnjangsnteribian, ben fie metft bureb bie Sauptftabt ihre§ 2anbe§ ge(egt haben, infolge eines 1630 ton SRidjetieu jufam= menberufenen ÄongreffeS ift es unter ben ©eogra= I pben big in bie neuere 3ett gebräudjltd) gemejeu, I ben erften SEReribian burd) bie canarifdje 3nfel Aerro 311 legen, bereu Vage mau in runber 3abl I nt 20° roeftiid) 0011 5J5ariS annahm (tbatfädjlid) liegt bie OftfpiRe ber Snfel 20° 23' 9" roeftiid) oon Ivirisi. Sie Seeleute redmeu allgemein ihre 2. 1 »on ©reenroid) ab; tä bat fid) biefer ©ebraud) audi in ber 21ftronomie jiemlid) eingebürgert unb roirb mohl für roiffenfd)aftKd)e 3med'e mit ber 3eit all= gemein roerben. Sie (Srreidjung biefcS 3lr,ed§_ift bereit? mebrfacb auf internationalen Rongreffen angebahnt roorben. 3roifd)en ben gebrdudjlicbften erften llUeribiancu unb bem ©reenroidjer SUcribian befteben folgenbe Sejiehungeu: 93erlin. . . 13°23'44"=0h53m34,s9Öftl. rjon ©r. S-erro . . . 17 39 51 = 1 10 39, 4roeftl.oon@r. ilaris ... 2 20 9 =0 9 20, eBftl. »on ©r. 2Bafbington77 3 2=58 12,iroeftl.bon©r. Sangelanb, bän. 3"f^ }»ifd)en günen unb Saalanb, 275 qkm grofe, mit (1890) 19170 (f., ge= bort sum Amt ©»enbborg (f. b.), ift 50 km lang, nur 4— 8 km breit, oon einer bemalbeten, im tetöolebjerg bis 46 m anfteigenben ftügelreibe burebjogen, febr frud)tbar (©efehiebetebm) unb gut angebaut, ßauptort unb einzige ©tabt ift Sllub ff ö= bing mit 3485 (F., einem <öafeu, 31t rocld)em etwa 100 Sd)iffe gehören, unb öanbel. Sangelanbci=»elt, f. 93elt. Sdngcl^dctm, gierten im braunfd)». Ärei-J ©anbersbeim, an ber ^nnerfte unb am gufic bes 2Beftbaräe§, an ber Sinie ©oslar = ©eefen unb ber SRebenlinie 2.= eiau8tbal=3ellerfelb (25 km) ber 53reuf}. tetaatSbahnen, bat (1890) 2863 eoang. Q., vlloft, Telegraph, nahebei bie teilberl)ütte Sophien-- bütte, ba§ Salimert Jöercrmia unb smei ©auerbrun= nenfabrifen. Sangcmartf, Dtt in 33elgien, f. Sangbemarca. 900 fangen — Saiigenbccf gonge«, Statt im SreiS Dffenbacb. ber beff. Srciüni Startenburg, an bet 2inic granffurKöeibeb berg bet lUain fledarbabn, Sit? eineS Hmtc-gericbt-:- ivanbgericbt Sarmftabt) unb jtneiet £berförftcrcien, bat (1890) 4639 meift e»ang. g.# Soft .weiter Klaffe, Telegraph, gotiidie coang. Kirche (18831, 1-iMhto Sürgerfcbule; finopf«, SDcineraltoafier*, Effig , 2iqueur= unb 3ttnbbotgfabriren,Xricottt>ebereien unb bebeutenbe Saubftcinbrüdie. Ser Ort mürbe 831 von Subroia. bem Seutfdjen an Sorfch gegeben; 1600 oerfauften ihn bie Sfenburger an öefjen. Sangen, Jjofepb, fatb. Sbcolog, geb. 3. Sunt 1837 gu Solu, ftubiette in Sonn, empfing 1859 bie Srieftermcibc, mar mSBe»elmgbo»enbei5Reu| unb in Sonn Kaplan, mürbe 1860 Dicpetent am fatb.= tbeol. Konbift in Sonn, mo er ficb 1861 habilitierte unb 1861 aujjerorb., 1867 orb. Svofcffor ber fatb. Rheologie mürbe. SBetl 8. ficb ben Sefreten be§ Satifamfcben fiongil§ über bie päpftl. Unfcblbarfeit nidjt untermarf, mürbe er 1872 burd) ben Ergbifcbof 'AUeldierC' Don Köln ertommunigiert. Son ber alt= fatb. Semegung, an ber er beroorragenb beteiligt mar, jagte er fid) 1878 infolge ber Jüifhcbung be-3 Eblibatgtoangeä lo», obne jeboeb gur röm. mxäjt üirüdjufehreu. Erfcgrieb: «Sie beutcrofanonifdien Stüde be§ Sudjeä tf ftber» (grab, i. 33r. 1862), «Sie leutcu SebenStage 3efu» (ebb. 1861), «SaS gubentum in Sßaläftina gur Seit (5 hrifti» (ebb. 1866), «(Einleitung in ba§ SJceue feftament» (cb^. 1868; 2. äufL, Sonn 1873), «Sa§ Safilaniföe Sogma in feinem S8erf)ältni§ gum Samen Jeftament unb ber patriftijdien Eyegefe» (Sonn 1871 fg. ; 2. 2(u§g. 1876), «Sie .Umbeinniter unb ba§ SReue Jeftameut» (ebb. 1871), «Sie trinitarifdje Sebrbiffevenj gtoifd)en ber abenblänb. unb ber morgenlänb. fiircbe» lebt. 1876), «Johanne* Don Sama§fuSi> (@otba 1879), • ©efcpidjte berrbm. Kirdje bis Snnoceng III.» (421e., Sonn 1881—93), «Sie fiiemen§romane, ibre Ent= jtebung unb ihre Senbengen» (®otl)a 1890). Sänge Wart)*, bie bei ben Juben bem ©ebete gerceibte flacht bor bem ScrföbmuigStage (f. b.). I er ©o&eprieftet mußte fic gang fdjIaffoS jubringen. Sangcnää, f. Sangenefj. Sangcnau. l) 8. in Württemberg, Stobt im Dberamt Ulm be§ mürttemb. SonaufreifeS, in 461 m ööbe, an ber flau unb ber Sinie 2lalen=Ulnt (Srengbabn) ber äBürttemb. ©taatSbabnen, bat (1890) 3773 meift eoang. E., Soft, Telegraph, brei Kirchen; 5J5tüfd)tr>eberei, Gigarrcnfabrif, meebau. Üöerfftätten, ©erbereien, Srauereien, illüblen, 2orf= ftieb, Ülderbau, Sieb = unb Sßferbegudjt fomie Sieb1 meirtte. 8., ben ©rafen von 2llpecf=2Berbenberg ge- hörig, mürbe 1377 an Ulm »erfauft unb tarn 1810 an Württemberg. .Haifcr ffonrab III. bielt bier 1150 eine jReidjäDerfammlung. Sag Stabtmbt mürbe IMS erneuert. — 2) 8. in Scblefien, Sorf im ffreiä ©abelfcbtoerbt be§ preufs. fleg.^Se,?. Sreslau, .an ber ©la&er Seifte unb ber Sinie S3re§lau=2Rittel= malbe ber Sßreujs. SraatSbabncn, beftebt ou§ £ ber = laugenau mit (1890) 12126., Soft unb £elegrapb, unb flieberlangenau mit 713 E. unb einem be= inditen Sabe (fobleiifäiirereicher Eifenfäuerling, Eifenmoorbäber, SRolfeuturen). Sangenbecf, Sernb. »on, tibirurg, ©cbüler unb fleffe beä folgeuben, geb. 8. floo. 1810 ju $a= bingbüttet, ftubiette in ©Ottingen, roo er fid), nacb= bem er jtoei ^abre lang in (5'nglaub unb Aranfreidi gemef en mar, 1838 all Sßrioatbocent ber Sbnfiologie babilitierte unb gleicbjeitig als praftifeber ßhirurg tbatig mar. @r mürbe 1812 ißrofenor ber tibiritrgie in Miel, 1848 an SicffenbadiS Stelle Srofc))or unb SireftorbeS föniglid) cbirurg. .Hlinifums inSerlin. 2. bat ficb um bie operatioe tfbinirgie grofee Scr= bienfte ermorben, befonberä auch bie .Hrieg-Jdiirurgic geförbert, moui ihm bie Jeilnabme an ben Kriegen gegen Sänemarf, gegen öfterreieb, gegen Aranfreicb (afö preufs. ©eneratarjt) ©elegcnbeit bot. Semer= EenStoert finb feine Seiftungen auf bem ©ebiete ber fonferyatiüeiii:iieieftionen)unbtlafti)du'n(5birurgic, mic eä überbaust faum einen 3'f eig ber (Fbimrgie giebt, ben er nicht bureb neue, jum 2eil geniale £peration§metboben geförbert hat. ©eit 1860 gab er in Serbinbung mit Sillrotb unb ©urlt ba§ «ära>i» für tlinifche (fiürurgie» berau»; aud) fdiricb er «©birurg. Seobachtungen auS bem .«liege» (Serl. 1874). Kleinere l)iitteilungeinion ihm finbeufidi auch in ben «Serhanblungen ber 2 eutidien (liefellfcbaf t für Chirurgie», meldic 1872 burdi if>n gegrünbet mürbe. 1882 jog er fid) in ben iHubeftanb äurüd unb ftarb 29. Sept. 1887 §u 3Bie§baben. — i>gl. Don Serg= mann, 3ur Erinnerung an S. eon 8. (Serl. 1888). yangenberf, fionr. >b. 2Rartin, Jlnatem unb Sbivurg, geb. 5. Se.?. 1776 ui .^orneburg (>>anno= Der), jtubierte feit 1794 Ücebijin gu Jena.' 9tad)bem er iU feiner 3lu-?hilbung in ÜBien unb SBürgburg gelebt hatte, habilitierte er fid1 1802 }U ©ötttngen unb mürbe als SBunbargt am afabemifeben Mofpital angeftellt. (?r begann 1803 anatom. Sorlefuugen gu halten , toogu er ficb ein eigenes ampbitheatra^ lifcbeä Slubitorium bauen lief,, unb mürbe 1804 aufjerorb.Si'ofeffor. 1804übernahm er interimiftifcb bal rireftorium ber Chirurg. Mlinif, errichtete 1807 ba§ fliniiche ^nfütitt für II birurgie unb Slugenbeib funbe unb mürbe 1814 orb. ^roieffor ber Jlnatomie unb ©birurgie unb ©eneralcbirurg ber bannoD. älrmee. Unter feiner 8eitung mürbe 1 829 in ©öttin= gen iaS neue anatom. Sbc^ter erbaut , Don bem er i'päter eine Scfchreibung (@ött. 1842) herausgab. 8. mar bureb bie Sdiueliigfeit unb Sidjerbeit feiner Operationen fomie bureb feine Seherrfcbung ber anatom. unb dnrurg. Sccbnif meit berühmt. @r ftarb 24. 3an. 1851. Son feinen Sdiriften finb aujufübren : «Über bie einfache unb fidlere fflletbobe be§ Stein= fdiuittS» (SBürjb. 1802), «Slbbanblung oon ben 8eiften= unb Sdienfelbrüdu'n» (©Ott. 1821), «flofo; logie unb Sherapie ber d)irurg. Kranfheiten» (5 Sbe., ebb. 1822—50), bie ausgezeichneten «Icones anato- micae» (8 Sbe., ebb. 1826 — 41) unb mit Jninmcifung auf biefelben 1>aZ «öanbbud) ber Slnatomie» (4 Sbe., ebb. 1831 — 47). 3UI' Erläuterung feine§ anatom. öanbbudjeJ bienen bie «3Rifroffopifcb:anatom. ?lb= bilbungen» (4 öefte, ©ött. 1847—50). i'lucb gab er bie «Sibliothef für Ebinirgie unb CDhtbalmo(o= gic» (4 Sbe., ©ött. 1806—13; SReue golge, 4 Sbe., Sannoo. 1815—28) beraub. Songcnbctf, SDlarimilian SCbotf, ätrgt, Sohn beS üorigen, geb. 11. Jan. 1818 ju ©öttingen, ftubierte 1835—40 gu ©öttingen, bann gu Sari-:-, SEBien unb Serlin 3.)ieoi*,in, habilitierte ficb 1843 an betUnitjep fität ©öttingen unb marb 1846 Sßrofeffor. Jlacbbem er 184S fein Schrämt niebergelegt hatte , ficbelte er 1851 nad) fiannooer über, mo er feitbem al§ praf= [iieber ätrgt thatig mar unb 2. ffliai 1877 ftarb. 2. bat fid) alä ©birurg unb Opbtbalmolog einen ■Kamen ermorben. @r f ebrieb : «Klinifdie Seiträge au-? bem ©ebiete terübirurgie unb Ophthalmologie» (2 öefte, ©ctt. 1849), «Sie Smpfung ber ärgnei= förper - (öannoo. 1856), «Sie gemaltfamc ctreefung ßangcnfierg — Sangenfrfjeibt 9G1 ber ffniefontratturen» (ebb. 1858), «3)ie gnfclatieu free- menjdilidim älugeS» (ebb. 1859). y nngenbcrg. 1) ©tobt im Kreis 3Jcettmanu be§ preu&. iHeg. = 93ej. ©üffelborf, an ber S?inie Steele= üobroinfel ber 9(5reu{5. StaatSbabnen, Sifc eine? JlmtSgeriditS (fianbgeridjt (Slberfelb) unb einer SReidjSbanfnebenftelle, bat (1890) 7491 Q\, batuntet 1427 Katbolitcn unb CO Israeliten, ^oftamt elfter Slaffe, Sielegrapb, gernfprecbamt, jRealprogmnmv lium, KrantenbauS; eine eifenbahnbauptroertftattc, bebeutenbe Seiben: unb öalbfeibenftoff = unb Sei? bcubanbfabrifen,gärbereien, gabrifation Den $app= bctfeln, pbotogr. irotfenplatten unb 2Raf<$inen. — 2) SIKarftjletfcn bei Sera (f. b., 93b. 7, S. 833b). Sättgettbcftimmuttg, f. Drt§beftimmung. Sattgettbielau, Sorj im Kreis Dtcicbcnbacb, be§ preufs. sJieg. = 93e.v 93re§Iau, an einem 3uftu$ ber $eila unb'bcr Nebenlinie 9teicbenbad)=Dberlangen= bielau, tft faft 8 km lang, befteht auS »ier SBegirfcn unb bat (1890) 15860 ©., barunter 6085 fiatb. olif en, $oft jmeiter ßlaffe, Selegrapb; bebeutenbe medjan. Webereien für93aumrcoll= unb Seinenroaren (girma Gbrift. Sierog mit 3000 Arbeitern) , grofee ©arn= färbereien unb bleichen, Sampjmüblen, 3iegeteien. Bier fanb 5. 3uni 184-1 ein Strbeiteraufftanb ftatt. gattgenbrutfett, Torf im ■HmtSbejiri 93rud)fal beS bab. KrcifcS Karlsruhe, am Kraidibacb unb an ber 8inic y>eibelberg=93aiel ber 93ab. StaatSbabnen, hat (1890) 1377 (*., barunter 52 @»angeli|crje, "Mt, lelegrapb, falte falinifdje Schwefelquellen, 93abe= aufteilt (Slmalienbab); ©igarrenfabtit, 5Bein=, öop= fen= unb Jabatbau. Sängenbureau (Bureau des longitudes), 3n= ftitut für geobätifd)=aftron.3n'edtein$ari§, baS bie ccConnaissance des temps» berauSgiebt. Üangcnburg, Stabt im Cberamt ©erabronn be§ roürttemb. 3agftfreife§, an ber 3agft, Siti eines 2lmtSgerid)tS (2anbgerid)t .vjall), bat (1890) 1417 @., barunter 41 Katbottfen, Sßoft, Telegraph; gelbbau, SSiebäudjt, 9>ieb= unb ©etreibebanbel. 8. ift 3Bobu= ort beS Surften Don öebenlobe = 8angenburg, bem aud) ba§ fürftl. Sagbfdflofe SubroigSrube gebort. Sattgettborf , beutfdjer 9!ame üon öojfjufalu. Sattgenbtccr, Sorf unb älufeengemcinbe im 8anbtreiS 33od)um beS preufe. 9ieg.=93e,v Arnsberg, an ben Sinieu S>uiSburg=öamm, Süffeiborf =3)ort= munbunbber3iebculinie8.=2öttringbaufen(13,3km) berSPreuf». StaatSbabnen, bat (1890) 12 335 GL, bar= unter 225SKatbolifen, Sßoftantt jttjeiter Klaffe mit oireigftelle, Selcgrapb, jroei 93abnböfe, alte* :Kitter= gut; Steinfoblenbcrgbau, 93rauerei, 2anbiDirtfcbaft. _ Sattgettcft ober 2angenäS, eine jur $roDinj Sd)Ie§lt»ig=5olftein gehörige fällig, jroifcben ben gnfeln götir unb 93eUworm gelegen unb mit 9torb= marfcb bureb eine 93rüde Dcrbunbcn, jäblt 120 Gr. Sie nimmt, roie alle galligen, ftetig an Ülreal ah. Sättgcttfelb, geftredteS gelb, f. ©rabenfclb. Sättgenfelb, Sorf im ÜMhalc (f. b.). Sangenrjocft, ehemaliges Stift bei Steinfurt V an gen taube! , Drt, f. Kanbel. [(f. b.). t'angctiülc , ®orf im fireiS Sauban beS preufe. Seg.:iöc,?. Siegnife, am clsbacbe unb an ber Sinie @örlife = .'öirfd)berg ber 5?reuf?. ©taatsbabnen, bat ( 1890) 4100 (?., qSoft, Sclegrapb,, ein Dom JUofter Soccum erbautes öof pij für ecang. ©eiftlicbe, Sebrer, 93eamte unb Cffijiere; Seinenroeberei , Cjen= unb 2 2Röbelfabrifen (barunter bie Scblefifdie öoljin^ buftriegefellfcbaft mit 400 Arbeitern), 93rauerei, Ziegeleien unb Üftühlen. SSrcrf^au-S' Soiiccr]'atii)n?'2rjilon. 14. 3t« (I. X. Sangenfalja. 1) Srciö im preujj. SReg.=93eä. Grfurt, bat 418,si qkm unb iisinn ;i7 2ti7 (18189 mäunl., 19 07S meibl.) 6., 3 Stäbte, 38 Sanb= gemeinben unb 33 ©utSbejirte. — 2) SreiSftnbt im fireiS 8., fvüber .'öauptftabt beS turfäebf. %f)ü* ringen, in fruchtbarer ©egenb an ber Jalia, bie 2 km norb= bftlid) in bie Unftrut müubet, unb an ber Sinie ©otba=2eine= felbc ber $reuf3. Staatsbahnen, 3iti beS SanbratSamteS, eine:- älmtSgeridjtS i Vanbgericht (5'r= fürt) unb SauptfteueramteS, hat (1890) 11501 Q., barunter 30G ftatbolifen, in ©amifon bie 3. unb 4. ßSfabron beS Ulanenregiments Sdr. 0, 5(5oft= amt erfter fitaffe, Telegraph, Bier .Hirdteu, barunter bie 18C3 reftaurierte got. St. 93onijaciuS= ober 2)tartttirche unb bie St. 2tepbanS= ober 93erg!irdje, ein altes Sdilof?, ehemals Slefibenj ber Ferren üon Salja, feit 1G97 äBitroenfits ber öerjoginnen bon Sadjfen=SGBei&enfeI§, fegt SiB ber 93ebörben, 9iat= bau» (1742 — 51), Siealprogpmnafium, höhere Ütdb= dbenfdjule, KrantenhauS, HnabeurettungS=, ebang. 9>creinShauS unb Freimaurerloge. Sie ^nbuftrie erftredt fid) auf .Hammgarnf pinnerei, 93aumii)oll= roeberei, 3Ratj=, Steffel;, Stricfganu unb 2uchfabri= fation, SDlafcbinenbauanjtalten, Jabaf= unb 93tech: roarenfabritation, Ziegeleien, Ralfbrennereien unb ÖanbelSgärtnerei. §nber4)cäbe eine Huranftalt mit gipShaltiger falinifdier faltet Sdjroefelquelle. 2. ift ©ehurtSort beS SlrjteS öufelanb.— 8. erhielt 1212 Stabtredjt. 134G— 1400 gehörte 8. bem drjbijdiof Don ajcainj unb ben ianbgrafen non Thüringen, fpäter lefetern allein; 1485 fiel eS an bie fadifen=al= bertinifche Sinie, 1650anSad}fen=3Bei&enfel§, 1746 an baS fiurbauS uirüd, 1815 an ^reufsen. 93ei bem 3 km entfernten Jtlefter ju Homburg, »ou bem noch Sefte Borbanben finb , fdjlug im 3uni 1075 Äaifer Heinrich IV. bie Saufen unb Ibüringer. — 33gl. ©öfchel, (Stivouit ber Stabt 2. (93b. 1 u. 2, ßpj. 1818—20; 33b. 3, Sangenf. 1842); Sommer unb Dtte, Sefchreihuug ber Saubenfmäler im Kreis 2. (Öalle a. S. 1879); ©utbier, Sdimefelbab 8. (2an= genf. 1887); greller, JbüringenS 93äber, Kurorte unb Sommerfrifdjen (2. Slufl., SBeim. 1888). 2lm 15. gebr. 17G1 fiegten bei 2. bie Sßmrjjen unb Öannooeraner über bie granjofen unb "JieichSarmee, unb 17. 2lpril 1813 bie ^reufjen über bie 93apeni. 3n neuerer 3«it rourbe 2. befaunt burch baSSref; fen Dom 27. 3uni 18G6 (f. Seutfcher Krieg Don 1866, 93b. 5, S. 57 a). — 33gl. SBengen, ©efdjidjte ber KriegSereigniffe jroifdjen Sßreufjen unb panno- Der 1866 (©otha 1886); fiung, gelbjug ber 3Jlain= armee (93erl. 1890) ; ©utbier, Ser Kampf bei 8. am 27. 3uni 1866. Sin ©ebenfbudi i8angenf. 1891). Sattgenf treibt, ©ufjtao, Spracbgelebrter unb 93erlagS' begannba (geft. ftubium grroachfener» (42. 2lufl. 1893) herauS.w geben, benen halb bie «(Fnal. Unterrichtsbriefe» (42. 2lufl. 1893), hg. im herein mit ^rofefforKarl Dan Sälen (geft. 1879) unb Sßrofeff or fieratj 2lopb (geft. 1864), folgten, ältit ihnen bürgerte fid) bie fog. Souffaint^augcnfcheibtfd'c Sprachlehrmethobe ein. 2. rourbe 1874 sum f oniglicb, preufs.^rof effor ernannt. äBeitere Untemebmungcn ber girma «2angen= feheibtfehe 9?erlagShuchbanbIung ($rofefjor @. 8an= 61 9fr. Saiigeiijdjiuctl&adj — 2ange§ Parlament genfdjeibt)» finb: SadjS = SBiuatte, idncBfiopäbU fäj eg SSörterbud) ber beutfdjen unb frort}. Sprache» ciStc, 1868—80 u. b.; Supplement, 1893; ©ebulauggabe, 75. 2tufL, 2 93t>e., 1893), 3Jturet= ©anberg, «(incöttopäbifdjeg Sößrterbud) ber engl, unb beutfdien ©praepe» (1891 fg.), ©anbete, ■ Seutfdje Spradibriefe» (11. 2tufl. 1894), bie ■ SibliotheE fämtlicper grieeb. unb röm. ßlaffifer» (in Überfettung, llOSSbe.; 1884 aug bem urfprüng= lidj 0Dffmonnfd)en Vertag in Stuttgart erworben), Heinere SBbrterbüdjer, ©rammatifen, Sofabularien. Sie 8.fd»e Sudjbruderei (feit 1869) bat 4 treffen, ©tereotppie, ©aloanoplaftit unb SBudjbinberei. Sattgenf cqtunlbad) ober 93 a b © d) w a l b a d> , Sreigftabt im Untcrtaunugfreig beg preufs. 5fteg.= 33ej. 3Bie§baben, in 318 m ftbhe, in einem Seiten* tpal ber ätar, an ben Sebeulinien 23iesbaben = 2. (21,1 km) unb 2. = 3oUbaug (19 km) ber ^reufi. Staatgbapnen, Sil; bei> Sanbrat§amte§ unb eineg Slmtggericbtg (Sanbgericpt SÖiesbaben), 3oUamteg unb einer .Wonfularagentur ber bereinigten ©taaten Bon Slmerila, bat (1890) 2698 G., barunter 880 ßa= tbolifen unb 185 Israeliten, äSoftamt stoeiter filaffe, Setegrapb, jtoei eoang., eine tatb., eine engl, fiirdje, Spnagoge, einen 1879 erbauten Äurf aal, iweiSate= anftalten, barunter eine töniglidie, unb mehrere foplenfäurereicpe GifenqueUen (Sßaulinen*, 2ßein= unb Staplbrunnen), bereu Söaffer jum Srinfen unb SBaben (aud) GJifenmoorbäber) benu&i wirb. (1893 3abl ter Surgäfte 5700, ber oerfenbeten glafcpen 300000.) — Sgl. 2t. ©entb, 3)er fiurort ©ie öeilfaftoren ©djtoalbacpg (ebb. 1883). Vangcnfcc, beutfeper -Käme beg Sago QRaggiore. Sangcnfeluolb, gleiten im SanbfreiS .'oanau beg preufi. Sfteg. = Se3. Gaffel, an ber ©rünbau unb ber Vinie Sebra = granffurt a. 9}t. ber Sreuß. ©taatsbab, neu, Sit? eineg 2lmtggerid)tg (Sanbgericpt ßanau), l>at (1890) 3572 nteift eoang. G., Soft Jelegrapb, Ecblof; ber Surften oon 3fenburg=Sir= [rein, Sorjcpufsocrein ; Srauerei, 9JtüpIen, giegeteien, Staat' unb Siebmarfte. Sängettteiintafcqine, f. Seilmafdnne. Vangcutlml, a'Iarttfleden im SBejirl Slarmangen beg febwer,. !canton§ SSern, in 482 m .fiblje, an ber Sinie Dlten=S3ern ber Sdnoeij. Gentralbabn unb ber .vmtttoibVangentbalbabu (15 km), im breiten Spate ber Sangeten, ©ifc beg SRegierunggftattpatterg, bat (1888) 3791 G., baruntcr 118 .ttatbolifen unb 65 ^g= racliten, Soft, Selegrapb, gemfpreepemrieptung, ÜBalierlcitung, Sdilad)t= unb 9Jcarftballe, grofee $ird)e, .ftaufbau«, Sabeanftalt mit i'iiueralgueUe; A-abrifatiou neu Seinen:, 2Soll= unb öalbrooUroaren, Gicporien, föotogteppidjen, Sabal, Gigarren, öanbei mit Käfe, SBein unb .ftolj; Slderbau unb iUebiiutt. Vangcntutnfel, C et, f. SSinfel. V(ingcii;,ciiii, ©tabt im Segirfgamt gürtft beä bapr.ffteg.=93ej.3KittelfranIen, an ber .Renn unb ber -Uebcnlinie S iegel-:'borf=2. (5,5 km) ber «apr. c taate= babnen, bat ( 1890) 1 722 G., barunter 38 Ratbolifen, s$oft, Selegrapl), Sircbitoerein; ©erberei, Gemenb fabrif, 3iegeieien, SDbft= unb .^optenbau. Vangcoog, Qnfel an ber fiüfte oon Dftfrie§= lanb, jum ßrei§ SBittmunb beä preufj. 9ieg. = 93e,5. Slurieb gebbrig, jroifdjen Saltrum unt> ©pieferoog gelegen unb fteten Sßerdnberungen burdj bie "JJieeree flut unterworfen, ift etwa 17,'s qkm areü unb pat (1890) 257 G., ein ceebab, bal oom ftlofter Soccum üerloattet mirb, eine Sabeanftalt für warme 53äbcr unb jitoei iHettungsftationcn für ©dnffbrüdjige. — SBgl. tongerg, Sic9ierbfee=3nfel£'. uno ihr Scebab (2. 2üifl., Sorben 1892). gonget, Sbeob., ftupferftedier, geb. 17. Se?. 1819 in Seipsig, bcfudjtc bie bortige KunftaEabemie unb fefetc feit 1839 feine ©tubien in Sresben bei Steinla unb Sbdter fort. Seit 1847 trat er fclb= ftänbig auf; 1864 würbe er Gljrenmitglieb ber Sresbcner Sltabemie. 3Son feinen Si'erEen finb ber= oorjutyeben: bie Sedengemalbe ber ©tanja b'Glio= boro im Sattfan ;u 5Hom nad) 9iaffael, 3atob unb Mabel nad) ©iorgione, bie oier Sübelungenjriefe nad) ödjnorrg gresEen im ßbnigsbau ju SDlünd)en (1853—61), Sag Seben ber beil. Gltfabetb na* Di. oon ©djtoinbg gregten in ber ©artburg, S)er ©om= mer unb 2er öerbft nad) SBislicenug, jebn SBIätter nadi ben ^reglen 9J5inturicd)iog in ber Sombiblio= tbef ju ©iena, Sie beilige Familie beg ÜJtantegna, See iiobnes lefeter ©rufi nad) Jöoff , Sie ©enfen= fdimiebc im2iroler2lufftanbe 1809 nad) Scfregger, S)er SDlaitag nad) g. 31. oon fiaulbad). Songcrfelb, 9uidibargemeinbe oon Sarmcn Songer Sonol, f. Sel'fjol. [(f. b.). Sangeron (fpr. laugfdj'röng), Stnbrault ©raf oon, ritff. ©eneral, geb. 13. %an. 1763 ju iJJariS, trat 1782 in bie frans. Strmee, jeidjncte fid) unter 9tod)ambeau im amerif. JreibeitgEricge aug unb Würbe 1786 jum Dberft befbrbert. "Seim älugs bind) ber fReootution Wanberte 2. aug unb trat in ruff. Sienfte. 6ier nab,m er an ben gelbjügen gegen bie Surfen unb gegen grantreid) teil; 1790 jeid)= uete er fid) bei ber Grfturmung oon 3§ma'il au§, Würbe bereits 1799 jum ©enerallieutenant beför= bert unb befebligte im firiege 1813/14 ein Sorpg ooii etwa 45000 üftann, bag jur fd)lef. 3trmee unter Slüdier geborte. 2. jeigte hierbei eine folcbe Sor= ficht, bafe Slüdjer mit feiner g'übrung b,äufia burd)= aus nid)t einoerftanben war. 9kd) ber Seblacbt an ber fiabbad) oernidjteten bie Sruppen 2.g 29. Stug. 1813 bei 2öwenbcrg bie franj. Sioifion Sutbob; oor Sarig jeidjnete fid) fein Horpg 30. DJiärj 1814 burd) Grftürmung bei SÖlontmartre aug. 1815 würbe er gum ©ouoerneur ber Srim, 1822 jum ©eneral= gouoerneur oon Sfceurufjlanb ernannt. 1828 nabm er im ©efotge beg Saiferg am gclbjuge gegen bie Surfen teil. Gr ftarb 4. 3uli 1831 ju Setergburg. Songer 3^ttg, bei ben ^uben, ? Serfbbnunggtag. Songer 38ed)fel (langeg Sapier), Songc ; «idjr, f. fiurjftdjtigeS ^ap'ux. Von ge c 'Vorloment, bag Sarlamcnt, bag fiarl I. (f. b.) auf ben 3. 9ioo. 1640 einberief unb bag ben unter Safob I. begonnenen ftampf jwifdjen fbnigl. unb öatlamentarifdjer ©ewalt fiegreid) ,?u Gnbe führte, jiad'bcm eg ben Sefeblufs burdjgebradjt parte, baf; eg nur mit eigener Suftimmung aufgetöft werben tonne, trieb cg feine 3lufprüd?e fo auf bie Spibe, bafs eg fdjlie^tid) unu SürgerErieg tarn, in bem ber fiönig unterlag. Slber gegen bie Gngl)erjig= feit ber pttSftyterianifcheu Sarlamentämeprpeit er= boben fiii) bie im öeer unter Gromwell grofege^ worbenen ^nbepenbenten; eg tarn ju offener geinb= fdjaft, unb 6. unb 7. Sej. 1648 liefe Gromwell bag Unterbaue oon feinen pregbpterianifdjen 9JJitglie= bern fäubern. S)en :Heft oon 50 SUcitgttebern nannte man bag Sfiumpfparlament. Stud) mit biefem fam Gromwell nid)t aug unb trieb es 20. Stpril 1653 mit militär. .mlje augeinanber. Qvx Soibereitung ber SReftaurarion Rarlg II. würbe 21. gebr. 1660 oon LANGHÄNDER 5. Europäische Nachtschwalbe ( Caprimulgos europaeus ). Länge 0,25— 0,26 m. 7. Leier- oder scheren- schwänzige Nachtschwalbe ( Caprimuigus megalarus). Länge 0,70— 0,72 m. Brockhaus' Konversations- Lexikon. 14. Aufl Songefunb — SangljanS (gntft ^riebric^) 963 ÜDlonf ta§ gatye 164S gefprengte Unterbau-? wieber gufammenberufeu unb mit eigener 3uftimmung 16. 2.1c an 1660 aufgelöst, um einem neu gewählten Saufe Sptafe 3u madjen. (©. ©rojjbritanrrien unb Srlanb, Bb. 8, 6.432.) Sa§ im Diai 1GG1 er= öffnete etfte Parlament fiarlS II. erhielt im Sßergteid) mit bem vorigen ben SRamen be§ 2. S. ber ;Kcftaip ration, treil ber fiönig biefe anfangs febr gefügige fiörserfdjaft gu 18 ©effionen einberief unb erft im 3au. 1679 wegen ibrer ßattung gegenüber bem Sbronfolger (f. Safob IL) auflöfte. Sangcfuitb, ©täbtd)en im norweg. Sinti 8rat§= Berg am ©tagera!, mit (1891) 1230 6. unb bebeu= tenber öoIjau§fub.r. Sangctbai, Cbriftian Gbuarb, Botanifer unb lanbfoirrfdjaftlidjer ©djrtftfteü'er, geb. 6. San. 180G in Erfurt, ftubierte ju 3ena 9taturwiffenfd)aften unb Sanbwirticbaft, mürbe 1833 Seljrer an ber 8anbroirtfd)aftlid)en Slfabemie ju Elbena, 1839 aufierorb., fpäter ovb. öonorarprofeffer in 3ena, >üo er aud) längere 3^it bie intertmiftiftrje Siref; tion be§ 2anbwirtfcb^ftlicben 3nftirut§ führte. (Sr ftarb 25. 3uli 1878. Seine Öauptwerfe fiub bie «@efd)id)te ber beutfdjen 2anbtmrtfd)aft» (4 Bücber, 3fena 1847—56) unb baS «.ftaubbudi ber lanbttirt* fd)aftlid)en Bflanaenfunbe» (5. 2(ufl., Sßert. 1876). 2Iu§erbem veröffentlichte er: «Terminologie ber be= fdjrcibcnbcn Sotanif» (3cna 184G), «Sefcbreibung ber ©el»äd)fe SeutfdjIanbiS» (ebb. 1858), «Tic ©e= fd)id?te ber beutfdjen 2anbt»irtfd)aft in Berbinbung mit ber allgemeinen ©efd)id)te» im «Siftor. Safdjen: bud)» (2pj. 18G3). Seit 1845 fehle 2. mit Schied' tenbal unb Scheut bie von 3enfer begrünbete «gtora von Stjüringen» fort. langem tefen, ©tabt im SanbratSamt Webren beS fjürftentumä Scbioanburg ■■ ©onberSbaufen binten gerietet, feblt fogar rttept feiten. Sie jungen finb 3ieftboder. SÖlan teilt bie 2. in jwei ,\ami tien! 1) Sturmvögel (f. b., Procellariidae) 1111D 2)3Jlöüen(f.b., Laridae). A>ierber gebort ber k\ba- tro? (f. b. unb Safel : S & \v i m m v ö g c l II, Jyig. 1 ), bie Shefenraubmöve (f. :Kaubmbve unb ^ig. 4) unb bie öering§mö»e (f. 3ßö»en unb Saf. I, Jig. 7). Vangfuljr, Sßorftabt von Sanjig (f. b.). Sangflcfdjofj, f. ©efdjofj (SSb. 7, S. 904b). Vau jiiirniirtti'it, SBejieicbnung für ©ranaten, wie fie feit etwa 1870 tonftruiert werben. 3a man jetn bie ©ranaten immer länger ;u geftalten ftrebt unb vielfadi febon fo!d)e bis 311 7 Kaliber Sänge ein= gejiibrt finb, fo ift bie Benennung 2. namentlidj auf bie 4 Kaliber langen unb langem übergegangen. 8ang5änbet(Macrochires),eineSBogelorbnung, bei beren Qnbioibucn bie ©an*) länger all ber Unter- arm unb ber £ berarm ift. 21 1 -t- edjte Aliegtiere baben fie fdjwadje, faum 311m ©elien geeignete, Innrere (Ejtremi täten, beren ^nnenjeb^e entweber ftetä nadi vorn ober ftete nadi binten geriditet ober eine 23enbe= 3ebe fein fann. Sie baben immer 10 lange öanb^ fdjwingen, 6 — 13 2trmfd)toingen unb 10 ©teuere feberu. Gine febr verfdiiebenartige Sauart jeigen bie Sdmäbel, fie bilben entweber eine lange, büune SHöbre, ober finb feljr fürs, breit unb bis unter bie Slugenböbje gefpalten. Sie S. finb faft immer in= fettenfreffeube Sßögel, bie nur in einjetnen wenigen gönnen aufjerbalb ber Sropen vortommen. Sie 2. verfallen in brei gamitien: 1) bie Solibriä (f. b. unb Safel : So t ibri §) ; 2) bie 9iaditf djwalbcn (f. b.) mit ber europäifdjen 9Iaditfd;walbe ober bem 3iegenmelter (Caprimulgas europaeus L. , f. Safel: Saugbättber, gig. 5), ber burd) oerlän= gerte ©d)h>anjfebern au§ge;eid)neten Seiernadit- fdjwalbe (Caprimülgus megalurus Lichtenst., gig.7), ber merfmürbigen flagge n n a d) t f d) w a l b e (Caprimülgus Spekei jScZ., gig. 1). Sie fonberbarfte ift inbeä ber fübamerif . ®ua di a r 0 (f. b., Steatornis cariponsis Humboldt, gig. 3); 3) bie Segler (f. b.), ;u benen bie gemeine Surmfdiiualbe (Cypselus apus Illir/., gig. 4), ber im fübl. Europa vortommenbe Sllpenfegler (Cypselus melba Hl ig., gig. 6) unb bie echte ©alangane (f. b., Collocalia nidifica Gray, gig. 2) geboren. Vaugljflitc, Srnft griebrid), fcbweijerifdber prot. Jbeotog, geb. 2. 9)iai 1829 311 SDlünd)enbud)fee, ftu= bierte in "Sern, öalle unb Berlin, würbe 1855 Pfarrer in Saueneu (fianton Sem), 1858 an ber Jjrrenanftalt SEBalbau bei Sern; feit 1871 gleid)jeitig aujicrorb. Sßrofeffor, fiebelte er, 187G 311m orb. ^rofeffor er= nannt, nadi Sern über, Wo er 16. 2Ipvil 1880 ftarb. 2. war neben SBiljiui unb Saug einer ber Sabn= bredjer be» freifinnigen SßroteftantUmuä in ber Sdnoei? unb uamentlicb, in Sern; in biefem Sinne rebigierte er 1SG6— 69 bie «SReformblätter». Sou feinen ©d)riften fmb 311 nennen: «s$ietiimuä unb Eb,riftentum im Spiegel ber äufjern iRüfion» (Sl. 1, Spj. 1864), «3ßieti3mu3 unb au|ere SDliffion vor bem 9ii*terftuble ibrer Serteibiger» (ebb. 1866), «Sa3 Gbriftentum unb feine lüiffion im Siebte ber *>!Mtgefdnd)te» (3ür. 1875; 2. Stuft. 1882). Sein Sruber, Sbuarb 2., ebenfalls prot. Sbeo= log, geb. 20. Slpril 1832 311 ©uttannen (Serner Dberlanb), ftubierte in Sern, Safel, Berlin unb 9)contauban, war Sfarrer in 5Hlünd)enbud)fee, feit 1876 jugleicb, Brivatbocent in Sern, wofelbft er 1880 orb. ^rofellor würbe unb 9. 3an. 1891 ftarb. 61* 904 £amjt)an» (Surf gerbumnb) — 2aitgrod)Dol)rmajd)iiic Qx id-vicb unter aubernt: «Sanbbudj ber biblifcben ©eföicfete unb Sitteratur» (2 Sbe., Sern 1875—80), - Tic ©ötter ©riccbenlant* im ^uiammenbang ber allgemeinen SReliaion§gefd)idjte)» (ebb; 1889). — Sgl. Sbuorb 8., ein 3eu9e ber ©eifteSfreiljeit. 3luf= fä|e — Verträge — SReifebriefe (Sern 1891). SangljanS, .Uarl gerbinanb, 2lrdutett, Sobn bes folgenben, geb. 14. Jan. lTsi juSreStau, wibmete Heb unter feinem Sater, Sdjinfel unb Oülln ber Sau* fünft, begrunbete feinen SRuf al§ Saumeifter 1824 mit ber Sitten Scrfe in SreStau, wo er aueb bie Sircbe ber Glftaufenb Jungfrauen neu aufbaute. ferner baute er 1834 — 30 baS Calais beä ^ringen, fpätem ffaifer» 3BiH)etm I. in Serlin, erneuerte baS Cpemhau-J bafelbft ( nacb bem Sranbe Ben 1843) unb baute bie Shcatcr in Stettin, Siegnil unt 3)effau ( 1855) ; aueb ba<5 1891 niebergeriffene Victcriatheater in Serlin (1856—59), ber Sieubau be§ SreSlauer i beaters" unb baS 9teue Jbeatcr 311 Seipjig (1864 —67) finb nach feinen Entwürfen ausgeführt. 2. ftarb 22. 9lo». 1869 in Berlin. SangrjattS, Marl ©ottfcarb, 2lrcbiteft, geb. 1733 ;u SanbcSbut in Scblefien, würbe 1775 firicg§= unb Cberbaurat bei ber Kammer in Srcslau, Wo er ta» öafefelbfcbe Sataiä (jetit iRegierungsgebäube), mebrerc Srroatfjäufcr unb ba» frübere 2beaterge= baute auffübrte. 1786 würbe er r>en Arietricb 2Bil= beim IL nacb Serlin berufen, um bas innere bes Opcruhaufes umjugeftalten. SDtit bem Sränben= burger Jbor bafelbft (1789—93) führte S. juerft ben griedj. Sauftil in Seutfcblanb ein. SnjWifcpen mar er jum 2/iretter bes" CberbauamtcS er= nannt werben. 1796 pellcntete er neeb ba§ ren ©entarb begonnene ÜJlarmorpataiS bei Sotsbam unb leitete mebrere Sauten in Ser= [in, barunter ten bes" auatem. Slmpbithcaters" ter Jierarineifcbulc. 1797 legte er bie erfte (ibaunee im preufj. Staate (ven Serlin nach Stegltö) an. 2. ftarb 1808 auf feiner Se= fitjung ©rüneiebe bei Srestau. 8angt)ane<, 2Silb., 2Rufiffcbriftftellcr, geb. 21. Sept. 1832 311 Hamburg, loibmete fltitj ur- iprünglid? unter Tarnt in Seipjig unb Sllarb in Saris" bem SBiolinfpiel unb mar oen 1852 ab längere $dt als Crcbeftermitglicb, ßonjert= meifterunb 8e$rer in 8etpjig, I üffelborf, >>am= * bürg, $ari§ tbätig. 1869 ging er mit einer v Tifjertation über «Tas" mufifalifd&e Urteil» (2. Slufl. 1886) sur Scbnftftellcrei über, in ber er namentlich mit ber « ÜJcufifgefcbicbtc in 12 Verträgen» (Spj. 1878) unb ber «©efebiebte ber iDtufif tes 17., 18. unb 19. Jahrb.» (2 Sbe., ebb. 1882 — 86) wobloerbientc gvbfserc (5'rfolge errang. 2. trug audi feit 18S1 am SuHaffdjen, rann am Scbarwcnfafcben ßonfernatorium 311 Serlin 2)cufifgefcbicbte vor. Er ftarb 9. Juni 1892 in Serlin. Von feinen Äompofitionen (Sieber, Violinfoli», fiammermuftt unb Dr= cbeftcrmufil) rourbc 1864 ein Streichquartett bureb einen Florentiner Vreis auSgejeidjnet. Vcinglicntarca, Sangematd, Crt in berbelg. Srobinj SBeftflanbern, an ber 2inie |)pern=Srügge, bat (1890) 7037 (5\ ^.'nngbolm (fvr. langem), Stabt in ber febott. ©raffebaft Sumjries, am @§f, 40 km im D. Don ■^umfries, bat (1892) 3643 C, gabrifation mcllener 2ucbe (tweeds) unb i^iebmärttc. SangfjoLj, f. Mirnbcli. yangtjörncr, Jnfelten, f. Würfen. Sangictutcj (fpr. -ie'miticbi, SJanian, poln. ?wi- furgentenanfübrer, geb. 5. 2lug. 1827 ,;u Srotofcbin, fintierte 'JJiatbcmatit auf ber llnioerütät Sreälau unb fam 1860 nad) ^ari», mo er eine Vebrerftellc an ber oen ÜJlieroflamfti erridjtetcn ä'lilitäridnile er= hielt. 9Iocb in bemfelbcn S^brc beteiligte er neb an tem oitge ©aribalbiS auf tem neapclit. Aeftfanbe. ?uub lluäbrud) beS pcln. Slufftanbeä von 1863 rourte er Rubrer eine! greiforp§ im Sejirl Sanbomir unb oerftanb e§, mit feiner etwa 4000 3Jcann iablenben Scbar ben iXuffeu gegenüber G'rfelge 311 erringen. 2lm 10. fDcarj ertlärte ibn biefelbe 311m ©enerat unb Tiftater Pen $clcu, unb £. ernannte 12. Wläv, eine Eiöitregierung. Sie Muffen manbten jebt alle ber= fügbaren Jntppen gegen 2., feblugen tenfelben bei (Ibrebr5C 117. DJiäri) unb bei Sust (18. SJiärs) unb trangten ben Seft feine§ Äerpa 19. i'tSri auf bfterr. ©ebiet. Son ben efterr. Sebörten reurbe er ju Jarneiu, fpäter 311 Jefepbftabt interniert, (fnbe Jebr. 1865 erhielt S. feine Aieibeit, worauf er feinen äBobnfit) im Sauten SolotQurn, fpäterinber Jürtci nahm unb üon ber türf. Regierung im Slrtillcvie- bienft befcbäjtigt mürbe. Saun ging er nacb SßarÜ, mo er Diele Jabre unter bem Flamen Saugte lebte. Er ftarb 11. Mai 1887 in Ronftantinopel. Saugte, f. Sangiewicj. Sana leinen, f. Seinenfifäjerei. 2nnglorl)lui(irnirtfrtiinc, eine Serfu'ugma= febine jur öerfteßung fcblitiartiger Vertiefungen (Stuten) in 0013= etcr ÜJJetallgegenftänben, uor3ugö= weife in SBlafc^inenteilen. S^rer SBirfung§»eife gemfifs bitten bie 8. eine für oen genannten beien = bern eiweef bienenbe 2lrt ber grä§mafdjinen (f. t.i; ibre (Sinriditnng im eiuiclnen ift febed^ jiemlup oerfdjiebenartig. Slti ein Seifpiel lanu tie oor= ftebeut abgebiltete 8. bienen. a ift tac- Strbeitsftüd, welebeS an feiner ebem Seite mit einer quer burcb= gebenben 3tut rerfeben merten feil, b ba§ SIBertjeug (bet Sanglecbbcbrer), meldies feu ber barüber bc= nntlicbeii fenfredjten SBetle feine 3~rebung empfängt. 3Hefe 2L!clle ift an einem Scbicfeeftüd c gelagert. 2ang=2ütjeit=Süitb — Saitgobarben 965 reelle-:- langfam an betn Stänber in wagembtcr Dichtung bewegt Wirb. So erfolgt gleichzeitig Srebung beä äBerfjeugä unb Sorjdnib in ber :Ria> tung bcr auSjuarbeitenben 9iut. Sämtlidje 93e- weg'ungcn »erben ielbfttbätig turd) bie DJiaidiine ausgeführt, welche bcti Slntrieb öermittettt ber ©tufenfcpeibe d oon einer SranSmiffionSWelle aus aufnimmt unb mit öilfe ber in ber Slbbilbung fidjtbaren oeriebiebeueu ©etliche uub Stufenfdkubeu nad) ten bewegten Seilen bin fortpflanzt. 3(13 ©obrer bient meift ein Kroubchrer (f. b.). 8anfl=8ütjcn=Sanb, ©anbinfel ber ÜJtünbung bcr SBefer (f. b.). Sangnau. 1) 2. im (Immen t bat, '.ßfarrborf »nb SauDtort be§ Sejirfä Signau (feit 1803) im fduoeii. .Hanton Sern unb beä GmmenttjalS, in 084 m ööbe, an ber 3!fiS unb an ben Stnien S3ew=Sujern ber 5ura = Simplon= unb So(otburn= Surattui V. (43 km) ber Gmmentbalbalin, bat (1888; 7644 (5'., barunter 41 KatheliEen, «ßoft, Telegraph, eine große Kird)e (1672) mit 0laS= gemälben, eine 1519 errichtete SKartttaube; @er= bereien, Sleichcii, 2ucb= unb Sabatf abrilen, Sehten: inbuftrie unb ijt ber wiebtigfte Stapelplatz jür ben Kaie , 6o(j= uub Sciwoaubbanbel beS Gmmeu= tbals. — •_') 8. am ällbiS, $fnrrborf im Segir! feorgen be§ föweij. Kantons 3ürid?, in 544 m .ööbe, auf bem [inten lirer ber Sibl, an ber 2llbisftraf;e unb ber Sinie 3ürict) = 3il>[it>att> bcr cihltbalbabn, bat (1888J 1(372 G., barunter 301 KatbotiEen, Sßoft, Selcgrapb; ^Baumwollspinnerei, SGBeberei, ©etreiöe-, £l- unb Sagemühlen, Siebnubt, ©etreibe ■■ uub Weinbau. — "3) 2. bei SReiben, Sorf im SejM SDBillifau bei iduoeii. Kantens 8u;ern, im .Jbal ber SBigger, in 4G7 m Söbe, Ijat (1888) 878 G\, barunter 00 Gwangelifcbe. Vctugnuttbol}, f. öoljaufbereitung. Sangö, 3'ifel an ber noriueg. jjjorbfüfte unter G9°4törbl. 93r. , jur Gruppe SBefteraaleh gehörig, mit toilb jerriffenen Küftcn, ift faft burdjfoeg bergig. ,v>auptort ift SUfSöaag. 8anaobarbcit (Songobarben), toeftgerman. Söiferichait, bie um Ghrifti ©eburt an ber 5Rieber= elbe, im heutigen Sauenburg unb im Süneburgü fdicii_, wohnte, wo nod> fpätcr ber Sarbengau unb bie Stabt SarbowieE ihren Namen bewahrte. 3n ihren alten Sifcen würben jie burd) SiberiuS auf befien 3uge im 3- 5 n. Gbr. beimgefudjt. Sie ge= hörten su bem grofsen Solfsftamm ber Sueoen unb waren bie nädjften Stammoerwaubten ber Säuern unb 2llamaunen; bas ergiebt ftch fowobl auä ber spräche ber 8., bie bie altbodibeutfdn- Sautuerfcbiebung auf oberbeutfdper Stufe geigt, all aud) au» ben älteften polit. Sejiebungen. Sie ge= hörten 311 bem SReübe beS ÜRarbob. 3m Stampfe jwifdjen biefem unb Slrmin 17 n. Gtjr. gingen fie 311 Slrmin über unb festen halb barauf ben oertrie= beneu 3talicu§ wieber als König bei ben 6beru§= fern ein. Sanad) febweigt bie ©efdjidjte auf tauge Seit oon ihnen. Gtwa im Saufe bei 4. ^>ar>rt>. mag ihre SluSwanberung begonnen haben, bie fte nad) langen fahrten unb »ielfacben Kämpfen ins Senaulanb führte, wo fie mit bem Dftrömifdjen Reiche in nähere Serührung traten , ba§ arianifebe Ghriftentum annahmen unb fid) enbüdb burd) 3er= trümmerung be§ iSeidpä ber seniler um 512, bem fie juoor ;inApflid)tig gewefen waren, unb bes 3teid)§ bcr ©epibeu um 5GG ju Jöerren Sßannonieni unb 311111 mäcbtigfteu Seite jener ©egenb erhoben. 3br Rönig 2l(boiu (f. b.) jog 508 nad) Statten, uiiö feine Sparen Überfluteleu rafA ben nörbtieben, feitbem bie Sombarbei genannten Seit, bis in bie Dldbe oon iRom; aber bie Groberung blieb xinüotl- ftänbig. Sie Süftenftridie wie bie feften Stäbte Sabua, Gremoua, Sölantua, SRaoenna, iRom, ©enua, Senetia u. f. 10. wiberftanben nod), teitS Diele Sabre, teils überhaupt. Jllboin lourbc 573 ermorbet, it)m folgte burd) 34?abl Älepb, ber aber 575 ebenfalls er= morbet würbe; bann ftanben bie 8. 10 IJabre lang unter 35 ßerjögen, bie- bringenbe (Sefabr fie nötigte, wieber einen .Honig ?u erheben. Sie wätilten Hleph-? Sohn Jlutbari, ber 584— 590 bie §eiiibe fd)lug unb bie Drbnung wieberherftellte. Sielleid)t feste er audi juerft nur ©aftalben (f. b.) ein, bie bann eine in mainbeu fünften mit benöerjögen tonturrierenbe ©eloalt gewannen unb ben Königen gegen biefelbeu als StüSe bienten. Sen SEittelpunlt für tm 3Siber= ftanb ber nod) römifd) gebliebenen Sanbeäteile bit= beten ba§ bouint. SRaoenna (f. Grardjat) unb bas rem. ißapftrum, bas eben babur6 unter ©regor b. @r. bie ©runbtage feiner SRaditftcllung erhielt. Siefer ftaatStluge $apft gewann eine eifrige SunbeSgenoffin an Sheubelinbe, ber Sod)ter feerjog ©aribalb* oon Säuern unb ©emablin 2lutbaris unb feineS '9]ad)jolgcro Slgilulf (geft. 616). Seit leMeru beioog fie, ber fatb/öeiftlicbfeit einen Seil ihres SermögenS unb 2lnfel)ens juritcl.uigeben unb feinen eigenen Sohn Jlbelbalb fatbolifd) taufett ju laffen. Obwohl 2lbelbalb 625 oon feinem arianifd)en Sd)toager älriowalb geftürjt würbe unb biefem 630 wieber ein älrianer JRothari folgte (bis 652), madite bie fiatbolifieruug ber 8. rafefce govtfdjritte, ba bie höl)ere Silbung bcr [Römer ihnen in tbeol. Streitig; leiten baS tibergeioicht geben mufete. DJiit 3lribert, einem SruberSfobne ber Jb^ubclinbe, begann 663 bie iReibc ber fatb. öerrfdjer. 2lgilulf unb :Rotl)ari hatten nod) niebrere Stäbte unb Sanbftridje (Sabua, Gremoua 11. f. 10.) unterworfen, unb nod) mebr ftärfte Siotbari (630— 652) baS Oieid) baburd), bafj er bae Sangobarbifcbe iRedjt (f. b.J aufjeicbneit lief3, unb jwar in lat. Spradje. Sie Kenntnis ber taugobarb. Spradje tann baher aud) nur aus oereinjelten bcut= feben SBörtern unb SRamen gefdWpft werben, bie in ©ejcben, Urlunben unb Gbroniten erfebeinen. 91ad) einer sehnjäbrigen 3errüttung erl)ielten bie 8. Wieber einen träftigen König in Siutpranb (712 —744), ber baS iReid) auf ben ©ipjel feiner SDlacht erhob, bie (Empörungen im Innern nieberbrüdte unb auf bie Groberung beS gefamten Italien liinarbeitetc ; bod) erreichte er fein 3id nidjt, weil er bie Sapfte nid't mit hinreidienbem 9iad)brud an bcr ©rünbung eines felbftänbigen Staates 311 l)inbern roagte. ©re= gor 11. (715 — 731) oerbanb fid) mit ben rebellifcbeu Öerjögen oon Spoleto unb Seneoent gegen Siut= pranb, ber fie jebodj überwältigte, fobaf; ber $apft beS Königs ©nabc erbitten mufjtc. ©regor III. (731—741) wieberboltc 740 basfelbe Serfaljren unb wanbte fid) bann an ben fränf. JrjauSmeier Karl DJlarteE, inbem er biefem bie Sdnitsberrfcbaft über :)toin antrug. Karl befchränfte ftd) jeboeb auf frieb= liebe gürfpradie, unb $apft 3ad)ariaS (741—752) erlangte burd) Unterbanblungen einen oorteill)aften Aricbcn. Siutpranbs 9iad)folgcr, König :Ratchis (74 1 — 749), brad) ben tuieber begonnenen Groberungs; trieg ebenfalls ab; aber befjen Sruber unb Nach- folger 2liftulf (f. b., 749—750) fd)ien ihn Eräftig JU Gnbe führen 311 wollen. Sa ging $apft fctepban II. (752— 757) 311 bem fränf. König s}Mppin unb flehte 966 SangoBatbifdjeS 9ied)t — SaitgreS um feine öüfe. Stephan erreichte, »a§ er reelltc. Sßippin jroang ben König äliftutf bunt gtoei gelb= jüge(754unb 766), bie Eroberungen herauszugeben. ,"\nbem er jie bann an ben 5J5apft fdjenlte (bie SJJip: oiniicbe Scbcntung 754), gab er bem oon ben Sßäpften erftrebten felbitänbigen Rird)e.nftaate eine (freilieb, nodj nid't rechtliche) ©runblage. SföftulfS SJladjfolget TeftberiuS (f. b.) erneuerte ,;ir>ar ben 3>erfud) iHem ui unterwerfen ; aber Karl b. ©r., oon $apft .frabrian gerufen, fd)lug ibn unb machte 774 bem felbftfiiv bigen Oleidje ber 2. ein Gnbe. .Hart nannte fidi fortan Kenig ber granten unb 2., fdjlug 776 einen 2luf= ftanb nieber unb oellenbete ben vlMan ber 2augo= barben!önige, inbem er ihr Seid) über ganz Italien, im befonbem über Stent erweiterte. Jm 2aufe beS 9. Sabrb. würbe biefe SSerbinbung gelöft, eS traten eigene Könige oon Italien auf, aber burd) Dttn b. ©r. mürbe bie lombarb. (ital.i Miene bauernb mit ber beutfdjen Krone oerbunben. Sm Süben erhob fidi baS langobarb. ßerjogtum 33ene= oent, baS aud) Karl b. ©r. nur oorübergebenb unter= roorfen tjatte, scitweife mieber jur Selbftdnbigfcit, bis es ben DJormannen unterlag. Sic 2. Waren bamalS fdjon längft üoüftänbig romanifiert werben. Sgl. S. Segel, ©efebiebte ber Stfibteoerfaffung oon Stalten, 33b. 1 (Spj. 1847); glegler, Da§ Königreich, ber 2. in Stauen (ebb. 1851); S. Stbel, Ter Untergang beS 2angobarbcnreichS in Italien (©btt. 1859); ©. Sßa&ft, ©efd)id)te beS 9angobarben= berjogtums (in ben «Jorjdumgen zur beutfeben Ge= iajidtfe», 33b. 2, ebb. 1862) f 33luhme, Sie Gens Langobardorum unb ihre Öerfunft (2 Sefte, 33onn 1868—74) ; g. öirfcb, ®a§ .vSerzegtum 53eueoent bis zum Untergang be§ 8angobarbenreid)§ (2pj. 1871); SBiefe, Sie äftefte ©efebiebte ber 2. (Sena 1877); SiartenS, $olit. ©efdiidite beS 2angobarbenreidiS unter König Siutpranb f&eibelb. 1880); ffauf= mann, Seutfcbc ©efebiebte bis auf Karl b. ©r. (2 33be., Spj. 1880—81); 2. Scbmibt, 3ur @efd)id)te ber 2. (ebb. 1885); 2Beife, Italien unb bie 2ango= barbenberrfeber oon 568 bis 628 (öauea. S. 1887). — Über bie Sprache ogl. 6. 2)cener, Spradje unb 3prad}benfmä[er ber 2. (IZaberb. 1876); 2upi, im «Archivio della Societä Roinana» (53b. 3). 2angoborbiirfici? SHcdit (Edictum Langobar- dorum), ba§ 9tcd)t, rcie eS unter ben 2angobarben nad) ihrer (Eroberung Italiens geübt unb burd) für fie, nicht für bie unter ihrer Berrfdjaft lebenben •.Römer, erlaffene ©efetje begrünbet lourbe. GS ift namentlich, enthalten: i) in ben baS 3 traf recht unb baS $rioatred)t umfafjenben ©efetzen langobarb. Könige, erlaffen mit©enebmigung ber ©rofsen ihres :Reid)S unb beS 33oltS, bem Edictum Rothari oon 643, ber pollfommcnften Schöpfung beutidicr ©e= iefcgebung in ber erften 'ßeriobe, ausgezeichnet burd) heftimmte ga)iung, roennjd}on in barbarifdjem 2a= tein, ©enauigfeit unb humanen ©eift (ber 3mei= fampf roirb für abfurb unb ungerecht erflärt), ben '•'cief,en2iutpranbs (erlaffen 713 — 735),besWouigs ;Katd)is (744 — 749) unb jroeier anberer Könige; enblid) ben oon ben fränf. Königen nad) Unterrocr= iung ber 2angobarben für biefe crlafjenen Kapitu= laden. Sie ©efetse finb hanbfcbriftlidj erhalten, 'ausgaben oon 53aubi bi SSesme (in ben «Monu- menta historiae patriae», 33b. 8, Zur. 1855) unb ^Mubmelin ben «MonumentaGermaniae»,Leges IV, Öannoo. 1869). Sie ©eiche unb Gbitte finb bann oon einem unbetanntenSkrfaffer ju einem im HJitteU alter piel gebrauchten SBerfe, ber «Lombarda», frifte; matifdi oerarbeitet. 2) 3lls langobarb. Sefcnrecbt in ben «Libri feudorum» (f. 2eb,n§roefen). Sas 2. SH. überbauerte bie Unabhängig teit unb Setbftänbigfeit be-5 langobarb. Staate?, erlangte namentlid) auf ber Unioerfität $aoia eine »iffenfdjaftlidje Pflege unb lourbe auch burd) bie iKejeptien res rem. ;Uedns nicht oöüig befeitigt. 2augranb=Suntonccau (fpr. [anggrdng bü= ntongfjob), 3lnbrea§, ©raf, geb. 5. Sc;. 1826 ju SSoffcrrt bei 2üttid) aus nieberm Staube, roarb 33antfd)reiber unb fanb halb mit feiner Sbee ber « (Ibriftianifierung be§ Kapitals» bei_ ber hohen ©eiftlichleit Slnllang, grünbete in Srüffel ein 33anf= gefchäft unb ftanb bem Zapfte Dielfad? finanjieO bei, roofür biefer ihn jum ©rafen erhob. SJon allen Seiten ftrömten feinen ©rünbungen Kapitalien ju, bis 1870 ber 33anfrott über ihn hercinhrad\ Ser Stüdhalt, ben 2. bei hohen $erf5nlid)!eiten fanb,. Dergögerte ben ^rojefj unb lief; ihm 3«it, ju ent= fliehen; nachbem bie Untersuchung acht ^a\)xe lang gefdiroebt, rourbe 2. enblich loegen betrügerifchen SSantrottS unb gälfd)ung in contumaciam 5U 15 fahren ©efängnis o erurteilt. Sangceo, emporblühienbe Stabt ber fpan. $ro= oiiti Loiebo (älfturien), an ber 33ahnlinie ©ijon= Sabtana, hat (1887) 14 014 (r., (Sifengiefserei unb 33crgbau in ben nahen Steintohlengruben. gimgreä (fpr. langr). 1) ülrronbiffement im franj. Separt. jSaute = SDiarnc , bat 2203,95 qkm, iis9ii ssr.ö.ö (!•., 210 (iiemeiuben unb ierffiOt in bie 10 Kantone Üluherioe (363,59 qkm, 5100 6'.), ^eurbenne = leS--S3ainS (217,8.; qkm, 12883 <$.), rtapS=33illot (265,85 qkm, 10 706 @.), 2aferte--fur= Slmance (101,« qkm, 5173 (?.), 2. (225,32 qkm, 17 804 e.), Songeau (282,to qkm, 8826 6.). SK»n= tigm)=lc=Dloi (15o,is qkm, 5670 @.),9ieuillo l'Öoeoue (181,S3 qkm, 7877 @.), s$rauthop (263,01 qkm, 7263 (S.), 3?arenneS = für = 3lmance (152,is qkm, 7303 6\). — 2) ^auptftabt bes 2lrronbiffements 2., an ber SDlarne, liegt 475 m ü. b. SK., auf einer bie fruchtbare Ebene bcberrid^enbenööbebeS $(ateau oon 2., mcld)cS bie SBafferfdjeibe ättnfdjen äUittcb meer, SRorbfee unb Kanal bilbet unb im ll}ont= Saffelot bis ju 608 m auffteigt, an ben Sinien $ariS=53elfort:s3etit:ßroir, 33feSme:@rao, ?ßoinfon= 2. unb 2.=2lnbilln ber Dfthabn, ift Sifdjof§fi& unb bat (1891) 7014, als ©emeinbe 10 719 6., in ©ami= fon baS 21. Infanterieregiment unb baS 7. 5eftungS= artilleriebataillon. Sie Stabt hat alte Üliauern mit iReften röm. Triumphbogen, eine fdiöne, gegen @nbe beS 12. Sabrl1- erbaute Kathcbralc St. 9»antmeS, ©erichtsjiof etfterSnftanj, öanbelSgcricht, ein Kem= munal=l5ollege, theol.acmiuar.öffentlidu'Sibtiothet (10000 33änbe), ©emälbe= unb 2Intiquitäten)amm= lung in ber ehemaligen Kirche St. Sibier unb fd)önc ?ßromenaben, ein Sentmal SiberotS, ber in 8. ge- boren ift. Jvabritation Don 3)teffcrjd)micbemaren (namentlich Sdieren), 2eber, Effigftebetei unb 33ier= Brauerei finb bie .'nauptcrroerbSjtoeige. 2. hatte 1870 jroei betadjierte gorts, 33onnelle im S2B. unb ?ßeigner>. S*ährenb beS Krieges nuirbe bie Stabt oerftärtt unb nad) 1874 burd) Reitanlage oorgefdjo* bener 3Sertc ju einer Sagerfeftung etften ;>tangeS erhoben. Ser ©iirtcl hat eine 2luSbehnung oon 52 km. 2luf ber Sflbfront liegen bie JortS SJlont unb (Eognelot, lebtereS mit ber Sinnerbatterie bei }>aillt). 51" - • li^^t baS gort SKontlanbon, im 31C. •lUesneo, im 31. Sampierre unb im J12B. nach Ghau= mont ju St. Stenge. Sangfdiennafdjme — Saitgumitjen 9G7 8., baS alte Andomatunnum, auch Civitas Lingo- num, »ot fcbon fxüt? 5Mfd)ofSfifi, hatte fpäter eigene ©rafeu, luurbc von Subnüg VII. 311111 öerjogtum erhoben. ®ie Stabt mürbe 1362 gegen bie tSng= länbcr befeftigt, unter Submig XI. unb gran3 I. noch ücrftärft, fcvfiel aber fpäter unb erhielt erft unter Submig Philipp »ieber geftungSroerfe. 2lm 16. S)e3. 1870 mürben bie grannofen bei 8. unb Songeau pon Unippcn be3 14. 3(rauctorpS nach, 8. jurüdgeroorfcn. 3)ie tlmgcgcnb hübet bie Canb= icbaft SBafftgnp, bie früher teils 311111 §erjogtum 93ar, teils mit 8. fclbft jur Champagne gehörte. — 3?ßt. Siouffel, Le diocese de L., histoire et sta- tistique (4 33bc., Sangrcs 1873 — 79); Signier, Decade historique du diocese de L. (33b. 1, ebb. 1892) ; ©ie geftung 8. mäbrcnb be§ Krieges 1870/71 (üeft 15 bcr «KriegSgefcbicbtlidien Gfin§etfdjriften», hg. Pom ©rofjen ©eneralftab, 33erl. 1893). gauS= bubn , 3eid)net fich au» bureb beffer entroidclte unb bersortretenbe 33ruft, etroaS über bie SBagerecbte gehaltenen, hinten nurfd)mad) anfteigenben Ütüdcn, etwai- längern 6d)lDgnj unb bünncre Saufe. Siefe unb bie -Beben fmb buntelfducferblau, bie 23inbe= baut jltüfcpen te^tern gelhlicbrot, bie Sohle unb bie 91äget roeif;; bie Saufe finb entoebet glatt ober fdjroatf) befiebert. SerKamm ift einfad), ftebeub unb mdf;ig bod), ©efiebt unb Obrlappen finb rot, bie Äebllappcn lang unb breit. ®aS ©efieber ift fdirrav.3 mit prächtigem, grünem ©lan^e. Sie Senne legt jiemiicb fleißig rötliche Gier, brütet unb fübrt gut. Sie fiüdenaufjudit ift leidet. gleifcb ift bei großem Körper unb siemlid) bünnen Knochen reid)lidi Dor^ banben unb gut. 35er öal)u tniegt 4V2 kg, bie Öenne 3V-2 kg. Vattgfiditigcä Rapier, f. fiurjficbttge§ Rapier. Säitg^fämmc, f. Drograpbie. Sang = fo», ©tabt inSongling (f. b.), befannt burA bie Kämpfe smifdjen granjofen unb ISbinefcn 5. biä 23. gebr. 1885. •Säugdfdjnitr, in ber 3Jrojeftion»ler;re, f. Slufrife. J»ängcfdiotte, f. C.uerfdjotte. fiängftcr Sag, ber Jag, an bem bie Sonne in ilirem Rulminationipuntt 311 DJlittag bem Sdjeitet= punft am uädiften tommt; er fällt in ber norbl. Grbhälfte um beu 21. 3"ni, in ber füblidien um Sängätnälcc, f. 2$al. [ben 21. Sej. 2ängft Seit», tnngft ©ut, ein iRed}t-Jfprid)roort, toeld)e§ beu in manchen beutfdjen SfJartifutarredbten, nid)t blofe in iHeditCHichietcn ber ©ütergemeinfdjaft (f. b.), gcltenben ©runbfati auäbrüdt, bafj bei tinbcr= lofer @l)e ber lelitlcbenbe @l)egatte ba§ gefamte 33er= mögen allein behält, unter Sluäfcbhtf; pou Sßer= roanbten be» perftorbeuen gegarten. Ser ©prud) ift fo roeit Perbreitet, bafs .er mehrfadic gönnen beä Stusbrudu gefimben bat, tnie : «Sänge« Sehen, lan= ge§ ©ut», «Ter Sekte mad)t bie Spüre 311», «öut bei ©d)lcicr unb ©djleier bei i>ut». t'niigunrb, v^i;,, 93erg bcrSimgnoalpen (f. Dft= alpen) im fdjtDeij. Kanton ©raubünben, ein fteiler, an ber Oftfeite öergletfdjerter gclofegel, 8 km füb= öftlid) pon Samaben im Dber=@ngabin, 3266 m bod), beftebt auS ©nei» unb ©litnmerfebiefer unb bietet auf feiner 8pit?e, bie pon Sfiontreftna au§ leidjt erreicht luirb, eine großartige SRunbficbt. Langue d'oo (fpr. lang' bod), im lUittelaltcr 33egeicb,nung für bie propeneal. Sprache nach bem Üßorte oc für «ja»; im ©c'gcnfaS basu biej; bie norbf ran j. ©prad)e Langue d'oil, nad) berSSe» jabungäform oil = oui. VitiigueOüc (fpr. lang' bod), bU 1790 SRame einer SfJroöinj beä fübl. 0ran!reichS, bie non sl>ro= öence, SauphinC, Söonnaiä, Slupcrgne, ©uieune, ©aScogne, goir, DtoufftUon unb bem iöiittelmeer begrenjt mar, 45800 qkm umfaßte unb Diontpellicr unb Souloufc 311 Sauptftäbten batte. Sa§ ©ebiet uon 8. nebmen jc^'t bie Separt. So3ere, ©arb, 3lr= beche, 2lube, .'öt'rault, §aute=©aronne, öaute'fioire unb Sarn ein. — 23g(. 2)coic unb 33aiffete, Histoire generale de la province de L. (5 Übe., %ax. 1730 — 45; neue 2IuSg., Souloufe 1873 fg.). Vaitgucttorraital, f. Ganal bu ÜJlibi. Langüendo (languente, ital. ), mufitatifdje 2i5ortrag«be3eid)uung : febmaebtenb, flagenb. Vangucttc (frj., fpr. langgCtt) ober gejton, in ber Stiderei foniel mie Sogen ober 3"de; lau = guettieren ober feftonieren, mit 8. »erjieren, f. Stiderei unb Stidmafdjine. Vaugüftcu (Palimiridae), gainilie bcr SJ?an3er= frebfe (f. b.) mit grof,cm, plumpem Körper, febr feftem, bornigem $an3er, ohne Scheren, ^bre Sar= Pen finb eigentümliche, breite, febr bünue unb burd)= fiebrige ©efd)öpfe, bie pclagifcb leben unb früher unter bem -Kamen ber ^bt)llopoben als eine befon= bere Krebsgruppe bilbenb angesehen mürben. Sie befanntefte gorm ift bie ed)te Sangufte (Palinu- rus vulgaris Latreille) au§ beut ÜJittelmeer unb non (Europa» SBeftfttften bi» Sübengtanb, bis 0,5 m lang unb 7 kg fdimer toerbenb unb febr mobl= Sangticlbr, f. lHacropebiuS. [febmedenb. yaugroallc, f. ßeibenfebanäen. Sangtoatjhiecf, f. SBatjtDerf. Sangtoanjcn (Lygaeidae) , gamilie ber Sanb= man3en (f. SBanjen) mit abgefladitem, breiedigem Kopf, 4= ober 3gliebrigcm ccbnabel, langen, fabcn= förmigen, 4glicbrigen güblern, mit ober ohne 3ieben= 968 Songwaren — Sanjuinaü äugen unb 3gliebria.cn güfien. &er ttorperumrijs ift meift üemltd) fdjmal. Gine ber befannteften etn= heimifcbcn gönnen ift bte Jeu er »an je (f. b.). gangtoaren, fo»iel irie GUcntoaren (f. GUe), bet ©egenfafc ju fiurjroaren (f. b.K gangtocrbcn, 331' = , 3Seidi = , ßlig = ober J ab i g » erb e n , eine Scintrantbeit, bie cureb einen nmblidvu lUifrofoffus in leichtern, namentlich, jun; gen Seinen babureb entftebt, baf; ber noch unr>er= iierene Quitt in Sßflanjenfcblehn übergebt, Solcber Sein ift sahflüifig nnb fabenjiehenb. Sie firanf= beit oetliert fieb nach länger» Sägern oon felbft unb feil burd? $eitfcben bes Seins fdmell unb ebne erheblichen Nachteil befeittgt »erben tonnen. Vaiigtucrth »Ott <3immerri, .fteinr., greiberr Pen, Sßolititer nnb Scbrütfteller, geb. 15. 91dd. 1833 in §annooer, »ar Don 1858 bisä 1861 in bannot>. StaatSbienft angeftellt, beteiligte fieb 1862 an ber ©ri'tnbung bes ©rolbeutfdjen SfteformoereinS unb »ar feit 1866 publiül'tiicb, von 1880 bü 1890 aud) parlamentarisch tmSteicbstage im Sinne ber beuti"crj= bannet?, (»elfil'cben) Partei tfcätig, inbem er fid) be-- mübte, ihren bcutfdjen SPatrtotiSmuS febärfer jur ©eltung su bringen, fccine 2lbneigung gegen 33i§= mard§ 9Birtfcbaft§s unb Socialpelitit bracfcte ibn in ©egenfafc 311 fielen feiner Sßarteigenoffen, »es= halb er fid) aud1 bem Gcutrum nid>t al§ ßofpitant anfd)Iofs. 8. trat entfdjieben für bie fiolonialpolitit ein. Gr lebte ron 1861 big 1868 auf feinem ©ute ju Gltnille, feitbem auf feinem ©ute 2Bid)tring= bauien in yiannooer. Gr veröffentlichte u. a.: «jjür Dfterreidj» (Aranff. 1866J, «3Jon 1806 bi§ 1866. 3ur Borgefrl)id)te be§ neuen Seutfdjen SReidpS» (2pj. 1872i, «efterreieb unt> bas SRetd) im Kampfe mit ber jyranjöfifdjen [Resolution. SSon 1790 bis 1797» (2 SBbe., Serl. 1880), «2ie beutfcb = bannoD. Partei unb bie braunfdi». grage» (Gelle 1885), «2lu§ ber DJtappe eine* »erftorbenen greunbes [griebrid)ä ron filinggräff]» (2 2le„ fflerl. 1891—93). Vangjeilc, SBeräform ber altgerman. epifdfen Siditung, ertoud)§ »abrfdieinlidi aus einer inbo= germanif eben 2. ron acht Jatten, bie burd? eine Gäfur in jtoei fiurjjeilen geteilt »urbe, beren ?»eite im tata= lettifdjen SBerfe türjer »ar als bie erfte. Unter bem Ginfliifsbergerman. 93etonungS= unb 2luslautungS: aefe£e erheben fieb unter ben nier (ober brei) Bebungenicberfiurjjeile srcei über bie anbern; biefc .vmuptbebungen Würben beibe ober eine ron ihnen (in ber jWeiten, meift ct»as Eürgern öälfte ber 2. ftets nur bie erfte) burdi 2Ülittcration auSgejeichnet; niemals burften beibe SMumbebungen ber erften yauptbebung eerhergeben. 2er Vortrag ber 2. blieb natürlich trotjbem ad)ttattig, nur baf; bie öaupt= bebungen ftärter betont »aren als bie 9ieben= bebungen unb baf; ber le^te Jatt ber 8. gelegentlid) in bie Haufe 3»ifcben ben betben Sierfen fallen, alfo fohlen tonnte. 3}a bie Senrungen j»ifd)en ben ad)t Öebungen fo»obl fehlen als fteben, felbft mebrfilbig fein bürfen, fo faun bie 2. febr Derfcbiebene ©eftalt gewinnen; bie altnorbifebe («Gbba») unb angelfäcb= iu'd\' ( «Seoteulf») 8. pflegt [ilbenarm, bie altfäcbüfcbe i .vclianb») filbeureieb ju fein, bie altl)od)beut)cbe («.viilbebranbslieb») ftefet in ber ÜJiitte. Seijpiele: angelfddifijcb lc-odüm Most | ondlöfgeornöst; alt= iäcbfifcb thähtun endi tliägodün | gihördun thösoro thiodo drohtin; altbocbbeutfdi Hiltibränt gimältä it was heroro man. 3iei>ers nimmt in feinen metri= feben arbeiten (namentlid) «ättgerman. 3)Jetrit», .Malle 1893) für bie attgermanifebe 8. nur vier Satte an. — SSflt. bie unter »Slllittcratien» unb «Versbau» angegebenen Schrijten. Lanier (fpr. lännibr), Sibnep, norbamerif. Sidp: ter unb Scbriftfteller, geb. 3. gebr. 1842 ju 3)tacon (©eorgia), lebte feit 1873 in SMtimore, »o er 1879 Lecturer on English Literature »urbe. SSon fei-- nen ©ebichten ift befonberä betannt «Com» (1874) unb bie Äantate für bie Centennial Exhibition 1876. Gr ftarb 7. Sept. 1881 in Spnn (9torbcaro= lina). öeroorraiienb ift feine fritifebe ©eferift «The science of English verse» (SJeuriort 1880), »eldje iai rbntbmifd) = mufitalifche Glement be§ 23erfe§ Portrefflid) bebanbelt. ä'on feinen übrigen SBerlen finb ju nennen : «Tiger Lilies» (Dioeelle, 1867), «Flo- rida, its sceuerv. climate and history» ($bilab. 1877 ; neue älufl. 1881), «Poems» (1877), «The Eng- lish novel and the principle of its development» (1883). ©eine gefammelten©ebid)te gab feine 9Bit»e heraus: «Poems by Sidney L. -nith a preface bv William Hayes Ward» (18841. Saniiben (Lanüdae), Siegel, f. SBürger. Santft (Iat. lanista), bei ben iRömern ber 3'Cebt= meifter ber ©labiatoren (f. b.). Lanlus, 93egel, f. SÖürger. l'crnjcrrdn (fpr. -cha-), Statt in ber fpan. $ro= rinj ©ranaba, am ©übfufje ber Sierra SIeüaba, öauptort ber 2ltpujarras, bat (1887) 4286 G\, maur. 3lu§febcn, befud)te »arme 33äber ohne allen fiom= fort. 2. »irb »egen feiner berrlidjen öuerta, »eiche inSerrafjen unter= unb oberhalb roeit ber93erg»anb hinanjiebt unb eine Julie con Sübfrüditen erjeugt, baZ HarabieS ber Sllpujarraä genannt. Vanjuinaic* (fpr. lanafcbüinäb), ^tan ©eni§, ©raf, frans. $olititer, geb. 12. SWärj 1753 ju SRenneS, »urbe 1775 Sßrofeffor beä Kirdieurecbts an ber bertigen llnioerfttät unb 1789 ju ben ©eneral= ftänben ahgeorbnet, in benen er ©rünber bes S3re= tonifdjen Klubä unb ä'iiturbeber beä SdnmtrS oom Sallbaufe »urbe. Siacb tbätiger Hiitroirfung an ben Slrbeiten ber 5iationaleerfammlung erhielt er ,?u Kenne? eine neuerridjtete ^rofeffur beä 33er= faffung§red)t§. tpäter in ben ttonoent ge»äbU, ftimmte er mit ben ©ironbiften, entflob bei iBeginn ber SdjredenSfjerrfdjaft nad) SRenneS unb tebrte bann in ben JÄonrent jurücf. Gr »urbe 1795 »on 73 Departements sugleid? in ben 9kt ber 2Uten ge= »äblt, trat nach bem 18. 93rumaire (9. 9ioü. 1799) in ben ©ejehgebenben Körper unb 1800 in ben Senat, »o erba§ .^auptber idneacben Cppofttion bilbete, »etebe bie menarduidien Seftrebungen 33onaparte§ betämpfte. Sennecb erhob ibn biefer nach Grrtdjtung bes Maifcrtbions jum ©rajen. SBäbrenb ber erften Skftauration erhielt er ron 2ub»ig XTIli. bie ^>airs»ürbe , blieb aber ein Verfechter ber fionftitution gegen bie ultraropali= ftijcbe iReaftion. Gr ftarb 13. San. 1827 in Sßarte. Seit 1808 »ar er DJiitglieb be§ 3nftitut§. Unter feinen publi,;iftifcben ©ojriften finb Don 33ebeutuna: «Appreciation du projet de loi relatif aux trois concordats» (sl]ar. 1817), «Constitutions de la nation fran^aise» (2 33be., ebb. 1819), «De l'or- ganisation muniiipale en France» (mit fieratrti, ebb. 1821). Sein Sohn (f. unten) oeröffentlidjte bie «(Eu\Tes corapletes du comte L. » (4 33be. , S3ar. 1832) unb eine 33iograpbie feines 33aters: «Notice historique sur Jean Denis L.» (ebb. 1832). Sein jieeiter Sehn Siictor, SJicomte 2., geb. 5. 9to». 1802 ju gratis, »ar 1837—48 9Jiitglieb . ber Tepntiertentammer, »e er fid) |ur2inten hielt. stautet — fiau^botöitc 9G9 1848 würbe er in bie Eonftituante, nachher in bic 2egiSlatioe gewählt. 3n bcm Kabinett vom 2. 3uni 1849 übernahm er ba§ Portefeuille be§ SWcrbouei unb be§ ©onbelS, bann iulcrimiftifcb baS 5Dlmifte= rium beä bffcntlicbcn Unterri^tS , legte 31. Ctt. feine Oimter nteber unb fd)lofs fid) in ber ©efets= gebenben Sßerfammlung ber republtfanifcb, gefinnten SÜinorität au. 1803 mürbe er in ben ©efe&gebenben Körper gewählt, wo er anfangt jur Dppofition ge= borte, aber 1864 mit Clluncr unb Sarimon eine imöerialiftifdje Sinle bilbete. Gr ftarb 2.3an. 1869 in 5Jtari§. Seine nationalöfortotntfdjen Sdjriften gab öubbarb 1852 beraub. Staitta, ber atrinb. SRame für Genion (f. b.). Stanfuelb, f. 9JcacropebiuS. Stanncr, Scfepb, Sangfonvpomft, geb. 11. 2lpril 1801 ju 2Bien, Bereinigte ftd) aU yüngling mit einigen 2llterSgenoffen ju einem Streiegquintett, auS rem mit ber 3"t ein BottftänbigeS Ördjefter berporging, baS er Bortrefflicb ">u fdntlen wuf;te unb mit bem er ben SBienem feine 2anjweifen porfübrte. Gr ftarb 14. 2(pril 1843 ju Dberböbling bei SBien. 3n ber ©efdjtcfjte ber Janjfompofttion madite 2. 6»od)e, inbem er benSEBaher au§ ben engen ©rensen einiger blofj acbttaltigct SReBrifen heraustreten lief; unb ju einer erweiterten Kunftform erhob. Stufser Maliern bat 2. noeb ©aIoBB§, C.uabrillen, ÜRärfdje, Potpourris, eine Duoerture ju bcm S.onbermdrdjen «3>cr SßreiS einer 2ebenSftunbc» unb bie SDhifil ju einer Pantomime gefdjrieben. Sie 3obJl feiner ge= brudten Somöofitionen überfteigt 200. Statine* (fpr. lann), Scan, öerjog Pen 9Jconte-- beUo, frans. DJtarfcball, geb. 11. 2(pril 1769 ju Sectoure (SDeBart. ©er§), würbe gärberlcbrling, trat 1793 in bie 2trmce unb fchwang fid) bi§ 1795 jum Dberft unb SSrigabecommanbeur empor, erhielt aber in bcmfelben 3ahre feinen 2lbfd)ieb. 1796 ging S. als freiwilliger jjurätrmee nach, Italien, lentte burdj feine Japferleit bic 2lufmcrffamicit S8ona= parte-5 auf ftd) unb tbat ftcb bei üDtiUefvmo jjerBor, worauf er wieber Dberft würbe. 2(ud) bei 2obi, SBaffano, bem Sturm auf SßaBta, bei fDtantua unb Slrcole jeidjnete er fidi au§ unb ging, jum S3rigabe= general ernannt, mit SBonaBarte nach vigppten. Sttm 18. SSrumaire (9. 9too. 1799) untcrftütjte er ibn beim StaatSftreidj auf ba§ träjtigftc, 1800 bc= gleitete 2. SRaBoteon nach Stauen, tbat ftd) bei SÖlontebello unb DJlarengo berper unb würbe 1801 ©efanbtcr in Siffabon. 1804 bei ©rünbuna be§ KatferreidjS jum 9Jcarfd)all unb ©erjog Pen 2Jconte= bello erboben, nabm 2. an ben gelbjügen 1805 gegen Österreich unb 1806/7 gegen $reuf?en unb 9tuflanb teil unb folgte 1808 9capolcou nach, Spanien, wo er <5aftano§ bei Subela fdjlug unb feit 22. San. 1809 Saragofja belagerte. 3m Kriege gegen Öfterreicb, befehligte 2. unter SaBoüt jroci ©tetftonen unb tbat fid) bei Segen§burg unb bei 21§pcrn beroor; biev würben ib.m burdj eine fianonenlugel beibe Seine Tierfcbmettcrt, woran er 31. 1'iai 1809 p SBien ftarb. 3n Sectoure würbe ibm ein Stanbbilb errichtet. — Sgl. 5Perin, Vie militaire de L. (2. 2£ufl., $ar. 1810) ; Sboumaä, Le marechal L. (ebb. 1891). Sannion (fpr. -ong). 1) 9lrronbiffcment beS f ranj. Separt. döteS = bu = 2iorb , bat 906,« qkm, (1891) 103 655 (?., 65 ©emeinben unb verfällt in bie 7 Kantone 2. (107,20 qkm, 16 533 6.), 2dmr= brieur (92,38 qkm, 12 671 ©.), ?ßcrro§ = ©uirec (102,22 qkm, 13510 <§.), $leftin4e?-©repe§ (145,54 qkm, 14 200 S.), -pieuaret (249,75 qkm, 20017 (5\), 2a gtod?e=$errien (94,65 qkm, 10 763 g.), Sre'guier (114,73 qkm, 15 971 G.). — 2) .^auptftabt be-5 2lrronbiffcmcnt§ 2., am ©ucr, weld)cr bier fd)on Seafdjiffe trägt, 6 km pon ber Küftc bec- Manak-, an ber 2inie 8.=?ßlouaret (17 km) ber SSBeftba^n, bat (1891) 5218, ali- ©emeinbc 6002 G., ©ericbt»= bof, Kommunal^Gollege, Sibliotbct, eifenbaltige SRiueratquellen, gabriten für Scgeltud) unbiianbel mit lanbwirtfdiaftlidien Grjeugniffen. itanuliit, ein pon Siebreidj in ben .fteilfdialt ein= geführtes, aber niebt offt^iuelleS Präparat, welebeS au» SBollfett burdj Eentrifugieren unb SEBaf(^en mit JSafjcr unb 2ütalien als gelblidje falbenartige SBlaffe gewonnen wirb. GS beftebt aus ben Gftem per= febiebener gettfäuren mit einem eigentümlicben 211= tobol, bem Gbolefteriu (f. b.). 2. unter jdieibet fidj pon ben gewöbnlid)en 5«'^", ben ©Ipccrtben, ba= burd), bafe eS nidit wie biefcjeicbt Perfeifbar ift, baf5 eS luenig SReigung beftht, ranjig ju Werben, baf^ eS eine grof;e SDlenge SSBaffer (bis ju 110 Sßrojs. feine« ©ewidjtS) aufumebmen permag, ol)ne feine ©e= febmeibigteit unb Salbenform ju öerlieren, unb bafs eS fid) ebenfo leid)t mit getten, eleu, 33alfamen unb benpcrfdiiebeuftcn 2lr,mctjubftan3en oereinigen läfjt. 3)e§balb bat fiel) baS 2. als eine Borjüglidje 5alben= grunblage erioiefen unb wirb in Sßerbtnbung mit geeigneten mebitamentöfeu 3ufd^en bei ber 93e= iianblung ber pcrfditebcnfteu iiauttranfbeiten mit grofjem Vorteil bcnuM. GS befiljt ferner bie eigen-- tümlidje Gigenfdjaft, Pon allen Keratingeweben (Öaut, paaren) mit 2eid)tigteit aufgenommen 3U werben, unb Sanolinfalben ftnb in allen jenen gälten befonberS wirtl'am, wo eine ,'öeitwirfung auf tiefer gelegene Sautfd)id)ten erhielt werben foli, wie bei SßforiaftS, fcbwieligen unb oerbieften öaut= Partien, fdjerenber gleite, ebronifdiem Gtjem u. a. 2lud) in ber KoSmettf fiubet baS 2. eine auSgebeimte 2lnwenbung; man fabriziert auS ibm Sßomaben, GremeS unb Seifen, bie fid) Portrefflid) jurßonfer* pierung ber öaut unb beS öaareS eignen, ^n ber 2ecbiitf wirb eS als Schmiermittel Perwcnbet. 2)aS 2. fommt in jtoei gormen, als w äff er freies 2. (Lanolinum anhydricum; $reiS 5,5 9,1t. für baS Kilogramm) unb alS wafferbaltigcS 2. (Lano- linum ; 5ßrei§ 4,75 99J. für baS Silogramm) , in ben §anbel; baS leMere entbdlt 27 — 29 ißroj. SEBaffer. Vaitqtinrt, f. Sanbquart. SflnSbottmc (fpr. lännSbaun), 9JiarciuiSwürbe in ber irifdj=normänn. gamilie ber giljinaurice. Ser zweite fcobn beS elften ©rafen pon Serrö aus bemßaufe 3'ihmaurice, Jjobn, erbte bic reichen ©üter feines mütterlichen DheimS, öenr« Sßettö, ©rafen pon Sbelburne unb nahm 1751 ben gamiliem äunamen fßettö an; 1753 würbe er jum ©rafen pon Sbclburne erhoben. 1761 folgte ib,m fein nltefter Sohn, 95illiam s$cttp:giUmauricc, •,meiter©rafPonSbelburne,geb.2.9.'iail732. Gr fpieltefrül) eine polit. SRoDe, oerwaltete 1763 unter ©renpilleporübergebcnb baS.^anbelSamt, trat 1766 als StaatSfetrctär in baS SDlintfterium Gbatbam'j unb ©raftonS ein, verfiel aber mit leWcrm unb fdiieb 1768 mit G^atl)am auS. Gr bcfämpjte wie tiefer bie Bon ©eorg III. burd) 9iortb eingeleitete fßolitil gegen bic amerit. Kolonien (f. ©rofbritan= uien unb ijrlanb, 23b. 8, 6. 435b) unb übentabm nadi 9iortbS Sftüdtritt (SDlärj 1782) neben gor unter :Hodingbam baS Staatsfefretariat beS 2luSirdrtigcn unb nach ;KodtnghamS Sobe (1. 3u'i 1782) als erfter Sdjafelorb audi ben i'orftR. Gr befaf? bie '.'7' I Sanfer Söpfe — öanubium gtänjenbften ©aben für bie Seitung bei öffenttidjen 2lngelegeubeiten, tor allem aud) in ber auswärtigen ißoutif, unb mar babei ein hertmagentcr ^arla mentSrebner. äJtit feinem .Hollegen jyoj toar er balb in 3>mefpatt geraten. Jieier trat baher bei ber sReubübung beS Kabinetts (1. gult 1782) au?, unb bie oon ihm geführten eyttemen9B^ig§ oerbünbeten fid) in bei Dppofttion mit ben SorieS unter 3iortb gegen Shelburne, als biefer bie Jdjroierigen 35er: hantlungen unu 2lbfd)luf; te? Krieges mit 21merifa unb granfreid) führte. 23or bereu Seentnnuni mufete er ber Koalition gor unb Siertb gebr. 1783 ben s$iatj räumen. 1784 mürbe er |um ©raten pou SBncombe unb Slarqui? ton 2. erhoben. Srftarb 7. Siai 1805. — SSgL gi&maurice, Life of William Earl of Shelburne, first Marquis of L. (3 S8be., Sonb. IST:.— T'ii. ©ein Sohn, ßenrü fßettt), britter iltarqui? ton 2., geb. 2. Juli 1780, ftubierte ju ßbinburgb, unb Eambribge, bereifte bann ben Kontinent unb trat 1802 inS Unterbau? jur tor/iggiftifd)en Cpvcn= rion. 1806 — 7 mar er im ÜRinifteriunt §or=©ren= oiüe Scbabfan.iter. Gr erbte 1809 ton feinem Rn= berlo? geftorbenen filternSBruber bie SKarquiSroürbe ton 2., 1818 gingen aud) bie Jitel unb ©üter ber giftmaurice auf ihn über. Unter Ganning über= nahm 2. 1827 baS SBinifterium be? Innern unb nad) Gannina? iEobe unter ber für um SBerloaltung be? 2orb? ©oberieb, (f. DUpon) baS ihifjere. 3Jiit ©oberieb trat er Jan. 1828 jurüd unb von neuem in bie Dppofttion. SejonberS arbeitete er für Ber: befferung ber .Hriminaljuiti; unb brachte ein ©efefe iLansdowne-Actiturob, baSmandjeatte barte Straf: beftimmungen abfebaffte; ferner nurtte er für.Hatbo= litenbejreiung, für $arlamentSreform unb gegen fie Dtegeriflaterei. Qm SRorj. 1830 mürbe er $räft= beut tc? £taat?rat? im iReformminifterium ©rcr)?. älndj unter ber SSertoaltung ÜDcelbourneS bebielt er biefe Stellung bi? jum 21u?tritt ber 2T>hig? 28. äug. 18-11 unb betleibete fie ton Juli 1846 bi? gebr. 1852 in bem ü)linifterium iRufjell jum brittenmal. 3ia* 2orb Terbt? iRüdtritt im 2e;. 1852 bitbete er mit ©raf 2lbertecn ein neue? Kabinett, in ba? er al? SRitglieb ebne Portefeuille eintrat. 2lucb nach 2lberbeen? 9iücitritt blieb er unter Sßatmerfton in biefer Stellung; als aber biefer gebr. 1858 fiel, legte 2. fein 2lmt nieber. (Fr ftarb 31. ^ait. 1863 ju Semoob. — Sein Gnfel, öenrü Gbarle? Kettb = git!maurice, fünfter äRarqui? ton 8., geb. 14. San. 1845, mürbe 1868 jum Konu miliar ber Sdjafef amtner, 1872 jum llnterftaat?; ictretär im KriegSmimfterium ernannt, ein Soften, 6en er bi? jum Sturje be? äJtinifteriumS ©labftone im Jan. 1874 befleibete. 23ci ber Silbung bes jroeü ten JDcinifteriumS ©labftone im ütprit 18S0 erlangte er ba? Uuterftaat?fetretariat im Snbifdjen 2lmt. Ghc febieb aus bem lUimfteriuni fdjon nad) srcei 2Jto= naten au?, meil er bie ergriffenen iUafsvcgeln miJ5= billigte, unb mürbe 1883 jum ©eneralgouterneur ton Ganaba, 1888 ;um SHcefönig ton gubien cr= nannt. 5E ieie Stelle betleibete er bi? 9to». 1893. Sanfer Söpfc, Serge bei Snnäbrud (f. b.). y anfing ifpr. länn-), Öauptftabt beS uorbamerif. Staate-:- SDiimigan, iinCcunttgngbam, am ©ranb= :Kioer, Gifenbabntuotenvunft, bat (1890) 13102 (?., idjöne? Staat-:-bau?, lanbtoirtfd)aftlid)e cduile; Jabriten ton SBagen unb Sftäbern. 8anfin_gburg1itr. läunfingbbrg), aufblübenCe Stabt im (Tcuntt SRenffeliaer im norramerif. Staate ^leuuorf, bidjt oberhalb 2icr, am öubfon, mit gabrifen, 2ofalbantcl unb (1890) 10550 Q. Lansquenet In;;., ftr. langf;fneb ; terberbt au? 2anb?fnecbt, f. i?.i, ein mit einem ober mehrern 3Bt)ift= ober 3Jifett= be;. beutfdjen fiartenfpielen ge= fpielte? ©lüdsftiel. Ser Üantbalter legt, nachbem abgehoben roorben ift, je eine .Harte [inf§ unb recht? oon ber 33ant, worauf bie Spieler ihre @infä|e mad-eu. hierauf beginnt ber SSantbatter bie .Harten abjujieben. 2i>irb ton ben beiben aujliegenben .Har= ten juerft bie linf? ton bor 33ant (iegenbe abgejogen, mobei bereu garbe unberüdfidjtigt bleibt, fo ;iebt bie 33anf alle Sdtie ber Spieler ein, fallt bagegeu bie recht? liegenbe Karte juerft, fo bat bie San! fämtlicbe Säße ber Spieler ;u zahlen. Sei tiefem Spiele befxnbet pd) ber 8an!palter fehr im Sßorteile. Lantäna L. , 33anbelrö§cb,en, $flanjen= gattung au? ber Jamilie ber Sßerbenaceen l f. b. I mit ctma 40 2lrten, größtenteils im tropifdjen unb fubtropifcheu 2lmerifa, ftraudjartige ©eitädjfe, beren Stuten, meift ,;u einem runblidjen Äöpfd)en gefammett, bie digenfefjaft hefihen, mit junebmen; bem 2tlter in ber yärbung fid) juoeränbern, irebev ber beutfebe 2uime. Sie betannteften 2lrten fmb: L. Camara L. mit orangegelben, bann roten, L. aurantiaca Kort, mit golbgelben, fpäter orange^ gelben, L. nivea Vent. mit roeifjen ltobtried)enben SBIumen, u. a. Sie gehören bem SBarm= ober Halt= häufe an, fiuö aber burd) zahlreiche, au? ihnen bcv= torgegangene Spielarten unb SlenblingSformen, bie unter bem 2-lamen L. hybrida Hort, jufammen; gefafjt roerben, au? ber Kultur oerbrängf ttorben. Sie blühen im Sommer, bodi laut fid) i':x aIox leidn bi? in ben Sinter hinein verlängern. Sctntöan (djem. Seidjen La, 2ltomgemidu 1 - breiroertige? metallifche? Clement, bac- 1839 ton ?3iofanber im Gerit entbecit mürbe, moriu e? tom Gerinnt (f. b.) unb tom Tibrnn (f. b.) begleitet tor= tommt. Jen SRamen leitete ber Gntbeder tom avd\ lantbänein, b. i. »erborgen fein, ab, ba ec- bi?her burd) ba? Gerium, bem eS febr abnlid) ift, terftedt gehalten lturbe. Jm reinen 3uftanbe iit e-j faum befannt Sa? tiomnhaltige 2. erfdjeint al? graues ilcetallpulter ton bunfler Bleifarbe, baS meid) ift unb ficb ausplätten täfjt. SaS 2. bitbet mit Sauer: ftoff ba? 2ant_banort)b, La,2Os, ba? mit Säuren ju farhlofen Salien jufammentritt, itabrenb baS Gerium rBttidjgetbe unb ba? SJibljm rofenrote Salje liefert. 8an = tfcrjou, öauptftabt ber d)inef. 'i'rotin; Kan=fu, redjt? am ©oang=b,o, in ber 2iähe ter großen DJlauer, hat etma 500000 G. unb bebeuten: ten Hantel, befonter? mit Sßetätoaren ber SDlon: gotei unb ben eigenen Srgeugniffen, ;. S. aroben äßotlftoffen. 2. ift 3iK be? Cberftatthalter?, ehriftl. 3Jliffionare unb anberer Guropäer. 2. mürbe neuer: bingä ton Kreitner unb c;.\i\inn befudjt Lanugo, SBnUbaar, f. ,)>aare (animatifdje, Sb.8, S. 605b) unb Gmbrto (iöb. 6, S. 72a). Sänun, malaüfdjer iNolt?ftamm, f. Jlänun. V'auuomm, uralte Stabt in Satium an ber 2lv pifeben Strafje, etma 30 km füböfttidj nun 9iom, auf tem fübl. Sorfprunge be? 2llbanergebirge? gelegen, mar im Altertum berühmt bunt ben Sult ber Juno Sofpita, melcbcr alljährlid) auch bie röm. Konfuln ein Dpfer barbradjten. 338 1. Gbr. erhielt bie Statt röm.Sürgerredn. Ter heutige, "sieden Gititä2atinia jeigt nod) bebeutenbe illefte ber alten Stabtmauer, unbebeutenberebeS Jimotempcl-Muiteine? Jbeaters. Sang — Sattäftte 971 Sunj, 3uliu§/ Sfcubomim, f. Suboc, Julius. Sonja, ©iotjanni, ital. SDmüfter, geb. 1810 ju Signale in pemont, ftubierte SMebijin in Surin, warb Strjtin feiner J&eimat, nalim 1848 all j3rrei= williger am Kriege teil unb trat bann in bie Sammer ein, in ber er, juerft auf ber entfdiiebeneu Sinfen ftebcnb, fpäter b"a§ linfe Gentrum mitbegrünbete, um Suletjt ficft ber SRecftten anwfcblicfjen; ben fiammer= oorfib führte er 18G7— 68 unb 1869. 3m ßabinett GaPour übernahm er SDlai 1855 Ins Dir. 1858 baS SKintfterium bei Unterrichts unb pon ba big 3uli 1859 baS ber ginanjen; bem SUtinifterium be§ 3"= nern ftanb er unter 8a äRarmora (©est. 1864—65) cor unb trieber als ä'iiniftcrpräfibent nach 9Jtena= breaS Sturj 1869 — 73. 2. bat namentlich für bie SReform beS ital. Unterriebt» SebeutenbeS geleiftet. Sie Drbnung ber ital. ginanjen fdfteiterte an bem ^Biberftanb ber Kammer unb ben ausgaben 1873; unter ibm mürbe baS ©arantiegefefc (f. b.) befdjloffen unb bie Serlegung beS SRegierungSfiöeS naeft ütom ponogen, Wo er 9. SKäti 1882 ftarb. 2. war DJtit= begrünber ber «Opinione». — Sgl. ©nrico Jaoalliui, La vita etl i tempi di G. L., Memorie rieavate dai suoi scritti (2 SBbC, Jur. 1887). yonjäbt (2ancabe, Pon frj. lancer), Sprung beS SferbeS nach' öortoärtS mit bed) erhobener Sorftanb. 3n ber Folien Schule mujs baS s45ferb bei ber 2. nacb bem Sprunge im Soben juerft mit ber öinterbanb berübren. 2n ben europ. beeren ift fie nur als ©tofsroaffe ber Steueret im ©ebraueb unb beftebt hier auS bem 21/» — 3x/s m langen ©eftaft, ber ©pifee (meift mit einer glagge) unb bem Schub, ber jum Ginftofjen in bie G'rbe be= ftimmt, aber aud) 311m gübren eineS StojjcS per= weubbar ift. ©er Schaft War bis ror furiem meift auS öolj; in Gnglanb ift neuerbingS bie SambuS=, in Seutfchlanb bie ©tablroftrlaiue (1,85 kg) einge= führt, welch letztere 2etcfttigfeit mit Saltbarfett Per= biitbet. — Sängere 3eit galt bie 2., bie 9tational= waffe ber leichten tatar. unb poln. JReiterfdiaren, als bie trabitionelle SBaffe ber urfprünglicb nacb poln. DJJufter errichteten Ulanen (f. b.); neuerbingS ift bie grage ber Saiwnbemafjnung Dom allge= meinen 3wedmäf>igfeitSftanbpuntt auS bchanbclt warben, unb eS haben ftcb gan? »erfeftiebene 3luf= fa)iungen gettenb gemacht: in Seutfchlanb ift, in übereinftimmung mit bem 2luSfprudi ll'iontecucoliS : «bie 8. ift bie Königin ber ©äffen«, bie Bewaffnung ber ganjen Sieiterei mit ber 8. eingeführt worben, währenb gleichseitig in Mufelanb, wo bie 8. in ber iReiterbcwaffnung lange Seit eine auegebehnte iKolle fpielte, bie ganje SReiterei einfchUefilid) ber fiofaten bie 8. abgelegt hat. — Über bie .'öanbhabung ber 8. als Stoßwaffe f. Sanjenfecbten. — 8. ober ©leoe if.b.i als tattifdvorganifatorifeber Begriff bebeutet ien einzelnen :Ritter mit feinem birettcu ©efotge pon Seifigen unb Sienern. Gine polte 8. ber im 15. 3abrb- erriditeten franj. Drbonnanjcompagnie (,ui je 1008.) beftanb auS bemSRitter felhft (homme d'armes, gendarmes), 3 ©d)ühen, 1 Knappe, 1 Wiener; fpätcr Würbe bie poile 8. 311 7 ober 8 üDtann beredinet. 5m hurgunb. ©eere .HarlS beS Sühnen beftanb bie r>olle 8. auS bem bitter, 1 be= rittenen Siener, 2 berittenen SBogenfdjütsen, 2 Sücb- fenfdn'ttien unb 2 Sifenieren. — Über 2. als geuer= werEStörper f. glammenfeuer. 8au;,clct, f. Sancelot. Sanjcncgct, f. ©augtoürmer. Sttttjcnf eckten. 2 a§ 8. ift in ber ©egenwart auf bie Slnweubung öom Sfetbe au§ beredjnet, bie Ginühungen 31t girp finb nur afS Borfchule 311 be= trachten. Sie'ißarabeu ber fonftigen iveditmeifen werben meift burd) gefdjicttcS Summeln beS $fer= beS unb bamit öerbunbeneS ätuSweiAen erfefet, wenn aud) ein rudweifer Sd&lag mit bem 2anjenfd)aft als Sarabe eines 3tof;eS ober öiehcS wobl oortommt. üßon ben eigentlichen 9ßaraben 311 unterfd)eiben finb bie feg. bedungen: jortgefetjt um unb über ben iReiter treifenbe ©diwingungen ber mit hodigehche= nem rechtem 2(rm in Wagcmbtcr Gbene gebrehten Sanse. ©ei ben ©tieften umfafet ber Dteiter bie 8an3e mit ber rechten fianb im ©d)irerpunft unb Hemmt fie mit bem Oberarm in roageredjter Sage fd)arj an ben Seib; bie ©tiefte gefefteben bann meift hohrenb mit einer Srehung ber rechten §anb nad) auften. Sie fetiefte tonnen mit einer 6anb uadi »orwärtS, nadh reduS unb linfs feitwarts unb naeft rüdwärtS fowie mit beiben öänben (eine älrt gang= ftofe ober 2Burjfto|) nacb corwärtS ausgeführt wer= ben. Sei ben meiften biefer Stiche wirb bie linfe (3ügel=)gauft in berSlrt 3U öilfe genommen, als Saunten unb 3eigefinger eine ©abcl hüben, in weldje bie 2anje eingelegt wirb. Sa ber Sanjenreiter bei ben ©tieften nach ber rechten Seite bie 3ügel= fauft als ©abel nieftt benuhen fanu, fo ift tiefe Seite bie fchwäd)ere. Sic rafeben Übergänge auS einer ©ticftlage in bie anbere, Umgänge genannt, erforbern einesteils ein öerüberfteben ber Vanje über ben Sferbef opf, anbernteilS ein Sreftcn ber 8anjen= fpi^e pon uorn nad) hinten unb umgetehrt; bie füft= renbe gauft muH bann bie äBaffe für ien Jlugeuhlid loSlafjen unb wieber auffangen, ba baS Sanbgelent ber betreffenben Srehung nicht folgen fann. Sansenfcft, geft ber 2anse unb ber SRägel Eftrifti, ein auf SBunfcft beS Seutfchen HaiferS fiarl IV. 1354 Pon Sauft ^nnocenj VI. nur für Sbhmen unb Seutfcftiaub angeorbneteS Eatft. geft. 8n;i:,eufrf)langc (Bothrops lanceolatus L.\, eine 21/,— 3 m lange unb bis mannSarmbide ©ift= fcftlange auS ber gamilie ber ©rubenottern (f. b.), bie auf DJcartinique unb St. Sueic häufig ift unb namentlidj jur 3eit ber 3uderroftrernte burdj ben äufjerft giftigen 33if; jäftrlicft feftr jaftlreicfte Opfer an SJtenfcftenleben forbert. Stile Serfucfte fie auS= jurotten blieben erfolglos. Sanjettc, ein eftirurg. ^nftrument, weldieS auS eincr2— 3 cm langen, oerhältniSmäfug breiten, jwei= feftneibigen .Hling'e beftebt, bie in ein auS jtnei ©cfta= len gebilbeteS ßeft eingefcftlagen unb 31t biefem in jeben beliebigen SBinfel geftellt werben tann. Sie 8. bient jum Grbffnen Pon Slbfceffen, 311m Slberlaffen unb^mpfen. — 9iacb ber ©eftalt ber bannen, wciben= 972 ßunjettfifdje — SaobaiuaS blattförmigen SUinge bejeidjnei man ähnlidi gcftab tete ©ebilöe Cs. 3). SBlätter) als lanzettförmig. Viin %i*ttfifrijc i Amphioxus ober Branchio- stöma), fleincc- , bödmen-? 5 cm langes, burdjfidj; tigei SBtrbettier, toeldjei einige ;u ben gifdjen (f.b., Sb.6, 5.829a) rechnen, ba§ aber als Vertreter einer eigenen Klaffe (Leptocardia ober iUöbrenber.um) ber Wirbeltiere angcichcn werben tonn. S)a§ SEievdjen (f.nacbftebenbeSlbbilbung) bat eine lanzettförmige i Dabcr auch ber Slrtuame Amphioxus lanceolatus PaU.), fettUdj plattgebrüdte ©eftatt, i)'t oollfommen burdjftdjtig unb lebt im Sanbe ber .Hüften faft aller SDleere.6§unterfd)eibetfid)»on allen übrigen 3Birbet= tieren burdj ben SDlangel einei ©ebirnä nnb einer ba§= ielbc umfdjlie|enben Sdjäbelfapfel (tueitjalb bie Slaffe audj Acrania beijst), oon älugen unb Obren, oonöerjunbrotemSBlute. SieSagerungberDrgane iit wie bei ben übrigen Wirbeltieren. §n bev Sldjfe bei Sörperi befinbet fid) bie Sßirbelfaite (Chorda dorsalis), bie jicp oon einem Snbe bei Körpers 311m anbern erftredt unb oon einer faferigen Sdjeibe um= geben ift, bie nadj oben eine iKöbve für ba§ 3iütfen= mar! unb feitlidje Sdjeiberoänbe abgiebt, an lockte fidi bie üJtuäfetmaffen bei Seibei anfegen, fobajs bie= ielbcu eine äbnlidj geglieberte 3eidjnung bitten wie bei 'Den j-ifeben. feine fonttnuierlidje Stoffe ohne Strablen umfafst i>m hintern Seil bei Körpers?. Ter SÖiunb liegt auf ber Saudjfeite hinter bem btatt= artigen Sßorbcrenbe, bai oben eine Heine, auf ber Unten Seite gelegene Wimpergrube tragt, bie al§ ©crudjiorgan angefeben wirb. Ter DJiunb bilbet eine, oon reifenförmig geftellten feinen umgebene Spalte unb führt in einen weiten Kiementorb, ber aus? febr vielen finorpelftäben gebilbet ift unb nrimpernbe Spalten leigt, burdj bie bai SEBaffer au§ bem Innern in bie Veibcsbchle abfliegt, bie bureb eine weite Öffnung (Porus abdominalis) nadj auf;eu geöffnet ift. 3m ©runbe biefei Kiemenfadei liegt bie eigentliche SClunbönnung, bie in einen turjen, geraben, mit einem feitlidjen SBtinbbarm oerfebenen Sarm führt, ber fidj cor ber Sdjroanjfloffe burdj einen etwas nadj liuts gelegenen Stfter öffnet. 3)ai SBlui ift farblos; ein ©erj ift niebt »prbanben, alle großen ©efäfjftämme pulfieren wie bei ben SBür; mern. Sie Dlieren finb bödjft rubimentär. Bei 5Dtännd)en unb Weibchen liegen bie befonberer 2lui* fütjrungigänge entbebrenben ©efd)leajtsorgane an ber i'eibesioanb an. Sie ^robutte werben burdj ben Porus abdominalis nadj aufien beförbert, nadj ans bern eingaben burdj bai i'laul, nadjbem fie oon ber 2eiheshöble burdj bie fiiemenfpalten in ben Kiementorb geraten fein follen. — 3)a§ Siercben hat besbalb eine hohe fpftematifdje Sebeutung ge= Wonnen, weil Kowalewffp eine gewi||e Sihnlichfeit feiner (5'ntwidlung au« bem fei mit ber ber Sliribien (f. Seefd)eiben) nadjgeroiefen unb man barauf bie -'(nfidjt gegrüubet hat, bafj bie Wirbeltiere unb Slicibien eine gemeiufame Jlbftammung haben. Sanäctttieb, f. "Blatt (S8b. 3, 6. 86a). Sanji, Suigi, ital. Slltertumiforfdjer, geb. 13.3uni 1732 ju SKontolmo bei ÜRacerata, trat 174!) in ben ^cfuttenorben unb entwidelte ju :Uom feineu Sinn für bie Mlblidjen Öberrefte beä 2lltevtum«. 3Iad) 2lufhehung besl 3efuitenorben§ ging er nadi glorenj, wo er Unterbireltor ber ©alerien unb grofiher^oglid) toi?can. i'lntiquar würbe. S. ftarb 31. Üiär? 1810 in Stören*. Seine beiben ,s3aupt= werfe finb ber «Saggio di lingua etrusea e di aJtre antiche d'Italia»(3i!3be.,9ioml789) unb bie«Storia pittorica della Italia dal risorgimento delle belle arti rin presso al fine del XVIII secolo» (ö'Ict. 1789 u. ö.; beutfd) non 21. SSagner mit 3lnmertun= gen uon Ouanbt, 33b. 1—3, Spj. 1830—33). SBidpHg finb nodi 2.§ llnterfudjungen «Dei vasi antichi di- pinti volgarmente chiamati etrusclii» fölor. 1806) unb bie «Notizie della scultura degli antichi» (juerft englifdj, "Jforn 1785; italienijcb, ebb. 1789; 2. Stuft. Don 3ngbiramt, glor. 1821; beutfdj »011 Sänge, 8pj. 1816). Seine «Opere postume» gab SSoni berauS (2 fflbe., gtor. 1817). — 33gl. ßappi, Biografia di Luigi L. (Jorli 1840). ünnjhtcrbt, f. Sanbätnedjt. äao (£ao<3), ba§ ju ber grofieu ©ruppe bev Jhat (f. b.) gebövtae 33olt im Sterben üon Siam. Sie weftlidjen 2. tättoroieren ficb unb werben be?= halb 2ao=pung=bam (fdjwarjbäudjige 2.) genannt. Sie bilben bie gürftentümer 2abong ober 2ampuu (gegrünbet 574 n. (ihr.), 2agong, 2Iiuang=pre, 9tan, iiiang=bai (Jiengrai) unb $iang=mai (.i'icngman ober Rimme). 2eMereä War früher ein unabhängi geä fiönigreidj, ba* mebrfadj Kriege mit Sßegu führte. ä5on ben gürftentümern ber öfttidjen ober Weifsen 2. (2ao--pung = tao) Würbe 2ßieng = tfd)an (1828) faft ganj, 9Jiuang=puen größtenteils von ben Siamefen jerftört. SPiuangdem sablt biefen Jrihut, unb bat früher von brei Königen beberrjd)tc 3Jtuang= luang=prabang ift ebenfalls Siam untertbdnig. 2tl§ ein uom Sieere abaefcfonittencS 23tnnenlaub ift ba§ ©ebtet ben Europäern lange unbefannt ge^ blichen. 3imm^ würbe juerft befuebt burd» ben 2onboner Kaufmann iHalpb S'icb, ber (1586) twn ^egu aus bortbin tarn, ferft in iüngfter 3eit finb bie 8. naher hetannt geworben. "Jcit ber feinroanbe= rung ber Saofürften beginnt bie an bie ©rünbung "Jljuthias gelnüpfte ©efdjidjte ber jeftigen Siamefen, btc ficb bamals r>on Kamhobfdja befreiten unb be«= halb 2bai (bie greien) nannten. Gin in ber alten ©efd)td)te Sirmai unb 2lffam» auftretenbes König= reiaj ber Shaivghji ober grojjen Schau beftanb 80— 1576 n. ßhr. in äJlogung, bis es ber wadifenben yitadjt bc3 öofs oon Sttoa erlag. — SBgl. Söaftian, Sie Völler be§ öftl. 2lfien, Sb. 1 (2pj. 1866); älpmoniet, Notes sur les Laos (Saigon 1885). Saobämaä, ber Sohn bes König« feteotles oon Sieben, ftanb nadj feines Skters" Sobe unter Kreons SSbrmunbfdjaft. SBäbrenb feiner SRegierunej erfolgte bev Spigonenjug gegen Iheben. 2. tötete im Kampfe ben Sohn bes i'löraftos, 2tigialeu§, würbe aber felbft oon Sllfmaion erlegt. SRadj anbern rettete er LAOKOON. ntations Lexikon ti..h,f> ■ ßaobameia — Haan 97; fidi nad) Berlorcucr Sdjlacbt mit bem SRefte bei ßeerl gu ben Snd)cleeru nad) ^Ihnicu. 2aobameia, Jocbter beä StfaftoS, ©emablin beS ^rotefilaoä (f. b.). Saobicca (grd). Saobüeia), im Slttcrtum Jlatne oerfd)iebencr afiat. ©täbte, unter melden bie im fübtoeftl. ^^rpgien nahe ber ©renge oon fiarien unbSöbien amSnfoifluffe gelegene bie bebeutenbfte mar. Sie mar Bon fiönig 2lntiod)iiä II. Bon ©tjrien (261—246 b. ßfcr.) gegrünbet unb nad) beffen ©c= malilin benannt. Um 130 o. (£br. tarn fic unter röm. öerrfdjaft unb gelangte gu bober SBlüte. 3m 4. 3abrb. mürbe hier eine ©rmobe abgebolten. 3m SKittelatter litt fie ftart burd) SJermüfrungen ber Surfen; 1402 marb fie gang gerftört. öeutgutage finb nod1 SRuinen Bon itjr in ber 9Mbe bou ®8rt= fotffat erhalten, barunter bie smeier prächtiger Sweater unb einer [Rennbahn. — @in gtoettei 8. tag an ber SBeftfüfte bou Serien, füblicb Bom 93erge .H'afio§, mit einem guten ©afen, in einer fruchtbaren ©eaenb. G§ mar eine Kolonie beä ©eleucuä I. sRitotor (306—281 B. ©br.). 3cod) jeht lebt 2. in bemSiamcn ber neuem ©tabt 8a tat ieb (f. b.) fort. 33on biefem 2. auä maren gegrünbet ein 2. in Gölcforien unb ein 8. in ber 2anbfd)aft 8öfaonien, imifeben ^bmgien unb Sappabocien, mit bem 23ci= namen Äatafefaumene (bie SBerbranntc), jeltf Morgan 2abit. Saobtfe, nad) ber 3tia§ eine 2od)tcr bei SJkia» moä unb ber .vScfabe, ©emablin beä öelitaon ober beä Selepboä. 9cad) fpätem mürbe fie bureb 2(fa= maä {hen ©ohu beä Jbefeuä), ber alä ©efanbter in 'Iroja loar, [Kutter bei DJtunitoä, roclcbcr bou 2litl)ra, ber ©rojsmutter bei Slfamai, aufergogen unb nad) ber (Eroberung Srojai bemfelben über- iiebeu mürbe. 2. aber marb bei ber 3erftöruug Jrojaä oon ber Ifrbe uerfdjlunaen ober ftarb aui Sßergweiflung über ben Serluft $reS ©obnei, bet in fragten oon einer ©ebtange gebiffeu roorbeu mar. Vaobir'cin, f. 2aobicea. 2aoföott, Sohn beä 2lntenor, Sßriefter bei ?(pollon ober beä Sßofeibon in Xroja. (Sr Warnte ba= Bor, baä böl.ierne SJßferb, baä bie ©riechen bei ihrer 3lbjal)rt Bor Jroja gurücfgelaffen hatten, in bie ©tabt liineingugieben, unb fdileubertc, um ju bemeifen, bafj ei fein SBeibgefdient ber 2ltbenc, fonbern menfd)= lid)cä Srugmerf fei, feinen ©peer gegen baifelbe, mürbe aber balb barauf, meil er ben l'lpollon früher beleibigt batte, bei einem Opfer beä Sofcibon am ©tranbe bei SÖteeri Bon gfeei ungebeuren ©djlan= gen, bie Bon Seneboä bettameu, famt feinen 3roei cöbnen ermürgt. Sie ©age ift naebbomerifd) unb marin ber «3liuperfi§» (3erftörung 3lion8) Bon ätrftinuä erjäljlt. S3ei ©opbotleS, ber ben Stoff in einer Sragöbie bebanbeltc, rear 8. ein SBruber be§ 2tncbifeS unb mürbe, ba er ftcb ali ^5riefter be« iHpollon miber beffeu SBtllen Bermdblt batte, am Stranbe bc§ SDleeri getötet. ßine befonbere SBebeutung bat bie@efcbiditebe»2. burd) bie nad) Sßliniuä Bon2lgefanber, 5ßolöboru§ unb 2UbeuoborU'3 au§ DiboboS mabrfdjeinlid) im 2. 3al)rb. b. 6br. gefertigte 2 a o f o o n g r u p p e (f . bie 2afel : 2 a o t o o n), bie ba§ f urd)tbare ©efdjid beä 2. unbfeincrbeibenSbbnebarftellt. Sie mürbe 14. 3an. 1506 in 9lom bei ben Jitustbermen gefunben unb bou Sßapft 3uliu§ II. im ißatifan aufgeftellt; ber redjte Strra beä S8ater§ unb beä ;u feiner 9ied)ten befinblicben jungem Sobneä nebft ber redeten fianb beä altern mürben bou Eornacdjvni im 18. 3abrb^ auä Stud crgdn.it. Tic Serfcbiebenbeit ber 3d)il = berung beä Sobeä bc-> 8. unb feiner Sölnie in ^oefie unb fiunft bilbct bie ©runblatje ju 2effmgä berühmter ©ebrift «2., ober über bie ©rengen ber SKaterei unb $oefie » (SBerf. 1766). 3« neuerer geit ift bie 2(ncrfcnuuug für bie jtfar mit arofuT .Uennt= uiä ber 2(natomie, aber in öorgugämeife Birtuofer SBef^anblung burdjgcführte ©nippe nict)t mehr bie gleiehe mie' früher." 3) od) teufte fid) aufi neue bie 2lufmertfamteit auf fie Wegen ber sibuliditeit in 2luf= faifung unb S3ef)anblung mit ben neu gefunbenen ©tulpturcu Bon Sß'ergamon, unb meil mau in 8. bie üftaebbübung inähefonbere einer (Jigur unb eine! fiopfeä beä pergamemfdjen 2lltarfriefeä ju finben glaubte. — SBgl. SefuU, 3ur Seutung unb ;ieit= bejtimmung be§ 8. (Stuttg. 1883); Srentelenburg, Sie 8aofoongruppc unb ber ©igantenfrieä (IV-rl. 1884); SBrunn, über bie tunftgeiei)id)tlid)e Stellung ber pergamenifdjen ©igantomad)ie (im «^ahrhud) ber toniaüd) preuf;. fiunftfammlungen», V, ra, ebb. 1884); il (iaffel, 8. in iifothc unb fiunft (©üben L890J; ferner bie 2itteratur in Slümneri ätuSgabe oon 2effingä «Saofoon» (2. 2lufl., SBcrl. 1880). Vaomcbon, Sohn beä 3loä unb ber Suröbife, Sönig bou Jroja. $ofeibon unb 2lpollon bleuten il)iu a'uf beä 3euä SBefebl, ba fie biefen hatten fefjein molten, ein 3ahr lang um Sohn : 2lpollon hütete feine Serben auf bem 3bagebirge, Sßofeibon baute ihm bie Kauern Bon sroja. 2llä fie jebod) ihren 2ol)u oerlangten unb 8. ihnen bieten nicht nur Berfagte, fonbern fie fogar alä ©Haben Berfaufen mollte, ba Berliefsen fie ihn erjürnt, unb 2lpollon faubte eine iu'ft, ^ofeibon aber ein fd)redlid)eä Seeungeheuer. 9Jad) einem Dratelfprud)e tonnte ber 3frn ber ©ötter nur befänftigt Werben, wenn 2. bem Unge-- heuer feine Sodjter §efione ,utr Speife gab. öera= fleä befreit fie auä ber ©efahr unb tötet baä Un= tier, aber aud) ihm giebt 2. ben oerfprodjenen 2ohn uidit. S)a .liebt .fterafleä mit einer glotte gegen 2roja, um fid) ju rächen. Sie ©tabt rcirb erobert unb 8. mit feineu Löhnen au|er bem noeb unmün= bigen 5(5obarfe§ getötet. Sie öefione fiel bem Iela= mon alä ©iegeäpreiä ju. 8aon (fpr. lang), l) Slrronbiffcmciit bei frans. Separt. Sliine, bat 2468,55 qkm, (1891) 1621396., 291 ©emeinben unb jerfällt in bie 11 fiantone 2lni3l)=le = 6bäteau (137,% qkra, 8219 S.), Ghauni) (158,50 qkm, 21269 &), 6onct)de=6l)äteau (252,65 qkm, 16134 6\), ©raonnc (193,n qkm, 11023 6'.), (Srexß=fur=©erre (193,4i qkm, 11105 6\), 2a gere (190,11 qkm, 24403 (i\), 2. (232,22 qkm, 23767 @.), ilfarle (234,59 qkm, 12583 6\), 3Teufcbätel (283,72 qkm, 8999 6.), 9to30p = fur = ©erre (265,50 qkm, 13518 6\), ©ifjonne (326,78 qkm, 12119 ß\). — 2) ^aitutftabt beä Separt. 2liäne, in ber sur SJ5i= carbie gehörigen 8anbfdjaft Saonnati, Kriegis plan britter klaffe, an ben Sinten Jergnier = 2., SfSarii=©oifioni^. unb 2.=2lnor ber 9torb= unb ber Sinie @pernat;=8. ber Dftbabn, auf einem ifolierten, 188 m hohen Serge gelegen, bat (1891) 9555, alä ©emeinbe 14129 (?., in ©amifon baä 45. Snfcm* tevieregiment. Ser bie ©tabt umgeheube, nad) 1874 augelegte ©ürtel betadjierter SSBerfe liegt 5—7 km oon berfelben entfernt unb erbebt 8. gu einem be= beutenben oerfdjangten 2ager. 2. bat eine grof,e, im 11. unb 12. 3abrh. erbaute Satbebrate (3lotre= Same) mit oier Jürmen, ein ©emijd) roman. unb got. ©tili, gleichwie bie Sirche St. SDcartin, einen bifd)6fl. Salaft, jeht Suftigpalaft, bie 643 gegrünbete 974 8üo§ — öaperouje fBenebiftinerabtei 2t. ÜBtncent, meiere jcht bie 3*! fuiten berechnen, mobernei Stabtrau*. Senhnal Don üftarfdjaQ Sfturier unb ein Sweater. Sludj be= üol'i ein ©eridjföbof criter '^uitau;, griebenjgericbt, ein Kommunal College, vchrcneminar, roertootle '•iMblictbef c.i i ' Saube, ."n x > vaubvbriften, mehr als 2000 Slutograpben) unb eine SUabcmifd'e ©e* felHdvift mit .Huun- unb Slltertümeriammlung. SBehv unb ©emüfebau '.'ivmd-ccten unb Spargel), gabrifation oon Seinroanb, Strumpfmaren, 3Bott= beefeu, Jud\ Reffet, pumpen, öahbel mit@emeben oon 2t. Ouentin, @ifen= unb SSledjmaren Don golem= brap, Spiegel unb ©laämaren Don 2t. ©obatnfinb bießauptermerbSsloeige. — ©efäjidjtlidj bentroürbig il"t bie Stabt burdj SlüdjerS Sieg 9. unb 10. STOäq 1814 über SHapoleon (f. SRuffifcb=3)eut{äVgran36fi= über Stieg oon 1812 bi-5 1815). 2lm 8. Sept. 1870 mürbe 8. oon ben iöeutfdjen cerniert imb ergab fid> 9. Sept. 9lad) ber 93efe|ung fprengte ein franj. Unteroffijier ba§ SBuloetmagajin ber ©itabelle, mo* burd) gtofse Sßermüftungen angeridnet unb 500 franj. SRobilgarbiften unb 70 beutfdv 2nlbaten getötet unb Perreunbet mürben. — Sgl. JJielleiullc, Histoire de la rille de L. (2 SBbe., 8aon 1846). Sao£, SBoH in Siam, f. Sao. Sao=rjc(2ao = tfe), einer ber tiefTmnigften Senter be§ cbinef. StlterrumS, lebte im 6. Saljtb. o. Ohr. (Ir toar Staatäarcbioat in 8u, ber Ütefibcn; ber £fdjeubpnaftie. 3" fpätem älter ;og er fid), ben Verfall bei Steidjl oorauifebenb, Pen feinem kirnte nitüd unb reanete fieb genäBeften, worauf er fput= lc-:- Derfdjtoinbet. Tic Überlieferung beridjtet, ev habe auf ber ©renjftation 6an=tou, ben Sitten beä '^.febUhabcr-? ,\i-hi naebgebenb, ben Jvaftat niebergefd)tieben, reelcber u. b. 2". «Taö-teh-king» (beutfd) mit ßommentar von SB. Don Straufj, 8pj. 1870), ba§ lanonifebe SBudj Dom 8ogo§ unb bev 3u genb, in81 Innen Rapiteln bieSebreoom taö enthält. haä ii!ert taö bat neben ben SSebeutungen: SBeg, vJierm, mit PcränbertemJonfaU noch bie Sebeutung: fpreeben, Jobafi e§ bem gried). i'ego-j jum minbeften nahe temmt. 3m tao ift <&** Singe Urfprung, unb buveb bac- taö reeiß id), bat; aller Singe än= fang in ibm ift. S)a§ taö ift bei 2. Eo<3mifd)e5, logifcbcg unb etbifd'e« SJkincip wgleid\ Seine Sebre bürfte pielleidn am uitreffenbften al§ mpfti= ieber SanthcU-muv ober SanlogU-mu* ju bejeid); nen fein. S§ lag im 3Befen tiefer Sebre, bat; fie auf einen Keinen ffrei§ auSerlefcner ©eiftet be fdjränft blieb, rea'hrenb ber fog. SaoismuS (f. b.) aufjer bem Tanten nid'tc- mit ber Sehre be« 2. ge= mein bat. — 3SgL -Ibel SRemufat, Memoire sur la vie et les opinions de Lao-tseu 0}5ar. 1823); Lao-tseu Tao Te King, le livre de la voie et de la vertu (hg. Den 2tauiMa» 3ulien, ebb. 1842); Gbalmer-J, The speculations on metaphysies. polity and morality of the old philosopher Lau-tsze (Sonb. 1868); SBatteri, Lao-tzu. Study in Chinese philosophy (ebb. 1870). J.iic-j, am li ifen Ufer be§ :Hio "Barana, bat (1890) 7000 G\, 3ollhaus, Sanffiliale unb ift miduige 2tation ber Sampfer jmifeben 33ueno§= 3üre» unb Slfuncion. ^ Sa ^a,5 (fpr. pah-?), früher Sabia be Santa (vru^, fiauptort be§ meyif. Serritoriumä 8aja= Ealifornia (f. b.), mit G093 d. unb gutem .'öafen. Sapenna, ßuigi, Freiherr oon, bfterr. Staats^ mann, geb. 26. jjebr. 1825 in 2inj' in ©almatien aii-5 alter ital. Aamilie, ftubterte in SBien !He*tv nufjenfi.'haft, mürbe 1854 StaatSanmalt beim Ban= beigerid)t in3ara, 1858 Dberlanbeägeridjtirat imb 1863 v3>i'dnbent biefeg ©ertditä. 3ll§ 1860 bie grage ber GnnDerleibung 5)almatien§ in Kroatien Stamonien angeregt mürbe, ftellte fich S. mit einer JReihe oon ©eftnnungigenoffen an bie SpiJte einer ©egenbetnegung. 1861—70 geborte 2. bem Bfterr. Slbgcorbneteuhaufe an, mo er al§ SBorftanb beä libe= raten Seutfd)en Stub§ eine beroorragenbe ctelle ein= nahm unb 1863 jum SBicepräfibenten aemdblt mürbe, ©leirbjeitig ftanb er im balmatin. Sanbtag an ber Spifee ber Sutonomiftenpartei. 1866 erfolgte feine (Ernennung jum öofrat beim oberften ©erid)tö= bin in SBien, 1874 mürbe er al» delegierter öfter* reidj=Ungarn§ jum internationalen 'Jlrvellbof nad) Slleranbria entfenbet. 1876—81 mar er Sßräfibent bc§ Slppellhcf* in Slleranbria, nach feiner Dlüdtehr nad) Europa mürbe er 1882 jum 33orfiUcnbcn ber Sommiffton jur Siegelung be§ 3uftijroefenä in SBoSnien unb ber öergegomina ernannt. 1888 rourbe et nod) einmal in ben 9teiri)Srat gemahlt, mo er jid) bem Soroniniftub anfd)lofj; 1889 erbat unb cvbielt er feine Henuenierung. (Tr ftarb 5. Slpril 1891 in äBalblmf in Slieberöfterreid). Sapcroufe (fpr. -rübf), ,^ean graneoiä be ©a= laup, ©raf, fatfeb 2a $e"roufe, franj. Seefabter, geb. 23. Slug. 1741 ju 2e ©uo bei Üllbt, biente febon 1756 im Seehiege gegen Engtanb, mürbe 1777 SdjiffSlieutenant, 1780 fiapitän sur See, eroberte 1779 bie engt, gregatte Slriel, 1781 ;mei engl. Morretten, jerftörte 1782 bie brit. Ülieber laffungen in ber Subfonbai unb erhielt 1785 ben Sefebl über bie Scbiffe SXftrolabe unb SBouffole. X.'. ging 1. Äug. 1785 unter Segel, tarn um Kap .vSoorn nad' (Soncepcion in lihile (im gebr. 1786) unb nadi ber 9lorbroeftfüfte 3lmerita§ am 2Hount=@lioJ, ging pon ba fübmärtS an ber .Hüfte hin bi§ jur fpan. Siieberlaffung SUlonterep, anfevte im gebr. 1787 in 8aperoufe*@tra|e - Sa 'ipiata (Strom) 975 2ßcmilct , ging im ?lpril nad) bem nerböftl .Hüften laute ätfienS a6 unb nahm bie ßüften be§ ^apani^ fdjen ÜJceerS, baruntcr auch bie Sfcorboftfeite Soreaä febr genau auf. 8. eutbeette 9. Stug. 1787 bieSft perouic ©trafje jwifdjcu gefjo unb ©adjalin, fd)idte von ßnmtfcbatfa au« bei; 3)otmetfd)cr Scffcp* mit feinen Journalen unb .Harten ju Sanbe nad) Guropa, ging »on ba nad) ©antoa hinüber, wo beim SBaffer* loten ber Kapitän bc Sangle, ber 9iaturforfd)cr Samanon unb 19 SJtann erfcblctgen mürben, unb anfeite im gebr. 1788 in SBotanfibai. 58on biefem fünfte au§ (unb jwar Dom 7. gebr.) batieren bie legten biretteu SDtitteilungen S.§ an bie franj. SJte gierung. ©eitbem mar er oerfdbrounben. Grft 182G führte ein Hufall auf feine ©pur. Sttllon, ein engl. SdnfjStapitän, (anbete bamal§ auf ber Snfet %\u copia unb fanb bafelbft im Sefihe eine§ abenteuern: ben vveufi. SPtatrofen mehrere ©egcnftänbe, bie auf SJ Grpebition beuteten unb Don ben 33ewol)nern ber gnfel SBanitoro etngetaufdjt morben maren. Sie CftinbijdK Gompagme fd)ictte nun Sillon 1827 bortbin, ber unter ben (Eingeborenen 9lugengeugen be§ ©djeiternS ber sinci franj. ©djiffe am fübweftt. Ufer ber gnfcl auffanb. Sie SBefcbreibung feiner Weife eridüeu 1829. Sumont b'Urmlle (f. b.) unter» fudjtc im gebr. 1828 biefe ©egenb, fanb bafelbft fünf franj. fianonen unb anbere Sftefte unb errichtete 14. SQcdrj 1828 bem Slnbenfen S.§ ein Senfmal. Sen mehrmals überfetsten 93erid)t über S.§ Steife u. b. 2. «Voyage autour du monde» (4 33be., ißar. 1797, mit SltlaS) arbeitete lUilet be äUureau nad) ben 2agebüd)ern au§, Weldje Seffepc- nad) granlrcicb aebradjt hatte. 1844 Würbe 8. ju 2ttbi eine eherne ©tatue errid'tet. — Sjgl. Bulletin de la Societe geographique (7. (Serie, Bb. 9, $ar. 1888). 2u§, balb ber ©efdiidjte angeboriger Stamm ibejjalienä, beffen sJ)titglieber_in öielen norbgriect}. ©agen eine iMolle fpielen. Sie laffen fid) luobl am tieften a(§ sJte= präfentanten ber uralten Stabtburgen Jbefjalieuc' ertlaren, beren natürliche ©egner bie Kentauren (f. b.), b. b. bie Simonen ber ',ablreid)en uom $elion: gebirge berabfommeuben (9ie)V unb ÜiMlbbädje finb. .f)iufid)tlicb ber bilbltdieu Tarftcllung ber £'. in ben Jtentaureutämpfen f. .Heutauren. Sa^Ioce (fpr. -plabfs), 6prille Pierre Sbeobore, franj. ©eefabrer, geb. 7. 9Ioü. 1793 auf bem 2ltlan= tifeben Dcean, fegeltc alä gregattentapitän jiueimal (1830—32 unb 1837—40) um bic (5'rbe unb mürbe 1841 fiouterabmiral, 1853 SStceabmiral, 1857 5Dta= rinepräfett in S9reft, wo er 24. 3lan. 1875 ftarb. Gr fdirieb: «Voyage autour du monde» (5 53bc, ^>ar.l833 — 35 u.1839) unb «Canipagiie de eircum- navigation de la fregate l'Arternise» (G 93be., ebb. 1840—53). gaplctcc (fpr. -plabfs), ^ierre Simon, S0taraui§ be, ÜJtatbematifer unb 2lftronom, geb. 28. DJJar,? 1749 ;u Seaumont=en=2tuge im 5)epart. Galoabos, War einige 3eit i'ebrer ber DJtatbemattl an ber i)Hlitärfd)it(e bafelbft unb ging bann nad) 5ßart§, wo er bic Stelle eine§ SraminatorS beim tbnigl. 2lrtillcrietorp§ erhielt unb 1773 in bic Sllabemie ber 2Biffenfd)aften aufgenommen Würbe. Später ging er in§ Snftitut über; aud) War er ein» ber erften SJtitgliebcr be§ neuerridjteten SängenbureauS. SBonaparte ernannte ihn beim SBeginn ber Sonfit; larregierung jum SJtinifter be§ gnneru; bod) würbe er [djon imSej. 1799 burd) ßueian SSonaparte er= fetu. darauf ernannte ihn üBonaparte gum ÜRitglieb be>J ßrbaltung§fenat§, im guli 1803 jutn 3Sicepräft= beuten, im ceptember sum .Haujlcr bC'ijelbcn unb bei Gvriditung be§ fiaifertbronä junt Grafen. Sub= Wig XVIII. ernannte ihn jum Sßatr unb 1817 jum SütarquiS. Gr ftarb ju Sßariä 5. War-, 1827. gn feinem öauptwert «Traite de la mecanique Celeste» mit ben Supplementen (5 sübe., $ar. 1799 —1825; «5b. 1 u. 2 in 2. Slufl. 1829—30) finb faft alle fßrobleme ber neuem Slftronomie bureb bie 6itf§mittel berSlnalpfi'S bearbeitet unb jum gropeu Seile gclöft. Gine populäre Bearbeitung beSfelben ift bic «Exposition du Systeme du monde» (2 5Bbe., "Jiar. 1796 ; G. 2tufl. 1835), worin er aud) feine fd)on früher in gleidjem Sinne »on fiant aufgefteltte .sinpotbefe über bie Gntftcbung be-J 9ßtanetenft;jtem§ behanbelt. (©. Äant=2aplacefd)e Sbeoric.) Gr war ber erfte, ber auf analptijdjem SBege bie Uu»er= änberliditeit ber mittlem Gntfemungcn ber s$lane= ten Bon ber Sonne bewies, ber »erfepiebene ©efebc in ber Bewegung ber iUonbc be§ gupiter eutbeette; aud) beftimmte er bie gcgcnfcitigcn Störungen aller Öauptplaneten. 3u feinen SBerfen gehören nodi bic «Theorie analytique des probabilites» (93ar. 1812; 3. Stuft. 1820) unb ber «Essai philosophique sur les probabilites» (ebb. 1814; G. Stuft. 1840; beutfd) Don S£önnie§, öeibelb. 1819, unb »on (öd?Waiger_, Sp3. 188G). Seine «CEuvres com- pletes» erjebienen in 7 JJänben ($ar. 1843—48) unb in 13 Bänben (ebb. 1878 fg.). Sa Wirtin, nollftänbig 9tio be la 93lata, baS nad) beut älmajonaS ^rocitgröfjte Stromfrjftem Don Sübamcrita, eigentlid) aber nur fein 'iiftuarium, I mit bem ber mit bem ^aragttap (f. b.) »ereinigte 976 2a 5ßfota (©tabt) — 2appcn (Soßgftantm) 'l'arana (f. b.) unb bet Uruguay (f. b.) ficb in bcn ältlantifdjen Ccean crgiefct. Sie» jiituarium, bie breitefte glujjmünbung ber (Sröe, ift nach, SSereini= aung be§ ~$arana unb Uruguay bi§ na* 53ueno»= 3lire» 40 km breit, erweitert fid) in öftl. Stiftung unb erreicht iwifcben üftontenibeo unb Sßunta be laä i;icbra» 105, au bcr äufserften Öffnung ^wifcben iitalbeuabo unb (Sabo San Antonio 220 km 33reite bei einer Sänge Don 320 km. (S. Du'benfarte junt "Blan : SB ue n o § ■■ 3t i r e §.) Sein fchlaminige» gelb= Itcfee» ffiaifer giebt ftd> neeb auf 125 km in offener reo ju erlernten. 9Begen ber geringen Siefe unb fer bieten Sanbbänfe ift ba§ einlaufen gefährlich. ,-iur Sicbcrbcit bienen Seucbttürme unbSeud)tfd)iffe. 3a§ SBafftn bietet nur einen öafen, üftonteoibeo, bet aber gegen Süboft feinen Schuh gewährt, auf;er- rem nur offene Sieeben, wie ShtenoisSürei. 3>en ben ÜDtünbungsarmen ift nur ber 5ßarana=©ua3U für grnfje Schiffe brauchbar, liefet wirb oon ber Keinen argentin. Snfel i)iartin = 0arcia_bebevrfcl1t. Ta-> Sttomfpftem umfafjt alle ©emäiier, lockte auf Sern fflbl. Slbbange be» brafil. Hoctlante». ber ÜSSafferjcfeeibe gegen bie fütl. 3uflfiffe bei 3hna= ;ona», be§ Socantin» unb Sau ,>ranä»co im 31., auf ben 3inbe» im 28. unb ber dBafferfdjeibe ber bem Staate 33uenos = Stire» angehörigen Suftüjfe bei liiituatium» im ©. entfpringen. Sie ©ejamt= lange be§ Softem» wirb ju 3700 km, bie Sänge ber rem eceauiieben xßertebr bureb Schiffahrt ?ugäng= lid)en SSaff erlauf e ju 300 000 km, baä aflujsgebiet ju 3000000 qkm angegeben. 3n p olit. 33euehung geboren ;u bem Stromgebiet bei S. 1;. bie füböftl. Seile Don 33elima, bie jübi. unb füböftl. Staaten pon SBrafitien, faft gang 3lrgen= tinien, Uruguay unb Sßaraguaö. (Sierju .Harte: Sa ^lata^Staaten, Chile unb^atagonien.) S a» AluBftiftem warb 1853 Dom Snglänber S)ar», 1853— 56 Dom Jlmcrifancr $age unteriuebt. Sa "l>lata, öauptftabt ber argentin. 'Brcmn; 23ueno» = Stire», etwa 50 km im cC. oon 23ueuo»= Stire» gelegen unb burd) Saint mit ihm unß mit bem öafenort (Snfenaba oerbunben, ift regelmäßig angelegt, bat (1S90) mit (Snfenaba unb bem üBorott Selofa jdwn 65557 (S., barunter siele Italiener, einige prädjtige 23auwerfc, aber auch Diele ßolj= b. auf er, mehrere 9tegierung»gebäube unb Kirchen, ©criditsbof, ein feböne» SERufeum mit JBiblicthcl, 3 Söanten, 2 Sheatcr, 30 Sehulen, SBafferleitung unb jum Seil elctttiicbe SBeleudnung. Ter öafen, ein große» SBaffm, fteht buret einen Kanal mit bem 2. iß. in 3>erbtnbun_g. S.$. mürbe erft 1882 begrüntet. iiapo, Slrnolfo bi, ital. SBaumeifter, f. Slrnolfo bi Sambio. üapoeigebirge, i. Karpaten (S. 186b). Lappa Juse., Klette, äßftairjengattung au« ber ,"yamilie ber ftompoftten (f. b.) mit nur roenigen 3lrteu im gemäßigten (Suropa unb Slfien. Sä unb aufredne, reich oerjroeigtc, trautartige Sßflanjen mit breiten ungeteilten, meift eiförmigen Slättern. Sie "Blüten finb ju tugetigen .Hcputcn Bereinigt, fämt= lieb imitterig unb röQienförmig. Sie Hüllblätter ber Köpfdjen laufen in einen laugen ftarren, an ber epise batigen Stadjel auf, mittel» Denen fie fid? leiebt an anbere ©egenftänbe anbaten, tnoburd) eine leidn'c 'Serbreitung ber Samen ermeglidn ift. Sie betannteftcu Strien, L. major DC, L. minor DC. unb L. tomentosa Lam. , madifen in ganj Guropa milb unb finben fieb am hättfigften an SBegränbern, auf teuften 'IMäljen, an Sännen u. f. rc. Sic SButjeln aller btei Sitten waren alc- Radix Bardanae offijineQ unb gelten noch jet;t al» blut= reinigenb. Sm^olte gilt einSrttaft ber Klettcn = mur.?el pielfa* ab» öaarinud;» beibvbernbc» SRits tcl. Sa» ßlettentourgelöl ift bagegen ein gc= mbhnlicbe» öaarbl nad> beliebiger ÜBorfdjrift, »u melcbem feine Klettenmurul oetmenbet mirb. 3n einigen ©egenben roerben bie SButjetn unb jungen Sproffcn aU ©cmüfe gegefjeu. 23on ber in 3apan einbeimifdjen L. edulis Siebold werben bie 3Bur= jeln im füböftl. Stften aU ©emüfe, Japan ifd)e Scotjoneta, gegeffen. 3Jtan bat »ergeblicb uer= fucht, biefe Sßftanje auch in (Suropa einzuführen. Üappa, Kung = paf, Hafen in ber d)inef. 5>ro= öinj ffroang=tung, gegenüber SDtacao, am ftanton= ftrom (f. Karte: Kanton unb Kantonftrom), ift feit 1887 bem fremben jnanbel geöffnet. 1892 tarnen 9822 S.inffe einfeeimifeper SBauart an. Ser SBett bet (Sinftthr (befouber» 33auinmollioareu, ine. (Sarne, Spium) betrug 5,c, bie 3tu»fuhr (Seibe, Cle, üftatten, 3iei», Sh,ee) 3,s 3»iill. 2ael->. itappalxc (com beutfefcen Sappen mit tat. 6'nbung), unbebeuteube, tpertlofe Kleinigfcit. ^ Saööcn ober, lote fie fid) felbft nennen, Same, Sabine, Samelat» (ein 3iame, ber mit bem 3!amen ber ginnen Suomalaineu, Suomataifet utfammenhäugti, ein fpradjtidj juv finnifd)=ugrifd)en Sößerfamilie gehörenber Stamm, »eldjet bie nörbl. Seile oon :)iuBlanb, Jinlanb, Sdjmeben unb 3ior= wegen (ba» fog. Sapplanbl bewohnt. Körperlich finb bie S. oon ten Ugro Rinnen gefduebeu unb bitten einen eigenen SRaffentopuS. Sie finb tleine Seute oon 1,3 bi» 1,6 m Höbe, oon fdnnuRiggelber Hautfarbe, mit ftraffem fd)h)arjem Haar, runbem id'äöcl, ein wenig idnefftebeuten Slugen, fleiner platter 3iafe unb Beinern fpi^eniKinu. S a% .Hnod)en= getüft ift fein unb ;art. ^hrcr SBefdjäftigung nad) Unfällen bie S. in 33er g läppen (Fjell-Lappan, ©alblappen (Skogs-Lappar) unb iviidjer; l app e n ( Fiskare-Lappan, je nadjbem fie al» Dtenn= tiernomabeu herumüehen, oon ber 3agb ober Dom Aifdnang leben. SBäbrenb bie 3Balb= unb gifd)et= läppen in Kleibung unb SBobnung ftcb Dieljad) ben jdjweb. unb ruf}. SSauern nähern, haben bie nomabU fierenben SSetglappen hierin noch mand)eS (fiaen- tümtidpe. Sie oerfertigen ftcb in berStegel bieKlci= bungSftücte unb ©erätfdjaften felbft; fie gerben bie fraui be» Stenntier» unb nähen fie mit ben Sehnen be»felben uifammen, fie fdniiKenau-jHoli bie Scbnee: fdnibe unb Derfdjiebene öeftanbteile bei Schlitten», meteben fie burd1 Sßetbinbung mit SRiemen au» jenen herftelleu. Sie IradH ift bei beiben ©eid)Iea)tern jiemlicb gleich; fie befteht in einer fpitugen 3Jiürc, Höfen unb Stiefeln unb einem langen ~i>eUrodc. SieS. Wohnen unter runben, nach, oben fpift julauf cn= ben Selten, mit einer Cffnuug auf ber Spii-.e ;um 3tbäieh,en be§ JRaiicbe». Jmh Sommer wirb bai au» Stangen beftebenbe ©erüft einfach mit 3teuntier= häuten bebeeft, iralneub man im SSBinter pon unten her Steifig unb [Rafen barauflegt. Sic 31ahrung bei nomabifietcnben S. ift oorgflglid) bem 9tenn= tier entnommen, ba» feinen 3icicbtum unb Diel= fad? bie einzige ©runblage feinet (Sriften? hübet. Sic SliuahlbcrS. mag etwa 25000 betragen, nöm= lidi 14645 in9tor»egen, 6800 in Schweben, 2400 in Sftufjtanb unb 961 in ginlanb. iShemal» waren bie S. getifchanheter, jefet befennen fie ficb, gur chriftl. Kirche; boct haben fie ihre alten religiofcn Stnfidjten beu ihnen aufgebrungenen chriftl. ©Iaubeu-Mel;ren fr I j ^H i V s 3 JS B -5 5 ., -^ — t, 8apperne og ben lapsfe iUtvffion i.Wopcnh. 1866); atu>5, LappiskMythologi,Eventyr og Folkesagn (.Hrift. 1871); ber)., Lexicon Lappo- iiicuni (ebb. 1885—87); ^oeftion, Sapplänb. W&t* dien, SolfSfagen u. f. w. (SGBien 1885). Sappen, im ^agbroefen, f. Sagbjeug. SappenbevQ, yob. i'iart. , @efd)id)t§forfd)er, geb. 30. 3uli 17l>4 nt öamburg, ftubierte in @btn= bürgt) iUcbiuit, ging aber halb ju bijtotvpelit. 2tu= bien über, hielt [tob längere .Seit in 8onbon auj nnb wibmete fidi bann in Berlin nnb ©ottingen recbt§= hiftor. Stubien. 1820 würbe er fmmburgifdjer W\- nifterrefibent am preufe. .sScfe nnb übernahm 1823 ba§ 3lmt als älrcbioar im öamburger Senat, bas er bis 1863 befteibete. (5-r ftarb 28. 3loD. 1865. Seinen wiffenfainb. 1852— 61) unb bc§ JhraRiger (ebb. 1863—65) haben ebenfo wie bie «©eidiiditsqitcllcn bes Srjftifteä ttnb ber StabtSBremen» (33rem.l841)auc&, für ben Sprach; iorfeber hohen SBert. Um bie @efd)id)te ber beutfeben Öitteratur bat fidi 8. bureb bie «:Kclignieu bes gräu= lein S. ,H. oon filettenberg» (öamb. 1849), bie Stul= gaben oon 2bomas äRutnerä « Jill Sulenfpieget» (8pj. 1854), ber nieberbeutfdjen Scberjgebidjtc beS Saureinberg (Stuttg. 1861) unb ber beutfeben fowie ber meift bisher noch ungebriidten tat. ßebiebte fßaul glemings (2 53be., ebb. 1863— 65) oerbient gemadjr. "Jhidi toar er lUitarbeiter an ben «Monumenta Ger- maniae historica». 9iad> feinem Stöbe crfdiienen bie oon 8. gefammetten «Briefe oon nnb an Klopftoct» (SSraunfcbw. 1867). — Sgl. (5'. Jp. 2Jca»et, Johann SKarttn 8. (öamb. 1867). Lappetit vient en mangeant (jvj.l, ber ätppetit fommt heim (5'ffen ; fpridiwörtlich geworbenes liitat aus iKabetais' «Gargantua» (fiap. 5). Vnppctc (engL, fpr. läppetä), eine Irt brofdiier= ter SBluffeline, bie auf befonbern ctühlen gewebt unb ,ut SBorbängen »erwenbet werben , meift mit biditen unb erhabenen jwifd)en burdihrocbeuen Streifen. yappiitnmrtfd)tnc, fooiclwieToubliermafcbinc ifappjaiicu. f. 3agb?eug. [(f. Spinnerei). Viipplau», bei ben Eingeborenen Same ädnam, auc-gebehntes ©ebiet im äufjerften Sorben Suro= pa§, im ganjen etwa 400000 qkm umfaffenb mit nur 100000 (_*., loooon 25000 Sappen (f. b.), 28000 5d)Weben, 20000 Norweger, 15000 ginnen, 5000 SRuffen unb 2000 fiarelen, gerfällt politifdi in brei Jeile: ba§ nortoegifdje 5.'. ober bie ginmarfen (f. b.) im SR. unb 912B., ba§ ruffifehe 8. im 3JD. Sroi^auS' KontJer(ation§=8cEifon. 14. Stuft, x. (f. ginlanb) mit ber SapptSnbif eben ober Sola= halhinfel (f. b.l unb ba* fdnoebifdie 8. im D. Sa§ fdnoebifdie 8. ift eine alte Vanbfchaft, iioifrlien Norwegen, Jinlanb unb ben fdjweb. 8anb= fdiaften SBefterbotten, flngermanlanb unb ^emtlanb gelegen, gehört mit, iwei Trittein bes3lreal'3,mm',Jior= bottens unb mit einem drittel jum SBefterbottenS Van (f. b.) unb bebedt 115885 qkm (7222 qkm ©e= »äffer) ober mehr als ein Viertel ber Wefamtober= flädje Sdnoebens. Tic S3ewobner, etwa 37000, ftnb größtenteils (28000) Sdjweben; bie ^ahl ber Sappen fann auf 6800 unb bie ber ginnen auf .".000 gefehdnt Werben. Sa§ fdiwebifdie 8. bilbet ein walbiges, rauhes, oon zahlreichen AlufUhalcrn unb SBergeSjodjen, nteijtcns in füböftl. Jlüdnung, burdi.togenes 6od)Ianb, beffen* uörbl. unb weftl. Seile ooiit .Holen unb feinen Verzweigungen an« gefüllt finb. Unterhalb biefer fdineehebedten ober nadten ©ebirgSgegenb folgt eine 1 erraffe mit S3in= nenfeen unb Sümpfen; bie unterften, beut .Hüften= lanbe angrenjenben Seile bebeefen ungeheure gicr;= tenWälbec unb ausge.ieidinete ffieiben ("Jieinmoos), wo oor.ntgsiooife bie angefeffene Seobtferung wohnt, wäbrcnb bie ©ebirge faft atisfcbliefuidi oon noma= bifterenben Sappen befucht werben. 5cacb ben faft parallelen gröfjern Alufjthälern ift bas fdnoebifdie 2. in jolgenbe fünf ©ebiete ober 8appmarfen geteilt: 2 ornea=, 8uled=, 5ßiteä=, Vof fele= unb 'ilfele-Vapptuarf. ,"su Jorued = Vappmart liegt bie höchfte 93ergfpifee Sdnoebens, fiebnefaiffe (2130 m). — Sgl. ßelm§, S. unb bie 8applänber (Spj. 1868); ,yS. nitb k. Slubel, ©in Sßolarfommer. [Reife nadi 8. unb Manin (ebb. 1874); ßcter, V. ttnb Sapplänbcr (greiburg 1878); Atiis, 8aila, Sdiilberungeu aus 8. (Spj. 1886). La propriete c'est le vol (frj.), f. üigeit; tum ift Tiebftahl. Vnpfafi, iDrt in .Uleinafien, f. 8ampfafu§. Lapsi (tat., b. i. abgefallene), in ben erften 3ab,t= huubertcn ooruigstoeifc Benennung berfenigen, bie unter ben Verfolgungen ber heibn. Staatsgewalt bem diriftl. ©lauben nidit treu blieben, i'fan unter: fdiieb : sacrificati (thurificati), bie ben heibu. Göttern toirflidi geopfert(4i>eihrauch angeuiitbet); libellatici, bie einen ohrigfeitlidien Schein (libellus) über an= gehlidi bargebraebte Dpfer erlauft; acta facientes, bie falfdic eingaben über ihr religibfei 33efenntni§ gemadit, unb traditores, bie beilige SBüdjer unb ©e= fäpc ausgeliefert hatten. Sie .Hirdie ftrafte bie L. anfangs burd) Sjfommunifation uno erfdnoerte bie SBieberaufna^jme. Slllein im 3. Jahrb. febon bilbete fidi eine milbere gravis aus. (S. "Kooatianer.) Lapsus (tat.), -sali, /iehler; L. bonorum, Ser* fall bes Vermögens; L. calämi, Sdireihfehler; L. linguae, Spredijehlcr; L. memoriae, ©ebäd)tni§= fehler. [äffen (f. b.). VnpitHbcrnffc, ©änblername für bot Sduocius= Lapurdum, bas jeRige Saoonnc (f. b.). yaquinlior«, öodjgipfel, f. o-lctfcbborn. i*ar, Slffe, f. Sangarmaffen. Vav, öauptftabt ber perf. 5ßrooiri3 Sartftan (f. b.). iiava, Staat ber ;Hepuhlif SBenejuela, jWifdjen Earabobo, galcon, Vos älnbeä unb 3amora, um= iaf;t bas ßügellanb j»ifd)en ber ßorbillere oon i'ieriba unb bem fiaribifdjen ©ebirge, wirb oom :Kio Socupo unb 3üo ?)aracui hewäffert unb .nihlt auf 24085 qkm (1891) 246 760 15'. yiauptftabt ift Sarquifuneto (f. b. ), wichtig finb audi Earora, Socupo, San gelipe, ".'laritagua unb bie .Httpfer= minen oon älroa. 62 978 Sara (©öttitr) — Sarbner Sara, Sarunba, SRutter cor 2oren (f. b.). Vntnmic, öauprftabt be§ tf ciuitn iHlbann im norbamerit. Staate 2Bt)oming, am Saramiefluj; nur an bei llnien^acific-Sabu, hat (1890) .6388 G., ©oümartt, auigebebirte Sßiebjucbt auf ber Sara mieebene, bie im SRO. nur C. oon ben Slad = Mountains ober Batamiebergen (£. Sfkat 2750 mi begrenzt toirb. Eine im SB. bei Union oer= breitete aeolog. Formation, geioebnliob gurobern .«reite geregnet, beipt nad) ben hier auftretenben c dn'cbtcn Saramieformation. Varanba, ©tabt in Sntaonien, f. ffaramanien. Sarantufa, Ort auf ber Snfel Slorei (f. b.). Sarafcf), ©tabt in äftarofto, f. SCrifct). Särdjc, bie jur ©attung Larix Mül. ber ga= mitie ber lUabetbeher (f. b.) gehörigen Strten. 63 finb mir 8 belannt, bie iub fämtlid) in bernörblidjen gemäßigten 3»ne finben. Sic Nabeln fteben am einjährigen Stämmeben unb au ben Sangtrieben ber fpätern Jahre foiralig eingeht, finb an ben auS Sld)felfnofpmbiefer9tabelneiüftebmbenSurgtrieben büfdjelig, meid), furggeftielt unb fallen im öerbft ab, baher bie 8. nur fommergrüne Säume finb. Tic männlichen SBtüten entnadeln fid) au§ Seiten' fnofpen ber Sangtriebe, finb fugelig=eiförmig, meift bängenb; bie $bßenf acte öffnen fid) mitSängifpalt; bie roeiblicben Stuten fteben aufredet an ber Spitie aufredet gebrummter .«untrirbe. Sie oapfen finb bis gur [Reife be§ Samenä aufred-t, nidjtjerfatlenb; cor geflügelte Samen fällt reif aui bem fieb offnen; ben3apfen. Sie entleerten Rapfen bleiben einigte .\abrc in tjängenber Stellung auf bem Saume. Sie gemeine 8. i Larix enropaea HC, Larix deeidua Jlilh, Pinus larix L.) ift urfprünglid) beimiieb in ben ©ebirgen 'JJüttelcuropas, ioc fie als Saum eine .^bbe oon 30 — 50 m erreidjt, babei einen ges raben, nad) eben abfälligen Stamm bittet. Sie :Hinte junger Stämme unb Qroeige ift glatt, lcter= gelb unb oertoanbelt fid) im SUter in eine aufieu graubraune, innen retbraune, längsrifjige Sorte. Jim freien Stanbe bitben bie safte mit abwärts bängenben 3weigen eine ptyramibale Srone; im Scbiufje fterbeu bie untern »jifte biefer febr liebt- bebürftigen Jpolgart jeitig ab; bie.Hrene ift hoch an= gefegt mit meift turgen uften. Sie feinen Nabeln, 10 — 30 mm lang, fteben in Süfdjeln. Sie mann; lieben Slütcn finb guerft grün, bann gelb, mit Stiel 5 — 10 mm lang; bie roeiblicben, ebne Stiel, 10—15 mm, roatgig, am ©runbe aufwärts ge= trümmt, anfänglich, grün, bann rot; bie Rapfen 2 — 2,5 cm lang, geftielt, eiförmig; ber Samen ge= ftügelt, 3- l mm lang, meift oon geringer Äeim= traft. Sic Slütegeit ift im Frühjahr, bie Samen; reife im öerbft; ber Samen fliegt meift erft im grüb= jähr aus. Sie Slbbilbung auf Jajel: "Jiabelböl = ;er: SBalbbäume VIR, gig. 1 |eigt bie gemeine 8. al-:- Saum, aufterbem i $meic\ mit einem Sang/ unb mebrern Auftrieben unb mit einer Surdjtoad): fung eineä 3apfen§, s .lioeut mit männlichen unb roeiblicben Slüten unb .Huntrieben , s u. i gejdtlof= fene Staubgefäße, .-. aufgedrungene ©taubgefäf-.e, g 5! edblatt, j Jiabel, bereu Spitie oergröfsert, 8 Vaugs- Durdjjcbnitt eines .Huntricbe > , ;> reifen 3apfen, i" I.iojeufdnippe Pen auf;eu, n biefelbe oon innen mit Samen, 12 Samen unt [ylüget. Jn ihrem uatürlieben Scrbreitungsbe.ürf geht bie 8. etwas über bie ,>id>to hinaus, in ben "JUpcn ber nörbl, Sd)toeininbSaoern-H"teigtfiel80ü— L'oiiiim, füblid'er, 5. S. am SJRontblanc, bis 2200m. Jbre untere ©renge ift in ben banr. Sllpen 5—900 m. .Uünftlieb angebaut finbet fict» bie 8. faft in gang Seutfdjlanb, felbft in ben nörbl. Sbenen, bilbet hier aber meift einen toeniger fdüanten Stamm, nameut= lidj toenn für fich ergogen; beffer aebeiht fie in Scr= mifdjung mit Aichten unb Sannen. Jbr nuRbarftce Filter erreidit bie S. im 80. bis 100. Jahre, man finbet jebod) in ben 'JUpen noch 300= bie 4Ö0jäbrige Säume. Jbr ßolj ift oon großer Sauer, um fo mehr, je baisreicher e-j ift, unb roirb ;u öoebbau iJirol), Sduffbau, Jijdnenoaren unb I5'ifenbabn iänoellen angemenbet. Jm SBaffer wirb e§ ftein= hart unb befit?t eine faft unbegrengte Sauer, ähnlid1 in ber Srbe, ift baber ooruiglich geeignet juSBaffer= unb ©rubenbauten u. f. ro. Särcpenrinbe finbet bei cor ©erberei SSertoenbung. Ser oenetianifdu1 3 erpentiu toirb au-j ber 8. gewonnen, inbem mau Södjer in ba§ .SS013 bohrt. Sa-? in ber Sbarmacie befannte Särcbenmanna ober DJJanna oon Sriaucon ftammt au-:- roärmern Säubern (Separt. Cberalp'eu) unb ift ein ßrfret ber .Hnofpen unb Slätter, oieUeidjt aud) ber jungen SRinbe. Sie grofie SRufebarfeit ber 8., ihr rafdn-c- SBacbstum in ber .uiaent, ihre Aähigfeit, burdi ben reieblidien DiabeL abfall bobenbeffernb ni toirten, lenlte bie 3lufmer!= famleit ber yforftleute fdjon in ber weiten öälfte bei ls. Jahrb. auf biefen Saum. SKan glaubte in ihm faft eine Unioerialbchart gefunbengu haben; (juttäuidmngen blieben fpäter auf ungünftigen Stanborten nrdit au-:-, mesbalb bie 8. jetu in 9Bittel= unb 9Jorbbeutfd)lanb toeit toeniger augebaut mirb als früher. Sie hauptfädilid'ften geinbe ber 8. finb: ber Särcbenfrebä, eine burdb, einen parafitifchen 1-iU 1 Peziza Wiilkommii R. Hurtig 1 heroergerujene .Hrantbeit, er loirft allmählieb töblieb; bie SarAen = miniermotte (Coleophora laricella Htm.) bbblt bie [Rabeln aus, beeinträchtigt baburdj ben Sßu*d)S ; rjon ihr befallene S. fehen im Arübjabr toie erfroren aus; eine Keine ©allmüde (Cecidomyia Kellneri Hensch.) gerftörtin empfinblicber2BeifebieÄnofflen ber .Uururiebe. i'on fremblänbifeben Slrten finb ju nennen: Larix sibirica Fall. (Larix intermedia Fisch, ober Ledebourii EndL), bilbet auc-gebebnte ÜSälber im norbbftl.5iuf;lanb; Larix dahurica !T«)tz. im norbbftl. Sibirien, Jcamtfcbatfa, Taurien ; beiben fagt beutfebes .Hlima nid)t recht gu. Seffer bürften fidi hier jtoei norbamerit. 2lrten: Larix pendula ISalisb. unb microearpa Poir., jum älnbau eignen. SärtficnHefer, f. Kiefer (S. 323b). Särdjenfrcbe', Särcbenmanna, 8ärdien= uiiiiiernuute, f. Särche. SärdKuirtituamm, f. Polypprus. Satbenteei (frg., fpr. -bahr), Strömungen im ©enferfee (f. b.). Sarbner, Sionofius, ^hofiter unb i'tatbenuv titer, geb. 3. 2lprit 17!i:! w Sublin, ftubierte in (iambribgc unb enoarb fid) guerft einen SRamen burd) bie 3Berte cTrcati-i' on alsobraieal geo- metry» (Sonb. 18231 unb «On the differential and integral calcnlus» (ebb. 1825; 2. -Hüft. 1828). adi= famteit, ju ibren Aüf;en, bargeftellt werben. Ju ber Seit ber griedi. = röm. Jtultur unb ©elcbrfamteit würben bie 8. mit ben griedv öeroen verglichen unb gleieb tiefen als ;,u ©diu^gbttern ber 3tnge= hörigen geworbene ©efelen abgefdiiebener 5amilien= glieber gebeutet, fobaf; fic bann aud? mit ben 3Dtanen äujammenfloffen. | Sarentta. Vnrcutnlia, Vareutinalia, rem. geft, f. Sicca Larghetto (ital.), Timiuutio von Largo (f.b.). garaJUicre (fpr. -fdullidbri, 3licola§ be, iUaler, geb. 20. Tit. 1656 ju 9^ariS, würbe L668 in Stnt= werpen ©d)äler bes ©enremalerö -'Int. ©oubau, in Sonbon bes Sir Sßeter 8clp, 1686 SWitglieb ber Stfabemie ui^ari-j, 1738 bereu Tiretter unb ftarb 20. flidr; 171<; in Sßari§. (5'r inalte SSübniffe (cm-- geblidi gegen 1500), Weldje fid) burd) tväftige SDlo= beliterung, frifdje färben unb lebenbigen SluSbrud ausjeidineu. '■ \u nennen ftrtb bie SBilbniffe 8ebrun§ (1686; $ati§, 8ouvre), be§ \wwgs be 8arocb,efou= caulb(S)re§bener©alerie),ber3fabella©^riftine,©e: mahliu .ttaifer Marls VI. (SRabrib, S|5rabo=ü)lufeuin). Largo (ital., »breit"), als 3eitmajj bei ßberfd)rif= teu von iliJufitftüden gebrauchte SSejeidjnung. Jeb.t nimmt man L. gewöfcnlid) nodj langfamer al§ Adagio, was aber f owobl bem SBortfinne wie audi ber altem Sßrayiä wiberfpridjt. Sie eigenttidjen 8argo= ftiUc geboren ber "ijiufif be§ 18. ,uibrb. an unb finb nidit langfamer, fonbern fdmeller ju fpielen als ba§ Adagio; fie finben fidi am auSgeprägteften bei öän= bei, werben aud) meift fdjon burd) biejeoten (halbe unb viertel) teuutlieb gemad)t. Jn weniger breiten 3ügen, alfo auch nidu fo langfam, ift bas Larghetto gehalten. SSeibe SöeweguhgSarten werben jetu oft ju laugfam genommen; bie richtige SBerwenbung ift für bas SSerftanbniä ber altern ilfufi! widrig. Sotgu^, 'ceribonius, vom. 2ehriftfteller, f. Scri= Sairtbcn, f. OKßven. (bonius 8argu§. Sarifari, eigentüdj Srdllerfilben in :>iejrains von 8iebern, wohl gebitbet unter "Jlnlebnung an bie 5olmifation, an la, fa unb re, bann Juterjettion jur 3urüdweifung eines leereu ©erebeS; als <5ub= ftantiviuu foviel wie Unfinn, bummes ©efdjwälj. Snrtno, öauptort bes .Ureifes 8. (107 492 G.) in ber ital. Sßrovinä ßampobaffo, an ber Sinie SBene»ento:Sampobaffo=Sermoli, 2ih eine§ Si= fd)ofs, bat (1881) i'>772 t5., ein SPriefterfcminar unb SBeinbau; nahebei iRuinen bes anttlen Larinnm mit tieften eines 'Jlmphitheaters. iiatw, il, ber ital. 5Rame bes Gomerfees (f. b.). Sattel, ägvvt. itabt, f. älrifd). Sariffa, aud) Varija, altgriedi. Crtsname, ur= fprünglid) Wob.1 «Sßurg» überhaupt; widjtig war bie St'abt 8. in ber fruchtbaren untern Ebene 2hefja= liens, am Heuens (jelU Salamöria), ber ©auptort bes Seüvts SßelaigtotiS unb maen ihrer großen Solfsjabl, ihres :KeidHums fowie als SReftbenj bes mddjtigften unter reu theffal. Tiinaftengefdüediteru, ber Slleuaben, alä ßauptftabt von ganj Jbefjalieu betrachtet. Ju biefer SBebeutung bat es fid), wenn aud) herabgefunten, burd) bas ~JJiittelalter hinburd) erbalten. Seit 18st ift i'. (tiirf. Jeui^feheheri Öauptftabt bes gried). Jlomol unb ber @pard)ie V., au ber iVthnlinie Sßoloi=2., cih eines gried). 3Jletro= politen, -Hvvellbofes unb älrmeetommauboä , bat (1889) 1301»), als ©emeinbe 15859®., barunter etwa 5000 Surfen, aud) Jubeu unb .Sigeuuer, 3Jio fdieen.Oivmnafium; lebhafte Wewerbthätigfeit, 2lcfer-- bau unb ©anbei. Sie Sahn nadi l'lthen ift im Sau. Jie M'athebrale fteht an ber Stelle ber 2ltropoli§. Satiftan, Sanbfdjaft bes Sferfifdjen SReidjä, im £2D. bers4>roviuj .Vtermau, im ©. ehemals burd) ben bem Jmam von *J.UasUü unterworfenen Süftenftrid) vom SReere getrennt, hat 59 408 gkm mit etwa 62* Larius lacus Sarodjefoucaufi) ■ g\, ift ein burd? ben ©uiueamurm, burd) Jiel er, valsübel unb (irblinbungen heimgciucbte* 8anb. 3n bei i'citte in u-lu- frudnbarer ©egenb bie vauptftabt 2ar mit L2000 (5\, einem frönen Sajat unb Seibenwebereien, 2" er widnigfte §afen ift jeist 8ingef) (f. b.). [(f. b.). Larius lacus, rem. 9lame bei Somerfees Varitic (fpr. -rihio), 3ean DJtaubuit be, fran;. Scbaufpieler, geb. 6. 3tug. 1747 }u Sa :Keebeüe, war bem elterlidvn öaufe entflohen unb würbe na* ber :Küdtehr nad1 reu Kolonien eiitgentifjt. AÜnf Jahre hielt er fid) in Domingo auf. Dcadj Sßariä uivüd- getebvl, trat er 177n in ber Comedie fran;aise auf. Slad) bem Jobe 8etain§ übernahm er beffen meine Wellen. 3n ber ScbrecfenSjeit mufjte er nebft ben meiften anbern EOUtgliebem beä Theatre franoais ins ©efängntä wanberu. 5Durd) i>ai 9. übermioer tarn au* für ibn bie Rettung. Später 30g er fid) oon ber Sühne jurüd unb taufte fidi in ü)tontmo= reuen an. @r ftarb 30. •Jlpril 1827. 2. glänjte oor= iüglidj atä SBarroid, DroSman, einleitet unb Spar= taais. sein «Cours de declamation» (3 Sbe., $ar. 1804—10) ift nidjt ebne Serbienft. Larix, i. 8ärd)e. i'arfball (fpr. -babt), etabt in ber febott. ©raf= fdjaft Sanart, 6 km im SC Don .Hamilton, bat 1891) 8349 (L, Sergbau auf .Hohlen unb Sleiehcret. Sacmanjatfdjcei ahre ju Taiuig, feit 1819 in Königsberg, gaftierte 1821 mit oielem iBctfall in Seipjig unb fiebelte 1822 nad1 SSBeimar über, iro er im Setlebt mit ©oetbe feine Eünftterifdje StuSbil: bung erlangte. Seit Stpril 1833 Wirfte er am 3Bie= ner Surgtbeater unb geborte bis ,;u feinem am 11. '.'Jiar; 1884 erfolgten Job ui beffen 3icrben. 8. :K.ö 8eiftungen ale Selb, ontriaant, •,drtlidier 38ater, ©ed ober Sonsioant waren ttetä edn !ünft= lerifdj gebadjt unb wirffam ausgeführt. — 35gl. JJiamner, Sari 8. :H. ©ebentblätter (3Bten 1873). Ha iHocfjc lipr. rofdj), SKaria Sopbie, beutfd)e Sdjriftftellerin, geb. 6. Te> 17;U ;u Haufbeuren, war bie Jocbter bei gelebrten ätnteS ©utermann, (Sbeln oon (Miterc-boien, unb erhielt ilue SSilbung in Jlugjburg. 3Rit jWeien ibver 5d)Weftern unb ihrem Sruber tarn fie fpäter nad) SBiberad) in baä öauS ibreä ©rofjuaterä ©utermann, ber bafelbjt Senator unb yuifpitalmeiiter irar. 3iad) bem iobe besjelben lernte fie I75i i in bem 6aufe bei mit ihr oerwanbten ißrebiger» JBielanb beffen Sobn, ben Siebter ffiie= lanb, leimen. Sie follte feine ©attin werben, aber ber SBBille be-> ÜBaterä trennte ibre Siebe, bie febod) al§ Areuubfdiaft beibet bii ins bebe ällter fortbauerte. 1754 oerbeiraiete fie fi* mit 8. ;K., ber bamaU- ÜRainjerJoofrat unb Cberauifeber ber 3tabionf*eu ©äter War unb luubber als Web. .ttonferenu'at an ben Eurtrierfdjen ßof fam. 'Jus ihr ©emabl infolge feiner «Srieje über baS 3)l&nd)§wefen» ben31bf*,ieb erbalten baue, lebten beibe Satten feit 1780 ui Speper, bann ui Dffenbacb, iro 8. ;H. 1789 unb feine ©attin 18. gebr. 1807 ftarb. Turdi ibve Sodjter iUarimiliane, bie au ben Kaufmann iBrentano in Atanf jurt a. ÜÜt. oerbeiratet War, würbe bie 8. :H. bie ©rofjmuttet oon Siemens1 unb Settina Srentano. 3>or,;ügli* gelangen ibr [Romane unb Jamilienge= fdiidneu in Sriefform, bie fi* an bie :Hi*arbfoni\te Süanier anfcbloffen. 3bre erft« Arbeit, bie «c©e= fdiid^te beä ,\raulein Pen Sternheim» (hg. oon SEBielanb, Vpj. 17711, war bal Sntjüden ber auf= ftrehenben Stürmer unb oranger, bie hier bie Spradu' beä naioen jSeru'iis ;u finben glaubten. Atetlidi ift Sophie ^'. ;K. oon ber .öbhe biefes $io- maus f*neü ju platter Dlebfeligteit unb 2ebrbaftig= feit berabgeftiegen, jumal ba fie fpäter für (_sielb f*veiben mufjte. ,Su erwähnen finb no*: «Diofa= Uens Briefe» (Slltenburg 1779— 81), «3Roralifd)e (Fi'Utblungen» I Sianuh. 1 782—84 ; neue -Jlufl. 1 823 1, «Stiefe an Sina» lehb. I7sö — H4), « 5*,öneä Silb ber :Heftgnation» (8pj. 1795—1"'.), aSÖlelufmenl Sommerabenbe» (bg. oon SBielanb, Diubolft. 1806). — Sgl. E. 3B. iL!ielanbs Sriefe an Sopbie oon 8. Sft. (Serl. 1820); 8. Ülffing, Sopbie oon i?. JH., bie greunbin SBielanbs (ebb. 1859); Woethes Sriefe an Sophie oon 8. SR. unb Settina Srentano ibg. oon 8oeper, ebb. 1879); Sleue Sriefe lib. 3R. 3Bie= laubs, oornebmltd1 an Sopbie 8. SR., bg. oon &af= fencamp iStuttg. 1894). Sarocbcfoucaulb (fpr. -rofd)fu!ob), altes, rieb- Derjweigtei fran;. ©efd)led)t, bal bis ins 11. Jahrb. binaufreidn unb beffen StammfiK bie Heine Stabt 2. unweit 3lngouleme ift. — grancoi§ I. be \!., KammerberrSubwiggXII., erhielt 1515 bie ©rafen= würbe unb ftarb 1517. grancotsV. (geh. 1588, geft. 1650) innre 1622 öerjog unb i;air. A-raneois VI., öerjog oon 8., 'Jrinj oon SMarfiUac (lange unter biefem 3Jamen befannt), geh. 15. Sej. 1613, mar mit ber venoaiu Don liheovouic lf. b.), ber Serrrauten ber Königin Stnna, in bie Aciubfeligteiten gegen ben Karbinal :Hi*elieu oer= nudelt unb mufjte bis nun Jobe 8ubmig§ XIII. ben .öof meiben. öierauj nahm er, oon ber öerjogin oon 2onguepiHe (f. b.) oeranlafjt unb felbft ein A-reunb abenteuerlidjen jntriguenfpiels, an ben Un= vubcit ber gronbe (f. b.) teil, ;og fi* bann, ouli 1G52 f*ioer oerwunbet, ins Snoatleben jurüd unb uiadne fein öaul jum Sammelplatj aller glänjen= ben ©elfter jener @pod)e. Seine «M^moires», in benen er meifterbajt bie ©efd)id)te ber SRegentfdjaft Zinnas oon Öfterreidj erjählt, erfdueuen uifammeu mit ben «Memoires» be 2ad)aftre§ (Köln 1662; 'Jlmfterb. 1725 u. ö.). 3m 3. 1665 oerbffentlidne er «Maximes et reflexions morales» (beutfd) 8p}. 1875), bie als '.'.Kufter flaffifdu-r fran;. $rofa gelten. ■Jllc- jebarfet Seobacbter fdjilbert er, unter bem 28abr= jeidjen ber "Eigenliebe» als be§ hbd'ften unb aü= üavodjcjacqiteletii 981 ayis.— Sein ältefter Sohn, "Jlleraubre Minies, («raf be 2., geb. 23. Jan. 17W, rourbe 1814 Dffv jier unb 1828 '.Hbjutant bes öerjbgä »ou Crleans, roas er audi nach beffen Jbronbefteigung 1830 blieb. Seit 1830 fiammernvitglieb , erhielt er 1839 bie s)>airsroürbe als ßerjog »ou Sftiffac. Scadf ber Aebruarre»olution jog er jidj ins Privatleben uirüct. I5r ftarb 21. Jlpril 1856 in 9ßori§. Softbeues, iUtarcjuis be 2., öerjiog »ou T oubeau»ille, einer bereit* um 1500 abeteuoeia teu Seitenlinie ber Aamilie augebörenb (geb. 1785, geft. 18(54), hat fid) als 2egitimift belannt gemacht. i5'r »eroffentlidite nMemoires»«(5 '^be., Spar. 1836 — 37) unb «Pensees» (ebb. 1835; 3. Stuft. 1865). — Sein Sohn, SDfcarie Charles ©abriet So = ftheues, ©raf »ou 8., vhtum »on TouDeauoiüe, irüher als öergog »on SSifacria belannt, geb. 1. Sept. 1825, ift bas öaupt ber franj. i'conardnftcn. ßr rourbe 1871 in bie 3fJational»erfammlung geroäblt, reo er als ©egner »on Jbiers auftrat. 1873—74 roar er Sotfdjafter in Vonbon. 1876 rourbe er in bie Seputiertenfammer geroäblt, ber er feitbem un= unterbrochen angehört. 1887 rourbe er nach bem Jobe feines S3ruber§ öerjog »on 3)oubeauoilIe. t'arodjcjacguclcin (ipr. -roicbfchänäng), Xu- Berger be, alte, feit 1300 befannte franj. Jlbel:-- familie, bie ihren eigentlichen 9camen Tuuerger »on einer ©egenb in Sßoitou entlehnte. Sie be fanntefteu ihrer Söiitglieber finb: .öenri Suoerger, ©raf »on2., geb. 30. Slug. 1772 auf bem Sdiloffe Turbelliere bei libätillon in $oitou. Cr trat 1791 als Cffijier in bie Eonftitu= tionelle ©arbe Vubroigs XVI., »erlief-, aber ivrris nach ben Sreigniffen »om 10. "Jlug. 1792, um fich in ber SJenbe'e (f. b.) au bie Spihe ber Unjufricbenen ni (teilen. 3iacb einer :)icibe »on öefbenttjaten rourbe er im Cftobcr »on ben SSenb&rn al3 ©eneralifft= mus anerfannt. Cr ftegte hei (ionbe' unb Cbäteait: ©outfu'er, bemächtigte fid) ber Stabt 2a»al, brängte bie ©eneraie SBeftermann unb Vecbelle bei älntrain jurüct, »ermedite aber l'lngers niebt iu geroinnen unb bie 8oire ;u überfebreiten. 8. führte bie Jruv- peu nadi 2e Ä'lans, rourbe 21. ©ej. 1793 bei 2a iyledje gefcblagen unb hei bem ÜBerfud), auf bas redue 2oireufer iu entfommen, »on ben Seinen ahgefduiitten. Cr cutroidi ins obere 2ßoitou unb faiumelte hier neue Sdjaren. Ulm 4. illiär-, 1794 fiel er bei Sßouaille". — SSgl. 2a SRodjejacquelein, Henri L. et la guerre de la Vendee CSitDrt 1890). 8 ouis Tuoerger, l'iarauis be 2., SBruber bes »origen, geh. 29. 5to». 1777 ;n St. älubin, roanberte beim i'lusbrucb ber :iie»olution aus unb trat erft in bai Cmigrantenheer Conbes, bann in brit. Sienfte; 1801 lehrte er nach iyranfreid) utrüd. (5t ftellte fidi 1813 an bie Spihe ber ronaliftifcben SBeroegungen in ber SBenbe'e unb führte 1814 ben >ocr- ;cc\ »011 Stngouleme inSorbeaur ein. Vubroig XVIII. erhob ihn 1814 ,;um SKare"d)aI=bc-Samp unb 1815 jum Dbergeneral beräfrmee in ber Jßenbde. 2Bäl)= renb ber ßunbert Jage machte 2., »on ben (5'iuv läubern unterftütft, 16. SRai 1815 einen Sanbungi= oerfueb an ber .Hüfte »on St. ©illes, rourbe aber jurücfgefdjlagen. Crit älnfang Juni gelaug es ihm, auf ber Hüfte Auf; 111 faffen. Cr fiel feboeb 4. Jum unroeit St. ©illes in einem ©efed)t. Seine Gattin, DJlarie Souife Sictoire, ge= borene be ©onniffan, geh. 25. Cft. 1772 ju S8er= 9s2 2a Stodjettc — Sana fatHe§, berühmt al§ roljaliftifdje |>elbm, heiratete im "JUter Don 17 vxn. ibven Better, ben iUareiuis Don Seäcure. 'Jlle bietet 1793 gefallen toat, flüchtete fie nad) Spanien, feinte aber 1705 nad) Aranfreidi gurücE. 1801 heiratete fie ben QRatquü Souiä Don S. 3ie lebte fpäter ju Orleans, mo fie 15. gebr. 1857 etblinbet ftarb. ijibre «Memoires» (Serbcaur 1815 u. e.) liefern einen mtchtigen Seitrag jur 0e= ichidite ber iHcoolution. — Sgl. 9tettement, La vie de Madame de L. ($ar. 1858; 3. Sbtft, 1876). 3)er öttefte Sohn imn 8ouiä S., öenri ätugufte ©eotgeS 3)u»etger, DJtarquig be 8., geb. 28. Sept. 1805, routbe bereite 1815 iiun SJkir Don granfreid) erbeben, beteiligte ftd) 1823 an bem fpan. ivelfr.uig unb 1828 af§ öireitmHtger in ruff. Tienften an bem Jelb.uige gegen bie Jurten, "ifach ber Steoolution Don 1830 »erjidjtete er auf feinen Sairc-titel unb beteiligte fieb an ber Bewegung ;u ©unften ber legitimen Trmaftie in ber SenKw mec-halb er in contumaciam nun Jobe Derurteilt, bann aber freigefprochen mürbe, 1842 mürbe et in bie Teputicrtcnfammer gelDdblt. 'Jiadi ber >yebruar= reoolution Don 1848 mar 8. unter ben Segttimiften einer ber erften, bie bie :llepublif auerfanuten; er rourbe im Tcpart. iUorbiban in bie Eonftiruante, nad)berinbieSegiSlatiDe gewählt. Sftadjbem Staat§= ftreiebe vom 2. Tc> 1851 fduof; fieb S. -Napoleon an unb mürbe 31. Sej. 1852 jum Senator ernannt, (5r ftarb 7. San. 1807. Sa JRoc^cUc (i>r. rofdH'U). 1) Slrroiibificmcnt be? franj. Tepart. (ibarente=onferieure, bat 807,sg qkm, (1891) 83010 C\, 55 ©emeinben unb jetfdilt in bie 7 Kantone ilrä (41,72 qkm, 5*77 @.j, Sourcon (252,m qkm, 12331 (f.), Sa Sarrie (143,oi qk'm, 9198 (F.), Dcaran* (186,21 qkm, 8335 G\), SaSKocbeUe= <§ft unb Sa SRodjeUeOueft (140,36 qkm, 17658 unb 20112 6.), St. SDtartin (43,75 qkm, 9499 ig.). — 2) £an»tftabt beä Sepatt. (5harcnte = fsnferieure, Seehafen, an einem (leinen SJteerbufen beä 3ltlanti= fd)enDceanä,bem Sertui* b'Stntiodje, gegenübet ben unfein Jte unb Clcron, Station ber Sinien 9lante§= Serbeaur unb 8. 3d.=5poiticr§ (145 km) ber StaatS= bahnen, hat 311m Teil bie Slmficgncmie früherer oabrbunbcrte, breite Straf;en, Diele mit •Jlrtabeu, unb eine $laceb'3lrme§,einenberfcbönften?filäfee ,"\ranf= reidjä (2700 qm), eine prot. Jlircbe uon 1706, eine .Hatlicbrale, einen 1742 begonnenen plumpen Sau im gried). Stil, mehrere Rlöfter, ein 1486—1607 erbautes got. iRathau», ijuftijpalaft öon 1683, eine Börfe, ein berühmtes Slrfcnal, eine fdmne Sroinc^ nabe Tu SBcail unb elegant eingerichtete Seebäber. Tie Stabt mar fd;on feit 1557 befefttgt; bie jefeigen geftungäroerfe finb unter Submig XIV. burd) Bau= tan angelegt unb bilben einen fortlaufenben ©ütjel oon 51/-: km Sänge. Tic Stabt ift Sits eine» Si= fd)öfä (feit 1652) unb ber 69. fsufanteriebriaabe, hat (1891) 20583, als ©emeinbe 26808 (5\, in ©arnifon bas 123. ^Infanterieregiment, einen ©e= rid'tcbof erfter Snftanj, ein öanbel§gerid)t unb eine ÖanbelSfammer, eine Sltabemic ber .Hünfte unb SBiffenfd)aft, ein 8oceum> ein geiftlidjeS Seminar, eine bt)brogr. Sduile, bffentlidje Sibliotbef (25.000 SSänbe), ©emälbegalerie, Slaturattentabinett, botan. Warten, ©efellfdjaften für 8anbh)ittfd)aft, äftebijin, Sitteratur unb ^bilbannonie, »erfdnebene Srajifen= unb SfBohlthätigteitäanftalten unb eine ,}ilia(e ber Santoon J-rantreid). 6auöterroerb§jn)eigefinbi gi= fdjereiunb Sarbinenbereitung (jäbtlidj l"> Wkg), ©la§s unb gatjencefdbrifation, @ifen= unb fiupfer= aiepetei, Brauetei, SBeberei, ^uderraffmerie, Säriff- bau unb öanbel mit SBtanntmein, gifdjen, jluftetn, ©etteibe, Sauhelutnb.vtolonialmaren. Setöafen ift einer ber fieberften ber SBeftfüfte, bureh ben 1454 m langen IBid)elieu=S)amm unb mehrere 2ünue ge- febüht unb neuerbingS burd) neue Saffinc- ermeitert. Sie Stabt S. SR., oielleiebt ber Portus Santonum ber:Kbmer, mirb juevft am (5'nbe bei 10. ;xsabrh. a\ä Rupella ermahnt. 'Jim 3Q.5ftoD. 1215 mürbe fie oen om Gnglaubern, 3. 3lug. 1224 oon Subtoig VIII. erobert, 1360 an elftere abgetreten, 15. -lug. 1372 aber mieber m jytanfteid; mtüelgegeben. Seit ber C'injübnma ber 5tcfonnation 1557 ftarf befefttgt, erlaugte bie 3 tabt alä ßauptbollmert ber Hugenotten grofje 9Bid)tigfeit. ?lm 24. 3uni 1573 mürbe fie, nadj 61'., monatiger Belagerung, ben .«atholifeu übetgeben, morauf ber ben $roteftanten günfrige griebe nou S. 9t. abgefdjloffen marb. (S, 6uge« netten, Sb. 9, S.400b.) Sie blieb aud> ferner 3Jrittel= puntt ber prot. Dppofition, hic> fie nadj bartnädiaer Belagerung burd) Diicbelieu (10. Slug. 1627 bis 28. Oft. 1628) ben .Uatbolifeu in bie öänbe fiel, too- mit ber Untergang ber reform. Partei entfehiebeu mar. 8. 9t. ift ©eburtSort oon :Reaumur, oen Hirne Souplanb unb be§ "Jlbmiral-j Superre. — 8gl. Sarhot, Histoire de L.E. (3Sbe.,^ar.l88jS— 90), Sa = sJJodic = fur = sgon (fpr. rofcb fsür iöngi. 1) 9lrroubiffcntcnt beä franj. Separt. Senbe'e, hat 2490,55 qkm, (1891) 168 109 E\, 104 ©emeinbeu unb jerfällt in bie 10 fiantonc Lchantonnan ii'4.".,h qkm, 16337 ©.), Seä Effai :tl (269,48 q.km, 15084 E.). 8eä ."öcvbiei-;- (249,5G qkm, 165.9 (5m, SKareuü (184,97 qkm, 10004 ß.), 3)£ontaigu (235,74 qkm, 17816 (S'.i, aRortagne (22s,,;j qkm, 19523 (f'.i, Ve "l'oivo -- für = Sie (321,23 qkm, 17 357 6\), :Rodbabueu, Sil? ber 42. Snfanteriebrigabe, eineä ©eriebt-Mmjc erfter Omftan;, bat (1891) 9115, al-5 ©emeinbe 12 215 e Slüd)er, burd) einige fiorpä ber .öatsptarmee oer- ftärft (jufammeu 100000 '.l'taiuu, 1. gebr. angriff. Ter .«.impf mar befonberä blutig um 8. 9t, ba§ erft abenbä 11 llbr erftürmt mürbe. Um iBlitter= nad)t trat SRapoIeon in SSerroirrung ben -Uüduia nad1 Brienne an. Ter SSerluft betrug auf bejben Seiten je 4000ÜKann. 3ie Aiaiucieu büfueu einen grofteu Teil ihrer Weidume ein. iiatta, Ten 3Rariano 3ofd be, fpan. Siebter, geb. 24. Wläxi 1809 ui SDlabrib, trat 1827 nierft Samt) — Üanxn «in;} als Scbriftftellcr auf, begann 1828 feine fatir. Streifulgc mit «El duende satirico», feilte jte 1832 — 33 als «El probrecito hablador» in 14 SRum= mern fort, weiterhin unter bem Sßfeubonom gigaro in bet «Revista espanola», bii er fidi 13. gebr. 1837 infolge einer unheilvollen Siebe crfd)of;. aiu- bie Public fdjrieb 8. neben einem 8uftfpiel in S|Jrofa («No mas mostrador», 2Rabr. 1831) unb Seatbei= hingen nad) bem gransofifdben, bie er jum Seit unter fem DJamen Sianion Jlrriala iStnaaramm oon ÜRariano 8.) berauSgab, ba§ Trauerfpiel «Macias» (SDtabt. 1834), naebbem er bereits benfetben ©egen= ftanb in bem So man «El doncel de Don Enrique el Doliente» (4 SBbe., SDtabt, 1834; beutfdj als «Ser Soncel» oon 3ul. (SberSberg in ber «(Furopäifcbcn SSibtiothct», 980—982, SBurjen 1852—56) bearbei* tot batte. Stuf erbem fdjrieb er «De 1830 ä 1835, 6 la Espana desde Fernando VII hasta Mendizabal» liUabr. 1836). Seine gefammelten .Uritifen, Stilen unb anbern Driginaltoerle finb u. b. $£. «Obras com- pletas de Figaro» erfdjienen (3 35be., ütabr. 1837; neuefte SluSg., ^Barcelona 1884). Sie diarafterifti- fdjen Sittenbilber unterfdjetben fidi bureb bie bittere 15'mpfinbuug bei (5'lonbS ber 3eit oon ber mehr humoriftifchen äluffaffungStoeife beS gleichseitigen ÜRefonero [Romanos. Sein Sohn, Son Suis SRariauo be 8., geb. 1830, machte jid) als fruchtbarer, aber loenig be= beutenber Sratnatifer befannt («El barberillo de Lavapies», «Felizes los que lloran»). Satret) (fpr. -reh), 3ean Dominique, SBaron, trän,',. ÜRilitäriminbarrt, geb. 8. 2juli 1766 ju Seaubean bei "Sagnercs be SBigorre, iiabm 1787 als Sd)iffSarjt an ber (5'rpebition nadi 9lorbamerifa teil , mürbe 1792 ^weiter 3lr,it am ^lvoalibcn-- bötet unb 1703 jur Slrmce berufen. St letftete hier bttrd) (Einführung ber gltegenben 'Jelblauircttc (Ambulances volantes) roefenuidje Sienfte, wohnte ber Unternehmung gegen Gorfica 1794 bei, errichtete hierauf in Joulou eine Sebranftalt für Gbirurgen unb würbe 1796 sprofejf or an ber ntebij. = djirurg. Schute ;u 3Sal=be=@räce. Sonaparte betief ihn 171)7 nad) Statten unb nahm ihn bann mit nach Sgöpten. (SÖgl. feine Relation historique et chi- rurgicale de l'expedition de l'armee d'Orient en Egypte et en Syrie, "par. 1803.) 1805 mürbe er ©eneratinfpeltor be§ fran;. 2Jlitttär=SKebtjinal= wefenS unb wohnte allen $elb3ügen beSSaiferS bei. -Kad) ber zweiten [Reftauration lourbe er Qberwunb= atjt ber fönigt. ©arbe, audi blieb er iüitglieb bes allgemeinen ©efunbbeitSratS fotoie ©enetaldjirurg bei jynoalibenbaufeS. Gr ftatb 25. 3uli 1842 311 8»on. 1853 ituitbe ihm ein Senfmal iu 35al = be= ©räce, 1864 ein ;,meites in larbes errichtet. 8. ift ber Schöpfer ber neuern KriegSdjirurgie. SSon fei= neu Schriften finb 311 ermähnen: «Memoire sur les amputations des membres ä la suite des conps de i'eu» (3. 3(ufl., S)5ar. 1808), «Memoires de medecine et de Chirurgie militaires, et campagnes» (4 33be., ebb. 1812 — 18), «Clinique chirurgicale exercee particulierement dans les camps et les höpitaux militaires depuis 1792 jusqu'en 1829» (5 SBbe., ebb. 1829—36). — SBgl. £eror.=Supiv, L., Chirur- gien en chef de la grande armee (Sßar. 1860); ©.SBerner, 3ean Dominique 8., ein SebenSbilb (Stutta. 1885). S'SHtronge (für. -öngfcb), Slbolf, Sbeaterbidjter unb Jheaterbirettor, geb. 8. SBldrj 1838 ju öam= bürg, wibmete fid; 3unäd)ft auf bem 8eipjiger Hon feroatorium ber ÜRuftt unb lourbe 1860 fiavell= meifter in Köln. v"\n ehenfoldn'r Stellung loirfte er fobanu in Stuttgart, ^eft unb feit 1866 an ber .Hroüfdien Dper in SBerlin, 100 fein SBeihnadjtämär* d\n "TaS gro^e 8o§ ober Aortuuas älnoerroanbte» biet SSeifalt faub. 1869 übernahm er bie dtebattion ber «berliner ©erichtijeitung» unb fd)rieh in ben folgenben fahren unter anberm bie (Sinalter «SPapa bat's erlaubt», «Sßater ©orilta» unb bie $offe "Ter SKegiftrator auf [Reifen» , etüde, an benen Öugo flcüllet unb ©uftao non DIofer teilhatten, l'iit bem Sßolfsftüd «Dieiu ^eooolb» (1873) unb bem Suftfsiel «öafemanni 2bchter» (1874) fdjlug er mit ßrfolg eine felbftänbige eigentümliche (Richtung ein. Sßon 1874 bis 1878 mar i'. Tirettor be§ 8ohe= IheaterS in Sreilau. 1882 "toerhanb er fich mit gorfrer, griebmann, öaafe unb SSarnan jur @rün= bung beS Scutfdjen iheaterS in Berlin, baS er feit ber (Eröffnung, 29. Sept. 1883, unb nadi bem allmählichen ülusfcbcibeu ber übrigen Societäre felh= ftänbig bis 3uli 1894 leitete. $u feineu befann= tefteu Stüdeu aui biefer .Seit gehören: «Sottor «laus» (1878), «3Poblthätige grauen» (1879), «Öaus Sonei» (1880), «3)er Kompagnon» (1881), «Sie Sorglofen» (1882), «Ter SBeg uim öerjen» (1885) unb «Solos SBater» (1892). gerner fch.rieh er bas Jrauerfpiel «SieSoreleö» (1886) unb be= arbeitete ben jroeiten 2eil oon Mocthes «gauft» (mit Streichung ber öelenafcenen) u. b. 2. «Ranfts Sob» (1889). 8arti(jucfcf)cö ^ifcttbaljnfflftetn (fpr. -tihg= fdh.es), f. ßinfehienenbahnen (Sb. 5, S. 809b). t'aniuba, 2Rutter ber 8aren (f. b.). Larus, f. äKöoen. Sarttc (tat. larva), bei ben alten [Römern eine ber Dielen [Bezeichnungen für bie Schrecfbilber ober gefpenfterhaf ten ßrfcheinungen (f.Semuren), bie ben SRenfdpen Unglüd ober felbft ben Job bringen foll= ten. Sodj iourbe baä SEBort audj in bet nod) jeht aeitiöhnlidien SBebeutung als ©eftdjtSmaSfe ge« braucht. (S. QRasten.) Vnrui'ii, in ber Jiertunbe fugcnbliche, jur ge= fd)led)tlidieii gottpflanjung ber Sieget nadi unreife 2iete mit einer oou ben gefd)led)t§reifen Aotmeu ahroeidjenben ©eftalt, bie entmeber blof; un»plliom= mener entioidelt finb ober prooiforifche Organe }ei= gen, bie bei bet llmreanbluna. jur 3ieije abgeroorfe.n, oeränbert ober einet anbern Junt tion anheimgegeben Werben. Tic Sntröidtung burd) 8. finbet namentlich bann ftatt, wenn bie Jtete im jügenblichen 3uftgnbe in anbern äujsern SebenSbebingungen oertoeilen als im reifen ,°,ujtanbe, atfo bei Schmarotjem unb feft-- fiiu'nben Sieren, bie in ber 3ugenb frei bmtiu= jebroimmen unb baju mit 33eroegung§5 unb Sinijes= Organen auSgerüftet finb, bei 8anb= unbSufttieren, bie fidi in ber 3ugenb im SEBaffer befinben u. f. m. Aaft alle toirbeltofen Jiete mit wenigen 2tu3nahmen (3. 33. Spinnen) entioidelu fidi aus 8. Sie hefa.un= tefteu Saroettauftänbe finb biejenigen ber Sjnjeften ([Raupen ber Schmetterlinge, Stäben bev fliegen u. f. ro.). Unter ben "Wirbeltieren tommeu tupifdie 8. nur bei ben meiften Ülmpbibien 1 unter bem %ld* men ber Kaulquappen), foloie unter ben Aifdieu bei einet [Reihe oon ffnodjenfifchen (3. 'B. älaten) unb bei bem Neunauge rot, 100 bie Saroe als befonbete rtifebgattung (Ammocoetes) befdjrieben lourbe. Sie Kenntnis ber V. unb ihrer Umioaubtungen giebt oft bie üherrafdjenbften Üluffdjlüffe übet bie SSertoanbt= febaft fdjeinbar jebr unähnlicher Tiere. 6'ine in= 984 kvöenfdjwjein — Öafaufr fercffante Sntbechmg bet 3uuiieit in bie Aertpftan= äunglfäbtgfeit gewiffer 2. (Sßäb o g e nef il). £ ie= felbe in beobachtet bei gewiffen fliegen (Cecidomya |, bei Slattläufen, beim merif. fiolbenmotdpe i3lroletl> unb bei SRippenquaOen (i. b.). £art>cnfd)tt>cin, i. SRaltenfdjwein. üaröcntaucncr (Alca s. Fratercula arctica Lcarh i , 3R 6 n * , £ u n b (f. Safel : 3 d> W i m m -- Dögel I, jyig. 4), ein uiv gamilie ber Alte (f. b.) ge poriger, im Sorben weit verbreiteter Seepegel, bet pon plumpem fiörperbau, mittlerer ©röße unb fdjroarjer, grauer unb weiftet Färbung iit. Ter auffaUenbe rote Schnabel iit einer eigentümlichen SDlaufer unterworfen unb ber Sommeridmabel ganj anberl geftaltet all ber äBinterfctmabel. 61 giebt nocfj brei oerwanbte Arten. Saroif, Stabt in Slotwegen, f. Baureif. Varrmgcftöntic (grd).), bie teilweife ober Dott= ftänbige operatire Entfernung bei fteblfopfel, 5. S. Wegen bösartiger Sieubilbungen. yarnngi^muc (grd>.), ber Stimmritsenrrampf, f. ßeblfopf (S. 277b). Sarnnguie* (grd).), bie fieblfopfentjünbung, ber ßeblfopffatarrb, i. Meblfopi (3. 277a). t'artingocclc (grd).), 2uftgefcbmulft, lufthaltige (Jonen im Sereid) bei ßeWfopfel, angeboren ober erworben, 5. 53. Durch Serletuingen. yartingodiirurgic (grd).), ber Seil berChirur- gie, ber pon ben Operationen im .vtehlfop? hantelt. yartjngofiffür (grd). -lau, bie operatioe Eröff= nung be* .UeblEopiec-. Vartiugopbtrjiiiä (grcb..), bie fiebltopffcbjpinb: frntt, 1. fieblfopf (3. 277a). yartjngoffop (grd).), ber Sel)lfopffpiegel (f. b.). yartmgofföpic (gtd).), bie Unteriudumg bei ftebtfopfinnern mittele- bei Mehlfopnpiegelr- (f. b.i. i'artmgofpaeame De Ca Salette), auf einem Alpenptateau in 1800m .\>ebe. 6ier icll am 19. Sept. 1*4(1 bie Jungfrau EUtaria iroei öirten= tinbern erfd)ienen fein unb ihnen mannigfadje über Jrantreid) bereinbreebenbe Srrafgericbte offenbart haben. — Sgl. .«. ©eiger, 2. £., eine SBunberftätte bei 19. ;*ahrh. (Carmen 1892). iia «alle (fpr. fjall), Stabt im Eounto 2. 3. im norbamerif. Staate ^UinoiS, norböftlid) von l>eo- ria, am 3Uinoil=9liDer 1110 ^Uinoie^liciduiian- fanal, bat ein grofsel oinfiebmeliroerf, .Hohlenbera- bau unb (1890) 9855 3. liebt Daneben liegt $ er u mit 5550 d. unb fifcmlnber Jubuftrie. Vöfärcib.i. 2efer);pietiftifdi:orthoDore3ettierer in 3ehroeben, bie in ihren aufterfireblichen 3ufam= menfünften Die Seilige 3chrift unb 2utb,erl 3Berte lafen. obre Trennung oon Der 3taatcfirebe unb ihre Unbulbiamfeit Deranla|te ba^ Sinfcbretten ber •Regierung, seit 1*43 trat ihr fd)Wärmerifd)er Sba= ratter herpor, ab; ber Sauer Gnf ^aniien fid) für einen älpoftel ertldrte, Störungen bei öffentlichen ©ottelbienftel peranlafite unb alle (Erbauung«: fdjriften Derbrannte. 6r grünbete bie geiftlidie fiolonie Siftjoplb. iü in ?Rorbamerita. ^etu ift Die ^Bewegung erlofcben. — SBgl. Tie rufenben Stimmen (aul bem Scbwebifcben, 2p^. 1843). Vafauir. (fpr. laifohi, ".Hrnolb oon, i'tineraloa unb ©eognoft, geb. 14. 3uni 1839 511 Eafteüaun im fireife Simmern, ftuDierte naeb jweijäbriger prattifd)er bergmännifeber Jbdtigfeit in Sonn, Berlin unb ^.'üttieb, habilitierte ü* 1868 all 'l>ri oatbocent ber SDcineratogie unb ©eologie an ber Unioerfität Sonn, rourbe 1875 all aufjerorb. sl>ro: feiior naeb SBrellau, 1880 alc- orDentlid'ernad1 Rief unb pon ba uod1 in bemfelben ^abre naeb Sonn berufen, wo er l'5. Jan. 1886 ftarb. 3Biffenfd>aft licb,e Steifen führten ihn 1867 naeb Der älunergne, 1872 naeb Dem ißicentinifcben, ls7(i naeb Jrlanb unb SdiottlaitD, 1878 nach Dem 'iitna, jitr Solb enbung unb @eraulgabe Deo oon Sartoriul oon 3Ba(terlbaufen faft ;u @nbe gefübrten grofsen S83et= fec- über Den 'Jitna. älufjer lahlreiehen unb roieh- tigen deinem in fad)Wi))enfcbaftlid)en ^eitfebriften evidnenenen Arbeiten öeröffentlicbte er: «5>al (i"rb: heben öon öerjogenratb 22. Oft. 1873» (Sonn 1874), « (5'lemente Der 'Iktrographie» (ebb. 1875), > Slul 3rlanb, SReifeffijjen unb Stubien ■ (ebb. 1878), «©killen, ein geogr. (iharafterbilb» (ebb. 1879), «Ter Sttita » 1 bearbeitet naeb bem i'tanuitript be-? ATeiberrn SBolfgang Sartoriul oon iBalterc-bauien, 2Sbe., 8pj. 1880), «ßinfübrung in bie©efteinl= lehre 1 (Srell. 1886). Jlueh fonftruierte er ein Sei? mometer unb gab qleicbjeitig mit Sertraub eine iltethobe an, tat SDcitroffop für bie Uuteriuebung im tonoerijenten polariüerteu 2id)t einuiridnen. — Sgl. ®.»om :Hath, SSBorte Der Erinnerung anSro= feflor ]>r. 31. »on s.'. Vafaulr. (fpr. laffob), ßrnft oon, ällterrumlfor ieber, geb. 16. 3.'iär; 1805 ;u .Hohlen;, ftubierte 1824 — 30 in Sonn unD 99lünd)en i;hileloaie unb 1-hiloicphie, lebte Dann längere §eit in SSBien, :Kom, 3lthen, Sonftantinopel unD Jerufalem, würbe 1835 Uroteüor ber l-hilologie ;u äöürjburg unb 1844 'Brotetior ber "Bhilologie unb iinhetit in '.'.'uineben. ^m Aehr. 1847 würbe 2. mit mebrern Kollegen Dom iJlinifterium i'iaurer ,0)U :Hhein feinel Amtes enthoben. 3m JUdr; ]sl:i erhielt er feine Srofeffut niri'tcf unb rourbe in bie baor. Abgeorbnetenfammer gewählt, in ber er bie Jntereffen De? .Uatholiei? mul pertrat, ßr ftarb 10. 3,'iai 1861 su 3Äün= d>en. 3u 2.' bebeutenbften Arbeiten gehören : ■ Ter Untergang bei öellenilmul unb bie @in;,iebung '"einer Jempelgiiter burd1 bie ebriitl. fiaifer» (SWündj. 1854), »3)ie Sbiloi op^ie Der fd)önen Sünfte» lebD. 1860), Über Die tbeol. ©runblage aller pbilof. Sr fteme» (ebb. 1856), «9leuer Serfucb. einer alten, auf Die SBabrbeit ber ä^atfacben gegrünbeten Sbilo= fopbie ber ©efebiebte» (ebb. 1856), 1 Sei Setrate-? ßct§ca — Sctäcrj 985 geben, Sebre unb Job» (ebb. 1857), «Tic propbcti= fcbc Srafi ber ntcnjdilidien Seele in Ticbtem unb Tcntcrn» (ebb. 1858). Tic le&tetn Biet SSÖerfe tout= ben, al§ flehen bic Mirdieulebre oerjtofjenb, auf ben röm. Snber gefefet, bodi unterwarf fidi 8. bem :Kiditeriprudie bet Mirdie. — 93gl. öotlanb, @rinne= rangen cm (traft Don 8. (2Jtünd). 1861). |ij. b.i. üaCca, 3 t, Seiname beä Tiduer* ©ra^im gas* OTafaet, grab Sartolome' be, SBifdbof von Ebiapa* in SWejilo, ein ebler SDtenfdjenfreunb, geb. 1474 ju Sevilla, frubierte in Salamanca unb be= gleitete um 1502 ben jum ©ouDerneur von Santo Tomingo ernannten Ton SRicotaä be Dpänbo nadi ber dienen 3Bett. 1510 mürbe er jum 93riefter ge= ineibt unb Pfarrer auf Euba. Um 3Jcafjregetn jum Schuhe ber Eingeborenen burcb.nifehen, ging er mebreremal na* Spanien, würbe aber Wenig ge= förbert unb 30g fidi baber in ba§ Tominifancr- flofter auf öifpaniola jurüct, 100 er feine «Histo- ria general de las Indias» begann. Seine «Bre- vissiraa relacion de la destruccion de las Indias» (Sevilla 1552) »urbe faft in alle europ. Spradicn überfeht (beutfdi Don Stnbreä, SBert. 1789). Später würbe er Wjdiof von Ebiapa* in einer armen, von SBilben bewohnten ©egenb. 2. 6, ftarb im 3«Ii 1566 ,w SKabrib in bem Mlofter feine§ Drbenä Don Sttodja. Eine Sammlung feiner äBerfe erfdjien ju Sevilla (1552). 8lotente gab mehrere Scbriften V. 15.' in frau> überjchuua beraum (2 93be., 9ßar. 1822). — SBgl. öelp§, Life of L. ('. (2. Stuft., 8onb. 1868); ©utierres, Fr. Hart, de L. C. (1875); %ab\i, Vida y escritos do F. B. de L. C. (Sötabr. 1S77 — 79; 1 S-Bb. 70 unb 71 ber «Coleccion de documentos ineditos», »011 benen ber erfte bie «Historia general» entbäit). üaC (fafee* n'pr. tabf), Emmanuel Sluguftin Ticubonuc, l'farqui* be, ber Begleiter unb &tftorio= grapb v)iapoIeon* I. auf St. öefena, geb. 1766 auf bem Sct)loffe 8. 6. bei SfteDel, biente vor ber SRe= Dotation all Lieutenant in ber SRarine. 2tt§ 3ln= bänger be§ öof§ manberte er I7iil au*, beteiligte fidi im Emigrantcntorp* Eonbe* am Setbjuge pou 1792 unb ging bann nad) Engtanb. vlaä) ber Er= pebition pou C.uiberon, ber er beiwohnte, blieb er in Englaub unb erteilte bort 5ßripatunterrid)t. Tic Ereiguiffevom 18. 33rumaire (9. SRod. 1799;f. A-ranb reidi, ^b. 7, S. 96a) führten ihn nadi Aranlrcidi .iitrüct. Turdi feinen «Atlas historique», ben er unter bem SRamen Sefage (9ßar. 1803— 4; neuefte Stuft., S vytie., ebb. 1S40; beutfeh bearbeitet von Tuidi unb Snfelein, Marler. 1826 — 27) herausgab, leufte er bie Slufmertfamfeit 9lapoleon§ I. auf fidi, ber ihn 1808 jum SBaron unb fpäter ntm 9tequeten= meifter im Staatsrat erhob. 1814 übernahm erben Befehl über eine Legion ber neuerrichteten iRationab garbe. Ä'älireub ber ßunbert läge mürbe 2. E. jum Staatsrat unb .Hammerherrn be* fiaifer§ erhoben unb folgte biefem nadi 3t. .vielcna. jiapoleon bib tierte ihm hier einen Jett feiner iUcmoiren. (5'in frei= mutiger SBrief, ben 8. E. ohne SBiffen beS Momnian- banten an Suctan 93onaparte na* Europa ,ui be* förbern fudite, hatte -jur 3-olge, bafe er 27. "llov. 1816 nadi aditmonatiger Oiefangenfcbaft auf bem Map ber ©uten Öoffnung nadi Europa uiriidgehraeht würbe. Seitbem lebte V. Ü. in Belgien unb that alle mbglidieu Sdiritte, um baä Vo-5 be* gefangenen fiaifer? ju milbern. Erft nadjbem Napoleon 1821 geftorheu war, fehrte ernad; iyrantreid) jurüct, wo er fein auf ber onfel geführte* Jagehudi al* «Memorial de Ste. Helene» (8 33be. , $ar. 182:1—24; peränberte Stuft, 1824 u. 6.; beutfdj, 9 SBbe., Stuttg. 1822— 26) beraii'jgah , baS eine retebttge Quelle für bie (liefehidite SRapotconS hübet ; boch hat 8. E. bie 3Jlate= rialien überarbeitet. S?gt. 3Jluffet=^atbap, La suite an Memorial de Ste. Helene (mit Wrille, 2 33be., vt5ar. 1.824). 9]ach ber 3tiltre»oIution würbe 8. E. in bie Mammer gewählt, wo er feinen Sih auf ber äujserften Linien nahm. Er ftarb 15. SKai 1842 in Sßaffo=fur=Seine. E m m a n u e 1 5ß 0 n * T i e u b 0 u n e , erft 39 ar on, bann ©raf be 8. E., Sohn be* vorigen, geh. 8. fiuni 1800 ju St. l'ieen (Tepart. AUti*tere), begleitete feinen SSater nadi St. .vSeleua uifb in bie ©efangen= fdiaft nadi bem Map. Er nahm all touftitutiouell ©eftnnter an ber Sutireootution lebhaften Slnteil, trat in bie Sammer ein, wo er fidi ber neuen Tn= naftie febr ergehen neigte, unb begleitete 1840 ben ^rinjen von ^oinville pr i'lbholuna ber Überrefte be* Maifer* nadi St. \ieleua, worauf er ba* «Jour- nal ecrit ä bord de la t'regate La Belle -Poule» [%ax. 1841) herau*gab. D^ad) ber iüevolution von 1848 idHofs er fid) Bubhng Napoleon an unb würbe von ihm 31.Sej. 1852 ,?um Senator ernannt. 8. E. ftarb 8. 3uti 1854. Vafd), Marl, 2Mer, geb. 1. ^uli 1819 ju Leipzig, beftidite bie Tre*^bener Sttabemie unb hierauf ba* Sttetier SBenbemannS. 1844 begab er fidi nach 3Rün= eben, um unter Sdjnorr unb Maulbaeh feine Stubien fortjufetjen; bann bereifte er Italien unb verweilte 1847—57 in iKo*fau, Wo er fflitbniffe malte. Tarauf lebte er jtoei ^abre in sU-ari* unb wanbte fidi 1860 nadi Tüffelborf, wo er 1869 33rofeffor würbe. 8. war Dütglieb ber Sttabemien von 5ße= terSburg, Tre*beu unb SDBien; er ftarb 28. 3lug. 1888 in 3Ro§tau. Einfang* malte er hiftor. @enre= bilber, wie: (5iraf Eberbarb ber :Haufdiebart, Mbnig Enjio im Merter, Jiutoretto* Jocbter u. f. m.; fpä= ter wibmete er fidi befouber* bem ootfSrümlicben ©enre, 5. 33. Minbertuft (1862; Tre*bener ©aterie), cdiulmeifter* ©eburtStag ( 1 866 ; Stationatgaterie in Berlin), öeimfehr von ber Mirmef;, Ter Torfarjt in "iu'rlegeuhcit, Ta* SSoticinelltbeater, Eine i'erhaf: tung (1872; golbene Hiebaille). Stuf ber "berliner oubiIäum*au*ftellung (1886) war 8. nur burd) S3itbniffe vertreten. «ttfdien, f. Eifenbahnbau (39b. 5, S. 838a); VafrnciK'H, foviel wie Viienen (f. b.). Safdicnfcttc, f. Mette. gafd)(ar, gelbtager bei ©toatiar (f. b.). Lasciate og ni speranza. voi ch entrate (itaf.), «Safjt jebe.iiofjnung, ihr, bie ihr eintretet», in Tante* «Wbttlieher Mombbie» ber lohte 3Jer* ber ^nfebrift über ber .sSollenpiorte («Solle», 3,9). V'nCcm (tat.), üppig, unjüdjtig, fdilüpfrig; 8a § = eivität, Unjüditigteit. gaeico, Johann a, f. Saffi. fiaöcombc (fpr. -tongb), ein 39orbeaurroein(f.b.). VnCrii ober Lact), Araui FUtorife, ©raf von, öfterr. gelbmarfcbaü, geb. 16. Ott. 1725 ,ui |5eter§= bürg, begann 174:! feine mititär. Laufbahn al* Aälinridi in öfterr. Tienften unb ftieg Währenb bc* Dfterreia)ifcben Erbfolgetriege* jum Cbcrften auf. 39eim 5(u*brudi be* ciebeujährigen Mriege*. rettete er in ber Schlacht von Lowofiti mit feinem ;Hegiment bie Slrmee unb würbe bafür jum ©eneralmaior be^ förbert. 9Jlit 3lu*.ieidinnng fätnpfte er fobann bei 93rag, Breslau unb Leuthen. hierauf uim acId marfdialllieutenant beförbert unb jum ©enerab 986 Safeu Sagfaviä quartiermeifier ernannt, reorganisierte er bie Strraee mit leitete 1758 ton Sntfatt oon Cliuüb. (fr enfc warf ton Sßlan junt übetfaO bei vechfirch unb be= ivcoi 1759 Tann, neb gegen Aiud bei "JJiaren ut roenben, tefien jtorp* gefangen genommen mürbe, worauf SDlaria Sberefia 8. uim [yelbjeugmeifter er= nannte, 211c- SSefeglSbaber eines jelbftänbigen SorpS rettete or 1760 nad) einem böcMt befdjtoerlicben i'carfdv auS Sd)tejien nad' Sadjfen bie SReid)S= armee unb brang gleicbjieitig mit ben SRuffen 7. CEt. bi-> Berlin oer. Sein Verhalten in ber Sduadn bei Jergau tourbe oielfad) getabelt. !Jcad)bemöubertu§= burger ^rieben 1765 ;um Aeltmarichall imb (3e= nerattnfpeltor cor älrmee erbeben unb 1766 ,uun 'l>rdftteuteu beS $offriegSratS ernannt, cntmidelte or eine große ihätigfeit in ber SReorgantfatisn ter älrmee. 1773 legte er tiefe liimter nietor unb tmirte ;um -DUniiter unb äRitglieb ber StaatSfonferena ernannt. $ür ben SBattrifdjen Srbfofaerrieg unb ben Jürfenfrieg (1788—90) entwarf 8. ten getb= ;ugSplan unb begleitete ben .Haifer Joieph, ui boiiou oertratiteften jjreunben er gehörte, als teffon Sat= geber in» gelb. Tic SRifjerfolge tos Krieges oer= anlafsten, tat; Saubon 1789 an feine Stelle berufen wurte. Slurfi unter .Haifer 8eopolb II. blieb bie 8ei= tung ber militär. SMitgelegeuheiten in 8.S fyänben; unter ffaifer A-raui trat or mehr in ton öinterqrunb. l?r ftarb 24. Sfio». 1801 in SBien. Seinen tarnen erhielt 1888 bae öfterr. Infanterieregiment 9tr. 22. Safcn ober Sagen, tie Bewohner oon Safiftan (f. b.). Sie jinb turdi ihre ber ©eorgifdjen Spradje >\. t.i nabeftebeube iliunbart mit ton &aufafuS= poltern oerwantt; fie fint räuberifd) unb baliou au ter "Slutradte foft. 2luf ruft. (Gebiet um Saturn leben gegen 2000. — S8gL Sftofen, über bie Spradie ber S. (Scmgo unb Setm. 1844); SBagner, iReife nad) .Holdu-i (8pj. 1850); fiod), lie faufaf. Sauber unb Armenien (ebb. 1865). Sa «crena, öauptftabt ber ebileu. -^roüinj £o= quimbo, am Eoquimbo, unweit feiner äftünbung, civ, eineä 58ifd)ofS unb eine;- JlpyellationSqcrtcbts, bat 1 1885) 17 230 (F. V. 5. ift freuribltd) gebaut unb wegen be§ angenehmen gleichmäiugcn KtimaS bc= viihtnt. Süfenbarjnen oerbtnben eS mit tem nabon vtafen ßoquimbo, mit Cualle unb mit SBicunna. Jiörblicb bie bebeutenbe Sambertfdje .Hupferfcbmelie. Saferpittn, ber SBitterftofj ter SBurjel bei breit= blätterigen SafertrautS ober ber weificn ."öirfchwuri iLaserpitium latifolium L.), frtiftalüfiert in 5J$riS= men unb entfpriebt bor formet ClsH»20t. [laut. Sadgort, ßafen am öolf oon Slben, f. Somab Satteren, eine turdifidnigc Jarbe auf einen farbigen ober metallenen ©runb auftragen, fobafj tie Farbe beS ©runbeS ober baS fliotall btirdv icbeint unb baturd) einen lebhaftem , friiehern Jeu annimmt. Ta-J 2. wirt oernebmlieh beim Vadiercn angewenbet, unb bie oier öauptfarben, tie ,iu ten ieg. £afur= ober Saftfarben (f. t.) fidi eignen, finb iMau, @rttn, ;Het unb Welt. ,Sur blauen Safur benutit mau "BerlinerHau, Jnbigfarmin unb blaue Jeerfarben; jur roten einen ^uijug oon EodjeniQe in SBeingeift, roteö Karmin, Sofm unb Aiuhfin; ;ur grünen ©rünfpan unb eine iltifeluing eou 'iMau unb ©elb, unb jur gelben eine lUifehung oon (Summt; gutt, Safran unb Sraebenblut, cter oon .fiurtunm, Otlean u. i. io. mit SBeingeift ausgesogen, ober boffor gelbe Seerfarben (Slurantia, iftartiuägelb, Sictoriaorange, (Sbrnfoibin). Sie gelbe Safur cter ©olblad bient baju, »eifsen ÜRetauen ober 3Retaü= belegungen eine ©olbfarbe ;u geben. Slud) in ber ©laSfabrilation oerwentet mau bai V. (hier aud> dementieren genannt), intern man bie betroffen: ben 8afurfarben auf bie fertigen ©egenftänbe burd) Einbrennen bei geliutor >>itie priert, ie ;. 93. für ©elb ein ©emenge ihmi Olilorfilher mit (Jijenorob et er J heu I 3 i l b e r 1 a f u r ) , für Dtot mit Jerpentinel angeriebenen .Uuvforhammorfii'lag i fi \i pf erla für). Sa «tltt, f. Stlagebirge. Lasiocärupa, Schmetterlinge, f. ©luden. Sätlon (tat laesio, icSSerlefeung»), todnüid^iuriü. 3lu§brud für ben Jiaobteil, Welchen jemanb im ge= wohnlichen- Vaufc !Red)tenS erlitten hat, wenn er au§ ©rünben b,ö£>erer ©eredjtigleit bagegen SBieberein- fetiung (f. b.) in ton Porigen Staub erlangen fann, Laesio enormis, f. .Hanf (S. 247 a). Safiftan, Sanbfdjaft in .Uleinafieu. bittet ba-S Sanbfdja! V. be§ türt. 3BitajetS Srapejunt mit er^ ftrodt fidi ;tmf(r)en tom Sdjroarjen ilteere, ter ruij. ©renje unb tom .Hatfibtar^Xagh, ift turdjau-o ge- birgig unb oon ben Vafenif. b.i bewohnt. @» bat auf 4836 4km 195 200 6. ©ro|e Stäbte fehlen. L;in Heiner Jeil oon 2. gehört feit 1878 jum rufj. ©ouoernement fiarg. Safittn, Vafiethifa, ©ebtrge auf ter "\nfcf Kreta, f. Sifte. Lasius fuliginosus Latr., f. öoljameife. Sa^f. 1) Srciä im weftl. Jeil be§ ruff. = poln. ©ouoernementi ^etrifau, bat 1402,8qkm, 12031D ®. ; älderbau, iud)=, 3BoU= unb SeinmanbfabrUen. — 2) ffreiSftabt im SreiS 8., lint-> von ber ©rabia, hat (1892) 6930 G\, "ipoft, Jclegraph, 1 fath., 1 eoang. Sird)e, Sonagoge; Zuä)-, SSaurnnjolU, .Sudorfabiif. Sa^fäti^, Familienname mehrerer gried). fiat= fer ju SUiccxa. Jheoboru-? 8., Sebwiogerfehn ätlerioS' III. älngeloS , würbe in ter '.'iacht jum 13. Stpril 1204 wahront ber 15'rftürmung eou Son= ftautinepol burd) Sßenetianer unb .Urouuahrer an bie Spilie be£ iRetd)S geftellt unb wantte ftcb nad1 tem SSerluft ber öauptftabt nach fileinafieu, wo er burd) tapferfett unb pelit. Rewanttheit fich wv'v- fdjen ben Singriffen bor frdnf. Jlreuifabrer, ber Setb= fduilou mit ter Jrapeuiutior mit &.M behauptete unb auS ben weftl. Uroeiiuen baS SReid) Don3ikäa grünbete. 3iadi feinem 5ote (1222) ietue fein Sehwiogerfohn, Aehauno; III. (f.b.)SJufaS SBatafeeS, baS SBerl ber SBieberberfteHung beS !Bojantinifd)en ;Heidi» mit bebeutenbem (5'rfelg fort. Sein mit ber jrene 8.' Sehn, JbeoteruÄ II. V., ter 1255 juir Öerrfdjaft gelangte, ftarb fdwu 125s, unb fein im münbiger, erft fedjSjäbriger Sehn, ,xsohauno-> IV. (f. b.) 2. würbe burd) feinen Sßormunb >Dcid)ael 'ßaldologog 511 C'nbe 1261 geblenbet mit in tac- bithpu. Sd)lofj Safiböja gefperrt. Saeifärt^, Sonftantin, brisant, ©elebrter, geh. 1434, flüchtete nach ber Eroberung feineS 3Jater= lanbeS burd) bie DSmanen nad) Italien; gegen 1460 ernannte ihn tfranj Sforza, öerjog eeu l'iai laut , nun Sehrer für feine Jodner ötppou)ta. Spdtor lobte er in Dtom unter tom ScbuKo beS J\ar= final« Üeffarion, orteilte fett 1465 ;u Neapel öffent= lid)en Untorridu mit lehrte oon 1466 au bi-J ,ni fei= nem 2obe (1501 1 ;u ÜJcefftna. Seine gried). ©ram= matif, audi ah? «Erotemata» befannt (SUail. 1476; uiletit 1800), ift auch als ber erfte gried). Imd be= merfenStoert. Seine loertpolle Sibliotbef tarn nad'» Spanien mit Würbe im SScorial aufgeftellt. 2ln-:- berfelben gamilte ftammte älnbreaS 3°! hanne >? ober v\anoe 8., geb. um 1445 ;u ^ilwu^ hätte - SoSpetireS (Stiemte) 987 tafc -- in Kleinaften i'baher SRfytjnbafenoS), ftu= Bterte inBabua, lebte amüofe be§ Sorenjo von Bfebici imb warb uon biefem fpater nacl) ber Seoante ixeichidt, um alte gried). .sSanbfdiriftcn aufzulaufen, berett er auch, eine grojse SDlenge, namentlich, »om Berge Btlw?, mitbrachte. Tann lehrte er bie gried). spraye in Bari8 unb würbe uon Subwig XII. jweimal al8 öejanbter nach Benebig gejebiett. BadV bem ihn 8eo X. 1513 nad) Born gejogen unb an bie Spit;e eines Seljrinftttutä jür junge ©rieben unb einer griedi. Trutferoi geftellt hatte, ging er 1518 wieber nad) Sßgtiä an ben öoj §ranj' I., wo er bie fertigt. Bibliotbcf grünreu halt, würbe bann Dort SJJauJ in. Rodjmal8 nad) Bom eingelaben unb ftarb balb nad) ber Bntuuft 1535. — Bgl. Sille= inain, Lascaris ou les Grecs du 15° siecle (Bar, L825); Baft, De vita et operibus .F. L. (ebb. 1878); ".Butler, Beue Mitteilungen über ,\. ß. (im «Eentrab blatt für Bibliot&etSwefen», ^sahrg. 1, 8»J. 188-1). SrtSfcr, (f'buarb, liberaler Parlamentarier, geh. 14. Ott. 1829 ,,u Sarotfdjtn in Bojen, »on i8rael. 2tbhinft, ftubierte 1847 — 51 in Breslau unb Bev= lin üDiatbematit unb 3>ura unb würbe 1851 2ui8= fultator beim Stabtgeridit in Berlin, ging bann nach (5"nglanb unb ftubierte wäbrenb eine? brei= jährigen i'lujenthalt* bajclbft bie bffentlidjen unb gefeU^djaftüdjen Berfyaltniffe. ^m Mai 1856 trat er wieber in bcn preufc. StaatSbienft unb würbe L858 :'ljjejjer beim Berliner Stabtgerid)t. 3|n ben 3. 1801 — Gl erregte 8. bie älufmertfamfeit ber liberalen Bartci burdi Slrbeiten über preufj. Ber= fafjung§gefd)id)te in Dppent)eim§ «S)eutfd)en ,Vihr= büdicrn» unb würbe Bom oierten Berliner 2Bar)lbe« urt im fliav;, 1865 unb im 3ufi 18(Sti in ba8 Bb= georbnetenbau» gewählt, wo er 1KG8 — 73 3Jtagbe= bürg unb 1875—79 granffurt a. Bf. »ertrat. 3lk- er bei ben nädjften Bcumableu her bemorratijdieu Bartei unterlag, jog er jid) gänUid) bon ben 2lr= beitcu be§ SanbtagS iurürf. ,xmii fonftituieronbeu BeidiStagc be§ 9iorbbeutfdjen Bunbe§ Bertrat 2. ben erfteu Berliner 3Bar/lfrei§, fpätcr im Borb= beutfdjen unb im Seutfdjen BeidiStagc ununter= brodjen 6i8 ,iu feinem Jobe im ^weiten SJleininger äBa^IfreU. Bi§ 1866 gehörte 8. ber gortfd)ritt8= Partei an, bann würbe er Btitbegrünber ber natio= nallibevaleu Bartei, ju bereu einflufn'cidiftcn Aüb= rem er .läblte. 1870 würbe er BedH-Sauwalt in Berlin, befleibete aber au8fd)lief5lidj bie Stellung al8 6önbifu§ bcö Bfanbb.riefamte8 in Berlin. Sie Slusbilbung be« Bubgetrcd)t§, be8 ©enoffen* Jd)aft3roefen8, bie ©eroerbeorbnung, ba8 öaftpflid)t: gefet), bie Beuorbnung ber Hlaffenjteuer, bie Hrei8= cvbnung in Brettfsen jiub unter 8.8 f)erBorragen= Ter fDtittoittung ju ftanbe gefommen. 6'r gab bie entfdjeibenbe Burcguug jur Sluäbefynung ber .Kom= petenj be8 Beid'« auj bie Ifipilgeicugebung, wie er benn auch an ben arbeiten ber vxMifti,5toinmiiJiou 1875 — 7G einen bebeutenben älnteit nahm. Bon gewaltiger SHrfimg waren feine im i'lhgeorbueten hauje ( 14. $an. unb 7. gebr. 1873) gegen bie (Sijen- bahnpolitif be8 preufi. Öanbel8minifter8 pon 3feen= plil; gehaltenen [Reben, bie bie ßinjetumg einer fönigl. Unterfud)ung8fommiffton äur Aolge" hatten unb wesentlich ;,u bem Sujammenbrud) be» ©rün= bungSjd)roinbel8 beitrugen. i'llö BiSmard 187lJ feine neue 8olt= unb 2Birt= fd)aft8politif begann, Weigerte jid) 8., bem SReid)§: fanjter auf bie neue Bahn 311 folgen. 8ej}terer trat nun gegen bie nationalliberale Partei in offenen .Üampf, beffen öpifee fidi oornehmlid) gegen 8. richtete, ßierju tarn, Oaf, 8. and) mit ber Diebrheit ber.feeeffiouiftifdieu ©ruppe, ber er fidi bei ber Spaltung ber nationalliberalen Bartei im i'larj 1880 augcfd)lofjeu hatte, uielfad) in SBtberforuct) geriet. Berftimmt unb geiftig wie förperlid) er jdjopjt sog 8. fidi im Sommer 1883 au* bem pari lamentarifdieu 8eben uirüd, um auf einer iHeife- uadi SRorbamerifa (5'rholung ju fudien. Surj uoe älntritt feiner Südreife nad) duropa oerftarb er 5. San. 1884 in SReunorl am yer,,fd)lage. Seine deiche würbe nad) Teutfdilaub gehrad)t unb in Ber- lin beigefetu. Sine Beileib-?refolution be8 amerit. Sftepräf entantenb,aufe8 , bie bem Surften StSmard bel)ufi? Übermittelung an ben Retd)8tag üherfanbt worben war, würbe uon erfterm weaen ber bariu enthaltenen .Hritit ber beutfdu'u Begienmgvpolitit jurüctgewiefen unb gab im Sufammenbange mit ber pon ben greunben 8.8 Beranftalteten (siebäd)t-- niSfeier ju lebhaften Schatten im SReidjStage (13. SKärj 1884)2lnla|. älufjer jal)lreidH'it polit. älhfjanbtungen »eröffcut= lid)te 8. eine Sammlung früher erfdiienener 2luf= fätje u. b. %. «;iur Berfaffuug-?gefd)id)tc Breu|en8» (Spä. 1874). ceine anonpm erfdjieuene Schrift «li'rlehuifje einer 2Jlanne8feete» (r)g. Pon B. 2Iuer= baib, Stuttg. 187.°>) Würbe Pon iljm nad) furu'r3eit au§ bem Budihaubel wieber äurüdtgejogen. Später erfd)ieu «ÜBege unb 3iele ber Kulturcutwidlung. 6jfaö8» (Spj. 1881). — Bgl. Bamberger, Cbuarb 8. (8p> 1884) ; (*b. 8., feine Biographie unb lehte Ojfcntlid)c Bebe (Stuttg. 1884). ärtffi ober aSa8cp.> Johann, einer ber öaüpt= befbrberer ber Beformation in Bolen, geb. 1499, wibmete fid) bem geiftltdjen Stanbe unb erhielt ba* Bistum Bef^prim in Ungarn. 5iad)bem er Seutfd); lanb, Italien unb granlreid) bereift hatte, würbe er Bropft in ©nefen unb Bifd)of uon .Hujawieu, bod> balb »erlief? er Bolen wieber unb fcblojj fid) bem fd)weij. ©laubenSbetenntniS an. 1543 berief ihn bie ©räfiu ätnna von Dftfrie8lanb nad) Smben, wo er ©rünber ber reform, fiirdje würbe. Später folgte er einem Bufe ©ranmerl nad) @nglanb unb würbe Borftcl)er einer prot. ©emeinbe in 8oubon. SfJtatiaS Jhroubefteiguug oertrieb if)n 1553 aud) »on liier. (Sr lehrte 1556 nad) Bolen jurüd, wo fid) injwifcheu bie Beformation perbreitet hatte, unb warb Borjteher ber reform, .ttirdien in Hlcinpolen. I5'r ftarb 1560. — Bgl. Taltoii, Johanne« a 8a8co. Beitrag surBef ormationC'gejd)id)te Bolen«, 3)eutfd)= lanbä unb SnglanbS (©otr)d 1881). Soö 5)taltiinaö, f. galtlanfeinfeln, Säfp, bau. Snfel im itattegat, gehört ;,uiu §jör= ring--2lmt, ift »on gefäbrlid)cn Untiefen umgehen, flach unb fanbig, jaft ol)ne B^alb, hat 105 qkm, (1890)2724 6., Seefaljrt unb gifd)crei. .\>auptevt ift Bpruiu. £aö %talmaC, Defeftigte .siauptftabt ber Qjnfelt ©ran=©anaria, au ber Borbofttüfte, l)at 20756 tf'., eine fd)öne got. Jlatbebrale, bifdiöfl. Balaft, See bäber; Schiftbau, gifdjerei unb ÜluÄfuhr »on lauf wirtfd)ajtlid)en (f'rjeugnifjeu. Sa^petfteß, ßtienne, Statiftifet, geb. 28. Bo». 1834 ju öalle, ftubierte in Tübingen, Berlin, ©öt= tingen, Malle unb öetbelberg, habilitierte fidi 1860 für Batioualolonomie in vu'ibclbcrg, würbe 1864 orb. Brojeffor in Bafel, L866 in Biga, 1869 in Tovpat, 1873 in KarUrubc, 1874 in @ief;en. Slujjer jahlrcidicn Jlbhanblungen in 3eitfd)riften ucröffent= 988 8a3pet)re§ Ofjugo) — SoffaÜe ucf>te er namentlich: «©eid>icbte ber oolt?roittfcbait= lieben ?lnfdjauungen fer 9tiebet(änber>> (Steisjd)rift, 8pj. 1863), «Set (5'influK fer äBojmung auf bie Sittlidtfeit» (Serl. 1869). i.'a>*pcöre^, 6ugo, äRineralog unb ©eolog, Sruber be? porigen, geb. '■'>■ 3U'' 1836 ju Sülle, roibmete neb I85ij ter bergmdnniiaVu Staat?tauj= bahn in "l>reuf>en, DeiKefj fieiclbe aber ale- 8etg= reierenbar 1864, um neb au-Md'lietUicb ben mrne= ralog. unb geolog. äBifienf (f/aften umtmenbeu. 9lad)bem er in Seibeiberg unter Sunfen gearbeitet, mürbe er 1865 Silfsarbeiter an bor neuen geolog. 8anbe?anftalt, um bte Umgegenb Pon Solle geo= logifd) ui fartieren. 1867 habilitierte er fid) an ber berliner Unirerütät unb würbe gleichseitig Socent an ber mit ber geolog. Sluftalt oerbuntenen Setg afabemie; 1870 ging V. al§ SJSrofeffor an bie Jed)= nifdje Socbfchiile in flachen unb folgte 1884 einem Stufe an biellnirerütät.Hiel; fett 188G wirft er al? orb. Sßrofeffor ber Mineralogie unb ©eologie an ber llnirerütät Sonn; 1893 mürbe er mm @ett.Serg= rat ernannt. Son feinen gröfjem arbeiten nur ut nennen: bie mit (i\ SBeifj herausgegebene au?ge= Seittjnete .Harte be-> Saarbrüder Sotrtengebirge?, bie ©eognoft. Sarftelluna, be-j Steinfoblengebirge? unb ätotliegenben ncrflid' Donöalle» (mit .Harte unb lt.; Profilen, Serl. 1875) unb bie Siograpbie Seinrieb Don SedjenD (Sonn 1889). cehr groB iü bie .Sabifer Mineralien, welche burd> v. eine forgfältige trpftaUo' grappifdje ober ehem. Unternidnmg gefunben baben. Saffa, Sauptftabt von Jibet, i. Vbaffa. Saffallc (fpr. -jjdll), gerbinanb, iecialiitiicber Agitator unb Aübrer ber erften beutfdvn iocialf eme= tratifeb/en Semegung, geb. ll.Slpril 1825 i:t Ste§lau alc- cobn eine? i,üf . Kaufmann?, befuebte ba§ ©pm= nafium feinet Baterjtabr, bann bie Sanbetsfdmle ut Seipjtig. Seit 1842 ftubierte er in Breslau unb Set* lin Philologie, bann Sbüofopbie; 1*44 ging er auf Steifen unb hielt fid) Innere Seit in $ßari? auf. Dtad) Seutfd)lanb nirücfgeiebrt, machte er bieSefannt= iebaft ber ©räfin Sophie Sattfelb (f. f.i, bie er in ihrem (5"heicbeibuna->vre;ef> unterftüKte. 1848 ichlof; er fieb ber bemolrarifcpen Partei an unb arbeitete an ber pon .Harl Mar; herausgegebenen > Jteuen :Hbeiniieben 3eitung» mit. I5r mürbe Wegen "Jini; reiuuu gegen tie fenul. (Scnv.lt angellagt; bie ©e= JdjWotenen ipracbeu ihn aber frei (»gl. feine 'Jliüu'n rebe, Süffelb. 1849); in einer ;toeiten Auflage würbe er ;u fed)? Monaten ©efängni? verurteilt. 1854 ftebelte er naeh Berlin über unb Dollenbete hier fein Sud) < lietUuloiophieSeraf leite;- be§ Sunften Don (ipbeicc • (2 Sbe., SerL 1858); biefem SBerfe iclatc fas bitter. Srama «granj reu Sicfingen» (ebb. 1859). Sei ?lu?brucb bei 3talienif grofje tedjtipbilof. SBeri «S5a§ Softem ber errcorbe; neu SRectjte. Eine Setf5(;nung bes pofitioen Otecfats unb ber Mednoa-luleicrbu- , h.i. oon Vethar Sudjer i^' Sbe., 2w. 1861 ; •_'. äufL, ehr. 1880). 3n ber ftonflittsperiobe trat 8. mit jmei 'l!cr- trägen über ÜBerfaffungdmefen herrcr. 3m erften bieier Sotrräge, ben er in mebtern Berliner \* Dereinen im Arübjabr 1862 hielt, entroidelte er ben ©ebanten, bafi Serfaffung^fragen nid»t :Ht\b:> fragen, fonbern SDtadbtfragen feien. J>m nneiteu Sortrage ■ S55aä nun?» rät er ber .Hammer, ihre cigungen ic lauge ;u oertagen, bis bie Regierung ben OiaebroeiÄ antrete, bat"; bie oermeigerten 8lu§= gaben niebt lauger fortgefefet nuirben. oit einem Weitern, 1862 im öanbWetferoerein ber Cranien burger Sorftabt getjaltenen Sorrrag «über ben he fonbern .Suiammenbang ber gegenwärtigen ©e= fd)id)tsperiobe mit ber Jtee bec- jlrbeiterftanbee , uuteriebeifet v. oerfebiebene SBeltperioben je uad1 bem Stanbe, ber bei einer 6pod)e oorbertfcbenb mar. V. würbe be§b,alb Wegen «2lufreijung ber beüRleien .Hlafien ut San unb Setadbtung gegen bie Sejitjen= ben» ut fier Monaten ©efängnil oerurteilt, meldte Strafe rem .Hammergeriebt in eine ©elbfrrafe umge manfelt lmlr^e. Sie febt gefebirften Setteibigunge= rebeu ^.'.ö en'ebienen al» Stofdbüten, unb nnar bie in ber erften ^.nftan; gehaltene u. b. 5. «Sie 2Biffen= i*att unb bie Strbeiter», bie nveite u. b. J. «Sie ir birefte Steuer unb bie Sage ber arbeitenben Slaffen». om gebt. 1863 nuirte i.'. reu fem Eenttaltomitee iUtSenifung eine-: allgemeinen teuttehen 2lrbeiter= fengreiiev in ßeipsig aufgeforbert, ein polit.=fociales Programm für bie mbeiteragitation ut entwerfen. @t Der5rTentlid}te ba-j «Offene Stntroortf djteiben» (3flr. 1863), worin er feine ©runbfä&e barlegte. Tioie-? Programm bilbete bann bie ©runblage reo allgemeinen Teuttehen Slrbeiteroeteins, c-er bie erfte Organifation f er focialbemoEratifdben Sartei Seutfo>lanb§ barftellte. Tamit bie arbeitet üd' auS ihrer gebtücften Vage betreiten, fdjlägt V. oot, fie follten fid) ut SrobuttiDaffociationen oer= einigen, benen ber Staat .Hretit gewähren iclle. Um .-.her Pen Staat ut einer folgen iOianregel ui jmingen , ntüfuen fie oot allem bai allgemeine 3Bablred)t etfämpfen. Jnbet nun folgenben leisten Seriobe feine? Sebens, in teit 3. 1863 unb 1864, befdjäftigte fid) V. faft au§= üblief.ltdi mit feiner ätgitation für ben allgemeinen 3)eutf d?en Sltbeiteroerein n. Socialbemotratie). 8n= tang 1864 eridneu 8.i öfonomifebe? Öauptwert i>vBaftiat:Sebu((e». 3m ttitifeben Jeile bieier Sebritt wenbet neb V. gegen bie ©enoHenfcbaftsbeftrebungen von 3dniUe = Telittid-> ii. b.), im pofitioen giebt er eine T irftellunq feiner efenemiteben ©runbbegriffe. Siefe leRtern "Jlue-t(ihrungen finb niebt originell, wie überhaupt 8. aut fpeciell nationalöfonomijcbem ©ebiete reenig Originelles geleiftet bat, fonbern fie finb entnommen teile- ber flafftfcben v.Uatienalefouc- mie, teile- Sroub^on, i'tarr, :Hobbertuc-. Jurdi feine ätgitation mar 8. nodi im legten -IVihre feine? 8e= ben-? in Diele In'oun'ie oertoictelt; 12. SÄätj 1864 murre Wiber ihn ein öocpoerratSprojef; in -^er= lin oerbanbelt, in bem er freigeiprodjen mürbe; 21. oiili cec-ielben Aahrec- fanb ein Sßrojef) gegen ihn rer ber Slppeüfammer in Tiiüeltori ftatt. Ofaeb feiner rbein. Slgitationstour reifte 8. nad) ©enf, me er 31. -lug. au einer ÜBunbe ftarb, bie er im Suell um bie Redner bei banr. Tirlematen Sonnige? mit öerrn Don Sftacowi^a erhalten hatte. JBenn biebeutfdje f ocialbemofratif d)e Sartei jent ctnuell bie S.fdjen Sbeen au-> fem Programm ber Partei gefttieben hat, ie mufste tae- gefebeben wegen ber ptinctpiellen Serfd)ieberu)eiten, bie ;wifcben bem heutigen geiftigen Aübrer bieier Sartei (flarl i'iarn unb V. beitehen. V. mar ibealiftifd), national, moebte atteb immerhin bei feinen nationalen Seftrebungen tie Jeneeu; obwalten, bie reoolutionäre unb ferne lratifd)e Bewegung ;u ftätfen, unb ftaat?focialiftifd?. ÜJiarr' SocialiSmu? iftmaterialiftifd), international ßaffan - Gaffen 989 unb antiftaatSfociatifttfcb. SerettS 1 875 battc Dtarr in einem SBriefe an Stade 8.1 Statu! unb bfonomifdic Sriucipien einer fcharfen fititif unterlogen unb auch baä eherne 8ehngeiett (f. 2irbeit3tot)n) für toifien* fdjaftlicb, überrouubeu crtlärt. ©erben fomit tie 8.fdben Seiten oem mobernen teiffenfcpaftlicben SociaÜSmuS niaM mehr anerlannt, fo ift bodi bie Stellung 8.S in ber ©efdjicbte be* Socialiäntuä eine (ehr bebeutenbe. 2. bat .werft in Teutfcblanb eine eigentliche 2lrbeiterbciocgung heroorgerufen unb hat, mit ungeiobhulidier 2lrbeit->fraft uiib'Energie begabt, baS Sntereffe unb Serftänbniä für feciale fragen in alle Schichten be§ Soll* ju tragen Derftanben. gerner aber hat er burdi ieine fet/arfe Kritit ber liberalen Cfcmomie bie Irrtümer ber i'caiutefterlehre blofv gelegt unb jum Umichnuing ber öffentlichen 3Kei= iiung in Sc.utg auf bie Sebeutung bes Staates für bie ioirtjd)ajtlidien älufgaben beigetragen. Sitteratur. 2luf;er ben Originalausgaben ber S.fcben Schriften finb folgenbe SluSgaben erfctjienen : g. 2., fämtlicbe [Reben unb Schriften, hg. oon ©. Motidiid (2ieuoorf), g. £.S auc-geroählte ;Retcn unb Sdiriften (3 Sbe., £pg. 1891—92), g. 2 J Neben unb Schriften (neue ©efamtauSgabe , 3 Sbe., Serl. 1892—93), mit einer biogr. Einleitung neu E. Sernftein (biefe von ber fccialbemetratifdien Partei oeranftaltete Iritifdje Jluegabc ift bie hefte ber hiebet erschienenen SluSgaben); Sriefe S.S an yans oon Süloro, 1802—64 (Trec-b. 1885; 3. 2aufcnb 1893); Sriefe oon g. 2. an Karl SRobbertuS (Serl. 1878); Sagcbudi, hg. oon S. Stnbau (SreSl. 1891). — Sgl. SB. Secter, Enthüllungen über ba-> tragifdpe SebenSenbe g. 8.§ { Schlei.; 1868); berf., S)ie3trbeiier= agitation g. S.§ (Sraunfcbio. 1875); SranbeS, g. 2. (Serl. 1877; 2. 2lufL, Spj. 1888); 2laberg, g. 2. (8p,i. 1883); oon Wiener, g. 8, (ebb. 1884; Sonbcr= abbrud auS ber «2lllgemciucn Teutfcheii Sio= grapbie»); .Hohut, g. 2. (ebb. 1889); berf., 8.* Jeftament (©rofsenhain 1889); öanbtoörterbucb. ber ctaati-unffeiifdiaften, SBb. 4 (Jena 1892), S. 965 fg. Saffon, Stahl im fireil ©reifSroalb be* preufj. 3teg.=S8es. Stralfunb, an ber SfJeene, hat (1890) 2340 meift erjang. E., Soft, Telegraph, 2)ampfer= oetbinbung mit Stettin, llfcbom unb ÜDolgaft, Sorfduiftoerein; lUcoheltifdUeret, 2lderbau unb Schijiahtt. 8. routbe Enbe beS 13. Jahrb. Statt. Saftberg, fsof., Jreibcrr oon, Öcrmanift, geb. 10. 2lpril 1770 in Sonauefcbingen , ftubierte in Strasburg unb greiburg i. Sr., ftanb feit 1789 als gorftbeamter in Sienften be§ gürfteit oon gürften= hetg unb mürbe Im >i SanbeSoberforftmeifter, 1806 @er)eimrat ber ihm fehr wohl gefounenen gürftin= ;Hegentin, eine Stellung, bie er 1817 aufgab, um fict) ganj ben Stubien ju loibmeti. .Sunadift lebte er auf feinem 2anbft|e Eppk-baufcn im 2burgau, bann (feit 1838) auf bem alten Sdilofje üDteeriburg am Sobenfee. Er ftarb 15. SKärj 1855. Seine grofee Siblietbef tarn nach feinem Sehe in hie fiirftl. Siblio= thet ,ui Xonauefehingen. Sein «Sieberfaat» (4 SBbe., 6t. ©allen 1846) ift eine nodi heute nuTtoolle Samm= hing oon t5v,;ählungen unb Sprudigehiehten £>ec- 13. unb 14. ^\abrb. unb enthalt im 4. V-Banb einen älb= brud her in 8.i Seft^ befinblichen 3iibclungcubanb= fdirift C. 8. lichte e> Sßreut. älllg. Sanbr. I, 21, §§. 626 fg. ift tuvdi bie nach, bem 3lblßjung§= geftt f""1 2. Sfllärj 1850 eingetretene ^Regulierung jetit in Eigentum oermanbelt. fiaffen, ©bnftian, berSegrünber her inb. 2Uter= tuiuÄioiffenfchaft in Seutfcplanb, geb. 22. Cit. 1800 ju Sergen in SRormegen, ftubierte in firiftia- nia, öeibelbetg unb Sonn, befcpdftigte fidi hierauf hrei $ai)Ti lang ,ni 2onbon unb S^ri§ mit bem Jlbicbreiben unb Sergleicben altiub. 5anbfd)tiften unb gab in Satiä mit Surnouf ben «Essai sur le Päli» (Sar. 1826) heraue. ^alb barauf lehrte 8. nach Sonn jurücf , roo et fidi bem "Jlrahifdien ju= toanbte unb mit ber «Commerrtatio geographica atque historica de Pentapotamia Indicaa (Sonn 1827) promooiette. Nachbellt et einige 3abre ba= felhft alä Srioatbocent gelehrt hatte, erhielt er is:',(i eine aufeerortcntlidn', 1840 bie orteiitliche Srofeffur Cer altinb. Spradu' unb Sitteratur. 3n feinen legten 2eheu»jahren faft gäiijlid) erhlinbet, ftarb er s. JRai 1876 in Sonn. Slufeer her gabelfammlung «Hitöpadega», bie er mit 21. SB. oon Schlegel bearbeitete (2 Sie., Sonn 1829—31), lieferte er ben «Gyranosopliista, sive Indicae philosopliiae documenta» (Sb. 1, .'Öeft 1, ebb. 1832), eine 2luigabe oon Sfchafabcoas «Gita- govinda» (ebb. 1837) unb eine «Anthologia sans- critica» mit ©loffar (ebb. 1838; neu bearbeitet oon ©ilbemeifter, 1865 u. 1868). Seine «Institu- tiones linguae Pracriticae» (Sonn 1837) btlbeteu lange bie .'nauptquelle für bie .Hunte ber altern inb. SoüSbialette. Seine bebeuteuhfte älrbeit ift bie «3nb. 2lltertuntvfunbe» (4 Sbe., Sonn 1844—62; Sb. 1, 2. Slufl., 8p,i. 1867 ; Sb. 2, 2. Slufl. 1873). T ie ©runblage ju feinen Seiträgen «3ut ©efebichte ber griech. unb inboffotbijdieii .Hönige in Sattrien, .Hahul unb Aiibien» (Sonn 1838) bitten namentlich neuere 3Rüngfunbe. 8. führte auch juerft bie eigent- lidie Entzifferung ber .Heiliniehriften in bem Sßerfe -Tie altperi. Heilinfdiriften oon Serfepolie» (Sonn 1836) au§. Eine Dottftänbige öufammenftellung aller bis 1845 befannt gemachten altperi. Seiliii= fchriften gab er im fechfteii Sanbe ber « 3eitfdn'ift fürfiunbe bei JRorgenlanbeä» (Sonn 1845), lockte mit ben Uiiterjudumgeu 3Beftergaarb§ über bie.Heib infdiriften .weiter Gattung audi befonberi (ebb. 1845) ahgebrudt erichien. Über hie übrigen altern unb neuern irau. Dfuntarten wie au* über ba§ perf. Slltertum überhaupt oerbffcr.tlidne er äluffä&e in Seitfcbriften unb Sammelioerfen ( loie j. S. in Erfcb unb ©ruhers «Eucpllopäbte»), foioie ben Serfud> einer tritifehen lettauegahe ber fünf erften gar= garbä bee «Vendidad» (Sonn 1852). 3n ben 'Sei trägen jur Seutung ber Eugubinifcben Safein» (Sonn 1833) machte er hie erften glücHicben 3ln= fange in ber älüfheUung ber alten umbrifdien Spradu henfmälet. aüv bie in ben oiet legten Sänben oon ihm rebigierte « .Seitfcbrijt für fiunbe bee 3Jiorgen= laubee» bearbeitete er unter anberm ©rammattfen oon ben Sprachen her Selubfcben (Sb. 4,) unb ber Srabui (Sb. 5). Soffen, Ebuarb, fiomponift, geh. 13. 2(pril 1830 ui Kopenhagen, bilbete fidi feit 1842 auf bem fion= feroatorium ju Srüffel unter geti« au*. Siacbbem er fidi auf ©runb eine§ Sdntlpreife« in Italien auf= gehalten hatte, brachte er 1857 in SBeimar feine erfte Dper «Mouig Ebgat» ,,ut 2lutführuug unb mürbe hier halb barauf al§ 3Rufi!bireftor, 1869 als Öoffapellmeifter angefteüt. 8. ift als Somponift 991 ' „'äjjlidje Süube - Saft (ßfetreibetnafj) öurdj jUiei Crom, Sinfonien, Ouvertüren, cchiu fpielmufifen I fionig Cbiuus», .v>ebbels o -iJibelun gen», ©oetfjeS < Jauft") uhb' namentlich burch feine ;ablreid)eu Sieber befannt geworben. S)ie befjem unter tiefen jeiebneu ficl> burd) Knappheit, (Jlegatu unb Spuren frani. Sftomanttf aus. Säfclicfjc 2iiubc, f. ©rlafjfünbe. Saftnig-üllpcn, f. Dftalpen. Saffo ifpan. lazo, «Scblinge»), in Sübatnerifa tcv lange, am äufjerften Enbe mit einer .Hügel uerfebeue [eberne [Riemen, eertnittelft teilen man SBuffel, luilre 4>ferbe u. f. tu. einfängt Ter 2. mirb fo gemorfen, bafi er ben ©egenftanb umfcblingt; in ben fübamerif. Bejreiungsfriegeu biente er häufig au* als 3i>affe. SaffcCCrlaubo ti, i. i'affus, DrlanbuS. Vaffon, äbolf, $bitofopb, geb. 12. SWörj 1832 5U 3tltftrelifc, ftubierte in SBertin unb ift bafelbft ©pmnafiallebrer gm 8uifenftäbtifd;en SRealgr;mna= fium, Sßripatoocent ber Sßbilofopbic an ber Uniper= fttät nur Sorfifcenbet ber "lMulofepbiichen ©efell= jebaft. I5r iebrieb: «S3aco ucn !Berulam§ miffen-- [cbaftltdje Sßrincipien» (Berl. 1860), «3ob. ©ottl. A-ieine im S5erf)ältni§ ;u ßirche unb Staat» (ebb. 1863), n3Reifter ßefbart ber EDcöfrifer» (ebb. 1868), Sag fiutturibeal unb ber firieg» (ebb. 1868), tßerjenSftiUe, Sieber unb Sprüche» (unter bem IMcube-uum: 2. 2lbolf, ebb. 1868), «5ßrinrip unb jjufunft bes 35ölfeneit§» (ebb. 1871), «Umriffe sur Vebre uon ber Schute» (ebb. 1871), »©iörbäno Bruno. Bon ber Urfadje u. f. m. überfetst unb er läutert) (in ber «^bilefopbiichcn Bibliotbef», ebb. 1872), «©egenftanb unb Behanblungsart ber5Re= ligienspluloi'opbie» (Spä. 1879), «De causis fina- libus» (SBerl. 1876), «Softem ber jReditspbilofopbie« •ebb. 1882), «Slrmenmefen unb Slrmenmbt» (ebb. L887), «Sint ut sunt, gür ba§ alte ©mnnafium miber bie teuerer» (ebb. 1890), « ßeitlicbeS unb 3eitlofeä. Siebt Vorträge» (2ps. 1890), « t a§ unenb= ltdj fileine im mirtfdjaftlicben Sehen i (93erL 1891). gaffuä, DrtanbuS, oberDrlanbo bi Baffo, Jenfetjer, geb. 1520 ;u 3Ron§ im Jnennegau, biep mipnmglicMKolanb I elattre. 511* (Fbortnabe an »et fiirdje 3t. ÜRicolaä in feiner üBaterftabt madjte er Durch ieine fchbne Stimme 'Jluffeheit, mürbe in fei= uem 12. 3abre von jverbinanb ©onjaga iBicctönig oon Sicilien unb faiferl. ©eneral in ben SRieber* lauten i mit nad1 Italien genommen unb juerft in JJiailanb, bann in Sicitten mufifalifd) ausgebiibet. Tlil 18 fahren fam er nadi Neapel unb 1541 nad) 'Korn, tuo er fiapedmeifter an ber MiraV San (Mie^ fanni in S'aterano nnirbe. (Jr Dermaltete biefe* •Jlmt bis 1519, machte bann mit ©iulio Gefare Brancaccip SReifen na* Araufreidi unb (I'nglanb unb lebte 1554—50 in ätntmerpen. ä'en hier aus mürbe er an ben .vSoj nad) 2Wünd?en berufen, n?o feine ©Ianjäeit begann. (Tr mar juerft Tirigent ber berjogl. öofmufi!, bann feit 1568 erfter fiapelimeifter unb ftarb 14. 3uni 1594 ;u ÜRüncben. S. erhielt oon feinen ,-ieitgencffen, gleich 5J5ale= ftrina, ben SBeinamen ■ aiuü ber ionfunft». 35eibe maren gleid) berühmt unb geehrt; Sßateftrina ift einjaduu' unb im firdilidum Sinne erhabener, 2. mannigfaltiger, tiefer, gewaltiger, im ©ebraudj ber Jonn tubner. fiaifer üftarimilian EL erhob ihn 1570 in ben Sfteid)§abelftanb unb ber -l>avft ernannte ihn 1571 »um SRitter rem ©olbenen crem. 5Jach un= gefaluer rdviRung bat er 1572 fird'lid'e etüdeunb ?65 profane (tat, beutfdje, franü. ©efänge, ital. SJlabrigale u. f. m.) fomponiert. ®o§ meifte bauen ift fdicu bei feinen Sebjeiten nad' bem bamaligen ©ebraudi in eingelnen ctimmbüchern im Trud er fdnenen unb feine bebeutenbfteu fiirdjenftucfe finb halb nad' feinem Jube als tfMagnum opus musi- cum» in einer großen ©efdmtäuSgabe, bie bei allen Ebören verbreitet luar, 1)304 pon feinen cbhneit herausgegeben, yianbfdn-ijtlicb bcfitit ba§ meifte Oon ihm bie fönigt Bibtiothef in üftünegen in Bau oen von großer $radjt unb falligravhiidH-r 5d>ön heit. 3n neuerer 3eit brudten Sommer unb froste in ihren grofjen Sammlungen eine :Heihe feiner fir*lichen fiompofitionen in Partitur, ^nfotge- beffen begegnet mau jumeilen in ben Programmen ber (ihcruereine mieber einem SEReffefatj bei 8. ober einem feiner «58u^pfalmen», bie bei ben Seitgenoffen als S.' berithmtefte älrbeit galten. Srieje uon i.'. uerbffentlichte 15'. uan ber Straeten (1891). 93it>= aravhien fchriebeu Tetmette (SSalenciennei 183)!; beutfeh »on Tehu, SBerL 1837), «ift ($aag 1841 1, SSäumfer (greib. i. S3r. 1878). 3n>ei uon £'.' Söhnen, gerbinanb unb SRu= bulf, maren ebenfalls Sonfünftler uen SRuf unf in ber l'iüudu'ner fiapeQe angeftellt. ^erbinanb ftarb 1609 unb SRubotf 1025. ätudj ein Snfel Don 2., Aerbiuanb, geft. 1030, mad'te jidj als fitrd)entomponift befannt. Soft, 9lame eines gröfjem ©etreibcmaf;es in oerfdjiebenen Sänbern. £te bdnifdhe i'. (Sceft) uon 12 t ift = 16,6946 hl. Tiefe 8. bient aueb für Sali mit "Jlusuahme bes normegifeben, bas nad) bem ©emiebt uertauft mirb. Tie ruffifche 2. ©etreibe unb Sämereien bat 10 Jjd'etiuert = 33,58« hl, bie 2. ©afer 20 Muhl; ber .Huhl ober S ad roiegt in Petersburg (mit ber Umbüllung) bei gebörrtem ©afer 220, bei ungebörrtem 237 rufj. 35 f unb, alfo 90,073 bei. 97,oji kg. gräber mar bie 2. ©etreibe: mafe auch in ben beutfeben fiüftenftaaten (in 'ißreufieu unb Hamburg = 00 preuf;. Scheffeln bej. .Vain^ burger ga^, in Bremen = 40, in Sübed = 90 Sdief= fein, f. b.i, bann bis 1870 in ben ÜRieberlanben, mo fie 30 SDtubben ober öeftoliter begriff. ^\n Teutfd1 lanb merben bei Steintohlen unb .Hot« bie Sßreife an Derfdiicbenen 3>IäBen für bie 8. gefreut. Tiefe 2. bebeutet in Berlin bei inlänbifcber Steintoble 30, bei engl. Steintoble unb engl. .Üofs 40 hl. Stufjer- bem ift 8. amb ein reiner @emidbt§begriff. 3" Sdnueben hat bie bis 1889 gefetjlieb gemef ene 9len= taft l SR ti I ä ft ) 1 00 6tr. ober 10 000 $fb. = 4250 kg. (©. aud) fiommerjlaft.) Tie Sdujtslaft fftrSBe jraditungen (fr;. Tonneau de mer, Tonneau dt- tVct: engl. Tun of shipping) ift nicht nur nach ben Plänen, fonbern auch nadj ben SBaren fehr uer fd)ieben unb bebeutet teils eine ©emicbtäatöfje, teils einen Rauminhalt, teils eine StüdjalH. Tie frühem Schiffslaften ber beutfd)en ÜRorb= unb Dft= feeftaaten finb feit 1872 als Schiffsfrachtgeiuidn furch bie Sonne uon 1000 kg ober 2000 §J$p>.( als i'cafe bes Sdufjsraumgehalts (5ounengehalt§) ober ber Tragfäbigfeit (Saftigfeit), auf ©runb beffen bie ScbiffsJabgaben jur Erhebung fommen, burd? bas fiubifmeter »erbrängt. (SBgl. Soab.) Jin Teutid» lanb ift in ben SUlefjbriefen ber Seefcbiffe neben ber ©rB6e in ffubifmetern ftefcJ audj bor Önbalt in brit. SRegtfterton§ anzugeben. Tas SRegifterton hat 100 engl. Rubiffujj = 2,s3if. cbm; bas fiubifmeter 0,85317 9legifterton§. lieies SRegifterton ift neuen bings Don einer SReibe uon Staaten al* (Einheit bei ber Seftimmung ber Tragfäbigfeit angenom- men morben. Saft (in bei 2)iccljamfj — ßateou 991 Saft, in bor thcoretifdien äUecbanif t>io Kraft, bie bei Ben einfachen ÜKafchincn (Sern .sSebel, ber [Rolle, ber Schraube) ju fibetWiriben ift. Saftabic (neulat. lastadium, pom beutfeben Saft), »erattete SBejeidjnung für eine SBerft (f. b.). i'aftett, auf ©djtffen bie Iluiumlichteitcu nnter= halb beS „Smifd?cnbedS (f. Sied), in benen Sßorräte aufbewahrt »erben. So aiebt es eine Jaulaft, eine ober mehrere Mettentaften für bie ätnferfetten, eine SJfcoBiantlaft, ©ptrituSlaft, Srotlaft, gleifehlaft, ©anblaft für benSdjeuetfanb, SBafferlaft für bie g-rifdimaitertants. 2 a ft l e n t e beiften bie lUatrofcn, bie bie 2. in Drbnung galten. Saften, bäuerliche, f. Sauer, Sauerngut, Saftenf)cfr, f. Cahier. [Sauernftanb. Vafttgfeit, baS ©cnudit ber Sabung, bie ein eduff führen fann. Siebt er laftig beif;t ein Muten ju tief betabeneS ©cbiff, Borbertafttg ein«, ba§ Dorn ju tief eintaucht, über bie ffleftimmung ber S. f. 3fid)en (Sb. 1,6. 263 b). Saft tilg, (engl.) ober Brunei (, früher and) Rat = man! genannt, atlagarttg getöpertc biebte Stoffe auS fyartem .Hammgarn, bie ineift nur in buntlen Aarben, befonberi ©djtoarg, hevgeftellt unb 311 fütöbelftoffen, Süamenfdjufjen, SBeften, öalebinben u. f. m. »erarbeitet Werben. Saftleute, f. Saften (auf Schiffen). Saftman, Sßteter, ÜJtaler, geb. 1583 3« 3lmfter= bam, geft. 1033 bafelbft, geborte 311 ben Sebrern :HembranbtS, beffen frühe ÜBerfe feinen (5'influft verraten. @t mar feit 1604 Schüler beS Stbatn ©l§= heimer in ÜHom unb hat beffen forgfältige Runft= roeifc mit feinem bei'bevu, sunt Seil baroefen @e= febmad oerbunben. SBie bei GlSbcimer fpielt audi bei ihm bie Sanbfdjaft eine Hauptrolle unb werben bie Atgureu, ineift folaje ber biblifdVen ©cfcbid'te, faft 5Ut Staffage herabgebriidt. Üludi in ber SBäbl ber Stoffe aus beut 2llten Jeftamentnurtte er beftiiumcnb auf yiembranbt. Kräftige gärbung unb energifdje* Sicht jeidmen feine Wemälbe aus, bie julucilcn aud' mptbolog. SSorWürfe behanbelu. 31' nennen ftnb: Aludit nadi Jigtipten (lUufeum in :Kotterbam), Ur= teil beS 9Kiba§ (Eaffeler ©alerte), Dbnffeui unb 'Jiaufitaa (2Jtufeum in SBraunfdjWeig). Last, not least (fpr. lahft not't übft), «Sefeter (SefcteS), nicht föeringfter (©eriugfteS)», auS Sbafe= fpcareS «3uliu§ Edfar» (3, 1) unb «Sear» (l,i). V nft ouo, ber f law. 3iame ber Snfel Sagofta (f. b.). SaftroS, fflerg auf ber 3,nfel KarpatboS (f. b.). Viiftnigtnu-u, f. Vaiftrpgoneu. Saftjug,, fooiel wie ©üterjttg, f. Gifenbabnjüge <89b. 5L6. 918b). Safut, f. Vaficrcu. 2. wirb audi fd)lecbthin baS SJUneral Rupferlafur genannt. Sa für blau, foBiel wie Ultramarin. Safutfarbcn, f. Safteten unb Saftfarben. Safurmcifc, f. SKeife. Safutftcin ober Lapis Lazali, ein auS Riefel= fäure, 2boncrbe, Natrium, etroaS Ralf unb un= gefähr 6 ^ro.s. Schmefelfäurc beftebenbeS SUlineral öon fdiöncr blauer (fog. lafurblauer) g-arbe, an ben Rauten (djtoacb, burcbfdieinenb, auf bem SSrudje uneben, tlein= unb femrornig. Gr tritt befottberä im Sftbombenboiefaeber auf, nad} beffen stächen er aud) fpaltet; burd) Säuren luirb er entfärbt unb :,erfettf ; aud) üor bem i'ötrobr entfärbt er ftdi unb fcpiilgt 511 einem tueijsen btafigen ©laS. £'. tommt berb unb cingefprengt mit Rattftein üenuadjfeu unb mit (5'ifcnfies gemengt in Sibirien am SBaifalfee, in (Jhina, Jihet, ber Rleineu S8ucb,arei, Chile u. f. tu. mir. Tic ©riechen unb 9tomet begriffen ihn mit unter bem Hainen S a p h i r unb perglichen ihn megen ber eingesprengten pjlänjenben gelben Sifen= fie§fötnd)en mit bem geftirnten Fimmel; früher mar er als Sd)iuudftein mehr geaditet al* jetu. @r ift leidet 311 bearbeiten (Jiärte 5,5) unb nimmt eine fd)öne, ohmohl feiten gan;, gleidunäfüge Sßolü tur an; auch tuirb er burd) ben (^iebraud) matt. Sßerroenbet Wirb er 311 SSafen, 2)ofen, Sdialeu, i'euditern, Uhrgehäufen, ;Kodtnbpfeu, ju Stein= mofait, ju ardiiteftonifdH'it, felbft oimmer= unb lliöbelüeruevungen. Aür bie ÖRaleret aiebt er bie pradUiiolle garbe, bie alc- ed)te^ Ultramarin befannt ift, aber jeM alle Sebeutung Perloren hat, uadjbem man fünftlicheä. Ultramarin ebenfo fdhön unb meit mobljeiler barjuftellen perfteht. Sac* SBcgae*, fiauptftabt beS Eountö San Wv guel im Jcrritorium 3ieumcril'o ber bereinigten Staaten oon l'lmerita, oftfüböftlid) Pon Santa'ls'e, auf einer .v>odiebene, iPJittelpunlt grofser Sdmfnidu, hat bebeutenben ^Jollhanbel unb (1890) 2385 Q. (5'ine 3n>eigbabn (8km) führt nach, beut 33abcort V. i*. öot Springs. Sataeunga,' eigentlid) Ölactacunga, au* £acunga, .öauptftabt ber SProDtnj Seon in (5'cua bor, im 6SSB. beS Gotopari, 69 km fftbltd) Bon C.uito, an ber .'öauptbccrftrafu', in 2780 m .\>öbc, ift aus 83imSftein gebaut, b,at 12000 (5. unb eine höhere Sebranftalt. V., eine alte Stabt ber ^nfa, würbe I7;i7 burdi ein heftiges drbbeben jerftbrt. 3n ber 3iähe :Huiueu eines ^ntapalafteS. SataHefj ober Sabitilje, baS alte Laodicea ad mare, Stabt in Sprieu am Sliittelmeer, bftlid) oon Üppern, mit etwa 6000©., ift Sit? einer amerif. llciijion. SluS ber 3eit ber iKümcrhenichaft ift uoct) ein beut Septimu* Seoenio jugefebriebener Iriumphbogcu oorhanben. Ter ©afen ift Kein. ."öauptauSjuln-artitel ift ber Satafiatabat, ber nad) Sigppten unb (Jnglanb geht. Latania Gommers., Sammetpatme, $flan= icngattung aus ber Aamilie ber Halmen (f. b.) mit frei älrten auf ben l'Jastareuen unb bem benach- barten Aeftlaube ; fdjßne, aber fdjtrer ju fultioierenbe $flan;en mit grofsen fäcberfbrmigen SBlättern. Sie befanntefte ?lrt, L. Commersonii Mart. (L. rubra Jaeq.), ift im .^abituS ber Livistoua sinensis B. Br. (f. Livistoua) ähnlich, unterfd)eibet fid) aber burdi bie roten ÜBtattneroen leidjt. Laetare dat., «greue bidj») , ber oterte gaften= fonntag unb britte Sonntag Bor Dftern, nadi feinem mit Jef. 66, 10 beginnenben Introitas (f. b.). Gr Wirb auch genannt: Jliojenjonntag, incil au ihm ber sßapft bie ©olbene :)iofe (f. b.) meibt; i8rot = fonntag, nach bem ©onntagäeoangeliutn pou ber tounbetbaren Speijung (3oh. 6, 1 — 15); Soten = fonntag ober febmarjer Sonntag, nad) bem früher in flam. ©egenben, 3. SB. in ©djlefien unb ber Sauft!?, beinüfdH'n SSraudje, «beuJob» in Geftalt einer Strohpuppe lärmenb umherjutragen unb bann im SBaffer 311 erfäufen. iiateau (jpr.-tob), 2ouife,bie befanntefte ber sal)[= reidjen ©tigtnarifierten (f. Stigma) beS 19. 3'abrb., geb. 30. San. 1850 311 iöoiS b'.öaine bei libarleroi in Belgien all Tochter eines AabritarbeiterS. 33e; Eannt würbe fte burch ßrfebeinungen, bie fid) feit bem A'riibiabr 1868 bei ihr einteilten, i'lni 24. 'Jlpril, einem greitag, Wenige Jage nach einer fcbiucren, mit religiofen öallucinationen pcrfnüpfteu >iraut 995 Sateiner bei: . erfdbienen ,.111 ihr icli. «Stigmata», t. b. Slu< hingen, uierit an bei Seite, bann an ton jjüfjen mit öänben, enbüd) an ber Stirn unt an ber Schulter, tic taitn alle greitage regelmäßig wieber= teerten. Tamit oerbanben fid) balc ftunbenlange ■Benücfungen. Som i'idr; 1871 an tarn taut ein wuntcrbare« ,wften , wobei tie Kranfe angeblieb außer ber täglichen Kommunion (einerlei 3iabrung su not1 nahm unt feine* SdHaü« beburfte, Tiefe drfd^einungen sogen jahrelang ^ablroicbe Sefudjer, namentlid) auch au§ ter beutföen ©eiftlidjleit, na* Söoil t'yaine. 1*74 unt 1875 befdjäjtigte fid) and1 tie belgifdje mebij. Slfabemie mit Cor Sadje; ihr 'Boridneritatter äBarlomont iab in ter 2. eine reine Kranfe unt bestimmte ibre .Hrantbeit als «itigma; uiebe '.Neuropathie». Sll§ im belg. Kulturlampf ter 'Biidmf Tumeut r>en Journat, ter betontere ©önner ber 9., Dom IBapft al« geifte§frant abgefegt hmrbe, bie Kranfe fid) aber für ben 'Biiebof gegen ben "Bapft auSfprad), würbe fie Don ben Ultramontanen fallen gelajfen. Sie ftarb 2b. ?(ug. 1883. — SSgl. Tie "Biographien auf gläubiger Seite pou :Hoblina, Sourfe i'., bie Stigmatificrte otn "Boi* b'ßaine (l.— S.Slufl., ^aberb. 1874); ÜRajunle (S3erl. 1*74; 2. :'lufl. 1875). — Sagegen: Johnen ifatb. "Jlrui, SouifeS. (8pji. 1874); Sdjroann, Stein ©utadjten über bie Serfutbe an ber ftigmattfterten Suife S. (Köln 1875); äBarlomont, Rapport medical sur la stijcmatisee de Bois d'Haine (Srüff. 1875). Sateinct (Latini), tie SBewolmer oon Satium. 2:.e geborten ui einem altitalifdjen, bem umbrifd): iabeliiicben Stamme umdehft DerWanbten "Bolt«: flamme, ter in Dorbiftor. 3eM Waljrfdjeinlid) Don Sorben ber nach SWittelitalien, uameittlieb nad) Umbrien, Samnium, "Biccnum, ba§ Sabellerlanb unb Satium einioanberte unt tie fort anfäffige \h beoölterung (mabrfcbeintidj Sigurer) oerbrängte. Tie fpätere Sage beunchnet ten .Hern bei ^clf-:- mit bem tiuntbiid^cin Kamen ter älboriginer als Ureinwohner; tie "Bewohner ter Umgebung "Korn« werten auch Siteler genannt 3" ben Slboriginern {ollen Slrfater unter (5'uanter, Jobann Trojaner unter iiuea« gefommen unt au§ ber 'Bereinigung tieier Elemente boJ 'Bell ter 8. entftanben fein, bai biefen tarnen Don SineaS ut Ehren te-:- Königi SatinuS erbauen babe. SatinuS felbft, ben mau Don ,~\aunu«, "Bicu« unt Saturnue abftammen läßt (alten [Rationalgottbetten, wie 3anu§/ unD gleich biefem fpäter tu älteften Königen Satium* umgebeutet), ioli in Saurentum inabe ter .Hüfte. .«wiieben Dfria unb SaDÜüum) geberrfd)t, benSineaS (f. t.i gaftlid) aufgenommen unt ibm ieine toebter SaDtnia, uaeb ber siuea* tie r>on ibm ali Sit? ter Penaten gegrünbete Stabt SaDinium nannte, jur Gemahlin gegeben haben, 2luf 'Jinea* folgte nadi ter Sage fein 2ehn "Jlecaniu« ii. b.). Tiefer grünbete "JUbalenga unt oerlegte tabin feinen Sih unt hatte jum Kacbfolger icinen (naeb antern te* äineaS) 2chn 3ilinu->. 'Ben üllbalonga auä icll tann auf bem ivrlatiniid^cn Serge :Hem (j. t.) ge= grüntet worben fein. Der fRame Satium erieheint in ter älteften rbm. Seit auf eine Heine 2anbfd)aft befd)ränh. ,x\m (v'iebirae gegen 31. rraren tie Sabiner, gegen ytÖ. tie Keinen 'i'clter ter Öquer 1 oberhalb 9ßrä= nefte) unt ter öemtter tie 3Jadjbarn ter Satiner, iieaeu 3. waren ei tie Sol§ter. Tie Seoötterung jerfiel in Diele Heinere ©emeinben, welche in cüc neu SBeilern ircbuten, innerhalb ihrer gelbmart aber eine iiTblummauerte 35urg (arx) aU 3uftu bem 3Rarftfd)en Kriege, erhielten famtliehe i.'. tac- Satetnifdje ßtrdje 9 uteinifrJje SDiüitji'oiirjentton 993 röm. Bürgerrecht. Sa§ Werbt, bai fie bü taliin gcnefjcn, rourbc aber oon ten [Römern Jpfitet auch anbern Stätten gegeben, cd bilbete iich unter bem üdamen ber Satinität bai Jus Latii, eine 5Dlittel= ftufe jtoifdben ber Sioität unb ber $eregrinität, bie auch, naebbem bie tat. Stäbte unb Kolonien in Jta* lien in bai oolle Bürgerrecht aufgenommen roov= ten roaren, unb noch, lange in ber Raiferjieit für ganje ©emeinben, bereu SDlagiftrate allein ober beren 9)iagiftrate unb Securi'onen nadi SBerTeibung ihrc-> Stinte? bie Sioität erhielten, unb für ßinjelne fortbeftanb. 3» lefttern geborte, ati bei (Sommer: ciumS fäbia, eine ati Latini Juniani oon ben La- tini coloniarü unterfebiebeue Hlqffe oon greigetaf= fenen. — Bgl. 3&Uer, Satium unb ;>(om (Spj. 1878). gatcinifdjc Sirdjc, iooiel nüe röm. = fatb. ober abenbtänb. Sirdje, im ©egenfatj jur morgentäu* bifeben ober griecbifdb;tatbolifcb.en. gateintfetje SMünsfonöcittion (frj. Union latine), SBejeidmung für einen 22. Sej. 1865 in Sßarii jtoifdpen iyranfreieb , Selgien, Italien unb ber Srhroei.i abgefdjloffenen SBertrag über bie gleich/ artige Ausprägung ber ©olb= unb 3ilbermün;,eu. Serfetbe tourbe 20. fsuli 1866 promulgiert unb trat 1. 2lug. 1866 in Kraft, ©riecbenlanb trat 1867 bemfelben förmlicb bei; anbere Staaten, wie ©pa= nien, bie fäbamerif. iftepublifen, SRumänien, Ser= bten, Bulgarien unb ginlanb, nahmen im toefent= liehen bai Softem ber .Hotroentieu an, ohne fieb formell anjufchlicjjen; Cfterreicb prägte (1870— 92) ©otbftüde su 20 unb K» granfi (8 unb 1 @ul= ben) nadi bem betreffenben gujje aui. (6. granf.) Sie roicbtigften Beftimmungen ber .Honoention finb folgenbe: bie Beibehaltung ber Soppelroäl)= rung auf ©runb bei SGBertner^ältniffeä oon l:15\'.2, bie SBefcflränfung bei SilbcrcoitrantgelbcS auf bie 5=§rant§ftü\abre getünbigt roerben unb unterfdieibet fieh oon ber frühem bauptjädilidi burdi genaue Seftimmungen über bie etmaige tünftige Siquibation be§ SöunbeS, inSbefonbere über bie alibann notioenbige 3urü(t= Stodfiauä' S'ont!fvjaHcin3=£cji(cm. 14. Stuft. X. uehtmg ber Silhermüu,;en oon feiten ber Staaten, bie. fie geprägt haben. Tie 2IuSprägung oon ftlber» neu Aünffranfenftürfen bleibt oor läufig eingeftellt. 3eboeb ftcht eS jebem Staat frei, biefe Prägung roieber auiiunebmen, aber unter ber SBebingung, bafe er toäbreub ber ganjen Sauer bei SBertragi ben anbern SSertragiftaaten auf ihr Verlangen bie in ibrem ©ebiet cirfulierenben Aünfjranfenftüde feines ©eprägS auf Sicht in ©olö umwedbfele ober rüdjable. SXudt) tonnen biefe Staaten bie Silber; courantmünjen bei bie Prägungen toieber beginnen: ben Staates jurüdmeifen. Surd? biefeu (S"inrrjedi= feluugSjioang, ber fidi nicht blaf? auf bie etwa neu* geprägten, fonbern aud) auf bie alten [yünffranfen= ftürfe erftreden roürbe, ift bie Sßieberaufnabme oon Eourantfilberprägungen ben beteiligten Staaten thatfädilidi unmöglid) gemacht. ÜberbteS bat fidi bie Sdnoei^ für biefen Jall attdi noch auibruettieb bai :)U\ht bei ätuitritti aui bem Bunbe oorhehalten. 3Birb ber Bertrag uad) ben oereinharten Be= ftimmungen getünbigt, fo ift nadi bem neuen 2trt. 14, ber fog. Siquibationiftaufel, jeber 3Ser= tragSftaat oerbunben, bie oon ihm ausgegebenen filhernen günffranlenftüde, bie ficrj in ben übrigen Staaten befinben, nadi ben in einer hefoubern Wo-- maebung feftgefetiteu Beftimmungen einjuinechfeln. 3unä6ft roerben baju Silhermünjeu beS for= berungiberedjtigten Staates bienen, foioeit biefe aber nidit auireidjen, finb ©olbmünaen ober in bem ©elbe beS anbern Staate« zahlbare Sffiecbfel jur 2luS: Ibfung yn oenoenben. Belgien toürbe burdi biefe @inlöfungipftirr)t am meiften helaftet loerben, ba feine günffrantenftücte am uihlreidiften in ber Gir= Eulation ber übrigen Staaten vertreten finb; 1885 lourbe ber frau,,. SSefiti an belg. ©ilbermünjen auf 465 ÜDlill., ber belgifdie an franjöfifcben auf 192 ?JUU. grS. gejehätit. d'S bat baber einige ßr= leichterungen ;u feinen ©unften burdigefeht, na= mentlich bie, bafj ei Aranfreidi nur bie öälfte beS ;KeftbetragS an A'ünffranfenftüden bireft gegen ©olb ober SBcchfel einuttaufchen hat; bie 3urüct= fübrung ber anbern ßälfte foll auf beut aerbör)n= Heben Fommerjiellen SBege erfolgen, unb Belgien oerpfliebtet fidi, innerhalb einer fyrift oon fünf fahren nach ber eoentucllen Sluflofung beS Ber= eins feinerlei Ünberungen in feinem iüiünjioefen oorjunebmen, burdi loeldie jener ;Küdfluh oevbiu: bert roerben tonnte. 3luf?erbem garantiert Belgien, bafs ber in granfreief) fid? ergebenbe ;)ieftbetrag niept mehr als 200 üJiill. 'atS. betragen toerbe, unb eS oerpfliebtet fidi, ben etmaigeu Übcrfchuf! eben= falls bireft einjulofen. 3n bem 3ufahoertrag oom 12. Sej. 1885 haben fidi auch Aranfreidi unb 3ta= lien norbebalten, ihre iHbrecinumg nadi bem jroi= feben (vrantreidi unb Belgien »ereinbarten Ber= fabren oorntnehmeu, »oohei ebenfalls bai OJcari= tnura beS Dteftbetragi auf 200 3Jlilt. feftgefeht ift. Bon ber Sdnoeij löft Belgien eoentuell einen Be= trag oon 6 lüill. unmittelbar ein, ber Neft foll auf bem 6anbelS»ege jurüdfliefu'n. ,"sn bem Strt. t; beS öauptoertragS ift beftimmt, ba| Aranfreidi nur bödiftenS 60 QJtill. unb Italien hoctfteuS 30 Dlill. gri. an Sinlöfungigabtungen für §ünffran= fenftüde an bie Sduoei,? ;,u entrichten haben foll. Sa aber bie Schioeij toenig Courantfitber geprägt hat, fo roürbe fie bodi für baSfelbe faft nur ©olb erhalten unb bei ber Sluflöfuug bei SKünjuereinS am erften in ber Jage fein, jitr ©olbioäbrung übcr= jugehen. — Sa feiner ber BertragSftaaten bie Son= 63 994 Sateinifdje 8d)uk — ßateinifctje Sprache oention getünbigt pat, fo beftebt fie ftiUfdjweigenb feit 1. ,\au. 1s;ii von 3cdjr ni v"\abr Weiter. Sei ber internationalen iRüntfonferen; in SBrüffel (91od. 1 892) über bie äRittel unb SBege, ben (Gebräu* von Silber in ben S©ät/rung§fr/ftemen ut erweitern, bauen bie Vertreter ber Staaten beä lat. 3Rünj= bunbee ben Stanbpunft eingenommen, baf; bie feit ber internationalen Konferenz eingetretenen Srcig= niffe niept berart feien, um ibve ^Regierungen }u einer jinberung ber ©runbfä&e ibrer btätjerigen SBäbrungSpolitif ,ui nötigen. Sluf SBeranlaffung 3talien§, beffen Sdjeibemttngen na* grantrod) unb anbern Sertragäftaaten ausgeführt würben, ift im Cft. ISiij eine fionfetenj jiufammengetreten, meldte bie Slufjerfuräfefeung ber itil. ©ilberfdjeibe: münjen in ben anbern Hertrageftaaten auege^ iproehen unb bie Stüctlieferung berfetben an Ita- lien unter feftgefetjten Sebingungen befdjloffen bat. — äßgl. Samberger, Sie 3ebietiale bei 8atei= nifegen äftünjbunbei (93erl. 1885); 33urcfgarbt= Sttfajoff, Sie 2. 2R. unb ber internationale Sime= taltt§mu§ (93af. 1886); äRolinati, Le renouvelle- ment de la Convention monetaire de l'Union latine (im «Journal des Economistes», 3utt 1889); (£ucbe= ml-lilarignp, LT'nion latine (in ber «Revue des Deux Mondes», 1. ÜRo». 1892). [3. 596a). Vinci uüriic- »djulc, j. ©smngfium (SBb. 8, i'areinifdjcö Jfaifcrtum, baloonben fränf. .Kreuzfahrern be§ inerten .vireuvti:e\ee unb ven ben SSenetianern unter dnrico Sanbolo li'ot jufion= ftantinopel begrünbete Weich, bae 25. ,uüi 1261 burdi Strategopulo* (f. b. i, ben ßrelbperrn be§ m? cäifdjen fiaiferS Söttdjael VIII. SaiäotogoS, geftücgt würbe, i 3. ^iizautimjehee SReid), $b. :;, 3. 814.) Satcinifcrje «uraerje, bie Spradje ber [Römer, b. b. berjenige italifdie Sialeft, ber jur 3eit, wo bie rjiftor. Überlieferung beginnt, in ber oon bem über, ben fabinifdjen Sergen unb bein iUeere begrenjten latiniiehen Ebene gefprodjen mürbe. (3. jjtattfdje Sßölter unb Spradjen.) Surdj ©rünbung oon .Ko= lonien unb Einverleibung itafifdjer Stäbte unb Sanbfdjaften in ben rem. Staat oerbreitete lieb bie 8. 3. allmär/lidj über ganj Statten. ,xsbr über gewicht über bie anbern Sprachen unb Sialefte ber $albinfel nuirbe burdj bie in ber Sultanifdjen Seit erfolgenbe SSürgmedjtäerteilung an alle gtaliter unb Einfügrung einer gletäjmäfiigen röm. ÜRunicipal: gefe&gebung bitrai ganj Statten befvnitio befeftigt. Soäj bauerte ce immer nod) minbeftene auberthalb ^ahrbunberte , bie alle anbern altcingeiefjenen ital. Sprachen Döllig auSgeftotaen waren; am fpäteften tarn bie Siomamfierung im oeiifdum Sprachgebiet jum Enbe. Sabei ift oon ben griedj. Kolonien Unter= Italiens, SReapel u.f. W. abuiieben, in benen bie griedj. Spradje ben Sufammenbtud) bei SKömifd)en :Keieb-? überbauert bat. x%\n ber ©e)d)id)te ber 8. 3. bat man fluiden ber ooltc-tümlieben unb ber litterar. Sntttncttting ut unterfdjeiben. gür bie litterarifdie Spradje pflegt man oiet 'Bericben anjufeöen : l ) bie portt»ia= nifepe bi§ -2iu v. tfbr. , bem ^abr ber etften "Jlur= fübrung eine» Stüdc- be§ Viv.ni'-:- Slnbronicuä; 2) bie arcb.aifd)e (altertümliebe) bie auf Eicero; 3) bie tlafjifd)e,ba§ «golbene Settalter» ber Sprache, bie jur Seit bee Mauere Jtbertue; 4i bie nad)' llaifüdH'. Aür bie .nenntnie ber elften $eriobe ift man aui einige tu fpütern Duellen aufbewahrte Srudjftücte alter liturgifeber ©efänge ber Satt« unb ber Sttöattfdjen SBrüber (f. b.), ©efe&e§formeln (9tefte ber oivblt Jafeln) unb eine größere $abl roeVtooller SnfdnKften angeioiefen; bie älteite, in einem ©rabe ut ~l>räne)'te gefitnben, flammt aue bem 6. Dord)riftL ^abrbunbert. Sie Spradje würbe fdion in biefer Speriobe funftmäfiig bebanbelt, boeb tann ber Unterfcbieb gegenüber ber '.l>erlebrejvradv nur ein geringfügiger geroefen fein. Siefer Unter: [djieb toädjfl inber jweiten 5(5eriobe. Sä beginnt ba§ gelehrte 3tubiunt ber Spradje. 2ae Söeftreben ber SDidjter, anftatt bee aue uralten Reiten über= Eommenen Saturnifdjen SSerfeS (f. b.) bie ©efe^e ber gried?. Sietrif auf bie V. 3. anunoenben, oeranlafne fie, beftimmte formen für bie Spradjformen, na= mentlieb liinfiditlich ber (5nbftlben, bie in berSSolle: fpradje mandierlei Sdjmädjungen unb fiürjungen erlitten hatten, auf uiftelleu. Sefonberä luidjtig unb in ber öauptfadje für alle jyolgejeit mafjgebenb waren bie Sorfdjrijten be§ (5'nntue (f. b.i, burd) bie ber ©egenfat; uiniebeu ber lautlieben ©eftaltung ber Soltäfpfadje unb ber Sitteraturfpradje immer grbf;er würbe. Jn ber britten $eriobe würbe bie Ünbeftimmtbeit unb baS Sdjwanten ber frühem Sdjriftfteller bie auf wenige SÄefte hefeitigt; oiele SBörter unb SBenbungen ber SolBfpradje würben Derpbnt. 3n biefer Dticbtung wirtten befonbere (fieero unb Eäfar. Ser öauptoertreter bet Haffü ieben Spradjforra ift unter ben SßrofaiEern 0 teere, unter ben Siebtem Sjoraj. Sie oierte Speriobe lajit fieb wieber mehrfaeh alieberu. 3unaebit folgt bie ,!itt ron Jiberiue bie jum üluegange \iabriane (138 n. (ihr.), bie fog. filberne Satinitat. Jn ber tlaffiidien Seit beobachteten nur Wenige bie muftergültige Jcrm, feht würbe fie ©emein= gut ber ©ebilbeten. öeroorragenbe öeifter tonnten nun aber ihre Sefriebigung nicht barin finben, bai Überlieferte ftlanifcb ua*iuahmen. Sie Segel würbe oon ihnen ale gefiel empfunben unb burcb= brodjen. 3o tarn eine neue Spradjform auf, beten ÖauptBerttetet Sacituä ift. Sie Seit oon 21n= toninue ^iue bie uim Jobebee Eommobu§ (1!»l' n. tibr.) heint bie arehaifierenbe Sßeriobe. 3™ un' tarn baä Seftteben auf, in bie oorllaifijche Seit ;urüdjugteifen unb in riemlid) gefdjmactlofer 3Beife altertümliche SBörter unb ÜBenbungen ui gebraudjen ; (5icero würbe \M für einen SSerberber ber guten alten Spradjform ertlärt. Siefer Senbenj buibigte fehon öabrian, ihre dauptoertteter aber unb ©elliu» unb At'onto. 9tacr) rSfpracpe. $m 3Bejten gewann bie Sprache feftcn SÖoben in ßifpanien unb Vnuta- ivien, in ©aUten, in ber jüböftl. Scpweij unb einigen teilen con Sirol , unb eS btlbeten fidi pter bie iftomanifdjen Spradien (f. b.) auS. Sen ©auptanftofj jut grammatifdien 39 e= banblung ber 8. 2. gab ein gricch. ©rantmatiter unb Bhtlofopb, .«rate?, ber 159 D. (ihr. nad) :Kom tarn unb philo!. Vorträge tjiolt. ©er erfte StBmer, ber auf bcm Gebiet ber tat. Spracproiffenfcpaft Be= beutenbeS triftete, iit SSarto (166—27 b. Epr.), unb eä ift eine eigentümiicpe (5'rjdicinung, bafj fidi bie bemovreiaenbften Staatsmänner i Ifafar, Eicero) unb felbit mehrere Kaifer eitrig ben grammatifdvn 5tu= bien unb SLägeSfragen suwanbten. Sie rem. Sprad)= forfdumg icblofi fiep ucmlidi fftarrijdj an bie griceb. Borbilber an; fte hat fidi, fo acbtungSuicrt aud> einzelne Seiftungen erfdjrinen, um bie roifT,enfcpaft= ttdje Aufteilung ber ©efdncpte ber ß. S. nur in= fofern oerbient gemacht, als fte in ihren SBcrfen ein umfangreiches SÖiaterial auffprieperte. (©efamtauS; gäbe ber ctGrammatici latiui» Don .Weil, 7 SBbe., £pä. 1855—80.) SBefentlicpe gottfepritte madne bie lat. ©rammatii cvft im 19. Jahrb., unb es wett= eiferten inbiefem in ber Bearbeitung berfelhen jwet ©eteprtengxuppen, bie ttaffifdjen Bbüologeu unb bie Bergleidjenben Spracbforfdicr. Jene erwarben fidi befonberS um bie Iritifdie Bearbeitung ber Sprad>= benfmälet unb Jeftftellung ber fpracbgcfcbiditlidu'u 6in3eterf$rinungenbeSSprad)gebraucpS33erbienfte, tiefe DorjugSweife um bie SntroidlungSgefcpidjte. Umfaffenbe äBerfe über tat. ©rammatii lieferten im 19. Jahrb. K. 8. Sdjneiber, SReue, SReipg, Eorffen (über StuSfpracpe, SSofaliSmuS unb Betonung ber 8. S., 2 33be., 2. Stuft, 8pü. 1868 u. 1870) unb 9taf. Kühner (Slusfübrltche ©rammatii ber 2. 2., 2 93be., öannoo. 1877 u. 1S79). Sern heutigen Staube ber J-orjdumg entfpricht am meiften bie 8at. ©rammatit Don J. Stel; unb J. &. Scpmalj in Jiran JHlüUer» »ßanbbud) ber tlaffifcpen Sllter= tumSwiffenfdjaft», 33b. 2 (2. Stuft., iüüudi. 1890). Sßon ben neuern tat. Scpulgrammatifen feien ge= uannt bie Don Sumpt (1. Stuft. 1818; 13. Stuft., Bert. 18741, DJlaboig (3. Stuft., Braunfdim. 1877), (tllenbfcSeüffert (37. Stuft, 33erl. 1893), Stegmann (4. Stuft., £ps. 188JH unb Teerte (SSert. 1893). — S8on Wörterbüchern ift ju nennen: SteppanuS, Thesaurus linguae latinae (juerft Sßat. 1531), baS grunbtegenbe SBert; hierauf beruht: ©eSner, Notus linguae et eriulitionis romanae Thesaurus (4 SBbe-, 8pj. 1749). (Sine felbftönbißc Strbeit ift: Jorcellini, Totius latinitatis lexkou (4 Bbc., $obua 1771), wieberpolt neu herausgegeben, ju= lebt Don be SBit (6 SBbe., Strato 1858—79; baju baS Onomas ticon, iip. l — 4, ebb. 185',) fg.). (!in neueS erfd)öpfenbeS iL>örterhudi bereitet unter 33ei= hilfe Dieler 3Ritarbeiter (!buavb SBöIfftin üor, ber feit 1883 als Vorarbeit baut baS «3lrditD für lat. Veritociraphie» (bis jetjt 8 33be., Beiprig) perauSgiebt. T en fpätlat. cDradifdiati behanbelte Tucange, Glos- sarium ad scriptores mediae et infimae latinita- tis (3 33be., vl?ar. 1678; neu hg. u. a. Bon .vienfdiel, 733be„ ebb. 1840—50). (Jin öanbwörterbud) lieferte u. fl. Sdieller, StuSfüb^rticpeS unb mogtid)ft Dollftäiv bfgeS tat.=beutfd)eS unb beutfch-lat. Verifcu (juerft Bpj. 1783 — 84 in 3 33bn., fpäter bearbeitet dou Sünemann, bann dou ©eorgeS, unter beö lehtent -iJamen erfebienen als SluSfüb.rlid)eS lat.=beutfdjeS Öanbwörterbud), 7. Stuft., 2 SBbe., ebb. 1879—80). ßtömolojtfdj würbe bie 8. S. bearbeitet Don äßanicet, ©ried)tfd?:Iateinifd)eS ctDmoloii. Ui^örtcr- hudi (2 SBbe., 8pj. 1877) unb (Srpmolog. SSbrterbucp ber 2. S. (2. 2lufl., ebb. 1881), Don Ralfen, An etymology of Latin and GreöK (SSofr. 1S82), Don Breal unb 33aitlp, Dictiannaire etymologique latin (2. Stuft, $ar. 1891), unb dou SBljatton, Etyma latina (Sonb. 1890). [teiner. Satcinifdjc^ JRcdjt ober Satinitöt, i. 8a= Satctnftfiulc, f. ©rjmnafium (33b. 8, S. 595b). Sotcinfeflcl, auf fleinern Seefcpiffen ein brei= edigeä Segel, baS an einem am üDlafte nad) heiben SSorben beweglichen Saume hefefttgt ift. Sitten, Bauern, f. Soffen. Sa $cnc (fpr. tabni, eigentlidi jebe Untiefe, Siame einer berühmten Sßfaptoauftatton ber @tfen= Seit im 3!euenburgerfee in ber Tiäbe »on SWarin, nadi ber man einer .Wulturveriobe ben Tiamon gab. (2. 8a=£ene=3eit.) — Sßgt. Wrof;, L. T., im oppi- dum helvete ($ar. 1885). Sa=2cnc=^cU, in ber Urgefdiichte eine Kultur- periobe, bie ber rom. Seit Dovaufging unb befonberS bie brei legten Jahvhuuberte D. (ihr. bis in baS erfte Jahrhunbert n. Eb,r. hinein umfafjt, nidit etwa tDeil ber Pfahlbau dou 2a Zine (f. b.) ber StuS= gangSpuntt ber für biefe Seit diaralteriftifdien ftultuv wäre, fonbern roeil bie hier gemachten Jambe irifjen- fdiaftlidi m ben betannteften gehören unb am an= fdiaulidiften bie bamalige Kuttur repräfentieren. (S* maepen fidi fpätetruSKfd)e Kulturelemente gettenb, pauptfäcpüd) finb eS aber weftfelt. (S'inflüffe, bie Stil unb (Deidunad, befonberS in Jvanfreidi unb im meftl. unb mittlem Teutidilaub, beherrfditett. öfttiep ber Cber, in 93ofen unb Sommern berfepwinben fie all- mäplid), ba fidi hier bie ofttelt. (5'iuflüffe ber ,s>all= ftätter Kultur noch langer erhielten, (fbarafteriftifdi für biefe Srit finb bie ScpWerter (f. Jafel: 11 r = gefd)id)te IV, Jiii. 8), Sanjenfpi^en i Jig. 5b) unb gibein (Jig. 5c u. d), wie fie in 8a Jene felhft Dorfomtnen, bann hronjene 2trm= unb öatSringe, meift offen unb nadj ben (5'uben ju mit einem ober mehvern Wutftartigen Knoten oerfepen ; Eteine bronjene Chrriuge, fegetförmig nad) einer Seite aufgebtäpt, mit tieiuen blauen, grünen unb Weifjen ©taSperten (Jig. 6b), eiferne ©ürtelpafen (Jig. 4), DJiefler unb Nabeln, Wetdje letitere fehr oft fcbwanen= hal-jfbnnig gebogen finb ober unter bcm Knopf, wopl mr heffent Befeftigung ber ©ewänber u. f. W., mit einer balbtreiSförmigen StuSbiegüng rerfehen finb (Jig. 5ai, eubiidi au* fronenartige Sdpmud= ftürte aus 33ron;e (Jig. 6a u. 7). Sie meiften cieiev Sacpen finb ©räberfunbe au-5 öügetgräbem ober gtaepgräberfetbern. Seicpenbranb ift Sieget. Tie Urnen biefer Jeit jrigen meiftenS fehr einfache Jormen unb jiemtid) rohe Jedmif (Jig. 3). Sotcngütcr, f. Bauer, Bauerngut, Bauernftanb (Bb. 2, S". 506a); ogl. Soffen. Sotcnt ( tat., »»erborgen») ober g e b u nb e u nennt man bie SBärme, Wenn fie dou einem Körper auf= genommen mirb, ohne bafi fidi baburcp bie £em= peratur biefeS Körpers erhöht. (5's finbet bieä ftatt G3* 996 Satau Satente beim Scbmelgen (f. b.), wo biefe SBärme Ed)melg= wärme heißt, unb Serbampfen (25 ampf Wärme, i. Sampf, Sb. 4, 5. 717b). Ü, eine ber jieben Wallfahrte« unb ber fünf Satriardvilfircben vj(om; , bejfen §aupttird)e fie feit ßonftantin War, Würbe »on Sapft Seh »efter in bemfelben Satafi cer Sateräni etngeriebtet; ue biet; bc;balb Safitica Cenftantina ober St. Sab oatoriS, auch Slula Sei. 896 itürue (ie bei einem (Srbbeben ein, würbe »on EergiuS 111. (904—911) loiebcr aufgebaut unb Johanne; bem Käufer ge= weiht. 130* brannte fie ab, würbe »on ©lemenS V. wicbcrberoioftellt unb ecu ©iotto ausgemalt , ging aber fd)on 1360 Wieber in stammen auf. Urban IV. unb ©regor XI. [teilten fie abermals wieber her, i'tartin V. , Bugen IV. unb SUeranberVL bauten fie um. Völlig mobernifiert würbe fie aber bann feit SiuS V. (1560) inSbefonbere burdj jy. Sorro= mini (1650); bie öauptfacabe (f. Seifet: 3tatie= nifdie fiunft II, jjrig. 4)' ift ecu älleff. ©alilei (1734). Tsm fiinffebiffia.cu Jnuern (130m lang! ünb beachtenswert bie SDecfe, weUbe wcbl »on ©iacomo bella Verta unb nicht »on äftid)el: angele ift, ba-:- ©rabmal StartinS V. (geft. 14311 Don Simone bi ©io»anni (v')lniü, ber bem 9ßa»ft unb beffen Vertretern ecrbebalteue Medviltar mit got. Sabernafet »on SSarna ba Sieua (1367), toftbare ÜRofaifen, eine öoljftatue fsobannee bei Üäuferi ecu Scnatetle, Sonifaciui VIII. ba-> erfte Jubiläum (1300) »ertünbenb ecu ©iotto, ein SD?ar= mcrrelief (.Hreu;abnabmej »on Jenerani. Unter "IMu-J IX. unb See XIII. würbe bie fiircbe abermafö mobernifiert. Ter anftofjenbe freite .Hlefterbcf ift an-:- bem 13. Jahrb. een SSaffallettui. Cftlicb rem jefeigen Sateranpalajt liegt bie Scala Santa, 28 OJcarmorftufen au§ bem $alaft bei fpilatui in gerufatem, auf benen (Fbriftu-j ^inaufgeftiegen fein feil, »eu ber .Uaiferin öelena 326 nad) :Ucm gebracht ; fte wirb »en ben ©täubigen nur auf Knien beftiegen. — Sgl. St. SSalcntini, La patriarcale basilica La- teranense (2Sbe., :Kcm 1832); :Ucl\uilt be Aleur», Le Latran au moyen äge ("^ar. 1877). gatcrancnfifcnc (Jfjorberren, f. Stuguftiner. Sateranftjnobc, Saterantfdjei Ronjit, ein im Sateran (f. b.) abgehaltenes etumenifcbe-i fionjil. i'ian jablt bereu fünf. 1) Unter $apft Ealirtuä II. 1123, beftätigte ba§ SBormfer Sontorbat unb erliefe SBeftbnmungen betreffs ber Jnbulgenjen ber fireuj= fahrer. 2) Unter Sapft Snnocenj II. 1139, ertlärte bie Verfügungen älnatletuS' II. (f. b.i für ungültig, belegte Röntg [Roger een Sieilien mit bem Sann unb eerbammte bie vu'i'lehren SIrnolbS (f. b.) een Sre«cia. 3) Unter fpapft -Jlleranber III. HTü, oer= orbnete, baf; in 3ut'i«ft ein 9J5apft nur bann gültig gewählt fei, wenn er jwei drittel ber Stimmen auf fuh oeretntge. 4) Unter Sapft Jnuocenj III. 1215, bie glänjenbfte »on allen, auf ber faft alle cftrijtl. .'öefe, fögar bie 'Satriareben be§ Crient-> »ertreten waren, befeSäftigte fidi befonberi mit ber Serbam= mung ber Sltbigenfer unb fanttionierte bie Be^re »on ber SranSfubftantiation, bie dnf.iehuna be§ Slbenbmahttetd)ä unb ba; Serbot bei SibeltefenS. 5) Unter $apft JuliuS II. unb i'ec X. 1512 — 17, »erniehtete bie Sefd)tüfje be§ .Hcnulv een ty\\a. Satericrcn, f. SaruS. Laterigrääae (tat.), f. ffrabbenfpinnen. Satertt (»om tat later, giegelftetn), eine eigen= tümlidi fd^iiubigrote, Hart eifenfa^üffige, fanbige Vehmmaffe, bie in aufjercuropäifcb.en treeifeben ©egenben i^nbien, (Teelon, bem äquatorialen unb fübl. Stfrifa, Srafilien) fid1 oielfad) finbet unb eine§= teil! burd) eine an £rt unb Stelle erfolgte 3erfegung »on fehr »erfebiebenartigen ©efteinen, »on ©neuen, ©raniten, Sdueferu u. f. w. entftanben ift, anbern= teils burd) eine 3ufammenfd)wemmung »ou Schutt: maffen gebilbet würbe. Sa; ©ebunbenfein be;- 8. an bie Jropenlänber wirb au; ber ftrengern £cbei= buna ecu Stegenjeit unb Jvedenuut, auS ber ©leid)= jeitigteit ber gröfjten SEBärme unb ber ftärlften 3lie= berfdjläge, ber rafehen unb intenfmen Serwefung einer üppigen glora erflärt. lAternamagioa(lat),f.SrojefttonSapparat Saterne (tat), ein au-:- burd)ftd?tigcm ober burd)= fcheinenbem Material beftebenbeS ©ebäufe, burd> ba; bie in bemfelben eingefajloffene flamme einer Serje,ßt= ober ©aSlampe gegen SBinb unb Stegen etc= fdn'UU unb ba; .verabfalleu ecu Aimteu eerhinbevt ift. Sie aewchnlidH'ii 8. werben au; in metallene ©efteüe eingefe^ten ©laStafetn hergeftellt, ober auS ©laStugeln unb Enlinbcm, bie jur Speifung ber gtamme eine genügenb weite Öffnung IvfiRcn: um ba; Sidjtju bämpfen, werben aud) bünne 6orn= fdjeiben oerwenbet 9Bo eS barauf aufemmt, nur nach einer Seit: 8id)t ui »erbreiten, fein man in bie Sorberwanb be; äRetaHge^äufeS eine ©laStinfe ein. (Fine befonbere :'trt finb bie öfter» mit .«übb apparat »erf ebenen Sacfofenlaternen uir Se= obad)tung be; SadprojeffeS. 8. auS buntem Sapier, unn Seil an Stcden befeftigt I Stocftaternen), werben bei Illuminationen oerwenbet. Stud) bie iit Satente bes SCriftotefei - - Lathyrus 997 ©ruhen unb anbern burcb Srplofion gefä&rbeten Orten oerwenbeten Sid)erbeit§tampen (f. Skrgbau, 93b. 2, S. 762a) finb 2. "mu Sauwefen heißt 2. ein Seil einer Kuppel ii. b.). jyerner ift 2. auch ber Sadjaufbau auf ben Säcbern inbuftrieller ©ebäube (©ießereien) unb SajarettbaradEen. Sie bleut foiuobl sut Seleucfy tung ber j$nnenräume bind) jeitlicbc« Oberlicht oli audb sur Ventilation. 8. wirb auch ein SCbsetdjen ( f. b.) ber SauStiere genannt. ifatemc beä 2(viftotclcä, SBeseidmung für ben Kauapparat ber Seeigel (f. b.). tfatctncngctvicbc, f. ^abnräber. Satcrncnträgcv (Fulgora), (Sattung ber 2eudjt= girpen (f. b.). Scrübmt ift ber furinamiiebe 2. (Fulgora laternariaZ.),bernad}ber2tngabe©rewS3 (1685) unb ber grau Sibylle ÜRerian mit feinem bohlen Etirnfortfafe leuchten foll; es ift immerhin moglicf), baf; bie Siere (oieUeiajt nur ein @efd)(edit) jeittoeilig ju leudjten oermögen. üfiadi SSeobaaV tungen »on ^anic* Smitb (1864) feil aud) ber djinefifebe 8. (Fulgora candelaria £., f. !£afel: Awifetteu IV, ijig.5), namentlich ba3 SBeibdtjen, an ber Spifee bes Stirnfortfaf(e3 ein helles blaue*, beim glug intenftoereS 2icbt oerbreiten. X>ates niloticus Gm., ber 9Hlbarfct/, f. 33arfd). La tet angüis in herba (tat.)/ «eine Schlange ift im ©rafe oerborgen», fpridnoörtlicb jur ÜBejeüfy nung einer Derborgenen ©efaljr, Gitat au§ iUrgil» «Eelogae» (3, 93). Lath., hinter tat. Sternamen Slbtürjung für 3obu Öatbam (fpr. lebthämm), ätrjt in 2onbon, geb. 27. 3uni 1740 511 Gllbam iu Kent, lieft, in Stomfeu. 4. gebr. 1837; er febrieb «General Synopsis of birds» (8 SBbe., 2onb. 1781 — 1801; beutfeb. Dlürnb. 1792 — 1813), «Index ornithologicus» (Sonb. 1791; Suppt. 1802). Sine neue Slusgabe feiner SBcrle erfdiien in 10 Sänben u. b. %, «Ge- neral history of birds» (10 33be., äBindjefter 1821 —24; onber 1828). Satljam (fpr. Icbtbämm), Dtob. ©orbon, engl. Sprachforfdjer unb Chbuolog, geb. 24. i'lärj LS 12 su Sillingborougl) (2incoln), ftubierte in Gam= bribge unb würbe burcb, eine SReife nadi Sänemarl unb JtorWegen 1823 — 33 öeranlaßt, fidi nament= lieb mit ben ffanbinao. Sprachen 31t befdjäftigen. 3'riid)te biejer Stubien Waren «Norway and the Nonvegians » (2 SBb'e., Sonb. 1840) unb feine iiber= fetmng »on Jeaner* «Slyel» (ebb. 1839). 1839 tourbe er Sßrofeffor ber engl. Spradje unb 2ittera= tur am University College in Vonbon, worauf er «The English language» (2 iBbe., Sonb. 1841 u. ö.) fdirieb, weldjeä 2Berl, auf ^afob ©rimm ge= grünbet, in Snglanb juerft bie biftor. Sntwicllung ber Sprache barftellte. jyerncr febrieb er «First outlines of logic, applied to grammar and ety- mology» (i'onb. 1847), «History and etyuiology of the English language» (ebb. 1849; 2. Slufl. 1854) unb gab ütacituä' «Germania» (ebb. 1851) berau«. ©ein WidjtigfteS etbnolog. äBerf ift bie «Natural history of the varieties of man» (ebb. 1850), ba§ bie (jinheit beä mcufcblicbcn ©efchledjtä 311 bemeifeit fudit. gerner febrieb er: «A handbook of the English language» (Sonb. 1851; 9. 2luf(. 1875), •Man and bis migrations» (ebb. 1851), «The eth- nology of Europe» (ebb. 1852), «The ethnology of the Ilritish islands» (ebb. 1852), «The native races of the Russian empire» (ebb. 1854), «Varie- ties of the human species» (ebb. 1855), «Descrip- tive ethnology» (2 SBbe., ebb. 1859), «Nationalities of(Europe» (2 Sbe., ebb. lsr,.",), «Outlines of ge- neral or developmental philology» (ebb. 1878), «Russian and Turk» (ebb. 1878); aud) gab er eine 9ceubearbeituug »on e. oohnfonö «Dictionary of the English langnage» (4 iöbe., ebt). 18G4 — 74) berau«. @r ftarb 9. lllärj 1888 iu Sßutne^. Si5tl)iiiiic< ^uii-g 11 II. vhu im (Megapodius La- tliami Grau), [• ©roftfufünibuer. Lathraea L., $^anjengattung au« ber a.i mtlie ber Crobanebeen (f. b.) mit brei 2lrteu, »on benen nur eine in ®eutfd)lanb*weiter »erbveitet ift. @§ finb d)loropb»Ufreie3dimaroheriiemädn'e, bie pa= rafitijdi auf äBurjeln »on Säumen ober Sträudjern leben unb au ibren unterirbifebeu Stengelpartien bidit mit fleifchiaen ooalen Schuppen bejeiu finb. Sie über ben Soben l)er»orragenben Slütenftänbe ftellen einfeitäwenbige 2raubeu mit rötlichen @insel= bluten bar. Xie letiteru befteben au§ einem gtocten= förmigen »icrjpaltiaen Meldi, einer »erWacb,fen= blätterigen jWeitippigen SBluntentrone , »ier bibn= namifdjen Staubgefäßen unb einem einfädjerigen m'uditfnoten, ber fid) fpäter 311 einer sweittappigen Kapfei entmid'elt. Sie Samen finb febr Hein unb 3ablreid) in ber Aiudu »orliauben. Sie in Seutfcfc lanb einbeimiidu' Sdnippenwurs, L. squamai-ia L. (f. Sajel: Sabiattfloren, gig. 3), fdimaroKt befonber§ auf ben SQurjeln ber öafelfträudjer. 3b,re im 33oben befinblidien ©djuppen haben eigen- tümlid)e Einrichtungen, bie »ermittelt laffen, bafs fie 311m Seithalten »011 jjnfeften bienen (f. 3nfeften= freffenbe Sßpanjen, 33b. 9, S. 630b). Lathrodöctes tredeeimguttatns F., eine fübeurop. Spinne, f. ÜDtatmignattc. Lathyrus L., Sßlatterbfe, ^ftanjengattung au§ ber Aamilie ber Seguminofen (f. b.l, Abteilung ber Sßapilionaceen. SRau tennt über 100 älrten, bie größtenteils ber nörbltdien gemäßigten Scne ange= boren. (?* finb Erautartige ©eroächfe, gembhulich mit tletternben, meift geflügelten Stengeln; fie baben iu SBinMranlen auä^eb^enbe SBIattftiete, gefieberte, oft nur aus einem emsigen SHattpaare befteljenbe ^Blattet unb 311 lang geftteiten Jrauben georbnete ober einzeln ober paarweife auf langen Stielen ftebenbe SBlumen. SSon ihren älrten »erbienen (5'rmäbmtng : bie 2Xcter= ober ©emüfeplatterbfe, L. sativus L., aud) fiid)erling genannt, eine einjährige Sßflanse mit fladi jufammengebrüctten, »ierjamiaen yülfen unb Weißen ober buntelbvaunen, glatten ober falti= gen Samen, bie wie IF'rbfen »erfpeift werben, aber etwas hart unb »on ftrengem ©efcb.mad finb. Sie Sebeutung biefer 2lrt all .Hulturpflairie befchräntt fidi auf Arantreidi , Spanien unb Rumänien. C5in au§bauernbeä, uabrbajte« Aiittertraut ift L. pra- tensis L., bie 25tefen»latterbfe, mit traubi= gen gelben Sßlüten, länglichen, fduefneriugen yul feit unb Eanttgem, ungeflügeltem Stengel. Gin gleichfalls auäbauernbeS Slderuntraut mit wobl= riedienbeu hellroten SBlüten ift L. tuberosus L., bie Knollen» latterbie mit genießbaren fcbiraiien, Weißfleifd)igen Snölldjen »on ber ©röße einer SBaI= nuß ((5"rbnüf;d)en, (Jrbeid)eln, ©rbmanbeln). L. silvestris L., bie SBalbplattcrbfe, bie aud) auf troetnem Sanb= unb ©eröllboben gut gebeiht, liefert ein »ortrefjlid)e-o Süßfutter. Sie meiften SattmruSarten gehören ben 9)citteU meerlänberu an. sichrere berjelben finb febr be= liebte ©arteiruerpflanien, fo »or allem bie fog. fpa = 998 Laticlavii - - Latinae Feriae liif du' "ii? t cf o , L. odoratus L. , einjährig, tue [ l'ljin hoch, mit großen, traubcnftänbigen, auf= redeten, föftlicb öuftenbcn, blauen, violetten, roten, rofenroten, Weißen, oft jweifarbigen, auch Jcbön ge= ftreiften Slumen. Tic äablreichen ©artenoarietäten teinmen auS Samen jtemlicb treu wieber. 3Ran fät jie im Arübjahr truppweife an ben Blaß unb giebt ihnen, wenn fte fräftig ju waebien beginnen, einiges :Kcifig uiv 3tüße. Aaft noch fdjönet ift bie ; gleichfalls einjährige iaugerwide, L. tin^itanus L.\ fie Wöd)ft üppiger unb rafd)er, hat eine ge= fälligere SMaubung unb rot allem größere, otolete purpurne, jammetattige, aber geruchlofe (Blumen. c ehr gefebäßt finb rtpei in ihren SBuräeln auS= | bauernbe jübeurop. Slrten: bie Souquettoicte, L. iatifolius L., eine elegante 5jJflanje von 2 m ' .ööhe, mit abwcchfelnbcn auS jWei Blattvaaren be= itebenben blättern unb mit 15 cm unb barüber ! langen Stütenftielen mit je einem SBouquet oon 8 — 10 großen purpurroten Blumen, unb L. grandi- florus Sieb., bon nod^ böherm SBudjfe, mit edigem Stiele; jie tragt oiele lauge adjfelftänbige 5Bluten= jriele mit je 1 — 3 großen, fchmacb webirieebeuben purpurroten Blumen , beren ,\ahne befonberS ftarf entwickelt ift. Sie ii-uru-ln tieier 3lrt verlangen im äBinter eine gute Bebedung. SBeibe Bflamen finb jur SBefleibung von allerlei ©itterwerf, iurBilbung von SJtyramiben , befonberS aber jur Bctleibung ' mager belaubter Strdudjer geeignet. Laticlavii, bei ben alten Körnern biejenigen, wehte bie Junita (f. b.l mit bem breiten $urpur= ftteif (Clavus, f. b.l befeßt trugen. gettifunbien ilat.i, ungewöhnlich, große ©runb= beßßuugen, bie in einer ftanb vereinigt finb. Set SluSbrud hat iieb auf ©runb ber berühmt gemeröc= neu Bewertung beS SßliniuS in feinet k 5iariir= geiebiebte • eingebürgert: «latifundia perdidere Ita- liam» («bie 8. haben Italien gu ©runbe geridjtet»). Sie 8. befteben entmeber auS gasreich en felbftfin= bigen SBirtfdjaftSeinbeiten (Sanbgütern) mäßigen Umfang? ober ber 8atifunbienbeft| führt jur «2a= tifunbienwirtfcfyaft», b. h. bie großen §läd)en merben von einem Eentralpunfte auS in einheitlichen fKio- fenbetrieben bewirtfdjaftet. 8atifunbienwitt= iobaiteu fpielten eine große :Uolle im Kömtfcben iHeidh, ivo viele Jaufenbe von Stlaoen ober fenft abhängigen Arbeitern unter Berbrängung ber fleU neu Befißer utr einheitlichen Bearbeitung ber grb* ßen SBeji&fompleje jufammengejogen mürben. 8a= tifunbienn>irtfd)aften entwickelten fich feit G'nbe bc* SDcittelaÜerS in Spanien in jyotm von großen 3Beibe= ; wirtjdjajten, im 18. ,"\ahrb. in Scnottlanb, ivo bie rebafherben bie Keinen garnier vertrieben, .\>eute fommen latifunbienartigc äBeibeWittfdjaften in | Jluitralieu, Sübafrifa, Subamerifa unb bem norb= amerif. Stepvengebiete iahheieb vor, begünftigt bnreb ben geringen SBert beS BanbeS unb baS 33e= ' bflrfnU eineä ertenfiöen58etriebeS. Siefeiben haben tvohl größtenteils nur bie Sebeutung von über; . gangSerfdjeinungen. SaSfelbe gilt oon ben 9tiefen= iarmen in ben weijenbauenben Tiitritteu ber 38er= einigten Staaten, bie in gciviiien ©egenben von groiien Rapitaliften ober ®eteUfd)aften mit >>ilie aujgetebntel'ter l'iaidMnenvcnvenbuug ausgebeutet iberben. gn ben bidjtbeoölferten unb bod)fulti= vierten 8änbetn ßutopai treten Vatitunbieimnrt ichaiten nur fporabifdj auf (meift als gorftbetriebe; al? fianbgütet lreientlicb nur in 3>ifammenbang mit einer ©rojjinbuftrie, wie bet 3u3wfabtifation). Satifunbienbefife, ber baupt(äd)lid) in Aorm von ^adMungen ober auch von einzelnen abmini- ftrietten ©ütern verwertet wirb, ift hingegen in 15'urova fivie auch in Sßorbamerüa) Weiter verbreitet, fo in Spanien unb Italien, namentlich, aber in (Sng= lanb, noch mehr in Urlaub unb Scbottlanb, ivo Ti 1 8e= fiher ungefähr bie .öäljte ber (Sefamtfläcbe in &än= ben haben. ,"valicb ift e-j, Wenn man bie im bftl. Teutfdilanb iahlreid' vorbanbenen Kittergüter als VJ. bejeidjnet; ein einjelneS Kittergut geiväbrt teiu bö^ereS Sintommen, als eS ber gewerbliche unb fommeruelle ÜRittelftanb genießt. ' Ge fehlt aber auch in Teutfchlanb nidn an l'atifunbienbcfiR, ba eS Dorfommt, baß einzelne $erfonen 30—80 Dlitter: guter in einer öanb vereinigen. x\n ben fieben bftl. i>rovinu'n iU'cußenc- giebt ee 1882^Jerjonen lohne ben SomänenfuSfuS), welchen mehr als je 1000 ha 8anb unb im gangen 5G82 ©üter gehören. Tie leip tern umfajfen 21,66 Sßroj. ber ganzen ertragefähigen Alädv ( 1 7,6 i;roi. beS 3lcfer= unb 2Biefen=, 36,3 i^ro;. beS SBalbarealS) ber fieben i'rovinjen. 15s SJ$er= foneri (ohne ben giSfuS) giebt eS, Welcbe mehr atS je 5000 ha, im ganjen 1830 ©üter von 1 768046 ha Umfang, b. h. 7,a i^roi. beS ganjen älrealS U,:. ~l>roi. berSldfer: unbSBiefen=, 17,»i^roi. berSBalbfladSe) be= fißen. (größere Sebeutttng bat ber Satifunbienbefi^ in ben bfterr. 8änbern, namentlich in Böhmen. Ta bet Vatifunbienbeüß einem fehr großen Jeil ber Bevöllentng bie Sölöglicbteit nimmt, ©runb= eigentum unb eine jelbftänbige feciale Stellung ;u erwerben, hat man vorgefcblagen, baS SftedjtSinftitüt ber Aanülienfiteifomimffe (f. b.) aufzubeben, Weil baSfelbe bie ülnfammlung beS SobenS in wenigen Ödnben begünftigt unb befeftigt, aud) in ©egenben mit verbreitetem Satifunbienbeftfe burdj i'iaßregelu ber inneru .Holouifatiou (f. b.) eine gleicbmäßigete Verteilung beS ©runbbeftfeeS berbei;uführen (f. auch SlbfentiSmuS unb ©runbeigentum). — SgL Eon= rab, Kgrarftatift. Unter juchuugen (in ben «.,\ahr= büchern fürSRationalöfonomie unb Statiftit», Dir. 5, Bb. 16); Seting, Sie lanbwittfdbaftlidje fionturrenj SRorbametifaS (Spj. 1887), S. 143 fg., Sl."., 434, 664. gattmer (fpr. lätt-), A>ugh, Blutzeuge ber De- formation in Snglanb, geh. um 1490 ni Jhurcafton in ber ©raffd)aft Beicefter, würbe 1530 ^rebiger in SEBeftfingfton, auf EranmerS Empfehlung .Havlan ber Königin ".Unna SBotepn, 1 5:55 — 39 SMjrhoj von SSBorcefter. ?lle öeinrid; VIII. bie Einnahme ber fedjS «SBlutartifel» von ihmforberte, weigerte er tut beffen unb mürbe in ben Jomer abgeführt. C5'buarbVI. gab ihm bie Areiheit ;urüd, unb er trat mit Eranmer unb ;Hiblev an bie Spige ber SjJroteftanten, ohne jeboeb ein 2lntt anpnebmen. Unter ber Königin iUaria würbe er 1553 mit ben übrigen prot. 33i= fchöfen in ben Jower gefeßt unb mit :Kibleu ?um Acuertobe verurteilt, ben beibe 16. Oft. 1555 jti Crforb mit Stanbbaftigfeit erlitten. Sine neue SluSgabe von 8.S «Works», von t>cnv.\ fid) befon= berS bie .juerft 1570 erfdjienenen "Brebigteu burch ihren ternigen Stil auSjeidbnen, würbe von Eorrie oeranftaltet 1 1 33be., Eambribge 1844—45). — Eine Biographie 8.S fdnteb SemauS (8onb. 1869; abge= lür.ue äüSg. 1886). Latinae Feriae, ein bewegliches Acft im alten Rom, urfprünglich ein Stammfeit ber Saliner p t5hren be§ 3upiter SatiartS auf bem Sllbanerberge, bann iu einem burd) bie böchften röm. Beamten ni begehenbeu ,\eite beS Vatinifcben SunbeS umge= ftaltet. I ie öauptfeiet war ein C vier weißer Stiere; Sotiner .'atoitv 999 Sattncr, iooiel wie Catemet (f. b.). Satint, SBrunetto, ital. unb frau;,. Sdjriftfteller, geb. 1210 in glorenj, erfcbeint jeit 1254 aläSiotat, würbe »on ben ©lubellinen oerfeannt, lebte bis 1260 in Baris uiib nach feiner :Hüdfehr 1267 a\ä Sanjler bei Commune in Alorenj, i'aft 1287 im Kollegium bet frieren unb ftarb 1294. (5r fdirieb in grautreicb in franj. Sprache bie grofie ßncöflopäbie, bie er «Li livres don tresor» betitelte (bg. »on l! babaille, 9ßar. 1863), worin er ba-j gefamte SBiffen ber bamatigen 3eit gufammengufaffen ftrebte. gtalienifd) erfdjien bas SEBerl bereit« »on Bouo ©iamboni 1474 in 2re= oifo (neue 3lu»g. »on ©alter, 4 33be., SSologna 1878 —83). «erner gab er eine 2lrt ßbmpenbium feiner großen üncpilopäbie in bem ital. Vehrgebidite «11 Tesoretto» (erfte nach ben öanbfdjtiften berichtigte 2lusgabe nebft 2.§ «II Favoletto», bg. »on Ramtoni, glor. 1824 ; .uilebt bg. »on SEBiefe in ber «Reitfcbrif t für ronnin. Bhilologie", 1 883), auä fem w ohl au* Tante geköpft bat. — äBgl. Jbor Sunbbö, 33. 2.§ Sennet cg Sfrifter (tfopenb. 1869; italienifd) jjlor.1884). Satintfcfjc Sprache, f. 3talifdSe Wolter unb Sprachen. Iniicbe überleben. yattmftetcn, eine lat. gorm geben, m% Vate'v Siatinieimuä , eine ber lat. Spraye eigerttum= liebe 2lusbrudsmeife. Vatiniftcn, 83ejetd)nung für Philologen, bie fidi oorjugsmeife mit bem Stubium beä Sateimfäjen beiebäftigen. (©. öelleniften.) [©prad)e. Vatiitität (lat.), f. Lateiner unb i'ateinifdie Vattutic«, f. Sateiner. taetitia (lat.), gröhliditeit, Areube; Käme beä 39. ^lanetoiben. [Freiheit ber Seroegung. Satitube (jrj., fpr. -tübb), äBeite, Spielraum, i'atittibinal (neulat.), auf (geograpbifcbei SBreite bezüglich; Satitubinalgrab, SJreitengrab. gatitubinartet (neulat., «SBeitberjige»), Sßartei ber bifdjöfl. .Hircbe Chtglanbs, bie fid) wäbrenb ber :Keligionsftreitigfeiten feit .Harl I. bilbete, ihren Öauptfii? ,ui Eambribge hatte unb ber Partei ber ßibroeigerer fid) gegenüberftellte , bereu lirduiduT Berein bie yioebüroV (f. älngUtanifdje Strebe) bief». ,We Jenbenj it>ar, nad) 2lrt ber Strminianer burdj freiere Deutung unb weitere gaffung ber ftreitigen Teginen Slnftöfie be§ Teufen« an ber .Hircbenlebre ju milbern unb eifembe 33olemif jü meiben. SSBegen ber minber fdiarfen 2tbgren,iung unb unheftimmten Raffung in ber Glaubenslehre mürben fie Bon ben Strcngfirdiltdien 8. genannt (juerft in v\urieus «Re- ligion du latatudinaire», SRotterb. 1696). Tie 8. haben ba§ SSerbtenft, bafs fie juerft im 17. ^abrb. mit freierm ©eift auf bie 33ebanbluna ber ©taubeni= lehren htnmtrften; namentlich, gefebab biei bureb ©ilbert S3urnet. ^jetjt wirb ber ÜRame 8. teile in ber Sittenlehre »on foldien gebraucht, bie minber ftrenge ©runbfäfee über bie Sßflidjten aufftellen, teils oon foldien ortboboren Theologen, bie im aü= gemeinen ber.Hirdu' roobl utgethan, aber bodi burdj eine gemiffe Uubeftimmtbeit ber bogmatifcheu aoi'= mel ftreitigen (J'nujni auc-toeidn-u. Satiurh, Sanbfdjaft im .Houigreich Italien am untern Jiber, umfafit bie SPromrij :Uom (f. b.). über bas alte 8. f. Cateiner. Vatmotf, ©ebirgäjug (1370m) in .Hauen (f. b.l, beffeu Äüftenftriob er oom Sßinnenlanbe trennt; im IHittelalter i'atroö, n58erg be8 S)ienfteä», genannt, roeil er £iti einer ©emeinf diaf t oon 1 1 griedi. .Ulöfteru mar, bie unter einem eigenen ilrdumanbritenftaubeu. Unter ber Jürfeuherrfdiaft finb bie Hlöfter eingegan= | gen. gefct t)eifit ber S3erg Wegen feiner fünj 2pit?eu Sßefdj=$armaf=Sagb, b. h. Aünffingerberg. ^»atobifer (Vatooieii, bei ben Sllten bet 9came eine» telt. i^oll« in bem fübWeftltcbften vl>aunonien, im oberu Jhalgehiet beä bluffe« Saue. Salobtiger, ein feit, ^olf, wc Übe* neben ben iHaurifern am obern Mbein, in ber 5lacbbarfcbaft ber ftelnctier erfebeint unb mit biefen 58 ü. ISbr. ben 2luc\»ig nad) Gallien üerfmbte, aber burd) Juliui ßäfar jur iKüdfehr genötigt mürbe. Viitomun (greb.), Steinbrüdje; befonber§ be» fannt finb bie bei ©praluS (f. ^.). Vntuiirt, ©Bttin, f. Veto. Vatopölic, etabt in Dberägppten, f. 6->ueh. Vatour (fpr. -tuhr), eine ffieinforte, f. SBorbeatip meine (33b. 3, ©. 304b). 1 3fabetle Slgneä. 8a $our (fpr. tuhr), 3lbbe be, f. (ihavviere-j, Latour (fpr. -tuhri, Sßailtet oon, eine in 33eü gien unb öfterreid) blühenbe Familie, bie au§ S3ur= gunb flammt unb 1. Sept. Iii74 »oiu .Honig .Harl IL ben fpan.mieberlciub. Slbel erhielt. Ten SBeinamen 8. entlehnte bie in brei Zweigen 1710, 1744 unb 1752 als «Seigneurs de la Tour» in t>en öfterr.= nieberlänb. ©rafenftanb erhobene Familie oon bem cchlofje 8a iour in Vuremburg, baä 1704 jerftört Würbe. SBefannt ift©raf i'tarimilian SBaillet oon 8., geb. 1737, ber 175."> in bfterr. Sienfte trat, als Sanbmarfctjall non Vuiembuvg 17s;i unb 17!i(t gegen bie SBrabanter lämpfte unb in ben Kriegen ber folgenben ^ahre oielfad) tbdtig mar. (5r würbe 1796 an 3i>urmfers Stelle jum Befehlshaber ber 2(rmee am Oüeberrbein ernannt. DJadj einigen um glüdlidien ©efedjten gegen iüoreau jog er fidi mit iS'rjherjog .Harl an bas redjte Xenauufcr uirücf unb folgte ben Aranjofeu nach bem ;)lhein. Uuioeit 28tberadj oon i'ioreaus älrrieregarbe gefdilagen, oereinigte er fid) in ber Drtenau mit (^rjherjog .Harl unb erhielt nad) ber Übergabe oon .Hehl ba£ .Hommanbo ber :Hhcinarmee. I5'r jtarh 22. »siili 180G in SBien al-i ^elbjeugmeifter unb $räfibent bes .«offrieasrats. — Sein SBruber, (^iraf 8ubwig SBaillet oon 8., geb. 12. gebr. 1753, ftavh 1836 alsfranj. ©enerallieutenant; mit feinem rohn, bem Grafen © eor g 39 aillet » on 8-, geb. 7. Slpril 1 8( )2, crlofdi 18. Slpril 1882 bie jüngere ober belg. 8inie. — Sßon ben Söhnen bes Grafen iliarinülian war ber ältefte, Graf ,sofeph SBailtet oon 8. (geh. 24. sJioo. 1775, geft. 18. Sept. 1831 als Cberft in ber Bfterr. älrmee), Bater bes Grafen ^ofepb »aillet »on 8., geb. 19. iüdrj 1815, geft. 2<;.2lug. 1891 ; beffeu S obn , Graf 6 e inri ch Saille t » on £., geb. 8. Sept. 1848, SDlinifterialfetretär im slJ!i= nifterium für 8anbeä»erteibigung , ift jeht (Jhef ber altern ober Bfterr. 8inie. Ter jüngere, Graf 3 heo = bor Saillet »on 8., geb. 17. Juni 1780, war Ge= heimrat unb gelbjeugmeiftet, würbe in ben 3Rärg= tagen 1848 .Hriegsmiuifter, 6. Ott. 1848 mdbreub ber äßiener :)ie»olution bei ber Srftürmung bes WriegSgebäubes getötet. Satbur (fpr. -tuhr), Ouentin be, Sßaftellmaler, geb. 6. Sept. 1704 in St. Ouentin', erhielt bafelbft ben elften 3t'idH'nunterrieht unb fam 1727 nad) Baris, wo er fidi befonbers ber Baftellmalerei wibmete unb feit 1737 mit feinen Borträten giofu- (Erfolge crjielte. 1744 würbe er SJlitglieb ber älfa= bemie, 174i! bereu Tireftor. (5'r ftarh 1 7. gebr. 1788. 3n feiner Baterftabt würbe ihm eine Bronu'ftatue (»on 8anglet) erridnet. Bon feinen mehr als 100 Baftellbilbniffeu, bie bie herühmteften ,Seitge= 1000 Satoiit b'Sfuöergne — £a Sreinouitte noffen barftellen, befinben fidi 80 im JJtufeum von 3t. Quentin, ttnei (sIRarfd)alJ iWoritj von Sadn'en unb bie Taupbine iliaria ^eiepbai in bor Treebener ©alerte, 12 anbete (barunter ba« bor l'iabame be $ompabour) im Vouvre ;u ißari§. — SSßl. (ibamp= jteurö, Latein- (Sßar. 1886). Latour ö'2tuuerg.nc (fpr. -tubr bötoärnj), frans. 3lbet3gefd)tecr)t, beijen beglaubigte ©efebiebte mit 93ertranb I. be 8. im Slnfang be§ 13. Aabrb. be= ginnt. — ?l g n e III. b c 8., geft. 1489, geroann bunt Öeirat bie iUeemte Jurenue unb hinterlief} jroei Söhne, Slntoine nnb Slntoine Nuvmeuö, oon benen etfterer Stammvater ber 33tcomte§ von Zu- renne, Serjöge oon SBouitlon, Silbret unb lf,b»teau= 3bierni würbe. — wrancotä be i.'. , ber Sobn Slntoineä, beio Sllmberrn ber Sßicomteä oon £u= renne, ererbte burdi 3>ermi!ihlung mit bem legten Sprof; einer altem Seitenlinie be§ &aufe§ 8. Pen 2itel eine§ ©rafen von Sluoergue nnb von sSou= [ogne, ben fein Ifnfel, ©einrieb be 8., iUcomte von Jurenne (geb. 1555t, 1591 bureb feine öeirat mit Charlotte, Per (Srbin ©uillaume [Roberts be 2a-- mard, mit bem eineS dürften von Scban unb3tau= court unb öeriog* von Bouillon vermebrte. (fr mar 3lnbänger öeinrid)3 IV., gerfiel aber na* SBironS (f. b.) SBerjdjröörung mit bem Könige, mufjte nadi Seutfcblanb flieben unb erroarb Sßerjetimng nur burdj bie Übergabe feiner Stabt Seban an beu belagernden .Honig (1606). Nadt >>einridi* Jobe mar Bouillon an allen abiig = pro t. SBirren ftarf be= teiligt. Cr ftarb 1623. Seine «Memoires» (t)g. Oon Spetitot) reichen von 1560 bis 1586 unb finb für Saris IX. unb $>einrid)3 III. Seit von 3Bert. Seine Söhne ivaren &enri be Satour, SBicomte be Jurenue (f. b.i, ber berühmte öelbt)err, unb Areöeric ÜDtau= rice be 8., Öerjog von SBouillon (geb. 1G05, geft. 1652), lvclcber baS mütterlidie (5'rbe 1651 mit bem Öenogtum Silbret unb libäteau= Jbierro vevtaufdjte. 1802 ertofeb tiefe Sauptlinie beS jjjaufeS 2. Sie uueite yiauptlinie be« .vSaufc«, bie ber S ei= g n eure be i'i u rat, ftiftete älntoine iKamnonb be 8. if. oben), geb. 1471. 1712 trat, infolge einer öeirat, ber Quinte b'Slpdjier bein Familiennamen bei, 1772 ber Jitel eineSöeräogSoon 8. 2luS einer SBaftarb? linie bei öaufeS 8. flammt auet) Jbeopbile iluilo dor= vet be 8. (f. b.), ber Grfte ©renabier von granfreid). 3n roabridheinlidier Stammcsgeuoffeufdiaft mit bem Saufe 8. ftebt bie feit 123? urtunblid) betannte Familie Latour b'2luuergne=S auraguaiS, bereu ©lieber feit bem SluSfterben ber Öerjöge von Bouillon 1802 beu fürftl. Jitel fübreu. S)er jefcige Inhaber beS SitelS unb jugleicb ber letite öprofj beS Saufe* ift ber öerjog ÄUauriee 8., geb. 1809. Vatout b'2lut»crgnc (fpr. -tubr bötoärnj), 3:be'o= pbile SDlalo Eorret be, geb. 23. Sffqo. 1743 ju (iar= bair iTepart. giniStire), entftanunte einem S8aftarb= jroeige ber öerjoge von SSouillon; er trat 1767 in bie franj. "Jlrmee al§ Unterlieutenant, würbe 1779 .Hapitan im Regiment 3lngoumai§ , geict/nete fidi 1782 au§ bei ber Belagerung von i'Jtabon auf SDti= norca, bei ber bae fpan. .Uorpc- bind) jranj. Jruppeu unterftüftt mürbe, nahm bann beu Slbfifcieb unb lebte gurüdgejogen, fi* povberrjdienb Sprcumtubien mib= menb. Sei StuSbrudj beä DIe»olution§triege§ ging it. roieber ,uir 3lrmee unb übernahm, beu 2itel emei ©eneratg vericbmdbenb_, als Hapitän 1793 beu Se= febl eine-:- 8000 Mann ftarten ©renabierforsg, ba§ jid) io aeiürdnet mad)te, baf? e§ beu SRamen ber 5öUi= fdien Kolonne erbielt. Sonaparte bot 8. 1800 eine Seförberung an, bie biefer bartnädtg ablehnte, morauf Napoleon ihm beu Jitel beS Grften ©renabierä pon yrantreidi beilegte. ^m ©efecb.t von Neuburg in SSaöern fiel 8. 27. Sunt 1800. 3m 3. 1889 mürbe fein 8eidmam feierlieb er= bumiert unb im ivmtbeon )u Sßari» beigefefet. (fr fdn'ieb «Nouvelles recherches sur la langete, l'origine et les antiquites des Bretons» (i^abonne 1792; 2. Slufl. 1795; eine 3. ätufl. eridüen u. b. j. «Origines gauloises», Mamb. 1802). — S5gl. 'Subot be .Herfer«; Histoire de L. rlvir. 1841; 2. ätufl-, 8iHe 1874). [$ierre 2lnbre VatreiUe (f. b.). Lutr., hinter tat. Jiernamen älbtürgung jür Sa Stapfe, f. Soligun4a=irappe. Sarrctllc ifpr. -treji_, Pierre Stnbre", franj. 3»o: log, geb. 29. 3lo». I7i>2 ju SBrioeS im Sesart. Sorr^e, rourbe pon 3ugenb auf burd) Neigung bem Stubtum ber Naturgefd)icbte uigefubrt, erhielt fpa= ter bie ^rofeffur ber Entomologie am Slhtfeum ber NaturgefdiidHe ui $ari§ unb rourbe 2)litglicb ber Slfabemte ber SBiffenfd)aften. Cr ftarb 6. gebr. 1S33. Unter 8.* SBerfen finb bervornibebeu: «Essai sur riiistoire des fourmis» (Srioes 1798), «Histoire naturelle des salamandres» [fyax. 1800), «Histoire naturelle des singes» (2SBbe., ebb. 1801), «Histoire naturelle des reptiles» (mit Sonnini, 4 SBbe., ebb. 1802; neue 2lufl. 1826), «Histoire naturelle des crustaeees et insectes» (14 i^be., ebb. 18(12 — 5), «Genera crustaeeorum et insectorum» (4 SBbe., ebb. 1806 — 9), «Considerations sur l'ordre naturel des animaux, etc.» (ebb. 1810), «Meruoires sur divers sujets de riiistoire naturelle des insectes. de geo- graphie ancienne et de Chronologie» (ebb. 1819), «Familles naturelles du regne animal« (ebb. 1825), «Cours d'entouiologie» (ebb. 1831). 8« SrctnouiUc (fpr. -müj), ©eorge be, geb. um 1385, ©ünftling fiarte VII., geborte juerft utv burgunb. Partei, für bie er 1408 gegen i'üttieb lämpfte, bann näherte er fidi 1418 ber fönigl. Sßcfp tei unb mar an ber Srmorbung Johanne von bur- gunb 1419 beteiligt. 1427 rourbe er ©rofsfämmerer be« Sfteid)§ unb beberrjdite burdi feine Klugheit ben febtvacben unb üppigen .Honig halb gänjhd). -1!ö 3eanne b'Slrc auftrat, geborte 8. J. ;u benen, bie ihr mißtrauten unb beu König ihrem (finflufs ju ent= .neben ftrebteu, tnbem fie fieh mehr von Dorftd)tigez 3ßolitil al§ oom Kriege verfpraeben. 1433 gelang eä beu geinben 8. %,.§, ihn feftutnehmen unb fo lange gefangen ju halten, bis er aufier einem Söfegelb feine Entfernung oom öofe oerforad). 1440 betei- ligte er fidi an ber SReoolte ber SPrafluerie (f. b.i, rourbe aber troUbem vom König roieber begnabtgt. (fr ftarb 1446 auf feinem ©djloffe Cbinou. Ha SrcmouiÜc (fpr. -müj), Soul» II. be, franj. Aelbherr, (fnfel be§ vorigen, geb. 1460, befehligte l iss ba§ ©eer SarlS Vlll. gegen ben ©ergog ber SSretagne in ber fiegreidieu Sdiiadu von St. äfubin unb erfämpfte 1496 bei gornooo beu Surdmtarjd) ter Aianiofen buret) bie Sombatbei. Cubroig XII. ernannte ihn 1500 roieber uim Cberfelbhern; in Statten, als loeld)er er SKailanb einnahm. 1503 j lämpfte er unglüdlid) in Neapel gegen ©onfaloo be (forbopa. Spater beteiligte er fidi an ben Sd'laduen bei OJovara (1513) unb SÖlarignano (1515), roie an ben Aelbnigen gegen bie (fngldnber in ber SPicarbie unb fiel 24. gebr. 1525 in ber Sduadu bei fßaoia. — S8gl. Saborberie, Louis de L. T. et la guerre de Bretagne (Nanteä 1877); Sanbret, Louis de L. T. (fßar. 1881). Satrie mtüä 1001 Sarric (gub.), ©otte§bienfr, Slnbetung. Samncn (tat.), fomel tote Slborte ff. b.). S8efon= ber§ gebraust man bie SBeäetdjnung 2. für bte ben Stborten entfurecbenben Einriebtungen in militär. Sagern. Tiefe 2. beftchen au§ einem minbeftenS 1 m tiefen ©raben mit fteilen iHänberri, über tonen in (Entfernungen oon 2 bi* 3 Stritten Stangen freu.v weife eingefeblagen »erben. 5)ie .Hreuumg*puufte bienen ber Sifcftange al* Vager, ettoai lieber iit eine Stange al* :Küdenlebne angebrqdjt. Tie Satrine mup einige hundert Sdnitt Mutet ben Sagerrlauon ber 2ruppe angelegt toerben. Ter Unrat im ©raben wirb mit 3lfd)e, Sanb ober Erbe bebeett; bei langem ©ebraud) toirb ber ©raben jugetoorfen nnb an einer anbern «teile neu angelegt. Sarroe*, ©ebirge in Karten, f. Satmo*. Sattdia, See im Kvei* Kargopol bei raff. ©ou= t>ernement§ Oonej, an ber ©renje be§ ©ounerne= ment* Stotogorob, bat 365 qkra. fsbni entftrömt nötbltcrj bie Dnega (f. b.). 3m S. miinbet ber Strit, ber beut See 2i?pirb ober lifcbaronba ent= ftrümt. 2el$terer ftebt mit ber jur ÜIBolga gebeuteu SrbelSna in Serbinbung. Satfrbc, bie SJerftärfung einer ÜJtauer am üfufse berfelben. Sic fommt namentlicb. al§ SBanfett int ©runbbau (f. b.) cor. Satfcbc, namentlicb in ben ätlpengegenben ge= bramblicber 2lu§brud für bie Rrummboljiliefer. (S. Kiefer, S. 323a.) öier unb ba toirb bie 3Ilpen= erle l f. Erle i 2 a u b l a t f d) e genannt, älucb, ber Stedifalat beifu S. (f. ©artenfatat). Satfdjcnficfcrncfrtatf, f. gtcbtennabetejtraft. Satfcbenöl, ätberiidie* et, ba§ in ben batir. 211= peu unb Sirol burd) Seftttlation ber jungen ,Smeige oon Mrummbol,?tiefern (Pinus raontana MSI.) mit SBaffer getoonnen unb feine§ angeuebmeu ©erucbeS wegen all Tuftmittcl oertoenbet toirb. 15'* beftebt im toefentlicben au-:- ben Jcrpenen be* Terpentinöl*. 8attc, ein fcbtoadie* SBaubotjj Bon reduertigem Cuerfcbnitt. [SBb. 6, S.662a). Sattcibtctt, forriel toie genfterbtett ff. genfter, gattenarreft, eine im preufs. .fieere bi* ls:'>-2 für gemeine Seibaten juläffige febmere Strreftftrafe, welche feit l.SRoo. 1832 nur gegen geftungSfträftinge öerbängt toerben burfte unb feit 1. Cft. 1872 audj für biefe aufgebüben werben ift. Ta» älrreftlofal war mit fdiarft'antigen Satten au» hartem .vSolj be= nagelt unb halte feine 2agerftätte. gattenbtitefe, eine hbUcrnc ©ittetbrücfe, bei ber bie einzelnen ©itterglieber burdi Satten ge= hübet werben. i'attcnübcrfdjlag, beim tepegr. 2lujnehmen mit ÜDlefstifd) unb Rippregel biejeuige 2(rt be§ Stationieren-?, bei ber ber 2luiftetlung*punft be§ ffliefitiidv* auf ber Pef-vtifdrplatte baburdi beftimmt wirb, bafj man ben Sifd) nadi ber Muffele orien= tiert, bie SDcefUatte (f. b.) auf einem bereite uorljer heftimmteu, auf ber "platte aufgetragenen unb bbd'ftenö 600 m entfernten Sßunft aufstellt unb auf bem SDtefjtifcb über ben Silbpuntt bei 3tufftellung§= orte* ber SÖlefätatte nadj tiefer bin eine SSifierlinie nach rüdtoärtS aufriebt. Srdgtman mm baS iliaf, ber au ber SDcefjlatte abgelefenen Entfernung wen jenem Silbpuntte au§ auf ber SSifierlinie ab, fo ift cor bierburdi gewonnene 9ßuntt ber gefudite StarionSpunft. Tiefe* SBerfabren ftnbet oielfad) Sntoenbung in uuüberfidnlidiem ©elänbe f^alb, tiefen (finfdiuitten u. f. to.), wo eine Orientierung nad) mebrevn Aeftpunlteu nicht möglieb ift. Sie er= langten Ergebniffe muffen iebod), namentlicb wenn mehrere S. aneinanber gereiht toerben, bei jeber fieb hic'tenbcn ©elegenhcit geprüft unb beriditigt werben, um größere gebier ,;u oermeiben. 3n t fterreid) nennt man ba§ Verfahren «Vorgehen nadj Springftdubeu ■. Latter -Day-Saints (engl., fpr. latter beb fiehutÄ, b. i. öeilige be-? Jjüngften lage-M, fooiel wie SBtormonen (f. b.). Snttirii, $flanjengattung, f. Lactuca. Vattirliculc, SdMuettcrliug, f. Sulen. Vatttcbflicgc, f. ©artenfatat. yatticrbaüm, bie in Kettelt ober Stuten betocg* liebe, meift in ,'öo(,i gebilbete Trennung jtoifdjen jroei Stäuben be§ ^ferbeftallc*. Tic .vwbe muR mehr ab? bie halbe .öbbe bei SfSferbei, alfo bei mittel: großen ?ßferben 0,94 m betragen. Sattmann, Julius, ißäbagog, geb. 4. 3Jcdn 1818 in ©oelar, ftubierte 1837—41 in ©öttingen Iheologie, bann, uadwem er jtoei ^ahre al* ödu§= lehrer getoirft hatte, Philologie. Seit 1840 War er Seiner am ©muuafutm 311 ööttingen, feit 1870 Tirettor be§ ©ömnafiumg ;u lilauethal; 1890 trat er in ben "Jiuheftanb ; er lebt in ©öttingen. V. fduieb: 'über bie grage ber .Hon;entration» (Sott. 1860); im Serein mit 6- T. lUüller: «©ried). ©rammatit für ©ninnafien auf ©runblagc ber Der= gleicbenben Spracbjorfdnmg». 3)1.1: «gormenlebre» (ebb. 1863; 5. »erfürjte älufl., ebb. 1893); ferner i'Sat. Scbulgrammatit» (ebb. isi:4; :;. ooUftänbigere Slufl., ebb. 1872; 7. Stufl. it. b. 2. «Surjgef afite [at. ©rammatit», ebb. 1892). äln bie ©rammatifen fdnieften fidj zahlreiche Scbrbücber, bie einerfeits ben altgefcbiditlidKU Unterricht erjetwn, anbererfeitä al* Unterlage für ben inbufttpen Wrammatiluuterricht bienen iollen. Tic babei ,iu befolgenbe SDletbobe wirb begrüntet in ben Schriften «Tic Kombinat tion ber metbobifdien ^riueipien in bem lat. Unter= rieht» (GlauÄtb. 1882; 2. 3tufl., ©Ott. 1888) unb «über bie Einfügung ber inbuttioen Unterrichte-: metbobe in ben lat. ©lernen tarunterrtdjt» (©ött. 188i5) unb in SluffäRen in päbagogifcben 3eitfdbrif; ten. 2üicb an ben Streitigfeiten über Schulreform beteiligte er fid) in mehveru Schriften. gattun (Satun, fpan. laton), fooiel toie 2Jlef= fing (f. b.). Siuun in i, f. Slmcrifanifdie SKaffe (söb. 1 , S. 5-25 b). Satubc (fpr. -tübb), Elaire Sofepbe öippclpte Scgric- be, franj. Sdjaujpielerin, f. ISlairon. l'fltun, f. Sattun. i'atue* (lat.), Seite; in fortlaufenben SRedjnungen bie Summe einer Seite, toeldje bann auf bie anbere Seite übertragen (transportiert) toirb. Tic I5'vmitte= lung ber Summe unb ba* Übertragen berfelbcn he= ;eid)net mau baher aud) al§ Saterieren. Latus per se, ber Setrag einer einzelnen Seite; Latus rectum, f. Parameter. 8ättt8,3uliu§5ßomponiu§oberital.©iuKoSßom= ponio Seto, ital. i&umamft, geb. 1425 in Salerno al§33aftarb bei gürften, evbicit 1457 nad) bem Tobe feine* Sehrot* 2. Salla beffen Sehrftubl ;u iKom, ben er mit furjer Untovbredniug bi* ju feinem Tobe, 9. 3u"i 1498, mit grofjem ;Huhmo behauptete. 2. war Bon fchwärmorifcher Begeiftcrung für taS röm. SUtertum erfüllt, beffen Srjorfcbung in cpigraphiid\'v unb antiquarifeber öinfidjt er al* Cbovbaupt einer freien -Hfabemie mit einer ber pviefterlid'eu SRang- orbnung iiadigeabmteu ©lieberung feine ihätigteit toeibte. Sitterarifdi trat er wenig heroor; ungleid) bebeutenber war er al* Sehrer. 1002 ßatwerge — 8au6e yattocrgc (Electuarium), eine bttv ober firup: förmige Slrjneimifdmng aui feften unb ftttifiaen ober balbfliiifigcn Stoffen, bie jum innerlichen ®e= brauch benimmt jinb. Tic ©runblage bor 8. hüten in ber IRegel vl>flan-,enmufe ilamarintenmu-?) ober Sirupe (weiter Sirup ober Öonig), in bie man bie puloetförmigen feften SBeftanbteile einrührt. Sie lur Nufbeioahnmg beftimmten i.'. muffen nacb ber iDcifdmng im Tampfbate erwärmt Werben. S)o§ l'lvjneibucb für bai Teuticbe :)ieieb enthält nur nodi bie SennalatWerge (f. b.). flucti ber in jrübern 3ei= ten berübmte iberiaf (f. b.) ift eine 8. V einen gelier, f. SBeberei. i'nuag. Statt auf ber Snfcl Sujon ber fpan. ^bitippinen in Süboftafien, an ber 9lorbweftfüfte im SÜitritt^locoiSRorte gelegen, fcat (1887) 30 642 @. **aub, bte ©efamttieit ber SBlätter einer Sßjlaiue, bat olfo einen ähnlichen Sinn wie ba-? SBort 5Be= laubung unb Wirb io in Ter 3ufammenfetjung 8aub= fall angeirenbet; auch ift 8. gleichbcteutent mit Jhathii- (i. b.). ferner bittet ei in bem SBorte 2aub= holj (f. Saubttöljer) einen ©egenfatj nt ten fdmuv len ^Blättern ber ÜiatethcUer. (3. audj Frons.i Saubacf), Stabt im Sreii Spotten ter beff. Srorin? Dberbeffen, an ter ffietter unb ter 9fceben= Linie 6ungen=8. (31,8 km) ter Dberbeff. (5'ifenbabn, SiR eine-? Slmtigericbti (Sanbgeridjt ©iefsen), hat (1890) 1960 ü\, SRefte (5urmei ter alten 5Befejri= gung, ein cdUci"; ter ©rufen Don Seim-?; 3olm-?= 8aubadj mit SBibliotfcel (38000 Sänbe, 100 SBänbe ."sntunabelni, ein ©nmnafium Avitericianum, 3Räb= ebenpenfionat, Spar= unb i'eihSafje, Sorfdnifslaffe, 'Jlrmenbau-? unb Wirt ali Süftfu'rort beuidn. t'auban. u ftrei* im preufj. SReg^iBej. Viegnib, hat 518,84 qkm unb (1890) 68235 (32082 mannt, 36153 weibl.) (5'., 4 Stäbte, TT Sanbgememben unb :>^ ©utibejirfe. — 2) fircisftabt im fireü 8., am Cuei-S unb an ten Sinien @ör= Üb ■- öirf^berg , .Uehliurt = 8. (21,8 km) unb ber Nebenlinie 8. = Sfflartliffa ( im SBau ) ber ffkeufs. Staatibatmen, Sih bei Sanbratiamtei, einei :'lmtc- geridjti l Vantgerid't ©örlifc) 'ZA unb einer .«anbelifammer, bat T\\ ^ (18901 11958 (5'., barunter 1982 fiatbottfen unb 59 3§rae= liteu, sl>cnamt elfter filaffe mit ^loeigitelle, 2ele= ararh, jroei coang., eine tath. .Wirehe, ein 1320 ge= ftiftetei .Wloiter ter fDlagbalenerinnen, bie fidj ber .Wrauteuoflege Wibmen, ein ©omnafium, feit 1688 Voceum, hebere lUätdH'uidnile, Stattbibliethef; (Sifeitbajntbauptwertftätte, Seinen* unb SBaumWofr Weberei, Hhouioarcnfabrif , ©arnbleid)e, .Hattun- truderei unb garberei unb SBafaltfteinbrütpe. Nahe ter Stabt ber Steinberg mit Stuifidlt. — i.'. wirb i\tcn im 10. ^abrb. enrähut, gehörte fpäter -,ubem Sunbe ter Secb§ftdbte (f. b.) ber QberlaufitS unb tarn 1815 au $reufsen. üiaubbäber, f. v"at (58b. 2, S. 254b). Vaubblätrer, \. Slatt (SBb. 3, 2. 85a). ynubc (ardutettcniidu, f. -Jlvfabe. Vaubc, AÜch, f. Ufelep. i'nubc, eibumitblagplaS bei Jetidn-n (f. b.). Sfaubc, ©uft. Marl, ©eolog, geb. 9. Jan. 1839 5ii 2epliR in Söbmen, ftubierte in Sßrag unb Wlün- eben unb habilitierte [ii) 186G an ber Jednüfehen .s>ocbidmle, im;t an ber Unioerfität inSBien all Sßrioatbocent für Paläontologie. 3n ben ,\. 1869 ! —70 begleitete et al§ ©ccSoa. bie jireite beutfdje 9corbp_ole|pebition auj ber .\>ania, würbe l^Ti Sßrofeffor au ber beutiehen iechuit'chen 6ocbfi)ule in $rag unb 18TG Sßrofejfor ber ©eologie unb Sßa= laontolcigie an ber beutfeben Unioerfitat in 3ßrag. Seinen Serbienften um bie SBiebererlangung ter im gebr. 1879 oerfiegten lepliKer IhevmaUiueUen taufte bie SSabeftabt burch grteilung bei @bren= bürgerbriefg. 8. fdirieb: «Sie gauna ter Sdjicbten Don St. tiaifian« (5 Sbe., SEBien 1805— Toi, nS)ie ©aftropoben, Siöaluen unb (5chinobermeu bee> brauneu 3ura Don Salin» (3 2le., ebb. 1867), «S8ei= ■ trag jiir Kenntnis ber (i'dnncbenuen beS Dicentini- idien Jertiargebiet-ö» (ebb. 1868), «Xie (Jebiiuiiben ber öfterr.=ungar. obern £ertiärablagcrungen» (ebb, 1872), «©eolog. ^Beobachtungen, gefammelt nnihrenb ber Seife auf ber ruinia unb gelegentlich bei Stufend halt? in Sübgrönlanb» (ebb. 1874), «©eologie beS b6f>nt.@r3gebirge§»(S3b.l,^rag 1876 ; viib. 2, L887), «©eolog. Üffurfionen im Jhermalgebiet be* nevt- weftl. Sßö^menä» (Spj. 1884). t'aubc, .«einrieb, Scbriftfteüer, geb. 18. Sept. 1806 ut Sprottauin Scblefien, ftubierte feit 1826 in .«alle unb SBreitau iheologie, mar bann einige ;',eit .öau?lehvev, ftebelte 1832 nactj Seipftig über unb wibmete fieb nun ganj ber fcbriftfteUerifd^en Jhätigteit. vu' bie bemagogifeben Unteifudniugeu gegen bie jungteutfehe ^Bewegung oerwictelt, würbe er 1834, halt nactj ter:Kiidtehr Don einer mit (v'niR; toro gemeinfdjaftlidj unternommenen Steife nad) Italien, infolge feiner Jeiluabme au ben burfcb,eru fdjaftliccjen SBeftrebungen oerhaftet, au-? Sacbfen perwiefen unb neun SBionate lang in ber ^Berliner Öauioogtei in ßaft gehalten. 1835 Würben feine Sdn-iften wie bie ber übrigen ^uugbeutjdum Dom granlfurter SBunbeitag in SBann erflärt unb 8aube felbft , ber fidi 1830 mit ber SBitwe bei vl>rofeffor§ Öänel in Seipgig oermahlt hatte, 511 einer weitem einjährigen .«ajt Derurteilt, weil er in einer ©e= idudne $oteni ben .Haiier oon SKufilanb angellagt hatte. ERadj oevhüf;ter .«at't unb langem Seifen in (Vranfveich unb Sllgier nahm er 1839 feinen 3J5ob,n= fili in Seipjig unb nutrte hier 1848 00m hbbm. 3Babllreii@tbogeninbie3)eutid)e3iationalDerfamm= lung gewählt, 100 er fu-h bem linten (ientrum an- fctjlof}. Todi legte er bereit-? im'JJidrj 1849 infolge oon l>ieinung-;-oerfduebenheiten mit feinen SBäljlem über tie fiaijerfrage fein iUantat nieber unb begab fieb, 1849 buraj Sermittelung bei Sfteiccjiminifteri oon cchmerling nad; ii-ieu al-? artift. Jireftor bei öofburgt&eateri, um treffen Beitung er tut nanu liafte SBerbienfte erworben hat. 1867 gab 8. tiefe Stellung auf unb übernahm oon 1869 bü 1870 bai Neue 8eipjiger etabttheater; bann Wanbte er futi wieber nach SSBien unb oeraulapte 18T2 bie ©rünbung te? SBiener Stabttbeateri, bai oon ihm mit einjähriger Unterbrechung ( 1874) bti 1879 ge= leitet würbe. Sr ftarb l. 'JIiki. 1884. M., in feiner Jfugenb einer ter eifrigften Vertreter te-? Siberaliimui, einer ter eutfdnetenften $art«U ganger ^einei, Würbe fpäter ter jungteutfdien Partei Döllig eutiremtet. Seine fdn-iftftelieriicbe Vaufbabn begann er mit ter burd) fßaganinü Stuf treten pevan- lafsteu Aavec «3aganini» unb bem 3)rama «©uftan :Ht olf>. Tiefen folgten bie biftcr.=polit. Stilen -Ta? neue Aahrhuntert' (SBb. 1, AÜrth l.v.".-_»; SBb. 2, 8pj. L833) unb ter programmatifcbe, ftürmenbe ifioman «55ai junge Europa» (4 ÜBbe., i'iannb. 1833—37), ber in «Tie fjäeeten», «Tie Krieger» unb «Tie S8ür= Saubenfjeiin — ßaubfröfdje L003 get> (erfüllt unt1 in welchem jid) bereits bie ,ii;ant'= lunfl beS Ticbter* oom feurigften SRabitaliSmuS in bei ©efmntmg lue- jur nmbteruften üluffaffung bei beftebenben SSerbältniffe roü^iebt. daneben fdvrieb er «Siebesbriefe» (2pj. 1835) unb bie SRobellen Tic Scfcaufpieterin » (i'iannh. 1835) unb «Ta» ©lud» (ebb. 1837). 3n ben «Sieifenooellen» (6'33be., "JJiannb. 1834—37; 2. Sluft. 1847 ) finb bie mittel* unb norbbeutfdjen Eigentümlid)feiten in Staat, SßolfSleben unb Sprache mit Seift unb Sd)ärfe erfafst unb in betulicher ?iacbabtmmg Seines bar= geftellf. 'Bolitifche, foctale unb litterar. SßorträtS iammelte er in ben süJtobernen Ebaraftenftitcn» (2 'Jibe. , i'iannh. 1835). Slud) Derfafjte er eine «©cfcbicbtc berbeurfdjen Sitteratur» (433be., Sturtg. 1840), toenbete fich aber hierauf feinem frühem ©enre irieöer ;u unb lief; in rafeber jjolge erfd)et= nen: «tfran;,. 2uftfdjlöffer» (3 35be., fliannh. 1840), «S>aS 3agbbre»ier» (2ps. 1841; 2. 3lufl. 1858), «SDie Öanbomire, furifdje Erjäblung» (2 SBbe., äRitau 1842), «Ter *Brätenbent» (2pj. 1842), eine biftor. 3fi;;e beS Ubrmad)erS ÜRaunborf, beS an= geblieben Vubioig XVII., ben Jfioman «2>ie ©räjin Ehäteaubrianb» (3 SBbe., ebb. 1843), «©eorge SaubS grauenbilber» (33rüfl. 1844), «SretKBnigS: ftäbte im Sorben» (2 v^be., 2pj. 1845), «Ter belg. ©raf» r.l'iannb. 1*15), «^ariS 1847» (ebb. 1848). "Jsn beul SBerfe «TaS erfte beutfebe $arla= ment" (358be., 2p3. 1849) lieferte er in anfcbaulidVr Tarftellung eine Säuberung jener politifdi beireg- ten geit ^njnuidien hatte fidi 2. feit 1841 audimit Erfolg bei bramat Tichtuna. jugewanbt («Tratuat. SBerfe», ^b. 1— 13, 2m. 1845—74; SSolfSauSg. 1885 fg.). 3)aS Jrauerfpiel «SDlonalbeSdji» (1845) unb baS 2uftfpiel «SRofoto» (1846) berunbeten bereit-? fein Talent für tiefe ©attung bei Sßoejie unb fanben SBeifall. .Koch günftiger würben baS Jrauerfpiel o Struenfee» (1847) unb bie 2itteraturfom5bie «©ott= fdjeb unb ©ellert» (1847), befonberS aber «2)ie KarlSfd)üter» (1847) aufgenommen, bie neb halb auf allen beutfehen kühnen einbürgerten, girr feine bebeutenbfte bramat. Slrbeit gilt «©raf Sffer (1856), bem er fpäter nod? «6ato neu Güfen» (1858; gebrudt 1875), «SDlontrofe, ber fdnoar;e ÜJtarfgraf» 1 1859), «Ter Statthalter oon Bengalen» (1868), «93öfe Bungen» (1868), «SemetriuS», eine Aovtfetumg beS 5d)tUerfd)en gnttourfS (1872), folgen lief}. 2.S bramat. Ü)id)ttinaen jeidmen ficb im allgemeinen burd) realiftiichcu Inhalt, faubere SKotioierung unb Wihnenteduüt au», mäbrenb ihnen Originalität unb hinrcif.eube Kraft abgebt. 3n feinen proiaiuteu Sdniften oerfteht er feine 2efer burd) einen frifdicn, ungenierten, bod) eleganten etil ut fefjeln; ein icbbpferifcbeS ©enie bat er auch ba nie bewahrt, jjn feinem grbfjen biftor. :Koman «Ter beutfebe Krieg» (9 33be., 2p3. 186&— 66), ber in brei S8ttd}er(«3unter ÖanS», «SBalbftein» unb «öerjog SBernbarb») gcr= fällt, entrollt 2. ein umfaffenbeS ©emälbe ber Epoche be-j Treifetiiiähriaen Krieges. Später folgten nod) bie SRomane unb Diooellen "Tie SSöbminger» (3S9be., Stutta. 1880), i Ter Schatten Wilhelms. L?ine gefcbidjtlicbe ©rädblung» (2pj. 1883), «2ouifon» i Braunfdjii). 1884 1 u. f. u\ 3n feinem nacbgelaffenen, volljtänbig beenbigten Vornan «SRuben» (2pj. 1885) behaubelt er bie tonfeffionelle grage. Unbeftreitbar ünb V.-5 Serbienfte um baä beutfaje Jbeatev gemefen, unbfetnebramaturgifcbenSdjilberungenunbScbrif: ten: "Ta» SBurgt^eater» (2pj. 1868), «Ta» 9Jorb= beutfebe Theater" (ebb. 1872) unb «Ta» SBiener 3tabttbeater« (cht. 1875), nehmen all ber Ertrag reieher Ihiabruna, unb fidicrn ©efdfmadl einen fehr hoben Dlang ein. ioft, Telegraph, (Gärtnereien, Dbftbaum= fcbulen unb ift bur6 feinen äBein befannt. — 2) 2. an ber 3iabe, früher l'eubenbeim unb Cabenbeim, Torf im Breiä fireujnadj beS pieufj. SReg.=33ej. .Uobleui, 6 km füblidi oon SBtngerbrucf, an ber 2inie 8ingerbrücf=51eunfircr)en ber ^Breuh. Staat»hahnen, hat (1890) 527 E., 55oftagentur, gernfpred)oerbin= bung. eine von ben Jeinpelhevren gegrünbete Kird,e unb bebeutenben SSBeinbau. youbentjogel (Ptilorhynchus holosericeus Kuhl), ein im männlichen ©efd)led)t glänjenb blaufcbhjarjer, im roeiblidjen grüner 35ogel aus ber Aamilie ber jßarabieSPbgel (f. b.), unb jmar ber ©ruppe ber Tectpnarchinae, oon ber ©röjje einer Toble, ber äluftralien betoobnt. Tie Tiere- hauen loährenb ber 9ßaarungSjeit eigentümlid)e, lauben= artige '.Uefter, bie aber nidit nun brüten, fonbern als iKeubesoouSpläke benuftt unb mit allerlei bunten unb glänjenben ©egenftänben, Aebem, Snodjen, iUufdH'ln beftedt unb oerjiert werben, ^n ben legten jähren gelaugten ab unb nt i.'. in bie europ. Tiergärten, mo fte roie bie Trofjeln gefüttert n>ur= ben unb ihre Vanben gebaut bähen. Vau berborf, S t o ff b o d , ein alter ftavf er ©em§= borf, ber geroöhnlidi abgejehiebeu lebt. l'aubctbc, f. Erben. Vaubflcctitctt, f. AledHeu ili^b. 6, 3. 877a). Öttubfröfdje (Hylidae), Sßaumtleber, eine ©attung oon Aröfcben, bie ben JtjpuS einer fehr \abl- retd)en gamilie hüben unb jnnfänut ben SBlättern ber SBäume unb Sträucher leben, bie fte nur vur Seit ber Paarung unb bee ßaidfenS oerlajfen. Tie 6inter= beine finb febr lang unb bflnn, ber Unterliefet ;ahn; [oS, bie Bunge ooru am:Kanbe be» .Uiun» befeftigt, fobafi fte ioie eine Klappe umgefdflagen werben Eann. Sie befthen an ben Spitzen ber 3cben Scheiben, bie einen ftart flcbenben Sdfleim abfoubern, ber jur si*e= feftigung beS Körpers bient. Tie SBorberjeben fmb bei ben meiften nicht, bie .öinterjehen faum burd^ Sdimimiuhäute oerbunben; inbejfen giebt cS eine Ülitjabl erotifdicr normen (}. *i*. ber in Snbien hei= mifdte ivlugfrof cb, Rhacophorus Reinwardtii P<- ters, f.Safel: Atöfdu1 unb Kröten II, jjfig.6), bei benen ooru unb hinten mädftige ödute jWifcben ben Sehen auSgefpannt finb, oermoge beren bie Tiere oon 93äumen herahflattern tonnen. Tie meiften i'. finb fehr lebhaft gefärbt, ihre Saud)baut mit einer äRenge törnerartiger 3Bärjd)en (Klebbrüfen) mit feinen önnungen befegt. Tie Wänndfen haben meift einen aufierorbentlidi behnharen Heblfad unb tonnen baber febr laute Töne beroorbvingen. Tie 8. ftnb 1004 SctuBfrofdjfmgler - - SauBfäfer in über li'n ätrten befonberS in ben Tropen per= breitet; in Europa finbet f i cb nur bie folgenbe 2lrt, E>ic nörblid) bi-? 9torbbeutfd)lanb, füblidj bis Algier mtb Juni* unb bfttid) bis 3apan ocrfemmt. 3er europäische Saubfrofdj (Hylaarborea 1... f. Aiii. 4) toirb bis 4 cm fang, ifl eben lebbeift grün, unten gelblicbroeiß, Bon ben Schläfen Derläuft bie Seiten entlang bis 311 ben öttiterfüßen ein gel= ber, Diolettfribtoarj eingefaßter Streifen. (5'r über= wintert bei unS bic- gegen dnbe älprilim Schlamme ber ©ctoä|)er. Säufig wirb er in ber Stube in ©lä= fern gebalten als (übrigens jiemlidj unjUDerläffiger) äBertcrprophet. Bei 9BitterungSroed)fel, aber nidjt bloß bei brobenbem Siegen, läßt er feine Stimme lauter unb aubaltenber erfdjaJUeu. Sie jungen 8. leben a 1 •:- Raulquappen im SBaiier unb erlangen erft m 'Jlufang beS fünften äJtonatS bie fdjtoaujlofe ©e= 1 1 alt. £ropifa)e formen finb$t?ronS Saubfrofd) (Hyla Peronii, f. Tafel: jvröfobe unb Kröten I, Ata. li unf Prostherapis femoralis (f. jyig. 51. ,->u ben 2. geboren au&i bie 5 a f d) e u f r o f d) e (Nototrema), eine auS 4 ätrten beftebeube füb= anierif. Saubfrofdjgattung, bei benen bie SBeib= eben auf bem Studien einen Sduili tragen; biefer fübrt in eine ungefähr 1cm tiefe iafdje, in bie Dom A'iäuueben nad) ber Begattung bie Gier gebracht toerben, bie Dann bier ibre (SnttoidHung burdjmadjen. Sie befanntefteä(rt(Nototremamarsupiatum.2>u7n. et Iliiir., f. Staf. II, jvig. 1) toirb gegen (> cm lang, ift eben blaugrün mit gelben in ejicfjad laufeuben SängSlinien, fdjtoanft febr in ber Färbung. yaubfrofd)finglcr, f. Hylaedactylidae. i'aubgrün, f. Ebromgrün; aud) fooiel roie! 93eerengrün (f. b.). Vaubhcufdjrccfcn, ßeupferbe (Locustidae), eine gamilje ber eigentlichen ©erabftugler (f. b.j, i baben borftenförmige, ben Mörper au Sänge über* trejfenbe Aühler, ju Springbciuen cutliudelte iym- terbeine unb picrglicbrigc iyüße. Alügelbeden unb Alügel finb fäft immer eenjanben. iiu ber redeten Alügelfede finbet fieb beim äftäuneben eine pon einem ftarfen SRing umgebene, büunbautige Stelle, bie als Sirporgau bient; eine feingelerbte Seifte ber linten Aliigelbetfe toirb gegen ben QUng geftridjen. au ben Schienen ber SBorberbeine liegt ba*> ©el)ör= organ in gorm einer häutigen SBlafe, über bie eine feine &aut ftraff auSgefpannt ift. Sie 8. leben auf Sträucberu unb Bäumen, aud) im ©rafe unb udbreu fid) meift pon auberu Sfnfetten, bie fie ge- fdjicft mit t>eu Borberbeincu fangen; manche freuen nebenbei Bflanjenteile, wenige auSfcbtteßlid). Sie SEBeibdjen bringen mit ibrer langen Segerbpre bie Gier baufentoeife in ber Erbe unter. Sie anfeh,nlid)ftc einbcimifdie 2lri ift fa-> grüne ©eupferb 1 f. b. ). hierher gebort aud) bie bunfle Scaphura Vigorsi Eirb. (f.äafel: au fetten I, §ig.4)auS33rafi(ien. Vauliltül:,cr, bie öoljarten, bie feine -Kabeln unb Sapfeu, roie uujere getoöhnlicben Jiabelböher (f. b.J, fonbern Saub, b. b. breite Blätter befineu, unb febr oerfdiiebenartig gestaltete Bluten unb Ariidne tragen. SBiffenfepaftlid) fann mau unter tiefem Flamen alle bifotipten öolsgeroäcbfe, gleidj Diel ob Baume, Sträucber ober jroergbafte öath= frräueber, jujammenf äffen, bie fidj Don ben 3Rabel= belfern burdp ben anatom. Bau ber Blätter, be-> mcIh'-j unb burdj Blüten unb Anubte unterfd)eiben. Sie Aoriu ber Slätter ift nidjt mafegebenb, benn e-ö giebt aud» 8. mit nabel= unb fduipyeuförmigen Blättern (3. 95. Derfcbiebene öeiben, Jamavivien, Empetrum u. a.), foftie Siabelböljet mit breiten Blattern, j. 33. bie Stnbentanne (f. Araucaria), bei Japan, ©inglobaum. SaS y>oli ber 8. beftebt au? (Sefäfeen, oerftbieben geftalteten Soläjellen unb ÜRarfftrabljellen, baä ber ".KabelböUer faft nur au* Jradjeiben (f. b.) unb ÜHarlftrabljellen. Sie Blüten ber 8. unb jioar bäufig roie bei ben Slabelbbljern eingefdjtedjtig, bod) fiub ftetS bie Staubgefäße mit iiurtlidH'u Staubbeuteln, bie meiblidien Blüten mit einem echten Stempel begabt, beffen Arudittnoteu bie Samenrnofpen einfeiniefit unb fub baber }u einem Samen entbaltenben Aruditgebäufe .ui ent= nudeln oermag. Sie 8. iduageu nadj bem iHbbieb be§ Stammet auä bem Stoae in ber Siegel au«, »eil fie baS Vermögen befiuen, jchlafenbe älugen unb fog. älbDentiofnofpen (f. Snofpe) ;u entroidteln, roaS ben "JcabelbeUern meift abgebt. :Uad» ber 2ebenS= bauer ber Blätter verfallen bie 8. in blattroed) = felnbe ober fomm er grüne unb in blattbe- baltenbe ober immergrüne. (S. Baum, 33b. 2, 6.520a.) jrtier.utbie Jafelu: 8aubb. öljer: 3Balb = bäume I— VI; jur Grtlärung ogl. :Hborn, SPappet, ©ornbaum, Birte, ßiche, Ulme, Buebe, 8inbe, Srle, ßfehe, ©berefche, SBeiben. — Bai. Sippel, öanbbud) ber Vaubbolifuube (3 Sie., 33erl. 1889— 93). £aubh,üttcnfeft, ßüttenfeft (bebr Sukköth ober C'liag has-sukköthj, in ber ©efeggebung be-> SeuteronomiumS (f.b.) unb bec- Brieftereeber jiame be-j britten ber großen jüb. Aefte, in ber jabnufti= fdjen ©efeögebung ätftp$= ober öerbftlefefeft, fruit aud1 bloß «baS geft» genannt. 6S ift baS geft ber Dbft= unb SBeinernte. Suffetbfeft beif;t e§ nod) ber citte, babei in Sauben 311 tuobnen, bie man auf Sädjern, in febfen, Straften unb auf Blätsen auS grünen Steigen erbaute. Tiefes toirb im Sjkiefter= cober 3 iifof. 23 befohlen unb ift fo nad) bem ,Seug= niv Don 'Jiebemia 8, 13 fg. ium erftenmal nad) biefer Borjdirijt 444 ü. (5br. in ^erufalem begangen toop ben. Sod) ift biefe Sitte an anbern Heiligtümern als Aerufalem oielleicbt fdjon in oereriliicber 3eit berlemmlidi geioefen. SRach Doreritifcher Sitte (ogl. 5 9Jlof. 10, 13 fg.) bauerte baS 8. fieben Jage, ttadi 3 SDlof. ■!'■) Dom 15. be-> 7. OJlouatS (Sifdjri) an. Sod) ift bort fdjon Don fpäterer 6anb ein adjter A-efttag hinzugefügt, ben ber Brieftereober aud) 4 SDlof. •_'9, 35 forbert. Sdjon SJcebemiaS oeitgeuofjeu baben nad) Jieb. s, is biefe Beftimmung in 3 i'ioi. -.'.j gefun-- ben unb banad) aueb ben achten 5ag (■_':;. £ifd)ri) gefeiert, (unfeine Aeftgebräiube, loie ba-J Tragen einer Eitrone ober Drange in ber [inten unb eine* mit 3Beiben= unb [JRprtenbüfcbeln umgebenen 5ßalm= jtoeigS in ber redjten öanb, bie Sibation mit SBafjer auS bem £eidje Siloab, bie Illumination beS Bor= bofä ber 3Beiber unb ber Aadettan; ber äJlänner am 6'ube beS erften ffefttagS , fcheinen erft fpäter aufgefommen ju fein. SaS Aeft toirb gegenwärtig nod) Don benSSraeliten unb jioar mit geiiufjenBe- fchräntungen begangen. iS. aud) Simchat Ibora. Saubfäfcr (Phyllopertha), ein über bie Sitte B;elt verbreitete« ©efd)led)t ber Blau borntäfer. älm befannteften ift ber 3t 0= f enlaub fäf er I Phylli ipertha horticola L., f. nebenftebenbe Slbbilbung) ober ©artehtaubtäfer, Don 9 bis 10min Sänge, metallifdi grünfdjtoar; mit brau; neu Alügelberfen, ber im i'Jai unb 3uni oft in großen Giengen erfdjeint unb befonberS ben lUofenblüten fdjäblid) toirb. S. toirb aud1 biStoeilen ber SKaifäfer (f. b.) genannt. LAUBHÖLZER: Waldbäume. I. mmm i *: -* ~% 1. Bergahom (Acer pseudoplatanus ) ti** ' ü 2. Zitterpappel oder Aspe (Populus tremula). Brockhaus' Konversatiüns - Lexikon. 14. Aufl. LAUBHÖLZER: Waldbäume. IL Brockhaus' Konversations -Lexikon. 14. Aufl LAUBHÖLZER: Waldbäume. III. i 1. Stieleiche (Quercus peduneulatal. 1 — 7 Teile derselben. 2. 3. Teile der Traubeneiche (Quercus sessüiflora). 4. Bergulme (Ulmus montana). 1—6 Teile derselben. 5—8. Teile der Flatterulme (Ulmus effusa). Brockhaus' Konversations- Lexikon. 14. Aufl. LArBHÜLZER: Waldbäume. IV. Brockhans' Konver-utions - Lexikon. 14. Aufl. LAUBHÖLZER: Waldbäume. V. n 1. Sclivrarzerle (Alnus glutinosa). ' y ;/?,; 2. Esche (Fraxinus excelsiorj. Brockhaus* Konversations -Lexikon. 14. Aufl. LATBHÖLZER: Waldbäume. VI y : ■cd 1. Eberesche (Sorbus aueuparia). L'. Weil*' w i-ii|i- i Salix alliii p. Brockhaos1 Konversations- Lexikon. 14. Aufl. Scwblatfdje — Saudjfjeim km.i:, Vaublatfcfic, fooiel tote Sllpenerle (f. (Srle). Vaitbutoofc (Musci frondosi, Bryoideae), bie SRoofe (f. b.), bereu grud)t bei ihrer Ausbcbmtiio. ben obern Teil bes Ardjegoniums' in ber [Regel ab rei&t unb baS abgeriffene Stüd al§ fog. öaube (calyptra) auf ibrev Spihe trägt. Sie Arucbt fetbft in büdjfenförmig unt> öffnet jicb meift mit einem ©edel. Alle 2. haben einen beblätterten Stengel. T ie 8. jetfallen in oier jyamitten : l ) 3 p b a a n a ■■ eeeu, Terfmoofc; 2) Anbrcäacceu; 3) 3ß ig a § = caeeen; bie beiben lehtcru ,yainilien enthalten nur wenige ©attungen unb jinb burd) ben Sau beS SporogontumS getennjeicpnet; bei ben Aubreäaceen öffnet jicb baSfelbe mit oier .Klappen, enthält jebodj feine Stbleuberfporen, bei ben *l>bascacecu bleibt er jtetä geiehlofjen unb bie Sporen fönueu erft bann inü jyreie gelangen, Wenn bie Sporogoniumtoanb oerfautt ift. I 1 S r l) a c e e n , eebte 8., tie große "JJicbr uibl bei 8. Tie ©efd)ted)t3organe fihen entioeberam Sdnutcl Ter ßauptad)fe (Musci acrocarpi) ober an Keinen Seitcu.v.ocigcn (Musci pleurocarpi). Qn maneben gälten finb bie Statteten, bie jene Organe umgeben, befonbers au§gebi(bet unb rötlid) ober anbers gefärbt, iobaf; eine 3trt SBIüte cl>criantbium) entftebt. Tie Slüten tonnen enttoeber monöcüd) ober biöctfd) fein ober audj Antberibicn unb Arche; acuten nebeneinander enthalten. 3ugleid) mit ben @eftbled)t3organen treten faft (tet§ haarartige @e= bilbe, feg. ^arapbofen auf. Tas Sporogonium ift meift langgeftielt unb öffnet fidi mittet! eines Tctfels; bie baburd) gebilbete 2Rünbung ift ge= toöhnlidi mit einem Sßeriftom periebeu, ba§ bei ben einzelnen ©attungen febr pcrfebieöcnartigcu Sau befitit. (3. Tafel: äRoofel, gig. 4— 7; Taf. II, Aig. 1—0; uir (5'rtlärung f. bie Artifel Fontinalis, Hvpnum, Milium, Iiryum, Funaria, Polytrichum, Sphagnum, äRoofe.) Sitteratur f. i'ioofe. Saubfägc, eine Säge mit einem feinen, 0,8 bis 2 mm breiten, 0,25 bis 0,35 mm bieten unb 75 bis 125 mm langen Sägeblatt aus Ubrjeberftabl, befjen Sejabnung nicht burd) Seilen, fonbern burd) (Sin; hauen mittels SIReijjeli erzeugt loirb. TaS Säge; blatt loirb in einen rechtedig ausgebauditen, meift eifernen claftifcben "Bogen mittels jmeier burd) Schrauben oerftellbaren JUeminbaden gefpannt; ba§ untere 6nbe bes Sogenä ftedt in bem hölzernen Öanbgriff. Ter gu bearbeitenbe ©egenftanb toirb auf bie platte eine» an ben Tifdi anjufdiraubenben Sägebods gelegt unb mit ber linfen öanb geführt, roähreub bie rechte öanb bie Säge fentrecht auf= unb abwärts führt. Jteuerbingä bat man audi i.'. mit gußbetrieb (Saubf äg emaf cb i n c n ) berge; ftellt. Tie VJ. toirb Dielfad) benulU, oon Dilettanten ;urSerfteüungburd)brod)eneröoharbeitenauä3iufj= bäum, Sud)en= unb ^appelholj, befonbers' aber im ßunftgetoerbe jur Anfertigung oon Einlege; unb Schnitzarbeit, gäd)erfd)alen, Srodjeu u. bgl. aus Sol?, Elfenbein, Perlmutter, SdSilbpatt unb anbern Stoffen. — Sgl. SBatleneg, Tie 8aubfägerei (mit 117 Slbbilbungen, 3. Aufl., Seim. 1891). l'rtubiältgcr (Phyllopneustinae), eine attä ctloa 11 ©attungen unb 140 Arten beftebenbc nabeju tosmopolitifcbe lluterfamilie ber echten Sänger, ausgejeidntct burd) einen fchlanten Körper, pfrie= menförmigeu Sdjnabel, fd)toad)e Seine, mittellange Aliigel unb graugrüne Aärhung. 3" ihnen gehören u.a. ber Aitis (Phyllopneuste trochilus Bp), Sirfenlaubfänger, ein 12 cm langer Bewohner unferer 2lueu= unb SBeibenanpflanäungen; ber ii! alblau b i a n g e r i Phj llopneuste sibilatrix Beeilst., i. Tafel : 'JJfitteleurppäifdie Sing- Dögel III, Aig. 4, beim "ilrtitel SingPögel) unb ber SKeibenlaubfänger (Phyllopneuste rafa Brehm |. Sie lüften am ©oben in überwölbten Dieftem unb legen y— 7 roeifje, rat punftierte 15'ier. 8«n(it5«fer(frji.ecudesjxlivres),eine 1726—94 geprägte fraui. Silbermunu- (f. @cu) im Stöerte oon 6 Biore§, bie ihren Flamen oon ben Sorbeerjtloetgen erhielt, loeld)e bas ©epräge umgaben. Ter 8. hatte befonbers im SluSlanbe ftarfeu Umlauf. Aus ihm entftanb unter öftere, öerrfebaft in ben A'ieberlanreu ber .Uronenthaler (f. b.). Vnubuögcl (Phyllornithidae), eine Reine aus 3 ©attungen unb 18 Arten befteheube Aamilie ber Sperliugsvöael oonnidjt ganj fidjeret fgftematifd)er Stellung. Tiefe fruebtfreffenben 33eloob,ner Cft- iubiens unb bes ganzen inb. Webietes mit Aits= nähme ber Philippinen jetebnen (tdj burd) mäfjig lauge, gefrümmte Sduiähel, furu* Aüfie, mittel; lange aIücicI, jiemlich lauge Sd)loänje unb ein toeU dn's, meift graugrünes ©efieber aus, beffen garbe bei manchen bis ju glfinjenb grasgrün jidj fteigert. Sanbtttctt, f. Slättertoerf. Saud), jufammenfaffenbe Sejeidjnung für alle Arten ber ©attung Allium (f. b.). $m engern Sinne bejeidjnet man als 8. alle biejentgen als ©emüfe fultiiüerte Alliumarten, bereu Slätter nicht röhren; förmig, fonbern flach, banbartig jinb, »ie Sorree, Hnoblaudi, SRotambolIe u. a. Saud), linier Achcufluf; ber oll in Cberelfaf;, entspringt in ben Sßogefen, tritt bei ©ebtoeiler aus bem ©ebirge, flief;t nad) SR. unb münbet, 53 km lang, bei liolmar. i'aurlin, Stabt im firei§ Ouerfurt bes preufj. Sftcg.=95c3. SÖlerfeburg, redüs an ber Uuftrut unb an ber Nebenlinie Naumburg a. S.-Arteru i Uuftrut; babnlberi'reuf;. Staatsbahnen, batllWioi 24166., barunter 5() Matholifen; Sfoft, Telegraph, alte 3Jlauern; 3ucterfabrif, ©loctengie^erei, Srauerei, Manbelsmüble, Dbjt=, Spargel; unb SBeinbau. i'rturhcrr, Unter 'Jiebeufluf; ber Touau,eutfpringt am Aorbranbe ber Alb norböftlid) beS.Hornbübl in (i44m&öf)e unb münbet, 57 km lang, im ThaU beefen oon Sigmaringen oberhalb Scbeer. Saucbgcwächfc, f. ©emüfe. Saud)l)autmcr, felhjtänbiger ©utSbejirl im .Üreis Siebentoerba bes preuf;. :Keg. viu-;. ".iJieriebura, an ber [Rebenlinie [Ru^lanb=S. (•s,r. km) ber *45reu|. Staat§babnen, hat (1890) 393 Q., ^oft unb Tele= grapb. — Tie A f t i e n g , c f e 1 1 f cb a f t 8. uinfaf,t @ifen= unb Sronjegie^erei, ein Smailliertoer!, )Sla-- fduueu; unb Srüdenbauanftatt unb Sdnieibemüble mit 131 « i Arbeitern. Tas 9Berl limrbe 1725 oon ber Areifrau oon Bötoenbat)! gegrünbet, mar oon 1776 bis l's71 im Sefiö ber ©rafen oon (f infiebel, bie es 1872 famt ben bautgebörigen 3»eigioerlen SRiefa mit Sied): mit» iKöbreumaluPerf, (Sröbih mit:Höhren; unb Stahlgießerei, unb Surg&ammer mit ©ieperei an eine Aftieugefellicbaftoertaujten. Aus ber Sronu'; giefserei jinb iablreidie Tentmäler, Statuen unb Stiften heroorgegauaeu. l'aiidibcim, Stabt im Cberamt (5'llioangeu bes totirttemb. ^agftlreifes, an ber ^agft unb ber Viuie Stuttgart »Nörblingen ber SBtirttemb. Staatsbah= neu, hat (1890) 999, als ©emeinbe 1135 (5"., ißoft, Telegraph, fath. SPfartfircbe, Synagoge, tiefte ber alten Sefeftigungen. 8. gehörte bis 180G bem Teutfdu'n Drben. L006 iiaucfjfc^lüainm -- Saubon i?oud)fd)Wamin, f. Marasmius. v.'nurtiftäbt, Stabt im preufc. Sftea.=S8ej. unb Sanbfteiä QJterfeburg, an ber flebeminie iUcrfe-- bürg =8. i im Bau i ber Brenn, ctaatsbahueu, Sin eine-:- '.Hmtsgeridus (2anbgetid)t .vuülct, bat (1890) 2106 S.( baruntec 28 ßatüolifen; ißoft, letegrapf), ein alte:- Jheater, Scblof; unb eine erbig=fahnifc^e (SifenqueHe (11° C), 1697 entbedEt unb niOgefafct, mit Babeanftalt unb %\irf. A-rühcr mar 8. bie Semmcrrefiben; bet öerjöge Don Sadn'cn = lUerie= bürg. ,Su feinet heebften Blüte gelangte e§, ale bet ©rofsbetjog .Harl jluguft Don äBeimar in Begleitung oon (v>ccthe mehrere Sommer bafelbft oertebte unb baä ßoftfceatet äSorftellungen gab. 3C13 biefet SBe= iueb aufsötte, iauf aud) ba§ Sab toiebet unb bat jid) erft in neuerer ^eit hiebet gehoben I 1893: 198 fiutgäfte). — äSgL SRafemann, Sab 2. (6aUe 1885 i; oeft 9 bet « Jceuiahrsblatter", hg. von bet ßiftortfdjen ffommiffion bet Bromir, Saufen. Xaub (fvr. lab», äBilliam, Srjbtfd^of Don Sanier* burp, bet ;h>eite ©rttnbet bet engl, yieibtirobe, geb. 7. Oft. 1573 '.u fReabing in Bcrtihire, mürbe lij^s Bisher Don Sonbon unb mäbrcnb bet 11 Jiabre, me unter Karl I. ba§ Parlament uidn jufammentreten butfte, äRiniftet in .uircbeuiacben.' 8. {teilte t>er allem bie fiepte Don bet bifd)öfltd)en Dtbination unb baburd) oermittelten Succeffion als ©runb= attjfel feft, bradjte bie «39 ättifel» totebet jut ©et tung, fotbette ftreng bie gcnauefie Beobachtung bet ©ebtäudje beim ©ottelbienft unD führte aUmäblid) neue ein, bie bem fatb. Bitus nabe tarnen. Badi feinet Erhebung jum l5'r,bifd>oj von Eanterburü (1633) mcbinüerte er bie engl. Siturgie unb Der= fucbje fein üRadjroerl aud) in Sdmttlanb cinut= rubren. Tics befonbetS führte ,;um älufftanb bet Schotten unb ;ur (5'ittroidlung bet brit. Devolution. Süll bas Parlament Min bie Cberhaub geinonnen batte, imtrbe 8. mit ben übrigen ÜRiniftetn in 3tn= Hage oerfeiü, von ben ©emeinen als öodjDerräter nun 2obe nerurteilt unb 10. San. 1645 enthauptet. irctibcm bat bie Don ihm vertretene :)iicbtung bie Cberbanb in bet engl. Kirche behalten. Unter feinen Schriften luilciu, 6 Sbe., Drf. 1847—49) ift ba§ Don3J5t)arton herausgegebene lagebuob im- bie©e= fdjtdjte jener .Seit iebr midnig. — S8gl. Senfon, äBilliam 8. (8onb. 1888). l'aübtt, bal geiftliche Sieb in ital. Spradie, ba§ in ber jmeiten öälfte bei- 13. unb im 15. oabrb. blühte. 15"* bat gembbnlidi bie Aorm ber ital. Ballata, bei Janiliebc*. (2. Bailabe unb Sanjone.) Vaubn, Statt im älmtlbejirf £aubetbifd)ofl= beim be? bab. Sreifel "DlooSbacb,, an ber Raubet unb ben Sinien >>eibelba\vB!ünburg unb SBerb hcim = :l'iergentbeim bet Bab. Staatsbabuen, bat (1890) 1678 6., baruntet 119 @Dangelifd»e; SBoft, Jelegrapb,, eleftrifdje Beleudmmg, eine (5iienbabn= rccrtftdtte, Sanbhrirtfdjaft unb äBeinbau. Laudanum, bei ben '.Unten bei -JJiittelaltevo iebe§ Berubigungg; unb @infd)läferung§mittel (be= fonberS auS Opium). ,Vtu iit L. Bejeidjnung für Opium (f. b. i. 5öben|?am§ L. iL. liquidum Sy- denhämi) ijt fafraubaltiae Dpiumtinftut (f. b.). Lauda. Sion. Salvatovem Hat., Vcbe, 8if>n, ben Srlöfet»), ein am Jtonleidjnamsfeft üb= Udjet fatb.Kiiebeiuieiana Don ^boiua-? Don älquino. Laudatio auctoris, i. Auctoris uominatio. Laudätor tempöris acti (lat.i, Cobrebner bercerqaniienen3eit,tiitatauv>>ora;'"Ar~iHil'tica-> <^Cr^ 173). t'aubcrbalc (irr. labbevbebli, ber frühere ?Iame be-Mi'eitl.5eil-jberl\bett.(i'ra!'\baitBeraHd,cberbe« Jbale-> be§ Aluiiev Seabet (Saubet), ba§ ber iebott. Aamilie SDlattlanb von ibirleftane unb Seityingtgn ben ©tafen= unb ßetjogStitel gegeben bat. t'nuberbalc (fpr. labtetbebli, ^ame- ÜRaitlanb, adjtet ©taf Don SJ., engl. Staatsmann unb Sd)tift= Heller, geb. 26. 3an. I7.")'.t in fiatton ßoufe (3Äiblo= tbian), nutrbe 1780 äbDofat, trat balb batauf in§ Unterbaut, iduoB fieb an aox ale eifrige-:- SKjtglieb ber to^igaifnfdjen Oppofition gegen Bitt an 'unb blieb aud' beffen ©egner, al§ er nadj feine-:- SBateti Jcb 1789 feinen $lafe im Oberbau! eingenommen batte; namentlich luiberfetite et fieb all Slnbänget ber franj. [ReDolutionSibeen Bittö SriegSpohtil gegen [yraniteid}. ÜIU> fein Jreunb aci" in ba-: Wi- nifterium ©renoille eintrat, mürbe 8. 1*1"; gtofsbtit. Speer unb ©rofjfiegelbema^tet i'cn Sdiottlanb; im 3uli 1806 leitete er Dergeblicrje Ariebeiu-oerbanb- lungen in SfJariä ein unb trat 1807 mit bem SÖlini= fterium nirüd. ^n fväterer .Seit Dolljog ftd) ein alb mäblicrjet potit. ©eftnnungSmedjfel bei ibm, ber ihn fdjliefslidp -,um ßaupt ber fdjott. 6od)torieä Werben lief;. (5'r ftarb 13. Sept. 1839 in feinem Sdjlofs JbivleitaneiüBeraudihtre. llntet feinen Dielen aIiuv fd'riften über itlänb. unb inb. älngelegenbeiten, bie fiorngefefee, bie [yinanjen u. f. to. ift bie «Enquiry intn the nature and origiu ot' public wealth» (6binb. 1804; -_'. -Jlufl. , ebb. 1819), roorin er bie ö!onomifd)en Jbecrie.tlHbam Smitlv: betampft, bie toid)tigfte. — Sir Jreberid SennS SJlaitlanb 8., (5'nfel be§ fedjften ©tafen i'ru 8., geb. 1770, mar ber Befehlshaber be§ BeUcrepbcu, auf bem 15. Aldi 1815 3lapoleon I. eine „Sufludn fudne; er ftieg nun Monterabmiral empor unb ftarb is:;;i al§ CberbefebU-haher in ben inb. ©eroäffern. l'auberbale (fpr. lahberbebl), Sob^n 3Raitlanb, jtoeitet ©taf unb erfter .fSer;og von 2., engl. Staats- mann, geb. 24. i'tai 101G in Vethington, trat 1638 bem Sooenant ber vreebnteriauiiebcn Scbctteu gegen fiatl I. bei, begab fidj aber 1648 ut .Harl II. nach Mcllaub, begleitete ihn 1650 nad) cdicttlaub, nuirbe in ber SdUadit bei 2Borcefter (1651) gefangen unb evit 1660 burdj SDlonl befreit. Marl IL, ber in ibm ein äufjerft gefügige! SBetfiseug fanb, überhäutte ihn mit (5'brcn; er ernannte ihn uun Staatäfelretäv j für 6d)ottlanb, jum Bräftbeuten be-? Staatc-rat-> unb jum erften .Uommiijar ber Sdiatitammer. Dbs gleich früher ein eifriger ißte^bntetianer, arbeitete 8. tcdi nun für bie vBiichc-f-r-tirdH- unb bie Eftnigl. Slutotität in Scbcttlanb. @t war SKitglieb be-> ßabalminiftetiumä n'. b.l, mürbe lt;?-J nim öerjog von V. erbeben unb gefjötte ut ben QUitgliebern beä 'JJanifteriumö, bie trofc be-> SBerlangenä be-> Unterbaufei 1674 nidjt ihres ilmteo entietu mur= ben. St blieb bis 1681 in feinen Ämtern unb ftarb 20. Slug. 1682. i.'. mar ein äufjerft getDtffenlofer, aber fluger unb gemaubter Staatsmann; SBaltet Scott bat ihn in «< eine 9Jta= jorsftelle. im Siccaner ©renäregiment oerfcbafjten. \ yn ber jitm Sarlftäbter ©eneratat gehörigen Crt= fdjaft SBunid oerlebte er 10 3cu;re, bi§ beim ^luv brueb be§ Siebenjährigen firiegeS eine neue Jbätig-- feit für ibu begann. gürben Überfall »onöirfdjberg würbe er 20. gebr. 1757 Cberft, wenige HJconate barauf (Generalmajor. 3" ber üßrager Sdjtadjt 1757 unb befonbers bei Verfolgung ber Sßreufien ; nadj ber Sdjladjt bei Kolin bewies er grofse (Ge= fdiicflidifeit. ©ierauf unter ben 2ßfinjen oon yilb; burgbaufeu geftcllt, ber bie Dteidjäarmee befehligte, mujjte er ben Überfall in (Gotha unb bie SRieberlage bei :Kofsbadi mit erleben. 9lm 30. Juni 1758 er= beutete er bei Tomftabtl einen grofjen preufj. SBagen= parf, wofür er jinn Aelbmarfdialllieuteuant beför= bert würbe ; nach bem Überfall bei >Sodif irdi ( 1 1. Ct t.) tbat er fidi bei ber Verfolgung hcroor. vJluct) ent= febieb er allein 1759 burdi fein Singreifen im redjt= zeitigen OJtoment ben -Sieg bei fiuneräborf unb er= hielt nunmehr, ;,um Aelbuutgmeifter ernannt, ein eigenes Korps oon 30000 l'iann. äRit biefem ge= mann er liegen Aonque 23. Juni 17(10 bie Sdjladjt bei Vanbesbut in Sdjlefien; auch erftürmte er ©lals unb beraunte, jebodi oergeblid), Breslau. Jn ber SdMadit bei i'iegnils 15. 2lug. würbe er oon Ariebridi II. gefajlagen. Sagegen nabtn er 1. Cft. 17t>l Sdjweibnij burdi einen fübnen .ftanbftrcicb. Sie Ariebensjabre waren für i'., ba feine ©egner ■Saun unb nach ihm 8a§cp an ber Spifee be§ öof: trieg§rat§ ftanben, fo wenig erfreulich, bafs er mit Sadifen Unterlianblungeu anfnüpfte, um in beffen Tienfte überzutreten. SBeim äluSbrudj be§ 33auri= fdieu drbfolgefriegeS erhielt er, sunt gelbmarfdjall erhoben, ben Dberbefebl über eine 2lrmee an ber fäajf. @renge gegen $rinj .vieinridi oon 5ßreufjen, beffen Einbringen in Söbmen er uidit ju binbern limine. 9iadi bem grieben ,ut Jefdu-n (1779) lebte er loifjenfdmftlidien ißefdjäftigungen, bis Jofeph II. ihm im Jürfentriege Juli 1789 ben Oberbefehl übertrug. @t eroberte SBelgrab 8. Ott., mufste aber wegen ber oorgerücften Aahres.u'it ben gelbjug ab= bredien. 3lls 1790 gegen $reufjen ein öjterr.'.iieer in Hiähren aufgeftellt Würbe, trat er an beffen 3pike. 2er Job überrafebte ihn 14. Juli 1790 im >>aupt quartier 311 "Jceutitfdiein in IHahren. Seinen Flamen erhielt 1888 baS ofterr. Infanterieregiment 5Rr. 29. — Sgl. SB. oon Janfo, Tas Veben'bes t. f. gelb= marfdialls ®ibeon 15'mft A-reiherrn oon 8. (SBien 1869); Sudjberger, SBriefe S.§ an ben SoftriegSrat oon Modiftätter 1757— G9 (9)b.48 beä «Slrdnos für ofterr. ©eföic&te», ebb. 1872). l'aucitburg. i).\i erj og tum Ö.,fircUimpreup. 9Jeg.=33ej. Sdjleswig, bat 1182,56 qkm unb (1890) Isst l (24734 mannt., 24140 weibl.) (?., 3 Stäbte, 135 Sanbgemeinben unb 41 ©ut§be;irte. 3its bes Vdnbratsamtes ift 2t. Weergsberg bei Safeeburg. 8. war ein früher mit violjtein als beutfdies 33unbe§= lanb ui Sänemarl gehöriges, feit 1865 aber in Sßerfonalunion mit fpreufjen oereinigtes öerjogtum, ift feit bem 1. Juli 1876 als .Wreis öerjogtum 8. ber öreufj. $roeinj cdilesioig .siolfteiu einoer leibt, ©aä 8anb ift fruchtbar unb Walbreidj unb befitU uihlreidie Vaubfeen. Unter ben SBalbungen ift befonbers ber Sadjfenwalb (f. b.), unter ben Sanbfeen ber :)iakeburger= unb ber Sdjallfee her^ oorniheben. S)ie bebeutenbften ©ewftff^r fmb bie Seloenau, wehte bei i'. in bie Slbe, unb bie Sted= niti, bie unweit Sübed in bie Jraoe münbet. SJeibe würben febon 1392 burdi ben Stectnifetanal (f. b.) oerbunb'en. ,'lderbau unb SBiebjudbt finb bie .^aupt- erwerhsjmeige. 8. bat 22 abiige (Güter, worunter bie bem Aürften Siämard gehörige gibeifommifj= herridvift SdjWarjenbet mit bem yerrenhaus [yrieb= ridisruh (f. b.). l'lis Wappen führt 8. einen filberuen 9Pferbe!o^f im roten gelbe in fdjwar^weifser Sin= fafjung. Sier lühedifdie unb jWei medlenb. : ftre= iitjifdje Snflaoen liegen innerhalb bes .Hreiies. ©efdjidjte. 8., ber alte ©ohnfifi ber iBotaben ( f. b.) , ift bie leüte flaio. Eroberung .Uarls b. ©r. (Sil i). -Jiadi unb nad) mit iachfen, A'ldiningern u. a. befiebelt, teilte bas 8anb anfangs bie ©efdjidjte beS vl>olabeulaubes, bis ein steil, bie ©raffdjaft ;Hahe= bürg, 1143 a(§ fädif. 5ljterlehn an öeinridj oon SSabeWibe gegeben warb. TaS übrige blieb bei bem Öerjogtum 6ad)fen; öerjog .^einrieb ber 8öwe ftif= tete Ü54 bas Bistum JKalu'burg. SRad) ber Demü- tigung ßeinridji tarn bas ßerjogtum Sadjfen an SBernbarb oon Einhalt, ber 1181 bie gefte 8. au ber @lbe erbaute. SfJadj bem i'lusfterben bes SBabewiber ©efdjledjts unterwarf König SBalbemar II. oon Tänemart bas; ganje Sßolabenlanb. ßrft nadi ber : ©djladjt bei i^ornböoeb (1227) gelaugte ^emharbs Sohn, SllbertL, wieber in ben SöefXfe ber 8. unb »og bie ©raffdjaf t SHafeeburg als erlebigteä i'ehn ein. 3lad) -Hlberts tobe (1260) erhielt beffen älterer Sohn Johann biefe unb einige anbere nieberfädjf. ©ebiete, mSbefonbere baS Sanb Säbeln jenfeit ber Glbe. Seine 3iad)lommen regierten in Sad)fen= Sauenburg bis 1689, mabrenb bie oberfädjf. (Gebiete (6ad)fen=aBittenberg) ber Jüngern Sinie .uifielen unb bas Bistum :)ialu-burg jur iKeid'Sunmittelbarteit gelangte. Unter ben Seilungen, bie im 14. Jahrb. erfolgten, ging in bem .Uurftreite ber altem Sinie bie .Wurftimme oerloren; troll SBieberöereinigung burdi (Sridi IV. (1401) tarn bas 3lmt SBergeborf an bie 6anfeftäbte(1420). 5iachbem 15S5cineluth..Hirchen= orbnung burdigeführt war, erfolgte ju gleicher ,-^cit bie Merjtellung ber Vaubesoerfaffung burdi .'Ibjdiluf; ber Union ber Giitterfduijt. lUiit Julius jyranj er= lofdi KJ89 bas asfanifdu- .«aus, uno öerjog ©eorg SBilbelm oon SBraunfdjweig=8üneburg wufjte fidi in ben SBefife bes 8anbe§ ,iu fefeen unb na* unb nad) burdi Chitfdiäbiguug bie älnertennung feiner !)iit= beioerberiu erlangen. SEBäbrenb bes (5'rbjolgeftreites fieberten bie Stänbe ihre SHedjte burdi ben 8anbeä= recefj oom 15. Sept. 1702. 5lad) ('•»eorg Wilhelms Jobe, 1705, fiel 8. an beffen Dieffen (Georg I., 8ur= fürften oon öannooer unb fpäter .Uönig oon Sng= lanb. Settbem teilte bas 8anb bie 5dndfale §an= nooers, würbe 1806 oon ben granjofen befeKt unb 1810 bem Departement ber (Slbmünbungen eiuoer- leibt. SRad) ber Sd)lad)t bei Veipug 1813 tarn 8. 1008 SauenButg (in ^Sommern) — Sauerfjütte triebet unter bannce. öertfdtaft, mürbe aber 29. SDlai L815 an Bveuften unb 4. ^uiii 1815 an Täucmart gegen Sd)mebifd)4J5ommcrn abgetreten. Ted1 blieb baS 8anb öabeln, baS "Jlmt JteufjauS unb ber [üblich, Don tcr (Hbe belegene Jetl beS StmteS 8. beim König; reid) öannooer. Tic mirflidje Übergabe beS i öeneg nunc- 8.» an TäuemarE erfolgte 26. 3uli 1816. Tic bau. iUegierting ichentc bie prooinjiellen Eigentum: licMeiten; auch bie SSerfaffung Dorn 20. Te.i. 1853 fcfrlofe jid) an ben SanbeSrecej? Don 1 7< >i_* an. Jtad) bem 5 obe beS Königs jvriebrich VII. (i5.5Roo. 1863) erbeben ber Erbprinz [yriebrid) oon Sd)leS= roig : öolftein = Sonberburg = äluguftenburg unb bie Aürftcnbauier ülnbalt, 'JJicdlenburg unb Sadrfen Mnfptüdje auf baS öcnegtum. 8. mürbe oon Sreufjen befeut, unb im grieben ui SSßien, 30. Dft. 1864, trat König Ebrifrian IX. {eine :Kccbte auf 8. an bie betten bcutfdjen ©rofsmäcbte ab. ßfterreid) überlief; biitcb ben Beitrag ;u ©aftein, 14. 2tug. 1865, gegen eine ©elbjablung (21/* SDlill. bän. Stylr. = 5625000 i1?.! feinen Slnteil an $reu= fjen, roorauf König SBtlfjelm I. burdj latent oem 13. Sein. 1865 Don beut öerjogtum SSefifc ergriff unb ;u SRaljeburg (26. Sept.) bie Erbtmlbigung ent= gegeuiiabni. Ta-> burdj ben SRecejj oon 1871 au^- gefduebene Temanium übermieS er al-> Dotation bem dürften Bi-r-marcf, ber 1890 beim SluSfdjeiben auS rem StaatSbienft jum 6 er jog » o n 8. ernannt mürbe. Tie 9ßerfonalunion mit $reufjen bauerte bie- 1876. Srft2. 3uni 1876 marb bie Einoerleibung Don ber :Hitter= ttnr 8anbfd)aft angenommen unb 23. 3uni burdj fenigl. Sanfrion©efejs. "Jim l.^fuli 1876 mürbe V. aß KreiS öerjogtum *.'. tcr preufj. fjkooinj Sd)le§mig=J5olftein einoerleibt Sgl. »on «ebbe, @efd)id)te unb 8anbe§befd)rei= bung beS öerjogtumS 8. (3 93be., älltona 1836— 37); oon Tuee, Mitteilungen jur StaatSgefdudjte beS &erjogtum§ 8. iJNafceb. 1852—57); KnauU), 55aS öerjogtum 8. (Sangenfatja 1866); ©lagau, Spaziergänge burdi 8. unb ^übeet (SBerl. 1866); ülrdMo beS SBereinS für bie ©efd}idjte beS öcnog= tum* 8. (SBtöttn 1884 fg.); SJtanecfe, £opograptnfd)= bifter. Beichreibung oon 8. ibg. oon Tübrfen, ebb. 1884); öaupt unb SBeöffer, Tie ©au= unb Kunffc benfmäler im .«reife öerjogtum 8. (SRafeeb. 1890). 2) 8. an ber Elbe, Stobt im KreiS 6«äogtum 8., am nörbl. Ufer ber (rlbe unb am SluSfluf ber Teloenau unb beS Stectnitjtanaß, an ber Binie Buchen Lüneburg berSßreufs. StaatSbafmen, SiB eines 3lmt§geridjtä (Sanbgerid)t älltona), Steuer», 'Jliebamte* unb einer äBafferbauinfpeftion, bat (1890) 5213 G., barunter 31 Sat(»olifen;$oft jmeiterfilaffe, ^elearaeb, alte -JJiariai't'aiiealeueuürtbe mit Aiirften: gruft (1599), SRefte bei 1616 abgebrannten bevu\tl. Wefibenäfd^loffeä , Real ; i Sllbinul : i fdjule , behere 39läbd>enfa)ule, SBorfd^ufjuerein, Sparfaffe, Sd)ip= DerficberungSgefeUfdiaft , Sampferoerbinbung mit Öamburg unb TetiüR; 'JJcaidMiten:, SDtaljfabri!, ,J,ünbbcl;;, Eigarrenf abrif en , oica,eleieu , Saß? brennereien, S3öttcb,ereien, Sfteeberei, Sd)iffab.rt unb Spebition. 8., bieöauptftabt bei 6erjogtum§ 9lie= berfadjfen, 1181 oom öerjog SBern^arb Don 8t§fa= niengegrünbet,mirbl2606tabtgenanntunbgebörte bif 1689benäl§!aniern, bie- 1816 jufiuneburg, EeHe unb öannooer unb bie- 1865 \u Tdnemarf. ifauenbutfl. li 8. in Sommern, fireic- im preim. :Uea.:^e;. ßöälin, bat 1228,60 qkm unb I ls'> ' 43517 (21 157 mannt., 22360 meibl.)(§., 2 Stdbte, 69£anbgemeinbenunb U2©ut§be3ine.— 2)R«i8= ftnbt im Kreis !C., an ber Seba unb ber 8inie ctelp= landet ber $reufj. etaatc-babnen, 3iK bei 8anb= /z\ ratjamte», eineö älmtigericb, ti ^ (Sanbgericbt Stebi mit 3traf= lammet unb einer :Keicbc-bant: nebenftelle, bat (1890) 80506., barunter 785 .Hatbclifen unD 309 Israeliten, -Bcitamt erfter Klaffe, Eelegrapb, l'reaumna: funu , ^rooinjialirrenanftalt, it. ©eorgen=6ofpital, 3oban= nitevtranlenbauc-, cdUadnbcf ; med\in. Webereien, SBollfpinneret, Spiritusraffine: rien, ©erbereien, Singofenjiegeleien, jyabrifation »on ^üubbetiern unb ilca'dnneu, Banbmirtfc^aft, J-iicberei unb .Mantel. Vatten ftc in. li 8. in Sadjfen, Stabt in ber älmtsb,auptmannfd)aft Sippolbiäroalbe ber fädjf. Kteisl)auptmannfd)aft SreSben, 7 km reu ber bebm. ©renje, an ber SSetjjen iihietliR bei ibrer Bereinigung mit bem 3lltenberger SBaffer unb an ter Siebenlinie ilfügcln=6eifing Miltenberg (3Rflgli^= tbalbabulbercäcbf. 3taatc;babuen, 3itieinec-jlint;--- geridjts (SanbgeriAt Bresben), bat (1890) ^Ti (?., barunter 65fiatb,olifeu ; fßoft, Jelegrapb, gernfpre# oerbinbung, Kirdje, neues .Hurbauc-, Sd)lofe be§ ©rafen6obentb.al=5fJüd)au;3l(ferbau,6oljftofffabrif, TampfiägeirerE. ^u ber Stä^e (12 km) 3lusfid)t§: punft iUütf entürmd',en auf bebm. ©ebiet 8. mtrb uievft 1320 al-j 8emenftein urfunblirb ermähnt unb tft Sommerfrifdje. — Sgl. "Belle, iihiglifttbal: füb.rer(2. äluff., Treec. 1891); ölende, 8. aU Som= merfrifd)e unb ttimatneber Kurort (ebb. 1893). — 2) 8. in öannooer, 5-lcrfeit im Kreis Hameln be§ preufi. [Reg.=S8eä. öannooer, 3iR eine-:- '.Hmtc-geridne (Sanbgeria^t öannooer), bat (1890) 1104 Q., 5ßoft, Telegrapb, SBurgruine, iirei median. S3aummoll= ieebereien,;n'eivantel-;-mübleu unb eine Sägemüble. Sauer, f. iUeft. l'aucr, ©uftao vvn, SBlilitärarjt, geb. 10. Ctt. 1807 )u SBefelar, ftubierte 1825—28 iUec-ijin ;u 33er= lin aß 3bgling be§ griebrid)=9Bil^elm§=3nftitutS, trat 1828 aß tibaritednrura, in bie ärmee, biente bei oerf(f)iebenen Diegimcntern, mürbe lsiU jiun ©eneralarjt be§ ©arbeforpS unb 1879 jum ©eneral= itabc-arU ber Slrmee, libei bes SanitäßfotpS uttc ber i'iebitinalabteiliing bes KriegSminifterium* er= uannt. Ten gelb wa von 1848 gegen Tdnemarf madite er aß Sruppenarjt mit, bie Kriege von 1866 unb 1870—71 im ©rofsen öauptquartier beS KönigS SSBilbelm I., teeldvr ibn fd>on 1^-41 aß inini »on "Ureunen ;u feinem Betbarjt gereäblt hatte, maS i'. bß jum Jete beS KaiferS blieb, j" bie Seit feiner Slmtsfübrung aß i'eiter beS i'iilitär= fanitätSmefenS fallt bie gortentmidlung ber unter feinem Sorgänget ©rimm eingeleiteten Reformen. Or mürbe 1866 in benSlbeßftanb erbeben une 1880 jugleid) jum erb. öeucrarprefeffer ber SBerliner llni= oerfität ernannt. "Jlud1 mar er fDtitgtieb ber Qber= EraminationStommiffion. S3ei feinem Tienftiutu= Idum mürben ibm 1888 aß gubelgabe beS Sani= tätSlorpS 30000 S01. ;u einer Sauerftiftung jur Unterftümtng ber öinterbliebenen Pen SanitätS= cfft.iiereu überreidn. 8. ftarb *. älprill889 ;u Berlin. Saucrljürtc, ein Serfted für ben Säger, namenfe lid1 in ber ^Idbe eine-:- SaufangeS, ber nid)t aß Selbftfang bient, fonbern jugejogen »erben muf}. Sie 8. üt am befteu in ber öebe angebracht unb meift ein jefter öeljbatt. Sauf — Saitfeiibuvg 1009 Sauf, im Sergbau bie in Cfterrcid) gebrauste ^Benennung bcr ©oblenftrcdcn (f. b.). Sauf, bcr .ftauptteil jcbcr geuerroaffe, in bcv bic (Sinroirfung ber $ut»ergafe auf bag ©efdiof. bcv ficb gebt. ®en 8. ber ©efdnitse nennt man Siobr ober ©efebüsrobr. Ser 8. nimmt bie Sßatrone ober Sabung auf unb flieht bem ©cfdioffe Südituufl unb SeroegungSart. $ft ber 8. binten feft gefd)loffen, f o ift bie SBaff e ein 35 o r b e r I ab er ; ift ber Scrfdilufs beroeglid), fo ift bieSBaffe ein Jjiiuterlaber. ©eine innere Sobrung beifit Seele, beren Umfaffung ©eelenroänbe unb eine ber Sänge nad) burd) bie DJtitte ber ©eele gebadite gerabe Sinie feeelen = ad)fe. Sei gezogenen geuerroaffen enthält ber 2. (9tol)r) Qüge unb gelber. Sauf, in ber yägerfpradje bag Sein bcr nicr= füfiigcn Sagbtiere; bann autt) ber freie Sftaum, auf bem bei eingerichtetem 3iagcn ber ©d)irm errichtet roirb unb looljiu man aus ber Kammer (f. b., S. 74 a) bag bafelbft eingeteilte ffiilb treibt. Sauf, ©tabt im SBejirfSamt öerghrud be§ bapr. 9tcg. = Se,;. äJtittetfranten, an ber Segnife unb ben fiimen Nürnberg =gurtb unb 9Iürnberg = @ger ber Sapr. ©taatSbabnen, ©itj eines 2tnitSgerid)tg (8anb= geriebt DÜirnberg), bat (1890) 3385 @., barunter 222tfatbotifen; Soft, Jetegrapb, Sinei Sabuböfe, gernfprecbeinrid)tung, alte» ©dblofj; ßunftmubjen, Öammertoerfe, iÖtetalls unb Dfenf ahnten, öopfen: unb Spargethau, öopfcnbaubel. Saufad), Sßfarrborf im SejirfSamt 2lfd)affen= bürg beg bapr. 9ieg. = Se3. Unterfranfeu, an bcr 8. unb ber Sinie !röürjburg = 2lfcbaffcnburg ber Sapr. ©taatgbalinen, bat (1890) mit grobnhofen 1158 6\, barunter 44 doangelifd)e; Softerpebition, £ele= grapl) \ d)em. gabrif, @if entuerf e unb Kaltfteinbrücbe. Dftlid) üon 8. burcbbrid)t ber 2 km lange G'ifen= babntunnel non ßeigenbrücten bie ßfelSböbe. ©e= fdnd)tlid) befannt mürbe 8. burd) baS ©ejeebt com 13. 3>uli 18G6 jlnifcben bcr preufi. Srigabe Hummer unb grofsberjoglid) beff. Sruppcn. Saufangeln, f. Seinenfifdierei. Sauf üvürf'cu, firiegäbrücten (f. b.) pon etroa 2 m Sreite, bic einem abgefeffeneu Steuer ober jtuei gufi= gangem nebeneinander ben Übergang geftatten. Saufen, feemännifeber 2tuSbrud für bie ©e= fd)lrinbigfcit eineg ©diiffg. @in ©d)iff läuft IG Knoten beifet: feine ©efebimnbigfeit in ber©tuubc ift 16 Seemeilen. 3"r Scftimmung ber ©efd)imu= bigfeit tnirb auf ber Srobefabrt bie abgefteefte SJteilc (eine genau getnefjene unb auf ber ©eefartc angegebene 35iftanj) abgelaufen. Sag ©d)iff läuft einen Jpafcn an beifit: eä befud)t ibn nur als Sieben.noed feiner Steife; allgemein bezeichnet baS Einlaufen bie Slnfunft in einem ÄSafeu, auslaufen bie 2thfabrt eine« ©d)iffg. 2tuf = laufen einem ©d)iffe beifit: eS einbolen. (Ein ©d)iff ift aufgelaufen, trenn eä auf bem (Srunbe feftft&t. GS finb 100m Kette ausgelaufen, Wenn fo Diel nad) bem galten beS ütnferg aufjerbatb ber Hlüfen im SBaffcr finb. 2t b laufen bebeutet aud) «non ©tapel laufen». Sugfpriet unb ßlüoerbaum finb auf einzelnen Sanserfcpiffen jum (Einlaufen, b. b. tum S3innenborbä= (nad) ^nneii) Dlebmen eiu= geriebtet, um bai 33uggefd)ütj unb bie Stamme ge= braueben ju tonnen. Sie DJtarSraben laufen Iaffen beifit: fie burd) SoSlaffen ber galten fdjnetl non ber ööbe be§ gefegten 3Jlar§fegefe tjerabtaffen, big fie fteif (ftraff) in bie Soppnanten (f. b.) ju bangen fommen; fo beim Segelbergcn ober JRecfett. Sirottljaiic-' S'cmtJi'vjatioitS'Srjifon. 11. Stuft. X, 3)er SBinb läuft um, ift umlaufcnb, iiienn er fid) fd)itell brebt. SB ort auf en fagt man non einem .Knoten einei3!aue§, ber fidi gegen bag Sdjcibegatt ein'eg 3Blod'§ (f. b.) legt unb babttreb ba§ 2Xugfd)eren (,'öcrauSglciten) be§ Jaucg attg bem Slod ferbütet. Saufcu. 1) S8c5irt'3amt im bapr. 9teg. = 53ej. Dbcrbapem, bat (1890) 30082 (15090 mannt., 14 992 meibl.) ©. in 40 ©emeinben mit 1081 Drt= febafteu, baruntet 2 ©täbte. — 2) 8. in Sapern, .ftaiiptftabt be« StMtrtgamteg 8., am [inten Ufer ber ©al.iad), an ber Diebenlinie grcilaffing=8. (12,4 km) ber 93apr. ©taatgbabnen, ©it; eine! 2(mtSgerid)tg (Sanbgericbt Sraunftein), sJicnt = , Sicbensollamteä unb SejirfSgrcnüumg, bat (1890) 2411 (5., barunter 3G Süangelifd)e; ^ofterpebition, Jelegrapb, gern= fpred)cerLuubung, fd)bne ©tiftgtirebe, ft'apu,,iner= {[öfter, firanten=, SBaifenbaug, SBafferleitung, elef= trifebe Strafienbetcucbtung. 8. erfdjeint fd)on im 10. Sabrb. ata bebeutenbe Stabt. Saufcu, SDlarft im ©eridjtSbejirtSfcbt ber öfterr. Sejirtgbauptmanufdiaf t ©muitbcn in Dberöftevrcid), an ber 3/caun, bie bier ftarfe ©tromfdjnelten, «bag loilbe Saufen», bilbet, an ber Sinie 2lttnang = 3fd)l= ©teinadj=3rbning ber öfterr. StaatSbabncit, bat (1890) 408 ß. unb eine got. 2Ballfabrtgfird)e. $n einem ©eitcntbale bie Gboriuffptlauf e (027 m), ein ©teinbamm mit brei oberen, burd) ben bag Sßäffer bei 2ßei|enbddj§ ju einem ©ee geftaut liurb. Saufen. 1) SBcjirf im febroei^. fianton Sern, bat 82,8 qkm unb (1888) 5995 @., barunter 430 (Juangelifdje unb 25 ^graeliten, in 12 ©emeinben. — 2) 8., franj. Läufern, Stabt unb ©auptort beg Sejirtg S., unterhalb beg 3"f ammenfluff cg ber Sitzet unb ber Sirg, roeldje bier einen SEBafferfatt bilbet, in 352 m ööbe im Saufcntbal, an ber Sinie Safel= 2)elgberg ber 3ura:£imptoubabn, bat (1888) 1290 £., barunter 154 @oangelifd)c unb 25 3*= raetiten, Soft, Uelegrapb; 8etnroanb= unb @arn= Weberei, ltbnnad)erei unb älcterbau. — 3) 2>orf im fd)incij. Kanton ^ürid), f. Sauffen. Saufen, öelpa« .'oelne neu, Suebbvuder, f. ßelpe. Saufcnbcrg, .vteinrid) pon, 53id)ter, f. öeinrid) «on Saufenberg. Saufcnbutg. 1) SSejirf im fdjmeij. Kanton 2largau, bat 153,3 qkm unb (1888) 13 668 G., bar= unter 393 Söangetifdje, in 23 ©emeinben. — 2) 8., ©rofilaufenburg, Stabt unb ßauptort beg Se= ürtg 8., 9 km bftlid) non ©ädingen, gegenüber pon Kleinlaufenburg, auf bem linten sJibeinnfer in 298 di .<5öbe, an ber Sinie Stein=2öintertbur ber ©d)irey. gtorboftbabn, ©ih etneg 3"llamtcg, bat (1888) 818 d., barunter 157 Enangeliftbe; Soft/ Jelegrapb, alte SSBarttürme, got. Kird)e mit ©rabmätern, altcr= tümlidje Käufer, krümmer ber Otuine 6abSburg= Saufenburg; §otäflö^erei unb bebeutenben gifd)= fang (©atmen unb -Hafen, jäl)rlidier Sad)tertrag 15000 grä.).— 3) 8., Öleinlauf enburg, Stabt im 2lmtSbe,iirt ©ädingen beg bab. Kreifeg 2Balbirnerei, ©eibenftoffmeberei unb bebeutenbe 8ad)gfifcberei (jäbrlidier Sad)tertrag 6700 Tl.). 8. ift mit ©rof?= laufenburg burd) eine Srüde oerbunben, bie auf bem aug bem ©trom ragenben Sauf enftein rul)t. Sid)t unter ber Srüde beginnt ber «Saufen», Don bem 8. ben üftamen erbalten bat, eine 1 km lange, 64 1010 ßanfeiibe Siedjiuuig — Sauftäfer an bei fdjmatften Stelle nur 25 m breite, öon geti Hippen eingefdjloffene Snge, roeldje bet Dlljein in Snomidutellen b ttrdnlief.t. ©roß= unb ßleintaufen= 6urg hüteten bii unu jyrieben oon Suneoilte eine Öecrfd)aft, bie 1386 oon ton ©rafen von öabiburg Saufenburg an Öfterreid) unb 1802 an granfreidb, überging, roorauf ©roßtaufenburg mit bem übrigen Aticttbal (f. b.) L803 an ben Ranton Slargau, Klein laufenburg mit bem SBretigau 1810 an SÖaben fiel. SBie bie anbem oorberöjterr. 2Balbftäbte®atb§but, Särfingen unb SRheinfclben mürbe £'. im Tranig jährigen Kriege burd) bie Sdjroeben unter Sembarb »on äSeimar, bie 1638 bie Stabt eroberten unb bie SSurg jerftörten, febtoer gcfd\tbigt. i'aufcnoc Werimuug, foDiel roie Sontotorrent (f. b.); inibefonbere aber bie iKcchnung über eine lattfenbe ©efebäftioerbinbung ;roifd)en jroei 5ßer= fönen, bei ber auj ber einen Seife nur yjorberungen befteben, für roelaje firebit gewährt toirb, roäbrenb oon ber anbem Seite allmählich abgezahlt wirb. Sei berS.9t.fann ut beftimmtett Reiten abgerechnet toer= ben, unb bie äinerfenmmg bei Salbei fcbließt eine SSeftreitung Bon SRedjnungipoften, über roelcr)e mit abgerechnet ift, aui, ei fei benn, baß ber, roeldjer anertannt bat, ben SBeloeii bei Srctumi führt. Slber folange nidjt abgerechnet ift, fd)ließt bie 2. :K. nictit aui, bat; ein ©täubiger, trenn er nicht etroa bem ©egner jur Sftedjnungilegung (f. b.) oer= pflicbtet ift, einjetne gorberungen, nameutlicb an? SBedjfetn, fetbftänbig einftagt, fobaß bem rduilb ner itberlaffen bleibt, feine Gablungen cinuiroenbcn. Senn bei ber 8. 9t. gebt bie Sübrebe nid)t babin, baf» nur ber Salbe befahlt werben foli. l'lan Sann te->balb oon 8. SR. aud) bann fpredjen, roehn jtoar aueb ber ©egenfeite ©egenforberungen Lüftchen, ebne baf; aber ein nur auf Gablung bei Salboi gerichteter Kontoforrentoertrag gefcblefieu ift. Vaufcnoc^ (£ut, im ©egenfat) jum fter)en= ben @ut alle* beiocglidu' Jaumerf an 33orb, bai nir SBeroegung ber :Kahen u. f. to. Joroie jur >>anb babung ber oegel bient, roäbrenb jum ftebenbeu ©ut alle Jane geboren, mit benen man bie ifllaften unb Stengen nad) beibeu Seiten foroie nach binten unb Dorn ftüut, roie SBanten (f. b.), Sßarbunen (f. b.) nur Stagen Ij. b.), bie beim ähiftafeln ftetf (ftraff) gefegt unb nur oon 3«t 311 3cit loieber nacr/gefefet, fonft niebt beroegt toerben. ^aufenftein, 1. Vaujcuburg. Säufer, Beute, bie oor (fetten neben) ben SfBagen unb SReittieren oomebmer 5ßerfönltd)teiten einber; liefen. Sie erfdvinen fdjon früh bei Orient. SBölfem unb in fpätern Reiten, auch in (Suropa nodj bii in ba§ l'J. ^ahrb. 9ta4) Teutfchlanb tarnen fie im 17. ,Vibrb. aue Aranfreicb. — 2. toirb aud) eine Atgur bei Sdjadjfpieti genannt. — ^>n ber Spins nerei ift 8. footet roie 3fle' (i- b.); in ber 2iicbfabri= tation bae beroegtiebe SBIatt ber 5d)ermafd)ine. 8. beifien fobann aud) bie umlaufenben Steine ber iltabl unb Sollergänge; ferner lange, fcbmale, mit abgepaßten ÜJiuftern oerfer)ene Stüde auä ©eroeben (Sinoteum, SBad)§tud) u. tgl.) utm belegen ber ©angbabnen oon SSorfäten, Jreppenbäuientu.f.ro. über 8. im SBauroefen i. Steinoerbänbe. Väufcrfcritucin, i.^,aiel. Vauffcn, 2 tabt im C beramt ^eügbeim bei toürt= temb. 'liedartreiie-ö, am Oiedar, über ben eine ftei= nerne SBrücfe (225 m) führt, unb an ber Viute S8ie= tigbeim-'öeilbronn ber Sürttemb. 2taatvbahnen, bat (1890) mit bem gegenüber (iegenben, früher fetb= ftänbtgeu Sorfe 8.39646., barunter 80 ßafljolilen; ißoft, Jetegrapb, 3Rartin§fird)e (8. 3abrbJ, 1884 reftauriert, 5itrd)c (1227) unb Hapelle (Vi. ober 1 1. >ihrh.) ber heil. Sftegiiroinbii, leMere mit bereu ©rabmal (>s^7), Kreujgang unb Stefeftorium eine-? 990 don S9ifd)of Jöeinrid) oon äEürsburg geitijteteu .Hlofterc-, SRatbauS mit Jurm (1-2. "sahrh.) bec- ebe= maligen Sdjtoffei, neuei firantenbau§, etettrifebe 5tra|enbeleucbtung, äBembau unb ein Sementoerl, beffeu ßleftricitätiroert .Hraft unb Sidjt nad) öeit= bronn abgiebt unb 1891 bie Cleftricität utr Kraffc Übertragung nach gfranffurt a. Wi. 3111- SIe!troteaj= nifdjen äluSftellung lieferte. Ö. ift betannt bureb bie Bdilacbt oom 13. SÖlai 1534, looburd) öerjog Ulrich oon äßürttemberg fein 8anb roiebergeroann. Sttuffcn (Saufen), 3)orf im^eiirtSlnbelfiitgen be§ febroeij. ffantonä 3iir'd), 4 km fübmeftlich oon Sd)afjbaufen, am linfen ;Kheiitufer, bat (1888) 774 15'. unb beberrfcht mit feinem, auf einem 5eli= topf btdjt am ;Hbein erbauten Sdjloffe ben «©rofjen Saufen» be-J ;>iheinÄ CKheiujall bei Sdiaffbaufenj. (gegenüber 3 m V au ff e n , jur ©emeinbe iiieubauten gehörig, mit ben großen Sttummiumfabrifen ber :.Hluminium=2lttien=3nbuftriegeiellfd\ritv);eubauien. i'auffcucr, bie im 18. ,\abrb. übliche i'lrt bei Jener* ber Infanterie, ähnlid) bem.'öedenfeuenf. b.i. Vitiifgi'iuirtjt, auf einem öebel oerfd)iebbarei ©eiiucht ber Sd)nedroage (f. Srüdentoage unb SBage). Laufgräben, Jrand'een, bie bei ber SBetage= rung einer Aeftung oon bem Stngreifer bergefteliten, burd) SBruftroebren gebedten©räben, bie utr gebedten Stnnäberung an bie Aeftung bienen rJlpp rochen) ober 3't'ont gegen bie Aeftung madjen ($ aralt elen). Vintfbüljnrticit (Turnieidae), gamilie ber öüb= nerebget (f. b.), auigejeidjnet burd) büunen, ge= ftredteu Schnabel mit leicht überhangeuber Spige, inittcllaugeit,abgeruubeteitAlügeln,{itrient2d)n)an3 mit 10— iL' Steuerfebern, mäßig hoben uacfteii Säit= fen mit 3, feltener 4 3fben. Sie «örpergeftalt ift Hein, gebrungen, loachtelähulidi. Sie i.'. beroo^nen in 2 ©attungen unb 21 3trten Sübafien bii i'efiug herauf, unb bie malaüfcbe ^nfetroett bie Üluftralien unb Saimanieu, ganj Slfrifa einfd)lief;licb !Dtaba= gaitar. (5'ine 3lrt, bai europäifebe 2. (Turnix sylva- tica Bcsfontaine, f. Jafel : § ü h n e r 0 0 g e l I, A-ig. 7), ift 15 — 17 cm lang, oben buntelbraun unb beilbvauu quer geirellt unb gebänbert, mit fdjn)ar= jen Öängifleden. 3)ie Hehle', bie Seiten bei ©alfei unbRörperi finb auf.'öellfanbfarbenem fetmartguer; gebänbert, ber SSaud) ift [ebergelb. 1er i^oget be= mobnt in ÜRorbafrifa unb Spanien öbe, einfame, oon niebrigem, bidjtem ©eftrüpp beftanbene AladH-u. @r legt!— 5 gelbticb,roeiße rötlid)braungeftectte CS'icr. Vnuflntnbc, laut jagenbe öunbe, bie fid) für gut beieiue, tveniger auegebebnte Steoiere, roie ei bie meiften beütfd)en finb, nid)t eignen, weil fie bae wilb leid)t oerfprengen. 2Ran unterfdjeibet S ebro e i -- 3 er unb fransofiid'e V. SBon ben erftern giebt ei 5 Sehläge, ben g e to b b n 1 i eh e n S eh to e i 3 e r V auf ' buub, ben ätargauer (Jourteurbrade), ibur; gauer, Süjerner unb Serner 1 breifarbigen 1 Vaufbunb. Sie finb niciit mehr häufig unb feiten rein. iUuch bie franjbfijcben 2. (chiens de grami equipage), oon betten man eine noch größere ".Hujabl von cdUägcn unterfebieb, haben nur nodj biftcr. Aitterefie. i*auffäfcr (Carabidae), eine in nahe an 9000 Strten über bie ganje ßrbe oerbreitete, befonberi aber in ber gemäßigten ;!one häufige gamilie Sauffafce — Saun (Sejttfötjau^&nannfdjaft unb ©tabt) 1011 nou räuberifd) tcbcnbcn Käfern uon gebrungener ©eftalt unb meift bunfter gärbung. Ter Kopf ift cirunb unb meift fd)mäter als bai ßalSfdjitb. Sie Slugen treten fetten ftarl fyeruor, finb oiclmcbr meift mittelgroß ober ticin; bei einigen in Noblen ober unter tief liegenden Steinen lebenben Sitten fehlen jle aud) ganj. Sie h afenförmigen Dberfief er haben Söhne am 3nnenranbc, bie innen bewimpert ten Untertiefer ohne Gnbbafen foioie bie roangen= ftänbigen fabenfönnigen Aüh ler fennjeieimen bie gamitie. Tic Saroen baben biefelbe 8e= bcu-Mucife wie bie Käfer, ^br gcftrccfter.nacb tjinten Derfcbmä= lerter 8eib ift mit £fc>itinfd)il= bern bebeeft. Ter flache Kopf trägt ftarl gerrwrragenbe ficteb förmig getrümmte Kiefer unb bat feeb* einfache älugen. ßter= ber gebort AntMa sexguttata Oliv, au-i Bengalen ( f. Tafel: Safer I, gig. 20) unb unfer gemeiner @j>lblauftafer (f. ©clb fäfer unb $ig. 21). Tie neben: ftebenbe Ebbitbung fteüt eine, befonbers Wa§ bie Arefnucrfieuge angebt, dwatte= riftifebe Aorm be§ SBmtelmeergebieteS (Scarites bu- parius Forst.) bar. äauffatje, f. .Haue (tedjnifdj) unb Kran (©.681 b). Sauffran, f. .Uran. Sauffugcl, f. Jagbgeroebrc (S8b. 0, 6. 824a). Saufmantel, baä ben Eauf beS ©ewebrS 88 ber beutfegen Slrmee unthiUlenbe 9tot)r (f. §anbfeuer= Waffen, Üb. 8, 6. 7ii7a). Saufmafrijinc, f. Traifine. Saufntilbcn (Trombidiidae), eine Jamilie ber SRitben (f. b.). Ter Körper ift weiebbäutig unb meift lebbaft gefärbt. Tie Kteferfübter finb ftauenför= mig ober in Stediborften umgeWanbelt; bie Miefer- tafter finb turj. Tie 8. leben an ber Erbe ober auf ^ftanjen. SBetannte Slrten finb bie 3 a m m ettnilb e (f.Safel: Spinnentiere unbTauf enbfuftet II, 3'ig. 4) unb bie ©pinnmilbe (f. biefe 2lrtifel). Sauftab, f. Tretwerf. Sauffdjtciben, Saufjettel, Sdirijtftüde jur Ermittelung bei SSerbleibS einer niegt eingetroffenen ©ettbung. Sei Sßoftfenbungen muffen foldge 8. ftets uom Slbfenber ber $oftfenbung unter genauer 2ln= gäbe ber EinlieferungSjeit unb beS Eintieferung§= orte* erlafjeu werben. Tie ©ebübr für ben Erlaß eineä 8. bezüglich einer jur $oft gelieferten Sen= bung beträgt 20 "4>f - unb muf; fofort entrichtet wer= ■ben. Sür 8. Wegen gewögntieger SBriefe, Sßoftfatten, Trudfadien unb SBarenproben foll biefe ©ebübr im beutfegen tfteichS^oftoerteljr erft nad)trägtid) unb nur bann erbeben merben, wenn bie richtig erfolgte 3lu§: bänbigung ber Senbung an ben Empfänger fcft= geftellt ift. Eine SRücferftattung ber erbebeneu 8auf= u'ttelgcbübr erfolgt, wenn fidi ergiebt, bafj bie 9tad)= frage burd)23erfd)utben berieft herbeigeführt Werben ift.' 3m ©eltpoftuerfebr muf; Djor Erlafi einer 9cacb= frage be.iüglid) eines KorrefpsnbenggegenftanbeS bie ©ebübr uon 20 9ff. cutriditet werben. Tie 9tuon Subftanjen mit SBaffer erhalt, wenn nicht bie gange SDlaffe con fem SOBaffer aufgelbft, fonbern nur einzelne Seftanbteile ausgesogen (aulgelaugt ober ertrabiert) werben tonneu. häufig wenbet mau in ber ehem. Tccbnit unb in ber ^harmacie ben äluäbruct auch für alle Söfungen uon Saljen an. ©ewör)nticb gebraucht man ba§ SBort 8. nur für bie 8öfungen ber nid1! fliiajtigen Sllfalien, be§ .Halt unb jlatron in SBaffer unb nennt biefe gtüffigfeiten SlRlauge (ä't^tali= unb jiunatronlauge); bie 8bfungeu beö loblenfauren Kalium* ober Natriums bieüen früher milbe 8. diejenige Alin'ugteit, bie nad; bem 2luä [djetben eines Körpers aus fetner 8öfung burdi .Hru= ftallifation utrüdbleibt, beifn iUutterlauge. Ten attaliffjpen ©efegmad einer Subftanj bezeichnet man häufig als laugenbaft. Sulfitlauge beifu bie jur Tavftelluug ber Eellulofe oerwenbete Söfung uon faurem fcbioefligfaurein Eatcium. — Über bie Ja = 0 c 1 1 e f d) e 8. f. Eau de Javelle. Saugcnbäber, f. Sab (58b. 2, 2. 254a). Saugenbrctjcl, f. SBrefeel. Saugenmcffer, f. Saugenwage. Saugcnfalj, ein oeralteter äluSbrucf für SJLltgti. SllS flüdptigeä 8. bejeidmete man früher ba§ lohleufaure 2lmmonium. Saliumcarbonat würbe uegetabilifches, Dtatriumcavbonat minerali = fcheö 8. genannt, ba man annahm, baf> baö erftere bauptfadilicb im ^flauienreidi, Unteres im äJUneralreicrj uorfomme. Saugenntagc, Eaugenmeffer, einSlräometer (f. b.) jur SBeftimmung ber Tichiigfeit unb bamit be§ fpeciftfdjen ©emidjtä uon Saugen, Sqtjlöfungen, Säuren. [I Sadjenber öanS. Laughing jackass (fpr. labfing bfdjäctäfj), Sauincn, f. Sawinen. Sauingen, Stabt im SejirfSamt Tillingen be§ baur. Seg.=S8e5. Schwaben, an ber Tonau unb ber Sinie 9leuoffingen=3ngolftabt ber 93apr- 1 Staat-;- bahnen, Sig eine* aünfegeridjtä (Sanbgericbt ~)ceu= burga.b.2)onau)unb9lentamteS,bat(1890)3845E./ barunter 111 Euangelifdie; ^oftejpebition, Tele= grapb, fed)§ tath. Kirdjen, barunter bie fpätgot. 5t. iUiartinÄfircbe mit ©ruft beröerjöge uon 5JJfalj=9ieu= bürg, Otatb,au§ (1782—91), ber.?ogl. :Kefibeinicblof; (1390), feit 1890 Tt'ftrittStrantenbauÄ unb älnftalt für unheilbare weiblidje Krante, tath. Vehrerfeminar, 33räparanben= unb gemerblicge gortbilbungSfdjule, Spartaffe; tanbwirtfcbaftlicbe i)tafdiinen= unb 8o= benfabrit, ©etreibehanbel, SBiebmärtte. SauiiS, beutfeher 9came uon Sugano (f. b.l. Sautttc, Etienne be, franj. .Hup jcrücdu-r, f. Saune. Saun. 1) äkäirfäbnuptmaunfdjait unb ©eridjtS= bewirf in Böhmen, hat 358,io qkta unb (1890) 35389 (17266 mannt., 18123 lueibl.) meift e;e*. E., 59 ©emeinben mit 71 Drtfdjaften. — 2) 8., cjedj. Louny, Stabt unb Sit? ber S8ejirtSt)aüpt= manufebaft fomie eine-? Üeurf^geridit-i (358,io qkm, 35389 E.), recht-? au ber Eger unb an ber Sinie SPrag=39rü$ ber Hrag=Turer liifenhahn, bat (1890) (!34i; cjedi." E., $oft, Telegraph, gernfpredjeinricb- tung, in ©arnifon eine SStabron beS 1. bbbm. Tra= 64* 1012 Saun igriebr.) — Saura goncrregiments «Äaifer gran;», got. .Htrdte (1520— 38), alteS (Saajer) Jbor, ©anbete; unb gewerbliche Aertbilbungsidnite; 3uder= unb JJcetallmarenfabrif, JJÜT'dunenroertftätten, Brauerei, flunftmüble. 3" bei Jiabe bei Setg ©oblit (5o4 m) mit frönet Sln§fxd)t. 1631 mürbe 8. pou ben Saebfen erobert. Vau», griebr., i. Sdjulje, griebr. Stug. Saunccftonifpv- labnft'ni, SDhiniciöalbotouflb in bei engl, ©raf fdjaf t GornroaÜ, auf einer {teilen ©öbe reebt-j Dom Jamar, 32km im JfJiJÜ pon 1_Upmeutb, bat (1891) 4345 (F., eine got. .Hircbe, eine Vatein febule, SHuinen ( Jurm unb SOlauern) eine* alten normann. SaMoffe* unb einer 2lugu|Hner=9ßriotei. 8. Hefe trüber Tunneheoeb (Tünenbaupt). Saunccfton (fpr. labuft'n), aufblübenbe Stabt in ber engl. Kolonie JaSmania (Jluftralien), im nörbl Seil ber 3nfel, unmeit ber Sereinigung pou J!erb= unb Süb=@§{ tum Jamarfluft, fd)ön gelegen, an ben Sahnen nadj ©obart,©eajleton unb gormbQ, bat (1891) 17208, mit ben Vororten 18600 G\, 16 Streben, barunter ct.3cbn'c\ Stattbau-J, Siblio= thet, mebrere Sanlen, SßarfS unb öofpitäler. Dampfer bi§ 5 m Tiefgang tonnen bi§ 8. binauf= fabreit. v„'. tft Stapetplaö für Jtorb= Tasmanien; regelmäßige Serbinbung beftet>t mit ©obart unb ben auftrat ©auptbäfen. Saune, ©untefranfbeit, f. Staupe. Saune, Vau lue (f»r. lohn), Stienne be, frans, ©olbfdjmieb unb ytupjerftecber, geb. 1518 (ober 1519) toabrfdjeinlidj in Crlean», lebte in Sari->, aueb in Jlugsburg; 1595 foll er in Strafeburg ge= ftorben fein , nadj anberrt 1583 in Sari». Seine •,ahlreiebcn, in Keinem gormat geftoebenen Slatter baben porberrfdienb ornamentalen Cbarafter. Sie -,eiebueu jitjj burdj Jlnmut unb feinen ©efdnnad ber Grfinbuug im Sinne ber Sdutle oon gontainebteau aus unb mürben Dielfad) für ba§ .Hunftgemerbe als Vorlagen angetoenbet. Sa Union, Drt in Spanien, f. Eartagena. Sa Union, San Earloä be, ©afenplalt ber eentralamerit. ERebublit Saloabor unb ©auptort be» Departement» 8. U. (752 qkm, 3462» ' g. ), liegt nörblid) be§ Sultans' Goncbagua, am @olf pon gonfeca (f. b. ), bat monatlidh Serbinbung mit Gurepa über Manama unb 2980 G. Saunohnts, IHarttfletfen im ©eridjt§bejirl9Bla= fdjim ber bfterr. Seürfsbauptmannicbait Senefdjau in Sobmen, am Alants, bat (1890) 789 cjea). ß. Sei 8. erbebt fid> fteil aus bem niebrigen ©ebirg§: plateau ber an Soltsfagen reictie SBerg Slanif (ber (jirofie Slanif 637 m, ber Kleine 564m), aus bellem feinlörnigen öneis mit Surmalin beftebeub. Citri natürlicher Sogen im ^elien ift ber Sage natb ba€ 2bcr ;nt Innern beä Serge«, mo bie [Ritter 3bentoi pon 3asmuf fcblafen, um auf bem Serge Smibnif bei .Hamen ba§ SBen ber Befreiung be» SBaterlanbei tu ooüenben. Sausen. 1) Segir! im fdMpeit. Ranton Sern, bat 84,i> qkm unb (1888) S9S1 G\, barunter 4s Matbeltfen, in 11 (Semeinben. — 2) ©nuötftabt be» Seürt» 8., am 3ufammenflut3 ber Senfe unb Saane, in 491 in Jöbhe, bat (lsssi mit bereu Sobu SRubolf i'aupp (geb. 1818) unb feit 1872 mit feinem Sd'iiuegerfobu, bem jemaen Sefitier ©. .HbRle. Jeilbaber be« lehteni roar 1878—80 ©erm. Siebccf» Sobu-l>aul Sie = beef (f. ffliobr, §. G. S.). Ter Sßerlag, anfangs Dorroiegenb au« fatb. 2beologic beftebeub, lourbe fpater bebeutenb in ben Staate unb 3latur»iffen: fdjaften unb in ter l'Jebiun; berporuibeben finb tic eueptlopäbifcben ySanbbüeber: ber polit. Cfonomie (bg. Don ©. Scbbnbevg, 3. Jlufl., 3 Sbe., 1890— 91), ber Banblmrtfdjaft ibg. pou Jb. pou ber@olg, 3S8be., 1888—91), ber Aorftmiffeniebaft (bg. »on Z. SoreO, 2 Sbe., 1888), ber geriebtlicben SJlebijin (bg. pou 3. lliafd'fa, 4 Sbe., 1881— 82 1, ter Rin^ berfranlbeiten (bg. pon G. ©erbarbt, 6 Sbe., 187 > — 89), SBerfe bon SBenber («SRom»), Grman(«Ügi5p= ten»), graaS, Stfibof öefele, Bebert, 8ufdjla, Dfler! len, Quenftebt, ERofer, Sd)äffle, &erm. unb S. Siets orbt u. a. ; bie fatbolifd'e « Jbeolog. Quartalftbrift » (1819 fg.), «3eitfd)rift für bie gefamte Staat»; roilicnfcbaft » (1844 fg.), «^sabre^beridu über bie Beiftungen unb Jortfebritte in ber vpbtbalmologie (1872 fg.), «Seiträge ;ur flinifeben Gbinuaic ■ (1884fg.j, ' ■Jlugemcine» Statift. Jlrduo-> (1890fg.). Ta» älntiquariat umfafjt meift SDlebijin unb 9tatur= nnffenfebaften. Latrr., binter lat. Jiernamen ( Reptilien unb Jlmpbibien) Jlbfüruiug für 5 o f e V b 3lttotau§ 8 a u r e n t i , geft. als Slrjt in SBien. Saura, Sarora (grd>., «Strafec» ober i©tabt= oiertel»), in ber filteften 3eit bei gried). 3Rönd)tum§ im ©egenfafc ju ffoinobion (f.b.) eine jUoftergemein= {djaft Don Jlnacboreteu. Sladjbem feit bem 6. 3abrb- bie Bauren pon ben .Hoinobien gdnUi* perbräiiat roaren, ging ber SRame 8. audj auj leutere, aber nur auf folebe pon berporragenter Seteutung über. Sa= ber fübren nodj einige grofee .Hlbfter ber ortbotoren Sirdie ben tarnen 8., ;. S. bie 8. beö beil. Sabaä bei 3erufalem, bie 8. te» beil. Jltbauafio» (f. Jltbo»), in9tufjlanb baäöom beil. .Filarien um 1 05« ' gegrün- bete >>ebleutloiter beiSiero, ober Äien>=^etfar= fteltung beS ©räfelidjen unb Schaubcrerregeubeu. Cr bebätierte 1863 mit feinem 2obe (SatoS, bem Ser 2ob bes Siberius, (ShriftuS beitt einen 33e= feffenen, ßhriftuS unb ber SobeSengel, Sie SJifion bes (fechtet folgten. Seine eigentliche ;Kid?tung tarn jeboefa erft 1872 in feinem Silbe: SfJaoft gor= mofus unb Stephan VII. jur oollen ©eltung,joioie in: ßxtommunifation .ttönig Sioberts II. oon §rant= reich 1004 (1875; im Surembourg), grancesco SBor= gia am Sarg ber ^fabella oon Portugal (1876), Ser öfterr. ©eneralftab am Totenbett bes Generals 3Jtarceau(1877), Befreiung ber oon ber 3nquifi= tion Eingemauerten in (Sarcaffone 1303 (1879; im Vurembourg ju 9ßari§). 1875 malte er in einem Saale bes '»ßalaftes ber Ehrenlegion bie Stiftung biefeS CrbenS; ferner Sie legten Shigenblide beS ftaifers Siarimilian (1882), Sie üHadje Urbans VI. (1886), Ser Agitator oon 2anqueboe (1887), Gtn= jug 2ubmigs XVI. in bas ßötel be Sitte su v15aris (1891), Srebigt bes 3obs. 6hri)foftomus (1893). grtutent (fpr. lordng), Stuguft, franj. (Ehennter, geb. 14. 9Ioo. 1807 ju 2a g-olie bei 2angre5, ftu= bierte bas Sergfad), mürbe Slffiftent oon jean Saptifte SumaS an ber Ecole centrale des arts et manufactures, bann ©bemiter an ber SorjeUan= fabrit in Seores, fpäter in 2uremburg, mar 1838 —46 5ßroje)|or ber Chemie an ber Faculte des Sciences in Sorbeaur, tehrte nad) S'tris jurüdf unb mürbe 1848 SBarbein an ber franj. 2Hünje, als melrher er 15. Stpril 1853 ftarb. 2.3 äablreicbe Qv perimentalarbeiten gehören mit wenigen 2(uSnab= men bem Gebiete bei- organifeben ©bemie an, bie er oorjugSroeife burd) baS Stubium ber oon Sumas entbeetten Subftitutionsprobutte förberte. 6r mies als ber erfte nach, baf; bie Stfefeung oon 3Bafjer= ftoffatomeu burd) Halogene u. f. ro. bie 9Iatur einer d)em. Serbinbung in ihren mefentlicbften Eigen- 1014 ßaurentia — ßaurit fdjaften uidn wcfeutlicb änbcrt. S8ön ihm rührt aud) bie ichartc llnterfd>eibung ber Definition bcr SBegriffe 3Rotehilar=, Atom-- unb älquioalentgen>id)t her, auf ©runb beten allein bie Beftimmung »irf= Kd) oergleictjbarer lRolehtlar = unb Sltomgetök&te ermöglicht mürbe. Viinreutin, ber 162. Btanetoib. Sautentifcftc Formation, Bezeichnung amerif. ©e'ologen für c-tc Urgnei-jfermatien (f. b.k Sautcnrtuev ber >>ei(ige, war unter $aöft Sir= tu? II. Diafenu-? ber röm. ©emeinbe unb erlitt in cer SSerfotgung unter BaleriauiK- 258 ben iRiütorer- tot. AU ihn bie beibn. Gehörte aufforberte, fie Scb,äge ber Mird>e ausliefern, bejeidjnete er al-> foldje tie oerfammelten 2(rmen unb .Hranten ber ©emeinbe. Jnfolgeteffeu würbe er an einem lang- (amen (Jeuer ;u 3ete gemartert. Tic ©efd)td)te be-> 8. erfuhr bureb Ambrofiu* unb noch mehr burdi Bnibeutiu* in bem aHymnus in passiouem Lau- rentii martyris» manche Aufifd)mücfung. Sie tau). .Hirche feiert fein ©ebädjtnii 10. Stug. iMurcnttiicgulbcit, ©olbgulben ber Stabt Aüruberg be§ 15. bt« 17. Jahrb., auf benen bcr heil. SaurentiuS mit bem 3eidjen feiner -Kartet, bem 9toft, bargcftellt ift. Vaurcittiucfctitunrm, f. Sternfebnuppcn. Saurenrum, alte Stabt in Satium (f. Sateinet). Vaurlci, Stabt im .Hrei« Sagonegro ber ital. Btopini Boteir,a, öftlid) ber Strafte von Neapel nad) jReaciic, in einem tiefen ©ebirg§feffel gelegen, bat Dber= unb Unteritabt mit jufainmen 10220®., SBeberei, SBeinbau unb ein antifeä .Haftell. Sauna i Morias, SRuggiero bi, ficil. Slbmirat, f. Marl I. oon Anjeu (S. 158a). Vrtuunciim, f. Saureacum. Vßuric (irr. lerib), Anbre, f. 5}5afd)al ©rouffet. Saurttt ober 8orbeerfam»fer, C,»II300, ein troftallinerbarer inbiff ereilter Seftanbteifbcrjrüchte bee Sorbcerbaiim*. gaurin, ein JJWefgentomg in Jirol, ift ber .ficlb einer febr beliebten unb oft umgearbeiteten, an= mutigen JRärdvnbicbtung in [Reimpaaren, bie um 121 » i eine Jirolcr Öofalfage mit bcr Dietrid)fagc oer= fnüpft unb bie Quelle ber Sichtungen oon Dietrich* abenteuern mit [Riefen unb 3'oergen warb. 8. bat .Hünhilt, Dictlieb* Scbtocfter, geraubt; Dietrich pou Bern jiebt nach 8.S SRofengarten, befiegt ihn unb nimmt ihm feinen Sanbergürtel. G'ine jüngere mittelbeutfcbe Bearbeitung nennt ben fagenbajten .«einrieb pon Dfterbingen aß SSerfaffer. Sine fpä= tere gortfe&ung beo 8. ift ber «SBalbcran»; biefet, S.§ Chcim, fämpft ebenfalls mit Dietrich. SBetoe ©ebidjte ftnb trittfeh herausgegeben im «Dcutfcbcn Öelbenbud)», 21. 1 (SBert. 1866); «Saurm» allein Pen SDciillenhoff (2. 2lufl., ebb. 1886). Sauriuccnfamljfcr, fooiel wie gewöhnlidvr .Hampfer (f. b.). Saurinfert, f. Sauroftearin. gaurtnfäurc, Sauroftedrinfaüre, 9ßid)u= rimtalgf äure, C12H24Oä, eine ;u ben gettfäuren gehörige Säure, bie fich im Sorbeeräl, im Actt ber Bicburimbehne f Jtotnlcbonen pon Sectaadra l'u- ebury major X. et Mart.), ferner im Hofojöl, im Ditabvot unb in einzelnen anbern jyetten finbet. 3ur Darftellung lrirb i'auroftearin (f.b.) mit ffali= hobrat perfeift. i'. frpftallifiert auS Jtlfohol in Nabeln ober burd'icbeinenben Schuppen, ift unI6§= lieb in SBaffer, iehr leidet löslich in ftatlem 2Utohol unb '.'itber; bie l'öfung reagiert fauer. V. fdjmiljt jtoifd)en 43,8 unb 45 : ; unter gcipöhnlicbem 8uft= bruet ift V. nid)t iinjerfetu beftillterbar; fie fiebet bei einem Drud pon 100mm bei 225° C. Kaution, ©ebirgSIanb (bie 640 m) an ber Z\i^- fpihe 3tttita§, enbigenb mit bem SSorgebirge Su- niunt (beute.HolonnäJ), ift betannt burdi feine reichen i.'ager oon ;\u\i unb filberhaltigeu SBleienen. Der Bau auf Silber mar eine roidjtige (5'innahmcauelle l'ltbciiv. Seit Straboe ,^eit aufgelaffen, lourte bie 3lu<3beutung erft 1860 bureb, eine iUarfeiller @efcll= fd\ift loieter aufgenommen unb nicht nur neue Bcrgmerfc angelegt, fonbetn au* bie alten Schutt: halben noch einmal mit (Frfolg Durchgearbeitet ,'öeute teilen fich in bie Ausbeutung eine Tran;, unb eine gried). ©efeUfcb.aft. i2. örtechenlanb, SBb. *. S. 34£>b unb Bergipertsbabneu.) Die neu entftan= bene Stabt 8. ober drgaftiria, mit Sar;noerbin= buna nadi Ültheu (65 km), gutem öafen, vJilrtiücrieeberit. Bonaparte wählte ihn 1800 nun 2ltjutauteit unb übertrug ihm hin barauf at§ Brigabegeneral ba§ .Uommanbo über bie 3lrtillerie= fobjule 3U 8a jyere. 3m April 1801 crbieltV. eine bipIo= mat. Senbung nadi Dänemarf, roobnte bem engl. 8n= griff auf .Üopenbageu bei unb rourbe bann alä .Hcnu manbant bec- älrtiUeriebepotS nadi ^tacenja perfekt. 'Jiad> oer £d)(act)i bei Auftcrlit? jum S)ioijton§= gencral ernannt, nahm er Befitt pon Beliebig unb pon ber Sftepublit SRagufa, bie er gegen bie Dtuffen unb ÜRontenegriner tapfer perteibigte. 1808 ciiini er mit bem .Haifer nach Spanien, (fr befehligte 1809 unter bem SSicefönig pon Italien in Ungarn unb trug in ber Schlacht bei ^Bagram an ber Spihe ber ©arbeartißerie wefentltch nir Entfttjeibung bei. Tiadi bem ^rieben perbanbelte er in SBien bie Ber= mählung beä Saiferg mit ber ßr^berjogin iRarie Surfe, wofür er ben ©rafentitel erhielt. 1811 ging er all ©efanbtet nach Petersburg unb übernahm nach Aufbruch be-> RtiegeS 1812 in Smolen-Jt ein .Hommanbo in ber ©roften Armee. 3m g-elbjuge pon 1813 organifierte er bae 5. Armeetorpl, an bellen Spitje er bei SQ^en unb Bauten tämpfte. Darauf perlor er ieboeb mit ÜRacbonalb bie Schlacht an ber .HaKbadi mit würbe bei 8eipjig, wo er 18. Ctt. im Zentrum, bei Stotterig unb "Ikebitheiba, tomman= biert hatte, gefangen. Gr blieb bi* nun elften •ßartjer Jrieben in Berlin unb würbe bei feiner :Küdtchr nach Jranfreich, ba er fich wäbrenb Cor ,'Öunbcrt Dage SJapoleon nidjt angefdilofjen hatte, 1815 jum "Cair unb flommanbanten ber 1. Dioifion ber ©arbe=3nfanteric erhoben. 1817 jum 3Rarqui§ ernannt, übernahm er 21. Acbr. 1820 ba-> 2Rinifte= rium be§ tdnigl. öaufe», erhielt 1821 beniRarid\ilb ftab unb 1823 beim ^uge nad' Spanien ba§ Som= manbo be« 2. Oieferoetorp-:-, mit bem er *l>amplcna nahm. 1824 sog er [ic& oon allen öffentlicben ©e= fetjäften jurüct unb ftarb 10. Juni 1828 ut ~l>aric-. Saurit, ein in febr deinen buntet eifenfd)tDarjen, ftarl glänjenben .Hügelchen, .Hörnern unb regulären KrpftaHen PorfomincubcÄ llRineral, ba;- .-Rutbc: nium:Cc-miumfulfib, i Ru.os i;s,, ;u fein fdjelnt. pj finbet fnt mit Golb, Diamant unb Sßlatin auf Borneo unb in Oregon (Aorbameritai Laurocerasus — Saufanne Lauroceräsus (Prunus L.), f. Hiri"ct)(orbeer. VrtitrofU'rti-iii , Saurinfett, ba§ (Slpcerib bei Saurinfäure, fommt im Sorbeeröl unb bcn unter Saurinfäure genannten Pflanzenfetten oor. G* fdjeibet fid) au» ber beiden alfoboüfdien ßofung beä Sorbceröliä beim (Malten al» lodere meiße, au» fcibengldnsenben Stabeln befteljenbe ÜRaffe ouä, ift roenig in faltem, leid)t in beigem Stltobot unb in 'iitber (o»lid) unb idimil.it bei 44— 45 J C. Üautoftcatmfäutc, f. Saurinfäure. Laurus, f. Sorbeer. — L. camphora L., f. Caraphora. Sauttnt, Sauroig ober Saroif, Statt im norioeg. 3lmt 3artäberg=Sauroi! (f. b.) im inner* ften Seite be§ 8auröitfiorb§, an ber SDtünbung be» Saagen unb an ber 33abn Srammcn = Sfien fdjön gelegen, bat (1891) 10933 (F., jtcei öororte Sänge* ftranb unb Jborftranb, oietbefudjte ©eebäber unb bebeutenben ftanbel mit öolstuaren. Laus (lat.), Sob; iliebrjabl: Landes (f. b.); cum laude, mit Sob (bei Eenfuren). SauS, Seifert, f. Saufe. Saufannc (fpr. lofdnn). 1) Scjirf im fdfroeij. fianton SBaabt, bat 92,9 qkm unb (1888) 41 852 @., batunter 5217 ßatfcjolifen unb 241 3§raetiten, in 12 ©emeiuben. — 2) ^auutftabt be§ Santon» SBaabt unb be» 93ejirf» S., liegt etroa 1 km nörblid) oom Ufer beä <8enferfee§ in 520 m .ftöbe, 145 m über bem See, auf ben in "Jlbidtum anfteigenben .s>ügelu beS 3Jlont=äorat (gurten), an ben Öinien iöern=£.s©enf (15'J km ) , Neuenbürg = 3Joerbon = 8. (75 km), 8.*©t. 9Jlaurice=33rieg (140 km), 8»J#aöerne=8. (102 km) ber ^ura = Simplonbabn, S. = iBerdieu (24 km) j ber V. = lMialIen»baliu unb S. = €udm (1,4 km) mit brei S8ab.nb.ofen, ift Siß be§ eibgenöffifdjen S8un= beggeridjtä (feit 1875), ber Kanton§= unb SejMS* i bebbrben forote einer sf5oft= unb Selegraptjenbiret* tion unb bat (1888) 34049 (5\, barunter 4793 Sa= ttjcliteu unb 194 Israeliten; bie Seöölferung fpriebt franjöfifd). Sluf unb jroifdjen brei burdi ben Alan unb beffen ,Sufluß Souoe getrennten .viügetn erbaut, bilbet bie Stabt in ibren altern Seilen ein (Senrirr f rummer unb fteiler Oiäßdien, langer Ireppen, un* regelmäßiger Serraffcn, roährenb bie neuen Stabt= teile, ium Seil bunt Sluffüllung unb Übenoölbung ben gtüffen abgewonnen, breite unb regelmäßige Strafsen unb slilähe jetgen. ©ebäube. Stuf bem nbrbt. öüget jroifctjen bem glon unb ber Souoe, in ber (Site' (äütftabt), liegen ba» im 13. Sabril, erbaute, oielfad) oeränberte Schloß ber 83ifd)öfe, fpäter ber bernifdien Sanboögte oon 8., jeßt Sit} ber Kanton»bebörben; in ber 9cäbc bie J erraffe, ein ehemaliger Hircbbof ; bie 3lfabemie, ein großes unregelmäßige» ©cbäube, 1587 errichtet, toeld)es außer ben Sehrräumen ber Hautonsichuie bie Hantonsbibliotbet (120000 SBänbe) unb ba»Wanton»= mufeum enthalt, mit Sammlungen oon Naturalien unb Slltertümem, ba» neue Unioerfität»gebäube unb bie Satbebrate, mo 1536 bie Si»putationoonS. abgebalten unb bannt bie irennung be§ 5ßaabt oon ber tatb. ftirebe eingeleitet tourbc, ein fd)öncr got. 33au, 1235 — 75 an Stelle einer altern Äirdie errieb: tet, oon ©regor X. in (Segenmart Diubolf» oon öabä* bürg eingeroeil)t unb 1875—89 nacb planen oon 3iiollet=le=£uc reftauriert, mit Surtn (76 m), präd)= 1015 tigen portalen unb yenfterrofen unb ©rabmälern ; enbtid) nörblid) ber Eite" ba» fiantonäfpital (250 SSetten), bie beutfdic Hirdie, bie SSeinbau* unb Hieteorelogtidie 6d)ule unb bie älderbaufdjute. 33on ber (Eite burd^ baS im Jbal beä g-tön gelegene C.uar= tier bu iiont gefebieben, erbebt fidi auf bem fübt. yügel ba§ Quartier bu 33ourg, teiieu .viauptftraße, bie :Kue bu SBourg, einft Sit? ttä biidibfl. Ibete unb ber itäbtiid)en @efd)lediter, jclit nod> eine ber anfeb.n* lidiften Straßen ift. Sa» SBeftenbe berfetben münbet auf ben ^lufe St. grancoi» mit ber fpätgot. .Uirdie St. Sraueoi», in ber 1449 ba* Sonjil oon S3afel ,ni Snbe geführt rourbe, unb ein großer iUabutt, ber ©ranb=?(Jont ober 5J5ont=?ßicb.arb, 1839—44 erbaut, 26 m bodi, 188 m lang, oon bem $laße über b.a§ 2bal be§ Jlonjum Quartier St. Laurent iiinüber, ba§ ben roeftl. £>üget einnimmt unb bie 1719—63 erbaute Sird)e St. Saurent umgiebt. ^roifd)en St. ßartrent unb ber Gite liegt ba» Quartier be la 93alub mit bem alten iRatbau» an ber ^taee be la SJatub, bem ÜRufeum Urlaub (^ilbergalerie) an ber SRiponne unb ber monumentalen Jtornballe(Grenette); in bem roeftlid) anftofjenben Quartier bu @ranb = $re bie tatb- fiirdie St. ©laire. Stuf bem illontbenon, einem Üergrüden mit idiönen SlUeen unb Elü»fid)t, erbebt fidi ba§ ftatttidje neue S3unbe»geridjt (Tribunal föderal), im iHenaiffanceftil Oon. Ütecorbpn erbaut, roefttidj außerbalb ber Stabt ba» oortrefflidp ein= aeridbtete S8tinbeninftitut, 1843 gegrünbet, füböfflicb ber ätttftabtbai 5 beater, nörblicb bie fiaferne, 4 km norbineftlidi oon 8. in feert) bie großartige 3rren= anftalt mit Sapelle unb Sonjertiaal unb ba* nadi $ennfptpanifd)em Softem eingerid)tete ^udnbau». 9üngS um bie Stabt idiließt fidi ein firanj ftbbner, oon SBeinbergen unb ^avfantageu umgebener Vanb = bäufer, ber fidi füblidi bi» ju ber SSorftabt Cudip (380 m) am See erftredt, bie ein alte*, früber bifd)Bfl. Sdiloß unb einen geräumigen öafen mit S)ainpfer= ftation für 8. befißt unb mit ber Stabt burdj eine Trabtieilbabn nerbunben ift. llnterridit»= unb SBilbungäroefen. Xie Unioerfität 8. mürbe 153(! mit ber (5iniüliruug ber [Reformation in ber roman. Sdiioeij al» ättabemie gegrünbet jur äluäbitbung oou prot. ©eiftlidien. iladi 180(5 mürben Velirftüble für vl>bilofopbie unb 3tedjtiroiffenfa)aft eingeridjtet, 183G gatultäten für Jbeologie, iRedit, SRaturroiffenfcbaften unb Lettres gegrünbet. 1869 rourbe eine teajnifdje, 1873 eine pbarmaeeutifd)c Sdiule binjugefügt unb 1881 enb= lieb eine Section medicale gegrünbet, bie fid) 1888 ,ui einer mebu. gatultät enoeiterte, fobaß nun fünf A-afultäten befteben. ®ie Unioerfität jäb,lte(l'893/94) 70 ©ocenten unb 482 Stubierenbe. gerner bat 8. eine tedjnifdje Scbule, ©pmnafium, Scbrerfeminar, Äanton»fdiule, ^rimär= unb lliäbdieufdiulen, eine 3lcter= unb SBeinbau* unb eine SEBatfenfcbuIe; ferner eine Naturbiftorifdie, ßiftorifdje, lliebfunifdie, Sitte* rarifdie, ©emeinnühige unb 3nbuftrie=@efellfd)aft, enblid) 2 ©efetlfcbaften jnr Verpflegung unheilbarer Sranfer, eine Unteritüßungsfafie für arme ©efelten unb 2 Erfparniätaffen. Sie ^ubuitrie erftredt fidi auj ßifengiefeerei, Brauerei, SKafdbinen*, Sabaf* unb Sdjofotabenfabri* fation, ber öanbet auf ©etreibe, JJn'iu unb .violi. Ser ^rembenoerfebr ift febr lebbaft, unb bie oor^üglicben 33iteung§anftatten fübren eine SDlenge junger Seute, nameutlidi au» (5'nglanb, Sentfdjtanb unb ber beutfeben Sdiioei-,, in bie ^nftitute unb SJSenfionate ber Stabt. — 2., ba» röm. Lausonijim, ion*. SauSaffel — Saufijj nnitbc toabrfd)einltdj ui Stnfang beS G. v~\abrh. ge= arünbet. Tic neue Stabt blühte fo rafd) auf, E>a6 fibcn um 590 Sifdjof iDlariuä feinen SiK auS bem ivriallenten Ayenticum nadj 8. oertegte. Sie 6err= fd)aft ber mächtigen Siid'ete, bie fd)on 1125 £Reid)§= dürften baten, baueite bic- 1536, ioe tie Serner bie SBaabl eroberten, ben Siid'ef uuo baS Som- faritel vertrieben unb bie SReformation einfübr= teu. Sei fem llmitun bet alten ßibgenoffenfdjaft 1798 rourbe 2. bie öauptftabt beS ftantonS 8& man ber .«eloctiidvn :Kepitblif, auS bem bunt bie ÜRebtationSalte 1803 ber .Hauten SSaabt ge= febafien hmrbe. — Sgl. Slaneber, L. des les temps anciens (Saufanne 1866). SauSaffel, f. Slffeln. Saufdia, jjori im RreiS Sonneberg be* 6erjog= turne- Sad)fen=3Jceiningen, im Jhüriiigmpalbe, an bei 8. unb ber Nebenlinie Sonneberg =2. (18,9 km) ber S5Berrababn, bat (1890) 3857 meift eoang. @., 9ßoft jroeiter Klaff e, 2elegraph, Spar- unb ScridHifv- fotoie fionfumnerein; 3 ©laSbfltten, 2 ScneUan- iabriten, Serielianmalerei, Sd'iuelv unb Sonelkw farbenfabrif unb bebeutenbe öauSinbuftrie (®la§= jpielroaren, perlen, füuftlicbe Slugcn). — 8. rourbe 1505 burd) oertriebene Protestanten auS Söhnten unb Sd>tt)abenalSerfte©ta§btttte Jl lüringenSgegrünbet. Vaufchc, 796 m bober Sbouolithtegel im Vau fiRer ©ebirge. Vaufd)cr, 2ofer, 2ufer, in ber Sägerfpradje bie Chren, namentlich be§ ftocbroilbeä. Saufe, eine au» einer einjigen gteidmamigen ftamilie (Pediculidae) beftebenbe Unterorbnung ber Scbnabclferfe. Sie ftno ftetS ungeftflgelt, beulten einen fleiicbiaen Saugrüjfel, furje Aübler unb turje, mit tranigen Klammerbaten cnbcnbc Seine. Sie fcbmareiteu an Säugetieren unb am ÜWenfdjen, näb= ren fidi oom Slute ibrer SMrte unb fleben ibre birn= förmigen, leberbäutigen (rier (-Riffe) an bereu ,v>aare an. Sertilgung-r-nüttel fiub oor allem pein= liebe dteinlicbteit, (Einreibungen mit eleu (bureb Saumol OerbfinnteS Slnisöl, Terpentinöl u. f. ro.), Seftreucn mit perf. fMiieftenpulPcr, bei Sieren, aufeet bei Sterben unb SRinbern, auaS 3Bafd)ungen mit labateabtoebung. iS. auch Säufefudjt) am Körper be-> SWenfdjen jinben fidi bie Kopf: (f. Jafel: 3nfetten IV, §ig. 9), Kleiber-- unb giljlauS; Pen ben bei Säugetieren pcrtemmenbeii geboren bie Scbroeinelaus unb bie vui n b e 1 a tt •:• ju ben roicb= tigften. (6. bie betreffenben Slrtifel.) Säufcförnct, Säufefamen, Sevicbiiung für Kodeleförner, Stepbanetörner unb SababtUfamen. Säufcftaut, f. Delphinium unb Pedicnlaris. Säufcpulticr, fooiel loie Kapuunerpuloer (f. b.). Saufer, Silb., JMftorifer unb S"blhift, geb. 15. 3uni 1836 ;u Stuttgart, frubierte in Tübingen Sbeelegie uns Shilclogie, in öeibelberg Weidudne, lebte aii Subliiift in SJJariS, ppiu öetbftl868 an in "Dfabrio, madite größere Steifen im Crient unb in Italien unb fiebclte, uadioem er Stugenjeuge ber Variier Sommune geioefen irar, im öerbft isti nad) SBien über, 100 er öerauägeber ber «liü- gemeinen ftunftebronit» unt Sftebacteur beä «9Jeuen SBienet Jaaeblattee» mar, bi-:- er i^ol' in Stuttgart bie ;)ieraftion von «Über Sanb unb ilieer» nno ber «®eutfd)en :Komanbibliotbet" übernabm. 2. oer= öjientliobte: «Zu Matinees Royales unb Ariebridi o. ©t.» i Stuttg. 1865), Muä Spaniens Oegenreart« (8pj. 1872), n@efd)id)te Spaniens oom Sturje ,\uv bellas bis utr Jbrcnbeftoi.'juna dllfcnfo-;- • (-2 33be., ebb. 18771, «illuter ber fßarifet Eommune» (ebb. 1878), uSBon ber ajlalabetta bis iDlataga» (SBerL 1881), «Hreu,; unb Quer» (Stuttg. 1889), "Ter erfte Scbelmenroman. Vajarillo oon 2 ormeS» (ebb. 1889). Säufcfalbe (Unguentum Pediculorura), eine fd)mad)e Quedfitberfafbe mit 3ufa^ oon geputoer= ten StepbonS= unb .Üoctek-förneru, Serpentin unb Saufcfanicn, f. Cfiufefömer. [SRu|. i'äufcfud)t(Pbtliiriasis,Pcdii'ulosij:i,bieiiiafien= batte änfammlung oon .Uopf= unb ftleiberläufen auf einem 3nbiotbuum,roobei namentlid) bie.^örper= gegenben betroffen fmb, 100 bie Sleibungäftüde ober bie 6aut Aalten bilben. Sie >>ant roirb burd) .«ratsen peränbert unb nimmt juletit eine bunfelbraune ober fdjiefergraue Järbuiig an. SBerben bie £dimarotier getötet, auf ber ©out burd> Säber, Cuedfilber= falbe, $etroleum, 5ßerubalfam u. bgl., in ben Rlet= bungSftüden bureb pikt, fo ift ba? übel befeitigt. Tie AilHaiis (f. b.) ift bureb eine Sublimatlöfung, burd) Sßettoleum ober meifee ^räcipitatfalbe p töten. — Sie eigentlidie 2. feil eine .Uranfbeit fein, bei roel= djer jidj eine i)filbe (Acarus) au? ben in bie .'öaut gelegten ©iern enttoidelt. Sin biefen Stellen bilben iuii beftig judenbe Seilten, bie aufbredjen ober bureb ÄraRen geöffnet Werben unb eine eirofec illeinie ber SdimaroRer entleeren. Sie .Hranfbeit foll faj't nur bei abgelebten unb abgeiebrten Sßerfonen oorlom= men; Sulla, ßerobeS, Siemens VII., Philipp II. oon Spanien u. a. feilen an berielben gelitten baten. ,nmi ber neuem 3«t ift fein futer beglaubigter Aall oorgelommen. — Sgl. ?anboi§, 6iftorifd>=lriri)d)e Unteriudnunieu über 2. (in ber 3«ti*rift für toiffenfcbaftltdje 3oologie», Sb. 14, Spj. 1864). Sau^ftiegen ober !f5uppengebärer (Pupi- para), eine Unterorbnung ber ^reeiflügler. Ser flad)gebrüdte Körper ift mit einer leberartigen ,'öaut überjogen, bie Eräfrigen Seine ftebeu roeit aii'Jein= anber unb enbigen mit ftarlen, jum geftltammern geeigneten Krallen. Sie Stflgetabern finb nur in ber SBurjelbälfte ber Jlügel beutlid) auSgebilbet, bei mandien Sitten fehlen Sittgel überhaupt. Sie Sar= Pen fdjlüpfen febon im äihitterleibc aui, roerben, ftetS nur eine auf einmal, im Sileitet burd) eine Srüfenabfonberung ernährt unb erft, »enu erroacb= feit, furj oor ber SBerpuppung geboren. Sie 8. näb= ren fidi oom Slute anberer Siere, auf beten ßaut fie fcbmaroRen. 3Bid)tige Sitten fmö bie ^ferbe: [ausfliege (f. Safel: Qnfctten III, Jig. 8), Öitfd)=, SßogellauSfliege, Sicnenlau» (f. Jajel: Sieneunb Sienen;uebt, %ia. 16) unb Sdbahede. (S. bie betreffenben Sttifel.) Vnufigf, Stabt in ber Ü(mt->hauprmannfcbait Sorua ber fädjf. RreiSbauptmannfdjaft 2eip)ig, an ber Vinici'eip;ig:2.:@eitbain = (5hemuiti ber Saebj. Staatöbabnen, hat (1890) 3977 ß., barunter 42 Hatheliten; Soft, Selegrapb, St. ffilianäKtcbe, Stabtbab, Setblchemc-ftiit, Sparfaffe, 5Ba|)erlei= tung, .Hanalifation; ,vabritation ponSlüidj= unb AÜiiparen, $eitfd)en, Jheniparen unb Aabreäbern, 4Uabl= unbSdmeibemühlen, Hohleiv unb flultroette. Sabei baS befuebte ,'öermaiinäbab mit Sd)h»efel= unb Uiienquellen. 1105 lourbe in 2. oom ©tafen SEBipred)t II. pon ©roiftfcb ein Scnebtttinerflofter gegrünbet Vaufttt, richtiger bie fiaufifeen (Lusatia su- perior et inferior, Cbcr= unb UuterlaufiR), rourben im i'aufe ber 3«t Jtoei oerfebiebene, aÜerbingS an= einauber greiuenbe 2änber genannt, oon benen nur bie ".Kieberlaufm pou jeher unb mit SRedjt biefeu e üufib 1017 Dtamen fitbrt, bie Dberlaufift aber erft fett Pute fce* 15. ^ahrb. irrigerweife ebenfalls fo heiftt. 2)ic C b erlauf ift wart ettoa feit bem 7. xVihrb. oon bem flaro. Stamme bei SDtilgener beroobnt, ber, oon Dften hör eintoanbernb , baS fruchtbare, offene Sanb nundien ber Cutei« im X. ftcn unt> bem "i>ulänits= Puffe im SBeften befeftte. ©egen @nbe beS 10. «Vibrb. rourben fie oon ben SKartgrafen oon3Mjsen unters werfen mit ihr ©ebiet bem 5)eutfit biefe gweite bobm. Spodje fällt bie maffenbafte Einwanberung ®eutfd)er uon SBeften ber, bie teil? an ber uralten, quer bureb 1>a5 Sanb fübrenben §anbetSftraf;e , ber «.ftoben Strafse», aus- altflaro. Teriern (.Hamen-,, Söbau, ©örltft, Sauban) beutfdie Statte, teils in ben Watbigen ©egenben im -Korben unb Silben gang neue beutfebe Sörfer fdiufeu unb fo ben Örunb gu ber allmdblidH-u ©ermanifation ber gröfiem&ätfte besSanbeS legten. Salb nad) feinem fRegierungSanrritt (1253) gab Dttotar II. oon Söbmen baS Sanb als ^fanb für bie ÜDtitgift feiner Scbwefter Seatrtx an beren @e= mabl, ben SDcartgrafen Dtto III. oon !8ranbenburg ; fo bilbete baSfelbe 1253—1319 einen Seftanbtetl be3 bamaligen branbenb. Staate«. 12(58 rourbe baS Sanb gtoifd)en ben beiteu Linien ber SDlarfgrafen uon Sranbenburg in eine roeftl. .riälfte, baS Sanb 93ubijfin (im engem Sinne), unb in eine öftlidie, baS Sanb ©örliti, geteilt, rooburdi bie Stabt ©örltft jiauotftabt ber öftl. .Hälfte mürbe. 9iadi bem Jote be§ iifartgrafen SBalbemar b. 03r. uon Sranben= bürg (1319) bemächtigte fid) Sergog ©einrieb uon Jiauer, ein 2lnuerroanbter beSfelben, be§ SanbeS ©örlih; baS Sanb SJubiffin aber (teilte fid) freimiüig unter Sobaun ben Suremburger, al» ben bamaligen Jrager ber Rrone Sbbmen, an bie 134i'> nad) öerjog öeinridie Jobc au* bie öftl. öälfte mieber ,utrüdftei. 3n bemfelben 3abre bilbete fid) ber 33unb ber f og. Sedisftdtte (f. b.), ber nadi unb nad) ;u einer bem 2lbel oöllig ebenbürtigen Stellung gelangte. «Sanb (b. b. fRittergutSbefi^er) unb «täbte» blieb feitbem bie S8ejeid)nung für bie beiben Stänbe bes Saube«. SBäbrenb ber buffitifdpen 3i>irren im Rönigreid) SSöbmen bielt baSfelbe gur fatb. Sßartei unb erfannte bafecr fpäter (1467), ebenfo mie bie Jtteberlaufitj, Sönig lllattbia? oon Ungarn a\i Saube'Jberrn an. drft bureb bie ungar. Ranglei gu Dfen marb jetjt für bas nbrbliebere, niebrigere, biefer beiben Sänber bie "Benennung 3iieberlaufiR, für bas füblicbere, bbbere, bie ber Cberiaufth allgemein eingeführt. Seit 1490 toieber mit Böhmen rereinigt, nahm bie CberlaufiS im IG. oabrh. febneü unb faft burdjgängig bie Mes formation an. 21IS bie SedpSftübte im üd)matfal= bifdjen Kriege baä ©ilfStontingent, ba? fie bem .Honig Aevbiimub oon Nehmen hatten ftellen müfjen, gu früh abberiefen, rourben fie all ihrer Diedjte, vl>vi= oitegien unb Sanbgüter oerluftig erttdrt. Xa beim SBegmn beS Tienugiahiigeu RriegeS awb bie Slb= aeorbneten ber Öberlaujiö auf bem allgemeinen Öanbtage gu Sßrag Rurfürft Ariebrieb oon ber Sßfalg nun .Hbnig reu SBöt)men initipablten, fo unterwarf 1620 Rurfürft ^ehaini ©eorg I. oon Sadifen im auftrage Hbnig gerbinanb§ II. mit SBaffengefoalt bie beiben 8. unb erhielt biefelben 1623 gunäa)ft als $fanb, im Sßrager ^rieben 1635 aber als 6'rblebn ber Rrone Nehmen. ®ic Sitcbcrlaufiti bat ihren tarnen i'en beut flaro. (stamme ber Sufici erhalten, roeldje oon SBober unb Ober im Dften bis gegen bie 5d)toarge Slfter im SBeften hin wohnten, unb marb 963 oon iüarfgraj ©ero unterworfen unb beut Seutfcben Sicidje einoerleibt. StnfangS ein Seil ber fog. Oft* mart, bilbete bie« Sanb fpäter eine befonbere SWarl S., bie nadi häutigem öerrfdjertoedjfel 1136 au Ron= rab b. ©r. oon QJleifjen gelangte unb nun, balb mit DJleifsen Bereinigt, balb toieber baoon getrennt, im SBeftie ber SJettiner blieb, biS 1303 Siesmann fid) genötigt fab, bieö fein Sanb an bie SDcartgrafen uon 33ranbenburg gu oeräufsern. So ftanben jeiit bie beiben S. auf lux^e ^eit gemeinfam unter ben branbenb. SlStantern. 211« 1319 mit SBatbemar b. (Sr. bie« .iiauä erlofd), übergab Jtonig Submig ber 23aoer SBranbenbutg unb bie übrigen nod) bamit Oerbunbenen Sauber 1321 feinem Sohne Subroig gu Sehn. SBon ben 2BtttetSbad)ern rourbe bie 9iiebcr= laufih utehrfad) an benadibarte gürften (iReifum, Scbmeibnih) BerBfänbet unb enbtidj 1373 obllig an Raifer Karl IV. abgetreten. Seitbem bem bbhm. Staatsmefen intorboriert, hatte fie, ein;elue neue SSerBfänbungen abgerechnet, mit ber CberlauftK gleiche Saube«berren unb gleiche Sdjidfale. Surd) ben Jrabition«recef3 com 30. 2)lai 1G35 unb ben Irabition«abfdncb Born 24. älöril 1G36 mürben bie beiben S. Döllig an Rurfadrfen abgetreten. 1815 fam bie gefamte jiieberlaufih unb bie öälfte ber C ber läufig oon Saebfen an $reut}en. 2>ie 9iieberlaufiti (6841 gkm mit 415000 g., mooon 50000 SBenben, 9lad)fommen ber flaro. Sufici) rourbe oon $reu|en jur SBroBtng SBranben: bürg gefdtlajen unb hübet hier bie Rreife Sudan, Sorau, ©üben, Sübben, Calau, Suremberg unb EottbuS ; bie öftl. unb nörbl. C berlaufth (3400 gkm mit 253000 Q., roooon 33000 SBenben; 3lad)tom= men ber flaro. 2Rilgener) bilbet bie Rreife ©örlig, iKotbenburg, ©oBerStoerba unb Saubau ber $BroBing Schlefien. Ter einft faft oöllig autonome Sanbtag bat jetot roefentlich nur noch bie iü-rroaltung ber biefen Saubfchaiten uifteheubeu Stiftungen unb ©eiber. Sie fäcbf. Dberlaufiti (2300 qkm mit 300000 d., toooon 50000 SBenben) bilbete and) nad) 1815 einen beieubern, oon ben fäcbf. ber Cberlaufifter Giefchichte (3 Sbe., ©brt. 1803); Zb. ScbelK, ©efamtqcfducbte 1018 £au{i$ (©cäfin öon ber Saut bet Cbet= mit 9aeberiaufi& (93b. l, bis 1873, ."alle 8b. •_', big 1439, ©Sri. 1882) ; ,V 8L G. ß5b= lex, ©tfd)id)te ber Cbcrlauür. von ben Slteften ;lci ich bis uim ,\. 1816 für Sdntle unb .«aus (2. Slufl., ©öri. 1867); baSf., doik 3. im."> bis jut ©egenloatt (ebb. 1868); «netbc, Utfunblicbe ©runblagen ni einer SRecbtSgefötcbte bet Cbcvlauüu bis EERttte beS 16. oabrh. (ebb. 1877 i; berf., ©efdpidjte beS Dbec lauji|ei 'Jlbcls unb feinet ©utet Dom 13. bis gegen GnbebeS 16. i%abrl>. (Spj. 1879); Sacbmann, Tu SBieberDereinigung bei 8. mit SBöbmen(3Bien L882). Vnufitt, © räf i n D o n ber, ©emabjtn te-> SJJrin= jen laver (f. b.) Don Saufen. iJaufiöerflcbirflc , v a u j i r, e r SB e t glaub, ein Teil ber llmirallung SBöbmenä, um(d)(iefst iloei Teile: baS eigentliibe 8., baS fid) in fuböfti. 9tid)= tung vom Slbfanbfteingebirge bis nun vVi\hfeiu gebitge hinücbt unb baS 3efd)fengebirge felbft, baS tuj'utoiil. Aoniemmg bis jut 3fet reid)t unb im JID. reu bet [Reifte begrenjt wirb. 3)aS ©ange üellt eine öotbfläebe Don etwa 320 m .«che bat, iveLt>cr oerfdjiebene Suppen unb Meilen aufgefegt finb. 3m uorbiveitl. Teil, bem 8. im engern rinn, erbebt ücb ber '^bouolühfcgel rev Saujdje \u 796 m, gegen bai Elbfanbfteingebirge bin ber$ocproalb ui 748m, ter ^chusberg )u 642 m. S)aS ©anje bübet eine ©ranitplatte mit bat in einem Tertiärbeden bei i ein mächtiges SBraunfobtenlager unb ;ahl- rei*e SafaltfegeL 3n bem fübtoeftt. Teil, bem Ju'icbteugcbirge, geivahrt bet je(d)fenberg in SBöb/ men (] 113 m) eine hcvrlid>e ilusficht. Vatifincr ©rcnjtuall, f. 2Rätfifd)=Sd)lefifd)et Sanbtttcten. ^aufiftet $npuem mung einnehmen, beifuii Jl tt i tu(a ti o nen, ber be= ftimmte Drt, too bie fjemmung itattnubei, bie Htti lulationsitelle beS 8. (in bem Segriffe «Saut» liegt bemnad) bereits baS älttituliertfein). Sie von ben [o cru'uabaren 8. in ber menfd)Ii(ben 5ptadje Der lrenbeten beiden Spradjlaute, bie von biefen in einet beftimmten Spradje ootfornmenben bilben beten Sautbeftanb. Tie Sebrenon bet (Srjeuaung, bei befonbern '.'In unb bem SetbältniS ber 8. \\\ einanbet beim 'l;bonetit (oom grieeb. phone, «Saut») ober Sautpbpfiologie, aud) äprad): p^ufiolpgte; unter Saut lebte ober Hbono logie veritebt man bie SarfteUung bes 8autbe= ftanjbeS einer einjetnen 5pradje ober Sptadjen^ gruppe unb feinet gefd)id}tlirben Sßetänbetungen. Sine Hauptaufgabe ber Sautpbbjtologie in bie fpftematifdje ätnotbnung ber Spradtfaute. Tic aus bem .'lltevtum übertommene Gtnteilung ber 2. in 35 o f a I e unb S o u j o n a n t e n unb ber leutern nueber in matae (tenues, k, t, p, mediae, g, d, b, unb as- piratae, kh, th, ph, gtd). /., -, vi, liquidae il, r, m, ui unb Spiranten (s, eh, f u. f. ID.) toieb jlDOt in prahifd)en Spradjlebren immer nodj beibebalteu, ift aber roiftenfcbaftlid) ungenügenb. Tic 8autpbQ: fiologie teilt bie 8. nadj Derf^iebenen ©efid^tSpunften ein. Tic nudnigiten (SinteitungSarten finb : li To n e n b e i ft i m m b af t e) unb t o n l o f e ( )t i m m 1 o | e i 8. üöerben butd) ben Suftftrom bie Stimmbönber im .Uebltovt in rbiubmiid'e 5djioingungen oetfe&t, ic entitebt ein mufitaHfd)et .ulaini, ber Stimmton. i.'., bie mit Stimmton beroorgebradn »erben , g, fß. :\, n, w, nennt man tbuenb. (iifcilut ber Suftftrom etft im "JluiaKrobr eineöemmung, fei es bind'' ©er* itcllung eines völligen Sßerfd)(uffeS, ivie bei t, ober nur einer Verengerung, ivie bei f, fo cntiubcu toiv lofe 8. 3" biefen geboren inbeS aud) ioldw bei benen ber Suftftrom |'o burd) ben .Hebltopf unb bie '.l'iunb: ober 'Jiaienbbble burd\tebt, bat; Webet bort nod) bier eine Sdiallbilbung (tattfiubet; bas )'mb bie tonlofen Sßofate ober, ivie fie aeivobulid1 beifieu, bie li vaute (man tanu ;. 'i*. bas h in «Uhu» abi ein ton; lofeä u, bas in «J>irt» als ein tonlojes i bejeitbnen). — 2) Sonorlaute unb ©eräufdjlaute, Tas 'Jlnjaiirobr bient einetfeitS jut üßobifttation ber im .Uebltopt iiebilbeten filänge, anbererfeitS tonnen in ihm burd' .vSeiumung unb :Keibung bes CuftfttomS i ©eräufdje» erjeugt »erben, bie von ber Tbatigteit bes .Hebltovjs uuabbangiii finb. So finbet j. 33. bei t unb bei bem s von ist ein ©eräufd) m\ ber ."simeu leite ber obern ,'iabnreibe ober an ben 'Jllveolen ftatt. Stimmton unb Sllnfagrobrgeräufd) tonnen verbuuben fein, i. 3*. beim ioa. meidben s (fr;,. /. in /ciu). Tiejenigen i.'. nun, bie mit ©erdufd) ge= bilbet iverben, feien )w tonlos ober tbuenb, beifieu ©etdujdilautc (fte jetfatten tu £Betfd)(uf)Iaute ober explosivae, ivie t, d, unb [Reibelaute ober Spiranten, ivie s, fr;. /., f,v); bieieniaen bagegen, bei benen Stimmbilbung im .Ucbllovf Itatthnbet unb bas '.'IniaKrcbr nur fd\illmobifijicrenb wirft, beineu Sonorlaute Iju ibnen geboren bie Sotalc, bie 'Jiafale unb bie r^ unb 1 = Vaute, wenn fie obne 'Jtei= bungsgerdufcb bernorgebrad)t iverben ). — :!i '.Vi u n b = laute, SRafenlaute unb JRunb=5RaJ[enlaute. Sei ben meifteu Svracblauteu ift ber Diafenraum burd) bai an bie hintere :Had>enivanb angebrüdte ©aumenfegel (f. ©aumen) abgefperrt, > SB. beia, t, f. Tiefes finb bie reinen SERunblaute. .'ödinit aber ras ©aumenfegel frei herunter, fobaf; bie Suft burd) ein SRafenraum ausftromen tann, fo eutftelien, wenn Soute 1019 bie Dhinbbbble nach aufjen hin abgefperrt ifl (3. 8. Mint Stufeinanberpreffen ber Sippen), bie reinen Jtafentautc (nasales), m, n u.f. w. Sntweicbtbin gegen bie 8uft butd) iDiunb unbStafe uigleid), [o haben nur Suhinb=5Iafcn[aute, ju benen namcnt liit bie nafalietten Botale gebörea, nie in in. en- i.mt. ir.Uadi ben Ärtirufationäftellen beä äJtunb raumS: a. Tic Sippenlaute ( V atriale i: Sei fcblufi obet Snge werben gebilbet burcb bie beiben Sippen obet burcb Unterlippe unb Clvrtahuc (b, p, fu. a.). b. Sie ;>iidn-ntabnlautc I ,\nter = Bentale): ber erobere gungenfaum oetftopft ben Spalt imijd)en ben beiben ftapnreiben i ;. 8. engl, th i. e. Robnlaute (Sentale): Setfcblufg obet Snge gebilbct butd) bie 3w tue ;',abnc obet bie älloeolen bet Cbcrtdhnc ibierher geboten bie mannigfacben Sitten ber t mit d= wie s= Saute). il. Sie Setebtallaute (auch RatuminaU obet linguale genannt): bie Bungenfpi&e wirb auf= lint' lurudgebogen mib artifuliert gegen bie bbd)fte Stelle ber ©aumenwolbung; biefe v. giebl ei ;. 8. im Sanäfrit, mau bezeichnet jie in Kit. Schrift butd) bie jur Sejeicbnung ber dentale angewanbten Sud) Ilaben mit batuntet gefeitem Sunft, t, th, d, dh, n. e, Sie ©aumenlaute (Palatale): Serfd)tuü obet Snge gebilbet bimu ben mittlem ^ungenrfiden unb ben harten ©aumen i hierher \. 8. im Teutfchen baä k, g oot e,i, baä ci oon ich). £ Sie Mehl laut e i © u 1 1 u r a I e , aud) 33 e l a r e genannt) : Ser= fd)(uf) obet Snge gebilbet butd) ben hintern ^ungeu rüden unb ben weichen ©aumen (k, g ror a unb anbern frei, harten totalen, ch in ach u. a.). — 5) Sauet: unb ÜRomentanlaute. 3ene iinb joldje 8., bereu Srgeugung beliebig lange fortacfeiu toetben tarni (totale, Siquibä, STtafale unb Spitan ren). Sei triefen erfolgt bie Sauterjeugung momentan, eä finb bie fog. Serfcbjuf): obetSrptofisIaute i f. eben I : eä nurb an itgenb einer 'Jlrtüulation ••itelle butd) Stufeinanberpreffen ber bctrefjcubcn SJhmbteile ein ieiter Serfd)lufj gebilbet, ber nad) einem Stugenblid DöUiger Vautlofigfeit gefptengt wirb ; oon ben beiben Flamen Serfdjluf?: unb Srploflolaut bctciduiet alfo lebet nur ein* von ben uen'ducbenen iUomenten, bie bei ber Silbung biefet 8. in Settadjt tonunen. — 6) Stnf a dj e unb ,; u i a m in e n g e f c h t e 8. Ta bie 8. in ber lebenbigen Sprad)e gewöhnlich, nicht oer= ein-telt auftreten, fonbern in Setbinbung mit anbern, in Sauroetbinbungen, io hat bie Sautpbnftotogie oot allem aud) biefe Sautoerbrnbungen ju uirtetfueben. ,\ii ber Seit, in ber bie Spracborgane anc- ber feften Stellung für einen 8. in bie fefte Stellung für einen anbern 8. übergeführt toetben, bauert ber Suftftrom fort, unb bei Meiern Übergang finb immer Über; aana-laiiteuorhanben, ;. 8. werben ;TDtfdpen a unb i in ber Setbinbung ai (jtdifer) e= Saute ah? über; gangslaute gesprochen. Sie Sd)rift, bie ja bie leben bige Siebe im allgemeinen nur in mehr ober minber rober Umrifjjeid)nung wiebetgiebt unb fein butd)' auä getreue^ älbbitb von ihr iit, ldf;t bie Üben gantjStante in ber Siegel unbeteidutet. Scr Segtiff beä ;ufammengefe|ten 8. iit hiernach, b. b. wenn mau bie tinrUicbc Spracbe, nicht ihre jcbrijtliebe Sar= ttellung in SSetradbt .ueht, fqwet ,ui begrenzen, gn ber minber cratten Oranrmarif nennt mau nifammen: aeiehtc 8. iokte, bie einen ftätlern tfegeuiaR ;u; einauber bilben unb oft Dereinigt auftreten, auch in ber Sd'rijt gewbbnüd) al-j ein 3Rebrfad)eS erfdjetnen. Slamentlid) gehören babin bie TivKhouge (3Jer= binbung jweiet Sßofate innerhalb berfelben Silbe, wie ai, an, ei) unb bie Slfpiraten (33erbinbung eine-:- 3Sctfd)luf)lauteä mit b, wie kh, (.'In. — 7i 3o- nauteii (Selbftlautet) unb Ronfonanten (Utitlauter). jebe Silbe bat einen 8., ber bet £tdget ber Silbenbetonung iit, -,. 8. in höff-nüng bie Öofale o unb u. Sohbe 8. nennt man Sonanten. Sie anbetn Elemente ber Silbe jmb gewiffermaften nur Setgaben ju beut ben Kern Der Silbe au3= mad)enben Sonanten unb heif,eu barum Ronfo= nanten. ,\ebe Silbe mufi einen Sonanten haben unb tann nur einen haben. "Taaeacn tann fie mehrere Monionanten (j. 8. ©enitio Strumpfs) ober aud) aar teinen u. 8. baS auörufenbe o!) entbalten. Sin aroner Jeil nun ber Spradjtaute tann ebenfo= luobl fonantifd) er I •:- aud) tonfonantifd) fungieren. ftm beiannteiten ifl biefe Soppelgeltung ber Sotale i unb u, ;. 8. iit in '•'Jliu'u i bal i bei tr u'ilbiaer 3lu§fprad)e beä ÜBorteä fonantifd), bei iweijilbigei (Asien) tonfonantifd); ebenfo iit a in lateinifd) aqua tonfonantifd); immer tonfonantifd) jmb i unb u in ben Sipbtbongen ai, au, ei, eo u. bgl. jjerner ftnb fonanrifebe '.Kaiale (n, m) unb Siquibä (r, li häufig. 'Jludi im Seutfd)en, wo bie Schrift aderbingä biefe ©eltung ber 8. nid)t erteunen läfu: mau fpriegt ;. 8. bie Aormen geritten, rechnet, handeil fafl immer alä gerittn, rechnt, handlt mit filbebilbeubeni o unb l (mäbrenb inberittne unb handle n unb 1 tonfonan: tiidi fteben). Sntfpred)enb finb in cjed)ifd)em \lk (SSßolf) unb krt (ÜRauIwurf) 1 unb r Sonanten; s ift Sonant j. 8. in unfetet jjnterjeftion ' ll~t' ■ 3n ber Sautpbpfiologte leiiteten bereite- bie alten gnbet fehr 8ebeutenbel. Unter ben eutop. Söltern finb nennenswerte 8eittäge ;u biefet SBiffenfd)aft erft feit bem 17. ,\alub. tu oerteiebnen. 3m äluäaang bei is.xVihrh. erfaßten baä etftegrunblegenbcffierl oon ~Jt.;. oon Rempelen, 3Red)antömuS ber menfd)= lidben Spracbe nad) bec8efd)teibung feiner fpted)en= ben iltafduue (9Bien 1791). ,x\u unferm^abrbunbevt nahm bie "lUiouetif einen bebeutenben 3luffd)Wung, al§ bie SBicbtigteit ber lautptmfiot. Aorfchung für bie Sprathttirffenfdjflfl tiarer ertannt Würbe unb ftd) neben ben Sbpfiologen aud) bie Sprad)fotfd)et an biefen Stubien beteiligten, ©uteöanbbücbet lieferten 8tüde, ©runbjüge ber ißbbftologie unb Spftematif ber Sptad)laute (2. "Jlufl., SBien 1876); SieoetS, ©runbjüge ber Sßboneti! uir (5injührung in baä Stubium ber Vautlebre ber inbogerman. Sprachen it. -Hilft. , 8p3. 1893); beif., Sßbonetit (in Saulä (i©tunbrifj ber getman.Sbrlologie»,8b. 1,6.266 fg.); (9. ,f). oon llliener, Unfere Sprad)Werf)euge unb ihre jßerwenbung jut BHbung ber Sprad)laute (Spj. 1880); Sietot, (Semente ber ^ß^onetif unb Crtbo- epie beä Seutfd)en, Snglifd)en unb graniöfifdjen il'. '.'Infi., feeUbronn 1887); Stemet, Seutftbe SbonctU (Spj. 1893). Sieleä Sinjelne in Je*; metä "internationaler oeitiduiit iur allgemeine Sptad)Wiffenfd)aft» (8p3. 1884 fg.) unb in Sietotä «^bonetifdien ctubien i SKarb. 1 888 fg. I. Sieben ben Seutfd)en haben fut bie Sngtänbet unb bie Sd)We= ben um bie Sautpböfiplogie oetbient gemadn. fiep iiortuheben finb: %. 3Ä. 8eB, Yisible speech iSonb. 1865); IL v\. (flli-:-, <)n early ISnglish proouncia- tion i4 Jle., ebb. 1869— 75);ö. Sweet, Handbook ol phoncticsiCrf. lsTTutnbHistoryofEnglishsonHds (ebb. 1888); 3.S. Sunbell, Det svenSka landsm&ls- altahctet («Svenska Lundsmulen», l); ,v ctorm, SngL Philologie, 8b. 1. (2. SufL, 8pj. 1892). faule lital. liuto; fr;, le Inth), ein jeKt veraltetes Saiteninftrument, beffen Spielart ber ber ©uüarre 1020 Sautenburg — Sautet&erg ähnlich irav. Sie 8. hat einen geivclbtcn Körper, ber, einem falben .Kürbis ahnlid\ aus bannen S»ä= nen unanimcngcicut in, unb einen }iemlid) langen Said, teilen oberes Snbe (Strogen) mit ben Wirbeln in einem itumrfcn SBinfet uirildgcbegen ift. Ut= fstunglid) batti bie 8. mit 1—5 Satmfaiten, beten -.'tmahl fich letcd1 immer mebt oergreficrte. jjm 17. /abvb. hatte fie 6 liberc Saiten, in bet Stint: nrung mie bie ©uitarre, mir eine Jetj ober Quarte beber. Tic Saiten außer ber hechten waren boppelt. ■Später traten nod) mehrere Bafefaiten unten an, bie aber nicht, wie jene, auf bem ©rifibrett lagen, Jonbern neben ibm frei liegenb Dom Kragen jum (ierpus gingen, alfe auch nid)t Detfütjt werben tonnten. Tiefe tagen je einen Jeu ooneinanbet unb mu|ten je na* ber Tonart bei Stüctec- Don oorn herein geitimmt inerten. Tic Berniebrung biefet Bafefaiten führte uir lirfinbung ber J beerbe (f. b.i. Sie 8. hat eine reu ber eieirebnlichen jietenianui ganj abmeid'eubc Flotation, Tabulatur genannt, oerfebieben in ben einzelnen Sänbetn: in Italien mürben bie fahlen, in ,vranfreich bie Biktftabcn auf einem Sfifteme Don gemebnlicb iechs ßinien an= geroenbet, mahrent bie beutfdje Sautentabulatut Bud-f;aben unb Ziffern ebne Sinien oermenbet. Segtete ift mahridvinlid1 fehr alt, fsäteftenä im i.'i. ^ahrb. entjtanben, nuirbe aber Gnbe bes 17. .uihrb. Don ber franiefifchen oerbräugt. Tic 8. mar früher ein allgemein verbreitete; öauitnftrument, auch im Crcbefter Don hoher Bebauung als ein be- quemes ültittel uir '.'lusfübrung einer oiencralbatV jtimme, uir Segleitung ber :Kecitatipc u. f. id. ilus bem 16. unb 17. ^abrh. ift eine reiche unb für bie i'iuftfacichicbte, namentlich für bie (i'utmictlung ber @efedfd)aftämufi! miebtige Sautenlitteratut crhal-- tcn. Tic älteften gebrochen Sautenbücbcr ftammen aui bem ginfange tes 16. ,uihrh. (italienifcb, 1501). 3n ber weiten feälfte biefeS ^abrhunbers fteigerte fich bie Trucflegung von Sautenbücbetn ungemein unb erhielt fid) ein ^abrhunbert lang in Blute. Seit äRitte beä 18. ,uthrb. nuirbe bie 8. allmahlh-h pom mobetnen .Klarier oetbtängt, becb jehrieb noch j. 33. .vjmpbn für bie 2. £autenbutg, Stabt im SteüS SttaSbutg in SBeftyteufsen tes rreufe. Sftcg. = S5ej. SRatientoetbet, an ter SBeue unb bem i'autenburger (2Blelr>fter) See, an ber Siebenlinie ©rauben-, = Seibau = vMlomo ber Brcufe. Staatsbahnen, Sit? eineS Slmtsgeridus i Vanbgeriebt Jbern) unb einer Cberferftcrei, hat (1890) 3746 S., batuntet li'si iroangcliiche unb 359 3öraeltten, jßoft jireiter Alane, Telegraph; 2Rabl= unb Scbneibemühlen, Guenhammer, ßifen= giefeerei, 2Rafcpincnfabrit, (Gerbereien, lUelferei, Brennereien unb Brauereien. Tic Stabt mürbe L307 gegrüntet. Vautcnflaöicr , ein filaDierinfttument, bai bie Bcrbältnifie ber l'autc mbglicbjt genau nachahmt (gleirblange Tarmfaiteu u. f. ».), um bie ßrlernung bei febr idSroierigcn Vautcnfpicli übcrflüffiq ju ma&cn. Tas V. erfanben unb bauten 3. SR- ^oeb in 3ena unb ber ,\nitrumcntenmach,er Sfeifdjet in Öambutg, ber auch einen 2beorbenfluciel ganj ähnlicher Jtonftruttion roie fein 8., nur tiefer in eer Stimmung ftebcnb, erfane. HauUatiittl, Stabt im Kreis 3cllerfelb be? breuji. 9ieg.:S3ej. .'öilbeabeim, im 2balc ber ^nnerfte, an ber Sinie 8angeldbeim=8. (in,? tan) ber Sßreuf. itaatchahnen, Sit? einer fbnial. SBetginfvettion, Cberfbrfterei unb eines .«üttenamtes, bat (1890) 2702 eDang. (5'., l>eft, Jelegraph; Berghau auf SBleiglanj, 3infblenbe u. f. id. bis in 441 m Siefe, Sßocbmene, Silberhütte unb Steinbrürbe. bautet. II V., fr,. Lütter, lmfer ^ebenftufi bes SRbeinä im hanr. SReg.^Sej. ^>iali, eutfteht auf bem äBeftabbange ber öatbt, notböftlid) Don $itmafenS, tritt fleftbar in baä Slfajj ein, bileet Don 3Beifeen= bürg an bie ©reine jtoifcben ber banr. SPfalj unb Olfan Vethringeii (f. äBeijjenburget Linien) unb münbet ö km unterhalb Sautetbuta in jloei atmen, SUte unb Sleue V., 82 km lang. — 2 1 Rechter Wcbeii' fluf? ber ©lau in ber baDt. '&M\, entjpringt im Stiftsmalb im SC. von .Uaifeislautern unb münbet nach hirjent notbioeftl. Baufe bei Öauteteden. — ::i hinter "Jlebcnflitfj ber Tonau in Württemberg, entfpringt auf ber vJUh füblicb Donllrad) unb münbet, 47 km laug, uruiehcn Dber= unb Uutermaritthal. Sautet, Torf in ber SlmtSbauptmannicbaft Stbwatjenbetg ber fdchf. .Ureic-hauptmannidiaft .Snudaii, am Sdwanmafjer unb an ber 8inie Ülnna betg=3Berbau ber Sfid)f. Staatsbahnen, bat (1890) 3351 ©, batuntet 80 .Wathelilen, $oft, Telegraph; (iniaillier: unb Stanjmerfe, ,«oljf*leifereien, sabri= tation Pen ißapiet, ÜKafajinen, Wäfche, Slech=, Strumpfe unb ßorbmaten unb ,3iefleleien. i«äutctftp»atate,2ibläuterungsapparate, bienen in ber Bierbrauerei jut Trennung ber SButje Pen ben Jreberu. i 2 . Stiel unb Bierbrauerei, Bf. -1, S. 99Gb, unb Tafel: Bierbrauerei I, tWJ. 0.) Vit in erbnrl). 1) ftrei^ in ber bell- vtopin? Cberhefjen, hat 538,43 qkm, (1890) 28403(13595 mannt, 14808 roeibL) ©, :; Statte unb 64 Sanb= gemeinben. — 2) Steififtabt im Jireis 2., au ber Sautet, am $ul;e beS Begelsberges unb an bejt ßinien ©iefsen-'Julba unb Ö.=©ebem ber Cberher. biifenbahu, SiR bei Hreisamte«, eine! 2lmti= gcridus (Sanbgerid)t ©iefecn) unb gorftamtei, bat (1890) 3345 meift eDang. I?., S3oft .weiter Sla))e, Telegraph, einen SBartturm (15. v"\ahrh.), jroei Scblöffet (IG. unb 18. oahrh.i bei Jreiherrn Pen SRiebefel, neues Nathans, SJSa||erleirung, Sparfafie, BerfduiBPerein; ßeinen= unb BaumroDllmeberei, ."chiduieiterei, i'ielterei, 3eugapptetut, rtätbetei, ©erberei, Seifenficberei, Brefjfpan:, Rappen-, ülpfelroeiit: unb Siqueutfabtitatton, Sßier>= unb Scbipeinemdrfte. ^sn ber 3!dhe bie Schlöffet 6tfen= bad) (1217) unb Sidenberf, Selbab Sal.ifcblirf unb ein Baialtfcuilenbrudi. 8., fdien 812 ali Befit?tum bei ftloftcri gulba ermahnt, rourbe 1265 Stabt. 8autctbafr),och.l5briftopb,©eiger,geb.21.;uili 1832 in ßulmbadj, bcfiubte bie Dhififjcbule in 3Bür^ bürg unb ftubiette bann in Brüffel unter ber Leitung Pen Beriet unb iyetü. 1853 mürbe er Sehrer am Ronfernatorium in i'iüncben, 1860 ßonjertmeiftet (an Sipinfüs Stelle) in Treiben, pon roo aui er iahlreichc Munftreifen unternahm. 1887 trat 2. in ben ;Kubcftanb. (fr gab mehrere Biolinftüde eigener .Hompcfiticn unb auj;crbem bie bebeutenbften iiaffi= fdjen Monierte neu heraus. Vautctbctg, früherer Slame bei Sßetetäbetgeä (f. b.) bei ,'öalle. l'autctbctg am Man, Aledenim.fireüCiterobe bes preuf;. ;Kcg. - !8ej. ,'öilreshcim, am Sluitritt ber Cber aus bem war-, unb an ber "Jiehtnlinie Scbar?= felb = St. Slnbrcasberg ber ^reufj. Staatibahnen, hat (1890) 4377 ©, barunter 50 Äatboliten, $oft srociter ftlaffe, Telegraph, Äaltmafjerbeilanftalt (1839); @ifengie|eteien, S)iafcbinen= unb SDtöbefc fabrifen unb mirb als tlimatifcber Murort befuebt öauterbrunncn - - £nuti)fd)c garbftoffc 1021 eis'.»:!: 3822 fturgäfte). 3uil>cbci befinbet fid) baS gifenmerl RönigS&fltte. Vauti-rbruuiien, Sotj im Vauterbrunncr Xbal if.b.i, auf beiben Seiten ber Vütfcbine,iu 806 na ßdbe, am Aujic ber Jungfrau, an bet Vinie ^nterlafensfi. 1 12 km) bei Serner Cbcrlanbbabncn mit Sergbahn im* Wirren (f. 2auterbrunnen=9Jlartenbaljn) unb 3ab.ntabbab.nna4 betSBengernats, hat i 1888) 21 ?6 eoang. (5., ^oft, Üelegtaöp, mehrere ßotelä unb bilbet ben Husgangspunft für Scrgteurcn. Öautcrbrunnch = 2)iürrcnbab,n , SBergbatyn n m Spurweite) im Sernet Dbettanb, 1890 unb 1891 erbaut unb 14.3lug. 1891 eröffnet, beftcht au§ jtoci Strcden, ber Seilbahn (f. Bergbahnen, 58b. 2, ©. 755a, Trabtfeilbabneu, 58b. 5, ©. 482) oon Sautetbtunnen auf bie (%ütfd\tlp (1,88 lau) unb ber eleftrifchen 5lbbäfionsbahu (f. tfijcubabuinitcm, 8b. 5, 3. 888a) ©rütfaVSKütten (4,2*knii. Sie 2. ift bie erfte ber Sdnveiu'r Sergbabneu, bie in mijg= lidn'te Jiäbc großer ©letfdjet führt. Vantcrbruitncr Sftttl, 2bal im SBejit! 3ntet= lafen bcS fd)lueij. Kanton* Sern, erftreett fid) >ivi- febeu 5 — 700 m hoben Aelsiväuben 12 km lang, bis 1 km breit »om ,vufte beä Srettborns in nörbi [idjer jRidjtung bis ju bem (ingpaf; jtoifdjen ^fcnfluh unb öunucnflub, burdi bot bas Ihalmaffer, bie SBeijje Cütfcbine, in bie Jhalftufe oon ^ircilütfdünen hinaustritt. S)en ßintergrunb bilbet ber mächtige ©tetfebet, ber fieb oon ber Jungfrau bis sunt ©JBaltenbDtnauäbebnt.SSonbenjablreitfienSBajJers fällen, benen baJ 2ba( feinen Flamen oerbantt, ftnb bie belanntejten ber 1 oppcl jturi beS 3 di m a b r i = badi*, ber 2rüminelbacb unb ber berühmte 305 m hohe S t a u b b a cb ober S tet j dj e it. Sautcrbutg, ßauiptftabt be§ SantonS 2. (4313 (f.) im ftteiä SBeifienbutg be§ »CjtrfS Unter* elfajj, ehemals §eftung, an ber Sautet, umreit beten ÜRünbung in ben lHhein, an ber Vinie S.:©ttajsburg (55,5 km) ber @tfafv8ethriiigifcben unb 2.=Sdiiffer= ftabt (62,3 km) bei SüUi- lyiicnbabuen, Stfe eine« Slmtsgcridit* (2anbgerid)t Strasburg) unb fatb. Sefanatä, hat (1890) 1573 @., baruntet 1G4 loetben bil ju501 in 24 Stunben au§gefd)ieben. Ter 2. toitb butd) Sßerfütterung (cbimmeligen ßaferä ^etootgetufen. Vnutertbnlhiibii, Strede ber "BfäluidH'ii @ifen= bahnen (f. b.) oon Maiferi-lautern uadi Vautereden, ;'.4,2 km lang, 15. s)ioi\ 1883 eröffnet; ihre gott= fegung über üDleifienfjeim uadi Staufernheim an ber ;Khcin^l!ahebahn (f. b.) ift (1894) im Sau. Läuterung, ein in frühem beutfrben 5ßartirular= rechten, befonberi in benfiänbetn beä fädjf. SRecbtS, oorfommenbeS SRed)tSmittel, butdj roeldjeS ba§ ©e= riebt, loeldjeS baä Urteil gefällt hatte, um nocrjmalige 5ßrüfung ber Sacbe angegangen, jur Slftenoetfens bung oetpflidjtet toutbe. — 3»i Sinne ber ©eut= fchen Eioilprojefjorbnung heiftt 8äuterungSoer= fabreu baSfenige Slacboetfapten, looburc^ ein be= bingteä ©nburtetl, b. h. ein recbtSfräftigc* Urteil, toeldjeS bie Snbcntfebeibung oon einer (iibesleiftung feitens einer Sßattei abbdngig madit, bureb Slbnabme beS liibeä' unb burd1 Aeftfeuuna ber folgen ber Sibe§= (eiftung ober Sticbtlciftung burdi Fachurteil (Säute= tungiutteil) etlebigt wirb. Läuterungen ober ;)i e i u i g u n g § h i e b e , in ber Aorftnurtfcbaft baS Entfernen berjeniaeu Soljart in einem gemifdpten jungen Seftaube, bie ben tänf= tigen Sejtanb nicht mit hüben foll, btc-her aber ge= bulbet ober auch al§ Scbuhbol? mit betangejogen tootben mar (3. S. Siefern ober Sänben in gicbten= fufturen). [werf. SäutchJcrf, clettrifcbc§, f. @leftrifdje§ 2dute= 2autgcfct?c, in ber SpracbrottienidMit biejenigen ©efebc, nach benen in ber Spradie bie Setänbetung Der 8aute (ber 2autiranbcl) erfolgt. Sie 8aute einer Spradie oerdnbern fid) im 2aufe ber ©efd)td)te teil« fpontan, b. b. ohne bafj bie 2autoeranbetung von ber befonberu Sefdiafjenbeit umgebenbet 2aute abbänaig ift, Wie es ;. S. meift in ber beutteben 2aut= verfdiiebung (f. b.) ber ,yall mar, teils butd) gegen; fettige SSeeinfluffung (Slfftmilation), ;. S. wenn im ^italienifdien bas lat. c (= k) vor e, i ju tsah wirb, tat eibus (b. t. kibus), itat. eibo (b. i. tsebibo). Za bie Scranberuna.cn ber 2aute nicht mit bemustern SMUen gefdiebeu, fmb bie 2. ben Jlatutgefefeen ver- gleidibar unb trurten an fidi ausnahmslos (im 3ta= lienifcben ;. S. mirb fein urfprünglicbcs tat c oor urfprünglichem e ober i Brie k gefptodjen). Sie ßintnricHung ber Spradie beruht aber niett allein auf ber burdi t-ie 2. beftimmten meeban. £autoer= änberunet, f onbetn es tommeu anbete, namentlidi pfncbol. SBithingen (3. S. Stnalogiebttbung, f. b.) babei tu Setradit. iiautWdie Jarbftoffe, f. 2autbs Siolett. 1022 Sautp Violett Sautoetfdjiefiuitg t'iiutbc* Violett, ibioniu, ein fünfttidjet elbaltiget jyatbftoff, cor bei bet Crotatioii [krapbenplenbiamin , i , II ,< NU , i, . in faurer ftbroefelroafferftoffbaltiget Söfung mit (iüemrlorib entftebt. 81 ift baS [ayjaure Salj einet SBafe, beS Ibionin*. v. SB. ift bei einfadbfte SBerttetet einet ganzen Jtlaffe oon jjarbftoffen, bet ihionine obet ibiawne obet V au thidn'ii ,\-arbiteffe. $tyce ülutterfubftanj, auS bet bie Aarbftoffe ebenfalls, abet fdjroieriger aufgebaut werben tonnen, ift baS J hipbivhennlamin i ihiarin), ein gelblicher, Eroftallifierenber unb beftitlierbarer .uc-ipcr mit bem cibmdaumft 180 unb cor ftufammenfetuing C,3H,]NS, bei beim (Steigen Don TipbenDtamin mit Stbroefel entftebt. Turd1 Eintritt Don 3lmibo= gtuppen in biefe SSerbinbung entitehen fatblofe SBafen (Seutobafen), beren Salje butaj Djcnbation leidjt in j?arbftoffe übergeben. Sin Tiamitctbiobi-- pbenplamin, CtSHtl!N sS,ift tie veutobaje r>on V. SB., i , .11,,, NSS< I. 9tacbftebeube SonftitutionSfotmeln geben ein SBilb biefet Subftanjen: mi '"!!4>s nh *.'"!!; s Sljiobipfjentjlamin Jljiajiu). !Siamibon)iot>i$!)ent)laiiiiit (Seulot^ionin). -NH, r. TT . Niolle. Ter jyatbftofj ift baS folibefte SBaumroollenbläu. Sauticruicthobc, i. ßefen unb Sefemetboben. Vautlchte, f. i.'aut. £autlingetthal, f. (5'iiadi. Vautöbti)fiologic, f. Saut. ^aurrce (fpr. lotred i, C oet De #oir, Seigneur be, trau;. SDlatfdjall, geb. 1 185, tämpfte in ben Stiegen lüge 8ubrotg Ml. unb gronj i. in Italien, iciebnete fid) 1512 in bet Sdjladjt bei ERaoenna aul unb erbielt 1516 ben Dbetbefebl beS franj. SeetS. meralgouDerneur Des 9Railänbifutbe in SBaoonne reu ben Spaniern eingefdjloffen, Det modjte iidi inbeffen ui halten, tarn fanu raiebernadh, Stalten, fodjt 1525 in bet sdjlacbt bei$aviaurib nbemabm iä-jt abetmate ben Dbetbefebl in ^Italien. 8. batte pnäcb,ft gegen bie ftaifetlia^en Erfolg, er ebene älleffanbria unb $aoia unb ;og naeb SReaael. £9ei bet Belagerung biefet Stabt etlag et einer im franj. ßeete auSbtecbenben Seuche, 16. Slug. 1528. — SJgl. 3Rignet, Rivalite de Fran^ois l" et de Cbarles-Quint (2 S3be., 5Bar. 1875). Vautfd)burg, Sabeort, f. Sucjiona. VrtutDctfrbicbung , bie gleichartige SBetänbe rnng be§ RonfonantenfbftemS einer Spradje. Ftabb (Stimm bat biefe SÖejeidjnung für bie getman. T;n\i d)en angetoanbt. 6ier unterfebeibet mangtoei, ber Reit nad) butdj ungefaßt ein 3ab.rtaufenb getrennte 8autDerfd)iebungen: 1 1 Tic etfte ober bie getmanifdje 8., bie roabr; fd^einlid) um bie ÜJlitte beä eilten ^a^ttaufenbS D. libv. ben fioufonantiämuä iamtlidier getman. Sprachen in einer iiDdi burdjgreifenbern SSeife Detänbett bat, aB eS bie jweite 8. mit beut bedv beutfeben SonfonantiämuS getman bat. Sie aer manifdje 8. bat alle Sonfonanten aufjer r, 1, m, n, j, w, s bettoffen unb ben getman. Spradjen einen Don bem ilner inbogetman. Sdjtoeftetf'pradjen Dölltg alnueidienben I5barattev Derlieben. 8u unter: f dH'iben fmb brei^baien betgetmanifdjenS.: a. Tie inbogetman. £enue§ k, t, |i fotnie bie älfptraten i Jenuec- mit nacbfolgenbem Jöaucb) kh, th, ph finb ui ben Seibelauten ch (gefdjrieben h), gelifpeltems (= engl, th, gefd)tieben th), foerfeboben rootben; Dgl. > ii tat. quod jii got. hwa «roa§s, lat. cornu in gbt. haürn i>.sicrn», lat. düco ui got tinha «idi •liehe \ lat. tt6s >u aot. threis «bret», lat. frater ;u aot. bröthar irSBtubet», tat. pater ui gct. fadar «tSBater». — b. Tie inbogetman. SOlebien g, d, b finb im ®ermanifcben in ben £enue§k, t,p uerfeboben rootben; \. SB. lat. ego 311 got. ik aidj», lat. düco ni got. tinlia nid) siehe», lat. turba ju got. thaürp «Torf». — c. Tie inbogerman. afpirietten SRebien gh, dh, bh finb ju ben ftimmbaften Steibelauten Derfcboben, bie fpäter g, d unb b roerben; ;. !ö. lat. rehoi 1 h au§ gh) iii got. gawigan «beiuegen», tot. mediua (d nul dh) ju aot. midjis «ber mittlere»; tot. fräter (f au§ bh) ;u got. bröthar «SBcuber». 2) Tie jroeite ober bie bodjbeutfcbe (altbod) beutfdie) ^'., bie etroa um tie QJlitte bei erften $ai)i taufenbä n. (ihr. ftattfanb unb baä bisher Derbält: niSmäfjig etnbeitliebe teutiche Sptadjgebiet in einen l)od)beutfd)en unb einen nieterbentidien Jeil febieb 1 f. Teutidu' 5ptad?e, 33b. 5, 5. 71 1. Tieie 8. ift Don ben fübbeutfdjen Stämmen (ällamannen mit dauern) ausgegangen unb hat fidi allmäblid) über QJcittelbeutfdjlanb ausgebreitet, ift hier jebod; uidu mehr in ihrem aanjen Umfang burcb,gebrungen. :\u unterfebeiben fint jroei 5ßbafen biefet 8.: a. Tie getmanifd>en, im ©otifdjen, Sfanbinamfdjen, li'iuv iiidien, fyttefifcben unb £Riebetbeutfd)en erhaltenen tenueS t, t, p fmb im Slnlaut unb nad) ßon* fonanten (auch kk, tt, ppi ju ch, z, i>t', nadj totalen ju ch, 7,7, (rootauS fpätet ss) ff uer; fdjoben rootben. Tiefe SBetfd)iebung ift jebadj nur beim t auf bem ganjen hcditenti\hen (^ioluet burd,: gebtungen; Dgl. nieberbeutfd) öd, holt, aten, wäi •,u ^ocbbeutfib zrit, holz, essen, was (attbothbeutfd) zit, holz, ejt,3an, waji. Tie SBetfdt)iebung beS ger' man. ji teilt jroat unfere Sdjriftfptadje aud); Dfll. Saiitiuaubel — ijaualctln lui': nieberbeutfd) pund, appel, lopen, schipp ;u bod)= beutfd) pfund, apfel, laufen, schiff; ober \< ftatt pf Wirb im weftt Seutfcblanb (bis jur ;Kben, mm Speffart, Dbenwalb unb norbwärtS Dom Slfaft) gesprochen, unb baä inlautenbe pp unb mp ift in SBeifpielen wie appel unb strump noch in bet tlui ring. »betfäcbf. unb in bet laufiiuid' fdjlef. üJlunbart erhalten. Sic gertngfte SluSbebnung bat bie S8er= fclni'luuui bei german. k erlangt. Siefe ift nur nad) EBotalen ©emeingut aller bodjbeutfdjen SRunbarten geworben; ogt. nieberbeutfd) maken, ick ;u bod)= beutfd) machen, ich. SRadj Ronfonanten unb im SUtlaut iit k in unferet Scbriftfpradje erbalten, ;. ~-H. in werk, kind. '.Kur in bor Sd)Weij fagt man chind. — b. bie german. iDlebien ur, d, b haben im öoeb: beutfdjen ihren Stimmton eingebaut unb werben ;um Jeil wie k, t, p auSgefprocben. -Hu* biev ift bie SSerfcbiebung bei bem bentalen ftonfonanten am weiteften gegangen; ogl. nieberbeutfd) dag, fadder ;u bod)beutfcb tag, vater. Sie S3ud)ftaben g unb b bat untere Sd)rifffpracbe überall bewahrt, ;. 8. in geben, tag, bruder nieberbeutfd) gawen, dag, broder. Sie (5'rhaltuug btefet Saute rübrt nun Jeil baber, bat; g unb b nad) totalen bis auf ben t>eutigen Jasi nod) all Reibelaute gefproeben werben (fc in '.Uorb: unb iDcittelbeutfcblanb), folglich nur ben SBucbftaben, nicht aber ber SluSfpracge na* IDlebien fmb. 5>n Dberbeutfd)lanb jdn'ieb mau im i>cittel= alter öielfad) aueb k unb p für g unb b. Vautniaubcl, f. Sautgefefee. ~ 8a«l»e*§ec(för.-fee),S8ucbt ber Scorbfeejwif eben ben boUeinb. Groningen Arieclaub uub ©Urningen, iit im 13. ^ahrh. entftanben, jei»t uim Jeii bur* Irin-- polberungen ausgefüllt, sie nimmt benSReitbiep mit bem ©renjftuB 2auwerS unb bie @e auf. l'(iu;,un (fpr. (oföng), Stntonin Scompat be Eau= mont, ©raf, fpäter öerjog oon, ©ünftling 2ub= toigS XIV., geb. 1633 in ber ©aScogne, fam bei ieiner .'lufnabme am fran;. öofe in ben KreiS ber (Sramont 'JJca",arin-> unb trat bem .Ubiüg halb näher, ber biefen SSirtuofen horin-ber Bunft mit öofämtern unb militdr. SBürben auszeichnete. 1070 führte er baS RorpS, mit bem ber voj nach Alanberit reifte. ,\n bcmielben ^ahre Warb ihm bie &anb ber öerjogin »on ÜJtontpenfier (f. b.)»erjprocben; eine&oftntrigue burebfreujte aber bie Metrat, unb (Snbe 1671 erlebte 2. einen völligen Sturz; er warb in bie SBaftille, bann nach vl>inerelo gebracht, wo er u'hn 3?f>re in Soft faf}. 2. lebte bann nier ^abre in ber ^roruir, unb tehrte hierauf in bie Stäbe beS \iof» jurttcr. SJlan bat annehmen Wollen, bat; er nun mit ber Öerjogin in heimiid>er irhe gelebt bähe. Später entzweiten fie fid). 1688 ging 2. nach ©nglanb unb fahrte nad) bem Sturze SiafobS 11. bie.Houia.in unb ben ^ringen oon SBaleS im Sejember nach §ranf= reid), woburd) er wieber an ben &of fam. 1689 fem manbierte er bie franz. 'Jlnnee in jrlanb, bie in bie 9lieberlage am Soöneflufj 1690 öermicfelt würbe. Srftarb 19. 3100. 172.'!. Mava, bie bei Dulfanifcben (frupttonen in gütt: ftüffigem .^uftanbe ber (frbtiefe enrftrömenben SWafien, bie beim Srfalten iit feften, blapgen ober {cbladtgen, meift aber biebten, auch wohl glafigen ii. ©(aSlaoen) ©efteinen erftarren. Tie 2aoen finb wabrfdH'inlidi llrgiefjungen be§ nod) jet;t heif;= flüffieteu tlrbinnern, wie bie anbern fog. ®ruptir»= aefteine, bie SBafatte, ©rttn[teine, ©ranite u. j. w. (Jrgiefeungen früherer Sßerioben waren. ;\hre 3u= iaiumenieituua ift im allgemeinen biefen ©efteinen ganj dhulid'; fie fdjtiefjen fid) in biefer ^etiehunet ihnen DoUftänbig cm. SWaii unterfdjeibet irachtn= [{wen, Söafaltlaoen unb älnbefitlaoen. 3ie finb in bet Jbat nid)t@ als iivdnue, öafalte uno l'lnbefite. "?er SluSbrud 8. bejeiebnet alfo feine befönbere ©e= fteinc-art, fonbetn nur bie Dultanifd)e SntftebungS= weife Derfd)iebenet ©efteinSatten. ,\a ber Jediuif werben harte unb biebte Vaoa- maffen nt iölüblftetnen, S9au: unb Spflafterfteinen »erarbeitet; blafigc unb febaumiae 2aben liefern ben SBimSftein; glafige 2aoen, mit iehoueu 3eid)nungen, bienen gefd)iiffen a l •:- SDtaterial für 5d)muccgegen= ftänbe, Knöpfe, "Jlrmbanber u. f. W. Vauacrum, f. 3tifd):SÄömifd)eä Sab. yababurce«, Rüfienftabt ber fpan. Im-oiuu-, Sßontenebra (©alicien), iübweftlid) neu SJigo, (1887) 12 IL". 6. Vauaglac, imnel wie ©BalitglaS (f. b.). i'aoagna (fpr. -wannja), Stobt im SreiS Ebia= Bari ber ital. $roving ©enua, an ber Sinie 3Pifa= ©enua, bat (1881)5222, ab? ©emeinbe i'.'.iTl1 tj„ eine fd)öne, l"-'5i> erbaute Sirdje unb SthiffSwetfte. 2Jn ber Umgegenb 5d)iefetbrttd)e. 2. ift Stammfi1' ber ©rafen Aie->dn (f. ,~\ie-xoi. Vaualrater, f. Urater. Vnual (fpr. -mall). 1 ) Slrrouiuffcmcitt beä franj. Tevavf. SKabenne, hat 1808,« qkm, (1891) 1179986., 91 Wemetnbenunb jerf äüt in bie 9 .Uan tone 'Jlvaeiure (163,59 qkm, 73*4 6.), UbaillanD I l's4,"2 qkm, 1 1 :in:ie. i, timoui 229,93 g.km,13622@.), 2a»al=eft i isl'17 C5'. i unb 2aoal=0ueft cJ4i;7l (S., mit iuiammen 283,78 qkm), Soiron (252,is qkm, 13275 6.), SBeSlaa (249,20 qkm, 10562 6.), SWontfürS (135,ooqkm, 6638 6.), Ste. Sujanne (210,i:i qkm, 8670 6.). — 2) .«pauptftabt ce-> Separt. Ücaüenne, anberDJlapenne, anber2inie^ari§=Sreft ber SBeftbabn, bie hier nad1 llianenne unb (ibdteau ©ontier abzweigt, ift im alten Seile fdjled)t gebaut unb mit SDcatiem umgeben, hat (lsiii) l>14:C>, al> ©emeinbe 30374 S., in Wanüion baS 124. ah fanterieregiment, ein alteä Sdilof; mit einem Ton Ion, eiuft :)iefiben; ber öerjöge wn V., jetu @e= fängniS, Suftigpalaft in einem ehemaligen Sd)loffe, bifdjöfl.^alaft, ßatbebrale (12., 14. Jahrb.) unb eine grofie 2einwanbbaUe, jefet 2lu§ftellung§palaft V. iftSuj eme§ ©ericbtShofS erfter ;\nftäui, SSlffifen= bof», öanbelSgericbtS, ©ewerheratS, 6anbelStam= mev, einer SSanffiliale unb be3 fiommanboS ber 15. Ijttfanteriebrigabe, hefiKt Vneeum, Vebverfemi- nar, Jaubftummenanftalt, Sibliotbel unb brei oei= hingen. Sehr bebeutenb finb Aabrifation reu Veiumanb, Swilltd), fiattun unb anbern S3aummolI= waren, Sßapier unb Töpferwaren, aufserbem I5ifen-- btttten, Kaltbfeu, Öt=, (Setreibe i'.ni\ Vobmnbleu, (Gerberei, äJcarmorbrilcbe unb Färberei, i.'., 14l"j jur ©raffebaft unb $airie erhoben , fam burd1 Beirat au ba-j 6auS 3Wontmorencp, 1521 an A-ran; oon Iremouille. — 35gL Eouanier be Saunan, llistnire de L. (2. älufl., Saioal 1866). Vaoal (fpr. -wdll), franj. älbelSfamilie, f. vJ.lJont= moreneti (@efd)led)t). VittMil (fpr. -wdll), ©iUeS be, f. Illeit, SSaron üou. i'atialctta, öauptftabt ber brit. gnfel SOlalta, 2ir. eines ©rjbifcbofS, eiuft Mauotiii; beS DrbenS ber Aohaunaeii itter, benannt nad' bem ©rofsmeifter Aeau be Saoalette, 1566 gegrünbet, liegt auf einer Vanbntnge, ift faft unbejwinglid), ba bie meiften äBerfe (g-ort 3t. (ilmoi in ben jJelS gehauen finb. V. hat 70000 15'., einen Freihafen unb einen 1024 ßatialette — ßattatra (Solj. ßafp.) Cuarantanebafeu, breite, laoagepflafterte Straften unb an ten QuaiS (c^öne Sßradjtaebäube. SSHcbtige Saumette Jinb: bei ehemalige Salaft beS ©to|= meifterS, jeKt SRejibenj beS bvit. ©euoerueur«, bet Salaft ter neben Rungen (Srooinjen beS ehemali= gen DrbenS), bie öaupttiraje ;n 3t. Johann unb baS cee;eiuil\iU'?. Aorner beliehen: bie llnioerjitat, Sternwarte*, Sibliotbe! (100000 Sdnbe), baä aIc riana= unb bet-5 i'cilitärhoipital, ä^eater unb botan. (Satten. 8. ift öauptquartier bei bvit. iliittelmeer flotte unb Sit? eineS beutfdjen SonfulS. Vaualcttc (fpr. -malett), lUarie Seamans, ©raf, ©eneralpoftbirettor unter SRapoleon L, geb. lTiin :u SariS, mibmete ftdi erit bem aeiitücben Stante, bann bem :He*täftutuim. Qr beteiligte ftcb an ber SReDolurion, trat alä afreiroittiger in bie 2lrmee, rourbe na* ber 3*ladn ppn Alveole S&mitant Sona= baiteS unb permäblte ftcb mit (I'milie Soutfe iüeau= gatnaiS, ber '.'Hebte ^efephinenä. 2. begleitete Sona= parte na* jigopten unb autvbe pon ibm 1800 an bie 5pi|e bei SoftmefenS gefteQt unb na* ©rünbung te-> .Kaiierrei*« -,um ©eneralpoftbirettor unb ©ra= fen erbeben, l'iit ber iReftauration pou 1814 nuifte er {ein 2(mt abgeben. 211« ßubftig XVIII. 20. Wl&v, 1S15 Sariä Dertaffen mufste, übernabin 8. im Samen Diapoleonä bie Softocrmaltung mieber. 2ia* ber :Kücftehr ber SourbonS mürbe 2. 1815 Wegen ÖodjoerratS sum Tobe Denirteilt. Seine ©emahlin rcirfte fi* bie StlaubniS au?, ibu am Sorabenb cor feiner Einrichtung (23. Te;.i ui beiu*en, me*= jette mit £. bie Kleiber unb blieb uirücf, mäbrenb £. enttarn. Trci (F'nglänber 0~..'Öut*inion, Aobn .ftelp=) beförberten ihn über bie (Stenge na* 3)lonS, oon mo er na* ÜJlün*en ging. Seine Jreunbc mürben in einen langen Srosefi permitfelt; bie ©emahlin S.S mußte längere 3e't im ©efängniä bleiben, per= | fiel in ©eifteSgerrüttung unb ftarb 18. Jiuni 1855. lS22begnabigte2ubnngXVlIl. ben glü*tling unb gab ihm bie Grlaubniä gut SRücfteijt na* gtant: rci*. i.'. ftarb 15. jvebr. 1830 in iparis. Seine "Mi moires. et Souvenirs» (2 Sbe., Sar. 1831) mürben Don feiner gamilie herausgegeben. Sanalctte (för. -malett), 9tid?ault be, frans. Sdn'iitftellerin, f. ©au, Sophie. Viiuallicrc (fpr. -roalliähr), Souife Jrancoife be Sabaume Seblanc, öetgogin be, ©eliebte 2ub= migS XIV., geb. 7. äug. 1644 ut Jourä, mürbe (Sbrenbame ber öerjogin Henriette 2lnna pou Cr- leanS. Ungea*tet fie feine große Sdibnbcit mar, ja ein menig tiinfte, bezauberte fie bod) burd) 2ln= mut unb liebenämürbigeä SBefen unb mürbe 1661 bie ©eliebte beä ftönigs. Sie gebar ibm Pier ßinbet, Don benen eine Sedier, ä'iaric Sinne Pon Sourb.on, iitabemcifelle be SloiS, geb. 1666, unb ber ©raf oon SBermanboiÄ, geb. 1667, am Seben blieben, i'ubmig XIV. erhob 1GG7 }u ibreu ®un= iten baä Sanbgut 23aujour unb bie SSaionie St. (ibrii'tcpble ium öetjogtum unb jur ^airie. 2il§ Subroig XI V. ter 3Jlonte§pan {eine ©unfl ntmantte, entfernte fidi bie 8. 1<>74 Pom .«oje unb trat in baä filoftet ber Sarmeliterinnen ;u ^arie, nahm als Couife be la ÜJlife'ricorte 1675 ben cd^leier unb ftarb 0. 3uni 1710. Sie gilt alä aSerfafferin ber «Rc'flcxiuns sur la misericorde de Dieu» ($at. 1680 u. ö.; neue Stufl., ebb. 1860). — Sgl. M6- moires de Madame la duchesse de L. I 2 SSbe., vl>ar. 1^2!. Vaunie* Sepnrntur, SButterma{d)ine, f. Suttet (58b. 3,©. 798b). Lavandüla L., 8a»enbel, Sßfianjertgattung auä ber Familie ter Sabiaten (f. b.) mit gegen 20 famtlidi ben äRittelmeerlänbern angeberenten Strien. SS (inb meift öalbfrrducftet, bereu Slüten= quitle in i'tbren Dereinigt fmb. 2llle befitjen einen ftarfen, butd)btingenben, aber angenebm = arrma= tijdjen @etud), ber pou rei*em ©ebalt an ätberi« f*em öl berrübvt. lUebrere Sitten fint beSpatfi piftiinell gemorben. So betgemeine cteri*mal= blätterige 8 a p e n t e 1 oter tie 3 p i f e (L. spicaL., angustifoiia£'/ir/i. oter veraDC.), audi beutfd)e 2{arte genannt, auf fteinigen SSergen unb bügeln in Süteuropa einbeimifd), ber bei unS allgemein tultiiMert unrt. i*on biefer angenehm gemütjbaft rie= dienten unb gemür;bait4utter {dfmeaenben ^flau;e (inb bie längli*=linealen oter i*mal4an;etticrmi: gen SBtätter unb nodi mehr bie iMütenabven at£ Flores Lavandulae offijineU. Sie SBlüten bienen ferner atS Käudferungämittel, alä 2)iittel gegen 2,'cotten unb ^ur ^Bereitung oon Saoenbelöl (f. b.) unb SaDenbelfpirituS (f. t.i. 2luä bem breitblätt» rigen Saoenbel (L. latifolia Ehrh., Sübeurop*) geminnt man eine geringere Sorte Saoenbelöl. gerner ift ju ermähnen ter grie*. ot'r avab. ÖaDeij bei (L. stoechas L. , Sübcuropa unb 2Iorbafrifa), ber einen ftärfern ©erud) alä bie beiben porigen hat, aber ionft ähnli* permenbet mirb. Satiant, linier 2iebenflufe ter Trau; fte ent= Springt am 3ivbihfogel (2397 m) aus bem SaDanfs f e e , tritt oberhalb 9iei*enfels nad) .Harnten über unb münbet bei Saoamünb. % aä 8 a oanttbat (60km), jmifdfen Sau=2llpe (2081 m) unb fior=2llpe (2136m), einS ber f*önften be« 2llpengebicteä, gilt megen feiner iyvu*tbarteit unb grofeen ^nbujtrie unb 35erg- merle alä ber rei*ite Seil beS 8anbeS. .nauptorte finb SBolfsbetg (4255 (?.), St. ^aul (970 g.) unb St. Seonbatb (3690 S.) {otoie ber SBabeort "fkebtau. Vau.iutthnlcr •Hlpeu, f. Cftalpen. Lavaret (f»r. -toareb), frans. ^Benennung beä SBlaufeldjen ({. b.i. 8ntiätcr,^oh..Üafp., S*rütfteller, geb. 15. 3cpp. 1741 ;u 3utid), mo fein Sätet Sltit mar, erhielt feine Sßotbilbung auf bem SHabemifd)en ©Dmnafium feinet Sßaterftabt unb ftubierte 1759—62 bafelbft Theologie. 3Kit ßeinrid) Aüftli tlagtc er ben 2anb= pogt ©rebel, beffen SBebrüdUngen unb Ungered)tig= feiten ;u rügen niemanb gewagt hatte, 17G2 bei bet Regierung an; trofebem (ie butdjbtangen, oerliefi 8. bo*; um nun ben möglichen Solgen be« 2luffeheu erregenbeu 6d)titteS ju entgehen, für einige 30'1 bie öeimat unb reifte mit gü6li 17G3 über fieipjig na* Berlin unb bann \\\ benrfkopft Spalbiug nad) Sartb in Sd)loebi{d)=$ommetn. 2!a* feiner diüd' febr in bie Satetftabt 1764 ma*te erfutjuerftbur* {eine tiefflidjen i©*roei3etlieber» (Setn 17G4; neue Stufl. 1789) betannt, betten bie f*ioärmerii*=aäee= tifeben « SluSficbten in bie (FmigEeit» (3 93be., 3ur 1768—73; 3. Slufl., 4 Sbe., 1777—781 folgten. @r mürbe 17G9 SiatonuS, 1775 Stattet an bet SJBaifen hausfir*e ju 3urid\ 177s Jiaf onu« an ter bortigen SetetSfitd)e unb, naebbem er einen 9luf nad) Sternen abgelehnt hatte, l786Sf«tet an berfelben ,Hir*e. 2i»egen feine» freimütigen 2luftretenS gegen bie franj. Ufurpation mürbe er im 3Rai nad1 Safe! Satioter (Sout§) — Satielelje 1025 Deportiert. Stadj einigen ÜWonaten enttaffen, nahm r in 3ürid) feine Stmt8t&ätigteit »ieber auf, bis iie 26. Sept. 1799, al8 SDtaffena 3üridi toieber ein= nabm, für immer gehemmt mürbe. 9Bäbrenb er auf ber Strafe befebäftigt mar, Bebrohten beizuftehen, fdiof; ein mabrfdn'iulid) betrunfener ©renabiet ihn burd) bic Seite. Stach langen dualen ftarb er 2. ,uin. 1801. ©eine früb geübte Seobadjtungdgabe ^atte ihn in Staub gejetjt, fieb oon allen ißet jenen, mit benen er in Berührung tant, nad) einigem Umgänge balb ein treffliches Bilb ihrer Statur unb ihres Gluv ratterS ;u madjen. So tarn er auf beu ©ebanten, bic Sinien be3 äRenfdjenptofitS für juDcrläffige Wlttt male be8 Gharattcrs ju ertläreu unb bicBbhHoguo= mit jur SBiffenfdiaft ;,u erbeben. Stacbbem er fid) feit 1769 mit ber Suäjfübrung tiefer $bee befd)äftigt hatte, liefz er feine «Bbpfioguomifcben gragmente zur Beferbcrung ber SDtenfdjenfenntniS unb i'teufd)cu= liebe» (4 Bbc., 2pj. unb 2i'iutcrtb. 1775—78; ftan= äöfifd? mit nielen 3"fähen Don 8., 3 Bbe. , jjaag 1781—85) erfdieinen, rooburd) er eine ungemeine Berühmtheit erlangte. dineSJlenge öon Gboboroicäi, Sips, Sdicllenberg u. a. geftodjener unb meift wobl= getroffener ?ßorträt§ unb Sdjattenriffe mertuuirbiger Berfoncn empfahl ba3 SBert ebenfo mie bas eigen; tümlid) fdjmungoolle SßatboS »on 8.3 Sptadje, bas allerbings, allen Kraftworten, ©cbantenftrid)en unb 2tusrufungSjeid)en;um2'rot;, über bieSd)roäd)en ber logifeben Konftruttion nidit binroegtäufd)en tonnte. 2lus ber über biefes SBert entftanbenen litterar. gebbe, in meldjer befonbetS ©. Gbr. Sidjtenbergg roituger 2luf fafe »Über "IMnifiognomit miber bie%Um= fiognomcn» ben 2tusfcblag gab, trug ber unbefan= gene Seil ber Seiet bie Überzeugung bar>on, bafs bie ©runblage ber Bbttfiognomit 8.3 nur in beffen per= fönlidien ©efüblen zu fud)en fei. Befonbers geift= reidi mürben 8.3 Grjiubungeu non 3Jtufäu3 in beffen « Bbpfiognomifd)en SReifen » perfifliert. Srotsbcm blieb 8.3 Popularität unerfdjüttert; ja, fic nabm ju, je mehr er fid) in bie liefen religiöfer fdimärmerifcber SJtnftit bineiugrub, in bie er febon in feineu mel= gelefencn «3lu3fid)ten in bie Gmigfeit» (3ür. 1768 — 78) einen langen Btid geworfen hatte. StuS beu »erfdjiebenften Seilen 3)eutfd?lanb3 , ja (Suropaä manbten fid) SJtänner unb grauen an ihn als ihren Bertrauten unb Berater unb feine Steifen Waren Sriumpbjüge. 8. felbft gab feine «SBermifdjten Schriften» (2 Bbe., Söintertl). 1774—81) foroie feine « Sämtlichen Keinem profaifdjen Scbjiften» (3 Bbe., ebb. 1784—85), ©efjner «8.3 nadjgelaffene Schriften» (5 Bbe., 3ür. 1801—2) unb Drelli «2.3 ausgemalte Schriften» (8 SBbdbn., ebb. 1841—44; 2. 2lufl. 1844) heraus. Unter feineu Sichtungen, bie faft ausfcblicfzlid) biblifchen ober fonft geiftlidjen Inhalts Maren, finb nod) feine bi-S in bie ueuefte Seit oft aufgelegten «200 diriftl. Sieber» foerootju^eben. Sgl. ©oetbes Stiefe an 8. (hg. oon Sirgel , 8pi. 1833); Bobemann, S. nadi feinem Seben, Sehreu unb äBitfen bargeftellt (Qotha 1S56; 2. Jlufl., 2 Sbe., 1877); gr. Münder, % fi. S. dine Stiije feines Sehens unb SBirtenS (Stuttg. 1883). Saüarcr, Souis, ^feubonmn be» Scbriftftcllers SubiD. 2lbolf Spadi (f. b.). Lavatera L., v$appelrofe, Staubenpap; pel, Sßflanjengattung aus ber gamilie ber 3)taloa= ceen (f. b.) mit 18 Slrten, gröfjtenteil3 in ber nörb= lieh gemäfjigten 3one ber Satten SBelt, fdjbnhlühenbe Kräuter ober cträucher mit ftart behaarten gelappt ten Slättem. Sie einjige bcutfdv Slrt ift L. tlm- S8roSrjiton. 14. ?Iuft. X. ringiaca L., über 1 m hedi, mit aufteditcm Stcir- get, ber gleich ben übrigen grünen Sßflanjentetten mit filiigen Stcrnhaarcu überfleibet ift unb fjeH= refenvete Stuten trägt. Gine fd'cnc ;)ierpflan,;e für bie ^Rabatte ober ben ©artehrafen ift L. tri- mestris L., bic ©artenmalce, eine einjäbrigc Sßflanje Sübeuropas. Sie hat unten vuublicb -her;- förmige, eben edtge unb au ber rv>iHe breilappige Stattet mit lanzettförmigem SDlittcllappen unt> adjfelftänbige gtofje, jart=tofentote.bunttet geaberte unb auf jebem ber fünf Blütenblätter am (Srunbe mit einem btäulidj=Dioletten gteden geüerte, bei einer 35arietät reinmeif;e Blumen. 2tu3 beiben pflanzen gchilbete ©nippen auf großen ;Hafen= plagen finb fehr cffeftooll unb halten fid) öom Suni biS nun öetbft. man fät fie im 2lprit ober Kai an icn ^lat? unb ocrjieht bic ^flänjdieu bis auf einen altfeitigen ätbftanb üou 45 cm. Gine anbete 2lrt, L. Olbia L. (Sübfrantreid)), ift ausbauernb unb faft baumartig unb hat jiemltd) grofse SSlumen mit ;iocilappigen purpurrofeuroten Blumenblättern. Sie ift in ber Orangerie ju baltcn. Gine prächtige Strt ift bie ausbauernbe, in Sübeutopa unb SRotb« afrita hcimifdH' L. arborea L. mit baumartigem Stamm unb febr gto^en runblid) = herzförmigen he= haarten Blättern, bie bei einer 2lbart gclhlidiroeiR gefledt finb. Siefe 2lrt, im Haltbauje üheriiuntevt unb im Sommer in nahrhaftem Bobcn inS gteie gepflanU, entmidelt fid) zu riefenbajtcu Blattpflan= ;en, meshalh fie meift einzclnftebenb auf 5Rafen= ptäfeen angebradjt tiürb. [2Bafd)heden. Srtiiatton (tat.), 3Bafd;ung; Sanatorium, Satxtur (fpr. -mehr). 1) 9lrroiibtffcmci!t be3 franj. Tepart. Zam, bat 811,03 qkrn, (1891) 47796 G., 57 ©emeinben unb zerfällt in bie5Han= tone Gua = £eul;a (107,53 qkm, 4803 G.), ©raupet (132,59 qkm, 11 542 G.), 2. (272,36 qkm, 10850 G.), ilaurens (157,52 qkm, 8500 G.), St. Sßaul= Gap=be=3our (141,03 qkm, 6101 G.). — 2) A>attpt= ftabt be3 3lrtonbiffement3 S., an ber Sinie iltontau- ban Gaftres ber Sübbahn unb am tinten Ujer bes 2lgout, über roeldien eine Brüde führt, hat (1891) 4008, als ©emeinbe 6477 G., eine alte Katbebrale (13. ^ahrh.), ein College, Bibliothet; SKauIbeer= unb Seibenzudit, Spinnerei unb SBeberei. §iet fanb 1212 ein Konzil gegen bie Sltbtgenfet ftatt, nad)bcm Simon oon SDtontfort 3. SDlai 1211 tiefe ihre ftärlftc geftung erobert hatte. l'auaur. (Sa SSaur, fpr.moh), Sejirt im fdjroeiä. Kanton SEBaabt, f. Stpftbal. Sat)(itieig = Icö = 3|JJinc^ (fpr. -mameb lä mihn), Drt im Kanton Gbc'nt'railles , Stttonbiffement 2lu= buffon bes frau;. Separt. Grcufe , au ber Sinie Bufjeau b'2lbuu = gelleton ber Ottean3bab,n , hat (1891) 3388 G. unb bebeutenbe Kohlengruhen. Sa &cga, 0 oneepeion bc la Bega, Stabt auf ber roeftinb. ^nfel 6aTti, Sftepubtit Santo So= mingo, am 2Juma, im SR9B. oon Santo Somingo, in anmutiger Sage, hat 9000 G. Sie im 9^0. bauen 1495 oon Getumbus an Stelle ber 3nbianerbaupt= ftabt SJtagua erhaute, 15G4 burd) ein Grbbcbcn zer= Hörte ältere Stabt mar infolge ergiebigen Berg; baues bebeutenber als bie jeftige. Saticlb, belg. Sorf, f. Safeib. 8ar. 1869), «Etades et essaisi (ebb. 1869). «La Prusse et l'Äutriche depuis Sa- dowa>) (2 übe., ebb. 1870), «Le protestantisme et le catholicisme« (SBrüff. 1S75; beutjeb oon SluntfttjU, 9l6rbL 1875), «Lettres d'Italie ist-; — 79» (Srüff. 1S80), «Kouvelles lettres d'Italie« (ebb. 1884 , La peninsule des Balkans» (2 53be., ebb. 1886; Deutfd) oon ^acobi, S?pj. 18S8), «Le ßBenrierfi 1887), • Le socialisme contempo- rain meuo .Uitfl., i'ar. 1890; beutieb oon Gbeberg, Süb. 1884), «De la propridte' et de ses formes primitives • (4.3luü..l;ar. 1891 ; beutfd)DonS3üd)er, Bpj. 1879), i La monnaie et lc bimetallisme inter- national i l?ar. 1891), «Le gouvernement dans la demoeratie i (2 Sbe., ebb. 1891). SSon feinet SBro: tebüre «Le parti clerical en Belgique ■> (SÖrüff. IST l ; beutfd} Sonn 1875) futb j 9Jtul. Sremplare in i" Sprachen Detbteitet motben. SaocUo, Stabt im Steil SDUlji bor ital. Sjlto= öinj Soteiüa, 4 km redus oent Cjante, Sift eines Sifdjofä, bat (1881) 6288 6. &ier l'tarb 1254 bet £>obenftaufe ftonrab IV. Sfaucmcnt (frj., fpr. law'mdng), f. ftlnftier. Vaucnbcl, [. Larandula. VaDcnoclgcift, f. SaDenbeljpirituä. üaöcnöclbcioc, beurfdjer 3tame bet SJSflanjen: gattung Andromeda (f. b.i. Vnucubclül, bas dtborifebe £1 Don Lavandnla spica L., bie in (Snglanb, namentlich in ber ©c= nenb pen 3Ritd)am unb ßitdjin in umfangreidjem AUav.itabe nu ©ewinnung biefefi eis angebaut wirb. 5)afi £1 gewinnt man aus ben frifdjen S3lü= ten burdj Bampjbeftillation. 2>a§ engl. £1 jeidmet lieb burd) Acinhoit beS ©crudjfi au$ unb ift bem franj. Lavande des Alpes eonuueben; geringet ift bai turd) Teitillation oon Lavandula laüfolia Ehrh. gewonnene unb im ftanbel als" Spitel be- zeichnete. I as 2. bient alä partum, jut öerftcllung befi SavenbelmafferS u. f. w. las Kilogramm 8. Eoftet je nach bor Sefcbaffenbeit 10—25 l'i. Vaucnbclfuirituä (Spiritus Lavandulae), 2a- d enbelgei ft, eine tlate Aluiftgteit oon angenehmem @erud>, wirb nad) bemSlrjneibuä) füt bas iDeutfdje Meid) hergestellt burdj Xcjtülatiou oon l Seil 8anen= Deliblüten mit 3 Zeilen Sffieingeift unb SBaffer unb bient äujserliä) ju aromatifeben Sinteibungen. ifaucnbcltuaifcr (Ean de Lavande), Mesmcti= tum , eine 2öfung oon 250 g engl. Saoenbelbl in 6 1 äBeingeift mit Rufafc »on 1 1 RofenWafjer. 8. ift aucbjooiel wie SaoenbelfpirituS (f. b.). Vaöcno, Aleden im Rteii SBarefe ber ital. $ro- bin] domo, auf bem bül. Ujer bes Sago fDlaggiote, o.n ber SDlflnbung bes Soefio, überragt Dom saffo bi Atrxc (1084m), anbenSinien 2uino=3ino(©ott= batb(inie), @auarate=2. (32 km) unb Somo=2. (52km), hat 271 1 8.; Jöpfetei unb Seibeninbufttie. nmrben oic ^efiungsroerfe oon ben Spiemon: tefen geicrleift. VaDcrna, rem. ©öttin ber ginftetniä unb bantm 2d)ut;gbttin ber liebe, batte an einem nad) ibr benannten Jbot (Porta Lavernalis) einen l'ütar. ^aoec, ©eorg 2ubw. triebt., Sitdjiteft, geb. 17.Sej.1789 ;u Üslar in .öannooer, geft. 80. Jloril 1864 alä Dbetljofbaubircttot in öatmooet, etlüelt ieine SJilbung in Saffel unb ©ötltnaen unb auf Steifen nad' Italien unb gtanfteid). St mad)te fid> juerft burd) einen $(an ju einem neuen SReftbenj' fd)(offe in_6annooet betannt; bod) tarn nidjt biefer, fonbern ein oon feinem Cbeint unb 2el)tet ^ufforo entworfener, Don ihm umgearbeiteter GhweiterungS» plan bes Sdjloffeä iur ~J(us)übrung. 3lad) 8.' "lUau würbe ber$arabeptajj in.vannooer unb bie9Batee< leeidule 11832) bafelbftauigejübrt. 1852 lourbeba-J oon 8. erbaute .«ejtbeater in Mannooer oollenbet. .iii ben übrigen Sauten gebort ein fDlaufoUum für .Honig Srnft Sbtguft unb bie fibnigin Arieberite in Öerrenbaufen ( 1842 — 4 m :>ehe, gegenüber St. 'Mau- rice auf ber rechten eeite bei iHböuetbals" unb bat als ©emeinbe mit ÜRorcleä jufammen (1888) 371 15., baruntet 59 Satbolilen. 5)aS Sab, 5 km füblid; oon Ser, in 420 m 65be, am redjten :)ihöneujer, befttit eine loarnte Sd)WefetquetIe(3G°C), eine ©Ölleitung Don ben Salinen ju Set unb mirb bei rbeumatifdjen unb ftrofulöfen .Hranlheiten gebraudit. — SgL ©felt= gel§, iUirorte ber Sd)Weij (.'..VluH., ;lür. 1892). Vaucjfrcin, Sarietat bes (ibleritidiieM (f. b.). ^auiana, fpan. Stabt, f. Sabiana. Sabicrcn (ir.v, «wajdjen»), in ber äJlalerei eine aufgetragene A-arbe mit SBaffet oettreiben, auch mit bflnner Sßafferfarbe [djat deren, tufdjen; baber (dessin au) lavis, Stufdjjeidjnung. — über 2. im 3 eewefen, f. Sreujen. Vauigeric (fpr. -loifcb'rib), ISbarleS iDlartial SIttemanb, fiarbinat, geb. 31. Dir. 1825 }u Saoonne, trat ls in m Iviris in bas Don bem fpätern Sifcbof Supanloup geleitete Steine Seminar, 1848 in bas SfJriefterJeminar oon St. Sulpice unb mürbe 1849 }um SJJrteftet geioeibt, 1854 5|5rofef}or ber ßird)eiu gejdiidite an ber Sorbonne; als foldier Derbffent' lidUe er «Etudes sur Luther» unb «Expose des erreurs doctrinales du Jansenisme» (^liar. 1858). Seit 1855 mar er ein eifriges SDlitglieb beS Qiuvre des ecoles d'Orient; 18D0 mar er einige Sionate in Snrien unb ^aldftina («Voyage en Orient et expose de l'itat actuel des cliretiens du Liban», 18G1). 1861 mürbe er jran;. llbitere bei ber :Hbinifd)eu Sota, 1863 Sifdjof Donülancp, 1867 @rjbifd)of oon Üllgier. Sr grünbete bort bie SocieU des .Mission- naires d' Alger, mürbe 18G8 apoftolifeber Delegat für bie fDliffionen in ber Sahara unb im Suban unb fanbte 1878 feine liiiii'teiiare (bie «Weiften Siiter») aud) nad) bem äquatorialen äfrifa, mo fpäter oier apoftoIifd)e Sitartatc crrid)tct mürben. 9iacb ber Dccupation oon Junis burd) bie jjranjofen mürbe et 1881 Slbmintftrator bes bis babin oon einem ital. Sapujiner oerroalteten apoftolifdjen Sitariats oon Junis (unb.Uartbago). 1882 ernannte ihn Veo XIII. auf ben Sorfcblag ber frant. Regierung sum fiar= binaI.Suffetnen»ntragerridbteteber$apftl0.9lov. 1884 in .Karthago ein 15'rUustum. £'. mar feitbem Srjbifdjoj oen .Uarthago unb "Jllgier unb $rima8 Don üljrita; in Jllgier Würbe ihm ein .Ueabjutor, in Tunis Cl,i 2BcU}bifd)oj W* Seite geftellt. 8. be= Sabinen — Sattotfiec 1027 mühe fut eifrig für bie Mntifflabeteiberoegung (•Documenta sur la fondation de l'oeuvre anti- esclavagistea, 'Uar. 1889). Sin Don ihm 1889 nadj Sugern au£gefd)tiebenet international« .uougrei? tarn nicM ju jtanbe, meil Sie A-ratuofen au-r-bliet'cn ; Dagegen fant im Ott. 1890 unter feinem SBorfig ein ftongrej gu SßariS ftatt. 1890 erregte V., frObec :Ropali|t, bin* eine uuummuubene SrUdrung gu ©unften ber fÄepublil in jjranrteid) S!tuffer)en ; et »at nun aud) in Mom im Snteteffe bei republifanifcben Regierung erfolgtcidi tbätig. Gr Jtarb 26. Wo». 1892 in Slgter. 8. Detbffentüdjte jablreidje .vurtcubrieje unb anbere amtliche fiunbgebungen. l 884 endueueu 2 SBdnbe «(Euvrcs choisies». — SßgL S. 0". ©ruffen= mener, Vingt-cinq annees d'episcopat. I locuments biographiques sm- le Cardinal I... (2 93be., Slgiet 1888); ,v. filein, Le Cardinal L. et aea muvres d'Afrique (9ßar. 1891 1 ; beutfd) oon « . O.'lutb, Straub. 1898); Wid&arb, Le Cardinal L. ßJat. 1893); ,V Sälerfcb, Jtarbhtal 8. inu? bem granjbfiidjen De? sD(fgr. Sefur unb Abb« in-tit, Stuttg. L893). Viuiiiu-ii. f. Batoinen. Vatiinia, ©cmablin be3 SneaS (f. b.). Vnuhitunt, ©tabt in Valium (f. Bateinet). Lavis (ftg., (ör. -mihi, f. Sanieren. t'atm*, SKartrfled'en in bet ofterr. SBegirtSbaupfc mannfebajt Orient in Sitol, am SuSgange bes 3im= meubal-5 (Sßal bi Sembta) in bai Gtfdjtbal unb an bem lintS gut 8tfd) gebenben 8. ober Sloifio, in | 227 m A>öljc, an bor Sinie fiuffteuvSla ber öfterr. Sübbabu, Sit) eines SegittSgeridjtS (G2,?3 qkm, 8742 ital. G\), bat(189u) 21(19, al-i ©emeinbe 3089 trat 6., Sßofti Selegraplj unb ©eibenfpinnerei. Sie J SSabn äbetfdjreitel biet ben Soifio, ber (idj in einem breiten SSett Don cebiitt unb ©erötte beroegt, an (einer üRflnbung in bie Stfd) auf einer 921 m langen SBrüde. Turd) überfdnoemmung ( 1882) i|'t eine grofc artige 2balfperre entftanben. 8. mürbe 1796 Don ben gtaugofen uuftert. Sauiffc (fpr. -mifs), Grneft, frair,. ßiftorifer, geb. 17. Sieg. 1842 gu 9louoion = cn = 3;bteradie U'li-Mu'i, befuebte bie Ecole normale Buperieure in SßariS. jJtadjbem er an mebreru Sdjuten als ächtet gemirtt hatte, würbe er 1875 Maltre de Conferences an betjeften Snftalt unb 1888 Sßrofeffor für neuere 3 ©efd)id)te an ber Faculte des lettres gu SßatiS. s 1892 mürbe er in bie Academie rraneuse aufgc= Kommen. 8. bat fiob namentlid) butdj feine Stubien über Teutjcblanb befannt gemadjt; gu nennen finb: «De Hermanno Salzenai ordinia Teutonici ma- giatro» (1875), «Etüde sur l'une des origines de la monarchie prussienne» (1875), «Etudes sur l'histoire de Prusse» (1879; 2. Sun. 1885; oon ber Stabemie pteiägerrönt) , «Essais sor l'AUemagne imperiale» (1887), «Trois empereurs d'Allemagne: Guillanme 1er, Frederic III. Guillaumell» (1888), «La jennesse du grand Frederic» (1891), «Le grand Frederic avant l'avenement» (1893) unb «Vue ge- nerale de l'histoire politique de l'Europe» (1890), meldjeä SEBerf fdjon al§ SBorrebe ;u ber Qberfejiung jtugreemanä «Hiatorical geoeraphy ofEuropeu (1881) erfdnenen mar. ÜHit 2llf. Sambaub »er» Öffentlidjte er: «Histoire generale du IVe siecle a nos.fours» (Sb. l, ^ar. 1893). Sud) für ben ©c= fdjidjtäunterricbt bat 8. Sebrbücber aefebrieben. Saöijjatra, SSal, Sanbfdjaft im SBejirC Sßade SDlaggia be§ f*mei,i. fiantonS Seffin, umfafu baS : obere Jbal ber SEtaggia oon ttirer Quelle bi'? ;ur ' SWünbung ber Baoona bei Signaäco (43-1 m) famt ben Seitentbalern 8al V-cau\, SBal iJJratO tt. f. m. 8Jon ben ibalein bei £icino, beä SBenaäca unb be8 S5«»ona wirb 8. burdj 2 3000 m bebe, (teil abfal lenbe @nei8mauem ge(d;iebcn, bereu pfiebfte :;inue, ber Gampo iencia, )U 3086 m anfteigt. Tie Vanb (djaft iablt in 6 (Semeinben (1888) 1746 6., bereu öaustermerbSqueden bie Slcemoirticbaft unb bie SuSbeutung ber 2opf= ober ßaDejfteinbrücbt f'mb, nad} benen basS Ztyai benannt fein feil. Jie ibid) tieften Drtfdjaften finb 5$eccia»(849 m, ^ir^ ' am Hingang bti glcicbnamiacn Seitentbalä unb baä oberfte SBinterborf, gufio (1281 m, 197 S.), ba^ mit Socarno burdi eine 54 km lange Boftfttafse, mit Sirolo unb gaibo im viiunentbat (Seoentina) burdi Saumroege oerbunben ift. Lavoir (frj., für. -möabn, SBajcbbectat. l'aooificr (fpr. -möaiieb), Sntoine Saurent, frang. tfbetuifer, acb. 16. Sug. 1743 ju Sßariö, ftu bierte bie ;Hed)te unb SJlarurroiffenfd)aften , {seriell bie (fbenue unter Üiouelle, unb machte fut nterjt bureb ^Bearbeitung einer $reiSaufgabe betannt, toelcbe bie franj. Dtegierung über bie befte illietlmbe bet ©tra^enbeleudjtung auigefebtieben hatte. Scbon 1708 mürbe er SKitglieb ber Stabemie ber 3Btffen= fd)aften, 1771 einer bet Generalpäditer ber Steuern, trat 177t; an bie 3piSe bet Sjerloalrung ber Sal peter- unb Sßuloetfabtifation, mürbe 1788 Sbmini- ftrator ber Ti-ölontotaffe unb 1791 einer bet Jtom; mifjare bei Jiationalfcba^eS. 1794 mürbe er unter ber £d)reden*hcrr(d)aft al8 ebemaliger Pieneral päd)ter ber (5'rpreffung angesagt unb 8. 3Rai beS: felbeu ^abreS bureb bie ©uillotine Eingerichtet. Seine djern. arbeiten jeid)nen fidi burd) -sdmrffinn in ber SBabl ber l'iethobe, Grfinbung neuer Sotta rate unb bie iRidjtung auf grofje allgemeine ,',iete, oor allem aber bureb bie tlarc unb jpitematifche ~^e rüdfiebtigung ber ©croiditSoerbdltuiffe unb ftreng inbultioe Sajlufsfolgerun^ aus. SRacbbem er 1772 heobadnet hatte, bafe bei allen SßetbtennungSer= frhcinitngen ein Seil ber atmofpbarifdien 8uft ocr= febroinbet, geigte er 1774, baf, bie(^emirbt*;uuabme bei in einem abgefchloffeneu ©efape verlauten me talliid'en ginnS genau gleich ber ©etoidjtäabnabme ber Suftmenge fei, unb ertannte nad) ber im gleichen ^abre etfolgenben @ntbedung ber i'ebeu->luit, beä ' auerftoffgafeS, in letUerm ben florper, mcldier fich bei ben äjetbrennungen mit ber brennbaren Sul Rang Dereinigt, fobajj er 1777 in einer großen w fammenjaijenben ?lbbanblung «Sur la combnstion en general» btc ©runblagen ber ^hlagiftentbeorie mit Srfolg angriff unb ba3 SBejen tiefer Srfdjev nungen, im ©egenfafe gu ber bi-Jberigen 'Jlnnabme, bafi babei ißblogifton entmeidie, babtn ertlärte, bafi Sauerftoff in «etbinbung mit bem brennbaren fiorpet trete. 3n riner ;Heibe gldnu'uber Unter fuduingeu mieS er bie allgemeine ©ülrigfeit bicfe§ ©runbiaheS nach, geigte, bafi baS SEBaffer fein Sie ment, fonbem eine 93erbinbung oon äBafferftofj mit Sauerftoff fei (1781), bar. mandje Elemente, lote Stidftoff unb Sdimefel, fid) in oeviduebeneu 3>cr= bältniffen mit Sauerftoff oerbinbeu tonnten, bie fauerjtoffrcichern SBerbinbungen ben Gbaralter oon Säuren, unb -,mar um io Härterer Säuren hätten, je mehr Sauerjtofj fie enthalten, ja bafs allebamaU- belannten Säuren biefc Sigenfdpaft nur bem ©c= halte an Sebenäluft Derbanften, ber er beshalb ben ^tarnen oxygene , b. b- Säurehilbner ober beutfd1 Sauerftoff, beilegte. @r fchrieb: «Herlexions sur le phlogistique etc.» (1777), «Consideratious sur G5* -- Sätmlinüfau - 8att 1.« nature ar. 177-1 u. 1801) mit tio von feinet ©attin herausgegebenen «Memoirea de chimie i (2 Bbe., ebb. 1805). 8.3 «(Envres gab bie franj. [Regierung in fedjä großen Quartbänben heraus (1864 93). - Bat ©rimaur, L. d'aprea sa correspondance etc. (Bar. i-vv . tfäuulinblau, eine SDrifdbung Bon fxnbulin unb Säoulinfaure, tic nun Reugbrud Derloenbet wirb. yäuulint'äurc , ß - 'Jl c e tu Ipr op i o n j fi ure, ■,-Ketooalerianf (iure, eine jU ben .Hetoniaureu gehörige orgtmifdje Baute ton ber3ufammenfet)ung i H.0 i II. COCH,-CH, COOH. Siebil bot fieb in grober Stenge beim C'rhiKen Don 2äou= lofe, Robtjudet, Cellulofe, ©ummi, Stätte, über Kwti an-:- allen HoMebobraten, bie fid) in .'{uder- arten von ber 3uiammenjetuing Ccll,.,o„ [palten lauen, mit »erbünnter Sakidure ober Sehrociel-- iäure. 5n reinem ftuftanbe mjftaflifiett bie 8. in grofjen blätterigen .Hroftallen, bie bei 33 fdjmetgen. Sie nebei bei 239' unter Betfetjung unb mur, Beä halb im luftoerbflnnten Kaum beftilliert Werben. Jll-:- Baute hübet fie CrpftaUifierenbe Salje unb tlinfige (?ftcr , als Meten oerbinbet (ie fid) mit 6pbtorBlaminunb5(}benplb.obtajm. Sie leitete S8et= binbung, 8äDulinfäurebpbrajon, QnHuN, Oä = i ,hji, ■ N..1I -CeH,,, bittet farblofe firöjtatte unb gebt beim @rbi|en in ein Snbnbrib, CnII,» N90, über, baä unter bem tarnen Sntithermin als Fiebermittel Berroenbung finbet. Sie 8. wirb auch als Beigmittel beim Seugbrud angetoenbet. gäöulofc, i. .vrurhtuidet. [mon Law f. c. Law (engt, irr. lab), ©efett, [Recht; über Com- mon» Im. lab), Sleranbre Sacqueä Bernarb, [Marquis be Saurifton (f. b.). *.'aro (irr. lab), Sbroarb, i. CUenberougb. Sah» licr. lafi), 3obn 2. offiaurifton, berücb= tigt burtb feine finanziellen Operationen, geb. ■Jlrril n;7l ju Sbinburab in Scbottlanb, tarn im Jllter reu 20 ?\. nach i'onten; oon bier ging et nach Slmftcrbam, um bie Operationen ber Sani tauten ni lernen, ©egen 1700 tebrtc er nad) 3cbctt(anb zurüd, entwarf ben tUau ni einet groiV artigen ftrebitanftalt unb ging bamit auf ben .Hon- tinent, (5r bereifte ,«antreicb, Italien unb 3)eutfd?= lanb unb getoann als Spieler ein Vermögen oon 2 ÜRill. StoreS; beeb bet er junddjft oergebenä ben Meten feine ftrebitpläne an. (frft 1716 erhielt 8. in ^ranlreicb bie (jrlaubni? jur Errichtung einer $rioatban( auf Strien, beren loirtlidjei Kapital nur 3300000 t'icrec- betrug. Gin Gbift oem 1. Te;. 1718 Dermanbelte bie ^ritmtbanl in eine 5taat§= bant, unb i.'. blieb Sirettcr berfelbeu. Segleid) bc= gann bie i'lue-gabe einer ungeheuren J(n;ahl oeu SBanf?etteln. Unterbe? hatte i.'. auch eine öanbel§= comvagnie auf Strien unter bem Üiamen Com- lent gegründet, roeldic eie .'luvheu tuug unb Holcni)terung SanabaS unb ber L'änber am iiiiifiifirbi besrrcette unb baher auch al« 3Mif= fiffippicompagnie bejeidjnel roirf. 3Ran oer^ einigte feäter bie Citinbifcbc mit ber OJtiffiffippi: compagnie ;u bet Compagnie des Indes. Um ben ©eminn ui fteigeru, überliefe mau ihr ferner bie Sjkdjtung ber StaatSgefdde. Sie erhielt allmah lid) baä £abatämonopo[, eie ©enetalpad)t ber Steuern, bai ÜHünjtegal unb bie Sertoaltung bet allgemeinen Sinna^men. Sine aubererbeiuli he SpetulationShutt beiuad' tigte fid> hiermit bei Boltä. SBäbtenb bie '.Httien ungeheuer fliegen, folgte eine SleuauSgabe von älfrien unb ißantjetteln her anbern. fianbel, ,\n buftrie unb Ronfumtion nahmen bei ber ,utlle bed Sapitalä ben idniellften Sluffdjroung. jjnmitten beä Überfluffe-J unternahm nun 8. bie feheinbare Jil gung ber Staat8fd)ulben. (?r legte in ber Banl äJiaffen non Strien niebet, bie nie ausgegeben nuiv ben, unb nahm bafür Santjettel. Tie Kompagnie lieh bann biefe Zettel ber [Regierung ut .". Srog., unb leh.tere Mhlte bamit bie Iprojenrigen [Renten nirüdL Sie ©efarntja^I ber Strien, bie 8. in turjen 3n>ifd)enrfiumen ausgab, beliej fid) gui U2500O, oon benen jebod) ber britte Jeil in ben öänben ber Kompagnie blieb. Sie Summe ber emittierten Söantjettel berechnete mau auf mehr als 3 ',. SBil Karben. Biefe ungeheure Bapiermaffe, nur bureb Sgioi ige tünftlid) gehalten, tonnte meber je befahlt luerben, nod) mirtlid) im Umlauf bleiben. 53alb genug folgten Snttäufcbung unb Diuin. Tic Sauf- -,ettel nahmen ihren SÖJeg nad) bei Banl uui'uf, bie an Barmitteln halb erfd)5pft mar. Um 8. mit hiureidH'nber ©efoalt jur Vlufrednerhaltung feines Siiftems ;u betXeiben, erhob ihn ber [Regent im 3an. 17-Ji» }um Staatsrat unb ©eneratcontroQeur ber Sinanjen. 8. erhöhte nun jur -Huired^thaltung beä Kurios ber Strien bie Sioibenbe auf 40 l;ro;. unb griff, ba bios bor ÜLUit, bie Sttien ah-,ufouon unb bie Zettel ;u Derroerten, nicht (5'iuhalt that, ;u einer SDlenge von ©eroaltmitteln, un-lcho tieKou oerfton beä $apierS unmbgtid) machen follten, bie aber nur ben Ruin befchleunigten. Tas l'ietallgelb tourbe nad) Bebärfniä rer 'iVriil im SBerte halb tDilltürtid) erhöht, halb erniebrigt, bie Ablieferung alles ©olbeä unb Silberä bei Strafe ber .Ucnfisia tion befohlen, baä tragen unb bor 33efib oon .Uloi= netten bei gleichet Strafe oorbeton. Um ton Staat oon ber Berantroottltehteit rüd> fnttluh ber Banl }u befreien, Bereinigte 8. 22. .«hr. hie Banl mit bor Sompagnie unb [piegelte babei ben Kttionären einen grofjen ©eminn Dor, lodhrout bie Baut febon obllig bantrott mar. @in ©efelt rem -J7. AOhr. hojihl hierauf, taf; niemant mehr alä 500 8»reä in SDtetaOmünje hei fub führen, fowie taf; bie gabritation Don ©otb= unb Silber: geichirr aufhören iollte. 2a (ich aber bas Soll an tiefe ©efe&e ni*t lehrte, fo fdjaffte 8. Oberhaupt ben ©chrauch beä ©olbeä als SRünje ab uub er= laubte fortan in geirufjeu ©tenjen nur ein übet niäfug erhöhtes Silbergelb. Snblidj heiddof; 8. eine Berminberung ber Sßapiere. 3taajbem er :; Bie .'Utie gefe|lid) auf ton gufj oon 9000 Vtores hefdjrdntt, iente er einige Sage jodter ben .Uominalroert ber Bantjettel auf bie öätfte herab. ~ iefe unter ben Umftänben einiig oemünftige 0Jta6= regel brachte iebod) gani Srantreich in Sufruhr, unb baä ©ejeii muüte (ogleid) jurüdgenommen werben. 8. legte bal iDlinifterium nietcr unb im Juli ftelltc bie Baut ihre lahluugcn gännlid) ein. Sie Banl jettel fielen hierauf enorm. 8.ä bebeutenDe* Ber= mögen, mm leil in 8anbgütem angelegt, murtc tonfistiert unb er entging nur mit vlot ber BoRä= juftij burdj feine gludjt na* Brüffel Cfute Te;. Sanrinen Satorence (Sofjn Saicb SDtair, ßorb) 1029 1720. Tic »Regierung nahm bte ginanjen Don bet Sompagnie juiüd unb orbnete ein Sifa aller @ffet= ton an, in iih'IiN'ih mehr als ein Stittel ber^ßapier= maffe unterbrfldt würbe. Baä Sßublilum erhielt t>ie SrtaubniS, beniReft in Iprojentigen ©taatätenten anzulegen. Sie Station Kitte bei biefem erften SBet fuebe lur dinf üfjnina beä öffentlichen ftrebitS unet mefelid) oerloren. 8. lief; fid) [pdter in Senebig nie» cer, rno er ärmlid) lebte unb 21. '.'Rar-, 172'.» ftatb. vgl. Tu .\viutcbamp, Bistoüre da Systeme dee finances Bona la minoritel de Louia \Y (6 S8be., $aag 1739); Rurtjet, ®ejd)id)te ber S.fcben Ainaitv Operation (in9taumet8^iftot.2afcbenbud)>>,1846); ferner bie Schriften oon Eodnit (Spat. 1853), BeDaf* {tut lebt». 1858), ,V S. &orn (Spj. 1858) unb äle|i (SBetl. 1885); &anbwörtetbud) Der ©taatSwiffeiv [djaften, S8b.4 ßena 1892); Nouvean dictionnaire d'economie politique, Sb. 2 ($at. L892). i'ntviiti'ii, Saoinen ober Sauinen, in Xirol Vahne (oon Vahne, Berglehne), frj. Avalanches, grofie ftürjenbe ©d)nee: unb (SiSmaffen ber .)>ed> gebrrge. Staublawinen entfteben bei f altem itBettet, meifl fd)on wäbtenb beä Schneefalls, wenn feintbtniget, trodnet Schnee auf tahicm Setgtjange abgleitet unb als fiäubeube Sdmeewotte ju Thal fahrt. Sie finb weniger burd) örre SDcaffe alä butd) ben ortanartigen Suftfttom gejäh.rlid\ ben fie oor fid) Vertreiben. @ runb = obet S dj l a er l a w i n e n hüben fid) meift bei Jbauwcttcr obet an 2Binter= tagen gut „Seit bes AiMm (f. b.), wenn burdjroeidjter Sdjnee burd) eigenes Mewicht an Heilen Berglehnen abrutjdit unb fid) als fompafte, im ©tut; fid) öet= biehtenbe §irn= unb ßiSmaffe ui Thal wirft ©o oerberblid) bieje 8. burd) ihre 2öud)t Wirten tonnen, fo finb fie, weif weniger unberechenbar, feiten fo gc= ffibrtidj wie bie Staublawinen, ©ie meiften febla gen iebeS ^abr biefetben Halmen ein, bie oft nodj im ©od)fommer unb felbft ^abre nadiber burd) mit Stbe, Steinen, getnieften Bäumen bebeefte 2awinen= teget, beten Kern Ainieis ift, beu'idntct Werben, ©letfdjer: obet l5'islawiuen bejteben aus ©let= fdjereiä, baS fieb beim Borrürten beä (Sletfdiers bis an einen fteüeu Slbfturj ablfift, finb, ba fie imSBette beä ®letfd)erä fallen, im ganjen ungefährlich unb bieten mit ibren bonnemb nieberfrürjenben, jer= fctjeÜenben (SiStnaffen ein grofiartig.es Schaufvicl. Trete btei ©runbformen finb jebed) uid)t fdmrj tut unterfd)eiben unb geben oft inciuauber über. 33on grofjem (Sinflufi auf bie (iutftebung finb aufjer ber Eemperatur unb bcrBefdiafjcnbcit beä SdjneeS bie @efteinäart, bie Böidumg unb bie SBebedung bet SSetgb&nge. Slud) Stfcbilttetungen ber i'uft ober beä Sßobens tonnen 8. oerutfadjen. Sic gflnftigfte S9ebingung für 2awinenfall ift teid)tid)et Sdjneefall bei DoQig jttller 2uft, ber übermäfjige örtlidje Sin» Häufungen bewirft Cft genügt ein lauter Dtuf, baä 2lnieblaaen einer ©lüde, etn fallenber Stein, um foldjen ©d)nee in Bewegung .^u fegen. Unge= wß()nlid)e formen entfteben beim ruhigen ätbtoUen größerer Jeile einer Scbneebede, bie als SRoQen ober ÜBaljen in bie Jiefe gelangen, um beim Sdjmeljen aufjublättern. Tic V. veifu-u ben SBoben auf unb babnen baburd) ben SBeg für Etbfdjlüpfe; jte jetftöten SBeiben unb SBalbungcn, ©ttaien unb ©ebfiube, oft ganje Drt= febaften unb gefäptben ÜJlenfdjen unb 2iere. S9e= fonbetä betaunt finb bie »erbetblidjen Sawinen ftütge »on Beul in SBalliS, in ben Sbalent am 2t. Oantbarb, im SSal Satjetfd), S)aooS unb St. äntonientfjal in ®raubünben, Sud) in ben SJJbie nden, ber .«eben tatra, bem SRiefengebitge unb tpflat bem Sd)Wanwalb tommen 8. ocr. Ten beften ädjuti gewäptt ber gefd)loffene 6od)Walb, Wie ). 8. ber bei Ülnbermatt al8 Sannwalb gc= fdjüfet irurb. SBo er jeblt, (ud)l man Tcrfcr unb ©cböfte butdj Tdmme, SDlauetn unb teilfBrmige 8awinenbred)et auS SRafen unb Steinen, 3traf;eu ftredeu burd' (Valerien ;u fidnun, unb in ueuefter Seit ift mau bemüht, burd) 3Sfat)hoetfe, Aled?f,äuue unb 3JlauerWetl unb burd) Stufforftung labler Vaiuie ba-:- SoBbted)«! bet V. an ihren UtfptungS: [teilen ;u oetr)inbem. — SBg(. Eoaj, Tie 8. ber Sc6weiiietat»en (®ernl881); :Haiiel, Tie 2d>uec- bede (Stuttg. 1890). üttwu 3enniä ( fpr. lahn i , ein aus @nglanb JiammenbeS, neuerbingS aud) in SDeutfd)lanb iebr beliebtes SBallföiel jwifdjen 2, :i ober aud) -l ?3et fönen, bie fieh bie ti— 7 cm im Tourchmefjer halten^ ben, mit 2ebet überzogenen ®ummibdlle mit Sdjlag: r)ö[jetn (racketsV. bie aus einem leiteten mit Saiten Qbetfponnenen ;)(ahmen mit bequemer 6anbb.abe hefteheu, gegenfeitig utmerfen, wobei es barauf an (ommt, ben Sali mbglid)ft lange in ber 8uft fetnue benb ju erhalten, ohne il)it jutütbe fallen ju [äffen. Ter ebene, 8,25 bei. 11 ni breite unt> 24 m lauge Spietptat) mirb burd) ein 1,7 m hohes fDlafd)enne| ber Vduge nad) in jmei gleiche ©alften geteilt, unb Weiterbin begrenzen redjtwintlig fid) fchneibeube Vi nieu jwei &öfe, bie bie ©cblaggrertje für bie gegew überftebeubeu Spieler angeben unb gleiebu'ilia für bie Aeüftellung ber Steffel unb @et)(et Don SJebeu: hing finb. — Sgl. SBilberforce, Lawn tennia (8onb. 1891); oon f^idjarb, öanbbud) bes 8awn £enniS= (Vieles (■_'. l'lufl., ^aben ^aben 1S92i; .Settier, Tic SSeroegungSfptele. ;"shr SEBefen, ihre ®efd)idjte unb ihr betrieb (3Btenl893); Meineten, Tie heliebteften Sftafenfpiele (Stuttg. L893). Viiiiu- n, filoftet, f. 8auta. i'arurcncc (fpt. lal)renf>i, Dtte in ben SSereinig= teil Staaten oonSlmettfa; barunter: l)5inuptftaSt bes Sountn Effej in l'cafjadnn'etts, notbnotbweft Ud) oon SBofton (32 km) auf beiben ©eiten bes lllierrimacflufjes, ber SBafferftaft liefert, hat (1890) 44654 6., fd)öne St. iüaricnfirdie, jwei gtofee ißarfS, höhere Sdiulen; grofse gabtifen ber Tertih Wateninbufttie, ferner $apier= unb ©etreibemüblen fowie '.iJiafdnneubau. — 2) ^aitptftitbt bes Sountp SouglaS in ßanfaS, Bftlidj Pen topefa am fian fa§, Sit? ber befudjten Staatsunit'erfitat unb einer '."snbianerfdnile (Haskeil Institute), hat (1890) 9997 l>\ ; Detfcbiebenattige ^nbuftrie, öanbel mit älcterbauprobulten unb (SiS. Vahivcntc (fpr. lahrenft), ?obn Sairb 2)?air, 2orb, SBicelÖnig oon gnbien, geh. 4. i'Jdr; L811 ,ut iHicbmonb in SJortihtre, erhielt feine Slushib bung itnn Beamten ber Dftinbifcben Eompagnie im Haileybury College unb taut 1829 als Sefretär nach 3"bien. Seit 1831 Slffiftent bes Dberfom' miffati in Tehli, fungierte er nad)t)et als Steuer einuebmer in mehrern Beüvfen, julcttt 1846 in Bengalen, tmb wutbe 1849, nad) ber Stnnexion bes S3anbfd)ab, SRitglieb ber aSerwaltungSiomä miffton tiefer $toDinj, bann Dbetlommiffat im Sßanbfd)ab. SBäbtenb beS i'lujrubrs oon 1857 hielt er bie iKube in feinem SBejitt Doüftfinbig aufred)l unb trug oiel iur Unterbrüdung ber SmpBrung bei, Wofür ibm bas Parlament feineu Taut auSfptad). Tie ft&nigin erhöh ihn 3tug. 1858 jum S3atonet, 1030 Sotorence (Sir JfiomaS) — Sotiarb fpdtet bei ber Sfieuorbnung ber inb. Regierung )Utn SDtitglieb beB 3nbiföen iHatS. 1859 feinte er nach Snglanb uiritd, ivurbe aber na* btm tobe Sott (Stginä (S)eji. 1863) jum Sicefomg Don 3nbien er nannt Seine Steuerung verlief, abgc'ehen oon hntetn unb fhumgteQen mfoimen, ohne hervor taaenbe ©teigrriffe. 1869 von '"einem fßoften nbbe? rufen, tDurbe 8, bei leinet :Hüdtcbr naeb Snglanb ale- Verb 8. uir t'eer-Mviirbe erhoben. 3m C berbau'c trat er fpätet al-:- einer ber einilujjreiduten (Segnet rer von Verb Seaconäfielb in Sliahanütau befolgten Uolitit auf, bie 1878 jum Kriege (uhrte. St ftatb 26. 3uni 1879 unb würbe in ber SBefrminfterabtei beigelegt. 3" ßalhttta unb in Sonbon i aui fem 3Batet(oop(a|) würben ihm Teufmäler crridnet. — 8flL bie Siograpbien Bon :H. 33. Smith (2 Sbe., 8onb. 1883; C.Slufl. 1885), Dt Semple (ebb. 1889). Sotorence (fpt. tabtenfi), Sir2hema->, SDtaler, sieb. 4. ÜRai 1769 ui Stiftet, tarn 1787 nadj von oon |u öiennolbS, ettegte balb burdb feine Sitbniffe :'luMchen, mürbe nad1 SiebnolbS' !Eobe 1792 6of= malet, 1794 ÜJlitglieb ber Sonbonet Sltabemie, jjtdfibent berjelben. ß'r ftatb 7. 3on. 1830 in Vonben unb würbe in ber ^aulätircbe begraben. 8. matte 1S14 alle ^ürften, roeldje bamalS Bonbon be= fudjten, fomie bte übrigen gegen 91apo(eon I. bet= bunbeten Könige, nebft ben SOtiniftetn l'ietternicb, liaftlereaah, öatbenbetg, Richelieu unb SReffeltobe iür cie Sammlung bes Sf5rina= Siegenten von 6ng= lanb, eotttättette 1819 ben SfSapft SfJiug VII. unb 1825 ben König Marl X. oon granfreidi unb ben Tauvbin. Sfut fein befteS SBeit gilt fein Silbntä ©eoraä IV. m burgetlid)ec ulcibung; aud) malte er Benfeiben im KtönungSotnat. 3n ber National* aalerie ift (ein Silb: öamlet mit bem Sdjäbel ;')erit->, aufserbem fed>§ Söilbniffe, barunter ba3 ber Scbaufoiclcrin jjtau SibbonS unb be§ STtalerl SBeni,. SBeft. 8. war ein ferjt bebeuteuber £BUbui§malet, boeb finb feine Silber ungleich, manchmal gctün= ftelt in bei Haltung, toeieblid) in Stuitaijung unb leebnif. irinc StuStoabt eriebien in Kupjet geitoebeu 1846 ;u Sonbon. — Sgl. SBilliams, Lite und cor- respondence of Sir Th. L. (Sonb. 1831); ©Otoer, Romney und L. (ebb. 1892). S»att>tcncc=ftüt)Icr (fpt. (abteufe), f. SBiet unb Bierbrauerei (Sb. 2, S. 9(J7b, unb SEafel: 33iet= brauerei II, am. 2). Lawsonia lt., I'ilanjengattung aus ber ga= milie ber t'ßtbracecn (f. b.). Sie emjige Sltt, L. alba Lnm. (L. inermis unb L. spinosa), bie in •Jierfairifa unb Mleinafienoortommt, ift fttaudjattig unb meift bebornt. 2ie SButjel ift bie morgenlänb. •Jlllannarourjel (f. b.). Lawyer (erifll., jpr. labjer, non law, ©efefe), Sacbroaltcr, Stecbtäanroatt. Sag dat.), fcblaff, (oder, ungebunben, befonbers" in Sejug auf cittlidjteit. i.'nr, 3ofepb, Silbbauer, geb. 19. SBiai 1851 in 2Bien, ftubiette an ber Slfabcmie bafelbft unter Sauet unb Hunbmann. 9tad) einer Steife buuh 3ta(ien trat 2. 1877 bei ber ftontutteuj um bas ©tillpatjet=2)entmal mit einem s4itojette, roelcbem ein Gbreniireie luertannt rcurfe, jum etftenntal in ffentlirbteit. iericlbe bat bann für fdmtlirbe SBienet Dtonumentalbauten eine :){cihe dou Stas tuen=:Kelieiä u. f. ro. auSgefübtt; oon itjm finb jcr= uet mehrere (Srabbenlmdler, oic Statue cchubertä am Kiinftlerhauie in l>raii, Jtttei gtofje ©enrefiguten <■ Bdslofjetiunge > unb «9iapdt, im SBibtiotbefjimmet fecb,§ ©emälbe oon Sanafetto, im Sillatbjimmet 3Bei)etS Statue be3 SfJleleaget. S)et Scbtofipatt, über 400 ha gto| unb auä 17 oon ber Bcbfoedjat gebiibeten 3nfeln beftebenb, ift einer ber fdjönften engl, ©arten SutopaS. Qt enthält mehrere Sentmälet, Tempel, ©rotten unb bie got. Aranumslnirg ( 1801 ) oon einem See umgeben, bereu wertvolle Sammtungen ben JRufeen in SJien einverleiht finb. 3" 8. rourbe 15. 3uli 1682 baS Sünbniä ffaifet Seopotbä I. mit mehrern beutfe^en unb auSmättigen surften gegen Subtotg XIV. unb 1725 ber jyriebeni= unb .öanbeU-trattat ;tt)ifcben Spanien unböftetteid) abgefcbloffen. — SBgt äBellet, 3)ie taiierl. Sutgen unb 5cb,Iöffet in 'Mb unb äBott (il-ieu 1880). Sagicrcn (tat.), fdjlaff matten; abführen (f. b.). yaricrlntiücrgc, fooiel roie Sennalatroerge Sajicrjucfcr, f. 9)telesitofe. [(f. b.). Sanität dat.), Sddaübcit, bie Sefchaiieuheit ber ©eroebe, bei ber bie «afern unb 3eUen ber lelUern abnorm rocidi unb nachgiebig finb, meift bei mangels harter Ernährung, fatarrhalijcher @nt}flnbung, toäjferiget SluSfcbroi&ung ober fettiger Entartung. Öa^atb (fpt. tiatb), Stuften öentp, engl SReifenbet unb Diplomat, geh. 5. ÜRätj 1817 )u $ati§, ftubiette SHedjtäroiffenfcbaft unb ging 1839 auf Steifen, man: bette curdi Sleinaften unb Sotten unb tarn 10. äptil 1840 nad) SDloful. @t fuhr auf einem a1o|"s ben JiiU'i-? hinunter, (al) bie SRuinen von -iiiuvrxtb unb lehrte 1842 ivieber nad) lUofut juriid, roo iüotta bereite StuSgtabungen begonnen hatte. SJabutd) vcranlaftt, fam er, von Sir Sttatfotb Sanning mit bebeuteuben Mitteln unterftüht. 1845 jum brittcn= mal nad) ÜJlefopotamicn unb begann nun feine a- folgteicben Sluägtabungen, benen man bie mcrt= roütbigen Qbereefte aü'nr. .Uuntt unb ßittcratut vcr= bantt, mit bereu yiljc bie alte ©efd)idjte beä 8anbeJ erjt aufgebellt ift. SDutd) bie Unteiftüftung ber SJer^ roaltung bes 93titifd)en OJlufeumä fomie burdj feine Ernennung jum ©efanbtfctjaftäattad)^ in Monitam tinovel C'lvril 1849) Wart er in ben Staub aejeiit, bieStuägtabuhgen bei Mujunbidnt unb ^alnilon fort; jufetien. 9(ad) Bngtanb jutuagete^ttjDetöffenttidjte er baz cirof.c Jnfctjtiftenmeti «Inflcriptiona in the euneifonn character, from Asayrian momiments, i cedbyA.H. L.»(£onb.l851),»omitbieplan= mdfjigen iUihlitationeu von ffeitinfebtiften feitens" "ritiiden 9)tufeumS ihren Slnfang nahmen. 1852 übernahm 8. auf Iur;e 3eit ben SfJoften eine;- UntetftaatsfettetätSimStuäroattigenStmtunbtoutbe Satpteg ßojatuS 1031 bann oon Jlrdcoburo in* Parlament gewählt. is:>s trat V. eine Weife na* Jnbicn an unb hmtbe 1860 oon neuem für ceuthioarl ü«S Parlament gewählt. ,\m ,\uli iv'W nahm er wieber ben Soften eines UntetftaatäferretätS im "Jlu-Moärtigen Slmt an, ben et bii uim jjuli 18G6 betleibete. i&ei bet ©Übung bei SRnrifteriumS ©labftone i S)ej. 1868) würbe er )um ÜRiniftei bet offentlidjen Sirbetten ernannt, gab abet bieten Soften fchon Ctt. 1869 auf, um als @e= fanbtet nad; SDlobtib tu gehen. 3m ÜRfltj 1*77 nuirtc er auf teil ©otfdjafterpoften in Ronftaw tinopel berufen, ben er 1880 aufgab. Seitbem lebt et au Sßribatmann in Italien unb Gnglanb, übet feine Sicifcn unb Sntbedungen berietet er in: «Xi- neveh and its remains» (2 ©bc, Bonb. 1841) u. 6., mit 2ltla3 oon 100 Safein; beutfd) oon SReifjner, ßpj, 1850), «Discoveries at Nineveh and rc- searches at Babylon» (Bonb. 1853; beutjd) Pott 3cnfer, Bpj. 1856), «Early adventures in Persia, Snaiana and liabylonia» (2 SBbe., 1887). iJatmcj, Baiiiet, ;\atob, geb. l r> l l' ;u 3Itma= jon in tia|tilicu, mar einer ber elften @enoffen beä 3gnathi8 oon ßooola (f. b.) unb nadj biejem 1558 bis ni feinem Sobe 19. San. 1565 ©eneral beä oefuitenorbenS. St nabm juerft als pfipftl. Jhce log, bann als DrbenSgeneral an ben ©erbanb: lungen bei ttibentinifdien Romilä teil unb oertrat bort bie fttengften papifitifdjen ©runbfäfce. 8nnor=6tttang, Sllgen, f. 3tgar*Slgar. Üajarctt (oon Bajaruä, f. b.), f. .KrautenbauS. 8n jatettbaraefe , f. SBataae unb ©aradcn= Aftern. 8osatcttficbcr, fowel rote Jlcdtnphw? ff. b.). Sajarcttgcbilfcn, im beutfdien ,\>eere biejeni gen SDtannfdjaften bei SanitätiperfonalS, welche gut Untcvituiuiug bet Ötjte bei ©erbänben unb an= bern ©errichtungen be§ niebetn c'binirgeiibienite* beftimmt finb. Sie gehören nim Unterofpjierftanbe unb finb Rombattanten. Bajarcttittfpchor, f. Snfpeftor. gajaretrfotnmiffion, leitete früher ben iienft in ben ülhlitättajaretten, ift aber feit 1873 bureb einen tShefartt (f, b.) erfegt. 8ajarcttrcfcröcbepot, eine geft»fanität§fot= mation (f. b.) ber beutfdjen Strmee, bie ben SBebarf an lUaterial für bie Rtanlenpfleße ju beden bat. 3e bemSttmeetorpS wirb eiuB. beigegeben, welches fid> am (5'tappcnbauptort befinbet. S)a§ 8. beftebt au* 2 Dffijieren, Sajarettinfpeltoren, Sclbapothctern, djimrg.3nftrumentcnmai.bern, Untere f fixieren u.f.w. Sajarcrtfcrjiffe, Scbiffe, beten .Srced in beut Transport unb ber ©ehanblung ber im Seelrieg ©erwunbeten ober Krauten beftebt. 9iacb beut 3ufalt= artitel 12 pom 2(5. Ctt. 1868 ber (Senfer Konpention bat jebeS Batarettfcbiff bie toeifje §Iagge mit rotem Mrcu.t neben feiner Nationalflagge ju führen. Üliiner bem foll jebeS militdr. Batarcttfduff einen duftem Snfttid) oon weiftet g-atbe mit grüner ©atterie (b. b. einen grünen Streifen in ber jSöbe ber ©attcriep fort en ringS um baS Schiff berum) unb iebeä von einem Öilfeuetein auSgerüftete unb ftaatlicb mit g-reibriej uerfebene 8ajatettfd)iff einen gleidnall-J roeif)en2ln= ftrieb mit roter [Batterie erbalten. Sie vj. [elften in ber ©eefebladjt ben Sßerrounbeten unb Scbiffbrüdugeu Seiftanb, bürfen jeboeb bie Setnegungen ber tämpfen: ben Sdjiffe nidjt bcl)inbent. Tem 3'oede nacb unter fefaeibet man aufsei ben SeefcbladjtsSajatettfdjiffen norb StationSlajatettfrbiffe, bie oon ben Stationen mit ftolonialbefifc für bie ©ebanblung ber .Uranien ber Jtuppen uub I'tarinemannfdiaftcu bg oetroenbet roetben, too bai ungefunbe Klima ber Kiiite bie Sebanblung am Santo nidjt geftattet; feinet Stanäpottlajatettfdjiffe für ton Jn oaliben: unb Stantenoettebi ou8 entlegenen Molo; nien nadj bem 3Jluttetlanbe, unb jdjltefelid) C^r- pebitionStaiatettfcbiffe, bie bie Rotten bei rriegetifdjen Sittionen im SluSlanb begleiten, babet bie ooUenbetfte Sltt ber 8. batfteilen muffen. 8ajatctttnpf|U^ f. Aledtovluiv. 8n,iarcttjug, f. SamtdtSmefen. 8ajatiftcn, "Beiname ber oom beil. 3Sincenj oon SBaul (f. b.) mit Untetftfltjung bei reidjen Jamilie (?onb>) 1624 geftifteten, 1632 oon Utban viu. bi [tätigten Rongreg ation bct^riejter ber ÜJHj fiou. 2. bieften ftc nad) bem ibuen 1632 eiinie räumten ftollegium St. SagaruS in 1'ari-j. Sie roaren »unädjft beftimmt, ÜJKffionen unter bem Sanboolte ju halten, haben fpfitet aber aud) bie Seitung von Seminatien übernommen unb in ber .vSetbeumiiftou geroirft. JBäbrenb ber :Heoolution aufgehoben, nuirben ftc 181<> toieberhergeftellt. ric hatten auch in 9ßreufjen einige ©dufer, routben abei 1873 al§ mit ben Jefuiten oermanbt auegetoiejen. 3bi ©enetal lefibiett ;,u f|$ati§. 8ajactum, fpdteiet Jiame oon Bethanien (f. b.). V'n^äruc (baSfetbe SBoit uüe Sleafat, b. i. ( s? c 1 1 - liilf), nacb bem ^obanncseoangelium ber oon ,Vni oom Stöbe auferroedte ©ruber ber 9Jlatia unb Utartba von Bethanien (3ob. 11, i fg.; 12, i fg.). SJenfelben 9!amen führt in einem ©leid)niffe bei 8uta§ (16, 20) ber oon bem reichen 3Ranne hart- bertig bebantdte, mit bem StuSfag behaftete älrme. Sie rbm. Rirdjc nwebt (entern tum cduttjbatron ber Rtanfen, namenthd) ber 2lu-:-fäitigen, unb nad) ihm würben bie feofpitdler, bie bie- nun 13. vVibrb., befonberi beä burdj bieftreu}jüge oerbteiteten3lu§= fafeeS wegen, häufig angelegt rourben, Sajatette genannt.' 3n $aläfttna bilbete fieb )u jenev 3eit ber Öajaruä'Dtben (f. b.). Va^«««*' l'torift, iUiilofopb ber öetbartfdjen Schule, geh. 15. Sept. 1824 tu Ailehue in berpteufj. SfJtoBinjt^ofen, ftubierte in Berlin ©efd)id)te, Statur» roifjenfchaftcn, SuriSprubenj uub ishiloicohic, liefe fid) l-s")0 in Söetlin al§ ^rioatgelcbrter niebet uni oetbffentlidbte feine erftc Sdjrift: « Me fittlidbe Se= leÄtigung ^reufteus in Seutfdjlanb» (Seil. L850), rocldicr fein größere* löert: «Ia-> Beben ber Seele in SBlonoataphien» (Sb. 1 u. 2, 3. 3lufl. 1883—85; ©b.3, 2.\'lufl. 1882), folgte. Seit ls.V.t gab V. in ©emeinfdjaft mit §. Steintbal bie « ;5citfcbtift für 'isolterpftjchologte uub SpradjIBiffenfdjaft» herau-j unb legte babureb ben ©runb gu ber äBiffenfdjaft, roelcbe bie ©efetje be§ geiftigen Beben-? in ber ©e= iamtbeit cbenio ju erforfdjen flicht, toie bie bii-herige ^finbologie tiejenigen ber gnbioibuen, 1860 rourbe er als SJkofeffot ber SBfudjologie unb 3Sölteipfpd)o= logie an bie Unioerfttät in ©eru berufen, 18(52 .tum Crbinarittc ernannt. 1866 fehlte er na* "Berlin jutüd unb rourbe IMm Beluer an betfliiegäafabemie. 'Seit 1873 lehrt er als orb. gonotarpiofeffot an ber Unioerfttät in ©erlin. ©ou feinen ".'Ihhanblungcn finb befonberS erfebienen: «Über ben Urfprung ber Sitten» (©erl. 1860; 2. 2lufl. 1867), «Über bie ^been in ber ©efdudue» (ebb. 1865; 2. Sabbi. 1872), «Sur Bebte uon ben SinneStäufdjungen (ebb. 1867), «ein pfecboL ©Lid in unfere 3eit > (2. Slufl., ebb. 1872), «©äs heifit national?» (ebb. 1880), tirtiehung unb ©efdudne» (SBreSl. 1881), Unfer Stanbpunft» 1032 SnjamSsDrben — Seautittgion ©etl. 1881), «Tic Sfteijse beS ©pietä» (ebb. 1884). Slud) »eröffentlid)te er «3beate fragen in SReben unb Vortragen bcbanbclt» (3. Stuft., 8pj. 1885); «£reu unb frei. SReben unb Vorträge über Suben unb >beutum» (Spa. 1887). Vii-,avuc< Cröcit. l)S)etfrang5fifd)e8.rourbe gleichzeitig mit bem Jobanniterorbcn in Sßatäftina geftiftet; feine SDHtglieber bicfjcn £iofpitalritter beS heiligen Sajatu*. Set SDrben tourbe »cm .Ucuig 2ubroig Vir. 1151 nadi grantreid) perpflanU, ire er bebeittenbe GSüter ermarb unb fid) ber Krauten: pflege ipibinete. Üou 2ubn>ig XVI, nod) beitätigt, öerfdjroanb er mit ber Skoolution. Sas Drben§= iciiten mar ein aditfpiiuges golbenes, abroecbfelnb purpurrot unb grünes Kreuj mit gotbenen 2i(ien in ben SBinfeln, bas am grünen SBanbe getragen toarb. 2) über ben italienifdien 8. f. 2.1iaurttiu§= unb 2aaaru§4Drben. Saäcn, SBoßsftamm, f. Safen. Vnyiltrh ober Staufpat, ein monollineö, halb tafelartig, halb fäulenförmig auSgebilbeteä i'ctne= rat, meift in berben 3Jlaffen ober Körnern Dortom= menb, blaulichroeij; bis inbigoblau, glasglänjenb unb au Pen Kanten burcbfdieincnb, pou ber ©arte 5 — 6 unb bem fpec. ©eroiebt 3— 3,i. Cbemifd) ift 2. ein roafferbalttgeä ^bospbat, porroiegenb pou .Jbonerbe, mit ctiras 2Jcaguefia unb ßifenojvjbut. Tic febönften Krnftalle erjdjeinen im Cuarj einge= roacbjen am ©raoes=9)ioiintain in ©eorgta; anbere Atinborte finb ber iKäbelgrabcn bei SBerfen (©atj= bürg), ber iyrefcnihgraben bei Kricgtad) unb bie Sifdjbadjer Slip (©teiermart), 3ermatt in SBaUiS, .«orrsjoberg im SBermlanb. Sajjavöni, oerädjtlidje SBejeidjnung ber unter= ften SolfStlaffe oon SReapel; ber Staute foU öon einer Seuche berftammen, bie man für ben 2lusfat5 be§ SajaruS (f. b.) bielt. Berüchtigt madjte fid) biefer Sßöbel, auf ben ficb fd?on SJiafanieUo 1617 baupt= fädjlid) geftüht hatte, burd) bic teuflifebe SBilbbcit, mit ber er 1799 gegen ben gebildeten SJiittelftanb unb Stbel, bic Präger berfßarthenopäifd)en SRcpublil, häufte als Slnbängerfdjaft bes bourbonifdien König= tum! unb unter Jübrung oon Sßrieftem feroie unter Sulbung ber üon Scelfon bcfcbligten engl, glotte. 3Rit bem übrigen Sanbitentum Unteritaliens blutig niebergefcblagen bureb ben franj. ©eneral SJianbes (»gl. Notizia storica del eonte Carlo Manhes, Tra- vel 1846, unb SJlontefrebini, Memorie del generale Manhes, ebb. 1863) unb bann burd) ÜJiurat, ergriff er ftets bie Partei ber Sourboucn bei ben 33er= folgungen ber liberalen, namentlid) 1820 unb 1849. — Sgl., aufjer ©oetbes trefflicbcrGbarafteriftir biefer SBollsllaffe in ber s^talienifdjen pfeife», ^5. SSillari, Le lettere rneridionali ed altri seritti Bulla que- stione sociale in Italia (2. Stuft., Jur. 1885). Vit ,5,5 t (trat.), bie extemporierten ©djerge unb 5>oiien ber tomifeben Sdiaufpieler unb ©änger, bann überhaupt Späfje unb s.li*itse. lb, 3lbtürjung für libra, f. 35funb. Lbk., bintcr in i ff c n f cb a f t L i cii c n liernamen 2lb= Eürjung für 32atbanael Sieb erfübn, einen beut fd;en 2luatemen unb 3"ologeu (1711— 56). L. B. S., älblflrjung für leetöri benevölo salü- tem dat.), b. b- bem geneigten Sefer ©eil (in SBtt^er» Dorreben). Ii. C. , äbfürjung für 2anb§mannfc|jaften=$on= pcnt, f. Sanbimannfcbaften. 1. c, ätbtürjung für loco citäta (tat.), b. b. an ber angeführten Stelle. Im. D., Slbfütjung für laus deo (tat.), b. b. £ob (fei) ©ott. ßobn Sinbleo (f. b.). Ldl., binter lat. 5PfIanjennamen Slbtürsung für 8e, öauptftabt oon 8abad), f. Set;. Sca (fpr. lib), linier 3iebeufluf? ber Jbemfe, ent= fpringt im fübl. Teil ber engl, ©rafiebaft 93ebforb unb münbet unterhalb Sonbong, 75 km laug. 8ca (engl., fpr. üb), ©ebinbe, f. ©arn. Xeac/t, binter lat. Jicruamen SBejetdjnung für Söilliam Seacb (fpr. libtfd?), geft. 1836 al§ Ron= feroator bei Sritifdjen EDlufeumi roabrenb eine» ilufentbalt» in ©cnua. Leader (engl., fpr. libber, «Jübrer»), ber Seit; artifel in 3eitungen; ferner ber gührer ber 2)Jajori= tat beS engl. Unterbaufeä; ber erfte ©ciger, i8or= geiger (.fton.iertmeiftcr) eines Drd)efter§ u. f. ro. Vcabbtlht (fpr. (ebb-), ein in tafelartigen llnv ftallen auSgebilbeteS monotlines 2)cincral, oon xsox- luiegenb gelblicbroeifier garbe, ber .fiärte 2,5 unb bem fpec. ©emiebt 6,2c bi§ 6,55 ; es" ift f ettgtänjenb (nur auf ber Safts" erfdjeint biamantartiger $erl= mutterglanj) unb ,iiemlid) lid)tburdiliiffig; beim Srtoärmen perengert fid) ber SBinfel ber optifdjen 2ld)fen bebeutenb. S)er 2. ift in djem. öinfiebt mcrfroürbig, roeil er eine SSerbinbung oon 3 Ü)(ole= lüten SBletcarbonat mit 1 SDcoletül Sleifulfat bar= ftellt. @r finbet ftd) 311 i'eabhills in ©cbottlanb, namentlid) in gro&en .Hrpftallen auf ber ©rube SWalo 6al;,etto auf ©arbinien, aud) 31t 9tertfd)insE in Sibirien. ycatmiUc (fpr. (ebbnnll), ©auptftabt bes Gountn 8a!e im norbamerit. Staate llolorabo, roeftlicb oon Senoer, in 3106 m iiobc, 1877 gegvünbet, säblte 1880: 14820,1890: 10584 6". 2. ift äUittetpunlt grof;artigen ©olb=, ©ilber= unb S3leibergbaue§. Vengitc (fpr. libg), engl. SIBegmafj = 3 ge= fe^mäfiigen brit. iÖleilen ober 5280 ?Jarb§ = 4827,945 m; bann aud) fooicl toie 2iga (frj. ligtte), 93unb, 33ünbni§. SeaH (fpr. übt), SSilliam SKarrin, engl. 21rd)äo= log, geb. 1777, ftammte aus einer angefebenen, ju Jbovpe=iiall bei Eoldjefter in ber ©raffdjaft Gffer anfäffigen gamilie, bieute als Dfftjicv in ber brit. Artillerie unb rourbe 1801—9 mit inebrern biplo= mat. SSJliffionen in ber 2e»ante betraut. 1823 nahm er mit bem Diang eines Oberftlteutenants ben 2lb= fdücb, um ftd) ber .Verausgabe feiner Sd)riften ;u roibmen, in roeldien Sdiarfftnn unb ©clebrfamteit mit Klarheit unb 2lnfd)aulid)Eeit ber Savftellung ftd) pereinigen. @r ftarb 6. 3an. 1860 ju 3)rtgbton. ©eine £>auptroerte ftnb bie "Travels in the Morea» (3 Sbe.,8onb. 1830), «Travels in Northern Greece» (4 33be., Sambr. 1835) unb «Topography of Athens» (Sonb. 1821; 2. Stuft., 2 23be., liambr. 1841), bie juerft Pon Mienäder (öallc 1829) unb (nad) ber jroeiten StuSgabe) oon 33aiter unb Sauppe (3ür. 1S44) ins 3)eutfd)c übcrfeM rourbe. gerner oer- bffcntlidite 2. : «A tour in Asia Minor» (2onb. 1824), «Memoir of the island of Cos» (in ben «Trans- actions of the Royal Society», 2. Stbteit., 33b. 1, ebb. 1843), «Greece at the end of twenty-three years' protection» (ebb. 1851), «Numismata Hol- lenica» (3 23be., Sambr. 1854—59). 8cat, _3ofC ba Siloa SJtenbeä, f. 2JJenbed. Scamincjton (fpr. lemmingt'u) ober sJtopal = 2eaming ton=© p a, Sc unicipalborougb unb 58abe= ort in ber engl, ©raffdjaft SöarroW, tifenbabn= tnotenpuntt, in einer an gciduditlicben Srinnerungen reidien ©egenb am 2eain gelegen unb oon an= Seanber — SeBen 1033 mutigen öügeln umgeben, 1811 nocb ein Sotf, jefet eine ber fd)önften ©tobte Snglanbä, bat (1891) 30791 6., breite, fd)attige Strafscu, ein Stabtl)au«, ein College (1844), fpätgot. Slllerbeiligcnfitcbe, eine Üateinicbule, ein SDlufeum, eine Dhifitballc, fünf cjrofie SBabeanftalten, großartige ©aftböfe, ein Jbeater u. f. m. S. »erbanft fein Ümportommen ber Entbecfung ber Stal)l=, Scb)r>efel= unb ©algquellen, bie gegen 3Jtagen = unb Sebetteiben angetuanbt werben. 3n bet SRäbe Kenilmortb (f. b.). Scanbcr, f. öero. [(f. b.). Sccmber, Midi., Sßfeubonam für SRid). SSolfmann Seanbcrturm, f. fiig=ßaleffi. «canc, Sougb (fpr. lod libn), f. Hülarnei). 8car (fpr. Iibr), in ben altern Quellen Seit, mptbifdjer Honig in SSritannien, ber öelb eines Zrauerjpiels («König Sear») von ©bafefpeare. «ccttienWortf) (ipr. Icroroemoörtl) ), i>auptftabt bes Sountp S. im norbameri!. Staate Kanfa», oberhalb Kanfas (iitp, am ÜJttffouri, Widjtiger Kno= tenpuntt, bat (1890) 19 7G8 a? com £eut= fdien Drben 1370 am Straube gegrünbete Seba = m ü n b e würbe 1570 bureb eine glut jerftört, worauf 1572 bie Stabt S. 4 km oft lieb öon ber alten 9tiebet= lafjung angelegt würbe. l'ebabea, bas beutige Sioabia (f. b.) in Söotien. Vcbanon (fpr. le"bbe-), .sSauptftabt be3 ©ountp 2. im norbamerif. etaate Sßennjr/foanien, jmifeben yiarrieburg unb Dteabing am Swatara, bat (1890) 14 664 e., öod> unb fiofSöfen, 3Balj= unb ä)Ia= fd)incnmerie. 3n ber 9iät)e ÜJlarmorbrücbe. Sc sBateoiei (fpr. -röri), franj. Sanbfdjaft, f. Sar. Scbafce, 20 km langer unb bi3 8 km breiter Stranbfee in ber preufj. ^robinj Sßommern, burd) eine fdmxale Stebrung »on ber Dftfee getrennt, ftebt nacb 313. bin mit bem ©arbefefeen See unb nach, D. mit bem Sarbster See in SWetbinbung, erhält oon S. bie Seba (f. b.). SebbäuS, jünger 3efu, f. Subas (Salobi). Se $8cau (fpr. bob), Suife Slbolpba, SfJianifrin imb Komponiftin, geb. 25. Slprit 1850 in "Jiaftatt, ftubierte SKufii in SarBrube unb SWündb.en. Sie trat 1867 mit Grfolg als SfJianiftin in ben gröfeern Stäbten 5)eutfd)lanb? unb in äüien auf ; 1885 fie= belte fie nad) SJieSbaben über, 1890 nadj Berlin, 1893 nacb 23aben = Saben. Sie fdirieb 40 Söerfe, barunter ein Slaüierquartett, Soloftüd'e für ijjol, bat 3099 qkm, 144537 ©.; ©etreibe=, 3llderrüben = , Sabatbau, äßtebjuc&t, 3udEerfabrifen unb ©anbei. — 2) Stvcig ftabt im ßtei§ ß., lin!§ com SPfjol, bat (1893) 16 419 6"., 10 Äirdien; lalgfiebcretcn, eine S'rei§= baut unb Gctreitcbaubcl. Sebcbjän. 1) Ärciö im toeftl. leil beS ruff. ©ou»ernement§ Stambo», bat 3344,7 qkm, 152000 6.; Slctcrbau, S3iefejud)t unb einige gabriten. — 2) S?rct§ftobt im .Kreis S., malerifd) te^ti am 3>on gelegen, bat (1893) 7250 G.,' s4>oft, Jelcgrapb, 7 R'irdjen, 1 Slofter, 1 Sßtogijmnaftutn unb 3 ,x\abv märlte (Umfab 2 l'cill. SRubel). Scbcbof, im 2lttertum eine ber stuötf ion. ©täbte in fileinafien, an ber Hüfte bes Sgäifdjen älieers, norbmeftücb pou C'pbefus. Vcbeiflctocbr, ba« Snfanteriegemefer M/86 ber frauj. Sü'iuce (f. öaiibfeuermaffen, Sb. 8, S. 766b). Scbclfjulticr, f. SBieiHepuloer. Sebcn, ber 3uftanb eine» .Korper», in roelcbem er unter beftänbigem SBedjfel ber l'tatcrie feine ibm mejentlicbro'orm für allezeit behalt (Sd)openbauer) ober bie Summe aller @rf dn'inungen, metdje nur an geroiffen .Körpern infolge eine» beftänbigen ©.'di= fel§ ber biefelben aufbauenben Stoffe beobaditen. S)a§ SBefeutlidie für baä S. ift bemnacb t»er Stoff= mecbfel (f.b.); ebne Stoffmed)fcl beftebt fein S. unb ofene S. ift fein Stofftoe(b.fel benfbar. S. ift ©toff= »edjfel — mufi bie einfaebfte Definition bes S3egviff§ S. lauten. Sa^ S. ift untrennbar uerbunben mit berjenigen d'rfdjeinungsjorm berSJiaterie, tueldie mir jelle (f.b.) nennen unb alle lebenben Körper finb 3ellen ober befteben au§ 3cllen in ben maunigfaltigften unb bäufig red)t Derroidelten 3ufammenfehungen, bie aber gemiffen Siegeln folgen unb für eine Bleibe üou ©ruppen iebenber Korper (2Xrten) innerhalb mef>= barer ©rengen tonftant bleiben. Samit ift ein Unterfdjieb, meldjer jlnifdjen leben: ben unb leblofen Körpern beftebt, Derjenige bejüglid) ber ©eftaltung, bereits gegeben. 6"in meiterer cr= giebt fid} bureb bie djem. 3ufanimcnfchung, in= bem (ebenbe .Körper aug ternär unb quaternäi unb böber gufammengefefeten ©runbbeftanbteilen (bar= unter namentlicb bie eimeifjartigen Subftangen) be: ftefeen, ireldje außerhalb be§ lebenben Körper» nur roenig beftänbig finb unb baber nad) bem ©rlöfdjeu be§ S. burd) eine iKcitje uon C'inioirfungen mit öilfe be§ ©auerftoffS in bie einfachem SSetbinbungen jerlegt toerben, aus beucn bie leblofen Körper ge= bilbet ftnb. ©nblid) unterfebeiben fid) bie lebenben Körper baburd), baf; fie non innen beraus obne unmittelbaren äufsern Slnftofj tbätig fein tonnen (©elbfterregung, Selbfttbätigfeit, Spontaneität). Sie road)fen burd) innere Seroielfdttigung unb Umroanblung ber jeUigeu ©ebilbe gleidifam nad) einem inneroobnenben Urbilbe (6'ntmidlung); fie erjeugen aus fid) burd) Sproffen, burd) Samen ober burd) Gier neue@efd)öpfe berfelbcu 2lrt (gort= bflangung) ; fie bejiKen im Qnnern eine @rnäb,rung§= flüffigfeif, roelcbe biefelben burdjtränlt (ißflangen unb niebere Siere), ober in einem ©efäfefnfteme treift (böbere Siere: SBlut); fie erzeugen unb be= baupten gum Seil einen beftimmtenJemperaturgvab (ßigenroärme); bie böber cntnudelten Seberoefen be= fihen bie gäbigfeit, äufeere Sinflüffe ;u cinpfinben, unb fid) felbft (oom Dvte meg ober am Drte) gu bewegen. 3före Ü'riftenj ift auf eine beftimmte 3eit= bauer befd)ränlt, roäbrenb beten fie eine allmäblicbe Umroanblung com ämg= jum Sütfein burd)laufen (Vebeu'jftufen). Snblicfe fallen fie unter 2lujbören 1034 Sebenbe Silber — Sebenbige Sraft jener SebenSeigenfdbaften (Sterben, Job) bem jer= ucrcnben Sinnrirfen ber allgemeinen pbnfif.;dicm. .Kraue anbeim ÖBerttefung, gäulniS). JJm 0egen= fa|c ui biefen Sigentumlid)leiten (inb bie leblofeu Körper ber "iJarur entroebei innerlid) formlos i amorph i ober in .Hrpftallform (bann metjt oon gc= rablinigen f>läd?en begrenzt) oorbanben. Sie finb ferner binär (auS je uoei ob« 2 + 2 u. f. ». Ur= jtoffen) nifammengefet)t; fte unterliegen ben ier= felenben (5'imoirfungen ber 2lußeiuocit (Sem 9kr= roittern), obne fid? ju rejjrobujieren; fie »aebfen uiebt bureb innere iscrteutuudlung , ionbern i)bdj- itenS febeinbar bunt 'Jimali Don außen ber (wie bie iriSiapfen ober bie tric-troftalle gefrierenber §enfter= fdpetben); fie befilen feine Drgane, pflanzen ftcb bemnacb nicht fort, b*ibeu feinen Kreislauf, feine (Fmpfinbung u. f. ». 3e na* ber ülrt ber 2cbenSäußerungen im ein= Keinen, nach ben Körpern imb Körperteilen, an benen fie ficb oolljicbcn, unb nad? ber ^ntenfität ber (Fr= febeinungen untertreibet man oerfchiebene gönnen beS 2., bie aber negen ber Übergänge nicht fo icbarj ;u trennen [inb, wie man auS einzelnen Kennzeichen folgern tonnte. Sie bauptfäcblichften fmb: 1) Sa§ latentes., baS als He im leben junäcbft an ben Samen ober Siern ;u beobachten ift. 'Siele Körper behaupten , trenn nid»! übermäßig icrftörenbe d'in= flüjfe ber Slußemoelt (3. SB. fengenbe >>itie) fie treffen, ihre (Seitalt, iltiidjung unb Sebensiabigfcit, unter Umüdnben roenigitcnS bie erftern, oiele 3abrc lang. (6. Reim.) &bniicbe 3uftänbe beobachtet man beim Suppcniuftanb mancher ^nfeften, hei cingc'apfeltcn Iricbinen, beim Sommer = ober 9Binterfd)laf Dieler Sflanjcn unb Siere, beim Scbcintob. jiierber ge= boren auch bie mertroürbigen ihatiachen, baß oiele niebereSiere(3nfuforien,Säber=unbS8ärentier(r)en) hei ÜJlangel oon SBajfer fictj cinfapfcln unb in biefem 3uftanbe oiele 3abre lebensfähig bleiben, ©eraten fie toieber in günftige Serbältniifc fiveudnigteit), fo er»a6cn fie ja neuem afttoeu 8. üttan lagt roor)t, bie Jiere trodnen ein, aber baS ift nid)t io ju ocr= fteben, alä ob fte aller Jeucbtigfeit perluftig gingen, bann mußten fie fterben, aber eben baburdi, bafs fie ficb mit einer roenig burcbläßlidien ßüüe umgehen, ficb cinfapfcln, bewahren fie nod? ben, auch jum latenten 8. nötigen ©rab oen yeiuttigfeit. Stucb SanbfAneden, befonberS 9ßüftenfd}neaen, finb in ber 2lrt angepaßt, bak fie in ihre ©ebäufe juriitf; geiogen unb gegen bie 2lußen»elt bureb einen felhftoerfertigten Sedel ber ©ebäufemünbung abges fdjloffen, bie Surre lange in latentem 8. überftefjcn tonnen, unb oft erft nad) fahren bei eintretenber 'Jiäiie roieber munter werben. -2) ®a§ pflanilicbe ober ocgetatioe ü., mektel in 3Bad)§tum, C'r= nährung rjteprobuftion) , Slbfonberung unb 5ort= pflanjung, obne beutlicb nacbtt)ei§bare Smpfinbung für äufsere Einflüffe unb ohne Crtshemegung he- iteht. Sech giebt es hier Jdjon i'lu-Jnabmen, ;. 39. bie celhitberoegung ber ica. Senfitioen (Mimosa pndica), ber gttegenfaOe (Dionaea muscipula), ber agilen unb Sdjroarmu'lleu Dielet niebern ^flanjen u. f. io. 3) 2ac aiiimaliiche ober tierücbeV., in C'mpfinbung unb Selbftbemegung (SßiQen§: betoegung) fieb außernb, all bereu Jräger unb 2>er= mittler ein Dieroenfpftem Dorhanben ift. ^om pflanv lid)en8.unterfd)eibet es fid) aueb baburd), baji feine ©lieber nid)t rcuehern, b. b- baft feine uherfluffigen Säfte nicht uir SBilbung immer neuer ©lieber »er; irer.bct, fonbern in eine allgemeine SebenSfluffigteit (bai 331ut) juriidgeleitet »erben, auä »elcber bie ©lieber bes SietleibeS, ähnlich »ie bie Sßfianjen au§ ben unmittelbaren Elementen, ihre DJabruug liehen. Sa-S tierifdu' V. leigt fid) innerhalb bcr2ier= reihe oon ben Jfnfuforien bi» 511 ben Säugetieren hinauf in febr oerfduebenen ©rabeu ber ßnnoid; lung. SBährenb bei ben böbern Sieren bie Derfd)ie= benen pfodufchen SSermögen: S9eobad)hmgSgabe, Srinnerung, ^hantafie u. f. f., ;u unoertennbarcr Sufserung fommen, ift in feinen nieberften §ormeii ba'S tierifche 8. oon bem pflanjiidjen nidit mit Sidnn ■■ beit unterfcheibhar. 4) Sa§ pfp6ifcbe 2. be& menfdilieben Drganiämuä, »etdfeS barin be= iteht, baf; neb auf ber©runblagebcr äufserlidVfirui: lieben (Smpfinbung unb ber animalifdicu ©lieber: betoegung bie bem iimem Sinn unb bem Selbft= beroujjtfem angehbrigen _Jhätigfeiten entroidcln, nämlich bie bei ©ebäcbtniffee, ber biebtenben sfJban= tafie unb ber bureb arttfulierte Sprache ficb funb; gebenben SBernunft ober Üherlegungefraft in ibrer breifacben ©lieberung al§ einec- tbeoretifeben, prat= tifdjen unb äjtbetifdien SBerm&genS. ;)n übertragener ©ebeutung rebet man 5) oom ge ift igen 8.; bae= felbe bethätigt Jid) auf erfinbenbe unb biinbelnbe 3lrt in ber SBeltgefdndite als ba§ 8. ber menfdi: lidjen ©ejellfchaft, bellen Drgane bie einebnen %tx- fönen ibrer moralischen SBeftimmung nacb finb. Sag ©anje biefei 2. ift ba» ©efaintleben ber ll'ienfchheit, »0311 fid? ba§ Familienleben, Solf»= leben, ctaatelebeu, Rirdicnleben u. f. ». als einjelne iuteavievenbe Seftanbteile Derbalten. SaSfelbe be= fteht in Vereinen aU .Hollcftiopcrfonen 111 gemein= famen bureb fie JU oerriditenben öanblungen unb SBerfen , in benen ficb ein ü)nen gemeinfamer ©eift offenhart, oon »elcbem fie untereinanber befeelt finb. Sie Bebjte oon ben 8eben§gefeljen unb 8eben§= erfebeinungen beißt Siologie (f. b.). Sgl. SreoiranuS, Biologie (6 23be., ©Ott. 1802 — 22); Sraufe, Sie reine _8eben§lebrc jur Se= gtünbung ber Sebensuinjtroiffenfcbaft ( ebb. 1843 ) ; Scbulß:3duilßenftcin, Sie SBerfüngung besS menfd)= lidH-n 8. (2. 2tufl. , Serl. 1850); $reper, Über bie @rfotJd)ung be§ 2. (Jena 1873); Hiolefcbott, Ser ftreiSlauf be3 2. (5. 3lufl. , 2)iainj unb ©iefsen 1875—87); ö. Spencer, "^rinripien ber SBiologie (beutfdj,2SBbe., Stuttg.1876— 77); $repcr, 9!atur= »iff enfdjaf tL Sbatfachen unb Probleme (93erl. 1880). Vchcnbc Silber (frj. tableaux vivants), bie Sarftellung oon SBerfen ber Ücalerei unb Sßlaftit bureb lebenbe $erfonen. 211-3 (Srfmberin ber 2. S8. aitt bie ©räfin oon ©enliS (f. b.), bie (?r,iieberin ber itinber be§ ÖerjogS oon Drleani, ju bereu Seleb= rung unb Unterhaltung fie biftor. Silber au-Jbachte unb mit .vSilfc ber SJlaler Saoib unb ^fabep oon ibrer Umgehung barftellen ließ. Später »urbeu 2. $8. auch auf bem Jheater gcbräudjlid). — Sgl. SBallner, Sujets ;u 8. 33. (2 Sjbe., @tf. 187G— 81). ycbenbige Sraft, bie Aahiafeit einer mit ©e= l'cbtoinbigteit behafteten i'caffe, ficb einer Straft ent= gegen ju heioegen. ES liegt alfo in einer bewegten SRaffe eine qe»ifie SBirlungSfäbigfeit ober ßnergie (f. b.). SDährenb SeSeartcS behauptete, bafj biefe ilUrhingefäluateit burd)bieSe»egungSgrößc ff.b.), b. h. burdj Ba§ l'vobutt mv auS Itfaffe m unb ©e= fdjroinbigfeit v, ui nteffen fei, legte 8eibni.i ber 8. 8. bas Srobult mv- al§ äBafj ui ©runbe, Ser ganie Streit beruht, »ie fdjon SJ'Sllembett ertannt hat, auf einem aJlifjDerftänbniS. Sin fd)»erer Jtbrper erlangt in ber boppelteu .wlheit bie hoppelte Wto> Seknbigcr Qaun — 8e6eii3f<ü)tgfeit UKW, gefcbroinbigfcit , legt aber in bcrfclben ben Bicr= fad)en 5$allraitm surütf (f. 'Jall). Tcmnacb fteigt ein Körper mit ber hoppelten ilöurfgcfcbminbigteit oertifal aufwärts bie hoppelte 3eit, aber ben »icr= facben 3Beg ber Scbroere entgegen. 1'iifU man alfo bie 5Birfung§fäbigfeit eine» beroegten StörperS na* ber 3eit beS ÜBiberftnnbc* gegen bie betreffende .Kraft, io ift mv, mifet man bieielbe nach bem SBege beä SBiberftanbeä, fo ift mv4 baS richtige SBafj biefer iltfirfungsjäbigfeit. SBcibc Sluffafjuugeu finb gletd) sulaffig, glcid) natürlich, unb fübren and) auf feine Söiberfprücbe. SSSäbrenb SeScarteS bie Summe aller 33erre= gungsgröfeen für unDcränbcrlicb hielt, uafjm 8eib= nis biefe Unt>eränbcrlid)Eeit für bie Summe ber Sßrobutte au§ TOaffe unb Üuabrat ber @efcbroinbig= feit an (f. Energie), ©alilei nnifete feben, baff ein .Körper bunt bie im Jvall erlaugte ©ejcbnnnbigicit v eben nur 3ur urfprünglidjen Jobbe h aufzeigen V4 fann, bie burd) bie ©leidjung b = — beftimmt ift. ©upgbenä verallgemeinerte biefen Satj unb erfannte, bafj aud) ein Stiftern irgenbhrie miteinanber üer= bunbener fdimerer Körper oon beu ©etoidrten Vi Pi. P-2 • • • beim Sinten um bie .frohen h, hu h2 • • ■ nur folebe ©efdjrombigfetten v, vlf v.2 ■ ■ • erlangen töuue, bie ben Sdjroerpunft (f. b.) be§ flanjen SpftemS auf bie urfprunglidje frörie su erbeben uermögeu, ba fonft bie febroeren Körper oou felbft aufwärts fteigen unb ein Perpetuum mobile (f. b.) ermöglichen mürben, .friernadi ift biewirflicbegall- tiefe beS SdjroerpunfteS gleidi ber möglieben Steig- lißlje beSfelben, b. b. nv« n v. 2 n.v.4 + ••• pli+p^! +p,h2 + - P + Pl+Pi+-" ober, ba — = m, — = m, g g ph+p1h1+p.,h., + --- Pv , P1V1 | Pi'V _2g"r 2g ^ 2g P + Vi + Vi + • ■ • ■ , aud) mv- miY1- m, v 2+ 2 h- -+• b. b- bie Summe ber geleifteten Slrbeit (f. b.) ift gleich, ber halben Summe ber erzeugten 8. K. ORit frilfe biefeS $tincip§ ber 2. K., baS nicht nur für bie Sdjmere, fonbern aud) für beliebige anbete Kräfte gilt, ift eine gaiye SReilje oon Aufgaben, fo aud) jene oom ScbnnngungSmittelpuntt (f. Sßenbel), gelöft roorben. (S. 3)'2Uembertfd)cS Vrincip unb Virtuelle 3?erfd)iebung.) Scbcnbigcr 3«uit, f. ßinfriebigung. Öebcnbiggcbatcnbe ^ftonjen, f. Surdv itiad)fung. ScbcnäaUer, bie »erfdjiebenen C'ntroidlmm.;- perioben im Sehen beS tierifdjen DrganiSmuS. 6ine fdjarfe ©renje läßt fid) nur mit bem Slufliören beä SängenroacbStumS stehen. Jim allgemeinen imter= fd)eiöet mau: baS götuä=, Säuglings-, ftinbeS=, 3ünglingä= (3fungfraueii=), aßanneä» (mauen*) unb ©reifen M3Jiatronens)8llter. TaS götuSalter bauert oon ber ^-Befruchtung beä- 6ieä biä 3U ber tycburt. aBäbrenb beä Säuglingöalterä hilbet fid? baS Hinb jum felbftänbigcn Sehen heran. 2)Ut bem 2uvd)brecbeu berSdiitei'bejäbne, geroötiulid) im neunten ober sehnten Monat, beginnt baä RinbeS • alter, ba« b\i ju bem 2Bed)fel ber leRteit 2RUd)= jäbne, mitbin etroa biä jum 13. ober 14. Sabje, bauert. Saä Sünglingäalter tarnt mau doh bem legten 3abnmed)fel bis jur »eiligen aefd)ted)t= lid)eu Gntmidlung unb biä jum Slufhören be6 Sängenroadi-Mumo, alfo etwa bi« jum -'". ^ahre, redmen. 3aä sJ!anneÄalter, bas mau häufig aud) in ein jugcnblicheö unb ein reifes !>tanne*= alter gefehiebeu bat, charatterifiert fid) bureb bie noUftanbige Steife aller törperliiteu unb geiftigen Sunftionen unb burd) bie zunähme beä 5lörper>j au Wemidit unb Umfang- Sei bem »leiblichen üiefibledit tritt meiftenS jroifcben bem 4(>. unb .r>n. ^ahre eine :Hüdbilbung*}periobe ein, inbem bann bie monat= licfee Kegel unb namentlid) bie '^efruditungviahig- feit aufhört. (S. Mlimafterifdie ,Vihre.) Tic SRüd= bilbung fämtlicher Aunftieneu, ber törpcvlidicn luie ber geiftigen, bie allmähliche l'lbnahme ber Üx näbruug durratterificren cublid) ba« ©reifen' alter, meUtc-J meiftenS feben gegen ba-j 60. ?sabr, häufig fajon früher, feiten fpäter eintritt. SBeiteteS f. Smbrbo, Jtinb, Jüngling unb Jungfrau, Mann, 5;rau, ©reiä. — SBgL ßufelanb, 3Rattobiotit ober bie fiunft, bad menfdjlicbe Sehen ju verlängern (SBcrl. 1796; 8. 3tufl., ebb. 1880); Äleude, Tie pbbfifche Sebenä!unft (Sp.v 1864). ScbcnSbalfam, öeffmannfdier, ober £e= ben^öl (Mixtura oleoso-balsamica, Balsamum vitae Hori'nianni), eine Söfung .»on je 1 Seil 8a= oenbefc, ©e»ürute[ten=, 9immetfaffien=, 2ht)mian=, Eitronen=, SKuSfatbtütens unb Drangenblütenöl unb 3 Seilen Sßerubalfam in 240 Seilen Spiritu«; er bient innerlid) alä belehcnbca SMittet joroie äufjer= lid) alä SRiedjmittel, su Cfiureibungen unb als 3U= fah ;u oerfdjiebenen fo-imetifeben Sütitteln. Vclieitcbaum, ^flansengattung, f. Thuja. Über ben S. genannten Seil beS ©ebirnä f. b. (Üb. 7, S. 67Gb). Veticitcbefrlircibiing, f. «Biographie. ScbcmSbaucr, f. Sterblicbtcitcftatiftit. Sc&cnöclijir, SBejeidjnung für eine tin!tut,bte roefcntlid) sur (Jrbaltung unb Verlängerung be§ SebeuS beitragen follte. Von bem 1721 aefter henen febroeb. Slrjt yjärne mürbe ein 3trjneimittel alS 2. (Elixirium ad longam vitam) eingeführt, ba§ nod? jetit offisinell ift unb ben Kamen Tinctara aloes coraposita, jufammengef egte 3Uoetint-- tur ober fd?roebifd?e§ S., aud) fd>»ebifd)e Sehe n % e f f e n % , führt. Tiefe Sinftur befteht nadj bem Teutfdjen Slnneibudj bou 1890 auS 6 Seilen Sltoe, je 1 Seil Dtbabarber=, @njian= unb 3üroer= roursel unb Safran unb 200 Seilen »erbünntem aßeingeift. [unb ©eheimmittel. 8cbcne*cffcnä, fdjroebifdje, f. Sebene-elirir Scbeitijfäbigfcit, in ber allgemeinften 5Be= beutung ba§ Vermögen , unter günftigen Sebin= gungen SebenSäufjerungen oon fid) p gehen. Sc ßeroeift j. SB. ber Vflanjenfame feine 8. baburd?, bafj er in jeud)ter Warmer Umgehung ;u feinten anfängt. $n engerm Sinne bejeidjnet 8. (SBitalität) bte= ienige Sigenfd)aft neugeborener .Hinber, nad) er= folgter ©eburt baä Sehen unabhängig Ben ber ÜJlutter fortjufefeen. Sebenäfätjig ift ein ftinb erft am (5'ube beä fiehenten Sd)rDangerfd)aft§monatS, bod) hat bie S. bann feiten eine grofse Sauer. $ü$ Sermin ber heginnenben 8. haben alle neuern ©e^ feügcbttngcn baä Sllter oon 210 Jagen eher bie 30. Sd)roangerfd)aftärood)e (fieben Satenbermonate) feftgefetit. l'iit bem ällter ber Arucht nimmt ihre S. ,ut, Borausgefeht, bafs fte gefunb gebilbet ift. ©e= miffe angeborene 9Rifjbilbungen, bereit SBefeitigung nur burd) Jtunfthilfe gelingt, mie j. S. VerfdUuf; be§ 3Raftbarmä ober ber öarnröbre, fdjliefjen unter L036 Sebenägeift — SebeniStjerfidjerurtg Umftfinben ben Segriff bei 8. au*. Ser Code civil unb bai Sabifdje Banbr. 3lrt. 314, 725, 906 hellen bie 8. alä Gfrforbernti für bie Stecht*: fäbigfeit auf; ne nehmen aber tiefe bei lebenb geborenen .uinbem bis zum Setoeife bes ©egen: teil! al-> gegeben cm. Sie Stadjfolgex beä Code civil forbern zum grojjen Seil neeb bie (Erfüllung näber angegebener Vcrausiemmgen ber 2. So ftellt ;. 33. ba§ Span, ©efe&budj oon 1889 im ätt. 30 auf, um bie ;Kecbtc einer "Heribnlid'feit ;u erlangen, muffe bac- geborene Minb menfdHidie ©eftalt haben unb _'4 Stunben nach ber pelligen Trennung oon ber SRurter gelebt haben. Sie neuem beutfc&en Stedbte, baS Barjrifdje 2anbred)t, baä Spreujj. 'JUla. Sanbrecbt, baä Sädjf. SürgerL ©efetjbucb unb baä Öfterr. SBürgetL ©efe&budj erforbern bie 8. niebt, ebenfowenig baä ©emeine SReajt unb ber Seutidv (rntiourf. jludi bie Strafbarfeit ber Jetung (S)eut= iches Äeidjiftrafgefegb. §§. 211, 222) ift nicht ba= fcureb bebingt, rar, Dal getötetefiinb lebensfähig war. Scben^gcift (Spiritus vitalis), in ben altern mebij. Sdjulen bie ^Bezeichnung für ei" bopetbeti: JdjeS Sebenäprincrp. SebcilCnnltuitg, f. Standard of life. Scbcntffnotcn ober l'ltmuugscentrum (frj. noeud vital), eine Heine umfdjriebene Stelle bes oerlängerten SDtarfi (f. ©clunt, ob. 7, S.676b) am hintern @nbe ber iRautengrube unb ber vierten 6irn= hehle, beren Surebfdwibung ober ^eritorung bei Warmblütern fofertigen Sob bttreb StiUftanb ber i'ltcmbeiregungen unb be§ Herzens bewirft. 2lu§ biefem ©runbe mürbe bie Stelle uterit oon bem trau;, "iZhoüolegen ivlourenS als 2. bezeichnet. Vcbcitcfraft (Vis vitalis), bie göljigfeit leben* ber Crganismen, ut beiteben unb tbätig nt lein. Sie 8. mürbe trüber ben phofif. unb djem. .Kräften al§ etwas oon ibnen roejentlicb Vevfdnetenes gegen; übergeftellt, brirb aber oon ber neuern $hnfiologie auf eben biefe .Kräfte jurüdgefi'tbrt. Scbcnälauf, f. Siograpbie. __ iJebeni?Iinic, eine ber fünf >>auptlinicn in ber Chiromantie (f. b.). ScbcnSluft, alte 33e;eicbniiug für ben 5auer= ftoff (f. b.), tocil er für Da-> Safein aller tierifdjen Organismen unentbehrlich ift. ycbcncntagnctie*muei, f. Jicrmter §L7tagneti§= Scbcnsmcrfur, f. Sllgarottpulber. [mu§. Scbcndöl, fooiel wie SebenSbalfam (f. b.), öoff= mannieber. Scbcnörropfc», f. ©eheimmittel. 8cbcne*öerlängcrung, f. iUatrobiotiE. 8cbcnen>crfitf)erung, ein Vertrag, bureb ben ftch jemanb urtunbli* oerpflicbtet, cjegen eine oor= aus beftimmte Vergütung für ben gjall beä inncr= halb eines gemiffen Zeitraum« ober überhaupt ein* tretenben Sobeä einer ober mehrerer Verfonen eine im ooraus beftimmte ©elbjumme auszuzahlen. 3m Weitern Sinne umfafzt bie 8. fämtlid'e Ver- träge über Leibrenten, SBifWenoerf orgung , 93enfio= nen, 2lrbeiter=, Hranfen= unb Stcrbefajjen, übet lebensoerficberungen für Oerbunbene Beben, ferner Policen auj ben Bebenäfall (2tusfteueroerftcb,erung unb Slltersoerfergiiugi [owie SSerfid)erungen auf 2ob burdi Unfall bei Steifen unb im ^eruf, heim ftriegSs unb Seebienft (f. UnfaQoerfidjerung unb Sflente); im engern nur bie i'erucberimg eine-:- flapU tal?, namentlich auf ben SobeSfall, bie eigentliche, fog. einfache i.'., bei welcher ber Vcrfidvrer beim 2obe einer jmeifello-r- bejeidnteten $erfon ein oor= ber feftgcfe^tel fiapital augjablt gegen bie SSer* oflidMuug bei Serfitberungnebmerä , bie oorber be= ftimmte Prämie, feiten in einer Summe (bie auch bei ber ditnU als SDMfe, SRentenlauftapitat, er= feheint), nteift in jährlidien, halb=, oierteljährliehen ober monatlidH'n Snaten bi» 311m Sobe bes i!ev [utevten ober eine beftimmte 9tetb,e oon 3aDl'en lünbuvdi ju entriebten. Staatliche Sebenäoerfidu': mng-r-anftalten giebt e-J bisher nicht. Jas natnr= Ikbfte Sßriricip ber 2. ift bie reine ©egenfeitigteit; baber beftebt bei ben meinen i'ebensoerfieherungs- Slttiengefeüfcbaften wenigftenS eine Abteilung ,ur SBerfidjerung mit Slnteit am ©efchäjtsgeroinn. Sie 8. entftanb fpätei als bie See= unb bie geuer= Derficberung. 3m 17. Jahrb. gab el allerbings fdjon Vereine ?u gegenfeitiger SSeerbung foioie 3n; nungSfterbefaffen (SJotenlaben), bodi ohne bie für bie 2. unentbebrlid'>en ftatift. unb matbem. ©runb= lagen. SeMere boten fich erft in ben Sterbetafeln cav (f. SterblidjfeitSftatiftif). Sie erften eigentlichen, jum j eil nodj beute beftebenbeni'ebensoerficherungs: inftitute hatte 6'nglanb Ibie Amicable Society oon 170G mar bie erfte eigertttidje 2eben§oerfid)erungä= anftalt); 3iorbamerita erft feit bem 19. 3ahrh., fe|t aber in grofeer 3^hl unb oon hebeutenber 2lus= bebnung. ,\n ArauEreid) roaren fdion lange bie2eib= reuten beliebt, für ben eigenen ©enuf; berechnet, et)e bas Seburfniä einer Serge für Hinterbliebene bureb bie Slffeturan; red)t ertannt mürbe. 2ort ent= ftanben 1653bie fog. 2 0 n t i n e n ober (Srb tlaf f en= reuten, beren ©runbfa&e oielfad) audi auf ben .HinberoerforgungÄoertrag augeroenbet merben. 3n T eutfdjtanb würbe erft 1827 oon S. SB. Jfvnolbi 1 f. b.) in ©otha bie erfte grofsegcgcnfeitigeSebeusoerficbe: ruugsbant gegrünbet, faft gleichzeitig in Sübed eine auf Sttnen. liefen beiben folgten zahlreiche anbere, foweit fie no6 befteben, aus her -Tabelle auj 3. 103s u. 103'J erftdniid\ Jn Cfterreich:Ungarn beftanben 1891 19 VebcnSoerftehernngsgefellfchaf: ten, baoon 7 auf SIEtien unb 12 auf ©egenfeitigteit. Stile anbem fiulturleinber hefigen jest zum Seil arojie unb gute 2ebensoerficherung-5hanEen, nament luli Sdjweben, ^Belgien, bie SdjWeig, .vSollanb, enb= Ii6 Sflumänien, Italien, 9tu|lanb u. f. W. Sie gebrfiud)üd)fte unb cinfadifte 2lrt ber 2. ift bie S8erfid)erung eine» .Hapital§ auf ben Xobesfall. öier tann bie (5'rfüllung be§ 3}er= trage auch 00m Seben zweier 95erfonen abhängig gemadjt merben, bei ber Verfieherung oerhun = ben er Beben nämlidj, wenn ;. 3. baS oerücberte fiapital beim Sobe bes oon äroei ©atten, ©e= fdjwiftern, Kompagnons 11. f. tr. zuerft Sterbenben fällig fein feil. 2ie .Hapitaloerficherung auf ben BebenSfall begreift in fidj bie Verftcherung eines .Kapital-?, fällig bei drreichung eines beftimm-- ten -Jllters, ;u 3weaen ber S9raut= unb J!?ebrbieuit= auSfteuer (SluSfteueroerfidicrung) foioie ber 2llter§»erf orgung (f. b.). Stufeerbem giebt es" aufge = fdiobene 8., abgetönte 8., femer 2. auf jyrtft, unb jablreidje anbere Tarife unb .«ombiuattonen, ba bie 8. nid)t nur ju ©unften ber gamittenglieber ober einer anbem beftimmten Sßerfon gefdjloffen merben tann, fonbem im allgemeinen ju ©unften ber 'JiednSnadMclaev bes SSerfuberten, ober feiner ©laubiger, ober be§ Inhabers ber Police üher= baupt, unb ber ülntragfteQer mit ber oerfuberten Verfon feinestoegs ibentifdj zu fein braucht; folche Swecte finb: tfrbfd)aftSregulierung, SicherfteUung oon Sarlehen, Sorge für äBaifen, büf^bebürftige Sebenäöerfidjerurtg 1037 SBerwanbte, treue Siener, altejtebige Sßetfonen, 93ci= hilfc ju (SrsiebungStoftcn, SDcitgtft, SScrufSftubiwn, ©ejc&ä^Seinricbrung , greiwilligenbienft , Scmtion§= fteflung, äuSeinanberfefeung bei ©cfcbäftScmfgabe unb anbern Siquibationen, ©Bulben' unb &»po= tbefentilgung u. a. m. Sic Prämie richtet fid) und) bem 2lltcr be§ (sm= tretenben unb feinem ©efunbbeitSjuftanb. Tiormatc Vrämicucmfcbälning geniejjen nur abjolut gefunbe Verfonen; bei ben meiften aSetftcbertcn ift ein 2luf= IcMag nötig Wegen früherer Jiranf betten, cvblidier Sh-anfheitSanlagcn, jdjlccbter Ernährung, ungefun= ber SBobnung, febäblicber ©ewobnbcitcu, Eßrpetlicber ■gebtev, crfdtjöpftcr ©efunbbeit ober SBcrufägeJabr u. f. ro. gür übernabme einer geitweüig erhöhten ©cfabr (KriegS= unb Secbicnft u. f. m.) Wirb (Sytrcp Prämie erhoben. (S. firiegSoerficberung.) (5'inleil ber tarifprämie entfallt für SerWaltungSfoften, ein weiterer für ben SSebarf jum Ausgleich »orjcitiger Sterbefälle, ber Sfteft ift bie fog. Sccttoprämic: eine bureb bie benu&te SterbtichfcitStafct unb ben angenommenen 3inSfuf; beftimmte matbem. ©rbfje, welche notwenbig ift, aber audi ausreicht, um in jebem einseinen 3abre bie fällig werbenbert oer= fieberten Seiftungen 311 beefen unb aujjerbem bie= jenigen Veträge gurttcfjuftellen, Welche mit ben tünftig binsutretenben Seilen ber Sßrämie unb 3infe§jinfen ber ©efcllfcbaft bie ©ewäb,r geben, baf; fie bie »on ifer »erfieberten Sciftuugcn an ben »orauSfid)tlid)en «äÜigteitSterminen »oll jaulen tann. ©er nach Slbjug be§ für bie erwartung§= mäßigen ©terbefällc be§ laufenben JjabreS (baS jinb bie «fälligen »erfieberten Seiftungen») erfotber* Ucrjeit ScilS »crbleibenbe SReft ber SKettoprämie ohne bie eben erwähnten fiinftig binjutretenben 8ßrätnien= antcileiftbie^rämienrefcroe. 3n ber Siegel bleibt nämlid) bie nach 2)caf;gabe beS SintrittSatterS jebeB Verficbcrten berechnete Jarifprämic trot; be§ fteigen= ben 2lltcrS beS Verfidierten für bie folgenbeu Sabre gleich. 2JUt bem 2llter fteigt aber bie Sterblid)fcitS= »abrfcbeinlicbfett; e§ tritt alfo im Sauf ber 3Berfid)e= rung ein ÜJloment ein, »on welchem ab bie Sßrämie nid)t mehr ausreicht, bie burch bie ©terblicbtcit er= forberten jährlichen ftapita^ahlungcn 311 bejfen. SeSbalb enthält jebe Prämie »on »ornhercin einen Vetrag, ber baS anfängliche Stiftfo überfteigt, aber »on ben ©efcllfcbaften aufgefpart Werben muf;, um burch 3inS unb 3infeS3inS fo anjuwadjfcn, baf; er baS SJeinuS ber fpätern SjabteSprämie gegenüber bem VluS ber fpätern Sterbtid)teit »ollftänbig ausgleicht. Siefer Vetrag in feiner ©efamtfumme bcif;t ber SBrämienreferöefonbä unb ift nichts anbcreS als baS ScditngStapital ber ©efellfdiaft für bie Vcrbinblicbfcitcu, bie fie ihren Sßerficberten gegenüber burch ben VerfidieruugSnertrag über; nommen hat, alfo (Eigentum ber Verfieberten, bc= laftet mit ber Vcftimmung, barauS baS höhere VrämiencrforbcrniS ibreS fpätern 2llterS 311 bedeu. 3ie geringer ber 3iuSfuf; ift, ben man ber Verccb= nung 311 ©runbe legt, befto gröfjer muf; natürlich bie jurüdjuftcllenbe öteferoe fcin;'biefcr rediucrifd)e 3iuSfuf; muf; geringer fein als ber 3at5, 311 bem ftch bie Kapitalanlagen »irflidi »erjinfen. SBenn ba§ ber %aü, menn aufserbem bie mirflidie ©terbüchleit geringer ift als bie rechnung§mä|iße, ferner bie (iie= fd)äft§unfofteu momöglid) unter bem bafür in ber Sarifprämie miterhobeuen SSeitrag bleiben, fo muf; bie betreffenbe ©efeüfdbaft bei genügenber ©efdiäft'?= ansbehnung befteben tonnen unb fogar Überfdjufä crüclcn. ß'iuc richtig berechnete 3Jrämienrefer»e in 'futern SSBerten ift ber SJJrüfftein für bie 3abtung§= fähigteit einer SebenSoerficberüngägefellfcbaft. 3e nach ber Sauer tt)teS SBeftanbeä hat jebe einzelne Police burch ben für fie berechneten unb jurüctgeft eilten 5Präntienrefer»eanteit einen gewiffen 3eitWert, bis 311 beffen ööhe fie »on ber ©efellfcbaft beliehen »erben tann, »äbrfnb leljtere auf S8er= langen für brei Viertel be§ 3"twerte§ bai So!u= ment »om SSerftcherten jurüdKauft, »enn C'j eine beftimmte 3eit, et»a 3— ö^abre, beftanben hat. Sie ©efellfdjaften ermutigen tnbe§ ben Stüdtauf nicht, ba burch^ ihn ber eigentliche 3»ed ber S., SSer= forgung ber Hinterbliebenen, »ertoren gebt. %ia bie Verteilung ber ^eihreSüberfchüffe bieten bie gegen* [eiligen SebenS»erfidierungSgefellfdiafteu ihren Sölib gliebern ober bie 2lftiengefelifdiaiteu ihren mit 3ln= teil am ©e»inn SSerftcherten bie SluSWabl unter »er= fdjiebenen, mehr ober weniger gleidimertigeu Sßlänen (Siüibcnbenpläne). 2luf;er ber ^5ränüeurefer»e bat jebe »orfkbtige 2lnftalt noch einen aus ben Überfdniffcn a»3ufam= melnben ©icherbeitSf onb? jur Scdung für un= »erhofft grof;e Überftevblidifeit (bei ßpibemien u. f. ».) ober birette SSerlufte fo»ie eine tod)abeu: r ef er » e unb einen SB r ämien ü b e r tr a g. Srftere ift bie SftücElage für angemelbete, aber noch nicht regulierte SobeSfällc, lefeterer (febr oftungehortger= Weife beim 9ted)nungSabfd)luf; mit ber 9ßrämten= referüc 3ufammcn in einer 3'ffer auigebrüctt) bie ©umme ber für 3eiträumc über ben ©cbtujj be§ jeweiligen SledjnungsjabreS hinaus »orauäbejahl5 ten, alfo noch nicht uerbienten Sßrämien. Sic Urtunben, auf ©runb bereu ber Sehe n § » er -- fidieruugS»ertrag abgefdjloffen »irb, (tnb ber SKntrag be§ 53e»erberS unb bie Sßolice beS S8er= ficbererS; 311m 2(ntrage gebort ber 2lltevÄnacb»ciS (©eburtSurtunbe u. f. ».) unb bei einer 9icibe»on SebenS»erfidicrungSjormen ein ärjtlicbei 3cl|gui->. Ser SebenS»erfid)erungS»ertrag beruht recht etgent* lid) auf Sreue unb ©louben; ber Slntrag mufj beS= halb burcbauS wahrhafte Stngaben enthalten, benn er ift bie mafegebenbe ©runblage für ben 3Sertrag§= willen beS Sßerftcberer§ ; wirb' ber SSerftdjerer ge= täufebt, fo finb.bic S3orau§fefeungen, unter benen er ben Vertrag einging, uiviutrcfjcnb unb cS fann »on ihm Erfüllung "be§ Vertrags uid)t beanfprudu werben. DJlit biefem ©runbfahe ber »om 2lntrag= fteller 311 forbernben «ÜiertragStreue» ftcht unb fällt bie rechtliche ©runblage be§ SertragS. 2)Jad)t ber Verfidu-rer fid> »erbiublid), baS Verfprocbene 3" leiften, auch wenn fid) herauSftellt, baf; er »om 3tn= tragfteller hintergangen ift unb baf; bie 33orou§= feuimgen beS VertragSabfcblufjeS falfdj waren, fo hört ber Vertrag auf, VcrficberungS»crtrag 311 fein. Sie Unanfechtbarteit ber Police, bie 1886 »on einigen beutfdu-n 2lnftalteu (in 2liuevifa unb ßnglanb tannte man fie fdion länger) eingeführt Würbe, unb bie übrigens erft und) älblouf einiger 3abre eintritt, aber gegen offenbaren Vetvug aud) bann nicht fchüfeen foll, wirb »on anberer Seite bc= ftritten. ©ie beruht auf bem ©ebauten, ben Ver= ficberungSnchmer »or bem bciinrubigenbcn ©cfühl 311 bewahren, baf; fid? nach feinem -Lobe Streitig; feiten 3Wifd)en ber ©efeltfchaft unb feinen §inter= btiebenen ergeben tonnten, welche bie (entern ber ©efabr auSfeften , bie VerfidH'vuugSfumme 311 »er= lieren. 2(uSben2lngabeubeS2lntragftellerS,»erbuu= ben mit bem 2lltcrlnachwciS, bem är3tlid)en3eugnis 1038 SeBenSüerjtdjermtg Partie t>er Slnftalt 6ife 9(eue aufnahmen im 3. 1S92 93er[onen SBcrficJiC: rung«= |umme 1000 5DJ. Abgang im 3.1893 oiirdi 3aI)Ibot= roerben Stufgabe ber ber S3etfid>e= Serfidje* rung§= "lug fumme WüOffll. A. Gkfleitfeitigfcit3=51iiftciitert : 2eben3t>erfid>erung3j!yanr (ür S3eut(d)Ianb . . 2ebeu3oerfid)crung3=®efi'nfd)aft ^annoderjdje 2ebeu3Dcrfid)erung3=2Initatt . . sSraunidjrocigiidK 2ebeu3Derfid)erungä=21nftaIt S SJlecIlenbitrgifdie 2eben3»erfid)erungS= unb Spaibanl b «3buna», ^.'t'bniv . 'in'uuou^ unb 2eibrenten=2Jcrfid|e= rung3--@cjeufd)aft 7 2eben3Derfidjerung3= unb 8riBarni3=Söant 8 Staltete unb 2i'ben3Bcriid)erung-3=SlnftaIt . StUgemeine SRenten=2Inftalt Ccipäiget ©cgcnfcittgfcir allgemeine SerfotflirngMinjraU 93remcr 2cben6Beriid)erungy=93ani Seutidie SebenäBerfidjerung •fßrometyeuS», 2eben3=, 3nbaliben= 1 nb Un|aII=3>er= fid)erungä=(3e(i'[Iid)aft 2ebeu3BerfidKtung6=auftalt (ür bie Slrmec uni> Stearine «Seflo», 2eben*Bcifid)eruug3=S8anI auf ®egenfeitigfeit Sßreu&ifdjer Söcamh'uuerein «Sleutfdjtanb», 2cDni3Ucifict)crunß3=©e]"cIt(t^aft . . . B. «fticit öcfeafrljaftcit: Seutjdje 2e&en»Berfid)crung3=®eie(Iid)ajt . 1827 1830 1S30 1S41 1853 1854 1854 1S55 1861 1861 1S64 1S67 1SCS 1871 1871 1S73 1S75 Serlinifdje 2eben3Berfid)cning3=®efctIid)aft 2eben§Berfid)eruug3 ^Slnftatt ber üöauviidien ^rjpo= tljefen= 1111b SBcdjfelbaur granffurter 2ebcnSBerfid)eruug3=®eieIlfd)aft . . . . «3anu£», 2eben3= tinO '.lsirnficiiW=!üi'i'iict)ening3=@ejcH= >"d)aft »leutonia», Allgemeine jRenten*, ffiaBitat= unb £cben3= Berfid)eruug3=Saut «Goncorbia», Slüluiidje 2eben3Berfid)erung3 = ©efeu'= fdjait TOagbeburger £fbe>täueifid)evung*=®cfetlfc£)aft . . . «2()uringia», S?etfid)eiung3=©e[cKiä')(ift « Scrmania», £ebeuSBerfidjerung3=31ftieu ®e[cfljd)ait o$ro»ibentia», Pfrantfurter S3erfitfierung3=@cicü'fd]aft ■ ififtoria 0 Hugemtine ä>i'nidHuiing3=?Iftien-®rieU= fdjaft 5Ereufii[d)e Ccbenäocifirfjcrunflä 'älfticiii(Se[e[£fcf)aft . . ■ Jjviebritf) SBiltjetm», $reuftijd)e 2eben3= u. ®arantie= äJerfid)erungs=i!ittiou ©cfeUicbait « 9iorbftern ■>, £cben=Bcrfidierung3=?tfticn=®eieu'jdjaft !3aterlänbijd)e £cbcnäBerfidjerung§=2I[tien=©cfeu'td)aft Sdilifu'dje £eben3Berfidjeruiig3'5Ittienä®efcnid)aft . . »I'iitbelmo», 9IUgemrine S8erfidKrung3=attien>ÖeieU= idjajt iRürnberger 2eben3Berfid)erung8 Sßanl • Urania », 8itien=(8ejeII[d)aft für ftrauien=, Unfaü= unb 2ebensverficf)n'uug 1828 1836 1836 1844 1847 1852 1853 1856 1856 1857 1857 1S61 1865 1866 1867 1872 1872 1873 -m ©otbn . . . 2ei»äig . . . $annoner . . Süraunjtijweig Sdiraevin i. $aHe a. @. Stuttgart 2armftabt Stuttgart 2eiujig . Snrtärufje Steinen . fßotäbam Scrtin . Sertin . SPofeii . . iiauuobef SBcrlin . Summe A 2übett SJerlin üüündjcn granljurt a. 3». Hamburg Scipäig . ftbln . . . ffliagbeburg Erfurt . . Stettin . ijranffurt a. 931. »ertiti Serün . Berlin . Merlin . eibrrfelb Sreälau . TOagbeburg 1884 I SHiunberg . lsui I Bresben . 4 807 3 675 777 84 1926 * 1337 3 803 146 * 1217 771 5 524 * 2 122 * 2 361 * 130 * 2118 * 788 * 2 280 gitmme Policen. Sufammen A unb li K Prämien für Stellten- unb anbere SSerfidjcrungen. 36 807 2 152 2 110 1782 * 1255 1953 « 2 904 2 925 * 2 856 * 1478 * 7 741 615 * 6 367 « 2 525 * 2 214 * 2 331 « 1042 * 1041 * 2 303 * 526 * 181 42 343 33 431 2 778 199 8 335 5 645 30 747 375 4 467 1948 25 813 6 158 6 191 259 1715 1 722 11433 5 565 12 415 5 229 780 87 556 1394 5 118 163 604 122 2 848 372 900 52 296 138 702 24 46 301 83 109 189 124 9 433 10 871 7 585 5 777 6 999 11464 16 120 9 492 5 521 33 375 3 375 37 696 10 409 5 895 13 093 5 674 3 984 12183 2 015 570 2115:11 400 655 31800 3 191 2 391 769 1246 1686 1921 3 834 2 010 1557 7 102 1 140 1653 1012 1025 1071 567 349 621 76 33 224 65 024 2efien§öerjtdjerung 1039 Seiner SJerficfierungä* bcftaub Ende 1392 Giiinarjme Wuägabe 35rä. mieu= flieferoen für im-- erlebigte Sterbe Steiner öejamt= attiua (einidjl. beS bar s 5 3uroaci)3 tu (— bebeutct abgang) $er(onen sBerftcbc- rungS" fumme fReiue Ceben8= »erfic!|e= rungS= Prämien überhaupt, cinfdjlieftlidj 3injcn B. f. 11). Sterbe fade SBerroaU tungä« ic-fteit «-■ 5 £■§• Sc 2 St « refercen und =über= trag fälle imb anbere Set» PfliCf): tnngen Über. Wu6 ein= gejablten attien. tapitalä bei B.) 1000 W. iooo m. 1000 TO. -m. 1000 SR, 1000 SR. 1000 m. loooffl! 1000 SR. 1000 SR. 24 644 79 41G 632 409 22 831 29 959 884 11 107 1546 5,16 150 213 2 030 32034 184577 1 22 733 48 055 358 840 13 500 17 220 574 4 656 1251 7,26 73713 3 903 16 108 103 441 2 44 14 372 39100 1431 1 779 680 671 257 14,42 8 335 336 378 9092 3 — 40 1737 4 064 170 MS 559 E 3 307 78 21 8,38 1245 0,3 141 1816 4 4 742 11728 51610 1386 2 405 234 R 144 053 546 387 15,17 7 722 217 2 780 11916 5 2 231 • 26 232 75 260 3276 4 331728 E 178 553 1334 549 12,18 21157 392 3377 26022 6 21397 54 006 352552 12519 16 1S7 559 4 600 967 5,97 75 794 1218 17 076 99 070 7 68 3 430 90S6 292 414 498 R 59 693 159 36 7,58 2428 11 128 8011 8 2 999 » 15 348 47 793 1414 1882 613 R 5 457 531 152 8,06 9421 8 2156 70123 9 1046 7 834 9 622 326 40G41C R 26 517 121 132 30,59 1352 96 144 1802 10 18 470 64 363 293 895 971! 12 084 581 2 594 842 6,97 52038 209 10819 84 318 u 3 566 ♦ 13 450 30 864 1039 1 228 265 369 308 25,07 4130 58 3S3 9 758 12 2 '.'63 * 28 594 62 024 2 479 3 041821 R 8 29S 905 482 15,79 13197 334 443 14265 13 — 168 • 1531 2 810 188 220 8S1 R 440 54 85 38,33 772 445 — 9 1619 14 1236 • 19 348 21421 488 954 S28 296 75 7,86 3183 49 4 869 12356 15 41 * 6 061 11935 410 469 31S 132 144 30,71 1366 177 — 247 1521 16 10 2S1 » 17 929 77494 3 697 4 567 246 E 200 453 629 125 2,61 176S3 896 2 748 22 322 17 3 749 • 5 224 9 538 797 809 635 R 1000 78 431 53,23 663 19 112 953 13 119 302 41S 758 2 090372 76455 98 213 320 2S 860 7 790 7,68 444522 10 39« 93434 662 682 R 627 771 3 752 37 693 151746 4731 6 403 470 2S43 749 11,54 39 393 1236 10G4 43672 1 R 83S21 4 966 25S54 137 860 5137 7 203 982 E 156 619 2 180 825 11,21 39 632 777 5 963 50 355 2 5 010 13 946 58 563 2564 3 469 434 E 1 663 965 742 540 10,52 11993 78 900 20 245 3 2 577 • 13 042 52 826 1685 2 265 395 E 13G531 1075 341 14,22 11SS5 272 708 15005 4 1858 23 680 76424 2847 3 992 946 R 952 402 1437 527 10,66 19633 451 1471 27195 5 5 282 * 41587 116 790 4 251 5 212 849 E 133 859 1894 663 12,40 22 092 1052 821 25 509 6 7 957 31680 192452 6406 8 862 312 E 193 691 3 696 973 10,75 46079 1 193 5 461 65196 7 2 634 * 34 253 103 944 3 662 4 703 173 R 406 830 1895 651 12,74 21904 623 1365 26457 8 2 330 * 24 793 79 715 3 312 4 302 447 E 173 392 1491 499 11,14 22 532 177 982 31741 9 16 5S1 * 125 460 410679 17 676 22 S78 084 E 1971094 6 315 2 529 10,18 107940 2 462 10968 135 993 10 853 10 557 51653 1713 2 196 334 E 117 073 915 243 10,72 11230 110 877 19070 11 28 421 * 37 SOI 201901 10224 12 45S 526 R 420 090 1342 2 254 17,50 40 735 1036 6911 62017 12 4 651 * 24 093 79 749 3 028 3 715114 R 25 405 SOG 612 16,35 15 321 459 661 17 326 13 2 486 » 20 301 52030 3 892 4 509 708 R 256 254 14S2 1078 22,62 13210 685 576 16161 14 8 495 * 20 466 S9176 3 891 4 914 426 B 157 854 S87 687 13,55 21170 257 1471 24 749 15 3 524 * S799 49107 2040 2 574 507 E 35 734 471 425 16,30 9 399 1S9 1179 13 639 16 1S12 * 9 790 33 773 1249 1480 454 R 83 573 310 271 17,28 5012 102 445 7023 17 8 958 ♦ 14 379 66639 2 649 3 147 597 E 175 284 495 574 17,27 10 707 68 1093 20 72G 13 1204 • 2 247 8230 349 381 227 B 4 000 70 105 27,16 837 80 26 1959 19 334 j* 283 1126 35 41725 R S7 972 — 116 89,66 23 45 23 28S 20 113 ÜS5 520 704 2014383 Sl 341 104 713 710 E 7 240 433 30 546 14 667 13,09 471237 11352 42 970 624 326 232 9S7 939 462 4104 755 157 796 202 927 030 59 206 22 457 1 915 759 21750 136404 1237003 B 7 868 204 1040 Se&enäberfidjerung unb bem Bcridn bes Slgenten, null ber SBetflc^etei doh bem Bewerber fid) ein SBilb machen; fein flrgfc Ud't'v {Betrat {oQ einjig unb allein auf ©runb bet hierin mitgeteilten Ihatfad-cu tic ©röfee tot Dom BcrfiaVrcr tu uberuebmeuben ©cfahr nadp bet wahrscheinlichen Lebenserwartung bemeffen. @S ift ebne weiteres ilar, baf, jebe 2Röglid)feit ber 2lb= meffung be8 SRififoS aufbort, wenn tiefe Jbat-- iacben gcjah'dn finb. Tic Vertreter ber Unanfed)t= barfeit wollen ben Benrag and1 bann erfüllen, wenn ber äßerfterjerte im Lauf ber Berficbcrung burd) SfiBiütürtjanblungen fein Leben uertürjt, bie Aalliatoit ber Seiftung be§ Berfulvrer-S 311 einem frühem al§ bem erwartung§mä&igen 3eitpunfte &er= beifübrt 1;. 8. burd) Sxuntfudjt, Tuell, SSerbredjen, Welche lebcnoerfünenbe Tebcs= ober greit)eit§frrafe 3ur golge haben, enblidi burd) Setbfhnorb). Turcb Unterschrift te-> 2lntrags unterwirft fid> ber Bewerber ben hei ber ©efellfdjaft geltenben Berftcheruugsbebinguugcu. Siefe enthalten für beibe Seile bie jRicbtfcbuur ihre? Berbaltcns Wätwcnb ber Tauer be§ Bcrtrags, 5. SB. über Brä= mietiublung, Berfäumung unb Stunbung berfelben, tas Beriabren bei Berluft, Bcrpjänbiing, Geffion ber Bclice, Aufhebung bei- Beitrags u. f. w. Bei Erreichung eines beftimmten hoben 2(ltcrs (meift 90 ober 85 Jahre) wirb in ber Otegel bie Bcrficberuugs: fumme bem Berficbertcu felbft anstrahlt. 3"t ©eltenbmachung bei 2lnfprud)ä auf 3ab,lung einer JebesfallDcrficberungsfumme bebarf eS auf.er ber Sterbeurfunbe unb bem 2lr3*berid)t bes SftadjweifeS, bafe bie Police burd1 rect/tjeitige Biämieniablung in Kraft iftlBrämienguittungeui. Tie 2lus3ablung erjelgt gegen Diücfgabe ber Sßolice ; jie fann Der= weigert werben, wenn bie Borausfctiungcn für ben Slbfdjlufe bes Bcrtrags falfdj , bie antworten be« JlntragfteUer-S auf bie fragen be» Serfidjcrers' in tocfentlidjen fünften Wiffentlicf) unwahr gewefen jinb, hefonberS was" bie 2lbleugnung eigener bem Bcrücbcrten befanntet d^reuiieher Selben , bie 5Ber= [d)Weigung ber Ablehnung bei anbern ©efcllfdjaftcn betrifft; ferner wenn ber SSerfidjerte willffirlid) fein 8eben öerfflrjt hat. @nbet ber Bcrficberte burch 'celbftmorb, f 0 pflegt bie Sabtuug ber Berficberungs= fumme, abgefeben Dou@efellfdy.ftcn mit unanfeä)t= baren Setträgen, nur bann DerWeigert 311 werben, wenn ber Berfichcrte in willensirciem, nidit geifte»= geftörtem Suftanbe ©anb an fieb legte. BeiBeriidierungen auf benSebenSfallift ju allen Slniprüchen an bie ©efcllfd\ift ber SRadjweiS bei Eintritte- ber Umftänbe nötig, Den benen po!ice= mäßig bie 3ablung abhängig gemacht würbe. 21 u 6 = fteuert äffen, in ber Siegel mit 8ebenS»erfidje= rungsanftalten oerbunbenc Einrichtungen, gewähren ihren Teilnehmern gegen einmalige ober jäijrlidie Beiträge bei Eintritt eines beftimmten Jabreä, bei Erreichung ber Beüjätirigfcit, ,;ur SBerb,eiratung, beim Beginn eines felbftänbigcn ©efebäfts u. f. w. ein gewiffes- Kapital. £>ie jäijrlidjen Beiträge finb bis jur gädigleit bes Kapital* ober biä jum Sobeg= tage bes Teilnehmers fort-,u;ahlen. 2)ie2lusfteuer oerficherung ift eine Srlebenioerfidjerung; gcwöbn= lieb ift babei bie Einrichtung getroffen, baf; gegen eine deine fßrämienerböbung (auch) ©egcuDcv fidjeruug genannt) bie Prämien — oline3infen — ,;urüdge',ablt werben, falls ber 23erfid)erte Dor &■■ reichung bes für bie ^älligleit tes Maritals bf ftimmten Termins ftirbt. Slufser bor einfachen RinberaüSfteuer, bei ber biec- üblid), beftebt hei ein= ;elnen Öefellid\iften nodi ßielegen^eit jur fiinber= Derforgung nad) bem cnftem ber T 0 n t i n e n ober bei gegenteiligen Beerbung in Älteräflaffen (Slffociath): nen). ©iet ift ein Kapital Don beftimmtet .vwbe nidjt iiigefidn-vt unb es' hüben alle ^Beigetretenen, weldje in bemfelben "sabre geboren finb, eine 3al)res= gefellfdiaft, weKter bie eigenen unb bie Beiträge ber Stbfterbenben ober minbeftenS bie 3<"fen ber (entern jufaKcn. Jn biefem gaUe wirb, fobalb ber Zahlungstermin ber 2lusfteuer eingetreten ift, ba§ Dorhanbene Kapital nebft 3infen, abjüglid) ber Sßers waltungstoftcn, auf bie Teilhaber oerteilt. Sine in 2)eutfd)laub angefidus ber gefetUicb he-- ftebenben allgemeinen 21'ehrpflid't wichtige 2lbart ber 2lusftenerDcrftdierung, bie SM ilitätbienftt) e r = f t . 189."., 3ir. 37). $er3cief)ute Per ^MtUMtni^n xxnh garten 511m geinten 23attbe. ßilkvtafdn unb ßavten Käfer. I. 11. (©(jromotafetn) .Uaivo unb toie ißtyramibenfelber (Karte) . . Kaifcr ■ 3Bül)elmä=£anb, SÖümard ',■■ Strdjipel , Salomon= unb 3Jlar^atl=3nfeln (Sorte). Katteeu (Efcromotafel) SaltbauJpflanjen (Ebromotafel) Kamele. J. II Kamerun, Sogo unb 3)eutfd)=©übweftafrita (Karte) Kanalisation Raninajenraffen Sßetrefatten ber Ränojoifdjen gormation§= gruppe. 1. 11 Kanton unb Rantonftrom ($lan) Rapfolonien (Karte) Rapjtabt unb Umgebung (Karte) Kärnten, K'rain, Salzburg, ©teiermart, Sirol unb Vorarlberg (Karte) Kavtenprojeitionen (Kartei Rartoffeltulturm ajdnnen Saften. LH Ter Rebif opf be* i)ienf*en Remobfi (©bromotafel) Kiel unb Kieler gBljrbe 1 Kartei Rittma=9tbfajaro (Karte) So djberbe unb Kodnnajdiineii. 1. II Kolibri« (ßbjomotafel) Köln (S[Jlan) Kölner Tom Kolonien europaijdier Staaten, ÜberfidjtStarte :nti' 14 24 30 35 (II 66 70 84 92 99 105 118 126 180 198 203 244 276 30G 326 .".34 464 488 498 502 509 II. Kometen Roniggräfe (6djlad)tenplanj Königsberg (Sßlan) Ronftantinopel (Sßlan) . . . fiontoforrent. LH Kopenhagen (5[5Ian) .... Kopffüßer (0' bromotafel 1. . Rörperbebechuig ber Siere. Koroette Roftüme. 1. 11. (Sl;romotafeln) Roftüme. III. IV. (Gbromotatelii) Krane. I. II Kranlenbdiijer. I. II Srefelb (5JMan) Kriftiania (Sßlan) Rrotobile Kronen. J . II Kniitentiete. 1. II Rrpjtalle. [.11 Kududoooflel. I. LI Kuroen. 1. II Sabiatifloren Sanbnnrtfcbaftlidje ©erüte unb SDlafdiinen. I. IL III. IV Sang^änber ßaofoou (Elrcomotafel) Sa 33Iata= Staaten, föbile unb Sßatagonien (Karte) Saubfyölger: SBalbbäume 1. 11. IM. IV. V. VI. Seile 518 553 556 r.8<; 002 614 618 642 651 1 660 662 682 68ö 705 744 752 7ü4 771 774 781 839 865 949 963 973 97(1 1004 Äbbübungm im £e*tc : Seitr Kabel (11 giguren) 3. 4. 6 Rabinettfäfer 7 Kairo (©ituationäplan) 25 Kaiserslautern (©tabtroappen) 29 Kaleiboffop 38 Kalif* ( Stabttoappen 1 47 flatffpat (6 jyiguren) 53 Kalfutta (©iruationsplan) 54 Kamen j (©tabtroappen) 68 Kanbare (4 giguren) 89 Seite Kanbelaber (4 giguren) 89 RaninAenjucbt (4 giguren) 93. ;i4 Kantbalen 104 Raponniere (2 giguren) 121 Kappjiegel 124 Rapfelräber (3 jyiguren) 125 Karbioibe 131 Karlsruhe (Stabtwappen) 172 Karnieä (4g-iguren) 179 Karreu (4 giguren) 190 SBeraeidjnÜ bet 8t6bitburtgett unb Aorten 311m jef)iiten ÜBcrnbe. Seite Bartenprojettion (3 giguren) ....... 197. 198 Bartfrago i Situationsplan i 199 Battoffetmage 204 fiarhifd'i' (3 giguren) 205. 206 Barpatiben 20'i Hai'an (Stabtmappen) 207 fiajdjtriir | SituationSptan) 210 Battoroiij i Stabtmappen) 243 Baufbeuren | Stabtmappen) 248 fiauri cJ Figuren) 261 BecSfeme't (Stabtmappen) 271 fiegelicbnitte 273 Begelfpiel (3 giguren) 274 Betjliopffpiegel (2 giguren) 278 .Heluiiiuofiu (3 giguren) 279 fieinpten (Stabtmappen) 294 Berje (2 giguren) 308 Bette HO giguren) 312. 313 ßiel I Stabtmappen) 325 Hielt» (Stabtmappen) 332 fiippregel (3 giguren) 351. 352 Bifctjinem i Stabtmappen) 379 ßtifingen i Stabtmappen) 381 Büdingen (Stabtmappen) 383 Blagenfurt i Stabtmappen) 386 Älanafiguten 1 7 giguren 1 388 filaufenburg i Stabtmappen i 394 ßlaoiatut ( 3 giguren i 395 Bleereuter (2 giguren) 399 fitinfe 120 Slippbadife 421 ßlumpfufe 431 filuppe (2 giguren) 432 Blr-itier (2 giguren) 433 Bnäuelmicfelrnafd)ine 437 finiebebel 441 Boblenj i Stabtmappen) 460 .Hobleuj (Situationsplan) 460 Socbeinricbtungen 13 giguren) 465 Solberg ( Stabtmappen) 487 fioRrabe 490 Bolleftor 193 Boftergang 494 Nein i Stabtwoppen) 496 Böln i Situationsplan) 497 .Heiner Som 501 Bommunijietenbe iHebreu (2 giguren). . . . 529 Bomoaf. (2 giguren) 532 Bompenfator (3 giguren) 533 BomprefjionSmafa)ine (3 giguren) . . . 536. 537 komprimierte 2uft (2 giguren) 538 fionbenfationSmajferableiter 1 2 giguren |. . . 540 Bonbittonierung 542 fiongoftaat (Stoppen) 548 Bönigturje 5PotjeUan=2Ranujartut ju SBerlin 1 7 giguren i 555 Böniglid) Sädjjrfcfce Sßorjellan = Hftanufattur ui SDleifien (9 giguren) 555 Königsberg in Sßtcu&en (Stabtroatfpen) . . . 556 BönigSberg in bet Steumar! (Stabtmappen). 558 BönigSlnltte i Stabtmappen) . . ■ 559 Bönig I Stabtmappen) 563 fionfole 580 Bonftantinopel (SituationSplan) 586 Bonftanj ( Stabtmappen) 589 Heorbinaten (2 giguren) 612 Bopentiagen (Stabtmappen) Hopiermajdnneu fiopten (2 giguren) fiorfu nur baS alteflorfpra i Situationsplan-) Banal von Borintrj I Situationsplan) . . . Bornftninn .Honviü (Stabtmappen) Bonmb .Ue-Min fStabtmappen) .Hvabbe firaft (3 giguren) Bragentaube Bratau (Stabtmappen) firafau (SituationSplan) firan (6 giguren) 681 bi-> firägmilben (2 giguren) ßrefelb (Stabtmappen) Breifelbemegunfl (2 giguren) BreiSlauj beS Slutes fireuj 1 1 1 giguren) Breujblumc fireujfopf (2 giguren) Breugnacg (Stabtmappen) Breugfupport Hrcuuntt Bris i4 giguren) firiftiania ( Stabtmappen I Sronftabt (Stabtmappen) Bronroerl 1 2 giguren i Bröpfung Bruciferen (2 giguren) firümmling (2 giguren) BruppS Scfjnellfeuerfanonen (2 giguren) . .Httippber Supfergtanj (2 giguren) Bupferglude fiupferlafur Bupolofen (2 giguren) Kuppelung (5 giguren) 825. fiurbel i -l giguren i Burbeigetriebe Bwbeltjarnmer ßürbis (2 giguren) Bursflägler Büjtenbattericn (2 giguren) BüftenfortS (3 gigu/en) fipbele Bpllopen Borna (3 giguren) Saget (7 giguren) 389 Satyr i Stabtmappen) SaiÜbadj i Stabtmappen) 2ampenfd)dd)te 8anbau I Stabtmappen) SanbSberg au ber 2Bartbe i Stabtmappen). SanbSberg in Saöern (Stabtmappen) . . . 8anbSr;ut (Stabtmappen) Sangenfalja (Stabtmappen) Sanglocbborjrmafdnne 8anjettpfd)e Sauban (Stabtmappen) ßaubfäfet , Sauenburg (Stabtmappen) Sauftäfer Saufanne ( Stabtmappen i Sclu 613 620 624 63 1 633 640 648 648 654 667 669 672 676 676 - 698 704 708 710 7l'1 721 723 724 7_>6 726 743 743 757 758 760 <62 766 769 772 816 816 817 824 B26 828 828 828 829 841 846 848 857 858 859 890 897 897 »15 919 933 Ü34 937 961 964 972 1002 1004 ums 1011 1015 Xtucf oon 3- VI. Siorfljaii« iii l'fipjij.